>» . _ ...... A DAS ANDERS DEUTSCHLAN W^>7 V- r ' ', ->f V. Ano No. 56 NOV1EMBRE DE 1942 Z--\ • Hans Jahn, Krieg der Völker oder Krieg der Ideo- logien. Dr. Löhnberg, Zur Frage der Demokratie. Nehru, Was Indien will. Arbeiterbewegung in Eu- ropa. August Siemsen: iDonde estä la Otra Alema- nia? Heute und Morgen: Zum 25. Jahrestag der Okto- berrevolution. Berücksichtigt unsere Inserenten DRUCKSACHEN JEDER ART IMPRENTA "ELIDOR" RIO BAMBA 627 U. T. 41, Plaza 7512 PENSION SCHIFFER General Paz 1908. U. T. 76-1793, 1 Qua- der O :bildo vermietet gut mübl. Stra- ssenzimmer mit Pension, gute bürgl. Küche, Warmbäder u. sonst. Bequem- lichkeiten. Tischgäste willkommen. Massige Abonnementspreise. A. A. B. A. ENRIQUE U. CORONA MARTINEZ A B O G A D O LAVALLE 1208 l . T. 35 - 3853 EL CAPRICHO Damen u. Herren-Friseur-Salon AVIL.ES 297G — L. T. 73 - 1318 zwischen Conesa und Zapiola Beste Dauerwellen von $ 2.5g ab. Leser -0 Prozent Ermässigung. 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Calamuchita) SIHRRAS DE CORDOBA Leitung: Mäximo Sulzberger JAHRGANG V. — Nr. 56 — Editor y disector: Dr. AUGUSTO SIEMSEN, ex-diputado del Reichstag. TUCUMAN 309 - BUENOS AIRES - U. T. 31 - 3922 DAS ANDERE DEUTSCHLAND (LA OTRA " ..........' LltiKtS DE LA AMERICA del SUR Nr. 5 6 November 1942 REGISTRO NACIONAL DE LA PROPIEDAD 1NTELECTU AL N o. 104.574 Mit der Fesselung der Kriegsgefangenen und den japanischen Tedesdrohungen gegen die amerikanischen Flieger, die bei Bombardierungen des Mikadoreicnes gefangen genommen werden, d. h. mit der Anwendung von Grausamkeiten, die bisher nur die Zivilbevölkerung der vergewaltigten Länder ertragen musste, ge- gen die uniformierten Kämpfer, beginnt wahrscheinlich eine neue Phase die- ses Krieges. Es ist eine Anarchie der Kriegsführung im Entstehen, wie man sie sonst nur unter primitiven Völkern und in primitiven Zeiten angetroffen hat. Entsprechend dieser Barbarisierung der Kampfesweise wird auch nach Kriegsende die Bestrafung der Schuldigen mit aller Rücksichtslosigkeit durch- geführt werden, und zweifellos wird ihre Zahl weit grösser sein als nach dem ersten Weltkriege. Es ist anzunehmen, dass bei der verhältnismässig kurzen Zeitspanne, die diesen Krieg vom ersten Weltkriege trennt, manche verhäng- nisvollen Fehler von 1918 nicht wiederholt werden. Kaum mehr wird man sich damit begnügen wollen, einige sichtbare Exponenten der Aggression und des in- ternationalen Rechtsbruchs kaltzustellen, während andere Verantwortliche in wichtigen Schlüsselstellungen verbleiben, von denen aus es ihnen möglich ist, neue Konflikte vorzubereiten. Wer aber sind diese Verantwortlichen? Bei der Erörterung der Schuldfrage ste- hen wir heute vor der interessanten Tatsache, dass sich in der Wertung der Kriegsursachen ein Wandel vollzogen hat. Während zu Kriegsbeginn und noch in den ersten Kriegsjahren von weiten Kreisen das kapitalistische Wirtschafts- system als letzte Ursache erkannt und seine Ablösung gefordert wurde, ist es unterdessen einer geschickten Propaganda gelungen, solche Erkenntnisse ganz in den Hintergrund zu drängen und zunächst Hitler, dann den deutschen Im- perialismus und schliesslich, da man einsah, dass der Kreis der Schuldigen er- weitert werden müsse, das ganze deutsche Volk mit der Alleinverantwortung zu belasten. Aus angeborenem Eroberungswillen, aus traditionellem Weltmacht- streben heraus soll das deutsche Volk durch seinen Exponenten Hitler diesen Krieg begonnen haben; vergessen ist auf einmal die Wirtschaftskrise, auf de- ren Sumpfboden sich die Giftblüte des Nazismus erst entfalten konnte, verges- sen _ ist die Beihilfe englischer Politiker an der deutschen Aufrüstung, das Be- streben reaktionärer Lords, einen deutschen Rammbock gegen den verhassten Sowjetstaat zu schaffen und einem auf dem Kontinent zu mächtig werdenden Frankreich ein militärisches Gegengewicht an die Seite zu stellen, um selbst bei allen Entscheidungen das letzte Wort sprechen zu können. Nicht mehr die Rede ist von jenem Freibrief, der allen Raubplänen durch die Abdrosselung der spanischen Republik ausgestellt wurde, der Rechtfertigung, die dem Rechts- bruch nach den Ueberfällen auf Oesterreich und die Tschechoslowakei gege- ben wurde, der Durchbrechung der damals von Russland aufgestellten These der kollektiven Sicherheit und dem vorhergehenden jahrelangen Missbrauch des Völkerbundes als Instrument imperialistischer Aussenpolitik. Gerade die Leute, Hans. Jahn: krieg der voelker oder der ideologien? I die heute das deutsche Volk nicht nur politisch, sondern auch kriminell ver- antwortlich machen möchten, tragen als einflussreiche Politiker —■ Vansittart war jahrelang aussenpolitischer Berater der englischen Regierung — ein gerüt- telt Mass voll Schuld an dem Geschehen. Sie, die heute das deutsche Volk un- ter die Zuchtrute einer ausländischen Besatzungsarmee nehmen möchten, hät- ten durch eine ehrliche Zusammenarbeit mit den deutschen Republikanern den Wahnsinnsausbruch des Hitlerismus verhindern können. Sie, die Mitverant- wortlichen, wollen heute durch eine Ablenkungspolitik, die ihnen durch die Greueltaten der Nazis und den blinden Hass der geknechteten Völker leider sehr leicht gemacht wird, die Bürde der eigenen Schuld auf das deutsche Volk abwälzen. Man hört nur noch sehr wenig von den feierlichen Grundsätzen der Atlantik- charte; sie kann ja auch von Anfang an von Leuten nicht ernst gemeint wor- den sein, die in Indien mit Maschinengewehren und Peitschenhieben eine schaurige Begleitmusik zu ihren hochtönenden Erklärungen liefern, die heute den „tapferen chinesischen Bundesgenossen" preisen, dessen Heldenkampf sie jahrelang ignorierten und dabei mit dem japanischen Invasor einen einträgli- chen Waffenhandel betrieben. Sie, die ideologisch mit Hitlers Geldgebern und Hintermännern durchaus auf einer Ebene stehen, sind heute bemüht, diesen Krieg, der einst als Krieg der Ideologien, der Weltanschauungen oder der Philosophien (Emil Ludwig: „die Gegensätze sind nicht zu überbrücken, da sie philosophischer Natur sind") deklariert wurde, zu einem Krieg der Völker zu machen. Der Gegensatz zu frei heisst heute nicht mehr unfrei, sondern deutsch; der Gegensatz zu Zivilisation ist nicht mehr Barbarei oder Hitlerismus oder gar Kapitalismus, sondern Deutschland. Geflissentlich wird der täglich wachsende Widerstand der deutschen Antinazis übersehen, und bei dessen Verschweigen oder Wegdebattieren leisten leider auch blinde oder böswillige deutsche Emi- granten wacker Beihilfe. Von den Aposteln des Krieges der Völker und den von Ihnen Inspirierten wird die Forderung nach einer europäischen Revolution be- reits als Tarnung eines neuen deutschen Weltmachtstrebens hingestellt, um durch dieses Stigma den anderen europäischen Völkern dieses Verlangen als Arbeit für den Feind erscheinen zu lassen. Leute, die die wahren Gründe dieses Krieges verschleiern, die die Ursachen der Krise nicht wahrhaben wollen, können sie auch nicht beseitigen. Sie sind nicht einmal fähig, diesen Krieg ernsthaft zu führen, weder als Krieg der Völker noch als Krieg der Ideologien, es sei denn der "Ideologie" ihrer kleinen Herrenkaste. Sie sind es, die die zweite Front sabotieren, und in richtiger Erkenntnis der Situation haben zunächst die englischen Kommuni- sten eine Umbildung der Regierung und dann sogar hohe Funktionäre die Entfernung der sabotierenden "Männer von München" aus der politischen Leitung gefordert. Das russische Verlangen, Rudolf Hess sofort abzuurteilen, dürfte auch weniger auf ein nicht mehr bezähmbares Vergeltungsbedürfnis zurückzuführen sein als auf den Wunsch, die Ehrlichkeit der Absichten des Partners erneut auf die Probe zu stellen. Heute die sozialistische Lösung des Konflikts fordern, heisst nicht, einem be- siegten Deutschland milde Bedingungen erschleichen wollen oder ihm gar eine neue Aufrüstung ermöglichen, sondern das heisst den einzigen Weg ge- hen, der Europa einen dauernden Frieden sichern kann. Völker versklaven und überlebte Ideologien und ihre verhängnisvollen wirtschaftlichen Grund- lagen fortbestehen lassen, ist ein armseliger Preis für die unerhörten Opfer an Blut und Kraft. Mit Bedauern muss allerdings festgestellt werden, dass heute selbst Sozialisten, deren Erkenntnis durch die Ereignisse doch eigentlich eine grauenvolle, aber glänzende Bestätigung erfahren haben, den neuen na- tionalistischen Parolen zum Opfer gefallen sind und heute nicht nur für die Gegenwart, sondern auch rückblickend auf die Vergangenheit das ganze deutsche Volk und nur das deutsche Volk einschliesslich seiner Arbeiterorga- nisationen als von Natur militaristisch und allein verantwortlich darstellen. Die internationale Arbeiterbewegung in ihrer hergebrachten Form ist hoff- nungslos in verschiedene Gruppen mit natic •"Ten Parolen zersplittert, und bis heute ist es z. B. noch nicht gelungen, in London die Vertreter der Zwei- ten Internationale an einen gemeinsamen Verhandlungstisch zu bringen. Ist damit in einer Zeit, in der die objektiven Voraussetzungen so günstig wie nie zuvor sind, die Hoffnung auf eine europäische Revolution hinfällig geworden? Durchaus nicht! Zwar hat in den besetzten Ländern unter der Knute der Besatzungsarmee der nationale Gedanke naturgemäss einen star- ken Auftrieb erhalten, aber die unterdrückten Massen, die ihre Quislings und Lavais, ihre Francos und Pawelitschs mit dem Feinde gemeinsame Sache ma- chen sehen, die Kriegsgefangenen und fremden Arbeitssklaven, die vom Wi- derstand des deutschen Volkes gegen seine Bedrücker wissen, werden den Klassencharakter dieses Kampfes erkannt haben. Diese Massen werden die Träger der europäischen Umwälzung sein, auch gegen die Leute von Mün- chen. Und ihre grosse Hoffnung bleibt die Sowjetunion. Russland, das am grässlichsten verwüstete Land, hat bisher noch immer zwischen Nazis und Deutschen zu unterscheiden gewusst. Es hat sich ein Recht erworben bei der Neugestaltung der Welt ein entscheidendes Wort mitzusprechen! Schon heute haben sich die Gegensätze in den Auffassungen zwischen London und Moskau immer stärker voneinander ab, und so sehr sich reaktionäre Staats- männer auch bemühen, einen Krieg zwischen geschlossenen Völkern zu füh- ren und den Frieden dementsprechend zu gestalten, es dürfte sehr schwer sein, die Dinge auszuschalten, um die es eigentlich geht. Dr. Löhnberg: zur frage der demokratie Es gibt wohl wenig Worte, mit denen in der Politik soviel Schindluder ge- trieben wird, wie mit dem Worte "Demokratie". Da man nämlich un- ter diesem Wort sehr verschiedene gesellschaftliche Zustände verstehen kann, eignet es sich dazu, solche Zu- stände anzuklagen oder zu rechtfer- tigen. Wörtlich übersetzt heisst Demokratie "Herrschaft des Volkes" und wird heute in der Regel so verstanden, dass in einer demokratischen Gesellschafts- verfassung alle Angehörigen eines Volkes gleichen Anteil an der Macht im Staate, sowie Religions- und Mei- nungsfreiheit besitzen. Doch hatten die Philosophen und Politiker v:n jeher ihre eigene Meinung darüber, ob in einem Staate alle Menschen mit gleichem Rechte in diesem Sinne zum Volke gerechnet werden dürften. In einigen Republiken des alten Grie- chenland (etwa seit dem 5. Jahrh, vor Chr.) wurde die Demokratie als Gegensatz auf gefasst zur Herrschaft der Adligen und Reichen; so z. B. von dem Philosophen Aristoteles, der unter der Demokratie nur die Herr- schaft der Armen über die Reichen verstand. Seit etwa dem 15. Jahrhundert ent- stand mit dem Aufkommen von Han- del, Geldwesen und Manufaktur in Europa die heutige bürgerliche Ge- sellschaft, die sich in England im 17. Jahrhundert, in Frankreich seit der grossen Revolution 1789 und in Deutschland völlig etwa erst gegen und seit Ehde des verigen Weltkrie- ges durchsetzte. Die massgebenden Politiker und Wortführer des Bür- gertums, besonders in Frankreich, lehnten sich oft bewusst an die Auf- fassungen des alten Griechenland über die Freiheit an und wollten demgemäss dem Königtum, dem Adel und der Kirche, sowie dem damals in den Anfängen begriffenen Unter- nehmertum, keinerlei Vorrechte ge- genüber den armen Volksschichten einräumen. Diese Auffassungen sind bekanntlich in der berühmten "Er- klärung der Menschen- und Bürger- rechte" von 1793 niedergelegt. Doch konnten sich gerade einige ihrer wichtigsten Forderungen bis auf den heutigen Tag nicht durchsetzen. Al- lerdings wurde auch nur selten die Frage grundsätzlich gestellt — und nech weniger wurde sie beantwortet — ob denn die politischen Vorrech- 3 te und die Machtstellung "der Rei- chen" im Staate dadurch beseitigt werden können, dass man parlamen- tarische Vertretungen für die breiten Volksmassen schul, oder, wo solche vorhanden, deren parlamentarische Möglichkeiten vermehrte, oder ob nicht vielmehr die politische Macht- stellung bestimmter Gruppen in ei- nem Staate aus ganz besonderen und viel tieferen Wurzeln ihre Nahrung bezog; aus Wurzeln, denen man mit blossen Diskussionen und Mehrheits- beschlüssen nicht beikommen konnte. In Frankreich proklamierte man die Gleichheit aller vor dem Gesetz, das Hecht auf Meinungsfreiheit, das Recht der gleichen Beteiligung jedes Bür- gers am Zustandekommen der Ge- setze durch die Wahl seiner Vertre- ter, die persönliche Freiheit aller ge- gen Unterdrückung durch die Behör- den u. a. Aber man garantierte zu- gleich jedem Bürger nicht nur den Genuss seines Eigentums, sondern auch das Recht, mit seinen Einkünf- ten und den Produkten seiner Ar- beit aus seinem Erwerbszweige nach eigenem Belieben schalten und wal- ten zu können; ein Grundsatz, der wichtig ist, solange die Ausübung die- ses Rechtes nicht den Interessen der grossen Mehrheit der Menschen zu- widerläuft. Nim begannen sich aber Organisa- tionsformen der Arbeit zu entwickeln, welche es gestatten, dass eine rela- tiv sehr kleine Gruppe von Menschen über das Produkt der Arbeit der grossen Masse Anderer so verfügt, als ob es das Produkt der eigenen Arbeit wäre; — und dass er mit diesem Pro- dukt der Arbeit der erdrückenden Volksmehrheit (Zins, bzw. Leihkapi- tal, Untemehmergewinn, Grundren- te) zum Schaden, ja direkt zum Ver- hängnis der Millionenmassen aller Länder umgehen kann. Zwar sind die in der