WWW SUPLEMBNTO EN CASTELLANO LA OTRA ALE MAN IA VI. ANO JUNI 1.° No. 66 DE 1943 BUENOS AIRES TUCUMAN 3 0 9 u. T. 31 - RETIRO - 7264 Aus dem Inhalt: Ulrich Becher: Gefallene Ka- meraden der Freiheit. Die Reaktion an der Arbeit. Deutsche Revolution und Wi- derstandsbewegung. Tomas Serantes an Franco ausgeliefert. Der Oesterreichische Sozialist iOomo podia triunfar el nazismo? Heute und Morgen los dlömdüii# - Haben Sie schon daran gedacht, Ihren' Fond für neue V ll eher lc a u le ^ ^ergrössern? V iele hoben dies bereits, durch Verkauf für sie uninteressant gewordener Bücher an unser Grossantiquariat erreicht. Wir suchen stets, für einen grossen, ganz Süd-, Mittel- und Nordame:ika umfassenden Kunden- kreis, einzelne Bücher oder ganze Bibliotheken und zahlen wirklich angemessene Preise. GROSSANTIQUARIAT der Libre ia Alejandro Barna e Hijo LAVALLE 379 und JURAMENTO 2384 Tel. 31 4513 y 31-7427 73-4777 Buenos Aires, Rep. Argentina VEREIN VORWÄRTS Erklärung: Der Vorstand des Vereins "Vorwärts" erklärt nach Kenntnisnahme des Berichtes seiner Dslegierten in der "Comision Coordinadora de los Alemanes demoeräticos en la Argentina", dass sie sich durch Zulassung einer Abstimmung, die den Grundlagen widerspricht, die die Voraus- setzung ihrer Existenz bildeten, selbst aufgelöst hat. Der Vorstand des Vereins Vorwärts betrachtet die Comision Coordinadora als nicht mehr bestehend und lehnt jede weitere Erörterung der Frage ab. Berücksichtigt unsere Inserenten DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORGANO DE LOS ALEMANES L1BRES DE LA AMERICA DEL SgR Editor y directon Dr. AU6VSTO SIEMSEN, ex-dipuhado de! Reichsieg. TUCUMAN 309 - BUENOS AIRES - U. 1. 31-7264 ttEGIBTRO NAC. DE LA PROPIEDAD INTBLECTUAL No. 104.574 Jahrgang VI. — H r. 6 6 — 1. iu n i 1 9 4 Z'' UlrichBecher: ■ GEFAL LENE KAM ER AD EN DE R FR EI HÜT Zum Gedenken an die ersten Bücherverbrennungen in Europa "Ultima ratio regis", rostzerfressenes Motto des Völkermords, eingraviert in die ungezählten altertümlichen deutschen Kanonen, die als Mahnzeichen des sogenarc ten Ersten Weltkrieges auf den endlosen Soldatenfriedhöfen um Ver- dun herumlungern; deren Schlünde, die hunderttausend Tode gespien, spinn- webenverhangen in den Himmel Nordfrankreichs emporgähren, in den Him- mel Nordfrankreichs, der des unermesslichen Leidens zuviel gesehn... Zwei Tage vor dem Waffenstillstand 1918 starb zu Paris der geheimnis- voll lächelnde französische Poet Apollinaire — zu Rom von einer polnischen Mutter geboren und auf den Namen Apollinaris Kostrowitzky getauft, ward er n^cht nur Franzose, sondern ein sehr französischer Dichter — achtunddreis- sigjährig, an ei«: er Kopfwunde, die ihm die ultima ratio Kaiser Wilhelms XI. zugefügt hatte. Sommer 1940; nachdem die deutsche Roboterarmee Paris be- setzt. verschwand der französische Romancier und Goncourt-Preisträger Paul Nizan und blieb seither verschollen; weil er den Deutschen als Redakteur der "Humanite" in die Hände fiel, kann an seiner Ermordung kein Zweifel beste- hen. September 1914, in der Marneschlacht, fiel der französische Dichter Char- les P6guy, der sich selbst als katholischen Sozialisten bezeichnete, der ultima ratio des Kaisers zum Opf er: eine wilhelminische Kugel traf ihn mitten in die Stiro. Als die deutsche Roboterarmee 1940 durch Frankreich stürmte, kam es in Orleacs, dem Geburtsort Peguys, zu einem. Gefecht: eine Kugel, von der ultima ratio des Führers befeuert, traf das Standbild des Dichters mitten in die Stirn. Die Orleanesen flüsterten: "Sie haben unseren Charles Feguy zum zweiten Mal erschossen. Ein drittes Mal werden sie ihn uns nicht er- schiessen. Das schwören wir." Der Tod ADollinaires und Paul Nizans, die 6rste und zweite Erschliessung Charles Peguys sind, Mitbeweis für die Identität des Ersten und Zweiten, die Existenz eines Dreissigjährigen Krieges, emtfacht und getragen von der ul- tima ratio des- Bösen. Dieser Krieg kannte eine Spanne, Frieden genannt, da die Generäle der eu- ropäischen "Demokratie" träumten, während, die Dichter und Schriftsteller der wahrhaften europäischen Demokratie, die glühenden Bekenner im Wort r~ü-sijtsU-.e 'j:ti$iolhek I [ „-T, M-in j ^3 /< L auf den Schlachtfeldern der Völkerfreiheit und Menschenwürde verbluteten. Man machte mit diesen unsern Gefallenen für gewöhnlich wenig Federlesens. Man warf ihre Leichname ins Massengrab eines Konzentrationslagers oder ins Meer; man verscharrte sie an kaum wiederzufindender Stelle in Freundes- oder Feindesland, auf etwelchem Vorstadtfriedhof von Wien, Prag, Paris, New York. Kein Ehrenmal kündet von ihrem argen gerechten Kampf, von ihrem argen ungerechten Tod. Der witzigste und bissigste Satiriker der Weimarer Republik, Kurt Tucholsky, dessen liebreich gehütetes Steckenpferd die Verlachung des stramm deutsch- national gesinnten, verpreusst jüdischen Kulturspiessers war — als die Olig- archie der preussische« Grossgrundbesitzer, Junker. Generäle und rheinischen Grossindustriellen, mit denen er in seinem gefürchteten Buch "Deutschland, Deutschland über alles" Abrechnung gehalten, dem Nazismus in den Sattel half; als der preussische Tretstiefel, den er stets bespien, fürchterliche Auf- erstehung feierte; als 1933 der völkermordende Widergeist des alldeutschen Kleinbürgerteufels aus seiner bierdunstigen, muffstinkenden Hölle hervor- brach — floh Tucholsky, ein Entseelter, nach Schweden. Sein Selbstmord le- gitimierte einen Mord. Nach dem Reichstagsbrand wurde der deutsche Dichter Erich Mtihsam von den Brandstiftern verhaftet und ins weltberüchtigte Konzentrationslager Ora- nienburg geschleift. Sein Bruder, ein Berliner Arzt, teilte mir mündlich die folgenden Tatsachen mit: Die Lager-SS prügelte den über Fünfzigjährigen zunächst krumm und blau, schor ihm den Kopf nackt, schnitt ihm den Bart in Hakenkreuzform. Durch systematische Gummiknüppelschläge verstümmel- ten sie seine Ohren zu unförmigen, rotgeschwollenen Klumpen. Sie drohten ihm sofortige Hinrichtung an, falls er sich weiterhin weigere, das Horst- Wessel-Lied, die Nazihymne, zu singen. Mühsam weigerte sich. Da führten sie ihn heraus, stellten ihn vor ein SS-Exekutionspeloton, befahlen ihm, sein ei- genes Grab zu schaufeln. Mühsam schaufelte