La OTRA ALEMANIA DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORGANO DE LOS ALEMANES DEMOCRATI COS DE AMERICA_D EL SUR AUS DEM INHACTi August Siemsen: EINE NEUE NAZIZEITSCHRIFT IN BUENÖS AIRES Eugen Varga: DIE KAPITALISTISCHE WELT GEHT EINER WIRTSCHAFTKRISE ENTGEGEN Alfred Kübel: \ ' EIN MAHNWORT AN DIE DEUTSCHE JUGEND Hans Lehmann: DIE SCHROEDER BANK — EINE DETEKTIVGESCHICHTE UNTERGEHENDES UND NEUES EUROPA DER FILM IN U. S. A. SCHULEN IN U.S. A. NEUE PAKETBESTAETIGUNGEN \ m BUENOS" AIRES • TUCUMA N 3 0 9 • 3 1 f R E T 1 R Q 7 2 6 4 's-»" MW« V DE JUN10 DE 1947 NUMERO 1 43 2 DAS ANDERE DEUTSCHLAND La OTRA ALEMAN1A DAS, ANDERE DEUTSCHLAND (lundado ei "4 de junio de I9ti1) Autorizado - por ILesoluciön no. 211 del Ministro del In- tvvior (Ii abril 1945 Confirmado por Decreto Nr. 20.017 (0 sept. 'lu> del Superior Gobierno de la Naciön, Kcgistro nacional de la Fropledad Intelec- tual Nr. 23 0128 Jahresabonnement: 12.— Pesos argentinos Umvoraus zahlbar) Geldbeträge erbitten wir ausschliesslich per Giro oster Bono Postal oder Scheck auf Sr„ Juan Carl, Tucuman 30V. Bs, Aires. PAh ANDERE DEUTSCHLAND IST KEIN auf Prosit ausgehendes Geschäftsunterneb- men. Es lebt nur dank der Unterstützung sei- ner Freunde, Spendet für den Pressefonds! Ei scheint am 1. und 15, eines Jeden Monats. Redacciön y Adrainistraclön; Tucuman 309 Buenos Aires (L, T 81-7264) Einzelnummer: 50 Cts, V^üTttETüNGEN DES D.A4J, BOJLdVlE^ La Faz: Guiliermo Karbaum, Ca- cilia 323. Tarija: Manlreüo Hammet'schlag, Lista ae Correos. Cochabamba: Los Amigos del Li- ijro, Casilla 450. BRASILIEN Kio de Janeiro: Cun Uebel und Willi Keller, beide Casilla 4231. l'Alt.xGUÄt Asuiiciua: Enrique und Susanna biocx, General Liiaz 276- CHILE Osorno: Oscar Cliyliit, Casilla 423 UKUUUAY Montevideo: LA OTRA ALEMA- N1A, Soriano 1224. USA New i'orit: Gretl und Herrmann n,oeiing, 203 West 98 Street, IN. X. 25. SCHWEIZ Basel: Herrmann Graul, Steinen- graben 12. Zürich: Neues Deutschland, Post- fach 143, Zürich-Fraumünster. FRANKREICH Paris: S P D., 9, rue Victor Masse, Paris Ut 1.WI.AM) London: Wilhelm Sander, 33 Fern- side Avenue, Mill Hill, London NW 7. Hans Gottfurcht, 20 East Heath Road, flat 3. London NW3 SU El) AFRIKA Johannesburg: Futran, 45 Sacks Building, joubert & Comissio- neers Street u. Independant Cul- tural Ass., Mappin & Webb Hou- se, Cor. Hock as Aeussere erinnert an das frühere Nazi-Organ "Der Trommler" und zeigt, dass finanz- kräftige Kreise die Zeitschrift Stützen. Als Motto stehen auf der ersten Seite Goethes Worte aus "Hermann und Dorothea": "Denn der Mensch der zur schwan- kenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, ' der vermehret das Uebel und brei- tet es weiter und weiter ; aber wer fest auf dem Sinne be- harrt, der bildet die Welt sich." Der Inhalt der neuen Zeitschrift zeigt dem, der zu lesen versteht, auf welchem Sinne es fest zu be- harren gilt, und wohin der Weg führen soll. Ein "Vorwort zur ersten Num- mer" wendet sich an alle Argenti- iV?r deutscher Herkunft. In diesem Vorwort wird allerlei von der Ver- pflichtung gegenüber Argentinien gesagt. Die entscheidenden Sätze aber lauten: : "Ein schonungslos geführter Krieg hat das Abendland schwer heimgesucht, vor allem aber Deutschland, Europas Mitte und Herz, fast zu Tode geschunden. Nun ist es so verheert, und seine Güter und Werte sind ihm so zer- schlagen, dass Abermillionen eines arbeitsamen und tüchtigen Kultur- volkes, dem die Welt so viele be- deutende Schöpfungen des Men- schengeistes und Werke des Ge- werbes ldisses verdankt, zwischen von August Siemsen den Trümmern einer ehemals vor- bildlichen Zivilisation kaum noch ihr nacktes Dasein fristen... Wir glauben, dass aus den heilsamen Wurzeln seiner Tiefe deutsches Wesen von neuem erwächst und sich wieder zu prächtiger Blüte entfaltet. Das deutsche Volk wird kraft seines zähen Willens und sei- ner angeborenen Tatkraft sich aus dem politischen Niederbruch wie- der erheben und die Welt aber- mals mit den Leistungen seiner Geschicklichkeit und den Gaben seines regen Geistes beschenken". Kein Wort darüber, dass Natio- nalsozialismus und Hitlerdiktatur die Schuld tragen an der Verhee- rung, dem Elend und der Not Deutschlands, und dass sie zu- gleich durch ihre Verbrechen und Untaten den deutschen Namen mit Schande bedeckt haben! Wenn das bei der programmatischen Erklärung einer neuen Zeitschrift verschwiegen wird, so zeigt das echon, mit wem und mit was für Absichten wir es zu tun haben. Charakteristisch für die Metho- den des getarnten — aber nicht genügend getarnten! — Nazior- gans ist die politische Rundschau, die aus der Feder des gleichen Verfassers zu stammen scheint, der seiner Zeit im "Trommler" die poli- tischen Ereignisse vom Standpunkt des Nationalsozialismus aus be- leuchtet hat. Mit scheinbarer "Ob- jektivität" weiss er recht geschickt bei den Lesern den gewünschten Eindruck hervorzurufen, dass der traurige und bedrohliche Zustand DIRIGENTES OBREROS DE EE. UU. APOYAN UN PLAN PARA ALEMANIA Washington (LOA). — Los principales dirigentes de las orga- nizaciones gremiales de Norteamerica figuran entre los firmantes de un- llamamiento dirigido al presidente Truman y al general Marshall, en el sentido de que deben aplicarse cuatro prineipios bäsicos al concertar la paz con Alemania. Estos prineipios son: 1. — AI planearse el futuro de Alema- nia debe tenerse en cuenta primeramente el bienestar de toda Europa. 2o. — El trabajo forzado es una forma de esclavitud, incom- patible con los ideales por los que luchö este pais. 3o. — La transferencia de territorios y el traslado de poblacio- nes enteras sin tenerse en consideracion los deseos de los habi- tantes significa una violaciön de los mds fundamentales derechos humanos. 