LA OTRA ALEMANIA (Organo de los alemones antinazis de Sudaanerica) Registro Nacional de la Propiedad Intelectual No. 104.574 AUS DEM INHALT: Artikel und Aeusserungen von: August Siemsen: Panik, oder . . ? Marceau Pivert; Vom Frankreich von gestern zum Frankreich von morgen. Dr. Haberg; Reminiszenzen aus dem Haus Thyssen. Wandel in Europa. Dichtertagung in Europa. Oesterreichische Sozialisten gegen österreichische Monarchisten. Das Andere Deutschland DAS ANDERE DEUTSCHLAND (I A OTRA AIFMANIA^ ORGANO DE LOS ALEMANES ' W MLC/VAMINIMJ ANTIHJTLERISTAS DE SUDAMERICA Editor y director: Dr. AUGUSTO SIEMSEN, «x-diputrdo dsl Reich-tsg. TUCUMAN 309 - BUENOS AIRES - U. T. 31 - 3922 JAHRGANG V. — Nr. 48 — MÄRZ 1942 KEGISTRO NACIONAL DE LA PROPIE DAD INTELECTUAL No. 104.574 Panik oder...? DER JAPANISCHE BLITZKRIEG Die schnellen Erfolge des japani- schen Blitzkrieges lassen sich bis zu «Inem gewissen Grade mit Hitlers Blitzkrieg im Westen vergleichen. Wie damals der Ueberfall auf Hol- ter d und Belgien so hat diesmal der (Luftangriff der Japaner auf die ah- nungslose Kriegsflotte in Pearl Har- ber die Voraussatzungen und Dispo- sitionen der Alliierten über den Hau- fen geworfen. Jahrelang hatten wir von dem Wunderbau und der Unbe- awingbarkeit dar Maginotlinie, jahre- lang von dem Wunderbau und der XJneinnehmbarkeit Singapurs, der „stärksten Seefestung" der Welt, ge- hört. Beidemal hat man sich und die Welt, nur nicht die Gegnar mit sol- chem Schlummerlied betrogen, beide- mal brach das Verteidigungssystem — und d^mit viele Hoffnungen — schnell zusammen. Wach dem Rückschlag der Offensive in Libyen, für die man entscheiden- de Resultate in Worten vorweg ge- nommen hatte, führte der im Verlust von Singspur vorläufig gipfelnde Zu- sammenbruch des englischen Vertei- digungssystems in Hin+erindien um so mehr zu schwerer Enttäuschung und Erschütterung des Vertrauens in Eng- land, als die grossen Hoffnungen, di« man auf die Hilfe der amerikani- schen Bundesgenossen gesetzt hatte, in den indischen Meeren keineswegs in Erfüllung gingen. Amerika hatte offensichtlich Japan weit unterschätzt und war der durch den Angriff Ja- pans geschaffenen Sifuatien vorerst durchaus nicht gewachsen. Der bisherige Verlauf des Krieges im Fernen Osten legt dafür ebenso sehr Zeugnis ab wie die resignierten und bitteren Worte Mooks, des leitenden holländischen Staatsmannes in Ost- indien. Mook vermisst bei den Alliier- ten die Einsatzbereitschaft und dan Willen zum Angriff, der notwendig sei, um die ausgedehnte und durch reine Verteidigungstaktik gegen den rücksichtslosen Ansturm der Japaner nicht zu behauptende Stellung der Alliierten zu retten. Holland müsse sich darauf gefasst machen, allein seine Besitzungen, die bis auf die wichtigste, das schwer bedrohte Ja- va, bereits fast alle verloren sind, verteidigen zu müssen. Das werde es nach Kräften tun. Aber man möge sich klar darüber sein, wie schwer soäter der Angriff gegen Japan sein werde, wenn man alle Besitzungen und Kampfbasen im ostindischen Ar- chipel verloren hätte. AUS DEM INHALT: August Siemsen: Panik, oder . . . ? — Marceau Pivert: Vom Frankreich von gestern zum Frankreich von morgen — Dr. Ha- berg: Reminiszenzen aus dem Hcsuse Thyssen — Wandel in Europa — Dichtertagung in Weimar — Oesterreichische Sozia- listen gegen österreichische Monarchisten. I Auch Australien fühlt sich schwer be- droht durch den scheinbar unaufhalt- samen japanischen Vormarsch und wendet sich anklagend und beschwö- rend an England um Hilfe, die zu sen- den dieses nicht in der Lage ist. PANIK Die Unruhe, die durch die Katastro- phe im .fernen Osten in England her- vorgerufen wurde, wuchs, als das deutsche Kriegsgeschwader fast ohne Schaden an der englischen Küste vor- beifuhr und dabei noch eine Menge englischer Plugzeuge abschiessen konnte. Die Auffassung der engli- schen Admiralität, dass es eigentlich ein Erfolg für England sei, wenn die deutschen Kriegsschiffe nun, in der Nordsee blockiert, der Atlantik- Schlacht entzogen seien — inzwi- schen sollen sie schon in Trondheim sein —, wird wohl auch in England eher Verwunderung als Beruhigung hervorgerufen haben. Jedenfalls war die Stimmung in Eng- land so, dass Churchill bei seiner Re- de vor dem Unterhaus das Wort Pa- nik verwendet hat. Die Erfolge, die inzwischen deutsche U-Boote in den Antillen gegen Pe- troleumraffinerien und Tankdampfer davongetragen und die Unruhe, die sie damit in Südamerika hervorgerufen haben, sind gewiss nicht geeignet, das Gefühl der Enttäuschung oder gar der Panik, soweit eine solche wirklich entstanden war, zu mildern. Um zu wissen, ob tatsächlich Grund zur P^nix, d. h. zur Furcht vor einem Sieg Hitlers und der Achse besteht, müssen wir nach den Ursachen der derzeitigen Misserfolge und Niederla- gen fragen. DIE SUENDEN DER VERGANGENHEIT Nachdem die Politik der „Münchener" aus engstirnigem Klasseninteresse Faschismus und Nazismus grossge- päppelt, Oesterreich, Spanien und die Tschechoslowakei preisgegeben, d. h. Europa ruiniert und endlich Stalin an die Seite Hitlers getrieben hatte, waren Frankreich und England schliesslich, schlecht oder garnicht vorbereitet, in den Krieg hineinge- schliddert. Prankreichs Zusammen- brucn und die Vichy-Regierung wer- den immer das Musterbeispiel abge- ben für die Katastrophe und den — durch die erbärmliche Farce des Riom-Prozesses nur noch deutlicher zu Tage tretenden — Landesverrat ei- ner bis ins Mark verfaulten herrschen- den Kapualistenklasse von angebli- chen „Patrioten". — In England brauchte es lange Zeit, bis der „Cham- berlainismus" wenigstens so weife überwunden werden konnte, dass mit Churcnill ein Mann an die Spitze trat» der gewillt war, den Krieg energisch und bis zum Ende durchzufechten. In USA musste Roosevelt einen langen, mühsamen Kampf mit den Leuten vom big business und den Babbitts führen, bis er das Land in den Krieg gegen die faschistischen Angreifer führen konnte, ein immer noch sehr schiecht vorbereitetes Land. Was wir an Erfolgen der faschisti- schen Staaten heute erleben, ist z. T. das Ergebnis der früheren Sünden ei- ner kurzsichtigen Klassenpolitik, zum andern Teil aber sind sie Folge der Unfähigkeit, sich bei der Kriegfüh- rung vom kapitalistischen Klassenden- ken und kapitalistischen Klassenme- thoden zu befreien. Man vermag nicht den totalen Krieg der Faschisten für die Unterjochung der Welt mit dem totalen Krieg für die Freiheit und Gleichheit aller Unterdrückten und Bedrohten in der ganzen Welt zu be- antworten. Die früheren Sünden in Indien beste- hen darin, dass man diese riesigen, reichen und teils dichtbevölkerten Ge- biete in erster Linie als Ausbeutungs- objekte betrachtet und entsprechend bexiandelt hat. Gtwiss haben die Eng- länder in neuerer Zeit auch