SUPLEMENTO EN CASTELLANO vi. a n o JUNI 15. n o. 6 7 de 19 43 buenos aires tu d u m an 3 0 9 U. T, 31 - RETIRO - 7264 V Aus dem Inhalt: Louis P. Lochner: Deutsch- land 1942. Hans Jahn: Die Auflösung der K. I. Ernst Lakenbacher: Zwei Programme. Willi Keller: Verfehlte Pro- paganda. Berichte aus Deutschland Mohrenwäsche der Heiligen Allianz. Heute und Morgen £ Freie Deutsche Buehne teatro alemän independiente. Casa del Teatro, Sta. Fe 1243. U. T. 41-2932. Leitung: P. Walter Jacob. Sonnabend, 19 Juni (17.30 u. 21.30) Sonnabend, 20. Juni (17.30 u. 21.30) und Sonntag, 20 Juni (18 Uhr) und Sonntag, 27. Juni (18 Uhr) Flug nach Westen Dr. Juci Szabo r/r.i*ptück von Elmer Rice Komödie von Fodor Besucht das einzige ständige, unabhängige deutschsprachige Theater Süd- Amerikas!! __ JEDEN FREITAG 21 UHR CLUBABEND IM VEREIN „VORWAERTS", Rincön 1141 (U. T. 23-3483). Alle Freunde des DAD sind herzlich eingeladen. Eintritt frei. Unterhaltung! Behandlung von Fragen allgemeinen Interesses. 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T. 33 - 1346 LA OTRA ALEMANIA &,j DAS ANDER* DEUTSCHLAND ORGANO DE LOS ALEMANES LIBRES DE LA AMERICA DEL SUR Editor y director: Dr. AUGUSTO SIEMSEN, ex-diputado dal Reichste«. TUCUMAN 309 - BUENOS AIRES - U. T. 31 - 7264 REGISTRO NAC. DE LA PROPIEDAD INTELECTUAL No. 104.574 Jahrgang VI. — Nr. 6 7 — 15. Juni 1943 Hans Jahn: DIE AUFLÖSUNG DER KOMINTERN Die Auflösung der \Komintern ist der logische Schlusstrictjh. unter eine Ent- wicklungsreitiP, 4ie4sich aus der These von der Möglichkeit des Sozialismus in einem einzigen Lande herleitet. Ab gestorben ist ein Körper, den der Geist, der ihm Sein und Daseinsrecht gab, schon lange verlassen hatte. Sicher ist. dass die Dritte Internationale — ob zu Recht oder Unrecht, sei dahinge stellt — zu einem Instrument der rus- sischen Aussennolitik geworden war. und dass in Erfüllung dieser Funktion den einzelnen Sektionen oft Parolen gegeben wurden, die der politischen Situation in den betreffenden Ländern nicht Rechnung trugen, und die sich für die Arbeiterklasse in diesen Län dem zuweilen recht verhängnisvoll auswirkten. War die Zweite Interna tionsle gescheitert am Mangel an re- volutionärer Erkenntnis und an revo lutionärem Mut, so war das eingebe rene Uebel der Dritten Internationale ihr Mangel an innerproletarischer De mokratie, und unbestreitbar ist, dass als Folge einer zentralen Steuerung Kliquenkämpfe, plötzliches Verschwin den und Auftauchen ganzer Führer garnituren, Ausstossung selbständig denkender Elemente, Vorherrschen ei nes politischen Mittelmasses bei den Parteispitzen und vor allem blitzarti- ge und zuweilen groteske Schwenkun gen in der Parteilinie zu verzeichnen waren. Wir wollen uns angesichts der gewal- tigen Aufgaben des Tages eine doktri- näre Auseinandersetzung versagen, sondern nur feststellen, dass mit der Auflösung der Komintern, d. h. mit dem Aufheben des international ge- führten Klassenkampfes, eine der we deutlichsten Grundlagen der marxi- stisch-leninistischen Theorie und Pra- xis über Bord geworfen wird. Wir ge- hören gewiss nicht zu denen, die mit fanatischem Eifer jedes I-Tüpfelchen der Doktrin verteidigen möchten. Ge- rade die dialektische Geschichtsbe trachtung bietet ja Angleichungen der Theorie an die veränderten Vorausset zungen der Praxis weitesten Spielraum. Hier aber ist nicht ein einzelner Stein im Bauwerk durch einen anderen er- setzt worden, sondern man hat den Grundstein des Gebäudes herausgeris sen, und wenn die einzelnen betroffe- nen Parteien heute erklären, dass sie zwar der Auflösung zustimmen, rber sonst an ihrer theoretischen und tak tischen Grundlage festhalten, so ist das ein Widerspruch in sich. Weit be- denklicher aber als die Apathie und ge wohnheitsmässige Disziplin der Betrof fenen sollte eigentlich das warme öf- fentliche Lob der einst als plutokra tische Klassengegner bezeichneten Ver bündeten stimmen. Dass der Schritt 1 Deutsche kihtioihek Frankfurt am Maln im gegenwärtigen Augenblick im In teresse der Sowjetunion