4o. — Como la prosperidad mundial depende de la recons- trueeiön industriell universal es erröneo tratar de evitar que revi- va la industria alemana, la que podria constituir un factor impor- tante para la econorma europea. Entre los que suserübieron este llamamiento figuran tambien ronocidos periodistas y educadores norteamericanos ademäs del presidente del partido socialista norteamericano y el dirigente de !a "Liga pro Democracia Industria!". der Welt nicht in erster Linie die Folge des Faschismus und der Hitlerdiktatur — von denen wird kein Wörtchen gesagt —. sondern die Schuld der siegreichen Gegner Hitlers ist. Vorsichtshalber sagt der Verfasser ausdrücklich: "Es ist hier nicht unsere Aufgabe, Propa- ganda zu treiben, sondern die po- litische Lage zu analysleren. Wenn das Ergebnis nicht so befriedigend ist, wie man es sich wünschen möchte, so liegt das keineswegs am Beobachter sondern an den Ak- teuren auf der Bühne". Dann aber treibt der Analytiker doch recht deutliche, wenn auch versteckte Propaganda, indem er schreibt: : "Die Fahne der Demokratie ist in zwei Teile z errissen, davon den einen USA schwenkt, während der andere In den Händen der Sow- jetunion verblieben ist. Welches ist nun die wahre Fahne? Geht es ihr wohl wie den Ringen Nathans des Weisen? Es will uns dünken, dass ein Ideal eine Fälschung sein muss, das von den Menschen Hekatombe auf Hekatombe verlangt, und der vermeintliche Gottesdienst vor dem Altar der Demokratie will uns wie blutiger Götzendienst vor- kommen." Nicht Hitler also hat blutigen Götzendienst betrieben, indem er nicht nur Hekatombe um Heka- tombe opferte, sondern indem er Millionen von Unschuldigen ermor- dete und Millionen opferte, als sein Krieg längst verloren war, son- dern seine Gegner tun es, "um das vollends zu zerstören, was zwei Kreuzzüge zur Rettung der Zivili- sation übrig gelassen haben". Heute, d. h. doch wohl seit Hit- ler und die Hitlerdiktatur tot sind, erscheint "kein rettendes Licht in der Dunkelheit, nur Irrlichter gei- stern allenthalben über den Süm- pfen". "War nicht Europa seiner Eini- gung näher (durch die Eroberun- gen Hitler! D. R.), ehe die Bol- schewisten in das Herz dieses Kon-1 tinents eindrangen? Wer hat den Sowjetstaat so stark gemacht, dass er heute die ganze zivilisier- te Welt bedroht? Ist es nicht die Aufgabe weitschauender staats- männischer Kunst, drohende Ge- fahren zu erkennen, ehe sie den Völkern über den Kopf wachsen? Fragen über Fragen — aber wer will sie stellen, geschwelge denn beantworten." Vieles, was über den Zustand der Welt, zur Kritik der Regierenden und zur UN gesagt wird, ist zwei- fellos richtig. Aber wie und wes- halb es gesagt wird, darauf kommt es an. Und das verrät deutlicher noch als das bisher Zitierte ein Satz, der der Feder des "Observa- tor" entschlüpft ist: "Die internationale Politik geht Wege, die alles In Schatten stellen, DAS ANDERE DEUTSCHLAND was man vor Tische dem Gegner Deutschland vorwarf, und womit man die Notwendigkeit eines ver- nichtenden Weltbrandes rechtfer- tigte". Und ähnlich heisst es in einem Epilog zur Moskauer Konferenz": "\yir müssen immer wieder fra- gen: Woher kommt die Bedrohung, gegen die sich alle Völker watlnen und Zusammenschliessen sollen oder müssen? Man antwortet uns auf der einen Seite: Von der Sow- jetunion. Da müssen wir wieder fragen: Wie kommt es, dass die Sowjetunion so übermächtig stark ist, dass sie die ganze übrige Welt bedrohen kann? Wer hat sie so stark gemacht?" In einer Nazizeitschrift darf das Kriegerisch-Heroische nicht feh- len. Aus einem Buch von Wixking Jerk, einem schwedischen Nazi- freiwilligen, das der Verlag "Dü- rer", in dem auch die Zeitschrift "Der Weg" erscheint, herausgibt, wird ein Abschnitt abgedruckt, der von den Wundertaten der Nazis, besonders der 12- bis 15-jähiigen Jungen beim Endkampf um Ber- lin berichtet. Da lesen wir 2. B. solch dicken Schwindel: "Als der Feind erschien oder durch sein Feuer lokalisiert wer- den konnte, bekamen die Gesichter dieser Jungen dieselben grimmi- gen, entschlossenen Züge dei er- probten Veteranen. Zu aer Kampf- sicherheit dieser Kriegskinder kam ausserdem eine hasserfüllte Wut und Todesverachtung, die wir Er- wachsenen nicht mehr aufzubrin- gen vermochten. Geschmeidig und pfeilschnell wie Wiesel krochen und kletterten sie in die gewag- testen Stellungen, um mit einer Panzerfaust einen russischen Fan- zer zu zersprengen oder mit emer Handgranate einen oder einige heranschleichende Rotarmisten zu zerfetzen. Mehrere hundert Sta- linpanzer waren es, die im Kampf um Berlin von Jungen in diesem Alter unschädlich gemacht wur- den." So lässt man die Herzen der be- trübten unentwegten Nazis und Nazinen hoher schlagen und so verführt und verdirbt man die Ju- gend. Wenn auch schliesslich die "heranschleichenden" (wie tük- kisch.' D. R.) Rotarmisten und "die westlichen Waffenbrüder des Bol- schewismus" gesiegt haben, solche Heldentaten macht den zwölfjäh- rigen Hitlerjungens doch keiner nach. Ein kitschiges Bild über diesem Schlacht-Bericht zeigt das unver- sehrte Brandenburger Tor mit dem Siegesgespann, das nach dem er- sten Weltkrieg an Frankreich zu- rückgegeben werden musste, mit einem Flammenmeer dahinter. Dieses Bild illustriert den Satz aus dem Vorwort. "Wir glauben, dass aus den heilsamen Wurzeln sei- ner Tiefe deutsches Wesen von neuem erwächst und sich wieder zu prächtiger Blüte entfaltet". Die "heilsame Tiefe" ist der preussische Militarismus, als Grundlage der Hitlerdiktatur, sym- bolisiert durch das Brandenburger Tor, das aufrecht steht inmitten von Flammen und Vernichtung. Die kapitalistische W elt geht einer Wirtschafstkrise entgegen Gerade auf der höch~;en Höhe ei- nes "Boom", wie ihn die Vereinig- ten Staaten vielleicht noch nie ge- kannt halben, macht sich in der ka- pitalistischen Welt die Furcht -vor einer nahenden ökonomischen Krise bemerkbar. Diese Furcht ist wohlbegründet. Die Geschichte des Kapitalismus lehrt, dass jede Hausse in einer Kri- se endet, und dass solche Krisen sich alle 7—10 Jahre wiederholen. Marx hat bewiesen, dass die inneren Gesetze des Kapitalismus unver- meidlich zu einem Kreislauf der In- dustrieproduktion und zu periodisch wiederkehrenden Krisen füiiren. Die allgemeine Krise des kapitalistischen Systems hat, wie Genosse Stalin darlegte, den Kreislauf der kapita- listischen Produktion in dem Sinn verändert, dass die Phasen der Kri. een und Depression länger wuraen, und dass auf die Depression nur ei- ne Phase der Erholung, aber nicht der vollen Prosperität folgt. In Ver- bindung hiermit sollte beachtet wer- den, dass de# gegenwärtige Zyklus, der unter dem Einfluss des Weltkrie- ges steht, nicht "normal" ist. In den Vereinigten Staaten hat dies zu ei- nem "Boom" geführt, während in den meisten Ländern der Welt die Produktion beträchtlich hinter der der Vorkriegsperiode zurückbleibt und auf einem niedrigen Niveau ist, einem Krisenniveau. Das Anormale des Nachkriegszyklus liegt hauptsächlich in der Tatsache, dass der sioh abwickelnde Zyklus durch den Weltkrieg