allerlei Nützliches una Gutes in Indien ge' leistet, ebenso gewiss haben sie aber bisher die Freiheitsbestrebungen oer Inder entweder mit Brutalität oder durch die bekannten Intriguen des „Divide et impera" unterdrückt. So kommt es, dass sowohl Gandhi wie auch der heutige politische Führer der Inder, Jawahral Nefrru, dessen Aeusse- rungen über das Verhältnis zwischen Indien und England wir früher ein- mal veröffentlicht haben, jede Ver- ständigung mit England ablehnen, be- vor aicses nicht rückhaltlos die indi- sche Unabhängigkeit anerkannt hat, ohne dass das irgendeine Sympathie für das heutige Japan oder gar für Piitlerdeutscnland bedeuten _ würde, gegen die man nach den Versicherun- gen Nehrus vielmehr ein freies Indien mit allen Kräften zu verteidigen bereit Wäre. Mit nicht weniger verwerflichen Me- thoden wie die Engländer haben die Holländer ihre indischen Besitzungen ausgebeutet, insbesondere die wichtig- ste, das reiche, dichtbesiedelte Java. Der Holländer Multatuli hat aus ei- genster Erfahrung Grauenhaftes und Erschütterndes darüber berichtet in einem Buche, das mit den anklagen- den Worten beginnt: „Es liegt ein Raubstaat zwischen Maass und Schei- de". Wir zweifeln nicht daran, dass Bich gegenüber den damaligen Greu- eln auch in Holländisch Ostindien heute manches gebessert hat. Aber ti^s Entscheidende hier, wie im englischen Indien, ist geblieben: die Ausbeutung und die Entrechtung der einheimi- schen Bevölkerung gegenüber der wei- ssen Herrenrasse. IHRE FOLGEN Die Folge ist heute zunächst, dass die waffenlos gemachten Eingeborenen bis auf einen geringen Teil nicht gegen die Japaner verwendet werden kön- nen, dass also, wie der Abgeordnet© Horabin im Unterhaus gesagt hat, England genötigt sei, den Japanern mit einem ganz unzulänglichen Klas- senheer entgegenzutreten. Anders steht es mit Australien und Neu-Seeland. Dort gibt es keine Ein- geborenen mehr in nennenswerter Zahl. Aber eine Bevölkerungspolitik, die auch von den Arbeitergewerk- schaften un* erstützt wurde, hat die Einwanderung in solchem Ausmass gedrosselt, dass das Land heute zu dünn bevölkert ist, um einem even- tuellen grossangelegten Angriff der Japaner mit grosser Aussicht auf Er- folg Widerstand leisten zu können. Eine weitere Folge der angelsächsi- schen und holländischen Kolonialpo- litik ist, dass die Japaner ausgezeich- nete Chancen haben, in der entrech- teten und unzufriedenen eingeborenen Bevölkerung eine grosse Quinta Co- lumna zu gewinnen, soweit sie nicht eine solche schon von vornherein be- sitzen. Sie brauchen sich ja nur als Jrasseverwandte Befreier von der ver- haften Herrschaft der Weissen zu empfehlen. Dass wir über Umfang und Tätigkeit dieser Quinta Columna in den offiziellen Nachrichten nichts hö- ren, spricht keineswegs gegen, ihre Existenz und ihre Bedeutung. KAPITALISTISCHE KRIEGFUEHRUNG Auch die Schwächen und Fehler der gegenwärtigen angelsächischen Krieg- führung wurzeln im kapitalistischen System, wenn das auch nicht mit der gleichen Deutlichkeit in Erscheinung tritt wie in Frankreich. Wir sagten bereits früher, dass dl« kapitalistischen Mächte nicht in der Lage seien, die totale Vernichtungs- strategie Sowjetrusslands zu befolgen, da das kapitalistische Profitinteresse das verhindere. Für diese Behauptung haben die jüngsten Ereignisse ein- dringliche neue Belege gegeben. Eini- ges darüber bringen wir in unserer Rubrik „Gesicht der Zeit". So konnten die Japaner verständnisvoll schmun- zelnd die Fetroleumfelder und -raffi- nerien von Englisch-Borneo ohne weiteres in Betrieb nehmen. Ebenso bezeichnend ist die Tatsache, dass die englischen Besitzer der spanischen Rio Tinto-Minen noch heute Maschinen für diese Minen liefern, deren Pro- dukte unter dem Francoregime der Hltlerschen Kriegführung und damit ebenso wie das sorgsam überlieferte Petroleum von Borneo der Vernich- tung englischer Menschen dienen. In USA steht es mit der Frage „Krieg und Profit" keinesfalls besser. Vial- leicht sind nicht nur viele Chinesen, sondern auch die amerikanischen Kriegsschiffe in Pearl Harbor durcll Bomben vernichtet worden, zu denen amerikanische Firmen das Material geliefert haben. „In fact" schreibt am 12. 1. 1941: „In den letzten 18 Monaten hat Amerika aufgerüstet, um den Fa- schismus zu schlagen. Aber während dieser ganzen Zeit haben die Zeitun- gen fast nichts darüber berichtet, dass die grossen Industriegesellschaften sich geweigert haben, ihre Betriebe zu erweitern, dass sie Schwieri°rkei!"en gemacht haben, um bessere Kontrak- te und höhere Profite zu erhalten, dass sie die Gründung neuer Indu- strien verweigert haben, und dass sie alles in allem das nationale Vertei- digungsprogramm sabotiert haben." Tatsache ist also, dass jenseits der Sünden und Fehler der Vergangen- heit, die sich heute so bitter rächen, das ungeheuere Kriegspotential der Verbündeten nicht voll ausgenutzt 3 und eingesetzt wird, weil das kapita- listische Profitinteresse das nicht zu- lässt. DIE UERERLEGENHEIT DER ANTI- FASCHISTISCHEN FRONT Dieses Kriegspotential ist selbst nach der Eroberung Europas durch Hitler und nach dem Verlust der wichtigen holländischen Rohstoffgebiete in Ost- indien an Menschen und an Material den faschistischen Angreiferstaaten Weit überlegen. Dabei erscheint uns 4er Paktor Mensch als mindestens so wichtig wie der materielle. Ungeheu- re Kräfte könnten hier wachgerufen werden, wenn statt unbestimmter und *ch iiiern der Worte den g equälten, un- ierdrückten und bedrohten Massen ei- me deutlich umrissene Welt der öko- nomischen Sicherheit, der sozialen Gleichheit und der kulturellen Frei- heit als Ziel des Kampfes vor Augen gestellt würde. Aber das würde zu- gleich das Ende der gegenwärtigen Welt bedeuten, deren Un; ergang wir awar erleben, den man aber nicht se- hen und zugeben will. Dennoch: Zu Panik ist keinerlei An- Jass. Wir haben zu Beginn des Krie- ges gesagt und über alle Wechselfälle sn dieser Ueberzeugung festgehalten: Hitler kann diesen Krieg nicht ge- winnen. Aber wir haben gleichzeitig gesagt, dass der Krieg gegen die fa- schistischen Angreifer nicht mit kapi- talistischen Mitteln gewonnen werden kann. Die Richtigkeit dieser Behauptung hat «ich inzwischen deutlich gezeigt. Ohne die antikapitalistische Sowjetunion wäre der Krieg wahrscheinlich verlo- ren worden. Ihr Kampf steht nach wie vor an erster Stelle unter den positi- Ten Paktoren. Die. immer wieder bom- bastisch angekündigte Frühjahrsof- fensive mag Hitler erneute, vielleicht aogar erhebliche Teilerfolge bringen, er wird mit Sowjetrussland nicht fer- tig werden. Mit der gleichen Zähigkeit und dem gleichen vollen Einsatz führt das, zu- nächst auch von der angelsächsischen "Welt im Stich gelassene, chinesische Volk seinen Kampf um die Freiheit fort. Heute, wo