als Staatsge- bilde und zum Zweck der engeren Koordinierung der Kräfte im gemein samen Kampf gegen den Tptalitaris mus opportun ist, lässt sich nicht leug nen, dass aber andererseits hier am Grünen Tisch eine Idee eingesargt wurde, für die viele Tausende in -aller Welt, unter ihnen Liebknecht und Ro sa Luxemburg, Freiheit und Leben op ferten, eine Idee, von der Millionen ausgebeuteter Menschen in Stunden des Kampfes und der Feier bekann ten: „sie erkämpft das Menschenrecht'', ist ebenso sicher. Der Hinweis im moskauer Kommen tar zur Auflösung auf „die heiligste Pflicht der Massen, die Regierungen ihrer Länder in ihren Kriegsanstren Zungen zu unterstützen", wirkt, von dieser Seite ausgesprochen, nicht sehr erfreulich in einem Augenblick, in dem Hunderttausende nordamerikanischer Bergleute wegen Lohnforderungen in den Streik getreten sind. Ebensowenig .sind die dürftigen Formulierungen von der erfüllten historischen Aufgabe der Internationale sehr überzeugend zu ei ner Zeit, in der dem immer deutlicher sichtbar werdenden Intriguenspiel re aktionärer Kräfte nur noch durch die internationale Aktion der Arbeiter- klasse Schach geboten werden kann. Welches werden nun die Folgen der Auflösung der Komintern sein? Ein mal sicher wieder die Abwanderung vieler Enttäuschter und Verärgerter in die Gefüde der Eigenbrödelei und des Apolitismus, die sich am Wege der Dritten Internationale in beachtlicher Ausdehnung hinziehen, ferner das Ver /< ^ / schwinden eines nazistischen Propa- gandapopanzes. Darüber hinaus aber könnte ihr Verschwinden als zentral geleitete Bewegung den Weg freima- chen zu einer Einigung der Arbeiter- schaft in vielen Ländern. Gerade die se wurde ja: durch die abwegigen Pa- rolen der Zentrale, die in Deutschland ein nicht viel geringeres Mass von Mitschuld am Aufstieg Hitlers trugen als die katastrophale Politik der SPD, immer wieder verhindert. Auch die deutsche Emigration in Buenos Aires hat ja erst kürzlich wieder erfahren, wie eine Einheitsfront durch solch eine Parole von aussen gesprengt wurde, ob wohl viele von denen, die diese Spren- gung gutheissen müssen, aufrichtig und mit bestem Willen sich an der Zusammenarbeit beteiligt hatten. Wir wollen uns eine Erörterung der Frage, ob bei dem Auflösungsbeschluss die Zukunft der Arbeiterbewegung oder das Wohlwollen der bürgerlichen Re gierungen der stärkere Beweggrund war, ersparen, wir wollen auch nicht erörtern, inwieweit der Beschluss ehr lieh gemeint oder «mr für „taktisch notwendig" gehalten wurde. Das alles muss und wird die Zükynit lehren. Sollte sich aus dem Verscheiden der Dritten Internationale wirklich eine engere Zusammenarbeit der verschie- denen Arbeiterparteien ergeben, so wäre damit für die Nachkriegszeit si eher ein sehr grosser Schritt in Rieh tung auf eine wirklich neue Welt ge tsn, der auch der Sowjetunion, die noch immer der grosse zukunftweisen de Faktor im Wirrwarr dieser Tage bleibt, nur zum Vorteil gereichen könnte. DENUNZIANTEN! Das kommunistische Organ "El Siglo", Santiago de Chile, denunzierte am 11. 5. unseren Freund Sigismund Eisenberg als „Spitzel" und „Agent der Fünften Kolonne". Um der Polizei die Arbeit zu erleichtern, war dem Aufsatz ein Bild des Missetäters hinzugefügt. Wir kennen die Melodie. Wurde nicht ein Mann wie Gustav Regler zum Spitzel gestempelt? Wurde nicht auch Enrique Rertzky denunziert, er habe „in Bezie- hungen zu Naziagenten" gestanden? Hat man nicht versucht, durch ähnliche Denunziationen einen so verdienstvollen Antifaschisten wie August Meier unmög- lich zu machen? Hat man nicht erst noch kürzlich vom sicheren Port aus ge- zischelt: „Ja, und in Montevideo haben sie sogar die Internationale gesungen"? Schandbare Methoden fürwahr, die mit Stumpf und Stil ausgerottet Werdern müssne, wenn eine Einheitsfront der antifaschistischen Bewegung erstehen soll Sigismund Eisenberg ist deshalb als „Spitzel" und „Agent der 5. Kolonne" dti-< nunziert worden, weil man ihn für einen Trotzkisten hält. Er ist es garnicht,) aber selbst wenn er