La OTRA ALEMANIA DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORCANO DE LOS ALEMANES DEMOCRATICOS DE AMERICA DEL SUR A US DEM INHALT BRIEFE UNSERER NACH DEUTSCHLAND ZURUECKGEKEHR- TEN FREUNDE Hans Gottfurcht; DIE DEUTSCHEN GEWERKSCHAFTEN Franz Olshausen: ENTNAZIFIZIERUNG UND RENAZIFIZIERtfNG .V . J. Pohlmann: KIRCHE UND SCHULE IN DEUTSCHLANr DIE KOMMENDE KRISE Diskussionstribüne: „EUROPA AM SCHEIDEWEGE' Hermann Lücke: BEI DEN KUMPELS IM PUETT ' Fritz Heerwagen: , PAEDAGOGISCHE POLITIK? NEUE PAKETBESJAET1GUNGEN B ÜEN OS« AIRES •«» TUCUMAN 309 • 3 I * R E T 1 R O 7 2 6 4 15 DE DICIEMBRK DE l.f41 NUMERO 1 5 4 Dsurtd e Sib'iothek F'id. : i'*; tm Main d AS ANDERE eeureCHtAND (^3. (et i*r Unsere nach Deutschland zurückgekehrten Freunde schreiben I.Ein Brief von Weiter FaJbien Dr. Fabian war früher uneer Vertrau- ensmann in Sao Paulo. Berlin 21. 9. 1947 In der Nacht vom 4. zum d. Sep- tember fuhr ich von Paris ab. das mir in diesem Spätsommer so schön wie nie erschien. Es ist nichts zerstört und zu essen gibt es auch genug, wenn auch zu hohen Preisen. Am nächsten Morgen hielt der Zug in den Trüm- mern von Saarbrücken. Diese Stadt, die ich gut kannte, völlig zerstört zu sehen, hat mich mehr erschüttert als selbst die zerstörte Innenstadt Ber. lins, auf deren Anblick ich ja vorbe- reitet war. Was mir in Deutschland zuerst auf- fiel, waren die vielen Menschen, die mit Rucksäcken, Säcken und Körben beladen alle Eisenbahnwagen füllten und die Landstrassen bevölkerten. Ganz Deutschland befindet sich dauernd auf Hamsterfahrt. Aber dass es auch hier Leute gibt, denen es noch recht gat geht, erfuhr ich schon im Zug. Ein Ehepaar kam von der Erho- lungsreise aus Borkum und erzählte, dass alle Nordseebäder überfüllt seien. Jeden Abend habe sie ein anderes Abendkleid anziehen müssen. Es habe reichlich und gut zu essen gegeben. Wein und Sekt sei zu ungeheuren Preisen viel getrunken worden. Aut meine Frage nach Herkunft dieser Reichtümer erhielt ich die Antwort, *&ss in der brit. Zone die Inhaber von Bankkonten frei über sie verfügen könnten und dass es dort noch viele reiche Leute gebe, die nichts verlo- ren hätten. Auch im Westen Berlins trifft man viele, die weder an Nah- rung noch an Kleidung Mangel zu lei- den scheinen. Dieser Anblick veran- lasst viele oberflächliche Beobachter zu bestreiten, dass die Deutschen Not leiden. Doch in den Arbeitervierteln von Berlin sieht es erheblich anders aus. Wer nur seinen Arbeitslohn oder sein Angestellfcengehalt zur Verfügung hatte, konnte keine Reserve anhäu- fen, um die hohen Preise auf dem «schwarzen Markt zu bezahlen. Er muss jetzt zusehen, wie er so billig wie möglich sich das Notwendigste zum Leben beschaffen kann. Deshalb sieht man Männer, Frauen, Kinder und Greise mit schweren Lasten be- laden durch die Strassen ziehen. Kar- toffeln, Holz, Obst und Gemüse wird •aus den Vororten geholt, wo die Ber- liner ihre Laubengrundstücke haben. Auch in jedem Berliner Park gibt es jetzt zahlreiche Gemüsebeete. Für Politik ist nur wenig Interes- se vorhanden. Man denkt, dass es keinen Zweck hat, sich um Dinge zu kümmern, die man nicht ändern kann. Die Alliierten Militärregierun- gin. so sagt man. regelten ja doch alles, so wie sie es für richtig hielten. Die deutschen Behörden seien nur ausführende Organe. In Berlin, wo al- le 4 Militärregierungen in der alliier- ten Kommandantur ein gemeinsames Organ haben, sind die Schwierigkei- ten besenders gross. Die Verfassung Berlins, fein Sozialisierungsgesetz, bei- de mit grosser Mehrheit von der Stadtverordnetenversammlung ange- nommen. können nicht in Kraft tre- ten, solange die Genehmgiung der al- liierten Kommandantur fehlt. Leider haben sich aber die 4 Militärregierun- gen noch nicht einigen können. Eben- so ist es in dier Verwaltung. Keine Lebensmittelkarte darf ausgegeben, keine Wohnung zugewiesen werden, ohne Genehmigung der Militärver- waltung des betr. Sektors. In jedem Sektor ist die Praxis der Behörden eine andere und vor allem auch die Lebensmittelversorgung, da ja jeder Sektor von seiner Zone versorgt wer den muss. Wir in der am. Zone er- halten z. B. das Fleisch aus Bayern. Trotz ihrer absoluten Machtlosigkeit zanken sich die Parteien, beson- ders die SED und die SPD mehr als in der Weimarer Zeit. Die SED hat ausserhalb der Ostzone sehr we- nig Anhänger. Hier in Berlin ist die Erinnerung an die bekannten Vor- gänge nach der Besetzung noch sehr lebendig und da es täglich neue Zwi- schenfälle gibt, wird das auch nicht anders werden. Aber auch die SPD hat bei vielen der Arbeitern an Po- pularität verloren, besonders dadurch, dass Schuhmacher die Einladung des AFL angenommen hat und nach Ame- rika fährt, während der Gewerk- schaftsführer der CDU Kaiser die Einladung ablehnte. Der reaktionäre Charakter der AFL. die im Gegensatz zur CIO die Beteiligung am interna- tionalen Gewerkschaftskongress abge- lehnt hat, ist von der SED propa- gandistisch geschickt ausgenützt wor- den. Ich vermute, dass der unheil- volle Einfluss, von Stampfer, der plötzlich in Berlin aufgetaucht ist, an dieser Entwicklung der SPD Schuld ist. Die grosse Masse steht allen poli. tischen Vorgängen völlig gleichgültig gegenüber, die Sorge um das tägliche Brot füllt alle ganz aus. Es ist aber weder etwas von Militarismus noch von Nationalismus zu merken. Im Ge- genteil besonders die männliche Ju- gend, von denen viele in den Gefan. genenlagern Schulungskurse mitge- macht haben, lehnt heute jede Dikta- tur ab, man wünscht absolute Mei- nungsfreiheit und Verständigung zwi- schen den Völkern. In der Judenfra- ge sieht man ein. dass hier schweres Unrecht wiedergutzumachen ist. ' ''Wenn man daran denkt, was den Juden geschehen ist, muss man sich schämen, ein Deutscher zu sein", hör. ts ich mehrfach sagen. Damit will ich für heute schliessen. Das nächste Mal hoffe ich über die Verhältnisse aus- serhalb Berlins berichten zu können. 2. Aus einem Brief von Doris Dauber Dr. Doris Dauber ist im Verlag "Volk und Wissen" in Leipzig als Lektor tätig. Leipzig, 14. 2. 