der Kampf der Chi- nesen ein wichtiger Faktor im Welt- krieg gegen die Faschisten geworden äst, ist die früher fehlende Bereit- »chaft zur Unterstützung der Chine- sen mit den nötigen Waffen vorhan- den. Die Nachrichten, dass für den Fall des Verlustes der von den Japa- nern schwer bedrohten Birmastrasae bereits andere Zufuhrwege geschaffen sind, entspricht deshalb hoffentlich den Tatsachen, Langsam aber sicher vollzieht sich der zur Ueberwindung der bisherige» unzulänglichen Kriegführung not- wendige Umschwung in England. Churchill hat sich genötigt gesehe* zu einer Umbildung des Kabinetts, in dem der linke Sozialist und Marxist Stafford Cripps nicht das Feigenblatt für kapitalistische Privatinteressen abgeben wird. In dem von Hitler unterjochten Eu- ropa wächst allmählich die neu» Front, deren Keim, wie Marceau Fi- vert in dieser Nummer ausführt, die deutsche und französische Arbeiter- schaft sein wird. Die japanischen Lockungen für die Inder erfahren eine starke Abschwä- chung durch den Freiheitskampf der Chinesen gegen Japan, der nicht nur ein nationaler, sondern auch ein so- zialer Kampf ist. Die durch die Reise Tschingkaischeks nach Indien ange- bahn.e Zusammenarbeit der Chinese* und Inder kann wichtige Folsan für die Kriegführung haben. In dex* gleichen Augenblick allerdings, in dem Tschiangkaischek in seiner Bot- schaft an das indische Volk der Ueber- zeugung Ausdruck gab, dass England Inaien die Unabhängigkeit geben wer- de, hat Nehru seinen Zweifel an der englischen Bereitschaft und damit a* der englischen Verständigung ausge- sprochen. Wir möchten aber hoffen, dass der Eintritt von Stafford Cripps in das Kriegskabinett diese Befürch- tungen als unbegründet erweisen wird. Man hört, dass Churchill seinen reak- tionären Standpunkt in der indischen Frage bereits aufgegeben habe. ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN Ueber die gegenwärtige Situation hin- aus eröffnet der beginnende Zusam- menschluss des revolutionären China mit dem revolutionären Indien mit ihren grossen, ihrem Wesen nach an- tikapitalistischen geistigen Tradi Io- nen und ihren ungeheueren erwachen- den Menschenmassen weiteste Hori- zonte für die Weltära, die nach die- sem Kriege, der Katastrophe des Ka- pitalismus, aufdämmert. 4 Wir sagten schon vor dem symboli- schen rali von Singapur in aer *e- bruarnummer, dass es. mit der Vor- herrscnait aer Europäer im fernen Osten vorbei ist. Es wird nach die- sem Kriege überhaupt, mit der be- herrscnenuen sueuung Europas vor- bei sein. Nicht Racne, neue Vergewal- tigung, nicnt die von Vansiotart geior- aerte „Erzitnung" aer Deutscnen durch Besaczungstruppen, die eine fatale AennlichKeit mit der „Erzie- hung" in uen .tUoierscnen Konzen ira- tioiibiasern haben wurue, nicnt neue Zerlleischung, die die fcoige sein rnüsste, sondern nur Zusammenarbeit aui völlig neuen urunaiagen, nur aie A. S. Marceau Pivert VON FRANKREICH VON GESTERN ZUM FRANKREICH VON MORGEN Wir freuen uns, unseren Lesern den bekannten liiiksso»iaH»tl*ck»» Führer der französischen Arbeiter als neuen Mitarbeiter unserer üage amilich. Jetzt ging es allerdings ruent um Erze, sondern um cue aiMtiibej.~j.rage. Zwar War das Koalitionskabinett des Sozialde- mokraten .turmann Mül.er von den tei gegen den Willen Stresemanns Inaktuellen aer deutschen Voijtspar- wegen einer Erhöhung ihres Beitrages Zui ^ W^l ttoioaeliuiltbiscu.zung guaturzt woiden, und das Zentrum hatte die Führung übernommen, doch wollte dieses nicht ohne Berücksichtigung der Interessen der arbeitenden Kias- gc.n legieren, schon weil es die par a- mentarische Unterstü.zung der Sozial- lernoKraten brauchte. Eis musste also etwas ge'chehsn. Der schneidige Reiteroffizier Thyssen wählte den ra- dikalsten Weg. Er schloss sich Hit- ler an, der ihm versprach, was er wollte, wenn er nur daxür die geldli- che und mora-ische Unterstützung Tnysse^is una anacrer Grossinauatriei- ler einhandelte. Auch diesmal war das politische Ge- schäft ein Reinfall. Aus Erzberge'r, dem Annexionisten für das Haus Thys- sen, war der Führer der Friedenspar- tei geworden, aus Hitler ein Diktator der sogar Thyssen zur Abnahme der Erze aus dem Salzgitterbergwerk zwang. Das und die sonstige Wirt- schaftspolitik waren für Thyssen un- erträgücn, deshalb seine Trennung v^n Hitler. Vie'leicht heffte er, sich kommenden Politikern anschließen zu können und schrieb deshalb auch seine Aufzeich- nungen. Dies ist ihm wohl misslun?en; als er sich nämlich von Hitler trennte, war jener no^h zu stark. Aber nicht jeder, den der Nazismus schlägt, verdient die Märtyrerkrone. ist jede Szene, jede Gestalt vertraut, Menschen, die gestern noch Aerzte, Rechtsanwälte, Gelehrte, Kaufl°ute, Studenten waren, die in der Nacht über die Grenzen fliehen mussten, ste- hen hilflos und fassungslos in frem- dem Lande, haben um die nackte Existenz und mehr noch um die amt- liche Anerkennung dieser Existenz zu 8 kämpfen. Menschen ohne Papiere, oh- ne Daseinsberechtigung, werden vom Bürokratismus mit grotesker Folge- richtigkeit und heiligem Eifer von Grenze zu Grenze, von Gefängnis zu Gefängnis geschoben, manche verzwei- feln, brechen zusammen, machen ein Ende, andere sinken, ab, werden zu Gaunern, Verrätern an ihren Leidens- genossen. Ueber viele kommt die grosse GieichgültigKeit der ewig Gestossenen, der sinnlos im Kreise Getriebenen, andere werden routinierte Einzelgänger auf den Schleichwegen zwischen den Grenzpfählen, gewiegte Eindringlinge durch die Hintertüren der Justiz. Ge- hetzte sterben in einsamem Elend, Ehen zerbrechen an der harten Probe dieses jämmerlichen Daseins, die Lie- be zweier junger Flüchtlinge erhebt sich stark und rein über Leid und Gemeinheit, die treue Kameradschaft zweier Männer trotzt dem Irrsinn der Zeit. Nannte der Verfasser seinen grossen Kriegsroman den Bericht „von •iner Generation, die der Krieg zer- störte, auch wenn sie seinen Grana- ten entging", so könnte er dieses Buch als Schilderung einer Menschengruppe bezeichnen, die der Nationalsozialis- mus vernichtete, auch wenn sie seineu Konzentrationslagern entkam. Aber ist diese Emigration wirklich nur Untergang, Weg ins Nichts, Fiucht ine Sinnlose? Gibt es auf ihre Fragen au- sser den individuellen Lösungen, seid» sie nun Tod, Selbstmord oder neue® Leben auf einem andern Kontinente nicht noch eine grössere, sinnvollere Antwort, eine höhere, befreiende Deu- tung? Hätte nicht das Bild des Unpo- litischen gezeichnet werden können, den die Emigration wie eine blinde Naturgewalt traf, dem eine Welt poli- tischer Neutralität zusammenbrach,, und der nun langsam zum Erkennen- den, zum bewussten Kämpfer wird? Oder des spitzfindigen Theoretikers* des Intellektuellen, dessen Weg aus Schmutz und Erniedrigung des Fiücat- lingsaaseins aufsteigt