ein Trotzkist wäre, hat niemand das'Recht, ihn deswegen* als „Spitzel" zu denunzieren. - 2 — i -? -? v. 7 < £ Ernst Lakenbachefi i. Mark Twain war in seiner Jugend Chefredakteur und zugleich gesamtes Redaktionspersonal einer kleinen Pro- vinzzeitung. Eines Abends kam er, erst als der nächste Tag schon graute, aus der Kneipe heim, legte sich rasch noch auf ein titündchen hin, und als er er- wachte, war der Tag schon so weit vorgeschritten, dass er gerade nur noch Zeit hatte, aus dem Ueoersatz und Lo- kalnachrichten eine Nummer seines Blattes zusammenzuschmeissen. Aber ein Leitartikel musste her! Und so brachte er den Leitartikel vom Tage zuvor, der noch im Satze stand, noch mals zum Abdruck mit dem Vorspruch: Dem Wunsche zahlreicher unserer ge schätzten Abonnenten Rechnung tra- gend, bringen wir den Leitartikel un serer gestrigen Ausgabe, der allgemei- nen Anklang gefunden hat. heute nochmal zum Abdruck. Eis scheint, dass manchmal der Geist des seligen Mark Twain in der Redak- tion unserer Kollegen vom „Volksblatt" spukt. Anaers ist es schwer zu erklä- ren, dass sie ein so inhaltsloses Doku ment wie das sogenannte Manifest dir Rheinland-Konferenz, die angeb- lich im Dezember 1942 illegal in Deutschland tagte, in ihrer Mainum mer nochmals abdrucken, nachdem es schon einmal im März abgedruckt worden war und ausserdem inzwischen als Flugblatt verbreitet worden ist. Des Rätseis Lösung ist wohl die dies malige Mitteilung, dass das „Latein amerikanische Komitee der Freien Deutschen in Mexiko" dieses Doku ment zur Plattform, — in der Tat: ei ne platte Form, wie aufschlussreich doch die Sprache ist! — der von ihm erst noch zu schaffenden Einheitsfront der deutschen Hitlergegener in Arne rika proklamiert und wohl in Aus Übung seiner Befugnisse den Wieder abdruck angeordnet ha«* Das „Volks blatt" hat sogar den Mut, was wir be wundernd registrieren, aufzumucken. Es spricht selbst die nur zu begründe te Befürchtung aus, das Programm werde dem Einwand begegnen, es sei ,;zu allgemein, beziehungsweise nicht 2 PROGRAMME weitgehend genug". Aber es tröstet uns mit der Feststellung, es komme in diesem Augenblick darauf an, „das deutsche Volk aus seiner Passivität herauszureissen" — mit diesem Pro gramm? Es wäre verlockend, aber leider lässt es unser beschränkter Raum nicht zu, das Adoptiv Programm der Mexikaner näher zu analysieren, z. B. die Ein gangs- und Schlussforderung: Schaf- fung einer nationalen demokratischen Friedensregierung und Wahl einer ver- fassunggebenden NationalVersammlung nach geheimem, gleichem und direk tem Wahlrecht, um die demokratische Verfassung auszuarbeiten und die ver- fassungsmässigen und materiellen Ga rantien für Recht, Gesetz und Ord- nung zu schaffen. Wenn das der selige Ebert noch erlebt hätte! Als er 1918 diesen Programmpunkt um ein Viertel Jahrhundert vorwegnahm, war Feuer am Dach. Die Arbeiterforderungen beschränken sich auf einen einzigen Satz; er lautet: Arbeit und gerechter Lohn, Achtstun- dentag und riecht auf Urlaub für alle Arpeiter und Angestellten. Aus dem grossen Katalog der Arbeiter- und An- gestelltensozialpolitik sind vier sehr zu lällige Punkte herausgegriffen, als ob die Verfasser nichts wussten von der Wiederherstellung der Sozialversiche rung, der Arbeitslosenfürsorge, des Tarnrechts, des Betriebsrätewesens, der rechtlichen Sicherung des Anstel lungsvertrages. Man brauchte nur die sen Punkt mit den Forderungen für Landwirte, Gewerbetreibende und I&e amte zu konfrontieren, um zu durch- schauen, dass hier etwas nicht stimmt. Und selbst die zufälligen Brocken, die das Programm aus den Arbeiterforde rungen nerausreisst, sind völlig un sacniich formuliert. Das Deutschland der Weimarer Republik hatte ein brauchbares Arbeitszeitgesetz, das auf dem Achstundentag basierte; der Sturz Hitlers und die Wiederherstellung der Gesetze der Republik würde es wieder in Kraft setzen. Aber haben die Au toren dieses Programms nichts davon gehört, dass die Gewerkschaftsinter- nationale aus der Entfesselung dea* Produktivkräfte