französischen [Revolution proklamierten Grundsät- ze seitdem in den heutigen sogen, ■demokratischen Ländern zum Teil durchgedrungen, aber die Selbstbe- stimmung der breiten Volksmassen ist in diesen Ländern gerade dort am wenigsten verwirklicht, wo das Ge- samtinteresse am unmittelbarsten be- rührt und dauernd am verhängnis- vollsten geschädigt ist: Im tiecintc jedes Arbeitswilligen auf Arbeit una Brot, d. h. auf Verfügung über aie Proauktion und Konsumation des Landes, sowie, was aufs engste damit zusammenhängt, bei der Entscheidung über Krieg und frieden. Das eigent- liche Unheil der Neuzeit, die ökono- mischen Krisen und die Ursachen der Kriege, kann mit einer bloss verfas- sungsmässig proklamierten Demokra- tie nicht beseitigt werden. Jeder weiss, dass schon in den sogen, ''nor- malen" Zeiten in fast allen Ländern Millionen und aber Millionen dem Hunger und Elend hoffnungslos preis- gegeben sind, während sich zugleich riesige Profite und Kapitalien in we- nigen Händen häufen. Und dies, ob- wohl in allen diesen Ländern Mei- nungsfreiheit, Anerkennung von Mehr- heitsbeschlüssen, also dem Gesetze nach Demokratie besteht. Grossin- dustrie und Hochfinanz haben im Laufe der Neuzeit die schwächeren wirtschaftlichen Konkurrenzgruppen im eigenen Lande besiegt und den Staateapparat unter ihren Einfluss gebracht; sie leiten die Geschicke "ihres" Volkes im Kampfe um die Rohstoffe und Absätzmärkte der Welt gegen die gleichartigen Konkurrenz- gruppen der Gegnerstaaten, die eben- falls "ihr" Volk in diesen Strudel hineinreissen. Die bisherige Erfah- rung geht dahin, dass trotz bestimm- ter Freiheiten, die unbedingt einen Fortschritt gegenüber früheren Menschheitsepochen darstellen, der unter dem Einfluss dieser Gruppen stehende Staatsapparat in der Regel in dem Masse zu Zwangs- und Ter- rormassnahmen gegen die breiten Volksmassen übergeht, wie diese mit der Selbstbestimmung des Volkes auch in Bezug auf Uebernahme und Kontrolle von Produktion und Kon- sumatien Ernst machen wollen. Da die wirtschaftspolitischen Machtgrup- pe^ auch die Meinungsbeeinflussunfj (Presse, Radio, Kino, Erziehung) in den Händen haben, so kann es in sol- chen Fällen in der Regel garnicht erst zu einem Mehrheitsvotum im er- wähnten Sinne kommen, und kommt es dennoch einmal zustande, so wird seine Auswirkung durch Verwaltung und Justiz praktisch «unwirksam ge- 4 macht und gegebenenfalls Polizei und Armee als letztes "Argument" ins Treffen geführt. Oder, bei allzu be- drohlicher Zunahme der hungernden und Recht heischenden Opfer dieser Wirtschaftsordnung" finanzieren de- ren Nutzniesser solche politischen Organisationen und Richtungen, die grosse Teile der Volksmassen an sich ziehen, sie von ihrer Kampfrichtung und ihren eigentlichen Zielen ablen- ken und den Interessen der Grossin- dustrie und Grossfinanz dienstbai machen. Faschismus und Nationalso- zialismus sind hierfür die Musterbei- spiele aus der Neuzeit. Besonders am Beispiel der Weimarer Republik sieht man mit aller Deutlichkeit, dass der Kampf mit dem Stimmzettel gegen diese Machtgruppen auch dann aus- sichtslos gewesen wäre, wenn sich ei- ne weit grössere Volksmasse damit gegen sie gewendet hätte, als es der Fall war. Die vereinzelten Versuche grösserer oder kleinerer Teile der breiten Massen in Deutschland im November 1918, 1919, dann in Mittel- deutschland und in Rheinland-West- falen, die in der Verfassung prokla- mierte Demokratie auch machtmässig zu erringen, wurden blutig unter- drückt, während zugleich der Nazis- mus seine Macht im Staate fast un- gehindert immer weiter ausbauen konnte; bis selbst die Attrappe der Demokratie, weil sie zur Irreführung der breiten Massen nicht mehr nö- tig war, über Bord geworfen werden kennte. Das geschah z. B. beim Staatsstreich des Herrn v. F&pen ge- gen die Preussenregierung 1932 in be- sonders auffallender Weise, weil die Wirklichkeit sich nicht im Minde- sten um den Richterspruch kümmer- te, wonach v. Papens Aktion zu Un- recht erfolgt sei; in weniger auffal- lender Weise wurde das Nichtbeste- hen der Demokratie in den ganzen vorhergehenden Jahren durch eine Reihe von Aktionen vorgeführt, die sich fast nur gegen die Machtmög- lichkeiten der breiten Massen und fast niemals gegen den aufmarschie- renden Nazismus richteten. In seinem Buche: "Preussen, die Ge- fahr Europas" (auf deutsch und spa- nisch) hat Dr. A. Biemsen diese ganze Entwicklung an Hand einer Fülle von Beispielen mit rücksichts- loser Klarheit gekennzeichnet (In Ro- manform auch geschildert von Os- kar Maria Graf: "Der Abgrund", 1936). Ueberhaupt ist der Nazismus in Deutschland der bisher blutigste Hohn auf jene Anschauungen, die das Wesen der Demokratie in Mehrheits- beschlüssen erblicken. Die National- sozialisten hatten selbst nach mona- telang em Terror, und nachdem Hit- ler schon Kanzler war, bekanntlich nicht die nötige Mehrheit im Reichs- tag, um die — vorher auch nur auf dem Papier stehende — Verfassung nunmehr offiziell ausser Kraft zu setzen. Aber was machte das? Sie ta- ten es eben trotzdem, indem sie 81 gewählte Abgeordnete mit Gewalt aus dem Reichstag ausschalteten, und, da dies noch nicht zur Mehrheitsbil- dung ausreichte, Abmachungen mit den Deutschnationalen und dem ka- tholischen Zentrum trafen, die dann natürlich gebrochen wurden. Wer die Macht im Staate besitzt, kann sich den Luxus des allgemeinen Wahlrechts und der Meinungsfrei- heit erlauben, solange deren Ausübung den Machtgruppen des Staates nicht bedrohlich erscheint. Haben aber wirklich einmal die breiten Volksmas- sen die Macht, das gesellschaftliche Leben in ihrem Interesse aufzubauen, so kann ein in der gleichen Richtung gehender Mehrheitsbeschluss doch nur die ohnehin bestehende Tatsache un- terstreichen. Der fetischartige Kult, der mit dem allgemeinen Stimmrecht und der Meinungsfreiheit — meist bei unklaren oder angeblichen Demokra- ten — getrieben wird, übersieht den Kernpunkt der Sache: die Machtfra- ge. Aber selbst wenn ein Mehrheitsbe- schluss verwirklicht werden kann, so ist das durchaus kein Beweis dafür, dass dessen Ausführung auch im In- teresse der Mehrheit liegt. Ignazio Silone bezieht sich in seinem Buche: "Die Schule der Diktatoren" (deutsch und spanisch) auf Mitteilungen des italienischen Geschichtsforschers Guil- lermo Ferrer©, wonach der König Humbert von Italien nach 1880 an- scheinend demokratische Wahlrefor- men einführte, indem er die Zahl der Wähler von 150 000 auf 2 Millio- nen erhöhte. Der König dachte, dass 5 unter den damaligen Verhältnissen in Italien eine Wählerschaft von 2 Mil- lionen Menschen, zum Teil arm und unwissend, von der Regierung leich- ter gesteuert werden könne, als 150 000 Personen. Es kam auch so. Unter dem Anschein einer ausge- dehnteren Demokratie wurde dem König nun die Macht gegeben, die Exekutivmacht des Staates zu ver- stärken. Auch Nazismus und Fa- schismus haben ja breite Massen für sich zu gewinnen vermocht. Wäre es aber ein Beweis für die Existenz der Demokratie in Deutschland oder Italien gewesen, wenn der Nazi-Fa- schismus sogar die grosse Mehrheit des Volkes hinter sich gebracht haben würde? Demokratie bedeutet, wie Li- lone sehr richtig zu dieser Frage schreibt, die Selbstregierung der gro- ssen Volksmasse; Unterstützung einer Regierung oder Staa-tsform durch Massen, die unwissend oder betrogen, die Selbstregierung aus den Händen geben, bedeutet nicht, dass eine so zustandegekommene Regierung oder Staatsform demokratisch sei. Ist also auf der einen Seite festzu- stellen, dass Mehrheitsbeschlüsse und bloss proklamierte Gleichberechtigung keine irgendwie wesentlichen Bedin- gungen oder Merkmale für eine de- mokratische Gesellschaftsordnung be- deuten, so ist umgekehrt auch die Verwirklichung von Mehrheitsbe- schlüssen noch kein Kennzeichen da- für, dass hierdurch die Demokratie erreicht oder auch nur ein Schritt zu ihrer Verwirklichung getan wird; die Herrschaft des Volkes muss immer zugleich eine Herrschaft im Interesse der Gesamtheit, oder besser der er- drückenden Volksmehrheit sein, da die erwähnte sehr kleine Minderheit heute ein der grossen Mehrheit ent- gegengesetztes Interesse hat. Ausser den Freiheiten, die wir in den heuti- gen demokratischen Ländern vorfin- den, bedeutet die Verwirklichimg der Demokratie vor allem die Verfügung über 'PtrodüktiKxn und Klonstimation eines Landes. Kurz: Eine wirkliche Demokratie kann nur in einer sozia- listischen Gesellschaftsorganisation verwirklicht werden. Trotzdem ist es ein verhängnisvoller Irrtum, den heutigen sogen, demo- kratischen Ländern die Mitwirkung in ihrem Kampfe gegen den Nazi- Faschismus zu versagen; denn wenn auch in diesen Ländern die Grossfi- nanz heute noch die Schlüsselpositio- nen im Staate innehat, so überneh- men sie mit ihrem Kampf gegen die nazi-faschistischen Staaten — freiwil- lig oder unfreiwillig — eine fort- schrittliche Funktion: Nicht nur, weil selbst die beschränkten Freiheiten in den demokratischen Staaten von heute unvergleichlich viel mehr be- deuten als die kompromisslose Ausrot- tung jeglicher Freiheit in einer na- zi-faschistischen Gesellschaft, son- dern auch deswegen, weil der Sieg über den Nazi-Faschismus sehr viel bessere Bedingungen für eine fort- schreitende Demokratisierung der Welt schafft, als der Sieg des Nazi- Faschismus, der seine rapide Ausbrei- tung über die ganze Welt mit eller Wahrscheinlichkeit zu einer Frage kürzester Zeit machen würde. Aller- dings soll damit nicht behauptet wer- den, dass die "sehr viel besseren Be- dingungen" für eine fortschreitende Demokratisierung der Welt, die mit dem Siege der demokratischen Staa- ten gegeben sein werden, an sich schon gute Bedingungen zu sein brau- chen. Entscheidend wichtig wird es sein, in welchem Masse die breiten Volksmassen dieser Länder ihren Einfluss auf die Kriegführung ver- stärken und ihre Interessen beim Friedensschluss zur Geltung bringen können. Zusammenfassend können wir sagen: Wenn das Wort "Demokratie" zur Bezeichnung von Staatsformen ver- wendet wird, in denen die breiten Massen die politische Macht wirklich besitzen, so kann sich das Wort auf keinen der heutigen Staaten bezie- hen. Wohl aber hat es demokratische Regierungs- oder Verwaltungsformen, mehr oder weniger diszipliniert, in früheren Zeiten gegeben. Professor Arthur Rosenberg rechnet in seinem sehr lesenswerten Buche "Demokratie und Sozialismus", 1938, (deutsch und englisch), die kurze Herrschaft der breiten Volksmassen in Frankreich unter R'obespierre dazu; ferner be- stand nach Rosenberg die Demokratie überall dort, wo die Verwaltungsge- schäfte und Polizeifunktionen in Stadt und Dorf durch die eingesetzten 6 Vertrauensleute der Volksmassen ver- richtet werden; so etwa in den Schwei- zer Bauernkantonen im Mittelalter und in den ersten Kolonien in den Vereinigten Staaten von Nordameri- ka. In allen diesen Fällen waren die Produktionsmittel nicht im Besitze der Gesamheit der Bürger. Es gab also in früheren Zeiten wirklich de- mokratische, d. h. Volksregierungen ohne Sozialismus. Aber das war nur in Epochen möglich, wo sich noch kaum ein Interessengegensatz zwi- schen einer kleinen, aber mächtigen Wirtschaftgruppe auf der einen Sez- ts und der grossen Mehrheit auf der anderen herausgebildet hatte; auch Rosenberg kommt zu dem Schlüsse, dass heute eine wahre Demokratie nur nach erfolgter Sozialisierung mög- lich ist. Umgekehrt darf wohl be- weis elt werden, ob es in Sowjetruss- land, das einen grossen Schritt vor- wärts in der Richtung auf den So- zialismus getan hat, gelungen ist, auf weiten Sektoren des Staatslebens die Demokratie zu verwirklichen; Scziali- sierung ist heute eine unerlässliehe, aber nicht die einzige Bedingung zur Erreichung der Demokratie. Jeden- falls bedeutet Demokratie nach dem Vorhergehenden etwas ganz, anderes als die heute existierenden Demokra- tien;,1 es bedeutet jihnen gegenüber ein Ziel. Bezeichnet man aber mit dem Worte "Demokratie" die heuti- gen demokratischen Staaten, z. B. wenn man in sehr allgemeiner Wei- se von "demokratischen Friedenszie- len" spricht, ohne dabei mit aller Eindeutigkeit hervorzuheben, dass ei- ne so verstandene Demokratie weder die Wirtschaftskrisen noch die Kriegs- ursachen beseitigt, so kann — und soll in der Regel — das Wort, in diesem Sinne gebraucht, lediglich da- zu dienen, die Hauptaufgabe der Ge- genwart zu verschleiern: Die Verwirk- lichung einer besseren Gesellschafts- ordnung . unbewusste handlanger des faschismus In seinem Aufsatz „Oesterreichs Beitrag zum Nationalsozialismus" hebt Ernst Lackenbacher die verhängnisvolle Wirkung der Geschichtslüge hervor und weist auf eine im Entstehen begriffene Legende hin, die Oesterreich als reines Un- schuldslamm darstellen will, das der Faschistenwolf zerrissen hat. Es seien uns einige ergänzende Bemerkungen zsur Frage von Oesterreichs Mitschuld erlaubt und allgemeine Andeutungen zur Frage der Mitschuld aller Länder an der fa- schistischen Hochkonjunktur. Unter den „geistigen" Waffen des Faschismus ist zweifellos die Lüge die wir- kungsvollste. Sie ist, soweit sie geglaubt wird, genau so geschichtsbildend wie die Tatsachen, und es ist viel leichter, sie auf einen bestimmten Zweck zu rich- ten als die Dinge und Ereignisse. Unser Verhalten ist ja zum grossen Teil eine Reaktion auf Umwelteinflüsse, von denen ein — freilich nicht sehr grosser Teil —' nur auf dem Wege über das Bewusstsein Reaktionen auslöst. Auf Klima, Er- nährung, Behausung usw. reagieren wir unbewusst; von wirtschaftlichen, politi- schen und rechtlichen Aenderungen müssen wir erfahren, um uns auf sie ein- zustellen. Erfahren wir Falsches, stellen wir uns falsch ein. Der ganze Witz der politischen Lüge ist ja gerade der, den Menschen von der Bahn seines für ihn zweckgerichteten Wollens und Empfindens auf ihm fremde, vielfach verderbli- che Ziele abzulenken. Der Mensch reagiert in diesem Falle richtig, d. h. wesens- gemäss, aber auf eine falsche Umwelt. Ganz anders verhält sich die Sache — was freilich nicht hierhergehört — bei der Propaganda, die die Massen zusam- menstaut und sie durch Phrasen, Musik, körperliches Uebergreifen nervöser Er- regung in einen für jede Suggestion rettungslos empfänglichen Rauschzustand versetzt. So