unterbrochen wurde. Die moderne kapitalistische Cekonomie kennt in Kriegszeiten keine zyklische Bewegung der Pro- duktion. la Kriegsseiten sucht nicht von Eugen Varga der Kapitalist einen Käufer; im Ge- genteil — die Käufer reissen sich um die ungenügende Menge der verfüg- baren Waren. Ein weiterer Zug der Kriegsökono- mie ist der besondere Charakter des Verbrauchs von Kriegsmaterial. Be- kanntlich teilt die marxsche Theorie ane Uüier in zwei grundlegende Ka- tegorien: in die der Produktionsmit- tel, die für die weitere Wareniabri- kation gebraucht werden, und in die der Verbrauchsmittel, welche (mit Ausnahme der Branchen, die Luxus- artikel für die Bourgeoisie anferti- gen) zur Erneuerung der Arbeits- kraft der Arbeiter dienen. Die rea- lisierten Werte der Produktionsmit- tel wie der Verbrauchsmittel fliessen wieder in den Kreislauf des gesell- schaftlichen Kapitals: die Produk- tionsmittel als Teil des konstanten Kapitals, und die Verbrauchsmittel als Teil des variablen Kapitals. In der Kriegsproduktion ist es nicht so. Tanks, Flugzeuge, Minen, Bomben u.s.w. werden vollständig uurch den Krieg konsumiert. Sie keh- ren weder als konstantes noch als variables Kapital in den allgemeinen Kreislauf des gesellschaftlichen Ka- pitals zurück. Ihr Wert ist für die gesamte Oekonomie vollkommen ver- loren. Bestenfalls kann man mögli- cherweise das alte Eisen auf den Schlachtfeldern sammeln. (Der ein- zelne Kapitalist bekommt natürlich Geld vom Staat für die Ware, die er von ihm kaufte.) Dies bedeutet, dass die moderne Kriegsäkonomie der kapitalistischen Länder die Tendenz zur Verarmung dieser Länder in sich trägt, Diese Tendenz wird verstärkt durch die Zerstörung, die militätische Aktionen in der Luft, zu Lande und zur See anrichten. Tatsächlich gingen alle kapitalisti- schen Länder, die den Krieg mit- machten, mit Ausnahme der Verei- nigten Staaten (und Canadas) um vieles ärmer aus diesem Kriege her- vor. England verlor alles in allem ein Viertel seines Nationalreichtums im Lande selbst wie auch im Ausland. Deutschland verlor ungefähr die Hälfte seines Nationalreichtuims. In anderen europäischen Ländern liegt der Umfang der Produktion:, die von dem Aiusmass der durch den Krieg verursachten Zerstörung abhängt, zwischen 30—80 Prozent des Vor- kriegsstandes, d. h. er hat heute ei- nen niedrigeren Stand als während der schlimmsten Krisenzeit. Im Gegensatz zu dem verwüsteten europäischen Kontinent sind die Ver- einigten Staaten reicher als je aus dem Krieg hervorgegangen, Ihre In- dustrieproduktion im Jahr 1946 ist um 50% höher als die des Jahres 1938. Mit anderen Worten — sie be- findet sich auf dem Niveau einer ökonomisch günstigen Periode. Wie ist es zu erklären, dass die Vereinigten Staaten während des Krieges um so vieles reicher wurden? In den Vereinigten Staaten, dem reichsten unter den kapitalistischen Ländern, wurde die allgemeine Kri- se des Kapitalismus vor dem Krie- ge besonders stark auf ökonomischem Gebiet empfunden. Acht Millionen Arbeiter waren arbeitslos. Die Fabri- ken arbeiteten alles in allem nur mit 35 Prozent ihrer Kapazität. (Wenn man volle Kapazität als 300 Arbeitsschichten jährlich annimmt) 1 DAS ANDIRI DiUTSCHLAN» Ein beträchtlicher Teil des frucht- baren Landes war nicht kultiviert, da die Regierung den Landbesitzern einen ziemlich höhen Subventions- preis für jedes Stück Land zahlte, das nicht mit Weizen oder Mais be- pflanzt. und für jedes Stück Land, auf dem nicht Baumwolle oder Ta- bak gezogen wurde. So nutzten die Vereinigten Staaten vor dem Krieg nur einen Teil ihrer verfügbaren Produktivkräfte aus, weil für eine grössere Warenmenge kein Markt vor- handen war. Erst der Weltkrieg rnnit seiner un- begrenzten Forderung machte die Ausnutzung dieser Produktivkräfte möglich, die in Friedenszeiten nicht verwendet werden konnten. Während des Krieges hat sich die amerikani- sche Produktion im Vergleich zu 1939 mehr als verdoppelt. Auf Grund ei- ner so starte angewachsenen Produk- tion war USA imstande, nicht nur den Anforderungen des Krieges ge- recht zu werden, sondern auch denen der Zivilbevölkerung. (Mit Ausnah- me von Wohnungen, Privatautos und zeitweise einiger nicht lebensnotwen- diger Lebensmittel). Ausserdem konnten die Vereinigten Staaten be- trächtliche Reichtümer in Form von neuerbauten Fabriken und Schiffen ansammeln. Es war von grosser Wichtigkeit, dass die Vereinigten Staaten snät in den Krieg eintraten. Bis zum 1 Jahr 1944 war noch keine grössere Truppenzahl in Aktion. Amerikani- sches Gebiet litt in keiner Weise un- ter militärischen Operationen. Diese Verschiedenheit in der Wir- kung des Krieges auf die TT. S. A. (und Canada) auf der einen und auf die kapitalistischen Länder Eu- ropas und des fernen Ostens auf der anderen Seite führte zu der gegen- wärtigen Situation, in welcher, genau Wie nach dem ersten Weltkrieg, der Kapitalismus keinen geregelten öko- nomischen Kreislauf erlebt. Die Ver- einigten Staaten haben einen "Bm" während die anderen Länder, die an den Krietr teilnahmen, nur eine schwache Besserun? aufweisen, "nd eich noch auf einem niedrigen Kri- ser>"iveau befinden. Aber auch der amerikanische "Boor"'* ist nicht no^al. 7|vm Pro- ssen Teil ist er eine Folge der voran- gegangenen Periode der Krie^sö^o- nomie. Ungeachtet der Tatsache, dass, die Industrieproduktion s'>h im Krieg- verdoppelte, konnte doch die Bevölkeren? der Vereintsten Staaten ihre Einkünfte nicht in Waren umset- zen, da ein grosser Teil der Produk- tion dem Kriegsbedarf diente. Die Folge davon war, dass sich enorme Summen im Besitz aber mit den Flücht- lingen und anderen von uns Aufge- nommenen, war sehr still und warm, trotz aller Armut. Vieleicht haben wir zum ersten Mal unser Dunkel zu neuen Wahnsinnstaten. Wir müs- sen sie in die Obhut des ganzen Vol- kes nehmen, indem wir sie sozialisie- ren. Wir müssen sichern, dass der be- reits wieder in unserem Volke keimen- de militaristische und nationalistische Geist, genährt von manchen Mängeln der Besatzungspolitik, im Keime er- stickt wird. Das ist es, was wir zu unserem Teil dazu beitragen können. Werden uns die Bestzungsmächte einen sol- chen Weg der Selbstreinigung gehen lassen? Wir wissen es nicht. Auch für deren Vertreter gilt die Lehre vom internationalen Kampf der Klassen. Wir sehen gemäss dieser Erkenntnis auch in den verschiedenen Vertretern der Besatzungsmächte weniger den Ausländer als