der rationalisierten Industrie schon vor Jahren den Schluss gezogen hatte, die 40Stunden-Woche zu fordern, die vor dem Kriege bereits in Sowjetrussland, in Frankreich, in den USA Gesetz und in vielen Län dem auf dem Marsche war? Und, oh du meine Güte, der ,,gerechte" Lohn! Aus dieser Forderung geht zunächst hervor, dass sich die Programmautoren offenbar damit abgefunden haben, haben, dass die deutschen Arbeiter nach dem Kriege wieder in dem ge- wohnten Verhältnis der Lohnarbeit zu einem privaten Ausbeuter stehen wer den. Und dass sie an dessen Einsicht appellieren müssen, an seine Menschen freundlichkeit, um für ihre Arbeit ei nen „gerechten" Lohn zu bekommen. Dieser „gerechte" Lohn, den schon Lassalle aus der ernstzunehmenden Ar beiterpolitik hinausgeekelt hat, kommt nur noch in den päpstlichen Enzykli ken zur Arbeiterfrage vor und ist of- fenbar ein Zugeständnis an den Kon zessionspfarrer, der als Teilnehmer der illegalen Rheinlandkc nferenz an geführt wird. Nein, wir können es nicht glauben, dass illegale Kämpfer in Deutschland dieses Programm beschlossen haben, selbst in der Melange nicht, in der sie uns unsere Freunde vom „Volksblatt'' vorführen: ein katholischer Geistli eher, ein deutschnationaler Haupt mann der Wehrmacht, Vertreter des Kleinhandels und der Landarbei ter, Abgesandte der nationalsozialisti sehen Opposition (!) neben kommuni stischen, sozialdemokratischen und ka tholischen Arbeitern. Ausser der Ana lyse des Inhalts steht noch ein ge wichtiges Indiz dagegen: dass von al 1-3-n diesen Gruppen, die alle im Aus land vertreten sind, nur eine einzige den Text des Programms an die Oes fentlichkeit gebracht hat. die kommu nistische; es ist nämlich ihrer natio nalen Einheitsfront wie auf den Leib geschrieben. II. In der nämlichen Nummer des „Volks blatt" findet sich, schon auf dem Ti telblatt angekündigt,, ein Artikel des ehemaligen kommunistischen deut sehen Reichstagsabgeordneten Paul Merker „Was wird aus Deutschland?", Schlusskapitel einer von ihm veröf- fentlichten Broschüre. Merker umreisst die Aufgaben und Forderungen eines demokratischen Volksrevolution. Er fordert: die Zerstörung der Naziar mee und die Aufstellung neuer militä rischer Formationen aus bewährten antifaschistischen Arbeitern, Bauern, Handwerkern und Mittelständlern, um jeden Versuch einer Gegenrevolution rücksichtslos im Keime zu ersticken. Hitlers Staatsapparat ist bis auf den Grund zu zerstören. An seine Stelle muss die antifaschistische Freiheitsbe- wegung demokratische Vertretungen und Exekutivorgane des Volkes setzen, von denen die Nazis und ihre Hinter- männer gänzlich auszuschliessen sind. (Hier msrkt der Leser, was Merker will, aber nicht über die linientreue Feder bringt.) Geradezu faszinierend sind aber die ökonomischen Forderungen Merkers: „Die ökonomische Macht der kleineti Gruppe von Bevorrechteten, der Plu tokraten und der Grossgrundbesitzer, die von 1918 bis 1933 die Totengräber der demokratischen Freiheit und spä ter die Hauptnutzniesser des Hitlerre gimes waren, ist zu brechen. Eine öko- nomische Fundierung jeder demokra tischen Politik in Deutschland ist nur möglich, wenn die Schwerindustrie, die Grossbanken und die Grossindu- strie nationalisiert werden". Dazu vergleiche man den entsprechen- den Passus in dem auf unserem Kon gress in Montevideo beschlossenen Politischen Manifest der deutschen Antifaschisten Südamerikas: „Deshalb fordern wir, die deutschen Opposition in Südamerika, als sofortige Massnah me nach dem Sturz des Naziregimes üb:r die Bestrafung der Schuldigen und die Zerschlagung des Nazistaats hinaus die Vergesellschaftung der Bergwerke, Schlüsselindustrieen und Grossbanken, die entschädigungslos? Enteignung des Grossgrundbesitzes, die Vernichtung des preussischen Milita- rismus usw." Um dieses Punktes willen, haben die Kommunisten auf dem Kongress nicht für des Manifest gestimmt, hat uns ihr Benjamin gedroht, Moskau werde uns als Quintakolumnisten qualifizieren. Er hat offenbar schon das Rheinlän- der Programm