La. OT R A ALE MAN IA DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORCANO DE "LOS ALEMANES DEMOCRAT1COS' DE .AM ERICA DEL rSURi AUS D E M I N H A L T; August Siemsen: ENGLAND, DIE SOWJETUNION UND DIE VEREINIGTEN STAATEN EUROPAS Huao Breitner: DIE SOWJETUNION UND DER SOZIALISMUS Alvarez del Vayo: DER SOZIALISMUS UND DAS SCHICKSAL EUROPAS Ignazio Silone: ITALIEN IM UEBERGANG Oda Lerda-Olberg: DER TOTALITAERE STAAT ALS GERUEST EINER REAKTlONAEREN GESCHICHTSPHILOSOPHIE BERICHTE AUS DEUTSCHLAND EIN EWIGES SCHANDMAL (Schluss) D1SKUSSI0NSTRIBUENE: RUSSISCHE DEMOKRATIE b U H N U S AIRES • T U C U AI A N 3 0 9 • 31 HE T 1 R O 7 2 6 4 NUMERO 119 1 o. DE TU NT ODE 19 46 Afiro VIII Deutsche Bibliothek Frankfurt en> >•'>»« o DA C ANDERE DEUTSCHLAND DAS ANDERE DEUTSCHLAND LA OTRA ALEMANIA (fuhdado «I 7 de junio d» 1937) Registro nacional de lä Propiedad Intelectual No 178.948. Autorizado por Resoluci6n no 214 del Ministro del Interior (11 abril 1945) Confirmado por Decreto No. 20.917 (6 «ept. 45) del Superlor Ipobierno de la Naciön. Editor v Director: Dr. Augusto Siemsen. . fesorero: Juan Carl. Avisos: Guillermo fleischen Redacciön y Administration! Tucumän 309 Buenos Aires (U. T. 31 7264) Einzelnummer: 30 Cts. Jahresabonnement: 6.— Pesos argentinos (im voraus zahlbar) Geldbeträge erbitten wir aus schliesslich per Giro oder Bono Postal oder Scheck auf Sr. Juan Carl rucumän 309 Bs. Aires. DAS ANDERE DEUTSCHLAND ist kein auf Profit ausgehendes ^eschättsunter nehmen. Es lebt nur dank der Unterstützung sei- ner Freunde. Spendet für den r-ressefonds! Erscheint am 1. und 15. eines jeden Monats. PRESSEDIENST FUER SJEOAMERIKA Auf unser Rundschreiben zwecks Beihilfe zur Schaffung eines für die südamerikanische Presse gedachten Nachrichtendienstes des DAD sind bisher folgende Spenden eingegangen, aie wir dankend quittierten- An alle diejenigen unserer Freunde, die bis- her unserer Aulforderung noch jht nachgekommen sir.d, richten wir die Bitte, uns noch ihr Scherflein zukom- men zu lassen, damit das Erscheinen dieser Pressekorrespondenz definitiv gesichert wird. Wir weisen er- neut darauf hin, dass dieser regel- massige Pressedienst ein nicht unbe- deutender Fakti. für den Aufbau ei- nes neuen, demokratischen Deutsch- lands w .den kar.n! Einmalig m$n. J. O. S......... 4— 11. W........... 5.— G. C........... 10— Dr. G. L ........ 10.— F. C. G......... 50— Prof M F....... 10 — F. 0........... 30.— C. L-.......... 20.— A F........... 5— G H........... 5— XV D........... 240 — E D........... 12— E F........... 2.— P. H........... 4— G K .......... 4 — G.G. . .. ....... . 20 — Monatlich mSn. C W......................3 — P B ....................3.— G M......................1.— O M ....................1.— J.T. R....... .. .. 2 — G. B...............S— Dankschreiben aus' Frankreich Uns erreichen jetzt fortlaufend Dnnk- briefe tiir die Lebens mit telsendungen an die Antifaschisten in Prankreich. Es ist uns eine Genugtuung, zu wissen, dass wir mit unserer Hilfe einige Genossen zur rechten Zeit unterstützen und so, praktische Solida- rität übend, denen helfen können, die mit am meisten gelitten haben. Nachstehend einige wenige Auszüge aus den Briefen: HABFjtBR, HENRI: FONTENAY SIBOIS, SEINE. "Diese Woche erhielten wir ein nettes Paket von Ihnen gesandt. Wir danken Ih- nen hiermit recht herzlich. — Ich selbst bin im Januar 1944 durch die Gestapo verhaftet worden. nach Deutschland ver- frachtet und kam ins Konzentrationslager und dann ins Zuchthaus. . . Nach der Be- freiung im April 1945 habe ich meine Fa- milie wiedergefunden. Es macht uns das Leben lebenswert, zu wissen, liebe Freunde zu haben, zu wissen, dass die Solidarität kein leeres Wort ist. Obwohl der Krieg vor- über und der Nazismus niedergerungen ist. ist die Not gross, und Ihr habt uns wieder weiter geholfen. Möge der Tag recht bald kommen, wo alle Menschen sich satt essen können." ALFRED FALK. NIZZA: "Ich bin unendlich gerührt und glück- lich, Ihr Lebensmittelpaket erhalten zu ha- ben. dass Sie am 8. 6. 45 absandten, und welches mir Jetzt vom Roten Kreuz zuge- stellt wurde, und r'snke Ihnen von Herzen hierfür. Da die Nnzis mir alles genommen haben, ist Ihre Hilfe mir sehr wertvoll ge- wesen. SOPHIE MARGULI ES-WILTNER, MONTAU- BAN: "Ich habe Ihr Paket erhalten und bin Ihnen für Ihre Hilfe sehr, sehr dankbar. Ich lebe nun 4 1!2 Jahre aHeine nvt rei- nem Jungen, der 10 Tage alt war. als mein Mann verhaftet und ein Jahr snäter den t- t:ort; wurde. Er war 3 1;2 Jahre in Di- chau, entkam aber lebend dieser Hölle lind ist letzt in Oesterreich... Ich habe Heim- arbeit, ich mache Sandalen aus Bast und kann so mein Kind und mich vor der ärg- sten Not bewahren. BERGAS. MONTAUS AN: "Ich erhielt Ihr Paket, über das wir sehr glücklich sind, denn ich bin immer noch krank, durch die Misshandlungen, die ich zu ertragen hatte. Ich war Chef einer Grup- pe der Resistance und wurde von der Ge- stapo verhaftet. 3 Jahre Gefängnis, Lager bei Compiegne und schliesslich 15 Monate in Buchenwald. Ich bin tuberkulös gewor- den. und die Nazis haben mir mit Fusstrit- ten die Eingeweide zerissen. Seit meiner Befreiung am 11. April 45 bin ich im Ho- spital. Meine Frau, meine beiden Kinder und ich selbst, wir danken Ihnen von Her- Lavandou iVarl Villa le Chenes, 28. 4. 46. Liebe Freunde, erlauben Sie mir, Sie so zu nennen, denn die freundliche Uebersen- sung Ihres Paketes war ein wirkliches Freundschaftszeichen. Ich weiss nicht, woher Sie meine Adresse hatten, denn ganz sicher kennen Sie mich nicht, und gerade deswe gen war es so wundervoll, plötzlich ein so schönes Paket zu Bekommen. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, liebe Freunde! D^r Anblick so schöner Sachen nach so vie- len Jahren war phantastisch, und Sie kön- nen mir glauben, ich habe mir daran güt- lich getan so wie wohl noch nie in meinem Leben. Das Paket ist unversehrt angekom- men, was, glaube ich. selten ist. aber es war sehr sorgfältig verpackt. Welch schöne Dinge waren darin! Und welche Freude ha- ben ich und meine Freunde daran gehabt Bei mir wohnt die Frau eines denortierten Politikers, der nie aus dem deutschen Kon- zentrationslager zurückkehrte, und noch eine alte Oesterreicherin. die nicht wusste, wo sie bleiben sollte. Ich selbst habe alles, was mir lieb und teuer war im Konzentra- r^ns'acer von Dachau verloren, und sehen F'e. liebe Freunde, es wird einem warm ums H°rz. wenn man sieht; dass Miinner und • Frauen in weiter Perne an uns denken und uns halfen Ich brauche Ihnen nicht zu sa- p°n. dass das materielle Leben sehr schwie- rig ist, das wissen Sie sicher, aber all das hätte uns nichts ausgemacht, auch nicht d?r Hunger, den wir so lange erlitten ha- ben — ja, man kann das Wort Hunger ge- brauchen. denn ich habe mehr als einmal 3—t Tage niehts zu essen gehabt, wirklich gar nichts, und wir waren glücklich, wenn wir trockenes Brot und einige Salatblatter am Tage natten. Jetzt ist das natürlich btiser geworden, d. h. es gibt alles, aber muss die Taschen voll Geld haben, was bei uns nlc/u der Fall ist. Ich erzahle In- nen das, damit Sie sich vorstellen können, wie bewegt ich war be.m Empfang des Pa- ketes. Liebe Freunde, ich kann mir nicht den- ken, dass Sie nicht auch Antifaschisten sind. Ich bin es mit meinem ganzen We- sen. denn wir haben in der Widerstandsbe- wegung gekämpft, und wir werden immer kämpfen. Die Zeit des heimlichen Kampfes war immerhin etwas sehr schönes, weil wir alle eine Hoffnung hatten. Die Hoffnung, dass die deportierten Männer zurückkehren würden, dass wir siegen würden. 'Nun, ich weiss nicht, in wie weit wir gesiegt haben — tatsächlich ist von neun Deportierten nur ein einziger zurückgekommen. Ich wusste gerne, ob Sie, wenn Sie Ar» gentiner sind, eine grosse Gruppe sind, und noth Vieles möchte ich wissen. Das Einzi- ge. was ich weiss, ist, dass Sie ein offenes Herz für das Elend der Welt haben. Und das ist so schön. Nehmen Sie. liebe Freunde, meine auf- richtigen und herzlichen Grüsse und seien Sie innig bedankt. Ihre Erica M. de Behr. SENDUNGEN VON STOCKHOLM UND VON BASEL AN DEUTSCHE ANTIFASCHISTEN Unsere Freunde in Stockholm und ia Basel haben uns mitgeteilt, dass sie in der Lage sind, aktiven deut- schen Antifaschisten durch Zusen- dung von Lebensmitteln zu helfen- Es handelt sich um bewährte Genossen, die im KZ- waren, oder die illegal gegen die Hitlerdiktatur gekämpft ha- be.!- Mit aller, ihnen nach den jah- relangen Leiden und Entbehrungen gebliebenen Kraft, sind sie am Neu- bau Deutschlands beschäftigt, ohne Zeit zu haben, auf der Suche nach Lebensmitteln aufs Land zu fahrest. Das Deutschland-Hilfswerk hat al- le vorhandenen Geldmittel — es sind leider nur ein paar tausend Pesos — nach Stockholm und Basel geschickt. Es bittet alle Hilfsbereiten, schleu- nigst Geld zu überweisen, damit in den bevorstehenden schlimmsten Hungerwochen vor der Ernte, mehr Hilfe von uns geleistet werden kann. PRENSA UND NACION haben ei- nen Aufruf veröffentlicht, in dem das Deutschland-Hilfswerk sich an die argentinische Oeffentlichkeit wendet, rii" ersten Gegner und Opfer der Hitleriliktatvr. die deutschen Antifa- schist rn, nicht zu vergessen- Berichtigung Wir erhielten folgendes Schreiben: In der Nummer 109 Ihres Blattes vom I. Januar 1946 erschien ein Artikel überschri?- ben ''Landheim Burzaco" über meine Per- son, dessen Inhalt ich zu Ihrer Aufklärung doch berichtigen muss. Ihre gut informierte Seite scheint mit ihrer Mitteilung Nutzen gezogen zu haben, denn 1. bin ich seit Ende 1941 nicht mehr Verwalter des Landheims und bin ebensowenig aktiver und fanati- scher Nazi gewesen: 2. war ich niemals Mitglied der Partei: 3. bin ich seit 1940 Abonnent und Leser des Argentinischen Ta- geblatts. Mit meinen freien Ansichten bezügl. Po- litik. konnte ich selbstverständlich meinen Posten nicht weiter innehaben und bin letzt in privater Beschäftigung. Dies zu Ihrer Kenntnis. Hochachtungsvoll! Adolf Rauscher. Büchergilde Gtenberg Die Büchergilde teilt uns mit, dass sie für Au-slandssendungen auf die Listen- preise einen Zuschlag von 25 o;o erhebt. Wir- bitten- um - Einsendung des zusätz- lichen Betrages. Die Daumier-BiograpUe ist Z. Zt. ver- griffen. «•'? 3'/ DAS AND ER r 01UTSCH' IND 3 ENGLAND, DIE SOWJETUNION UND DIE VEREINIGTEN STAATEN EUROPAS In den acht Jahren, in denen "Das Andere Deutschland" er- schienen ist, ist es unentwegt .für die Vereinigten Staaten von Europa eingetreten, d. h. für den Zusammenschluss Europas ohne England und ohne die Sowjet- union, die für sich Weltreiche bilden. Die Politik Churchills Wir haben aber keineswegs die von Jesus empfohlene Freu- de über den Sünder der Busse tut, empfunden, als Churchill in seiner Rede vor dem holländi- schen Parlament sich die Forde- rung der Vereinigten Staaten Europas zu eigen machte, und auch nicht, als eine so gewichti- ge Stimme wie die der "New York Times" Churchill mit fol- genden Worten Beifall zollte: "Churchill liess neuerdings seine mächtige Stimme hören, um ei- nen Plan zu unterstützen, der seit geraumer Zeit die besten Geister der Welt inspirierte. Sei- ne Verteidigung dieses Planes wird ihn wahrscheinlich in etwas mehr als eine akademische Fra- ge verwandeln, da es kein Ge- heimnis ist, dass der Präsident Harry Truman ihm günstig ge- sinnt ist". Wir sind umgekehrt der Mei- nung, dass die Unterstützung Churchills geeignet ist, die For- derung der Vereinigten Staaten von August Siemsen Europas zu