bearbeitete Massen reagieren nicht wesensgemäss, genau so wenig wie dies schwer Betrunkene, von einer Panik Ergriffene oder Irrsinnige tun. Mit der Wirkung der Lüge — heute politische Lüge, die morgen Geschichtslüge wird — auf die schlechthin Dummen wollen wir uns nicht befassen, selbst wenn sie ihre Gottesgabe missbrauchen. Auch nicht mit den Vorsichtigen, die sich als „unpolitisch" frisieren. Für sie ist es ein Gebot der Selbsterhaltung, das zu glauben, was den geringsten Kraftaufwand fordert und jeden Konflikt mit dem 7 Stärkeren vermeidet. Sie streichen also ihre Gesinnung mit der Schutzfarbe aus dem offiziellen Lügentopf an. Sie sind keine Handlanger der Lüge, gehören ein- fach zum Arsenal des Betriebs. Auch wenn man sie nicht belöge, würden sie den Karren jedes Diktators ziehen. Für sie ist die Lüge geradezu verschwendet. Ich habe hier die unbewussten Handlanger im Auge, die den Zweck der Lüge nicht wollen und ihm trotzdem dienen, nämlich die nationale Ueberheblichkeit und die ihr teilweise verschwisterte Unwissenheit. Dies ist der. Punkt, wo ich Ernst Lackenbachers Ausführungen ergänzen möchte. Warum hat kein Land, aber auch keines, aus dem Schicksal des vom Faschismus überrumpelten Ita- lien gelernt? Einfach, weil man das italienische Volk nicht kannte und nicht für voll nahm. Gewiss, der Mensch lernt wenig aus der Erfahrung der andern, aber, damit er zu seinem eignen Frommen wenigstens dieses Wenige lerne, muss er das We- sensgleiche im andern erfassen. Und das hat niemand getan, dazu war man allerseits viel zu überheblich und von der turmhohen Ueberlegenheit des eige- nen Landes überzeugt. Wie viele ernst zu nehmende Arbeiten über den Faschis- mus in deutscher und englischer Sprache liefen in den Satz aus: „Für Italien mag das gut sein". Bürgerliche Schriftsteller, für die die pünktlich gehenden Züge und die festen Preise in den Hotels mit der Freiheit und der Würde eines Volkes nicht zu teuer bezahlt waren — des italienischen, natürlich, beileibe nicht des deutschen oder englischen —, trieften von Wohlwollen für den Faschismus. Im sozialdemokratischen Lager äusserte sich die Ueberheblichkeit in einer an- dern Richtung, für die die noch heute geltende Formel aufkam: ,,So etwas ist bei uns nicht möglich". Es galt so lange für unmöglich, bis es Tatsache war. Man hat den Faschismus als eine Spezialität der Katzeimacher angesehen — wie die Spaghetti —' und hat deshalb seine historische Bedeutung nicht erkannt. Hier ist Oesterreichs Schuld grösser als die der anderen Länder, einmal, weil es geschichtlich und geographisch enger mit Italien verbunden war als diese und dann, weil es, was das Nichtver stehen des Nachbarn anbelangt, schon vorbe- straft war wegen seiner gottverlassenen Haltung gegenüber der „Irredenta" und seiner geradezu hirnlosen Politik, die den Eintritt Italiens in den Weltkrieg hätten verhindern sollen. An kostspieligen Missgriffen wäre das gerade genug gewesen. Aber auch die Republik Oesterreich; > hat den Faschismus nicht ver- standen, weil sie das italienische Volk nicht kannte. Noch Ende der zwanziger Jahre sagte einer der führenden sozialdemokratischen Journalisten Oester- reichs: „Hörts auf mit dem Faschismus, der ist die Geschichte einer Niederlage und interessiert die Arbeiter nicht." Hätte man in den Ländern deutscher Sprache die italienische Arbeiterbewegung wirklich gekannt und nicht aus der Höhe der eignen Selbstüberschätzung auf sie herabsehen, dann wäre das Uebergreifen des Faschismus auf andere Staa- ten nicht so überraschend gekommen und hätte die Partei besser gerüstet ange- troffen. Aber wann hätte sich je die deutsche Sozialdemokratie dazu herabge- lassen, die Arbeit des italienischen Proletariats als gleichwertig anzuerkennen: die mächtige Landarbeiterorganisation, den Verband der Seemannschaften, der mit eignen Schiffen den Ozean überfuhr, die sozialistische Kleinarbeit in mehr als tausend Gemeinden, den grossartigen Vorstcss in die Zukunft, der den Ar- beitern von Molinella ihr Pionierschicksal einbrachte, das Schicksal derer, die sich zu weit vorwärts gewagt haben? Dass die Gewalt dies alles zertreten konn- te, musste den Sozialdemokraten Oesterreichs und Deutschlands die Gefahr vor Augen führen. Und die Oesterreicher hatten noch in Otto Bauer und Wilhelm Ellenbogen zwei gründliche Kenner Italiens, und sie haben auf ihre warnen- den Stimmen nicht gehört. Wie viel tiefere Einsicht hat nicht die kapitalistische Internationale gezeigt! Sie hat durchaus nicht ihren nationalen Stolz darin gesetzt, ihre Arbeiterschaft höher anzuschlagen als die der Katzeimacher. Was hätte wohl die nordameri- kanischen Trusts dazu bewegen können, Geld für den beginnenden Faschismus zu geben, wenn sie ihn für eine italienische Angelegenheit gehalten hätten? Sie. die Vertreter der wirklich vaterlandslosen Internationale, haben eingesehen, dass es sich bei dieser Einführung der Gewalt in die Politik um den systemati- 8 sehen Ausbau dessen handelte, was im Klu-Klux-Klan, im Lynchverfahren und in den bewaffneten Söldnerscharen der Grossunternehmer schon recht stattli- che Ansätze im nordamerikanischen Klassenkampf besass. Von Selbstüberschät- zung des eigenen Volkes ist da keine Spur. Die Kapitalisten haben sich vielmehr in der Geringschätzung der Massen ihres Landes schnell und gründlich geeinigt, über alle Grenzen hinweg. Kein Patriotismus vernebelt ihren Blick und schwächt ihren Willen. Und wie gross und unverzeihlich war die Unwissenheit des liberalen Bürgertums. In Italien war es vollständig verstört durch die Nachkriegserfolge der organi- sierten Arbeiterschaft und die Notlage der unorganisierten freien Berufe. Die berühmte Waschfrau, die mehr verdiente als der Universitätsprofessor! Wie ein Nagel sass das in den Köpfen. Hätte dieses liberale Bürgertum, für das das Bestehen des Rechtsstaates lebenswichtig war, auch nur eine Ahnung gehabt ven der innigen Verwobenheit des Rechts, das man nicht für eine Klasse auf- heben kann, ohne es für alle aufzuheben, so wäre es von den ersten Vorstössen des Faschismus, die ganz unverbrämt gegen die Arbeiterschaft gerichtet waren, nicht so begeistert gewesen. Wie wenig sich die gebildeten Schichten die Zwangsläufigkeit der Diktatur klar machten, deren Walze sie dann zermalmen sollte, ersieht man am besten aus der grossen Sympathie der italienischen — und auch der nicht italienischen — Juden für Mussolini. „Der ist kein Hitler!", wie oft hat man das hören müssen! Und die Dankgottesdienste in den Syna- gogen nach jedem missglückten Attentat! Die Massen, ja, all die Schichten des Volkes, denen der Faschismus zum Ver- derben wurde, sind wohl durch falsche geschichtliche Unterlagen geprellt wor- den, aber sie haben durch eigene „endogene" Verblendung und Unwissenheit der Lüge und dem Betrug die Wege geebnet. Man belügt sich selbst bekannt- lich sehr gern, in der Richtung der eigenen Wünsche, wie etwa dem Verlangen, vor der Geschichte als „reines Lamperl" dazustehen. Aber die Lüge ist nur für Herrschaftsgelüste ein zweckmässiges Mittel, weil man eben den andern für Dinge einsetzen will, die ihm nicht dienlich sind, so dafür, mit Anstand zu hungern, sich kommandieren zu lassen, auf dem Schlachtfeld zu sterben usw. Die Ablehnung der Diktatur beruht aber gerade auf der Forderung, jeden dahin zu bringen, sich für seine eigenen Ideale, für die gesellschaftliche Zukunft ein- zusetzen. Dazu muss die Vernebelung durch Lüge von dem starken Luftzug der Kritik und der Selbstbesinnung weggefegt werden. Dem Feinde können wir sein Lügenmaul nicht schliessen, aber im eigenen Lager gäbe es einiges zu tun, denn gerade die wehe Sehnsucht nach der Heimat lässt neue Truggebilde auftau- chen, die die klare Sicht erschweren. In der Emigration überschätzt man das Verlorene, nach allgemeiner Menschenart, und vergisst darüber oft, das Erlang- te kennen zu lernen und zu schätzen. Gründliches Wissen um die andern Län- der tut uns not. Für gewollte oder fahrlässige Unkenntnis hat uns die Ge- schichte schwer genug bestraft. Alfa. von der arbeiterbewegung in europa Die Organisationen der Arbeiterschaft in Europa sind im Bereich der Nazi- herrschaft zerschlagen worden. Skep- tische Stimmen werden laut, dass die europäische desorganisierte Arbeiter- schaft am Ende des Krieges um so weniger aktionsfähig sein werde, als der Nationalismus infolge der natio- nalen Unterdrückung durch die Hit- lerdiktatur auch unter der Arbeiter- schaft aufs neue sehr erstarkt sei. Vielfach wende sich auch bei den Ar- beitern der Hass nicht gegen die Na- zis, sondern gegen die Deutschen über- haupt. Einstellung auf das gesamteu- ropäische Problem und auf die sozia- le europäische Revolution sei selten. Vor allem gelte das für England, wo erhebliche Teile der Arbeiterschaft und ihrer Führer die Bestrafung der Deutschen in ihrer Gesamtheit im Sinne der Agitation Vansittarts for- derten, wie das auch die Rede des Vor- sitzenden auf dem englischen Gewerk- schaftskongress gezeigt habe. Man soll solche Stimmen keineswegs überhören oder die hier drohenden Gefahren gering achten. Aber wir vermögen dennoch nicht daran zu glauben, dass der Nationalismus noch einmal, wie nach dem ersten Weltkrieg, mit Hilfe der Arbeiter in Europa triumphieren und den längst fälligen Umbau Europas verhindern wird. Es gibt erfreulicherweise neuer- dings manche Vorgänge, die das Ge- genreil erhoffen lassen. Wir sehen da- bei ab von den vielen Nachrichten über den wachsenden Widerstand der Arbeiterschaft in den besetzten Ge- bieten, da er als lediglich nationaler Widerstand angesehen werden könn- te. Aber auch hier ist zu bedenken, dass vielfach die führenden kapitali- stischen und reaktionären Kreise als Mitarbeiter und Helfershelfer der Na- zis erscheinen und dadurch der Kampf der Arbeiter oft schon eine antikapi- talistische, Sozialrevolutionäre Note erhält. Das gilt insbesondere für Frankreich, wo z. B. der Kampf der Arbeiter gegen die Verschickung nach Deutschland sich gleichzeitig gegen die Nazis und gegen die Vichy-Regie- rung wendet. Im Folgenden soll trotzdem lediglich einiges aus dem Kampf der europäi- schen Arbeiterschaft berichtet wer- den, das deutlich Klassencharakter zeigt. FRANKREICH Das Soziaiiitische Aktionskomitee hat im Juli eine Erklärung angenommen, in der die französische Bourgeoisie beschuldigt wird, unerbittlich gegen- über der deutschen Republik, aber feige und nachgiebig gegenüber Hit- ler gewesen zu sein. Dadurch, dass die englische und französische Bourgeoisie die Anwendung und sogar das Prinzip der kollektiven Sicherheit sabotiert hätten, seien Hitlers Erfolge, der neue Weltkrieg und Frankreichs Zusam- menbruch zu erklären . . . „Europa und die Welt von morgen können nur existieren, wenn der kommende Frie- de jeden Missbrauch der Macht, jede Unterdrückung und jede territoriale Ungerechtigkeit ausschliesst." Die Sozialistische Partei (SFIO) hat ihre Organisation illegal wieder auf- gebaut und verbreitet illegale Zeitun- gen. In ihnen wird die landesverräte- rische Haltung des Grosskapitals an- geprangert, das die Demokratie vor dem Kriege untergraben und dann mit den Nazis zusammengearbeitet habe. Der sozialistische Deputierte Philip ist nach London entkommen. Er be- richtet, dass seine illegale Zeitung ei- ne Auflage von 50.000 und damit eine grössere Verbreitung gehabt habe als irgend eine Vichy-Zeitung. — Gross- industrielle und Bankiers seien die ei- gentlichen Verräter. Der Hauptwider- stand gehe von der Arbeiterschaft aus. ITALIEN Auch in Italien erfolgt der Wieder- aufbau der sozialistischen Partei, de- ren Propaganda auf günstigsten Bo- den fällt, wie „Europe Speaks", die englische Zeitschrift des ISK, berich- tet. DEUTSCHLAND Ley wird tobsüchtig. Der frühere Chef- redakteur von Internacional News Service, Huss, der bis November 1941 in Deutschland war, berichtet in sei- nem Buch „The Foe we face" von ei- ner Rede, die Ley vor den Arbeitern der Borsig-Werke gehalten hat. Das eisige Schweigen der Arbeiter habe bei ihm einen Tobsuchtsanfall herbeige- führt. Sein Adjutant musste ihn fest- halten, damit er nicht vom Podium herunterfiel. Kommunistische Arbeit im Ruhrge- biet. Aus dem Ruhrgebiet geschmug- gelte Briefe berichten von der gestei- gerten und erfolgreichen Tätigkeit der kommunistischen Gruppen im Ruhr- gebiet. Es heisst da: „Jetzt werden als Voraussetzungen für den unterirdi- schen Kampf gegen den Krieg in den Betrieben, im Transport, in den Wohnvierteln und in den Kasernen Bindeglieder zwischen den illegalen Organisationen und den Massen ge- schaffen. In einer Anzahl von Gross- betrieben und Bergwerken existieren bereits illegale Fabrik- und Berg- werkskomitees, die bisher zwar noch in einem embryonalen Zustand sind, aber den Ausgangspunkt für die Ver- stärkung der Massenaktion bilden. Wir glauben, dass die Verwirklichung unseres Ziels keine Sache der fernen Zukunft, sondern eine dringende Auf- gabe des Tages ist". SCHWEIZ Auf einem Friedhof in Basel haben sich 800 Arbeiter an den Gräbern drei- er russischer Kriegsgefangener ver- sammelt, die auf der Flucht aus einem deutschen Gefangenenlager im Rhein ertrunken waren. Die Arbeiter legten Kränze nieder und sangen die „Inter- ationale". Aufruf russischer Sozialdemokraten. Unterzeichnet von Dan und Jugow, haben russische Sozialdemokraten ei- nen Aufruf „an alle Sozialisten und Demokraten der Welt" gerichtet, in dem sie die Unterstützung Sowjetruss- lar.ds durch eine aktivere Führung des Kriegs seitens der Alliierten und durch die Schaffung der zweiten Front fordern, damit die Sowjetunion gerettet und dadurch der Weg frei ge- macht werde für ..die sozialistische Befreiung der Menschheit von allen Arten der Ausbeutung und Unter- drückung, der notwendigen und einzig dauerhaften Grundlage der Demokra- tie in unserer Zeit." Um das zu errei- chen, sei notwendig die „Wiederher- stellung der Arbeitereinheit unter dem zweieinigen Banner der Demokratie im Sozialismus und des Sozialismus in der Demokratie einerseits und die Demokratisierung des Sowjetregimes in einer freiheitlich-sozialistischen Vollendung der russischen Revolution andererseits". Europäisch-sozialistische Zusammen- arbeit erstrebt der „Aufruf an ganz Europa" (,,Galling All Europe"), eine Zusammenfassung von Reden zum Problem der Neuordnung Europas vom sozialistischen Standpunkt aus („The International Publishing Co."). Hierzu sprachen auf einer Konferenz der „Socialist Vanguard Group" Jef Rens, Vorsitzender der Belgischen Ge- werkschafts-Zentrale, Willi Eichler vom I. S. K., Bernard Drzewieski, ehe- maliger Vizepräsident der Polnischen Lehrer-Union, Louis Levy, ehemaliges Vorstandsmitglied der Französischen Sozialistischen Partei, Paolo Treves, ehemaliges Vorstandsmitglied der So- zialistischen Partei Italiens, und Geor- ge Green von der Socialist Vanguard Grcup. Die gemeinsame Ueberzeugung der Vertreter der verschiedenen Län- der wurde in folgenden Punkten zu- sammengefasst : 1) Die künftige europäische Ordnung soll nicht auf der Existenz nationa- ler souveräner Staaten aufgebaut sein. 2) Jede Regelung, aufgebaut auf einer Leo Pfeifer: potempa EINE ERINNERUNG Am 10. August 1932, also vor der Er- nennung Hitlers zum Reichskanzler, wurde der arme Landarbeiter Konrad Pieczuch in Potempa, Oberschlesien, in seiner Wohnung von Nationalsoziali- sten überfallen und umgebracht. Da- mals war es in einer objektiv geführ- ten Gerichtsverhandlung noch möglich, die Einzelheiten dieser grauenhaften Tat festzustellen. Sie wirft ein Licht auf die Art, in welcher die Nazis mit ihren Opfern umzugehen pflegen. Aber auch die 'Begleitumstände sind be- zeichnend für das jedem Recht und je- der Moral hohnsprechende Verhalten der gesamten nationalsozialistischen Bewegung. Die Mordtat von Potempa ist eines von den wenigen Verbrechen von Nationalsozialisten, die durch schnelles und energisches Zugreifen von Polizei und Justiz gut aufgeklärt wurde. Deshalb sei hier einiges dar- über berichtet. Am 9. August versammelten sich in ei- ner Gastwirtschaft die „Helden" von Potempa. Sie sprachen dem Alkohol reichlich zu und bewaffneten eich mit Billardstöcken und Gummiknüppeln. Zwei von ihnen trugen Schusswaffen. Als Opfer war zunächst ein Mitglied der freien Gewerkschaften auserse- hen. Der Betreffende entging durch einen Zufall seinem Schicksal. Die Tä- ter forderten dann Einlass in die in der Nähe befindliche Wohnung des Konrad Pieczuch. Sein Verbrechen be- stand darin, dass er einmal in der Gastwirtschaft von Potempa Aeusse- rungen getan hatte, die kommunisti- sche Gedankengänge enthielten. Au- sser Konrad Pieczuch befand sich in der Wohnung noch dessen Bruder Alois. Die Täter fielen sofort über bei- de her und schlugen Alois derart mit Billardstöcken auf den Kopf, dass das Blut nur so hervor strömte. Nun kam Konrad Pieczuch an die Reihe. Er hat, im Gegensatz zu anderen Opfern, nicht lange, dafür aber in der kurzen Zeit um so schwerer gelitten. Die Gerichts- verhandlung gab über die Einzelhei- ten Aufschluss. Zwei Beweismittel verrieten das barbarische Vorgehen der Mörder: der Leichenbefund und ein Lichtbild, das den Verstorbenen in der Lage zeigte, wie er von den Tä- tern verlasesn worden war. Ein blut- besudeltes Etwas, an eine Waschwan- ne gelegn f- - vollständig blutbe- ll Teilung Europas in Staatenblocks oder Einflußsphären, die von au- ssenstehenden Mächten abhängen, wäre eine Katastrophe. 3) Zur Sicherung der europäischen Einheit in ökonomischer und poli- tischer Hinsicht sollte eine Födera- tion geschaffen werden. 4) Solche europäische Föderation muss, um die friedliche Koopera- tion mit anderen Mächten zu si- chern, ein soziales und ökonomi- sches Programm durchführen, das ein grosses Stück weiter führt auf dem Wege zum Sozialismus. 5) Die Vorherrschaft der anglo-ame- rikanischen Mächte liegt nicht im Interesse des europäischen Frie- dens. 6} Eine Ausdehnung des gegenwärti- gen russischen Regimes über ganz Europa oder Teile davon wäre nicht wünschenswert. 7) Ein sozialistisches Europa wäre die beste Garantie für die Sicherheit Russlands. 8) Die kontinentalen Sozialisten be- grüssen die Bemühungen der eng- lischen Sozialisten darum, weitge- hendste Unterstützung einer Poli- tik zu verleihen, die die Schaffung eines fortschrittlichen und geeinten Europas erleichtert. Enge Zusam- menarbeit zwischen kontinentalen und britischen Sozialisten ist höchst wünschenswert. 9) Giossbritannien, Amerika und Russ- land werden einen entscheidenden Einfluss auf die europäische Nach- kriegs-Regelung haben. Aber die kontinentalen Europäer selbst kön- nen durch gemeinsame Ausarbei- tung ihrer Pläne und durchgegen- seitige Verständigung über gemein- sames Vorgehen ihren Stimmen Gehör verschaffen und eine Stel- lung erreichen, in der sie als gleich- berechtigte Partner angesehen und behandelt werden. Die Sozialisten sollten dies fördern, indem sie ihre Bemühungen um sozialistische Einheit und Betätigung verstärken. deckten Kopf in die Waschwanne hän- gend, der Hals, auf dem Rande der Wanne liegend, eine einzige riesige Blutstelle. 2S bis 2!) Wunden ergab der Leichenbefund, genauer liess sich die Zahl der Verletzungen nicht bestim- men, weil einzelne Körperstellen mög- licherweise mehrmals von Schlägen und Hieben getroffen worden waren. Kin Tritt mit einem Stiefelabsatz ge- gen den Kehlkopf stellte die eigent- liche Todesursache dar. Konrad l'iec- zuch ist also buchstäblich totgetreten worden. Die Täter behaupteten vor Gericht, sie hätten Pieczuch garnicht umbringen, sondern ihm nur eine gründliche Lehre geben wollen. Der grössere Teil von ihnen, 10 an der Zahl, wurde übrigens .schon am Tage nach der Tat festgenommen und die Verhandlung vor dem Gericht in Beu- th en O/S. fand nach etwa 2 Wochen statt. Das GerichU'gebäude glich ei- nem nationalsozialistischen Heerlager. Der wegen Mord verurteilte Edmund Heines, damals S. A.-Gruppenführer von Schlesien, erschien mit einer an- seheinend für Einschüchterungszwek- ke besonders gedrillten SA-Horde aus Breslau in Reuthen Er ging im Ge- richtssaal ein und ant, als ob der itaum eine Kaschemme wäre. Aber die Richter liessen -sich nicht einschüch- tern und verurteilt en sämtliche zehn Angeklagte zum Tode sowie den üb- lichen Nebenstrafen. Kaum war das Urteil verkündet, da erhob sich auf den an das Gerichtsge- tväude angrenzenden Strassen Beu- thens ein ohrenbetäubender Lärm. Die von Heines aufgehetzte Menge brach in die wüstesten Drohungen und Be- schimpfungen gegen das Gericht aus. Mit unglaublicher Mühe gelang es der Polizei nach mehreren Stunden soweit Ordnung zu schaffen, dass die Stra- ssen wieder passierbar waren. Aber sowohl das Gerichtsgebäude als auch das in der Nähe befindliche Gefängnis und sogar die Wohnungen der amtie- renden Richter mussten durch Poli- zeiaufgebot Tag und Nacht geschützt werden. Drei Tage lang stand Reuthen unter Naziterror. Es kam sogar zur Plünderung von Geschäften. Am Tage nach der Urteilsverkündung lief ein Sympathietelegramm Adolf- Hitlers an seine „Kameraden", d. h. an die 10 zum Tode verurteilten Verbre - Die 10 Todesurteile wurden nicht voll- streckt. Die von Papen eingesetzte preussische Staatsregierung begnadig- te die Täter zu je 15 Jahren Zucht - Am 17. März 1933 kehrten die Potem- pahelden aus dem Zuchthaus zurück und wurden am Bahnhof in Reuthen von einer riesigen Menschenmenge ab- geholt. Besonders begeisterte Nazis trugen die Täter auf den Schultern ins Parteilokal, wo die „Helden" solange dem Alkohol zusprachen, bis sie voll- ständige berauscht in der Schenke liegen blieben. 12 Dr. H. Lehmatin: die neger auf dem wege ZUR gleichberechtigung? Eine ähnliche Aufgabe wie Indien für Grossbritanien stellt die Lösung der Ne- gerfrage für die Vereinigten Staaten dir. Wer hieiin lediglich ein, Rassenpro- blem sehen wollte, bliebe mit seiner Betrachtung an der Oberfläche der Erschei- nungen haften. Mit einiger Ueberspitzung kann man sogar behaupten, dass die Neger die eigentlichen Proletarier der U.S.A. darstellen, deren Existenz erst den weissen Arbeitern ihre relativ gehobene Lebenslage ermöglicht. Um=o mehr hat eine ernsthaft sozialistische, ja auch nur demokratische Bewegung, die Verpflichtung, die rechtliche und soziale Gleichheit der schwarzen und der weissen Rasse zu verwirklichen. Es ist verständlich, dass die Lösung dieses Problems sich kaum auf einen Schlag restlos durchführen lässt. Dazu ist der Rassenwahn der Weissen seit Jahrhunderten zu tief verwurzelt und zu sehr mit wirtschaftlichen Interessen verfilzt. Bedauerlich ist es jedoch, dass gerade innerhalb der Arbeiterbewe- gung Nordamerikas sich immer wieder eine mangelnde Kenntnis ihrer Auf- gaben auf diesem Gebiet zeigt. So wurden kürzlich im Hudson Naval Ordnance Arsenal in Detroit acht Negerarbeiter, entsprechend ihrer Reihenfolge auf der Liste der Gewerkschaften, eingestellt. Sie sowohl als auch die Arbeiter des Be- triebes waren in einer der radikals/en Gewerkschaften, nämlich der United Automobile Workers of America (C.I.O!) organisiert. Das hinderte aber die weissen Betriebs- und Gewerkschafts-Kollegen nicht, als Protest gegen die Ein- stellung von Schwarzen die Arbeit niederzulegen. Erfreulicherweise nahmen sowohl die örtliche als auch die Landes-Leitung der Gewerkschaften den ein- zig zulässigen Standpunkt ein: sie erklärten, dass jeder aus der Gewerkschaft ausgeschlossen werde, der nicht sofort seine Arbeit aufnehme. Da das zugleich einen Verlust der Arbeitsstätte bedeutet hätte, war damit der Streik erledigt. Dass auf der anderen Seite gerade bei den Unternehmern heute eine grössere Bereitschaft zu einer fortschrittlicheren Behandlung der Negerfraige zu be- obachten ist, braucht nicht als Ausdruck eines verstärkten Rechtsgefühls ge- deutet werden. Führende Wirtschaftsblätter sprechen das deutlich aus. So erklärt die Zeitschrift Modern Industry, dass die Beschäftigung der Neger eine vorteilhafte Ausnutzung von Arbeitskraft ermögliche, die bisher brachgelegen habe. In vielen qualifizierten Arbeiten hätten die Neger ihre Eignung und da- mit den „Dollar- und Cents-Wert" für die Betriebsleitungen bewiesen. Aller- dings schliesst die Redaktion daran die Forderung, sich auch ernsthaft hinter R-oosevelts Bemühungen um eine gerechte Behandlung der Neger zu stellen. Auch „Advertising Age" stellt fest, dass „erzogene wohlhabende Neger bessere Nachbarn, bessere Mieter und bessere Kunden darstellen. Wir haben das Pro- blem. Seine erfolgreiche Lösung wird jeden Amerikaner interessieren aber be- sonders diejenigen, die erkennen, dass die gesteigerte Fähigkeit der Neger zu produzieren, zu verdienen und zu verbrauchen, gesündere Märkte und eine stärkere Nation schaffen werden". Ist es ein Zufall, dass sich die zunehmende Einsicht der Unternehmer in die Notwendigkeit einer gerechteren Behandlung der Neger gerade heute zeigt? Oder spielt neben den Kriegsnotwendigkeiten nicht auch die Erkenntnis eine Rolle, dass ein kauftätiger innerer Markt umso wichtiger für die einheimische Industrie wird, je mehr die Völker Südamerikas und Asiens nach dem Kriege wirtschaftlich unabhängig sein werden? Mag dem auch so sein, so braucht man den nordamerikanischen Kapitalisten daraus gewiss keinen Vorwurf zu machen. Im Gegenteil können, wir nur darüber froh, sein, wenn hier eine rechtliche For- derung durch machtvolle wirtschaftliche Interessen unterstützt wird. Das ist von jeher die wirksamste Garantie für die Durchsetzung von Rechtsgrundsätzen gewesen. Noch ist aber der Weg sehr weit bis zur Verwirklichung der Gleichheit von Schwarzen und Weissen. Nicht einmal bei denjenigen, die auf Grund ihrer schmerzlichen Erfahrungen mit dem Rassenwahn stets una überall ihn be- kämpfen sollten, den Juden, stösst man allgemein auf das nötige Verständnis. 13 Das hat erst kürzlich der Chief-Justice Frankfurter als Richter am Obersten Gericht der U.S.A. bewiesen. Er hielt es nicht für nötig, von seinem Einspruchs- recht gegen ein offensichtliches Fehlurteil an einem Neger Gebrauch zu ma- chen, obwohl es um das Leben dieses Schwarzen ging. Und im Heere bezie- hungsweise in der Marine gilt es bereits als eine aufsehenerregende Tatsache, dass Neger als Matrosen unat telegraphisch die Vermittlung Roosevelts und T'sehiang-Kai--Scheks angerufen, „zur Unterstützung der Sache der Alliierten durch die sofortige Bildung einer nationalen Regierung und d.e Erklärung der Unabhängigkeit des Landes". Es heisst ferner in dem Telegramm, die Situation in Indien erfordere sofortige Massnahmen; die offizielle Haltung der englischen Regierung, die sich weigere, ihnen eine Unterredung mit Gandhi zu gestatten, sei schuld an der Lage, die Verzweiflung hervorrufe. Churchill Im Unterhaus: „Die Situation in Indien gibt keinen Anlass zu Nieder- geschlagenheit oder Unruhe". „Time" (21. Sept.): „Die Tatsachen, die Ch. geflissentlich übersah oder verzerrte, beweisen, dass die Engländer nicht zugeben wollen, wie schwer die Unruhen in Indien sind". Churchill im Unterhaus: „Die Kongresspartei vertritt nicht das ganze Indien. Ausserhalb und in Opposition stehen 90 Millionen Mohammedaner und 95 Mil- lionen Untertanen der unabhängigen Fürsten". (Zwischenrufe: Unsinn!) Tatsachen: Bis vor kurzem haben die Engländer noch die Kongresspartei als Vertretung Indiens anerkannt. Die Mohammedaner fordern ebenfalls die Un- abhängigkeit. — In den Fürstentümern hat die Kongresspartei einen grossen Teil ihrer Anhänger. Nordamerikanische Sachverständige sind im September von einer Reise nach Indien zurückgekehrt. Sie wollten militärische und wirtschaftliche Möglichkei- ten untersuchen. Ihr Bericht betont, dass überall in Indien die Produktion durch die Engländer gehemmt werde, die ihre eigenen Geschäftsinteressen voranstell- ten. Ein Journalist, Snow, brichtete Uber seine Studienreise: Wenn man Indien die Freiheit gebe, werde die Kriegsproduktion sofort ansteigen; Militärdienstpflicht könne dann eingeführt werden; Indien werde dann ähnliches leisten können wie China. Er schliesst: „Ich habe genug gesehen, um behaupten zu können, dass wir Indien nicht gleichzeitig gegen die Inder und gegen die Japaner halten können". Mrs. Gunther, die Frau des bekannten Weltreporters, schreibt: „Dis grösste Ereignis des vorigen Weltkrieges war die russische Revolution . . . Das gröss- te Ereignis dieses Weltkrieges ist die indische Revolution . . . Was tun wir, die alliierten Nationen, gegenüber der indischen Revolution? Wir tun alles Mög- liche, um sie zu veruneinigen, zu vereiteln, zu hemmen, zu lähmen, zu untermi- nieren und schliesslich zu zerstöre- , Was Gutes kann daraus kommen?" 