Ca OTRA ALE DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORGANO ' ^ DE LOS < ALEMANES DEMOCRATICOS D E AMERICA DEL S U H AUS DEM INHACIl Hans Lehmann: WIRTSCHAFTLICHE HALBHEITEN ANREGUNGEN FUER EINE SOZIALISTISCHE ENGLI- SCHE AUSSENPOLITIK Arthur Burch: WALLSTREETS PROGRAMM FUER DAS RUHRGEBIET SCHUMACHER UND EDEN — WER HAT RECHT? ARBEITE, MUTTI, ARBEITE! ZWEI TENDENZEN IM DEUTSCHEM POLITISCHEN KATHOLIZISMUS DISKUSSIONSTRIBUENE: EUROPA AM SCHEIDEWEGE 5 B U ENOS* AIRES • • T U C U M A N 3 0 9 • 3 1 " R E T 1 R Q 7 2 6 4 NUMERO 1S4 15 DI NOVI1MBR1 Dl lt41 » bäs andere oeöts chlanb *r y K w o y - „DIE ILLEGALEN" (Zu der Sonderveranstaltung des Deutachlands-Hilf swerks ) Deutsche Bibhothsk Frankfurt z>m Main "Ein "Drama aus der deutschen Wi- derstandsbewegung" nennt Günther Weisenborn seinen Versuch, einen Ab- schnitt aus dem grauenvollen Erleb- nis des zwölfjährigen Hitlerterrors künstlerisch zu gestalten. Es könnte fast scheinen, dass ein solches Unter- fangen von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre, mindestens aber un- zulänglich bleiben müsste. Dem Dich- ter ist €S zwar gegeben, menschliche Schicksale tiefer und klarer zu erken- nen als andere Menschen und sie mit seinen spezifischen Mitteln zu einem Kunstwerk zu formen, das zu allen spricht, wo es sich aber um Massen- schicksale solch furchtbaren Ausmas- ses handelt, dass die menschliche See- le nach psychologischen Gesetzen ein- fach unfähig ist, auch nur einen klei- nen Teil des Entsetzens nachzufühlen, steht auch der berufene Künstler vor fast unüberwindlichen Schwierigkei- ten. Nicht umsonst wagen sich so we- nige Schriftsteller an diese Aufgabe heran, die ohnen sicherlich im Her- zen brennt. Weisenborn hat sie ge- meistert, und das allein reiht ihn ein unter die Dichter unserer Zeit, die etwas zu sagen haben. Seine Lill und sein Walter, sein Bulle und seine Man- na sind als Einzelwesen Menschen von Fleisch und Blut mutig und zage, lie- bend und hassend wie alle anderen. Sie sind aber auch Verkörperungen ganzer Volksschichten, von Zehn- und Hunderttausenden des deutschen Vol- kes, die ''an der Schafottfront" star- ben. Umsonst? Darauf wird die Ge- schichte die Antwort geben. Dag Drama "Die Illegalen" ist Ten- denzdichtung in jenem besten Sinne, den A. Kerr meint, wenn er dem Dich- ter die Aufgabe zuweist; "Du sollst die Welt vom Wahn er- lösen, besteht sie gleich aul ihrem Schein, der Dichter müsse immer dösen und unzurechnungsfähig sein." In den Gestalten seines Schauspiels sprechen aus den Individuen die Mas- sen der kämpfenden, Leidenden und Sterbenden. Sie künden von jenem, anderen Deutschland und klagen an, nicht nur die bestialische Entartung der Spezies Mensch, die sich Nazi nannte, sondern auch die Herzlosen und Engstirnigen, für die Nazi und Deutscher Synonyme sind. So ist das Drama als Kunstwerk, Belehrung und Aufruf gleich wertvoll. Um es vorwegzunehmen: Die Auf- führung, die unter dem Protektorat des Deutschland-Hilfswerks am 1- No- vember im grossen Saale der Pesta- lozzigesellschaft stattfand, war mehr als ein Erfolg: sie war €in Erlebnis Alle Plätze waren ausverkauft, und viele Besucher fanden keinen Ein- lass mehr oder mussten sich mit Steh- plätzen begnügen. Ein erfreuliches Zeichen für die geistige Entwicklung der deutschsprachigen Antifaschisten u~d neben dem starken Applaus .i«! beste Dank für die darstellenden Künstler und liSfer, di? ihre Zeit und Kraft alle in höchst anerken- nenswerter Weise völlig unentgeltlich in den Dienst der guten Sache ge- stellt hatten. Um soch ein schwieriges Werk mit den zur Verfügung stehenden be- schränkten Mitteln und einem ''En- semble", von dem nur der dritte Teil Berufsschauspieler sind, zu einem sol- chen Erfolg zu führen, bedarf es ei- ner Meisterhand. Alexander Berger hat sie gezeigt. Seine Regie war straff und sorgfältig unl zeigte unermüdli- che Kleinarbeit und subtiles Ver- ständnis. Ihm und fast allen Mitwir- kenden kam zugute, dass sie irgend- wie — mindestens in ihrer Grundge™ sinnimg — sich selbst spielen durf- ten. Die beiden stücketragenden Rollen der Untergrundkämpfer Lill und Wal- ter lagen in den Händen von Enii Wünsch und Wolfgang Vacano. Dieses prächtige Mädchen Lill, Jabendigste Verkörperung aller Frauen, die be- reit waren, ihr eigenes Glück dem Kampfe für das Glück der Mensch- heit zu opfern, fand in Erni Wünsch eine Darstellerin von vollendeter Echt- heit. Ueberzeugend bis in die feinsten Nuancen der wechselnden Stimmungen von Mut und Zukunftshoffnung, mo- mentanem Verzagen und Liebe, ver- stand sie es, diese Figur mit soicn blutvollem Leben anzufüllen, dass sich die Grenzen, zwischen Theater und Wirklichkeit verwischtem. Besonders die Szene, in der dieser harten, selbst- losen Kämpferin das zutiefst Mensch- liche, ihre verhaltene Liebe zu ihrem Mitkämpfer Walter, allmählich und zuletzt überwältigend zum Durchbruch kommt, war eine Spitzenleistung dar- stellerischer Kunst. Mit demselben feinen Einfühlungsvermögen meister- te ihr Partner W- Vacano als Walter seine Rolle. Für den schweren Kampf bis zum bitteren Ende, das Hin- und Hergezogen werden zwischen persönli- cher Glückssehnsucht und politischer Pflicht konnte man sich keine andore Interpretation und keinen besseren Interpreten wünschen. Die derb-aus- fallende und zugleich rührend-zärt- liche Mutter aus dem Volke, die um das Leben ihres Sohnes zittert, ohne seine Motive verstehen zu können, wurde von Martha John lebenswahr und eindringlich dargestellt. Charak- terbilder erster Klasse gaben Joseph Halpern und Karl Ewald. Die ergrei- fende Abschiedszene zwischen Vater und Tochter war in ihrer erschüttern- den Schlichtheit ein Höhepunkt ^ies ganzen Stückes wozu auch das sym- pathisch-natürliche Spiel der kleinen Uschi Learsi wesentlich beitrug. Aber auch alle Niehb-S^hautipieler, die die lange Reihe der auftretenden Per sc- n:n vervollständigten, ordneten sich dem Ensemplespiel gut ein und ver- dienen besondere Anerkennung. "Er hat bezahlt". Diese letzten Wor- te des Dramas kann man erweitern zu \ einem: ''Sie haben bezahlt" — sie alle, die namenlosen Helden des antifa- schistischen Kampfes in Deutschland, bezahlt mit ihrem Leben, ihrem Glück, ihrer Gesundheit- Und wir? ''Nie ver- gessen!" war das Motto des Prologs von Karl Ewald und der kurzen An- sprache, die Dr. August Biemsen als Präsident des Deutschland -Hilfswerks an die Zuschauer richtete. Der Rein- ertrag dieser Veranstaltung geht in Form von Hilfspaketen an Günther Weisenborn und die Kameraden sei- ner Widerstandsgruppe. Ausser ih- nen leben noch viele Tausende von antifaschistischen Kämpfern und Terroropfern in bitterer Not. ihnen zu helfen bleibt unsere vornehmste Pflicht. F. Reinhardt LA OTRA ALEMANIA "Das Andere Deutschland" (fundado el 1 de junio de 1937) Autorizado por Resoluciön no. 214 del Ministro del ln- terior (11 abrU 1945 Confirmado por Decreto Nr. 20.917 (6 sept, 46) del Superior Gobierno de la Naciön, Registro nacionai de ia Propiedad intelee- tual Nr. 23 0123 Jahresabonnement; 13.