" ets ujb- £>¥ SUPLEMENTO EN CASTELLANO LA OTRA ALEMANIA DAS ANDWRF DEUTSCHLAND vi. ano mayo 1 5 n o. 6 5 de 1943 buenos aires tucuman 3 o 9 U. T. 31 - RETIRO - 7264 Aus dem Inhalt; Die Bestrafung der Schul- digen. Opfer des illegalen Kampfes August Siemsen: Totschwei- gen oder aussprechen# was ist. Hilfe den kämpfenden Völ- kern! Mitteilungen der Österrei- chischen Sozialisten Heute und Morgen VEREIN VORffAERTS RINCON 1141 Buenos Aires U. T. 23-3483 WERDET UND WERBET MITGLIEDER! PRECIOS DE VENTA Y SUSCRIPCION Suscripciön Numero anual suelto BOLIVIA:....................................Bolivianos 90 Bs. 6.— BRASIL:........................................Wuzeiros 30 2$000 COLUMBIA:....................................P 3.— 20 cts. COSTA RICA:................................Colones 9 60 cts. CUBA:............................................? 1.50 10 cts. CHILE:.....................$ 45.— $ 3 — DOMINICANA.................................? ILO 10 cts. ECUADOR:....................................Sucres 22.50 s/. 1.50 EL SALVADOR:............................9 3.75 25 cts. GUATEMALA:................................Quetzal 1.50 10 cts. HONDURAS:..................................Lemplras 3.— 20 cts. MEXICO:....................................$ 7.50 50 cts. NICARAGUA:................................Dollars 1.50 75 centavos de cordoba PANAMA Y ZONA DEL CANAL: ... B. 1.50 10 cts. PARAGUAY:................................$ 525 35 pesos PERU:........................................Soles 9 60 cts. PUERTO RICO:............................Dollars 1.50 10 cts. U. s. ...........................................Dollars 2.— 15 cts. URUGUAY: ................................$ oro 3.— 20 cts. VENEZUELA:................................Bs. 7.50 Bs. 050 Berücksichtigt unsere Inserenten Freie Deutsche Buehne teatro alemän independiente. Casa del Teatro, Sta. Fe 1243. U. T. 41-2932. Leitung: P. Walter Jacob. , , .... „ . ... .... - Q1 „nx Sonnabend 29. Mai (17.30 und 21.30) Sonnabend, 22. Mal (17.30 und 21.30) und s<>iintaK 30. Mal (18 Uhr) und Sonntag 23 Mal (18 Uhr) O O ■ 1 T1.. 4 /v im Kiirhntel 2. Stock, lur 19 Uli lYUllIUlCI (DONNERSTAG 17. APRIL) Lustspiel von Paul Frank Schauspiel von Ludwig- Zihaly Besucht das einzige ständige, unabhängige deutschsprachige Theater Süd- Amerikas!! Saison LA OTKA ALEMANIA ^ PAS ANDERE DEUTSCHLAND ORGANO DE LOS ALEMANES LIBRES DE LA AMERICA DEL SUR Idilor y diieeionDr. Atf GUSTO S11MS1N, •* 4*1 l«lclita|. TUCUMAN 309 - BUENOS AIRES - U. T. 31 - 7264 REGISTRO NAC. DE LA PROPIEDAD INTELECTUAL No. 104.674 Jahrgang VI. — Nr. 63 — 13. Mal 1943 Bereiten wir vor, dass jeder Nazi-Verbrecher seiner Strafe zu- führt werde! Diese Forderung wurde auf dem Kongress der Antifaschistischen Deutschen in Montevideo als so selbstver- ständlich angesehen, dass sie keiner Diskussion bedurfte. Jetzt gilt es, ihre praktische Verwirklichung in Angriff zu nehmen. Wenn Das Andere Deutschland die Durchführung der gestell- ten Aufgabe übernimmt, so verfolgt es damit nicht die spe- ziellen Interessen irgendeiner Gruppe oder Partei, nicht ein- mal eines einzelnen Volkes. Es geht um die Sache Aller, wirk- lich Aller, die guten Willens sind, die eine Welt ersehnen, auf-. gebaut auf den Grundsätzen des Rechts und der Menschlich- keit. Vorbedingung für die Schaffung einer solchen Welt ist die Austilgung der Nctzr-Barbarei und ihrer Hauptträger, die Be- I strafung der Schuldigen gemäss ihrer Verantwortung. Dabei mag dahingestellt bleiben, wie weit über jedes Verschulden eines Mitläufers zu Gericht zu sitzen ist. Auf jeden Fall aber kann nur nach einer rücksichtlosen Abrechnung der Schluss- strich unter das Gewesene gezogen und ein neues Kapitel be- gonnen werden in der Geschichte der menschlichen Gesell- schaft. JEDEM NAZIVERBRECHER AUFRUF AN ALLE *v5 C f >• Nicht kleinliche Rachegelüste sind es also, die nach Sühne ? der "masslosen Verbrechen rufen. Gerade deshalb aber darf weder aus falsch verstandener Grossmut noch aus mangelnder Sorgfalt unterlassen werden, jene Abrechnung mit aller Gründlichkeit durchzuführen. Ihre Vorbereitung ist eine so ge- waltige Aufgabe, dass sie nur unter Mithilfe eines jeden Geg- ners der Hitler-Diktatur bewältigt werden kann. Wir rufen darum alle Freunde der Freiheit und Gerechtigkeit auf, einerlei wo sie im übrigen stehen mögen, mitzuwirken an der Zusammenstellung des Anklagematerials. Keiner schliesse sich aus, welchen persönlichen Anlass er auch immer zur Zu- rückhaltung zu haben glaubt. WAS IST ZU TUN? ' Eine kürzlich veröffentlichte, nicht einmal vollständige Liste der Nazi- Verbrechen zählte 46 verschiedenartige Straftaten auf, die selbst unter Zugrundelegung des auch heute noch im Dritten Reich gültigen Straf- gesetzbuches zur Aburteilung kommen müssten. Sie gehen von Mord, Totschlag und Körperverletzung über Freiheitsberaubung, Hausfrie- densbruch, Amtsanmassung und Meineid, bis zur Urkundenfälschung, Diebstahl, Betrug und falscher Anschuldigung. Allein die Registrierung dieser Verbrechen — 'abgesehen von allen anderen innerhalb und au- sserhalb der deutschen Grenzen durch Nazis begangenen Schandta- ten — erfordern die Anlegung eines so umfangreichen Archivs, dass es zunächst genügen wird, mit dieser Arbeit zu beginnen. Die Meldungen über die Straftaten sollten nach Möglichkeit folgende Einzelheiten angeben: Name des Täters Wohnort des Täters das vom Täter bekleidete Amt Beschreibung der Straftat Ort der Tat Zeitpunkt der Tat Namen des oder der Geschädigten eventuelle Tatzeugen , Unterschrift des Melders Adresse des Melders. So sehr -auch erwünscht ist, dass jede Meldung alle aufgezählten An- gaben — wenn auch in knapper Form — enthält, so sind auch weniger vollständige Mitteilungen willkommen. Aus besonderen Gründen kann auch die Angabe des Namens und der Wohnung des Melders fort- gelassen werden. In diesem Fall ist es jedoch zweckmässig, anzugeben, warum die Anzeige anonym erfolgt, und die Unterschrift durch Ein- setzen eines beliebigen Kennwortes zu ersetzen. Insbesondere ist es f f x S August Siemten: TOTSCHWEIGEN oder AUSSPRECHEN WAS IST? In der Rede, welche die bekannte Sozialistin Alicia Moreau de Justo in der Maifeier des „Vorwärts" in Buenos Aires gehalten hat, g-ab es zwei wesentliche Formulierungen. Sie betonte, dass es ein anderes Deutschland gäbe als das Hit- lers, denn der Trennungsstrich gehe überall mitten durch die Völker, und zum anderen erklarte sie, es könne Keinen Frieden und Menschheitsfortschritt ge- ben, ehe nicht die beherrschende Position der internationalen Schwer- Rüstungsindustrie vernichtet sei. Aus diesen richtigen Feststellungen ergeben sich wichtige Folgerungen für die Zwischenstaatliche und innerstaatliche Einheitsfront der gegen die Achse im Kampf stehenden Kräfte. DER CHARAKTER DER EINHEITSFRONT GEGEN DIE ACHSENMÄCHTE Lediglich aus dem gemeinsamen Gegensatz gegen das agressive Hitler-Deutsch- lancL haben sich die im Kampie stellenden Machte zusammengefunden, keines- wegs aber aus einer einheitlichen positiven politischen Auffassung heraus. Je- der Staat huldigte dem Grundsatz des nationalen „öaero egoismo". Einigt1 von ihnen — Polen, Jugoslawien, Griechenland — hatten faschistische oder hälbfa- schistische Diktaturen; in den wichtigsten — Frankreich, England und USA — hegten die massgebenden großkapitalistischen Kreise tiefe Sympathie für Mus- solini und Hitler, weil diese die Arbeiterbewegung vernichtet haben. England und Frankreich haben Spanien den faschistischen Würgern ausgeliefert. Oester- reich und die Tschechoslowakei preisgegeben, und erst als Hitlers gewaltig an- steigende Macht ihnen selbst gefährlich wurde, traten sie, unvorbereitet und wi- derwillig, in den Krieg ein. Die kleineren europäischen Staaten wurden einzeln Opfer der nazistischen Invasion. Die Sowjetunion wurde erst in den Krieg hin- eingerissen, als sie von Hitlerdeutschland, die Vereinigten Staaten erst, als sie von Japan angegriffen wurden. E's ist also ein Bündnis sehr divergierender und in ihrer "Struktur Verschiedener Staaten, das unter Zwang und zur Abwehr der hitlerdeutschen Eroberungspläne zustande gekommen ist. Aus Furcht, die Festigkeit dieses Bündnisses auf eine zu schwere Probe zu stel- len, sucht man heute offiziell und in der Weltpresse zu verschweigen, dass in- nerhalb dieses Zweckbiindnisses tiefgehende Gegensätze bestehen Demgegen- über sind wir ober Meinung, dass das gemeinsame Ziel der Nie-aerringung der alle bedrohenden Angreifer bindend genug sein müsste, um unter allen Um- ständen den vorzeitigen Zerfall der Einheitsfront zu verhindern, dass aber das Vertuschen und Totschweigen der innerhalb dieser Einheitsfront vorhandenen Gegensätze nicht den Erfolg haben wird, sie zu beseitigen, vielmehr geeignet ist, sie zu steigern. Das Beispiel von dem überhitzten Dampfkessel drängt sich hier von selbst auf. An zwei Stellen ist der latente Gegensatz jetzt greller zutage getreten als das bisner der Fall gewesen ist: im russisch-polnischen Konflikt und im Eergarbei- terstreik in USA. DER RUSSISCH-POLNISCHE KONFLIKT Die polnische Exilregierung ist eine abgeschwächte Fortsetzung der reaktionär ren Vorki iegsregierungen in Polen. Sie vertritt weniger die breiten Massen des polnischen Volkes, sondern die privilegierten Schichten. Deshalb ist sie ein Jteind der Sowjetunion, deren blosse Existenz eine Gefahr für die herrschende Klasse m Polen ist, und steht in dieser Frage auf der Seite derjenigen gross- kapitalistischen Kräfte in England und in ÜSA, die auch im Kriegs die Klas- senpolitik fortzusetzen suchen, die zum Verrat Spaniens, zur Schmach von Mün- chen und direkt in den Krieg hinein geführt hat. Sie ist gewillt, bei der erneut geplanten Abriegelung der Sowjetunion vom übrigen Europa die entscheidende Rolle zu spielen. Ihr ist ein militärisches Deutschland, das stärker unter der Kontrolle der kapitalistischen Weltreaktion steht, weit lieber als die Sowjet- union. Die Präge der Erschliessung der 10.000 Offiziere ist innerhab der reaktionären Haltung und der 'antirussischen Intrigen der polnischen Exilregierung von ne- bensächlicher Bedeutung und nur der Punkt, der Stalin zum Bruch veranlasst hat. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen und seine Begründung durch die Sowjetunion muss zugleich als eine Warnung an die sowjetfeindlichen Krei- se in England und vor allem in USA auf gefasst werden, die im Washingtoner Aussenamt ihren stärksten Stützpunkt haben. REAKTIONAERE UND FORTSCHRITTLICHE KRAEFTE INNERHALB DER EINHEITSFRONT Wir haben bereits früher auf die Gefahr einer Art neuen „Heiligen Allianz" hingewiesen, die unserer revolutionären E'poche einen reaktionären Abschluss geben will, wie das der Wiener Kongress nach der französischen Revolution und den ihr folgenden Kriegen zu tun versucht hat. Zu diesen Plänen gehört auch die erneute Abriegelung der Sowjetunion vom übrigen Europa. Gegen solche Absichten haben sich — ganz gewiss nicht ohne Grund — in einer vom „Auf- bau" in New York veranstalteten Aussprache Vertreter der Tschechoslowakei, Jugoslawiens, Oesterreichs, Ungarns und Rumäniens mit aller Deutlichkeit aus- gesprochen. Nicht nur hier beginnt sich die durch die Länder und Völker hindurchgehende Scheidelinie trotz der Verschwörung des Schweigens bereits deutlich er abzu- zeichnen. Sie ist überall festzustellen: Giraud, als Vertreter dir kapitalistischen Kreise, die, das Spiel Lavais verloren gebend, sich mit dem angelsächsischen Kapitalismus zu rangieren suchen, — De Gaulle als Vertreter der Masse des fran- zösischen Volkes; Mihailowitsch und die Exilregierung — die j ngoslawische Volksbewegung und die Partisanen; die Francophilen — der Kongress der Spa- nier in Montevideo. Dass die gleichen Gegensätze in Griechenland bestehen, beweist die Haltung des griechischen Dichters und Gelehrten Panayotis Kanellopulos, der, im März 1942 zum Kriegsminister und Vizepräsidenten ernannt, bereits nach einigen Wo- TT j reaktionären Exilregierung austrat und auch durch eine gewisse Umbildung der Regierung nicht zum Wiedereintritt zu bewegen war. Statt dessen spaach er offen aus, dass die Völker nach dem Kriege ihre Regierun- &us denjenigen, wählen müssten, welche „gegen die jämmerliche Vergan- genheit opponieren und eine bessere Zukunft personifizieren". New Statesman vom 27. März berichtet, dass nur Kapitalisten und einige hö- , ^ ^ e Slc£ P Griechenland zur Rolle von Quislings hergegeben haben, iqfl t L: »Vieie Patrioten haben deutlich erklärt, dass sie nicht Leben für die Wiederherstellung des alten Regimes zu opfern Sie smd offene Gegner des Königshauses, das sie mit dem Terrorregime ^D^tur Metaxas identifizieren. Die britische PoUtik hat solche Befürch- ^^htfertigt. Sie unterstützt uneingeschränkt den griechi- schen König, die Radiosendungen zeigen völliges Unverständnis für die wesent- £nffhe N,amr, d.es griechischen Widerstandes. Sie verbreiten das S ^s-°?lg lt unter den griechischen Demokraten, die nicht für Diktatur oder Königtum, sondern für die Freiheit kämpfen". Sd r^a^5" selbst ist es nicht anders. Die Zeitschrift „Nova Polska" hat vor w«?™ Monaten den grossen polnischen Dichter Adam Mickiewicz zitiert: von den Interessen eines Volkes spricht, ist ein Feind der Freiheit" sie Hnn ^ul S1f dS'nn Sä-a^ g?°en die reaktionären Kreise der polnischen Emigra- p^,lvll.e8ien. Willen Chauvinismus und Rassenhass verbreite- ten, mehr gegen die Sowjetunion als gegen Deutschland seien und die Wieder- errichtung einer nationalistisch-militaristischen Diktatur erstrebten, um dann fortzufahren: „Es ist kein Kampf um alte und neue Imperien, es ist kein Kampf •um Veränderungen in den Verhältnissen militärischer Stärke, es ist kein Kampf um Landgebiete. Es ist ein Kampf für die Umformung der Welt, und der Sol- . dat, der in diesem Krieg sein Blut vergiesst, kämpft in einer grossen revolutio- nären Armee für ein gerechteres und schöneres Lieben". SOZIALE GESETZE. Die mitten durch die Völker gehende Front, von der A. Moreau de Justo sprach, ist nicht nur politischer sondern auch sozialer Art. In USA wird vom Big Business Stimmung gegen die Arbeiter und ihre Ansprü- che gemacht. Dabei ist statistisch festgestellt worden, dass im Jahre 1942 von 10.696.250.000 Arbeitstagen nur 600.000 durch Streiks, aber 251.000.000 durch Un- fälle, grösstenteils wegen Mangel an Schutzvorrichtungen, verloren gegangen sind, d. h. 418 mal so viel als durch Streiks. Andererseits ist Ford, der gepriesene Prototyp des privatkapitalistischen Wirtschaftsführers, mit dem Bau von Bom- benflugzeugen Monate hinter seinen Versprechungen zurückgeblieben. Die wachsenden sozialen Spannungen, die durch die riesigen Kriegsgewinne der grossen Gesellschaften und durch die reaktionäre Haltung der Kongressmehr- heit in allen sozialen Fragen hervorgerufen werden, sind in dem grossen Berg- arbeiterstreik zum Ausdruck gekommen, der die Kriegsproduktion der vereinig- ten Staaten auf das schwerste bedroht hat. Wieder ertönte das alte Lied von der Pf licht Vergessenheit der Arbeiter, dessen Weise, Texte und Verfasser nach den Erfahrungen in Frankreich genügend bekannt sein sollten. Die Verfasser sind die, denen Geldsack und Patriotismus, Eigennutz und Gemeinnutz dassel- be sind, die Opfer nur von den Arbeitern verlangen, selbst aber keine bringen wollen. Sie und ihre Vertreter verstopfen ihre Ohren vor dem Ruf der Berg- arbeitergewerkschaft: „Hört auf das Verlangen einer halben Million der besten nordamerikanischen Industriesoldaten und mehrerer Millionen Frauen und Kin- der, die von ihnen abhängen, und die täglich ihr Lebensniveau bis zur Ver- zweiflung sinken sehen angesichts der steigenden Kosten der Lebensmittel und aller sonstigen lebenswichtigen Artikel." Ihre Vertreter haben im Senat gewalt- same Niederschlagung des Streiks und Bestrafung jedes künftigen Streiks ge- fordert. Von der Sabotage der Scharfmacher gegen alle sozialen Massnahmen Roosevelts aber und von ihren ungeheueren Kriegsgewinnen ist nicht die Rede. Ungleiches Mass im Krieg wie im Frieden! Will man damit das Durchhalten der Massen im Kriege bei immer steigenden Opfern erzwingen? WAS NOT TAETE Angesichts der wachsenden Spannungen innerhalb d*r Einheitsfront der Ach- sengegner ist das Totschweigen kein Hilfsmittel. Die einzige mögliche Hilfe besteht darin, nicht zu dulden, dass reaktionäre Kreise den Krieg der Völker um ihre Freiheit umfälschen für ihre Ziele. Das wirkt lähmend und erregt Misstrauen. Das führt zu der falschen konservativen Kriegsführung, welche Kräfte der revolutionären Volksmassen fürchtet und fesselt, statt sie zu ent- fesseln. Wenn mann die Bewegung der kämpfenden Franzosen förderte, statt ihr zugunsten einer kleinen Klique von Kapitalisten, Diplomaten und Offizie- ren dauernd Knüppel zwischen die Beine zu werfen, wenn man die bewährten Kämpfer der Internationalen Brigaden einsetzte, statt sie gefangen zu halten oder nach Mexiko zu schicken, wenn man die spanische antifaschistische Volks- bewegung ermutigte, statt sie zu ignorieren, wenn man dem italienischen und deutschen Volk Kriegsziele zeigte, um derentwillen zu erheben sich lohnte, statt mit Rachefrieden zu drohen, wie das soeben wieder der amerikanische Unterstaatssekretär A. Berle getan hat, wenn man die ungeheuere Kriegslei- stung der arbeitenden Massen überall durch wirtschaftliche, soziale und politi- sche Reformen anerkennen und anspornen würde, dann würden die Spannun- gen schnell verschwinden, statt sie zu gefährlichen Rissen zu erweitern, dann würde aber auch der Krieg wirklich den Charakter eines revolutionären Volks- krieges gegen den Faschismus und gegen die Weltreaktion für soziale Demokra- tie, Frieden und Gerechtigkeit annehmen. von der UNTERIRDISCHEN FRONT IN EUROPA ITALIEN: Europe speaks No. 8 berichtet, dass der Wiederaufbau der Sozialistischen Par- tei in Italien in den letzten Monaten grosse Fortschritte gemacht habe. In fast allen wichtigen Zentren seien aktive Gruppen geschaffen worden. Ausseror- dentlich ermutigende Erfahrungen seien bei der Verbreitung eines Flugblattes mit dem Titel „Nieder mit dem Krieg! Nieder mit dem Faschismus!" gemacht worden. Arbeiter und Angestellte, Frauen und junge Leute hätten aus eigener Initiative Kopien hergestellt und verbreitet. Grosses Interesse sei auch bei den Soldaten festzustellen gewesen. Den grössten Einfluss in der illegalen Bewegung hätten die Sozialisten und Kommunisten. Die gemeinsame Aktion werde aber erschwert und gelähmt, da die Kommunisten allein die Führung beanspruchten und den anderen das Existenzrecht absprächen. FRANKREICH: ITF stellt fest, dass nach Angaben des „mouvement Ouvrier Franc als" in den meisten wichtigen Betrieben illegale Vertrauensmänner vorhanden sind. New Statesman gibt Aussagen des aus Frankreich entkommenen Metallarbei- ters Morandet aus Savoyen wieder. Freigewerkschaftliche und christliche Ar- beiter kämpften zusammen für soziale und politische Freiheit, für die Ideale der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Kapitalismus, Rassismus und Vichy würden allgemein abgelehnt, De Gaulle erfreue sich des allgemeinen Vertrauens. Der Kampf um die nationale Befreiung werde zugleich als Kampf um politische und soziale Freiheit im Innern auf gefasst. Die Franzosen hätten tief genug ge- litten und tief genug gedacht, um das zu verstehen. „FRIEDENSKONFERENZ IN DEUTSCHLAND" ist der Titel eines vom „Volksblatt" verbreiteten Flugblattes, in dem von einer illegalen Konferenz im Rheinland berichtet wird, an der neben Arbeitern, ein Geistlicher, ein aktiver Hauptmann etc. teilgenommen haben sollen. Bei sol- cher Zusammensetzung kann die Verschwommenheit des 10 Punkte umfassen- den Programmes nicht wunder nehmen. Da wird z. 