sein Grab. "Singe, du Schwein!" brüllte ein SS-Mann. Mühsam begann zu singen — leise — ein Freiheitslied! Da schössen sie "scherzhalber" haarscharf über seinen Kopf hinweg; dann schleppten sie den Ohnmächtigen in seine Zelle. Tag für Tag heckten sie neue Teufeleien aus, um ihn langsam, ja recht langsam zutode zu quälen. Ei- nes Tages kam ein Leierkastenmann mit einem, dressierten Aeffchen ins Lager, die Wachtmannschaft zu unterhalten. AIs Mühsam vorübergeführt ward und das drollige Aeffchen erblickte, blieb er stehen und lächelte über das ganze furchtbar entstellte Gesicht. "Das Aeffchen gefällt dir wohl?'' fragte ihn, in einem scheinbaren Anfall von Jovialität, einer seiner berufsmässigen Peiniger Mtihsam lächelte. "Na, wir werden dir deine Freuden schon abgewöhnen", sag- te der SS-Mann, zückte seinen Revolver und schpss das Aeffchen mitten > durch den Kopf; die Lagerwache brüllte vor Lachen, legte darauf generös zu- sammen, um dem Leiermann seinen Schaden zu ersetzen. Am 9. Juli 1934. nach anderthalbjähriger Marter, wurde Mühsam befohlen, sich "mit einem Strick vor dem Lagerkommandanten einzufinden. Kurz zuvor hatte sein Bru- der ihn besuchen dürfen. Der Gefangene brächte ihm das kaum wiederzuer- kennende Gesicht mit den verstümmelten Ohren ganz nah und raunte: "Wenn sie sagen, ich hab mir das Leben genommen, glaub es nicht. Du kennst mich: nie werde ich Selbstmord begehn." Zwei Tage darauf teilte das Lagerkomman- do mit, Mühsam habe sich erhängt. Der Lagerarzt, der, des Martyriums der Gefangenen überdrüssig, ins Ausland' geflohen war, erzählte der bekanntesten amerikanischen Publizistin, Dorothy Thompson, von Mühsams Tod: "Er starb wie ein Heiliger. Sie haben ihn buchstäblich totgeschlagen. Dann hängten sie den Leichnam in seiner Zelle auf." Um dieselbe Zeit ward der deutsche Geschichtsphilosoph Theodor Lessing — "Europa und Asien" — in einem Hotel der Tschechoslowakei, dahin er sich geflüchtet, von einem Gestapoagenten meuchlings abgeknallt. Mit selbstlosem Mut, ein unbestechlicher Diener des europäischen Friedens, hatte Carl von Ossietzky, lang vor dem amtlichen Machtantritt der Kriegs- stifter, in seiner Zeitschrift "Weltbühne" die geheime Aufrüstung der Reichs- wehr enthüllt. Dafür verurteilten ihn die reaktionären Richter der Weimarer ^2- •? V lY AS Republik 1931 wegen Landesväfl'ats. Ossietzky verzichtete auf Flucht; er be- harrte auf dem Recht zur Wahrheit und ging ins Gefängnis, wo er erkrankte. Nacn der Machtübernahme schleppten die Nazis ihn flugs ins Konzentrations- lager. Sie unterwarfen den Kranken jahrelanger Vivisektion: an der gepei- nigten Friedensseele erprobten sie alle Wissenschaft ihrer Gemeinheit. Er- bost ob der Verleihung des Friedensnobelpreises an eines ihrer Opfer, anderer- seits gierig erpicht, en Kam.eraden der Freiheit. Zur iblben Zeit kniete der dreiunddreissigjährige ungarische Lyriker und So- zialist Attila Jozsef in der Nähe eines Pusztadorfs mit versoni.en-feierlicüer Miene — wie Bauern, die. herzugesprungen waren, berichteten — auf die Schier nen nieder-und. liess sich voip heranrasenden Güteraug zermalmen. Im Mai geschah's, dass sich Ernst Toller, eir.er der erfolgreichsten Dramati- ker der Weimarer Republik, ein ungestümer Dulder und Mahner, in einem Hotel New Yorks an der Schnur seines Schlafrocks erhängte. Und in den späten Tagen jenes frühlingswlärigcn Maimonds, des letzten, der den falschen Namen Frieden trug — im. kleinen Bistro™ de la Poste" am Parc Luxembourg, gegenüber dem alten Hotel Foyot, das Erinnerungen an Rilke barg, sank Joseph Roth bewusstlcs zusammen. "Warum hat Toller das getan?" hatte er, selber bereits am Ende seiner Selbstzerstörung, wenige Tage muvor gefragt, "— nun, da unserer Feinde Vernichtung gewiss ist?" — Roth, :'n einer kleinen Judenstadt an der altösterreichisch-russischen Grenze geboren, war mehr als ein Erzähler vom Niedergang Oesterreichs: ein Soldat tmd ein Dich- ter, ein Jude und ein Christ, ein grosser Wanderer und ein "heiliger Trinker", der die, Kraft und Schwäche seiner Menschlichkeit zu einer biblischen Legen- de verklärte. Stefan Zweig hiess ihn einen leidenswütigen karamasowschen Menschen. In Roths Aufrufen gegen die Tyrar.nis verband sich eisige Schärfe heisser Gläubigkeit. Sein "Neues Buch Hiob" wird leben. — In einem lichtarm winzigen Zimmer des Hospital Necker streckte sich Joseph Roth, fünfund- vierzig jährig, zum grossen Schlaf. Einer um den anderen fiel. Fiel im Schützengraben der Freiheit, fiel auf sei- nem gefahrumlauerten Vorposten — "mitten im Frieden". Aber als sich der Scheinfrieden in die Wirklichkeit dreissigjährigen Kriegs zurückverwandelte, legte Sich der elsässische Erzähler Rene Schickele zum Sterben. Er hatte sei- ne impressionistischen Romane teils in deutsche, teils in französische Spra- che gefasst; seine Heimat war der Friede zwischen Deutschland und Frank- reich. Er versprach, neuen Krisg nicht- zu überleben. Er hielt sein Versprechen. 1940, nach dem Sturz Frankreichs, löschte Walter Hasenclever, Repräsentant des deutsch-expressionistischen Dramas, sich in einem französischen Konzen- trationslager aus. Einer der wenigen echten Demokraten der Weimarer Republik, Rudolf Olden, Ossietzkys Freund, fand sich im September auf der Reise über den Ozean, sein Töchterchen aus Oxford nach Canada zu evakuieren. Ein deutsches Torpedo fungierte. In ein übersülltes Rettungsboot gezwängt, in Herbststurmesnacht auf dem Meer treibend, verhauchte Olden. Eine Fackel deutscher Freiheit er- losch und sank in die Meerestiefe. Eine kleine Waise betrat die Neue Welt. Als der prager Romancier Ernst Weiss, ("Der arme Verschwender"), auf der Flucht vor seinen Mördern Durchlass durch Spanien erflehte — Francos, des allerchristlichsten Generals, Büttel stiessen ihn zurück. Weiss entleibte sich auf der Grenzstation Port-Bou. Der grosse irische Schriftsteller James Joyce, der das erste Epos der welt- kleinbürgerlichen Seele gedichtet, wurde in Frankreich vom deutschen Blitz überrascht. Die Rache des Weltkleinbürgertums blieb nicht aus; Joyce fiel auf besonders tückische und erschütternde Weise dem intereuropäischen Polizei- faschismus zum Opfer. Die Schergen Petains verbannten den hoch in den