LA OTRA ALEMANIA DAS ANDERE VI. AN O No. AGOSTO 1 . DE 7 O 1943 BUENOS AIRES TUCUMAN 3 0 9 U. T. 31 - RETIRO - 7264 Aus dem Inhalt: August Siemsen: Deutsch- land und Frankreich Paul Hagen: Nachkriegser- ziehung in Deutschland F. R.: In Memoriam Otto und Alice Rühle Diskussion über die Einheit Erh. Löhnberg: Ein Tage- buch Juan Lehmann: Fracaso Na- zi por Doquier Der österreichische Sozialist Heute und Morgen £ ZWEI POLITISCH UND KULTURELL BEDEUTENDE Freie deutsche Monats-Zeitschriften „FREIES DEUTSCHLAND" (erscheint in Mexiko) PRO NUMMER m$n. 0.75 AUS DEM INHALT DEJt LETZTEN NUMMER: Egon Erwin Kisch, Geburt eines Vulkans. — Ein Bericht cus Meister- Reporters. Heinrich Mann, Deutschend wird ausgekämmt. Paul Merker, Wie kann wiedergutgemacht werden? Prof. Karl Baivh, Protestanten in Hitler-Europa. Anna Seghers, Verbrannte Bücher. „DEUTSCHE BLAETTER" (erscheinen in Chile) PRO NUMMER m$n. 1 — LEITMOTIV DER ZEITSCHRIFT: Wir wollen keine Verstaatlichung des Menschen, sondern eine Vermensch- ILhung des Staates. — PESTALOZZI. Mit Beitärgen von Thomas Mann, Hermann Hesse, Ernst Wiechert, Udo Rukser, u. a. Erhält ich in der LIBRERIA ALEJANDRO BARNA e HIJO, LAVALLE 379 und JURAMENTO 2368 — Tel: 31 4513, 31 7427 und 73 4777 Bs. Aires Freie -Deutsche Buehne teatro alemän independiente. Casa del Teatro, Sta. Fe 1243. U. T. 41-2932. Leitung: P. Walter Jacob. Sonnabend, 7. Aug. (17.30 u. 2.130) Sonntag, 8. August 18 OLYMPIA Komödie von Franz Molnar Sonnabend, 14. Aug. (17.30 u. 21.30) Sonntag, 15. August 18 Uhr Der Mann, der zum Essen kam Komödie von G. F. Kaufman und Moss Hart. Besucht das einzige ständige, unabhängige deutschsprachige Theater Süd- Amerikas!! f 1 AMBRERIA VIENESA A. 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August 1943 August Siemsen: DEUTSCHLAND und FRANKREICH Seit den Zeiten Karls V. und Franz' I. ist das immer gespannte Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich eine Hauptursache der europäischen Zerrissenheit und der europäischen Kriege gewesen. Im Kampf der beiden grossen Mächte um die europäische Vorherrschaft hat England seit den Zeiten-Heinrichs VIII. konsequent in der Weise Stellung genommen, dass es sich auf die Seite des Schwächeren stellte, um dadurch im Interesse der eigenen Machtstellung das europäische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. So- lange Frankreich, der nähere Nachbar, als Konkurrent zur See und in Ueber- see gefährlicher war, d. h. bis zu den Kriegen der Französischen Revolution und Napoleons I., stand England ent- schieden gegen Frankreich. Erst im vorigen Weltkrieg drängte der aggres- sive deutsche Imperialismus es an die Seite Frankreichs. Aber gleich nach dem Weltkrieg hat die englische Diplo- matie gegenüber dem in Europa nach ihrer Meinung zu mächtig gewordenen Frankreich die geheime deutsche Auf- rüstung begünstigt, die Schaffung ei- nes europäischen Sicherheitssystems, von dem es eine Einigung und Stär- kung Kontinentaleuropas fürchtete', sabotiert und so Hitler und dem Na- tionalsozialismus die Wege geebnet. Am Ende dieses Krieges wird Konti- nentaleuropa furchtbar geschwächt sein. Kcntinentaleuropa — d. h. Euf- ropa ohne England, dessen Hauptin- teressen in seinem aussereuropäischen Imperium liegen, und ohne Russland, das nach Asien gravitiert, und das nach der Proklamierung des „Sozia- lismus in einem Lande" sich von der weltrevolutionären Aufgabe, wie sie Lenin und Trctzki gestellt hatten, auf eine nationalrussische Politik zurück- gezogen hat, die gegenüber Europa vor allem Sicherung gegen Angriffe er- strebt. Die Zukunftsaussichten dieses kontinentalen Europas hängen heute mehr denn je in entscheidender Weise von dem Verhältnis zwischen Deutsch- land und Frankreich ab. Je nachdem sich dieses Verhältnis positiv oder ne- gativ entwickelt, kann Europa ein star- ker Eckpfeiler für die Weltdemokratie und den Weltfrieden oder Ausgangs- gangspunkt neuen furchtbaren Un- glücks werden. Inmitten des Hasses, eines nach allem Geschehenen nur zu verständlichen, aber tief unfruchtbaren Hasses, hat Genevieve Tabouis kürzlich erklärt, niemals eher als heute sei die deutsch- französische Verständigung möglich, die endlich Europa den Frieden brin- gen werde, Mit der aus diesen Worten sprechenden politischen Weitsicht und Verantwortung setzt Genevieve Ta- bcuis in entscheidender Stunde die. Li- nie fort, die von Heinrich Heine zum „Jean Christophe" Romain Hollands und zu den Bemühungen der franzö- sischen und deutschen Liga für Men- schenrechte und der linken Sozialisten beider Länder führt. Wir wissen, dass die Masse des fran- zösischen Volkes friedlich gesinnt ist und nichts mehr gewünscht hat, als dass man sie in Frieden lasse. Sie war so friedlich gesinnt, dass sie uns deut- schen Hitlergegnern nicht glauben wollte, als wir sagten, dass Hitler Prankreich und Europa mit einem grauenvollen Krieg bedrohe, und dass man ihn hindern müsse, solange, man es noch könne. Das französische Volk dachte aber auch so sehr nur franzö:- sisch, so wenig europäisch ,dass es Da- ladier nach seiner Rückkehr aus Mün- chen als Friedensbringer begrüsste, im gleichen Augenblick also, in dem nach der Opferung der Tschechoslowakei der Angriffskrieg Hitlers unabwend- bar geworden war. Aber auch das deutsche Volk in seiner Gesamtheit ist keineswegs kriegerisch. Es ist eine Lüge der Vansittartisten, wenn sie vom „furor teutonicus" — übrigens waren die Teutonen Kelten; die Angeln und Sachsen aber Germa- nen —, von der unverbesserlichen, bar- barischen Freude der Deutschen an Krieg und Gewalt reden. Im Dreissig- jährigen Krieg und in den Kriegen Ludwigs XIV. war Deutschland der Angegriffene. Zur Zeit der Französi- schen Revolution und Napoleons I. war England der Hauptfeind Frank- reichs, was niemand besser wusste als Napoleon, der Kontinentaleuropa ge- gen England zu einigen suchte. Erst seit dem Ende des vorigen Jahrhun- derts ist der preussisch - deutsche Im- perialismus zum Element der Unruhe und Aggression geworden. Alle diese Geschichtsklitterungen, alle diese „hi- storischen Beweise" a la Vansittart, mit denen man alles und nichts be- weisen kann, dienen nur der Schürung des Hasses und der bewussten Irrefüh- rung. Zutreffend ist nur, dass in un- serem Jahrhundert der gesättigte fran- zösische Kapitalismus weniger aggres- siv und für den Frieden gefährlich war als der deutsche Kapitalismus und Militarismus, und dass da» deutsche Bürgertum seit Bismarck durch den preussischen deutschen Militarismus und Imperialismus mit seinem Gewalt- glauben und Machtwahn infiziert und vergiftet worden ist. Wahrheit ist aber auch, dass die deutschen Arbeiter und Bauern ebensowenig kriegslüstern und eroberungsgierig sind wie die Arbeiter und Bauern in irgendeinem anderen Lande. Die Reaktion, in erster Linie die Kriegsindustrie und die ihr dienstba- re Presse, hat diesseits und jenseits des Rheins den Chauvinismus geschürt. Diese Zusammenarbeit der „blutigen Rüstungsinternaitonale", die mit un- gezählten Millionen ihre Propaganda betrieb, war leider erfolgreicher als die Zusamenarbeit der Freunde des Frie- dens und der deutsch-französischen Verständigung. _ Diese Verständigung, wie sie von Briand und Stresemann erstrebt wurde, hätte keine tiefgehen- den wirtschaftlichen und noch weniger politischen Interessengegensätze zu überwinden gehabt. Nach der Wieder- angliederung Elsass'-Lothringens an Frankreich bestand kein Grund zur Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich, weder in Europa, noch in der Welt. Die Quotenkämpfe der deut- schen und französischen Schwerindu- strie, die zur Besetzung des Ruhrge- biets führten, und die damit der ver- brecherischen Hetze der Deutschnatio- nale.n und Nazis das erwünschte Ma- terial gaben, das gemeine Spiel, das die deutsche und französische Rü- stungsindustrie mit verteilten Rollen durchführte, die Ausnutzung dieser Konflikte durch die englische DiplOr matie — so beginnt der Verrat an den Interessen der Völker und am Frie- den Europas, der dann dem unheilvol- len Bündnis des deutschen Kapitalis- mus und des preussischen Grossgrund- besitzes und Militarismus mit den na- tionalsozialistischen Gangstern die Möglichkeit gab, das deutsche Volk zu betrügen oder zu vergewaltigen, um dann ihren Krieg zur Eroberung Eu- ropas vorzubereiten. Der Verlauf des Krieges hat gezeigt, dass die gleichen Kräfte der französi- schen Reaktion, die früher gegen e.ine deutsch - französische Verständigung als Grundlage eines kontinentaleuro- päischen Staatenbundes waren, dass die französische Schwerindustrie, und die ihr verbundenen Politiker, Militärs und Bürokraten zum Verrat und zur Kollaboration mit den Nazi-Invasoren bereit waren, dass aber die französi- schen Arbeiter, die verleumdet und ge- schmäht wurden, als sie ihre Ansprü- che und Rechte gegen den französi- schen Kapitalismus verfochten, den Kern des Widerstandes gegen die Un- terdrücker bildeten. Aus diesen Erfah- rungen ergibt sich der Standpunkt der de Gaullisten, die mit dem Ziel der Be- freiung Frankreichs von der Unter- drückung durch die Nazis auch Frei- heitsforderungen im Innern und als ihre Grundlage wirtschaftliche und soziale Reformen fordern, mögen die Meinungen über ihren Umfang auch auseinandergehen. Gerade das aber ist der Grund, aus dem das nord amerikanische Aussen- amt de Gaulle boykottiert hat, und weshalb es Giraud auf den Schild er- hoben und ihn nach Washington ein- geladen hat. Man sucht die Zusam- menarbeit mit den konservativen und reaktionären Kräften, mit den Oppor- tunisten, die sich von Vichy abwenden, da. die Niederlage Hitlers sicher ge- worden ist, um eine französische Re- volution zu verhindern, die zu weit nach links gehen könnte. Ebenso wie in Frankreich soll in Deutschland die Revolution verhindert werden, um die alte kapitalistische Ordnung zu retten. Als man zu Beginn des Krieges Flugblätter mit der Auf- forderung zur Erhebung über Deutsch- land abwarf, musste jeder den Kopf schütteln, der auch nur eine schwache Vorstellung vom Terrorsystem hatte, der im Hitlerzuchthaus Deutschland herrschte. Heute wirft man keine Flug- blätter ab. obwohl heute angesichts der weit fortgeschrittenen Zersetzung des Hitlerregimes durch einen wir- kungsvollen Appell an das deutsche Volk der Krieg sehr abgekürzt und unzählige Menschenleben gerettet wer- den könnten. Ein wirksamer Appell würde aber nur der sein, der unter- scheidet zwischen Nazis und deutschem Volk, der jenen, die Vernichtung, die- sem das Versprechen demokratischer Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb eines demokratischen Europa geben würde. Statt dessen treibt man heute die bereits schwankend gewöfdeööti Teile des deutschen-Volkes durch Dro- hungen an Hitlers Seite und verhin- dert so eine wirksame Aktion der Ille- galen und der Arbeiterschaft. Ja, nach allem, was man jüngst erleben muss- te, besteht die Befürchtung, dass man nach der 'Besetzung Deutschlands die deutschen Hitlergegner, das unter- drückte und betrogene deutsche Volk daran hindern wird, gründliche Ab- rechnung mit Militärs und Bürokra- ten, mit Kapitalisten und Junkern zu halten, die Hitler in den Sattel geho,- ben und unterstützt haben, besteht die Befürchtung, dass man gerade diese Elemente scnützen und benützen wird, um eine Revolution in Deutschland zu vereiteln. Angesichts der Anschläge reaktionärer Kreise in Amerika und England gegen die europäische Revolution und den Neubau Europas, erhalten die Worte Genevieve Tabouis erst ihre volle Be- deutung. Aber was sie als Gebot der Stunde fordert, die deutsch-französi- sche Verständigung, lässt sich nur durchführen, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind. Es müssen in beiden Län- dern demokratische Kräfte vorhanden sein, die stark genug sind, und diese Kräfte müssen den Willen zur Verp ständigung haben trotz aller Wider- stände. Wie steht es mit Deutschland? Man zweifelt in der Welt daran, dass es hinreichend starke demokratische Kräfte in Deutschland gibt. Zu Un- recht. Diese Kräfte, vor allem die Ar- beiterschaft, sind der Psyche, die aus Niederlage, Krise und von Schwerin- dustrie, Grossbanken und