OTRA ALE DAS A N D E'R E D E UT'S C HT. A N|1 QRGANO DE "'LOS A LEMANES DEMOCRATICOS f D E .AMERICA* DE L'f ® 'S AUS DEM INHALTä Hermann Ebel'mg: IN USA BEGINNT ES ZU DAEMMERN Harold Picton: DEUTSCHLAND IN DER WELT VON MORGEN August Siemsen: DER REICHSPARTEITAG DER S.P.D. Fritz Reinhardt: NEUE WEGE IM DEUTSCHEN SCHULWESEN IRRC HILFT DEN DEUTSCHEN ANTINAZIS Fritz Sternberg: SOZIALISTISCHER AUFBAU IN WESTDEUTSCHLAND TUT Nöt Diskussionstribüne: Walter Victor, PROBLEME DER DEUTSCHEN SOZIALISTEN WIRTSCHAFTSBERICHTE AUS DEUTSCHLAND BUENOS* AIRES • T ü C UM AN 3 0 9 • 3 I * R E T I R O 7264 NUEMOR 122 15? DE JULIO DE 1946 ARO VIII DAS ANDEFtfc DEUTSCHLAND LA OTRA ALEMANIA (fundado el 1 de jufcio de 1937) Registro national de I» Propiedsd Intelectual No- 178.948. Autorizado per Resoluciön no 214 del Ministro del Interior (11 abril 1945) Cenfirmado per Decrete No. 20.917 (6> eept. 45) del Superior Gebiemo de la Naciön. Editor v Directon Dr. Auguste Siemsen. Teserere! Juan Ctrl. AvieoS: Guülermo cleischer Redacciön y Administration: Tueumän 309 Buenos Aires (U. T. 31 7264) Einzelnummer: 30 Cts. Jahresabonnement: 6.—- Pesos argentinos (im voraus zahlbar) Geldbeträge erbitten wir aus schliesslieh per Giro öder ßono Postal oder Scheck au* Sr. Juan Carl Tueumän 309 Bs. Aires. DAS ANDERE DEUTSCHLAND ist kein auf Profit ausgehendes -»eschäftsunternehmen. Es lebt nur dank der Unterstützung sei- ner Freunde. Spendet für den Pressefonds! Erscheint am 1. und 15. eines jeden Monate. POLITISCHE LEICHEN. FLEUDERER IN CHILE Aus Santiago de Chile ernaiten wir einen Aufrui, in dem die Süddeut- schen in Chile aufgefordert werden, sich einem „Zentralkomitee lüi die Unabhängigkeit Süddeutschlands"- an- zuschliessen. Die wackeren Mitglieder dieses Komitees, dit ihren Namen ver- schweigen und sich statt dessen aut Herrn Emil Ludwig berufen, naben sicherlich nie gegen die Hitlercukta- tur und die Nazis offen gekämpft. Aber heute stellen sie fest, däss in Norddeutschlaut und in Süddeutsch- land zwei verschiedene Völker wohnen. Das nördliche ist tyrannisch, milita- ristisch, stumpfsinnig und brutal, das südliche klug, künstlerisch, musika- lisch, geistig und moralisch. Ausser Bismarck hätv» das nördliche Volle keinen grosse^ Mann hervorgebracht. Wie !it das eigentlich mit Leibnitz und Beethoven und Kant und wie mit Hitler? Warum nennt ihr nicht eure Na- men, ihr klugen, künstlerischen, mu- sikalischen, eistigen und moralischen Herren vom Zentralkomitee in San- tiago? Emil Ludwig darf stolz auf euch sein. Vielleicht schreibt er ein Buch über euch, wenn ihr euch vor- stellt. Nur ?Tut! SPARKASSE FUER DAS DEUTSCHLAND. HILFSWERK 'soHte bei Familienfesten, Skatpar- tien etc. niemals fehlen. ! Df.uisdie Bibliothek j-rflrikhjr! Main DAS ANDERE DEUTSCHLAND IN EIGENER SACHE! Wir haben jetzt die Gelegenheit, deutschen Kriegsgefangenen in Eng- land unsere Zeitschrift zukommen zu lassen. Ebenso können wir Zeitungen und wichtigen Personen in Deutsch- land „t>as Andere Deutschland'* zu- stellen. Bndlich werden wir auf Vor- schlag des bekannten Schweizer Ver- legers Oprecht Schweizer Buchhand- lungen beliefern. Die hunderte von Exemplaren, die wir nach England und Deutschland senden, werden von uns kostenlos ge- liefert, einschliesslich des Portos. Das bedeutet eine zusätzliche Belastung unseres angespannten Etats. Vergesst deshalb nicht den Presse- Fonds! LA OTRA ALEMANIA Tueumän 309 Buenos Aires Ich sende Ihnen hiermit acht Pesos als Patenschaftsabonnement für einen Antifaschisten in Europa, — dessen Adresse ich Ihnen getrennt angebe. >— den auszuwählen ich Ihnen überlasse. Für diesen Betrag senden Sie bitte DAS ANDERE DEUTSCHLAND auf ein Jahr. Name: ............................... ........................... Strasse und Hausnummer: ......................................... Ort: .......................................... .................. Paketsendungen nach Deutschland Das Deutschlanct-Hilfswerk ist in der Läge, mit ziemlich grosser Sicher, heit der Zustellung Paket.- nach Leutsciilanct mit Ausnahme der von den Russen besetzten Zone zu senden. Die Schweiaer-Aroeiterhilfe besitzt eigene Depots in Deutschland, von denen aus die Lieferung erfolgt- Sie versendet 2 Arten von Paketen, von der Schweiz aus das sog. Paket ,.Stan- dard'- und von Dänemark aus das Paket „Dänemark'*. Das Paket ,.Standard" enthält: 2 Dosen Kondensmilch 0.800 kg 1 Dose Rindsgulasch 0.460 kg 1 Dose Isomalt 0.400 kg 1 Dose Thon oder Sardinen in Olivenöl 0 190 kg 1 Paket Hirseflocken 0.400 kg 1 Pal.et Erbsenilocken 0.400 kg lVi kb Zucker 1.500 kg Vi kg Kaffee 0.500 kg Nettoinhalt 4.650 kg Das Paket „Dänemark" enthält: Feinste dänische Landesprcdukte. Butter 1 kg Magerer Speck 1 kg Dauerwurst salami) 1 kg Käse kg Vollmilchpulver kg Haferflocken Va kg Nettoinhalt * 4.500 kg Dazu jetzt roch: Fett und Honig; Die. Auslieferung erfolat gegen Bmpfangsbestätigun, die dem Auf- traggeber zugestellt wird. Das Schwedenpaket, das mit Ge- nehmigung der schwedischen Regie- Xrbeitsf rentier, mal herhören! W: .> sagen Sie dazu, dass sich ler ehemalige „Führer" Otto Loh- mann heute charaktervoller Weise ie nachdem Lohmas oder Lohmat nennt, um seihe Herkunft zu ver- ber'* n? _in Beispiel Frau Antonia Schulze ist mit V Jahren noch als HaushaltsgehilfL tätig. Seit langem ist sie Leserii des A.D. und hat unsere Arbei mit verhältnismässig hohen Bei irägen unterstützt- Sie ist auci. Mitglied des Deutschland-Hilst jverks, dem sie mehrmals über 50';, .hres MDnatslohi s zur Hilfeleistur für die deutschen Antifaschiste jugehen liess. Gleichzeitig untei stützt sie auch ihre Verwandten .n Deutschland durch Lebensmit telpakete. Ihr Beispiel sei zum Nachdenker md zur Nachahmung empfohlen versendet wird, 1-250 kg l.UJU Kg l.UUv l.oüu 1.(1 (XI rxä 0.2ÖU iCJ 0.2UU O.^UO Kg- O.JÜU Kg rung über L j beck enthält: Mein ix*. k a, r on i Zucker nassen xiuckenmilch Kaffee Tee IVa^aO WeiciiKäse 1 Liter vel 4 ijosen uelsardinen 0 i>ouinonwurj.c^ 5 Block Schokoiaae 1 Schachtel süsstoif 1 Paket Streichhölzer 1 Stück TQilvUeuseife 1 Dose Fleischkonserven ___ Lü Zigaretten Einschliesslich eines Zuschlags füv die hungernden deutschen Antifa- schisten, die keine Privatpakete er- halten, oetragen die Preise für Nicht- mitglieder des Deutschland-Hilfswerks für Paket "Standard" 35.— Pesos, für "Dänemark'' und Schwedenpaket je 45.— Pesos. .,D?utschland-Hilfswerk" Austria 2064 UT 72—6058. Täglich ausser Sonnabends 17—19 Uhr. t' <} ) / j DAS ANDERE DEUTSCHLAND 3 In U. S. A. beginnt es zu dämtnern Amerikanische Presestimmen zum Deutschland-Problem Mit dem bestyi Willen kann man nicht behaupten, Hass bei der amerikanischen Deutschland- Politik Weisheit und Weitsicht Pate gestanden haben. Es be- gann: ,,Wir wollen keinen Dritten Weltkrieg! Wir wollen nicht wie- der'den Frieden verlieren! Wir wollen nicht die Fehler von Ver- sailles wiederholen! Lasst uns ei- nen harten Frieden machen!" Man wäre Deutschland ge- genüber nach dem ersten Welt- krieg zu gutmütig, weich und menschlich gewesen. Versailles wäre nicht etwa zu hart, es wä- re nicht hart genug gewesen. Auf ein Ueber-Veisailles wurde in den letzten- Kriegsjahren und während des ersten Jahres nach dem Ende der Feindseligkeiten hingearbeitet. Die Vertrter eines ,,soft peace", d. h. eines mensch- lich und politisch weisen Frie- dens, wurden als die Begünsti- ger eines neuen deutschen An- griffskrieges gebrandmarkt. Die geistigen Urheber dieser Politik waren einflussreiche Män- ner und Gruppen von Männern in der Regierung, im Aussen-, Kriegs-, Finanz- und Postministe- rium und engste Berater des Prä- sidenten Roosevelt. Ihr militante- ster Vertreter war der ehemali- ge Finanzminister Morgenthau, dessen Name wie der Vansittarts von H er man Ebelin g zu einem Begriff rücksichtsloser Hass- und Rachepolitik geworden ist. Ihrem Einfluss ist es zu dan- ken, dass die edlen Träume der Atlantic Charter bald auf die hinterste ideologische Zuschauer- bank gedrängt wurden. In Que- beck, Jalta und Potsdam fielen die amerikanischen Vertreter kei- neswegs machiavellistischen