OTRA ALEMANIA DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORCANO DE LOS ALEMANES DEMOCRATICOS ßt AMERICA DEL SUR AUS DEM INHALT« Oda Olberg: DER MENSCH IST NICHT AUF DER WELT, UM GLUECKLICH ZU SEIN August Siemsen: POLITISCHE STURMZEICHEN "WIR WOLLEN DEN KRIEG" ENGLISCHE SOZIALISTISCHE KRITIK AM MARSHALLPLAN JUDEN UND ARABER DIE BODENREFORM IN DER OSTZONE Arthur Hesslein: VIERMAL GOETHE Ulrich Becher: DER ROSENKAVALIER S5?,-7,i--.T-.-w ■ -w •??- ...................... BJ£EjVj_0_S_^v A. 1 __•___TU C Li Ai A N 3 u 9 » 3 1 U t.....1f k O 7 2 6 4 ———^——a——BP—iiMii «mumm i. um. "~™, «««-.«wn« NUMERO 152 15 DE ©CTUBRE DE 194? [ Deutsche Bibliothek Frankfurt rm Main k (rt DAS ANDERE DEUTSCHLAND EIN ERMUTIGENDER BRIEF Walter Auerbach der als Emigrant In der deutschen Oewerkschafts-Konunls- elon in London und heute wieder In Deutschland titl« Ist, sehreibt uns den folgenden Brief: Liebe Freunde vom Andern Deutschland! Wir haben In den langen Jahren, in denen wir, Tausende Kilometer voneinander entfernt, das Leben politischer Emigranten lebten, im- mer wieder schmerzlich die Tren- nung durch den Veiten Ozean empfunden. Zu Brieten blieb bei dem Anstrum der täglichen Arbeit nur selten Zeit. Aber Euere Zeit- schrift gab ein so lebendiges Bild Eurer Arbeit und Eurer Gedanken- welt, dass sie stets von neuem die Entfernungen überbrückte. Von Anbeginn unterschied sich Euer Blatt von der Fülle der Emi- grationszeitschriften durch seine Haltung. Es war von der ersten Ausgabe an bis zu der letzten, die ich in London sah, menschlich so sauber und in seiner Darstellung so zielbewusst konstruktiv, dass es — leider — wie ein Fremdling un- ter den Zeitschriften wirkte, die sich auf dem Arbeitstisch türmten. Mit bewundernswürdiger Klarheit hieltet Ihr Euch von den rasch wechselnden politischen Moden der Emigration und von den Propagan- daströmen der Weltpresse fern. Das Bild der deutschen Wirklich- keit, das Ihr euren Lesern wie in einem Brennspiegel zeigtet, erfass- te, das Wesentliche, und die politi- sche Problematik, an die Ihr sie heranführtet, hatte die zentralen Probleme der Weltbürger aller Kontinente zum Gegenstand. Auch unter günstigeren techni- schen und politischen Verhältnis- sen wäre eine derartige redaktio- nelle Arbeit eine grosse Leistung gewesen. Unter den Bedingungen, unte*r denen Ihr arbeiten musstet, war sie eine grosse Tat. Jetzt, da ich nach monatelan- ger Unterbrechung das Andere Deutschland in Deutschland erhal- te, kann ich vielleicht noch besser als vorher im Ausland ermessen, was Eure Arbeit weit über Euren südamerikanischen Kreis hinaus bedeutete und bedeutet. Ihr habt an Eurem Teil gezeigt, dass es mög- lich ist, die Fackel des demokrati- schen Sozialismus leuchten zu las- sen, als andere sie zur Beleuch- tung ihres Elfenbeinturmes oder ihres politischen Ghettos benutz- ten. Und vor allem den Jüngeren habt Ihr erwiesen, dass Politik nicht den Charakter verdirbt, son- dern Charakter voraussetzt. Eines Tages, wenn die drücken- de Papiernot es gestattet, werden die wesentlichen Beiträge des An- dern Deutschland in Buchform vorliegen. — Eure zusammenfas- senden Bericht und Eure Ueberle- gungen. Wir brauchen diese Bände, nicht als Erinnerung an eure zehnjährige Arbeit, sondern als fri- schen Beitrag für unsere Arbeit in Deutschland, für unsere "Fal- ken", für unsere Studenten, für un- sere Funktionäre. Noch dringender aber brauchen wir viele von Euch in der Heimat. Walter Auerbach BRIEFE AN DAS DEUTSCHLAND-HILFSWERK Emil Samorei, Gelsenkirchen, (von den Nazis zu jiebenslänglichem Zuchthaus verurteilt): .. .Zunächst können wir ja, nur un- seren herzlichsten Dank für die treue Fürsorge aussprechen. Es wrid die Zeit kommen, da werden wir gleiches mit gleichem vergelten und das wer- den wir dann auch in reichlichem Masse tun. Nochmals meinen herz- innigsten Dank dem edlen Spender oder der edien Spenderin. Adolf Stephan, Hannover: ...Als vor einigen Tagen ein Paket avisiert wurde, ging ich mit grosser Erwartung hin, um es abzuholen. Die grossen Erwartungen wurden jedocn tibertroffen, als zu Haus der Inhalt zum Vorschein kam. Voll Dank ge- dachten wir des Spenders bezw. der Spenderin, der es gelungen war, mit- ten in „unserer Hoffnungslosigkeit hinein einen Sonnenstrahl zu bringen. Ja wir waren wirklich hoiiungslos, zumal wir für unsere 3 Kinder kaum noch etwas zu essen hatten. Bis jetzt war zwar das Leben nicht üppig, aber Immerhin erträglich. Seit einiger Zeit ist auch für eine Familie mit den be- scheidensten Ansprüchen durch Man- gel an den primitivsten Lebensmittel!, das Leben kaum noch iebenswert. Ja es war eine Hilfe in bitterer Not! Wir waren so ungefähr am Ende und völ- lig hoffnungslos nur auf das wenige angewiesen, was es hier auf Lebens- mittelkarten gibt, nachdem schon vqr einigen Wochen die letzten Kartoffeln YWfaraucht waren, in dieser Zeit ha- ben wir den Hunger praktisch ken- nengelernt und es ist schwer, sejfbst mit hungerndem Magen schwere ver- antwortungsvolle Arbeit leisten zu müssen, schwerer jedoch ist es noch den Kindern (es sind deren drei im Alter von 12. 8 und 7 Jahren) sagen zu müssen: es ist nichts mehr da... Seit Februar 1946 leite ich im Lan- desjugendamt Hannover das Referat Jugendpflege. Es war ein schwieriges Beginnen, aus deim Nichts heraus die- se Arbeit aulzuziehen. Die Jugend stand verraten durch die Hitlerjugend und NSDAP abseits und hatte keiner- lei Interessen an den Dingen, die wir ihr bieten wollten. Es waren Monate hsrter und entsagungsvoller Arbeit, die mich viele Tage in der Woche von Hause fern sein liess. Aber der Erfolg lässt sich nicht übersehen! Rund 30 % der gesamten Jugend sind inzwi. sehen im Rahmen der Jugendpflege er- fasst und es besteht die Hoffnung, dass sich diese Zahl ständig erhöht. August Qreti, Saarstrasse 124, Hildes- heim : Gern bestätige ich den Empfang von drei Paketen, die uns durch das DHW aus der Stadt zugesandt wurden, die uns so lange Zeit unsere zweite Hei- mat war. Die tixaterieile Hilfe, die uns damit zuteil wurde, ist ein Beweis da- für, dass die enge Verbundenheit durch unsere gemeinsame Arbeit gegen das Hitlerregime nach so vielen Jahren der Trennung noch lebendig ist. Wenn auch n-ach dem Verlassen des argen- tinischen Beden» unser Kampf gegen LA OTRA ALEMANIA "Das Andere Deutschland" (fundado «I i de Jnnlo de 1937) /lutorlzad© per B*soiueI6n no. 214 del Mlnlatro del In- terlor (11 abriJ 1945 Confirmado pot Deereto Nr. 80.911 <6 sept, 45) del Superiot Gobierno de 1» Naciin, Begistro naciona) de 1» Propiedad InUiec- tUÄl Nr $3 013S Jahresabonnement: 18.-— Pesos »rfentlnoe (Imvoraus sahlbar) Geldbeträge erbitten wb ausschliesslich pci Giro oa.tr Bon« Pest») oder Seheck auf Sr. Juan Carl, Tueumfcn 309. Bs. Aires und an unseren Stadtkassierer. DAS ANDEBE DEÜJ ISCHLAND ISX KEIN auf Profit ausgehendes Geschäftsunterneil- men. Es lebt nur dank der Unterstützung sei- ner Freunde Spendet für den Pressefondsl Erscheint am l. und 15. eines jeden Monate, Bedacclön y Administracl6n; Tucumän 809 Buenos Aires (T. A. 31.7264) Einzelnummer $ 0,50 VERTRETUNGEN DES D.A.D. BOLIVIEN La Pas: Gulllermo Karbaum, Ca» •lila 333. Tarija: Manfrede Hammerschlag, Lista de Correoe. Cochabamba: Los Amigos del Li- bro, Casilla 450. t BRASILIEN Rio de Janeiro: Curt Uebel und Willi Keller beide Casilla 4231. Südstaaten: Arturo Hesslein Rua Barroa de Amazonas 61, Porto Alegre, PARAGUAY Asunclön: Enrique und Susann» Bloc£. General Oiaz 276- CHILE Osorno: Oscar Chylik, Casilla 421 URUGUAY Montevideo: LA OTRA ALEMA- NIA Sorlano 1224. USA New York: Gretl und Herrmann Ebellng, 203 West 98 Street, N Y 25. SCHWEIZ Basel: Herrmann Graul, Steinen» graben 12. FRANKREICH Paris: S. P D., 9, rue Victor Mass*. Paris 9e. ) Vorausbezahlung des Abonne- mentsbetrages ist in jedem Falle unerlässllch. den Nationalsozialismus viel grössere Formen annahm — es ist überflüssig, den Freunden zu sagen, dass wir Vom ersten bis zum letzten Tag, d- h. un- serer Befreiung auch im deutschen Konzentrationslager massgebend an der Widerstandsbewegung teilgenom. men haben — so zählen doch die da- maligen Jahre, wo wir den gemein- samen Widerstand in Buenos Aires or- ganisierten, zu den besten Erinnerun- gen. Es freut uns ausserordentlich, dass alle die Menschen, mit denen wir damaos aus diesem Anlas» Freund, schalt pflegten, bis heute die Fahne hochgehalten halben, indem ich für mich und meine Frau allen hilfsberei- ten Freunden unseren herzlichsten Dank sage, wünsche ich für Eure Or- ganisation, an deren Wiege wir letzten Endes ja auch standen, den best«» Erfolg. O AS ANDtltt DeUTSCHlAND S Der Mensch ist nicht auf der Wel t, um glucklich zu sein S»s Folfende Ist die Säaleltuag e.ua Oda Oslfeerf* demnÄchst erscheinenden Such "Der Mensch sein ElgenAr Feind, Betrachtungen über die Oerechtlgkelt". "Der Mensch ist nicht atif der Wdt, um glücklich KU sein" — diesem Ce- meinplatz begegnet man auf schritt und Tritt. In Ihm werden zwei nack. te Tatsachen nebeneinander gestellt: dass der Mensch auf der Weit ist und eich nicht glücklich führt, aber es liegt Ihm die unausgesprochene An. nähme zugrunde, dass es irgend ein "Warum" für dieses Auf-der-Welt- Sein geben müsse. Worauf ein Höheres Wesen, oder die Natur, oder die Weltgeschichte es mit dem Daaein des Menschen abge. sehen haben mag, wissen wir nicht. Sein Wohl und Wehe scheint diesen Instanzen nicht besonders am Her- zen gelegen zu haben. Wir wissen aber sehr genau, dass jeder Mensch nach Wohlsein strebt. Zunächst wU er le- ben, dann seines Lebens froh werden. Obwohl er das einzig zwecksetzende Her ist, hat er diesen seinen Zweck nie erreicht, und ist sogar dahin ge- langt, ihn zu verleugnen und sich sei- ner zu schämen. ''Wir sind nicht zum Glücklichsein auf der Welt" ist die Formel seiner Niederlage. Die Mutter sagt es zur Tochter, die den unge. liebten Mann nieht heiraten will, der .Vater zum Sohn, den er von der ge- llebten Kirnst oder Wissenschaft In das Bureau seiner Fabrik nimmt. Dem Kinde wird es gesagt, dem man die Spielzeit verkürzt. Als unausge- sprochenes Motto treibt es den Ar- beiter an die Maschine und weckt die von Oda Olberg abgekämpfte Arbeiterfrau zur nie en- denden Fron für Haushalt, Mann und Kinder. Es steht am Tagesanfang und am Tagesende, von MühsaJ und Stumpfsinn weitergegeben und sie ge. dankenlos rechtfertigend. Und wenn sich im Grau solchen Alltags doch immer kleine Stücke blauen Himmels zeigen, wärmende goaüene Flämmchen im tristen Däm- mer, Gipfel in eintöniger Ebene, so fehlt der Glaube an deren Dauer und fast der Mut zum Frohsein. Aus der Formel der Resignation wird der Aus- druck bösen Gewissens, als entzöge sich der Mensch durch Glücklichsein dem allen aufer: 4rten Schicksal. Wie geht es zu, dass der Mensch, dieser grosse Besieger der Umwelt, sich dazu versteht, seine Glücksan- sprüche vor sich selbst nicht gelten zu lassen? Diese Ansprüche, die ei- gensinnig und zähe mit jedem von uns geboren werden? Ist es ein apon. taner Verzicht, von der Erfahrung er- zwungen, tröstend durch das Be- wusstsein allgemeinen Menschenjoses? Indem der "om Leben Enttäuschte die Formel über sein Jtiinzelschicksal stellt, dass der Mensch nicht zum Gi'ückUchseln da ist, wird wohl seine Bitterkeit gemildert durch das Gefühl der Gemeinschaft, wird seine Aufleh- nung gebrochen durch das der Un- abwendbar keit. Aber die Formel ist nicht der spontane Ausdruck der menschlichen Einstellung zu Leben und Schicksal, sondern ist geschieht. lieh geworden unter dem Druck von Machtverhaltnissen. Es ist beachtenswert, dass diese an» gebilche Unerreichbarkeit des Glücks Immert nur "von oben nach unten" behauptet wird. Der Stärkere lehrt sie den Schwächeren, tröpfelt sie Ihm beharrlich ein, jedes Mau?, wenn den Schwächern die Sorge