1947 Die Einheitsschule ist zwar hier in der Zone eingeführt. Aber die Idee muss noch vielen plausibel gemacht werden. So lehnt z. B. die Liberal-De- mokratische Partei noch immer die Einheitsschule ab. Dem Ziel, diese Idee» populär zu machen, dienen die verschiedenen vom Verlag herausge- gebenen Zeitschriften: "Die neue Schule", "Berufsbildung", "Pädago- gik", "Forum". "Der Volksbibliothe- kar" und "Volkshochschule" Ausser- dem geben wir für Schüler noch her- "—aus "Die ABC-Zeitung" und "Die Schulpost". Ausserdem noch "Funk und Schule", in deren Redaktion ich arbeite, und in der zu jeder der 27 monatlichen Schulfunkssndungen ein Einführungs- oder Erläuterungsartikel erscheint. Sie ist zur Benutzung für die Jugendlehrer gedacht, erscheint in einer Auflage von 25.999. die jedesmal restlos vergriffen ist. Welter gibt der Verlag neue Schulbücher heraus und hat eine Abteilung "Fernunterricht", die Unterrichtsbriefe in allen. Fä- chern, auf den Kenntnissen der Volks- schule aufgebaut, veröffentlicht. Das Arbeiten im Verlag ist sehr an- genehm. Es gibt zwar zwei höchste Chefs und in jeder Abteilung einen Abteilungsleiter, aber da alle Soziali- sten sind, dreht keiner den Vergesetz- ten heraus. Auch in bezug auf die. Ar- beitszeit ist keiner angebunden. Z. B. , da unsere Heizung noch nicht funktio- niert. nehme ich einfach meine Ar- beit mit nach Hause, wo es, wenig- stens vorläufig noch, einigermassen erträglich ist. Wir unterstehen mit allen Publikationen der Kontrolle des russischen Kontrollrats, die aber sehr grosszügig gehandhabt wird. Da wir auch dem Befehl 234 (Mehrproduk- tion) unterstehen, sollen wir jetzt ei- ne Betriebsspeisung von zusätzlichen Nahrungsmitteln — ohne Markenab- gabe — erhalten. Wir kommen mit der Ernährung aus, da ich als Opfer des Faschismus der höchste Kategorie mit Karte I ein- gestuft bin, während mieine Mutter in Gruppe 4 gehört. Nur Fett, Kaffee und Zigaretten fehlen. Letztere kann man über jetzt frei kaufen, das Stück 1.25 Mark. Da das Martoenleben sehr billig ist, die Wohnungen auch, und man sonst kein Geld ausgeben kann, reicht das Gehalt für einige zusätzliche Zigaret- ten. Ich habe 500 Mark, von denen 50 m. für Sozialversicherung und 85 m. für Steuern —150 M. steuerfrei als "Kämpfer" — abgehen. Die neue Woh- nung kostet 50 M. Miete, fürs Essen brauchen wir zu zweit im Höchstfalle 80 M. Rechnet man noch 70 M. für Extraausgaben (einschl. Theater, das wir durch die Gewerkschaft und Ver- lag billiger beziehen), sq bleibt Immer noch etwas für Zigaretten übrig. , Es lebt sich hier in jeder Beziehung angenehm. Von der Besetzung merkt man so gut wie nichts. Die Befehls und Gesetze, die von ihr veröffentlicht werden, dienen tatsächlich der Besse- rung der Lage der Werktätigen. So sind z. B. alle die grossen Villen ent- eignet und nutzbringend verwendet. Of AS ANDIRI 9IUTSCHIAND » Die deutschen Gewerkschaften von Hans Gottfurcht, Verbindungsmann der deutschen Gewerkschaften in London Ueberparteiliche Verbände ■Der Wiederaufbau der Gewerk- schaften in allen Zonen Deutschlands ging davon aus, dass die parteipoliti- sche Aufspaltung nicht wieder ihr Spiegelbild in der Gewerkschaftsbe- wegung finden dürfe. Bisher ist es ge- lungen, die Ueberparteilichkeit auf- recht zu erhalten und Rückfälle zu verhindern. Es hat hier und da — neuerdings verstärkte — Versuche ge- geben, der Neugründung christlicher Gewerkschaften das Wort zu reden. In keinem bekannten Falle ging dieser Versuch von aktiven Gewerkschaft- lern aus; es waren und sind immer kirchliche oder Partei-Punktionäre, die hinter solchen Tastversuchen standen und stehen. Zu einem Erfolg führten diese Versuche bisher ebensowenig, wie einige noch schüchternere Ansätze ei- ner Wiederbelebung liberal-demokra- tischer Gewerkschaften. Trotz der bis- herigen Erfolglosigkeit solcher Spal- tungsversuche wird es sich hier um eine latente Gefahr handeln, die erst dann als endgültig überwunden ange- sehen werden kann, wenn die wirt- schaftliche Gestaltung Deutschlands den Gewerkschaften eine klare Ziel- setzung gegeben haben wird. Versuche der Neugründung kom- munistischer Gewerkschaften sind nicht gemacht worden. An vielen Orten wird jedoch Klage darüber geführt, dass kommunistische Parteifunktionä- re die Werbung um einen parteipoliti- schen Massenanhang in die Betriebe und Gewerkschaften legen, nachdem ihnen die Gewinnung eines solchen Massenanhangs bei Kommunal- und Parlamentswahlen nur örtlich und ver- einzelt gelingen konnte. Angesichts dieser Entwicklung wird den sozialde- mokratischen Gewerkschaftsfunktio- nären von ihrer eigenen Partei oft der Vorwurf gemacht, dass sie die po- litische Neutralität bis zur Grenze der Schädigung der -eigenen Partei Über- trieben. Diese Kritik wird verständlich, wenn man bedenkt, dass heute wie vor 1933 die sozialdemokratischen Funk- tionäre das Rückgrat der Gewerk- schaftsbewegung bilden. Sie ganz be- sonders darauf achten, dass die führenden Gewerkschaftsstände und Körperschaften aus Funktionären aller politischen Richtungen bestehen. Die meisten aktiven und besonl ders die führenden Gewerkschafts- funktionäre sind verstandlicherweise parteipolitisch gebunden. Sie sind treue Mitglieder ihrer jeweiligen Partei, aber nur in wenigen Ausnahmefällen sind hauptberufliche Gewerkschaftsfunk- tionäre zugleich mit führenden Partei- funktionen bedacht worden. In der Ostzone ist diese Trennung der Funk- tionen nicht überall durchgeführt wor- den: im Westen glaubt man, dass sie nützlich ist. Die wirkliche Belastungsprobe für die Ueberparteilichkeit steht noch be- vor. Es kann keinem Zweifel unterlie- gen, dass die deutschen Gewerkschal- ten eine sehr klare und sehr bejahen- de Stellung zur Sozialisierung der Schlüsselindustrien beziehen werden. Das Verhalten solcher Gewerkschafts- mitglieder und Funktionäre, die sozia- lisierungsfeindlichen Parteien angehö- ren, bleibt dann abzuwarten. Berufs- oder Industrieverbände? Vor 1933 waren die Gewerkschaften in Deutschland (so wie heute noch überwiegend in Gross-Britannien) nach dem Grundsatz der Berufsver- bande aufgebaut. Das bedeutet z. B„ dass jeder Metallarbeiter, ganz gleich in welchem Industriezweig er tätig war, dem Metallarbeiterverband ange- hörte. in der Gewerkschaftsbewegung aller Länder ist seit Jahrzehnten die Frage diskutiert worden, ob sich die Gewerkschaften nicht der Entwick- lung der Wirtschaft anzupassen hät- ten und demzufolge ihre Organisatio- nen nach Industrien gestalten müss- ten. Es ist verständlich, dass dieser Umstellungsprozess in solchen Ländern schwierig ist, deren Gewerkschaftsar- beit nie unterbrochen wurde, während Länder, die entweder noch nie Ge- werkschaftsfreiheit kannten oder eine Diktaturperiode hinter sich haben, vielmehr dazu neigten, den Neuaufbau in der Form von Industrieverbänden vorzunehmen. Das bedeutet also, dass alle Beschäftigten in einer Industrie einer Gewerkschaft angehören, gans gleich, welchem Beruf sie zuzurechnen sind. Fast überall in Deutschland hat sich die Idee des Industrieverbandes durchgesetzt. Es ist dantft zu rechnen, dass eine Höchstzahl von 18.Verbän- den ausreichen wird, um die Arbeits- kräfte aller Industrien zu erfassen. In einigen Teilen Deutschlands, insbeson- dere im Gebiet Hannover, bestand die Auffassung, dass man l.ur noch eine einzige, alle Berufe und Industrien um- fassende Gewerkschaft gründen soll- te die man dann in entsprechende Sektionen zu unterteilen hätte. Diese Auffassung, die auch im Rheinland und in Bayern lange Zeit Sympathien fand, wird auch heute noch von ihren Verteidigern für berechtigt gehalten- Dass sich diese Funktionäre damit abgefunden haben, den Aufbau über- all nach dem Grundsatz der Industrie- verbände vorzunehmen, hat seinen we- sentlichen Grund in der Erkenntnis von der Notwendigkeit einer snBÄ- GANGSTERS, ESTAFADORES, REYES DEL MERCADO NEGRO - LA NÜEVA ARIST0CRAC1A ALEMANA Los basureros terminan