Ma- chinationen der Soviet-Union zum Opfer. Im Gegenteil, führend wa- ren sie an der Formulierung der Politik beteiligt, die schliesslich in ideologischer Unerbittlichkeit dahin geführt hat, wo wir heute stehen: dass die amerikanische (ebenso wie die britische) Zone zu einem Hunger, und Elends- viertel ohne Hoffnung und Aus- sicht geworden ist. In der Presse dieses Landes spiegelte sich diese Politik nahe- zu oppositionslos wider. In den verschiedensten Schattierunqen scheinbarer Sachlichkeit oder' ungezügelter Scharfmacherei war dies die Generallinie: Es ist eine Lüge, dass es ein ,, anderes Deutschland" de? Hitler-Gegner gibt. Wenn es sie gäbe, müssten sie doch sichtbar hervortreten. Alle Deutschen stehen geschlos- sen hinter dem Nazi-Regime. Al- le Deutschen sind daher für die Greuel und Verbrechen verant- wortlich. Aile sind schuldig.' Alle müssen gleich hart bestraft wer- den. Deutschland muss so ge- züchtigt werden, dass es nie wie- der sein Haupt erheben kann. Jclta war gut. Morgenthau war viel besser. Potsdam war beina- he so gut. Nichtverbrüderungs- Politik, Vierteilüng 'Deutschlands, Dezentralisierung, Zerstörung des industriellen' Potentials, Agrari- sierung, politische Entrechtung... Bravo! Ruinen, Hunger und Elend? Sie haben es so gewollt, mögen sie in ihrem eigenen Saf- te schmoren. Nur kein Mitleid! Die Deutschen seien entweder feige und unterwürfig oder' grau- sam und überheblich, schrieben die Korrespondenten. Die Deut- schen seien das bestgekleidete Volk Europas. Und noch kurze Zeit bevor die Briten die Rationen auf 1000 Kalorien herabsetzen mussten, konnte man entrüstete Berichte und Artikel lesen, in ebe- nen sich „Deutschland-Experten" gegen die Mitleidspropaganda wandten, dass weite Teile des deutschen Volkes dem Verhun- gern nahe seien. Die Deutschen waren, als sie bereits am Ende der Hungerschlange standen, für diese wackeren Zeitungsschreiber noch immer am besten ernährt von allen europäischen Völkern. Selbst heute sind hämischer Zynismus und billiger Hohn in der Berichterstattung keineswegs verstummt.. Am 12. Mai brachte die „New York Times" eine dik- ke Ueberschrift: zwei amerikani- sche Soldaten seien in einem deutschen Hinterhalt, ermordet worden. In dem Bericht allerdings h:ess es, dass es fraglich sei, ob der Täter ein Deutscher, ein Aus- länder oder ein Amerikaner, sei. Genau eine Woche später war der Mordfall aufgeklärt. Ein ame- rikanischer Soldat hatte die un- glücklichen Schüsse aus Verse- hen. gefeuert. Die dicke Ueber- schrift, in der Deutsche scharf- macherisch des Mordes verdäch- tigt wurden, blieb unberechtigt. Es ist eigenartig, dass manche Organe der Linken, an ihrer Spit- ze die liberale ,,PM" (die allge- mein als kommunistenfreundli- , ches oder fellow traveler Blatt La reconstrucciön en Checoslovaquia La primera gran tarea que debe afrontar e] nuevo parlamento checoslovaco es la discusiön y la puesta en marcha de los planes de reforma econömlca trazados por el primer ministro, Klement Gott- wald y su gobierno de coaliciön. Los nuevos gobernantes han preparado un plan de dos anos para Checoslovaquia. Este plan incluye medidas para reorganizar la In. tiustria national, acelerar la nacionalizaciön de los bancos, reformar ei sistema impositivo* controlar el consumo interno con el propösito de acrecentar las exportaciones, y resolver el problema del potencial humano que se va haciendo mäs aguda a medida que los obreros ale- manes regresan a su pais La brecha en la mano de obra provocada especialmente por la partida de unos 3 millones de alemanes y 600.000 hüngaros serä so. lucionada lo mäs pronto posible, mediante el trabajo voluntario en las minas y la agricultura. pero tambien se tomarän medidas para reclutar obreros, si es necesario. Otra tarea que necesita la inmediata ateneiön del nuevo gobier- no es el establecimiento de los re-inmigrantes en las ex.partes ale_ manas del pais- Tambien existe el plan de transferir cierto nümero de industrias de unas partes a otras del pais. Con el objeto de alentar la mäxima produeeiön de todos los obreros. el gobierno estä planeando cambiar la politica de igual pa. go para todos por el del pago de acuerdo a la eficiencia con bonos» al igual que el sistema implantado en Estados Unidos y la Unftn Sovietica. . »AS ANDERE DEUTSCHLAND engesehen wird), nocK immer mit verzweifelter Hartnäckigkeit . an Geist und Buchstaben des Pots- damer Abkommens hängen. In „PM" hat Max Lerner, der im Ruf. eines sachlichen, kühlen und kiugen Liberalen steht, einst un- beherrscht ausgerufen, dass ihm noch ke;i? anständiger Deutscher begegnet sei. Bis zum heutigen Tage kann man die gehässigsten Artikel über Deutschland in „PM" lesen. Bis heute ist Lerners be- dauerlicher Satz noch nicht durch eine einzige freundliche Bemer- kung gegenüber den deutschen Sozialisten und Demokraten gut- gemacht worden. Auch Edgar Ansei Mowrer von der New York Post, der sich als Liberaler und Deutschlandkenner gebärdet, hat bislang nur Gift und Galle gegen Deutschland geäussert. Doch um die Morgenthau-Leu- te aller Richtungen wird es all- mählich still. In dramatisch kur- zer Zeit ist offenbar geworden, zu welch barbarischen und wahn- sinnigen Konsequenzen d1' e Deutschland-Politik Amerikas ge- führt hat. Den fruchtbaren agra- rischen Osten hat man in flaqran- ter Verletzung der Atlantic Char- ter vom Reich amputiert. Die Mil- lionen der ausgetriebenen Bevöl- kerung strömen in den zerstörten Westen, der s'ch noch nie selb- ständig ernähren konnte. Aus dem Osten kommen keine Nah- rangsmittel nach dem Westen Im Westen zerstört man die Produk- t onsstätten. und die amerikani- sche Zone ist zu 10 o!o ihrer in- dustriellen Kapazität beschäftigt Während die russische Ostzone als . ein Teil ein=s geschlossenen Wirtschaffsraumes ein zukunfts- trächtiges Hinterland hat. hänaen che britische und amerikanische Zone hoffnungslos in der Luft Te- des Kind begreift heute die Al- ternative- Entweder müssen viele Millionen Deutscher im Werten buchstäblich durch den Hunger- tod ausgetilgt werden, oder sie können nur durch die Anglo- Amerikaner am Leben erhalten werden. Die Morgenthau-Poütik der Vereinigten Staaten hat er- reicht, wns sicherlich nicht beab- sichtigt war, und was, hier all- erem ein r-efür^Met wird: Deutsch- land und mit ihm Europa werden mit den Peitschenhieben des Hungers und der Verzweiflung den Sowjets in die Arme getrie- ben. Der berauschten Deutsch- lendhetze sind die langen Gesich- ter der Nachdenklichkeit gefolgt. Wenn man nicht politisch Selbst- mord begehen will, muss man die Deutschland-Politik radikal ändern. Das ist das stärkste Mo- tiv in der veränderten1 Stimmung. Darüber hinaus erheben aber auch Menschlichkeit und Ver- nunft ihre Stimme. Gerade in Amerika sind viele der besten Menschen ethischen und huma- nitären Argumenten durchaus zugänglich. Der • Umschwung ist noch kei- neswegs vollständig. Aber es geht, wie mir scheint, vorwärts in einer andern Richtung. DIE STIMME DER HUMANITAET Die Quäker waren die ersten, die den moralischen Mut hatten, sich auch den Deutschen gegen- über öffentlich zu ihren christli- chen Prinzipien der Brüderlich- keit, der Versöhnung und Hilfs- bereitschaft zu bekennen. Schon zu Weihnachten 194S veröffent- lichten sie in den grössten ame- rikanischen Zeitungen ,,E;ne Bot- schaft on Männer und Frauen guten Wullens" ud überschrieben sie mit dem Bibelwort: ,.Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn ..." In der Botschaft heisst es: ,.Lasst uns bei unseren An- strengunaen. die Hungrigen in viele" kriegszer^törten Ländern zu sce'sen. die deutschen Kinder und alle, die unsere Feinde ge- wes^n sind, nicht vergessen. Aurh sie müssen leben, wenn FoHnung innd Frieden unter den Völkern Furonas neu geboren werden so'Ien. Nicht dass wir ei- ne Bevorzugung der Deutschen vertreten: allen hungrgen Men- schen muss Nahruna gegeben werden. Doch lasst uns unsere T-T;]fe unoartev'c-rh. i-e nach dem Bedürfnis, an Freund und Feind verteilen. Wie nie zuvor halten wir Ame- rikaner des Schicksal der deut- schen Kinder in unseren Händen. Sie und die K'nder Oesterreichs sind in verzweifelter Net . . . Der UNRRA ist es durch ihre Statu- ten verboten, den Deutschen zu helfen. Es aibt keine deutsche Regierung, die Geld erbitten oder borgen kann, um damit Nah- rungsmittel im Ausland zu kau- fen. Mit grosser Demut unterneh- men wir Quäker es, für die nie- dergeschlagenen und schweigen- den Massen in Deutschland zu sprechen. Wir glauben, dass Millionen Amerikaner unsere Ueberzeugung teilen, dass sie gespeist werden müssen, soweit es in unserer Macht liegt. Das ist nicht allein ein humanitärer Impuls. Wir sprechen aus dem zwingenden Gefühl von der Macht der Liebe, unsere verwun-. dete Welt zu heilen. Denn in die. ser unserer Welt gibt es gewis- se moralische Gesetze, die unab- hängig davon wirken, ob wir sie anerkennen oder nicht. Falls wir Amerikaner eine rechtlich geord- nete Welt wünschen, müssen wir die Methoden anwenden, die sie erbauen werden. Die Speisung hungernder Kinder ist ein siche- rer Schritt zum Frieden. Wir müs- sen versuchen, ihre menschlichen Antlitze zu sehen und in ihrer Not mit ihnen zu fühlen. Wir müs- sen klar begreifen, dass Hungers, not den Charakter verunstaltet, und dass der Hauch eines freund- lich-menschlichen Geistes mit sei- ner schöpferischen Macht der Hoffnung, des Glaubens und des Mutes fast noch wichtiger als Nahrung ist. Wir wissen, wovon wir spre- chen. Wir haben die Kinder vie- ler Nationen unter vielen tragi- schen Umständen gespeist. Wir haben die Herzen verbitterter Menschen in Antwort auf solchen Dienst weich und zart werden sehen. Die befruchtende Saat menschlicher Freundschaft, aus- gedrückt in Taten der Güte, das ist es, was Europa benötigt, um Gewalt, Hass und den Geist der Rache auszulöschen. Das ist so- wohl gesunde Staatskunst als auch das Wesen unseres christ- lichen Glaubens.1' Es ist ein Beweis für die Rich- tigkeit der Vermutung der Quä- ker, dass ihre Auffassung von Millionen anderer Amerikaner geteilt wurde, dass aus allen Tei- len des Landes wenige Wochen nach dem Aufruf nicht weniger als 800 000 Dollars für das Quä- ker-Hilfswerk eingesandt wurden. Andere Organisationen folgten dem Beispiel der Quäker mit der Zeit. Als einer der eindrucksvoll- sten Aufrufe zur Deutschlands1- DAS ANDERE DEUTSCHLAND » fe, der in vielen Zeitungen abge- druckt oder erwähnt wurde, sei das von 175 exilierten Gelehrten, Forschern, Geistlichen, Dichtern und Schriftstellern deutscher Her. kunft Anfang März veröffentlich- te Manifest auszugsweise zitiert. Die Initiative ging von einer Gruppe von Professoren der Uni- versität Chicago aus. Zu den Un- terzeichneten gehören Persönlich- keiten, die im jüdischen Leben der Vereinigten Staaten eine füh- rende Rolle spielen. „Wir unterzeichneten Männer und Frauen deutscher und öster- reichischer Herkunft, die wir als Feinde und Opfer des Nazismus Zuflucht und Schaffensmöglich- keit im freien Amerika gefunden haben, richten hiermit an das amerikanische Volk und seine Regierung die Aufforderung, die amerikanische Politik in Mitteleu- ropa einer Revision zu unterzie- hen . . . Die Zerstörung des deutschen Kriegspotentials ist selbstver- ständlich eine Notwendigkeit. Die Potsdamer Erklärung gab jedoch dem deutschen Volke die Zusi- cherung, dass es nicht ausgerot- tet, sondern ihm die Möglichkeit gegeben werden würde, sich wie- der einen Weg zur Rückkehr in die Völkerfamilie zu erarbeiten. Aber die Zerstörung der grossen Städte, die Lahmlegung der In- dustrie und des Verkehrs und der Verlust umfanareicher landwirt- schaftlicher Gebiete haben Deutschland und Oesterreich in ein Gebilde verwandelt, das der Londoner „Economist" ein ,,ungeheures ödes und verlasse- nes menschliches Elendsquartier" nenntf Aus den Agrargebieten des Ostens, die jahrhundertelang die Kornkammer des Landes darge- stellt haben, und ebenso aus der Tschechoslowakei strömen jetzt etwa 10 Millionen Flüchtlinge nach MitteL und Westdeutsch- land. Das hochindustrialisierte Gebiet im Westen des Landes, einst Europas Hauptproduktions- zentrum, kann unter den vorwal- tenden Umständen seine an- schwellende Bevölkerung nicht ernähren. Wer daher die Absicht hat, die Ueberbleibsel Deutsch- lands in ein vorwiegend land- wirtschaftliches Gebilde zu ver- wandeln, steht vor der Alternati- ve: entweder müssen die arbeits- losen Deutschen von den Alliier- ten ernährt werden — oder es werden Millionen Hungers ster- ben ... Viele Amerikaner wissen be- reits, dass die Feststellung ..Die Deutschen haben selbst die Stra- fe gegen sich heraufbeschworen und ihre Not verdient daher kei- ne Beachtung" das Probiert! nicht löst. Die Bestrafung trifft jetzt in gleicher Weise die Unschuldigen wie die Schuldigen, die Nazi- Verbrecher ebenso wie die Nazi- Opfer und sogar kleine und selbst noch ungeborene Kinder. Amerikanische Gesundheitsbe- amte in Berlin sagen die Ver- nichtung bestimmter Altersgrup- pen innerhalb des deutschen Volkes voraus: sie erwarten nicht, dass viele Kinder unter 10 Jahren und alte Leute über 60 überleben können . . . Die Vorbereitung geistiger und körperlicher Verkommenheit in Mitteleuropa bedroht die Moral der ganzen Welt. Arbeitslosigkeit. Hunger und Verzweiflung, und die Hassgefühle, die durch si3 erweckt werden, sind weder Ge- genmittel geaen den Faschismus noch Grundlaaen. auf denen friedliche demokratische Gesell- srhaftsordnunaen aufgebaut wer- den können. Schon bevor daher eine praktische Lösung der wirt- schaftlichen Probleme Deutsch- lends und Oesterreichs gefunden ist, sollten Hilfsaktionen durch- geführt und private Wohlfahrts- organisationen ■ in den besetzten Ländern zuaelassen werden. Wir glauben, dass eine Politik der Gleichgültigkeit gegenüber die- sen Problemen weder vom prak- tischen Standpunkt aus wün- schenswert ist, noch mit den mo- ralischen Grundsätzen in Ein- klang gebracht werden kann, in deren Namen dieser Krieg ge- führt wurde." Dorothy Thompson, deren Klar- heit in der Deutschlandfrage selbst während der hitzigsten Tahre des Krieges nicht einen Au- genblick durch Emotionalismus getrübt wurde, bringt in ..The Christian Century" die moralische Seite der amerikanischen Deutschland-Politik am schärfsten zum Ausdruck: ,,Wenn wir aus Deutschland und anderen Teilen Europas wie Polen, ' Ungarn, Rumänien und Oesterreich einen sozialen, poli- tischen und ökonomischen Dschungel machen, werden ' Dschungelmenschen daraus her- vorgehen. Wenn wir ein geisti- ges Vakuum von Anti-ismen schaffen ohne eine einzige posi- tive Erklärung oder ein einziges moralisches Ziel, werden wir den amoralischen Typus stärken. Wenn wir Deutschland und an- dere Länder in Konzentrationsla- ger von Fast-Verhungernden ver- wandeln, dann werden wir Kan- nibalismus und entsetzliches Ver- brechen ernten. Wenn wir aus Deutschland den Friedhof der Hoffnung machen, wird es zum Spukplatz leichenverzehrender Dämone werden." - ANSCHAUUNGSUNTERRICHT FUER AMERIKANISCHE ZEITUNGSVERLEGER Jede amerikanische Zeitung, die etwas ai>f sich hält, hat selbst- verständlich einen Berichterstat- ter in Deutschland. Seine Funk- tion ist, einzig und ausschliess- lich ein Reporter zu sein, das, was er sieht und hört, zu „repar- tieren". Seine politische Ueber- zeugung, so er eine hat, darf er für sich behalten. Denn Politik ist das Geschäft des ,,Editors", des Herausgebers. Oft sehen und hören die Reporter nur das, wo- von sie glauben, ihr Editor möch- te, dass sie es sehen und hören. Dass die Herausgeber der gro- ssen amerikanischen Blätter für sich sähen und hörten, war des- halb nötig, ehe vcn ihren Zeitun- gen *5ine Aendsruna in der Linie der Deutschland-Politik erwartet werden konnte. Auf^der anderen Seite wärest einflussreiche amerikanische Mi- litärregierungsoffiziere sich seit einiger Zeit darüber im klaren, dass die Deutschland-Politik ih» res Landes einer absoluten Ka- tastrophe entgegeneilte. Sie sind cber nur vollziehende Organe. Die Politik wird in Washington gemacht. Da sie an einer Aende- rung der Politik interessiert wa- ren; kam es ihnen sehr gelegen, dass