zum Blutopfer der internationalen Brigaden vor Ma- drid? Sie stellen sicherlich — leider — die kleinste Gruppe der Emigranten dar; die geschilderte Mehrheit ist typi- scher. Aber jene Wenigen sind wichti- ger, aus ihrem Leid wurde Tat und Gestaltung, aus ihrer Odyssee er- wächst Gie Zukunft. HANS JAHN. DICHTERTAGUKG IN WEIMAR VON EINEM SCHWEIZER MITARBEITER „Die Stunde des europäischen Gei- stes" —, so überschreibt die deutsche „Bodensee-Rundschau" ihren Bericht über das kürzliche Dichtertreffen in Weimar, auf dem „Dichter aus vier- zehn Nationen ein spontanes, überzeu- gendes Bekenntnis zum Reich als dem Hüter und Schöpfer eines neuen eu- ropäischen Geisteslebens abgelegt ha- ben." „Die Zusammenkunft in Weimar hat- te den Zweck, die Dichter von vier- zehn Ländern mit Deutschland an der Spitze in eine grosse von Deutsch- land geleitete Organisation zusammen- zufassen und so natürlich Deutsch- lands Politik hörig und dienstbar zu machen. Man plant also eine Durch- organisierung dessen, was dem ganzen Wesen nach auf freiem Schaffen be- ruhen muss. Merkwürdigerweise zeig- ten sich gerade die Schweden im ge- wünschten Sinne sehr tätig und an- ßchiussfreudig, natürlich auch alle die Vasallen aus Frankreich, Spanien, Norwegen, Finnland und vom Balkan — meist allerdings Leute, die sich bis- her nie rühmlich hervortaten. Die Versammlung machte auf mich einen, niederschmetternden Eindruck: selbst die Wenigen, deren Arbeiten Achtung abnötigten, erwiesen sich menschlich als völlig belanglos, ohne eigenes Pro- fil, ja unfähig. An die Spitze wurde Carossa gestellt, der sich masslos ei- tel und ehrsüchtig zeigte, einer sol- chen Aufgabe aber in keiner Weise gewachsen ist, da er weder Franzö- sisch, noch Spanisch, noch Italienisch kann, von anderen Sprachen ganz zu schweigen. Geradezu ekelerregend war der Anspruch der Nazis, Nachfolger» und Erben der Geistesgrössen von Weimar zu sein, alles geistige Leben des Kontinents zu bestimmen und zu lenken; alles wollen sie haben und sein; an diesem Grössenwahn wird Deutschland zugrunde gehen. Am meisten beeindruckte mich die Re- de Goebbels', die icii sehr klug und lo- gisch fand. Er führte aus, dass er die Dichter allein machen lassen wolle; es solle nicht wieder heissen, das Projekt stamme natürlich aus seiner Küche, 9 was dem Plan wie ihm selber nur sehr schaden könne; er habe keine Lust, sich unnötig lächerlich zu ma- chen. Am meisten umwarben waren die un- bekannten Norweger und Pinnen und die Analphabeten des Balkan. Die Italiener schienen sich von dem Gan- zen eher etwas zu distanzieren. Die Festessen waren sehr reich und wiesen alle Leckerbissen auf, die man 6ich wünschen konnte . . . Ein höherer Offizier äusserte sich da- hin, dass sie nach dem Abschluss des Ostkrieges, (der nahe bevortehe), mit England in ein paar Tagen fertig wür- den; alles werde einfach wegrasiert; in kürzester Zeit wollen sie Londen und die übrigen Städte so zurichten wie Rotterdam. Getreide besitze Deutschland genug für zwei Jahre. Im übrigen könne man natürlich sicher sein, dass zuerst alle übrigen Europäer verhungern müssten, bis Deutschland selber ernstlich Mangel leiden müsse — besonders bei ihrer Gewöhnung, mit der einfachsten Kost vorlieb zu nehmen. In Bezug auf die Schweiz habe ich von Offizieren sehr hasserfüllte Aeu- sserungen gehört; sie werde natürlich gänzlich ausradiert; die detaillierten Pläne würden wohl bald ausgeführt; WANDEL IN EUROPA Aus einem Brief aus der Schweiz . . . Ich möchte jetzt überhaupt nicht mehr aus Europa weg. Erstens halte ich eine Besetzimg der Schweiz kei- neswegs für wahrscheinlich. Zweitens — und das ist mir das wichtigere und sehr ernst — hat sich die Lage heute in allen europäischen Ländern so ver- schoben, dass es überall eine Front gibt, in der zu stehen und zu fallen auch für Frauen nicht mehr sinnlos ist. Wie irgend ein kleiner Franzose, Belgier oder Holländer erschossen zu werden, ist heute eine Manifestation, die Wirkung tut und genau so sinnvoll ist wie der Tod eines RAF-Mannes oder eines russischen Guerillero. Ich habe nicht die leiseste Neigung zu ei- nem sinnlosen Tod in der Dunkelheit und überhaupt keinen Wunsch zu ster- ben, aber noch weniger Neigung zur Fahnenflucht. Das ist ganz unsenti- mental gemeint. Sterben ist kein Un- glück, wenn auch nur in nicht wünschbaren Ausnahmefällen ein auch die Teilung sei bis ins Einzelne bereits festgelegt. Icn vernahm mehrfach, dass man wis- sentlich und willentlich die russischen Kriegsgefangenen dem langsamen Ver- hungern preisgeben werde, wie eben allts, was nicht gerade gebraucht wird und nicht der prädestinierten Herrenrasse angehört. Ich war er- schüttert, wie diese Parole Fuss ge- fasst hatte: man hat sich ganz selbst- verständlich daran gewöhnt, nur noch die Deutschen im eigentlichen Sinne als Menschen zu betrachten. Notge- drungen nur anerkennt man auch, noch die Verbündeten und äie gegen- wärtig ziemlich umworbenen Franzo- sen; alle anderen könne man ohne weiteres um ihr Lebensrecht bringen, ohne dass ein Hahn danach krähe. Was man z. B. offen über die Ver- hältnisse in Polen sagte, spottete al- ler Beschreibung, und war so über alle Massen grauenhaft, dass man es kaum glauben möchte. Ich bin nicht ausgesprochen kirchlich gesinnt, aber ich war doch sehr be- eindruckt von den stets noch wach- senden Kirchenverfolgungen in Deutschland, die alle Konfessionen be- treffen. Parteileute haben mir offen erklärt, der Christenglaube müsse aus- gerottet werden." Glück. Sehr schmerzhaftes Sterben ist nicht schön. Aber schliesslich kann ei- nem das überall zu Teil werden und geht vorüber. Was man sich wünschen, und was Freunde für einen erbitten sollen, ist, dass man sich bis zum Schluss anständig verhält . . Die Lage in Europa ist seit Juli eine durchaus andere, keineswegs leichter, aber sehr viel fruchtbarer. Und sie wird sich um so rascher entwickeln, je eher man in England und in USA aus ihr lernt. Bis jetzt sind beide Län- der in ihrer Stellung zum europäischen Kontinent von grosser Ignoranz und Ungeschicklichkeit. Gut, dass es Exil- regierungen gibt, denn wenn auch die- se sehr viel zu wünschen übrig lassen, so sind sie doch etwas orientierter, und ihr Einfluss in Europa ist unend- lich viel grösser als der des Angel- sachsentums. Das könnte und sollte sehr anders sein, wäre auch durchaus möglich. Was könnte ein Genie der Meinungslenkung, wie Roosevelt es ist, 10 für die Verkürzung des Krieges tun, wenn er Zeit hätte für Europa, und wenn er Europa kennte. Ich empfinde es auch als schweren Fehler, dass die Europäer in USA uns vollständig vergessen. Es scheint so, als ob sie, sobald sie drüben sind, ÖSTERREICHISCHE SEITE OESTERREICHISCHE SOZIALISTEN GEGEN MONARCHO-FASCHISTI- SCIIE INTRIGUEN New York, 