vorausgeahnt. Merker ist sich anscheinend nicht un- klar darüber, dass seine Forderung ei- nen Einbruch in die Ideologie der „na- tionalen Einheit'' bildet und gleich fügt er hinzu: „Es handelt sich bei die- sem Vorschlag wohlgemerkt (o, wie wohl gemerkt, Herr Merker!) nicht um eine sozialistische Massnahme sondern um den einfachsten demokratischen Akt zur Brechung der Wacht der reak- tionärsten imperialistischen Kräfte in Deutschland". Woraus man sieht, dass die entscheidende Fähigkeit, die man entwickeln muss, um linientreu zu bleiben, in der richtigen Setzung des Eigenschaftswortes besteht; man. nennt den Akt der Enteignung des Gross- grundbesitzes einen „demokratischen" und schon läuft man nicht mehr Ge- fahr, von Herrn Weinmann zu den „einzelnen Radikalinskis, die Krieg und Sieg und Neuaufbau in einer Vormit- tagssitzung erledigen wollen", gelegt zu werden, wie es uns geschieht. Wo- bei, nebenbei bemerkt, Herr Merker gar nicht so unrecht hat — er weiss nur nicht, wieso. Willy Keller, Rio de Janeiro: VERFEHLTE PROPAGANDA Die Vertreibung der deutsch-italieni- schen Truppen aus Afrika ist nach , dem siegreichen russischen Winter- feldzug ein weiterer Schritt zur Nie- derwerfung der Achsenmächte. Die militärischen Vorteile, die sich mit die- sem Sieg verbinden, sind so augenfäl- lig, dass wir sie nicht zu analysieren brauchen. Immer grössere Teile bre- chen aus dem „für alle Zeiten" ge- schaffenen Block Deutschland-Italien- Japan heraus. Unsere Gedanken be- ginnen sich bereits kommenden Pro- blemen zuzuwenden, und unsere Sorge um das Schicksal der Menschheit ver- langt dringend nach einer Antwort. Am 8. März hielt der Vizepräsident der Vereinigten Staaten eine Rede, in der er die Errichtung einer Weltordnung a." für sie das, was einmal die stärkste Opposition gegen den Faschismus war. Doch, woran könnten sie noch glau- ben, worauf könnten sie noch hoffen, wenn sie heute in ihren Schützengrä- ben hörten, dass gewisse Leute zwar bereit sind zur Einheitsfront mit den Vertretern derer, die ihre Tanks fabrizieren, derer, die im Generaistab die Befehle zu ihrer Todesoffensive ge- ben — nicht aber zur Einheitsfront mit Sozialisten ? Wahrlich ein schreckliches Bild: Krieg, unendliches Leid und Elend über unserer Heimat; unsagbare Grau- samkeiten in Lagern und Folterkam- mern; Deutschlands Geist und Kuitur zu Boden getreten. Und doch kämpfen und sterben Männer um Erlösung aus der Nacht, einig in der Nähe des To- des. Aber hier, tausende Meilen vom Schuss, in Ruhe und Sicherheit, reden und schreiben die weisen „Vorkämp- fer des Proletariats" gegen den Fort- schritt und haben über der Wahl der Mittel das gemeinsame Ziel vergessen. Tarija, den 24. Mai 1943. Wolfj?anjär H. Weber. dies noch nicht, um einen Zusammenschluss mit ihm für förderlich zu halten. Ich verlange von dem, den ich zu meinem Bundesgenossen machen soll, nicht nur, dass er sich ein bestimmtes Ziel, dass er sich das rechte Ziel steckt, ich verlange von ihm nicht nur, dass er in seinen Ideen hinreichend fortgeschrit- ten sei und in seinen Schriften und Reden vor keinen Konsequenzen Halt ma- che, sondern was ich zu allererst verlange, das ist ein hinreichendes Mass von Charakter . . . So verlockend daher ein taktischer Erfolg auch sein mag, den man sich von dem Anschluss an andere in derselben Richtung gehende Bestrebungen versprechen könnte, so muss man doch den Mut und die Kraft haben, auf diesen taktischen Erfolg zu verzichten, wenn man einsieht, dass die tieferen Grundlagen fehlen, auf denen allein ein Zusammenarbeit von wirklichem Wert sein könnte .... . . . Ich lehne Klugheitsmassregeln nicht ab, wo sie mit dem Endzweck, den ich im Auge habe, vereinbar sind. Einen Weg aber, der mir zumutet, mein ei- gentliches Ziel zu verleugnen, werde ich nicht gehen . . ." (Leonard Nielsen in „Reformation der Gesinnung") ' — 21 — Wöfcn eih Ventii feeWänciii wird Wflnn man Wasser 'in einem' dicht ab gesculossonen Kessei immer mehr er- mtzt «na in ciem is.es,sei auf diese Wei se immer mehr Dampfdruck