zwanzig amerikanische Zei- tungsverleger im April zum Stu- dium der Verhältnisse wochen- lang durch Deutschland reisten. Ueber Amerikas Verantwort 6 DAS ANDERE DEUTSCHLAND lichlceit gegenüber Deutschland beiragt, äusserten sie sich fol- gendermassen: Julius Ochs Adler, der Vizeprä- sident der "New York Times": Die Deutschen müssten aus hu- manitären Gründen, "wenn aus keinem weiteren Grund", ge- speist werden... "Das amerika- nische Volk muss über dieses grosse Problem aufgeklärt wer- den." Edward T. Leech von "The Pittburgh Press": "Wir tun gut daran, entweder den Deutschen genug Nahruna zu- geben oder cbzuziehen. Wir können die Deutschen nicht mit 1200 tägli- chen Kalorien demokratisieren, wenn Kommunismus bei 1500 Kalorien- in der russischen Zone gelehrt wird. Die. Situation hat einen Punkt erreicht, wo Essen * die arösste Rolle im Leben spielt." Robert Reed von "The Kansas Citiy Star": Das amerikanische Volk möchte niemanden, weder Feinde noch Freunde, hungern sehen." Frank Gannett von den Gan- ree-Zeitungen: "Wenn wir nicht die entsprechende Nahrung für die Bevölkerung Europas herbei- schaffen. kann alles hier passie- ren. In der amerikanischen Zone in Deutschland bekommen die Menschen eine Diät von 1270 Kalorien pro Tag. In der russi- schen Zone , bekommen sie 1600 Kalorien pro Tag. D:e Demokra- tie kann nicht erfolgreich mit dem Kommunismus unter sol- chen Bedingungen konkurrieren. Dem amerikanischen Volke muss unsere grosse Verantwortung in dieser beunruhigenden Situation klar gemacht werden." Paul Belamy von "Th^, Cleve- land Piain Dealer": "Wir müssen die Deutschen soeisen oder Mit- teleuropa den Kommunisten in die Hände werfen... Wir müs- sen die Deutschen speisen, und sei- es nur unseres eigenen selbstsüchtigen Interesses we - gen." Glenn Neville von "The New Nork Daily Mirror": "Wenn wir in Deutschland bleiben, müssen wir die Deutschen aus Selbst- schutz speisen. Die Amerikaner müssen sich schnell entscheiden, ob sie in Deutschland bleiben »rollen. Wollen sie das, so müs- sen s'e es als eine lange Arbeit von 15 bis 25 Jahren betrachten," Robert Fuoss von "The Satur- day Evening Post": "Wir müssen uns entschliessen, . ob wir die Deutschen ordentlich ernähren oder zu Tode hungern wollen. Ich persönlich glaube, dass sie ordentlich ernährt werden soll- ten. Wir müssen sie ernähren, wenn wir mit den Russen kon- kurieren wollen." Gardner Cowles jr. von "The Des Mohnes Register-Tribune": sagte nach seiner Rückkehr aus Deutschland auf einem Bankett im Waldorf-Astoria-Hotel: "Falls wir Deutschland nicht wieder vernünftig auf die Beine bringen, wird sich die Sowjet-Sphäre bis cn den englischen Kanal aus- dehnen. Der beste Weg, den dritten Weltkrieg zu vermeiden, ist, Europa wieder auf die Beine zu bringen... Je schneller wir die Erklärungen von Potsdam zum alten Eisen werfen und Deutsch- land als eine wirtschaftliche Ein- heit behandeln, umso besser wird es für uns sein." Potsdam kaputt Dass Potsdam ein unvergleich- lich grösserer V/ahnsinn war als Versailles, ist in England inzwi- schen politisches Allgemeingut geworden. Ein Eabour-Abgeord- neter hat es in der grossen Deutschland-Debatte vor dem Unterhaus am 12. Mai deutlich cusaesprochen, dass Potsdam "Wahnsinn und Mondsucht" war. Mit Ausnahme solcher fellow traveler Liberaler wie "PM", der Kommunisten und solch unbe- lehrbarer Koryohäen wie Profes- sor Mark van Dören, wagt kaum noch jemand, Potsdam ernstlich ?u verteidigen. Zunächst wurden die Eizelteile des Potsdamer Abkommens kritisiert: die Vierteilung Deutsch- lands, die wirtschaftlichen Mass- nahmen mit ihren ungleichen Auswirkungen, usw. Am 30. März schrieb "The Na- tion": "Die Teilung Deutschlands in vier Zonen unter der Kontrolle vier verschiedener Regierungen mag vom militärischen Gesichts- punkt aus zweckdienlich gewe- sen sein. Von jedem andern Ge- sichtspunkt aus war und bleibt sie phantastisch.' Deuts ekl«id bildet augenblicklich einen Mi- krokosmos, in dem die Differen- zen — und Divergenzen — un- ter den Vereinten Nationen stu- diert werden können. Die Sow- jets haben in ihrer Zone ihre Unterstützung offen und rück- sichtslos der Kommunistischen Partei gewährt. Die Nachricht, dass Sozialdemokraten, die sich der Verschmelzung mit der Kommunistishcn Partei wider- setzen, der Verhaftung und Haft in Buchenwald und Sachsenhau- sen ausgesetzt sind, ist sowohl eis Symbol als auch als Tatsache fürchterlich. Andrerseits haben die Russen die grossen Domä- nen aufgeteilt und sie landlosen Deutschen gegeben. Die Briten und die Franzosen unterstützen inoffiziell die Sozialdemokraten. D:e sozialistischen Organisatio- nen Westeuropas, heisst es. hel- fen bei der Farmluierung der Po- litik. "Von den Besatzungsmäch- ten", sagt eine Nachrichtenagen- tur, "bleiben nur die Vereinig- ten Staaten völlig neutral." Und hier liegt der Hase begraben. Denn diese Neutralität stellt nur zu oft den Mangel an einer po- sitiven demokratischen Politik dar. Gegen die russischen Ver- folgunaen der Sozialdemokra- ten sollten die andern Besat- zungsmächte protestieren. Der einzig wirksame Protest jedoch — der leider nicht zu kommen scheint — würde in einer Bemü- hung, besonders amerikani- scherseits, um eine wirkliche de- mokratische Lösung, wirtschaft- lich so gut wie politisch, beste- hen, die ebenso dynamisch wie die russische Bemühung für ihre monolithische Art der sozialen Umwälzung ist." Am 27. April schrieb Fritz Sternberg in "The Nation" noch klarer: "Bisher haben sich die Briten und Amerikaner damit zu- frieden gegeben, die Anstren- gungen jener Sozialdemokraten, die die Unabhängigkeit ihrer Partei zu erhalten wünschen, zu unterstützen. Das wird nicht ge- nug sein, wenn sie nicht gleich- zeitig ihre ganze Wirtschaftspo- litik in der westlichen Hälfte {Deutschlands ändern. Zuerst müssen die Hauptziele des Pots- damer Abkommens revidiert werden. Die vorgeschlagene und grösstenteils vollbrachte Entindu- DAS ANDERE DEUTSCHLAND^ striealisierung bedeutet jahre- lange Arbeitslosigkeit für Millio- nen, bedeutet nicht nur für Deutschland, sondern für anders Teile Westeuropas Stagnation, bedeutet die Zerstörung der Grundlagen aller europäischen sozialistischen Parteien, weil die- se Parteien auf beschäftigten Arbeitern begründet sind." Wieder war es ,lThe Nation", die am 4. Mai in einem Leitarti- kel .schrieb: "Die deutschen De- mokraten können nicht eher zu kämpfen- beginnen, als unsere Behörden ihnen nicht nur politi- sche Rückendeckung, sondern auch eine realistische Wirt- schaftspolitik geben, auf der sie ein Proaramm aufbauen können." Am 25. Mai befahl General Lucius D. Clay, alle Verschickun- gen von Keparaiionsguiern au% der amerikanischen Zone sofort e.nzustellen. Dieser Befehl soll so- lange gelten, bis endlich ent- schieden sei, dass man Deutsch- land als eine Wirtschaftseinheit behandeln wolle. Es hat endlich gedämmert, dass man nicht In- dustrieanlagen abbrechen und verschicken kann ohne die ge- ringsten Kompensationen an Nahrungsmitteln aus dem Osten, wenn nicht die letzte kleine Chance wirtschaftlichen Lebens in der amerikanischen Zone ent- gültig verspielt werden soll. Ke:th Hutchinson in "The Na- tion" vom 8. Juni zog aus der Si- tuation den Schluss: MEs scheint, als ob das Potsdamer Programm verurteilt ist, selbst noch schnel- ler als einst das Versailler Sy- stem annulliert zu werden — so- wohl dank seiner inhärenten wirtschaftlichen Schwächen, als auch dank des Streites unter den S'egern... Die Russen bewegen sich ziemlich schnell in der Rich- tung einer Einverleibung der Wirtschaft ihrer Zone in di» Russlands, und in einem gew's- sen Ausmasse folgen die Fron- zosen ihrem Beispiel. Die Ame- rikaner und Briten schwanken, nehmen Eintags-Massnahmen und warten, dass das Potsdamer Abkommen endlich ausgeführt wird." Der langen Artikel kurzer Sinn in fast allen amerikanischen Zeitungen- der Geist von Pots- dam ist kaputt — noch nicht ein- mal ein fahr nach seiner viel be- jubelten Geburt. Deutschland in der Welt von morgen Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt von uns allen ab. Und das Morgen für Europa hängt stark, sehr stark von Deutschland ab. Der Versuch, ein Europa ohne Deutschland aufzubauen, wäre Torheit. Aber mei- ne langjährigen Erfahrungen haben mich gelehrt, dass Sieger stets die Mentalität von Elfjährigen haben. Wäre es die von Sechzehnjärigen, könnte man Hoffnung hegen. Ich nehme an, dass ich bei den Lesern von ,,Federal News'1 die Frage der Verdammung ganzer Völker "beiseite lassen kann. Für uns, die wir mit dem deutschen Volk zusammen lebten, ist das antideutsche Geschwätz einfach albern. Aber es lag ein grosser Reiz darin, zu glauben, dass alle Deutschen schlecht wärfn* und dass ihnen ge- genüber keine Grausamkeit bei der Wiedervergeltung zu «ross sein könn- te, denn- es gab das Gefühl der Fechtfertigung dessen, was man tat. Diese „Rechtfertigung" braucht man noch letzt, die Rechts er tigun? für die Zerstörung Europas. Die Wahrheit ist, dass die Grossmächte nicht wagfn. Deutschland wieder aufzubauen, weil sie so verzweifelt bange vor einander und — vielleicht — auch vor ihrem eigenen Gewissen sind. So kommt es, dass, obgleich die ganze Welt nach Gütern schreit, rnan Deutschland verhindert, sie ?.u produ- zieren. Wir brauchen dringend Abneh- mer; darum muss Deutschland unfä- 'hig gemacht werden, von uns zu kau- fen! Transportschiffe sind eine WeU- notwendigkeit. darum darf Deutsch- land keine Ueberseeschiffe besitzen! Weil es eine Tatsache ist, dass die 'Welt nach ausbleichender Ergänzung schreit, mus« das Zentrum Europas zerrissen werden, und wir teilen es in vier Zonen mit einander widerspre- chender Politik. Weil der Kontakt mit anderen so wichtig für jede geistige Entwicklung und Gesundheit ist, wer- von Harold Piclon den dem gegenseitigen Meinungsaus- tausch,' der zur Verständigung bei- tragen könnte, immer mehr Schwie- rigkeiten in den Weg gelegt. Die Kin- der eines britischen Soldaten, der ein deutsches Mädchen liebt, werden, — ich vermute aus moralischen Gründen _zu Bastarden verdammt- Aber dann gehören die Atlantikcharter und ande- re tröstliche Reden zur begrabenen Vergangenheit. Und doch muss irgendeine Aufer- stehung kommen. Wenn wir weiter le- ben wollen, können wir beim Aufbau des neuen Europa nicht eine Politik der Zerreissung anwenden, das ist ein « Widerspruch in sich selbst. Die Pots- damer Beschlüsse enthielten die Be- stimmung, dass „Deutschland während der Besetzung als eine völlige ökono- mische Einheit behandelt werden soll". Diese Beschlüsse müssen durchgeführt werden. Später — aber nicht viel spä- ter, muss Deutschland wieder als ge- einigter demokratischer Staat ein Zentrum produktiver Tätigkeit und Gedanken in Europa werden. Für die vofi uns, die durch vi61e jähre täglich mit Deutschen zusammenlebten, ist das selbstverständlich. Sie sind eründ- liche Arbeiter und gründliche Denker. Wir, die wir in Deutschland wohnten, wissen, was der wahnsinnige Nazi- terror den deutschen Denkern ange- tan hat. Wenn ein Volk hundert und terrorisiert wird, müssen seine Ge- danken falsche Wege einschlagen, wie es bei uns auch sein würde. Jfctzt muss Deutschland geeinigt werden, es muss ermutigt werden, soviel wie ir- gend möglich für sich und die Welt zu produzieren. Ich habe nichts gegen die Internationalisiern^ der Ruhr In- dustrie, wern — aber nur wenn — die- se Internationalisierung nicht in ein nationalistisches Unternehmen gegen das deutsche Volk verkehrt wird, und wenn sie den Vereinigten Staaten Europas den Weg bereitet, so wie auch* der Internationalisieruv.g jeder Waf- fenproäuktion in der Welt. Man sollt# Deutschland als einem der wissen- schaftlichsten Länder der Welt netten, wieder wissenschaftliche Untersuchun- gen jeder Art beginnen zu können, ein- begriffen natürlich die über Atom» Zertrümmerung und die Anwendung der Atomkräfte. Wenn die Wissen- schaft nicht wieder ganz internatiOf nal wird wird sie zum Gangster Zentrum eines fieberhaften, auf Spio- nage und Heimlichkeit gegründeten Nationalismus werden. Zeigt sich das nicht schon deutlich? Und wird es nicht schon deutlich, wohin es führt? Früher half Deutschland der ganzen Welt grosszügig mit seinen Wisseft- schaftlichen Forschungen, (die von uns, welche am wissenschaftlichen Werk mitarbeiteten, können das nicht vergessen) und es kann und wird es wieder tun, wenn wir nicht so dumm sind, seine Bemühungen zu unterbin- den und su vergiften. Wenn wir da» tun, verdienen wir unser Schicksal. Hilfe oder Hindernis. Deutschland kann ein Zentrum der Hille oder der Hindernisse weixiea. Was von beiden wollen wir? Gegen* wärtig führen unsere Repressalien — unterstützt ven widrigen Umstanden — nur zu Verbitterung und Vergiftung des Denkens. Jeder von uns würde durch die gegenwärtige Tollheit von Auflösung und Zerstörung geistig ver- giftet werden. Bs ist klar, dass unsere Regierung lieber klügere Wege ein- schlüge. Wir alle wissen, dass sie enormen Schwierigkeiten gegenüber- steht, aber sie könnte im Notfall die weiseren Wege auch allein beschrei- ten. Eine Zone, die mit Verständnis geleitet wird, kann die Zukunft be- einflussen. Auch. gibt es Möglichkei- ten ausserhalb Deutschlands. Ich im 8 DAS ANDERE DEUTSCHLAND froh zu wissen, dass In der Behand- lung von. Gefangenen bei uns mehr Verstand bewiesen wird. Aber warum dürfen wir nicht mit ihnen zusammen- kommen? Jene Gefangenen und wir könnten von einander lernen, wenn wir zusammenkämen. Wir könnten Gegenmittel für das Gift schaffen. Auch hier könnte unsere Regierung die sonderbaren Verbote aufheben, die die Verwendung williger Emigran- ten als Helfer in Deutschland verhin- dern. ihre Eignung wird vielfach aner- kannt, und sie werden nur wegen ihrer deutschen Nationalität zurück- gewiesen. Man ist versucht, zu fragen: ist die Unkenntnis Deutschlands die höchste Qualifizierung? Sollte es nicht zu unseren Freihei- ten gehören, selbständig solche Be- stimmungen aufzuheben? Warum un- nötige Verbitterung und oft bitteren und unverdienten Kummer erregen? Ich glaube nicht an getrennte deut- sche Staaten. Die Bayern haben na- türlich oft auf die Preussen ge- schimpft, genau so wie bei uns die Bewohner verschiedener Gebiete auf einander schimpfen. Preussen ist re- aktionär und wurde doch das Zentrum des Portschritts mit Berlin, dem „ro- ten Berlin", viele Deutsche haben das, geradeso wie wir hier, übersehen. In allen Ländern neigen die Menschen dazu, in der Vergangenheit zu leben und sich gleichzeitig einzubilden, sie lebten^ in der Gegenwart. Dasselbe tun wir jetzt. Grenzen haben keinen militärischen sinn mehr, aber wir ge- ben alle vor, dass sie es doch noch haben und machen daraus eine Ent- schuldigung für Annexionen und Aus- weisungen. Eine solche Politik muss die Produktion ernstlich gefährden, garnicht zu sprechen von den Aus- Die Nachrichten, welche die Presse vom Parteitag der SPD veröffentlicht hat, waren sehr unzulänglich und einseitig. Wir haben nunmehr durch Eintreffen deutscher Zeitungen und Zeitschriften ausführliche Berichte Und Mitteilungen erhalten. Wir orien- tieren deshalb im Folgenden unsere Leser über die wichtigsten Vorgänge, Reden und Beschlüsse. Die 22 Parteibezirke der drei West- zonen waren von 258 Delegierten ver- treten, wobei auf je 2000 Mitglieder ein Delegierter entfiel. Ueberraschend zahlreich waren die jüngeren Dele- gierten, die sich also bereits durch ihre Aktivität durchgesetzt haben- In seinem Referat betonte der neue Partei vorsitzend«1 Kurt Schumacher, dass die SPD sich weder in Abhängig- keit vom Osten, noch vom Westen be- geben werde, sie fordere die Reichs- einheit in der Form des Bundesstaats ttiit weitgehender Selbstverwaltung, Von unten aufbauend, als dem besten Erziehungsmittel zur Demokratie. Sie verlange wirtschaftliche Entwicklungs- möglichkeiten für Deutschland. Fort- dauer des Hungers und Wirtschaftliche Hoffnungslosigkeit mache jeden Auf- sichten für den kommenden Frieden. Vielleicht ist es schon zu spät, um einige dieser Bestimmungon uhieu- stossen. Dann müssen wir die Vollzie- her der Austreibungen den Schaden tragen lassen, den sie sich selbst zu- gefügt