plagt. Sie Ist durchaus nicht Ausdruck einer Lc« benserfahrung schlechthin, sondern eine Verallgemeinerung, für die man in Stunden der Not empfänglich ist- Sie wik' nicht Trost bringen, sondern Resignation, sie wird dem Mühseligen und Beladenen angeboten, gleichsam als billige Volksausgabe der Hoffnung. Dass ein Wort weitergegeben und übernommen wird, ist weder ein Be- weis für seine objektive Richtigkeit noch dafür, dass es irgendetwas Gutes und Vernünftiges wirkt. Es kann ste- reotyp werden, well es verbreiteten Stimmungen entspricht und denen nützlich erscheint, die Redensarten ausgeben, wenn sie sie auch für sich selbst nicht brauchen. "Der Mensch", "das Individuum", von denen hier die Rede war, ist Z» nur eine Abstraktion. In ihrer kon. kreten Existenz sind die Menschen reich und arm, Bedrücker und Be . drückte, privilegiert und recht Joe, mit Bildung gerüstet und unwissend, be- waffnet und wehrlos, unabsehbar ver- knäuit, wie alles Konkrete. Nicht für aUe war die Welt ein Jammertal» Nicht allen galt das passive Hinneh- men als Tugend, das Verlangen nach Wohlsein als unsciemltche Gier, das Glück als etwas, das dem Menschen >om Schicksal nicht bestimmt Ist. Diese Lehren gehören in das Kapital der Klassenp&dagoglk. Den verelen- deten Massen, die um soviel Lebens- freude verkürzt waren, sollten sie eine Wegaehrung bieten für ihren Gang durch dies Jammertal, ein mil- des Betäubungsmittel, das den Schmerz verringern unl von Nach- denken und Auflehnung abheben sollte. Wenn wir nun hier den Menschen betrachten wollen in seiner Feind* schart gegen sich selbst, diesen ge. schlagenen Sieger, der über jautef verwirklichten Zwecken den Kom* pass verloren hat au seinem wesens- gemässen Zweck, so seien klar und deutlich Ausgangspunkt und Wert- mass aufgestellt. Mit dem Strebes nach Glück, will sagen nach der Ent- faltung dessen, was in ihm liegt, wird der Mensch geboren und spricht sieb, das Recht auf dieses Streben zu. D? setzt es ein gegen die Hemmungen der Umwelt, will es aber durch kein aussermensohllches Gebot geschmä- lert wissen, kein Schicksal soll Ihm. den Weg Verlegen, ausser dem in sei- ner eignen Brust. Bs ist befreundend, dass dies« schlichte Selbstverständlichkeit aus- drücklich gesagt werden bor. Sie liegt ja — unausgesprochen — jedem sozialen, also auch Jedem geschicht- lichen und ethischen Miasstab zu grun= de. Wenn es Lei der Beurteilung ei» nef SrslgnlAW# o&f» YA NO HAY DUDA AI sin y al cabo se desvelö el Gran Misterio. Los que durante mäs de 29 meses hemos leido con ansiedad todas las novelas poli- ciales que sobre el sin del "Führer" se han propalado por el mundo, podemos descansar en paz, que Adolfo Hitler tambien lo hace. Artur Waxmann ha asegurado a los jueces de Nuremberg que viö al "Führer" morir. Con lujo de detalles, capaces de desmentir al deiective mds desconfiado, relato el ex-jefe de la Hitlerjugend, como viö al moribundo "sentado rigidamente en un sotä con la sien per« forada y manändole sangre en abundancia". En una pequena habi- tacion del refugio de la Reichskanzlei se habia disparado un tiro de rsvolver en el paladar. Eva Braun se envenenö con cianuro de petasio. Los testigos del momento histörico guardaron cinco minu- tos de silencio y luego quemaron los cadäveres en una pira de lena regada con 180 litros de nafta. Como el fuego no consumiö la came, Waxmann arrojö los caddveres a un pozo de una bomba, y all! yacerdn todavia. He aqui la definitiva verdad sobre el suceso que puso t£rmino a la segunda guerra mundial. Hitler estd muerto, requete-muerto. Pero encarando el asunto bi6n, tenemos que confesar que la noticia, por reconfortante que sea, no nos tranquiliza por completo. El panorama internacional del momento nos hace temer, que el muerto de la Reichskanzlei que perdiö la guerra, est£ por ganar la paz. Contribuir con todas nuestras fuerzas a que ello no suceda, evitar con todos los medios a nuestro alccmce, que se desencadene otra catäcstrofe que esta vez serä at6mica y bacteriologica, he aqui la tarea a la que no debemos sustraemos. ft DAS ANDERE DEUTSCHLAND einer politischen Massnahme auf Glück und Unglück der Menschen nicht ankommt — und wären es- auch zeitlich oder örtiich unendlich weit Abliegende Ausstrahlungen — dann haben wir überhaupt kein Kri- terium. Dann hängt das Ereignis als Einzeltatsache in der Luit, bezie- hungslos. Erst durch die Beziehung -zu Wohl oder Wehe -tritt es über- haupt in die Wertsphäre. So können z. B. statistische Ergebnisse aJe mög- liche wissenswerte Einsicht vermitteln, über Bevölkerungsdichte, Lebens, tiau-er, Geburtenziffer usw., aber sie bleiben der Sozialwissenschaft so fremd wie Mathematik oder Chemie, sobald man sie ohne Verbindung mit Wohl und Wehe betrachtet. Wenn von Glück und Unglück der Menschen ab- gesehen wird, so bleiben gewiss viele interessante Fragen zu lösen — wer war die "eiserne Maske" oder Kaspar Hauser? worauf beruht die sobjektive Gewissheit der Mathematik? wie isc die Zweckmässigkeit des Instinkts zu erklären? usw. ins Unendliche —, aber sie liegen ausserhalb der Wertsphäre. ' Woulten wir an soziale Fragen ohne Bezug auf Glück und Unglück — (und somit auch auf Gut und Böse — herantreten, so wäre unsere Betrach- tung eine Magnetnadel ohne Fol. * Der Versuch,, das menschliche Glüoksstreben, trotz unseres unmit- telbaren Wissens darum, systematisch zu diskreditieren, es darzustellen als kleinlich, egoistisch, als Weigerung, »ein Ich den grossen Strömungen*ge- schichtlichen Geschehens anheimzv, geben und in ihnen unterzutauchen, verdient nicht nur vom. psychologi- schen Standpunkt eine Zurückwei- sung. In ihm koirairt eine Zeitströ- mung zum Ausdruck. Er bedeutet eine tatsächliche Gefährdung, deren gifti- ge Früchte schon in voli'er Reife ste. hen. Der Mensch soll heute seine Augen auf ferne Höhen richten, weit über "persönliches Glück" hinaus. Anderes eis persönliches Gitick gibt es nicht — der blosse Ausdtruck ist schon ein (Stück Vernäbelungstechnik. Dass der Mensch nicht zum Glücklichsein au! der Welt wäre, hat man ihm schon seit vieJen Jahrhunderten gesagt. Da es für die grosse Mehrheit wirklich wenig Möglichkeit gab, es sich auf der Erdie wohl sein zu lassen, bestätigte jeder Tag dieses Wort, Wenn im Mittelalter die Kirche Entsagung und Askese predigte, so bot sie gleichzei- tig trotz des Ueberfilusses, in dem ihre Würdenträger lebten, den Mühseligen und Beladenen Trost. Gewiss hat sie die Ketten schwerer vnd dauerhaf- ter machen helfen, aber sie hat es Un- zähligen erleichtert, sie zu tragen. Die heutige Weh'e der Glücksver- neinung ist wesentlich vcn der kirch. liehen und mittelalterlichen Einstel- lung verschieden. Vor allem fehlt ihr der Ausgleich im Jenseits, sowie der Zweck, für unvermeidbares Elend Trost zu bieten und aus aufgezwun- genem Leid durch Geduld und Ver- zicht seelische Läuterung zu erringen Es fehlt ihr also — und das ist ein Sehr wesentlicher Unterschied — d'e Einschätzung des Individuums in sei- ner Elnztgweit* Die heutige Glücks Verneinung soll — im Gegensatz zur christlichen —, die Massen nicht geduldig und füg. sam machen, ihr Joch zu tragen, sie soll nicht Energie' und Streben ein- schläfern, sondern ablenken. Sie ab- lenken und womöglich steigern, um sie nutzbar . zu machen für fremde Ziele. Von der Seite der Mitläufer und Werkzeuge aus betrachtet, waren und sind Faschismus und Nazismus den psychischen Massenepidemien des Mittelalters gleich zu setzen. Diese waren ein jähes Aufflammen, eine Exaltation, die sich in kurzer Zeit selbst verzehrte. Auch sie traten in Zeiten grosser Depression auf, wo "Heilslehren" um sich greifen, wie Feuer auf trockner Steppe. Aber Fa- schismus und Nazismus waren kein kurzes Aufflammen, weil ihr Boden jahrelang bearbeitet worden war, um die Saat von Sonderinteressen aufzu- nehmen. Und ein wesentlicher Tel. dieser Bearbeitung war die Anti. Glückspropaganda. Wären die Menschen nicht durch den ersten Weltkrieg verelendet, ent- täuscht, entwurzelt und hoffnunsglos gewesen — ich spreche hier von den besiegten oder um den ''Sieg" ge- prellten Ländern, wo der Faschismus anfing -—, wären sie nicht ausgehun- gert gewesen an Leib und Seere, so hätten sie nicht so gierig nach einen: Surrogat für ihr Glückstreben gegrif- fen. Man hat den stumpf gewordenen Gehirnen und den überreizten Ner. ven allgemeine, nebelhafte Aufga- ben geboten: Dienst am Staate, an der Nation, an der Rasse, an der Par- tei, am Führer. Das Glückstreben wurde auf Abstraktionen, auf Un. wirkliches und Unvorstellbares ge- richtet» Dieser durch systematische Beeinflussung abgelenkte Trieb ver. hält sich zum spontanen, erhalturgo. gemässen Glückstreben wie der Fe- tischismus zum normalen Geschlechts- trieb. Man hat die Menschen aus der Anschauung, aus der unmittelbaren Wirklichkeit gerissen, die sie mit tau- send feinen Fasern in das gemein, schaftliche Leben verweben, und ha" ihnen Abstraktionen gegeben, wie Rassenkult, Führerkult, nationale Weltmission, Auserwähitheit. Unter einem Feuerwerk von Phrasen wurde es in die Köipfe gehämmert, dass der Einzelne und sein Schicksal nichts ist, die Summe der Einzelnen nichts, das Heute nichts, bis schliesslich nur etwas Geisterhaftes und Wesenloses blieb, das phosphorescierende Licht der Kirchhöfe. Nicht zum Glück, zum Heldentum sollte der Mensch geboren 5ein, zum gefährlichen Leben; er soll- te sich nicht kümmern um sein win- ziges Dasein, sondern sich ais Sand- korn ansehn für den Riesenbau der Zukunft. Bei all dem konnte sich der Einzelne nichts denken und noch we- niger etwas vorstellen. Von Abstrak. tionen kann der Mensch nicht leben, er braucht sie, um seine Gedanken zu vermitteln, wie er Packpapier braucht zum Versenden der Waren, aber man isst das Packpapier nicht und kreidet sich nicht damit. Es musste eine grosse seelische Lee- re da sein, damit die Massen (das Wort wird nicht für eine soziale Schicht, sondern rein quantitativ gebraucht) auf diese Rattenfängerkünste- hinein- fallen konnten. Die äussere und inne- re Not hatte dem Menschen sein kleines Glück genommen seinen über- sehbaren Horizont, ali'es, was der Ein. zelne lieben und begreifen konnte, erreichbare Ziele, Geborgenheit unci Zuversicht; seine Wirklichkeit hatte sie ihm genommen und ihm nicht die Kraft gelassen, sich eine neue Wirk- lichkeit zu schaffen^ Und a'is ihm eine Welt der Wahngebilde geboten wurde, hat er sich auf sie gestürzt, wie der Verdurstende auf frisches Wasser. Der Faschismus hat kompakte Mas- sen gegen ihren eigenen Lebenssinn werfen können, nachdem er ihnen diesen Lebenssinn wegeskamotiert hatte. Der Einzelne hat sich hand- haben und verwerten lassen, weil sein innerer Schwerpunkt verlegt worden war. Wenn man das Wort "Natur" im Gegensatz zum Zivilisiert-Mensen, liehen gebrauchen könnte, müsste man diesen Zustand unnatürlich nen- nen. Es ist unnatürlich, seinem Er- haltungsgesetz zuwider, dass ein In- dividuum seine Eigenstrebigkeit ein- büsse. Jedes Tier behält sie bis zum Tode. Und in der Tat hat man den Einzelnen nicht ungestraft um seinen Lebenssinn gebracht. Der "entpersön- lichte" Mensch des Nazirausches hat; sich als entmenscht erwiesen. Man hätte die Gesellschaft nicht aus den Angeln heben können, wäre nicht ein Teil der sie bildenden Menschen ios- gelöst worden von angebornen Bin- dungen, aus vertrauter Gewohnheit, verbannt aus Pflicht und Selbstach- tung, aus seelischer Heimat, Uer Zu. sammenhalt der Gesellschaft liegt in der Eigenstrebigkeit der Inßividueii. Ihr politischer Rahmen ist die De-# mokratie. Dass Willen und Tun der Massen zusammengefasst wurden in ein Staubecken, dessen Wasser der Wahn und die kurze Einsicht eines Einzelnen oder einer kleiner Zahl sich zu regeln vermasst, hat die heutige Weltkatastrophe ermöglicht. Wenn so an