14 LA OTRA ALEMANIA ano v. n». ss TUCUMAN 309 — BUENOS AIRES — U. T. 31 - 3922_ tDonde esta La Otra Alemania? Una Respuesta a Sigfrido Ciccotti por el Dr. A. Siemsen Inducido por una publicaciön del gobierno londinense referente a los horripilantes y abominables crime- nes nazis cometidos en Polonia, Sig- frido Ciccotti hace en el nümero 108 de "Italia Libre" la siguiente pregunta: "iDönde esta la Otra Älemania?". Impresionado por la lectura de es- te libro, Ciccotti cree que ya no exis- te una Otra Alemania, sino que es- ta "completamente al servicio de la primera". El pueblo alemän de- muestra "que monstruoso aborto puede producir la unidad del espi- ritu cavernario y bestial con la po- tencia de la tecnica moderna." Se podria aceptar por lögico este fa- llo, si se refiere al regimen nazi, pero deberiamos preguntarnos si es atribuido a todo el pueblo ale- män, es decir, si Hitler y el pueblo alemän es una misma cosa, como el dice serlo, o si existe verdade- ramente una Otra Alemania, que sea el nazismo. En un banquete celebrado en el ano pasado por "Italia Libre", tu- ve oportunidad de expresar la so- lidaridad existente entre la Otra Alemania y la Otra Italia y expli- car que ninguno siente mäs re- pugnancia a los abominables he- chos nazis, que los alemanes mis- mos. Con tal motivo creo que ten- go el derecho de decir a los italia- nos libres algunas palabras y con- testarles su, pregunta: "öDönde es- ta la Otra Alemania?" por dos ra- zones: En primer lugar como director de la "Otra Alemania", periödico de los alemanes antifascistas radica- dos en la America del Sur, y en segundo lugar, porque ya en el ano 1934 he escrito un libro que narra las malsanas evoluciones que han llevado a Alemania a constituir el Tercer Reich. Quise con el avisar a Europa y al mundo entero de la amenaza que representaba la bes- tialidad nazi. (En traducciön cas- tellana apareciö en Buenos Aires bajo el titulo: "El Imperio Germa- ne) — Peligro de Europa"). Este li- bro no oculta y calla absolutamen- te nada y finaliza diciendo que no habria que exterminar solamente el nazismo, sino tambien el milita- rismo prusiano y sus apoyos. Lo que dice hoy en dia todo el mundo —desgraciadamente demasiado tar- de— ya fue comentado y dicho en este volumen. De modo que no se me puede acusar de ser un alemän que no desea o al que le es impo- sible ver la verdad. Justamente por serme Europa mäs importante que Alemania, la humanidad mäs importante que los alemanes, me creo en el deber de prevenir de las peligro,sas generalizaciones, que po" drian perjudicar la formaeiön de la nueva Europa. Con el objeto de demostrarles la existencia de una Otra Alemania, me contento, en lo sucesivo, con la nurreraeiön de algunos hechos: 1. Hitler no ha subido al poder por la voluntad del pueblo alemän, sino por las sucias intrigas de los "Junkers" y los grandes capitanes de la industria. Ni siquiera des- pues de las terrorificas elecciones que han tenido lugar despues del incendio del Reichstag y bajo la cancilleria de-Hitler, el 5 de mar- zo de 1933 lograron los nazis a ga- 15 nar la mayoria. Las elecciones si- guientes fueron fraudulentas. 2. Los partidos obreros, especial- mente, lograron mantenerse en las elecciones del 5 de marzo de 1933. Cuando tuvieron lugar las eleccio- nes de delegados obreros en abril de 1933, los obreros demostraron nuevamente que permanecian sien- do adversarios de los nazis, pues la C. G. T. alemana obtuvo un 84 por ciento de los votos. En 1934 a causa de esto, solamente se per- mitiö elegir candidatos del frente obrero nazi. Un 60 por ciento se mantuvo alejado de las elecciones. Cuando se hizo obligatorio el voto, casi todos los obreros tacharon a los candidatos nazis que figuraban en las listas. Por eso no tuvieron lugar mäs las elecciones. 3. Solamente con un horripilante sistema terrorifico pudo Hitler do- minar a los enemigos del nazismo en Alemania. Gran parte de la prensa en el extranjero no puvli- caba todo esto, pues era increible o porque se trataba de acuerdo con esta sumisiön de la clase obrera. Nuestras acusaciones, las acusacio- nes de la Otra Alemania, no se tu- vieron en cuenta. La estadistica de la "Ayuda populär alemana" da como resultado hasta el ano 1938 lo siguiente: Mäs de 12.000 enemigos politicos de los nazis fueron asesi- nados; mäs de 225.000 fueron en- carcelados, o sometidos a prisiön; alrededor de 2.000.000 fueron en- viados a los campos de concentra- ciön y sometidos a torturas. 4. A pesar de ser Alemania, hoy en dia, una prisiön, de donde pocas cosas pasan al otro lado de sus fronteras, se van aumentando las noticias referentes a oposiciones, sabotaje y fusilamento de luchado- res ilegales. Hace poco tiempo, apareciö un libro del ex-jefe de correspondencia del Intern acional News Service, Huss, en el cual se comenta cömo un discurso de Ley, dirigido. a los obreros de la fäbrica Borsig en Berlin, fue recibida con tal oposieiön por estos, que Ley estallö en un verdadero ataque de luria y varios de ellos fueron en- carcelados inmediatamente por la Gestapo; esto demuestra lo peligro- so que es la oposieiön en el Tercer Reich. 5. Las bandas de la SA y la SS fueron creadas con el objeto de asustar y someter al pueblo ale- män, especialmente al obrero, to- mando como ejemplo a los bandos de Mussolini. Igual que en Italia, estos abominables hechos jamäs fueron castigados. En la actualidad se hallan transformados en una. ar- mada guerra civil propia, ya no puede ser incluida en la otra por ralta de confianza al mismo pue- blo. Esta armada posee los mäs poderösos medios de defensa, inclu- sive escuadras aereas. 6. Flnalmente, no se debe olvi- dar, que la oposieiön no ha. reeibi- do ninguna clase de estimulo del extranjero; sino que, por el con- trario, la politica inglesa y la de Francia hacia imposible cada nue- va esperanza, ya que proporcionö a Hitler via libre: La ruptura del pacto de Versailles, la preparaeiön de los armamentos, la militariza- ciön en las regiones del Rhin,_ el sacrificio de la Repüblica Espano- la, las ofrer.das de Austria y Che- coslovaquia, etc. Esta breve meneiön^ de hechos me parece suficiente pära contestar Dositivamente la pregunta: "e,EXis- te una Otra. Alemania?" ___("Ita.lia L.ibre" No. 112). ANTIFASCISTAS ITALIANOS DEFIENDEN "LA OTRA ALEMANIA' "Iv'Italia Del Popolo", el diario de los italianos antifascistas en la Arg^enti- na publice un interesainte arttculo so- bre la necesidad de hacer distingros entre la Alemania Nazi y La. Otra Alemania. Riefutando otro articulo pu- blicado por Mario Mariani, donde 6ste afirma que l'os alemanes antinazis sean tambi6n nacionalistas, "L'Italia del Popolo" dice que tal afirmaciön nonstituye "u'na grave falta de' respe- to hacia qutenes han comibatido contra la hidra nazi". 16 manifiesto de los catolicos antik azistas de idioma aleman Catölicos de idioma alemän, pro- cedentes de regiones centroeuro- peas, han publicado en el Brasil una proclama, que es firmada, en- tre otros, por e( Padre alemän Don Maximiliano J. Osterberg (Alemania, en la actualidad en Mi- nas Geraes), J. Grimeisen (Aus- tria), antiguo funcionario del par- tido Social-Cristiano, de la Asocia- ciön vienesa de hombres catölicos, de la Asociaciön vienesa de la Li- bertad, Ernesto Paquement (Sui- za) y Carlos von Lustig Prean (Su- deten - Checoeslovaquia), anVguo ieie ae redacciön de la "Prensa Ale- mana" de Praga y antiguo miem- bro de la Direcciön del Partido So- cial-Cristiano de la CSR, ahora en San Pablo. En esta proclama se puede leer: "Cuando en 1918 ter- minaron los cuatro terribles anos del fuego y de la espada, se oia por todos lados: " i Reconstrucciön, nue- vo y mejor orden!", despertando nuevas esperanzas. Los constructo- res de las naciones no tuvieron en cuenta de que solo en el saneamien- to de Crsto podria hallarse un Lüerte fundamento y coronamien- to de la obra... Vejntiun anos mäs tarde, un hombre que pide y logra honores celestiales, colocö, desem- penando el papel del Anticristo, fuego a los umbrales del mundo, cubriendo no solamente de muer- tos los campos de batalla, los aires y los mares, sino tambien a la ino- cente poblaciön civil. Paises enteros se , transformaron en campos de corcentraciön, hos- n'tales y cementerios. jLägrimas de sangre, desesperaciön y horror! xoqo el mundo se debate en dolor y sufrimiento. Mäs los pueblos ol- vidan al parecer, que esta guerra contra Cristo que obrö en ninguna parte tan cruelmente como contra el mismo pueblo alemän, empezö como guerra del Anticristo. Cuan- do el nazismo estaba aün en for- maciön, el intendente de Darm- stadt dijo: "Habrä guerra contra todas las religiones, aunque, por motivos polit cos, esta no serä una guerra abierta. Ellos todos han de morir." Agregö luego: "Nosotros no solamente exterminaremos a los centenares de sectas cristianas, si- no que desechamos al cristianismo en general." Estas declaracione^, no han sido apoyadas solament-e por los dirigentes de la. NSDAP que ilaman traidores a los catölicos y protestantes fieles, &ino tambien nor Hitler, que se hace llamar "En- viado de Dios ." Dice: "Contra ellos, ccntra la iglesia catölica, levan- tare la radio, el eine, el periodis- mo. Todas las mo:nstruosidades del pasado evocare contra ellos." La guerra en contra del cristianismo oermanecerä en pie en medio de la euerra contra el mundo civilizado. Por eso nosotros, los nacidos en Europa central fieles al cristianis- mo, protegidos por el signo de la Cruz del Sur, elevamos nuestra voz para que todos recuerden: jEsta guerra ha comenzado como guerra contra Cristo, hijo de Dios! Pre- guntad a los obispos alemanes. Quiera escuchar Hitler lo que es- crifce Heinrich Heine, poeta alemän y judio, en su testamento: "Mue- ro pensando en Dios, el Todopode- roso, el Eterno, Creador de la Tie- rra. A el entrego mi alma inmor- tal. Si he ofendido sin querer a la moral y a las buenas costumbres, verdaderas fuerzas de la bondad, ruego a Bios y a los hombres me perdonen." Si los catölicos de ha- bla alemana hemos sido demas:ado debiles en el pasado, si no nos he- mos opuesto y resistido lo suficien: te al Anticristo y a su sequito, ve- rein os hoy en dia con mäs claridad 17 las democracias tienen aliados en alemania Hace poco tiempo, el gran escritor ingles, Juan B. Priestley llamo la atenciön a sus compatriotas en una transnr-siön radial, sobre la impor- tancia que tiene para la obtenciön de la victoria y una paz duradle la inteligencia de que tambien en el Tercer Reich se hallan aliados que estän luchando para la democracia. "En primer lugar", asi dijo Priest- ley, "estoy convencido de que la oraciön "todos los alemanes son in- feriores y criminales politicos" no ayuda a nuestra defensa; pues ta- les suposiciones transformarian es- ta guerra en una guerra de nacio- res; y esto no lo es. El que habla asi, no hace otra cosa que prestar ayuda directamente al senor Goeb- bels. Pues con ello da a entender a las multitudes del pueblo ale- män, que los aliados terminarän, a toda costa, con el Reich en... Or- ganization estatal. De este modo ayuda a unir al pueblo alemän, en vez de separar, como seria lo 16- gico, a los antinazis de los nazis. Ademäs, y esto es lo mäs impor- tante, aquella oraciön no tiene ra- cuäl ha sido el origen de la opo- siciön hitlerista a Cristo. Hoy re- conocemos en alta voz: "Queremos que el Rey del Universo ,sea "Füh- rer" y no el que asi se hace llamar y que nunca ha sido mäs que un seductor desalmado. El nuevo or- den deberä traer la libertad del in- dividuo, la reapariciön de los de- rechos naturales reconocidos desde antes por Dios. Queremos la liber- tad individual, sin la cual no pue- de haber elevaciön social. Sin Cris- to todas las reformas sociales son solamente un pedazo de papel, las heridas permanecen abiertas, el odio sigue hiriendo; i Cuando' el mundo podria ser un pedazo del paraiso!" zön de ser, pues la direcciön nazi ha subido al poder empleando as- tucia y fuerza; cuando llegö al po- der no tuvo en ningün momento mayoria de votos... Si Hitler estä convencido de que tiene a todos los alemanes como guardaespaldas, iporque emplea su vasto sistema de opresiön? iPor- que estä tratando de ampliarlo atin mäs? Sabemos muy bien de que este es, actualmente, uno de sus mayores problemas. ^Por que, pre- gunto yo, existe entonces censura de prensa, de libros, radio y car- tas? 6Por que la prisiön o muerte a los que solamente escuchan trans- misiones radiotelefönicas extran- jeras? 6Por que triplica a la SS, por qu6 duplica a la Gestapo, y todo esto, cuando cada hombre le es tan necesario para enviarlo co- mo soldado al frentp? cPor que tuvo que declarar Hitler püblicamente, como lo ha hecho a fines del mes de abril de 1942, de que en adelante el seria el juez supremo y que como tal ejerceria su poder sin miramientos, que eli- minaria cualquier oposiciön? Para todo esto solo hay una expli- caciön lögica: No debe existir so- lamente opösiciön alemana a la ti- rania en Alemania sino que estä evidentemente en aumento dia a dia... Mäs estos alemanes oposito- res son en realidad nuestros alia- dos, aunque no esten, por el mo- mento, en condiciones de presen- tarse organizados. Por eso repito: Dejad de lado es- tas tontas charlatanerias: "Los ale- manes son< todos iguales, son todos crirrinales." Si tuvieran un gobier- no inteligente. civilizado, serian, con toda segur'idad, una parte muy valiosa para la humanidad, con su fuerza, su trabajo, ,su inteligencia, su instinto-de Organization." 