22. Januar 1942 (Eigenbe- richt der Oesterr. Zentralstelle im SAD.) — Die österreichischen Sozia- listen, die in den Vereinigten Staa- ten Asyl gefunden haben, vermeiden es, die Oeffentlichkeit mit den inne- ren Differenzen der österreichischen Emigranten zu behelligen. Sie waren aber in der letz en Zeit zweimal ge- zwungen, aus dieser Reserve hervor- zutreten: das erste Mal, als die Her- ren Rott und Pöchl sich nach be- währter Faschistenart putschartig als österreichische Exilregierung konsti- tuierten (worüber DAD berichtet hat). Ein neuer Versuch, auf breiterer Ba- sis, zwang uns, ein zweites Mal her- vorzutreten. Aus dem Streit im reaktionären La- ger um den Putschversuch Rott-Pöchl ist ein monarcho-faschistisches Ein- heitskomitee hervorgegangen, dem als Vertreter der Habsburger der Paschist Rott, der reichsdeutsche Universitäts- professor Hildebrandt und der ,.Süd- amerikaner" Walter Schuschnigg an- gehören. Der Erzfaschist Zematto, ei- ner der übelsten Burschen das Doll- fuss-Schuschnigg-Regimes, Graf Fer- dinand Czernin, das einzige politisch unbelastete Bandenmitglied, und Herr Fuchs spielen die Antihabsbur- ger im Einheitskomitee. Dieser Fuchs war in Paris und eine Zeit lang auch noch in USA der ergebenste Stiefel- putzer Otto Habsburgs, der sich von dem in der gesamten Emigration übel beleumundeten Subjekt politisch bera- ten liess. Der Frontenwechsel des Puchs lässt sich nur so denken, dass «ich seine moralischen Qualitäten schliesslich auch auf der langen Lei- tung des jungen Herrn durchgespro- chen haben. Das Komitee belagert nun die Vorzimmer in Washington, um sei- ne Anerkennung zu erreichen. Dagegen wenden sich die Genossen ..Dr. Friedrich Adler, Hugo Breitner nur noch daran denken, wie sie sich dort installieren, sich gegenseitig be- kämpfen und vorwärts kommen. Was hier mit ihrer Hilfe geleistet werden könnte, ahnen sie offenbar nicht . . . A. S. und Dr. Julius Deutsch in einem an Staatssekretär Cordeil Hull am 16. Ja- nuar gerichteten Schreiben, das die Position der österreichischen soziali- stischen Emigration klarlegt. Das Schreiben lautet in deutscher Ueber- setzung: „Sehr geehrter Herr Staats- sekretär! — Die Unterzeichneten, Ver- treter der österreichischen Arbeiterbe- wegung, erklären ihre volle und unein- geschränkte Uebereinstimmung mit dem *jiel der vereinigten Nationen, den Hitlerismus und die Achsenmäch- te bis zu ihrer endgültigen Niederlage zu bekämpfen. Der Tatsache bewusst, dass Oesterreich ein Teil der deut- schen Kultur- und Sprachgemein- schaft ist, betrachten wir mehr als al- le anderen die Ausrottimg des Hit- lerismus als die im Interesse des menschlichen Fortschritts zuerst zu erfüllende Aufgabe. Die österreichi- schen Sozialdemokraten waren die er- sten, die gegen den Paschismus zu den Waffen griffen. Sie kämpften gegen den unter dem Schutz des Signor Mussolini unternommenen Staats- streich von 1934, durch den die legale republikanische Verfassung Oester- reichs aufgehoben und alle Freiheiten zerstört wurden, für welche die ver- einigten Nationen jetzt kämpfen." „Wiewohl wir keinerlei Regierung noch irgendeinen Nationalrat offiziell vertreten, glauben wir, dass wir das Fühlen der österreichischen Arbeiter und der überwältigenden Mehrheit des österreichischen Volkes ausdrücken, wenn wir die Entschlossenheit der ver- einigten Nationen, gegen alle faschi- stische Diktaturen kompromisslos bis zum Ende zu kämpfen, begrüssen." „Wir waren Abgeordnete der stärksten österreichischen Partei, die bei den letzten freien Wahlen 42 Prozent aller Stimmen und in Wien 66 Prozent der Stimmen erhielt. Als Arbeitervertreter haben wir im österreichischen politi- schen Leben mit den Vertretern an- derer Klassen, insbesondere der Bau- ern, zusammengearbeitet. Es gibt zur 11 Zeit keine Vertreter dieser demokra- tischen Gruppen unter den österrei- chischen Emigranten. Monarchisten und Faschisten, die versuchen, sich hier als Vertreter des österreichischen Volkes aufzuspielen, haben keinerlei Bedeutung in Oesterreich selbst. Wir können daher als überzeugte Demo- kraten nicht mit ihnen zusammenar- beiten." „Niemals seit der Invasion Oester- reichs haben die österreichischen So- zialisten aufgehört, gegen Hitlers Ge- waltakt zu protestieren und die Wie- derherstellung der freien Selbstbe- stimmung des österreichischen Volkes ku fordern. Oesterreich soll nach Hit- lers Niederlage sein freies Selbstbe- stimmungsrecht gemäss dem in der Atlantic-Charta festgelegten Prinzip ausüben." LONDONER BRIEF London, Ende Dezember (Eigenbericht der Oesterreichisohen Zentralstelle im DAD): Der letzte englische Gesandte in Wien, Sir Walford Se]by, hat am 26. Novem- ber 1941 in Oxford einen Vortrag ge- halten, in dem er die Geschichte Oesterreichs von 1933 bis 1938 dar- stellte. Er enttäuschte seine Zuhörer durch eine langweilige Wiedergabe des äussern Ablaufs der Ereignisse, und liess ihre Erwartung, irgend etwas Neues, bisher Unbekanntes aus der in- neren Geschichte des europäischen Verrates an Oesterreich zu hören, un- erfüllt. Sir Walford war in Wien als Diplomat nicht gerade hoch geschätzt. Solange er im Amt war, ist nichts be- kannt geworden, was er für die Er- haltung der Freiheit Oesterreichs ge- tan hätte. Da waren sein französischer Kollage oder die Diplomaten der klei- nen Entente viel rühriger. Auch sein Vortrag gab einige Proben seiner Gei- steshaltung, z.B. hatte dieser Diplomat den feinen Takt, zur Charakteristik des Ausmasses der Ausschreitungen der Nazis in Oesterreich zu sagen, dass, was immer die Bolschewiki 1917 in Russland getan hätten, verblasse neben den Atrozitäten, die SS-Männer an Juden, Sozialisten, Legitimisten und Anhängern des Kanzlers begingen. (Diese SS-Leute waren Oesterreicher, Wiener — nicht, wie die Darstellung des Sir Walford glauben macht, aus Deutschland eingerückte Truppen). Den Staatsstreicn des Dolliuss be- handelte er so: „Am 30. April 1934 führte Kanzler Dollfuss seine neue öesterreichische Verfassung ein. E# war in ihr eine freie Abstimmung vor- gesehen (!!). Was mich anlangt, konn- te ich nicht mehr verstehen, warum diese Verfassung ihre Zwecke nicht mehr erfüllen sollte auf Grund einer freien Abstimmung, denn ich empfand, dass die alten österreichischen Partei- en ihren Ausdruck an der Wahlurn* gefunden hätten ..." Er konnte nicht verstehen. Wir aber können verstehen, warum er nicht konnte. Dass die alten österreichi- schen Parteien, soweit sie sich nicht in den Austro-Faschismus einfügten, aufgelöst, ihre Vertrauensmänner ein- gekerkert, die Propagierung ihrer Ideen mit schweren Strafen bedroh# war usw., scheint sich nicht bis zui seiner Exzellenz durchgesprochen zu haben. Henderson in Berlin, Selby in Wien, das Bild der grossbritanni- schen Diplomatie der