der Schwelle der Be- tracihtung menschlicher Dinge etwas so Menschliches wie die Venogen- ' heit, aufzuzeigen und beiseite zu schieben war. die auf Vorteil gerich- tete Schlauheit der einen, die träge Aufnahmebereitschaft der andern, so tritt man darum noch nicht auf fe- sten Boden und in hellen Raum. Viel- leicht waren die Menschen noch nie in ihrem Innern so unsicher und so lichtscheu, wie heute. Dabei handelt, es sich nicht um faschistische Weg- bereitung und künstliches Chaos m den Köpfen, sondern um etwas, das viel tiefer liegt. Wir sind wirklich- keitsfeige geworden. Das ist nicht eine Folge der heutigen Katastrophe — als etwas Grauenhaftem, von dem man sich abwendet —. es ist eine ihrer Ursachen. Für Herodot ist der Mensch . des- halb so unglücklich, weil er soviel weiss und so wenig vermag. Heute kann man das Wort umkehren: er. weiss unendlich viel weniger als er vermag. Wissen ist ja nicht ein An- einanderreihen von Zahlen und Wör- tern, die Unvorstellbares enthalten, DAS« ANDERE DEUTS C Ht AND sondern ein lebendiges sieh zu Eigen machen, ist seelisches Erfassen. W'is senschaft und Technik haben das Könneii des Menschen über die Reich, weite seiner Erkenntnismöglichkeit getragen. Der Radius der technischen Fähigkeit, zu zählen, zu wägen, zu messen ist viel, viel grösser als der des Begreit'ens. Was sagen uns zwan. eigstellige Zahlen, welche Vorstel- lung verbinden wir mit der bei der Atomsprengung freiwerdenden Ener- gie, mit den Räumen, in die Raketen und Mikroskicp dringen? Von der Sprache der Technik zu den Dinger; und durch, die Dinge wird später zu reden sein. Hier soll hervorgehoben werden, dass wir uns von Tag zu Tag mehr daran gewöhnen, mit Wörtern umzugehen, die Unfassbares enthal- ten, also für uns leer sind. Dies" Weit des Allerrechenbaren, Ailwäg- baren, Allvoraussehbaren stösst uik- m die Unwirklichkeit. Wenn wir schon in einer Atmosphäre des Un. vorstellbaren leben solien, so ist es vielen heimischer bei Geistern, rüc- kenden Tischen, intuitirem Wiss.n um mystische Zusammenhänge, bei Ahnungen und Grauen, als hei Atom- gewichten, Lichtgeschwindigkeit, Ab- stand der Gestirne, magnetischen Räumen, und dergl. Anstelle der Ehrfurcht vor dem Unerkennbaren ist •die Furcht vor dem Erkannten ge- treten. Und damit die Unredlichkeit in der Handhabung der Wörter. Sie werden zu Würfeln, mit denen rnaa im Kaffeehaus und am Biertisch han. tiert. Das unklare Gefühl, dass wir von diesen Dingen nichts begreifen, färbt ab auf unsere Stellung zu jeder Erkenntnis. "Was können wir schon wissen!" sagt der Mensch und ver- kriecht sich in das Dämmerücht ei- nes aus Wörtern und Papier gebilde- ten Urwalds. Nichts wird Wissenschaft und Tech, nilc hindern können, tiefer zu schür, len und höher zu steigen. Dabei wira der Aufstieg immer steiler, die Ent- fernung vom Erdboden immer gros- ser. Das Wort wird nicht Fleisch, son- dern Papier. Aber diese Entwirkli- chung des Erlebens ist nicht nur eine Folge von Wissenschaft und Technik, die uns über die Grenze des Begreif- baren hinausführen, in ihr äussert sich eine Wirkilchkeitsflucht, die ih- ren Antrieb im Wesen des Menschen hat, in seiner Feindschaft mit sic.i selber. Aug in Aug mit seiner Wirk- lichkeit wird der Mensch von einem dumpfen Schuldgefühl erfasst, nicht der Urangst der Kreatur, sondern dem Bewusstsein, sein eignes Wesen nicht auszuprägen, sein eignes Leben nicht zu leben. Er fühlt, dass er sich selbst und den andern etwas schuldig ge- blieben ist. Aber er scheut sich, zu wissen, was er schuldet und diese Scheu treibt ihn zu Mystizismus und Rausch oder zu einer Lebensgier, die ihm am Leben vorbeihetzt. Er scheut sich vor dem Blick auf klar^ Umrisse, auf Verantwortung und Pflicht, scheut sich vor dem Erweichen, wie der Kranke und Sorgenvolle, den das Er. wachen zu Schmerzen und Kummer ruft. Er rettet sich in den Traum. Aber das Gebäude der Zivilisation ist heute zu hoch geworden, als dass die Menschheit ungestraft nachtwandle- risch. an seinem Rande gehen könn- te. > Diese Epoche der grössten Gefahr- dung ist die einer bisher nie erreich- ten, ja, kaum erträumten Herrschet über die Umwelt. Der Mensch hat sich durch die Geschichte gequält im Kampf gegen Gefahr und Hemmung. Um dahin zu gelangen, wo er heute steht, hat er viel preisgegeben, das ihm gemäss war, hat an äusseren Möglichkeiten errungen, was zu ertas. sen und sich -tu eigen zu machen ihn> die innern Möglichkeiten fehlen. Möglichkeiten, die in ihm liegen seit Anfang der Zeiten, und die im Da- seinskampf verkümmert sind. Er hat äussere Feinde besiegt, ist aber über dem Kampfe sich selbst zum Feinde geworden. Die Freiheit lockt ihn nicht, wie sie das Haustier nicht lockt; Veto Trieb nach Gerechtigkeit, bleibt ihm nur das böse Gewissen ei- ner nie getilgten Schmti. Vielleicnl ist es gerade darum an der Zeit, von Gerechtigkeit zu sprechen, als von einem erdverhafteten Streben, von dem wir seit Ewigkeiten wissen, dem wir aber erst heute Gestalt geben können. POLITISCHE STURMZEICHEN Die Spaltung der "Vereinigten Na- tionen" in zwei feindliche Lager, die in Lake Success zu immer heftigeren unfruchtbaren Auseinandersetzungen führt, hat in den letzten Wochen und Tagen sich, sichtbar weiter zugespitzt. Dreierlei verdient besonders hervorge- hoben zu werden. I. Da ist zunächst der engere orga- nisatorische Zusammenschluss von neun kommunistischen Parteien in Warschau, die ihre Zentrale nunmehr in Belgrad haben. Warum ist das ge^ schehen ? Die Auflösung der Dritten Interna- tionale, die zur Zeit des russisch-an- gelsächsischen Bündnisses gegen die Achsenmächte unter der Vorgabe er- folgte, dass die Internationale ihre Aufgaben erfüllt habe und durch die Entwicklung. überholt sei, gehört zu den taktischen Manövern, zu denen sich die Sowjetunion durch die wech- selnden politischen Situationen genö- tigt glaubt. Es war die Situation, die auf dem Kongress der deutschen Anti- faschisten in Montevideo einen kom- munistischen Vertreter dazu veran- lasste, dem "Andern Deutschland" "sozialistisches Sektierertum" vorzu- werfen, weil wir auch damals unsere sozialistischen Ueberzeugungen offen vertraten und den Kapitalismus kriti- sierten. Trotz der ofiziellen Auflösung der Internationale hat aber der Kon- takt zwischen den kommunistischen Parteien und ihrer zentralen Leitung nie aufgehört. Wenn jetzt der Welt der engere or- von Augast Siemsen ganisLiorischg Zusammenschluss der kommunistischen Parteien der dem Machtbereich der Sowjetunion ange- hörigen Länder und derjenigen Frank- reichs und Italiens verkündet wird, so ist das die Antwort der Sowjetunion auf Trumandoktrin und Marshallplan. Diese Antwort besagt: Wir sind durch- aus nicht gewillt, nachzugeben und zurückzuweichen. Wir setzen vielmehr auf dem europäischen Kriegsschau- platz der Macht des DoJIars die Kraft der kommunistischen Parteien und ihren Einfluss auf die Massen entge- gen. sfJ Da für den Kampf um Europa Ita- lien und Frankreich besonders wichtig sind, so sind augenscheinlich gerade die kommunistischen Parteien dieser beiden Länder in die neue kommuni- stische übernationale Organisation miteinbezogen worden. Frankreich und Italien spielen eine entscheidende Rolle beim Kampf um das Mittel- mehr, für das Gelingen oder die Durchkreuzung des Versuchs, das Mit- telmeer völlig in das Machtgebiet der angelsächsischen Staaten einzuglie- dern. Darüber hinaus wäre der Ver- such der Organisierung und des Auf- baus Westeuropas nach den Plänen von Truman und Marshall, d. h. als Bollwerk gegen die Sowjetunion, end- gültig gescheitert, wenn die kommuni- stischen Parteien in diesen Ländern die Macht erlangten. Aber selbst wenn man damit in der gegenwärtigen Situation in Moskau und Belgrad nicht rechnen sollte, wäre schon viel für die Sowjetunion gewonnen, wenn ihre Eingliederung in einen westeuropäi- schen Block unter der Aegide der Vereinigten Staaten verhindert und damit der Plan der derzeitigen ame- rikanischen Regierung zum Scheitern gebracht werden könnte. Die Frage, weshalb man nicht gleich die Dritte Internationale offi- ziell wieder ins Leben gerufen hat, di; nun wohl, da die Trotzkisten bereits den Namen Vierte Internationale füh- ren, Fünfte Internationale heissen müsste, ist wohl dahin zu beantwor- ten, dass man den Regierungen an- derer Länder, insbesondere Amerikas, für beabsichtigte Verbote der kommu- nistischen Parteien nicht die Begrün- dung liefern möchte, dass diese ihre Weisungen vom Ausland her erhielten. Und damit nicht gar gesagt werden kann, sie erhielten sie von einer aus- ländischen Macht, nämlich von der Sowjetunion, hat man wohl auch den Sitz der neuen Teil-Internationale nicht nach Moskau, sondern nach Bel- grad gelegt. 2. Es scheint aber, dass trottodem in Amerika der Weg des Verbots der kommunistischen Parteien im Äuge der panamerikanischen Frontstellung und militärischen Vorbereitung gegen die Sowjetunion beschritten wird. Nach- dem in Brasilien die Regierung. Dutra bereits diesen Schritt getan hat und sieh darüber hinaus um die Ungültig- DAS ANDER! OCUTSCHIAND keltsertdänmg der kommunistischen Mandate bemüht, kommen jetzt Nach- richten, dass man In Rio de Janeiro den Abbruch der Beziehungen mit der Sowjetunion plane. Ueberraschend — für die Nichtein- -geweihten zum mindesten — und äu- sserst aufschlussreich für die Situation Ist das, was sich in Chile ereignet hat. Die Lage der Bergarbeiter in Chile ist ausserordentlich schlecht. Vor Kur- teem hat Pablo Neruda auf einem ihm zu Ehren gegebenen Bankett in Bue- nos Aires das Leben der chilenischen Bergleute geschildert, wie sie in elen- den Baracken zusammengepfercht sind, wie das Bett, das abwechselnd von Arbeitern der drei Schichten be- nutzt wird, nie auskühlt, wie ihre Menschenwürde vernichtet wird. Man sollte also denken, dass die Arbeiter Grund genug hätten, durch einen Streik ihre elende Lage zu verbessern, dass ein Streik um ein menschenwür- diges Dasein ihr gutes Recht sei. Nun hören wir aber aus den Regie- rungserklärungen, dass es böse Aus- länder gewesen sind, die durch den Streik ihre finsteren Pläne gegen die Vereinigten Staaten und die Einheit der amerikanischen Demokratien ver- wirklichen wollten. Jugoslawische di- plomatische Vertreter sollen In Ver. bindung mit der kommunistische Par- tei Chiles — mit deren Stimmen, ne- benbei bemerkt, Gonzalez Videla zum Präsidenten gewählt worden ist — den Streit entfesselt halben, in der Absicht die Zusammenarbeit Chiles mit den Vereinigten Staaten zu stören und zu sabotieren. Die Beschuldigten sind schleunigst ausgewiesen worden, und der chileni- sche Präsident hat sich gleich per- sönlich mit dem argentinischen Prä- sidenten in Verbindung gesetzt, um ihn in einem langen Telefongespräch über das aufgedeckte Komplott zu un- terrichten. Es ist also mit Sicherheit anzuneh- men, dass der von Brasilien „egen die Sowjetunion beschrittene Weg bald Nachfolger finden wird, und schon re- det man von einer panamerikanischen Konferenz, die sich über das gemein, same vorgehen gegen die Kommuni- sten einigen soll, das zu erzielen auf der Konferenz in Rio noch nicht ge- lungen ist. Z. In die antibolschewistische Em- pörung, die — aus vielen Quellen ge- nährt — immer mehr um sich greift, hat Papst Pius XII. am 8. Oktober Oel gegossen durch drei Ansprachen, die er vor amerikanischen Parlamen- tariern und Legionären (d. h. Mitglie- dern der reaktionären Vereinigung früherer Kriegsteilnehmer) gehalten hat. In diesen Ansprachen ist er nach den Meldungen von U.P. für die An- wendung von Gewalt gegen gewisse Feinde der Gerechtigkeit eingetreten. Die Gewalt sei immer dann sehr nütz- lich, wenn sie für gute Ziele einge- setzt werde. Es ist noch deutlicher ge- worden, indem er die gegenwärtige Si- tuation mit der im Oktober 1571 