'E. die „Befreiung aller ver- hafteten und verurteilten Pfarrer, Abgeordneten, Partei- und Gewerkschafts- führer" gefordert, ohne dass die teilnehmenden Proleten an ihre eingekerkerten Arbeitskollegen gedacht hätten. Sie scheinen vom autoritäten Grundsatz des totalen Nazistaates leider stark infiziert zu sein. Auch der bereits von Marx ad absurdum geführte „gerechte Lohn" feiert fröhliche Auferstehung. Wir können uns leider nicht wie das „Volksblatt" hinter das Programm dieser Friedenskonferenz stellen. VON DEN NAZIS HINGERICHTET WURDEN IN BERLIN FRANZ KUENSTLER UND MAX WESTPHAL wegen illegaler Arbeit zum Sturz des Naziregimes. E-side wurden be- reits zu Beginn der Hitlerdiktatur verhaftet und waren längere Zeit im Konzentrationslager, wo sie sich nach Berichten von Augenzeugen ausgezeichnet bewährt haben. Sie haben augenscheinlich trotz der To- desgefahr später den illegalen Kampf aufgenohmen, wofür die Nazis mit ihrer Hinrichtung quittiert haben. Künstler war Vorsitzender der Berliner Organisation der USP, stand nach der Vereinigung auf dem linken Flügel der SPD, den er aber später verliess, um der verhängnisvollen Politik des PV zu folgen. Westphal gehörte immer dem reformistischen Flügel der SPD an. Er war nach dem Krieg zunächst Vorsitzender der Arbeiterjugend, spä- ter Mitglied des PV. DAS GESICHT DER 7 f | J Rassen-Schande — Diesmal in Süd- afrika, im britischen Imperium. — Der Oberste Gerichtshof in Natal, Süd-Afrika, bestätigte das Urteil der unteren Instanzen, das ein Neger- mädchen zu vier Monaten Gefängnis verurteilte, weil es sich einem Wei- ssen geschlechtlich hingegeben hat. Dagegen wurde die Gefängnistrafe des weissen Mannes suspendiert. Begrün- dung: Als Angehörigem eines land- fremden Besatzungskorps ist es ihm schwer, die kriminelle Natur seines Vergehens in Natal zu verstehen. ("Uns auch, oh, weiser Volon, Judge- President Roy Hathorn!) Stefan Zweig schreibt in seinem nach- gelassenen E'uch „Die Welt von ge- „Indien wirkte auf mich unheimlicher und berückender, als ich gedacht hatte. Ich war erschrocken über das Ellend der ausgemergelten Gestalten, den unfreudigen Ernst in den schwar- zen Blicken und vor allem über die starre Schichtung der Klassen und Rassen, von der ich schon auf dem Schiff eine Probe bekommen hatte. Zwei reizende Mädchen, schwarzäugig und schlank, wohlgebildet und ma- nierlich, bescheiden und elegant, rei- sten auf unserem Boot. Gleich am er- sten Tage fiel mir auf, dass sie sich fernhielten oder durch eine mir un- sichtbare Schranke ferngehalten wur- den. Erst am zweiten oder dritten Ta- ge entdeckte ich, dass nicht sie es waren, welche die englische Gesell- schaft mieden, sondern die andern, die sich von den „Halfcasts" zurück- zogen, obwohl die reizenden Mädchen die Töchter eines parsischen Gross- kaufmanns und einer Französin wa- ren. Im Pensionat in Lausanne, in der finishing-school in England waren sie zwei oder drei Jahre völlig gleichber rechtigt gewesen; auf dem Schiff nach Indien aber begann sofort die kühle, unsichtbare und darum nicht minder grausame Form der gesell- schaftlichen Aechtung. Zum ersten- mal sah ich die Pest des Rassenrein- heitswahnsinns, der unserer Welt ver- hängnisvoller geworden ist als die wirkliche Pest in früheren Jahrhun- derten" (S. 215). Ruhe in Indien. — Zwischen dem 9. August 1942, dem Tage der Auflösung des Allindischen Kongresses und dem 1. Dezember 1942 wurden in Indien 60.229 Personen eingekerkert, von de- nen am 1. Dezember 39.496 noch ge- fangen sassen. Polizei und Truppen hatten in 528 Fällen auf Menschenan- sammlungen gefeuert und 958 Inder waren ausgepeitscht worden. Zu 90% christlich gesinnte Kavaliere dirigieren den Krieg. — Will White, Nestor der USA-Journalisten, schreibt nach einem Besuch Washingtons: Es ist dumm zu sagen, dass die New Dea- ler den Krieg dirigieren. Er wird hauptsächlich von beurlaubten Besit- zern akkumulierten industriellen Reichtums dirigiert . . . zum gröss- ten Teil anständige, patriotische Ame- rikaner... Wenn man in neun von zehn Lebensbeziehungen mit ihnen in Be- rührung tritt, sind sie freundliche, höfliche, christliche Kavaliere. Aber in- der zehnten Beziehung sind sie . . • toll, mitleidslos . . . entschlossen, aus diesem Kriege als Sieger für ihre ei- genen Aktionäre hervorzugehen — was nicht überraschend ist. (Time, 8. März). Die Internationale der feinen Leute. — Nach einem Konflikt mit dem Aussen- amt über die in Nordafrika verfolgte politische Linie ist E, A. Mowrer, be- rühmter amerikanischer Pressemann, von seinem Amt als Vizedirektor des Informationsdienstes zurückgetreten. In der Erklärung seines Schrittes sagt er: Was für uninformierte Aussensei- ter gelegentlich wie Sympathie für den Faschismus aussieht, ist richtiger als Konservatismus oder Klassengefühl der Gehobenen zu charakterisieren... Zugehörigkeit zu dem, was die Franzo- sen die „Internationale des Sallo- nards" nennen. Es ergibt sich, dass ei- ne grosse Zahl von amerikanischen Diplomaten und Aussenamtsbeamten durch Geburt, Reichtum oder Wahl- verwandtschaft dazugehören. Es er- scheint ihnen natürlich, Leuten ihrer eignen Art im Ausland zu vertrauen... Ich habe nichts dagegen, die Vichy- Leute zu gebrauchen. Was unrecht war, war ihnen die politische Kontrol- le zu belassen oder zu übertragen, sie nicht als unsere Werkzeuge, sondern als unsere Alliierten anzusehen. Wir waren absolut verplichtet, in Nordaf- rika die Lege Ii tät und die sozialen Normen der Dritten Republik wieder- einzuführen — oder unsere eigenen. Wir taten keines von beiden. (Time, 8. März). Trau, schau wem! — „Wir fordern, dass der Kongress in Montevideo je- de Art von Reserve und Verdacht in Bezug auf die Ehrlichkeit der Hand- lungsweise der Alliierten (sowohl was die einzelnen Regierungen selbst, als auch die verschiedenen sozialen Sek- toren betrifft, die bereit sind in der antifaschistischen Einheitsfront zu marschieren) mersisch verurteilt". — 41 Ludwig Eisen berger 12. 11. 40 Herbert Weinhauer 21. 9. 41 Robert Eisenreich 12. 12. 40 Gerhard Schönwälder ASESINADÖS POR LA GESTAPO CONDENADOS POR ESCUCHAR LAS RADIO-EMISORAS DEL EXTRANJERO Nombre condena (trabajos fechc tribunal forzados) Ernst Behn 18 meses 3. 3. 40 Hamburg Leo E-nerer 48 meses 7. 8. 41 Graudenz Fritz Birkhan 60 meses 4. 10. 40 Königsberg Ft. Blattmann 48 meses ? Stuttgart J. E'orowicki 84 meses ?. 8. 41 Graudenz Alfred Brau 36 meses ? 12. 39 ? Wilh. Brockmann 36 meses 13. 7. 40 Dortmund F. Brugger 13 meses 18. 12. 39 Dortmund Hedw. F-'ichlechner 60 meses 14. 5. 40 Innsbruck Joseph Chabla 12 meses ?. 12. 39 ? Joh. Dobert 12 meses 16. 12. 39 Düsseldorf Robert Urach 60 meses ? Graz — 12 — Willi Falke Josef Puchs Janina Glassmann Alfons Grasesl Theodor Herges , Kurt HÖttger Friedr. Jänigen Fritz Jacobsohn Joh. Jacobsohn Marta acobsphn Otto Jacobsohn Willi Jacobsöhn Georg Kaiser Emil Kasper Heinrich Kerkhof Alfred Kern Joh. Kessler Andres Kottke Paul Krieger Paul Kriener Stan. Krol St. Kubitski Mathias Küffer Karl Kunter Georg Kupny Louis Leucht Heinrich Listmann Joh. Matoczynski August Maier Joseph Mihlau Möse Ernst Robert Müller Artur Nenn stiel August Packulat Peters Margarete Reichenbach Ernst Reimers Ferdinand Reimers Wilh. Reinhardt Friedrich Rieck Anton Rieger Karl Scherr W. Schlinkmann Otto Schulze Marie Sengseis Wilh. Skoruppa Herbert Stritte Otto Wassrodt Peter Weiczyk Johann Wild Herrn. Wolter Fritz Worch Hedwig Worch Josef Wrobel Karl Zimmer Wilh. Zirpel Theodor Zhur 16. 12. 39 Berlin ?. 5. 41 Kattowitz ? 8. 41 Leskau 29 i 4. 41 München ? 12. 39 ? 13.' 7. 40 Essen 4. 10. 40 Dresden 3. 3. 40 Danzig 3. 3. 40 Danzig 3. 3. 40 Danzig 3. 3. 40 Danzig 3. 3. 40 Dansäg 11. 2. 40 Berlin 5. 4. 41 Hannover 15. 4. 41 Hannover ? 5. 41 Posen 29! 6. 40 Saarbrücken 29. 6. 40 Königsberg 3. 3. 40 Frankfurt ? Nürnberg ?. 8. 41 Posen 4. 10. 40 Breslau 14. 5. 40 Nürnberg 3. 3. 40 Kiel 7. 4. 40 Kattowitz 18. 12. 39 ? 4. 10. 40 Dresden 20. 1. 40 Elbin g ?. 1. 40 Stuttgart b\ 5. 41 Schneidemühl 4! 10. 40 Dortmund 4. 10. 40 Magdeburg 3. 3. 40 Weimar 13. 7. 40 Essen ? 10. 41 Oldenburg 20. 10. 