erzeug!, Hann muss man schliesslich ein Venia oiinen, wenn man nicht will, dass der ganze Kessel in die Lutt gesprengt wird. Das ist eine physiKaliscne „lim sen"-Wanrheit und sie ist jedem be- nannt. A.oer diese Wanrheit lasst slen ohne weiteres aui das geseiiscnattaciiv i>euen unserer z-eit anwenden. Sie lasst sicn auä den reaien Sphären der Phy- siK in die genau so realen Sphären des menschlichen Zusammenlebens (.in un- serer heutigen zeit neisst das vVort: ti-egeneinanuer leben) übertragen. wenn sich 111 einem Lande ouer in der ganzen Yveit Ungerechtigkeiten aui L ngerechtigKeiten oegeoea; wenn die- se zu einem ungeheueren, die Men- schen verschlingenden ournpi gewor- dene AKKumuiauon der u ngerechtig- Keiten menr und mehre iiilend und Schande in die Menschheit speit; wenn die Maschinerie eines von den Herr- schenden zur Unterdrückung der Mas- sen auiigboauten Staatsapparaten bis zum in icht-mehr-weiter-xonnen die absolute Vollkommenheit ihrer Unt'a- nigKeit gezeigt hat, das -Ueoen der ue- samtneit zu verwalten; wenn es untei den Massen zu sieden und zu brodeln beginnt; wenn eine Revolution droht, die das Unterste nach oben kehren und den selbstherrlichen Machthabern ihre menschenfeindliche Herrschaft nehmen will: dann brauchen die Ty- rannen auch ein Ventil, um die "Volks wut" auszisenen zu lassen, damit sie nicht den ganzen Kessel mit den "wohlgeordneten" Ungerechtigkeiten auseinandersprenge. "Pnnem et Circenses" im alte« Rom Aus der Geschichte des alten römi- schen Reiches kennen wir den Begriff ''Panern et Circenses" (Brot und Spiiele), womit man — nach Worten von Heinrich Heine — "einlullt, wenn es greint, das Volk, den grossen Lüm- mei'. Der Aufstieg König lag be- gründet in der Gleichberechtigung ei- ner Gemeinschaft freier Bürger, die al- le gemeinsamen Anteil und damit ge- meinsames Interesse nahmen an der "Res publica" (daher der Name Re- publik), an der „öffentlichen Sache", an der Verwaltung der Gemeinschaft, der sie gleichberechtigt angehörten. Als aber mit der Machtzunahme Roms und im Verlaufe der vuelen geführten Kriege eine Schicht von bevorzugten Reichen entstand, der eine Masse Ver- armter gegenüberstand, begann die Miss wirtschaft einzusetzen, die immer die Folge von Klassen- oder Stan- desegoismus der Privilegierten sein muss. Die Macht Roms trug von dem M£ftA5SEHttETgElSrHH Augenblick an ihren eigenen Unter- gang in sich, als die diese Macht aus- Upende Klasse sich gegen die l'unda- mente wandte, die Rom gross gemacht hatten; die Gleichheit seiner Bürger, die Tod, und' Leben für ihre Repüuiik, i:ur ihre Sache eingesetzt hatten. Nun hatte die Masse keine Sache, mehr zu verteidigen oder zu fordern und wurde zum willenlosen Spieiball von Perso- nen, denen der Staat nichts anderes war als ein Mittel zur Erreichung ih- rer ganz privaten Ziele. Aber sie muss- ten das Volk in Schach halten, wenn sie ihre dem Glück aller entgegenste- hende egoistische Herrschaft behaup- ten wollten. Nun ist es eine schwieri- ge Sache, eine grosse Masse nur mit oewalt in die Schranken zu weisen, die man ihnen zugedacht hat und in denen ihre Energien, ihre Kraft und ihre Fähigkeiten verkümmern und vernichtet werden sollen. Solange es ohne Gewaltanwendung zu machen ist, würde das Schwingen der Peitsche ja unnötig die Gefahren der Rebellion nerauiGeschworen. Man musste also entstehende Unzufriedenheit in Gefilde zu lenken versuchen, in denen sue g-ich abreagieren und verpuffen konnte. Hierzu dienten Panem et Circenses, wobei die "Spiele' in dem Masse zu- nahmen, in denen das Brot für die Mas- sen weniger wurde. Was waren das nun für ispiele, die veranstaltet wur- den, um die Menge von dem Nachden- ken über die Regierungs'führung ab- zuhalten? Wir wissen von den '"Gla- diatoren"-Kämpfen, den die Menge er- regenden Spiielen, in denen Sklaven oder Gefangen^ in einem Zirkus ihr Leben gegen Löwen oder andere wilde Tiere verteidigen mussten, denen man längere Zeit vorher nichts zu fressen gegeben hatte; oder in denen zwei Menschen solange