be- stehenden verglichen hat, "als die Mächte, welche die christliche Zivili- sation repräsentierten, sich vereinig- ten, um in der Schlacht bei Lepanto die kolossale Drohung zu vernichten, die zur Zeit der Kreuzzüge aus dem Osten kam". Ueber das Thema Kreuzzüge und christliche Zivilisation ist viel Auf- schlussreiches geschrieben worden. Die Schlacht von Lepanto, in der unter Teilnahme von Cervantes einige tau- send Christen und Mohammedaner sich töteten, und in der eine türkische Flotte vernichtet wurde, hat keinerlei erhebliche Folgen gehabt. Vielleicht ist es anders, wenn die Atombomben in einem christlichen Kreuzzug gegen den Osten losgelassen werden. WIR WOLLEN DEN KRIEG" 99 Die Proklamierung einer russischen Exilregierung in Cuba hat zwar mit Recht einige Heiterkeit erregt, sie ist aber denn doch ein Zeichen der Zeit. Ein Zeichen unserer Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, in der wiederum wie nach dem ersten Weltkrieg die enti'boi'schewistische Propaganda in tippigster Blüte steht und alles var. gessen Ist, was zum Lob der Sowjet- union während des Kriege« gesagt und geschrieben wurde. Und angesients der neueren Entwicklung ist es viel- leicht nicht allzu phantastisch, wenn iman mit der Möglichkeit rechnet, dass wirklich in absehbarer Zeit eine russische Exijreigieung als eines der Mittel im antibolschewistiscnen Kampf Anerkennung findet. In der Schweizer "Weltwoche" hat Nikolaus Basseches — beileibe kein Bolschewist — einen auf schlussrei- chen und scharf kritischen Artikel ge- gen die Machenschaften der russi. sehen Gegenrevoiutionäre im Ausland geschrieben, dem wir da» Folgende entnehmen: Der sich verschärfende Gegensatz zwischen der Sowjetunion und der westlichen Welt ruft alle jene Kräfte auf den Plan, die man eigentlich mach Abschluss des zweiten Weltkrie- ges als endgültig begraben betrachtet hat. Kurs nach der russischen Re- volution gab es eine erbitterte, mit eilen Mitteln kämpfende antibolsche- wistische russische Emigration. Doch seit in Deutschland Hitler an die Macht kam, als es sich immer mehr zeigte, dass auch die Sowjetunion vom Nationalsozialismus bedroht war, zeigte sich to diesen Emigrautenkrej. sen eine neue Bewegung, die noch vor Eintritt der Sowjetunion in den Krieg den grössten und wertvollsten Teil dieser Emigration auf patriotische Bahn lenkte . . . Heute erfüllt die ehemaligen Geg. ner und die ehemaligen . Bundesge- nossen der Deutschen ein gemeinsa- mer glühender Hass gegen den Low. jetismus. Alte diese einzelnen natio- nalen Truppen haben ihre politischen Komitees und ihre politische Presse. Alle versuchen sie mit Untergrund- bewegungen in der Heimat in Verbin- dung zu kommen. Die radikalen und erbittertesten Gegner der Sowjetunion, aus den ver- schiedenen Republiken in der Sow- jetunion, haben schon im Jahre 1946 eine gemeinsame Dachorganisation geschaffen. Diese Organisation heisst "Der antibolschewistische Bibck dfer Völker" (ABN). Dieser Block gibt eine Reihe von periodischen Zeitungen und Zeitschriften heraus. Da ist das Mit. teilungsblatt ABN und eine andere periodische Schrift die "Avangarde" heisst. Endlich die dicke Zeitschrift "Nabat" (Die Sturmglocke). Die letz- te Zeitschrift umfasst jeweils 100 Folio-Seiten. Der Leitartikel' einer die- ser Nummern beginnt mit der Frage: "Kommt es zum Krieg?" Die Ant- wort lautet: ''Alles beweist, dass es Krieg geben wird " Aber der Leitar. tikler setzt fort: "Der Wunsch ist in diesem Falle der Vater unseres Gedankeos. Denn wir alle, wie merk- würdig auch ist, wollen den Krieg. Den Krieg wollen unsere Völker, den Krieg erwartet ven uns unsere zer- störte Heimat. Trotzdem wir sehr gut verstehen, welch neues Entsetzen er mit sich bringen wird. Ist das Mili- tarismus? Gott behüte! Wie merkwür. dig das auch scheinen mag, das ist ein Wunsch, der einfache, natürliche und gar nicht merkwürdige Wunsch — der Wunsch zu leben." Nack Meinung des Leitartiklers würde der Friede der Sowjet-Regierung helfen, ihr Regime in der Sowjetunion zu festigen. Dar- um müsse die ganze Welt einen Krieg gegen die Sowjetunion anfan- gen, um endlich das bolschewistische Regime mit Waffengewalt zu stür- zen und den Zerfall der Sowjetunion in einzeihe nationale Staaten zu be„ schleunigen. Es macht dem Schreiber dieses Artikels gar nichts aus, dass in Nürnberg die Propaganda für dsn Krieg, die Kriegshetze, die Aufforde- rung zu einem Angriffskrieg als ein internationales und todeswürdiges Verbrechen deklariert wurde... Natürlich behauptet die Presse die- ser ganzen Bewegung, dass sie im engsten Kontakt mit den Sowjettrup- pen in Deutschland und Oesterreich steht. Diese Bewegung mit ihrem stark terroristischen Anstrich dekla- riert offen, dass sie den Zerfall der Sowjetunion anstrebt. Es hat sich natürlich auch eine Konkurrent ge- bildet: "Irgendwo in Westeuropa'', wie ein Flugblatt berichtet, tagten im Mal dieses Jahres russische Patrioten und Vertreter verschiedener Völker Russlands, ebenso wie einzelne Ver- treter der Sowjetarmee, die eine neue Organisation bildeten, den "russischen gesamtnationalen Bund der Freiheit", der von sich behauptet, dass er die Grundlage einer Einheitsfront des Kampfe® gegen den Bolschewismus bii'det. Ab 20. Juni dieses Jahres über- flutete dieser Bund alle Zonen, auch die russischen Deutschlands und Oesterreichs mit Flugblättern. Diese Flugblätter verlangen, dass die Regie» rung Stalins zum Rücktritt gezwxm. gen werden rrass, dass der Oberste Rat der Sowjetunion aufzulösen ist. Eine neue provisorische russische Re- gierung seil gebildet werden, und die» »ÄS AND IRK DEUTSCHLAND ENGLISCHE SOZIALISTISCHE KRITIK 1. Fenmet Brockway; H... Es gibt viele Idealsten in Ame- rika die den Marshallplan aus dem ernsthaften Wunsch unterstützen, Buropa aus der bitteren Not zu ret, ten und dem verhängnisvollen Anta- gonismus zwischen Ost und West ein Ende zu machen. Aber die amerikani- sche Regeirung ist im den Händen der hartgesottensten Kapitalisten und Finanzmänner der heutigen Welt, Man braucht nur die Gesetze anzuse- hen, die gegen die amerikanischen Ar- beiter angenommen worden sind. Das amerikanische Motiv ist nicht Menschlichkeit oder Pazifismus, son. dem Geschäft und Dollars. Sie erstreben eine ökonomische Ge- sundung Europas, weil nur eine grosse Nachfrage in Europa den Absatz der ungeheuren Produktion Amerikas si- chern und damit einen baldigen un- heilvollen Preissturz verme,/S->n würde. In seinem Aufsatz "Die kommende Krise" hat Fritz Sternberg gezeigt, dass während des zweiten Weltkriegs die Produktion in """"A auf das An- derthalbfache der gesamten Produk- tion der übrigen Welt im Jahre 1929 angestiegen ist. Das Potential des amerikanischen Aussenhandels hat sich verdreifacht. Mit anderem Worten, der Verkam amerikanischer Ware nach Europa, Asien und der Sowjetunion muss not- wendigerweise um das Dreifache stei- gen, wenn sich das ökonomische Gleichgeicht in USA halten soh'. So schlimm die Lage Europa auch ist, so verspricht es doch eine schnellere Aufnahmefähigkeit als Asien. Des-, halb wünscht Amerika die Wiederher- stellung Europas.. 2. Herold Laski; . . Nichts spricht dafür, dass die amerikanischen Geschäftsleute die "offene Tür" für ihren eigenen Markt se neue russische Regierung soll all ner Konstituante durchführen. Dieser gemeine freie Wahlen zur Bildung ei. neue Bund, *'Ross" genannt, ist na- türlich auch wütend antiboulschewi- stisch, doch er wendet sich genau so scharf gegen seinen Konkurrenten, die ABN. Die ABN will die Aufteilung der Sowjetunion in nationale Repu- bliken. ROSS will "das einige, unge. teilte Russland". Man könnte natürlich Uber diese Erscheinungen hinweggehen, wenn es sich nicht um eine Menschengruppe handelte, die weit üiber eine Million Menschen umfasst. Offiziell sind die- se Menschen arme, von allem Mate- riellen entblösste Flüchtlinge. In ganz Westeuropa herrscht Papiermangel. Trotzdem gibt es Geldmittel, nicht nur für unzählige Komitees, haupt- amtliche Funktionäre, langandauern, de Geheimkurrierreisen, es gibt auch Geld und Papier für eine grosse, pe- riodische Presse, für unzählige Flug- blätter und Broschüren. Das gibt na- türlich zu denken- * durchführen wollen, wenn sie auch die "offene Tür" für alle anderen Märkte fordern. Alles spricht dafür, dass der Kongress, wenn er Hilfs. massnahmen beschliesst,' das unter Bedingungen tun wird, dass keine so- zialistische Regierung sie annehmen könnte, ohne ihre Selbstachtung zu verlieren Sie möchten Deutschend zu einem Anhängsel des Finanzkapitals. von Wall Street machen... Wenn es Mi- nister gibt, die Angst vor einer Oppo- sition gegen das englisch-amerikani. sehe "Big Business" haben, so gehören sie nicht in eine Arbeiterregierung. Mr. Johnsfcons letzte Äusserung über Griechenland im Sicherheitsrat hat klargestellt, dass die V. S. eine Poll, tik begonnen haben, deren Ziel die Unterstützung jeder Regierung ist, die dem Bestreben der Arbeiterklasse Wi- derstand leistet, die demokratischen Institutionen mit Inhalt zu erfüllen Sie hat ganz deutich, ChurchiL's Plan eines westeuropäischen Blocks ange- nommen und rechnet auf unsere Un- terstützung für diesen Block. Kein Sozialist, der Augen hat au sehen, kann diese Politik akzeptieren. Wenn wir Willen und Vorstellung?. kraft besitzen, können wir die Mit. tel zu einer von-en Verständigung mit Polen und der Tschechoslowakei, mit Ungarn und Jugoslawien finden und mit einem Russland, das wir befreien können von der Furcht, dass eine neue Koalition gegen es vorbereitet wird. Eine Regierung, die fähig war, Attlees grosse Tat in Indien zu decken, darf sich selbst nicht gestatten, zum In- strument des amerikanischen Impe- rialismus zu werden. Wir haben die. &en Krieg nicht gewonnen, um ein Werkzeug für Absichten zu werden, die von der überwiegenden Mehrheit dieses Landes abgelehnt werden wtir- dn, wenn sie ihnen mit der erforde •- wichen Klarheit und Eindeutigkeit vorgelegt würden." 3. New States man and Nation: "Wenn die Arbeiterregierung Deutschland den amerikanischen Bankiers überlässt, wird sie das We- nige an Prestige und Einfluss veriie. ren, das sie heute noclkin Europa de, sitzt". JUDEN UND ARABER IN PALAESTINA Die "Drohung" Englands, sich an der Durchführung keiner Bntschei. düng zu beteiligen, die nicht von Ju- den und Arabern angenommen wür- de, kann erst richtig verstanden wer- den, wenn man sich einmal die vor knapp einem halben Jahr für die UN bestimmte Vertretung des "'Arabi- schen Hohen Komitees Von Palästina" näher betrachtet. Dabei muss voraus, geschickt werden, dass dieses Komi- tee nicht etwa wie die "Jewish Agen- cy" aus Wahlen hervorgegangen, son- dern praktisch vom Grossmufti er- nannt worden ist. Mehr gilt dies noch von der UN.Dei'egation. Ueber die Zu- sammenarbeit des Mufti mit den Na- zis haben wir früher ausführlich be- richtet. Von einem derart vorbelaste- ten Mann war schwerlich zu erwar- ten. dass er andersgesinnte Araber nach Lake Success schicken würde. Tatsächlich sind vier der sechs von ihm ernannten Vertretern, nachweis- lich seine engsten Mitarbeiter in sei- ner judenfeindlichen Betätigung, für die Achse gewesen. Kann man von sol- chen Leuten auch nur im entferntesten erhoffen, dass sie irgendeiner Lösung ihre Zustimmungen geben werden, die den Juden annehmbar erscheint? Das bedeutet aber keineswegs, dass ein ähnlicher unversöhnlicher Gegen- satz auch zwischen den Juden und Arabern Palästinas besteht. Maurice Edelman berichtet hierzu einige Tat. suchen, die er anlässlich einer Pa- lästina-Reise erlebte: "Hervorragt un- ter denjenigen, die dafür arbeiten, ei- ne Einigung zwischen Juden und Ära. bern zustandezubringen, Albe Hushi, der jüdische Sekretär des Gewerk- schaftsrats von Haifa. Am Tage vor den (von den Engländern durchge- führten) Massenverhaftungen