40 Tilsit* 3. 3. 40 Hamburg 3. 3. 40 Hamburg 5. 2. 40 Freiburg 6. 1. 40 Hamburg 4. 10 . 40 München ? 10. 40 Graz» ib.' 2. 40 Essen 29. 6. 40 Magdeburg ? 11. 41 St. Pölten 7." 10. 41 Kattowitz ?. 5. 41 Magdeburg 29. 6. 40 Magdeburg ? Oppeln 20. *5. 41 Nürnberg 18. 12. 39 Braunschweig ?. 10. 41 Kassel b\ 10. 41 Kassel ? Kattowitz ? Frankfurt 13. 12. 39 Rostock ?. 4. 40 Kattowitz. 48 meses 48 meses 96 meses 12 meses 15 meses 36 meses 48 meses 18 meses 30 meses 30 msses 18 meses 18 meses 18 meses 36 meses 18 meses 72 meses 48 meses 48 meses 48 meses 72 meses 108 meses 62 meses 72 meses 30 meses 36 meses 24 meses 60 meses 60 meses 24 meses 48 meses 60 meses 48 meses 30 meses 36 meses 72 meses 96 meses 60 meses 60 meses 36 meses 36 meses 72 meses 60 meses 18 meses 60 meses 60 meses 48 meses 48 meses 60 meses 60 meses muerte 12 meses 72 meses 48 meses 60 meses 84 meses 60 meses 42 meses Heinrich Peters, condenado en 1933 por actividades antinazis, habia repar- tido vol&tntes conteniendo calumnias contra el gobierno. Fue condenado a muerte y descapitado el 7 de diciembre de 1989. Franz Brönner y Anton Kroff fueron ahorcados el 9 de diciembre de 1939 por haber matado a un SS al tratar de fugarse de un campo de concen- traciön el 25. 11. 39. Erich Scheer de Witten fue condenado a muerte por haber tratado de in- citar el pueblo alemän contra el regimen nazi mediante volantes calum- niosos. P'ue descapitado el 22 de diciembre de 1939. Gertrud Westphal fue descapitada el 15 de enero de 1940, porque habia traitado de incendiar una fäbrica. Karl Hoffmann, Erich Schulz, Willy Tesch y Hermann Chili de Danzig fueron miembros de una organizaciön illegal que trataba de desintegrar el ejercito alemän mediante el terrorismo y el sabotaje. Los cuatro fue- ron descapitados el 12 de octubre de 1940. Erich Mainbrey de Essen, ex-mismbro de las E«rigadas Internacionales, fue condenado a muerte por tentativa de alta traiciön. Fue discapitado el 14 de energo de 1941. Karl Schatpper, de 62 anos, fue condenado a muerte por alta traiciön. Fue descapitado en febrero de 1941. Michael Schneeberger, 40 anos, de Nuremberg, era afiliado de una orga- nizaciön antinazi. Fue sorprendido. cuando tratö de pasar volantes anti- nazis desde el exterior. Condenado por alta traiciön, fue descapitado el 16 de febrero de 1941. Josef Skalda, 47 anos, de Qlein Petrowitz fue descapitado el 12 de septiem- bre de 1941 por tfentativa de alta traiciön y posesiön de armas. C. Siratzki fue fusilado el 12 de diciembre de 1941. Era el jefe de un' grupo que perpetraba actos de sabotaje contra las instituciones militares. Heinz Seber, 24 anos, fue descapitado a principios de enero de 1942, El tribunal especial de Erfurt le condenaba el 12. 1. 42 per confesar ideas po- llticas peligrosas que le causa ron a destruir valiosas maquinarias agri- collas y de aniquilar depösitos de productos agricolas. Oscar Hiübschmann, 33 anos, fue condenado a muerte por alta traiciön perpetrada continuamente desde 1933 ha-sta 1940 y por haber servido co- mo voluntario en las Brigadas Internacionales Espanolas. Rudolf Terer, 35 anos, fue descapitad al mismo tiempo, por tentativa de alta traiciön: habia reorganizado una organizaciön antinazi en 1939 y 1940. 5 persomas fueron condenados a muerte por un tribunal especial nazi el 10 de febrero de 1942. Una de ellas por eseuchar las radio-emisoras del enemigo y propalar las noticias reeibidas asi. 7 personas fueron descapitaöas el 19 de febrero de 1942 en Berlin y Vie- na, segün el diario pro-nazi Stockholm Aftonbladet. 11 alemanes fueron descapitados el 19 19 de febrero de 1942 por crimenes politicos, segün lo anunciö el diario suceo Stockholm Tidningen. Leo Bohnenstengtel, 45 anos, fue condenado a muerte en Stuttgart, por minar la resistencia de las fuerzas armadas del Reich, tentativa de alta traiciön y propalar noticias escuchadas en las emiscras enemigas. SUPLEMENTO DE LA OTRA ALEMANIA -TUCUMAN 309 BS. AS Hans Jahn: Wendig schafft die Einheitsfront Adalbert Wendig war der anerkannte Führer der linken Emigration in San- to Pequeno. Es erhob sich daher kein Widerspruch, als er in flammender Rede die Notwendigkeit der Einheits- front darlegte. „Auf allerbreitester Basis", schloss er, „es gilt, die zer- streuten Kräfte zu einer rollenden Lawine zusammenzufassen, die allein durch die Wucht ihrer Zahl den Geg- ner zermalmt. Deshalb beantrage ich sofortige Veröffentlichung des von mir verlesenen Aufrufs". Der Aufruf wur- de veröffentlicht und hatte durch- schlagende Wirkung. Schon am näch- sten Vormittag erschien in Wendigs Büro der Vorsitzende der Freien Op- portunistischen Vereinigung, der in überströmenden Worten seine volle Bereitschaft zur breitesten Easis dar- legte. Nur — und das. sei natürlich für seine Organisation eine wesentliche Voraussetzung — müssten die Pro- grammpunkte möglichst elastisch for- muliert werden. „Nur kein starres Festlegen, mein lieber Wendig, immer auf der Höhe der Stunde sein, das war seit jeher unser Prinzip. Da sind so einige Punkte in Ihren Erklärun- gen, die wir streichen müssten, und dann steht unserer Zusammenarbeit nichts im Wege". Mit leichtem Seuf- zen strich Wendig die beanstandeten Punkte und strich einige seiner Ge- nossen, dis auf den gestrichenen Standpunkten beharrten, aus der Li- ste seiner Vereinigung. „Jeder Sieg ko- stet Opfer", tröstete er sich. Einige Tfc'ge darauf kam in wallendem Ge- wände der Vertreter der Bigotten Mittelständler deutscher Zunge und brachte einen frischen Hauch von Weihrauch und Gottwohlgefälligkeit in die dumpfe Atmosphäre von Klei- ster und zerschnittenen Zeitungen, in der Wendig seine Zeitschrift zusam- mensetzte. Also, der Aufruf für die breiteste Basis habe tief in seiner See- le geschürt, und nach eingehender Ge- wissenspriifung könne er sich dem Ge- bot der Stunde nicht entziehen. Wenn einige Voraussetzungen erfüllt werden — wesentlich sei eine Erklärung des neuen Bundes im Sinne der bigotten Prinzipien — dann werde der Segen des Himmels diesem Gebilde schwa- cher Menschenkraft nicht versagt bleiben. Im Interesse der breitesten Basis akzeptierte Wendig auch die bi- gotten Prinzipien. Die Liga rassisch beanstandeter Ad- liger, die dann die Einheitsfront ver- stärkte, steuerte das Ihre zum Pro- gramm bei, ebenso der Trutzbund kon- sequenter Atheisten, der in einer Voll- versammlung mit zwei gegen eine Stimme seinen ßeitritt zur breitesten Basis beschloss. Leider lehnte der Stammtisch Oppositioneller Grossin- dustrieller, um den sich Wendig mit wirklich rührender Hingabe bemühte, seine Mitarbeit ab. ,Nee, nee", äusser- te der Sekretär, „ist ja alles ganz nett mit der gemeinsamen Front, aber wir verständigen uns doch lieber direkt mit den Alliierten". Noch schwieriger war die Verhandlung mit dem Vertreter Auslandsdeutscher Führerfreunde. Hier hätte Wendig beinahe nein gesagt. „Aber Mann", er- klärte der Delegierte, „das ist doch Quatsch. Ich sitze schon seit Jahr und Tag im Lande. Wie kann ich .jemals drüben auf Ihre Genossen geschossen haben? Man hat hier eben so mitge- macht, weil man wusste, niemand konnte ja ahnen, welche Wendung der Krieg genommen hat. Wir sind Füh- rerfreunde, aber wir sind doch nicht der Führer. Bedenken Sie, dass Sie die Einheitsfront aller Deutschen schaf- fen können. Wir, meine Freunds und ich, wir waren doch in unserem Her- zen eigentlich schon immer Demokra- ten". „Ach so, Sie waren, eigentlich schon immer —", rief Wendig erlöst und sprang hinter seinem Schreibtisch hervor. „Das ist natürlich etwas an- deres. Die aller breiteste Einheitsfront war .geschaffen. Ihre erste öffentliche Kundgebung war ein rauschender Er- folg. Nur erlebte sie Wendig leider nicht mehr. Er war bei der ersten Ge- neralversammlung mit grosser Stim- menmehrheit abgesetzt und als Schäd- ling der Einheitsfront aus der breite- sten E-asis ausgeschlossen worden. M I T T E I LUNGEN DER II o STERREICHISCHEN SOZIALISTEN Diese Seiten erscheinen unter Verant- wortung der österreichischen Sozialisten Eine Erklärung der Auslandsvertretung der österreichischen Gewerkschaften Die Auslandsvertretung der österrei- chischen Gewerkschaften, Sitz London, veröffentlicht eine umfangreiche Er- klärung (aus der wir nur die charak- teristischsten Stellen zitieren können) um „auf Grund von Berichten aus Oesterreich die Aufmernsamkeit der alliierten Regierungen auf die Stim- mung der Arbeiterschaft in Oester- reich zu lenken". Unterzeichnet ist die Erklärung vom Vorsitzenden, Ge- nossen Franz Novy. Es heisst in ihr: Die österreichischen Arbeiter waren immer überzeugte Antifaschisten und Republikaner . . . Sie setzten unter der austro-faschistischen Diktatur Dollfuss-Schuschnigg durch die Unter- grundbewegung ihren heroischen Kampf gegen den Faschismus fort. Selbst damals wurde die Weltgefahr Faschismus von den westlichen Demo- kratien nicht so ernst genommen wie es notwendig gewesen wäre. Wir sind der Meinung, dass nicht einmal jetzt die Alliiert'Sn sich der ganzen Bedeu- tung dieser Gefahr voll bewusst sind, sonst könnten die österreichischen Faschisten, die sich heute der engli- schen und amerikanischen Oeffent- lichkeit präsentieren, nicht soviel Ent- gegenkommen in manchen Kreisen finden. In den Augen der österreichi- schen Arbeiter