jL<% OTR A ALE MAN LÄ 6 p A SV. ÄNDERE :; DEU TSGHLA'NiD PRGANO DE "LOS . ■ALEMANES DEMOCRAT1COS DI E .AMERICA DEL » IUI p A SV. ÄNDERE :; DEU TSGHLA'NiD AUS DEM INHALT} August STemsen: DIE SOZIALE STRUKTUR DEUTSCHLANDS NACH DEM 1. UND 2. WELTKRIEG DIE BEFREIUNG INDIENS Heinz Apfeldorf: WAFFENSTILLSTAND IN PALAESTINA ATOMBOMBE UND ATOMENERGIE ZUKUNFTSAUSSICHTEN DES AMERIKANISCHEN MONOPOLKAPITALISMUS VIER FRAUEN EIN EWIGES SCHANDMAL Diskussions-Tribüne: KURT FABIAN, DIE NEUORDNUNG DER DEUTSCHEN JUSTIZ -Äi mmm ß U £ N O S - AIRES • T U C U M, AN 3 0 b* « Z 1 r R 1 1 R O 7 2 6 4 ■———niwmniiini»iwiwiiniaiin mihiii »ein > «>» ^NUMERO H3 • 1 DE MARZO DE 1 946 ♦ A N O v in Deuts: Mim DAS ANDER! OIUTSCHlAND DEUTSCHLAND-HILFSWERK Bencht über die Einnahmen und Ausgaben vorn 15]8\45 bis zum 31\1\46. EINNAHMEN „ „ Stiftungen 22.621.56 Monatliche Beiträge 1.668.75 Veranstaltungen 1.001.45 25291.76 AUSGABEN 0 Ausgaben in Bar für Sendungen nach Deutschland Zeitungspropaganda Büroutensilien Porto und Adressen Drucksachen Fahrtspesen Verschiedenes . . Gehlter des Sekretariats, 638.$5 291.50 861.28 528.90 86.— 38.05 684.70 7.431.65 3.129.08 Total Ausgäng$ Einnahmen Ausgaben Bankguthaben.* 10.560.73 25291.76 10.560.73 14.731.03 Ausserdem wurden gestiftet und inzwischen nach Deutschland ver- sandt: 2256 Kleidungsstücke im Gesamtwert von ca. 5000.— pesos, so- dass der Gesamtwert des Versands nach Deutschland 12.431.65 m$n. be- ir^Für den Kinderhilfsfonds wurden gestiftet m$n. 11.293.— Davon wurden bisher $ 7.431.65 für den Ankauf von nach Deutschland versand- ten Artikeln ausgegeben. Für eine weitere Sendung schulden wir der noch keine Abrechnung vorliegt. Der verbleibende Restbetrag von ca. m$n. 850.— ist der Anteil des Kindtrhilfsfonds an Propaganda und Por- tosp'esen. Die genannten m$n. 3.000.— sind noch nicht in der Schätzung des nach Deutschland versandten Materials enthalten. AUS BRIEFEN AN DAS DEUTSCHLAND-HILFSWERK Resistencia, 5. XI. 1945 Es ist uns eine grosse Genugtuung, dass uns Gelegenheit gegeben wird, etwas für die leidenden Freunde in Deutschland zu tun. In Eile habe ich einiges bei hilfsbereiten Landsleu- ten gesammelt. Ich übersandte Ihnen bereits telegraphisch 75.— Pesos. Die Sammlung für Kleider und Wäsche wird fortgesetzt . . . Mit freundlichen Grüssen Enrique Emde Punta Alta, 11. XI. 1945 Habe am 10. das Paket mit den Stricksachen abgeschickt. Die kleinen (Pullover legte ich von mir noch bei. Sollten Sie noch mehr Wolle haben zum Stricken, bin ich jederzeit bereit dazu und sende gern das Porto. Mit freundlichen Grüssen Pauline Ebersp#cher Leandro N. Alem, 13. XI. 1945 Anliegend sende ich Ihnen die Sam- melliste No. 40 abgeschlossen wieder zurück. Ueber den Betrag von 180.— Pesos füge ich Scheck zu Lasten der Banco Holandes Unido bei. Ich hätte die Liste gern voll gemacht. Um je- doch manche Personen zu erreichen, muss man hier oft weite Wege zu- rücklegen. Ich werde aber versuchen, weitere Spenden zu bekommen. Mit besten Gesinnungsgrüssen G. Graeve HILFS SENDUNGEN NACH DEUTSCHLAND ZUGELASSEN New York (Eigenbericht des DAD). — Zwischen den Vertretern der 8 nordamerikanischen Hilfsorganisatio- nen, die zu Hilfeleistungen in Deutschland amtlich autorisiert sind lind dem General Clay als dem zu- ständigen Beamten der Militärregie- rung wurde ein Abkommen geschlos- sen, demzufolge sich das nordameri- kanische Heer bereit erklärt, monat- lich bis zu ?. 000 Tonnen Lebensmit- tel und Kleidungsstücke von USA nach Deutschland zu befördern. Die Verteilung- der Pakete wird in Deutschland überwacht werden voti 8 .Vertretern der amerikanischen Hllfs- örganisationen und einem deutschen Zentralkomitee, dem Vertreter der Verschiedenen Länderregierungen und der einzelnen Hilfsorganisationen, un- fK ihnen der iu9ttt«r-w«buiüwt> angehören. Jede der an der Sendung beteiligten Organisationen kann be- stimmen, für welche Organisation in Deutschland die Hilfe bestimmt ist. Das Abkommen bezieht sich vorerst ausschliesslich auf die amerikanische Zone, soll jedoch auch auf die briti- sche und französische Zone ausge- dehnt werden. Auf Grund der obenstehenden Mel- dung, die uns unter dem 18. Februar zuging, hat —wie wir erfahren— das 1 "Deutschland-Hilfswerk'' sofort Ver- handlungen mit dem newyorker Uni- tarian Service Committee eingeleitet, um zu erreichen, dass die In Argen- tinien gesammelten Beträge nach New York verschifft und von dort nach Deutschland weitwfeleltet wer- den, - DAS ANDERE DEUTSCHLAND LA OTRA ALEMANIA (fundado el 7 de junio de 1937) Registro nacional de la Propiedad Intelectual No. 178.948. Autorizado por Resolution no. 214 del Ministro del Interior (11 abril 1946) Confirmado pqp* Decreto No. 20.916 (6 aept. 45) del Superior Gobierno de la Naciön. Editor y Director: Dr. Augusto Siemsen. Teeorero: Juan Carl. Avisos: Quillermo Fleischer Redacciön y Administration: Tucumän 309. Buenos Aires (U. T. 31-7264) Einzelnummer: 20 Cts. Jahresabonnement: 4.80 Pesos argentinos (im voraus zahlbar) Geldbeträge erbitten wir aus- schliesslich per Giro oder Bono Postal odsr Scheck auf Sr. Juan Carl, Tucumin 309, Bs. Aires. DAS ANDERE DEUTSCHLAND ist kein auf Profit ausgehendes Geschäftsunternehmen. Es lebt nur dank der Unterstützung sei- ner Freunde. Spendet für den Pressefonds! Erscheint am jeden Monats. 1. und IS. eines AUS UNSERER BEWEGUNG Bolivien Am 6. Dezember hatte das A. D. in La Paz eine Mitgliederversammlung, in der wichtige interne Angelegenhei- ten behandelt wurden. Donnerstag, den 17. Januar, fand eine öffentliche schon oben erwähnte Versammlung statt, in welcher Gen. Friedrich Beh- rendt über das Thema "Was geht in der deutschen Emigration vor?" refe- rierte. Im Anschluss daran gab Gen. Karbaum einen Bericht über die bis- herigen Vorarbeiten für die neue deutsche demokratische Kolonie. Am Donnerstag, den 14. Februar, findet eine Mitgliederversammlung statt, in welcher Gen. Josias ein Kurzreferat unter dem Titel: "Gedanken über den Wiederaufbau" halten wird. Unsere Freunde in La Paz schrei- ben uns ferner, dass alle Versuche zu ehrlicher Zusammenarbeit der anti- faschistischen Deutschen in Bolivien an den Machenschaften einiger Vor- standsmitglieder der "Freien Deut- schen" gescheitert seien, welche den Weisungen des einseitigen parteige- bundenen Mexiko-Komitees gefolgt seien, das sich nach den Einigungs- beschlüssen in Montevideo als Spal- tergruppe in Südamerika