— Pesos argentlnos (imvoraus zahlbar) Geldbeträge erbitten wir ausschliesslich per Giro oder Bono Postal oder Scheck auf Sr. Juan Carl, Tucumän 809, Bs. Aire-s und an unseren Stadfckassierer. DAS ANDERE DEUTSCHLAND IST KEIN auf Profit ausgehendes Geschäftsunterneb- men. Es lebt nur dank der Unterstützung »ei- ner Freunde. Spendet für den Pressefonds! Erscheint aro I. und 15, eines jeden Monats, Redacciön y Administmciön: Tucumän 309 Buenos Aires a fühlte iah, wie man mich von hinten am Rock zupf- te. Ich drehte mich um, der Kleine blickte mich mit flehenden Augen an und sagte: "Arbeite, Mutti, arbei- te!" Lilly schwieg einige Augenblicke, dann fügte sie hinzu: ''Das war mein ganzes Agenteuer. Sagen Sie mir, Jauräs, glauben Sie, dass Otto Sol- dat wird...?" DAS GESICHT DER ZEIT Ist die Verfassung unamerikanisch ? In einem Artikel, der sich unter dieser Ueberschrift mit den reaktionä- ren Untersuchungsmethoden des Ko- mitees gegen umamer ikanische Betä- tigung beschäftigt, schreibt L. F. Stone in The Nation: "Wie ist es möglien, dass der Kon- gress sich das Recht der Untersu- chung auf einem Gebiet anmessen kann, auf dem das Recht der Gesetz- gebung eng begrenzt ist. Kann der Kongress das Recht zur Untersuchung anwenden, um fundamentale Freihei- ten zu unterdrücken, die durch die Verfassung garantiert sind? Die ein- zige Parallele in der englisch-amerika- nischen Geschichte ist die ''Hohe Kommission, die unter der Königin Elisabeth eingesetzt wurde, um "Alle Irrtümer, Ketzereien, Schismen, Miss- bräuche, Beleidigungen" etc. zu un- tersuchen. Der Unterschied besteht darin, dass die Hohe Kommission Gleichförmigkeit in Bezug auf die Lehre der englischen Hochkirche her- beiführen sollte, während das Komi- tee gegen unamerikarnsche Betäti- gungen mit etwas herbeiführen kann, was einige umgebildete Dummköpfe als "Amerikanismus" ansehen." Katholische Aktion als dtitte Welt- macht. Im 'Aufbau'' schreibt Manfred George: "Der katholische Einfluss in den Vereinigten Staaten hat in den letz- ten Jahrzehnten ständige Erfolge auf- zuweisen gehabt, vor allem aber bie- tet der südamerikanische Kontinent eine fast unberührte und sich immer stärker entwickelnde Bastion. Perön von Argentinien, dessen Traum es ist sein eigenes Land zu einer echten Grossmacht zu erheben, hat gleich- zeitig jene Idee der katholischen Hispanidad, die neben die Welt ame- rikanischer und russischer Prägung eine dritte setzt, die er gern als eine ''neutrale" bezeichnet. Argentinien möchte das Erbe der katholiscren Mächte Europas antreten. Eva Maria Perön hat Spanien, Frankreich und Italien besucht. Sie brachte Geschen- ke und Versprechungen von Lebens- mittellieferungen. Die Krönung ihrer Reise war ihr Empfang im Vatikan. Sie war zugleich die Ankündigung, dass eine neue Formierung der ka- tholischen Welt unter Umständen auch die Verlagerung der vatikani- schen Macht in eine Hemisphäre mit sich bringen könnte, die zumindest im weltlichen Sinne ein weniger be- drohtes Territorium darstellt als es Europa werden könnte. Auf jeden Fall asigem diese Ent- ANDERE DEttTSCHLANf d ä sf' Wicklungen, dass es falsch ist, gegen- wärtig immer nur von zwei Welt- mächten zu sprechen, während sich in Wirklichkeit — und zweifellos sehr verwirrend — die Politik in einem Dreieck aibsptelt, dessen Spitzen Wash- ington, Moskau und Vatikanstadt sind." Sozialistische Imperialisten S- Crossman, der Herausgeber von BERICHT Die Deutsche Reichsbahn nimmt an dem fortschreitenden Nie- dergang der deutschen Wirtschaft teil und verstärkt ihn zugleich. Die Zahl der zur Verfügung stehenden brauch- baren Waggons ist in der engliscHt» amerikan. Zone nach einem Bericht des internationalen Transportarbei- ter'•Verbandes um 49.000 auf 200.000 gesunken, während 122-000 repariert werden müssen In der Ostzone gibt es 58.000 verwendbare Waggons. Da die Militärverwaltung unter Androhung schwerer Strafen verlangt, dass die Beladung der Waggons in weniger als vier, die Ausladung in zwei Stunden zu erfolgen hat, ist es möglich, dass für die tägliche Beladung 13.500 Wag- gons verfügbar sind. 40.000 Waggons sind an • Polen gekommen. Zur Zeit wird über Ihre Rückgabe verhandelt. Dr. Josepf Wirth hat in einem Brief aus dem Jahre 1940, den man in den Archiven der Firma Krupp gefunden hat, Herrn Krupp von Bohlen und Halbach von der Schweiz 'aus herzlich beglück- wünscht und sich zugleich in empfeh- lende Erinnerung gebracht. Ausser- dem fand sich in den Archiven der Firma* Krupp ein Memorandum, aus dem hervorging, dass Wirth früher als Reichsfinanzminister der Firma Krupp 260 Millionen Reichsmark zur Verfugung gestellt hat. Wie die Schweizer presse kürzlich berichtete, hat das anmassende und diktatorische Auftreten des Alt- reichskanzlers bei den deutschen De- mokraten in Zürich zu heftigen Aus- einandersetzungen geführt, bei denen es sogar Ohrfeigen gab. Pfarrer Niemöller, dessen Unterredung mit dem Vorsit- zenden der SPD Kurt Schumacher viel kommentiert worden ist, hat den Vorsitz auf einer evangelischen Kir- chentagung in Darmstadt geführt, auf der folgende Erschliessung ange- nommen wurde. "Wir würden einen Irrtum begehen, wenn wir eine ''christliche Front" ge- gen notwendig gewordene Neuerun- gen im sozialen Leben errichten woll- ten. Das Bündnis der Kirche mit Mächten, die an der Aufrechterhaltung alter Einrichtungen und Ueberliefe- rungen interessiert sind, hat schwe- res Unglück über uns gebracht. Durch den Abschluss eines solchen Büdnis- ses haben wir die christliche Freiheit, verraten, welche uns erlaubt und be- fiehlt, Formen des Lebens ssu ändern, wann immer das Zusammenleben der ''The Statesman", zitiert in einem Ar- tikel, in dem er die englische und französische Politik kritisiert, fol- gende Worte eines Züricher Soziali- sten : "Die Soziale Demokratie opfert sich selbst auf dem Altar der nationalem Souveränität. Die französischen Sozia- listen in Indochina uyd die englischen Sozialisten in Palästina leiden an der gleöhen Krankheit. Um etwas von ih- Menschen sie erfordert. Wir haben das Recht auf Revolution verneint, aber wir haben Entwicklungen geduldet und gebilligt, die zur absoluten Dik- tatur geführt haben". Abstimmungen und Wahlen in Bremen Einem Originalbericht, den wir er- halten haben, entnehmen wir folgende aufschlussreiche Daten: Für die neue Verfassung hatten in der Brügerschaft — so heisst das Bre- mer Parlament — alle Parteien bis auf die KP gestimmt. Bei der Volks- abstimmung, an der nur 67.7 olo teil- nahmen, stimmten aber 25 o|o gegen die Verfassung. Der geringe Prozent- satz der Abstimmenden bei diesem wichtigen Volksentscheid zeigt die weitgehende politische Apathie; der relativ höhe Prozentsatz der Neinsa- ger ist ein Zeichen ziemlich weitge- hender allgemeiner Unzufriedenheit. Der Volksentscheid über eine Er- weiterung der Verfassung, der den Be- triebsräten weitgehendes Mitbestim- mungsrecht geben sollte, wurde mit 109 841 gegen 100.364, also nur mit geringer Mehrheit angenommen. Ne- ben der gesamten bürgerlichen Reak- tion stimmten auch gewerkschaftlich organisierte Angestellte mit Nein. An den Wahlen zur Bürgerschaft nahmen in Bremen 70 o|o, en Bre- merhaven sogar nur 55.5 olo teil. Die Arbeiterschaft behauptete ihre Mehr- heit mit 46 sozialdemokratischen und 10 kommunistischen Vertretern gegen insgesamt 44 bürgerliche Abgeordns- ie. Die stärkste bürgerliche Partei ist die CDU mit 24 Abgeordneten, Juden, die in Deutschland bleiben wollen Henry Holm, der Berliner Korre- spondent von World Over Press, schreibt: Wenig ist bisher getan worden, um den wenigen Juden in Deutschland zurückzugeben, was sie verloren ha- ben. Viele Opfer des Hitlerterrors, Ju- den und Nichtjuden, denen alles ge- nommen wurde, was sie zu Beginn des Naziregimes besassen, und die nichts verdienen konnten, weil sie im K Z. waren, leben jetzt in kläglichen Be- hausungen ohne die notwendigsten Dinge. Früherp Nazi- andererseits le- ben noch in Häusern mit allen Be- quemlichkeiten Denn Gerechtigkeit wird in Deutschland