de limpiar las maltrechas Calles del Berlin de hoy. Manchas de sangre hablan de la ultima refriega entre las tropas de vigilancla rusas y bandas armadas del mercado negro... Dos muchachas de caderas can- isadas trotan la calle por la madrugada... muchachitos de doce afios que ya saben, §ilban cinicamente y se introducen en un agujero abierto por una bom- ba, en la pared de enfrente, en aquellos tiempos en que Berlin pensaba resistir... Berlin, la ciudad Capital de los Junkers ha pagado su cuota de miseria y desesperaciön en un mundo que marcha a contradicciones definitorias. Los "Junkers" murieron durante el proceso o simplemente se hallan dormldos o es- perando el resultado final... pero en su lugar, mäs allä de las ruinas, se le- vanta una nueva aristocracia mimetizada exactamente con el paisaje social y econömico... El, que poseia todo y por eso usaba monöculo y camisa limpia, ha cedido el lugar al que posee la capacidad de mercar con la necesidad del momento... Esta nueva aristocracia no usa bastön, ni concurre a clubs escogidos. Tiene su morada en los andurriales o en la misma ciudad derruida: no le hace. Na- ci6 del desorden mismo provocado por la deprota .y la consecuencia de su pä- nico, y se nutria hasta devenir en casta, con el hambre de la clase media acos- tumbrada a comer pan blanco y calzar zapatos de suela cosida... Ahora los gangsters, los estafadores, los reyes del mercado negro consti- tuyen la nueva aristocracia del caos. Mientras Alemania mäs se sumerja en las contradicciones de su destino, mäs fuerte se levantarä esta älite capaz de controlar el pan y la manteca, el amor y las divisas, los cigarrillos y el vino... Los nuevos elegidos por la fortuna, salidos de las mäs diversas capas so- ' ciales, viven en medio del lujo y de la abundancia, tan sölo disimulados por las apariencias exteriores — fenömeno curioso: mientras muchos pretendidos Junkers ya arruinados ostentaban su esplendor en un harakiri econömico, la nueva aristocracia de la ciudad de Bismark y de los edenes prohibidos, oculta celosamente su riqueza y bienestar bajo una capa igualitaria de pobreza. Piratas afortunados, saben que su bienestar es pasajero y condicionado a factores fuera de su alcance, por eso, arrasan con todo, como una invasiön de hormigas caxniveras. En la madrugada de todos los dias, Berlin se despierta con hambre ,con un hambre fundamental que tan sölo enriquece a estos nuevos pulpos antro- pöfagos. Las autoridades se desvelan para impedir su auge, pero la nueva aris- tocracia delincuente se expande como un cäncer y ataca las raices mismas de la administraciön... En Berlin mandan ellos, llegado su cuerto de hora aprovechan febrilmente hasta el ültimo ladrillo de la demolida ciudad... In- dudablemente que la guerra y el hambre, tienen consecuencias mäs trascen- dentes que la misma muerte. » DAS ANDERE DEUTSCHLAND hernd gleichartigen Struktur in allen Zonen, die berechtigterweise eine spä- tere Zentralisierung der Gewerk- schaftsbewegung Deutschlands erleich- tern würde. Einmütigkeit besteht darüber, dass die Gewerkschaften in einem Gewerk. echaftsbund zusairamengefasst sein sollen. Meinungsverschiedenheiten be- stehen jedoch "darüber, welche Selb- ständigkeit und Machtfülle bei den einzelnen Verbänden liegen soll und welcher Einfluss dem Bund einzu- räumen ist Die entscheidende Frage ist, ob der Bund die Politik der Ver- bände koordinieren und auszuführen hat oder ob der Bundesvorstand den Verbänden die politischen Direktiven gibt. In Berlin und in der Sowjetzone wird eine starke Führungsfunktion vom Bund ausgeübt. Auch in den Westzonen überwiegt die Auffassung, dass die Bundesexekutive weitergehen- de Vollmachten haben muss und über einen besser ausgebauten Apparat ver- fügen sollte, als dies vor 1933 der Fall war. Dies ändert aber nichts an der Grundhaltung, wonach der Bund eine Zusammenfassung selbständiger Ver- bände sein soll, die durch die Ent- sendung ihrer Vertreter in den Bun- desvorstand die Gewerkschaftspolitik bestimmen. Abgelehnt wird hier die in der s&wjtezone befürwortete und über- wiegend zur Anwendung gebrachte Methode der direkten Wahl der Bun- desvorstandsmitglieder durch die Mit- gliedschaft, ohne dass diese verpflich- tet wäre, auf die Vertretung aller Ver- bände im Bundesvorstand Rücksicht zu nehmen. Von dieser prinzipiellen Entscheidung hängt es dann auch ab, ob die Einzelmitglieder ihre Beiträge an ihren jeweiligen Verband zahlen, der dann seinen Anteil an der Finan- zierung des Bundes trägt oder ob die Beiträge direkt an den Bund gezahlt werden, der dann den Verbänden An- teile zur Verfügung stellt. Bund «nd Verband (Meines Erachtens ist die Selbstän- digkeit der Verbände die zwingende Voraussetzung für eine wirkliche De- mokratie. Nur die freiwillige Zuge- hörigkeit der Verbände zum Bund garantiert die Dauerhaftigkeit der Be- ziehungen. Mithin muss die Mitglied- schaft des EUnzelimitgüedes und seine Beitragszahlung beim Verband liegen. Hiermit soll keineswegs einer Politik der Machtlosigkeit des Bundes das Wort geredet werden, im Gegenteil. Unterstützungseinrichtungen zu zen- tralisieren, Beiträge und Satzungen einheitlich zu gestalten, Streiks und Lohnkämpfe in lebenswichtigen Be- trieben an die Stellungnahme oder die Zustimmung des Bundes zu binden, den Bund mit Entscheidungsvollmach- ten in sozial- und wirtschaftapoliti- schen Aktionen zu versehen, all das und vieles mehr sind Dinge, die in einem Bund mit gleicher Wirksam- keit ausgeführt werden können, wenn die angeschlossenen Verbände die politischen Willensträger der Mit- gliedschaft bleiben. Die Konzentra- tion von Vollmachten in den Händen eines von den Verbänden relativ un- abhängigen Bundesvorstandes würde dagegen den parteipolitischen Mise- braucb gewerkschafclicher Macht be- günstigen. Die Meinungen gingen von vornher- ein weit auseinander, ob die Ange- stellten in die Indüstrieverbände ein- bezogen werden sollen ^xier ob die Gründung selbständiger Angestellten- Gewerkschaften zu empfehlen sei. Wir können hier nur die sehr umfangrei- che Argumentation andeuten, die zu- gunsten der beiden Auffassungen vor- gebracht wurde. Während die An- hänger der Eingliederung in die In- dustrieverbände die unbedingte Not- wendigkeit der einheitlichen Zusam- menfassung aller in einer Industrie Tätigen betonten und sich von der Zusammenfassung mit den Arbeitern schnelle und bessere Erfolge auf dem Gebiet der demokratischen Erziehung der Angestellten versprachen, vertei- digte die andere Richtung die Not- wendigkeit selbständiger Verbände mit dem Hinweis auf die völlig anders ge- artete soziale Struktur der Angestell- tenschaft, ihre besondere Sozialege- setzgebung, sowie auf d$e Tatsache, dass der Angestellte häufiger als der Arbeiter von Industrie zu Industrie wechselt und dann immer auch zum Organisationswechsel gezwungen wä- re. Mit Nachdruck wurde auch dar- auf hingewiesen, dass gerade die demo- kratische Erziehung nur dann Erfolg haben