betätigt hat, Auch die Zusammenarbeit in der Hil- feleistung für die Opfer der Hitler- diktatur in Deutschland sei durch die gleichen Leute sabotiert worden. In- folgedessen seien zahlreiche Mitglie- der aus der Gruppe der "Freien Deutschen" ausgetreten, so dass D. A. D. heute die massgebende Gruppe la MoHrima sei. . - BAI ANOMI etUTSCH' «MD 3 DIE SOZIALE STRUKTUR D EUTSCHLANDS AM ENDE DES ERSTEN UND ZWEITEN WELTKRIEGS Die Hoffnung, dass die Nie- derlage im ersten Weltkrieg zu- gleich das Ende des alten Preu- ssen-Deutschland bedeuten und aus der Asche des alten sich ein anderes neues Deutschland erhe- ben werde, endete im Untergang der Weimarer Republik und dem Triumph des Nationalsozialismus. Der Grund dafür liegt nicht. nur im Versagen der deutschen . Arbeiterklasse in ihrer histori- schen Stunde, nicht nur im Bru- derkrieg der proletarischen Par- teien, nicht nur darin, dass die Ebert und Noske die Revolution bekämpften und erstickten, er liegt in letzter Linie darin, dass die Mächte des alten Deutschland zwar eine Niederlage erlitten hat- ten, aber keineswegs vernichtet . waren. Nur die monarchische Spitze war gestürzt. Aber es blieb der Grossgrundbesitz mit seiner be- herrschenden wirtschaftlichen und sozicflen Stellung im Osten der Elbe; es blieben und es er- holten sich schnell mit Hilfe des Auslandskapitals und der repu- blikanischen deutschen Regierun- gen Schwerindustrie und Gross- banken, es blieb im wesentlichen nur durch reformistische und sich anpassende Sozialdemokra- ten ergänzt — die alte Bürokra- tie; es blieb mit den unabsetz- baren alten Richtern die Klassen- justiz. Vor Allem aber konnte sich — wiederum mit Hilfe der Ebert und Noske — die alte Offiziers- kaste als Staat im Staate etablie- ren. Den kaiserlichen Offizieren übertrug man die Niederwerfung der Revolutionäre in Berlin und anderen deutschen Städten, die blutige Unterdrückung der baye- rischen Räterepublik, die brutale Strafexpedition gegen die Ruhr- arbeiterschaft, die sich nach dem Kapp-Putsch gegen die Freikorps, die Vorläufer der Nazibanden, erhöben hatte, und die Liquidie- rung der linkssozialistischen Re- gierungen in Sachsen und Thü- ringen zur Zeit des Hitlerputsches. Aus Angst vor der Revolution und dem Bolschewismus hatte sich damit die Republik dem Offi- zierskorps ausgeliefert. Diese sozialen und politischen Kräfte des alten preussisch-deut- schen Qbpigkeitsstaatse und des von August Siemsen deutschen Imperialismus, die von der Novemberrevolution 1918 nicht liquidiert, die von der Wei- marer Republik konserviert und gefördert wurden, wollten die so- zialen und politischen Positionen, welche die Arbeiterschaft trotz allem in der Republik innehatte, zerstören, wollten "die Schmach des November" tilgen, wollten zurück zum alten arbeiterfeindli- chen Privilegien-, Obrigkeits- und Militärstaat und zugleich wollten sie Rache für Versailles und Neu- aufnahme des Kampfes um die deutsche Vorherrschaft. Sie alle waren deshalb Wegbereiter und Förderer des Nationalsozialis- mus. Sie alle sind mitverantwort- lich für das Hitler-Regime und seine Verbrechen gegen das deutsche Volk und gegen die Menschheit. Sie alle sind aber auch in die mitverschuldete Ka- tastrophe hineingezogen worden. Die soziale Struktur Deutsch- lands unterscheidet sich deshalb nach dem zweiten Weltkrieg grundlegend von der am Ende des ersten Weltkrieges. Der ostelbische Grossgrundbe- sitz ist vernichtet. Die Junker östlich der Elbe waren die Haupt- stütze jeder Reaktion. Sie liefer- ten dem preussischen Obrigkeits- staat die Offiziere, die Diploma- ten, die Verwaltungsbeamten. Sie waren ein Haupthindernis jedes wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fortschritts. Sie wa- ren der Nährboden der Militari- sierung und Verpreussung Deutschlands und damit der tra- gischen Fehlentwicklung Deutsch- lands, die dieses seiner europäi- schen Aufgabe entfremdete und zu einem Element der Zerstörung nachte. So ist die endgültige Vernichtung des ostelbischen Grundbesitzes und damit der preussischen Junkerkaste eines der wichtigsten Ergebnisse des zweiten Weltkriegs. Etwa seit 18*^0!71 waren die preussischen Junker aus ur- sprünglichen Gegnern der kapi- talistischen Entwicklung zu Ver- bündeten der Schwerindustrie und zu Trägern des deutschen SE CONSIDERA NECESARIA LA RECONSTRUCCION DE LA INDUSTR1A ALEMANA BERLIN (AFLA). —• De acuerdo a las informaciones suministradas por fun- cionarios de la Comisiön Aliada de Control de esta Capital, el proceso de reha« bilitaeiön de la industria alemana ha sido casi nulo hasta ahora en la mayaf parte de las zonas. Algunos obsenjadores consideran que es impreseindible que los aliados se pongan de acuerdo para solucionar al pais por carecer casi com- pletamente de una producclön industrial para satisfacer tinicamente las necesi- des internas. Los observadores sefialan acertadamente que si tal situaeiön con- tinüa, Alemania se tornari en una carga pesada para los aliados que deberän mantenerla a expensas de su propia economla. Evidentemente existen muenos problemas por resolver pero en particular es de importancia Capital la produc- ciön de acero, asunto sobre el que las potencias de oeupaeiön debaten extensa y obstinadimente. Hasta hace poco, era parte esencial segün el criterio sustentado por los titit&nicos en el consejo de control en Berlin, la adopelön de un plan general Mra la reconstrucclön economica de Alemania, antes de fijar su futura produeeiön de acero y de retirarse los equipos Capitales para las reparaciones. El argumento mencionado no ha sido mantenido. Se acordö que aunque ar- bitrarias, las eifras para la produeeiön y la capacidad de la misma, confrontan por ahora las necesidades establecidas por el comite de industrias. el director o econömico que estd considerando cuatro planes de politica economica someti- dos por las cuatro potencias. Un portavoz norteamericano predijo recientemen- te la apariclön de un plan conjunto. para dentro de una semana o dos. dcio es dificil esperar q-ue el consejo de control acuerde rapidamente los detal1 " m plan de vasto alcance y consecuencias para toda la economia europen i- bargo, la necesidad de decisiones y acciones räpidas es imperiosa. La t s- posieiön aliada para planear la reconstrucciön y reforma de Alemani: -a- r& a medida que pase el tiempo. Nadie puedr: decir cuänto durarä ]f -i- ciön activa de las tropas y los administradores norteamericanos. ni < 'o seguir& siendo el interSs de los rusos en el estado de cosas del occident n, ni cuinto tiempo podr&n seguir aportando con entusiasmo su exper; esta tarea ingrata, los oficiales y funcionarios britänicos . Es evident«' a medida que pasa el tiempo, el ardor disminuye y si no se establece unu ,,Vitien präctica y moderada, de largo alcance. de acuerdo con las realidades piesen- tes y dlsponlendo la parte que los mismos aleAknes deben desempenar. serän de poco valor los slntoma« de resurgimiento de la vVla politica registradewecien- temente en las zonas norteamericana y rusa de Berlin. 