sind die Austro-Faschi- sten die Männer, die die Demokratie in Oesterreich vernichtet, die Organi- sationen der Arbeiter zerstört haben. Das sind die Leute, die österreichische Arbeitervertrauensmänner im Jahre 1984 Eufhängen liessen und andere in die Verbannung trieben. Vor allem sind sie die Männer, die durch Aus- schaltung der einzigen verlässlichen demokratischen Kraft in Oesterreich, der österreichischen Arbeiterbewe- gung, den Nazis möglich machten, Oesterreich 1938 ohne Widerstand zu besetzen. Die österreichischen Arbei- ter, durch diese Erfahrungen belehrt, vertrauen nicht den demokratischen Lippenbekenntnissen, die diese Leute nun ablegen ... In Oesterreich gibt es auch keine Sympathie für die Wie- derherstellung der Habsburger Mo- narchie, weder unter den Arbeitern noch unter einer anderen Gruppe der Bevölkerung. Die österreichischen Ar- beiter wissen auch, dass eine Restau- ration der Habsburger zu neuen und gefährlichen Konflikten innerhalb kur- zer Zeit führen würde. Die Habsbur- ger, nicht zufrieden mit der Herr- schaft über das kleine Oesterreich, würden sehr bald mit dem Versuch beginnen, ihre Herrschaft über alle Völker der ehemaligen Monarchie aus- zudehnen . . . Die aktiven Elemente der österreichischen Arbeiterschaft wagen einen geheimen Kampf gegen die Nazis unter grossen persönlichen Gefahren und schweren Opfern. Die- se Arbeiter haben uns wissen lassen, wie schwer sie in ihrer antinazisti- schen Propaganda durch die Tatsache gehemmt sind, dass Austrofaschisten und Legitimisten im Ausland an. der Propaganda teilnehmen können. Die Nachrichten, die wir von unseren kämpfenden Freunden in Oesterreich erhalten, weisen klar darauf hin, dass die nazi-feindliche Aktivität zuneh- men würde, wenn die Alliierten Re- gierungen sich klar gegen die reaktio- nären österreichischen Elemente ab- grenzten, die sowohl in England wie in Amerika an der Arbeit sind . . . Wir wollen schliesslich aussprechen, dass die österreichische Arbeiterschaft sich dessen voll bewusst ist, dass der Wiederaufbau in Mitteleuropa nicht allein von den Arbeitern durchgeführt — 16 — wsrden kann, sondern dass efich an- dere nicht-faschistische Gruppen der Bevölkerung daran teilnehmen müs- sen. Darum, sind die österreichischen Arbeiter bereit, jetzt und nach der Niederlage Hitlers mit solchen demo- kratischen Kräften zusammenzuarbei- ten, nicht aber, diese Zusammenarbeit auf Faschisten und Monarchisten aus- zudehnen". Genosse Novy ist erst kürzlich aus ei- nem neutrales Land Europas, wo die Verbindungsfäden zu den Illegalen in Oesterreich zusammenliefen, nach London gekommen. Daher hat die von ihm gezeichnete Erklärung besondere Bedeutung. Nicht nur die alliierten Regierungen sondern auch die kom- munistischen Alliierten der österrei- chischen Monarchisten und Reaktio- näre sollten sie mit grosser Aufmerk- samkeit lesen. NEW YORKER BERICHT New York, Februar/März 1943. Katz aus dem Sack. — Wenn die Katz aus dem Sack ist, muss man ihr die Schelle umhängen . . . Das Free Au- strisn Movement veröffentlicht sein Aktionsprogramm. Das New Yorker FAM ist, ungleich der Londoner Or- ganisation gleichen Namens, eine rein monarchistische Bewegung seit die bürgerlichen Demokraten und Repu- blikaner nach dem Versuch S. M. Ot- tos sich der Führung der Oesterrei- cher durch einen Staatsstreich zu be- mächtigen, ausgetreten sind. Aus dem 11 Punkte-Programm ist am interes- santesten, dass FAM die Beseitigung nur jener Gesetze und Verordnungen aus dem österreichischen Recht ver- langt, die nach dem 10. März 1938 in Krift getreten sind, das heisst: die unter Verfassungsbruch erlassenen Ge- setze und Verordnungen der Dollfuss- Schuschnigg-Periode sollen in Kraft bleiben. Das heisst: unter der „Vor- bereitung der Massnahmen zur Wie- derherstellung der Demokratie in Oesterreich", die in einem anderen Punkt erwähnt sind, versteht unser Erzhaus und sein Anhang die Wieder- herstellung des Austrofaschismus. Man weiss ja, warum der Familie Lothrin- gen-Parma die Gesetzgebung des Au- strofaschismus so kostbar ist. Schusch- nigg hat ja auch die Verfassungsbe- stimmungen der Republik über die Landesverweisung des früheren Herr- scherhauses und die Konfiskation des Krongutes aufgehoben. Es ist ja noch in Erinnerung, wie die unersätt- liche Habgier der Dame Zita dem Bundeskanzler Schuschnigg die letz- ten Monate seiner Regierung vergäll- te. Ihre letzte Forderung, deren Er- füllung der Einmarsch Hitlers verhin- derte, war die Abschätzung der Samm- lungen • der Hofmuseen, Hofbibliothek und Albertina nach dem Marktwert und ihr Ersatz in klingender Münze. Unterzeichnet ist das Manifest u. e». von Herrn Hans Rott, der sich als Bundesminister bezeichnet, von dem Abenteurer Walter „von" Schuschnigg (das von ist eine doppelte Fälschung, geadelt wurde mit dem Prädikat „von" Kurt Schuschniggs Vater, der General Schuschnigg; wie sein Neffe dazu- kommt, sich das Prädikat beizulegen, ist unerfindlich) und von Professor von Hildebrand, einem merkwürdigen Oesterreicher; er ist Reichsdeutscher von Geburt, kam 1933 nach Oester- reich, wo ihn Dollfuss dank seiner Verbindungen zum hohen Klerus zum Universitätsprofessor machte und zum Oesterreicher ernannte; er g?b eine kleriko-monarchistische Propaganda- Zeitschrift heraus, die aber niemand annahm; seine Erfindung ist die Ge- schichtslüge von der mystischen Reichsidee eines universellen Kaiser- tums, dessen Träger das Haus Habs- burg sei. Neue Fronten. — In den Gedenkkund- gebungen zum 11. März, dem fünften Jahrestag der Besetzung Oesterreichs, kam die neue Fronten bildung der östreichischen Emigration in Nord- amerika! zum Ausdruck. Die Soziali- sten, Austrian Labor Committee, und die bürgerlichen Republikaner (Ame- rican Federation of Austrian Demo- crats) veranstalteten eine gemeinsame Massenkundgebung mit Dr. Ellenbogen (ALC) und Rudolf Singer (AFAD) als Vorsitzenden und Dr. Deutsch (ALC) und Ferdinand Czernin (AFAD) als Redner. Free Austrian Movement blieb bei seiner Kundgebung völlig isoliert. Aus einem Londoner Brief eines au- ssenstehenden Beobachters. . . . Was die von den österreichischen Soziali- sten abgesplitterten Gruppen betrifft, die sich als Sozialdemokraten oder So- zialisten bezeichnen, so sind sie ziem- lich bedeutungslos. Die Gruppe Allna ist womögich noch mehr zusammen- geschrumpft, die andere von Marie Köstler geleitete Gruppe ist von den Kommunisten aufgezogen worden. Die politisch informierten Kreisen wissen, dass die Partei in Oesterreich vom London Bureau of Austrien Socialists repräsentiert wird. Das hat schliess- lich auch die K. P. in der letzten Zeit eingesehen. Zwischen der K. P. und den Oe. S. ist jetzt sozusagen ein Burgfrieden zustandegekommen. Es ist vorläufig das einzige Ergebnis langwieriger Verhandlungen mit dem Ziel Einheitsfront der proletarischen Parteien unter Verzicht auf Manöver etc. Trotzdem bleibt es bestehen, dass der Unfug mit dem Free Austrian Movement (der gemeinsamen Organi- sation der Monarchisten und öster- reichischen Kommunisten in England) viel Schaden gestiftet hat und nur der schwärzesten Reaktion nützt. Das se- hen ja jetzt auch die Kommunisten ein, sind aber zu feige, den Fehler einzugestehen und klammern sich vorläufig noch an die von ihnen „be- herrschte", aber von den Herrn Meinl (Firma Julius Meinl) und Bloch (Bankhaus Kux, Bloch & Co. — Es- compt'Sbank) -ausgehaltene Organisa- tion . . . Der Herr von Oesterreich. — Seine Majestät haben sich entschlossn, den Namen Otto von Habsburg abzulegen und künftig den Namen Otto von Oesterreich zu führen. Ein Hausjurist, der die verfassungsrechtliche Unter- mauerung für die Namensänderung beizustellen hatte, hat sich auch schon gefunden. War der Name Otto von Habsburg nur eine Falschmeldung, denn die Habsburger sind mit Karl VI. ausgestorben und seit Josef II. re- gierten Lothringer in Oesterreich, so ist der neue Name eine Anmassung. Man wird künftig vermeiden müssen, ihm die Ansprache „Herr" voranzu- setzen, Herr von Habsaurg, das ging noch, aber Herr von Oesterreich, das ist der junge Mann denn doch nicht. Uebrigens ein netter und in Wien ziemlich verbreiteter Name. Ich kann- te drei Herren Oesterreichs, allerdings ohne „von". Der eine war auch Krön- prätentant und es gelang ihm in der Tat seine Prätentionen zu befriedi- gen : als Kassierer einer Versicherungs- gesellschaft defraudierte er 30.000 Kronen, nicht nur eine; um einen öffentlichen Skandal zu vermeiden, Hess sich die Gesellschaft noch einen Ruhegehalt abpressen. Die Analogie liegt auf der Hand — nur heisst es bei den Herren „von" Oesterreich Zi- villiste. Die Sympathie, die uns noch gefehlt hat. — Zeitspiegel, das Blatt der öster- reichischen Kommunisten in London, bringt in der Nummer vom 20. März in grosser Aufmachung auf dem Ti- telblatt eine Sympathieerklärung des General Likörski, des polnischen Mi- nisterpräsidenten. Es wäre in London natürlich ein Leichtes gewesen, eine Erklärung eines polnischen Arbeiter- führers oder auch nur eines anstän- digen Demokraten zu erlangen. Aber nein, man muss doch die ganz vor- aussetzungslose „Einheit" demonstrie- ren. „Wer hat das hereingebracht in der Zeitung"? pflegte Karl Kraus in solchen Fällen zu fragen. Lob der Oesterreicher „Gauleiter, Generale, hohe SA und SS-Führer, Bürgermeister, Polizeiprä- sidenten, hohe Beamte, Wirtschafts- führer haben, aus dem ehemaligen Oesterreich, dem Sudetenland kom- mend, das einstige Altreich nicht .