könne, wenn sie von den fort- schrittlich gesinnten Elementen der eigenen Berufsschicht durchgeführt werden würde. Da die Gewerkschaftsbewegung in den vier Zonen Deutschlands unab- hängig voneinander aufgebaut wer- den musste, ergaben sich strukturelle Unterschiede bezüglich der Organi- sierung der Angestellten nicht nur von Zone zu Zone, sondern auch innerhalb der Zonen. Seit Herbst 1946 versuchen die Gewerkschaften aller Zonen, ihre gewerkschaftliche Arbeit so weit wie möglich zu koordinieren. Sie kommen zu sogenannten Inter-Zonen-Konfe- renzen zusammen, auf die später noch zurückzukommen ist. Es ist nur zu ver- ständlich, dass die Frage der Organi- sierung der Angestellten frühzeitig auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Eine Komprom iss - E ntschliessung, die im März vom Organisationskomitee ver- abschiedet und später von der Voll- konferenz sanktioniert wurde, beginnt sich durchzusetzen. Sie wurde bei- spielsweise auch von dem Gewerk- schaftskongress für die britische Zone zum Beschluss erhoben. Die Entschließung empfiehlt die Schaffung selbständiger Angestellten- gewerkschaften, die den Gewerk- schaftsbünden angehören sollen. Die- se Zugehörigkeit au den Gewerk- schaftsbünden, zusammen mit den Arbeitern, ist immer entscheidender Frogrammpunkt der Anhänger der Selbständigkeit gewesen. Die Er- schliessung betont, dass das endgül- tige Ziel in der organisatorischen Ver- einigung aller Arbeitnehmer erblickt werden muss. Es wird dann darauf hingewiesen, dass schon heute die Ar- beiter und Angestellten in solchen Be- trieben, die in Gemeinwirtschaft über- führt wurden oder werden, etile ein- heitliche Organisation aller Arbeitneh- mer ihrer, Betriebe oder Betriebsgrup- pen schaffen müssen, fabenso sagt die Entschließung, dass auch in den öf- fentlichen Verwaltungen, Betrieben und Körperschaften die einheitliche Organisation aller Arbeitnehmer das Ziel sei. Um zu vermeiden, dass Schwierigkeiten die Organisationsar- beit hemmen, wird dann dargelegt, dass die in Frage kommenden Orga- nisationskörperschaften Vereinbarun- gen über Abgrenzungen zu treffen ha- ben. Dies gelte insbesondere für den Bergbau, die Chemie, Stahl- und Ei- sen, Energieversorgung, öffentliche Verwaltungen, Betriebe und Körper- schaften. Diese Lösung mag viele Verteidiger der beiden Auffassungen nicht be- friedigen; sie stellt wahrscheinlich die einzig brauchbare Formel für eine Zeit dar, in der auch gute Kenner des Gewerkschaftslebens und der Massen- psychologie noch im Zweifel darüber sein können, welche Organisation«, form der Angestellten sich durchset- zen kann. Fast noch schwieriger ist die Organisierung der Beamten. Es gibt Betriebe, wie z B. Eisenbahn und Post, in denen die Organisierung der Arbeiter, Angestellten und Beamten in einer Organisation logisch ist. Um- stritten ist die Frage bei Kommunal- und Staatsbeamten und sie wird zum Problem bei Kategorien, wie etwa Ju- stizdienst, Polizei und Diplomatie. Während auf der einen Seite die völ- lige oder fast völlige Ersetzung der Beamten durch Angestellte propagiert wird, finden wir anderseits ein be- achtliches Beharrungsvermögen. Die- se Frage muss unübersichtlich bleiben, solange der Beamte nicht nur seiner eigenen Behörden, sondern auch der Besatzungmacht Loyalität schuldet. Aus der letzteren Tatsache wurde^hier und da geschlussfolgert, dass die Be- amten sich zwar organisieren dürfen, aber den Gewerkschaftsbünden fern- gehalten werden müssten. Die Gesamt- heit der Gewerkschaften aller Zonen Deutschlands vertritt dagegen die Auf- fassung, dass die Beamten, auch wenn sie selbständige Verbände bilden, ge- neu so wie die Angestellten in die Ue- werkschat'tsbünde hineingehören. Das Wiederentstehen von Beamten-Be- rufsverbänden ' ausserhalb der Gewerk- schaften, die nur an der Pflege und Förderung . eines veralteten "Standes- bewusstseins", interessiert sein würden, wäre bedenklich und muss verhindert werden. Ueber die Zonengrenzen hinweg Dem verständlichen Bestreben, mög- lichst bald zu einer gewerkschaftli- chen Einheit für ganz Deutschland zu kommen, steht die realpolitische Ein- sicht gegenüber, dass dieses Ziel von den Erfolgen oder Misserfolgen bei der Schaffung der wirtschaftlichen (und politischen) Einheit Deutschlands ent- scheidend beeinflusst wird. Die Ge- werkschaften waren jedoch entschlos- sen, schon vor der Erreichung des Endzieles nach einer Zwischenlösung zu suchen. Mit Zustimmung der Be- sa taun gsmächte fanden seit Herbst 1946 sogenannte Inter-Zonen-Konfe- renzen statt, an denen sich auch Ver- treter des Weltgewerkschaftsbundes beteiligten. Auf einer im Dezember DAS ANDERE DEUTS CHI AND » 1946 in Hannover abgehaltenen Kon- ferenz wurden Richtlinien über die Zu- sammensetzung und die Angaben die- sey Konferenzen beschlossen. Sie ta- gen etwa alle zwei Monate abwech- selnd in den vier Zonen Deutschlands. Jede Zone entsendet zwei Vertreter. Sachverständige können ausserdem hinzugezogen werden. Die Konferenzen dienen dem Zweck der Information und Aussprache über gewerkschaftspolitische, wirtschafts- politische, sozialpolitische und kultur- politische 1 j?*ragen mit dem Ziel, ge- werkschaftliche Grundlagen zu erar- beiten. Sie sollen insbesondere über ei- nen gemeinsamen Aufbau der Gewerk- schaften beraten und dafür einheitli- che Grundsätze aufstellen. (Siehe hierzu die Darlegungen über die An- gestelltenfrage.) Es wird schliesslich noch bestimmt, dass jede Konferenz von der Gewerkschaftszentrale der Zo- ne vorbereitet wird, in leren Bereich sie stattfindet, und zwar auf Grund einer Tagesordnung, die von der vor- hergehenden Konferenz beschlossen wurde. In den bisherigen Konferenzen ka- men Fragen der Sozial- und Wirt- schaftspolitik zur Erörterung. Die an- wesenden Vertreter des Weltgewerk- schaftsbundes legten besonderen Wert auf das Entnazifizierungsproblem.. Auf allen diesen Gebieten gab und gibt es ein grosses Mass von Ueberein- stimmung, so dass insoweit interzo- nale Zusanimenarbeit keinen Schwie- rigkeiten begegnet Es kann überhaupt gesagt werden, dass bezüglich der For- derungen und Aufaben der Gewerk- schaften weitgehende Uebereinstim- mung besteht oder ein mittlerer Weg gefunden werden kann. Dass diese Uebereinstimmung auf dem Gebiet der Organisationsstruktur sehr viel schwieriger zu erreichen ist, wurde be- reits dargelegt. Die Tatsache der in- terzonalen Zusammenkünfte und Aus- sprachen ist in sich selbst ein erfreu- liches Zeichen dafür, dass über Zonen- und Parteigrenzen hinweg Kontakte möglich sind. Die Dauerhaftigkeit der Kontakte und ihre schiiessliche Ein- mündung in eine einheitliche Bewe- gung hängt, wie gesagt, von Faktoren ab, die ausserhalb der Kontrolle der Gewerkschaften liegen. Entnazifizierung und Renazifizierung Dr. Franz Olshausen war Anfang der zwanziger Jahre Gesandter der Deutschen Republik in Argentinien. Als die Gegner Deutschlands nach ihrem Siege den Beschluss fassten, den Nazismus mit Stumpf und Stil auszurotten, um unter