Vorkriegszeit rundet sich allmählich. HABSBURG-PROPAGANDA IN USA Gegen die legitimistische Propaganda, in den Kreisen der Internationale der feinen Leute wendet sich dia verbrei- tetste und geschätzte Londoner Zeit- schrift, „New Statesman anl Nation". Die Familie Habsburg recte Lothrin- gen nütze die „Vorliebe der Amerika- ner für Schaustellungen" und ihren, „romantischen Snobismus" gesell- schaftlich für sich aus. Folitisch ge- he sie mit der Idee einer Donauföde- raticn unter Habsburgs Szepter kreb- sen. „Es wäre unheilvoll, sie unter ei- nem Habsburger zu verwirklichen". Zu der „demokratischen" Maskerade dea Legitimismus bemerkt das Blatt: „Selbst wenn seine (des Otto) ober- flächlich fortschrittlichen Ansichten, aufrichtig sind, könnte er die Macht nicht wiedergewinnen ausser als Sym- bol und mit der Unterstützung aller reaktionären Elemente des alten Österreich-ungarischen Regimes . . . Es ist zu hoffen, dass es jenen Ele- menten im amerikanischen Leben, die Gastgeberinnen der Washingtoner Sa- lons und einige Beamte des Aussen- amtes eingeschlossen, die über könig- liche Hoheiten Illusionen pflegen; nicht gelingen wird, diese harte Nuss der amerikanischen Nachkriegspolitik vorzusetzen". Am interessantesten ist; die Feststellung, dass es im Washing- toner Aussenamt hohe Beamte gibt 12 die den weissen Negern da unten nicht weit vom Balkan, einen Monarchen bescheren möchten. OESTERREICHISCHE VOLKSFRONT Eine Entschließung, die für Oester- deichs Recht auf Selbstbestimmung .eintritt, trägt die Unterschrift der folgenden Organisationen österreichi- scher Emigranten in Grossbritannien: Oesterreichische Kommunistische Par- tei, Union der Oesterreichischen Mo- narchisten. Austria Office und die ihm Angeschlossenen Gruppen, darunter die von dem Renegaten Allina gegrün- dete Dreimännerpartei der Oesterrei- chischen Sozialdemokraten in Gross- ibritannien. (Free Austria, Dezember 1941). Die österreichischen Sozia- listen haben sich in diese Melange «licht amalgamieren lassen. Die Stali- nisten aber haben endlich die Aufga- be gelöst, die ihnen gestellt worden war: eine Volksfront zu schaffen. Al- lerdings — ohne Volk! AUSTRIA OFF7CE ERZAEHLT DER FRAU BLASCHKE . . . In „Free Austria" (November-Num- mer) gibt ein Herr X seine Eindrücke und Meinungen über die politische Stimmung in Oesterreich wieder, die seltsamerweise genau mit den Leitar- tikeln übereinstimmt, die in früheren Nummern des Blattes erschienen sind. Ein Absatz verdient es, im Herbarium aufbewahrt zu werden: „Es ist überaus bezeichnend, was Herr X über den Wandel der Auffassun- gen und Meinungen im Volke in Oesterreich erzählt. Er hatte eine Be- dienerin, die mit einem Arbeiter ver- heiratet war. Vor dem Kriege war sie wild kommunistisch, weil ihr Gatte es w^r. Jetzt haben beide ihre Ansicht geändert; sie sind nur an einem fried- lichen, unabhängigen Oesterreich in- teressiert und bekennen frei die Mei- nung, dass es am beste wäre, die Mo- narchie wiederherzustellen, weil das die einzige Sicherheit gegen die all- deutsche Gefahr wäre". ACCION REPURLICANA AUSTRIACA DE MEXICO durch irgendeine andere Methode als die Aufrüstung zu lösen, und wie diese Situation zu Hitlers Aufstieg führte. Lütgens kommt zu dem Schluss, dass die aggressive Natur der deutschen Wirtschaftsstruktur nur durch eine sozialistische Revolution in Deutsch- land kuriert werden kann. Die Klas- sen, die aus der Aggression Profit zie- hen, müssen liquidiert und ein Deutschland neu aufgebaut werden, welches ein prosperierendes Glied ei- mes prosperierenden Europas sein kann. ylch diskutierte kürzlich dieses Pro- blem mit einem sehr einflussreichen Konservativen", fügt Critic dem Re- ferat bei. „Als wir zu diesem Schluss gelangten, bemerkte ich, dass dies 4ann sehr wahrscheinlich interaatio- mal Sozialismus bedeute. Ja, sagte der Konservative, das bedeutet es sehr wahrscheinlich. Und er schien gar schockiert zu sein." Der Freie Deutsche Klub, Montevideo ■•toegrüsst in einer längeren, von Dr. Bernstein unterzeichneten Zuschrift €ie Massnahmen des Präsidenten Bal- Äomir, da diese sich in erster Linie ■fegen die nazifreundliche Reaktion lichten. Zum Schluss der Zuschrift fceisst es: „Die Bestimmungen, die infolge des Abbruches der diplomatischen Bezie- hungen von der Regierung dekretiert wurden, haben allen deutschsprachi- gen Organisationen einige Beschrän- kungen auferlegt, da der Gebrauch der deutschen Sprache zu Publikations- arwecken und Konferenzen verboten wurde. Der Minister hat jedoch den demokratischen Institutionen baldige Erleichterungen zugesagt. Tatkräftiges Einsetzen für die Sache Äer Demokratie, das ist das hervor- stechende Zeichen innerhalb der poli- tischen Führung Uruguays. Wir deut- schen Gegner des Faschismus begrü- ben diese Haltung." A. A. B. A. ENRIQUE U. CORONA MARTINEZ A B O G A D O LAVALLE 1208 V. T. ss - 38» EL CAPRICHO Damen u. H er ren-Kris cur-Salon AVILI S 2070 — V. 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Calamuehita) STERRAS DE CORDOBA Leitw-* Mä.ximo Sulzbei ger DAS ANDERE DEUTSCHLAND liest die guten Bücher aus d»r BUECHERSTUBE B. de HERZFFGÜD — TUCUMAN 316 — U T. 32 0847 — BUENOS AIRES Deutsche und spanische Bücher — Verkauf und Leihbibliothek — Ankauf gelesener Bücher jeder Art zu Höchstpreisen. 16 La Otra Alemania Orgcmo de los cdemanes antihitleristas de Sudcrmerica. Editor j director: Dr. August Siemsen, ex-dlputaäo al Hiiclrtny. BUENOS AIRES, TUCUMÄN 309 — U. T. »1-3922 No. 48 Ano V Registro Nacdonal de la Propiedad Intelectual No. 104J74 Dr. August Siemsen La quinta columna en el frente y en la retaguardia hitlerista Segtin noticias procedentes de Rusia, ocurre de vez en cuando que grupos enteros de soldados alemanes, se en- tregan o pasan a las filas rusas. Me- recp especial inter£s la noticia que una compania del regimiento de infante- rla No. 208 habia fusilado a su jefe para luego pasarse a los rusos. Uno de los soldados, apellidado Gmo. Wer- ner declaro lo siguiente: "Estamos can- sados de esta guerra absurda desen- cadenada por Hitler. El ansia de po- der y de dominio del mundo han intoxicado a Hitler y a su claque se- dienta de sangre que han esclaviza- do no solo a varias naciones euro- peas, sino tambien a su propio pue- blo." Y otro, el corporal Jos6 Kerschenstel- ner se ha dirigido a los soldados ale- manes del frente en los siguientes terminos: "Queridos camaradas: Hoy fui tomado prisionero por los rusos. Camaradas, vosotros quereis la paz, lo mismo que yo. ; Retiraos de la luchal Venid al ejercito ruso! Terminada la guerra, regresaremos al lado de nuestros pa- dres, esposas y hermanos". Semejantes noticias no sorprenden al que conoce a fondo al pueblo alemän. El concepto, segun el cual el pueblo alemän est& poseido en