4 DAS ANDERE DEUTSCHLAND Imperialismus geworden, der ih- nen in Heer und Flotte mehr Stel- lungen und zugleich mehr Macht und Eroberungen in Aussicht stellte. Aber die eigentliche Trieb- kraft für die imperialistische Po- litik waren Schwerindusrie und Grossbanken. Spiegelte sich die 'Auffassung der Junker und der Offiziere mehr in dem konserva- tiven und autoritären Ungeist der Kriegervereine wider, so dieje- nige der Schwerindustrie im All- deutschen Verband und im Flot- tenverein. Geeint waren beide ' durch ihren Materialismus, durch ihren Autoritäts- und Machtsglau- b'en und durch ihren Hass ge- gen die klassenbewußte Arbei- terschaft. Der frühere Kruppsche Generaldirektor Hugenberg und Herr von Oldenburg-Januschau, beide in der gleichen Deutschna- tionalen Partei, beide in der Harzburger Fron Fördefep des Nationalsozialismus, — darin drückt sich symbolisch diese poli- tische Symbiose von Grossgrund- besitz und Schwerindustrie aus. Mit den Junkern sind die deut- sche Schwerindustrie und das deutsche Finanzkapital in den von Hitler bereiteten Abgrund hineingerissen worden. Allerdings ist ihr Untergang keineswegs so unbedingt endgültig besiegelt wie der des Grossgrundbesitzes. Es sind Bestrebungen des inter- nationalen, vor allem des ame- rikanischen Kapitals im Gange, die deutsche Industrie in ihrer kapitalistischen Form wieder auf- zubauen, um gemeinsam die deutsche Arbeiterklasse auszu- beuten und den "Bolschewismus" d. h. den Sozialismus zu verhin- dern. Immerhin sind Zusammen- bruch und Zerstörung so gross, sind zugleich die Gegensätze un- ter den Siegern so stark, dass nur geringe Aussichten dafür beste- hen, mit Hilfe des Auslands den deutschen Kapitalismus wieder so zu stärken, dass er aufs Neue ei- ne ähnlich unheilvolle Rolle wie in der Weimarer Republik zu spielen vermöchte. . Mit der Machtstellung des gro- ssen Kapitals, dass sich in der Weimarer Republik so schnell zu neuer Kraft und Agressivität ent- wickelt hatte, hat auch die Macht des deutschen Offizierskorps ihr Ende gefunden, ist "die General- linie der Reichswehr" gescheitert. JDas Offizierskorps Hatte bereits unter Hitler seinen inneren Zu- sammenhalt infolge der Durch- setzung mit Elementen der SS und mit Hitlerkreaturen verloren und war von schweren Gegen- sätzen zerrissen, wie sie in der Verschwörung gegen Hitler krass zu Tage getreten sind. Es ist heute seiner grossagrarisch-kapi- talistischen Stützen beraubt; es ist durch sein Hinabsinken zum Werkzeug der Hitlerdiktatur und zum Mithelfer bei den nationalso- zialistischen Verbrechen furcht- bar diskreditiert; es ist in Nieder- lege und Katastrophe hineinge- zogen, ohne die Möglichkeit zuy Erfindung einer neuen Dolchstoss- lagende zu besitzen; es ist zu- gleich mit dem deutschen Heer aufgelöst worden. Durch ihre Verknüpfung mit der Hitlerdiktatur und deren Ka- tastrophe sinken die militaristi- sche Legende und ihr Träger, das Offizierskorps, ins Grab. Nur ei- ne Vergewaltigung, Entrechtung und wirtschaftliche Versklavung Deutschlands, wie sie in den Potsdamer Beschlüssen vorgese- hen ist, könnte aufs neue zu- gleich mit dem nationalistischen Revanchegedanken den Militaris- mus im deutschen Volk wieder beleben. Aehnlich, wie das Offiziers- korps, haben sich Bürokratie und Justiz als Stütze der Hitlerdiktatur derartig diskreditiert, dass die früheren höheren Verwaltungsbe- amten und die Richter grössten- teils» aus ihren Stellungen ent- fernt werden mussten. Für die Zukunft fehlt diesen bewährten Stützen der Reaktion der alte Nährboden des besitzenden Bür- gertums, das weitgehend prole- tarisiert worden ist. Endlich hat das Hitlerregime im Wesentlichen auch das alte selbständige Kleinbürgertum als Klasse vernichtet. Diese Zwi- schenklasse, deren wirtschaftliche Existenz immer stärker von der kapitalistischen Entwicklung aus- gehöhlt wurde—Handwerker, La- denbesitzer usw. — hatten vom Nationalsozialismus infolge seiner Propaganda gegen Warenhäuser und Konsumvereine, gegen "Zins- knechtschaft" und "Wucherkapi- tal" Rettung und Aufstieg erwar- tet, um dann im Interesse ratio- neller Produktion und militäri- scher Bedürfnisse zum grossen Teil wirtschaftlich vernichtet zu; werden. Wenn aus der Bourgeoisie und • dem mittleren Bürgertum die hö- heren Beamten, die Richter, Pro- fessoren und Studienräte hervor- gingen, so aus dem Kleinbürger- tum die mittleren Beamten und Lehrer, beide Kategorien — im ganzen gesehen — wie die Klas- sen, denen sie entstammten Stüt- zen des Obrigkeitsstaates, Wegj bereiter und Helfer der Nazidik- tatur. Auch diese Stützen der Reaktion sind Iftute zusammen- gebrochen. Es handelt sich also nach dem zweiten Weltkrieg und dem Zu- sammenbruch der Hitlerdiktatur, um eine viel umfassendere und viel tiefer greifende Umwälzung der sozialen Verhältnisse in Deutschland, als nach dem er- sten Weltkrieg und dem Zusam- menbruch der Monarchie. Es handelt sich um nicht weniger als um einen fast völligen Um- sturz der sozialen Struktur. Geblieben ist ausser dem Ein- fluss der Kirche als reaktionärem Faktor nur das Bauerntum, das als solcher sich bereits bei den Wahlen in Bayern u. Hessen er- wiesen hat. Angesichts der ge- stiegenen Bedeutung der Land- wirtschaft in dem übervölkerten und zum Teil entindustrialisierten Deutschland, angesichts auch der Zerschlagung des östlichen Gross- Grundbesitzes in kleinbäuerlichen Besitz besteht hier zweifellos ei- ne erhebliche Gefahr für die künftige Entwicklung. Aber bisher stand die deutsche Bauernschaft zum grossen Teil unter dem Ein- fluss einer skrupellosen Propa- ganda und unter der politischen Führung des Grossgrundbesitzes, dessen Wirtschaftspolitik den wahren Interessen der Bauern zuwiderlief. Es kommt darauf an, die bereits vorhanden gewesene demokratische Richtung