diskreditieren, denn, wenn zwei dasselbe fordern, braucht es nicht dasselbe zu sein. Man muss nach den Motiven und Absichten fragen, die bei ei- ner scheinbar gleichen Forde- rung massgebend sind. Der Rede Churchills in Hol- land ging seine Rede in USA voraus, in der er für eine enge Allianz der angelsächsischen Mächte ■ zur Niederhaltung der Sowjetunion und zur Beherr- schung der Welt eintrat, um mit dürren Worten das auszudrük- ken, was Churchill natürlich nicht mit solcher Deutlichkeit for- mulieren konnte. Erst nachdem das Echo, das seine Rede in USA fand, für ihn sehr enttäu- schend war, hat er dann den Ruf nach den V. St. E- erhoben. Sie sind für Churchill die Fort- setzung der alten englischen Po- litik des europäischen Gleichge- wichts unter Anpassung an die sehr geschwächte und bedrohte Machtstellung Englands. Die eng- lische Politik, die so lange er- folgreich nicht nur gegen das Uebergewicht einer Macht in Eu- ropa, sondern auch gegen jeden Versuch zur Einigung Europas gerichtet war, hat in diesem Jahrhundert Schiffbruch erlitten. Nach dem ersten Weltkrieg rich- tete sich die englische Politik gleichzeitig gegen das bolsche- wistische Russland und gegen ei- ne Vormachtstellung des durch Sieg und Bündnissystem gestärk- ten Frankreich. Gegen beide Mächte wurde Deutschland mo- bilisiert, zunächst durch Förde- rung der geheimen Aufrüstung, dann durch Oiamberlains "Frie* den für unsere Zeit", d. h. durch die Unterstützung Hitlerdeutsch- lands. Als dann der Versuch, Hitlerdeutschland in den Krieg gegen die Sowjetunion zu trei- ben gescheitert war, musste Eng- land zu seiner eigenen Verteidi- gung gegen die Hitlerdiktatur zu den Warfen greifen. Am Ende steht der Zusammenbruch Euro- pas, die Schwächung Englands, der gewaltige Machtzuwachs der Sowjetunion. Noch während des Krieges hat Churchill versucht, durch die Un- terstützung der europäischen Reaktion, d. H. des Nationalis- mus, des Monarchismus und der Kirche statt des zerspringenden Sanitätskordons der nach dem eisten Weltkrieg geschaffenen Oststaaten eine neue Sicherheit*» zone gegen die Sowjerunion zu schaffen. Der Sieg dieser reaktio- nären Kräfte hätte Europa viel- leicht aus Angst und Hass ge- gen die Sowjetunion zu gemein- samer Aktion bringen können, er hätte aber sicher die Vereinig- ten Staaten Europas unmöglich gemacht, die nur eine Forderung der Linken sein können. Mit seiner Unterstützung aller reaktionären Bestrebungen und Richtungen in Europa hat Chur- chill ebenso wie mit seinen Wahlreden in England bewiesen, dass er so rettungslos dem über- lebten Alten verhaftet ist, dass ihm jegliches Verständnis für die Kräfte des Neuen, für den Wil- len der Massen und für die Not- wendigkeit des Sozialismus fehlt. Seine sture Politik hat wie in England so in Europa zu seiner Niederlage geführt- Wenn er nun heute für die V. St. E. eintritt, so sind sie für ihn nur die neue po- litische Form eines alten Ziels, das westliche Europa unter An» LA DEMOCRACIA SEGUN En su discurso en el parlamento de Holanda Churchill se atreviö a de- cir lo que el entiende por democra- cia libre, con las palabras siguientes: "Para saber si exist? en un pais, hay *que ver si su gobierno descansa so- bre bases eonstitucionales libres, ase- gurando al pueblo el derecho al voto de acuerdo con sus deseos, y a la elec- ciön de los candidatos que prefieran. Tambien hay que saber si hay dere- cho a la libre expresiön de la opiniön, libertad para apoyar a una oposiciön igualmente libre, libertad para criU- car al gobierno y, sobre todo, respon- der a esta pregunta: öEs el gobierno quien posee al pueblo o es el pueblj quien posee el gobierno?". Como se ve, todas esas condiciones las reune por completo el regimen de Franco. Por eso, Mr. Churchill siente tanto carifio hacia el franquismo y le dedicö aquellas frases, que nosotros calificamos relteradamente de lade- CHURCHILL centes, en su vergonzoso discurso de mayo de 1944. ;Sf! [Si! Ya sabemos que eso$ ti- ros van dirigidos contra Rusia. Por- que Rusia es la obsesiön de Churchill, de Bevin, de todos los imperiaUstas britänicas y de sus despreciablts la- cayos. Para sus maniobras y enredos, Rusia es un obstäculo invencible. Y de ahi que tiren contra ella por to- dos los medios. Pero quienes protegen y sostimen a Franco y al falangismo espafiol r.o tienen derecho a reprochar a mnitin otro rSgimen sus desvigiclones de la autentica democracia. Porque de esa manera ensena demasiado la oreja y hasta los mäs tontos se convencen de que a Inglaterra no le importa que un gobierno sea o no democritico: lo tinico que le interesa es que est! a su servicio y le ayude a explotar a loa demfcs. (ONA) 4 DAS AND 1 R I OIUTICHl AND lehnung an England "gegen die Sowjetunion zu mobilisieren. Da- bei • hat Churchill im Dunkeln gelassen, auf welche Kräfte sich seine Vereinigten Staaten Euro- pas stützen sollen. Wahrschein- lich denkt er, dass bei geeigne- ter Propaganda die Angst vor dem Bolschewismus den Kitt zwi- ' sehen rechts und links, zwischen allen nichtkommunistischen poli- tischen Gruppen abzugeben ver- möchte, wobei dann, wie nach dem ersten Weltkrieg, die Reak- tion das Rennen machen müss- te. Die Politik der engtischen J Arbeiterregierung ' £>*4 europäische Politik der Arbeiterregierung geht so stark - in , Churchills Fusstapfen, dass sie noch immer in Spanien Fran- ca und in Griechenland die mo- narchistische Reaktion stützt. Auch für die Politik Bevins ist die Angst vor der Sowjetunion mass- gebend. Von einer Linksentwick- lung in Spanien und Griechen- land befürchtet es eine weitere Stärkung der Sowjetunion in Eu- ropa, insbesondere aber eine schwere Bedrohung der schon erschütterten Mittelmeerposition Englands. In