vom 29. Juni wurde er von einem engli- schen Freund gewarnt» nicht nach Hause zu gehen. An den folgenden Tagen kamen fünf, arabische Boten auf ihren Dörfern, um ihm Zuflucht anzubieten. Ein Scheik schickte sei- nen eigenem Sohn, damit er als Büre ge für Aba Hushis Sicherheit in des* sen Haug bleibe. Aba Hushis Frau sandte das Kind mit Dank in sein Dorf zurück; ihr Mann war bereits in Sicherheit. Die Araber schätzen Ab» Hushi, da Aba Hushi die Araber schätzt. Als er vor mehr als 20 Jaiu ren nach Palästina kam, lernte er arabisch, ging in die Docks und lehr, te nach vielen Enttäuschungen die Juden und die Araber, Seite an Seite für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen," Edeiman berichtet dann weiter von einem Besuch, den er mit Aba Hushi auf Einladung eines Schelks in einem arabischen Dorf machte: 'Dies ist das erste Mal, dass dieser Raum benutzt wird — so sagte der Sohn des Schelks, nachdem er sie ins Haus geführt hat- te — wir haben auf diese Gelegenheit gewartet. Diejenigen, die Ihn heute einweihen, werden immer unser» Freunde sein. — Nichts wird unsere Freundschaft stören — sagte Aba. Hushi. Sie brauchten dafür keinen Beweis von ihm. Er hatte einen jti. dischen Arzt ins Dorf geschickt, um dort die Trachom-Krankheit auszu. rottön; einmal hatte er Blut für ei- nen verwundeten arabische« Terro- risten gespendet. Wir sind einfache Leute — sagte der Mukhtar. Wir kümmern uns um einfache Dinge, um unsere Herdien, unsere Oliven, unser Wasser. Mögen sich die Grossen um die Politik kümmern- Unsere Politik Ist, dass alle friedlich zusammenleben sonten. Die Welt ist gross; es gibt Platz für alle." Dafür, dass dies kein Binzelf»!! Ist, führt Edelmann als Beispiel noch die DAS ANDERE DEUTSCHLAND Stadtivm^ältuinig von Haifa an. in ihr sitzen neben dem jüdischen Bür. germeister, ein christlicher und ein imohammedanischer Araber ais Vize- bürgermeister. Weiter arbeitet in der Stadtverwaltung ein bei allen belieb- ter Engländer als städtischer Inge- nieur. "Die Stadtverwaltung", so sagt Etielman, "kümmert sich nicht um die Frage Juden oder Araber; sie kümmert sich um die Angelegenhei- ten der Bürger Haifas". Das in der englischen Politik tra. ditioneile Prinzip ''Teile und Herr- sche" scheint also nicht allgemein die gewünschten Früchte in Palästina zu haben. Vielleicht werden darum wei- te Kreise der Araber und Juden Pa- lästinas die englische "Drohung sich aus Palästina zurückzuziehen, nur als willkommene Gelegenheit begrüs- sen, endlich ungehindert zu einer ver„ nünftigen gegenseitigen Verstand!, gung zu kommen» Die Bodenreform in der Ostzone "Bin Agrar-Fatiunann schreibt uns eus der Ostzone. Warum wurde die Bodenreform, durchgeführt? 1. Um die Junker, die Träger des preussischen Militarismus, die Mitver- antwortlichen für Faschismus und Krieg, zu beseitigen; 2. um ein Versäumnis zweier bürger- licher Revolutionen nachzuholen: die Beseitigung feudalistischer Ueberre- ste und die völlige Befreiung der Bauern; 3. endlich und vor allem, um unsere Ernährimg unter den heutigen schwierigen Bedingungen, zu sichern- Das ist nur möglich, wenn man den Boden aus den die Demokratie sa'oo. tierenden Händen der Gscssgrund Be- sitzer in die der Bauern gibt. Im Bodenreformgesetz heisst es: Der Grundbesitz^ mit totem und le- bendem Inventar... alter Kriegs- schuldigen und Kriegsverbrecher, der Naziführer und Naziaktivisten, sowie der feudale junkerliche Grossgrund, besitz über 100 Hektar wird enteig- net. Welchen Umfang hat.e die" Bodenreform? Beschlagnahmt wurden 2,9 Mill. ha. Die Enteigneten waren 6669 Gross- agrarier, 2843 Kriegsverbrecher und Naziaktivisten, 1102 staatliche Do- mänen. Boden erhielten: 468.000 individutu. le Bodenbewerber 2 Mill ha., davon 119-000 landlose Bauern und 78.0-30 Umsiedler 1.500.000 ha. Der Rest ging en 215C00 Kleinbauern und Arbeiter zur Aufstockung ihrer Parzellen. Die Grösse der Neubauernstellen be- trägt durchschnittlich 7 ha, für Um- siedler 8,8 ha. Dadurch stieg der An- teil der bäuerlichen Familienbetriebe in der Grösse von 5-20 ha. an der Ge- samtfläche von 30 auf 49 oio, an der landwirtschaftlichen Nutzfläche von 31.7 o|o auf 53 4 o|o. Warum wurde der Boden aufgeteilt und keine Kollektiven oder Produk- tionsgemeinschaften gebildet? 1. Aus politischen Gründen: Kollek- tivieren kann man nur als Ergebnis eines Entwicklungsprozesses, in dem die Menschen für eine solche höhere Boduktionsform reif geworden sind Das war in Deutschland noch nicht der Fall. Sie verlangten nach '"Eigen- tum''. Man hätte also nur zwangsktn- lektivieren können, ein ungesunder und deshalb abzulehnender Prozess. 2. Aus wirtschaftlichen Gründen: Die deutsche Landwirtschaft befand sich nach dem sechsjährigen Krieg in völlig zerrüttetem Zustand. Es fehlt an landwirtschaftlichem Inventar, be_ sonders an Grossmaschinen, Zug- und Nutzvieh, vor allem an- qualitativ; hochwertigem, an Düngemitteln, an Saatgut erster 'Qualität, än Mittein zur Bekämpfung des Unkrauts und der Schädlinge. An Pferden hatten wir z. B. einen Verlust von 280.000 Stück, der heute bereits bis auf 50-000 aufgeholt ist. . Diese Mängel sind z. T. durch die intensivere Arbeit des Bauern im Kleinbetrieb auszugleichen. Ganz be- sonders die Aufzucht des Viehs wird im Kleinbetrieb besser vorangetrieben als in dem. nur auf Rentabilität ein- gestellten Grcssbetrieb. Der Bauer er- setzt maschinelle ,jmd mechanische Mängel weitgehend durch seine Ar. beitskraft und die seiner Familie, rechnet also nicht nach Rentabilität, sondern danach, ob er genug zum Le- ben hat. Und das hat er. Wir können heute in Deutschland weder mit den Masstäben eines reichen, noch auch nur mit denen eines normal zivilisier- ten Landes rechnen, sondern müssen uns nach unserer sehr kurzen Decke strecken und sehen, wie wir ah'en Menschen wenigstens ein Lebensmi- nimum sichern. Dieses Minimum ha. den die Neubauern, und sie helfen mit, es der städtischen Bevölkerung zu sichern. Das Streben, mehr zu schaffen, weiter zu kommen, ist na. türlich bei allen vorhanden, und es geht ständig, wenn auch langsam vor- wärts. Aber dass es überhaupt voran geht, ist schon ein ungeheurer ma- terieller und moralischer Vorsprung gegenüber Westdeutschland, wo es ständig weiter bergab geht. Nun kann man natürlich fragen: Warum habt ihr die einzelnen Ge. hoste nicht grösser gemacht, also vielleicht 20 ha- gegeben? Ganz ein- fach, dann hätte nur die Hälfte der Menschen Eigentümer neuer Steilen werden können. Das konnten wir uns nicht erlauben, w0 wir Millionen Um- Siedler unterzubringen haben. In ei- nem so armen Lande kann man sich nicht erlauben, die einen auf Kosten der anderen zu bevorzugen. Wie hat sich d?e Bodenreform • bisher ausgeirktY * Wir haben im Gegensatz zum Wo. sten eine ständige Erhöhung der Bo- denerträge durch genaue Planung in Bezug auf Anbau und Ablieferung durch Vermehrung der Lieferung von Düngemitteln und Saatgut, durch steigende Produktion von Maschinen usw., ai'so durch Planung von unten und von eben. Zum zweiten sind bei uns die Bauern selbst an Höchstlei- stungen interessiert worden, weil ihr Ablieferungskontingent ihren bereits im Frühjahr mitgeteilt wird und sie die Produkte die sie darüber hinaus erzeugen, auf dem freien Markt zu 2. bis 3.fach höherem Preis verkau- fen können, während sie im Westen jeweils ihre ganze Ernte abliefern soilen. Zum dritten arbeiten die Bauern gemeinschaftlich in ihrer de- mokratischen Organisation der "Ver- DAD IN DEUTSCHLAND Emzeiexmpiare und Abonnements dieser Zeitschritt können bezogen werden durch: Gebrüder WETZLAR St. Annagasse 1 Heidelberg Postscheckkonto Karlsruhe 51.409 Einzelnummer 1 RM- Jahresabonnement 24 RM. einigung der gegenseitigen Bauern, hilfe". In dieser wählen sie selbst von der Ortsgruppe bis zur Länderspitze ihre Funktionäre und Vorsitzenden. Diese VdgB verwaltet nun in Maschi- nenausleihstationen die von den Grossbetrieben übernommenen Ma- schinen (Traktoren, Mähdrescher usw.), die nach einem genau festge- legten Plan aalen Mitgliedern zur Verfügung stehen. So kommen heute die modernen Maschinen allen Bau- ern zugute. Ausserdem haben sie Re- paraturwerkstätten, Zuchtstationen, Molkereien, Mühlen usw. Ferner bedeuten diese Vereinigun- gen die Mobilisierung ah'er aufbauwil- ligen Kräfte zwischen Bauer und Bauer, Dorf und Dorf (Wettbewerbe, gegenseitiges Ausleihen von Masch:, r.en, Erntehilfe), Dorf und Stadt, so- wie zwischen Landwirtschaft und In- dustrie (Betriebe schliessen z- B. Ver- träge über Lieferung des Ueiberschus. ses für die Werksküche und liefern da- für in Ueberarbeit Industrieproduk- te). Dieses ständige Zusammenarbeiten innerhalb einer Organisation, die von dem Vertrauen der Bauern getragen ist, bewirkt, dass die Bauern äus ih- rem egoistischen, abgezirkelten Ge. sichtskreis herauskommen und bereit- Willig nicht nur an der demokrati- schen Gestaltung ihres Dorfes, son- dern der politischen Entwicklung überhaupt mitarbeiten und Arbeiter und Bauer endlich Fühlung mitein. ander bekommen. Neben der ständig sich bessernden ökonomischen Ent- wicklung ist die breite Demokratisie- rung des Dorfes, des früher reaktionär- sten und rückständigsten Teiles un- seres Volkes — von grosser Bedeu- tung Natürlich wäre es lächerlich zu be- haupten, dass wir über alle Schwie- - rigkeiten hinweg seien, zu leugnen, dass uns nicht noch Gefahren von ai. len Ecken und Enden drohen. Das könnte nach der gründlichen faschi- stischen Zerstörungsarbeit nur das Werk eines Zauberers sein. Aber wir haben schon" jetzt die wichtigsten Voraussetzungen geschaffen, um das faschistische Erbe so rasch und si- cher wie möglich zu liquidieren. Die- se Mittel sind: Enteignung de? Kriegsverbrecher und Naziaktivisten in Landwirtschaft und Industrie, Bo. denreform, demokratische Wirt- schaf tsp lanung, Schulreform (Ein- heitsschule), ein demokratischer, un- bürokratischer Verwaltungsapparat mit Verantwortlichkeit gegenüber dem Volk (Rechenschaftsberichte) und un. ter der Kontrolle des Volkes (Partei- en, Gewerkschaften, Gemeinde- una Kreisvertretungen usw.) durch das Mitbestimmungsrecht der Betriebs- räte, sowie durch die Zusammenlas, sung aller staatlichen Gewalt in den vom Voi'k gewählten Landtagen (Exe- kutive und Legislative, höchste Justiz- beamte werden gewählt auf Wieder- ruf, höchste Repräsentation der Landtagspräsident, während der Mi. nisterpräsident dem Landtage ver. antwortlich ist). , BAS ANDERE DEUTSCHLAND V IE R M A L G O ET H E Aus den besetzten deutschen Gebie- ten kommt die Aufsehen erregende Nachricht, dass wir nunmehr vor ei- ner Zweiteilung Deutschlands ste- hen, vor einem sowjetischen öst- lichen Gebiet und einem westlich bri- tisch-amerikanischen Staatswesen, an das auch die französische Zone Deutschlands angeschlossen werden wird. Frankfurt am Main soll die künftige Hauptstadt des westlichen deutschen Reiches werden und bereits sei die amerikanische Militärverwal- tung dabei, Prankfurt am Main zu verlassen, um nach Bamberg, sehlan- genbad und Berlin überzusiedeln, während in der alten deutschen Krö- nungsstadt Prankfurt eine Art von Executivkomitee untergebracht wer- den wird, das nicht weniger wie 15.000 Beamte umfassen soll. Dieses Exeku- tivkomitee wird aus Exekutivdirekto- ren für Finanzen, Handel, Industrie und Landwirtschaft an der Spitze be- stehen und aus einem Wirtschafts- rat, der von den Parlamenten der Länder gewählt werden wird. Wenn diese Meldung zutreffen soll- te, und sie klingt sehr wahrscheinlich, dann wird man wiederum wie einst mit Goethe sagen können: "Deutschland? Aber wo liegt es? Ich weiss das Land nicht zu finden." Wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf..." Wiederum wird man mit Goethe sagen können: "Wir haben in Deutschland keine Stadt, ja wir ha- ben