überfremdet', sondern sie wirken im Namen des Reiches zum Segen ihrer grösseren Heimat, und niemand fin- det etwas dabei". (Das Schwarze Korps, 17. 9. 1942). Der Angeklagte hat das Wort. — Die österreichische Seite der Mainummer des Volksblatt widmet den unter mei- ner Verantwortung erscheinenden Mit- teilungen der österreichischen Sozia- listen mehr als die Hälfte ihres Rau- mes. In auffälliger Aufmachung bringt sie ein Zitat aus dem Bericht „Oester- reich nach fünf Jahren" (DAD, Nr. 63, 15. April). Wiewohl ihre graphisch sehr augenfällige Entrüstung stark übertrieben ist, möchte ich dennoch unumwunden zugeben, dass sie in der Sache selbst recht hat. Es ist besser, begangene Fehler einzugestehen, als sie rechthaberisch wegzudiskutieren. Der Artikel ist die gekürzte Wiederga- be eines Berichtes, den die New Yor- ker Zentrale der Oesterreichischen Sozialisten publiziert hat, und in dem zitierten Passus eine wörtliche Wie- dergabe. Nicht an der Wahrhaftigkeit des Berichtes, wohl aber daran, ob die Wiedergabe des Passus: dass zwei ehemalige aktive kommunistische Funktionäre enttäuscht waren von dem, was sie in Russland zu sehen be- kamen, nötig war. Unsere, Freunde, vom Volksblatt äussern diese Zweifel selbstverständlich, nicht wahr?, nur deshalb, weil sie eine Beeinträchtigung des heldenhaften Kampfes der Sowjet- union befürchten. Auf ein ganz anderes Blatt gehört die Polemik gegen meinen Artikel „Natio- nale oder proletarische Einheitsfront". Herr Gustav Glück, Autor dieser Po- lemik, ist der führende Kopf jener Gruppe von aristokratischen und Wirtschaftsemigranten, die das Comi- te Austriaco gegründet haben. (Später haben sich ihnen auch die Volksblatt- Oestdrreicher angeschlossen). Herr Glück ist in seiner Persönlichkeit selbst eine, vollkommene Synthese von intellektuell sublimierter kleinbürger- licher Ideologie und gewinnendsten aristokratischen Allüren. Ihm sind blendender Stil, grosse Ueberzeugungs- kraft und zwingende Logik zu eigen. Diesesmal kommen seine Qualitäten al- lerdings'nicht zur vollen Entwicklung. Nicht aus seinem Verschulden; er stösst an die unüberschreitbaren Klassenschranken seiner inherenten Ideologie. Sollte er erwartet haben, dass ich die Diskussion mit ihm fort- setzen werde, so muss ich ihm eine Enttäuschung bereiten. An einer Aus- einandersetzung mit einem intellek- tuellen Wortführer des Kleinbürger- tums übei* ein zwischen den Fraktio- nen der proletarischen Bewegung kon- troverses Problem der Führung des Klasenkampfes hat ein österreichi- scher Sozialist kein Interesse. Wie denn überhaupt (hier muss ich ein reumütiges Geständnis ablegen) Plebejer, die wir sind, was ein hoher Adel nebst ehrenwertem 'Bürgertum so im allgemeinen meint oder nicht meint, ist uns, (um ein Wort unseres Landsmannes Johann Nepomuk Zava- dil zu gebrauchen) „alles vseckojedno, ist uns alles fuk". Der Artikel des Herrn Glück hat für einen Sozialisten und Marxisten eine, ganz andere Bedeutung als die ihm vom Autor zugedachte. Die Bedeutung eines Symptoms der Abwegigkeit, auf die ein Volksblatt-Osterreicher im Tross der nationalen Einheitsfront ge- raten kann. Darüber mehr zu sagen, möchte ich mir im Augenblick versa- gen; ich fürchte, dass sich dazu, lei- der, noch Gelegenheit ergeben wird, mehr als mir lieb ist. Ernst Lakenbacher. DEUTSCHE ANTIFASCHISTEN IN MEXICO Nach den Berichten, die uns aus Me-' xico zugehen, entfaltet die „Liga An- tinazi de Habla Alemana" (der neue Name für die überparteiliche „Liga pro Cultura Alemana", die unseren Lesern bekannt ist) eine rege Tätig- keit. Sie arbeitet in bestem Einver- nehmen mit den übrigen antifaschi- stischen, europäischen Organisationen wie dem „Centro Republicano Espa- nol", der „Asociaciön Mazzini", den baskischen Organisationen etc. Unter dem Ehrenprotektorat des me- xikanischen Zentralkomittees für Zi- vile Verteidigung veranstaltete die Li- ga An tinazi anlässlich des 10jährigen Bestehens des 3. Reiches im Palast für Schöne Künste eine Serie von öf- fentlichen Kundgebungen, die grosse Beachtung in den mexikanischen Krei- sen fanden und von der deutschspra- chigen, antifaschistischen Bevölkerung des Landes sehr stark besucht wur- den. In der ersten Veranstaltung, die d-as Motto „Die ersten Opfer" trug, sprach u. a. Max Diamant, fr. Sekre- tär in der SAP über die deutschen Ar- beiter, Käthe Lichtenstein, aus ihrer Frauenarbeit in Deutschland im spani- schen Krieg her bekannt, über die deutschen Frauen. In anderen Veran- staltungen über „Die verbrannten Bü- cher" und „Die erwürgte Kultur" spra- chen u. a. Paul Guthm-ann, fr. Sekre- tär des deutschen Schriftstellerver- bandes, der international bekannte Kunstkritiker Paul Westheim, der deutsch-spanische Komponist Rudolf Halfter, Prof. Max Josef Kahn und Alfred Stern. Der „Liga Antinazi" gehört u. a. auch der verdienstvolle Spanienkämpfer Gustav Regler an, gegen den vor ge- nau einem Jahr von gewissenlosen Subjekten eine wüste Verleumdungs- kampagne entfesselt wurde in der Ab- sicht, seine Ausweisung aus Mexico zu erwirken. Damals gelang es einer Intervention von mehr als 200 be- kannten Persönlichkeiten, unter ihnen Thomas Mann, Angelica Balabanoff, John dos Passos, John Dewey, Doro- thy Thompson, Waldo Frank u. a. die Ausweisung Reglers zu verhindern. U n s e r e Aufgab Lieber Leser! „Heute und Morgen" veröffentlicht in dieser Nummer ein Kapitel aus einem Buch des sowjetrussischen Schriftstellers I 1 j i n. Seine Sprache ist so einfach, so klar und viel sagend, dass man die in ihm enthaltenen Gedanken nicht besser, wahrscheinlich aber schlechter ausdrücken würde. Es ist die Sprache einer neuen Kultur, die sich zur Auf- gabe stellt, die Welt für den Menschen zu erobern. Schenke diesem Kapitel Dein« ganze Aufmerksamkeit. Lies es einmal und dann noch einmal und sa- ge dann: bist Du nicht einverstanden mit dem, was da steht? " Ia"> sagst Du vielleicht, „das klingt schon alles ganz schön, aber ..." und nun zählst Du alles auf, „was dagegen spricht", und merkst gar nicht, dass die Gegengründe, die Du diesem Aber folgen lässt eben diesel- ben „Gründe" sind, die Dir Deine Fein- de eintrichtern, indem sie Dir in dem ,, grossartigsten" Täuschungsmanöver, das die Weltgeschichte kennt, vorma- chen wollen dass ihre Interessen auch Deine Interessen und die Interes- sen der Gesamtheit sind. Die soziali- stische Revolution - will die Freiheit des Individuums vernichten, sagt man Dir, sie will die Demokratie zertrüm- mern. Die Familie auflösen. Alle Menschen gleich machen und das Le- ben in stumpfer, uninteressanter Gleichgültigkeit verlaufen lassen, in- dem sie den Menschen zum Herden- tier macht. Sie will, dass es allen Menschen gleich schlecht gehe, statt wenigstens einigen gut. Im heutigen Wirtschaftssystem aber herrscht Frei- heit des Einzelnen, jeder kann sich das Leben einrichten, wie er will, es liegt an jedem selbst, ob er Erfolg hat oder nicht. Das Leben ist Kampf, und in diesem herrlichen Kampf siegt der Tüchtige, das Leben ist interes- sant unl vielseitig. Das alles sagt man Dis. Du glaubst das und sagst es wei- ter. Aber glau'bst- Du das wirklich? Prüfst Du diese Schlagworte und kannst Du sie noch glauben, wenn Du das wirkliche Leben mit ihnen ver- glichen hast? Oder bist Du nicht viel- HEUTE DIE SAMMLUNG Da, wo die alte Gesellschaftsordnung herrscht, ist alles zersplittert, sowohl die Natur als auch die Arbeit, sowohl die Wissenschaft als auch der Wille der Menschen. Die Na*ur ist in Millionen Stücke zer- schlagen, und jedes Stück hat seinen Herrn. Es gibt in der Arbeit der Men- schen kein gemeinsames Ziel, keinen allgemeinen Plan. Man redet viel vom Wohle der Mensch- heit, aber man ist nicht wirklich da- rum besorgt. Gesprochen wird viel, sowohl in den Parlamenten als auch in Sitzungen verschiedener Gesell- schaften und auf Weltkongressen. In jedem Zeitungsartikel wird unbe- dingt vom Wohle der Welt, vom Woh- le der Menschheit geredet. Die Mensch- heit wird zum Zeugen aufgerufen, im Namen der Menschheit wird geschwo- ren._ mehr zu einem willenlosen Trichter geworden, in den der Tyrann dieser Welt, das Grosskapital, mittels seiner Propaganda- und Erziehungsagentu- ren (Schulen, Zeitungen, Radio, Film usw.) her einstopfen kann, was ihm beliebt und was Dein Schaden ist. Denn nun bist Du geworden, was Dein Feind aus Dir machen wollte: sein Werkzeug, das die Rechnung seiner Misswirtschaft bezahlen muss. Diese Rechnung aber ist eine blutige Rech- nung. Sie heisst Krieg, Mord, Elend. . Und das in einer Weit, in der so gut und so einfach Frieden, brüderliches Zusammenleben und allgemeiner Wohlstand herrschen könnte. Lass Dich nicht zum Selbstmörder ma- chen. Betrüge Dich nicht selbst. Be- freie Dich einen Augenblick nur von dem Lügengewebe, das so mächtig die Welt durchzieht und auch Deine Gedanken umgarnt und Deinen menschlichen Geist und Deinen kräf- tigen Willen lahmlegt. Dieser Augen- blick ist entscheidend. Denn nun wirst Du sehen, wie es ist. Die Lüge ist — 20 — SdZlALlSMSdHE tiNHtifSF R 6 NT U N d MORGEN JAHRGANG III. N r. 2 0 DER WELT UND DER MENSCHEN Aber existiert