Fünfzigern stehenden Kranken in ein Konzentrationslager. Joyces Gesuch um Aufnahme in sein einstiges Asylland, die Schweiz, wo er 1914-18 sein Haupt- werk geschaffen, stiess zunächst auf den begeisterten Widerstand der berner Fremdenpolizeiherren. Erst nach langwierigen Verhandlungen seiner schweizer Freunde und Jünger mit den gemächlichen Herren über Leben und Tod ward ihm auf getan. Zu spät. Er verschied wenige Tage nach seiner "Befreiung". An den Schrecknissen der ."Schl-acht um England" zerbrach der hauchzarte deutsche Lyriker Max Herrmann-Neisse. Seine Gestalt ist Gleichnis des Wun- ders. In einem von Sterblichkeit gezeichneten, schmächtigen, verkrüppelten Körper durften unsterbliche Wunderblumen blühen. Dieser rührendste Sän- ger der Friedensfreude und Kriegsnot lebte seit der Machtübernahme der to- talen Verruchtheit in London, "mir zu wahren des Gewissens Frieden, als die Heimat sich im Wahn verlor". Viele seiner Gedichte, so der Trosthymnus "Fürchte dich nicht!", sind unvergängliche deutsche Dichtung, wohnen neben den schönsten Gedichten Claudius', Goethes, Hölderlins. Eins seiner letzten trägt "Grosse Gewissheit": Ueberwunden ist der Schrecken und die Welt des Glückes voll. Er, den Max Herrmann zu seinem Nachlasshüter ausersehen, Stefan Zweig, den versunkenen- Gefilden Hofmanhsthals entwandert, Träger des Feinen Sinns, von den Trägern des Groben Unsinns über den Erdball gehetzt, müd- gewandert, vergiftete sich zur Karnevalszeit des Jlahres 1942 in einer brasi- lianischen Kleinstadt nahe Rio de Janeiro. Der "Das Gewissen der Jahrhunderte" dichtete, J. S. Machar, Geistessohn Hav- liceks und Nerudas, der grossen Tschechen des 19. Jahrhunderts, wenn er auch in den Siebzigern starb, ihm war kein unarger Tod. Keiner, wär er gleich hundertjährig gewesen, der im März 42 zu Prag eines guten Todes ge- storben wäre, keiner, der nicht an der Leukämie des Hasses und Ekels er- stickte ! Robert Musils, des "Mannes ohne Eigenschaften", seziermesserscharfe Schau ins Dasein hat im österreichischen Erzählertum nicht ihresgleichen. Musil starb im kriegsverdunkelten Exil: in einer kargen Gesindewohnung der gen- fer Pouponniere. Der französische Lyriker Patrice de 1Z, Tour du Pin, in seinem Mystizismus Claudel verbunden, verendete siebenundzwanzigjährig in einem deutschen Kriegsgefangenenlager. Irgendwann im Jahr 42 ging zu Berlin kaum vierzigjährig, geächtet und ver- kommen, der republikanische deutsche Dichter Erich Kästner vor die Hunde. In einem seiner um die Grosse Ausweglosigkeit wissenden, melancholisch-mo- kanten, mit müdem Lachen klagenden und anklagenden Gedichte weissagte er im Jahre 1925 der zukunftsblinden Welt: Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn? Du kennst es nicht? Du wirst es kennen lernen! Dr. med. Josef Löbel-Franzensbad, der freundliche Schriftsteller-Doktor, dem die hilfreiche Gabe war, das Heer der ängstlichen Patienten mit amüsant-be- schwichtigenden Büchern zu trösten, zu heilen, zur Gesundheit zu erziehen — "Medizin oder dem Manne kann geholfen werden", "Haben Sie keine Angst" — wie Heydrichs Meute über ihn herfiel, um ihn nach Polen zu verschleppen: er hatte keine Angst. Dem Mann konnte geholfen werden — zu einem würde- voll-natürlichen Tode jenem verglichen, den seine Peiniger ihm zugedacht hatten . . . — 5 — Doch als zwei böhmische Teilen dem Völkerhenker Heydrich das unermesslich blutige Handwerk gelegt — dem Rachwüten der "Protektoren" genügte nicht die Einstampfung Lidices, die Massenabschlachtung der männlichen Einwoh- nerschaft. Nebst tausenden ergriffen sie Vladislav Vancura, den tschechischen Zola, dessen Roman "Der Bäcker Marhoul" mit wuchtigen Schritten hinab- steigt ins Uchtarme Sein des arbeitenden Volkes. An die Kerkerwand von Pankraz zerrten sie ihn, jagten glühendes Blei in den Kopf, d-er der tschechi- schen Sprache längst verklungene Wörter wiedergeboren, zerfetzten das Hirn, das einen unwägbaren Schatz an Miterlitten-Erschaut-Erlauscht-Erfühlt- Erfundenem, noch Ungesagtem barg. Katajev, der weltberühmte russische Lustspieldichter, fiel als Verteidiger Se- bastopols. — Eric Knight, der englische Romancier, stürzte auf dem. Flug von Nordamerika nach Nordafrika in den Tod. — Und jene, die in dem für Polens Intellektuelle reservierten Konzentrationslager Oswiecim von den SL-Vernich- tungskolonnen mittels Maschinengewehrfeuers, Starkstroms und Giftgases "li- quidiert" wurden? — Und all die Unvollendeten, Namenlosen? Wieviel Hoffnung wird mit ihnen ins Massengrab geschleudert und mit unge- löschtem Kalk begossen, wieviel Schönheit sank mit ihnen in die Latrinen der unersättlichen Gewalt, wieviel Weisheit, wieviel Wahrheit, wieviel Grösse! Wieviel Blut ging mit ihnen dahin, wahrhaft gesegnetes Blut, daraus der le- bendige Geist sich verewigt, Blut, unverwandt jenem feilen Saft, den die wut- heiseren falschen Propheten zum Mittel wählten, den Vernichtungskrieg ge- gen die Menschheit zu stiften! Uns aber, ihren davongekommenen Kameraden, bleibt nichts, als den Blick schnell von den Gefallenen zu 'wenden, voll furchtbar unverzagter Bereitschaft dem Todfeind zu, der sie uns mordete, zornig ermutigt durch die mächtige Gewissheit, dass diese Toten mit uns sind in unserem Kampf, die mächtigere Gewissheit, dass sie für immerdar unter uns sein werden nach unserem Sieg. Im Alten Krieg war's. . . . . . vor dem Fort Douaumont verschüttete eine Granate einen Schützengraben voll französischer Soldaten. Stehend, das Gewehr in den schützend oder fle- hend erhobenen Händen, fanden sie ein jähes Grab. Einer wie der andere. Nichts, nichts blieb von ihnen allen sichtbar — bis auf die Bajonettspitzen. Aller Verschütteter Bajonettspitzen stachen aus der zerwühlten Erde-hervor — Dort schlafen sie, so, wie sie gestorben waren, stehend, Schulter an Schulter — bis auf den heutigen Tag: La tranchee des baionettes. Wenngleich ihr Schlummer verhöhnt wird vom Stechschritt der Okkupetoren; wenngleich die aus der verwüsteten, zerschossenen Erde von Verdun emporragenden Bajonette längst verwitterten in Regenschauern und Stürmen eines dreissigjährigen Kriegs — unbekannte Hände gedenken ihrer, bekränzen sie mit immerfrischen Stiefmütterchen, schmücken sie mit