Spanien ist zwar nach dem Sturz der Francodik- tetur keineswegs eine kommu- nistische Entwicklung zu erwar- ten, wie die antibolschewistische Propaganda. glauben machen möchte, wohl aber ein politischer Einfluss der kommunistischen Partei. Und ein demokratisches Spanien müsste wohl auch über kurz oder lang den Abzug der Engländer aus Gibraltar fordern. Viel bedrohlicher noch ist die Si- tuation in Griechenland. Hier, wie im ganzen Balkan, sind die Kommunisten stark, hier ist der Hass gegen England wegen sei- ner Förderung der monarchisti- schen -Reaktion gross. Der Abzug 4er Engländer würde nach Lage der Dinge den Anschluss Grie- chenlands an den von der Sow- jetunion abhängigen übrigen Balkan bedeuten und damit Eng- lands Stellung im Mittelmeer un- haltbar machen. . Aber Bevin kann immer schwe- rer die Politik Churchills gegen- über Spanien und Griechenland fortsetzen angesichts der Stim- mung der englischen Arbeiter- schaft» Laskis Wort, dass ein Krieg zwischen England und der Sow)etunion * zum ■ sofortigen Bür- gerkrieg in; England führen müs- se, mag übertrieben sein; jeden- falls bedeutet es eine sehr ern- ste Warnung. Ausser in Spanien und Griechenland sucht die eng- lische Arbeiterpartei übrigens schon heute im Gegensatz zu Churchill Kontakt mit den sozia- listischen Parteien Europas, und sicherlich arbeitet sie lieber mit diesen zusammen als mit der eu- ropäischen Reaktion. Aber die Frage ist. ob dabei die Kampf- stellung gegen die Sowjetunion oder der Wille zur Schaffung der sozialistischen V. St. E. mass- gebend ist. Wahrscheinlich ge- hen beide Ziele neben einander her. Die Tatsache jedoch, dass die Arbeiterregierung erst dann ihr Herz für die deutschen So- zialdemokraten entdeckte, als die Russen im deutschen Osten die sozialistische Einheitspartei geschaffen hatten, beweist, dass für Bevin die Abwehr des russi- schen Einflusses an erster Stelle steht. In Wahrheit schliessen — und damit ist die Politik Bevins zum Scheitern verurteilt — die Schaf- fung der europäischen Einheit und eine Kampfstellung dieses Europas gegen die Sowjetunion einander aus. In Norwegen, in Belgien, Frankreich und in Ita- lien ist die kommunistische Par- tei viel zu stark, als dass eine ausgesprochen antirussische Po- litik möglich wäre, und darüber hinaus ist zur Schaffung der V. St. E. die Zusammenarbeit der Sozialisten und Kommunisten un- erlässlich. Die Po'itik der Sowjetunion. Wie aber stellt sich die Politik der Sowjetunion zur europäi- schen Frage? . Sie ist nach wie vor diktiert nicht nur durch das Misstrauen gegen England, sondern auch durch das Misstrauen gegen die sozialistischen Parteien. Sie ist bestrebt, jeden Zusammenschluss des westlichen Europa zu ver- hindern. Nichts ist bezeichnender dafür, als dass die Kommunisten in Deutschland nach der Abtren- nung de« ganzen deutschen Ostens für die nationale Einheit und Unverletzlichkeit des restli- chen Deutschlands einschliesslich von Rhein und Ruhr eintreten, während die Kommunisten in Frankreich im Gegensatz zu den französischen Sozialisten mit dem gleichen Nachdruck die Los- trennung ; dieser Gebiete vom Reich fordern. Solch ein Spiel mit verteilten Rollen nach dien Weisungen der Sowjetunion muss die Konsolidierung Euro- pas verhindern; sie hält viel- mehr das europäische Chaos aufrecht, dessen Erbe die Sow- jetunion sein soll. Walter Lippmann hat in einem Artikel seiner zur Zeit in der Prensa erscheinenden Artikelse- rie neulich erklärt, dass' alle sehr zahlreiche — prominente Staatsmänner und Politiker, die er in Europa gesprochen hat, ohne Ausnahme der Ueberzeu- gung seien, dass der neue Krieg bevorstehe, und dass man sich dementsprechend verhalten müs- se. In solcher Situation ist es durchaus verständlich, ja not- wendig, dass die Sowjetunion in der Zeit der Atombombe sich mit- allen Mitteln zu sichern und zu rüsten sucht, auch wenn sie kei- neswegs sozialistischen Idealfor- derungen entsprechen. •' Die aus dem gegenseitigen Misstrauen erwachsende Europa- politik der Engländer sowohl vre der Russen verhindert also die Konsolidierung und den Wieder- aufbau des zerrissenen, hungern- den und zerstörten .Europa und droht mit der neuen Katastrophe. Gibt es keine Rettung mehr aus diesem circulus viciosus? Europäische Politik. Nach der Niederlage Hitler- deutschlands und dem Sieg der englischen Arbeiterpartei bestand die grosse, ungeheure Möglich- keiten in sich schliessende Chan- ce einer Zusammenarbeit der Sowjetunion und Englands zum Aufbau eines sozialistischen Eu- ropa nicht nur, sondern einer neuen Welt. Sie scheint bereits verschwunden. Und doch liegt in ihr noch heute die wahrschein- lich einzige Hoffnung auf Ver- meidung des neuen Krieges und auf die Verwandlung der Atom- energie aus einer drohenden Vernichtungswaffe in ein Mittel zum Aufbau einer friedlichen so- zialistischen W elt. Damit die unselige Nachkriegs- entwicklung, die über San Fran- cisco und Potsdam zum Schei- tern aller Verständigungsversu- che der Aussenmmisterkonferen- zen und des Sicherheitsrates, zu der fast täglich wachsenden Spannung • und zur sichtbaren t>XS ANOtts OfUTSCHtA MO 5 Vorbereitung des neuen Kriegs geführt hat, gestoppt und ein reuer Weg beschritten werde, müssen die sozialistischen Par- teien Europas ihrerseits die Ini- tiative zu einer klaren und ak- tiven Europa-Politik ergreifen. Unter keinen Umständen dürfen sie sich gegen clie Sowjetunion verwenden lassen. Mit aller Deut- lichkeit müssen sie die Pläne Churchills zur Herstellung einer europäischen Einheit gegen die Sowjetunion ablehnen. Sie müsr sen vielmehr die Sowjetunion und damit zugleich die kommu- nistischen Parteien Europas da- von überzeugen, dass sie nur in enger Zusammenarbeit mit