den Vertreter seiner Klasse; und er könnte allzuleicht geneigt sein, das Interesse seiner Klas- se auch dann in Deutschland wahrzu- nehmen, wenn es sich um die Klasse der Kriegstreiber handelt. Aber nichts kann uns hindern, un- seren Willen klar und unmissverständ- lich auszudrücken und dann an die Solidarität unserer Brüder in den an- deren Ländern zu appellieren, wenn es von ihnen abhängt, ihre Regie- rung zu zwingen, der deutschen Ar- beiterschaft den Weg freizumachen für den Aufbau eines neuen friedli- chen und innerlich freien Deutsch- lands. KÖLN und Unsere Not durch Schuld begrif- fen und etwas geahnt von dem. gött- lichen Licht in dem Kinde, das für uns geboren wurde. Allerdings war die Weihnachtsfeier bei uns oben in der Kirche eine sehr bittere Enttäu- schung. Der arme Flüchtlingspfarrer aus Schlesien machte deutschnationa- les Geschwätz über den Grossfürsten Itikolajewitsch und die deutschen Sol- - daten als Vertreter der christlichen Kultur de» Abendlandes... Im übrigen begannen sowohl dia Kirche in beiden Konfessionen wie auch die politischen Parteien da, wo sie 33 aufgehört hatten, und das scheint mir ein Verhängnis zu sein. Kannst Du begreifen, dass bei eifler Abstimmung Über die Bekenntnisschu- le die erdrückende Mehrheit auch der evangelischen Bevölkerung nicht für die Gemeinschaftsschule, sondern für die alte konfessionelle Schule ge- stimmt hat, und dass es allen Ernstes Leute gibt, die vom Kindergarten bis zur Universität alles könfessionalisie- reti wollen? Es scheint doch, dass man aus der Geschichte nicht lernen kann. Üebrigens haben wir im Städti- schen Waisenhaus einen fabelhaften Direktor namens Büsching. Er ist ein wirklich hervorragender Päda- goge, Wird sicher aber nicht bleiben, Weil er seiner geistigen Herkunft nach nicht konfessio- nell genug eingestellt ist, und die Kirchen machen augenblicklich sehr in Machtgelttstem; auch sie haben nichts gelernt. Wenn ich das alles so bedenke, fra- ge ich mich oft, ob es Sinn hatte, hier auszuhalten während des Naziterrors und nun so uneineichtig weiterzuma- chen. 12 BAI ANDERE DEUTSCHLAND Immer wieder: Helft Ihnen zuerst! , Im ''New Statesman and Nation" veröffentlicht Monice, Pearsotn eine Erklärung, die zeigt, wie wichtig es ist, dass die im Ausland lebenden ehr-, licl^n Gegner der Nazis sich überle- gen, welche Hilfsorganisation sie un- terstützen: "Zahlreiche Briefe von sozialistischen und christlichen Kämp- fern gegen Hitler drücken die tiefe Bestürzung darüber aus, dass es scheint, als seien sie völlig vergessen, und dass jeder in Deutschland Freun- de drüben zu finden scheint ausser denjenigen, die wir im Kriege unsere Alliierten nannten, von denen viele, halbverhungert, krank von Misshand- lungen, durch die Gestapo von allem beraubt, jetzt die Leute in Schlüssel- stellungen beim Wiederaufbau der de- mokratischen Organisationen sind. Es ist wahr, dass die Arbeiterwohlfahrt, die sozialdemokratische Hilfsorgani- sation, (in ihr arbeiten im übrigen wenigstens in gewissen Gegenden Deutschlands auch die Kommunisten mit D. A. D.) im Zentralausschuss der Freien Wohlfahrtsorganisationen neben den religiösen Körperschaften und dem Roten Kreuz vertreten ist. Aber die Arbeiterwohlfahrt ist dort als allgemeine Hilfsorganisation ver- treten. In einem Brief der Freien Wohlfahrtsorgvanisationen in Deutsch- land an die Komitee# für politische Opfer des Nazismus, die um Zutei- lung von Paketen aus Amerika er- suchten, wurde diesen Komitees mit- geteilt, dass ihre Leute entweder zu- sammen mit den übrigen Bedürftigen schlangestehen müssten, oder dass man für sie besondere Regelungen mit den Gewerkschaften und ähnlichen Organisationen in Amerika treffen müsste. Das gelte auch für jedes an- dere Land, das Hilfe leistet'. Monica Pearson fügt dem hinzu: "Meiner An- sieht nach haben diese Deutschen ein Vorrecht auf unsere Unterstützung. Nicht nur waren sie unsere helden- haften Kameraden im vereinten Kampf gegen den Hitlerismus, sondern ihre Arbeit und ihre Kraft ist auch lebenswichtig für die neuerstehende .demokratische Bewegung in Deutsch- land, die so wichtig für den künftigen Weltfrieden Ist." Diese Erklärung zeigt, wie notwen- dig speziell die Arbeit des "Deutsch- land-Hilfswerks" Ist, das sich als ein- zige Hilfsorganisation in Argentinien die Unterstützung jener aktiven Kämp- fer gegen den Hitlerismus zur Aufga- be gesetzt hat. Wir betonen, dass bei der Auswahl dieser Kämpfer nicht nach ihrer politischen Richtung ge- fragt wird. DEUTSCHE AERZTE Wir ver öffentlichen nachstehend einen Auszug aus einem Brief ei- nes Chefarztes, der aus der Schweiz nach Deutschland zurück- berufen wurde und in der ameri. kanischen Besetzungszone tätig ist. Bs geht mir gut. Habe vier Kran- kenhäuser zu versehen. Ich bin knapp einmal hfruimgekonunian Ja, dem Mo» Empfangsbestätigungen von Paketen Bestell- Datum Absender Empfänger Empfangen oder Bestätigt am: C. Birrenbach, Florida 3.12.46 R. Lindemann. Bs. Aires 10.12.46 A. Chylik, Chile 10.12.46 O. Chylik, Chile 10.12.46 M. Holländer. Bs. Aires 10.12.46 E. Stäuble, Marttoez 10.12.46 M. Mathis, Quilmes 10.12.46 A. Linder. Beccar 10.12.46 A. Gonzälez, Bs Aires 10.12.46 O. Chylik, Chile 10.12.46 L. Kunz. d. Tarnowski, Mision. 10.12.46 G. Kilgus, Misiones 10.12.46 O. Predl, Tucumän 10.12.46 A. Stegmeyer. Bs. Aires 10.12.46 P. J. Rosin, Chile 10.12.46 H. M. Semper. V. Ballester 10.12.46 H. Pfeiffer, Chile 17.12.46 R.Rauscher. Bs. Aires 17.12.46 E. Dorp, Bs. Aires 17.12.46 E. Dorp, Bs. Aires 17.12.46 Dto 17.12.46 Dto. 17.12.46 B. Koch, Bs. Aires 17.12.46 R. Köckert, Bs. Aires 17.12.46 G. Graeve, Misiones 17.12.46 W. Haase. City Bell 27.12.4.6 M. S. de Meyer, Concordia 27.12.46 Dto. 27.12.46 R. Damerau, Bs. Aires 27.12.46 Dto 27.12.46 O. Graeve, Misiones 27.12.46 DHW 27.12.47 K. Jahn, Bs. Aires 27.12.46 R. Völter. Bs. Aires 27.12.46 O. Predl Tucumän 3.12.46 D. v. Bülow, Bs. Aires 3.12.46 E. M. Böttner. Misiones 3.12.46 S. Damerau, Bs. Aires 3.12.46 G. Hoffmann, Chile 3.12.46 D. v. Bülow, Bs. Aires 10.12.4fi R Rauscher, Bs. Aires 10.12.46 Dto. 10.12.46 K. Deimel, Stgo. Chile 10.12.46 W. Mohr. Osorno, Chile 10.12.46 H. Mühldorf er. Quilmes 10.12.46 H. Höh Bs. Aires 17.12.46 H. Maul, Chile 27.12.46 H. Wolfschmidt, Allen FCS 27.12.46 D. v. Bülow, Bs. Aires 10.12.46 R. Rauscher Dr. Damerau, Bs. Aires S. Schlönvogt, Bs. Aires 14. 1.47 L. Reger-Jacob. Bs. Aires 28. 