Grossgrund- besitz gespeister nationalistischer Pro- paganda erwuchs, nicht erlegen. Dafür gibt es einen schlüssigen Beweis: Die letzten freien Wahlen im November 1932 brachten den beiden Arbeiterpar- teien mehr Stimmen als den Nazis. Erst nach dieser Niederlage der Nazis und wegen ihrer spielten Schwerindu- strie und Grossgrundbesitz, die ihre Herrschaft bedroht fühlten, die Macht Hitler in die Hände. Während das Ausland ruhig und un- besorgt zusah, wie Hitler den Krieg vorbereitete, wurden nun Zehntausen- de von Sozialisten, Pazifisten und De- mokraten — die Ermordung der Ju- den kam erst später —- umgebracht, Hunderttausende in den Konzentra- tionslagern gefoltert. Die Hiife,- und Warnungsrute der emigrierten deut- schen Opposition verhallten gänzlich ungenört. Statt Hitler in seinem AmoKlauf auizuhalten, räumte man ihm Hindernisse aus den Weg. Das deutsche Volk aber hat in den verflos- senen zehn Jahren einen so furchtba- ren Anscnauungsunterncht erhalten, dass aie stets vornanaen gewesenen denioxratiscnen Kräfte der deutschen Ar0e1terscnc.it starken Zuzug aus an- deren ttcmcnten erhalten werden und aucn mit aer Sinnesänderung weiter Kreise des deutscnen Volkes rechnen aurien. zur E'riuiiung inrer histori- sunen Auigabe, aer Austiigung des Mi- litarismus und oes Ocwaitgiauoens, der ocnaifung einer neuen europäi- scnen u-esmnung, eines neuen Geistes, des Geistes, aer in den laeen der gro- ssen iranzusiscnen Revolution seine kiassiscne .form gefunden hat, brau- chen die demoKraascnen Kräfte Deutschlands das Verständnis und die hiue aer aemuKratiscnen K.raii>e oes Aus-anas, vor aiiem rrankreicns. Sie, seiost werden eine ihrer vornenmsten Auigaoen in aer Verständigung mit tTauiaeicn eroncken, von ansäen euro- päischer -Leistung und tieaeutung sie steu; uoerzeugt gewesen sind. Für diejenigen, die den konsequenten Ka-mpi ues -ttjiusxen Deutscniana, d. h. der aeutscnen esoziaiiscen und auirech- ten uemoKiacen, gegen den Militaris- mus mcnt kennen, ist es vielleicht nicht überflüssig zu wiederholen, dass das von uns erstrebte neue Deutsch- land nichts gegen seine Entwaffnung einzuwenden nat, wenn Deucscniand andererseits integrierender Bestandteil einer aemokrat-iöcnfcui europäiscnen fctaatenunion sein wird. Was Prankreich betrifft, so zweifelt man — und sicher mit Recht — nicht daran, dass die demoKra tischen Kräf- te aes französischen Volkes, die Euro- pa und der Weit so oft ein herrliches Beispiel gegeben haben, aus den furcntbaren niriahrungen und Lehren der letzten Jahre gestärkt und macht- voller hervorgehen werden. Diese Kräf- te finaen zur Zeit ihre Zusamenfas- sung in den Kämpfenden Franzosen unter Führung de Gaulles. Ihre Hai- tutig gegenüber der Pördefting reaktio- närer kjyuppen und Personen durch aie NoraarncriKaner und neuerdings auch durcn die Engländer, ist vor bild licn. Aber uns scheint, aass sie sich in inrer Abwehr zu senr isolieren, sich zu senr auf einen rem franzosischen, statt auf einen europäischen Stand- punkt stehen. Wir lurcnten, dass sie in soicner Isolierung zu scnwach sein werden, um sicn durchzusetzen. Wir glauuen, aass es in mrem eigenen, wie nn europäischen mteresse wäre, wenn sie sich m der Beurteilung Deutsch- ianas mcnt oen Vazxsitcareisten an- sunnessen wurden, d. h. ae,n gleichen reaktionären preisen in UtiA. und in England, gegen deren Einmischung in franzosisciie Angeiegenneiten sie sicn wenucn. Will man aie Aosicnt aer Ue- aKuon durenkreu^en, so ist die zusam- mtniassung aer demokratischen Kräf- te Koiitinentaieuropas erioraemch. Ei- ne zjusammenaroeit aer französischen und aeutscnen aemokratisenen Kräfte una aer spanischen itepuonkaner soll- te aer erste ocnritt dazu sein. Wir hof- fen, aass ein anaerer, vielleicht noch wicntiöerer, auren aie Verstariaigung zwiscnen aen deutschen Aroeitern und ihren in Deutsen^and aroeitenaen französischen is.ameraaen getan wird. Wir sind bereits zu Anfang des Krie- ges tur einen solcnen zusamenschiuss aer antiiasemstigcnen, aemoKratischen Kraite der voixer Europas mit aem Ziei aes europäiscnen .Neuaufbaus ein- getreten. JNur aie Vereinigung aieser, heute grösstenteils noch latenten Kräf- te wira es vermögen, ein einiges, aemq- kratiscnes, irieaiiches Europa auf den iTummern aes aiten Kuropas zu er- richten. tiie müsste auch starke Wir- kungen in aer ganzen Welt, nicht zu- letzt in hing^anu una den Vereinigten fct-aten haoen. Das neue Europa, ge- stutzt vor altem auf die deutsch-fran- zösische Verständigung, konnte üann, aber auch nur dann, noch einmal eine grosse weltnistoriscne Aufgabe in der Kichtung des Weitfriedens und der Weitorganisierung erfüllen. Kommt diese kontinentaleuropäische demokratische Prent dagegen nicht zu- stande, so kann man nur mit banger Sorge dem erneuten Marsch in Chaos und Weltkrieg entgegensehen. mm £ mm Paul Hagen (Neu) York) ZUR FRAGE DER ERZIEHUNG IN NACHKRIEGS - DEUTSCHLAND Es gibt nur eine Kraft, die die Umer- ziehung der Jugend und die Umorien- tierung gewisser Erwachsenenschich- ten, die vorübergehend unter dem Ein- fluss der Nazis standen, gewährleisten kann. Das ist die Kraft der zu Ende geführten demokratischen Revolution in Deutschland. Das wird sofort klar, wenn man die spezifischen Erziehungs- probleme ins Auge fasst. Die entschei- dende Periode der Charakterbildung ist, wie die moderne Psychologie lehrt, die Periode der frühesten Kindheit. Auch unter den Nazis geschieht die Erziehung für diese früheste Alters- stufe in der Familie. Es sind die ge- sellschaftlichen Traditionen, die päda- gogischen Gebräuche und die Verhal- tungsweise der Familienoberhäupter und der Familien selbst, die den Cha- rakter der Kinder im frühesten Le- bensalter und in der Folge für das gan- ze spätere Leben am stärksten beein- flussen. Nach dem letzten Kriege sind tiefgehende Schulreformen in Deutsch- land durchgeführt worden, die den Einfluss der Traditionen der Wilhel- minischen Zeit vorübergehend weitge- hend wenigstens in den Volksschulen beseitigt haben. Was der Umsturz von 1918 jedoch fast unangetastet liess, waren traditionelle .Ueberlebsel der deutschen Autokratie in der Familien- erziehung. Dort, wo dieser Einfluss die Traditionen der alten Gesellschaft am unangetastetsten liess, nämlich in den Ober- und Mittelschichten, wo die Re- volution nicht eindrang, setzte später die reaktionäre oder die faschistische Reaktion an. Die Arbeiterschichten waren von diesen Einflüssen schon da- mals freier, weil sie an der „Kultur" der alten Gesellschaft nicht gleichmä- ssig Teil hatten; und auch deshalb, weil sie in ihren Parteien, Jugendor- ganisationen und Schulen bewusst ei- ne andere, eine demokratische Kultur aufzubauen begonnen hatten. Wer im Ernst die Ausrottung der autokrati- schen Ideologien in Deutschland will, muss die Vollendung der demokrati- schen Revolution wollen. Aus den Schichten der Unterprivilegierten wer- den die von der alten Gesellschaft am wenigsten infizierten Menschen kom- men. Kein Expeditionskorps ausländi- scher Erzieher und auch keine inter- nationale Schulinspektion kann die gleiche Wirkung haben wie die demo- kratische Revolution selbst. Zweifellos wird es ausserdem das Problem der Umschulung der älteren Jugendlichen geben, die den Krieg überstehen. Aber es wird nach der Nie- derlage mehr das Problem der Be- kämpfung der Verwahrlosung hundert- lausender junger Menschen sein, de- ren nationalsozialistische Jugendidea- 1p., soweit sie noch bestanden, mit dem Zusammenbruch der Glorie der Par- teiherrschaft und mit der Verflüchti- gung der Parteireligion ebenfalls zu- sammengebrochen sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass die. männliche Jugend der jüngeren Jahrgänge mehr als dezimiert aus dem Kriege zurück- kehren wird, dass die älteren Kinder in der Heimat durch den Luftkrieg, die Evakuierungen und, nicht zu ver- gessen, durch das abstossende Beispiel der nationalsozialistischen beamteten Jugendpflege, durchjden militärischen Drill und durch die?" Verlogenheit der hitlerschen Zwangspädagogie bereits weitgehend vom Nationalsozialismus kuriert sein wird. Sie betrachten schon jetzt die Naziherrschaft nicht mehr wie die Hitlerjugend von 1932 als ihren Staat, sondern als den der älteren Brü- der und Väter. Es hat sich ganz natür- lich ein Generationskonflikt entwickelt der mit dem Zusammenbruch der al- ten Autoritäten seine natürliche Lö- sung finden wird. Umgekehrt wie die meisten besorgten Pädagogen im Aus- land erwarten wir, dass gerade ein grosser Teil der Jugend in Deutsch- land ein ergebener und bewusster Trä- ger der neuen Gesellschaft sein wird. Unsere Väter waren die Repräsentan- ten des Wilhelminischen Deutschland. Aus der Niederlage des letzten Krie- ges kehrten wir zurück, nicht als An- hänger des Kaisers und der alten Ge- sellschaft, sondern als Demokraten, Sozialisten oder Kommunisten. Als uns die Republik enttäuschte, spaltete sich der aktivste Teil der Jugend in die kommunistische oder nationalsoziali- stische Opposition der Republik. Efs ist sehr wahrscheinlich, dass in der Reak- tion auf die neueste totalitäre Auto- rität eine neue Jugend aus diesem Kriege zurückkehren wird, und ganz natürlich neue Wege suchen wird. Sie wird nicht die gestürzte Hitlerfahne erheben, sie zuletzt. Unter solchen Verhältnissen und an- gesichts der Tatsache, dass die Lehrer und besonders die Lehrer der höheren Schulen mehrere Überzeugungsschwen- kungen durchzuführen hatten und da- bei an innerer Sicherheit und Autori- tät verloren haben, wird es von der grössten Bedeutung sein, ob eine neue demokratische Jugendbewegung ent- steht, die die notwendige Umschulung unter ihrer eigenen Verantwortung an sich vornimmt. Letzte Nachrichten aus Deutschland über das Aufflackern ei- ner Opposition unter von den Nazis ausgewählten Studen an den Universi- täten zeigen, dass Deutschland derzeit die italienische Entwicklung nachzuho- len beginnt. In Italien aber ist die Ju- gend der Träger demokratischer Ideen, jedenfalls antifaschistische Ideen und zwar die Jugend, die infolge der Dau- er des italienischen Regimes niemals eine Gelegenheit hatte, andere, als fa- schistische Schulen zu besuchen, und an nichtfaschistischen Organisationen und Bewegungen teilzunehmen. Auch das Problem der Erwachsenen- umschulung und Erziehung kann in der Hauptsache nicht anders aJs durch die Selbständigkeit der demokrati- schen Bewegung, durch ihre neuen Einrichtungen, durch die Wiederauf- nahme der Tradition der Volkshoch- schulen und der Abendschulen für Ar- beiter gelöst werden. Schliesslich ist es eine Erfahrung, die so alt wie die menschliche Geschichte ist, dass die Versuche von fremdherr- schaftlichen Erziehungsdiktaturen ge- wöhnlich in das Gegenteil umschlagen. (Aus dem Manuskript: „Deutsch- land nach Hitler"). In Memoriam Otto und Alice Rühle Die deutschen Antifaschisten haben einen neuen Verlust erlitten: in Mexi- ko starb Otto Rühle an einem Herz- schlag, seine Ffau Alice Rühle-Gerstel machte einige Stunden darauf ihrem Leben selbst ein Ende. Mit Otto Rühle verlässt uns einer der unbeugsamsten und härtesten Kämp- fer gegen das Weltunrecht, mit des- sen politischen Ideen wir nicht immer übereinstimmten, der aber eine immer seltener werdende Eigenschaft hatte: kompromissloses Einstehen zu dem als richtig Erkannten. Einer ganzen Ge- neration von Sozialisten war Otto Rühle irgendwie Lehrer, sei es in den Parteischulen vor dem ersten Welt- kriege oder in der grossen Zahl seiner populären und doch nicht verflachen- den Schriften, die zum grossen Teil von ihm und seiner Frau gemeinsam verfasst waren. In der sozialdemokratischen Reichs- tagsfraktion von 1914 war er neben Karl Liebknecht der einzige, der den Fraktionszwang zur Bewilligung der Kriegskredite -am 2. Dezember 1914 durchbrach. Das haben ihm die Reak- tionäre aller Richtungen niemals ver- gessen. Für die „Nacht der langen Messer'' war er als einer der ersten, vorgesehen. Es gelang ihm, über die Tschechoslowakei nach Mexiko zu kommen, wo seine pädagogischen Schriften die Grundlage der damaligen sozialistischen Schulexperimente wa- ren. Er wurde pägagogischer Berater des mexikanischen Unterrichtsministe- riums, schied aber (wieder der echte Rühle!) freiwillig aus, als er sah, dass man nicht viel über Worte hinauskam. Nur den Jahren nach stand Rühle heute an der Schwelle des Greisenal- ters, innerlich war er der junge Rebell geblieben. Dass seine zarte, feingeisti- ge Lebenskameradin ohne ihn, dessen Kampf ihr Leben war, nicht weiterge- hen konnte, wird jeder verstehen, der sie kannte. Beider Andenken wird uns teuer sein. F, R. DISKUSSION ÜBER DIE INTERNATIONALE ARBEITEREINHEIT Die Vorschläge Laskis zu diesem. The- ma, die wir in Nr. 64 dieser Zeitschrift veröffentlichten, haben zu einer Dis- kussion geführt, der wir das Folgende entnehmen: Felix Gouin, Vizepräsident der Kam- merfraktion der französischen soziali- stischen Partei, stimmt Laskis Forde- rungen z.u: 1. Die proletasiche Einheit: Eine ge- spaltene Arbeiterklasse ist schon zu drei Viertel geschlagen. Der Sturz Hit- lers und Mussolinis wird noch nicht das Ende des Faschismus sein, wie Darlans Tod nicht das Ende des Dar- lanismus ist. Im Kampf gegen beide Gefahren ist die volle Arbeitereinheit notwendig. 