allen Umstän- den ein Wiederaufleben Hitler'scher Gedankengänge zu verhindern, begin- gen sie einen grossen Fehler. Sie zogen zwar eine Anzahl führender Sünder des verflossenen Regimes zur Verant- wortung und bestraften sie, un- terliessen - es aber, für die im We- sentlichen deutschen Säuberungsbe- hörden (Spruchkammern) zu überlas- sende Ueberprüfung der grossen Mas- se nationalsozialistischer Parteigenos- sen und Mitläufer klare,, einheitliche, nicht zu komplizierte Richtlinien auf- zustellen. Infolgedessen vollzieht sich die sogenannte Entnazifizerung nicht nur in den verschiedenen Besatzungs- zonen nach von einander sehr abwei- chenden Vorschriften, sondern wird auch innerhalb ein und derselben Zo- ne und unter äusserlicher Anwendung derselben Vorschriften in dem Spiel- raum, die dieser immer noch den ein- zelnen Spruchkammern lassen, sehr verschieden gehandhabt. Da die Spruchrichter selbst schon auf Grund einer mehr oder minder sorgfältigen iyid keineswegs gleichmässig vorge- nommenen Prüfung ausgewählt sind, rekrutieren sie sich durchaus nicht al- le aus streng demokratisch und anti- nazistischen Kreisen, und wenn auch waschechte Hitlerianer wohl nur in Ausnahmefällen sich in ihre Reichen eingeschlichen haben, so lehrt die Er- fahrung doch, dass die Neigung, selbst stark Belasteten gegenüber eine allzu weitgehende Milde walten zu lassen, sehr verbreitet ist. Gewisse eigene frü- here Beziehungen zu den Nazis, kon- fessionelle Gründe, persönliche Ver- zindungen zu dem Entnazifizierungs- Kandidaten (insbesonders in kleineren Orten) und dergl. trüben leider viel- fach die erforderliche reine Objekti- vität der Richter. Der Verfasser dieser Zeilen1 konnte im südlichen Württemberg, wohin er sich nach Zerstörung seines Berliner Heims zurückgezogen hatte, das Ent- nazifizierungswesen genau beobachten von Franz Olshausen und die Wechselwirkung zwischen den Mängel dieses Verfahrens und dem sehr bemerkbaren, weil oft geradezu ungeniert zur Schau getragenen Fort- bestand nazistischen Geistes unzwei- felhaft feststellen. Die Bodenseeregion erwies sich in den beiden letzten Jahren des Kriegs, als fast das ganze sonstige Deutsch- land in Schutt und Asche gelegt wur- de, wohl als der relativ sicherste Auf- enthaltsplatz. Sie litt, von Friedrichs- hafene abgesehen, das der Zeppelin. Werke und angeschlossenen indu- striellen Anlagen wegen von feindli- chen Bombern fast völlig zerstört wur- de, so gut wie gar nicht unter direk- ten Kriegshandlungen, blieb auch beim Einmarsch der gegnerischen Truppen von irgend welchen bedeu- tenderen Kämpfen verschont. Zwi- schen Konstanz und Lindau blieb die Bewohnerschaft all der kleinen Städ- te und Dörfer — eben mit Ausnahme von Friedrichshafen — bis zum Kriegs, schlusg im Genuss ihrer intakt geblie- benen Häuser, Gärten und reichen Obstanlagen, lebten wie in Friedens- zeiten in ihren eignen 'Moebein und hatten sich höchsten über die ihnen auferlegte Einquartierung von Flücht- lingen aus anderen Gegenden des Reichs zu beklagen. Man war so ver- wöhnt dass, als nun de fremde Be- satzung kam und allerlei requirierte, dies als unerhörte Belästigung be- trachtet wurde. Gewiss griff die Be- schlagnahme von Häusern und Woh- nungen störend in das gewohnte Le- ben ein, bedeutete aber doch keines- wegs den endgültigen Verlust von Hab und Gut, wie ihn Millionen und Aber- Millionen Deutsche, die anderwärts im Reich an der Trümmerstätte ihres ge - samten Besitzes standen, zu beklagen hatten: es grenzte also ans Lächerli- che wenn schon die Wegnahme von ein paar Möbelstücken und dergleichen als besondere Schikane der Sieger hinge- stellt und entrüstet darauf hingewie- sen wurde, dass man ja während des ganzen Krieges "unter Hitler" viel be- quemer und angenehmer gelebt habe. Die üble Folgeerscheinung dieser auf Gedankenlosigkeit und Unverstand be- ruhenden Stimmung aber zeigte sich nun darin, dass unlautere Elemente sich ihrer zur Entfaltung einer sehr regen unterirdischen Propaganda im Sinne des Dritten Reichs bediente; und e*, lässt sich leider nicht leugnen, dass sie damit mancherlei Erfolge buchen konnten. In diesem Fall trieben also lokale Gründe — nämlich die besonde- ren Umstände, denen die vom Kriegs- schauplatz ziemlich abgelegene Land- schaft die ausserordentliche Schonung ihrer Einwohner verdankte, — diese letzteren dem wieder erwachenden Na- zismus in seine Netze und erschwerten den Spruchbehörden, selbst wenn sie eingreifen wollten, die Arbeit. Merkwürdiger und geradezu parado- xer Weise erhielt in der hier in Rede stehenden Gegend der Nazismus Auf- trieb noch von einer anderen Seite, von der man nach der von Hitler be- folgten Politik wirklich keine allzu weit gehende Rücksichtnahme auf sei- ne Jünger hätte erwarten sollen: von Seite der katholischen Kirche. Es steht einwandfrei fest, dass im dortigen or- thodoxen Bereich mehrfach anerkann- te Nazi-Aktivisten durch die Interven- tion ihrer Ortsgeistliehen dem Zugriff der Entnazifizierungsbehörden entzo- gen und trotz offenbarer Unwürdig- keit in ihren alten Stellen belassen worden sind, weil sie sich als regel- mässige Besucher der sonntäglichen Messe erwiesen hatten! Bei allem Re- spekt vor der Kirche und allem Ver- ständnis für ihr Bestreben, sich ihrer Anhänger anzunehmen, darf man wohl fragen: erstens, ob sie ernstlich an den Wert derart zweifelhafter Ge- folgsleute glaubt, und zweitens, ob der Ehrgeiz niederer Ortsgeistlicher, ihre Kirche zu füllen, höheren vaterländi- schen Interessen entgegen zu arbeiten sich anmassen darf. Eine ähnliche, widerspruchsvolle Haltung bezeigen allerdings auch die Besatzungsbehörden selbst, dort näm- lich, wo gewisse ökonomische Interes- sen mit ihrer politischen Aufgabe, eine gründliche Entnazifizierung durchzu- führen, in Kollision geraten. Es liess sich nämlich mehrfach feststellen, dass die Eigentümer oder-leitende Personen industrieller Unternehmen, deren als- baldige Wiederinbetriebsetzung für die Besatzungsmacht wichtig war, in ihren Stellen, belassen wurden, obwohl " DAS ANDIRt DEUTSCHLAND Kirche und Schule in Deutschland In der britischen und der amerika- nischen Zone Deutschlands geben die Militärbehörden der evangelischen und der katholischen Kirche einen grossen Einfluss auf die Schulen. Dadurch hoffen sie, den Geist des Christen- tums, der Gerechtigkeit und Näch- stenliebe, deren Fehlen Europa an den Abgrund brachte, in der deutschen Ju- gend zu wecken und zur Vorherr- schaft zu bringen, damit' sie nie so unsagbare Verbrechen gegen interna- tionales Recht und gegen die Mensch- llchkeit begeht oder duldet, damit sich die Deutschen einreihen können In einen Friedensbund der Völker. Dass die Pflege tatkräftiger Näch- stenliebe, die alle Menschen umfasst, gleich welcher Rasse oder Konfession, die wichtigste Aufgabe der Erziehung ist, darüber besteht kc'n Zweifel un- ter verantwortungsbewußten deut- schen Erziehern und Eltern. Aber er- greifen die Militärregierungen auch das dasu geeignete