su totalidad de un espiritu guerrero y ävido de con- quistas, no deja de ser mäs que una leyenda. El mlstico "furor teutonico" del que nos habl6 Tacito, hace cerca de 2000 afios, no es ninguna cualidad especlfica germana o bien alemana. Este furor era propio de todas las tri- bus salvajes sin distinciön. de raza y de colores y, como es natural, los pri- mitivos teutones no iban hacer una excepciön. El pueblo alemän no es guerre- ro, lo que ha pasada es que un reducido nücleo, formado por sädicos terroristas, se apoderö del poder con el advenimiento de la dictadura de Hit- ler, la cual fu<§ obra de la industria pesada y de los grandes terratenientes, peso a la oposiciön de la mayoria del pueblo alemän. Solo por el procedi- miento incalificable de esta minoria, que tiene totalmente en sus manos las riendas del gobierno, inclusive la Pro- paganda, y que oprime brutalmente al que no estä de acuerdo con ella, ha podido difundirse por el mundo la creencia que el pueblo alemän estu- viese en su totalidad o en su mayoria violento, cruel y conquistador. En realidad el t&rmino medio de los alemanes poco se diferencia tfel de los demäs pafses. Tiene las mismas necesidades de tranquilidad, de paz, de familia, de una felicidad modesta, como las anhelan los demäs morta- les. Y estas necesidades no las ha po- dido eliminar ninguna dictadura na- si. Es justo reconocer que los alemanes son fäcilmente adaptables a toda dis- ciplina debido a un feliz desarrollo histörico. La historia del pueblo ale- män no ha conocido ninguna revolu- l ci6n eficiente, en cambio est& mucho mäs familiarizada con la constante opresi6n polltica por sus numerosos soberanos. Lo mäs fatal lue qus la autoridad pru- siana con su burocratismo y militaris- mo Ueg6 al poder en Alemania. Mds la inclinaciön a la disciplina y la obediencia producida por la tradiciön, no impide que el alem&n sea por re- gia general pacü'ico y que demuestra cada vez m&s su desacuerdo con el ro- bo del derecho individual y de las li- bertades efectuacio por la dictadura hitleriana, halländose hoy, debido a la larga duraciön de la guerra con sus crecientes vlctimas en palpable oposi- ci6n a los nazis y su sistema dicta- torial. Da este modo aumenta constantemen- te el gran contingente humano de los descontentos, mas no son ellos los que ya llevan la lucha contra la dictadu- ra nazi con los elementes que tienen a su alcance. iNo! lo son los hombres que jamäs han variado de opiniön, recurriendo sea a la lucha ilegal con- tra los opresores y malhechores o esperando calladamenie el dia de la revancha, sin tener en cuenta el ho- rrible terror reinante, las consecuen- cias y torturas a las que se exponen y que ya centenares de miles se hallan recluidos en los campos de concentra- ciön, mientras miles y miles ya fueron vilmente asesinados. El autor conoce por sus actividades como idiputado al Reichstag, por cen- tenares de discursos y numerosos cur- sos de educaeion dadoa als proletaria- do de muchas ciudades y regiones in- dustriales ;de Alemania. El sabe que todo intento de los nazis para ganarse a los experimentados y afianzados obreros socialistas, resultaba de un principio infructuoso. — Sabe ademäs por conversaciones anteriores que sos- tuvo con obreros y maestros despues de la instauracion de la dictadura hit- lerista que hay entre los soldados, quienes estän dispuestos en cuanto se les ofrezca la oportunidad, a apun- tar los fusiles coi\tra sus opresores, contra los que arruinan a Alemania. Ya el 9 de Mayo del ano pasado dijo el autor en un artlculo titulado "iEs invencible la mäquina militar de Hit- ler?" en el periodico "El Dia" de Mon- tevideo, que la m&quina militar ale- mana es solo aparentemente tan in- vencible, questo que una gran parte de los hombres que manejan dicha m&quina soportan la guerra con cre- ciente repugnancia y que incluso existe un reducido nücleo de odio con- tra Hitler de tal modo que representa virtualmente una quinta coluinna den- tro del ejärcito nazi. Esta quinta columna ya ha iniciado sus actividades en Rusia y se puede tener_ la convicciön de que miles y miles de obreros alemanes. proceiden activamente contra los nazis realizan- do sus trabajos en las f&bricas con marcada lentitud o posiblemente efec- tuando tambten, actos de sabotaje e influyendo, a la vez, en el &nimo de sus compafieros. La propaganda nazista se ha esforza- do de crear en todos los paises una 5a. columna y idesgraciadamente su la- bor fu6 coronada de 6xito. Los infor- mes de la Comisiön Investigadora Ar- gentina han demostrado a la opiniön püblica cuanta raz6n tenian los ale- manes antihitleristas al advertir du- rante afios el peligro. Pero hoy tam- bien en la Alemania hitlerista hay una 5a. columna, trabajando y ella no fuö, precisamente, creada con dinero, so- borno y engafio, sinö la componen los mejores alemanes que anhelan liber- tär su patria de la brutalidad y tira- nia, de la barbarie y del crimen. No dudamos que esta 5a. columna tendrä que decir aün una palabra decisiva. RACISMO EN EL BRASIL San Paulo. — En los slguientes loca- les püblicos se manifiesta a los judlos y antinazis alemanes que su visita es considerada "no grata": Confiteria Vienesa, Rua Itapetininga y Caverna Paulista, cuyos arrendatarioos, con di- nero facilitado por el consulado nazi, son los nazis Hillebrecht y Libero Ba- daro respectivamente. GIRA DEL DIRECTÖR DE "LA OTRA ALEMANIA" Buenos Aires. — El Dr. Augusto Siem- sen ex-diputado al Reichstag y diri- gente de LA OTRA ALEMANA en la America del Sur volvlö de una gira por el Uruguay. El conocido militante antinazi se moströ muy satisfecho del sentimiento democrö-tico fuertemente arraigado en el pueblo y gobierno uru- guayo. Expresö adem&s su satisfacciön con la labor de los alemanes antina- zistas del "Club Alemän Independien- te" de Montevideo cuya colabora- cion en la lucha contra la 5a. columna ha sido muy eficaz. Dra. Doris Dauber ASI LUCHA EL GOBIERNO LA PLUTOCRACIA Antes de asunilr el poder los nazis prometieron, en su programa parti- dario ya olvidado, el decomiso total de todas las ganancias de guerra y la limitaciön a 1000 marcos mensuales en los sueldos elevados. AI estallar la guerra declard Hitler que el no per- mitiria que se enriqueciesen ciertos circulos. La revista titulada "Alema- nia Social" puede escribir hoy que es indiferente que a consecuencia de es- ta guerra se enriquezcan los particu- lares en mayor o menor grado. El 6r- gano oficial de los nazis, el "Völki- sche Beobachter", llegia al extremo de afirmar que "los dividendos del 10, 14 y hasta el 16 por ciento que resultan algunas veces, parecen evxagerados para algunos, pero en realidad no lo son". El ministro de Economia dictö un decreto limitando el reparto de