2. Der Kampf gegen die Quislinge: Mit der bequemen Ausrede der militäri- schen Notwendigkeit treiben jene, die vor dem vollen Sieg der Demokratie über den Faschismus Angst haben, Eu- ropa zu einem Hitlerismus ohne Hit- ler. Hier ist die Scheidelinie zwischen denen, die wirklich den Sieg der arbei- tenden Massen über den Faschismus wollen und jenen Fseudodemokraten, die schon von der Hitlerkrankheit in- fiziert sind. 3. Die Schaffung eines wirklichen Frie- dens: Versailles hat gelehrt, dass der Friede nicht mehr als eine Täuschung ist, wenn er die Probleme nur berührt, ohne sie zu lösen. Der Friede muss alle politischen, ökonomischen und kultu- rellen Aspekte berücksichtigen. In al- len diesen J'ragen muss eine gemein- same sozialistische Konzeption gesucht werden. üMll Hans Vogel, einer der Vorsitzenden der SPD, und derzeitiger Vorsitzender der „Sozailistischen Union" in London, be- klagt die. Tatsache, dass deutsche So- zialdemokraten in diesem Lande als Feinde angesehen werden, obwohl sie die ersten waren, die Hitler bekämpft und die Welt vor ihm gewarnt haben. An Hand von Dokumenten zeigt Vogel, dass die S P.D. 1939, die Union deut- scher sozialistischer Organisationen in Grossbritannien 1941 eindeutig für die volle Abrüstung Deutschlands einge- treten sind. Heute können die deut- schen Arbeiter so wenig gegen Hitler losschlagen wie die fremden Arbeiter im Reich. Aber die Erinnerung an 1918 ist lebendig und die Internationale könnte mit geeigneter Propaganda zur Verkürzung des Krieges beitragen. In diesem Krieg stehen alle sozialisti- schen Parteien, einschliesslich der deutschen, in Gegnerschaft zu Hitler und zur deutschen Aggression. Die Parteien aller unterworfenen Länder sind in London vertreten, so dass sehr leicht Konferenzen der S.A.I. abgehal- ten werden könnten. Für eine aktive Internationale ist es allerdings unter alen Umständen notwendig, die deut- schen Sozialisten einzuschliessen. De Btfouckere, der frühere Präsident der 2. Internationale: Eine Hauptursache der gegenwärtigen Krise der Internationale lag in der Praxis des Scheines einer äusseren Einheit durch Vermeidung offener Dis- kussionen. Ein Wiederaufbau der In- ternationale ist kaum möglich, bevor Europa vom Nazismus gesäubert ist; aber Vorbereitungen können und müs- sen jetzt schon getroffen werden. Man darf nicht warten, bis die Funktionä- re sich entscheiden, etwas zu tun. Die öffentliche Meinung, muss die Funktio- näre vorwärtstreiben. Darum wäre es gut, jetzt schon einen Kreis von Freun- den der Internationale zu bilden, der, bestehend aus Einzelpersonen, nicht aus Parteienvertretern, ' versuchen sollte., den Wiederaufbau der In- ternationale vorzubereiten und zu un- terstützen. Er müsste sofort eine Ak- tion zur Verhinderung der Einrieb- tungtung faschistischer oder halbfa- schistischer Regierungen in den be- freiten Ländern unternehmen. Die zweite Hauptaufgabe wäre die klare Formulierung der Stellung zum. Natio- nalitätsproblem. Die Nationen sollen gleiche Freiheiten und Rechte haben, aber sie müssen einen Teil ihrer Sou- veränität zugunsten einer internatio- nalen Autorität aufgeben, die imstande ist, den Frieden und die Wirtschaft zu organisieren. Barbara Ayrton Gould, Mitglied der Exekutive der Labourparty, schreibt: „Bei der ersten Konferenz der Inter- nationale, der ich vor mehr als 15 Jah- ren beiwohnte, bemerkte ich, wieviele Delegierte von ihren nationalen Ge- sichtspunkten beeinflusst waren, und ich empfand, wie schädlich das für die Arbeit der gesamten Internationale war. Wenn eine solche Haltung in früheren Tagen schädlich war, so wä- re sie in der Nachkriegszeit katastro- phal, wenn so viele Probleme und Bit- terkeiten auf Grund der schrecklichen Kriegsverhältnisse entstanden sein werden. Wir müssen die Tatsache er- kennen, dass Einigkeit heute nicht nur nötiger als je zuvor ist, sondern dass auch die Hindernisse, die überwunden werden müssen, um sie zu erreichen, viel grösser sind. Dennoch müssen sie überwunden werden; sonst wird der Feind, wie gross auch der Sieg der Al- liierten über die Achse sein mag, den- noch den Krieg gewonnen haben. Es ist ganz klar, dass die ungeheuren Probleme des Wiederaufbaus nach dem Kriege nur durch die Sozialdemo- kraten aller Nationen in Zusammenar- beit im Geiste, des Internationalismus gelöst werden können. Ob die Soziali- sten ihre Differenzen beilegen oder nicht, — die Kapitalisten werden ihre Differenzen sicher beilegen. Im Au- genblick, da die Feindseligkeiten auf- hören, werden sich die Finanziers, Rü- stungsprcduzenten und alle anderen Industriellen einigen. Sie werden in- ternational denken und handeln. Ich bin sicher, dass die Existenz einer wirklichen Sozialistischen Internatio- nale, die vor Kriegsende ins Leben tritt, der einzige Weg ist, um einen wirklichen Frieden zu sichern und nicht bloss eine neue Pause zwischen den Kriegen. Die sofortige Aufgabe der Labourparty, wie ich sie sehe, ist es, alle Sozialdemokraten, die jetzt in un- serem Lande leben, zusammenbringen. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Tren- nungen zwischen Sozialdemokraten des einen und des anderen Landes oder zwischen den verschiedeneri Gruppen eines und desselben Landes anzuerkennen. E. Löhnberg (Bolivien) ; EIN TAGEBÜCH Die Frage, wie der Ausländer Deutsch- land erlebt und seine inneren Vorgän- ge beurteilt, gewinnt in dem Masse an Bedeutung, wie sich das Naziregime seirem Ende nähert. Zwar werden auch die vielgelesenen Bücher über die- ses Thema auf die Meinungsbildung der verantwortlichen Staatsmänner der alliierten Nationen im allgemeinen keinen entscheidenden Einfluss^ aus- üben, aber man sollte die Wirkung vielgelesener Augenzeugen der Ereig- nisse auf die Diskussionen über die Gestaltung einer besseren Zukunft auch nicht unterschätzen. William Shirer, ein junger Amerika- ner, zuerst Korrespondent des Paris Herald, dann Berichterstatter für die Radiosendungen des Universal Servi- ce, und seit 1937 für das Columbia Broadcasting System von Deutschland aus, hat die Jahre 1934 bis 1941 in Deutschland verbracht und seine Ein- drücke, in Tagebuchform in dem Bu- che „Mi Diario en Berlin" geschildert, das aus dem Englischen übersetzt und 1942 im Verlag "El Nuevo Mundo" in Mexiko auf spanisch erschienen ist. Leider war Shirer erst nach der Zer- trümmerung der antifaschistischen Opposition in .Deutschland; er hätte manches über das Denken der breiten Massen dort lernen können, was er nicht zu wissen scheint. Immerhin ist es bemerkenswert, dass selbst dieser ziemlich oberfälchliche Beobachter, der sich fast nur in hochoffiziellen Kreisen bewegen darf, immer wieder auf die Anzeichen eines mindestens passiven Widerstandes gegen das Nazi- regime stösst. Von Spanien, wo er sich aufhält, als ihm die erste Korrespondentenstelle angeboten wird, reist er zunächst nach Frankreich und kommt gerade zurecht, um auf den Strassen von Paris eine vom französischen Finanzkapital auf- gehetzte Menschenmenge „an der Ar- beit" zu sehen: Gamelots du Roi, die Jeunesse Patricte des Herrn Taittin- ger, die Pistolenhelden der Solidarite Frangaise des Parfumfabrikanten Co- ty, die Union Nacionale des Comba- tants, usf. Tout comme chez nous. Es geht gegen die verdammte Demokratie, wie vorher in Deutschland gegen die „Vierzehn Jahre Korruption". Zwar beherrscht die Polizei die Strassen, aber die Regierung Daladier die Poli- zei; und so geschieht nichts gegen die „Patrioten". In München treffen wir mit Shirer D?Ja.dier wieder, im vier- blättrigen Kleeblatt Daladier, Cham- berlain, -Mussolini und Hitler, wo sie Europa auf ihre Art befrieden. Als die Befriedung in Wien im gleichen Sinne durch die Maschinengewehre und Ar- tillerie der Dollfuss und Starhemberg gegen die werktätigen Massen weiter geht, da überkommt ein Gefühl des Staunens, leicht gemischt mit Aerger, das unverdorbene Gemüt des Amerika- ners. Was ist denn das für eine De- mokratie, in der es immer nur gegen die eine Seite und niemals gegen die Reaktion geht?.! In Deutschland ge- wöhnt er sich das Staunen langsam wieder ab. Ueberall Zensur, Inspektion, Drohung, Denunziation, ein Parlament .ihrem Führer zujubelnder, ycn Sh. als ihysterische, glatzköpfig-bierbäuchige .Kleinbürger beschrie-bene Menschen, die er als Ausgeburt des deutschen Geistes deuten zu müssen glaubt, über- all Parteifeste, Militärparaden ,erst mit sentimentalen Friedensbeteuerun- gen ,dann. in dem Masse, wie die Auf- rüstung fortschreitet, mit einer im- mer zunehmenden Dosis Drohungen gemischt, und schliesslich der Einfall in Oesterreich und in die Tschechoslo- wakei* — das alles zieht an uns vor- über, als wäre es getsern gewesen. Doch muss Sh. immer wieder der "Wahrheit die Ehre geben: immer aufs meue wundert er sich darüber, wie gleichgültig, ja feindselig die grosse Masse der Berliner diesem ganzen Rummel gegenübersteht. Als der Krieg wegen der Frage der Ab- tretung der Ludetengebiete an das Reich noch einmal vermieden wird, no- tiert ßh. eine. Woge des erleichternden Aufatmens bei den Massen. Dafür be- schliesst „man in London erst offiziell- geheim» dann „lädt" man öffentlich durch die „Times" die Tschechoslowa- kei „ein", Hitlers Forderungen zuzu- stimmen ; und dies, nachdem der tsche- chische Premierminister Milo Hodza bereits der Welt durch Rundfunk ein klares „N6in" zu Hitlers Forderungen zugerufen hatte. Ebenso geht es der Spanischen Republik. Die smarten Bon.net und Halifax, die vorher einen Abstecher nach. Rom in einer Form machen, die dem Amerikaner beissen- clen Hohn entlockt, wehren sich in dei1 Völkerbundsversammlung in Genf ge- gen die romantischen Versuche aller Menschen, die den ßieg des Hitler- und Musso-Lakeiien Franco über die spa- nische Freiheit verhindern wollen. Als der Vertreter des um seine Existenz ringenden republikanischen Spanien, Del Vayo, in einer Sitzung eine würdi- ge Rede für die Freihit hält, verlässt Halifax, „um seine wahren Sympa- thien zu bezeugen, mitten in der Rede Del Vayos ostentativ dien Sitzungs- saal". Worauf Franca bald danach ebenso ostentativ in Madrid einzieht. Den englischen Gesandten Henderson in Berlin bezeichnet Sh. kurz und bün- dig als „Etnbajador ingles pro-Nazi". Interessant sind Sh.'s Bemerkungen über das Verhältnis zwischen der Lon- doner „Times" zu ihrem eigenen Kor- respondenten in Berlin, Norman Eb- butt, well dieser die deutschen Ver- hältnisse in einer dem Blatte uner- wünschten Form kennt und schildert; ebenso Sh.'s Bemerkungen über den sogenannten Clivedon Set. Es ist gut, sich an alle diese Dinge immer wieder zu erinnern, denn die Kräfte und Gruppen ,die unter der Bezeichnung „Münchener Geist" in die Weltge- schichte eingegangen sind, waren nur vorübergehend in den Hintergrund ge- treten; es sind wesentlich die gleichen Gruppen, die seit einiger Zeit plötzlich die Völker und nicht die sie beherr- schenden Kreise für das Zeitgeschehen verantwortlich machen wollen. Hitler, das „enfant terrible" des inter- nationalen Finanzkapitals, überschrei- tet mit dem Einfall in Polen die guten Manieren