1.47 W. Haase, City Bell 28. 1.47 Dto * D.H.W. T. Rogge, Bs. Aires F. Homilius. Stgo.. Chile G. Rist. Allen FCS A. Stegmeyer. Bs. Aires A. Stegmeyer. Bs. Aires B. Kuhn, V. Ballester H. Fickert. Bs. Aires O. Meyer-Helnicke. Bs. As. C. Hagelberg, Bs Aires J. Ryta. Florida FOCA M. v. Freithal. M: d. Plata O. Arend, Osorno. Chile A. Hoffman, Bs. Aires R. E. Lindemann. Bs. Aires Reinke, Arroyo 804 5.11.46 R. Rakoczi, Don Bosco 5.11.46 Dto. 5.11.46 Dto. 5.11.46 K. Lichtenstein. Las Toscas 5.11.46 M. Freithal, Bs. Aires 13.lt.4fl M. Wojahn, Bs. Aires 1.4.47 1.4.47 Dr. Horst, Gaildorf 9.4.41 I. Klares, Besigheim 25.3.47 L. Chylik, Stuttgart 28.3.41 E. Hoerz, Stuttgart 25.3.41 A. Sparrer, Stuttgart 25.3.41 A. Herzog, Mannheim 28,3.47 H. Götz, Blaubeuren 3.4.47 M. Linder, Weissenborn 3.4.47 C. Wilhelm, Hamburg 10.4.47 J. Chylik, Stuttgart 25.3.47 Dr. Hegner, Würzburg 2.4.47 H. Kilgus, Enzberg 27.3.47 I. Konter, Mannheim 1.4.47 M. Perkha/ms, Stuttgart 25.3.47 J. Rosin, Duisburg 15.4.47 R. Willers, Hamburg 10.4.47 F. Pfeiffer, Hannover 25.3.47 E. Rauscher. Berlin 31.3.47 E. Dorp, Mettmann 3.4.47 F. Behrend. Mettmann 3.4.47 H. Di eck, Mettman 3.4.47 E. Dorp, Mettmann 3.4.47 A. Wandersieb, Heidelberg 4.47 F. Walter, Mannheim 28.3.47 A. Graeve. Oberhausen 15.4.47 M. Marschallek, Berlin 31.3.47 A. Sehlemann. Karlsruhe 2.4.47 D. Winkler. Stuttgart 25.3.47 C. Hahn, Ulm 4.47 K. Lindeboom. Stuttgart 26.3.47 W. Hess, Remscheid 3.4.47 H. Lindner. Stuttgart 25.3.47 G. Schönhütte, Mannheim 28.3.47 F. Rey, Wellingdorf 10. < J. Egelhof er, Helmbach 9. B. v Bülow, Garmisch 1.4.47 W. Böttner. Mainz 15.,4.47 Cf. Estler, Parsberg 4.47 R. Hoffmann. Tölbingen 15.4.47 B. v. Bülow, Ganmisch 1.4.47 K. Steinhäuser. Nürnberg 16.4.47 W. Rauscher Nürnberg> 16.4.47 I Weitseh. Delsenhof 27.3,47 T. Pöschmann. Koblenz 16.4.47 T. Haas. Moosburg 27.3.47 C v. Rüdt. Bamberg 16.4.47 G. Maul, Alfeld 2.4.47 B. Wilfsehmidt. Fürth 16.4.47 B. v. Bülow. Garmisch 1.4.47 J. Gassen. Königstein 26.3.47 P. Feucht, Hamburg 24.3.47 M. Beyer, Hamburg 24.3.47 D. v. Unruh. Merzhausen 19.4.47 M. Marschallek. Berlin 3.4.47 Dto. ' 3.4.47 K. Kunkel. Wesisenburg 5.2.47 T. Bonekamrp. Hechingen ' 7.3.47 Dr. M. Bergsträsser, Zell 20.3.47 J. Schwaab, Karlshuhe 20.3.47 A. Sandner, Stuttgart 25.3.47 M. Stegmeyer. Stuttgart 26.3.47 M. Kuhn. Ellwangen 25.3.47 J. v. Sachs, Kassel, Wilh. 29.3.47 A. Lange, Hamburg 10.4.47 IM. Hagelberg, Lüneburg 14.4.47 M. Budesinsky, Lübeck 14.4.47 R. v. Freithal, Ludweiler 1.4.47 G. Jantsdh. Esterndorf 18.4.47 A, Rehm, Hamburg 10.4.47 M. Panzer, Heidelberg 2.4.47 E Wiechert, Oberbayern 14.4.47 F. Lebitsch, Sauerbrunnen 21.3.47 T. Angerer, Wien 19.3.47 J. Krayherr, Wein 18.3.47 K. v. Schierstedt, Neumün. 31.3.47 R. Freithal, Ludweiler 21.4.47 IN, Minners, Hamburg 27.3.47 DÄS ANDERE DEUTSCHLAND 13 nat. War in München auf dem Mi. nißterlum, in Tölz, Tegernsee usw., um erst mal Ueberblick über die Ar- beitsweise zu bekommen. Bs ist natür- lich noch viel im argen. Gibt keine Versorgungsämtex, keinen Etat, wir wechseln gerade das zuständige Mi. nisteriuim, dazu Materialsohwierlgkei - ten. Die Prothesen werden schlecht gemacht. Die Handwerker pfuschen; die Aerzte verstehen nichts, da die gu- tein alle in der Partei waren und aus- scheiden mussten. Es ist eine Schan- de, dass alle Aerzte PGs. waren! Kei- ner hat dien Mut gehabt, wegzublei. den. Unsere jetzt unbelasteten Aerzte sind Schlesier plus Sudetendeutsche; sie haben keine Unterlagen, also kann man ihnen nichts beweisen! — loh habe glücklicherweise drei ordentli- che und auch politisch nur ganz leicht belastete Oberärzte. Der Nazizahnarzt ist ersetzt. Nur der Nazi-Apotheker — nebenbei ein höflicher, bescheidener Junge — muss noch ausgetauscht wer. den, wenn wir einen anderen bekom- men. Es ist überhaupt eigenartig: Die Kerle sind nett, benehmen sich an- ständig, haben allerdings meines Er. achtens zu wenig Rückgrat, um zu wi- dersprechen! — Man kann sich ein- lach nicht vorstellen, dass es dieselben Schweine sind, die so wüst gehaust haben; Abgesehen davon, dass alle leugnen, jemals etwas Böses getan zu haben, glaube ich, dass man ebenso die besten Menschen aus dem Mate- rial machen bann, wie die schlechte, sten. Es ist wirklich nur knetbare Masse, und es kommt auf den Meister an. Und da sieht es auch jetzt noch nicht ideal aus. Unsere leitenden Stellen sind sicher Antinazis, gute anständige Menschen, aber es fehlt doch sowohl der grosse Gesichtspunkt, als auch die grosse Energie. Bs menschelt! — Jeder klebt am Posten, will sich nach oben an- gesehen machen und nach unten in Respekt setzen. Radfahrer wie über- all . . . Die besten gehen bald weg, und der Rest ist Schweigen! — Ein- sicht über die Verbrechen der Nazi- zeit ist da; aber es ist so bequem, Hit- ler usw. dafür zu beschimpfen. Man selbst hätte je nichts machen kön- nen. Das ist richtig, aber man hat ja gar nicht gewollt. Jetzt sind die Ame- rikaner schuld, sagen sie. Sie belegen reichlich viel Häuser und sucheri sich leider nicht die Wohnungen der Na- zis aus. Aber wenn man seinen lieben Lands- leuten sagt, dass die Amerikaner jetzt 19.11.46 C. Oelsner, Stgo. Chile 19.11.46 F. Haffnuarai, V. Ballester 26.11.46 S. Ribbert, Vte. L6pez 26.11.46 H. Kasdorf, Bs. Aires 3.12.46 J. Müller, Bs. Aires 3.12.46 E. Krekeler, Paraguay 3.12.46 J. Sturm, Montevideo 3.12.46 A. Schulze, Bs. Aires 10.12.46 H. Kratter, Chile 10.12.46 E. Reinke, S. Isidro 10.12.46 E. Tlomkowitsch, Bs. As. 10.12.46 E. Reinke, S. Isidro 17.12.46 E. Dorp, Bs. Aires 17.12.46 S. Damerau, Bs. Aires 27.12.46 M. S. d. Meyer, Concordia 21. 1.47 P. Heck, Est. Apöstoles, Mis. 21. 1.47 P. Hauck, Dto. 21. 1.47 Th. Selb, Wwe., Dto. 21. 1.47 C. Mulzet, Bs. Aies 28. 1.47 A. Levi, Bs. Aires 28. 1.47 O. Predl, Tucumän 28. 1.47 E. Schoch, Chaco 4. 2.47 F. Hoffmann, Chile 4. 2.47 Dto. 4. 2.47 O. Hoff man, Chile 4. 2.47 Dto. 4. 2.47 E. Walther, Lanüs 4. 2.47 J. Schnor, Bs. Aires 4. 2.47 K. Birrenbach 4. 2.47 J. Hirschler, Bs. Aires E. Kämpf, Hannover 15.4.47 P. Schönberger, Wallers. 26.4.47 A. Roll, Hamburg 24.3.47 R. SRB, Wien 19.3.47 L. Vosen, Dassel 28.3.47 W. Krekeler, Brakel. ' 28.3.47 A. Jüngling, Hamburg 24.3.47 B. Wille, Hamburg 27.3.47 R. Panitzki, Neumünster 27.3.47 B. Goetz, Ueberlingen 5.5.47 F. Fischer, Hamburg 24.3.47 M. Flügge, Hamburg 24.3.47 E. Euer, Mettmann 3.4.47 L. Schreiter, Hamburg 24.3.47 M. Pilgram, Göttingen 28.3.47 W. Heck, Karlsruhe 25.4.47 A. Hauck, Dto. 25.4.47 W. Lenz, Dto. 25.4.47 M. Kuba-Brunlechner, Wien 11.4.47 A. Munder, Stuttgart 30.4.47 J. Egelhof er, Helmbach 25.4.47 H. Vogler -Schoch, Radolfz. 