haben. Aber wir könnten aus dem übriggebliebenen Deutschland doch noch ein produktives Land ma- chen. Für jeden, der nicht blind ge- boren ist, oder der sich nicht absicht- lich blind macht, muss es klar sein, dass die Vorkehrungen, die wir heute für Dautschland treffen, nichts taugen. Warum wollen wir sie nicht augen- blicklich ändern, solange diese Aen- derung noch etwas von der heilenden Wirkvng der Grossmut in sich trägt? Später wird nur sebstsüchtige Not- wendigkeit die Aenderung erzwingen, und die heilende Wirkung wird nicht mehr eintreten. In „The Times'1 vom 8 3. schrieben der Bischof von Chichester und an- dre: „Wir müssen jetzt hoffen, dass ein gemeinsames Weltsystem für die Verteilung von Weizen und Mehl auf der Basis der menschlischen Bedürf- nisse geschaffen wird." Ebenso selbst- verständlich ist es, dass es ein einheit- liches ökonomisches System für Deutschland geben muss, und dieses System muss in die weitere europäi- sche Einheit eingeschlossen werden. Ein Wirtschaftsrat in jedem Land, ein' Zentralwirtschaftsrat für Europa, sa- gen wir in Berlin, um die Verteilung der Hauptannehmlichkeiten für ganz Europa auf Grund der menschlichen Bedürfnisse zu koordinieren, ein Welt- wirtschaftsrat in Washington oder in Morkau. Irgend etwas dergleichen muss eingerichtet werden, wenn wir eine friedliche Welt wollen. Denn Pro- duktion und Verteilung bilden die Grundsteine des Gewölbes, das stark von August Siemsen bau und jede verantwortliche Mitar- beit der Sozialdemokratie unmöglich. 35% des deutschen Volkes hätten noch alles, 25ojo fast 'nichts, 40o|o nichts. Deutschland befinde sich im Zustand der latenten sozialen Revolution. Ra- dikaler Bruch mit den bisherigen Eigentumsverhältnissen und soziali- stische Planwirtschaft seien das Gebot der stunde; nur sie könnten Rettung aus Not und Chaos bringen. Nicht nur Internationalisierung von Rhein, und Ruhr, sondern Internationalisierung Europas, nicht nur ein sozialistisches Deutschland, sondern ein sozialisti- sches Europa seien nötig. Eine einstimmig angenommene Er- klärung sagt über die sozialisierung unter anderem: „Die Vergesellschaf- tung der Produktionsmittel erfolgt auf verschiedene Weise und in verschiede- nen Formen. Es gibt für den Sozialis- mus keine Einförmigkeit, keine Unifor- mität. Es gibt keine sozialistische Ge- sellschaft ohne die mannigfaltigsten Betriebsarten und Formen der Produk- tion. Der Sozialismus will soviel genug ist, um uns vor der Atombombe zu schützen. Erbauer dieses Gewölbes sind wir allesamt, oder keiner. Jeder Ausschluss wird den Einsturz dieses Gewölbes herbeiführen. Jeder Aus- schluss ist eine Verneinung des Föde- ralismus. Gemeint ist der Ausschluss vcn Völkern. Regierungen können wir ausschliefen, aber nicht Völker. Sie sind alle dem unseren zu ähnlich. Alle können irregeleitet, terrorisiert, un- wissend gehalten und in Schande ge- stürzt werden, wenn sie ausgesogen und bis zum Aeussersten verwirrt wor- den sind. Wie ist der Ausblick? Im Juli 1932 schrieb ich: „Das heuti- ge Deutschland ist ein pathologisches Produkt. Kein Land könnte unter ei- ner solchen Wirtschaft und solchem geistigen Druck gesund bleiben. In vielen Briefen und Artikeln habe ich immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, Deutschland zu retten, wenn die Welt gerettet werden sollte. Es war vergebens. Und alles, was ich voraussagte, ist gekommen urid kommt noch. Ein verratenes und krankes Volk lebt im Herzen Europas und kann mit seinem verbitterten Fanatismus Europa und die Welt zugrunde richten. Wir tragen viel Verantwortung, und unser eigenes Schicksal liegt auf der Wagschale. Es ist reichlich spät, aber wir könnten doch wenigstens um des Friedens willen etwas wagen, und uns weigern, uns von dem blinden Natio- nalismus irgend eines Landes führen zu lassen. Unvorstellbare Schrecken und Zerstörung erwarten heute eine Welt, die nicht ..lernen will"/' Ich sehe keine Veranlassung, ein Wort von dem zu ändern, war vor 14 Jahren geschrieben wurde. („Federal News", Mai 1946) in Hannover Selbstverwaltung wie möglich, unter stärkster Beteiligung der Arbeiter und Verbraucher." Das klingt schön, aber recht unbe- stimmt. Wer soll z. B. ausser den Arbeitern und Verbrauchern noch be- teiligt sein. Gibt es im Sozialismus noch Lohnarbeiter? Sind in ihm nicht Alle Arbeiter? Klarer ist die Forderung, dass sofort alle Bodenschätze, Grundstoffin- dustrieen, überhaupt alle Grossbetriebe sozialisiert werden sollen. Der enteig- nete Grossgrundbesitz soll in bäuer- lichen, gärtnerischen, siedlerischen oder genossenschaftlichen bäuerlichen Gemeinbesitz überführt werden. Uns erscheint die letztere Form als die wichtigste und richtigste, wie denn auch das starke Bekenntnis zujn Ge- nossenschaftsgedanken ganz allge- mein begrüssenswert ist. Sehr viel liesse sich über folgenden Passus sagen: ,,Es gibt nur eine De- mokratie. Es gibt keine bürgerliche und keine proletarische Demokratie, ebensowenig wie es für die heutige Sozialdemokratie einen reformisti- schen oder revolutionären Sozialis- mus gibt. Jeder Sozialismus ist revo- Der Reichsparteitag der SPD DAS ANDERE DEUTSCHLAND 9 lutionär, wenn er vorwärtsdrängend und neugestaltend ist". Wenn der letzte satz auch richtig ist, so leichter Hand sollte doch nicht beiseite schieben, was Marx, Engels md Rosa Luxemburg, um von Lenin und Trotzky zu schweigen, über bür- gerliche und proletarische Demokratie gesagt — und gewiss nicht ohne tiefe soziologische Begründung — gesagt haben. Dagegen begrüssen wir das Bekennt- nis: „Es gibt keinen Sozialismus ohne die Freiheit des Erkennens und die Freiheit der Kritik. Es gibt aber auch keinen Sozialismus ohne Menschlich- keit und ohne Achtung vor der m0^schlichen Persönlichkeit". Aus den Forderungen der Kundge- bvrg sind weiterhin hervorzuheben: Die Beseitigung des Bildungsprivilegs der besitzenden Klassen: Recht und Pflicht zur Arbeit und Anspruch auf Lebensunterhalt bei Arbeitslosigkeit; einheitliche und umfassende Sozial- versicherung. Eine von uns seit dem Bestehen des „Andern Deutschland" erhobene For- derung finden wir fast wörtlich in folgendem Passus: „Die deutsche Sozialdemokratie erstrebt die Vereinig- ten Staaten von Europa, eine demo- kratische ufid sozialistische Födera- tion europäischer Staaten. Sie will ein sozialistisches Deutschland in ei- nem sozialistischen Europa. Nur so kann Europa zur Solidarität mit den Völkern aller Kontinente gelangen'1. Am Schluss heisst es:,, Sozialismus ist nicht mehr ein fernes Ziel. Er ist die Aufgabe des Tages. Die deutsche Sozialdemokratie ruft zur sofortigen sozialistischen Initiative gegenüber allen praktischen Problemen in Staat und Wirtschaft auf". Aus der Diskussion ist besonders in- teressant, dass jüngere Delegierte den Marxismus als überholt angriffen, während von älteren betont wurde, dass er in allem Wesentlichen recht behalten habe- Die Angriffe gegen ihn erklärten sich, so wurde von dieser Seite — zweifellos mit Recht — be- tont, wohl daraus, dass die marxisti- sche Literatur zu wenig bekannt sei. In seiner Rede sagte Schumacher, die SPD betrachte den Marxismus zwar nicht als Katechismus, aber sie ver- danke ihm als Methode mehr Kraft, mehr Erkenntnis und mehr Waffen als jeder anderen Methode. Im ganzen darf man sagen, dass der erste Parteitag. der neuen SPD nicht in seinen theoretischen Formu- lierungen. erst recht nicht, weil die frühere Politik der Partei verteidigt wurde, wohl aber in seinen positiven Forderungen manche Befür^Vuncro-n nicht, manche Hoffnungen aber wohl erfüllt hat. BIKINI NEUE WEGE IM DEUTSCHEN SCHULWESEN von Fritz Reinhardt Nach einem „Friedensjahr" muss . festgestellt werden, dass das für den Neubau Deutschlands ungeheuer wich- tige Problem der Erziehung der deutschen Jugend bisher nur in der russischen Zone eine Lösung gefun- den hat, die verdient, als etwas Neu- es angesehen zu werden. Die Pläne dazu wurden ausgearbeitet von deut sehen antifaschistischen Pädagogen unter Mithilfe ihrer russischen Kolle- gen und wohlwollender Förderung der Besatzimgsbehörden. Man