geschaffen, una da sagt- man, dass es christliche Pflicht ist, nicht Böses mit Bösem zu vergel- ten. Die Häuser vieler reichen Juden wurden durch Nazis beschlagnahmt. Sollen Deutsche jetzt die Häuser frü- herer Nazis und Nazifreunde tie- rer nationalen Grösse zu retten, op- fern sie Grundsätze und Moral- Der harte Imperialist kann sich zuweilen leisten, moralisch zu sein; der schwächliche Sozialist wird, wenn er imperialistische Interessen zu vertei- digen sucht durch die Umstände dazu getrieben, Gewaltsmethoden anzuwen- den, und er zerstört damit beides, das Imperium und den Socialismus". schlagnahmen und sie denen geben, die gelitten haben? Das würde ja eme Ungerechtigkeit sein, die vielleicht diejenigen, die sie begangen haben auf die gleiche Stufe sinken liesse wie die Nazis. Das Resultat ist, dass die, die wäh- rend der Nazizeit verdienten, Häuser haben und die, die leiden mussten, keine. Die prominentesten Nazis ha- ben ihr angehäuftes Eigentum verlo- ren. Anders aber steht es mit denen, die nur gute Beziehungen zu den herr- schenden Gangstern gehabt und Geld gemacht haben. Aber ohne dass man Beschlag legt aAif den Besitz der we- niger Schuldigen, werden die wirkli- chen Naziopfer wenig Aussicht haben. Wie reagieren sie, Es gibt natürlich Verbitterung; aber bei vielen ist der Idealismus grösser als die Bitterkeit. Unter meinen Freunden una Be- kannten gibt es mehrere Beispiel sol- chen Geistes. Ein jüdischer Schmied, der mehrere Jahre in der Hölle von Qswiscim war, sagt mir: "Jetzt, wo ich frei bin, will ich Deutschland nicht verlassen. Jetzt, wo so viele Schranken gefallen sind und wo un- sere Folterer ihre Macht verloren ha- ben, will ich bleiben und mich am Auf- bau eines neuen Deutschland trauen'. Ein jüdisches Mädchen lebte in ei- nem K. Z„ in dem ihre ganze übrige Familie vergast wurde. Als ich ihr saigte, dass sie die Erlaubnis bekom- men habe, nach USA auszuwandern — der Traum aller derer, die einst- mals an deutschem Nationalismus krankten —, antwortete sie, dass sie nicht fortgehen und ihr Studium für den Lehreriberuf aufgeben wolle. Sie fühle sich glücklieh, wenn sie in der Gesellschaft anderer Studenten sähe, oms ihr Judesein nicht mehr als eine Angelegenreit von Bedeutung oder auch nur von Interesse angesehen werde. Solche Menschen, Juden una Nicht- juden, bilden einen Teil der Hoff- nung, dass ein künftiges Deutschland ein nützliches Glied der Völkerfamilie sein wird. Es ist das tragische Los der deui> sehen Demokratie, dass sie — zum zweitenmal -• aus Niederlage und Zusammenbruch wachsen muss, dass sie zum zweiterama 1 in einer Atmosphäre der politischen und wirt- schaftlichen Not, des Nationalismus und der Verbitterung heranwächst," in der keine Demokxatie gedeihen W. B. E AUS DEUTSCHLAND 10 DAS ANDERE DEUTSCHLAND HUNGERB RETT "V&ta, machn Zettel lertij wejen tiein' Machorka, Erwin klebt'n mor- gen an't Hungabrett!' Mutter hat mit Nachdruck gesprochen, Vater tuast seufzend den Staub vom Tintenta-ss. Er kennt seine Alte — und er kennt die gähnende Leere des Speiseschran. keß. Ein wehmütiger Blick noch a it die beiden Pakete echten Machorka im der Schublade: Verzicht! Morgen wird Erwni einen kleinen, verschmier- ten Zettel an's "'Hungerbrett" kleben, schon umlauert von neugierigen, rechnenden Bücken. "Tausche Machor- ka gegen 2000 • Gramm Brot, auch Sonstiges. Anschrift bitte..." — DIE DEUTSCHE FRIE- DENGESELLSCHAFT D.ie Deutsche Fr i e densg e&eL-s c ha t' t hat in den letzten Julitagen ihren er. sten Bundestag seit dem Sturz der Hitlerdiktatur in Prankfurt a. M. ab- gehalten. Sie umfasst in den angelsächsischen Besatzungsaanen rund 30JC00 MitgVe. der. Vorsitzender ist Ihr früheres Vor- standsmitglied General a. D. von Schönaich, Generalsekretär wie \or dem Krieg Frit« Küster, der gleich nach der Machtergreifung Hitlers ver- haftet wurde und lange Zeit im K. L. verbracht hat. Fritz Küster schrieb uns vor kur- zem: ''Vor längerer Zeit erfuhr ich cum ersten Male, dass während der Nazizeit In Argentinien em neues "Das Andere Deutschland" gegründet wur- de... Uneere früher*» Zeitung 'Das Andere Deutschland" wird voraus, sichtlich ab August wieder erschei- nen." Die Bundestagung stellte unter In- derm folgende Forderungen auf: L Der Staat übernimmt die Bürg Schaft für den Frieden des Landes. 2. Der Friede wird gesichert durch die Herstellung ener gerechten üf- meinschaftsordnung und die Verstau. digung mit allen anderen Landern und Nationen. 3. Kriege sind Verbrechen an der Menschheit. 4. Wer zum Kriege hetzt, Kriege vorbereitet, militärische oder ähnliche Uebungen durchführt eder daian teil- nimmt, Bestrebungen zur Wiedereii- richtung einer Wehrmacht äussert und sortiert. Kriege verherrlicht ooer nur zur Teilnahme am Kriege auffor- dert, ist ein Verbrecher und wird ba- straft, 5. Wer im Sinne dieses Gesetzes tut schuldig befunden wird, kann mit e:. len gesetzlichen Strafen belegt werden. 6. Ein Srafantrag im Sinne dies** Gesetzes kann von jedem deutschen Staatsbürger gestellt werden. 7. Die Rechtspflege des Landes wild von allen überlieferten Grundsätzen und Formen, nach denen dar Staat Herr über Leben und Tod der Lan- de# bürg er war und seiner Politik die owigei? siivJicheu Gesetze der Mensch. iu::i unterworfn wareu, befreit- 8. In allen Biidung.~,ar.staiten ur.u Ve/avsLaltur.pen ;st sittliche Erzie- hung ün Ge;st acr Volkervcrsöhnung zu pz;»gen. Denn decn Anbietenden steht das Recht der Diskretion zu, diese be- scheidene Diskretion, die so schnei! den Schleier lüftet, wenn das winkt oder das "Sonstige". Ja, das Brot und dieses "Sonstige ', zu 99 Prozent sind Naturalien darun- ter zu verstehen, sie haben den wil. den Tauschzettelecken und -flächen zu ihrem Namen verholfen: Hunger- brett! Der Hunger ist es in seiner leib- haftigsten Gestalt, der hinter den klei- nen, schmierigen Zetteln hockt, aus den gravitätischen, verschnörkelten, zittrigen Schriftzügen herabgrinst. Tausche — biete — gebe... Aber hier werden keine Renaissancemöbel an- geboten, kerne Liebermann-Gemäidc, keine Terrakottavasen — dieser Markt nennt keine überdimensionalen Ziffern. Fünf Zuteilungsziguretten ge- gen 500 Gramm Brot... Drei Eier für einhalb Pfund Zucker. .. Vier Pfund Zwiebeln, zehn Pfund Kartoffeih, 50 Gramm schwarzer Tee... Brot, Brot, Brot! Jeder zweite Zettel schreit nach Brot, jeder einzelne nach ''Sonstiges', jedes Wert hat Hunger. Sonderzut°i- lungen machen sich periodisch be- merkbar. Schnaps gegen —. Essig ge„ gen —. Und heute schrack ich zu- sammen, so knallig und protzend sprang es mir in die Augen: "Sekt ge- gen Brot!" Und das Hungerbrett lä- chelte über meinen Schreck. Ich ging. Ich habe kein Brot einzutauschen, am wenigsten gegen Sekt. Und muss- te mich rückwärts durch die mehr, giiedrige Reihe der Lesenden zwän- gen, Neugi-erge, deren Hände verstoh- len kur Kartentasche, zur Geldbörse zuckten. "Verdammt, wenn man hät- te...!'' Man hat nichts. Keiner hat. Und doch jonglieren Augen und Wünsche um die Zettel, fingert hier und da einer mit dem Blelstif über den freigebliebenen Raum. "Anschrift bitte: Nun da steht sie schon. Und der Maurergeselle Kaminski geht mit verknifenen Lippen neben mir seines Wegs. ''Na, een Brot is wie- der tiei'n Teufeii' und die Fischdekade ooeh — aber watt willste machen?! Wenn ick nischt zu roochen habe, is aus! Det weess, meine Olle oocli.. So findet das Hungerbrett seine Kundschaft. Und dieser Kundenkreis ist bei weitem zahlreicher als der sei, ner sozusagen amtlichen Kollegen, die grell bemalt und mit graphisch