nicht einmal ein Land, von dem wir entschieden sagen können: hier ist Deutschland.. Soll das die endliche Frucht des grossen Sieges der Demokratie über das unselige Hitlerdeutschland sein? Will man noch näpoleonischer wie einst der erste Napoleon handeln? Napoleon I hat einstmals das Preus- sen Friedrichs des Grossen verstüm- melt, aber er hat doch wenigstens die vielen "kleinqfi Duodezstaaten an der Pfaffengasse beseitigt und zusammen- geschweisst, welche Heldentat aber will und wird man heute beginnen? Man will ... nunmehr das deutsche Vplk auseinanderreissen, anstatt dafür zu sorgen, dass ein einiges und ein- heitliches deutsches Reich auf demo- kratischer Grundlage und beseelt von den Ideen der alten 1846er Bewegung neu ersteht. Vielleicht wird man uns entgegnen, dass dies alles nür ein Provisorium sein soll und dass alles noch im kommen- den November, wenn die Grossen in London zusammenkommen werden, besser geregelt werden wird, aber wie- derum denken wir an Goethes Worte: •'Wenn Könige je zusammengekom- 80 hat man immer nur Unheil ver- nommen. . Was damals Goethe von den "Kö- nigen" sagte, das gilt heute noch in verstärktem Masse von den Kanzlern und von den Ministerpräsidenten, ebenso wie von den Aussenministern, bei Jenen alles nur rein äusserlich und nichts verinner licht erscheint. Auch diese kleinlichen Geister haben von Arthur Hesslein (Porto Alegre) tzZs heute nur Unheil für Europa ge- bracht. Und allem Anscheine nach wird auch auf der kommenden Londo- ner Konferenz nur Unheil erstehen. Deutschland, besiegt und verelendet am Boden liegend und mit Recht we- gen schwerster Verbrechen angeklagt, wird überhaupt nicht gehört werden, denn Friedensverträge sind ja in Wirklichkeit schon seit 1918 keine Verträge, sondern nur noch Diktate. Und das nennt sich heute Demo- kratie! Eine Demokratie, die viel schlimmer ist als einst die Autokra- tie Metternichs nach den Niederlagen Napoleons 1. Wer trägt nun die Schuld an die- sem namenlosen Unrecht und an dem daraus hervorgehenden masslosen Unglück für die ganze Welt? Ohne Zweifel alle ohne jegliche Ausnahme. Sowjetrussland hegt ein grenzenloses Misstrauen gegen alle anderen gros- sen und noch mächtigen Nationen. Wenn Rfolotow anfängt zu sprechen und seiner Meinung Ausdruck au ge- ben, dann darf man wohl auch sa- gen, er spreche vergebens viel, und der andere hört immerdar nur das "nein". Mister Trumann aber hat das grosse Erbe des grossen Präsidenten Roosevelt leider nutzlos vertan und hat mit seiner unzeitgemässen Dok- trin mehr schlecht als gut gemacht. Frankreich ist von einem geradezu j&cherlichen Misstrauen und - Angst, erfüllt vor dem niedergeworfenen und ausgemergelten deutschen Volke. Und England? Nun, England krankt daran, dass es keinen überlegenen Staatsmann mehr am Ruder hat, kei- nen Disraeli, der in Benin 1879 dem brutalen Bismarck mit Schlauheit und geistiger Ueberlegenheit die Trümpfe aus der Hand nahm- Und so stehen wir heute vor einer Welt, von dt-r man (zum dritten Male mit Goethe sa- gen kann: "Wer schaut hinab von diesem ho- hen Raum ins weite Reich, ihm schein ts ela schwerer Traum, wo Missgestalt in Missgestalten schal- tet, das Ungesetz gesetzlich überwaltet, und eine Welt des Irrtums sich ent. faltet." Ohne einen Wiederaufbau Deutsch- lands und zwar eines rein demokra- tischen Deutschlands im Sinne von 1848 kann auch die übrige Weit nicht wieder gesunden und man möge doch endlich daran denken, was Goethe schon 1807 in der Zeit napoleonischer Unterdrückung gesagt hat: "Die Deut- schen wie die Juden lassen sich wohl unterdrücken, aber nicht vertilgen." DAS GESICHT DER ZEIT "Biologische Kriegführung", so schreibt ''New Republik", die Zeit- schrift von Henry Wallace, das ist der euphemistische Name für, den Krieg duch Verbreitung von Krankheiten, für den Massenmord durch Epidemien, von dem die Marineleitung mit ziem- licher Gemütsruhe gesagt hat, dass, er-wahrscheinlich künftig Anwendung finden werde... Nicht aus offizieller, aber aus wissenschaftlichen Quellen er- fahren wir, dass die neue, noch nicht vervollkommnete Waffe grosse To- desversprechungen bietet. Sie sagen, dass sie die gesamte Ernte vernichten könne... Sie erklären, dass eine Epi- demie zwar Männer, Frauen und Kinder in grösserer Zahl als die Atom- bombe tötet, aber Stidte und Fabri- ken für den Gebrauch des Eroberers intakt lässt... Die Menschheit geht am Abgrund entlang und wird seine.Tiefe erst er. messen, wenn der unheilvolle Absturz eintritt". Die englische Hilfsaktion , für das notleidende Europa, insbeson- dere für deutsche Kinder, hat zeitwei- se solchen Umfang gehabt, dass nach Schätzungen jeder 5. Mensch auf ei- nen Teil der ihm zustehenden Le. bensmittel für diesen Zweck verzich- tet hat. DLe sozialen Massnahmen der englischen Arbeiterregierung haben bereits ausserordentlich gün- stige Wirkungen gehabt. Die Sterb- lichkeit der Wöchnerinnen ist von 3 1 pro Tausend im Jahre 1939 auf 14L im Jahre 1946 gesunken, die der Säuglinge itil ersten Monat von 28.3 auf 22, die fler Kinder iim ersten Le- bensjahr von 50.6 auf 43. Die Zahl der Lebendgeborenen ist von 14.8 auf 191 gestiegen, die der Todesfälle von 12.1 auf 11.5 gesunken. Auf dem Kongress der Frauen der Arbeiterpartei wurde erklärt, dass trotz der schwierigen Letoensmittelia- ge die Ernährung der Arbeiterfamilien heute besser sei als vor dem Kriege. 80 Prozent Privatindustrie "Seihst wenn das derzeitige Nati». nalisierungsprogramm der Regierung, einschliesslich der Uebernahme der Stahlindustrie, durchgeführt ist, blei- ben volle 80 0I0 unserer Industriepro- duktion unter privater Leitung", schreibt "Tribune". Das bedeutet, (lass England die Aus- senpolitik eines kapitalistischen Lan- des führt Und führen muss. Das gibt alber auch dem Optimismus eine ge. wisse Berechtigung, den die Konser- vativen auf ihrem Parteitag zur Schau getragen haben. Die orthodloxe Kirche in der Sowjetunioin zählt nach der katholischen Presse- korrespon<äemz CIP 29.000 Kirchen, 33.000 Priester unter 70 Bischöfen, SO Klöster, 10» Priesterseminare. In Mos- kau empfingen im Jahre 1947 400.000 Personen die Kommunion gegenüber 350.000 im Jahre 1945. ie DAS AN 6 Nt AN0 "Die Christi!rh-T>emokratische Partei ist eine qualunquistische Partei ohne es zu wissen", sagte Giannini, der Füh. rer der neu-faschistischen Partei "Uomo Qualunque." Die Christlichen-Demokraten De Gasperis haiben zweimal mit den Neu- Faschisten Gianninis gestimmt, ein- mal in Rom, um zuverhindern, dass die Linken den Bürgermeisterpost en besetzte und ein anderes Mal in Si. Zilien, wo sie ' einen Neu-Paschlstcn zum Präsidenten des regionalen Par- laments wählten. Die Offensive der italienischen Linkspartelen gegen die Christlichen Demokraten De Gaspens wird einem verständlicher, wenn man berücksichtig, was die Zeitungen ver- schweigen, dass: Luigi Einaudi, Vize-Ministerpräsi. dent und Finanzminister Monarchist und Präsident der Banca d'Italia Ist. Guido Corbellini, der Verkehrsmini- ster, trat am 10. Mai 1926 In die fa- schistische Partei ein und wurde zwei Jahre später Offizier der faschisti- schen Miliz. Paolo Oappa, der Mini, ster der Handelsmarine, unterstützte den Faschismus schon vor dem Marsch auf Rom und wurde von Matteotti be- schuldigt, ein Spitzel au sein. Oesare Merzagora. der Minister für Aussen- handel ist Generaldirektor der Firma Pireli. Guido Gonella, der Unterrichts- minister, hat lafür den Posten eines aussenpolitischen Redakteurs im Osservatore Romano bekleidet. Vitto- rio Ronchi, der Lebensmittelkommis. sar, war Landwirtschaftsminister un- ter Mussolini. Der Justizminister Giu- seppe Grassi ist ein Grossgrundbe sitzer aus dem Süden des Landes und Vorsitzender einer reaktionären Grossagrarier-Vereinigung. Garry Cooper, der bekannte Filmschauspieler, hat vor ein paar Monaten auf einer gros, seil kommunistischen Kundgebung in Philadelphia unter anderm folgendes gesagt: "Wir müssen aufrichtig sein. Unser Land ist das Land des Goldes und des Silbers, der Kohle und des JPetro- leums, der grossen Eisenbahnnetze und des Ueberseehandels. Aber unser Land ist auch das, in dem Rockes eller, Ford und Rothschild Tränengasbomben ge- gen die Arbeiter anwenden lassen, die streiken, um sich ein menschenwür- diges Dasein zu erkämpfen. Unser Land ist das Land Lincoins, Roosevelts und der vier Freiheiten, aber auch das Land des Senators Bilbo, dag Land, in dem man die Neger lyndht, und in dem die Indianer ausgerottet wur- den, indem man sie zu Schnapssäufern macht. Unser Land ist das Land der Redefreiheit, aber es ist auch das Land, in dem der Ku-Kux-Klan existiert, und wo der Neger Bob er» schlagen wird, falls er wählen sollte. Unser Land hat gegen Deutschland und Japan gekämpft, aber es hat auch einem Mac Arthur gestattet, im fer- nen Reich der aufgehenden Sonne dem Kaiser, die Macht au Ässen... Und es ist auch das Land, das ent- gegen dem weisen Ausspruch Frank- lins den Opium, und Kokainschmug- gel nach dem fernen Osten förderte, und das Millionen von Dollars für Experiment«* mit der Atomenergie ausgibt für Kriegs- und nicht für Friedenszwecke. Unser Land Ist da« Land der ' Gesetze für Moral und "Humanität", aber auch das Land de« Elektrischen Stuhls, das Land, in dem unschuldige Tiere abgeschlachtet wer- den, und wo ungeheure Mengen kost- baren Materiais verbraucht werden für Experimente zur Verwendung von Tetanus- und Leprabazillen Im Krle. gfe... Das ist das Land, das die Bewohner anderer Kontinente für elticsklich hal- ten". BERICHTE AUS DEUTSCHLAND Schlange-Schoningen, der frühere deutschnationale Rieichstagsabgeord- nete und Minister, heute Direktor des Wirtschaftsrats der engelsächsischen Zonen, schrieb im August 1932: "Die Nation für diesen sicher kommenden Augenblick (nämlich die Wiederersta- Ihung der Monarchie D. R.) mit ailen auf Verfügung stehenden Kräften be. reitzustellen, das ist meinem Gefühl mach die historische Aufgabe der Deutschnationalen Volkspartei. Dar- in liegt die grösste Idee, die ein ge- kann: die Befreiung aus eigener Kraft." Herr Brüning "hielt" als Präsident des von ihm gebildeten "Frontsolda- tenkabinetts" dem Ftidmarschall und Reichspräsidenten Hinderuburg unent- wegt "die Treue" Noch 1932 erklärte er vor dem Reichstag, es sei sein gross, tes Glück, einem solchen/ Manne die- nen zu dürfen. Nunmehr hat er in einem Artikel geschrieben, Hinden- iburg habe seit 1981 an Geistesschwä- che gelitten. Kein Wunder, dass es Leute gibt, die einem so brauchbaren Mann wie Brüning gern die Leitung ein^s künftigen deutschen Staats aufs neue anvertrauen möchten. Die "Frankfurter Rundschau", eine der besten heute erscheinenden deut- schen Zeitungen, schreibt dazu: ''Brünings Mitteilungen aeigen mit ausserordentlicher Deutlichkeit, dass der Zusammenbruch der Weimarer Republik vor allem dadurch beschi'eu. nigt, wenn nicht sogar verursacht wurde, dass es trotz aller verfas- sungsmässigen Rechte gelang, tatsäch- lich einen eisernen Vorhang zwischen der Masse des Volkes, die ab und zu einmal einem Stimmzettel abgeben durfte, und der verhältnismässig klei- nen Gruppe der wirklich massgeben- den Politiker und Wirtschaftler in Deutschland zu schaffen. Dieser ge„ fährliche Mangel der rein formalen Demokratie wurde vielleicht von nie- mand kürzer und treffender kommen- tiert als von Kurt Tucholsky, als er in ohnmächtiger Wut die Worte schrieb: "Die Staatsgewalt geht vom Volke aus — und wenn einer ausge- gangen ist, kommt er so bald nicht wieder". SPD und SED. Der frühere Land- tagsabgeordnete Franz Klupech, der in einer Erklärimg von sich selbst sagt, dass er seit 1896 Mitglied der SPD sei und als Parteisekretär im westli. chen Westfalen in 30 jähriger Tä- tigkeit die Partei organisiert habe, ist aus der SPD ausgeschlossen worden, weij er