sie denn überhaupt, die- se Menschheit? Wenn es eine ganze, nicht in Stücke gerissene Menschheit gäbe, dann wür- de sie keine Kriege führen, denn das bedeutet ja, sich selbst umbringen. Sio würde kein Getreide verbrennen, denn das heisst ja, sich selbst dem Hunger preisgeben. Sie würde keine Muntion und kein» Sprengstoffe herstellen, denn das heisst, Dinge schaffen, nur um sie zu vernichten. Sie würde kei- r;3 Naturreichtümer verschwenden, würde mit Erdöl, Kohlen und Holz sparsam umgehen, denn alles das ver- schwenden bedeutet, sich selbst des Notwendigsten berauben. Wenn es eine Menschheit gäbe, dann würde sie nicht dulden, dass Werke und Maschinen untätig dastehen, denn das hiesse ja, unnötige Arbeit für den Bau dieser Maschinen verschwenden. Aber es gibt keine geeinte Mensch- heit. Sie ist in Stücke zerrissen, zer- sprengt. Alles in der alten Gesell- schaftsordnung ist zerrissen, in Stük- ke gesprengt. Aufgabe der neuen Gesellschaftsord- nung ist es, die zersprengte Welt zu sammeln, zu einen. Die in unzählige Privatbesitze zerris- sene Natur wieder zu einer Einheit, zum gemeinsamen gesellschaftlichen Eigentum aller Werktätigen zu ma- chen. Die Menschen zu einem ge- schlossenen Heer der Arbeit, zu einsr einheitlichen klassenlosen Gessllschaft zu sammeln, die Völker zu einer ein- heitlichen Menschheit zusammenzu- schließen, die vielen Einzelwissen- schaften zu einer einheitlichen Wis- senschaft zu vereinen. Diess neue einige Menschheit wird keine solche Menschheit sein wie die vernichtet. Die von ihr bis dahin ver- drängte Vernunft erwacht und sieht die Wirklichkeit und findet die Wahr- heit. "Freiheit des Einzelnen", sagte man Dir. Aber Du siehst: es ist die Freiheit einer kleinen Minderheit in der ganzen Welt, das Leben der Ge- samtheit (zu der auch Du mit immer grösserer Wahrscheinlichkeit gehörst) auszubeuten, zu versklaven, zu ver- derben. ,,Du kannst Dir das Leben einrichten, wie Du willst", sagt man Dir. Aber Du siehst: Die Not wird grösser. Man schickt Dich in die Fabrik, man schickt Dich in das Büro, man schickt Diöh in den Krieg. Ist das Deine Fabrik? Ist das Dein Büro, ist das ein Krieg für Deine Interessen? Wast hast Du von alie dem? Du darfst einmal ein Füssballspiel ansehen. Du darfst ein- mal tanzen gehen. Du darfst Dir et- was kaufen. Du darfst am Leben blei- ben oder Du darfst Dich totschiessen lassen oder verhungern. Aber ob Du das darfst oder nicht, ob Du das kannst oder nicht, , ob Du das musst oder nicht, hängt nicht von Deiner Entscheidung ab, nicht von der Ge- samtheit und nicht von deren Bedürf- nissen. Denn das, was Du erarbeitest, der Teil, den Du für das Weiterexi- stieren der menschlichen Welt bei- trägst, kommt nicht Dir zugute. Er gehört nicht der Gesamtheit, zu der auch Du gehörst. Sondern mit Deiner Arbeit spekulieren Wenige an den Bör- sen. Aktien steigen und fal'en, aber Du weisst nicht, wie Du 'Dein Leben erhalten sollst (vielleicht heute noch, aber morgen nicht mehr). Die Aktien steigen und fallen weiter, und Du musst in den Krieg (vielleicht heute noch nicht, aber morgen). In einen Krieg, den andere um ihre Interes- sen gegen Deine Interessen führen, wobei sie Dich gegen Dich selbst be- nutzen. (Es sei denn, Du machtest ein- mal einen solchen Krieg zu Deinem eigenen, dann wäre der ganze Spuk 81 bisherige» Die Miuionenmassert der älteri Gesell- schaftsordnung und die Millionenmas- sen der neuen Gesellschaftsordnung, sie sind nicht ein und dasselbe. Dort sind es Millionen von Einzelnen. Hier einige, zusammengeschlossene Millio- nen. Dort eine riesige wimmelnde Masse miteinander ringender Men- schen, hier brüderlich vereinte Mas- sen, die einem gemeinsamen Ziel zu- streben. Dort misstönender Lärm, in dem jeder einzelne bemüht ist, den anderen zu überschreien. Hier ein Or- chester, in dem die verschiedenen In- strumente harmonisch zusammenklin- gen. In der alten Gesellschaftsordnung hat die Welt viele Herren, und jeder denkt nur an sich selbst , und an den heuti- gen Tag. Niemand kümmert sich um die gesamte Natur und darum, was nach hundert Jahren sein wird. Das menschliche Leben ist kurz — was kann ein Mensch schon grosses schaf- fen ? In der neuen Gesellschaftsordnung wird es in der ganzen Welt nur einen Herren geben. Nur ein einziges Wesen wird auf unserm Planeten herrschen: die Menschheit,» Dieses Wesen gibt es noch nicht auf Erden, es muss durch Zusammen- schluss geschaffen werden. Die Samm- lung der Welt steht uns noch bevor. Aber sie hat bereits begonnen. Sie begann in den schlimmsten Zeiten in der alten Gesellschaftsordnung, als die Welt, wie 68 Schieb, für ewige 2el* ten zusammengebrochen, zerfallen war. Es war Krieg, die ganze Welt kämpf- te gegeneinander. Alles wurde ver- nichtet. Mit Bomben und Granaten wurden Städte verwüstet. Eisenbahn- brücken wurden gesprengt. Strassen aufgerissen. Schiffe wurden versenkt, nicht-nur Kriegsschiffe, sondern auch Rassagierdamprer mit Frauen und Kindern. Saaten wurden zerstampft, Dotter niedergebrannt. Als ob ein Hammer alles zertrümmerte, was ihm in den Weg geriet, alles von Men- schenhand erschaffene kurz und klein und die Menschenkörper zu einem blu- tigen Brei schlug. Nicht nur die ganze Welt, auch jeden einzelnen Menschen körper zerschnitt man, zerriss man in Stücke. Weiter ging es nicht mehr. Und da sagten in einem Lande, in je- nem Lande, das bis auf den Tod ver- wundet war, die Arbeitsleute: Ge- nug! Wir wollen nicht länger ster- ben, damit irgendjemand daraus einen Profit schlägt. Die Revolution begann. Gleich in den ersten Tagen zerbrach sie die Grundlage der alten Gesell- schaftsordnung, das „heilige Recht des Privateigentums" am Boden, an den Flüssen, an Wäldern, an Häusern, an Fabriken, Industrieanlagen, an Pro- duktionsmitteln, die von Menschen- geist und Menschenhänden geschaffen worden waren. Und gleich in ihren ersten Tagen nahm die Revolution die Sammlung der mit einem mal zuende). „Das Leben ist Kampf, interessant und vielseitig, es kann nicht besser geordnet sein", sagt man Dir. Aber Du siehst: Der Kampf in der heuti- gen Welt unterliegt den Gesetzen die- ser heutigen Welt. Er besteht darin, dass einer den anderen belügt, be- trügt, übervorteilt. Dass einer den an- deren ausbeutet. Du bist nicht sicher. Du bist in dauernder Gefahr zu ver- elenden, erschossen zu werden, ohne dass das notwedig wäre. Und Du kannst Dich nicht wehren. Es .hängt nur von einer kleinen Klique ab, ob Du unglücklich sein musst oder glück- lich sein darfst. Und Du siehst weiter: wenn Du von der Freiheit, in der Du angeblich lebst, Gebrauch machen willst, um Dich mit denen zusammen, denen es genau so geht, zu wehren, dann kommst Du „mit dem Gesetz" in Konflikt. Du bist der Lüge nicht mehr zugänglich. Deine Gegner greifen zur Gewalt. Was früher Zeitung und Ra- dio, Film und andere Propagandamit- tel in den Händen der Herrschenden besorgen konnten, müssen nun Kugeln und Granaten besorgen: Dich vernin- dern, Dein Recht zu erlangen. Fliese Klique, die über die ganze Welt verbreitet ist, hat die menschliche Gesellschaft schlecht verwaltet. Sie hat ihre Unfähigkeit bewiesen, diese Verwaltung auszuüben. Diese reaktio- näre Klique, die sich zum Richter über alles Bestehende und ihre menschen- feindliche „Morai" zum Gesetz erklärt hat, diese Klique ist es, die auf die Anklagebank gehört. Sie steht untvr der Anklage: der All- gemeinheit die Le'bensrechte vorent- halten uiia toie ins E'end geführt zu haben; unter der Anklage der Lü- ge, und wo die versagte, der verbre- cherischen Uewau, unter der Ankla- ge: mit duzen menschliche Arbeit ge- schaffenen Vvercen und mit den Men- schen seiusi oufnndluder zu treiben und sie uurch üigoismus und durch Kriege zu zerstoben; unter der An* West, den Aufbau <#6r sozialistischen Gesellschaftsordnung in Angriff. Den Weg zu dieser neuen Gesell- schaftsordnung hatten schon längst die weitsichtigsten und unversöhn- lichsten Denker gewiesen. Bald an der einen, bald an einer an- deren Stelle, bald auf den Plätzen von Paris, bald in den Petersburger ArS-i tervorstädten griffen die Werktätigen zu den Waffen und errichteten Barri~ kaden in den Strassen, um die neue Gesellschaftsordnung zu erkämpfen. In unserem Lande, in der Sowjetunion, errangen schliesslich diese Menschsn den Sieg. Es siegte die Revolution. (Aus dem Buch „Naturgewalten lind Menschenmacht" des sow- jetrussischen Schriftstellers M. 1°, de Mayo £n Vorwärts Una compaflera arprentina nos in»miß ej sigruiente relato: Tencjo interes en expresar en pocas palabras, oero Henas de calor, lo qua vi y senti en la asociaciön VOR- WÄERTS con motivo de celebrar el dia lo. de Mayo. El Vorwaerts es una institucion viejisima, fundada por obreres socialistas alemanes hace mäs da 5 anos, y de su seno salid en rea- lidad el Partido Socialista Argentino. Era el Vorwaerts, que como primera institucion en nuestro pafs festeio en aquel entonces este dia de real fiesta, nuestro en el mundo entero. En la reunion citada se reunian hom- brss y mujeres de todas las razas y nacionalidades, animados todos con el comün deseo e ideal, de reafirmar sus derechos humanos y su voluntad de ed'ficar un mundo mejor. El ideal de todos los cantos y discursos era el mismo . • . una sociedad basada so- bre los eimentos de verdadera iusticia