ein- wandfreien Zetteln behängt an den breiten Strassen herumlungern. ms scheint, als wäre der Beniner jeder •Amtlichkeit" gegenüber unheilbar misstrauisch geworden. Er drängt vor dem nichtlizenzierten Hiungerbrett - - die Haut strafft um die hervorgetre- tenen Backenknochen, die müden Augen fiebern, das Hirn rechnet. "'Wenn ick eenmal vazichte.. > Das Hungerbrett grinst. Sie verzichten alle... Man hat wiederholt den Versuch ge- macht, die "Hungerbretter" durch Her- unterfetzen ailer Anpreisungen phy_ «isoh zu vernichten. Einige Schritte weiter lebten sie am nächsten Morgen in verstärkter Blüte auf. Und die sinnlose Probe einer moralischen Ver- nichtung nun — auch durch diese Zei- len soll sie keineswegs unternommen werden. Denn das Hungerbrett ist ebensowenig immoralisch wie der Hun- ger seJbet, der ihm zum Vater wurde- Nur Wirkung, nicht Ursache. Die liegt in der Vergangenheit — und dass die einmal verschwindet mit all ihren Auswirkungen, das liegt an dir, an mir und an dem Maurergesellen Kaminski. An yns . . . Peter Wipp. DISKUSSIONSTRIBUENE Hans Lohr, EUROPA AM SCHEIDEWEGE im 19. Jahrhundert und besonders .ceit. Marx entwickelte sich mehr und mehr die Idee einer vertikalen Struk- tur ais die richtige Anschauungsweise in der Analyse und Deutung der welt- politische:; Vorgänge. Besonders be- tont und öffentlich anerkannt seit dem ersten Weltkrieg, sah man auch in den internationalen Konflikten Er- scheinungsformen des Klassenkamp- fes, selbst wenn sie in keiner offen- sichtlich engen Beziehung zur Poi'ifik kolonialer Ausbeutung standen. Mit der Entwicklung eines hoehkapita- listischen modernen Imperialismus fielen die Begriffe nationaler Einheit einerseits und wirtschaftlicher Einheit andererseits immer mehr auseinander. Indessen begannen die verschiede - nen Imperialismen sich immer mehr als die grossen massgebenden Welt- einheiten um bestimmte überlieferte nationale Kapitalschwerpunkte herum zu kristallisieren. Ihre Gruppierung ist heute horizontal und ihre gegen- seitigen Beziehungen in Feindschaf- ten ur.d Allianzen haben viel A3hnlich- keic mit den alten Beziehungen •vischen nationalen Staaten- Es ist. nur natürlich, dass die aus wirt- schaftlicher Konkurrenz unvermeid- lich entstehenden Spannungen und Entladungen formell den alten natio- nalen Kriegen sehr ähndch sehen, und es damit den Propagandamitteln der kapitalistischen Weltreaktion leicht gemacht ist, dem Publikum die tieferen Ursachen der Erscheinung zu verschleiern. Nichtsdestoweniger weiss heute alle Welt, dass die beiden entscheiden- den Machteinheiten mit ihren ent- sprechenden Einflussphären, die U. S. A. und die U. S. S. R., die sich wie zwei nationale Einheiten gegen- überstehen, pollitisch organisierte Ver- treter zweier völlig gegensätzlicher Doktrinen sind; und die beiderseitige Propaganda macht aus dieser Tatsa- che kein Hehl. Zur Zeit der Austreibung Trotzkis aus der Sowjet-Politik und dem da- mit gekennzeichneten Sieg der "Hori- zontalen" über die "Vertialen", war man sich wahrscheinlich selbst in den eingeweihtesten Sowjet-Kreisen nicht bewusst, dass sich die neo-hori- zontale Struktur auf dem Wege über DAS ANDER! DEUTSCHLAND 1f den Kampf gegen die faschistischen Keime neuer Imperialismen und über die Auflösung der III. Internationale zu der heutigen Vollendung entwik- keln Wörde. Die politischen Vorgänge der näch- sten Zeit werden in erster Linie Er- scheinungsformen einer umfassenden Grenzbereinigung zwischen der ame- rikanisch-kapitalistischen und der Sowjet-Welt sejn. Europa Ist heute Grenzzone, und besonders Deutschland und was sonst auf der Linie zwischen Ost und West liegt, ist ein elenderfülltes Niemands- land, ohne politische Machtverkörpe- rung zwischen zwei gewaltigen Mag- netpolen in labilem Gleichgewicht ge- halten. Aber diese Zone ist keine menschliche Wüste, sie ist erfüllt von Millionen von Menschen, die trotz Not, Erniedrigung und Verzweiflung eir.e sehr alte zivilisatorische Tradition und tiefverwutzelte poetische Erfahrun- gen haben. So ist es nicht verwunder- lich, dass dieser schwer wunde Kollek- tivkörper eine gleichsam biologische Regenerationstendenz zeigt mit allen ihren bizarren und oft verfehlten Er- satzfbildungen unkontrollierter Ver- narbungen, nicht zu reden von den Folgen laienhafter Eingriffe von aussen. Europa ist heute aussenpolitisch machtlos. Keine der alten nationalen Einheiten verfügt über eigenes Be- triebskapital; viele Länder sehen ihre Haupt-Produktionsmittel zerstört oder abgebaut, verfügen über keine gewinn- versprechenden Absatzmärkte und da- mit über keime Rohstoffe für den Rest ihrer industriellen Kapazität- Die weit überwiegende städtisch-in- dustrielle Bevölkerung kann keine Zahlungswerte für den Import von Lebensmitteln erzeugen. Das seit an- derthalb Jahrhunderten fortschreitend gestörte Gleichgewicht zwischen Stadt und Land wird bei Portdauer des Privatbesitzes an Grund und Bo- den zur Groteske. Hungersnot ist die Folge. Ueber alledem schwebt das Gespenst der bevorstehenden ameri- kanischen Wirtschaftskrise, deren Einsetzen dem europäischen Zirkula- tionssystem die letzten Transfusionen aus Uebersee entziehen wird. Es ist eine Utopie, heute annehmen zu wollen, dass Europa allein die not- wendige Neuordnung vornehmen könnte. Sozialistisch revolutionäre Ak- tion setzt — wenn nicht Wohlstand — so doch genügend Agrarkapazität vor- aus und erfordert militärische Bewe- gungsfreiheit nicht nur im Innern son- dern auch an strategischen Grenzen, da der unumgängliche Zugriff auf das Privatvermögen Interventionen von aussen provoziert. Jede Bewegung in Kontinental- Europa, die so etwas wie eine prak- tische sozial- und wirtscl^aftspoliti- sche Neuordnung der Dinge im so- zialistischen Sinne anstrebt, steht vor der unausweichlichen Notwendigkeit, sich auf eine äussere Macht zu stüt- zen. Die Hoffnung auf Hilfe seitens Englands infolge linker Kursänderung in der Aussenpolitik der Arbeiterpar- tei ist gering. Eine solche Kursände- rung würde die amerikanischen Kre- dite und die aus den kolonialen Län- dern herausgepressten Einkünfte so empfindlich beschneiden, dass die ökonomische Knappheit bestenfalls das englische Volk zu revolutionärem Vorgehen an der Seite der kontinen- tal-europäischen Völker veranlassen könnte. In jedem Fall bleibt für jede wirk- lich sozialistisch-revolutionäre Bewe- gung in Europa als einzige praktische Möglichkeit eine entschiedene Anleh- nung an die Sowjet-Union. Sozialistische Revolutionäre können sich angesichts der Truman-Franco- de Gaulle und Co. nicht len Luxus er- lauben, lange im Schmollwinkel kul- tureller Traditionen sitzten zu bleiben. Es ist durchaus verständlich, dass sich viele "alte Kämpfer", auch die dem Bonzentum entgingen, heute an viele liebgewordene liberale Gemütlichkeit ten klammern, zumal Hitler und Genossen dem Worte '"Diktatur" ei- nen schauerlichen Nimbus gegeben haben, der in Anbetracht der einge- fleischten geistigen Nachlässigkeit der Menschheit seinen düsteren Ab- glanz auch auf den klaren politisch- strategischen Begriff der "Diktatur des Proletariats" wirft. Das revolu- tionäre Proletariat in Zeiten gewalt- samen geschichtlichen Wandels ist. ein Heer in militärischer Aktion. Wer wollte behaupten, dass autoritäre Dis- ziplin dieser Ausnahme-Situation un- angemessen sei? — Besonders ist es aber in diesem historischen Augen- blick nichts als eine — manchmal wohl unbewusste — Beschönigung eigener politischer Unentschiedenheit, aus den wirklichen und angeblichen Feh- lem kommunistischer Parteipolitiker das Recht zu unfruchtbarer und da- mit reaktionärer Sektiererei abzulei- ten, die nur dem Truman-Trust zugu- te kommt. Ein besonderes Kapitel ist die von der reaktionärsten Rechten bis in die aUerlinkesten Kreisen der nicht-kom- munistischen Sozialisten geübte Kri- tik am heutigen aussenpolitischen Verhalten der Sowjet-Union. Es ist nicht unnütz, die damit verbundenen Probleme kühl und sachlich zu be- trachten. 