unscheinbar-zärtlichsten Andenken, mit Säckchen voll heuriger Heimaterde: Erde aus der Vendee, Erde aus der Au- vergne. Das mildert das Grauen des Anblicks zu unbeschreiblicher Rührung. Das lindert die Not des Augenblicks zu unerklärlicher Hoffnung. Und wenn der Werke, die die im Kampf um die Freiheit, Einheit, Würde Europas und des Menschengeschlechts auf dem Felde gebliebenen Dichter und Schriftstel- ler emporhalten in ihren toten Händen, einige auch rosten sollten in Regen und Sturm — um ihres heiligen Krmpfes willen werden' wir nicht müde sein, den Graben zu schmücken, der ihnen zum Grab geworden: mit heuriger Hei- materde vom Abendland, mit den immerfrischen Stiefmütterchen und den un- scheinbar-zärtlichsten Andenken der Unvergänglichkeit. MR. CORDELL HULL UND DAS ASYLRECHT. Tomas Serantes war Furktionär der Sozialistischen Partei Spaniens. Nach dem Kriege, den er an der galicischen Front mitmachte, konnte er nach Mexiko flüchten. Er feiste von drrt illesrl nach USA und wurde verhaftet. Die spanischen re- publikanischen Organisationen erba- ten für ihn bei Cordeil Hull die Er- laubnis, nach Mexiko zurückzukeh- ren. Alle Bemühungen waren verge- bens. Tomas Serantes wurde auf ei- nen spanischen Dampfer gebracht und nach Franco-Spanien deportiert. Zur gleichen Zeit, als auf den Bermudas die Flüchtlingskonferehz der Verei- nigten Nationen tagte. die REAKTION AN DER ARDEIT Französische Grosskapitalisten in Norüat'iika. "La France Nouveüe" vom 14. 5. berichtet, dass Fianüm, der sei. ner Zeit Hitler, zu seinem Erfolg in München beglückwünschte, Schneider, Cr-usot unid Pucheu, einer der leiten- den Männer des französischen schwer - industriellen Trusts und früherer In. nenminister der Vichyregierung, sich in Nordafrika eingefunden haben. Die Nachricht, dass Pucheu unter Bewa. chung gestellt sei, könne nur als eine Komödie aufgefasst werden, die nie- manden zu täuschen vermöge. Es sei- g.3' sich, dass die V-rtreter der grossen kapitalistischen Interessen, die eng verbunden seien mit dem internationa. len Kapital, und die jetzt einsähen, dass Hitlers Niederlage unabwendbar sei, in Giraud ihren Vertreter erblick- ten, um mit seiner Hilfe ihre Privile- gien zu retten. "Boisson l'assassin". Boisson, der Mör- der, wie ihn die Kämpf-11,den Fran. zosen nennen, der seiner Zeit Dakar so siegreich gegen de Gaulle verteidigt hat und noch heute Gouverneur von Französisch Westafrika ist, hat am 30. März folgendes gesagt: "Französisch. Westafrika muss dem Marschall Petain treu bleiben. Falls der Befehl, die Photographien aus den Räumen der Verwaltung zu entfernen, erneuert worden wäre, hätte ich meinen Rück- tritt erklärt. Man hat im Gegenteil darauf bestanden, dass ich bleibe. Wir müssen in unseren Ueb~ r Zeugungen fest bleiben. Dem General Giraud ist seine letzte- Rede durch allgemeine Erwägungen auferlegt worden. Um bei den Wähl n zu siegen, musste der Präsident der Vereinigten Staaten Gi. ra.iil1 als Republikaner präsentieren können; aber die energischen Prote- ste. die aus West- und Nordafrika dn_ getroffen sind, als es sich um die Erst, fernung der Bilder des Marschalls Petain handelte, haben einen günsti. gen Eindruck auf d"n G°neral ge- macht." (La France Nouvelle 15. Mai). Aus Washington wurde gemeldet, dass man im dortigen Aussmamt unange- nehm davon berührt sei, dass England de Gaulle unterstütze, da die de tiauL listen die Politik der Vereinigten Staa- ten angriffen. Diese PolitiK unter, stützt statt de Gaulle die Giraud und Boisson, die Flandin und Pucheu, kurz alles, was reaktionär ist. Früher in Afrika gefangen genommene italieni- sche Generäle befinden sich in USA, wo sie sich bester Behandlung und guter Beziehungen zum Aussenamt er- freuen. Vielleicht wird man bald hö- ren, dass auch von Arnim, der am 15. Mai bei dem Gouverneur von Gibral- tar gespeist hat, mit anderen deut- schen Generälen sich in USA, befin- det. Was will man mit den italienischen Generälen in USA? "Italia Libre", das noch vor nicht langer Zeit es für angebracht hielt, D'AD anzugreifen, und die Scnulid von Italien aiie-n auf Deutschland abzu- schieben, ist heute, durch die Tatsa- chen gedrängt, bereits, ebenso wie von 1 eher die spanischen Republikaner und seit einiger Zeit die Kämpfenden Franzosen, zu dem gleichen kritischen Standpunkt gelangt wie wir. Es stösst Warnungsrufe aus. Man solle nicht gegen die Völker mit den Militärs und der Reaktion sich verschwören. Man dürfe nicht die Versprechungen, dass der Kri0| um Freiheit und Gerech- tigkeit für all; Völker geführt werde, brechen. Sonst werde die Voraussage von Pearl Buck in furchtbare Erfül- lung s'hen, das ein weiterer Krieg um die Freiheit geführt werden müsse. Wie berechtigt die Sonze ist, dass man die gefangenen Generäle als Werkzeuge gegen die Volkserhebung in s,ari ""D. den Faschisten beherrsch- ten Ländern benutzen wolle, geht aus einer von Associated Press verbreite- ten Nachricht h'rvor. dass die Alliier- ten na°h der Besetzung TtAliens und Deutschlands nur mit Militärs, nicht aber mit zivilen Regierungen verhan- deln würden. Sollten die Militärs nicht die Garantie für Ruhe und Ordnung übern'hm-n können, so würden die Besatzungsbehörden das tun. Da* wi'ir. d~ b^mten, da.ss man d^e Resolution mit Hilfe d,Qr befangenen Generäle un. terdriifken wi1!. Es wäre an der Zeit, dass Roosevelt und Churchill offen zu den finsteren Plänen der »oldenen und der blutigen Internationale Stellung nähmen. DEUTSCHE REVOLUTION und Widerstandsbewegung Die sozialistische Union in London, die aus SPD, SAP, ISK und Neubeginnen besteht, hat folgende Erschliessung gefasst: "Wir deutschen Sozialisten teilen mit der ganzen zivilisierten Welt die Emp- findungen des Schmerzes, des Abscheus und der Erbitterung über den beispiel- los grausamen und Uns assbar unmenschlichen Vernichtungsfeldzug des Hitler- regimes gegen die Juden in allen von Hitler -Deutschland okkupierten Län- dern Europas. In der kaltblütigen, vorsätzlichen Ermordung von Millionen wehrloser Männer und Frauen* von Greisen und Kindern, offenbart sich von neuem der wahnwitzige Barbarismus der Nazidiktatur. Wir gedenken in dieser Stunde besonders der tapferen jüdischen Arbeiter, Bauern und Intellektuellen, die als