v libertad, fraternidad e igualdac^, To- ri o esto debe haber dejado en los asis- tentes una profunda huella y creo que todos mis o menos hab ran tenido la misma idsg que surgio en mi al t»r- minar esta reunion del lo. de Mayo . . . nuestra causa, no obstante todos los obstäculos, sigue firmemente ade- l^nte en busca de la meta que ya se dibuja en el horizonte ELSA L. IIiJI N). WILLST DU Dich Uber die Geschehnisse in der Welt und über ihre Beweggründe informieren? Willst Du D'r ein Ur- teil bilden, um seiher urteilen zu können? — Dann lies ,,Heute und Morgen". „Heute und hat keine Parteibefehle aufzuführen. Rs dient nur einer Sache - Der Sache der Aufklärung-, de« Fortschritts. Es verdient Dein Vertrauen. Denn es tritt für die Interessen d^r Mensch- heit ein, also au^h für Deine. Da- rum ist „Heute und Morgen" D e i - n e Zeitung-, klag-e: Missgunst, Neid, Feindselig- keit unter den Menschen gesät zu ha- ben und zu sähen, um sich durch de- ren mögliche Einigkeit nicht in ihren Privilegien gefährdet und in der ty- rannischen Anwendung dieser Privile- gien gestört zu sehen; unter der An- klage: den Faschismus durch ihre Weltwirtschafts-Unordnung hervorge- rufen und dann begünstigt zu haben, weil sie in ihm das letzte ihr zur Ver- fügung stehende Mittel sieht, unsere Zeit um den Fortschritt zu 'betrügen; unter der Anklage: diesen Faschismus nicht als System sondern nur als Kon- kurrenten zu bekämpfen und diesen Kampf unter Sabotierung und Unter- drückung der revolutionären Energien fortschrittlicher Kräfte zu führen, de- ren Entfesselung dem Faschismus und dem Krieg schon längst ein Elnde ge- macht hätte; unter der Anklage: selbst in der ganzen Welt den Faschis- mus einführen zu wollen; unter der Anklage: mit all diesem Tun nicht nur der Wissenschaft und der Tech- nik, d. h. dem Fortschritt den Weg verlegt zu haben, sondern auch deren bisherigen Errungenschaften zu ver- nichten. J^er jetzige Krieg bringt alle Voraus- setzungen mit sich, ein wirklicher Krieg der Menschheit um Freiheit und Recht zu werden, nicht in Worten von Regierungen, sondern in dei» Tat. Das zeigt sich schon überall. Es bil- den sich schon die Kräfte heraus, die dafür sorgen wollen. dass die Zeit nicht abermals um den notwendigen Schritt zur Gerechtigkeit betrogen wird. Was Du, was wir dazu tun können? In „Heute und Morgen" ist diese Fra- ge schon öfters behandelt worden. In der nächsten Nummer soll sie noch einmal behandelt werden. Ebenso wer- den wir die weiter oben aufgeführten „Gegenargumente" der reaktionären Propaganda gegen ein sozialistisches Gemeinwesen auf ihre völlige Nichtig- keit untersuchen. Pieter Siemsen. — 23 — DEN KAEMPFENDEN ZUGEEIGNET (Statt „Kritik", über das „Siebende Kreuz" von Anna Seghers.) Lasst uns schweigen und ihrer gedenken, der ewig Kämpfenden, der sich Empörenden, der Ketten zerr Hissenden. Zu jeder Stunde seien sie uns gegenwärtig, denn sie sind immer da: ein anonymer Haufe kämpfender Menschen. Sil stehen überall. In Parteien. Und oft auch ausserhalb der Parteien^ In jeder Religion. Und est auch sind sie in keiner. Niemand kennt sie, die sich in der stillen Glut innerer Leidenschaften verzehren, die sich szhw'Agcnd aufopfern, die ihre Pflicht erfüllen bis zum Aeussersten. Und manchmul hebt sich eine Gestalt ab, die, einer mächtig lodernden Fackel gleich, den Weg der Geschichte mit ihrem wunderbaren Schein erhellt. Dann erkennen wir die alten Propheten wieder oder Jesus, Les- sing oder Zcla, Marx eder Lenin. Die geben uns Stärke und Rückgrat und sie schenken uns die Hoffnung wieder und den Glauben, loenn wir verzagt werden ob der grossen Bitternis. Lasst uns den grossen, stillen Kampf ehren, der gegen die Mittelmässig- keit. gegen die Gleichgültigkeit, gegen die Schlechtigkeit ausgefochten wird. Stehen wir denen bei, die sich gegen den gewaltigen Koloss des Systems der Unterdrückung und Ausbeutung stemmen. Helfen wir, auf dass die Menschheit nicht erdrückt werde und nicht ersticke im Schmutze der Herrschenden! Vereinzelt stehen sie, verlassen kämpfen sie und einsam fallen die für das Menschheitsglück Schaffenden. Dennoch aber sind sie nie allein. Denn alle, die guten Willens sind, gehören zu ihnm und unser aller Herz schlägt mit ihnen den grossen, befreienden Schlag. Robert. Verbrannte Wahrheit? ÄrrfÄ brennung durch die Nazis. Das war ein symbolischer Akt. Mit der "Vernichtung: bunderttausender von Bü- chern wo'lte man den Menschen die Möglichkeit nehmen, zu lernen. Denn das Lernen und das Wissen sind der schlimmste Feind der Tyrannei. Die Wahrheit kämpft überall gegen Unterdrückung? und Ungerechtigkeit. Und überall wird sie von denen zerstampft und verbrannt, die ihren Sl«t verhin- dern wollen. Denn ihr Sie?r wiire ja der Anfang einer gerechten Welt. Denn ihre Vernichtung bedeutet ja das Fortbestehen der Ausbeutung und der Unter- drückung. Darum ins Feuer mit ihr! sagen die Herrschenden. Und was sagen wir dazu? Wir sagen, was wir wissen: Wer die Wahrheit verbrennen will, der wird von ihren Flammen selbst verbrannt werden. Wer die Wahrheit zerstampfen wiT1. der wird selbst von ihr zerstampft werden. Wer die Wahrheit erschlossen will, dem wird die Munition ausgehen und er wird selbst vernichtet werden. Das ist .unsere Antwort. Aber Du, der Du ein Teil des „Wir" bist, musst etwas tun, damit diese Antwort Wirkung bekommt. Wenn Deine Feinde die Wahr- heit verbrennen, dann mu«st Du ihr Feuer nehmen und Deine Feinde ver- brennen. LerneJ Informiere Dich! Immer und überall hast Du die Möglichkeit «lasen. ;•> ^i ! i r- Denn Du — als Teil des Wir — Du musst die Führung übernehmen! _ FREIHEIT! GLEICHHEIT! BRUEDERLICHKEIT! — 24 — ->iiilililliuiiiiiiiii»iriiiiiiiiliiiicziiliiiii»iiui»iiiiiiiiiuiiin»«iiir!, AUFBAU =Die errösste antifaschistische Wo-S EchenzeituiiK der Vereinigten Staa-5 E teil in deutscher' und englischer E C Sprache. g E Chefredaktion: Manfred George | ^Nachrichtendienst aus den freien = = und unterdrückten Liindern. = 3 ABONOS durch S I Generalrepr. BUENOS AIRES, 5 |>IORENO 2290 — U. T. 47 - 4097= ^3llllllllllll[3IIIIIIIIIIIIC:illlllllllllt3IIIIIIIIIIIIUHIIIIIIII!IC]IWIIIi 9 bfbliothek corrientes EL CAPRICHO Damen u. Herren-Friseur-Salon AVILES 2976 — U. T. 73 - 1318 zwischen Conesa und Zapiolia Beste Dauerwellen von $ 2.5o ab. I-ieser 20 Prozent Ermässigung. A. A. 14. A. ENHIQUE U. CORONA MARTINEZ A B O G A D O I.AVA I.I.E i-t>S Li. 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Beiliegend sende ich 50 chileni- sche Pesos als meinen Beitrkg zu den jetzigen Mehrkosten . F. ri. Pur6n, Chile. ; (Oscar Paul ist das Pseudonym für Oscar Pollak. — Die Red.) „Auch ich will Ihren Aufruf in No. 63 nicht unbeantwortet lassen. Eine grössere Summe zu senden, bin ich leider nicht in der Lage. Beiliegend ein Postb'ono über 5 E. S. Cabildo. „Ein tschechoslowakischer Freund des DAD, der das Suplemento mit grossem Interesse liest, sendet Ihnen durch mich beiliegend lg A. K., Misiones. „Anbei 10 $. Ich bin krank und kann nicht arbeiten, sonst würde ich gern mehr geben". G. £?., Morön. „Als Beitrag zum vierzehntägigen Erscheinen anbei 30 $. Senden Sie mir Probenummern." P. O., Bariloche. "Tengo-el agrado de saludar a Vds. y por su intermedia a todos los a emanes antinazis, que como los primeros tenlan que soportar las bestialidaUes de las horas nazis. Como ciudadano de un pais democrätiod, como lo es la Argentina, les ofrezco el modesto apor- te que yo puedo prestarles en esta lucha". N. L., Bahla Bianca, (Acciön j,Argentina Juvenil). Unsers? Freunde in Bftenos Aires, die bereit sind, dem Appell Dr. H. H. s in der vorigen Nummer entsprechend, sich an der Hilfsarbeit für die Al- liierten in der „Ocmisiön Sanitaria Argentina" zu beteiligen, setzten sich vorher mit dem DAD-Büro (31-7264) in Verbindung. Einem Wunsche vieler unserer Leser entsprechend, ist die spanische Bei- lage des DAD sö gehalten, dass sie auch den deutschen Leser interessiert. Wir bitten, die spanischen Innenseiten nach dem Lesen auszulösen und an Freunde und Erkannte weiterzugeben. Zusätzliche Exemplare der spanischen Seiten werden auf Wunsch gern nachgeliefert. Den Bestellungen bitten wir den Betrag in Briefmarken beizufügen. (25 Ex. kosten 1 arg. Peso). DAD wandte sich* an die amerikanische, canadische, englische und fran- zösische Vertretung in Buenos Aires mit dem Angebot, für die deutschen Kriegsgefangenen in den Konzentrationslagern der Alliierten eine ge- wisse Anzahl von DAD-Exemplaren kostenlos zur Verfügung zu stellen. DAD steht in ständiger Zusammenarbeit mit dem Kurzwellensender der mächtigen nordamerikanischen Gewer ksclrattszentralen CIO und AFL, der täglich in deutscher Sprache nach Deutschland sendet. Material, das für diese Sendung von Interesse sein könnte, bitten wir, per Luftpost an DAD (in Deutsch) einzusenden. Anlässlich des l0. Jahre'stages der Bücherverbrennung im 3. Reich hatte DAD und Pestalozzi-Gesellschaft zu einer Gedenkstunde eingeladen. Drei Stunden vor Beginn der Veranstaltung teilte die Polizei mit, dass die Ge- denkstunde nicht in der vdr gesehe n ee- Form durchgeführt werden dürfe, sodass die nach vielen Hunderten zählenden Gäste wieder umkehren mussten. Auf S. 10 veröffentlichen wir einen Passus aus der vorgesehenen Ansprache von Dr. August Siemsen.