gegeneinander kämpfen mussten, bis- einer oder beide tot niederfielen. Aber diese Schauspie- le genügten nicht immer, und häufig kam es zu schrecklichen Verfolgungen ganzen Gruppen von Menschen, die der hungrigen Menge vorgeworfen wurde, damit sie an ihnen ihre Unzufrieden- heit abreagieren konnte. Dabei mach- te die herrschende Kaste die zu die- sem Zwecke miss'brauchten Menschen- gruppen .für eben das verantwortlich, das sie selber verbrochen hatte; für das Elend der Allgemeinheit. Tn der Geschichte deS alten Roma er- reichten diese Spiele den höchsten Grad ihrer Ausartung in den Chri- sten Verfolgungen, denen nur die Ju- denverfolgungen unserer Tage ver- gleichbar sind. Christus selber, in des- sen sagenumworbener Person sich ge- - 23 - MITTEL DER ABLENKUNG schichtlich geeehen die Sehnsucht der damaligen Zeit nach einer Aenderung der Verhältnisse ausdrückte, wurde in der römischen Provinz Syrien eben der verelendeten und verkommenen Men- ge zum Frasse vorgeworfen, deren Wortführer er als letzter der gro- ssen jüdischen Propheten gewesen war, diie durch die Jahrhunderte gegen Ungerechtigkeit und Mißwirtschaft gepredigt und gewirkt hatten. Jüdi- sche Priester und Grosse waren es hier, denen die Worte des Propheten von Gerechtigkeit hässlich in den Ohren klangen, die die Menge aufgehetzt hat- ten, um sie abzulenken. In Rom selber erreichte das Chaos meinen Höhepunkt unter dem Kaiser Nero, der sich vor- der ,,Liebe" seines Volkes nur retten konnte, indem er die christliche Min- derheit für die Konsequenzen der Ver- brechen, die er und seine Kaste be- gangen hatten, verantwortlich mach- te, sie für vogelfrei erklärte und eine gross angelegte Jagd auf sie ori^ni- sierte, die die Masse für eine A^ile beschäftigte. Aber das Beispiel von Rom stellt nur eines von vielen dar, die die Geschich- te kennzeichnen. Immer und überall dort wurde neben anderen auch diese Ablenkungsmethode angewandt. wo die Ungerechtigkeit die Grundlage des wirtschaftlichen und gesellschaftli- chen Lebens war und wo die Fakto- ren einer neu hereinbrechenden Zeit diese Grundlagen zu zerstören droh- ten. Denn die Ungerechtigkeit, dieses grosse Verbrechen gegen das öffentli- che Wohl, muss notwendig neue Un- gerechtigkeiten zeugen, wenn sie sich selbst rechtfertigen und am Leben er- halten will. Wir können an der Geschichte des Mit- telalters sehen, wie seine herrschen- den Mächte sich durch Ketzerverbren- nungen, Sekten Verfolgungen und m- dere blutigen S'chauspiele gegen den Fortschritt der Zeit zu retten versuch- ten, der ihren notwendigen Untergang dann aber trotz allem besiegelte. Auch unsere heutige Zeit ist in dem Masse eine Zeit latenter (das heisst dauernd, je nach Bedarf heute hier und morgen dort möglicher) Rassen Verfolgungen und Diffamierungen gan- zer Völker, in dem die heutigen Macht- haber, bedroht von fortschrittlichen Umwälzungen, es nötig haben, sie als einen Teil ihrer Ablenkungsmanöver anzuwenden. Was Antisemitismus ist Im grausamen Lichte des Vorherge- sagten, müssen wir auch den Antise- mitismus betrachten, keinesfalls eine boshafte „Erfindung des Deutschen". -sondern eine aTtbeliebte reaktionäre" Ausnutzung der Tatsache, dass die Ju den im Verlaufe der Geschichte über die ganze Welt verstreut wurden und in vielen Ländern „Rassische Minder- heiten" bilden, die der „Rassischen Mehrheit" bequem als Ablenkungs-Ob- jekt vorgeworfen werden können. Der Antisemitismus hat heute seine verabscheuungswürdigsten, unsagbar schändlichsten Formen in Europa und besonders in Deutschland angenom- men. Aber nicht etwa, weil dort beson- ders böse Menschen hausen, sondern weil er dort von den reaktionären Kli- quen, die sich im Nazismus ihr Unter- drückungsinstrument geschaffen ha- ben, in bisher noch nicht „erreichter" Form organisiert worden ist. Wir mtjssen den Antisemitismus als das betrachten was er ist, wenn wir nicht einer verhängnisvollen Propa- ganda erliegen wollen, die aus ihm heraus und in gleicher Absicht, einen neuen Rassenhass predigt. Wieder im Interesse