1. Die Kritiker Es ist allgemein bekannt, dass in Deutschland in der Zeit seit dem er- sten Weltkrieg bis zu Hitlers Macht- antritt nur ein kleiner Prozentsatz kommunistischer Anhänger in der Bevölkerung vorhanden war. Auch in der sogenannten Linken waren sie zusammen mit der winzigen Gruppe revolutionärer Socialisten in kleiner Minderheit. Die Presse von den Kon- servativen bis zu den Sozialdemokra- ten strotzen von Anfeindungen nicht nur gegen die revolutionäre sozialisti- sche Idee sondern auch gegen die in- nerpolitischen Methoden der Sowjet- Union. Noske und seine Jünger hat- ten die Macht, mit Erfolg die gros- sen "Reinigungsaktionen" in den Ar- beiter-Organisationen zu betreiben. Soll man also heute nach langen Jah- ren politischen Vakuums und militäri- scher Besetzung Deutschlands erst durch Hitler und dann durch die ''De- mokraten" erwarten, dass die Arbei- terschaft revolutionärer geworden sei? (Vom Hunger-Opportunismus ganz zu schweigen). Ganz ähnlich stets mit dem ideologischen Gleichgewicht in den andern westeuropäischen Län- dern. Der Widerstand gegen die Sow- jets tot ale traditioneller Gefühls- Atavismus ebenso verständlich wie in dieser geschichtlichen Stunde be- dauernswert und. bedenklich. 2. Die Kritisiertes Der völlige Fehlscihlag vertikaler Aktionen in der ganzen Welt führte folgerichtig in Russland zur Trotzki- Krise und zur horizontalen Politik als ihrer Konsequenz. Es ist kein Zufall, dass danach das horizontale Prinzip in der Reichwei- te des Moskauer Nationalitäten-Poli- tik zu fast hundertprozentigem Erfolg führte. Die Rekonzentration auf die in der Union zusammengeschlossenen Repu- bliken führte nicht nur zu der be- kannten schwindelhaft schnellen in- dustriellen Entwicklung, die allein das später für den Krieg gegen den Faschismus nötige Industrie-Potential schuf, sondern auch zu einem Ein- heitsbewusstsein übernationaler Art und ganz neuen Charakters, das der technischen Schlagkraft der Roten Armee seinen so wichtigen gefühls- mässigen Ueberbau gab. Diese Armee und dieses neue ge- einte Volk ist dann in Deutschland eingerückt und hält heute fast die Hälfte des Landes besetzt. Die Sow- jet-Truppen sind nicht von der deut- schen Arbeiterschaft gerufen worden. Sie mussten sich nach blutigen Schlachten den Eintritt erzwinge^. Sie kamen mit dem breechtigten Be- wusstsein, einen Gegner vor sich zu haben, der die fürchterlichsten Zer- störungen in den Werken angerich- tet hatte, die das Volk vorher unter Leiden materieller Not wie unter den Schmerzen nie dagewesener innerer Umstellungen und schliesslich im Zei- chen schaffender Begeisterung und wachsenden Selbstvertrauens Aufge- baut hatte. Soll man danach verlangen, dass diese Menschen mit freundschaftli- chem Vertrauen an des deutsche Volk herangingen; dass sie nichts weiter im Auge hätten, als prompt den ar- men "von Hitler und seinen paar An- hängern so seihmählich verführten und missbrauchten Deutschem" alle nur möglichen politisch-wirtsohaftli- chen Wohltaten in vollen Schüsseln auf den Tisch zu stellen? Das wäre als Annahme sinnwidrig und als Forderung unverschämt. Soll man verlangen, dass die Sow- jets als starke und augenblicklich fast unangreifbare Macht viel Wert auf kleine innerpolitische Einzelheiten in Ländern legen, die im Einflussbereich der Truman-Bevin-Truppen liegen? Wäre nicht vielmehr anzunehmen, dass sie daran interessiert seien, einst- weilen da ein indifferentes Niemands- land, eine Art künstliche Wüste zu haben anstatt einen fruchtbaren Nähr- boden für unkontrollierbare socialpo^ litische Konflikte und ein organisier- tes Rekrutierungsgebiet für die Ge- genrevolution? — Soll man verlangen, dass die Sowjetregierung ihre mit schweren Opfern, Rückschlägen, Selbstkritik und Ausdauer erkämpf- ten und schliesslich bewährten Erfah- rungen aufgebe zugunsten völlig un- gewährlelsteter methodologischer Vor- schläge politischer und wirtschaftli- cher Art, die ihnen ven den unter sieh in den Haaren Hegenden oocWeatalea 1* D ÄS ANDERE DEUTSCHLAND Sozialisten und "Sozialisten" vorgelegt, Wenden? Nein, mit Sentimentalitäten macht man keine Politik, besonders, wenn es sich wie heute um «Gedeih und Veräerb ganzer Völker handelt! Bis- se geschichtliche Stunde verlangt Entscheidungen. Wer in Europa nach •diesem grossen Schiffbruch sich wei- gert, an Bord des rettenden Dampfers zu gehen, weil ihm dessen Anstrich nicht gefällt, d-er muss zugrundege- hen, wemn er nicht vom Klügeren beim Ktagen genommen wird. Einzelheiten späterer Entwicklung «tehen heute nicht aur Diskussion. Hier nur einige Punkte zum Beden- ken: Die Nationalitäten-Politik der Sov,- Haben Sie Gestatter, dass ich vorstelle: Frau Justisa mtskanzleivi rwaltungsse - kretär Blubbereit. Frau Blubbereit ist wer, sie hat es, sie kar»n es. Ihr '-Pap- cheh" (Kinder haben sie nicht aus tratest geam Hitler, sagt sie jetz1:) sitzt schon wieder in Deutschland in warmen Nest — Westzone natürlich Er verfügt über geradezu komforta- ble Gelasse, lest gut u»d fett (Kar- ten? — pst., wer kann davon leben?.- Er sitet in irgendeine,. Kommission tind hat noch nie gefroren- Tja, er war sehen immer gegzn Hitler, schon vor 1928, eis entlich von Geburt an im übrigen aber ist er tüchtig, tüchtig. Biubbereits kannten nie Not, denn sie hatten Beziehungin, — Vitamine B. Wenn Frau Blubbereit auspackt, m der Erinnerung, dann fliegen die Gär. - sebraten, Rehrücken, Eingemicht:s- Batterien, Zucker-, Mehl-, Seker.;- Stoffvorräte, die Torten, Marzipange - backe, Liköre* Zig&rrm, Leckereien so toll ducheinaSfier, dass die abgehärm- te junge Kriegerwitwe, die in der käl- testen Stuibeneoke mit ihren 4 Kindern äauseaa muss, manchmal hinterrücks nach dem Schrubber tastet, um we- nigstens einmal ihr Mütchen zu küh- le» fair all die leiblichen und seeli- schen Nöte, die sie während des Krie- ges und nachher auastehen musste f-ür das Opfer ihres Mennes, dem die •Pflicht gegen das Volk, nicht aber gegen Hitler, über alles gegangen wai. Doch Frau BluböerÄt redet nicht nur. sie hat Talent für Wirtschaftskfim- mer und Küche — weniger tum Kü- chendienst. Sie boykottiert und in- trillert, sie streichelt und schmei- chelt und schon sind die Schuhe wie der gemacht, während die anderer, ssit Monaten warte#. SHe hat die schönste Ötübenecke, im Winter beim Ofen, im Sommer am Fcnste». Sd6 hat es zuwege gebracht, dass aie Kin- der in der Stufoe mäuschenstill blei- ben, und dass sie nun endlich gegen den Willen der Mehrheit mit Hilfe ihres Freundes, de* Barockenwarts. Stubenälteste wurde, für die j* do?: bei <$er Butterverteüung immer noen etwa* am Messer kleben bleibt. Der tatsächliche Nutsungswert dei ?rau Blubbereit für das Lager ist Itiich Null, da sie ja ihre "Leute" zur . sedienxttig erzog, im übrigen aber viel- ,'fech leidend ist. Nur nieht an der jet-Uinion steht vor einem neuen Phä- nomen; die Frage zukünftiger kultur- politischer Zusammenarbeit mit tra- ditionsbela^enen Völkern des Westens wirft neue Probleme auf und muss zu neuen ungeahnten Lösungen führen. Die psychologisch neue Beziehung zwischen Siegern und Besiegten