öffentlich für den Zusammen- schluss von SPD und KPd eingetre- ten Ist. Konzentrationslager in der Osaeone. Zu diesem Thema schreibt die Rhein- Neckarzeitung: "Die Lager in der Ostzone bestehen schon seit Beginn der sowjetischen Be. Setzung. Die Festnahem fallen fsst durchweg in die erste Zeit der Be- setzung und erfassten in erster Linie die nicht westwärts geflüchteten Par- teifunktionäre der NSDAP. Da die "Grossen" fast alle geflohen waren, halben viele kleine Pgs daran glau- ben müssen. Später folgte eine bedeu- tende Gruppe von Grossgrundbesit. zern, Industriellen und auch Intellek tuellen. Abgesehen von Nationalsozia- listen sind weit mehr Vertreter jener Kreise festgesetzt worden, die im Osten aJe reaktionär, militaristisch oder kapitalistisch gejten, als Sozial- demokraten. Darstellungen, als ob eine wahre Jagd auf SPD-Funkttonä. re in der Sowjetzone begannen 'habe und vornehmlich diese in "neuge- schaffene Konzentrationslager" ge- worfen würden, erwecken einen fal- schen Eindruck." Leider dient die Erweckumg diese« Eindrucks der Verschärfung der Ge. gensätze zwischen Sozialdemokrateft und Kommunisten. Aber dag ist wohl gerade der Zweck. "Es ist erschreckend". Max Fechoer, früher ein führender SPD Gewerk* schaftler, heute SED-Mitglied, sagte in Kassen': "Ich halte es für falsch, einzelne Zonen gegeneinander auszuspielen. Es ist erschreckend, wie wir uns in zwei Jahren zu einem Zonendenken erzo- gen haben." Die russischen Besatsungsofftsierw und ihre Angehörigen haben den Be- fehl bekommen, jeden persönlichen Verkehr mit Deutschen zu vermeiden. Sie dürfen auch nicht mehr 'tei Deut- schen einquartiert werden, sondern müssen In besonderen Bezirken woh- nen. Die Sektion der 4. Internationale (Trotzkisten) hat, wie das in London erscheinende deutschsprachige Or- gan der 4. Internationale "Solidarität* mitteilt, im Juli ihre erste Reichs- konferenz abgehalten, eine Reichslei- tung gewählt und beschlossen, ein eigenes Parteiorgan heraustfugwbeu« das den Tite "Utnser Weg" führ«! soll. Entnazifizierung, in Hessen hat eine Sitzung der sozialdemokratischen An* kläger und Beisitzer der Spruehkam- DAS ANDERE DEUTSCHLAND 11 mem stattgefunden, auf der der Par. teivarsitzende Knothe erklärte, ''ge. genüber der wiedererstarkenden Reak- tion müsse sich die frische Luft dus Klassenkampfes durchsetzen". Heute •sei es so, dass die Leute der Harz, burger Front bereits wieder in den Verwaltungen sässen; ein Arbeiter, der gegen einen Generaldirektor aus- gesagt habe, sei fristlos entlassen wor- den; nazistische Staatsanwälte und Rechtsanwälte spielten eine bedeuten, de Rolle bei den Spruchkammern. Bodenreform In Brandenburg. Frittz Ebert erklärte, dass in Brandenburg 80.000 Neusiedlerstellen geschaffen seien. Von den angeblich 4000 Davon- gelaufenen müsse man 3000 abziehen, um die wirkliche Zahl zu' erhalten. In der gesamten Ostzone seien 2.2 o o der Neusiedler mangels sachlicher Vor- raussetzungen wieder entfernt war. den. Der Andrang zu den landwirtschaft- lichen Lehrstellen ist so gross, dass die Zahl der bisher anerkannten rund 700 Lehrwirtschaften auf 2000 erhöht werden soll, d. h- 10o für jeden Kreis. In 31 thüringischen Badeorten wa- ren in diesem Jahr 90 o o der Betten für die von der Sozialversicherung Be- treuten reserviert. "Ungebühr" Ein Zigeuner be- schimpfte und bedrohte in Nürnberg einen angeklagten Arzt, in dem er den Folterer erkannte, der an ihm un- menschliche Experimente gemacht hatte. Der amerikanische Richter vev. urteilte ihn wegen Ungebühr gegen- über dem Geric'#; zu 90 Tagen Ge- fängnis. Mitteilungen des Deutschland-Hilfswerks AUSTRIA 2064 T. A. 72-6058 BUENOS AIRES In unserer Geschäftsstelle liefen die folgenden Empfangsbestätigungen von Paketen ein. Die Origi- nale können bei uns jederzeit eingesehen werden. Bestell- Empfänger Empfangs. Bestell- Empfänger Empfangs. Bestell. Empfänger Empfangs. Datum N ummer Datuni X ummer Datum 2198 Feriking 21. 8. 2894 Blum 19. 8. 2905 Gregor 3566 Schneider 13. 8. 2869 Huber 1. 9 3134 Ladenigast 4. 9 2157 FÜjJgraJb© 21. 8. 2607 Wutzelhofer 22. 8. 2246 Alexander 25- 8, 1844 Kirrnse 25. 9. 2195 Klos 19. 8. 2858 Huber 12. 9. 1771 Brandt 20- 8. 3183 Grabriely 30. 8. 1944 Kruse 12. 9. 1400 Busse 25 8. 2790 Lennings 27. 8 1943 Kruse 12. 9 3996 Falke 28. 8. KaJbiteer 28. 8. 1527 Bischoff 2994 Hillebrandt 28 8. Paul 29. 8. 2887 Moritz 12- 8. Bertram 28. 8. Kalbitzer 28- 8 2650 Bartsch 12. 8. Anger 28 8. 2629 Schmidt 19. 8. 2589 Kuttner 12 8. Molck 28 8. 3030 Schneider 28. 8. 2236 Klawomn 13 8. Auerbach 2. 9. 2789 Lennings 27. 8 2208 MlOSCh 14. 8 2008 Waldeck 28 9. 3129 Gabriely 30. 6 2054 Kaselowski 12. 8. 1710 Specht 12. 8. 3164 Sachse 28 8 1927 Friedländer 13. 8. 1690 Goldschmidt 11. 8. 3165 Sachse 28. 8. 2605 Swarzenski 11. 8. 2452 Hennig 24 7. 3148 Salzmann . 28. 8. 2800 Stegmeyer 2. 9. 2428 Rowitzky 21. 8. 2708 Peglow 22. 8. 2932 Sandner 2. 9. 2408 Maeyer 12 8 2558 Henning 26. 8 2626 Schäfer 29. 8. 2436 Schmidt 25. 7. 2796 Heinichem 1. 9. 2540 Körner 28. 5 1676 Schmidt 28. 7. 2765 Gabriely 30. 8. 2509 Vogel-Meisser 28. 8. 2466 Jahn 17. 8. 3003 Schumacher 28. S.- 2209 Benz 28. 8. 2272 Gloger 27. 8. 3185 Gabriely SO. 8. 1293 Offenbacher 25. 8. 1878 Behrendt 18. 8. 2890 Stegat 27. 8. 2173 Meister 26. 6- 1879 Euer 20. 8. 2169 Padrock 25. 8. 2182 Huber 25. 8. 1880 Dorp 20. it. 2167 Karau 27. 8. 2081 Kitznow 25. 8. 1881 Dorp 20- 8. 2141 Garske 22. 8. 2521 Gah 25. 8. 3368 Brandt 31. 8. 2788 Lennings 27. 8. 2906 Lim per 1. 9. 2179 Bothst ein 22. 8. 2966 Köllner 28. 8. 2807 Lühmann 28. 8. 2578 Becker 18. 8- 3001 Schumacher 28. 8. 2947 Füi'Lgrabe 28. 8. 2642 Hünsler 31 7- 1773 Kroos 11. 5 2948 Füllgrabe 28- <1. 1066 Jahn 28. 8. Neumann 15. 9. 2960 Füllgrabe 28. 8. 1066 Jahn 28. 8. Agartz 8. 9. 3054 Linneborn 28. 8. 1368 Jahn 2. 9. 1657 Maeyer 12. 8. 3051 Linneborn 28. 8. 1367 Jahn 2. 9- 2015 Habermann 12. 8- 3052 Linneborn 28. 8. 1795 Scherer 28 8. 2258 Reichwein 13. 8. 3063 Linneborn 28- 8. 1859 Tappeser 28. 8. 2256 Leber 14. 8. 3065 Falke 28. 8. 1966 Kirschbaum 27. 8. 2019 Reichwein 13. S. 2522 Schwelgert 25. 8. 2314 Tappeser 28. 8 2017 Leber 14. 8 2579 Steinmetz 25. 8. 2315 Neuhaus 28. 8. 2254 Habermann 12. 8. 2307 Rossmann 28. 8. 66 Jahn 28 8. Kudronofsky 3. 9. 2129 Ernst 2 9. 3216 Bilstein 31. 7. 2496 Hacks 25. 8 2498 Gärtner 27. 8. 3622 Köckert 28. 8 1965 Reich 11. 9. 1916 Scheller 28. 8. 2861 Zeissig 25. 8. 1999 Fackel 10. 9. 1911 Reinhardt 2. 9. 3522 Schweigert 25. 8. 2199 Reske 10. 9. 1525 Schneider 28 8. TOI Glässer 20. 7. 1379 Vacano 4. 9 1574 Schotz 27 8. 2616 Baum 6. 8. 2501 Vacano 4. 9. 1827 Mahler 27. 8. 3896 Fischer 5. 8. 2215 Wüstenhagen 1. 9 1441 Müller 28. 8. 2664 L&budde 18. 8. 2218 Müller 1 ». 1444 Stotz 26. 8. 3665 Haussmann 5. 8. 2568 Behrendt 1. 9 1442 Schimpf 25 8. 3659 Weiss 5- 8. 2728 Jörgens 1. 9. 1510 Schneidet 25 8. 2175 Steinbrunn 6. 3. 2957 Schlüter 28. 8. 1530 Klein 25. 8. 3174 Steingrunn 6. 8. 1786 v| Bönninghausen 3. 9 1781 GoVetzky 25.8. 3606 Schoeden 1. 8. 2958 Schlüter 10. 9 1935 Hödel 25 8. 3178 Heck 2. 8 2906 Lange 10. 9. 1940 Kiess 25 . 8, 3184 Lütke 4. 8. 3135 Ladengast 4. 9. 2310 Barkowsld 26. ff. 3176 Wolf S. 8. 3806 Ladengast • 4. 0. 2180 Stutz 31. 6. 1* » o AS ANDERE DEUTSCHLAND Bestell- Empfänger Empfangs, Nummer , Datum 2731 , Rauscher 19. 8. 1838 Ramelow 3- ti 1837 Ramelow 3 y 3692 Merz • 2. y 3481 Zoinacoll 19- S. 2856 Wahl 2. 9. 2748 ftebholz 2. 9 2749 Rebholz 2. S 2747 Jäger 2. S. 2745 Krieger - 2. 9. 2217 Bilstein 31. 7. 2219 W Ums-Orthen 1, 8- 2878 Multhaupt 5- 8 2066 Sichelschmidt 31. 7. 2097 Seinsch 31. 7 2542 Klix 5. 8- 2888 Arndt . 4. 8. 2893 Graeve 5. o. 2502 Vacano 4. 9. •2399 Moritz 12. 8 W I E D E R DER GESCHAEFTEMACHER Von Erich Kästner "Ach, lieber Herr...'" Eine dümi« Stimme aus' der Dunkelheit. Und ein kleiner, stämmiger Jung? taucht aus ihr hervor. Ein schwerer Rucksack zerrt an seinen Schultern, den Koffer schleppt er in der Hand Als getreuer Schatten hinter ihm die gleiche Gestalt noch einmal, nur um ein weniges mehr gebeugt. Die bei- den wollen zum Schlesischen Bahnhof. Zu. Fuss, hier Von der Leipziger Stras- se «,us? Zu Fuss natürlich. "Wir haben doch kein Fahrgeld." Und als sie da malt ausgerüstet und auf den rechten Weg gewiesen 'sind, werden sie zu- traulich. Die dünne Stimme verändert sich. . 6ie klingt fest und verständig, jetzt ohne die Unsicherheit planlosen Um- herirrens in fremden zertrümmerten Strassen Der zweite ist stiller. Ver- schlössen und bedächtig tappt er ne- benher. Nur ab und zu im Schein ir- gendeiner Laterne ein scheuer und zö- gernder Seitenblick auf den Fremden * Seit swei Jahren sind sie allein. Mit Gleichmut wird das von ihnen her- gesagt. Dahinter steht: Flucht durch Tage und Nächte, Tod der Eltern, Verlust »11 dessen, was ihre Heimat -war. "Ans Qstpreusaen bin ich", sagt der eine, "In der Nähe von Königs- berg haben wir g-woihnt", in einer toreften Sprache, die das ohnehin ver- litt. ich hab' alles das, was keiner mehr hat. Bei irgendwem muss es ja sein Ich spiele das Leben am liebsten vom Blatt. Da klingt nicht leder Ton rein. Bei Nacht und Nebel und tonnenweise macht Fleisch, macht Mehl seine leise Reise. Ich mache die Preise! Ich schiebe, ich schob, ich habe geschoben. Fett — schwimmt oben! Ich handle mit Holz, mit Brillanten und Speck, mit Häusern, mit Nägeln und Sprit. Ich handle, wenn's sein muss, mit Katzendreck und verkauf' ihn als Fensterkitt. Ich verschieb' die Waggons und dann noch die Gleise Ihr ^ennt wie hungrige Mäuse im Kreise. Ich mache die Presse! Es liegt mir nicht, mich lange zu loben. Fettschwimmt oben! ORDNU NG HABEN! LX-r andere ist Berliner, "Aber ich war immer auf dem Lande", sprudelt er hervor. "Kühe habe ich gehütet. Wissen sie, wie das geht?" Sein La- chen flattert auf. Er erzählt von "do- sen Viechern, immer gingen sie uff den Boggen dmff". Im Fragen nach der Uhrzeit wird er dann wieder hoch- deutsch und bescheiden und sehr höf- lich. Mit "Bitte" und "Dankeschön' Grelles Licht von einem vorüber jau- genden Auto beleuchtet die kindli- chen und dabei so ernsthaften Ge- sichter, das straffgescheitelte Haar, die fadenscheinige, ordentlich, gehal- tene Kleidung, siebzehn sind beide alt • wir hätten diesen kleinen Bengels höchstens zwölf zugetraut). Doch sprechen sie mit der überlegenen Ru- he des erfahrenen Alters. Dass es im- Lager, wohin sie jetzt zurückkehren, ganz gut ginge, es. aber "mit Familie doch anders ist". Der kleine kühebe- hütende Berliner hat auch schon, an- derswo gefallen. Eine Frau, die selbst zwei erwachser-e Kinder hat, wil] ihn aufnehmen. "Sie will für mich kochen, waschen und stricken", sagt er. "Man hätte doch wieder seine Ordnung". Und der Tonfall seiner Stimme lässt fühlen, wie wichtig so etwas wird, wenn man es erst einmal entbehren muss Müde von einer langen vergeblichen Reise in die Uckermark treiben sie ihres Weges. 8ie möchten aus dem Lager fort und ihnen wurden Stellen vermttelt auf einem Bauernhof. Doch die waren schon besetzt und der Bauer hat sie zurückgeschickt ohne Bewir- tung, ohne einen Pfennig Geld, gänx so, als ob sie zwei Stationen S-Bahn- Fahrt als Rückweg vor sich hätten. Immer, wenn man sie ansieht, hat man das Gefühl, ihre Augen laufen' vorweg: wägend, sichernd, suchend, und auch ein bischen lauernd: Aul irgendwelche Zwischenfälle, auf eine Gefahr, auf eine neue Schwierigkeit. Sie wollen sich nicht unterkriegen lassen, möchten sicher ihre Schritte setzen. Aber man fühlt sie wie t auf einem Drahtseil, den Blick wie Beu- gend an das ferne Ziel geklammert: wieder ein Heim, wieder Ordnung finden. "Mensch, guck mal...!" Eben er- zählten sie noch von Russen, mit1 de- nen sie sich oftmals angefreundet ha- ben, die für "kleine Junkers" immer Brot und eine Suppe bereit hatten, die immer sagten: "So klein nicht gut". Da kriegt der eine ganz aufge- regt den andern am Arm Vor uns torkelt ein Betrunkener die Bahn- hofstreppe empor, ein seltsam bunt- gefärbtes Mädchen zerrt ihn mit sich. "Der ist auch aus lern Lager", ver- künden die beiden, "aber der muss dableiben, der war schon eingesperrt." Ilse Galfeyt DER ROSENKAVALIER Ein Teilkapitel aus Ulrich Bechers so- eben abgeschlossenem neuen Bach "Die unsichtbaren Hügel". (Nachdruck verboten). "Angenommen..." sagte Lagerun- terkommandant Schachtzabel und roch sinnierend an einer Rose, von deren Stengel die Dornen sorgfältig h-Bruntergeschält waren. "Angencm- •men, Seine Exzellenz General Ritter von Epp, Reichsstatth-slter von Bay- ern . . ." Er stelzte gemächlich, mit abrupt durchgedrückten Knieen den Gang des Führers nachahmend, im- mer an der Rose schnuppernd, vor den zum Appell versammelten. im > Ksrre° strammstshendea.' LagerhäX.