di- videndos. En 61 se establecen limites mäximos para los llamados dividendos normales, y las enormes ganancias de las fäbricas de armamentos son ocul- ALEMAN CONTRA tadas al püblico. En la practica ocurre lo siguiente: Las fäbricas de cordajes Vacha disminuyeron sus dividendos al 5 o|o y simultäneamente sellaron de nuevo sus acciones con un valor no- minal triple. Esa accion social apor- ta asi al capital, de una vez, un regalo del 200 o|o y una ganancia corriente del 15 pro ciento. Un negocio aun m&s fabuloso lo hacen los que tienen ca- pitales en las usinas de motores Varel, pues por cada acciön vieja reciben nueve nuevias acciones gratis. Adexnäs del regalo que se les hace de una vez por ocho veces el monto del capital de adquisiciön pagado, se les garan- tiza un interes anual de por lo menos el 54 por ciento. Tampoco se hace na- da contra los elevados sueldos de los directores. Los emolumentos de los di- rectores de una gran empresa alema- na, que antes de la guerrjt importaban el 4 por ciento del capital en accio- nes, representan hoy dia casi el 24 por ciento del capital. Esta es en realidad la lueha contra la plutocracia. CATOLI€OS ALEMANES Y NAZISTAS El "Argentinische Volksfreund" pe- riodico catolico alemän publicado en Buenos Aires, afirmia de una manera gratuita ser un perödico catolico en idioma alemän, per quien lo lee con atenciön, recibe mäs bien la impre- si6n de que se trata de un örgano de Goebbels. Ni una critica con respeto a la Situation eclesi&stica en ei 3 Reich se encuentra en el; en cambio publica los mäs vehementes ataques contra Moscü y se deshace en lamentaciones por el abismo, las tinieblas y la de- cadencia en que han caido los pue- blos modernos de sentimientos libera- les. Referente al nuevo arzobispo de Paderborn dice, que se trata üe un "antiguo batallador" del nazismo. La parte telegr&fica reproduce noticias procedentes exclusivamente de fuente totalitaria. Del sermön que pronunciö el cura sueco Poehl en Estocolmo tan solo publica lo siguiente: "Nadie pue- de negar que los bolcheviques asesi- naron a miles y miles de cristianos y los deudos de estos märtires no pue- den comprender como un conductor de la iglesia anglicana se preste a ele- var preces al cielo para el triunfo de los bolscheviques". En la parte ame- ria se describe la revolucion francesa en la siguiente forma: "Si los reyes Luis XIV y XV hubiesen puesto un veto a la propagaeiän de escritos anti- religiosos, seguramente se hubiera im- pedido lo ocurrido a pesar de la indi- gencia del pueblo, porque un pueblo cristiano no necesita hacer revolu- cion". TRAIDORES A LA CAUSA DE LA DEMOCRACIA Montevideo, — Lo esencial es hacer negocios. Asi parecen pensar algunas firmas de Montevideo que se esfuerzan en sacar de apuros a las casas boico- teadas. Es lamentable tener que cons- tatar que se trata de firmas cuyos propietarios t no se debian dedicar a Jk 3 Hugo Reuter VOLVIENDO DE ESPARÄ El autor de la siguiente nota fue teniente de Sanidad del ejercito republicano espanol; hace unas semanas pudo volver a su patria de adopciön, la Ar- gentina, despu<5s de haber cono- cido los horrores de la post- guerra en Espana y las cärceles del Nuevo Orden. Buenos Aires. — Pese al derrocho de Propaganda que profusamente impor- tan algunog tripulantes de los vapores espanol es "Cabo de Esperanza" y "Oa- bo de Hornos", qua se tifculan "agen- tes de enlace'' de la Palange Espahola, el fascismo estä en franca decaden- cia en Espana, especialmente en las provincias que de un principio fue- ron sometldas al regimen de terror. Es justo reconocer que las iilas de la Falange engrosaron notablemente al finalizar la guerra fraternicida, pero ello no sigiiliica en manera alguna una räpida conversiön del pueblo espa- nol al fascismo. Debese tener en cuenta que muchos se afiüaron en la creencia que de este modo se librarian de las persecuciones. Sin embargo, el pueblo espanol que en holocausto de su libertad ofreciö virilmente su vida, aunque hoy avasalado, sigue unido a las fuerzas deniocräticas y espera con esos negocios sucios aunque mäs no fuera por un simple sentimiento de solidaridad. Be hacen especulaciones de toda clase. Esas firmas compran mercaderlas de Estados Unidos y por un determinado porcentaje de comi- sion las traspa^an a las empresas boi- coteadas, a cuyo pedido son adquiri- das las mercaderlas. O bien se emplea otro truco. La firma Oscar G., de Montevideo, compro en Norteamerica tachuelas de calzado. Una vez que la mercaderia llega a esta capital, es empaquetada de otra manera y pre- sentada al mercado como "tachuelas de calzado Morana", de firma alema- na, etc. El representante general de la fäbrica de tachuelas de calzado Morana, que no recibe aqui mercade- ria alguna, participa de los benefi- cios que reportan esas combinaciones. & ansfas que la antorcha que en el afio 1936 iluminaba sus trincheras no se extinga y siga iluminando el Camino que han de recorrer los ejercitos de otras naciones demoerdticas hasta que el sol de la victoria brille por todo el orbe. » El sold&do "nacionalista" que a la fuerza fue llevado a aquella lucha fraternicida al lado de legionarios mercenarios ya se ha dado cuenta del engano que sufri6 en el afio 1936 y no puede disimular su rencor contra los que le obligaron a su triste papel. Lo mismo ocurre con la poblacion civil, que a pesar de todo empieza ya a ex- teriorizar su descontento con los que no reparan en hundir a Espana en la miseria mäs espantosa. La gran masa sufre hambre y miseria. Pero se ha vertido demasionado sangre generosa para creer que el pueblo espanol pue- de convertido en esclavos. La Espana de Don Quijote quiere ser lo que ella quiera. Aunque la guerra actual ab- sorbe toda la ateneiön" mundial, de- jando a Espafia suinida en su tragedia, conviene recordar que el pueblo espa- nol no merece este olvido porque el fue que escribiö la primera letra de la gesta magnifica que hoy siguen los demäs paises democräticos. Miliares y miliares de espanoles liberales y so- cialistas ofendidos soezmente en sus sentimientos democräticos siguen fiel a su credo y aguardan con ansia dolo- rosa del triunfo definitivo del progre- so y de la libertad. EL NUEVO PUNTO DE REUNION DE LOS NAZIS EN MONTEVIDEO Montevideo. — Ocmo los antiguos lo- cales nazistas "Oro del Rhin", "Mar- kel" etc. son ya tan conocidas que era imposible celebrar en ellos reuniones clandestinas, han instalada los nazis del Uruguay un nuevo punto donde päd er entrevistiarse. Tr&tase del res- taurante "Danubio Azul". All! se en- cuentran casi diariameute los mäs destacados nazis del Uruguay, asi co- mo otros elementos de la quinta co- lumna que en uniön con los primeros forjan planos sinistros contra la se- seguridad del Uruguay.