der internationalen Politik; er will zu viel auf einmal schlucken und bedroht nun auch die politische Vormachtstellung der grossen demo- kratischen Mächte mehr, als es mit dem Kampf gegen die werktätigen Massen in Mitteleuropa und mit dem Aufbau eines Bollwerks gegen die da- mals gehasste und gefürchtete Sowjet- union unmittelbar verträglich ist. So kommt es zum Weltkrieg Nr. II. Sh.'s eigene Beobachtungen über den hel- denhaften Wiederstand der Polen, Hol- länder und Belgier bringen dem In- formierten kaum wesentlich Neues, doch weiss er gelegentlich wissenswer- te Einzelheiten über die Flandern- schiacht und die Kämpfe in Nord- frankreich mitzuteilen. Längs der Strassen Aachen, Limburg, Lüttich, Namur, Charleroi, Maubeuge studiert er, gelegentlich noch Augenzeuge der Kämpfe, die Geschichte des französi- schen Zusammenbruchs und gelangt zu dem Schluss, dass von einem orga- nisierten Wiederstand auf französi- scher Seite auf diesen Frontabschnitt überhaupt nicht die Rede sein kann. Tankhindernisse waren kaum ange- deutet, Tankfallen, wie sie die Schwei- zer um die selbe Zeit zu tausenden längst ihrer Grenze gebaut hatten, waren an keiner Stelle vorhanden; „nur selten" entwickelten sich über- haupt Kämpfe querfeldein, nicht ein- mal das Getreide längst der Landstra- ssen, die nach Paris führen, war zer- treten. Die Pariser Regierung regierte nichts; nur die Konfusion herrschte. Nach Sh. hatte nicht nur die Naziin- filtration, sondern, auch die kommuni- stische Parole „Kämpft nicht!" ihr Teil an dem Zusamenbruch. Weder nach der Flandernschlacht, noch nach der Einnahme von Paris kann Sh. beim deutschen Publikum die gebüh- rende Begeisterung feststellen. Als die Siegesmeldungen vom Falle von Paris in Berlin eintreffen, befindet sich Sh. gerade im Schwimmbad Berlin-Halen- see. Von etwa 500 Personen, die sich dort sonnen und ihre Ruhe haben wol- len, kaufen ganze 3 Personen den schreienden Extrablatt-Verkäufern ih- re Zeitungen ab! Dann kommt die Wendung im Kriege; der englische Widerstand versteift sich, die Menschheit schöpft wieder Hoffnung, und die regelmässigen Be- richte Sh.'s ins Mikrophon im berliner Rundfunk, die nach New York gesen- det werdey, haben die Explosionen der englischen Bomben in den Strassen und das Dröhnen der Abwehrbatterien immer häufiger zur Begleitmusik. Amüsant sind Sh.'s Berichte über sei- nen Kleinkrieg mit den Nazi-Zensoren am Rundfunk, denen er seine Texte erst immer vorzulegen hat. Sh. beobachtet einmal, wie das Fort- räumen der noch nicht explodierten Bomben von den Strassen und Grund- stücken durch Insassen aus den Kon- zentrationslagern ausgeführt wird. Da man ihnen für den Fall des Gelin- gens ihrer Arbeit die Freilassung ver- sprochen hatte, so erklärten sie sich nur allzu gern bereit. Der Tod wäre nur eine Erlösung von der „Behand- lung" gewesen, der man sie unterwor- fen hatte. Ungeachtet seiner eigenen, hierzu im Widerspruch stehenden Beobachtun- gen versucht Sh., banal-oberflächliche Spekulationen über den deutschen Volkscharakter anzustellen; wie etwa die, dass die Deutschen „als Volk" des seelischen Gleichgewichts entbehren, wie es die alten Griechen und Römer, sowie die Franzen haben sollen. Die Weimarer Republik sei mit ihrer libe- ralen Demokratie so weit gegangen, dass die Deutschen sie nicht hätten zum Funktionieren bringen können. Die Sucht nach Expansion, der Schrei nach dem „Lebensraum", sei etwas, das latent in der Seele des deutschen Volkes liege, und er zitiert zum Be- weise für diese Behauptungen Fichte, Hegel, Nietzsche und Treitschke, die in ihren philosophischen Schriften diesen Hang enthüllten. (Warum zitiert er nicht z. B. Kant, Humboldt, Goethe und Marx?) Als ob die Schreibtisch- spekulationen einiger weniger ausge- sprochener Individualisten wie Nietz- sche, oder von Philosophen wie Hegel und Treitschke, die einer dünnen sozia- len Oberschicht eines Landes angehö- ren oder die Expansionspolitik des Mo- nopolkapitals, das die Völker wegen der Eroberung der billigen Absatz-, markte und Rohstoff gebiete in die Kriege gehetzt, gleichgesetzt werden dürfte mit dem Verlangen der breiten, ausgebeuteten Massen nach einem bes- seren Dasein; ein Sehnen, das sich doch im ständigen Kampfe gegen die- se Oberschicht und Klique von Aus- beutern B'ahn bricht! (Und Fichte, der Verehrer der Französischen Revolu- tion, sollte von Sh. lieber überhaupt nicht im gleichen Atemzug mit den anderen Philosophen genannt wer- den). Mit deutschen Arbeitern ist Sh. denn auch während seines ganzen Auf- enthaltes niemals in wirkliche Füh- lung gekommen. Trotzdem ist das Ta- gebuch des amerikanischen Journali- sten die Sammlung von Notizen eines ehrlichen Menschen, der es versucht, sich in der Fülle der auf ihn einstür- menden Eindrücke zurecht zu finden. Wir stehen nicht weit vor dem Ende des Weltkrieges Nr. II. Aber jene an- deren Kräfte, für die „München" das Symbol geworden ist,, sind noch da, und in nicht ferner Zukunft werden wir sehen, ob die „Münchener" Kräfte oder die Kräfte der grundsätzlichen Neugestaltung in Europa die Oberhand gewinnen werden. — 10 — Dr. Juan Lehmann: FRACASO NAZI POR DOQUIER "La primera y mäs genuina repre- sentaciön del pueblo es aquella par- te de el, que con la productividad de la tierra sustenta a los hombres y con la fecundidad de su familia sostiene a la Naciön. Es misiön del Estado, por lo tanto, conservar de un modo preferente, a todo trance y ccn todos los medios, a estos ele- mentos de cuya vida depende la persistencia o destrucciön de nues- tro pueblo". Con esta fräse de Adolfo Hitler se inicia el solleto titulado ''AM vela Alemania por su poblaciön rural", que el Ministerio de Propaganda nazi di- funde en los paises de idioma caste- lläno para mostrar al lector ingenuo cuänto ha hecho el nacionalsocialis- mo por la gente del campo. Considerando la importancia- que Hitler da al problema rural, deberia- mos esperar que por lo menos a este respecto se hayan logrado grandes prögresos en el Tercer Reich. Pero —naturalmente en contradicciön con las mtenciones del autor de aquel fo- lleto— sus revelaciones dejan una im- presiön muy diferente a la que era de esperar. Si Hitler no ha cumplido sus grandes pi'omesas referentes a la so- luciön de aqiuel problema fundamen- tal, mucho menos lo habra hecho en los puntos que ocupan un lugar menos preponderante en el programa nazi. Dos fueron las dificultades principa- les a que se viö enfrentada desde el siglo pasado la politica agraria ale- mana: las elevadas deudas contra las que tenian que luchar rtiuchos campe- sinos y "la fuga. del campo", que des- poblö siempre mäs a las zonas rura- les y les quito la mano de obra nece. saria. Fara mejorar la Situation financie- ra del campesino hay una sola solu- ciöD, que sea mäs que un mero medio paliativo: fomentar el consumo de lo que produce el campesino —sobre todo el chacarero mediano y pequeno— elevändose a causa de la mayor Je- manda tambien los precios de los pro- ductos agropeouarios. Pero esto re- quiere un aumento general de los s'uel- dos de los obreros y empleados. habfan pagado los grandes industria- les a Hitler para que este, una vez lle. gado al poder, mejorara la situaciön de las masas asalariadas en detrimen- to de las rentas de los grandes capi- talistas? Efectivamente, los nazis buscaron otro remedio que parecia el huevo de Co- lon: crearon las "granjas heredita- rias". Estas granjas no pueden ser embargadas, ni vendidas y menos r'e- matadas judicialmente, tampoco pue- den repartirse ent.re los hijos sino que tienen que ser transmitidas a uno solo de los hijos —por regia general al primogenito. £No evitarig. esto que deudas excesivas agobiaran al campe- sino y terminalen por hacerle perder su chacra? Pero esta medida no solucionö de nin- guna manera el poblema, Muy al contrario, los nuevos "granjeros here- ditarios'' se vieron desprovistos de to- da posibilidad de conseguir creditos, dado que los acreedores consideraron a los "granjeros hereditarios" como deudores dudosos, no habiendo la po- sibilidad de embargarlos en caso ne- cesario. Ademäs los segundos y ter- ceros hijos, que ant es habian parti- cipado en la herencia, ahora como hi- jos de "granjeros hereditarios'' salie- ron sin la suya, quedändoles ünica- mente la alternativa de permanecer como peones con su hermano mayor que heredö lo "granja hereditaria", o de emigrar del campo a la ciudad, — 11 — contribuyendö asi a acrecentar en lu- gar de disminuir la fuga del cainpo. öY que se hizo para üetener esta fu- ga del campo de parte de los traba- jadores? Nuestro folleto dice al res- peeto: "El camino que en este caso se ha seguido, se present?. consc antemente ccmo el mäs promlsorio para lograr una disminuciön en la fuga del cam- po, mejorar la Situation del trabaja- dor, an-aigarlo a la tierra e incluirlo En la comunidad de destino del pue- blo. Un trabajador del campo, que ha- ya crecido junto con su explobaciön y vea el exito material de su trabajo, nunca sentirä la necesidad de emi- grar a la ciudad, sino que permanece- rä en el campo y cooperarä al mismo tiempo, gracias a sus mejores cono- cimientos, a que tambien aumente en las explotaciones de los campesinos y agricultores el rendimisnto del tra- pajo. Asj es, precisamente, como estas economias parciales son adecuadas pa- ra suprimir las dificultades que toda- via S'S oponen hoy a la consolidaciön oel oficio del trabajador del campo, pu-cs ellas elevan su siiuaciön material y su j-restigio. El sin ultimo es la granja propia. Pero la mäs grande y uella pcsibilidad de progreso, que ele- va por encima de todos los oficios el de trabajador del campo, es el camino que conducs a ser un nuevo campesi- no^'. For cierto, estas son lindas palabras. Pero veamos lo que efectivamente se ha realizado al respecto en el Tercer Reich. Nos basaremos sobre todo en las eifras del citado folleto, a'unque siempie hay que desconfiar de los guarismos ofrecidos en publicaciones de propaganda, y mäs todavia si pro- vie.nen de ios nazis. Pero afortunada- mente estos son tan poco häbiles o cresn a sus lectores tan tontos que el presente opüsculo nos revela. mas de io que habrä pensado su autor. En 1933 se hallaban ocupados en la agricultura y sn las explotaciones so- res ales del Reich 9.400.000 personas, de las que 2.500-000 eran peones. Aho- ra dien, para estos trabajador es fue- rori construidos por los nazis hasta el lo. de enero de 1939, es decir en 6 anos, 25-000 nuevas viviendas. Ademas S£ jactan los nazis de que a vaiz de sus grandts esfuerzos como "aporte de su- ma importancia" se hallan en poder de los peones del campo "mäs de 200.000 vacas ,mäs de 300 000 cabras y •aproximadamente 750 000 cerdos, debiendo, ademäs sumar a ello mäs de 4 millones de aves de corral y de otros animales domfeticos''. Cuäntos animales los peones ya poseian antes de 1933, no se dice. Estos son entonces los enormes resul- lados que alcanzö la politic/a nazi en la solueiön del problema que les pa- rece ds primordial importancia: por cada 100 peones del campo se cons- truyö una sola vivienda, por mäs de 12 peones hay una vaca, cada octavo de ellos posee una cabra y —jque ri- queza!