- hngen aui und ab. Seine spiegelblank gewichsten Reitstiefel blitzten |ri der Pfingstsonne. "...hm, stattet xy^rem Erziehungslager blitzartig einen In- spektionsbesuch ab. Angenommen, dieser grosse Deutsche — dieser un- erschütterliche Alte Kämpfer — der Treusten der Treuen einer...", diese letzte wchlgesetzte Floskel bi achte oS-Ob e rst urmba nn l u h rer Schachtza- bel vor, nachdem er sieb ausgiebig und sehr andächtig -arm Rosendult delektiert hatte, "lässt sich dazu herbei, einem von euch Herrschaf- ten..." Scharführer Mengershausen, ein breitschultriger Bauernklaehel mit übergehängtem Gewehr, grinst-? pflichtschuldig auf: die KZ-Inssasen "Herrschaften" zu titulieren, war einer der gelungenen Leibwitze des Unter- kommandanten. "...von euch Herr- schaften nach seinen Personalien zu betragen. Was erwidert da zum Bei- spiel — der da!" Der Rosenstengel wippte stracks auf Kelopstock zu. "Vortreten, Sauhund, mfamichter!" hörte jener den Schaars (ihrer hinter sich zischen. Zugleich prellte ein wuchtig 3r Kolbenstoß sein Kreuz, und schleuderte ihn aus der Reihe vor. Er fing sich auf, stand stramm und schwieg in krampfhaftem Ueber- legen. "Nun? Wie stellst du dich Semer DAS ANDERE DEUTSCHLAND 11 Exzellenz vor?" erkundigte Schacht- zabel sich, ein andächtiger Rosenlieh- hab er. Damals war Klopstock noch Im Vollbesitz seines Gehörs. Er schluck- te zweimal und meldete: "Dr. Klop- stock, aus dem Dienst entlassener Ob,erstuidienrat." Er hörte den Scharführer hinter, auch über sich schnaufen; Mengers- hausen war anderthalb Köpfe grösser als er. Doch der Rosenstengel winkte gelassen ab. "So? Alsdann s—o willst du dich Seiner Exzellenz vorstellen?" fragte Schachtzabel nachsichtig interessiert. •'Meldegehorsamst jawohl, Herr Lagerunterkommandant", rapportier- tete Klopstock und erhaschte das ge- meisselte Grinsen der uihherpostier- ten Rottenmänner. "Aiber das geht doch nicht an", do- sierte Schachtzabel seelenruhig, ganz nahe vor dem Kleinen aufundabstei- zend. "Oberstudienrat . . . Das ist doch wirklich nicht die kommentmäs- sige Ausdrucksweise... Ich werde dich aufklären, wie du dich Seiner Exzellenz vorzustellen hast..." Er blieb rucfchaft vor dem Kleinen stehn; sein sonngebräuntes jugendliches Ge- sicht (er war zwanzig Jahre jünger als Klopstock) straffte "»ich hart, , und plötzlich schnarrte er: "Du trittst vor und meldest auf Befragen: "Ich bin bis auf weiteres eine gottver- dammte Judensau!' " Ebenso unver- mittelt wieder milde: "Alsdann — wie meldest du dich?" Klopstock schwieg. Schachtzabel um- packte behutsam die Blüte und liess den geschälten Stengel in einem ganz leichten, kitzelnden, fast zärtlichen Schlag über Kiopstocks Wange fah- ren. "Wie meldet du dich im Fall ei- ner Inspektion bei Exzellenz Ritter von Epp?" Die Pfingstsone gleisste mit eins so hell, so überhell. So unwahrschein- lich, so gefährlich. hell hatte sie vor fünf Minuten nicht gestrahlt. Und in diesem tollen Strahlen wirbelten ver- dächtige dunkle Schatten wie hiüxner- grosse Fliegen... "Bei Herrn von Epp melde ich mich überhaupt nicht", murmelte der klei- ne Sträfling störrisch. "Er hat mei- nen Freund Gustav Landauer —" Das war das Ende. Sie schleppten ihn, auf Schachtzabels Nicken hin, ihrer fünf vom Appell weg in den Bunker und prügelten seinen Kopf mit Gewehrkolben und Gummiknüp- peln, bis ihm das Blut aus beiden Ohren stürzte. Als er in der ersten Frühe des nächsten Morgen mit sei- ner Zwangsarbeitergruppe in den Steinbruch aufzog, wankend wie ein Angetrunkener, lachte ihn sein Vor- arbeiter Krüger, ein wegen Hehlerei. Erpressung und Notzucht vorbestraf- ter Gewohnheitsverbrecher, der Spit- zeldienste für diz Lagerleitung ver- richtete und dafür mit einer be- schränkten Befehlsgewalt über die 'Politischen' bslohnt wurde, schal- lend aus. Der kleine Jude mit. dem leichenblassen, verfallenen Gesicht und dem rasierten Schädel, von dem •ich zwei hochgeschwollene Ohren unförmig und krebsrot blähten — iNotzüchter Krüger fand's über die Massen drollig. Lagerunterkommandant. Obersturm- bannführer Schachtzabel war ein Schöngeist. Das 'stärkende Stahlbad' des ersten Weltkriegs hatte er, an- fangs des Jahrhunderts geboren, zu seines geheimen Kümmernis ums Haar verpasst. Die Scharte auszu-, wetzen, war er mit Zwanzig in der Brigade Ehrhardt zum Leutnant avanciert und hatte eine Angeneh- me Zeit damit verbracht, im Reich herum "allerhand Spartakisten und ähnliches Ungeziefer" pailorcezujagen. Später, zur kurzen Blütezeit der "Weimarer Judenrepublik", hatte er -sich mit mehr oder weniger Glück als Automobilschieber betätigt und war beizeiten zu seinem Führer gestossen. Sohn eines niederibaytischen Gymna- sialprofessors, der, strenger Katho- lik, eine gewisse Rolle in der Lokal- fraktion der Bayrischen Volkspartei gespielt, hatte er eine schöne Bil- dung mitbekommen auf seinen — et- was blutsumpfigen — Lebensweg. Va- ter Schachtzabel konnte Goethe des- sen pantheistisches Weltbürgertum, vor allem alber den "Reineke Fuchs" nicht verzeihen. "Goethe und Heine, Das sind unsre Schweine", pflegte der Gymnasialpfofessor in der Deutschstunde zu zitieren (in marki- ger Offenheit auch noch zuzeiten des "Goethe-Staates"), zu Nutz und Frommen der deutschen Jugend, und sein Sohn reichte solche väterliche Weisheiten weiter. Der Lagerunter- kommandant verwandte seinen Bil- dungsfonds, um seinesgleichen stichhaltigst über die Ermordung Mo- zarts durch die Juden und Freimau- rer SU belehren, über die. Echtheit der "Protokolle der Weisen von Zion ' oder die Tatsache, dass Heine die "Lorelei" bei einem unbekannten deutschstäffnmigen Dichter abge- schrieben, den er gleich drauf hatte vergiften lassen. Seine innigste Nei- gung aber galt dem Ziehen von Ro- sen. Vor dem Fenster seiner Dienst- wohnung hatte er sich einen Rosengar- ten anlegen lassen, in dem einige wenige auserwählte Häftlinge Rosen begiessen, aufbinden, beschneiden durften. 'Wussten Sie, da&s Rosen- heim direkt bei Dachau liegt? Nicht? Dann fahren Sie mal hinaus zu Ober- sturmbannführer Schaohtzaibeli — derlei in Münchner Parteikreisen um- gehende "Bonmots" gereichten ihm zur chronischen Schmeichelei. Bei den im Braunen Haus verkehrenden Damen vom BDM aber hiess er "Der Rosenkavalier' Durch 6ein •'undiszipliniertes Ver- halten" beim Appell hatte Klopstock. der erst vor kurzem im Konzentra- tionslager Dachau eingeliefert wor- den war. Schachtzabels besonderes Interesse erweckt. Er liess sich den Akt des Häftling? reichen und stell- te fest., dass dieser anarchoboische- wistäsche Jude (so war Klopstock qua- lifiziert worden) nicht alleia d. —*' "So: Das denn uöch nicht. Das hat anscheinend immerhin ein NichtJude vollbringen dürfen, ein kerndeutscher Genius. Aber gelesen?" "Jawohl, Herr Lagerunterkomman-« dant. Natürlich. Als Doktor der Phi- lo ophie und Germanist - " "Halt' deine dreckige Schnauze"* ragte Rosen-Schachtzabel ganz un- erregt. Der Scharführer näherte siel» ihm blitzschnell und trat ihm mit seinem schweren Schaftstiefel ane 2-chienbcin. Klopstock taumelte ein wenig. Ks tat weh. Noch weher t*» ten die Qtireo. wetictr als all den nua* DAS ANDERE DEUTSCHLAND gen, langen Tag. Zudem fühlte er sich, mit eins todmatt vor Müdigkeit; ey hatte seit fünf Uhr früh unter der Last der Julisonne im Steinbruch ge- arbeitet, zwölf Stunden. Es wurde ihm zum Weinen "umut. Er verbiss es wie ein sehr kleiner Jungs, der eben erst gelernt hat, v.iss Weinen nur Idei- nen Mädchen ansteht. "Also — wenn ich recht verstehe — gelesen, aber nicht geschrieben. Den 'Messias'. Bestimmt nicht geschrie- ben?" "Nein", hauchte KIcpstcck. Schachtzabel erhob sich flüchtig von der Tischkannte, schnitt mit ei- ner grossen Gartenschere einen Ro- genstongel vom Gerank, begann die Dornen abzuschnipseln. "Aber du glaubt an ihn, was?" fragte er be- schäftigt. Klopstock verstand die Frage nicht. Er .-chwieg. "Du glaubst an den Me*sias?" frag- te der Obersturmbannführer, angele- gentlich mit Schnipseln beschäftigt. D?r Kleine wusste keine Antwort. Wieder wuchtete der Scharführer nä- her, doch der Verhörende wies ihn mit faulem Blinzeln zurück. "Glaubst tiu zum Beispiel an Je.?us?" erkun- digte er sich, während er den ent- dornten Stengel ihm zärtlich durch die Finger ziehend, polierte. Der Kleine mühte sich, nicht mehr zu taumeln. Er atmete den be- törend süssen Rosendul't, der die Laube erfüllte, und stemmte sich so fest als irgend möglich auf seine Kur- sen Beine. "Ja", sagte er einfach. *'W-a-s?" ttosen-Sebachtzabel bleich- te ihn jäh an. Obschon er, dem Bei- spiel seines «Führers folgend, aus der Römischen Kirche ausgetreten war (ein Schritt, den sein alter Vater zwar bedauert, jedoch gutgehelssen hatte im Interesse der 'völkischen Mission' des Sohns), schockierte die Antwort sein anerzogenes 'katholi- sches »Empfinden1. "Solch ein aner- chobolschewistischer Stinkjud glaubt an Jesus?" Die Rocen dufteten so trächtig» süss. Er atmete ein. Er stand nun so fest auf den Bsinen wie auf zwei fühllosen Sockeln. "Auf meine Weise. Herr Lagerunterkommandant. Jesus war ein grosser Mensch - schen- freund", sagte er atemlos hell. "Er . wollte helfen, er wollte es — ander« — anders machen —" Schachtzabel hatte den Stengel ruckzuck Über seine Schulter gewor- fen.] Es war, als trachte sein Bleich- blick,- den Häftling mit Mockerle zu hynotisleren: "Und an welchen Mes- sias glaubst du noch?" fragte er vor- lauernd. "Glaubst du auch an den Messias Karl Liebnecht? Antwort!" presste er hervor. Scharführer Mengershausen stand dicht bei Klopstock, stierte mit ver- dutzt - ungläubig - breit verkniffnem Maul zu ihm nieder. Die Rosen dufteten so süss, so furchtbar süss. "Ja!" röhrte es er- stickt aus Klopstock. "Es ist das sel- be! Ich glaube auch an den Messias Karl —stammelt; er ganz ausser Atem, " — Karl — Lieb —..." Das war wieder das Binde. Seit jener Sommernacht waren seine Oh- rt* für 1mm« verkrüppelt. GESUCHT AUGUSTE WAGNER geb. Behr, Merzhausen bei Freiburg-Boden Alts Strasse 46 sucht ihren Bruder Hein- rich Behr und dessen Frau Rosa Behr geb. Doiny letzt wohnhaft Mann- heim, ferner ihren Schwager Her. mann Doiny (152-154) Gesucht Else Weiss, geb. Wald- mann, früher Breslau, jetzt Bs. Aires vc*i Maria Kober, (13 a), Weiden Oberpfalz, Zölmerstrasse 16, n (152-154) NELLY BOSCH, ING; ABEUS, JOSEF BERGER alle aus Wien. Nachricht i Elsa Falk, Perv 457, ,)i- so 6, Dept. G, Buenos Aires. (150-152) CYPRIANO CHRISTELLO, Buenos Aires von Max Milovski, Berlin-Ma- rtendorf, Gersdorfstrasse 80 (USA- Sektor). (150-152) OTTO KUTCCHKE, letzte Adresse Pringles 27 Temperley PCS, Argent. gesucht von Roland Kutschke, Nau- endorf Saalkreis b. HallejSaale, Russi- sche Zone. (150-152) KORRESPONDENZ .Briefwechsel in Deutsch, Englisch oder Französisch wünscht Hans Block, Rödelheimer.Landstrasse 149, Frank- furt a. M. — Rö. 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