ver- langt reue Methoden auf dornenvol- len Wegen. Das hohe technische Niveau dci Bevölkerung in den neuen Einflussge- bieten erfordert organische Einord- nung in ein neues Ganze und wird im eurasischen Bereich starke Rückwir- kungen haben. Die Vergrösserung der Reibungs- flächen mit der kapitalistischen Aus- senwelt wird in der nächsten Zeit so- Ihr Gepäck in ^ von Richard Mahlo Zunge, die tremoliert fabelhaft, wenn sie so über die ''wirkliche" Lage Deutschlands, eben soweit es ihre Ver- wandten und ihren mit noch men: Gerissenheit befruchteten "Papchen-' betrifft, berichtet. Der Bruder ist in dieser Stellung, der Schwager bereits in. leitender, die Schwester mit der Nichte ''arbeiten" beim Engländer, Büro natürlich, usw. usw. Und alle leben und wohnen gut, sie habens' geschafft. Nur sie, die Frau Blubbe- reit wird hier v:n den Dänen zu- rückgehalten. Wer soll dem "Fap- ctien" nun den "Pamps" bereiten edet tüe Socken stopfen. Unerhört, die.;: Dänen, uns hier wie Gefangene mi- te» Stacheldraht zu halten, bewacht, mit aufgepflanztem Gewehr. Letzte Nacht haben sie erst wieder geschos- sen. Und dann hier so mit all und jedem zusammengesperrt in einer Stube, wo es noch kalt ist bei dem nassen Torf. Nein, es ist furchtbat und Frau Biubbereits Augen feuchten sfeh var Leid, Wut und Eifersucht, denn sie kenn ihr "Papchen" auch von der Seite. Und die so otöhnen und schimpfen xvie Frau Blubbereit, sind nicht ge- ring an Zahl. Sie haben alle ihr *'Pap- chen", der natürlich kriegsuntaug- lich oder "u. k." gestellt war, oder ihren Schwager, Bruder oder Onkel denen es wieder gut geht, trotz Flucht usw- Wie es den anderen Müttern mit Kindern, Alten, Krüppeln geht, war denen schon immer gleichgültig. Aber so wie den Dänen wäre es auch tmr ganz angenehm, wenn uns die ganze BJubbcreit-Gesellschaft bald aus den Gesichtskreis käme, möglichst für immer. Aus Anlass der zweijährigen Wiederkehr unseres 'Einzuges' in Dä- nemark seien mal all denen, die ar. den Dänen immer etwas auszusetzen haben, ein paar Fragen vorgelegt: WH würden Si.; sich verhalten, wenn u/ngekehrt wäre, wenn die Dänen sic.i bei uns in Lagern bereits 2 Jahre durchfüttern liessen chr.e Aussicht aai Entschädigung und wenn die Däner all die Schandtaten an den Völker, > und an uns verübt hätten, die mm jetzt den Deutschen vorwirft? Wenn dann diese Dänen noch murren und meckern würden, wenn Wien da« zu- wohl den Charakter der militärischen Institutionen wie auch die Verteilung der Produktionszentren beeinflussen. Schliesslich darf man nicht verges- sen, dass eine einheitliche revolutio- när-sozialistische Politik in den euro- päischen Ländern weit über die Vor- teile der beteiligten Länder hinaus ei- ne ungeheure Rückwirkung auf die sozialpolitischen Bewegungen in den übrigen Teilen der Welt haben würde. Weltpolitisch besonders wirkungsvoll würde die zweifellos einsetzende Be- schleunigung in der Entwicklung pro- letarischen Klassenbewusstseins in den Vereinigten Staaten sein mit ihren di- rekten Ausstrahlungen auf die Arbei- terbewegungen in den übrigen Län- dern der westlichen Hemisphäre Ordnung? viel Erhaltene in Kolding wieder ab- genommen wird? Wenn die Dänen in unsere G-ärten einbrechen und sich an unsers Männer ranmachen wür- den? Was meinen Sie, was sie dann tun und fordern würden? Bei den Er- fuhrungen, die man als Flüchtling mit seinen eigenen Landslsuten machte, würde man dann wirklich sagen müs- sen: h die armen Dänen, die lernen nun alle das Konzentrationslager am tigeren Leibe spüren. Oder wäre es anders? Kann man sich vorstellen, dass dann beim Begräbnis eines ein- fachen "dänischen" Flüchtlings die Stadtglocken läuten und die vorbeige- henden '"Deutschen" vor dem Sarg den Hut abnehmen, so wie es hier der Fall ist? Der Drahtzaun wurde doch nur um unsere Lager gezogen, weil sonst, jeder Dans sein Grundstück weit mehr sichern und einen Hund hätte anschaffen müssen, stellen Sie sien mal vor, was gebettelt und gestohlen würds, wenn der Zaun nicht wäre? Traurig, aber leider wahr. Es ist viel- leicht wenig' bekannt, dass der Bauer in vielen Gegenden Dänemarks am Morgen Geld und einen Zettel an die Chaussee legt, dass der Autobusführer später beides nimmt, die Bestellung des Zettels besorgt, di>3 eingekauften Sachen nachmittags wieder an den den Platz des Geldes hinlegt, wo 33 dann oft noch stundenlang liegt, eh,e der abgelegene Bauer die Sachen ab- holt. Eine solche Ehrlichkeit und, Si- cherheit dürfte für uns unvorstellbar sein. Zwei Jahre sind Sie — Frau Blub- bereit u. Gen. — nun hier und Sie wollen bald reisen- Haben Sie auch l'h-r Gepäck in Ordnung? Haben Sie aus unserer aller Not gelernt? Ha- ben Sie vor allem ein paar Weishei- ten gehamstert und verpackt, näm- lich dass der Krieg, das Soldatenspie- Jen, die Sucht mehr zu haben und zu sein als wie die anderen, unser aller Unglück wurden? Haben Sie auch aus ihrem Gepäck die v:rdrehte Re- densart "Eigennutz geht vor Gemein' nutz", nach der Sie lebten, entfernt? Haben Sie auch das notwendige Rüst- zeug und den eisernen willen ver- packt, in Deutschland kräftig mit Hand anlegen m wollen am Wieder- aufbau, aber nicht im Büro, sondern am Trümmerhaufen? Haben Sie auch die Vorbereitungspillm schon ge- das ANDERE OlUTSCHlAND schluckt, die Ihnen das Schlankwer- den in Deutschland erträglichst ma- chen? Haben Sie auch ein Päckchen Nächstenliebe und die sittlichen Ge- danken der christlichen 10 Gebote gut verstaut, das gehässige '"Ich" ausge- mistet und dafür das ''Wir" über «den Vorsatz allen Handelns geschrie- ben? Haben Sie Hass, Neid, Verleum- dung, Rassenfeindschaft und nationa- ler- Grössenwahn ausgerottet und ihre so geläuterte Seele .jnit einer grossen Menschenliebe, mit Achtung und Av- Der Schreiber dieses Briefes ist vielen unserer Leser kein Unbekannter. Nach- dem er zuletzt Mitherausgeber der Zeit- schrift "Volksfront" gewesen war, ging er 1936 von hier aus nach Soanien, um am Kampf gegen Pranco teilzunehmen. Gleichzeitig mit einer Empfangsbe- stitfigung des Briefes vom Deutsch- land Hilfswerk und der bisher erhal- tenen Pakete, die besonders für mei- ne körperlich völlig heruntergekom- mene Frau eine ungeheure Hilfe wa- ren, bestätigte ich auch mit grösster Freude den Erhalt Eures Rundschrei • bens über die 10-Jahresfeier von 6'I>as Andere Deutschland". Ich ersehe daraus, dass die Orga- nisation kurze Zeit nach unserer Ab- reise im Jahre 1937 gegründet wurde. Eis freut virf ausserordentlich, dass SU', zu deren Entstehen unsere vorherge- bende Arbeit der Aufklärung urd Sammlung von Oesinnungsgenos .sicherlich auch ihren Teil beitrug, _dü>- se stetige Ivcmpromisslos Entwicke- lung genommen hat. Wenn auch nach- träglich, beglückwünschen wir End insbesondere zu dem 10-jährigen Be- stehen am 1. Juli ds. Js. Ich hätte gern auch von meiner Soi-. te aus über das Schicksal und den Kampf derjenigen einen Beitrag für Eure Zeitschrift eingesandt, die als lebendiger Teil Eurer Organisation in Europa den ununterbrochenen Kampf ?e?en Hitler geführt haben. Entgegen anders lautenden Erzählungen ist mir nicht ein enizig-er Fall bekamt, dass von den "gringos" aus Argentinien je rnand den Idealen, die ihn einst be- reiten. untreu geworden wäre. Die in Buienog Airfß verbliebenen Freunde können nicht nur mit Stolz auf die- jenigen hinweisen, die wie Max Dopp- ler x), Walter Mainsen u. a. mit dem Opfer ihres Lebens die Treue zu ehrer Ueberzeugung bekundeten, sondern auch auf die übrigen, die den Golga- tha.