— cada trabajador rural es due- no, por termino medio, de 1 112 ave de corral "u otro animial domestico", de modo que, dedueiändose los perros y los gatos, no habrä ni siquiera un pobre pollo por cada peön del campo. Pero tampoco la Situation de los cha- careros ha mejorado. Aunque con el advenimiento de Hitler al poder se dieron regalos muy importantes a los agricultores, sus deudäs habian He- gado hasta 1941 de nuevo a un total de nada menos 11.000 000.000 de mar. cos, es decir mäs o menos a tanto co- mo habian sido durante la crisis del ano 1932. Como sustituto de una ayuda efecti- V3. a los campesinos, los nazis trata- ron de retenerlos en el campo con las mäs diversas artimanas o tambien con amenazas. Cice al respecto nuestro folleto: "... El jefe de los campesinos alemanes, Walther Darre, en su dis- curso a la juventud, pronunciado en ocasiön del Congreso campesino de Goslar, calificö de 'desereiön' la fuga del campo, y apelö de un modo parti- cular a las virtudes militares de la juventud alemana. Hay que despertar en ella aquellas fuerzas que la hacen inmune contra los atractivos de la gran ciudad. Ei mejor medio para lo- grar es.a inmunidad, es siempre el despertar en ella un fuerte sentido de la vida y de la solidaridad rural"... "... La fidelidad a la explotaciön y la permanencia en el campo se pre- mian con diplomas de horsor, que se leparten en ocasiön de las grandes fiestas rurales. Los jefes. de las explo- taciones, por medio de regalos a los Uabajadores que han estado a sus ser- vicios durante largos anos, hacen mäs patentes estas distinciones, y en las nuevas tarifas de salarios se han pre- — 12 — visto hasia premios a la fidelidad.. (,Y el resultado final de todo esto? En lugar de detener la "fiiga del campo", ella llegö a cifras nunca sospeohadas. Segun la revista nazi "Wirtschaft und Statistik", el nümero de alemanes per- tenecientes a "Agricultura y Explota- ciones Forestales" disminuyö de 1933 a 1939 es decir en solo seis anos, mäs de lo que habia hecho durante los 26 anos anteriores, es decir en 1.400.000 personas, de modo que el "Consejero del Estado" nazi Dr. Sitz- ler tuvo que admitir en septiembre de 1941: "en los Ultimos- anos la perdida del campo & causa de la einigracion a las ciudades de miembros de fami- lia que hablan trabajado el agro.'y de peones rurales, ha resultado grave...; si no conseguimos el arreglo del pro- blema de los sueldos ' antes de que termine la guerra, existirä el peligro de que las perdidas vayan todavla en aumento". Si consideramos que el nacional- sccialismo no logrö evitar este fraca- so aunque, como dice el folleto, "se- gtin la concepciön nacionalsocialistia del campitsinato, este constitiiye la base del Estado", no es dificil re- conocer que las cosas van mucho peor incluso en la soluciön de todos los demäs problemas, de manera que el natcionalsiocialismo ha provooado no solo el caos international sino tam- bien el national. EL ENJUICIAMIENTO DE LOS u CULPABLES Referente a este problema de gran importancia publicö hace poco la revista "Nederland", örgano de los holandeses en este pais, un articu- lo muy notable, cuyas partes mäs esenciales publicamos a continua- ciön. Pelicitamos al autor por sus sugestiones bie.n fundadas y por su admirable objetividad. Entre los grandes problemals que de- berän encararse no bien termine la guerra, figurarän los de la culpabili- dad y los culpables de la guerra. Mu- ch" s diarios y periödicos se han ocu- pado de este punto, pero ninguna de las soluciones propuestas parece. sa,t4s- factoria. Sera tal vez por su falta de definiciön. Es que en este caso no se trata de un problema solo, sino por lo menos de tres, los que se confunden entre si. Son ell'cs: 1° — La culpabilidad de la iniciaciön de la guerra; 2" — La culpabilidad de los crimenes, cometidos* con anterioridad y durante el actual conflicto; 3" — Las obligaciones contrafdas como resultado del estado de guerra. En la primera categoria pueden colo- carse dirigentes tales como Hitler y Mussolini y figuras de segundo y ter- c ; r piano como Goering, Himmler y congeneres. (Por el momento nos re- feriremos tan solo a Europa). La segunda categoria incluye en pri- mer lugar a los que antes del estallido del conflicto, organizaron sistemäti- camente los sistemas de terror, lcs creaäores de la Gestapo, de los cam- pos de concentraiciön, etc. Vienen lue- go los que ordenaron la ejecuciön de actos de croeldad durante la guerra: los generales que hicieron destruir ciu- dades, matar prisioneros de guerra, fusilar rehenes y autoridades civiles, saquear paises enteros, martirizar los judios y adversarios poHticcs; tarn- bien pueden incluirse en esta catego- ria los traidores en los paises sojuzga- dos y muchas personalidades espano- las. La tercera categoria comprende a los paises enemigos como entidades poli- ticas: Itaila, Alemania, Rumama y Bulgaria. Mientras que con respecto a la pri- mera categoria deberän aplicarse jui- cios criminales, para la teroera Corres- ponderän juicios civiles, que ecmpran- deren la devolucion de lo robado, la reparaciön de lo destruido, la confisca- ciön de los instrumentos empleados, etc6tera. Es de suponer que muchos de los culpables recibirän su condigno cas- tigo en rnanos del pueblo que proce- derä a su "linchamiento", pues tan pronto como el regimen nacionalista desaparezc» en Italia y Alemania la poblaciön se vengarä de sus principa- les läirigentes, empezando por los des- potas locales. En los paises ocupadoß lo mismo ccu- rrirä con los traidores, siempre que no se hayan escapado antes. Mussext, per ejemplo, serä descuartizado si perma- nece en Holanda y detenido por los aliados, como tedos los traidores, si huiye a Alemania con un nombre fic- ticio. Todos los que escapen a la furia po- pulär en los paises enemigos u ocu- pados serän llevados ante el tribunal. En los ambientes aliados parece cun- dir la opiniön de que cabecillas como Hitler, Mussolini y sus colaboradores inmediatos deben ser juzgados por un tribunal interaliado. El autor opina que este proceder se- ria equivocado y peligroso por" razo- nes juridicos y präcticas. Para c-stos casos no existe jnrispru- dencia; no hay cödigos ni tribunales internationales. Habria que improvi- sarlos, con el peligro de que los juris- tas, amparändose en su formalismo, se declararan incompetenites o absol- vieran a los acusados por falta de una legislaciön internacional. Pero las ra- zones practica» son las mäs importan- tes. Se debe evitar en el futuro que gfersonas como H)tler, MJussolin-i y otros —vulgares criminales internacio- nales— se conviertan en märtires na- cionales. Se debe evitar que despues de la guerra, cuando Alemania e Italia hayan recobrado una cierta indepen- dencia sin haber asimilado aün el pro- ceso de reeducaciön hacia la decencia, surja una tendencia. politica cuya fi- nalidad sea la de erigir en märtires a Hitler y Mussolini, en victimas juz- gajdas y ejecutadas por un tribunal creado por enemigos foräneos. Convendrä por lo tanto que sean juz- gados por un tribunal alemän o ita- liano, segün las leyes de su propio pais y con preferencia segün las leyes dictadas ö encargaidas por ellcs mis- mos. Sin duda los aliados deberän ejercer una estreoha vigilancia y cuidar que estos tribunales se constituyan de acuerdo con sus deseos. Asi condena- dos, conforme con sus propias leyes nacional-s'ocialistas y por un tribunal forma,do por compatriotas, Hitler y Mussolini no podrän convertirse ya en märtires nacionales. Debe tenerse en cuenta ademäs que, por grandes que sean sus culpas con respecto a lcfe extranjieros, mayores lo son aün con respecto a su propio pais. Por su culpa se ha dado muerte en el interior y exterior a miles de personas, se ha martirizado a miles de inocentes, se han desitruido valores por incontables millones. Por su culpa se habrä producido asimismo la de- rrota. En una Alemania y una Italia derro- tada deberä formarse un grupo de gobernantes que no tengan considera- ciön alguna con los responsables de tanto crimen. Corresponderä a los alia- dos asegurarse de que no se confie la justicia a personas desprovistas del sentimiento de la justicia. Con respecto a los alemanes e italia- nos en los paises ocupados, deberän comparecer, de acuerdo ccn las leyes usuales, ante los tribunales de los pai- ses en que han cometido sus delitos. Es un hecho comprobado que esos de- litos no son conocidos en su propio pais, pues l'cs fascistas y los nazis cuidan de que no se divulguen. Alemanes que han desempenado un papel prominente en los paises ocu- pados, apenas son conocidos en el propio, y menos aün se los conoce co- mo a los "autores de asesinatos, robos y devastaciones. Serä justo que sean juzgados en el territorio donde han cometido sus crimenes. Personas co- mo Sisyss Inqrrart, !que han delin- quido tanto en su pais de origen —en este caso Austria— como en un pais ccupado —Holanda— deberän ser puestos en manos de sus compatriotas para que les den el castigo que mere-» cen. Quedan los nazis. Logicamente ellos deben ser juzgados en los paises que traicionarcn, y, si huyeron, deben ser entregados. Parece dificil que ningün pais neutral consie.nta en darles asilo. Aunque contrario a la pena Capital, el autor cree que en estos casos y siem- pre que se träte de los cabecillas, no hav mejor expediente. Unos anos des- pues de cada guerra o revolucion so- breviene una /aimnisftia general por los crimenes politicos, con el resul- tado de que, como en el caso de los activistas beigas, los culpables rein- ciden en sus actividaides. Esto no debe suceder mäs. SUPLEMENTO ÜE LA OTRA ALEMANIA-TUCUMAN 309 BS. AS. — 14 — Lothar Sulzberger (Uruguay) "™ vergangene und "er kommende frieden (Fortsetzung aus des. vor. Nummer) Wie sehr auch, aus begreiflichen Grün- den, die massgebenden Führer der westlichen Demokratien es vermeiden, sich auf positive Friedensprogramme festzulegen ,so kommt doch in allen ihren Aeusserungen klar zum Aus- druck, dass sie alles mögliche tun wer- den, um auf absehbare Zeit hinaus ei- nen neuen, von den ,,Angreifer"-Staa- ten provozierten Krieg unmöglich zu machen. „Nie wieder sollen unsere jungen Männer Familie und Beruf ent- rissen werden, nie wieder seilen sie ihr Leben lassen müssen auf den Schlacht- feldern der Welt, nie wieder wollen wir unsere Produktion von Konsum- gütern umzustellen haben auf die Herstellung von Flugzeugen, Tanks und Kanonen, die bezahlt werden müssen mit den enormen Steuern und Spargeldern unserer Bevölkerung, die - ohne Möglichkeit für Ruhe und Erho- lung, oft schlecht ernährt ,in den Rü- stungsbetrieben arbeitet. Nie wieder darf es vorkommen dass, grosse Teile unserer Städte durch feindliche Bom- ben dem Erdboden gleichgemacht wer- den. Nie wieder. Never again". Man will damit Folgendes sagen: „Der Vers-alller Vertrag hat deshalb Söhiff- bruch erlitten, weil er Deutschland nicht genügend geschwächt hat. Das wird beim nächsten Mal anders sein. Wir werden versuchen, Mittel und We- ge zu finden, dieses Mal „tabula ra- sa" zu machen und uns von keiner deutschen Regierung in diesem unse- rem Ziel wankelmütig machen lassen". Damit sagt man sehen heute, dass man , sich keineswegs mit dem Sturz Hitlers zufriedengeben wird, dass man kein Vertrauen in eine deutsche sozialisti- sche Regierung hätte, sondern dass man dieses Mal ein Exempel statuie- ren will, wodurch der ewige Friede ge- sichert werden soll. Einem solchen Versuch kommt die Stimmung weiter Kreise entgegen. Wenn im vorigen Weltkrieg dem deut- schen Heer Grausamkeiten zur Last gelegt wurden, so handelte es sich da- bei ja meistens um nur sehr schwache, oder überhaupt nicht bewiesene Aus- schreitungen gegen die Zivilbevölke- rung, die, das kann man ruhig sagen, schliesslich eine unvermeidbare Folge jeden Krieges sind. In diesem Krieg ist das deutsche Heer ein nationalsozialistisches Heer, und hat als solches nicht nur die Aufgabe, den Gegner zu besiegen ,sondern auch in das besiegte Land hinein national- sozialistisches „Gedankengut" und na- tionalsozialistische Methoden zu tra- gen. Was in den besetzten Ländern an Greueltaten begangen worden ist, dar- ran wird dieses Mal nichts hinwegzu- deuteln sein. Das ist alles von zuviel Zeugen beglaubigt, von zu vielen Fa- milien am eigenen Leibe verspürt wor- den, ja, das ist in zynischer Weise von den Nazis selbst in die Welt hinausge- schrien worden. Judenverfolgungen, Geiselmorde, Konzentrationslager, De- portationen, Sklavenarbeit, Maschi- nengewehre gegen flüchtende Zivilbe- völkerung — kann man da von den betroffenen Menschen, so weit sie un- politisch denken, erwarten, dass sie sa- gen: „Nicht das ganze deutsche Volk ist schuldig, wir wellen einen vernünf- tigen Frieden schliessen, um in Ein- tracht und Zusammenarbeit eine neue Welt auszubauen?" Wir freilich wissen die Dinge etwas besser; wir wissen, wie unmöglich es für den einzelnen ist, sich unter dem N-aziregime gegen Befehle aufzuleh- nen. Das wissen auch die verantwort- lichen Staatsmänner der Demokratien, aber leider scheint es, als wollten sie es