kann sie zusammenfassen in dem Begriff „Ein- heitsschule". Acht eigentlichen Schuljahren in einer Pflichtschule für alle Kinder (von sechs bis vierzehn Jahren) geht ein Jahr obligatorischer Kindergarten voraus. Ihnen folgt eine zweijährige, eben!aIis obligatorische Berufsschule, soweit nicht besondere Begabung — das ist das einzige Kriterium — eine Fortbildung auf der vierjährigen hö- heren Schule, die zur Universitätsreife führt, angezeigt erscheinen lässt. Die Lehrziels der achtklassigen Volksschu- le liegen weit über denen der bisheri- gen Schule. Sie umfassen obligatori- schen Unterricht in der russischen Sprache, zu der in den beiden oberen Klassen eine zweite Fremdsprache tritt. Die höhere Schule gliedert sich in zwei Zweige, den sprachlich-geistes- wissenschaftlichen und den mathema- tisch-natur wissenschaf tlichen. Während hier also bereits neue For- men bestehen und mit der Arbeit be- gonnen wurde, ist in den drei westli- chen Zonen alles noch in Vorbereitung und improvisiert. In Bünde, wo aas Hauptquartier uer englischen Erzie- hungskommission ist, herrscht viel gu- ter Wille, vor allem von Seiten aer englischen und deutschen Pädagogen, aber die technischen Schwierigkeiten sind übergross. Es fehlt vor allem an tichulräumen, an brauchbaren Lehr- oüchern und an politisch zuverlässigen Lehrern. Die Säuberung der Lehrer- schaft von Nazielementen wurde in keiner der drei Zone mit der nötigen Rigorosität durchgeführt- Man scheut einschneidende Massnahmen und Neu- erungen und hilft sich in der engli- schen Zone mit dem Schul-Rundfunk, in der amerikanischen mit dem Schul- film. Der französische General Schmittlein in Baden-Baden, ein fei- ner psychologischer Former deutscher Eigenart, bereitet für das Jahr 1948 eine grosse Hundertjahrfeier der Deut- schen Revolution vor, die nicht nur regionalen Charakter tragen soll. Die alten Lehrer jedoch, deren Gesamt- entlassung man vermied, diskutieren sich noch heute die Köpfe heiss, in welcher Klasse der Lateinunterricht zu beginnen habe, sodass sie eih so we- nig revolutionärer Mann wie der ehe- malige sozialdemokratische Volksbil- dungsminister Grimme, der heute im Erziehungswesen der englischen Zone eine entscheidende Rolle spielt, daran erinnern musste, dass seit 1890 zwei- mal eine Welt aus den Fugen ging. Eines aber bleibt festzustellen: es ist überall Bewegung und Leben, und das bedeutet Hoffnung. Die wissenschaftlich exakt vorbe- reitete und kontrollierte Zerstöiungs- zeremonie, die die Amerikaner der Welt auf der friedlichen Südseekisel Bikini vorgeführt haben, zeigt deut- licher als alles Andere vorher, dass der Friede nicht, gewonnen, dass der Krieg nicht vorbei ist, dass wir uns vielmehr im Zustand des Waffenstill- stands und der neuen Kriegsvorbe- reitung befinden. Während in weiten Gebieten der Welt der Hunger wütet, während es angeblich an den Mitteln zu seiner Stillung fehlt, wurden in Bikini riesige Summen und riesige Anstrengungen aufgewendet, um fest- zustellen und um der Welt zu demon- strieren, wie weit die Zerstörung reicht, die' eine Atombombe anzurich- ten vermag. Und man wird diese Ex- perimente fortsetzen, da der Zerstö- rungsgrad noch nicht befriedigend war. Dagegen hört man absolut nichts von Experimenten über die Verwen- dung der " Atomzertrümmerung für friedliche Zwecke. Die würde ja auch die Einrichtungen und Monopole d?s bi» bnsiness. ja die ganäe kapitalisti- sche Wirtschafts- und Gesellschafts- form, nicht aber nur Zie?en. Schwei- ne und Meerschweinchen gefährden. „Bikini" — das könnte zu einpm Be- griff werden^ unter dem eine yätere Zeit'Chaos. Zerstörung und Wahnsinn unserer Zeit subsummlert. „Bikini'« — darunter fallen die Wahnsinns- und Greueltaten des Faschismus und Na- tionalsozialismus: darunter fallen aber auch die Millionenaustreib,m",en von Deutschen aus dem Osten imd ^er Tschechoslowakei: darunter fällt Potsdam: darunter fällt die Bewilli- gung von "sieben Milliarden Dollars fiir das Militärbudget der Vereinign Staaten,' einschliesslich von Milit^r- basenin" Alaska, den Philippinen. Oki- nawä, Hawai. durch die gemeinsame Militärkommission von Senat im* R»- ^räsentantmhaus: darunter fällt -^'s "Erhöhung der Ausgaben für den schen Geheimdienst, auf zehn Millio- nen Pfund d. h. auf das Fünffache des Betrages von 1939; darunter fallen ?»anz allgemein die Riesensummen und riesiere men schliche Kräfte verschlin- gende Aufrüstung mit den modernsten Tierstörungsinstrumenten und der Wettlauf um strategische Positionen, der. überall zu Spannungen und Kon- flikten führt. Baruch hat neulich gesagt, man habe nur die Wahl zwischen Leben und Tod- Wenn es nicht gelinge, den Frieden zu sichern, seien alle Men- schen Sklaven der Furcht. Die Lösun? fordere das Opfer des Stolzes und der eigenen souveränen Machtstellung, aber es sei besser, diesen Preis für den Frieden zu zahlen als den preis des Todes für den Krieg. „Bikini" — das heisst Sklaverei der Furcht, das heisst Tod. Nur der Wille der Menschen, nur der Wille der Völ- ker kann die Befreiung von der Todes- drohung und der Todesangst, die auf der Welt lasten, bringen. Hier liegt die Aufgabe jedes Einzelnen. / IV DAS ANDERE DEUTSCHLAND SOZIALISTISCHER AUFBAU IN WESTDEUTSCH. _ LAND TUT NOT In „Hie Nation' vom 27 April 1946 schreibt der bekannte marxistische Wissenschaftler und linkssozialistische Politiker Fritz Sternberg: . . Die Hauptbestimmungen des Potsdamer Plans müssen revidiert) werden. Die vorgesehene ausgedehnte Entinidustrialisierung Deutschlands bedeutet Jahrelange Arbeitslosigkeit für Millionen vco Menschen; sie be- deutet Stagnation nicht nur fürt Deutschland, sondern ebenso für an-! dere Teile Westeuropas; sie bedeutet) die Zerstörung aller sozialistischen! Parteien Europas, da diese Parte ierj sich auf beschäftigte Arbeiter stützen., In England wird das allmählich) erkannt. Die Arbeiterpartei, die heute« an der Macht ist, hat immer Be-i Ziehungen zu den deutschen Gewerk-i Schäften und Sozialdemokraten ge-t habt. Und die entwickeltsten Indus- triegebiete befinden sich in der eng-, lischen Zone. Die Engländer sind des- halb gegen eine enge Auslegung den Potsdamer Abmachung zugunsten ei- nes nicht uneitoeblichen Wiederaus-, ibaus der deutschen Industrie, nicht Indessen auf der alten monopolkapita- listischen, sondern auf sozialistischen Basig. Der „Economist", der eine ge- mässigter« Haltung in Bezug auf die ßoBialisiervng einnimmt, tritt für! weitreichende sozialistische Experi-t mente'4 in der englischen Zone ein, indem er stfct: .Statt zögernd dazui getrieben zu werden, muss die engli- sche Verwaltung offen und bewusstj einen Plan für die Ueberfütirunq den Hauptindustrieen und öffentlichen) Dienste in öffentliches -Eigentum im Norddeutschland entwickeln." Das Gegenargument für solches englische Absichten wie für jeden Vorj schlag zum Wiederaufbau der deut-) sehen Industrie ist der, dass die Wie-j , In den Jahren, In denen es noch, nicht modern war, marxistisches Ge- dankengut als überholt und veraltet, dsrzustellen, war es selbst bei solchen, Rednern und Artikelschreibern, in de- ren Handlungen und deren Politik, nichts mehr davon zu bemerken war, noch eine feststehende Gewohnheit < der internationalen Gesinnung und, wissenschaftlich sozialistischen Schu- lung dadurch Rechnung zu tragen, dass man wenigstens in einigen Phra- sen ausging von einer grundsätzlichem Betrachtung der Weltlage. Ich halte) es für einen der folgenschwersten# fehler, den viele Genossen machen, dass sie deutsche Probleme, selbstdeut- eöhe sozialistische Probleme sozusagen im luftleeren Raum nationaler Scheu- klappenpolitik betrachten. Seit eini- ger zeit, genauer: seit dem Potsda- imer Abkommen, sehen sie überhaupt} nur noch deutsche Interessen undj derherstellung der deutschen Industrie! die Wiederherstellung des deutschen) Kriegspotentials bedeute. Die Antwort, darauf ist, dass die Gefaahr eines) neuen deutschen Angriffs nicht von) der industriellen Kapazität abhängt, sondern davon, welche Kräfte, welche Klassen sie kontrollieren. Wenn die alten