-Weg durch die deutschen Kon- zentrationslager unigebrochen und als massgebende Mitglieder der Wider- standsbewegung gegangen sind. Wie diese Tatsache hier eingeschäzt wur- de. ist daraus ersichtlich, dass ich selbst nach der Befreiung Vorsitzen- der des deutschen Komitees in Bu- chenwald gewesen bin. Ob Sie über diese Entwicklung drüben unterrich- tet sind, weiss ich nicht, obwohl ich in meiner Antwort auf Ihren Brief. vom 11. 8 1946 eingehend dazu Stel- lung genommen habe. Ich brauche wohl nicht zu versi- chern, dass wir auch heute noch mit vielen Fäden unseres Herzens an Buenos Aires hängen. Verankert sind stand gefüllt? Werden Sie wenigstens dem letzten Dänen, dem Sie begeg- nen, für seine und seines Volkes Gast- lichkeit danken, so wie man es als auf- gezwungener Gast mindestens tun muss? Vergessen Sie nichts, überle- gen Sie in Ruhe nochmal. Es. wäre nämlich schmerzlich für Sie, wenn Ihnen später in Deutschland die Wer- teschaffenden, die Leidenden, die Be- trogenen, die Arbeiter am neuen bes- seren Deutschland, das alles zwangs- weise beibringen müssten. wir hier eigentlich nur durch die Er- kenntnis, dass der entscheidende po- litische Kampf hier ausgefochten wird, denn sonst würde uns alles — nient nur der entsetzliche Mangel an Ka- lorien — nach Buenos Aires ziehen. Der dortige Kreis wertvoller Men- RiCHTERSCHULE Richter, die über Autioangelegen- heiten judizieren, müssen, nach ei- ner neueren Verordnung, Autofahren lernen. So erzogene Richter werden gute und gerechte Richter sein in Aufco- sachen. Sie werden um die Verfüh- rungen der Schnelligkeit und dir geschnittenen Kurven wissen, um die boshafte Arglist der Zufälle, die Biiok und Hand des Wagenlenkers unsicher machen, sie werden ermes- sen können, wie leicht der Mann am Steuerrad, im Schock des gefährlichen Augenblicks, das Falsche tut, wie bald ihm geschehn kann, dass er die Vor- schriften ausser Acht lässt und sth:- xc c; wird vor dem Gesetz. Eine Zeit verständnisvoller Judika- tur dämmert heran für -»Autofahrer. Sie werden, haben sie gefehlt, vor Pächter kommen, die sich in die äus- sere und noch mehr in die innere Si- tuation des Angeklagten, wie sie wem. als er die Tat beging, hin eins ühli1!. und -denken können. Sollte aber, was Autofahrern reefit ist, nicht allen, über die zu Gericht gessesen wird, billig sein? Sollte nicht, jeder Delinquent Anspruch haben auf pjren Richter, der das Delikt, übe; das er urteilen muss, wohl verstehe, der genau die Erde kennt, aus der es vruohs oder den Himmel, von dem herab es fiel, der eine Konstellation wie jene, die den Menschen da vor ii um schuldig werden liess, selbst schon durchgestanden hat und um Brüchigkeiten der Sicherungen weiss, die in solchem Fall den Guten davor bewahren, schlecht zu werden? Um wie viel weiser etwa würde über Eigen tumsvergehen der Richter ur teit'en, der vorher einen Elendskurs durchgemacht, die Staatsprüfung au-- bitterer Mangel, das Rigorosum aus: Hunger «samt allen zuhörigen Neben- fächern) bestanden, seine Uebungen ixn Seminar, wo "Leben im Dreck' praktisch gelernt wird, hinter sich hätte und, dank ihnen, wüsste, wie steter Tropfen Not die Moral höhlt! Jugendrichter, um das wahrhaft sein zu können, müssten hon S'i? kleine Jungen in die Richter-Vorbe- reitungsschule getan werden, wo sie lernten, wie das ist, wenn m-an in schern, mit deneli uns unsere poii'ü sehe Arbeit verband, hatte uns da» Leben lebenswert gemacht, godasa wir uns an die Zeit von Buenos Aires immer nur als an eine ideale E-poch® erinnern. Meine Frau und ich versi- chern uns ständig, dass wir bei der ersten Gelegenheit, wo das möglich sein würde, einen Besuch bei den revnden an der alten Stätte unseres Wirkens machen müssten. Wir hof- fen nur, dass die aussenpcllti sehen Voraussetzungen bald einmal dazu ge- schaffen werden. Nim für heute to der Erwartung, bald mehr von Ihnen zu hören, ver- bleiben wir mit den herzlichsten Grüssen an alte Freunde Ihre Frltzi u. August Groel. x) Max Doppler fiel ala Kommandant des Bataillons Th&3m«nn. Uly Bredel hat In sei- nem Buch "Segegnuntee am Aleve" »einem GtMUatober um« seinen Lewtxtngen höchstes tob gesollt. von Alfred Polgar Enge, Schmutz, Entbehrung aufwächst Solche Kindheitserfahrung vertiefte ausserordentlich die Fülle der Ein- sicht, aus der sie später ihre rieb- terüchen Urteile schöpfen würden. Sie zögen dann, Recht sprechend, ge- gewiss ins Kalkül, dass der Bursche da vor ihnen, der im Rennen ums Leben Sich durch unerlaubte Mittel vorwärts hatte helfen wollen, beim Start schändlich betrogen wurde. Nach dem Muster: Autokurse für Richter in Autoseehen liesse sich eine ganze Richterschule, in viele Fach- a'bteiiUZBgen gegliedert, denken. Die wichtigsten aller zu schaffen- den Richterlehrkurse wären aber sol- che für passive Straferfahrung. Wis- sen die Menschen, die andere Men- schen in den Kerkers, ins Zuchthaus schicken, ganz exakt, fühlen sie es in seiner vollen Schwere, was das *st Kerker, Zuchthaus? haben denn die Herren, die wägen und überlegen: sollen wit dem Kerl fünf Jahre ge- ben, zehn, zwölf, fünfzehü?> haben sie, indem sie so mit Jahren als Einhei- ten rechnen, eine Vorstellung davon, was es heisst, auch nur vierundzwan- zig Stunden, als Mensch-Tier, im Kä- fig zu sitzen? Die Strafen fielen an- ders aus, wenn die, die sie verhän- gen, etwas Praxis als Sträflinge hät- ten, atio das Los, zu dem sie verur- teilen, in »einer ganzen Qual- ur>l Schmerzensgeftihl kna-ginieren könn- ten. Was die Todesstrafe anlangt, wä- re eine Straferfahrung, im passivum, kaum möglicht. Liegt schon eine ge- wisse Widersinnigkeit darin, dass1 Richtermenschen anderen Menschen ein Schicksal zuweisen, das sie selbst nur vom Hörensagen kennen, wie ab- surd wird erst die Sache, ist jenes Schicksal, wie im Pah' der Todesstra- ln, von solcher Art, dass keiner, und Mitte er die genialste Phantasie, auch nur es sich vorzustellen vermag. Oder weiss jemand, wie das tut, wenn man stirbt, und hat sehe* wer erzählt, wie es nachher ist? Autokurse für Richter in Auto Sa- chen: die Morgenröte einer besseren Gerechtigkeit winkt mit Rosenfingern. Vorläufig allerdings nur mit dem klei- nen. EIN BRIEF VON AUGUST GROEL DAS AND IRK DEUTSCHLAND f» »M «»' ■ x Neue Bucner ' Walter Hotibenholf: Von unserm Fleisch und Blut. Roman Bermann- Pisoher Verlag, Stockholm 1947. Mit diesem Roman wurde der Ver- fasser Sieger in einem Wettbewerb, den der Bermann-Fischer Verlag 1945 in den deutschen Kriegsgefangenenla- gern in Amerika veranstaltet hat. Die Geschehnisse des Romans spie- len sich in einer einzigen Nacht in den grauenvollen Trümmerhaufen ei- ner Ruinenstadt ab, in der noch ver- einzelte Gruppen fanatischer Nazis den Kaps fortzusetzen suchen. Der •"Held" des Romans ist ein Hitlerjun- ge, der zu einer solchen Gruppe ge- hört und allein übrig bleibt, nachdem er einen älteren SS-Führer als Ver- räter ermordet hat, weil dieser ab- fällig über die verlorene Nazisache gesprochen und ihm geraten hatte, eich zu retten. In diesem jungen Men- schen zeigt Kolbenhoff mit furchtba- rer Eindringlichkeit, Was die Nazier- eiehung aus einem zu Begeisterung und zum Guten befähigten Kind zu machen vermochte. Seit dem Treue- schwur vor flammendem Feuer, der Ihn zum Werkzeug und Glied der Ver- brecherbande machte, ist er —immer rettungsloser—N ein blind gehorchen- der und zugleich grenzenlos hochmü- tiger Antimensch geworden, der mit seiner Familie und mit allem, was sein junges Leben bisher ausgemacht hat, gebrochen hat. Aus einem kleinen, la- chenden, starken Junge, der "gut uni gesund" war, ist ein böses und