in der Bauernschaft durch geeignete Propaganda und eine entspre- chende Agrarpolitik zu stärken* Flurbereinigung, bauernfreundli- che Kreditgebahrung, Ausbau des bäuerlichen Genossenschafts- wesens, Ausschaltung des Zwi- schenhandels durch direkte Lie- ferung an die Verbraucher mit Hilfe der Konsumgenossenschaf- ten, um nur einiges Wesentliche zu nennen, können in der heuti- gen Situation den verhängnisvol- DAS ANDERE DEUTSCHLAND 5 len Gegensatz zwischen Stadt und Land überwinden und das notwendige Zusammengehen von Arbeitern und Bauern herbeifüh- ren- Die Katastrophe der Hitlerdik- tatur hat mit der Zerstörung der wirtschaftlichen und sozialen Grundlage der deutschen Reak- tion die Bahn frei gemacht .für den Ausbau eines anderen, demo- kratischen und sozialistischen Deutschland. i Wenn erst einmal die furcht- barsten Folgen des Krieges über- wunden sind und der unmittel- barsten Not gesteuert ist, befin- det sich also die deutsche Arbei- terschaft in einer weit günstige- ren Lage für die Durchführung ihrer historischen Aufgabe als nach dem ersten Weltkrieg; aller- dings erst dann, wenn die Auf- teilung in vier Beeatzungszonen, und die Verhinderung aller re- volutionären und sozialistischen Massnahmen durch die Besat- zungsbehörden aufgehört haben. INDIENS BEFREIUNG Der nachstehende 'Artikel, den wir der in London erscheinenden Zeitschrift "Socialist Commentary" •entnehmen, ist in Anbetracht der meuerlichen Unruhen in Indien, von besonderer Aktualität. Es interessiert die indische Öffentlichkeit heute wenig, ob die Engländer Indien verlassen, Weil sie es für gerecht halten, cder weil sie sich dem Unver- meidlichen beugen. Die wichtige Frage für Indien ist, ob de La- bour-Regierung beschlossen hat, die Regierung Männern u. Frau- en in Indien zu übergeben, die sich dem indischen Volk und nicht dem englischen Parlament gegenüber verantwortlich fühlen. Alle Berichte zeigen, dass der Kongress und andere politische Bewegungen noch davon über- zeugt werden müssen, dass ein solcher Beschluss von uns ge- fasst wurde. Wir müssen zuge- ben, dqpss die verschiedenen Er- klärungen, die im Namen der Labour-Regierung in Bezug auf Indien seit den allgemeinen Wah- len abgegeben wurden, nicht geschickt oder radikal genug waren, um das Misstrauen ge- genüber den englischen Absich- ten auszurotten. Es sei zugegeben, dass die La- bour-Regierung kein schwierige- res Erbe zu übernehmen hatte als das der englischen Herrschaft in Indien. Diese Herrschaft ist bedingungslos verurteilt. Im schlimmsten Falle hat sie uner- trägliche Lebensverhältnisse ge- schaffen oder bestenfalls solche. geduldet, allein schon nach den Masstäben beurteilt, die auf das besiegte Deutschland angewandt werden. Alles Gerede von den Vorteilen, die die englische Herr- schaft Indien gebracht hat, ist unangebracht, wenn man es mit der greulichen Wirklichkeit ver- gleicht: Ein Nationaleinkommen, dctfi kaum zwei Schilling pro Kopf und Woche beträgt (noch dazu in einem Lande, das die reich- sten Leute der Welt zu seinen Bürgern zählt);'eine durchschnitt- liche Lebensdauer von 23 Ij2 Jahren; Millionen, die hungrig und unsicher gerade cruf der Grenze zwischen Leben und Tod verbringen; Analphabetentum bei 80 o|o der Männer und 95 ojo der Frauen; ein politisches Sy- stem, das die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung- nicht nur von aktiver Teilnahme son- dern auch vom Wahlrecht aus- schliesst. Das sind die Verhält- nisse in einem Lande, das ein Fünftel der Menschheit beher- bergt. Das Problem des Hungers ist das dringlichste und zugleich das grundlegende. Seine Ausmasse sind gigantisch, und seine Wur- zeln reichen so tief in die soziale und religiöse Struktur Indiens, dass viele der Ansicht sind, es sei unlösbar. Auf jöden Fall ist es klar, dass kein emsthafter Ver- such zu seiner Lösung gemacht werden kann, ohne dass Indien sowohl durch eine industrielle und agrarische Revolution in ei- nem Ausmasse hindurchgeht, wie es die Welt noch nicht erlebt hat. Wenn die Versuche der Menschen fehlschlagen, dann wird die. Na- tur ihr übliches Mittel anwenden. Es ist gerade diese drohende Ka- tastrophe, die jeder auf Indien bezüglichen Handlung der engli- schen Regierung ihre weittragen- de Bedeutung verleiht. Der Hauptfehler der englischen Pläne, soweit sie bisher bekannt- gegeben wurden, ist ihr Mangel an hinreichender Nachdrücklich- keit und Dringlichkeit. Allgemei- ne Wahlen werden in Britisch- indien zu den gesetzgebenden Körperschaften in den Provinzen und den Fürstenstaate» abgehal- ten ... Es ist beabsichtigt, dass der Vizekönig dann die Vorbe- reitungen zur Bildung einer ver- fassunggebenden Körperschaft durchführt, indem er in Verhand- lungen mit den Vertretern der Provinzparlamente über das ein- zuschlagende Verfahren eintritt (um zu entscheiden, ob die Vor- schläge von Gripps zufriedenstel- lend sind oder nicht). Parallel dazu sind Verhandlungen zwi- schen dem Vizekönig und den Fürsten der indischen Staaten ins Auge gefasst. In England wird ein Vertrag vorbereitet. Wäh- renddessen wird der ■ Vizekönig im Anschluss an die Wahlen mit den indischen Parteien Britisch- indiens verhandeln, um einen re- präsentativen Rat des Vizekönigs zu schaffen. Es kann angenom- men werden, dass der Vizekönig auf den Besprechungen von Sim- Ia aufbauen wird. Das Endsta- dium wird vermutlich in der Ab- fassung einer neuen Verfassung und der Uebergabe politischer Verantwortung gemäss deren Be- stimmungen und den Bestimmun- gen des Vertrages zwischen Eng- land und Indien bestehen. Auf jeden Fall wird es lange dauern, bis dieses Programm durchge- führt sein wird. In Anbetracht der in Indien bestehenden tiefgehen- den Spaltungen und des Miss- trauens zwischen den Indern und den Engländern, den Moslems und den Hindus (insbesondere der Mohammedanischen Liga und dem Indischen Nationalkcn- gress) und zwischen vielen Für- sten (deren Regierung feudal und autokratisch ist) und den de- mokratischen Führern in Britisch- indien mag die Durchführung dieses Programms eine Reihe von Jahren in Anspruch nehmen. Wird dieser Plan sich durchfüh- ren lassen? Ist er nicht allzu seht 6 DAS ANDV*I eiUTSCHt AND abgestimmt auf die Verhältnisse und die psychologischen und tra- ditionellen Methode® Englands und allzu wenig auf die Bedürf- nisse eines riesigen Landes, das eine revolutionäre Entwicklung cuf beinahe allen Gebieten des sozialen Lebens