18 Jawaharlal Nehm: was indien will Der Weltkrieg ist offensichtlich Teil einer grossen Revolution, welche die ganz« Welt erfasst. Es ist deshalb dringend notwendig-, der Welt ein morali- sches und revolutionäres Ziel zu geben, sie davon zsu überzeugen, dass die alte Ordnung erledigt ist, und eine von Grund auf neue, auf Freiheit und De- mokratie gegründete, ihren Platz einnehmen muss. Die Atlantic-Charte ent- hält nur fromme und nebelhafte Wünsche, die niemanden begeistern können. Aber nicht einmal sie hilft für Indien, sagt uns Herr Churchill. Schon seit vielen Jahren hat der Indische National-Kongress die nazifaschisti- schen Doktrinen und die Angriffe der Regierungen Japans, Italiens und Deutschlands verdammt. Er verurteilte sie neuerdings wieder und bot seine Mitarbeit an im Kampfe für Freiheit und Demokratie. Aber er erklärte: "Wenn der Krieg dazu dient, den gegenwärtigen Stand der Besitzungen und der im- perialistischen Kolonien, der Sonderinteressen und Vorrechte zu verteidigen, dann hat Indien nichts damit zu tun. Wenn aber das, worum es geht, die De- mokratie und eine auf sie gegründete Weltordnung ist, dann ist Indien auf •das Lebhafteste daran interessiert. Der Kongress ist davon überzeugt, dass die Interessen der indischen Demokratie in keinem Gegensatz stehen zu den Interessen der englischen oder der Weltdemokratie. Aber es gibt einen unaus- tilgbaren Konflikt zwischen der Demokratie Indiens oder irgend eines anderen Landes Am 20. April meldet der Kärntner Grenzruf aus Assling: Der Blockwart Jakelli wurde durch zwei Pistolenschüsse zweier kommu- nistischer Verbrecher in seiner Woh- nung getötet. Am gleichen Tage wur- den zwei andere Nazis auf dem Heim- weg niedergeschossen. Wie der Oester- reichische Freiheitssender meldet, wurde in der Salzachstrasse, Wien- Brigittenau, ein Gestapo-Agent ersto- chen aufgefundeil. ZWISCHEN LONDON, NEW YORK UND BUENOS AIRES. Keine Polemik, nur zwei Berichtigun- gen an die Adresse kommunistischer Pressekollegen möchten wir hier vor- nehmen. 1) Das Volksblatt, Buenos Aires, vom 15. Oktober 1942 (Seite 3, letzte Spalte) berichtet über die von Grzesinski in Gemeinschaft mit eini- gen anderen früheren Funktionären der Deutschen Sozialdemokratie ins Leben gerufene Bewegung „Freies Deutschland" und nennt als einen der Unterzeichner des Programmes der Bewegung Alfred Braunthal, den es als „österreichischen Sozialdemokra- ten" bezeichnet. Das ist unwahr, Al- fred Braunthal ist kein österreichi- scher Sozialdemokrat. Er ist in Wien geboren, ging aber in früher Jugend nach Deutschland, wo er sich als Na- tionalökonom einen Namen erwarb und Lehrer an den Parteischulen des Deutschen Parteivorstandes und des- sen ökonomischer Berater wurde. In- nerhalb der österreichischen Sozialde- mokratie hat er nie politisch gearbei- tet. Manche österreichische Sozialde- mokraten, auch der Schreiber dieser Zeilen, nennen Alfred Braunthal, ei- nen Mann von gründlichster Bildung und bester ethischer Haltung, aus des- sen Büchern sie reiche Belehrung ge- schöpft haben, mit Stolz ihren Freund; aber er ist, politisch gesehen, so we- nig ein österreichischer Politiker wie etwa Frau Ruth Fischer-Maslow, deutsche Reichstagsabgeordnete der kommunistischen Partei, die auch in 23 Wien geboren wurde. Wir möchten hoffen, dass nach dieser Richtigstel- lung weder versucht wird, künftig ein- mal zu behaupten, dass die österrei- chischen Sozialisten mit dem Pro- gramm der Bewegung „Freies Deut- schland" in USA übereinstimmen, noch auch, dass seine Unterzeichnung durch ihren Vertreter ein Bekenntnis zum Anschluss Oesterreichs an Deutschland sei. 2) Im DAD vom April 1942 (Seite 9) haben wir einen Bericht unserer Ge- nossen in London veröffentlicht, in dem es u a. hiess: „Wir (die Gruppe der Gest. Soz. in London) unterhalten lose Fühlung mit der kleinen Gruppe von Christlich-Sozialen, die es hier gibt". Diesen Satz zitiert der kommu- nistische „Zeitspiegel" (Nr. 23, Lon- don, 6. 6. 1942, Seite>6) so: Titel: „Am Rande". Text: „Für Argentinien -schreibt man's anders — nämlich of- fenherziger. ,Man' ist Oskar Pollak, -der in der in Argentinien erscheinen- den sozialdemokratischen Zeitschrift („sozialdemokratisch" ist das ärgste Schimpfwort, über das der Jargon der Dritten Internationale verfügt) Das Andere Deutschland mitteilt, dass das Londoner Büro der österreichischen Sozialisten die besten Beziehungen zu den österreichischen Christlichsozia- len in Londen unterhält". Welch "kleine Dreckseele muss es sein, die sich in diesem Weltspiegel spiegelt! — Nebenbei: der argentinische Ableger der 3. Internationale hat unserem Londoner Büro kürzlich zum Vorwurf gemacht, dass seine politische Formel „mit den Kommunisten, den demokra- tischen Bauern und bürgerlichen De- mokraten, soweit sie .vorhanden sind" (es ist die Formel, an die wir uns auch hier in Südamerika gebunden halten) zu eng sei, weil sie die christlich-so- zialen Bauern ausschliefe (was n. b. nicht zutreffen muss); der Londoner Ableger rechnet es als Verbrechen an, dass das Büro mit den Christlichso- zialen Beziehungen unterhält. — Wie mans macht, macht mans falsch, je nach Lokalbedarf. SEGN'S DES IS WIENERISCH, DES HAT AN SCHAN! Krawall beim Heurigen. — „Als die Heurigenschenken zum ersten Mal in diesem Jahre ihre Pforten öffneten gab es einen Andrang wie nie zuvor: die Leute erkämpften sich buchstäb- lich ihren Platz an den Tischen. Sie tranken zuviel und es entstanden Rei- bereien zwischen Leuten, die sich nur als Oesterreicher fühlten, und anderen Besuchern aus Preussen. An einem Abend konnte man Wagen der Ret- tungsgesellschaft im Eiltempo zu den Grinzinger Gaststätten fahren sehen und am nächsten Tage wurde die Verordnung über die Schliessung der Grinzinger Heurigen verlautbart." Die- ser Bericht eines Neutralen, des Kor- respondenten Gunnarson des Stock- holmer Dagens Nyheter, wird durch einen Wiener Zeitungsbericht ergänzt. Darin heisst es, dass in diesem Jahre der Heurige für Rüstungsarbeiter re- serviert sei, „weil sich leider zu ver- schiedenen Malen unliebsame Vorfälle ereignet haben". Die Wiener aber sin- gen jetzt als Trutzgesang das schöne Heurigenlied: Erst bis aus wird sein — mit einer Musik und ein' Wein — dann pack m'r unsre Zwetschk'n ein, — ender net! Zirkusga&se, Wien — Leopoldstadt. — Ein alter Mann, der mit dem letzten schwedischen Dampfer in New York landete, 1863 in Oesterreich geboren, 1892 nach USA. ausgewandert und dort eingebürgert erzählte: Jeden Tag zwischen 6 und 8 Uhr abends pflegten in der Leopoldstadt Banden junger Hitlerleute ihr Unwe- sen zu treiben. Die Polizei nahm kei- nerlei Notiz von diesen Ausschreitun- gen. Eines Tages kam der alte Mann mit seiner Haushälterin durch die Zir- kusgasse, die in die Praterstrasse ein- mündet. Dort sah er folgendes: „Eine Frau mit dem gelben Stern kam daher. Die Rowdies stürzten auf sie los, und ihre Schreie gellten weithin. Sie fassten ihr in die Taschen, nah- men ihr den Korb ab, sie ergriffen schliesslich ihre Hand, an der sie ei- nen Ring entdeckt hatten. Einer der Jungen versuchte, ihn abzuziehen. Aber das ging nicht. Da zog er ein Messer hervor und drohte, ihr den Finger abzuschneiden. Sie gebärdete sich wie verrückt vor Angst. Niemand durfte ihr helfen. Schliesslich holten sie Wasser und Seife, und rieben ihr den Finger solange damit ein, bis der Ring abglitt. Das, was die Mordbuben ihr antaten, hätte auch mir geschehen können. Und ich fürchtete mich und schämte mich unsäglich bei dem Ge- danken." (Aufbau 24. 7. 1942). ■24 HEUTE MORGEN Nr. 14 — JAHRGANG II. — November 1941 Con motivo del 25. aniversario de la revoluciön socialista de Rusi'i, fecha mäs importante del movimiento socialista, nos di- rig-imos hoy a todos los jövenes con el sig-uiente manifiesto: A NUESTROS AMIGOS ARGENTINOS Cuando, hace ahora dos anoe, editamos nuestra revista "Hoy y Mafia na", la difundimos como örgano de instruccidn y discusion, para jovenes de habla alemana, que en esos tiempos caöticos buscaban un guia y nuevas perspecti- vas. Las sugestione»3 vinieron de un grupo en Buenos Aires, que en trabajo comün habla reconocido que solamente la organizacion socialista y planeada de la economia mundial, podia salvar a la humanidad de las miserias y ca- tästrofes. Hoy podemos decir que hemos alcanzado nuestro primer sin: juntar a los jovenes de origSn alemän que tenian intereses mäs altos que los ipersonalesi En muchas partes de esta Repüblica existen jovenes lectores de "Hoy y Ma- fia na", y contribuyen con su parte en la lucha, que hoy revuelve todo el mundo, Ahora quisieramos dar un paso mäs adelante para no quedar solos. Por eso nos dirigimos a todos nuestros amigos y lectores invitändoles que busquen con- ciente y sistemäticamente el contacto con nuestros camaradas argentinos. Tu, joven argentino y joven argentina, debes saber que en este pais viven muchos alemanes, que no son nazis, que odian a Hitler y su terror* sangriento. Lo odian mäs que tu, porque una gran parte de ellos Iq sufriö en su propio cuerpo. Se abochornan cuando leen los asesinatos de rehenes y otros atroci- dades, cometidos por alemanes. Pero ellos saben que ese no es el espiriti) alemän. Este tiene sus raices en las ideas humanitarias de Lessing y Her# der, en las ansias por la libertad de Schiller, en la sabi'duria aupernacional de Goethe, Hölderlin y Kant. Alemania no nos habla en las griterias des ''Führer" histerico y ensangrentado, sino en la müsica de Beethoven, Mo- zart y Schubert. No nos estimamos mejores ni peores que las otras naciones; no preguntamos por la raza o la religion. Quisieramos que vengas y marohas con nosotros. Tu debes ayudarnos y nos- otros te ayudaremos a ti. La peste, que ataco el cuerpo de la humanidad y que primeramente se exteriorizd en los miembros Italia y Alemania amenaza a todo el mundo con terror y esclavitud. La ofensiva es general y tambien la defensiva debe ser general. En nuestro pais trabaja la quinta columna, dtspuesta a destruir todo lo que te ensenaron en la escuela a amarlo como las ideas de 1810. Tu y nosotros no podemos permitirnos quedar de lado sin hacer nada. No digas: iQue mq importa! Muchos de nosotros pensäbamos en otra epoca exactamente los mismo, hasta que sobrevino lo terrible y nos forzö a decidirnos. Hubo algunos que pen- 25 saron poder formar parte en apariencia, sin ser en verdad partidarios de la bestialidad- Hoy dfa pagan su corbardia cferramarido su sangre en las IIa- nuras de Rusia. ^Tu tienes que pensar en tu progreso personal, en tu carrera? Millones en Europa pensaban lo mismo, pero el resultado es que ahora ya no viven o se ven forzado a vaguear per las carreteras. El fasfcismos, este gran, azote de la hu- manidad, destruye toda felicidad. No existe ninguna seguridad personal, en tan- to que el mundo no este asegurado, contra catästrofes como la, e, ahora, en tanto que existen la explotacion y el hambre. Pero el fascismo es sglamente la forma mäs brutal de explotacion. Destruirlo significa arrancar) sus raices mäs profun- das y fuertes. Esas raices queremos hallarlas en el trabajo comün y ejxtirpar- las en la lucha comün. ; Lea nuestro periödico, en el cual publicaremos articulos tambien en castellano, y trabaja con nosotros! Escribenos tu opinion, sea favorable o de critica, y cuen- tanos los problemäs que te atanen. Busca tu tambien a los alemanes anti- fascistas, como ellos te buscan a ti! R. K1JV KKIND UKK POLITIK! VERNACHLAESS.IGTE BILDUNG!_ „Gefährten sucht der Schaffende und nicht Leichname und auch nicht Heerden und Gläubige. Die Mitschaffenden sucht der Schaffen- de, die, welche neue Werte auf neue Tafeln schreiben. F. Nietzche. Oft bemerkte ich bei Gesprächen mit Jung-eng und M'ädels aus den Emigran- tenkreisen, dass die Besitzer wirklich eigener Ideen über die Ereignisse der letzten Jahre sehr selten sind. Die Meisten haben nur unklare Vorstellun- gen über die uns umgebenden Dinge und ihre Unterhaltungen über Politik erschöpfen sich in Schlagworten und in der Wiedergabe einiger populärer Zeitungsartikel. Diese Unschärfe der •Gedanken, die vielleicht der Führer- und Ziellosigkeit der breiten Masse der Emigranten Jugend zuzuschreiben ist, spiegelt sich selbstverständlich in allen Handlungen jener Menschen wider. Zum Glück sind diese Zustände im All- gemeinen nicht durch mangelnde Fä- lligkeiten verursacht, sondern durch Unwissenheit und, wie schon ange- deutet, durch fehlende systematische Anleitung. Es ist folglich nicht un- möglich, das Uebel zu bekämpfen in- dem man es an der Wurzel packt. Vielen von uns fällt es, durch äussere Umstände bedingt, sehr schwer, unsere Allgemeinbildung zu vervollständi- gen. Heute jedoch benötigt man ein umfassendes Wissen nicht nur als Waffe im Kampfe des täglichen Le- bens, sondern auch, um sein Schicksal und das seiner Mitmenschen zu be- greifen. — Wie kann man die politi- schen Richtungen der verschiedenen Gruppen verstehen; wie da zwischen •Gut und Böse unterscheiden; wie sich überhaupt eine eigene Meinung bilden, ohne die Geschichte der letzten Jahr- hunderte, ja, fast will ich sagen: der ganzen Menschheit überhaupt, zu ken- nen? Und dann: wieviel Schönheit, wieviel erhabene Freude, wieviele Quellen der Kraft und der Schaffens- lust bleiben für den Halbgebildeten un entdeckt? Es ist ein trauriges Zeichen unserer Zeit, dass d'js Interesse für Kunst und Wissenschaft in unserer Mitte so sehr dem banalen Jagen nach Geld und Karriere gewichen ist. Ich will hier keinen undurchführbaren Idealismus predigen, denn wir dürfen nicht wirk- lichkeitsfremd werden. Aber es ist ein Fehler, den ganzen Tag lang nur an das liebe Ich zu denken, nur das rein Materielle im Kopf haben. Es muss ein Mittelweg gefunden werden, ein Weg, der allen erlaubt, sich weiterzubilden; Gedankengut zu sammeln, um es spä- ter tausendfältig mitzuteilen. Wir alle müssen uns ernsthaft mit diesem Pro- blem beschäftigen. Denn was wir suchen, sind, nach den Worten Nietzsches, „Mitschaffende", Genossen, die an unserer Seite kämp- fen, die Freud' und Leid mit uns tei- len. Keine politischen „Leichname" können wir gebrauchen; keine stump- fen, gefühllosen, keine unmenschlichen Menschen und auch keine „Herdentie- re", die aus Gewohnheit, aus Dumm- heit oder aus Mangel an Zivilcourage im ausgetretenen Pfad mit der Masse der nicht Denkenden trotten. — Aber auch die „Gläubigen" weisen wir von uns, jene, die sich treu und bieder und auch steif und pedantisch an einer Weltanschauung festklammern, die sie sich nicht erkämpft und nicht erarbei- tet haben, sondern die man ihnen, vor- gekaut, fix und fertig geliefert hat. Wir suchen nach den Strebenden, nach den nie rastenden Kämpfern, nach den