monopolkapitalistischen Kräfte an der Macht bieben, besteht natür- lich die Gefahr, dass der industrielle Wiederaufbau die Entwicklung neo- faschistischer Aggressionsziele fördert. Der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft kann nicht von der Aen- derung der sozialen struktur Deutsch- lands getrennt werden. Die Westmächte können nicht lange einer Entscheidung über die Zukunft der deutschen Wirtschaft, über die Sozialisierang der deutschen Industrie aus dem Wege gehen. Wenn der Stand der deutschen Produktion so jämmer- lich niedrig bleibt, ist Massenarbeits- losigkeit unvermeidlich, und dann werden die deutschen Arbeiter die russische Planwirtschaft für überlesen halten müssen. Das würde bedeuten, dass ganz Deutschland den Russen ausgeliefert wird. Wenn dagegen, be- ginnend in der englischen Zone, die deutsche Industrie auf sozialistischer Basis wiederaufgebaut wird, dann wer- den die deutschen Arbeiter Vollbe- schäftigung haben und eine entschei- dende Stimme in der Betriebsführung und bei ihren Arbeitsbedingungen. Wenn die Arbeiter Gleichzeitig sidh persönlicher und- politischer Freiheit, erfreuen, so besteht für sie keinerlei Versuchung, sich einer unter Sowjet- Patenschaft stehenden Partei anzu- sehliessen, sondern sie werden ihre eigenen starke und unabhängige Sozialdemokratische Partei aufrecht- erhalten. —-------- deutsche Probleme und gehen leicht- lich über die Tatsache hinweg, dass Deutschlands Schicksal noch auf lan- ge Jahre hin garnicht ohne Rücksicht^ auf die weltpolitische Lage betrachtet, werden kann. Mehr denn je ist heute» die Weltpolitik unser Schicksal. Mehr, als nur wer in einer Parteidiskussiai recht hat, — Leben und Sterben selbst« hängen davon ab. Die Hetze gegen die russische Aussenpolitik, der sich viele deutsche Sozialisten heute schuldig machen, ist Wasser auf die Mühle der inter-* nationalen Reaktion, die, je schneller! je besser, den dritten Weltkrieg star- ten will. Möglichst, bevor Russlant« auch Atombomben hat, soll es zum, Konflikt kommen. Die gesamte Poli- tik der Vereinigten Staaten unten Truman und Byrnes ist gegen Russ- land gerichtet, und leider echot in London Bevin nur zu getreulich die Stimme des angeblich gestürzter* Herrn Churchill. Da wird gestichelt! und geschachzügelt, da werden „sitt- liche" Proteste gegen angeblichen» russischen Imperialismus losgelassen, die ganze Landkarte ist offenbar nuq noch dazu da, Punkte zu finden, wq man Russland widersprechen, in den, Weg treten, seine Karten ausstechen, kann. Aber anstatt, wenn „Potsdam" erwähnt wird, daran zu erinnern, das?) auf der Rückreise von seinem erster^ Zusammentreffen mit Stalin, den| Verbündeten, dessen Land für jeder? toten Amerikaner 100 tote Russen ge- opfert hat, Truman das Geheimnis der Atombombe aus dem Sack liesö und diesem selben Verbündeten durcT~| die offene Erklärung, man werde dass Geheimnis Russland nicht geben, inn Gesicht schlug, reiten viele Sozialis- ten auf den aus der östlichen Zond Deutschlands kommenden Greuelgel schichten herum md vermehren noch die hetzerische Stimmung der Oes- fentlichkeit durch ihr Gezeter. Stellt man sie aber vor die Frage, was siie Tatsache, dass alles rechts und links der genannten Grenze, auch dio Art, wie die Partelen von den Besat- rungsmächten organisiert werden, unter dem Gesichtspunkte steht, dass diese Grenze eines Tase? zur Front- linie zwischen zwei feindlichen Lagern werden könnte. Es ist deshalb gch-christliche Idee im Nationalsozialismus ihren Höhepunkt." Eine neue Synthese kann nur in der Wiederherstellung der europäischen Kultureinheit unter kirchlicher Füh- x rung erfolgen. Die vernünftigsten Friedenspläne sind, nach L's Worten, von kirchlicher Seite gekommen, und zwar basieren' sie alle auf dem 5 Punkte-Programm des Papstes Pius XII, am Weihnachts- ' DAS ANDERE DEUTSCHLAND 15 abend. 1939 verkündet, dem der -je»Ui- teiipater (Jerald G. Walsn in Nord- amerika einen 6. Punkt njuzugexügt hat: Glauue an einen pei'sonucueu Uott. Ls Vorscmaye zur Neugestal- tung Deutscnianas sJia aemnacu die- se. >-»ie ArueiterKiasse musd zu um- jbtvio zuructi-geiunri weraeii. iJaä i_ionii. vernältms muss, so wie von Papst P^us -A-A. m seiner £Ji2,>jxiiKa ^uaara- gesuno Aiino 1931 vorgeschlagen, da- hiu abgeändert werden, dass man den Lohnarbeitern eme gewisse tie- tdnigung am Proiit des ünternenmens gibt Eigentum ist anvertrautes Gut und kann dem Treuhänder auf ge- richtlichem Wege entzogen werden, wenn er das Vertrauen der Allgemein- schaft missbraucht. Die Familiengeschichte der Löwen- stein-Wertheim-Freudenberg, der Lö- wenstein-Scharfeneck, der Löwenstein- Wertheim-Rosenberg, die Verwandt- schaft de. Löwenstekis mit dem Hause Wittelsbach und dessen sagenhafte Ab- stammung von Ariovist, die Beamten- tätigkeit des Freiherrn von Grünau, Sohn eines Löwensteins „aus zweiter morganatischer Ene-, a=r General- konsul uer deutsenen rvepubnk ni Kattowitz wuroe — all dies wird in die Darstellung der deutschen Ge- schichte von Ariovist bis Hitler hi- neingetragen, onns dass wir die Be- deutung solcher Angacen erkennen konnten. Der Verfasser hat ein ausgedehntes Quellenmaterial benutzt und alle sei- ne Angaben gewissenhalt belegt. Un- ter den über 500 Schriften, die er in seinen Fussnoten zitiert, finden wir Mechthild von Magdeburgs ,,Offenba- rungen'1 und Karl Marx „Kapital", Wilhelm Braunes „Althochdeutsches Lesebuch*' und Otto Braun ,,Deut- scher Einheitsstaat", den altnieder- deutschen Heiland und Heinrich Heine, Göbbels und Göthe, Leibniz und Le- nin. Er unterlässt es jedoch, die Quel- len in ihrem historischem Wert ge- geneinander abzuwägen, und zitiert diejenigen Bücher, und auch nur die Stellen, die seine Geschichtsphiloso- phie unterstützen. W. D. Deutsches Theater und Kiiip in Buenos Aires Musikalische Künstlerspiele Die Musikalischen Künstlerspiele bringen Sonnabend d. 20. Juli 17 und 21.15 Uhr sowie Sonntag d. 21. Juli 17 Uhr im Casal de Cataluna, Chacabuco 863, eine Kabarett- Revue unter dem. Titel ,,Im siebente* Him» mel". Texte von Weersma und Wächter. Musik von Melle Weersma unter Mitwirkung von Heidi Eisler, Bruno Arno, Annie Ernst, v Mara Markov, Ruth Nora. Heimuth Jacoby, Georg Martin, Wolfgang Vacano, Max Wäch- ter u. a. m. Freie Deutsche Büane Cine Lorraine Die beiden deutschgesprochenen Filme ..Mutterliebe'* mit Käthe Dorsch, Paul Hör- binger, und Hans Holt in den Hauptrollen und „Alles aus Liebe zu Dir" ein MusiJcfüip mit Camila Horn und Alexander Svsd werden heute und die tolgenden Tage im Cine Lor- raine Corrientes 1551 gezeigt. CASAL DE CATALUSA Chocobuco 863 U. T. 23-4141 SONNABEND, 20., 17 u. 21.15 SONNTAG, 21. Juli, 17 Uhr HEIDI EISLER und BRUNO ARNO zeigen: "IM SIEBTEN HIMMEL" Die Kabarett-Revue! 24 Bilder voll Tempo, Laune und Hurnorü Texte von: Weersma und W&chter. Musik: Melle Weersma. Regie: Max Wächter Mitwirkende: ILLA UND EUGEN, das Internationale Tanzpaar, Heidi Eisler, Bruno Arno, Annie Ernst, Mara Markow, Ruth Nora, Heimuth Jacoby, Georg Martin, Wolf gang Vacano, Max W&chter u. a. m. Preise: ein bis fünf Peso». Vorverkauf: Arno. Paraguay 608, (31-1428) „ „ Recordman, Cablido 2401 (73-8942). "LA ENC0MIENDA EUR0PEA" ESMERALDA 920 — U. T. 31 - 3923 — BUENOS AIRES Pakete nach Oesterreich und Nordamerikanische Zone in Deutschland Paket No. 4 11 Pfd. "ENCOMIENDAS POSTAL" 1 Pfd. Schinken 1 Pfd. Trockenmilch 2 Pfd. Reis 1 Pfd. Kaese l Pfd. Kaffee 1 Pfd. gezuckert. Kakao 1 Pfd. Marmelade $32.- Paket 17 a 22 Pfd. "ENCOMIENDAS POSTAL" 1 Pfd. Vegetarisches Fett y2 Pfd. Schokolade 1% Pfd. Rostbeef 2 Pfd. Reis Pfd. Fleisch Pfd. Kakao St. '/Seife Pf/. Trockenmilch. Pfa. Kaffee Pfd. Tee Pfd. Marmelade Pfd. Käse Vase (14 oz.) Honig oz. Rosinen 1 1 4 2 2 1/3 1 1 1 15 $ 72.— Versichert durch Lloyd London DEUTSCHE HLMSPIELZETF ^ LORRAINE Corrientea«l551 ü. T. 35 - 8501 Heute und folgende Tage; "ALLES AUS LIEBE ZU DIR" mit Alexander Sved "MUTTERLIEBE", mit Käthe Dorsch Eintrittspreise: Werktags $ 1.—. Sonnabende, Sonn- u. Feiertage | 1.50 Von 14—0.30 Uhr. 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