Sozialisten die Bedrohung von Freiheit und Menschlichkeit durch dm Faschismus von Anfang an erkannten und sich ihm gemeinsam mit den organisierten Arbeitern im offenen Kampf — wie in der heldenmütigen Verteidigung von Warschau — und im Dunkel der Illegali- tät unter Einsatz ihres Lebens entgegenstellten. In unserem Kampf gegen den Nationalsozialismus war die grundsätzliche und unbedingte Gegnerschaft gegen das Rassen- und Herrenvolk-Prinzip der Na- zis, das heute in der physischen Vernichtung des europäischen Judentums seinen brutalsten Ausdruck findet, eines der wesentlichen geistigen und sittli- chen Elemente unseres Widerstandes. Wir verbinden auch heute den Ausdruck unseres Schmerzes und unseres Pro- testes mit dem erneuten Bekenntnis zu dem fundamentalen Prinzip sozialisti- scher Anschauungen, dass jeder Mensch, welcher Rasse oder Farbe er ange- hören mag, das gleiche Recht auf persönliche Freiheit, s-uf soziale Sicherheit und auf politische Mitbestimmung haben muss. Das Schreckensregiment der Hitlerdiktatur und die Leiden, die die europäi- schen Juden jetzt durch diese Diktatur erfahren, haben unseren Entschluss zum Kampf für die Ueberwindung der Hitlerdiktatur durch eine sozialistische Ordnung, frei von Rassenwahn und Rassenhass, nur verstärken können. Wir sprechen heute als* deutsche Sozialisten in der Emigration, fern von un- seren Kameraden in der Heimat, die seit einem Jahrzehnt durch das gleiche Regime unterdrückt, Verfolgt und gemartert werden. Wir wissen, dass sie, ge- treu ihrer sozialistischen Gesinnung, unsere Empfindungen und Auffassungen teilen und zu ihrem Teil aktiv am Sturz des Hitlerregimes mithelfen Werden. Sie werden auch mit uns einig sein in der Entschlossenheit, alles zu tun, da- mit die Verantwortlichen und die Werkzeuge des Hitlerregimes für alle ihre Verbrechen innerhalb und ausserhalb Deutschlands ihre gerechte Strafe er- leiden." Der belgische Sozialistenfivhrer Louis de la Brouckere sagte auf einer Revp- lutionsfeier deutscher Sozialdemokraten in London unter anderem: "Die deut- sche Revolution ist eine Notwendigkeit, denn es wäre verderblich, wenn die Nazis nur durch die Waffengewalt der Alliierten überwunden würden. Nazis- mus und Nationalismus können nur durch eine Revolution in Deutschland wirklich in ihren Wurzeln zerstört werden. Diese restlose Zerstörung aller Kräfte der Reaktion ist auch die Voraussetzung einer neuen deutschen Re- volution. Der Beitrag der deutschen Sozialisten für den Aufbau eines dauern- den und wirklichen Friedens in Europa ist daher die Durchführung der wah- ren deutschen Revolution". Die '"Sozialistischen Mitteilungen" London berichten in ihrer Märznummer von Demonstrationen in München und Hamburg, von Sabotageakten, Arbeits- verlangsamung und wachsendem Terror gegen Arbeiter der Rüstungsbetriebe. In der sozialistischen Opposition herrsche entgegen der niedergedrückten Stimmung in bürgerlichen und industriellen Kreisen wachsende Zuversicht in der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Hitlerdiktatur und ein Wiedersehen noch im Jahre 1943. EUROPÄISCHE EINHEIT UND "REALPOLITIK" IM VORIGEN WELTKRIEG UND HEUTE? Juni 1915 schrieb Wilhelm Herzog im "Forum": "...Realpolitiker von Ruf wenden an- gesichts, des europäischen Problems sofort ein: dieses sei, wenn überhaupt, eine spätere Sorge. Jetzt müssten wir erst einmal heraus aus den mannig- fachen Bedrängnissen und Gefahren dieses Krieges; erst müssten wir durchgehalten oder gesiegt haben, um uns dem Ausspinnen solcher Träume überlassen zu können... Die heutige grossbritannische Regie- rung behauptet — wie alle übrigen — den Weltfrieden zu wollen. Dazu ge- höre, dass England die bedeutendste Weltmacht bleibe, und daraus folge wiederum, dass Deutschland auf seine Flotte verzichten miüsse. Grossbritan- niens Regierung- möchte der Schieds- richter der Welt bleiben. Aber für diese Sonderstellung und Machtoberhoheit ist in dem künftigen Buropa kein Raum mehr. Eine seiner Hauptaufgaben wird es sein, imperia- listische Begierden, in denen dieser Krieg aller gegen alle wurzelt, im Keime zu ersticken, und zum Trium- phieren einer Macht über die ganze Welt wird sich •—- wenn wir Ideologen realpolitisch denken dürfen — kaum Gelegenheit bieten. Das mag einige imperialistische Marktschreier aller Länder verdriessen, sie mögen von Schwäche, Nachgiebigkeit faseln, die Völker aber werden sie als freche, aufdringliche Clowns erkennen und sich durch ihre plumpen Sprünge in der Arena nicht stören lassen. Di.-» Völker werden Wichtigeres zu tun ha- ben, sie werden an dem Aufbau der europäischen Demokratie zu arbeiten beginnen, deren erste Aufgabe nicht der Abschluss von Verträgen sein wird, sondern Abschaffung aller Ver- träge, aller Bündnisse, aller geheimen Abmachungen einzelner Staaten unter- einander und statt dessen: die Grün- dung eines Staatenbundes» und Einset- zung eines europäischen Parlaments. Eine Vision, die nie verwirklicht wer- den wird, — wie der1 ewige Friede ■— •eine Phantasterei, ein Traum, und »licht einmal ein schöner? Nun denn, wenn dieser ungeheue-1 ;ch- ste aller Kriege nicht dieses Ziel ha- ben sollte, so wäre die Menschheit, die es nicht anstrebt, weht, das zu erleben, was ihr bevorsteht: einen gesicherten Frieden. Meint man etwa, das berühmte euro- päische Gleichgewicht, ausbalanciert durch Bündnisse nach links und nach rechts? Oder wird man etwa im ge- sicherten Frieden auf die berühmte Einkreisung des Gegners verzichten, die sich so vorzüglich bewährt hat? Der gesicherte Friede kann nur wie- der ein bewaffneter Friede sein. Das heisst: ein Zustand, viel beklemmen- der, grausiger, bedrohlicher, menschen- feindlicher ia.ls vorher. Keinem noch so ausschweifenden Militarismus wür- de man seine Berechtigung absprechen können, denn jeder Staat, dem die Ver- vollkommnung seiner Rüstungen nicht höchstes 'Ziel wäre, würde leichtfertig und verbrecherisch gegen seine An- gehörigen handeln. Dieser grossen Zeit gingen wir ent- gegen, wenn: Europa sich nicht be- sinnt. Wenn es nicht die offen dalie- gende Konsequenz zu ziehen vermag, um sich vor seinem Ruin zu Gunsten Amerikas zu retten, wenn es diese Realpolitik, die mit brutaler Energie die grössten Hemmungen wird