Revolutionären der Menschheit, die die Triebfeder des Weltgeschehens dar- stellen. — Heben wir die latenten Kräfte, die in vielen der heute noch abseits Stehenden schlummern, in dem wir uns um deren Bildung kümmern! R, Seh. 26 WIR DUERFEN UNS AUF KEINE HALBHEITEN EINLASSEN I Viele Menschen, die sich Antifaschisten nennen, sind in Wirklichkeit nichts weiter als A-faschisten, Nichtsaschisten. Sie haben sich zwischen den Parteien breit gemacht, und nennen diese Haltung stolz: "Unparteiisches Darüberste- hetnf'. Sogar vor sich selbst hüten sie ängstlich das Geheimnis, dass sie die Kraft nicht besitzen, sich endgültig nach irgend einer Seite hin zu wenden. Und da sie nicht so recht wissen, wohin sie gehören, schliessen sie "weit- blickende" Kompromisse (die sehr kurzsichtig sind). Sie versteifen sich auf Halbheiten, die uns um keinen Zentimeter vorwärts bringen. (Und Stillstand ist bekanntlich Rückschritt.) Die Geschichte zeigt uns mit eindringlicher Deutlichkeit, wohin 'die Kompro- misse geführt haben. Die Geburt der neuen Epoche der Menschheit, die wir heute erleben, hätte sich viel unblutiger abspielen können, wenn es nicht die verfahrene Diplomatie einiger weniger gewesen wäre, die durch Ausgleichs- versuche etwaige unangenehme Folgen der geschichtlichen Entwicklung ver- hindern wollten. Zwar beabsichtigte man, es allen Parteien recht zu machen, befriedigte jedoch keine einzige. Wir, die Jugend, dürfen keine Kompromisse schliessen, denn sie sinid das Pro- dukt un jugendlicher Eigenschaften. Sie entspringen der Gleichgültigkeit und der Feigheit, der Unentschlossenheit und der allzugrossen Vorsicht, die 6in Stück Dummheit ist. Aus drei Gründen dürfen wir zu keinen lauwarmen Zu- geständnissen bereit sein. Erstens, aus Prinzip: weil es menschenunwürdig ist. Menschlich dagegen ist, sich zu definieren, Entscheidungen treffen zu können. Zweitens, weil wir jung sind. Es geht nicht an, dass ein junger Mensch zwischen hunderterlei Gedanken und Idealen herumgaukelt, dass er hier und ■da einmal etwas nascht, sich im Uebrigen aber an nichts binden will. W-er seine Persönlichkeit formen will, muss wissen, auf welcher Basis er das zu tun h'ät. Er muss seinen Weg wählen können und muss auch den Mut finden, ihn zu beschreiten. Und der letzte Grund, der uns das Eingehen auf Halb- lösungen verbietet, ist zeitbedingt. Es ist ein Verbrechen, in der heutigen Zeit dem Gegner direkte oder indirekte Zugeständnisse zu machen. Wer es den- noch tut — aus Gleichgültigkeit oder aus Passivität — verbündet sich mit unserem Feind, denn er bekämpft ihn nicht. Wir müssen ein klares Ziel im Auge haben. Ob wir es erreichen, ist zunächst unwichtig. Wenn es nur vorhanden ist! Es dient uns als Koirapass; ■es zeigt, uns die Richtung an, die wir gehen müssen. Und es ist sehr wichtig, in einer bestimmten Richtung zu gehen. Wir haben mit vielen äusseren und inneren Schwierigkeiten zu ringen. Wir müssen kämpfen. Aber wir müssen festste- hen; wir dürfen den einmal beschrittenen Weg nicht verlassen. Nur so werden wir vorwärts kommen. R- SCfH- EIN LICHTBLICK!____ Wir jungen deutschen Antifaschisten hören und lesen viel über das, was Sich nach Beendigung des Krieges in F/uropa und vor allen Dingen in Deutschland ereignen wird und wie sich wohl die Dinge gestalten. Wir wissen wohl, dass in Deutschland die Opposition noch dia. ist und sich sicher heute stärker, zumin- dest unterirdisch, regt und arbeitet als je, aber nähere Einzelheiten werden uns hier nicht bekannt. Ausserdem haben viele von uns noch das bittere und trau- rige Gefühl, dass alles, was sich in der Heimat überhaupt an Opposition regt, fast ausschliesslich von denjenigen Altersklassen ausgeht, die auch schon vor 1933 als Erwachsene in den sozialistischen Parteien organisiert waren, während die jungen Jahrgänge mehr oder weniger restlos vom Nazi—System erfasst und aufgesogen wurden, Bisher gingen sogar auch die Berichte, die man von englischer und auch rus- sischer Seite über die Haltung der deutschen Kriegsgefangenen zu lesen bekam,, dahin, dass sich der grösste Teil auch in der Gefangenenschaft überhaupt nicht oder nur sehr langsam von ihrer Nazimassenpsychose befreien kann, und den- noch . . . können wir Licht erblicken. Es ist hier in Buenos Aires in Schaufen- stern alliierter Kriegspropaganda u. a. auch ein Foto ausgestellt, das junge deutsche Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft bei der Herstellung eines antihitleristischen Plakates in deutscher Sprache zeigt. Drei, dem _ Aussehen nach, unter 25 Jahren alte Gefangenen, noch in der Wehrmacht-Uniform, be- schriften das Plakat mit „Weg mit Hitler und seiner Mörderbande". — Man sieht es den Jungens an, dass sie nicht gezwungen, sondern ehrlich und ernst bei der Sache sind. Dieses Bild ist ganz sicher nur ein kleiner Ausschnitt aus dem, was sich nicht nur in Deutschland selbst, sondern auch an der Front selbst und in den Gefan- genenlagern vollzieht. 27 russland gab ZUM 2 5. JAHRESTAG DER DIE AUFGABE DER „Am nächsten Tag sassen wir in einer Schenke, eine Gruppe von etwa fünf, sechs Personen. Der Musikautomat donnerte neben uns wie toll und schützt? unsere Unterhaltung vor fremden Ohren, Muchin, hager, mit einem Spitz- bärtchen, kneift sein kluges linkes Auge listig zusammen, betrachtet wohl- wollend, aber nicht ohne Bedenken mein bartloses Gesicht und setzt mir sachlich mit betonten Pausen auseinander: "Das Evangelium ist für mich in dieser Sache wie ein Haken. Ich beginne mit der Religion und leite üben zum Leben. Ich habe in diesen Tagen mit Hilfe von weissen Bohnen einem Stundisten die ganze Wahrheit enthüllt." "Mittels weisser Bohnen?" "Das ist sehr einfach: ich lege eine Bohne auf den Tisch — das ist der Zar, umgeb» sie ringsherum mit anderen Bohnen: das sind die Minister, Bischöfe, Gene^ räle, dann folgt der Adel, die Kaufmannschaft, und der weitere Haufen Boh- nen ist das einfache Volk- Jetzt frage ich: wo ist der Zar? Er zeigt auf di« Mitte. Wo sind die Minister? Er zeigt ringsherum. Wie ich es ihm gesagt habe, so sagt auch er es mir. Jetzt warte, warte..." Iwan Andrejewitsch kneift noch listiger die Augen zusammen und macht eine Pause. "Da mischte ich alle Bohnen mit der Hand durcheinander. Nun, zeig mal: wo ist der Zar, wo sind die Minister? — Wer kann das jetzt wissen? — sagt er. Jetzt kann ich ihn nicht mehr finden. — Das ist es ja eben, dass du ihn nücht finden- kannst; so muss man eben alle Bohnen durcheinandermischen, sage ich-" Ich gerate in Schweiss vor Begeisterung, während ich Iwan Andrejewitsch zuhöre. Das ist das Echte, wir aber haben geklügelt, überlegt, gezögert. Den Automat spielt — das ist Konspiration, Iwan Andrejewitsch stürzt mit Hilfe von Bohnen die Klassenmechanik, das ist revolutionäre Propaganda". (Aus den Lebenserinnerungen Trotzkis.) 20 Jahre später, am 6. November 1917 (nach damaliger russischer Zeitrech- nung am 24. Oktober) wurden ''die Bohnen" durcheinandergemischt. Die so- zialistische Revolution, unter Führung der revolutionären Partei, eröffnete Russland den Weg in die Zukunft und gab der Welt das Beisprel. Diese Re- volution blieb nicht auf halbem Wege stehen. Nach dem Sturz des Zarismus wurde auch die "provisorische Regierung" Kerensky gestürzt, in der das in Russland sehr schwache Bürgert um sein Machtinstrument schaffen wollte. Die Rote Armee der Arbeiter und Bauern, von Trotzki organisiert, vernich- tete in unerbittlichem und unerhört opferreichem Kampf die Herde der Reak- tion und der Konterrevolution im eigenen Lande und wies siegreich die An- griffe des vereinigten kapitalistischen Auslandes zurück. In Russland fand die Zeit, die geschichtliche Situation, Menschen vor, die ihr gewachsen waren. Anders in Deutschland. Lenin, in dessen Person sich die russische Revolution am hervorragendsten ausdrückte, war der festen Ueberzeugung gewesen, dar-3 die Revolution auf Deutschland übergreifen würde, und dass Deutsch- land, als das wirtschaftlich weiter fortgeschrittene Land, die Führung über- nehmen würde. Aber in Deutschland erwies sich die kapitalistische Grund- lag© noch stark. Zwar war sie erschüttert durch die Niederlage, die ihre herr- schende Klasse im Kriege erlitten hatte, indessen war das revolutionäre Lager nicht vorbereitet und nicht fähig, diese Erschütterung auszunützen. Die deutsche Revolution, die eigentlich gar keine Revolution war, weil durch sie nichts weiter als ein Personenwechsel (und nicht einmal das), aber kein wirtschaftlicher Wechsel, erfolgte — diese deutsche "Revolution" blieb dort stehen, wo die russische eigentlich erst begann. Die sozialdemokratische Füh. rung wollte keine Revolution und half mit bei der Niederwerfung der revolutio- Nicht nur die Aelteren, sondern gerade die Jungen, wenn sie erst der nackten, heute besonders an der Ostfront, schrecklichen Wirklichkeit gegenüberstehen und durch den Umgang mit freien Menschen ihren durch Partei und Heer aner- zogenen Zwang abstreifen, werden zu aufrichtigen Kämpfern eines wirklich de- das beisp iel RUSSISCHEN REVOLUTION DEUTSCHEN SOZIALISTEN nären Arbeiterschaft. Kapitalismus und Herrschaft der bürgerlichen Klasse konnten sich „stabilisieren". Von diesem Versagen in historischer Stunde bis zum Faschismus führte ein gerader, konsequenter Weg. Das Land, aus dem Karl Marx und Friedrich Engels hervorgingen, in dem Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht für den Sozialismus kämpften, in dem der verhältnismässig höchste Prozentsatz klas- senbewußter und marxistisch geschulter Arbeiter lebt, ist bis heute dem Ruf der Zeit nicht gefolgt. Mit den schärfsten Methoden, mit faschistischem Ter- ror, musste der Kapitalismus hier operieren, um sich an der Macht zu be- haupten und die Arbeiterschaft zu unterdrücken. Es ist ihm, bis heute, gelun- gen. Die Konsequenzen zeigen sich in der ganzen Welt. Im Verlaufe des gegenwärtigen Krieges wird die Möglichkeit gegeben sein, das Versäumte, wenn auch verspätet (denn allzuviel Blut ist schon darum geflossen) nachzuholen. Deutschland hat eine historische Schuld an Russland abzutragen, dem es nicht in die Revolution folgte, und an die Welt, der es von zwei -möglichen Wegen, zu denen beiden es die Schlüssel hatte, den ver- nichtenden wies statt den aufbauenden, den Abgrund statt der Höhe. Es gibt nur ein Mittel, diese Schuld an der Welt abzutragen: die sozialistische Re- volution. Als der Zarismus in den ersten Weltkrieg eintrat, war Russland hinter dien- übrigen Grossmächtee in seiner Entwicklung weit zurückgeblieben. Seither^ hat es innerhalb eines Vierteljahrhunderts eine Entwicklung erlebt, zu der andere Länder Jahrhunderte brauchten. Es ist darüber hinaus das einzige Land, das sich eindrucksvoll von der kapitalistischen Welt, in welcher die drän- genden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme nicht durch die auf der Tagesordnung stehende soziale Revolution gelöst worden sind, durch sei»- nen machtvollen Aufstieg abhebt. Um den negativen Weg zum Faschismus, der zur Rettung des Kapitalismus nicht nur in Italien und Deutschland eingeschla- gen worden ist, der vielmehr überall droht, wo nicht der sozialistische Ausweg aus der kapitalistischen Krise gefunden wird, abzuschneiden und damit nicht die gleichen Fehler sich wiederholen, die erst in Italien, dann in Deutschland, später in! Frankreich gemacht wurden, bedarf es einer starken revolutionär^«,- zialistischen Arbeiterbewegung. Vor allem die deutschen Sozialisten haben heute die Aufgabe, den auf die un- vermeidliche Niederlage Hitlers mit Notwendigkeit folgenden deutschen Revo- lution ihren sozialen Charakter zu geben. Das kann nur durch die Arbeiterschaft in Deutschland selbst geschehen. Wir in der Emigration müsser* mit allen, Mit- teln, die uns zur Verfügung stehen, die deutsche Revolution als einen Teil der gesamteuropäischen propagieren, uns und andere ideologisch und praktisch (Erlernen von für den Aufbau wichtigem Wissen) darauf vorbereiten und die Verbindung mit den revolutionären Sozialisten der anderen europäischen Län- derl herstellen. Unser wichtigster Bundesgenosse wird die Sowjetunion sein. Das revolutionäre Deutschland, vereint mit dem revolutionären Europa, muss dieses Bündnis, her- stellen, dessen Abschluss vor 25 Jahren der Welt Berge von Elend und Meere von Blut erspart haben würde, das Bündnis mit dem Land, welches der ganzen Welt im November 1917 das Beispiel gab, eini Beispiel, das heute an den Fron, ten von Leningrad, Stalingrad und dem Kaukasus erhebend und erschütternd lebendig ist. p q mokratischen und sozialistischen Europas und der Welt werden. Das was wir jetzt hier, weit entfernt vom direkten Schauplatz der Ereignisse, nur in ganz kiel- en Ausschnitten sehen und lesen können, ist trotzdem wichtig, denn es lässt uns hoffen und annehmen, dass es Symptome für das Gären von Millionen sind Urtd BUSCANDO TRABAJO No hace mucho tiempo buscaba yo trabajo. Sin muchas esperanzas de encontrar algo, cada dia con el diario bajo el brazo comenzaba de nuevo mi peregrinaje y ya cuando las fuerzas ffsicas por el hambre comenzaban a declinar, por sin orei haben encontrado el tan ansiado empleo. Me diriji a la Yerbatera "X", donde despues de una larga espera junto con varias otras personas, se me Hämo y un senor muy serio me dijo de mala manera: i"Quien la manda? Tiene Vd. reco- mendacion?" AI contestar yo que no, el (buen) senor me miro con mala ca- ra y dijo secamente: "Documentos y certificado de buena salud, y entonces vuelva dentro de 3 dies!" Sali de all, y me diriji a un medico, r'onde una vez con el certificado en la mano, le conte mis propösitos de trabajar en la Yerbatera "X". El me miro y me dijo: "No le conviene ese puesto. Sabe Vd- las condiciones en que trabajan alli? El polvo de la Ver- ba va a malograr sus pulmones. Ca- sds asi los veo muy a menudo. Yo le aconsejo, que se busque otro trabajo mäs saludable!" Pensando en estas muy sinceras pero poco präcticas pa- labras, sali del medico, sin saber que hacer, acordändome de que habia vis- to en la Yerbatera muchas mujeres flrcas, pälidas, de un aspecto muy en- fermizo, y me di cuenta que para to- dos nosotros, que como ünico Capital disponemos de nuestra capacidad de