erfordert? Wird die indische Bewegung, werden die zurückkehrenden Soldaten ruhig, besonnen und geduldig in- mitten des Schmutzes, des Resen- timents und der Schwierigkeiten bleiben, während diese sich lan- ge hinzögernden Verhandlungen in den oberen Stellen stattfinden? Wir haben schon Blutvergiessen und Schiessereien in Calcutta im Anschluss an die Prozesse gegen die Angehörigen der "indischen Armee" gehabt. Eine machtvolle Welle bürgerlichen Ungehorsams kann jeden Moment emporwo- gen, die Basis für solche Pläne fortschwemmen und dabei Kräfte für einen Kampf auslösen, im Vergleich mit dem die Schlachten in Indonesien unbedeutend er- scheinen würden. Die englische Regierung hat in einer ihrer letz- ten Erklärungen festgestellt, dass iedem Versuch, in Indien eine Entscheidung gewaltsam herbei- zuführen, mit Gewalt begegnet würde. Diese Drohung fasst eine so furchtbare Situation ins Auge, dass es beinahe besser wäre, sie nicht in Betracht zu ziehen. Aber wer könnte sagen, dass sie un- möglich oder nicht gar unmittel- bar bevorstehend wäre? Um eine solche Katastrophe zu vermeiden und ernsthaft den Kampf gegen den Hunger in An- griff zu nehmen, ist vor allem so bald wie möglich der Rat des Vizekönigs zu schaffen und aus den hervorragendsten politischen Vertretern Indiens zusammenzu- setzen. Es ist offensichtlich, dass nur Indiens führende Männer selbst mit einer Situation fertig werden können, die so voll an Schwierigkeiten und an Elemen- ten des Unheils ist. In Anbetracht der äussersten Dringlichkeit der Angelegenheit ist es unklar, war- um an die Parteiführer erst nach den Provinzialwählen herange- treten werden kann. Weiter, mit welchen Richtlinien soll der Vize- könig die Verhandlungen wieder aufnehmen? Welche Schlussfol- gerungen hat das Kabinett aus dem Zusammenbruch der Ver- handlungen von Simkt gezogen? NAZI-DICHTUNG " '*? 1. Richard Strauss an den Massen- mörder Hans Frank. — Wer tritt herein so fesch und schlank Es ist der Freund Minister Frank Wie Lohengrin von Gott gesandt Hat Unheil er von uns gewandt. Drum ruf ich Lob und tausend Dank Dem lieben Freund Minister Frank. 2. Spinnstoffsammlung-Gedichte von Werner sinn. — a) nach Goethe: Keiner Truhe lass Ruh! K In jeder Truhe findest du Sicher noch was. Suche in Schränken, Kisten und Karten. Suche der Spinnstoffe bunte Lasten— Wir brauchen sie! b) nach Richard Wagner: Leidige Lumpen, lumpig ludernd füllt füllig Fächer. faselnd, fasig und faul Eilt endlich Ekel endend, ein jeder entwetzend hurtig: Höslein, holdselig Hemdlein. Häubchen, Havelock, hopp! Spinnstoff Sammlung sanieren! Schlips, Schlüpfer, Schiuppen, Schlurren, schlampiger Schlampen, schmutzige Schlumpen, niemanden nützend, nutzloser Nachlass, helft Heimat haushalten: Reserven rühren, Reste regenerieren, reichlichst Rohstoffe rettend rüsten! "Völkischer Beobachter", Wiener Ausgabe, 16. 5- 44- '' Zweitens ist es im Augenblick dringend nötig, ein Vertrauens- verhältnis zwischen der engli- schen Labourregierung und den fortschrittlichen Kreisen in Indien zu schaffen. Die gegenwärtigen englischen Pläne basieren weit- gehend auf den Crippsschen Vor- schlägen aus dem Jahre 1942, und in Indien herrscht der Ein- druck, dass wir zu etwas zurück- gekehrt sind, das unter der Aegi- de der Herren Amery und Chur- chill Gestalt gewann, und dass, kurz gesagt, bezüglich Indiens eine Kontinuität der Politik be- steht. Der bevorstehende Besuch englischer Parlamentsmitglieder war zweifellos geplant als ein passendes Mittel, um Kontakt mit den indischen Bewegungen auf- zunehmen. Unglücklicherweise gehört der Delegation aber keine einzige Persönlichkeit von politi- schem Rang und Fähigkeit an, die den Erfordernissen der Situa- tion entsprächen, und das hat die Möglichkeiten von vornherein be- einträchtigt. In Indien wird dies als ein weiteres Anzeichen für die lauwarme Haltung der engli- schen Labour-Partei angesehen. Es sei zugegeben, dass mögli- cherweise einige der in Frage kommenden Abgeordneten ge- wisse Vorahnungen und übertrie- benen Verdacht mildern können. Aber mehr als das ist nicht zu erwarten . . . Schliesslich ist es die Aufgabe der Sozialisten, nachzuforschen, wie es kommt, dass die einzige grössere politische Gruppe, die im Augenblick in Britisch-Indien verboten ist, die Sozialistische Kongresspartei ist. Es wird uns berichtet, dass diese Organisa- tion geächtet ist, und dass hun- derte ihrer Mitglieder sich im Ge- fängnis befinden, weil die mei- sten von ihnen im Jahre 1942 Ge- walt anwandten, und zweifellos wird befürchtet, dass dies wieder geschehen würde, wenn sie frei- gelassen werden. Es ist im allge- meinen richtig, dass die Mitglie- der dieser Organisation nicht prinzipiell den Standpunkt der Gewaltlosigkeit einnehmen, und dass sie bereit sind, um die Frei- heit Indiens zu erlangen, notfalls jedes Mittel zu benutzen. Aber das bedeutet nicht, dass die Ge- walt das einzige ist, was sie ken- nen, oder dass es sich üm ver- antwortungslose Menschen han- delt, die im Trüben fischen wol- len. Viele von ihnen sind Män- ner von Ueberzeugung und In- diens Sache zutiefst ergeben. Es wäre tatsächlich eine befremden- de Situation, wenn die Labour- Regierung kein anderes Verhält- nis zu den indischen Sozialisten finden könnte, als sie weiter ein- zukerkern und in Acht und Bann zu tun. Die von uns vorgezeichneten Massnahmen sind durchführbar und können sofort angewandt werden. Sie werden keine Wun- der bewirken. Sie können jedoch der erste Schritt zu einer vernünf- tigen Verständigung z wiscr • sn England und Indien sein und den leitenden indischen Staatsmän- nern eine baldige Möglichkeit bieten, ihre Kräfte für die Durch- führung dringender und positiver Aufgaben einzusetzen. (Aus "Socialist Coi»B*ent sich so zu benehmen und solche Greuel zu begehen! Und die Regierungen, die sie vertreten, sind heute schon wieder auf demselben Wege wie vor Jahren. Java, Indien und Orient, die katastrophale Lage Europas, und die Welt schaut tu . . . seinem stechenden Blick wie ein Bullenbeisser wirkte. Sie rief uns auf, und wenn man sich gemeldet hatte, dann schrie sie: Rinn mit dir! Das Rinn war ein kahler Raum mit Zementfussboden, mö- bliert mit zwei verwanzten Bän- ken und einem stinkenden, offen- stehenden Kübel, der noch die Andenken unserer "Vorfahren" enthielt. Gleich nach uns schub- ste man 7 schmierige, verlauste Polinnen in den Raum. Einige davon kannten den Betrieb