der Sowjetunion die V. St. E. schaf- fen und dadurch Europa Le- bens- und Entwicklungsmöglich- keiten, der Sowjetunion die best- mögliche Sicherheit und der Welt den Frieden geben wollen. Andererseits muss eine solche europäische Politik der soziali- stischen Parteien die Zusammen- arbeit mit der englischen Arbei- terpartei erstreben, indem sie den Ausgleich zwischen England und der Sowjetunion und die Einbeziehung Englands in die Befriedung und die sozialisti- sche Neuordnung der Welt zum Ziel hat- Diese Forderungen mögen an- gesichts der unseligen Zuspitzung der Gegensätze utopisch klin- gen, wie so oft das Notwendige dem Tagesdenken als utopisch erscheint. Sie sind dennoch die einzigen, die Rettung vor der neuen Katastrophe versprechen. Die Prcklamierung einer solchen europäischen Politik mit dem Pathos ihrer idealen Ziele wür- de die Massen aus Enttäuschung und Resignation, aus Angst und Verzweiflung herausreissen und sie mit ungeahnten, unwidersteh- lichen Kräften der Hoffnung, des Glaubens und der Begeisterung erfüllen. " Die Gewerkschaftsinternatio- nale und die zu schaffende neue sozialistische Internationale der Arbeiterschaft, die die sozialisti- schen und kommunistischen Par- teien — ohne künstlich fabrizier- te oder erzwungene Parteieinheit —umfassen und zu gemeinsa- mer Beratung und gemeinsamer Aktion zusammenführen müssen, wobei die im Wege stehenden unfähigen Politiker zu weichen hätten, sie sind die Vorausset- zung dafür, dass in letzter Stun- de dieser Weg europäischer und russisch - englischer Verständi- gung und Zusammenarbeit ernst- lich und mU dem Willen, alle — noch so grossen -- Schwierig- keiten zu überwinden, beschrit- ten werde. Würde das erreicht, so würde zum ersten Mal mit Recht der Re- fraim der Internationale ertönen: "Auf zum letzten Gefecht! , Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!" Die Sowjetunion und der Sozialismus Hug» Breitner, der durch sein« Finanz- politik die vorbildlichen Leistungen des •roten Wien ermöglichte, der in der Bmigration seinen sozialistischen Ueber- zeugungen treu Wieb und auch an der Arbeit unseres „Anderen Deutschland" mit Interesse teilnahm, ist am 4. März in Kalifornien gestorben. Wir glauben ihn nicht besser ehren zu können als durch den Abdruck des folgenden, in „The Austrian Republik' erschienenen für Breitner charakteristischen Briefes, den der schon Schwerkranke zwei Mona- te vor seinem Tode einem Freund ge- schrieben hat. Heute möchte ich auf Ihre sei- nerzeitige Bemerkung zurückkom- men, dass einige Freunde meine Beurteilung der Zukunft Russ- lands für zu günstig halten. Das bedarf der Aufklärung. Ich war nie in Russland. Ich -beherrsche die russische Spra- che nicht- Ich habe insgesamt mit zwei, drei Russen gleichgül- tige Redensarten gewechselt. Gleich jedem, aer an den Ge- schehnissen der Welt und am So- zialismus Anteil nimmt, habe ich duteende Büchei, hunderte Arti- kel gelesen, die sich au! Sowjet- rüss.'Ctnd beziehen. Ein Teil äu- sserst gehässig, ein anderer sehr enthusiastisch., Manche bemüht, unbefangen und rein sachlich zu sein, was bei einer im Vorziehen begriffen, so leidenschaftlich umstrittenen, derart tiefe* eisen- den Umwälzung. nähezu unmög- lich ist. Das heisst mit anderen von Hugo Breitner Worten, dass ich aus eigener An- schauung oder Erfahrung mir kein Bild der künftigen Entwick- lung der Russen formen k inn. Bei allen meinen Aeusserungen schweben mir vielmehr stets die Wirkungen vcr, die der Sozialis- mus hervorrufen kann, inreinem gewissen Grade hervorrufen muss. Ob aber gerade die Rus- sen die Höchstmasse erreichen werden, kann heute wohl nie- mand vorhersagen. Ganz ferne liegt es mir, in dieser Beziehung zuversichtlicher zu sein als Lenin, der sich äusserte „When pne day communism will rule over Ger- many it will be so efficient and exemplary that nobody will speak of Russian communism any lon- ger." Er starb allerdings schon 1924 und hat die gewaltigen Lei- stungen. die Sowjetrussland seit- her vollbracht hat, nicht mehr gesehen. Es ist ohne weiteres denkbar, dass Völker, die unter günstige- ren Bedingungen und geeignete- rer Veranlagung den Sozialismus verwirklichen, in kürzerer Zeit grossartigere Erfolge erzielen. So- lange der Versuch „aber auf Russ- land beschränkt bleibt, sind das theoretische Erwägungen. ■ Be fehlt der Masstäb zum Verglei- chen, und man muss sich damit begnügen festzustellen, was das russische Beispiel bisher schon gebracht hat; man kann versu- chen abzuschätzen, wie die Aus- sichten der Entwicklung sind. Wenn es also heute unsicher ist, ob die Russen die im Sozialismus gelegenen Möglichkeiten zu 40, 70 oder 99 Prozent ausschöpfen, ob sie dazu 2, 8 oder 17 Genera- tionen benötigen werden, so ist doch eines nach den verflossenen' 28 lahren und den ungeheueren Schwierigkeiten, die überwunden wurden, gewiss: Es wird kein Fehlschlag sein. Den Russen ge- bührt das überhaupt nicht hoch genug zu bewertende Verdienst, die grundlegende ' Einwendung entkräftet zu haben, die gegen das Funktionieren des Sozialis- mus von dessen Gegnern- seit je- her und mit nie nachlassender Heftigkeit erhoben worden ist. Die Behauptung, dass aus- schliesslich der Profitantrieb, die Gelegenheit, zur persönlichen Be- reicherung jene Triebkraft dar- stellt, welche die Menschen zu höheren Leistungen veranlasst, dazu anspornt. Sonst würde es unweigerlich bei so dürftiger Ar- s »AI ANOlRt OtUTSCHt ANt> fceit bleiben, dass sie gerade noch hinreichend wäre, die knappsten Lebensnotwendigkei- ten zu beschaffen, aber nichts, was darüber hinausgeht- Der Hinweis, dass die Genies aller Gattungen, Maler,* Bildhauer, Komponisten, Dichter, Forscher, Erfinder, kurz jene Gruppe, wel- che die Menschheit