trabajo, solamente existe la alternati- HITLER JUGEND Hier in der Hitlerjugend (unter zwan- zig: Jungens) hatten ein paar wenige ein fürstliches Picknick: kalten Bra- ten, Schinken, Eier, Obst und Kakao oder Tee (in der Thermosflasche). Die meisten hatten so wie ich oder ähn- lich. Aber vier oder fünf hatten gar- nichts oder fast gnrnichts: Brot mit Margarine oder Marmelade — sonst nichts. Und keiner kümmerte sich darum. Je- der frass, was er von zu Hause mitbe- kommen hatte und sah garnicht hin, ob der andere auch was hatte. Ich hatte es ebenso gemacht, hatte gegessen und mich um die linderen nicht gekümmert. Das meiste von mei- nem hatte ich auch schon aufgegessen. Ich wusste auch gar nicht, was ich tun sollte. Aber der Appetit war mir vergangen. Nach einiger Zeit wagte ich, zu s)i- gen: „Ich habe was über. Ich bin satt. Wenn einer noch was mag?" Keiner antwortete. Die, die nichts mehr hatten, iiuch nicht. Dann sagte der Kameradschaftsführer (der später erschossene Willi Schulze) und er sagte es so recht militärisch: „Der Junggenosse Goers hat was über. Wenn einer will, soll er sich melden!" Es meldete sich niemand. Ich wiarf, was ich nicht mehr essen konnte, vor Wut in den Sand. In diesem Augenblick begann die Feindschaft zwischen Willi Schulze und mir. Das sollte ich bald zu spüren bekommen, denn er war mein Führer. Nach der Mittiagspause hiess es: „An- treten !" Die anderen Kameradschaften verteil- ten sich im Gelände und übten „Ent- fernungsschätzen". Nun, das ist ein- fach. Da liegt ftian am Rande eines Wäldchens und es heisst: „Wie weit ist es bis zu der einzelnen Birke da drüben? Was schätzt Ihr?" — „Bis zu dem Kirchturm da hinten?" — „Und wie hoch ist die kleine Wolke über uns?" — Dabei kann man liegen, sich ausruhen, es macht lauch noch Spass, und kontrollieren kann es sowieso nie- mand. „ Wir aber mussten im Sande herum- marschieren, „rechts schwenkt marsch! — „links schwenkt marsch!" — „in Schützenlinie ausschwärmen" — „hin- legen!" — „eingraben!" Wir wühlten im Sunde herum wie Soldaten auf dem Exerzierplatz. Der Willi Schulze (zwei Jahre jünger als ich) will mir offenbar imponieren, will mir zeigen, dl'iss er kommandie- ren kann und dass ich gehorchen muss. Ich muss aber ehrlich sagen: er mach- te alles selber mit, stand nicht da und kommandierte nur, nein, er lief and warf sich hin, sprang wieder auf, wie Den Triumph werde ich ihm nicht gönnen, dass ich schlapp mache! Ich lief und warf mich hin und sprang wieder auf. Und dann kam: Handgranaten werfen. Es waren Uebungshandgranaten mit diejenigen, die in Deutschland ihr Leben einsetzen (man denke nur un die kürz- liehen Massenhinrichtungen in Mannheim und anderswo), sind unsere Dass unter dieser Elite auch die Jugend stark vertreten zu sein scheint das soll uns besonders viel bedeuten. . . Walter Lenk. 30 va: O, trabajar y hacerse explotar en Ja mayoria de las veces en pesimas conriiciones de higiene, por un rm- sero sueldo solo a sin de poder subsis- tir, pero con consecuencias de enfer- medades graves. O, declinar a traba- jar en tales condiciones y morirss paulatinamente de hambre. Demäs es- tä decir que los dos caminos tambien en muchos casos llevan a la perdiciön moral. En otra ocasiön, se necesitaba una mucama de adentro, para una pensiön de lujo. Me presente y despues de muchas dificultades puxle ver a la duena de casa. Ella me dijo que ya hcbia ocupado el puesto, pero no obs- tante me necesitaria para un urgente mandado especial. La "nina" y. . . de ia tal llamada "sooiedad" necesitaba apuradisima sus breedges, para ir a einer richtigen Platzpatrone. Man muss sie „abziehen" (d. h. den Zünder lösen) dann zählt man langsam, Ein- undzwanzig - Zweiundzwanzig - Drei- undzwanzig - Vierundzwanig" und bei ,,Vierundzwanzig" wirft man, bei „.Fünfundzwanzig", während sie fällt, kurz über dem Boden, soll sie explo- dieren. / Ich hatte Steinstossen, Kugelstossen, Diskuswerfen gelernt: meine Handgra- naten -flogen am weitesten. Aber ich hatte das "Abziehen" nicht gelernt, ich zog zu spät ab, warf zu früh, meine Handgranate explodierte erst, als sie schon am Boden lag. "Du hast ganz gut geworfen, aber Du hast zu früh geworfen. Das tun alle Anfänger", sagte mein Feind und Füh- rer Willi Schulze. "Die Handgranate muss über dem Boden krepieren, dann hat sie die beste Streuwirkung. Ich war wütend: Er war in einer Sa- che mir überlegen. Nach diesem Triumph blies er ab. Wir durften uns ausruhen wie die anderen. jJann kam der Abmarsch. — iNacn ei- ner halben Stunde: Halt an einem Wirtshaus! Die Führer gingen hinein, tranken Bier. Ich wollte auch ein Glas Bier trinken. "Die Kameradschaft bleibt zusam- men!" schrie mich Willi Schulze an. Er allerdings blieb auch, blieb wie wir, auf der Landstrasse. Er war der einzige Führer, der nicht ins Wirts- haus ging. Ich wollte wenigstens eine Zigarette rauchen. Er schrie mich an: "Ein Hit- lerjunge darf auf offener Strasse in Uniform nicht rauchen!" Ich war wütend. Ich durfte nichts. Ich durfte nicht ins Wirtshaus wie- montar en Palermo. La patrona me mandö a las habitacionesi de la "nina", la cual con muchas palabras amables me encargo ir a su sastre a buscar clichos pantalones. Para cumplir esto, pasö toda la manana y durante todo el tiempo estaba yo contenta de poder por lo menos ganarme unos centavos, con la esperanza que a lo mejor me iban a emplear permanentemente en la casa. Despues de haber entragado la prenda, la "nina" se dirijiö a su to- cador y de entre sus frascos de per- fume tomö el mäs chiquito y me le entrego como pago... Yo desde la ma- nana anterior aün no habia vuelto a probar bocado alguno, mis ültimas monedas las habia gastado para Hegar al sastre en cumplimientQ del encar- gue y ahora podia comer y tomar algunos gramos de perfume de lujo... 6. Fortsetzung die Führer. Ich durfte nicht meine Zi- garetten rauchen. Ich hatte nichts mehr zu essen. Die anderen assen, was sie noch hatten. Ich hatte mein Zeugs in den Sand geworfen. Was mich am meisten wütend mach- te, war, dass der Willi Schulze, mein Führer, selber auch nicht ins Wirts- haus ging, nicht trank, nicht rauchte, selber nichts mehr zu essen hatte. Ich war wütend, biss aber die Zähne zu- sammen. Da kamen die Führer aus dem Wirts- haus wieder heraus. Sie hatten ge- trunken, geraucht, rauchten noch. Sie waren lustig, erfrischt und aufge- räumt. "Na, Jungens, singt mal was!" rief der Gefolgschaftsführer, als wir los- marschierten. Und er selber fing an: "Wenn das Judenblut vom Messer spritzt, Dann gehts nochmal so gut!" Gegen 10 Uhr abends kam ich nach Hause. Unfähig, was zu essen. Nur die Stiefel los werden! Mutter zog sie mir selber aus. Sie fiel fast in Ohnmacht: meine Füsse waren ganz blutig, die Strümpfe waren starr von Blut. Vor dem Einschlafen hatte ich nur noch einen tiedanken: "Führer werden! In der "HJ" muss man Führer sein! Sonst kann man da nicht existieren." Führer werden! Aber wie? Alle Po- sten waren besetzt. Freiwillig ging da keiner weg. Auch gab es eine Verord- nung: una auch nur die unterste Füh- rerstellung (KameradjBchaftsführer, «twa zwanzig Jungens) einnehmen zu können, musste man mindestens sechs Monate Hitlerjunge gewesen sein. Was konnte ich tun? ich musste mich irgendwie hervortun, auffallen, eine Bolle) spielen. Ich meldete mich für den nächsten Heimabend-Vortrag. An jedem Heimabend sollte, das war v orschrit't, "nach Möglichkeit" ein kur- zer Vortrag- gehalten werden über "ein zeitentsprechendes Thema in na- tionalsozialistischem Geist". JJiese Vorträge wollte niemand halten. Sie verlangten doch eine gewisse, wenn auch nicht sehr bedeutende, geistige Anstrengung. Das war nicht beliebt. So war mein Scharführer Heini Hei- land froh überrascht, als ich mich freiwillig zum Vortrag meldete. 'Wunderbar, Mensch! Na, klar, Du warst ja auch auf 'ner besseren Schu- le. Hier ist das Thema für diese Wo- che und hier sind die Richtlinien! Aber mach es nicht zu lang! Zehn Mi- nuten, das genügt. Es hört ja tiouii keiner zu." Das war nun wenig ermutigend. Ich hatte gedacht, ich konnte reden, wo- von ich wollte, und hatte mir vorge- nommen, von dem von mir geliebten nationalsozialistischem Grundsatz zu sprechen: "Gemeinnutz geht vor Ei- gennutz!" Mit einem praktischen Hin- weis auf die Essen-Geschichte bei dem Geländespiel: Die einen hatten viel zu essen, die anderen fast garnicht«. Nun erfuhr ich, dass die Themen vor- geschrieben waren. Diesmal war das Thema "Dumping". Von ''Dumping" wusste ich wenig oder gar nichts. Aber die Reichsjugendführung gab nicht nur die Themen aus, sondern auch gleich "Richtlinien", nach denen man sich richten musste. Nach diesen Richtlinien hielt ich nun am nächsten Heimabend meinen Vor- trag über "Dumping". Das grosse und einzige Beispiel in den "Richtlinien" war Russland. Die Bolschewisten warfen grosse Mengen von Weizen, Holz, Hühnern, Eiern, Fischkonserven, Kaviar und Petrole- um auf den Weltmarkt und verkaufen zu jedem Preis, alle Konkurrenten un- terbietend. Sie konnten alle Konkur- renzen unterbieten, weil sie mit Ver- lust verkauften. Diesen Verlust konn- ten sie sich leisten, weil sie allen Pri- vatbesitz in Russland beschlagnahmt und gestohlen hatten: alles Gold, alle Sparkassen, Bankgelder, Papiere, Häu- ser, Kaufläden, den Bauern das Vieh, dem Handwerker das Handwerkzeug. Von dem Erlös bezahlten sie die Dif- ferenz. Das war "Dumping". So stand es in den "Richtlinien" und so hielt ich meinen Vortrag. Aus ei- gener Erfahrung fügte ich hinzu, dass wir das in Deutschland jetzt auch täten, um die Ausfuhr zu heben. Aber nicht mit gestohlenem Geld, wie die Russen, sondern mit dem Geld der Reichsbank. ich hatte einen gewissen Erfolg. Aber er war zweischneidig. Ich hörte die Führer, die zugehört hatten, über mich sprechen, sie sprachen ganz ungeniert, als ob ich gar nicht dabei gewesen wäre: "Nicht schlecht, der Junge! Hat er ganz gut gemacht." —"Na Kunststück! Höherer Schüler! — "Höherer Schü- ler? Das ist doch ein Kulturbolsche- wist! Hast Du nicht gehört, die gan- ze Zeit hat er von Russland geredet? Immer zu: Russland, Russland, Russ- land!" — ''Aber er hat doch auf Russ- land geschimpft! "Wieso geschimpft?! Die Russen ha- ben das Dumping erfunden, hat er ge- Ein älterer Führer, den ich nicht kannte, griff ein: "Lass man! Der Jun- ge ist gut. Den kann man brauchen. Der wird Sozialwart. Und dann kann er über soziale Fragen referieren." Sie schwiegen alle. Denn dieser war der höchste Führer unter ihnen. Er war nur zufällig an diesem Abend da gewesen zur Inspektion. Ich kannte ihn nicht, habe ihn auch nie wieder- gesehen. So wurde ich "Sozialwart" in meiner Gefolgschaft. Das war kein Führer- posten, aber doch eine Sonderstellung. Ich musste beinahe jeden zweiten Heimabend einen Vortrag halten. Das war weniger angenehm. Obwohl man sich diese "Vorträge" nicht als be- deutende Geistesleistung vorstellen muss. Es war wie in der Schule, wo wir als Primaner auch "Vorträge" halten müssen wie z. B.: "Französi- sche und deutsche Gotik" oder "Ethik der Arbeit". (Fortsetzung nächste Nummer) „HEUTE und MORGEN" fordert alle jungen Antifaschisten auf, sieh überall nach besten Kräften an den Solidaritätsaktionen für Russland zu beteiligen. Das Schicksal der Menschheiit, da« Schicksal jedes Einzelnen steht in diesen Tagen auf dem Spiel. Die Völker Russlands setzen ihr Leben stündlich für die Sache der Zukunft, für unsere Sache ein. Wenig ist es, was wir zur Zeit im VerhÄltni» dazu tun können. Keiner darf sich diesem Wenigen entziehen. Treibt Propagan- da, klärt eure Mitmenschen auf! FREIHEIT! GLEICHHEIT! BRÜDERLICHKEIT! 32. PRECIOS DE VENTA Y SUSCRlPCIÖfSp Snscripcldn Nümero •--•viisä aneal seelto BOLIVI4: .. ........ .. . Bs. 60. Bs. 6.— BRASIL:................... 20*000 21000 COLUMBIA:................. $ 2— 20 cts. COSTA RICA: .. .. .......... . 6 Colones 60 cts. ' rs CÜBA:..................... 1 peso 10 cts. . v'" CHILE:................... ♦ 30.— S 3.— DOMINICANA:............... ♦ 1.— 10 cts. ' •• ECUADOR:................. 15 sucres s/. ILO • v:- EL SALVADOR:............. . $ 2.50 25 cts. -GUATEMALA:............... 1 quetzal 10 cts. "V HONDURAS:............. .... 2 lemplras 30 cts. MEXICO:....... . . ....... 5 pesos 50 cts. - ■ NICARAGUA:............... 1 Dolar al carablo 75 centavos PANAMA Y ZONA DEL CANAL: .. corrlente de cordoba B. 1.— 10 cts. PARAGUAY: ............... , 350 pesos 35 pesos ... PERU: ................ 9 soles 60 cts. PUERTO RICO: ............. 1 Dolar 10 cts. 1 Dollar 10 cts. URUGUAY:.............. .. . $ 2.— o/u. 20 cts. VENEZUELA: . ......... . . . Bs. S.— Bs. 0.50 Sastreria CARLTON ESMERALDA 117 U. T. 34-5020 f zahlungserleiohterungbn iimilUWHim.l 5/ - VEREIN VORWAERTS RINCON 1141 BUENOS AIRES DIENSTAG. 10. NOVEMBER. 21 UHR - OEFFENTLICHE KUNDGEBUNG Die Emigration und das Andere Deutschland Referentent AUGUST SIBMSEN — ENRIQUE LOBWI VERTRETUNGEN DES ANDEREN DEUTSCHLAND IM AUSLAND BOLIVIA Wolfgang Hirsch-Weber, Casilla 71, TARIJA. Dr. Ehrhardt Loehnberg, Lista de Co- reo, TARIJA. Sr, Ing. W. Ossowsky, Casilla de Co- rreo 174, COCHABAMBA. BRASIL Dr. Gurt Fabian, Caixa Postal 3289. SAO PAULO. Friedrich Kniestedt, Avenida Bage 514 Petröpolis, Rio Grande do Sul, PORTO ALEGRE. CHILE LA OTRA ALEMANIA, Casilla 9086, SANTIAGO DE CHILE (Chile). Oscar Chylik, Casilla 423, OSORNO. COLOMBIA LOS AMIGOS DEL LIBRO, Apartac Nacional 2756, Calle 16 No. 6-50, BOGOTA. A.N.F.B.A., Apartado Aereo 3530, BOGOTA. PARAGUAY Albert Günther, Casilla 417, ASUNCION. Enrique Block, poste restante VILLARICA Alwin Heuke, PASO YOBAI via Villarica. URUGUAY Club Alemän Independiente, Galicia 1270, MONTEVIDEO . Annemarie Rübens, COLONIA VAL« DENSE Depto. Colonia. Lothar Sulzberger, Ceballos 1173 RIVERA. MOEBEL-GUMAN »CHLAFSOFA, mit Matratze, $ 35.—; KLEIDERSCHRAENKE, mit Spie- gel, P 25.90; BETTEN $ 9.00; COLCHONES $ S.SO; WOLLE P 1.50; KLEINES SCHLAFZIMMER $ 75.—; BÜFFET $ 35.—; KINDERWAGEN $ 19.90 u. 9 14.50; TISCHE $ 3.—; STUEHLE $ 1.30 UND SO WEITER MONROE 31676 Ecke FREYRE U. T. 73 (Pampa) 0330 DAMEN-FRISIER-SALON HANS und ELISABETH DAUERWELLEN — F AERBEN jetzt: VIAMONTE 879 — U. T. 31 - 2018 PIGMALION die neue BUCHHANDLUNG in BUENOS AIRES CORRIENTES- VERSENDET BUECHER IN ALLEN -^'