schon, sie trommelten an die Tür und als ein Wachmann nach langer Zeit öffnete, bettelten sie um Wasser. Wir hatten an diesem heissen Tage noch nichts geges- sen und getrunken, und als end- lich ein Krug mit Wasser herein- gestellt wurde, haben wir unse- ren Ekel in die Ecke gestellt und aus dem vorhandenen einzigen Blechtopf nach den Mädels un- seren Durst gestillt. Ach, ich habe dann später noch viel mehr in dieser Beziehung ablegen müs- sen ! Anscheinend, weil wir "Politi- sche" waren, wurden wir am Abend noch ins eigentliche La- Die Millionen Gefallener dieses Welt- kriegs hat man schon wieder verges- sen, aber wir Frontsoldaten dieses Krieges, Polen, Engländer, Franzosen, Tschechen, Holländer, Norweger, Ju- den, Mohamedaner, Inder, Nord- und Südafrikaner und nicht £u vergessen, die Gegner, wir protestieren gegen die Schmach dieser Tage. Krieg ist das Entsetzlichste, und diejenigen, die verantwortlich sind, nicht nur für die Greueltaten, denn der Krieg ist ein einziges Greuel, müssen bestraft wer- den, sollen die dort unten in ihren Gräbern Buhe finden, sollen die, die das Glück hatten, durchzukommen, wieder einigermassen glücklich wer- den. In meinen Ohren gellen die Schreie armer gequälter Soldaten, in meinen Ohren brüllt das Gedonner der Ka- rionen, und in meinen Augen spiegeln sich die tausende von Greueln wieder, die an uns vorbeizogen: vergewaltig- te Mädchen in Tunesien, vergaste Menschen in Polen, verbrannte Men- schen in Oradeur sur Glan, Greuel auf den Schlachtfeldern dieses Krie- ges. Und da gibt es immer noch Men- schen, die reden, reden und reden, die aber nicht bändeln, die, was viel schlimmer ist, garnicht hanc^f,! wol- len, sondern die mit ihrem Reaen nur die Welt in Sicherheit wiegen und zum Schlafen bringen wollen, wäh- rend das Gespenst eines neuen Krie- ges immer deutlicher und deutlicher sich abzeichnet. ger geführt und durften in ei- nem Raum auf einem Bett, das Strohsack und saubere Wäsche enthielt, schlafen. Wir genossen hier in diesem Arbeitserziehungs- lager den Vorzug, dass wir unse- re eigene Gartlerobe tragen durf- ten und nicht arbeiten mussten. Meine drei Genossinnen wurden am 10. Tage entlassen und so konnte Nora wenigstens erfah- ren, wo ich geblieben bin und mir verschiedenes zum Anziehen schicken. Nachdem meine Genos- sinnen einige Tage weg waren, machte mir die Hauptwachtmei- terin unter dem Siegel der Ver- schwiegenheit die Mitteilung, dass ich den nächsten Tag ins Konzentrationslager gebracht würde. Ich bin wohl sehr er- schrocken; in der Nacht wurde ich krank, Leberkolik. Ich hatte ja die Folgen meiner Gallenope- ration noch nicht ganz überwun- den, und so kam ich den nächsten Tag statt ins K. Z. ins Revier, wo ich 3 Wochen zubrachte. Es ging mir dort gut, der Arzt, ein Pole, war die Güte selbst und die Schwestern, drei Polinnen und eine Tschechin, taten mir zu Lie- be, was sie nur irgend konnten. Sie waren als ehemalige Schwe- stern an der Front in Gefangen- schaft geraten und nach Ravens- brück ins K. Z. eingeliefert. Von dort sind sie nach dem Lager 21 abkommandiert worden. Da sie in mir eine wirkliche Politische hat- ten, waren wir sehr schnell in einem vertrauten Verhältnis. Sie schmuggelten mir Zeitungen ins Bett und erzählten mir viel aus ihrer Leidenszeit. Im K. Z. wa- ren sie auch im Revier beschäf- tigt, sie hatten sehr vi» 1 Angs , dass sie am Ende des Krieges noch von den Nazis umgelegt würden, weil sie zuviel wussten. U. A. hatten sie die lebendig ver- eisten Frauen gesehen. Man hat- te experimentiert, die Frauen in Wasserbehälter gelegt und sie dann vereist. Hier im Lager 21 waren dieje- nigen „Frauen und Mädchen ge- fangen, die ihre Liebe einem Po- len', Tschechen öder Franzosen geschenkt hatten oder ohne Er- laubnis mehr oder weniger kui-::? Zeit von der Arbeit weggebliebe'1 waren. Die meisten kamen dann noch ins K. Z. Ich habe versucht, festzustellen, ob diese Auslände- AUS DEM BRIEF EINES KRIEGSFREIWILLIGEN 14 DAS ANDfftV ölUTSCHtAND rinnen nun bewusst ArbeltSSabo- tage getrieben haben. Aber leider konnte ich beim besten Willen mit einer einzigen Ausnahme (die Polin hatte absichtlich an ihrer Arbeitsmaschine ein Teil zer- stört) solche bewusste Sabotage nicht feststellen. In der Mehr- zahl waren es indiferente, stump- fe oder asoziale Menschen. Mag sein, dass zu anderen Zeiten mehr von den bewussten Kämp- ferinnen im Lager gewesen sind. Auch die deutschen Inhaftierten waren durchweg politisch unin- teressierte Frauen, bis auf we- nige Ausnahmen, mit denen ich denn auch schnell Fühlung hat- te. Diese Fühlungnahme musste sehr vorsichtig sein, denn ich wurde nach meiner Entlassung aus dem Revier in einer kleinen dunklen Strafzelle untergebracht, nur soviel Platz, dass der Stroh- sack auf dem Fussboden liegen konnte. Ich hatte abwechselnd einen guten und einen weniger guten Tag. Die Frauen mussten tagsüber sehr lange und schwer arbeiten, im Lager selbst verblie- ben nur die Kranken, sowie eine sogenannte Putzkolonne. Es hat- ten dann abwechselnd eine La- gerführerin und eine Wachtmei- sterin Dienst. Einen Tag zwei Gute und den anderen Tag zwei Viecher. An dem einen Tag war meine Zelle nicht abgeschlossen, sodass ich in die Nähstube hu- schen konnte. Den Tag aber, ; dem die beiden Mannweiber Dienst hatten, blieb ich einge- sperrt. Ich kann bis heute noch nicht begreifen, wie diese beiden erstgenannten, durchaus mütter- lichen Frauen sich für dies Amt hergeben konnten. Das Lager 21 war nämlich übel berüchtigt für seine Methoden: Morgens um 3 Uhr Wecken, dann im Lauf- schritt über den Hof in den Waschraum, im. Laufschritt zu- rück in den Schlafraum, schnell- stens die Betten bauen auf den Zentimeter genau, dann stehen und sobald gepfiffen wurde, hin- aus auf den Hof nud Aufstellung bis zum Kaffee- und Brotfassen. Die jeweilige Stubenälteste nahm eine Kanne mit sogenanntem Kaffee in Empfang und jeder Einzelne sein Brot, das mit et- was Margarine bestrichen war. was Margarine bestrichen war. Zweimal wöchentlich, gfcb es eia* Seheibe Wurst, einmal Kdse und einmal Marmelade oder Kunst- honig-. Für drei Personen gab es einen kleinen Topf Kaffee ge- meinsam, es musste im Stehen schnell gefrühstückt werden. Dann wurde wieder gepfiffen, und im. Lauf schritt hiess es raus und anstellen. Wenn es mal nicht schnell genug ging, dann wurden die Frauen so 20 Mal raus- und reingejagt. Die Frauen mussten dann bei jedem