Mittel? Bs müsste schonsehr nachdenklich stimmen, dass fast ,200 Jahre das Evangelium gepredigt wird und dass die Menschheit trotzdem durch im. mer schrecklichere Kriege gefoltert wird. Die bedeutenden Vorkämpfer der Völkerverständigung und des Welt- friedens: Voltaire, Lessing, Kant, Fries, die grossen Sozialisten des IS. Jahrhunderts, waren alles andere als dogmatische Kirchengläubige. Eine Untersuchung solcher Tatsachen führt hier zu weit. Jedenfalls ist die Belle, die die deutsche Kirche spiel- te, als es galt, die drohende Gefahr der beiden Weltkriege zu bekämpfen, unheilvoll gewesen. Hierfür nur einige Dokumente und Tatsachen: "Auch uns Deutsche und Christen lehrt Ehre und Pflicht, dass die See- len von Toten und Lebenden ruhelos sind, bis ein Kfumpf mit Sieg und Triumph unserer Waffen geendet sie nicht nur Mitglieder der NSDAP, sondern gerade wegen ihrer angesehe- nen Position einflussreiche Aktivisten gewesen waren. Denn ohne diese den ganzen Betrieb beherrschenden und mit der nötigen Autorität dem Perso- nal und der Arbeiterschalt gegenüber versehenen Leiter wäre die Weiterfüh- rung bzw. Wiederaufnahme der Ar- belt solcher Unternehmungen kaum möglich. Die Besatzungbehörden übersehen ab** hierbei, dass die Arbei- terschalt und die kleinen Angestellten Im Hinblick auf die oft übertrieben strenge Verfolgung harmloser kleiner Muss-Pg's aus ihren eignen Reihen eine solche Milde gegenüber den "Grossen" meist nicht verstehen und als Unrecht auffassen. So entsteht in der Bevölkerung mit dem Zweifel an der Emstlichkeit des ganzen Entnazi- fizierungsverfahrens eine Unsicherheit und Ungewissheit darüber, wohin der Kurs eigentlich geht, so dass den Ein- flüssen hetzerischer Elemente, Tor und Tür geöffnet wird. Aus den Mängeln der Entnazifizie- rung erwächst also die grosse Gefahr einer üblen Renazillzierung. von J, Pohlmann hat... Das Leiben für die Brüder, für das Vaterland, für Kaiser und Reich, für den Sieg zu geben, lehrt nicht nur der heidnische, sondern auch der christliche Glauben. Darum ist der Krieg die hehrste und heiligste Aeusserung menschlichen Handelns. Er gibt Gelegenheit, nach Gottes Ge- heiss das Höchste für die Brüder zu opfern, und schenkt dem Tapferen ewiges Leben..." Aus der "Wochen- schrift für Deutschlands Jugend. Her- ausgegeben vom Bunde Jungdeutsch- land und der Deutschen Turner- schaft", Nr. 4 vom 25. Januar 1913. Am 23. März ?933 stimmte die Frak- tion der deutschen (katholischen) ZenrtUimspartei für das Ermächti- gungsgesetz, das Hitler diktatorische Vollmachten gab. Der Papst war der erste Regent, der trotz der damals schon die Weltöf- fentlichkeit empörenden Schandtaten der Nazis Hitler anerkannte und ge- sellschaftsfähig machte durch den Abschluss eines Konkordats mit ihm. Natürlich gab es auch unter der Geistlichkeit tapfere aktive Antinazis, aber die Kirchen als solche riefen nicht zum Kampf gegen die Un- menschlichkeit Hitlers und seiner Helfershelfer auf; sie erlaubten viel- mehr ihren Mitgliedern, sich der NSDAP anzuschliessen. . Also nicht die Kirchen sagten Hit- ler den Kampf an sondern Hitler griff sie an, nachdem er zunächst die Ar- beiterbewegung vernichtet und Tau- sende von Sozialisten und Gewerk- schaftlern in Zuchthäuser und Kon. zentrationslager gebracht hatte, ohne dass die Kirche dagegen protestiert hätte. Wie sehr z. B. die envangelische Landeskirche Hannover noch 1944 im Schlepptau Hitlers segelte, zeigt ein Kirchengefoet, das der Landesbischof Merahrens am 21. Juli 1944. schon ei- nen Tag nach dem Attentat auf Hit- ler, für di6 evangelisch-lutherische Kirche Hannovers anordnete: "Tief er- schüttert von der heutigen Nachricht über das auf den Führer verübte At- tentat ordnen wird hierdurch an, dass... im Kirchengebet der Gemein- de etwa in folgender Form gedacht wird: Heiliger, barmherziger Gott! Von Grund unseres Herzens danken wir Dir, dass Du unsern Führer bewahrt und ihn unserm Volke in einer Stun- de höchster Gefahr erhalten hast. In Deine Hände befehlen wir ihn. Nimm Ihn in Deinen gnädigen Schutz. Sei und bleibe Du sein starker Helfer und Retter. Walte in Gnaden über den Männern, die in dieser für unser Volk so entscheidungsschweren Zelt an seiner Seite arbeiten..." Vielleicht denken die Militärregie- rungen, dass trotz allem bisherigen Versagen die Kirche doch die relativ beste Sicherheit für eine gute Erzie- hung der Jugend bietet. Denn sie pre- digt immerhin die Lehre Christi. Aber d*s Predigen des Evangeliums kann die Hüter zwar extauen und nach- denklich stimmen, aber zur Nachfolge Christi erziehen ist etwas anderes. Ausserdem lassen die Militärregierun- gen ausser acht, dass Rechtsliebe und internationales Fühlen nicht nur nicht an die Kirche, sondern nicht einmal allein an das Christentum ge- bunden sind. Tatsächlich gibt es eine Anzahl von Lehrern und Erziehern innerhalb der Kirche und ausserhalb derselben, Christen und NichtChristen, die sich durch besondere Charakterfestigkeit im Kampf gegen Hitler auszeichneten und zur Führung im Aufbau des deut- schen Erziehungswesens berufen wäh- ben. Da sind die dissidentischen Lehrer, das heisst die Lehrer, die nach dem ersten Weltkrieg, als die Trennung von Staat und Kirche vollzogen war, der Kirche den Rücken kehrten. Vie- le trieb die Haltung der Kirche im Weltkriege zum Kirchenaustritt; sie waren empört darüber, dass die. Geist- lichen in allen kriegführenden Län- dern für den Sieg ihrer Nation bete- ten, statt eine Front eggen das Völ- kermorden zu bilden. Andere Lehrer traten aus der Kirche aus, weil sie die antisozialistische Haltung der Kirche ablehnten, deren Vertreter zwar den Armen das Evangelium predigten,, aber mit den Reichen zu Tisch säs- sen. Wieder andere sahen in dem An- spruch der Kirchen auf die Herr- schaft über die Seelen eine Unter- drückung der sittlichen Freiheit und wahren Religiosität- Jedenfalls hoben sich solche Lehrer durch ihre Ueber- zeugungstreue hervor und waren daher den Kirchen und Behörden sehr un- bequem. und ihnen wurde das Leben und die Arbelt nicht eben leicht ge- rnacht Zu ihnen gesellte sich eine Gruppe von Lehrern, die nicht aus der Kirche austraten, aber ein Recht der Kirche auf Mitherrschaft in der Schu- le verneinten. Sie arbeiteten in ech- ter Toleranz gemeinsam mit den Dis- sidenten an weltlichen unü Sarnmel- schulen, die unabhängig von kirchli- chem Einfluss waren Erwähnt wer- den muss, dass auch darüber hinaus viele Lehrer in Deutschland für die Trennung von Kirche und Schule ein- traten, obwohl sie persönlich Kir- chenanhänger waren- Ihre Ueberzeu- gung war, das es im Interesse der Ein- heit der Erziehung sowohl als auch im Interesse der Vertiefung des reli- giösen Lnbens in den Kirchen warf, wenn die Schule nur in der Obhut des Staates läge. Die weltlichen Schulen und die Sammelschulen entstanden in Städ- ten mit einer sozialistisch und ge- werkschaftlich organisierten Arbeiter- schaft. Sie waren häufig Pionierschu- len. Ihre Lehrer meinten es ernst mit der