üuer- winden müssen, wieder für ideologisch ansähe und belächelte. Die europäische Demokratie wurde durch diesen Krie.g blutig geschunden. Ja, fast scheint es, als wäre sie aufgerieben, zurückge- worfen, vernichtet. Einst wertvolle Mitglieder, wie wir glaubten, aufrech- te Kämpfer, geistige Repräsentanten versagten. Einige ihrer besten Köpfe fielen. Aber die Idee der Demokratie ist nicht tot. Sie' ruft die Menschheit in dieser Stunde auf, zu wählen, selbst zu entscheiden: zwischen ewigem Krieg oder einem verträglichen Ver- hältnis aller Menschen untereinander. Diese Möglichkeit gäbe es nicht, schreien ihr schwache, dem Geiste kei- nen Sieg zutrauende, spielerische We- Men zu. Oder Abenteurer, Nichtaispa- trioten, zynische Skeptiker wollen die Menschheit verwirren, ihr das Ideal, das ihr Glaube ihr stündlich vorhält, als weltfremd verekeln. So kreuzigen sie Christus jeden Tag von Neuem. Nicht nur Christus, sondern den Geist —' das Einzige, das uns in diesem .Jammerdasein noch schützt, das uns über die Gemeinheit und Erbärmlich- keit dieser Welt hinaushebt, diesen Geist der Menschheit verdächtigen, verleumden, verfolgen sie, weil er ih- rem Wahnsinn, ihrem blutrünstigen Idealismus» entgegen ist. Wehn jedoch in diesem Krieige nicht als letzter Sinn die Vereinigung der wichtigsten Staaten Europas läge, und wenn diese Vereinigung nicht zur 5^ol- 3"e hätte, niemals wieder einen Krieg in Europa zuzulassen, wenn die Kul- turnationen dieses Resultat sich nicht gegenseitig voneinander abzwängen, so wäre die Welt, die alles dies anzu- streben behauptet, so gemein, so scheinheilig, so wahnsinnig, so von Lüge und Heuchelei durchhöhlt, da^s nur noch Kriegswuch'erer ausrufen dürften: ex ist eine Lust zu leben!" NEUE BUECHER Stefan Zweig, Die Welt, von Gestern. Erinnerung eines Europäers. Das nachgelassene Buch Stefan Zweigs ist (ebenso in tier esst a encontrö entonces un ambiente tan bien preparado como antes al conquistar la pequena burguesia. El nacionalismo y la pose militar, antisemitismo y agitaeiön contra los advene- dizos marxistas volvian a despertar la misma confianza. Las promesas de 3/cabar con los atropeilos del capitalismo y de aligerar el peso de los impu-sto®, de activar la polonizaciön inberior y de aumentar los precios de prouuetos agrl- oolas, hacian el resto. Solo a la mareta triunfal de su agitaeiön por las tierras de Alemania debe el Partido Nacionalsocialista sus tremendas Victorias e.ec- toiales. Siendo, en un prineipio, una Organization local de Miunich, el N. S. D. A. P. quedaba luego, por largo tiempo, limitado esencialmente a Baviera. En aquel entonces estaba tan impregnado de ,a atmösfera estreoha de las oervecerias üe Muniah y de los raspos caracteristicos de ese farsante pequeno-btu-gfues qus era Hitler, que nadie lo tomaba en serio. Los mitines hitleristas eiraai rLtin concurridos, en parte, por ofrecer por poco dinero un programa sensacional y entretenido. Atin en el putsch, hitlerista abundaban los detailes comicos. Peli- grosos er an en oambio, los oficiales y mercenaiiios prusianos a.iados con los psqueno-burgiues de Munich, asi como las formaciones de las S. A. organizadas por ellos. Pero solo cuando el partido trasladö su principal campo de aoeiön a Prusia y las fiuerzas tradicionalistas de .a viej-a Prus-ia monärqmca y la Ale- mania imperial, los grandes terratenientes y la industria pesada, la Reichswehr y la burocracia, empezaban ,a. -apoyarlo y aubvencionarlo ya sea abiertamente ya sea en forma embozada; Solo cuando se habia operado su fusiön con la men- talidad prusiana, el nacionalsocialismo adquiriö gran importancia, hasta pasar a ser el eje de la politica alemana. En los anos posteriores de la Repüblica, dadas las falias del movimiento obrero, solo se trataba de saber si la reaeeiön imperial- tradicionalista, los grandes terratenientes y la industria pesada, los militares y la burocracia, logranan imponerse al movimiento nacionalsocialista, o si cabia entregar sin mäs el poder a Hitler y sus huestes, en la convicciön de qlue sstos gobernarian die aeuerdo con los intereses de las fuerzas conservadoras y del capitalismo. Si bien el nacionalsocialismo, merced a su inescrupulosidad inaudita, ha logrado atraer a grandes masas del pueblo alemän que la tradieiön priusiana habia preparado y el cual estaba agobiado por la crisis, era comp letamente negativo, esteril e incapaz de oualquier aeeiön positiva. Jamäs hubiese conseguido insta- larse en el poder, si las camarillas de latifundistas y magnates industriales arruinados no se lo hiubieran ofrecido en el preciso momento en que ya eran evidentes los signos de decadencia del movimiento. SUPLEMENTO DE LA OTRA ALEMANIA-TUCUMAN 309 BS. AS. — 14 — "SCHWEIZ UND DIE FLÜCHTLINGE Dr. Peter Alemann sendet uns z/Um Aufsatz von Ulrich Becher üiber "Die Alipenkatiakocmibe" fol- tienden Ausschnitt aus der "Thiur- gauler Zeitumg" vom 4. II. 1943. zu, aus dem zu erkennen sei, wie die Humanität mit der "Ordnung'" rin- ge, wie sie in der militärischen Leitung der Arbeitslager zium Aus- vRs g'eiche Recht mit anderen Stär- keren oder Klügeren oder Vornehme- ren und Mächtigeren verweigert wird, und dass es gerade die Höchstent- wickelten waren, welche die Brüder- lichkeit 5,1'er Menschen, die Gleich- heit des Rechtes und die Gleichheit der Verpflichtung bekannten. Das geht durch die Menschheitsgeschichte vom Altindischen: "Du bist der an- dere" (Tat tw*am ssi) über das Israe- litische : „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Moses 19. 