von kleinen Privatzirkeln, wieder gegen das Interesse der Ge- samtheit. Das Blutschauspiel, zu des- sen Opfer die Juden bestimmt wurden, der Gesetz gewordene Antisemitismus, ist eine von den Konsequenzen des furchtbaren, vorübergehend siegrei- chen Schlages, den die deutsche Reak- tion mit Hilfe der ihr verbündeten re- aktionären Internationale den Kräften des Fortschritts versetzte. In einem V.ande, dessen Verhältnisse am mei- . ten zu einer Entscheidung zwischen Fortschritt und Reaktion drängten und die deswegen am alarmierendsten wa- '"ii für die Vertreter einer Ordnung die ihrem zeitbestimmten Untergang entgehen will. ,'ie neuen Machthaber in Deutschland l;-enutzten, nachdem die fortschrittli- chen Elemente, vor allem grosse Teile de--; Arbeiterschaft verraten und ge- kiü" belt waren, den Antisemitismus mit. Er , lg als politisches Propagandami! tel i m schon gezeichneten Sinne. Eli» »eu.er l'ropapcanda-Hnss, und was er bezwecken soll. In der UtÜberlegung, wie auch am En- de des gegenwärtigen Krieges die Pri- vilegien ei ner kleinen Kaste vor dem Fortschritt der Menschheit zur Gerech- tigkeit hin geschützt werden könnten, bereiten Ai <■ „interessierten" Kreise schon heute eine neue Phase der Gei- stesverwirru. ig vor: den Hass gegen alles Deutsch % die in Bausch und Bo- gen-Diffamiern ng eines ganzen Vol- kes, dessen Me nschen zu den ersten Opfern der faschistischen Meute, der Brut internation aler Vater- und na- tionaler Muttersc haft gehörten. Das heisst, man will aus einer ^Ungerech- tigkeit eine neu e Ungerechtigkeit — 23 — BILDET AR BEITS GEMEINSCHAFT ENI Heute und Morgen" hat schon oft die Notwendigkeit betont und nachgewiesen, überall dort, wo es möglich ist, Arbeitsgemeinschaften zu gründen. Woran es am Ende dieses Krieges tpageln wird, sind nicht die Massen, an die sich die Idee des Fortschritts, die sozialistische Idee wenden könnte, sondern mangeln wird es an Funktionären, die in der Lage sind, sie erfolgreich zü pro- pagieren. - Vergessen wir nicht, dass Uberall, in jeder Stadt Südamerikas", sich zumindest einige junge Emigranten befinden, die sieh zum Gedanken des revolutionären Sozialismus bekennen oder die sich zu ihm bekennen würden, wenn sie wüssten, um was es sich dabei handelt. Diese gilt es in kleinen Kreisen zu erfassen, in denen die Möglichkeit be- steht, intensive Schulungsarbeit in Form von Kursen, Vorträgen, Lesen und Diskutieren von Büchern und Zeitschriften usw. zu betreiben. Jeder Teilnehmer muss zum Funktionär werden. Die Früchte dieser Vorbereitungsarbeit werden sieh dann immer wieder in Stunden der Entscheidungen zeigen. Denn jeder, der weiss, welche grundsätzlichen Probleme den Vorgängen in der Welt zugrunde liegen, wird in der. Lage sein, sein Wissen vielen anderen Menschen mitzuteilen und das Gewicht seiner Aktivität in entscheidenden Momenten zugunsten des Fortschritts und einer besseren Welt in die Waagschale zu werfen. So kann ein ursprünglich kleiner Kreis einen grösseren ziehen und dieser wieder einen noch grösseren. Nur angefangen muss werden. Es ist nie zu spät. Aber die Entwicklung zu einer glücklicheren Weit wird solange herausgeschoben sein, trotz aller Lei- den, bis nicht eine Mindestzahl von Menschen vorhanden sein wird, die in der Lage sind, die Gesamtheit mitzureissen. Ä Jedes einzelne gewonnene menschliche Bewußtsein ist von unschätzbarem Wert für die Sache des Fortschritts. Niemand sollte das vergessen und niemand soll- le die Arbeit in diesem Sinne vernachlässigen. > ■ .....■■■ schüren, damit nur keine Revolution der Gerechtigkeit den Ablösungsfaktor darstelle. Das, was der Antisemitismus für die Propaganda des deutschen Fa: schismus bedeutete, soll am Ende de" Krieges der Deutschenhass im Weif, rahmen bewirken: die weitere Ablen- kung von den wirklichen Gründen, die zu dem anarchistischen Chaos geführt haben, in dem wir heule leben. Gelingt dieser ewige Anschlag ai'f den Fortschritt von neuem, gelingt eC den daran interessierten Mächten, wei- ter mit Erfolg der Menschheit jen