autoritästlcsen Erziehung zu eige- ner Verantwortung, zu internationaler Solidarität. Daher galt Hitlers erster brutaler Schlag 1933 nicht nur den Organisationen der Arbeiterschaft sondern auch jenen Lehrern und Schulen. Die meisten Lehrer verloren ihre Stellung, andere wurden diffa- miert und strafversetzt. Illegal arbei. teten sie weiter, hielten sie den Kotu DAS ANDIRI OIUTICHIAHD r takt mit den Schülern und Ihren El- tern nach Möglichkeit aufrecht. Viele wanderten dabei ins Gefängnis, Zuohthau« oder KZ, büssten dort ihre Gesundheit oder das Leben ein, an- deren gelang die Flucht ins Ausland. Trifft man heute junge Menschen, die sick dem Zugriff der Hitler-Jugend entzagen haben, so hört man oft als Begründung: "Ich besuchte die welt- liche Schule!" Müsste die Militärregierung nicht diesen Lehrern den Aufbau des Schul- und Erziehungswesens anver- trauen? Zugegeben, manche von ih- nen sind höhere Verwaltungsbeamte geworden, aber auf den Geist der Schule haben sie kaum Einfluss. So h/at die britische Militärregierung zum Beispiel die Eltern der schulpflichti- gen Kinder darüber entscheiden las- sen, ob sie für ihre Kinder die christ- liche Slmultanschule beantragen, in der Kinder aller Bekenntnisse sind und den Religionsunterricht ihrer Kir- che haben, oder die Konfessionsschule, in der Kinder nur eines Bekenntnisses sind und in der aller Unterricht kon- fessioell gefärbt ist. Der Religionsun- terricht soll in beiden Schularten von Lehrern erteilt werden- Die weltliche, konfessionslose Ein- heitsschule, die in der russischen Zo- ne eingeführt ist, stand nicht zur Wahl. In der russischen Zone liegt die religiöse Unterweisung der Kinder ausserhalb der Schule und wird auf Wunsch der Eltern von Geistlichen erteilt. Aus dieser Wahl der Eltern zwischen zwei christlichen Schulen machte die Kirche einen heftigen Kampf für die Konfessionsschule, den sie mit allen ihren Machtmitteln führte, während den Lehrern jade Propaganda für eine der Schulen verboten war. Wochenlang standen die Gottesdienste im Dienste leidenschaftlicher politischer Agita- tion. Die Geistlichkeit füllte die Stimmzettel für die Eltern aus und sammelte sie ein. Lehrer, die als frü- here Gegner oder gar als Sozialisten und Dissidenten bekannt waren, wur- den verleumdet. Die Ergebnisse der Abstimmung sind für die Länd Han- nover nicht bekanntgegeben worden. Sofort nach diesem Kampf unter- nahm die Kirche im Lande Hannover einen Vorstoss fegen die dissidenti- schen Lehrer. Fast hätte sie es in geheimen Verhandlungen erreicht, dass dissidentische Lehrer nur in Ne- benfächern wie Turnen und Zeichnen unterrichten dürfen. Aber ihre Ver- handlungen mit der Schulbehörde wurden zu früh bekannt und durch kräftige Proteste von Lehrervereinen, Gewerkschaften und Sozialisten einst- weilen zum Abbruch gebracht. Die Angriffe gehen weiter auf anderem Gebiet; schon werden dissidentische Lehrer nicht mehr zu allen Erzieher- posten zugelassen. Schon wyden sie gemassregelt, wenn sie ihre Ueber- zeugung ebenso frei äussern wie die Anhänger der Kirchen. Es ist ein sehr ungleicher, unfairer Kampf. Ist es zuviel verlangt, wenn die freiheitlichen, antimiltaristisvhen Lehrer und Eltern wenigstens die glei- che Chance beim Aufbau der Schule beanspruchen, welche die Militärre- gierung der britischen und amerika- nischen Zone den Kirchen so freigie- big gewährt trotz ihres Versagens im Kampf gegen Hitler und den Milta- rIsmus? ("Geist und Tat") DIE KOMMENDE KRISE Vor uns liegt eine kürzlich in den USA vom bekannten deutschen Wirt- Schaftstheoretiker und Antifaschisten PTitz Sternberg verfasste Studie "'The Coming Crisis" (die kommende Krise), tn dieser untersucht der seit 1933 in den USA weilende Autor die Wirt- schaftslage, so wie sie sich bei Aus- gang des zweiten Weltkrieges darbie- tet. Die Arbeit stützt sich auf seriöse statistische Unterlagen, eröffnet dem Leser interessante Aussichten über die amerikanische Wirtschaft und ist nach den Methoden der marxistischen Wirt- schaftstheorie aufgebaut. Am Anfang stellt Sternberg, fest dass die kapitalistische Welt in den zweiten Weltkrieg eingetreten ist, oh- ne die Wirtschaftskrise von 1929 über- wunden zu haben. Hernach weist er darauf hin, dass wir ufis eiyer neuen Weltwirtschaftskrise nähern, deren Erscheinungen und Folgen er definiert. Nachdem der Verjasser die Auswir- kungen der Krisen von 1929-1933 be- schrieben hat, hält er deutlich fest, dass der Kapitalismus die grösste Kri- se seiner Geschichte nicht völlig über- winden konnte, weil es ihm nicht mög- lich war, neue Absatzmärkte aufzufin- den. In Wirklichkeit ist die kapitali- stische Welt im Zustand einer "laten- ten Krise" in den eltkrieg eingetreten. Sternberg zeigt, dass in den Vereinig- ten Staaten, dem mächtigsten kapita- listischen Staat, die Produktion bis 1938 nie das Niveau von 1929 erreicht hat- ja am Vorabend des Krieges kaum drei Viertel des Produktionstotais von 1SZS aufwies. ' Wenn wir die Wirtschaftslage nach Beendigung des zweiten Weltkrieges einer näheren Untersuchung unterzie- hen, stellen wir fest, dass, wenn Nord- amerika in der Vergangenheit ein ka- pitalistischer Staat unter andern war, es heute der kapitalistische Staat ge- worden ist. Die Produktion der USA ist heute viel grösser als die der an- dern Staaten zusammengenommen. Wenn die Produktion der USA 1928 45 Prozent der Weltproduktion betrug, so umfasst sie heute drei Viertel der ge- samten Erzeugnisse der Welt. Anders ausgedrückt, macht sie heute doppelt soviel aus, als die der übrigen Welt- Daraus geht hervor, dass bei einer kommenden Krise die USA von ent- scheidender Bedeutung sein werden. Sternberg versucht dann aus der Ent- wicklung des ersten Weltkrieges abzu- leiten, auf welche Art sich die Fakto- ren herangebildet haben, die dann zur grossen Krise führten. Wir stellen beim Weiterlesen fest, dass der Krieg in den Vereinigten Staaten das Wachstum der Produk- tionskräfte stark begünstigte. Neben dem alten — nie voll ausgenützten Produktionsapparat — wurde ein neuer hergestellt, der die Produktivität der Arbeitsstunde um 34 Prozent erhöhte. Der Verfasser stellt sich mit Recht die Frage, in welchem Masse die Erschlies- sung neuer Märkte dem amerikani- schen Kapitalismus die Möglichkeit bietet, dieses Wachstum auszugleichen Die Statistik zeigt uns nämlich, dass Amerika (gemeint sind die Vereinig- ten Staaten) stets das Land war und ist, dessen Aussenhandel im Verhält- nis zur Produktion eine untergeordne- te Bolle spielt. 