16.4.47 W. Ketterer, Zell 16.4.47 Dto. " 16.4.47 Dto. 16.4.47 Dto. 16.4.47 A. Schweizer, Heilbronn 25.4.47 O. J. Gtminder, Reutlingen 19.4.47 Dr. M. Horst, Gaildorf 19.4.47 Ing. K. Lochner, Ludwigsh. 26.4.47 W. Diener, Chile A. Diener, Chile M. Meyer, Entre Rios Dr. Th. Herz, Misiones F. de Rosas, Chile 4.11.A. Hecht, Buenos Aires 4.11.46 G. Kolberg, Rosario W. Stein, Chubut Dto. H. Maier, Chile A. Guhl, Chile C. V. d.g$Voerdt, Misiones M. S. de Meyer, Entre Rios 18.11.46 Frau Marstadt, Paraguay 22.11.46 G. Baumgärtner, Misiones 1.12.46 J. Sprokoff, O. Su&rez E May, Rirnke 23.4.47 E. May, Runke 23.4.47 M. Pilgram, Göttingen 2.5.47 M. Kloss, Wien 18.4.47 M. Brüttner, Berlin 22.4.47 J. Kahn, Berlin 10.4.47 P. Schneller, Berlin VT. Kahlfeld, Berlin 31.3.47 Z)to. 31.3.47 E. Steuer, Berlin 15.4.47 L. Guhl, Berlin 15.4.47 H. Zimmler, Berlin 31.3.47 M. Pilgram, Göttingen 2.5.47 L. Bischof, Berlin 22.4.47 A. Mültin, Ludwigshafen 28.4.47 W. Sy, Brite 21.4.« • •-Herrenmenschen'' spielen, und wir die "Untermenschen" sind, dann will niemand den "Blödsinn" hören, den sie früher stolz propagiert haben. Jetzt sollen — so meinen sie — die Amerikaner zeigen, was Demokratie sei! — Sie seien ja die Befreier. — Ich erwidere, obgleich ich selbst dar- unter leiden muss: Sie sind in erster Linie die Sieger und ein Lehrgang, wie es besiegtem Völkern geht, ist dem Deutschen nur zuträglich. Allerdings, wenn ein amerikanischer Zensor den Briet lesen sollte, soll er ruhig meinen Wunsch zu Protokoll nehmen, das» wirklich die Nazis und nicht zu sehr die falschen zu leiden haben sollten! Die Niederlage In Deutschland - In der Artikelserie, die der frühe- re amerikanische Hauptmann Hans Habe unter diesem Titel über das Versagen der amerikanischen Militär- verwaltung in der Zeitschrift "Der Aufbau" veröffentlicht hat, meint er, keine Besatzungsmacht sei heute so unbeliebt bei den Deutschen wie die Amerikaner. Einer der Gründe dafür ist nach seiner Meinung die Art der Entnazi- fizierung, von der die Masse der klei- nen Nazifunktionäre und Mitläufer betroffen worden sei, während man die Grossen vielfach nicht behelligt habe. Als Beispiel führt er hohe SS- Offiziere an, die — auf freiem Fuss gelassen — Gelegenheit zu einer Ver- schwörung gehabt hätten. Ein von Frankreich wegen zahlreicher Morde gesuchter Offizier der Luftwaffe na- mens Max Schmidt sei sogar im Sa- nitätsdienst der Militärregierung an- gestellt gewesen . . . Ferner seien die Antinazis von den Amerikanern nicht unterstützt wor- den bei ihren Bemühungen. Die Fol- ge sei, dass es nach Schätzungen bei der Besetzung 15% wirkliche Nazis, 10% Antinazis, 40% Mitläufer der Na- zis gegeben habe, während heute die Zahl der Nazis konstant geblieben, die der. Antinazis aber auf 3% gesun- ken sei. Die Lebensbedingungen seien in Deutschland fünf bis sechsmal so schlecht als in Frankreich, und das schlimmste sei, dass vor allem wie- der die hungerten, die als Gegner der Hitlerdiktatur schon vorher hat- ten hungern müssen. Von Wiederaufbau sei überhaupt nicht die Rede. Zwar seien die Stra- ssen gesäubert und die Trümmer weggeräumt, aber neue Häuser wür- den so gut wie überhaupt nicht ge- baut. Das Ergebnis sei also bloss ein etwas systematischeres Sterben. In Grosshessen z. B. sei die Zahl der Ob- dachlosen seit Frühjahr 1945 um 28% gestiegen. Arn gleichen Tage, an dem General Mc Narney erklärt habe, dass die Ausquartierungen in Bayern auf- gehört hätten, sei der Präsident ei- ner Spruchkammer, Halbjude und KZ-ääftling, aus seiner Wohnung her- ausgesetzt worden. Ein grosser Ver- leger, der aus Leipzig in die ameri- kanische Zone gekommen war, sei heimlich wieder in die Ostzone zu- rückgekehrt, weil ihm die zwei Zim- mer, die er mit Frau und drei Kin- dern bewohnte, genontmen wurden. Von dea «rhaltwaeas kriegstech- 14 nisch unbedenklichen Werken arbeite- ten nur 18%. Der Mangel an Kunst- dünger und landwirtschaftlichen Ma- schinen drücke die Agrarproduktion auf ein tiefes Niveau herab. ' Für die Miltiärregierung sei es na- türlich bequemer, Lebensmittel in USA anzufordern, als Pläne für den Wieder- aufbau der deutschen Wirtschaft auf- zustellen. Das deutsche Volk aber wolle arbeiten: "W^r Deutschland Brot gibt, erntet Hass. Wer Deutsch- land Arbsit gibt, der erntet Dank". "Selecdoites" und die Arbeiterklasse Das 25jährige Jubiläum der Zeit- schrift "Readers Digest", die ein ty- pisches Mittel kapitalistischer Mas- senbeeinJlussung und reaktionärer Russlanauetze ist, sollte von alle de- nen, die die gleichen Ziele verfolgen, gebührend gefeiert werden, nicht aber von Gewerkschaftsführern, die etwas andere Aufgeben heben. Anderer Ansicht waren scheinbar Philip Murray, Präsident der CIO, William Green. Präsident der AFL und David Duibinski, Präsident des internationalen Verbandes der Arbei- ter der Damenkonfektion, die über\ die genannte Zeitschrift anlässlich ihres Juibil&ums folgende Urteile ab- gaben: " . . .indem sie dazu beitrug, un- sere Bürger über die wichtigsten Fragen informiert eu halten, hat "Readers Digest" eine grosse Hilfe bei d<$r Aufrechterhaltung unserer demokratischen Lebensform gelei- (Philip Murray) ". . . sie hilft in bewundernswer- ter Form die kulturellen Werte zu erhöhen und ein ausgeglichenes po- litisches und Ökonomisohes Bild zu vermitteln." > (William Green) "Die Unparteilichkeit, mit der sie die grössten und meistdiskutierten Tages probleme, wie (las Verhältnis zwischen Alteeltern und Unterneh- mern, darstellt, hat "Readers Digest" eine grosse Zahl von Lesern unter al- len Gruppen der Arbeiter ver- schafft ..." (David Dubinstay) Die Beispiele, mit -denen man den Herren Gewerkschaftsführern die Unrichtigkeit ihrerMeinungen be- weisen könnte, sind zahllos; es sei nur eins herausgegriffen, das sie be- sonders Interessieren wird: "Sieben Mittel gegen Streiks" aus der Num- mer von Oktober 1646 der "Seleccio- nes". Streik Nummer 1: Der Organisa- tionsstreik; Mittel Nummer 1: Dieser Streik ist illegal zu erklären, da er gegen die Rechte des Individuums verstösst. Die Gewerkschaft, die ihn dekre- tiert ist zu bestrafen. Stfelk Nummer 2: Der Zuständig- keitsstreik (Streik wegen gewerk- schaftlicher Rivalitäten); Mittel Nummer 2: Die