18.) zu Jesus. "Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen. das tuet ihnen auch." Und die revolutionä- re Formulierung: ''Alle Menschen sind frei und gleich geboren" ist nur juri- stischer Aufdruck einer alten For- derung, auf die unser Gewissen mit Sicherheit antwortet: "Ja, so ist es, und so soll es gein." Wie begründen a'le ihre Vorkämp- fer in der Geschichte, wie begründen wir selber vor uns die Forderung der menschlichen Gleichheit, die Erkennt- nis der brüderlich': n Verbundenheit al- ler? Wie begründen wir Demokratie und Sozialismus ? Es gibt dartiuf nur eine sinnvolle Ant- wort, nämlich dass die Menschen, all** Menschen, dass der Mensch oder die 17 — chen, dass Gott alle Völker der Erde aus dem gleichen • Stoff geschaffen hat, damit sie in Eintracht beieinander leben... . .Hätten wir die Gabe der Allwissen- heit und wären wir im Stande, zu erkennen, wie herrlich das Leben sein könnte und wie niedrig, eng und be- drückt es dadurch geworden ist, dass ein Jeder versucht, seinen Nachbarn in diesem tollen, egoistischen Wett- streit zu besiegen, dann würden wir voller Scham die Berge anflehen, uns zu zermalmen, damit wir dem Geläch- ter der Götter entgehen könnten. So- zialismus heisst nicht: Jeder für sich selbst, sondern Jeder für Alle. Er bedeutet den Triumph des moralischen Gesetzes über den brutalen Instinkt. Unter dem sozialistischen Gesell- schaftssystem wäre der Erwerb zur ^'ristung des täglichen Lebens, der heute oft unsere ganze Kraft auf- zehrt, eine nebensächliche Angelegen- genheit und all die Zeit und Energie, die jetzt in erfolglosen Bemühungen, das Notwendigste zu erraffen, aufge- braucht werden, wären von da an frei für den Kampf mit den Mächten der Finsternis in den Sphären des r.3:stes und der Seele. Im Zeitalter des Sozialismus würden Kunst, Wis- senschaft und Literatu-* aufblühen wie nie zuvor in der Weltgeschichte. Be- freit von der quälenden Furcht vor dem Mangel, würde die Menschheit zu Hohen emporklimmen, die wir bis jetzt nur aus den Visionen der Seher oder Dichter kannten. (Aus einer von der Unabhängigen Arbeiterpartei Eng- lands ( I. L. P.) um 1900 herausge- gebenen Schrift.) Menschheit nicht etwas Fertiges, ein für al'emal Unveränderliches'ist, son- dern etwas Werdendes, da' eine Ge- schichte hat und pin Ziel dieses Ge- schehens, das uns gegeben ist in un- serer Unterscheidung von Gut und Böse, das heisst in unserem Gewissen, mit anderen Worten, dass der Mensch, jeder Mensch ein zur sittlichen, ver- nünftigen Erkenntnis bestimmtes We- sen ist. Wohlgemerkt, wir s?igen keineswegs mit einem beliebten Jugendlied: "Der Mensch ist gut." Viel zu tief haftet in uns aPen die Erfahrung, wie böse, wie gemein, niederträchtig und grau- sam dpr Mensch oft ist. Und wir kön- nen uns keineswegs mit der Ausrede begnügen, dass der von Natur gute Mensch durch die Gesellschaft — die Klar sengesei schaft — verdorben Sei. Auch die Gesellschaft ist das Werk von Menschen, vergangener und ge- genwärtiger. Wie hätte eine schlecht** Gesellschaft hervergehen können aus einer Gemeinschaft von nur guten Menschen? Nein, der Mensch ist oft und oft böse. Das beste, das wir von ihm erfahrungsgemäß behaupten kön- nen, ist, dass er fähig ist zum Gut- sein. Und das schliesst freilich das Weitere und sehr Weittragende ein: Dass er bestimmt ist, gut zu sein, ja Gas-; dies seine eigentliche Bestimmung ist, durch die er erst zum Menschen wird. Darin stimmen »alle, aber auch aTcr Lehrer und, Weisen aller Völker eben- so überein wie die ganz Ungelehrten und Schlichten. Und was wichtiger ist, unser eigenes Bewusstsein sagt es uns, indem es bei jedem Handeln, mag es des eigene oder fremdes sein, die Fra- ge stellt, nach Gut und Böse, uQd dies niemals verwechselt mit "nütz ich" oder "angenehm". Lassen wir uns nicht dadurch verwirren, dass die Ant- worten auf solche Fragen verschie- den und widerspruchsvoll find nach Zeiten, Umständen, Personen, dass sie oft verworren eUnfällen, dass wir nicht selten ratlos und sehr oft feiee sind. Wir sind ja nicht gut. Aber wir sind durch unsere menschliche Vernunft, durch unrer Gewissen gezwungen, das Gute zu suchen, so wie wir gezwungen sind, mit unseren Augen zu sehen, un- seren Ohren zu hören, ma» auch aas Gehör unmusikalisch, das Gesicht un- scharf sein. Darin aber, in unserer Vernunft und unserem selbständigen G^wis~en liegt unser menschlicher Anspruch auf Freiheit. Weil wir verantwortlich sind für unser Handeln, darum müssen wir guich imstande sein, als freie Menschen zv. handeln, können und dürfen nicht enf dieses Recht, das zugleich eine Pflicht i~t, verzichten. Wer sich blind einem fremden Willen unterwirft, wer auf Kommando Dinge tut, die .«ein Gewissen verdammt Tium. Beisniei Geiseln erschiesst, denunziert, plündert und. was so im heutigen Eu- ropa üb'ich ist. ausführt, der verzich- tet Firif seine Menschenwürde, und da er nicht zum unvernünftigen und da- her schuldlosen Tier werden kann, m sinkt er unter eins Tier. Wir sind verpflichtet zur Freiheit. Das ist un- sere grosse menschliche Aufgabe. — 18 — ERWACHEND E ENERGIEN Da gibt es Völker, an Umfang vielen nicht bekannte Völker, die von den "Zivilisierten" sehr zu Unrecht oft über die Achsel angesehen werden. Völker mit uralten Traditionen. Ich meine China und Indien. China beweist sich in jahre- langem zähen Kampf um seine Rechte des Daseins ungebrochen und allein. Es zerbricht die Mauern, die es Jahrtausende lang von der übrigen Welt hermetisch abschlössen, es zerbricht, gezwungen durch seinen Lebenskampf und dadurch aufleuchtende Einsichten, die alten lähmenden Traditionen des Religionskultes und des Standeskultes. Die Erkenntnis ist im Wachsen. Hier ist eine Quelle, eine Möglichkeit solidarischer Arbeit, der Hilfe, der gegenseitigen Stärkung. Da ist zweitens Indien. Grosse Möglichkeiten schlummern fort, heute noch gebannt durch Unterdrückung und in starrer in uralter religiöser Ueberlieferung wurzeln- der Enge. Aber etwas kraftvoll Neues wird geweckt von der gleichen Erkennt- nis des Rechts. Dieses gilt es ganz zu erwecken, damit seine Energien den Kampf um eine neue Welt zugute kommen können. Aber wie? Die Antwort kann zu- nächst nur lauten: den Ruf nach Gerechtigkeit und Freiheit der Völker in jedem Falle zu unterstützen, selbst ganz wach zu sein, den Ruf durch die eigene Stimme zu stärken und allgemein zu machen und sich im gegebenen, richtig; erkann- ten Fall für diese Forderung auch, einzusetzen, bis das Alte vor der Macht des gemeinsamen Willens zerbricht. Solidarität mit allen Menschan aller Völker betätigen, die um Gerechtigkeit und Freiheit kämpfen. Jeder von uns ist dazu verpflichtet. (Aus dem Brief einer Leserin aus London). Weil es aber die Aufgabe jedes Men- schen ist, ein vernünftig und frei han- delndes Wesen zu werden, so entsteht i&adurch über alle Unterschiede hinaus eine gros*« Gleichheit der Menschen. Der Schwächste, Aermste, der