in die Höhe gebracht hat, nicht durch die Sucht nach Bereicherung zum Schaffen getrieben werden, sehr häufig von materiellen Vorteilen geradezu ausgeschlossen blei- ben, wurde damit abgetan, dass dies eben Menschen besonderer und einzigartiger Prägung seien, während für alle übrigen eben nur das Gesetz des Profits, be- stimmend ist. Es ist unbestreit- bar, dass der Profit ein riesen- hafter Motor ist. Auch die Russen sind gezwungen, sich seiner zu bedienen. Ob die sehr grossen Unter- schiede in der Zahlung und in der Zubilligung besonderer Begünsti- gungen nur vorübergehende Er- scheinungen der Aero der Knapp- heit sind und später allmählich verschwinden werden, ist jetzt nicht erkennbar. Es mag sein, dass Zugeständnisse an die seit ungezählten Generationen ge- züchtete Bereicherungssucht so- lange gemacht werden müssen, bis nicht nur die Erzeugung höchster Fülle für alle ihnen — reine Ehrungen ausgenommen ■— jeden Sinn raubt, sondern auch die sozialistische Erziehung neue Menschen hervorgebracht hat. Welch' mächtiger Faktor die Erziehung ist, zeigt gerade jeder Krieg. Selbst der grimmigste Druck hätte die Auflösung Sowjetruss- lands in den Monaten der Ue- berflutung durch die eindringen- den deutschen Heere nicht hint- an halten können, wenn nicht c:j9 Bevölkerung mit ganzer See- le? zum Aufbau ihrer neuen Welt gcVtanden wäre. IXe Erkenntnis, dass die sozia- listische Wirtschaftsform sich zu behaupten vermag, ist die gröss- te Revolution, die sich je vollzo- gen hat und aus der Mensch- heit nicht mehr wegzulöschen. Und unter welch ungünstigen Voraussetzungen und Bedingun- gen hat sich der Sozialismus in Russland bewähren müssen. Schliesslich kam der zweite Weltkrieg, i wollen eine neue Partei, keine Regierungs-, sondern ei- ne Arbeiterpartei- Ihr, die ihr drüben seid, könntet keinen Bissen h runter- bekommen, wenn ihr sehen würdet, wie die Genossen hier leben. Sie wis- sen es selbst nicht, dass sie langsam verhungern; Der schwarze Markt blüht, aber unsere Genossen haben keine Zeit, da zu kaufen. Hilfe von draussen ist dringend nötig Schickt vorläufig keine Flugschriften, sondern organisiert die Hilfe! Menschen, die am Verhungern sind, können nicht lesen. Organisiert Erholungsreisen in die Schweiz, nach Schweden! Ver- schafft Visen! Genossen, die jahre- lang im Konzentrationslager waren, können so nicht weiterleben!'' The Call, 15. 4. 46. Kongres der Sozialdemokraten in Hannover Der Kongress war von 600 Dele- gierten besucht. Der Vorsitzende, Kurt Schumacher, erklärte, dass die deutschen Arbeiter im Falle der Ab- trennung der Eheinlande aufhören würden zu arbeiten. Die Vereinigung mit den Kommunisten wurde abge- lehnt. — Nähere Nachrichten liegen noch nicht vor. Besucht dl* Gastspiele Ton Ernst Deutsch an den nächsten Freitage» und Sonnabende»: 12 DAS ANDERE OlUTSCHl AMD Arbeiterbewegung und Sozialismus Norwegen. Dö; Gewerkschafskon- gress in Oslo wendete sich gegen die Verschmelzung der Arbeiterpartei mit der Kommunistischen Partei. Die österreichischen Soiialisten sor- tiern: 1. Beseitigung aller von fremden Mächten stammenden Freiheitsbe- schränkungen der Regierung und des Parlaments; Abzug aller ausländi- schen Truppen und Aufhebung der Militärregierung, aber Beibehaltung einer internationalen Kontrollkörper- schaft; 2. Keine Freiheitsbeschränkungen für Handels- und Reiseverkehr; Ab- schaffung der Zensur und Rückgabe der von den Alliierten beschlagnahm- ten Fabrikeinrichtungen und Maschi- ner.; z. Zulassung Oesterreichs zur Or- ganisation der Vereinten Nationen; 4. Verstaatlichung der Banken, Ver- sicherungsgesellschaften, Bergwerke, Erdölfelder, Kraftwerke, der Schwer- industrie, des Baumaterialgewerbes, der Lebensmitelproduktion und des Grossgrundbesitzes; 5. Einheitliche Kontrolle der Nah- rungsmittelerzeugung und -Verteilung. 6- Anpassung der Löhne an die er- höhten Lebenshaltungskosten, pro- gressive Einkommensteuer und Erhe- bung einer Kapitalabgabe- Der Kongress der polnischen Soziali- sten in Krakau sprach sich einstimmig gegen eine Einheitsliste mit den Kommunisten aus. Der Kongress der spanischen Rechts-Sozialisten ii> Toulouse lehnte ein Zusammengehen mit den Kom- munisten ab. Von den sozialistischen Parteien wurde verlangt, dass sie ei- nen stärkeren Druck auf ihre Regie- rungen ausübe», die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Franco abzubrechen. Die Mehrheit erklärte sich bereit, die Monarchie anzuerkennen, wenn das zum Sturze Francos führen könne! USA. Die Streiks der Bergarbeiter und der Eisenbahner haben die ame- rikanische Regierung zu einer klaren Stellungnahme in dem sich verschär- fenden Konflikt zwischen Kapital und Arbeit, In der Präge, wer von beiden die Kriegsfelgen zu tragen hat, gezwungen. Dass diese Entschei- dung zugunsten des Kapitals erfolg- te, wird niemanden wundern. Tru- man denunziert nicht die Kapitali- sten, sondern die Arbeiter als egoi- stisch: er appelliert gegen sie an das amerikanische Volk, das unter den —durch das kapitalistische System und die Intransigenz der Kapital!