kran- kes Her, ein reissender Wolf gewor- den. In der äussersten Einsamkeit der Nacht, in der er — gesucht von den amerikanischen Patrouillen — wie ein gehetztes Wild durch die Trümmer seiner Vaterstadt flüchtet, halten ihn die Lügenphrasen der Nazis aufrecht, die durch sein übermüdetes Gehirn zucken: Hart wie Stahl; Es ist süss zu sterben; Deutschland, heiliges Wort etc. Erst als er auf der Flucht seine geliebte Pistole verliert, fühle «r sich ganz verlassen und hilflos. Jetzt flüchtet er zur Mutter, die ihn, den rettungslos verdorbenen, verlore- nen Sohn, von sich weist. Die Nacht, die er mit dem Mord an dem Kame- raden begonnen hat, beendet er mit dem Mord an einem alten Bettler — dessen elende Behausung zwischen den Abfallhalden er mit den Ju- gendkameraden als Kind aufgesucht hatte, und wohin er jetzt flüchtet — weil dieser ihn, den böse Gewordenen, nicht bei sich dulden will. Zwischendurch führt une der Dich- ter in die Trümmerbehausungen ei- ner ganzen Reihe von Menschen. Mit wenigen Strichen und durch kurze Gespräche werden die mannigfachen Charaktere dieser Menschen und die Wirkung des Dritten Reichs und der Katastrophe auf sie meisterhaft ge- schildert In Komposition, Sprache und In- halt ist dieses Buch eines der aller- besten und erschütterndsten, die seit dem Dritten Reich in deutscher Spra- che geschrieben wurden. Es sei nach- drücklichst eiQpfohlen. A. g. Französische Dichter in der Gefan- genschaft. Eine Anthologie in fran- Deutsche Zeitungen DAD erhclt jetzt eone Reihe deut- scher Zeitungen und Zeitschriften. V/er an ihrer Lektüre interessiert ist, wird gebeten, sich in den Sprechstun- den Dienstags oder Freitags zwischen 5 Mi und 7% Uhr mit uns ins Verbin- dung zu setzen. Wir erhalten folgende Blätter: Hochland-Bote, Garmisch_Fartenkir- chen Hamburger Echo Frankfurter Rundschau Badische Neueste Nachrichten, Karls- ruhe Deutsche Nachrichten, Kopenhagen Lüneburger Landeszeitung Europa-Archiv, Frankfurt a. Main Sonntag, Berlin Braunschweiger Zeitung Schwäbische Donau-Zeitung, Ulm Westdeutsches Tageblatt, Dortmund Rhein.Neckar-Zeitung, Heidelberg Freie Presse, Bielefeld Fränkischer Tag, Bamberg Der Allgäuer, Kempten Der neue Tag, Weiden, Oberpfalz Rhein-Echo, Düsseldorf Neue Ruhr Zeitung, Essen Main-Echo, Aschaffenburg Aachener Nachrichten Der Tagesspiegel, Berlin Täglische Rundschau, Berlin Darmstädter Echo Der Sozialdemokrat, Berlin Donau-Kurier, Aichach Mitteiba-yrische Zeitung, Regensburg Main-Post, Würzburg Volksecho, Detmold Badische Zeitung, Freiburg / Nordwest Zeitung, Oldenburg Passauer Neue Presse Schwäbische Zeitung, Leutkirch (All. gäu) Südkurier, Konstanz Das Volk, München Marburger Presse zösischer und deutscher Sprache- Aus- wahl und deutsche Nachdichtung von Pierre Wabricius. Verlag Sprecht, Zü- richt. Gedichte von 34 französischen Kriegsgefangenen sind hier in einem sehr schön ausgestatteten, 154 Seiten starken Bande vereinigt. Es ist er- staunlich, wie wenige Anklage und Empörung sich in diesen Gedichten findet und wie wenig politische Kon- sequenzen in ihnen aus der Katastro- phe Frankreichs und Europas gezogen werden. Die Gedichte sind zumeist ausgesprochen individualistisch; ihr Hauptzug ist Müdigkeit, Enttäuschung, Einsamkeit, Verzweiflung, Sehnsucht der Gefangenen haben nach dichteri- schem Ausdruck gesucht. Die Gedichte zeugen sowohl von der Kultiviertheit der Verfasser, wie von ihrer Rat- und Hilflosigkeit gegen- über dem heutigen Leben und seinen Anforderungen. Sie sind wohl mehr Ausdruck der geistigen Situation ei- ner bestimmten Schicht von Intellek- tuellen als der des französischen Vol- kes, insbesondere der Arbeiterschaft. Wahrscheinlich wird die vom Ver- lag Oprecht angekündigte Anthologie von Gedichten aus d~r französischen Widerstandsbewegung »m recht an- deres Bild geben. GESUCHT AUGUSTE WAGNER geb. Behr, Merzhausen bei Freiburg-Boden Alts Strasse 48 sucht ihren Bruder Hein- rich Behr und dessen Frau Rosa Behr geb. Doiny letzt wohnhaft Mann- heim, ferner ihren Schwager Her. mann Doiny. (152-155) Gesucht Else Weiss, gelb. Wald- mann, früher BreslsCti, jetzt Bs. Aires van Maria Kaber, (13 a), Weiden Oberpfalz, Zöliherstrasse 15, n (152-156) KORRESPONDENZ .Briefwechsel in Deutsch, Englisch oder Französisch wünscht Hans Block, Rödelheimer_Landstrasse 149, Frank- furt a. M. — Rö. (152-155) •Briefwechsel mit Gesinnungsfreun- de in) vom DAD sucht Herbert Beh- rens, ME 219.513 Independant Ger- man F|W_ Working-Coy 2747, Tripoli (Libia) M. E. L. F. I. (152-155) Gedankenaustausch mit junger Da- me in Spanisch sucht Karl Weiss, c. ©. Chief P. O W. Postal Centre, Middle Elast, Camp Nr. 380 (M- E. 161445). (152-155) Sechzehnjähriger Junge sucht Briefwechsel mit Altersgenossen — Arno Fehlke, Grimmstr. 7 I .Steinau a. d. Strasse (16) Reg. Bez. Wiesba- den, Hessen USA-Zone. (154-156) In Spanischer Sprache sucht Brief- wechsel mit Partnern Günther Bre- mer, M. E. 80019, Prisoner of War Information, G. H. Q.-M. E. L. F. — Aegypten. (154-156) Briefwehesel und Briefmarkentausch sucht Helmut Leinhof, Ernst-Moritz- Arndtstr. 3, BallejSaale, (Russ. Zone) (154-156) Briefwechsel in Spanisch mit Part- nerin sucht Karl Weiss, Kriegsgefan- gener Nr. M. E. 161445, Lager Nr. 830 c|o Chief P. O. W- Postal Centre Middle East (England) (154-156) Brief markenaustausch Tausch sucht Gemeinderat Paul Murawski, Gadsdorf, Kr. Teltow, Post Rehagen-Klausdorf (Russische Zone), Deutschland. (152-155) Dr. Bruno Noga, Anklam, Wördelän- der Str. 3b. (Deutschland) mit Argen, tinien. (152-155) Fritz HLptsch, Magdeburg, Harsdor- ferstrasse 2, (Deutschland — Russi- sche Zone). (152-155) Markentausch sucht Hejlmut Lein- hos, Ernst Moritz Arndtstrasse 3, Halle a. d. Saale. (152-155) Tausch sucht Karl Dückers, Kre- feld (Rhland), Holsteinstrasse 1 (152-155) Briefmarkenaus tausch sucht Karl Dueckers, Holsteinerstr. 1, Krefeld ^einland), Brit. Zone „(154-156) 0 AS »NDKftl OfÜTSCflC AND IS VURCHKNÖPFKLEmW (Au^UKXAJC 2ÖBh-,12 WWM OLAGUER 2959 zwischen de* stationen colegialcs« beloramo r Feine Damen-Handtaschen, Bi- jouterie in grosser Auswahl und Geschenkartikel. ALEXANDER BERGER IIBERTÄD 820 — Bs. Aires gegenüber d. Teatro Oer v ant es Deutsche Bühnen J MARILOU Mus- Komödie in drei Akten. Musik: L. Frey — Text: K. Vollmer "Die Musik besitzt eine rase ige Diktion — die mitreissende Vitalität ihrer Melodien, l&sst die Schlager mühelos ins Ohr gehen. Bs war ein grosser, schöner und erfolgrei- cher Premier en-atoend." — Arg. Tageblatt« "K. Vollmer formt eine menschlich sym- pathische Handlung, die zu sorgenbefrelen- dem Lachein zwingt... Lysle Brey zeigt, dass sie nicht nur Schmiss, sondern eine originelle und hinreissende Eigenart hat... nicht verwunderlich, wenn sich die Premiere zu einem ganz grossen Publikumserfolg aus- wäschst." — Freie Presse. "...endete mit .dem vielfachen Hervorrul der beiden Autoren." — Jüd. Wochenschau, "Bin« amüsante Geschichte... flotte Mu- sik, einschmeichelnde Melodien... starker Applaus des vollbesetzten Hauses." — I* Razön. "Bin zahlreiches Publikum dankte enthu- siastisch. .." — W Pueblo EUROPA, WIR WARTEN! Zeitstück in drei Akten von KARL VOELLMER •'Die Tragödie Nazideutschlands hat in Karl Vollmer einen bühnenwirksamen Gestalter end psychologisch tiefschürfenden Deuter gefunden..." — Arg. Tageblatt. Alle Rechte durch Editorial JUPITER SAN MARTIN 640 Buenos Aires SALON PESTALOZZI FREERE 1830 SAMSTAG 29. NOVEMBER 1947, 5 Uhr nachmittag TANZVORFUEHRUNG von Schülern der Tanz u. 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