Törich- teste und sogar der Verdorbene kann Gut und Böse unterscheiden lernen, er seil es unterscheiden lernen und dann danach hande n. Das wissen wir ganz unmittelbar. Und daraus ergibt sisn d;e Verpflichtung jeden in die Lage zu versetzen, dat,s er dazu im- stande ist, dass heisst die Forderung der Rechtsgleichheit, die Forderimg der Gerechtigkeit gegen jeden, die Forderung der Brüderlichkeit. Das Bind die festen Grundlagen jeder menschenwürdigen Ordnung. Und aus diesem Boden ist unser Sozialismus erwachsen, jeder Sozalismus, der den Namen verdient, mögen auch im übri- gen die Ansichten über die Wege und Methoden noch so sehr auseinander- gehen. Marx' genaue Analyse d-r kapitalisti- schen Wirtschaft hat zur Vorausset- zung, dar,- die Lage der Arbeiter in Ihr menschenunwürdig sei, und dass -der Kapitalismus daher zur sozialen Revolution führen müsse, um die Würde des Menschen wieder herzu- stel en. Der scheinbar so grundverschie- dene religiöse Sozialismus geht ven dieser gleichen Ueberzeugung aus, dass die heutige Gesellschaft, vyeil sie unbrüderlich und ungerecht sei, über- wunden werden müsse. Selbst der Bol- schewismus hat zum Ziel den Sprung vom Zwang in das Reich der Freiheit. Wie c.enn die Sowj etverfasrung die ailerbreiteste und tiefgehendste Ver- antwortung vorsieht für a le Arbeiten- den — und dass sind in sozialisti- scher Gesellschaft alle Menschen oh- ne Ausnahme. Nur für eine Ueber- gangrzeit wird durch das Einparteien- sy tem die;.,e Verantwortung und Frei- heit aufgehoben, was wir als Demo- kraten für einen Irrtum halten. Die Grundlage aber bleibt bestehen; die brüderliche Gleichheit der zur Frei- heit verpflichteten Menschen und da- mit auch das Ziel: eine Gese lsehalt von solidarisch, d. h. brüderlich le- benden Gleichberechtigten, eben die sozialistische Gesellschaft. Damit ist der scharfe und unver- wi chbare Trennungsstrich gezogen gegen alle unfreien (totalitären) Sy- steme, die sich auf Ungleichheit und Gewalt stützen und den Menschen herabwürdigen zum Mitte' der profit- wirtschaift oder des Machtstaates, ei- ner Rasse, einer Lehre oder irgend- eines »aussermenrchlichen Zweckes. Damit ist der sozialistischen Erziehung ihre Aufgabe gestellt und ihr Ziel ge- setzt. Es heisst Erziehung zu freien, verantwortungsbewußten, brüderlich gesinnten Persönlichkeiten durch die Gemeinschaft. DIE TATSACHEN MUESSEN UEBERZEUGEN Das persönliche Erlebnis, die Erfah- rung ist nicht nur der grösste Lehr- meister der Menschen, sondern mei- stens auch der einzigste. Man kann einem Kinde hundertmal sagen, es rolle sich vor dem Feuer in Acht neh- men. Im allgemeinen jedoch sind da die Worte unnütz und erst "das ge- brannte Kind scheut das Feuer." Wir haben oft die Beobachtung ge- mrcht, dass sich intelligente Man- chen in ihren Weltanschauungen auf völlig falschen und gefährlichen Bah- nen bewegten. Stundenlange Vorträge und Diskussionen konnten die einmal gcfasste Meinung nicht ändern. / was die Kräfte des Wortes und der B&leh-ung nicht fertig brachten, ge- lang in wenigen Stunden, ja: oft in Minuten, einem einmaligen Ereignis, welches mit blitzartiger Schärfe die Situation beleuchtete und somit von durchschlagender Ueberzeugungskraft war- in Deutschland z. B. gab es vor 1933 sine Reihe begeisterter National-"tö zia listen", die aus reinstem I d e a I i s -n u 3 der Hitlerjugend angehörten. Und doch genügten einige Begebenheit-- um jenen Menschen die Augen zu öff- nen und sie zu glühenden Nazigegnern machten. Sehr viele Menschen aus unseren Kreisen hier in Südamerika haben die Zeit, in der wir leben, noch im- mer nicht verstanden. Die weltum- > älzenden Ereignisse berühren sie ein- fach nicht, solange sie nicht selber iirekt und unmittelbar fühlbar unter ihnen zu leiden haben (oder unter ih- nen zusammenbrechen — und dann ist er, zu spät.) Hinzu kommt, dass man es verstan- dn hat, die wahren Ursachen der heutigen Zustände zu verschleiern. Die Aufmerksamkeit, die sich gegen die Schuldigen richtete, wurde von jeher auf andere Dinge abgelenkt. In Deutschland war es der Hurra-Patrio- tismus (wie es auch in anderen Län- 'E"n ein verhängnisvoller National- Egoismus war) und der Antsemitis- mus. Heute wird mit dem Deutschen- hass operiert. Die Begriffe können rieh ändern — das Prinzip bleibt im- mer dasselbe. Es ist so, dass wir durch reden und 5-chreiben nur bei den Wenigsten einen Erfolg haben können. Vielleicht wäre es out, wir begnügten uns mit die- ren Wenigen. Die anderen werden erst durch immer fürchterlichere Ereignis- se zum Verständnis kommen. Sie wer- den dazu kommen, aber sie hab , noch viel Lehrgeld zu bezahlen. R. DIE REAKTION Die gcldene Internationale. "Die Drit- te Internationale ist der Vergessenheit anheimgefallen", schreibt "The Na- tten" vom 19. 12. 1942, <;dafür ist die Viert? Internationale in letzter Zeit in das Rampenlicht gekommen, wenn si- auch jetzt zum ersten Male mit die- sem Namen benannt wird. Wir be- zeichnen enit diesem Namen die Intrr, rafi:nale der Zentralibanken, die Bank für internationalen Zahlungsaus- gleich . . . Sie steht üiber den kleinli- chen Streitigkeiten der Nationen; die Zentralfoankiers sind immer noch fest vereinigt in der 4. Internationale in AN DER ARBEIT Basel. Sie verkehren zwar nicht mehr direkt miteinander, aber sie haben sich dazu für ihre Lancisleuts in der Verwaltung und der Angestellten- schaft der Internationalen Bank di; Genehmigung verschafft . . . Im Di. lcktor'jum sitzen Engländer mit Deut, sehen, Italienern und Japanern zu- sammen. Der Name Montaigu Normans erscheint neben dorn von Walter Funk, dem deutschen R'ichswirt- schaftsminister und Erfinder der berüchtigten nationalsozialistischen "neuen Ordnung" in Europa". Und wir...? FREIHEIT! GLEICHHEIT! BRUEDERLICHKEIT! — 20 — II m Österreichische sozialist Diese Selten erscheinen unter Verant- wertunÄ^^dej^t^terjelchischji^SoxIaltet^ Neue Gestapomorde in Oesterreich Die Namenslisten der von der Gesta- po ermordeten Freiheitskämpfer er. reicht uns nur unvollständig; wir ge. ben nachfolgend die Namm wieder, die uns in den letzten Woch'n be- kanntgeworden sind. Am Januar wurden in Wien hinge- riumet Anton Lenner (50 Jahre alt), Augusvm Dousa (40), Johann Waller (d