- sten hervorgerufenen — Streiks lei- det; er gibt den Arbeitern und nicht den Kapitalisten schuld, dass die Le- bensmittelsendungen an das hungern- de Europa blockiert werden, und er droht mit gesetzlichen Massnahmen Die Verschärfung der sozialen Ge- gensätze und die Radikalisierung der Arbeiterschaft müssen die unausbleib- lichen Folgen sein. Jugoslawien befindet sich, wie U. P. meldet, auf dem Wege zum Kommu- nismus. Diese Entwicklung vollziehe sich ohne Erschütterungen, da sie von der grossen Mehrheit des Volkes gebilligt werde. Transportwesen und Industrie sind bereits nationalisiert- Auch Hotels und Vergnügungsstätten sind vom Staat übernommen. Sozialisierung in der Tschechoslo- wakei Alle Bergwerke, Kraftanlagen, Schwerindustrien und die gesamte chemische Industrie, sind nationali- siert worden, dazu alle grösseren Fa- briken der Textil-, Porzellan-, Glas-, Zellulose-, Holz-, Papier- und Leder- Industrie- Weiter werden künftig Zuckerfabriken, Destillerien, Braue- reien, Mühlen und Schokoladefabri- ken dem Staat gehören, soweit sie r-icht Genossenschaftseigentum sind- Schliesslich sind alle Firmen des Bank- und Finanzwesens übernom- men worden, und ein neuer Kredit von 800 Millionen Kronen ist für die nationalisierte Industrie bewilligt. Ein Fabrik- und Betriebsrat ver- tritt die Interessen der Arbeiter in jeder Fabrik mit mehr als 20 Arbei- tern, einerlei, ob sie staatlich oder in Privathand ist. Diese Betriebsräte sind berechtigt, "die Tätigkeit der betref- fenden Fabrik im Interesse der Ge- meinschaft zu kontrollieren... teilzu- nehmen an der Aufstellung der Ar- Die Indonesische Republikanische Partei hat in ihrem Programm folgen- de fünf Hauptpunkte: Humanität, Volkssouveränität, Nationalismus, So- zialismus und Glaube an einen Gott. Ihr Wahrzeichen ist ein Kriss, von dem Blut tropft. Die Wahlen in Holland hissen den Arbeiterparteien Gewinne gebracht — die sozialistische Arbeiterpartei hat 29, die K. P. 10 statt bisher 3 von insge- samt 100 Sitzen — aber die bürgerli- chen Parteien, von denen die Katho- liken mit 32 Sitzen die absolut stärk- ste Partei sind, haben die Mehrheit behalten. Das Kruzifix in Oesterreich. Das Mi- nisterium für Unterricht hat eine Ver- fügung erlassen, dass gegen die An- bringung von Kruzifixen in den Schu- len nichts einzuwenden sei. Am Tage darauf hat der Wiener Stadtschulrat die Leitungen der Wiener Schulen an- gewiesen, keine Kruzifixe anzubringen, da dadurch gegen den interkonfessio- nellen Charakter der öffentlichen Schulen Verstössen werde. Der alte Gegensatz zwischen dem klerikal geleiteten österreichischen Staat und dem sozialistisch geleiteten Wien tritt darin wieder deutlich in Er- scheinung. beitsbedingungen und Löhne... an der Einstellung neuer Arbeiter... an der Planung und der Kontrolle der Produktion-' D'ie etwa unvermeidli- chen Meinungsverschiedenheiten zwi- schen Betriebsrat und Werksverwal- tung werden durch Sqhiedsämter ge- schlichtet, die in den Bezirksstellen des Arbeitsministeriums bestehen. Die Wahlen in der Tschechoslowa- kei haben mit einem klaren Sieg der Kommunisten geendet. Zusammen mit den Sozialdemokraten haben sie eine knappe Mehrheit im Parlament, so- dass die Sozialisierung in beschleunig- tem Tempo fortgesetzt werden kann. D'ie K- P. erntet hier die Früchte der aufbauenden Politik, die sie trei- ben durfte, weil die Tschechoslowakei zur Machtsphäre der Sowjetunion ge- hört- Die Wahlen zu den süddeutschen Stadtparlamenten dagegen haben aer K. P. eine ebenso entschiedene Niederlage und der bür- gerlichen Einheitspartei in den mei- sten Städten den Sieg gebracht, wäh- rend die Sozialdemokraten auf Kosten der Kommunisten erhebliche Fort- schritte gemacht haben- Hier wirkten sich also äusserst nachteilig für die K. P. die Abtren- nung des deutschen Ostens, die Hin- einpressung der vertriebenen Millio- nen in das übervölkerte und hungern- de Deutschland und der durch Zwar-g herbeigeführte Zusammenschluss der beiden Arbeiterparteien in der Ostzo- ne aus. Göring in Nürnberg. Die Züricher Zeitschrift „Die Weltwoche" schliesst einen Artikel „Göring, das joviale Un- geheuer" mit folgender Betrachtung: „Der dicke Hermann hat auch nach dem Zusammenbruch und in der Ge- fangenschaft nicht verlernt, wie man für sich und seine Sache Propaganda macht. Und dank der Naivität der Alliierten ist es ihm dabei bestimmt gelungen, gewisse Erfolge zu erzielen. Es verdient übrigens in diesem Zu- sammenhang Beachtung, dass Göring, der scheinbar wirklich die Zeichen der Zeit versteht, seine Taktik gegenüber derjenigen, die er im Frühling 1945 nach seiner Gefangennahme anwand- te, grundlegend geändert hat. Damals gab sich Göring als verfolgtes Opfer Hitlers aus, er jammerte den Alliier- ten vor, wie der Führer ihn gefangen gesetzt hatte, und bot sich den ein- dringenden Armeen gewissermassen als Führer der deutschen Widerstands- bewegung und Aufbauer eines neuen Reiches in Zusammenarbeit mit dem Westen an. Heute dadegen spielt sich Göring wieder als Hitlers getreuer Paladin auf. Pathetisch erklärt er: „Ich habe alles getan, was ich konnte, um die natio- nalsozialistische Bewegung zu vergrö- ssern, sie zur alleinigen Macht zu brin- DAS GESICHT DER ZEIT 6W OIOTSCHLAND ^,... -,^r^-mrr vf->, gen, dem. Führer den ihm gebühren- den Platz zu erkämpfen und unsere Macht zu befestigen, dass sie weder d m politischen Spiel noch Gegenbe- wegungen weichen musste". Nichts wäre falscher und gefährli- cher, als die Bedeutung dieses Wan- dels in Görings Haltung zu übersehen oder auch nur zu bagatellisieren. Gö- ring ist viel zu sehr der Hölle Feld- marschall gewesen, um nicht für irdi- sche und Machtdinge ein sehr feines Gefühl zu haben. Wenn er sich heute wieder der Idee des Nationalsozialis- mus verschreibt, dann ist es ein Zei- chen dafür, dass er an das Wiederer- wachm dieser Idee glaubt, und dass wirklich überall in der Welt wieder die dunklen Mächte am Werk sind, die ei- nem Hitler zum Aufstieg verholten haben". Eine Nazi-Rechnung. Unter in Prag aufgefundenen nationalsozialistischen Akten befindet sich folgende Rech- nung, die die Berliner Gerichtskasse am 15. Februar 1943 den Erben des früheren Direktors des Radiosenders Brünn, Anton Slavik, zuhanden der Witwe des Hingerichteten ausgestellt hatte. Es werden darin u. a. aufge- führt: Für Verhängung des Todesur- teils 300 Mark; Honorar für den Ver- teidiger 