Altoeiter müssen übergewerkschaftliche Komi- tees schaffen, um die Differenzen schiedsgerichtlich aus der Welt zu schatten: wenn sie sich weigern dies DAS zu tun, muss der Staat eingreifen. Streik Nummer 3: Der Sympathie- streik; Mittel Nummer 3: Ist in den Klau- seln des Arbeitsvertrages illegal zu erklären. Streik Nummer 4: Der politisch0 Streik; Mittel Nummer 4: Ist in den Klau- seln des Arbeitsvertrages illegal zu erklären. Es folgen: Streik der öffentlichen Dienste, der "Interpretationsstreik" und der Streik um die Abfassung der Arbeitskontrakte, die mit ähnlichen "demokratischen" Mitteln unmöglich gemacht werden sollten. Falls die Vertreter der nordameri- kanisohen Arbeiter wieder einmal die ^Absicht haben sollten, einer Zeit- schritt zu gratulieren, sollten sie sie vielleicht vorher lesen. H. A. Schulen in U S A. Die "New York Times", die gewiss nicht linker Tendenzen oder gar des "Staubaufwirbelns" verdächtig ist, hat eine Untersuchung über das ame- rikanische Volksschulwesen angestellt, deren Resultate katastrophal sind. , Sehr häufig fehlt es an geeigneten Schfulgebäu'den. Weit schlimmer aber ist der Lehrermangel. Seit 1940 haben jährlich durchschnittlich 70.000 Leh- rer den Schuldienst verlassen. Nur noch die Hälfte der Lehrer von 1941 befinden sich heute im Schuldienst, in Missouri so|ar nur 2%. Dem Ab- gang steht ein völlig ungenügender Zugang neudr Lehrer gegenüber. Wäh- rend im Jahre 1920 von den College- Beeuchern 22% den Lehrerberaf er- griffen, yaren es 1948 nur noch 7%. Dabei wenden für die nächsten drei Jahre 500 000 Lehrer benötigt. 75 000 Kinder sind ohne jeden Unterricht; 5 Millionen werden *von völlig unquali- fizierten Lehrern unterrichtet. Der Grund für den Lehrermangel ist die schlechte Bezahlung. Das Durohschnittsgehalt belief sich im vergangenen Jahr auf 37.08 Dollars wöchentlich, d. h. 3.37 Dollars mehr, als ein Strassenkehrer in Washing- ton erhält. Es gibt in tTSA 10 000 Lehrer, die weniger als 12 Dollars wöchentlich verdienen. Diese Statistik und die Zustände, die sie widerspiegelt, ist von aller- grösstem Interesse. Der kapitalisti- sche Musterstaat, der sich anschickt, mit Geld und Waffen die ökonomi- sche Beherrschung der Welt zu ge- winnen und die "Demokratie" vor dem Kommunismus zu retten, schätzt die Arbeit des Lehrers so gering ein, dass er sie lächerlich niedrig hono- riert. Die schwere und verantwortli- che Arbeit des Lehrers wirft keine so- fortigen Profite ba; deshalb wird sie folgerichtig in der kapitalistischen Gesellschaft niedrig bewertet. Wo die "Freie Wirtschaft", d. h. Geschäft und Profit alles sind, kann die Er- ziehung nicht in ihrer eminenten Be- deutung richtig gewürdigt werden, ist es vielmehr natürlich, dass hier die Milliarden gespart werden, die man für Aufrüstung und für die Unterstüt- zung faschistischer oder halbfaschisti- scher Regimes zur Rettung der "De- moikratie", d. h. des Kapitalismus ANDERE DEUTSCHLAND verausgabt. In Prozenten der Staatsausgaiben. verwenden die Vereinigten Staaten für die Schulen nur 20% dessen, was die Sowjetunion dafür verausgabt. Die Folge ist, dass ein hoher schul» ksamter eines amerikanischen Staa- tes sagte: "Wir können nicht mehr lange fragen, ob eine Schulamtsbe- werberin lesen und schreiben kann", und dass der Leiter der Untersuchung, Benjamin Fine, ihr Resultat dahin zusammenfasst, dass das Schulwesen in Amerika nicht besser aussehe, als wenn es von schweren Bombern heim- gesucht werden wäre. DER FILM IN U.S.A. I. Katholische Zensur Hollywood ist ausserordentlich ängstlich, religiöse oder moralische Gefühle und Vorurteile zu verletzen. Es unterwirft die Filme deshalb der Beurteilung eines Gremiums, in das die Legion für Anstand üegion af decen- <*y), die Eltern- und Lehrerorganisa- tion, die Vereinigung der Frauen- Klubs und andere religiöse Gruppen und Organisationen ihre gutbezahlten Vertreter entsenden. Diese Zensurbehörde hat z. B. den Film "Captain from Castle" abge- lehnt, weil darin ein grausamer und korrupter Priester und einiges aus der Inquisition gezeigt wird. Ebenso wurde die Darstellung eines Priesters in "Der Flüchtling" angefochten. Der Film wird jetzt in Mexiko unter Lei- tung von John Ford mit Henry Fon- ds. in der Hauptrolle gedreht. Aber man musste streichen, dass der Prie- ster ein Trinker ist, eine Geliebte und ein uneheliches Kind hat. In 0er neuen Fassung trinkt der Priestet nicht mehr und die Geliebte ist .zu einem Polizeioffizier übergegangen. Aber die Fürsorge der Hollywooder Zensur, dass über die Kirche und ihre Vertreter nur Günstiges gezeigt wird, genügt der Kirche und ihren Gläu- bigen noch nicht. Der Erzbischof J. J. Oantwell hat in dem offiziellen Organ der Diözese Los Angeles »ich heftig gegen einen Film von David O. Selznik gewandt. Der Unglückliche ist deswegen ganz bestürzt und erklärt, er h)abe doch alles beachtet, was die Hollywooder Zensur gefordert habe. Auch eine Frauenorganisation, "Our Ladys Sodality für South America", hat den Kriegspfad beschritten* und gedroht, sie würde den Boykott über die Kinos verhängen, um zu verhin- dern, dass weiterhin, indezente Fil- me gedreht würden. Hie hofften sechs Millionen Studenten und Schüler für diesen Boykott mobilisieren zu kön- nen, um Hollywood zu zeigen: "We mean business". II. Samuel Goldwyn über den Film "Der Film Amerikas kann nicht so bleiben, wie er ist, nämlich gefällig, problemlos und verträumt. Der Film Amerikas ist ideenlos geworden. -Er lebt* von seiner Vergangenheit, von alten Erfolgen, von alten Namen.,Mit wenigen Ausnahmen braucht man heute nur einen Film Hollywoods zu sehen, um sich Hundert ähnliche er- sparen zu können. Wenn wir uns picht ändern, werden wir unsere Stel- lung verlieren. Heute entsteht der Mf ANDIRI DIUTSCHLAND 13 DEMOKRATIE IN DER PRAXIS Die folgende Geschichte wiurde in englischer Sprache aus Moskau nach Nordamerika gefunkt: Der Sowjetsoldat kann sich nicht vorstellen, wie man gegen irgend- jemanden, der zu einer der soge- nannten Minoritäten gehört, eine verächtliche Haltung einnehmen kann. Die Russen leben in Freund- schaft mit den Armeniern, die Weissrussen mit den Kosaken, die Ukrainer mit den Uzsbeken, die Tartaren mit den Juden, usf. Sie werden durch ihre Familien, durch die Schule, das Geschäft, durch die Bücher, die sie lesen, und die Filme und Vorstellungen, die sie sehen, zur Freundschaft. erzogen. Wahr- scheinlich ist das der