Wetter stehen, bis die einzelnen Kom- mandos zur Arbeit ausrückten. Die Bekleidung bestand aus ei- nem Hemd, wenn man Glück hat- te, einer Unterhose, einem blau- en Schlosseranzug und Holzschu- hen. Strümpfe gab es nicht. Die armen Frauen haben entsetzlich gefroren, denn im September und anfangs Oktober ist es besonders in den Morgenstunden von 4 bis 7 Uhr recht kalt, und bis dahin mussten sie stehen, manchesmal bis 8 oder 9 Uhr. Das nächste Essen, die warme Mahlzeit, gab es, wenn alle Kolonnen wieder eingerückt, kontrolliert, geduscht und gestanden hatten gegen 9 bis 10 Uhr abends, oft wenn Fliegeralarm dazwischen kam, um 11 oder 12 Uhr nachts, so- lange waren die armen Geschöp- fe ohne einen Bissen. Die Nacht- ruhe wurde durch Kontrolle oder Schikanen ausserdem noch dau- ern gestört, sodass zu allem an- deren noch der Schlafentzug strafverschärfend wirkte. Ne- benbei gab es bei der geringsten Kleinigkeit Schläge. Die Wacht- meisterinnen trugen meist ihr breites Lederkoppel geschlossen in der Hand, so dass das Kop- pelschloss oben war und schlu- gen damit zu, ganz gleich, wohin sie trafen. Neben Schlägen war noch ein beliebtes Strafmittel die eiskalte Dusche mit dem Schlauch. Ich erlebte 3 Tage vor meinem Abtransport, wie 5 Mäd- chen nach einem erfolglosen Fluchtversuch bestraft wurden. Nachdem sie ihre Schläge hin- ter sich hatten, wurden sie alle zusammen im Hemd in meine Nachbarzelle gesperrt, ohne Strohsack und Decke. Sie hr.1. dort so wenig Platz, dass $ie nur ganz eng nebeneinander hocken konnten. Sie wurden Tag und Nacht alle 2 Stunden herausge- holt, im Hemd über den langen BBf gejagt in deaa Warehr4uxn, unter die kalten Dusehen gestellt und ausserdem noch mit dem starken Schlauch eine halbe Stunde lang gespritzt. Dann mussten sie so nass wieder über den Hof in die Zelle zurück und bekamen die ganze Zeit nichts zu essen und zu trinken. Es war herzzerbrechend, das Weinen und Bitten der Mädchen anzuhören, aber es gab kein Erbarmen. Im Gegenteil, einmal hörte ich in meiner Zelle, wie die Hauptwach- meisterin sagte: "Zum Skelett sollt ihr abmagern!" Wie viele Tage diese Tortur noch gedauert hat, weiss ich nicht, denn ich wurde dann nach Ravensbrück transportiert. Vier- mal musste ich zu diesem Zweck nach Braunschweig fahren, be- vor endlich ein Zug mit Gefan- genenabteil da war. Mit mir wur- den noch eine grosse Zahl Frau- en und Männer (und nicht gera- de eine Elite) transportiert. Da der Hauptbahnhof ziemlich zer- stört war, mussten wir in Br. die lange Frankfurterstrasse in Be- gleitung vieler Polizei bis zum freien Bahngleis laufen. Kannst Du dir meine Gefühle vorstellen? Wir wurden dann in die engen Abteilchen zu viert hineinge- presst und kamen erst mal nach Hannover. Dort standen schon die "Grünen Minnas", es wurde hineingepresst, was nur irgend ging, hinfallen konnte jedenfalls niemand. Im Polizeigefängnis war auch alles überfüllt, ich kam in einen Raum, der vollbesetzt war mit Frauen, die in irgend ein Zuchthaus abtra»sportiert wer- den sollten. Die meisten sollten 4 bis 8 Jahre absitzen, in 'der Hauptsache, weil sie Lebensmit- telkarten verschoben hatten. Ei- nige davon waren alte P. G.'s, so* gar eine alte Frauenschaftsleite, rin war dabei. Sie waren ziem- lich fröhlich, denn sie rechneten mit der baldigen Niederlage ih- res einst heissgeliebten "Füh- rers", für den sie eigentlich mit Begeisterung hätten hungern sol- len. Komischerweise war es in Deutschland so, dass die ältesten P. G.'s und die grössten Bonzen in dieser Beziehung nicht den ge- ringsten Ehrgeiz hatten, sondern mit vollgefressenem Wanst den Sieg erleben wollten. Nun ich hoffe, dass dieser Sorte "Kriegs- saboteure" nichts geschenkt wird. mTS DAS AND tR t DEUTSCHLAND *» DISKISSIONSTRIBUENE Die Neuordnung der deutschen Justiz Die bisher erschienenen Beiträge zu diesem Thema von Dr, Ernst Kroto- schin in Nr. 108 und von Hermann Serner in Nr. 111 unserer Zeitschrift stimmen beide darin Überein, dass man zunächst den Rechtsstaat "mit seinen bürgerlichen Freiheiten und Garantien, mit der Trennung der Gewalten, der Abhängigkeit der Re- gierung von der Legislative, der Un- abhängigkeit der Justiz von der Re- gierung" wiederherstellen muss. Wäh- rend Dr, K. den deutschen Rechtszu- stand vor 1933 als "objektiv gewiss nicht schlecht betrachtet," glaubt auch S. dass er "vom Standpunkt des bürgerlichen Subjektivismus gesehen" nicht schlecht gewesen sein mag, und dass bis zum Sieg der sozialistischen Revolution an diesem Zustand nicht viel geändert werden kann. Das furchtbare Erlebnis der nationalsozia- listischen Schreckensherrschaft hat zur Folge gehabt, dass viele jetzt al- les, was vorher sieb ereignet hatte, im rosigen Licht sehen. Vergessen ist, dass in clen Zeiten der Weimarer Re- publik die schärfste Kritik an der Rechtsprechung auch in bürgerlich- demokratisch-republikanischen Krei- sen geübt worden ist. Und zwar mit vollem Recht, in den sog. politischen Prozessen wurden fast ausschliesslich Angeklagte1, die den Linksparteien an- gehörten, zu den höchsten, solche, die den Rechtsparteien angehörten. zu den niedrigsten Strafen verurteilt oder sogar freigesprochen, seihst ■wenn ihre Schuld einwandfrei erwie- sen war. ich erinnere nur an die Kon- struktion des aussergesetzlichen Not- standes, die vom Reichsgericht immer dann angewendet wurde, wenn die Tat begangen wurde, "um wesentli- che nationale Interessen zu wahren." Mit dieser famosen Begründung könnte man sogar die schlimmsten Naziverbrecher freisprechen. Der Ju- stizmord an jaeubowsky und die Ver- urteilung des Lagerverwalters Buller- jahn zu einer langjährigen Zucht- hausstrafe wegen angeblichen Landes- verrats, sind nur 2 Beispiele unter vielen Prozessen, welche die Öffent- lichkeit jahrelang beschäftigten. Ge- wiss, Irren ist menschlich. Fehlurteile kommen überall einmal vor. Aber was die Oeffentlichkeit so in Erregung brachte, war der Starrsinn, mit wel- chem die Justizbürokratie alle An- strengungen vereitelte, die auf eine Wiederaufnahme der Prozesse gerich- tet waren. Man darf nun nicht glauben, dass dieses System geändert werden kann, wenn man einige Nazis oder Reak- tionäre ausmerzt. Dieses System, das heisst die Unabhängigkeit der Justiz von der Verwaltung, ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Kampfes zwi- schen Bürgertum und absoluter Mo- narchie. Das Prinzip der Gewalten- trennung war eine wirksame