im entscheidenden Moment nicht wissen. — 15 — Dem „Never again" der angelsäch- sischen Staatsmänner stellt das „An- dere Deutschland" sein „Never again" gegenüber: Niemals wieder sollen in Deutschland Abenteurer und Mörder an die Macht kommen, niemals wieder sollen Gross- kapital, Grossbanken und Schwerindu- strie die Möglichkeit haben, staats- feindliche und reaktionäre Parteien zu schaffen und zu fördern, niemals wie- der dürfen die ostelbischen Junker politische Macht besitzen oder das Heer Einfluss auf den Staatsapparat haben. Wenn uns die Staatsmänner der Sie- gerstaaten in dieser gewaltigen Auf- gabe unterstützten, dann würde der Friede gesichert sein —■ und nicht nur für diese Generation. ENGLISCHE STIMMEN ZUR DEUTSCHEN FRAGE Am 10. März hat eine intere-sante Diskussion im englischen Oberhaus stattgefunden, über welche wenig in die internationale Oeffentlichkeit ge- drungen ist. Der Bis-chof von Winche- ster hatte gefordert, da-s die engli- sche Regierung:, einen Unterschied zwiichm Nazis und deutschem Volk mache sowohl im Interesse der schnelleren Beendigung des Krieges als auch% ir: Hinblick auf den künf- tigen Neuaufbau Europas. ''Das dieut. schi2 Problem", so «arte er in Ueber- einstimmung mit dem immer wieder von uns vertretenen Standpunkt, "k: nn i.ar als Teil dies europäischen Problems gelöst werden. Wenn man Deut ichland etwas auferlegt, was richt in Beziehung zur Zukunft Eu- ropas steht, so muss das den Natio. r;ai5-mus steigern, Intriguen fördiern und eipe neue Katastrophe nach zwan- zig Jajtren vorbereiten. Wenn man Eiber Eilropa als ein Ganzes sieht und dem deutschen, Volk sagt, dass e and ' alle andern Völker Beschränkungen sich auferlegen müssen um ganz Eu- ropas willen, dann wird sich die mo- ralische und spychologische Situation ändern..." LORD FARINGTON (Arbeiterpartei): "... Ich glaube, wir haben hier in diesem Lande zu leicht der von Hit- ler und seiner Propaganda selbst ver- breiteten Lüge geglaubt, daiS Deutsch- land ein völlig einiges Land mit einem fanatischen Siege&willen sei... Nicht a le sind Fanatiker. Es gibt Skeptiker, auch Abtrünnige, und trotz der gan- zen Unterdrückungsmaschlnerite, gibt es noch eine starke Opposition, die wir im Frieden oft wahrnehmen konn- ten, urnrll von der wir a uch noch im Krieg hören. LORD LANG OF LAMBETH (früher Erzbischof von Canterbury): . • Unsere einzige Hoffnung und Chance für die Zukunft ist, dass die- jenigen Elemente des nationalen deut- scht n Lebens^ die Gegner des Nazisy- stems waren, sich in der Zukunft durchsetzen werden". THE EARiL OF ONSLOW: "... Ich sehe nicht, wie es möglich sein sollte, dass Deutschland keinen Tei haben sollte an den friedlichen Aktivitäten der Welt, und zwar auf gleichem Fusse mit anderen Nationen, vorausgesetzt, dass es ihm unmöglich gemacht ist, die ganze Welt wieder in Krieg zu reisten," THE EARL OF PERTH (früher Ge- neralsekretär des Völkerbunde ): ". .. In allen früheren Reden Hitlers legte er den grössten Wert auf seine FriedenswtinsCÜe. Er hat das getan zu eirer Zeit, in der das Märchen keiner- lei Wirkung auf die Vereinigten Staa- ten ausüben konnte, sodass er es an sein eigene. Volk gerichtet haben ir nss. Daraus schliesst ich, dass bei vieler; Deutschen Friedensliebe und Krieg-Gegnerschaft herrschen muss, und wir mü Isen diese Grundlage aus- nutzen, so sehr wir können..." DIE NAECHSTE AUSGABE unserer Zeitschrift erscheint in ver- stärktem Umfang am 1. September. Geldsendungen erbitten wir an Sr. Juan Carl, Tucumän 309, Buenos Aires. Zahlungen werden auch von unserer Zweigstelle in Montevideo angenommen, (Anschrift: Federico Dörries, Calle Feliciano Rodriguez 2708, Montevideo) an die auch alle Korrespondenz für DAD gerichtet werden kann. — 16 — Dm Österreichische sozialist Diese Seiten erscheinen unter Verant- wortung der österreichischen Sozialisten GAERUNG Nach den Meldungen der letzten Wo- inen ,sehen sich die Nazis in Oester. leich wachsenden Schwierigkeiten ge- genüber. Man kann aus diesen Berich- ten allein noch nicht auf eins starke oder gar organisierte österreichische Opposition gegen das Nazi.Systsm schliesssn; aber es lässt sich feststel- len, das in der österreichischen Be- völkerung eine weitgehende _ AbneL gung gegen die von den Nazis betrie- bene Reichspolitik vorhS'fi3en ist, ins- besondere dort, wo wirtschaftliche Rechte und Traditionen beeinträch- tigt werden. Ganz offensichtlich haben sich diese Schwierigkeiten nach der Proklama- tion des totalen Krieges am 30. Januar und den verschärften wirtschaftlichen Zwangsmassnahmen verstärkt. •.Seit diesem Tage bemühen sich die -österreichischen Nazi-Gauleiter, Kreis. leiter, iLandräte und wirtschaftlichen Sonderbeauftragten der Partei, ja so- gar der Reichsstatthalter von Schwach selbst, der österreichischen Bevölke- rung in zahllosen Reden den Ernst der Lage' und die Notwendigkeit der an- geordneten Massnahmen zu erklären. Deutlicher als im Reich werden bei dieser Kampagne drohende Worte ausgesprochen. In Oesterreich hat bis jetzt keiner der prominenten Partei- benzen behauptet, dass die totale Mo- bilisierung gut vorwärtsschreite, ge- schweige dann, dass die Bevölkerung f eistart mithelfe. Dies ist umso be- merkenswerter, als der gegenwärtige Propagandafeldzug im Reich den Ein- druck zu erwecken versucht, als ob die deutsche Bevölkerung sich an Op- ferwilligkeit und "Einsatzbereitschaft" nicht genugtun könne und dass gele- gentliche Störungen im wesentlichen rvf Schwächen oder Zöpfe in der Verwaltung zurückzuführen seien. In Oesterreich scheint die Sachlage ge- nau umgekehrt: die Verwaltung und die Parteiorganisation — wenn mar. '„.•in Nazibonzen glauben will — klappt vorzüglich und die Bevölkerung lässt es an Mitarbeit- fehle». Am deutlichsten sprach dies der so- eben von seiner Spanienreise zurück- gekehrte deutsche Studentenführer Scheel aus, der ausserdem Gauleiter von Salzburg ist. Scheel begab sich in ; Einem Gau auf eine Rundreise, nach deren Abschluss er sich nicht gerade begeistert über das bisher Erreichte äusserte. So erklärte er, dass es frü- her, das heisst ohne Fraucndienst- pflicht, leicht gewesen sei, an die ''Einsatzbereitschaft" der Frauen zu appellieren und -sie zur aktiven Mit- arbeit in der Kriegswirtschaft zu ge- winnen. Jetzt plötzlich würden alle möglichen Entschuldigungen vorge- bracht. Es werde daher nötig sein, ganz rücksichtslos im Gau Salzburg alle diese Entschuldig ungsgründ e nachzuprüfen und im Falle ihrer Un- zulänglichkeit mit den schwersten Strafen vorzugehen. Gesellschaftliche Unterschiede würden dabei nicht ge- macht werden. , Die Krise äussert sich in doppelter Form: die landwirtschaftliche Produk- tion nimmt, wie aus den Reden der Parteibonfcen ganz klar hervorgeht, -> passiven Widerstand ständig ab. Die wirtschaftlichen Sabotageakte in der Landwirtschaft nehmen in ei- nem die Nazis erschreckenden Masse zu In keinem anderen Landesteil d-es "Grossdeutschen Reiches" werden täglich derartig viele schwere Zucht. - "trafen, ja Todesurteile, wegen Schwfa)rzschlachtungen*i «illegaler Le- bensmittelverkäufe und Haltens von verbotenen Hamsterlagern gemeldet wie in Oesterreich. So wurde erst kürzlich in einem Dorfe Oberdonas ein Hamsterlager von 6.000 Eiern, 300 Litern Schnaps und grossen Massen von Fleisch, Fett, Butter und Mehl ausgehoben. Das Problem, das Wien und Umge- — 17 — bim»' am meisten beschäftigt, ist die grosse Ansammlung ausländischer Arbeiter, die anscheinend mit der Be_ völkerung fraternisieren und sie zu allen möglichen Sabotageakten und Kriegswirtschaftsvergehen zu ermun- tern suchen. Der Völkische Beobach- ter sah sich gezwungen, in letzter Zeit mehrere Artikel zu veröffentlichen., in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, sich gegenüber den ausländi- schen Arbitern mehr zurückzuhal- ten und daran zu denken, dass es. un- ter ihnen auch "Feinde des Reiches" gebe. Dies schliesse nicht aus, so meint die Wiener Ausgabe.- des Parteiblattes, dass Wien heute eine der grössten "Vorbereitungsschulen für das neue Europa" sei, in der die zahlreich in Wien versammelten ausländischen Ar. beiter die Erziehung zum guten Eu- ropäer zu geniessen hätten. Vorläufig scheinen indessen die Leh- rer mit ihren wilden Schülern noch nicht fertig zu werden. In Wien und anderen Industriestädten, kürzlich auch in Salzburg, brechen plötzlich Grossfeuer aus,, deren Ursprung sich nicht feststellen lässt. In Wien selbst sind die Unfälle auf den städtischen Verkehrsmitteln so erschreckend an. gestiegen, dass der April von der Stadtverwaltung zu einem besonderen "Unsallverhüturigsmonat" erklärt wur- de. Was schliesslich die Jugend angeht, so ist eine wachsende Opposition gegen das zentralistische Reich unverkenn- bar. Bezeichnend ist eine Rede des Wiener Kreisobmanns der Hitler „Ju- gend Epply am 29. März, in der er die österreichische Jugend ernstlich er- mahnt : "Ihr müsst endlich das Reich verste- hen. Es ist aus Kampf, Elend und Unterdrückung entstanden. Ihr seid das Symbol der Reichseinheit. Es gibt keine preussische, bayrische oder österreichische Jugend mehr, .sondern nur noch eine deutsche." Dass eine solche Ermahnung im fünf- ten Jahr, nach der "Heimkehr ins Reich" notwendig war, ist bezeich- nend genug. (Aus der Londoner "Zeitung" vom 9. April 1943) IMMER MEHR "ZUAGRASTE" Eine Reutermeldung vom 17. Juli be- sagt: Um den Wirkungen der Luft- bombardements zu entgehen, ist ein weiterer Teil der Industrien aus West, und Nordwest-Deutschland nach Oesterreich verlegt worden. So wur- den die Heinkel Werke in Schwechat, die Luftfahrzeugfabrik Hentschel in Wien selbst installiert. Arbeiter aus dem Ruhrgebiet sind in den Berg- werksgebieten der Obersteiermark und am Erzberg aufgetaucht. Ständig wandern Tausende von Bomben- flüchtlingen ein. Mehrere Transporte mit aus dem Reich Evakuierten tra- fen in Klagenfurt ein. Am selben Ta- ge erreichte ein Zug mit Fraüen und Kindern aus dem Ruhrrevier Inns- bruck, während Leute aus Nord- Westphalen, wahrscheinlich aus Gel- senkirchen und Münster nach Salz- burg kamen. Die unmittelbaren Fol- gen dieses Zustroms sind Wohnungs- mangel und Verpflegungsschwierig- keiten. Die Bevölkerung Oesterreichs ist um beinahe 50 o|o gestiegen. Zwei bis drei Millionen Reichsdeutsche le- ben zur Zeit in Oesterreich, davon annähernd 600.000 in Wien: UNSERE TOTEN Dr. Heinrich Steinitz ermordet. In Polen, wohin er aus einem deutschen Konzentrationslager verschlepot wor- den war — seit 1938 teilte "er mit Dr. Danneberg das Schicksal der "Schutz"-haft in Dachau und Buchen- wald — ist Dr. Steinitz von seinen Peinigern ermordet worden. Als Rechtsanwalt, als Bildungsreferent der Hietzinger Arbeiterschaft, als Re- ferent und Vortragender hat er der Partei und der Arbeiterbewegung ge- dient. Den Höhepunkt seines politi- schen Wirkens erreichte er in der Pe- riode der austrofaschistischen Dikta- tur. Damals erwies sich auch seine menschliche Grösse. Mutig und un- erschrocken trat er vor Gericht als Ankläger des Systems auf. Es fehlte nicht an Versuchen, die Rechtsian- wälte, die als Verteidiger der Illega- len vor Gericht traten, einzuschüch- tern, und es blieb nicht bei Versu- chen. An Steinitz prallten sie ab. Für ihn war das Recht eine Gewissens- frage, er war Verteidiger des Rechts nicht aus Beruf sondern aus Beru- fung. Diese hohe sittliche Auffassung der Mission des Rechtsanwaltes und ihre unerschrockene Umsetzung in die Praxis begründeten den internationa- — 18 — len Ruf Dr. Steinitz'. Dass ihm die Vertretung der Pariser Liga für Men- schenrechte in Oesterreichs übertra- gen wurde, dankt er dieser Haltung. Es war kein leichtes Amt in einem Lande, in dem die Menschenrechte täglich mit Füssen getreten wurden. Steinitz erfüllte es gewissenhaft. Hun- derte haben in jenen Jahren seine Hilfe gesucht und gefunden. An Stei nitz selbst konnte man nicht heran, aber seine Kinder, ebenso unbeugsam in der Bekundung ihrer Gesinnung wie ihr Vater, wurden von allen Schulen und Universitäten Oester- reichs ausgeschlossen, in Polizeihaft gesetzt, ins Ausland getrieben. Auch die Qualen und Demütigungen der Konzentrationslager haben diesen starken