Grund, wes- halb es für den Sowjetsoldaten im- mer einen Schock bedeutet, wenn er auf irgend eine nationale Feind- schaft oder Rassen Verunglimpfung unter den Menschen anderer Län- der stösst, mit denen er auif freundschaftlichem Fusse steht» Vor einem Jahr, im Dezember, lud der Befehlshaber der ameri- kanischen Truppen in Oesterreich, General Mark Clark, eine Anzahl russischer Offiziere und Mann- schaften zu den Festspielen in Salzburg ein. Die Amerikaner wa- ren gastfreie Wirte, und sowohl Wirte wie Gäste fanden Verständ- nis für einander auf dem Boden gegenseitiger Achtung und Be- wunderung, die der Kampf für ei- ne gemeinsame Sache in ihnen hervorgerufen hatte. Am Nachmittag machten ameri- kanische Stabsoffiziere mit ihren Gästen einen Ausflug nach Berch- tesgaden, um den sogenannten Ad- lerhorst zu besuchen. Viele in der Gruppe hatten Photoapparte, und ieder liess sich photographieren, iine Frau war dabei. Hauptmann des medizinischen Corps. Sie war eine sehr liebenswürdige Person Film der Zukunft in den Ateliers von Born, Paris unid Moskau. Hollywood ist im Wohlstand erstickt. Es bat nichts mehr zu sagen, was dich und mich berühren würde, es hält sich ängstlich fern vom wirklichen Le- ben des Jahres 1946. Hollywood ist zu reich geworden und zu faul, es nimmt sich nicht mehr die Mühe, nach neuen, ehrlichen Sujets und Ideen au suchen ... Es ist die Mis- ston des Films, Menschen zu erzie- hen und nicht, sie zu verblöden... Deshalb sollen unser Leben, unsere Probleme und unsere Sorgen und Freudien aie Filmsujets von heute und morgen bilden . . . Die Welt ist un- geduldig geworden. Sie hat — für ei- nige Zeit — die Nase voll von allen Formen der Verlogenheit. Si* will die Wahrheit. Und sie wird, sich dem anwenden, der sie ihr gibt. Der Film ist über das Stadium, in dem er die "Flucht aus dem Alltag" war, hinaus- gewachsen ... Es genügt nicht, die Themen von Filmen zu ändern, man muss ihre Gesinnung ändern . . . Ue- ber Moskau, Paris und Rom dämmert der Morgen eines neuen Film Zeital- ters ..." und zeigte grosses Interesse für das Leben der russischen Mädchen und für die Rolle, die sie in der Armee spielen- Währenddessen knackten die Apparate immer wei- ter. Unter den Amerikanern befand sich eine kleine Gruppe von Ne- gern. Auch sie photographierten sich gegenseitig. Einer unserer Leute wollte auch Bilder von ih- nen machen, und sie willigten ein. starrten aber mit einer ihm unver- ständlichen Verlegenheit in den Apparat des russischen Soldaten- Dann wollte der Photograph eine Aufnahme der ganzen Gruppe ha- ben, von Amerikanern und Russen zusammen, ein grosses Bild. Na- türlich forderte er die Neger auf, die Gruppe mitzubilden, und so traten sie zu den übrigen, und er bat sie, sich zwischen die Russen end Amerikaner zu setzen. Die Neger sbhienen bestürzt, ■ aber der russische Photograph nahm zwei von ihnen an der Hand, führte sie zu der Gruppe und wollte die Auf- nahme machen. Plötzlich sprang der weibliche Offizier auf und über die Köpfe der vor ihr Sitzenden hinweg und rannte davon- Ihr Nachbar, ein russischer Offizier, hatte ihr gera- de etwas erzählt, und redete plötz- lich in die leere Luft. Keiner der Sowjetleute konnte verstehen, was plötzlich mit dem Mädchen pas- siert war, aber der russische Pho- tograph wollte sein Bild machen, und fuhr fort, die Neger in die Gruppe einzuordnen. Mit einem Mal sah er sich um und musste entdecken, dass alle weissen Ame- rikaner, einige unter Entschuldi- gungen, andere ohne ein Wort, SONNABEND, DIN 7. JUNI, 21 UM» im neuen SAAL der PISTALOZZI-SCHUIE »Villi 1S4S * MITWIRKENDE: TILA u. JOHN MONTES HILDE HEINITZ ' HILDE MATTAUCH WOLFGANG VACANO'GERMAN WEIL WERKE VON: MOZART - BRAHMS - SCHUBERT RACHMANINOFF ' BEETHOVEN HUGO WOLFF u. o. m. ZUGUNSTEN DES DEUTSCHLAND ^ AUSTRIA 2064 U. T. 72 . 6058 Ehrenpräsident: Dr. Fritz Busch. Präsident5 Dr. A. Siemsen. Karten zu $ 20.—, $ 10.—, * 5.'— und 9 3. — VORVERKAUFS STELLEN: BARNA, Malpü 441 u. Juramento 2368, COSMOPOUTA, Corrientes 424 Libreria BELGRANO, Echeverria 2430, OAD, Tucumän 309. und Büro des Deutschland-Hilfswerk', Austria 2064 16 DAS ÄNDERE DEUTSCHLAND sich entfernten. Nur die Russen und die Neger blieben für das Gruppenbild übrig. Warum war der weibliche Hauptmann wegge- rannt? Warum standen die ame- rikanischen Offiziere und Soldaten auf und verliessen ihre Gäste? Wie kann man einem Sowjet- russen ihre Handlungsweise ver- ständlich machen? Ist irgend je- mand imstande, ihm die Ideale und Gesetze zu erklären, auf wel- che die weissen Amerikaner ihre Berechtigung für ein solches Be- nehmen gründen? Ist es möglich zu begreifen, wie sich die weissen Amerikaner eine so monströse Art von Rassenverunglimnfung gegen Waffenkameraden erlauben kön- nen, Kameraden, die die gleiche Khakiuniform und die gleichen Ab- zeichen tragen wie sie selbst, die Seite an Seite mit ihnen unter der Fahne der Vereinigten Staaten kämpften? Und dies nur, weil sie eine schwarze Haut haben? Die Moral von der Geschichte wurde vo» dem russischen Sen- der aufgestellt. Er sagte: "Ein Land, das seine Jungen und Mäd- chen dazu erzieht, alle Menschen zu achten, einerlei welcher Ab- stammung und Nationalität sie sind, kann keine Rassenfeindschaft oder -Verunglimpfung im Heer dulden. Das gesamte Sowjetheer ist ein Spiegelbild der allgemeinen Struktur seines Landes." So unangenehm es für den Aus- senstehenden sein mag, wenn die russische Regierung sich in dieser Weise als demokratisch bezeich- net, was sie sicher nicht ist, so betrachtet doch der Sowjetbürger wie der Bürger fast aller Länder der Welt, die Stellung zur Rassen- fraere als demokratischen Prüf- stein. Mögen in der Geschichte, wie sie dem russischn Volk zu Oh- ren kam und wie sie im Radio ver- breitet wurde, auch einige Ueber- treibungen vorkommen. ?<-, kann doch die wesentliche Tatsache nicht geleugnet werden. Die Antwort auf diese Art Pro- paganda ist offensichtlich. Wir dürfen uns nie dadurch verletzt fühlen, ehe wir nicht die unde- mokratischen und diskriminieren- de Methoden ausrotten, die uns so lange als farbenstolzes Volk kennzeichneten. (Worldover Press) CASA FILATELICA GUILLERMO KARBAUM Einziges Briefmarkenspeziaigeschäft in der Republik. Herausgeber des Bollvia-Spezial-Album. LA PAZ - BOLWIA Calle Bolivar (Eiaflcio Paris) Casilla 323 HOTEL ZUR HABSBIJRG 25 DM MAYO 447 — U. 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