Waffe in der Hand des Bürgertum», tun die absolute Staatsgewalt tu schwächen. von Dr, Kurt Fabian Wo es durchgeführt wurde, verlor der absolute Monarch 2j3 seiner Macht, nämlich die Gesetzgebung und die Rechtspflege. Mit dem Uebergang der gesamten Staatsmacht auf die Bour- geoisie wurde die Teilung der Gewal- ten beibehalten, denn sie erwies sich als nützlich im Kampf gegen die Ar- beiterklasse, die mit Hilfe des allge- meinen Wahlrechts versuchte, Anteil an der Staatsmacht zu gewinnen. Selbst wenn Vertreter des Proletariats in die Regierung eintraten, konten sie auf Grund des Prinzips der Gewal- tenteilung auf die Tätigkeit der Ge- richte keinen Einfluss ausüben. Die Rechtsprechung war in der Hand aka- demisch vorgebildeter Richter, die vom Staat auf Lebenszeit fest ange- stellt wurden und gegen ihren Willen nicht einmal von einem Gericht zu einem anderen versetzt werden konn- ten. Wenn man sich vorstellt, dass der grösste Teil dieser Richter aus dem wohlhabenden Bürgertum her- vorging, (denn nur diese Kreise hat- ten die Mittel, um das lange und teure Studium zu bezahlen), dann kann man sich nicht wundern, dass häufig Urteile gefällt wurden, die von der Mehrheit des Volkes nicht für richtig gehalten wurden. Nicht böser Wille sondern eingewurzeltes Kiassen- vorurteil war die Ursache. Man kann von einem im Standesdunkel erzoge- nen, nationalistisch von früher Ju- gend an verhetzten ehemaligen Ver- bindungsstudenten — und das waren die meisten Richter — nicht erwarten, dass sie sich in die Verhältnisse der Kleinbürger, Bauern und Arbeiter, die als Angeklagte, Kläger und Zeugen vor ihnen erschienen, hineinverset- zen, und das ist notwendig, um ein gerechtes Urteil zu fällen. Deshalb ist es m. E. falsch, die Un- abhängigkeit der Richter wiederher- zustellen. Sie sollten vielmehr von den Volksvertretungen für ein oder mehrere Jahre gewählt werden. Das verstösst keineswegs gegen die Grund- sätze einer bürgerlichen Demokratie. In den Vereinigten Staaten werden die Richter sogar direkt vom Volke gewählt. Ein nur für eine bestimmte Zeit gewählter Richter wird sich mehr bemühen, in seinen Entscheidungen dem Willen des Volkes zu entsprechen, in dessen Namen er sie verkündet, als ein lebenslänglich angestellter. Aus diesem Grunde entspricht diese Rege- lung besser den Interessen des Vol- kes und sollte von den Sozialisten bei der Neuordnung des Gerichtswesens gefordert werden. Sie ist eine al- te sozialistische Forderung, die schon im Erfurtej Programm aufgestellt wurde. Ausser den Berufsrichtern gibt es bekanntlich auch Laienrichter •. Schöf- fen und Geschworene genannt. Auch dies# Einrichtung ist ein Produkt des Kampfes zwischen Bürgertum und ab- soluter Staatsgewalt. Sie werden aus Urlisten aller wählbaren Bürger aus» gelost und sind in der Regel in keiner Weise auf ihr Amt vorbereitet. Infol- gedessen sind sie entweder gefügige Werkzeuge in der Hand der rechts- kundigen Richter, die ausserdem noch die Kenntnis der Akten ihnen voraus haben, oder sie lassen sich durch ge- fühlvolle und leidenschaftliche Reden der Staatsanwälte oder Verteidiger zu Fehlurteilen verleiten. Das spricht nicht gegen das Prinzip, das Volk an der Rechtsprechung teilnehmen zu lassen. Aber nicht jeder ist dazu be- rufen. Es gehört dazu eine gewisse Vorbereitung. Bei der Besetzung der Arbeitsgerichte und der Kammern für Handelssachen ist m. E. das richtige Mittel angewendet worden. Der Vor- sitzende ist ein Berussrichter und die Beisitzer werden auf Grund einer Li- ste bestimmt, die von den interessier- ten Organisationen aufgestellt sind. Die Handelskammern wählen die Kaufleute, die geeignet sind, als Rich- ter in Handelssachen zu fungieren und die Arbeitgeber- und Arbeitneh- m er Organisationen schlagen diejenigen vor, die als Vertrauensleute ihrer Or- ganisationen als Beisitzer in den Ar- beitsgerichten sitzen sollen. Diese Ge- richte haben m. W. immer gut gear- beitet und es ist daher zu empfehlen, dass auch bei anderen Gerichten die Laienrichter von den Parlamenten gewählt und nicht wie bisher ausge- lost werden. Diese Ausführungen sollen zeigen, dass auch im Rahmen des bürgerli- chen Staates den Sozialisten Gelegen- heit gegeben ist, auf dl« Reform des Rechtswesens dahin Einfluss zu neh- men, dass den breiten Massen ein grösserer Anteil an der Rechtsspre- chung gegeben wird. Letzten Endes — darin stimme ich mit H. Serner überein — kann nur eine vollständige Umwälzung der gesamten Gesellschaft einen Rechtszustand schaffen, der den Interessen des Volkes entspricht. — SELECCIONES UNIVERSALES EN ALEMAN erscheint monatlich, Einzelheit 60 Ctvs. - PROBEHEFT AUF VERLAN- GEN KOSTENLOS du*h Aus- I iefersteUe COSMOPOLITA, Corrientes 459, Buenos Aires. DAS ÄNbERt ÖlüTSCHtAND BESTELLSCHEIN' (ausschneiden und einsenden Sefior JUAN CARL, Tucum&n 309 >••••» Buenos Aires __________________ Der Unterzeichnete bestellt ab ...................♦ •••........... die Zeitschrift DAS ANDERE DEUTSCHLAND. Abonnements- preis in Höhe von 6.— Pesos und eine Spende von ....... Pesos für den Ka^pffonds bitte ich, bei mir monatlich, vierteljährlich Kassie, ren zu lassen — liegt diesem Briefe als Scheck, Giro, Bono Postal bei. Name und Vorname ........«........................................ Strasse und Hausnummer ............................................ Ort ................................................................ (bitte leserlich schreiben) o|§ FRANQUEO PAGADO CONCESION No. 8096 Li ogs TARIFA REDUCIDA CONCESION No. 2808 HELFT DEN DEUTSCHEN ANTIFASCHISTEN! Die deutschen Antifaschisten im Ausland werden jahrelang den notleiden- den Antifaschisten in Deutschland helfen müssen. Deshalb werdet regelmässig zahlende Mitglieder! Mindestbeitrag 1.— Peso monatlich. Calle Austria 2046 — U. T. 7^-6058 DEUTSCHLAND - HILFSWERK CONFITERIA SUIZA Salon de Te Inhaber: Ludovico Weinberg Avenida Forest 1502 U. T. 73 - 7208 Erstklassige Torten, Masas, Bombones LIEFERUNG INS HAUS BUCHHANDLUNG LEIHBÜCHEREI "LOS AMIGOS DEL LIBRO» deutsch, spanisch, englisch Briefmarken COCHABAMBA (Bolivia) Casilla 450 Peru 30 (zwischen Espana und 25 de Mayo) Kundendienst. Wenden, Reinigen, Färben. Reparaturen, Modernisieren. Neuanfertigungen von Damen- und Herrengarderobe in guter Ausführung J. T. 70 - 7502, CASA RÜBENS Ferien- und Erholungsheim für Kinder und Erwachsene Colonia Valdense Depto. 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