Charakter nicht gebrochen. Mitgefangene, die entlassen wurden, erzählten von Seiner heldenhaf/ten Haltung, von seiner ungebrochenen Zuversicht. Seiner Gattin und seinen Kindern schrieb er Briefe der Ermu- tigung. Steinitz war auch Dichter. Das Hauptwerk, das er hinterlässt, ein erst 1937 unter dem Pseudonym Karl Heinrich Stein veröffentlichter Roman "Tilman Riemenschneider, Geschichte einer geistigen Haltung", erzählt das Schicksal des grosssen Künstlers, der im Bauernkrieg für die Bauern, gegen die Herren Stellung nimmt und seinen Mut in kaiserlicher Gefangenschaft mit einem furchtba- ren .Martyrium büsst — die propheti- sche Vorwegnahme des eigenen Schicksals. Dr. Einil Strauss ermordet. Aus Lon- don kommt die Nachricht, dass Dr. Emil Strauss, nachdem er drei Jah- relang im Konzentrationslager Bu- chenwald gequält worden war, in Po- len von der Gestapo ermordet wor- den ist. Dr. Strauss war der Chef- redakteur des Prager Zentralorgans der deutschen Sozialdemokratie in der Tschechoslowakischen Republik und den Osterreichen Sozialdemokra- ten von Jugend auf innig verbunden. Zur Absolvierung seiner Universitäts- studien kam er nach Wien, wo er bald in der sozialistischen Studen- tenschaft eine massgebende Rolle spielte. Er selbst beschäftigte sich in- tensiv mit den Problemen des theo- retischen Sozialismus und verstand es, auch seine Freunde für diese Proble- me zu interessieren. Dass die Freie Vereinigung der sozialistischen Hoch- schüler für viele Intellektuelle eine Hochschule des Sozialismus geworden ist, ist mit seinem Wirken zu verdan- ken. Nach dem ersten Weltkrieg wur- de Dr. Strauss zu. einem der geisti- gen Führer der Sudeten deutschen So- zialdemokratie. Eine schwere Gehörs, störung verhinderte ihn daran, als aktiver politischer Kämpfer in die politische Arena einzutreten; seine Domäne war die Studier stube, der Schreibtisch. Er veröffentlichte eine Serie von Werjten zur Geschichte der Völker und Länder, die die tschechos- lowakische Republik bildeten, mit de- nen er den deutschen Arbeitern. das Verständnis für die tschechoslowaki- schen Nation und ihres Staates er- schloss. Das war sein Verbrechen in den Augen der Sudeten-Nazis. Als Hitler sein Protektorat errichtete, lie- ssen sie ihn verhaften. Nun haben sie ihn ermordet. Doch sein Werk lebt weiter, denn sie töten den Geist nicht, ihr Brüder! Der Nazi-Henker am Werk. Am 16. März wurde in Wien Karl Kapinus (36 Jahre) wegen Hochverrats hinge- richtet, am 30. März Alois Houdek aus dem gleichen Grunde. Sechs Todesur- teile wurden am 29. April vollstreckt: Anna Herbrich (39), Leopold Herb- rich (54), Walter Kosjek (39), Franz Langer (45), Franziska Appel (51) und Johann Senninger (47); alle Ge- mordeten stammen aus Wien. Habsburger-Bataillon aufgelöst. Das amerikanische Kriegsministerium hat das von ihm unter dem Protektorat des Otto' Habsburg aufgestellte Ba- taillon aufgelöst und paar Manderln, die sich gemeldet haben, — sie haben nicht ausgereicht, um eine Korporal- schaft zu formieren, geschweige denn ein Bataillon — amerikanischen Trup- penteilen überwiesen. Herr Otto Habs- burg hat nun seine Generalprobe für das Plebiszit, das er in Oesterreich nach der Befreiung fordert. Die ame- rikanische Presse wirft nun die Fra- ge auf, ob Otto Habsburg, 30 Jahr 3 alt, ledig, nunmehr in Uebereinstim- mung "mit den geltenden Gesetzen der Musterung zum Heeresdienst un- terworfen werden wird. — 19 — LOB DES REVOLUTIONAERS Wenn die Unterdrückung zunimmt werden viele entmutigt aber sein Mut wächst. Er organisiert seinen Kampf um den Lohngroschen, um das Teewasser und um die Macht im Staat Er fragt das Eigentum: woher kommst du? Er fragt die Ansichten: wem nützt ihr? Wo immer geschwiegen wird dort wird er sprechen und wo Unterdrückung herrscht und vom Schicksal die Rede ist wird er die Namen nennen. Wo er sich zu Tisch setzt setzt sich die Unzufriedenheit zu Tisch das Essen wird schlecht und als eng wird erkannt die Kammer. Wohin sie ihn jagen, dorthin geht der Aufruhr, und wo er verjagt ist bleibt die Unruhe doch. (von . Bertold Brecht). Die vom faschistischen Joch be- freite europäische Jugend muss zur Verständigung, zur brüderli- chen Zusammenarbeit gelangen, HEUTE 1- August 1943 n^Ner Leser wird sich noch an die •—'schönen Verse von Berthold Brecht in der vorigen Nummer erinnern. Die Ueberschrift ist übrigens im letzten Augenblick durch einen Druckfehler entstellt worden, der nicht mehr kor- rigiert wurde. Es darf natürlich nicht heissen: „Lob des Lebens" (die Zeit, in der wir das „Lob des Lebens" sin- gen können, muss erst erkämpft wer- den!) — sondern es muss heissen: „Lob des Lernen s". In dem Lehrstück des bedeutendsten — wenigstens in deutscher Sprache bedeutendsten — 'Pioniers der literari- schen Kunst, dem diese Verse ent- nommen waren und das nach dem be- rühmten Buch ,,Die Mutter" von Ma- xim Gorki geschrieben wurde, beginnt eine Frau, „Witwe eines Arbeiters und Mutter eines Arbeiters", aus dumpfem, leidendem Dahinvegetieren zum Leben zu erwachen. Das Leben, zu dem sie erwacht, kann nur ein revolutionäres Leben sein, ein Leben, das sich gegen die Unterdrückung und die Willkür wendet, die ihm durch dein Zustand krasser gesellschaftlicher Ungerechtig- keit aufgezwungen sind und die Hun- ger, Leid und die Abstumpfung des „Mit-sich-geschehen-lassens" im Ge- folge haben. Diese Abstumpfung, die denjenigen zu lähmen droht, der kei- nen Ausweg sieht aus dem Elend,' in das er geschleudert wurde, muss mit allen Mitteln bekämpft werden! Sie ist der Tod des einzelnen und der Tod der Gesamtheit. „Für die, deren Zeit gekommen ist, ist es nie zu spät!" Fangt an! Diese Frau, die ihre schlimme Lage für unveränderlich hielt (ja, sogar für „gottgewollt"), lernte die mächtige — 20 — um die Vereinigten Staaten vöft Europa zu schaffen. Ueber die Köpfe derer Hinweg, die das ver- hindern wollen, um aus des Un- einigkeit der Völker weiterhin pri- vate Gewinne zu ziehen. und MORGEN JAHRGANG III Nr. 25 Waffe erkennen, ergreifen und mit Ge- schick gebrauchen, die Marx und En- gels den Unterdrückten geschmiedet haben: das Wissen um die Ursachen ihrer elenden und elender werdenden Lage; und das Wissen um den Aus- weg. Die geschlagen schien, erhebt sich. Die durch dauerndes Leid und dauernde Mühsal ausgemergelt wurde, damit Profite steigen konnten, steht auf aus dem Elend und greift mit zu- nehmender Kraft in das Rad der Er- eignisse. Die nicht lesen konnte, lernt, zu lesen. Di§ nicht schreiben konnte, lernt, zu schreiben. Die nicht zu reden wagte aus Angst und Unwissenheit, lernt, zu reden mit Mut und aus Ueberzeugung. Die geführt wurde und nicht wusste wohin, übernimmt nun die Führung und weiss, wohin. Wir haben es nicht so schwer, wie „die Mutter", von der (als Symbol) die Rede war. Wir können lesen und wir können schreiben. Aber nutzen wir diese Tatsache genügend aus? Wir ha- ben die Möglichkeit, uns zu informie- ren und uns ein Urteil zu bilden. Aber benutzen wir diese Möglichkeit? Wir alle müssen selbständig denken. Aber tun wir das? Wir alle werden geführt. Aber wissen wir, wohin? Es wird im- mer dunkler, immer beängstigender. Wann wird es heller? Wie kann es anders, werden? Es wird in dem Masse die Dunkelheit durchbrochen werden, eine unmensch- liche Welt sich in eine menschliche wandeln, in dem das Wissen ein Gut der Unterdrückten wird. Denn aus diesem Wissen heraus entsteht die Kraft, die qicht zu hemmen ist, die als einzige dem Fortschritt dienen kann: das gemeinsame, solidarische Handeln! Pieter Biemsen DIE DEUTSCHE JUGEND UND DIE WELT VON MORGEN n unserer vorigen Nummer erschien I ein Artikel, der sich mit dem Kampf der deutschen „Illegalen" beschäf- tigte und zu dem Schluss kam, dass vor allem sie dazu berufen sind, die Macht in einem von den Nazis befreiten Deutschland zu übernehmen und die faschistische wie auch jede andere Re- aktion zu vernichten. Sie sind auch die einzigen, die dazu wirklich und kom- promisslos willens sind. Ein Teil von ihnen gehört zur deutschen Jugend. Bs reden heute so viele von der voll- kommenen Verderbtheit der gesamten deutschen Jugend. Was soll man mit ihr machen, wenn der Krieg einmal zu ende ist? so fragen sie. Diese deutsche Jugend bedeutet doch eine ständige Gefahr für den Weltfrieden! so stellen sie fest. Und die einen empfehlen Zwangserziehung und die anderen Zwangsverschickung und es sind nicht wenige, die sogar ihre physische Aus- rottung für richtig halten. Gerade aber diejenigen, die solch krasse und ver- allgemeinernde Urteile fällen, hätten im allgemeinen einen ganz besonderen Grund, sich ihren Kopf über ihr eige- nes Leben „zu zerbrechen" und sich (Fortsetzung letzte Seite) — tt — STICHW06TE UEBER PftiEfiA16H ENGELS geboren: November 1820 Entstammt dem Besitz-Bürgertum. Engste Freundschaft und Zusammenarbeit mit Karl Marx, mit dem zusammen er dem sozialistischen Gedanken eine wis- yenscnaftliche Grundlage gab. Bedeutendster sozialistischer Militarwissenschatt- ler. (tieine Kenntnisse in dieser Beziehung trugen inm den Beinamen „der Ge- nera/' ein). Aktiver Kampier der deutschen 4»er Hevolution. Dann Emigrant. Wichtigste Schritten: „Uer Ursprung aer Familie, des Privateigentums und des Staates" — „Die L»age der arbeitenden Klasse in England" (über die Situation der Arbeiter in dem ötadium, in dem sie noch nicht organisiert sind.) Im übri- Nach materialistischer Geschichts- auffassung ist das in letzter in- Ltanz bestimmende Moment in der scmchte nie Produktion und Repro- duktion des wirklichen Lebens. Mehr h«t weder iVlarx noch icn je behaup- tet, Wenn nun jemand das dahin ver- dreht, das ökonomische Moment sei aas einzige bestimmende, so ver- wandelt er jenen öatz in eine nichts- satjtinae, abstrakte, absurde Pnrase. Uie okonomiscne i-age ist die basis, aber die verscmeaenen Momente des Ueueroaus — poutiscne formen ats KiasuenKampfes und seiner Kesuitate — Verfassungen, nach gewonnener Schlacht durcn die siegenae Klasse testgestellt, usw. — Recntsrormen, und nun gar die hteriexe aner dieser wirk- liunen Kampre im Gehirn der Betei- ligten, politische, juristische, phnoso- pniacne I heorien, rengiose Anschau- ungen und eieren Weitcrentwivkiung zu uogmensystemen, üben auch ihre tinwirKjng aut den Verlauf aer ge- schicntiichen Kämpfe aus und bestim- men in vielen hallen vorwiegend de- ren Form. Es ist eine Wechselwirkung aner dieser Momente, worin schliess- lich durch all die unendliche Menge von Zufälligkeiten als Notwendiges die ökonomische Bewegung sich durcn- setzt. Sonst wäre die Anwendung der Theorie auf eine beliebige Geschichts- penode ja leichter als aie Losung ei- ner einlachen Gleichung ersten u ra - des ..." „ Wir machen unsere Geschichte selbst, aber erstens unter sehr be- stimmten Voraussetzungen und Be- dingungen. Darunter sind die ökonomi- schen die schliesslich entscheidenden. Aber auch die politischen u.s.w., ja selbst die in den Köpfen der Menschen E [I N WiCHTI G E S Friedrich Engels wendet sich in dem neDeiittu wieuei gegebenen Brief gegen nie V ereintaenung der Theorie der „Materiaiistischen Geschichtsauffas- sung", mit deren Hille er in Zusam- menarbeit mit Karl Marx nachgewie- sen hat, dass der Weg der menschli- cnen Uescmciite notwendigerweise in den Soziaiismus führen wird und muss, wenn die menschliche Weit sich nicht seibst vermenten soll. Diese Theorie der materialistischen (man kann auch sagen, um .Irrtümern zu begegnen: UKonomischen, wir tschat t liehen) Ge- st-nicht sauilassung, ist von verant- wortungslosen Poatikern und irrefüh- renden „i^üslrern" ort in sinnloser Wei- se verooerf lachlicht worden in dem Sinne (oder besser: in dem Unsinne), dass sie eine automatische Ent- wicklung der Welt zum Sozialismus hin beweise, in der der Wille des Men- senen ausgeschaltet sei; andere haben die iViarx-iLingeische Geschichtsbetrach- tung bewusst oder in leichtfertiger spukende Tradition, spielen eine Rol- le, wenn auch nicht die entscheiden- de s, . . . Zweitens aber macht sich die Geschichte so, dass das Endresultat titets aus den Konflikten vieler Ein- zel willen hervorgeht, wovon jeder wie- der durch eine Menge besonderer Le- bensbedingungen