81,96 Mark; Transportkosten 33,60 Mark; Gefängnisaufenthalt (986 Tage) 1479 Mark; Hinrichtungsge- bühr, einschliesslich des Honorars für den Scharfrichter, der Kosten des letzten Wunsches, der Reisespesen des Exekutionspersonals und der Druck- legung des "roten Plakats", 145,15 Mark. Kinder in Eufropa. Die folgenden zahlen sind dar Publikation "Die Notlage der europäischen Kinder'' von Holger Hofmann entnommen. Kriegswaisen und verwahrloste Kin- der gibt es in Albanien rund 10.000, in Rumänien 250.000, in Griechenland 30.000, in Jugoslawien 175.000, in Ita- lien 100.000, in Ungarn 200.000, in Po- len 500.000, in Finnland 47.000 und in Deutschland weit mehr als anderthalb Millionen. In Holland gibt es 20.000 Kinder, de- ren Staatszugehöriigkeit nicht ermit- telt werden konnte, z. T. nicht einmal die Identität. In Ostdeutschland sind bisher 10-000 Kinder festgestellt worden, die in Gruppen zusammengeschlossen ein Vagabutidenleben führen. Ueberall sind diese Kinder voa Hunger und Seuchen bedroht. Jugend und Atombombe. Auf der höheren Schule von Oak Ridge, Tenrx, der Stadt, in der die Atombomben fa- briziert werden, gab es unter den Schülern und Schülerinnen enorme Aufregung, als sie bei einem Vortrag des Atom -Chemikers, Charles Coryell hören mussten, dass "falls die Atom- kraft nicht unter schärfster Kontrol- le für friedliche Zwecke gestellt wür- de, wahrscheinlich ein Drittel der Zuhörer an den Folgen der Atom- Energie sterben würde". Daraufhin starteten die Fünfzehn- jährigen eine Kampagne in den hö- heren Schulen der USA mit dem Ziel der Atomenergie-Kontrolle, die weit- gehendstes Echo findet. Die Jungen Menschen sprechen in den Schulen vieler Grosstädte unter dem Motto: "Wir glauben, dass nur $ihe Welt- Organisation imstande ist, den Ge- fahren des Atom-Zeitalters zu begeg- nen, und wir glauben, dass der erste notwendigste Schritt dazu Erziehung ist." 1 ' EIN EWIGES SCHANDMAL An dem immer schlechter wer- denden Essen und den immer kleiner werdenden Bratrationen, die dann ganz wegfielen, merk- ten wir, dass der Krieg sich sei- nem' Ende näherte. Es wurden plötzlich die Ausländerinnen na- tionenweise abtransportiert und zwar durch das schwedische Rote Kreuz. Die Autos brachten auch Pakete mit, die an die Auslände- rinnen und später auch an die Juden verteilt wurden. Eines Ta- ges hiess es, auch wir Deutschen bekämen jeder ein Paket. Es wur- de uns tatsächlich auch ein Pa- ket des amerikanischen Roten Kreuzes gegeben, und ich muss sagen, dass diese Liebesgabe manchem das Leben erhalten hat. Mir ganz bestimmt, denn ich war ganz von Kräften, Die Backpflau- men und den Würfelzucker habe ich mir gut eingeteilt, so dass ich bei den Schwächezuständen im- mer etwas hatte was mir wieder half. Am 27. April mussten wir uns plötzlich gegen 10 Uhr von der Arbeit weg anstellen, es hiess, wir kämen in ein anderes Lager und sollten 5 Tage tüchtig mar- schieren. "Wer nicht weiter kann, weiss, was ihm blüht", wurde uns wörtlich gesagt. Nun wir wuss- ten, was das heisst.. Zwei Tage (Schluss) hatten wir überhaupt nichts mehr zu essen bekommen und wurden ohne ein Stück Brot auf diesen Marsch geschickt. Ich wusste ge- nau, dass ich das mit meinen ge- schwollenen Beinen in meinem kraftlosen Zustande niemals durchhalten würde. Deshalb be- schloss ich, mit noch zwei jünge- ren Jüdinnen bei der ersten be- sten Gelegenheit zu fliehen. Wir marschierten den ersten Tag bis gegen 12 Uhr nachts. Die Stra- ssen waren teilweise verstopft von den vielen Tanks, die auf der Flucht vor den herannahenden Russen wochen- und monatelang unterwegs waren. In der Ferne hörten wir den Donner der Schlacht. Für uns war es Him- melsmusi^ denn je näher die Tö- ne kamen, desto schneller musste ja die Erlösung für uns kommen. In einem kleinen Wäldchen durf- ten wir uns auf den Boden legen. Trotz der schrecklichen Kälte (wir hatten keine Decken) schlie- fen wir sofort ein. Nach wenigen Stunden, es war noch ganz dun- kel, mussten wir wieder weiter. Unterwegs kamen wir an einer Gulaschkanone vorbei, der Soldat wollte uns aus Mitleid etwas zu essen geben. Als die SS-Leute es gewahrten, trieben sie uns mit der Knute davon. Ich hatte noch Glück und teilte mein kleines Töpfchen Suppe mit meinen Ka- meradinnen. Gegen 7 Uhr abends sollten wir in einer sehr grossen Scheune ausruhen und dort bis 11 Uhr schlafen. Wir waren alle hundemüde und hatten uns gera- de langgelegt, als in die Scheune gebrüllt wurde: "Sofort antreten, es wird weiter marschiert." Wie- der bis nachts ging der traurige Marsch. Auf einem Acker fielen wir alle ganz erschöpft hin und sind auch sofort wie tot einge- schlafen. Trotzdem wurde ich plötzlich infolge des Lärmes in wilder Hast zurückflutender deutscher Truppen mit ihren Ka- nonen und Panzerautos wach. Ganz instinktiv erhob ich mich mit meinen beiden Jüdinnen und, ohne ein Wort zu verlieren, hat- ten wir denselben Gedanken, in diesem Gewühl zu verschwinden. Nicht weit war ein kleines Wäld- chen, dort versteckten wir uns. Bei Nacht wanderten wir vor- sichtig weiter, denn noch immer wurden die endlosen Züge mit Häftlingen geführt. Schliesslich landeten wir in Röbel an der Mü- ritz, einem kleinen Ackerbür- gerstädtchen, mit ungefähr 2000 Einwohnern. 14 DAS ANDER! OlUTSCHl AND Hier versteckte uns zunächst ein $auer einen Tag ufid eine Nanfs»eb -.nri srn t„ Wir holen aus dem Hau» ab, Brnno Zlelke. AmenahBr l#iU. ü. T. 78-1245. iu A. *> A, ENRIQUE V. CORONA MARTINE? f A B O Q A O O t LAVALLE IIMSS U. T. 35 . $853 | Coisl Fi 1 a t * 1 i c a — DÄ — ROBERTO POMMER «Hfr« T f« l« 4* «•tusapin«» park eoleeelS» CANGALLO 52" — Bueno» Aire» Ii T. U (Av.) »TM HERRENKLEIDUNG nach Mass and F ERTIGKIEIDUNG w vorbildlicher Ausführung1