zu dem gemacht wird, was er ist; es sind also unzäh- liche einander durchkreuzende Kräf- te, eine unendliche Gruppe von Kräf- teparallelogrammen, daraus eine Re- sultante — das geschichtliche Ergeb- nis — hervorgeht, die selber wieder als das Produkt einer als Ganzes be- wusstlos und willenlos wirkenden Macht angesehen werden kann. Denn was jeder Einzelne will, wird von je- dem Anderen verhindert, und was herauskommt, ist etwas, das keiner — 28 ( Z U SEINEM TODESTAG AM s. AUGUST) gestorben: August 1895 gen ist die Zusammenarbeit zwischen Marx und Engels derartig eng gewesen, dass das Werk des einen ohne den anderen nicht denkbar ist. Gegenüber dem primitiven Missverständnis eines entarteten „Marxismus", dass die Entwicklung' zum Sozialismus sieh automatisch vollziehe, hat Engels auf das nachdrücklichste die Bedeutung des subjektiven Faktors der lteife und Ent- schlossenheit der Arbeiterschaft betont, indem er erklärt, dass der Abstieg in chinesisches Kulitum drohe, falls die Arbeiterschaft ihre historische Aufgabe der Verwirklichung des Sozialismus nicht erfülle. Eine These, deren praktische Bedeutung wir gerade heute erleben! DOKUMENT Unwissenheit verfälscht, um sie dann leichter bekämpfen zu können, weil sie, richtig betrachtet und mit Vernunft überlegt, nicht bekämpft werden kann. Bs ist darum immer bes- ser, „selber nachzusehen" und sich ein eigenes Urteil zu bilden. — Die vorlie- genden Auschnitte sind Teile eines Antwortschreibens, das Engels an ei- nen damals unbekannten jungen Mann richtete (Joseph Bloch, der später ein bekannter sozialistischer Wissenschaft- ler wurde). Wer von den vielen, heute meistens wie Unkraut wuchernden „Führern", würde es „der Mühe loh- nend" erachten, was der wirkliche, grosse Führer und Lehrer Friedrich Engels für selbstverständlich hielt? Allerdings verstand dieser unter „loh- nend" wohl etwas erheblich anderes als jene. „An wen kann sich die Ju- gend heute wenden und auf solche Art Antwort hoffen?" fragt Joseph Bloch in einer Anmerkung zu diesem Schrei- ben. (d. Red.) gewollt hat. So verläuft die bisherige Geschichte nach Art eines Naturpro- zesses und ist auch wesentlich den selben Bewegungsgesetzen Unterwor- fen. Aber daraus, dass die einzelnen Willen, von denen jeder das will, wo- zu ihn Körperkonstitution und äusse- re, in letzter Instanz ökonomische Um- stände (entweder seine eigenen per- sönlichen oder allgemein gesellschaft- liche) treiben — nicht das erreichen, was sie wollen, sondern sich zu einem Gesamtdurchschnitt, einer gemeinsa- men Resultante verschmelzen: daraus darf doch nicht geschlossen werden, dass sie gleich null zu setzen sind. Im Gegenteil, jeder trägt zur Resultante bei und ist insofern in ihr einbegrif- fen ..." . Des Weiteren möchte ich Sie bitten, diese Theorie in den Original- quellen und nicht aus zweiter Hand zu studieren, es ist wirklich viel leich- ter. Marx hat kaum etwas geschrieben, wo sie nicht eine Rolle spielt. Beson- ders aber ist „der 18. Brumaire des L. Napoleon Bonaparte" ein ausgezeich- netes Beispiel ihrer Anwendung. Eben- so sind im „Kapital" viele Hinweise. Dann darf ich Sie auch wohl verwei- sen auf meine Schriften „Herrn E. Duehrings Umwälzung der Wissen- schaft" und „Ludwig Feuerbach und c'er Ausgang der klassischen Deut- schen Philosophie", wo ich die aus- führlichste Darlegung des historischen Materialismus gegeben habe, die mei- nes Wissens existiert . . „ . . . Dass von den Jüngeren zuwei- len mehr Gewicht auf die ökonomi- sche Seite gelegt wird, als ihr zu- kommt, haben Marx und ich teilweise selbst verschulden müssen. Wir hat- ten den Gegnern gegenüber das von diesen ge.leugtene Hauptprinzip zu be- tonen, und da war nicht immer Zeit, Ort und Gelegenheit, die übrigen an der Wechselwirkung beteiligten Mo- mente zu ihrem Recht kommen zu las- sen. Aber sowie es zur Darstellung ei- nes historischen Abschnitts, also zur praktischen Anwendung kam, änderte sich die Sache, und da war kein Irr- tum möglich. Es ist aber leider nur zu häufig, dass man glaubt, eine Theorie vollkommen verstanden zu haben und ohne Weiteres handhaben zu können, sobald man die Hauptsätze sich ange- eignet hat, und auch das nicht immer richtig. Und diesen Vorwurf kann ich manchen der neueren „Marxisten" nicht ersparen, und es ist da auch wunderliches Zeug geleistet worden..." Ihr ergebener F. Engels. — 23 — selbst zu fragen: was habe ich jemals dazu getan, um den Faschismus zu verhindern? Wann habe ich mich je- mals für die Gerechtigkeit und den Portschritt eingesetzt? Und wenn sie in der Lage wären, die Wahrheit über sich selbst zu sagen, so würden sie nur allzu oft antworten müssen: nichts! Und nicht wenige - hätten hinzuzufügen: Im Gegenteil, ich war ein Hemmnis für den Fortschritt, und unter Gerechtigkeit verstand ich, was mir recht für mein persönliches Wei- terkommen war. Wie kann also deren Urteil Anspruch auf Ernsthaftigkeit erheben, wie können sie erwarten, dass man auch nur an ihren guten Willen glaubt; von ihrer Kompetenz wollen wir garnicht erst reden. Wenn man aber die Jugend in Deutsch- land fragen würde: was hast du ge- tan, um den Faschismus zu verhin- dern? Was tust du, um ihn zu be- kämpfen? Wann und wo hast du dich für den Fortschritt eingesetzt? — dann könnten viele, die zu ihr gehören sagen: sehr viel. Und sie würden die Wahrheit gesagt haben. Hunderttau- sende von jungen deutschen Antifa- schisten waren in Deutschland bereit, alles, auch ihr Leben für den Sieg des Fortschritts und die Vernichtung der Reaktion einzusetzen. Sie begingen nur den Fehler, ihren revolutionären Willen durch eine unfähige Führung missbrauchen oder vernichten zu las- sen, deren Katastrophenpolitik den Fa- schismus zur Uebernahme der Herr- schaft geradezu einlud. Die Tradition dieser Jugend, die für den Gedanken der internationalen Ver- brüderung marschierte, lebt auch heu te fort. Sie fordert und bringt Opfer, vor deren Grösse wir erschüttert und mit einer Achtung stehen sollten, die nicht stark genug sein kann. Genügend Berichte, die wir aus Deutschland erhalten, legen Zeugnis ab von dem grossen Mut, mit dem die deutsche antifaschistische Jugend ihre jungen LelTen einsetzt im Kampf ge- gen die Finsternis, trotz aller Isoliert- heit. Denn es handelt sich natürlich nur um eine Minderheit. Aber: in wel- cher Gegend, in welchem Lande der Welt könnte es mehr als immer nur eine Minderheit sein, die bereit ist ei- nen Kampf aufzunehmen, der derart ungleich ist; in dem isolierte Menschen sich gegen tausende von Komisstiefeln zu wehren haben, gegen Gewehre und Maschinengewehre, gegen Radio und Zeitungen; und in dem der gesetzlich geschützte und geförderte Sadismus an jede Bewegung, an jeden Laut die Gefahr des rettungslosen Ausgeliefert- seina und des grausamen Martertödtes» heftet. Wir glauben — und wir schöpfen die- sen Glauben aus persönlicher Erfah- rung in Nazi - Deutschland selber —, dass zwar nur ein kleiner Teil der deutschen Jugend im aktiven illegalen Kampf gegen die Henker des Volkes und der Völker steht, — dass aber auch der grössere Teii der deutschen Jugend ideologisch nicht vom Faschis- mus erfasst worden ist. Wie könnte denn ein System die Mehrheit der Ju- gend gewinnen, das aus dem von ihm beherrschten Lande in sogenannten ,,Friedenszeiten" schon ein Totenhaus machte? Das sie in Uniformen steckte, in die Kasernenhöfe schleppte und auf Preussenart drillte. Und das sie dann, als es den Krieg entfesselt hatte, auf die Schlachtfelder schickte, damit sie ihresgleichen tötete und selbst von ih- resgleichen getötet wurde. Vielmehr befindet sich diese Mehrheit der deutschen Jugend, die zwisch&n den beiden Polen der illegal kämpfen- den und der wirklich faschistisch ver- seuchten Jugend steht, in einem passi- ven Zustand geistiger Untätigkeit und Farbiosigkeit — so wie das überall der Fall ist oder sein würde. — Es ist kaum zu erwarten, dass diese Jugend, wenn sie nicht durch äussere Umstän- de mitgerissen wird, die Initiative zu ihrer eigenen Befreiung ergreift. Zu- viel Enttäuschungen hat sie erlebt, zu- viel guten Glauben verloren. Aber es gibt vielleicht keine Jugend, die mit offenerem Herzen, unvoreinge- nommener den Idealen der Menschlich- keit und der Gerechtigkeit, dem Rufe der Freiheit, der Stimme des Sozialis- mus folgen wird, wenn das faschisti- sche Verbrechen einmal besiegt wor- den ist und nichts hinterlassen hat als den Beweis, seiner Zerstörungskraft. Denn sie hat dann am unmittelbarsten den Zusammenbruch der Lüge erlebt und- ist nicht mehr mit Illusionen belastet, die dem Aufbau einer neuen Welt woanders noch im Wege stehen werden. An dieser Jugend kann eine grosse, fruchtbringende Aufgabe gelöst wer- den. Ihren Antrieb aber wird sie von jenen erhalten müssen, die heute im illegalen Kampf stehen und die mor- gen die Aufgabe haben werden, ge- meinsam mit den fortschrittlichen Kräften der anderen Länder auf den Trümmern des alten Europa der Zer- rissenheit und Ungerechtigkeit das neue Europa der Einigkeit und Brü- derlichkeit aufzubauen. (Gemeinschafts-Artikel) FREIHEIT! GLEICHHEIT! BRUEDERLICHKEIT! JEDEN FREITAG 21 UHR CLUBABEND IM VEREIN „VORWAERTS", Rincön 1141 (U. T. 23-3483). Alle Freunde des DAD sind herzlich eingeladen. Eintritt frei. Unterhaltung! Behandlung von Fragen allgemeinen Interesses. ABONNIERT UND LEST DIE AUSTRIAN LABOR INFORMATION! Sie berichtet über Aufgaben und Auffassungen der Arbeiter in Oester- reich und in anderen europäischen Ländern. Sie informiert über die Untergrund- bewegung in Europa in Originalbe- richten „Aus dem Gefesselten Eu- ropa". Sie stellt Verbindung her zwischen den früheren Mitgliedern der öster- reichischen Arbeiterbewegung, die aus den Hitler-Ländern entkommen sind! Haltet die Verbindung mit Vergan- genheit und Zukunft aufrecht! He'ft mit, damit die Stimme der österreichischen Arbeiter gehört werden könne! Das monatlich in New York in deutscher Sprache erscheinende ■ Zentralorgan der Oesterreichi- schen Sozialisten, ist regelmäßig durch Wilhelm Fleischer c/o DAD, Tucumän 309, Bs. Aires, B1 - 7264, zu beziehen, der auch Jahres- und Ha lbjahrsabonne- ments entgegennimmt. Einzelnumer: 75 cts. (arg.) Vi Jahresabonnement: 4.50 $ arg. Jahresabonnement: $ 9.-, arg. i Cosa Filatelica 1 E — DB — = I ROBERTO POMMER E eompra y venta de estamplllas E : para coleccictn : | RECONQ.UISTA 20« — Bs. Aires = E U. T. 33 (Av.) 5758 § .iiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiii.Miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiii." SAEMTLICHE DELIKATESSEN BRATEN UND SALATE Grosse Auswahl in Mastgänsen, Enten, Suppen- u. Brathühnern Tägrl. frischer hausgemachter Kuchen HEINRICH GLÜCKSELIG ZUSTELLUNG INS HAUS! Reconquista 485 U. T. 32 - 1331 SASTRERIA "VIENA" Die Masschneiderei für Damen und Herren Spezialist in Damenkostümen S. HACKER U. T. 62-1084 BUSTAMANTE 314, lo. Buenos Aires —- 17. T. 62-1994 A. A. B. A. ENRIQUE U. CORONA MARTINEZ A B O G A D O LAVALLE 1268 U. T. 35 - 3863 IMPRENTA "ELIDOR DIE DRUCKEREI DER DEUTSCHSPRECHENDEN RIO BAMRA 627 U. 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B. 1.50 10 cts PARAGUAY:................................$ 525 35 pesos PERU:........................................Soles 9 60 cts. PUERTO RICO:............ . Dollars 1.50 10 cts. U. S. A.:........................................Dollars 2.— 15 cts. URUGUAY:................ . $ oro 3.— 20 cts. VENEZUELA:................................Bs. 7.50 Bs 0.50 ENGLAND........ ................4 sh. Id. ARGENTINA .. .. ....................6 pesos 30 ctvs. vMmMiiinmiimmromiMimtnwmrm'wtiMimsiinmimimtr.; 1 AUFBAU | 1 - EDie RTÖsste antifaschistische Wo-| =eheiizeltniiK der Vereinigten Staa-= = ten in deutscher und englischer 5 Q Sprache. r = Cliefredaktlon: Manfred Georjre = =Na<>h rieb teil dienst ans den freien E = und unterdrückten Llindem. = 3 A BOX O S durch 0 5 Generalrepr. BUENOS AIRES. 2 iMORENO 2290 — U. T. 47 - 40971 5 s L3IIIIIIIIIIMtlimiM1M!inillHllllllinilllllMIIIIC3HII!llllllinilllllllll^ TALLER DE COMPOSTURAS Schuhe, Handtaschen, Koffer, alle Lcderarbeiten holt ab B. ZTEI.KE IT. 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