1929 betrug der Anteil der USA am Welthandel 13.84 Prozent und 1941, das heisst im günstigsten Jahre, trotz Pacht- und" Leihsystem, keine 10 Prozent. Sternberg stellt dann die Behaup- tung auf, dass, selbst wenn man eine beträchtliche Erhöhung der amerika- nischen Exporte annimmt — dabei wä- ren China und die Sowjetunion inbe- griffen —, das Gesamtvolumen der amerikanischen Ausfuhren nur einen kleinen Bruchteil der ganzen Produk- tion ausmachen kann. "Immerhin". meint Sternberg, "wenn auch eine Ausdehnung des amerikanischen Aus- senhandels nie genügen kann, um ent- scheidend auf eine innere Krise wir- ken zu können, so genügt eine solche doch, um den Aussenhandel der übri- gen Länder verheerend zu beeinflus- sen" In diesem Sinne wird der Auf- schwung des amerikanischen Exports die Krise der übrigen kapitalistischen Welt verschärfen, die ihrerseits dann wieder eine allgemeine Weltwirt- schaftskrise beschleunigen wird. Wie gestalten sich die Dinge auf dem Bin- nenmarkt? Es genügt zu sagen, dass, wenn auch die Kriegsverhältnisse die Kaufkraft allgemein erhöht haben, die Aufnahmefähigkeit doch beschränkt bleibt. Damit die ungeheuer vergrös- serte Produktionsfähigkeit > Amerikas voll ausgenützt und dadurch eine Krie- se vermieden werden könnte, müsste der schon jetzt ziemlich hohe Konsum auf dem Binnenmarkt um 50 Prozent erhöht werden, was ja nur durch im gleichen Verhältnis erfolgende Lohn- erhöhungen erreicht werden kann. Dass dies unmöglich ist, dürfte selbst den optimistischsten amerikanischen Volkswirtschaftern nicht entgehen. Die gleichen auf eine Krise hinwei- senden Erscheinungen treffen wir auch im landwirtschaftlichen Sektor an. Auch hier hat der Krieg eine grosse Steigerung der Produktion verursacht nämlich um 35 Prozent. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die Schwie- rigkeiten im Agrarsektor dann auftau- chen werden, wenn sich die europä- ische Landwirtschaft erholt hat und auf weitere Zuschüsse aus den USA verzichten kann und muss. Sternberg erinnert daran, dass einer der Haupt- gründe für die Grösse der Weltkrise von 1929 der war, dass es sie« damals um eine industrielle und landwirt- schaftliche Krise zugleich handelt. 9 DAS ANDBWW DEUTSCHLAND BEI DEN KUMPELS IM PÜTT Funkt 8 Uhr hält der Wagen vorm Tor der Zeche. Die Wache beschreibt uns den Weg zum Verwaltungsgebäude und wenige Minuten später sind wir schon im lebhaften Gespräch mit dem Herrn Betriebs"führer". •'Die technische Ausrüstung des deutschen Kohlenbergbaus ist gut. Wir können uns nicht recht vorstel- len, was die Amerikaner daran ver- bessern wollen. Der Kohlenhobel kann nur untfer bestimmten Voraussetzun- gen wirtschaftlich verwendet werden, und die liegen bei uns nicht vor. Die Flöze sind nicht stark genug, und da sie im Winkel von 70 Grad verlaufen, kann man sie nur mit dem Pressluft- hammer abbauen." Er berichtet dann, dass die Grube jetet bei gleichgeblie- bener Areiterzahl nur die Hälfte vom dem fördert, was etwa 1936 erzielt wurde. "Worauf der Leistungarilck- igang zurückzuführen ist? Es sind eine ganze Reihe Paktoren, die dabei mit- sprechen. An erster Stiele stehen na- türlich die Kalorien, dann das über- höhte Durchschnittsalter, das jetzt bei 44 Jahren liegt, und schliesslich der Mangel an Ersatzteilen aller Art. Dieser letzte Punkt wird viel zu we- nig erwähnt und beachtet. Es stillt uns «her tatsächlich an allem: Schrauben, N>l, Werkseug, Geleise usw. Nach dieser Richtung hin muss unsere tech- nische Ausrüstung ohne Zweifel we- sentlich vermehrt und verbessert wer- den. Dm würde sehr mit dazu beitra- gen, die Förderleistung zu erhöhen." inzwischen ist auch der Fahrstel- ünd das nächste Mal wird es noca schlimmer sein. Die Schlüsse, die der Verfasser aus der oben in grossen Zügen dargestell- ten Analyse zieht, lauten folgender» messen: Die wirtschaftliche Entwicklung der USA führt zu einer Krise, die schärfer sein wird als die von 1929, welche bis 1938 nicht überwunden werden konn- te. Heute aber ist der Produktionsap- parat der Vereinigten Staaten noch ge- waltiger als 1929 oder 1940. Neue Ab- satzmärkte, die in der Lage wären, ei- ne Krise zu verhindern, gibt es nicht. Die einzige Lösung besteht darin, den Lebensstandard der grossen Massen der ganzen Welt zu erhöhen, was in einer Gesellschaftsordnung, die von den Monopolmächten beherrscht wird, unmöglich ist. Es gibt verschiedene gefährliche Zonen auf der Welt, die gefährlichste aber ist die kommende Krise. Das Problem wäre bei einer so- zialistischen Gesellschaftsordnung, die die Wirtschaft planmässig organisie- ren würde, sehr leicht zu lösen. Ge- wiss werden die reaktionären Kreise verschiedene Auswege suchen, die sich aber nicht von der durch die Nazis praktizierte Wehrwirtschaft unter- scheiden werden und deshalb unwei- gerlich zum Kriege führen. (E. P. Vollet in "Rote Revue", der theoretischen Zeitschrift der Soz. Par- tei der Schweiz.) wrce-es?f d^ftrafi von Hermann Lücke M Bremen * ger erschienen, der mit uns einfahren soll. Am Kartenbild veranschaulichen wir uns noch schnell den Verlauf, des Flözens und erfahren, dass hier schon seit 1826 Kohle abgebaut wird und die Grube eine der ältesten des Ge- bietes überhaupt ist. Bald danach ras- seln wir mit dem Förderkorb in 850 m Tiefe bis zur zehnten Sohle. Bei der Besichtigung der Pumpstation wendet sich das Gespräch wieder der technischen Betriebsausrüstung au ,Für die verantwortlichen Männer ist der augenscheinliche Mangel an wich- tigen Ersatzteilen und Werkzeugen ei- ne Hauptsorge. Die riesigen Pumpen hier müssen täglich dreimal soviel Wasser fördern als Kohle gewonnen wird. Das ist ein konstantes Verhält- nis. Seine Einwirkung auf die Be- triebskosten ist einleuchtend. Später sitzen wir in einem Vortrieb auf ein paar Hölzern. Die Worte fallen zö- gernd und spärlich. Wir lassen uns bestätigen, was wir wissen, was alle Welt weiss: die tägliche Not, den Kampf um Nahrung, Wohnung und Kleidung. Wir spüren, wie sehr das Denken und Handeln selbst dieser leitenden Männer an diesen nahen Dingen haftet, wie schwierig es ist. von dorther auf die kontinentale, ja, globale Bedeutung des Rohstoffes, um den es' hier geht, vorzustossen. Im Scheinwerferlicht unserer elektri- schen Grubenlampen schimmert das schmale, schwärzliche Band der An. thrazltkohle, unseres kostbarsten Gu- tes, das schon immer ein Politikum ersten Ranges war und es heute im Widerstreit der Interessenten mehr denn je geworden tot. •'Ich weiss nicht recht, was sich bei einer Verstaatlichung der Kohlengru- ben für uns bessern soll", sagt der junge Hauer, als wir ilin fragen, was er von der Sozialisierung hälts Man merkt, dass er sich bisher, mit dieses Frage kaum beschäftigt hat. Der Un- terschied zwischen Verstaatlichung und Sozialisierung ist ihm gar nicht geläufig. Wir sind durch einen 20 m hohen senkrechten Schacht ge- grätscht und bis zum "Streb" vorge- drungen. Hier arbeiten von Sohle zu Sohle, 120 m hoch, schräg übereinan- der, 16 Mann an der 75 cm starken Kohlenwand. Die Pressluftbohrer trommeln, die losgelöste Kohle fällt auf die Rutsehe und von dort durch zwei Schächte in Wagen, die unter die Ftlllkiäppen geschoben werden. Hier unmittelbar vor Ort ist die Hitze gross. Der Schweiss rinnt unls vom Gesicht. Kohlenstaub lagert sich In einer dicken Schicht darauf ab. Die Nachbarkumpel sind kaum sichtbar. Einmal taucht einer unter uns auf. Er holt einen Stempel und Querstük- ke, um sich seinen vorgeschobenen Ar- beitsplatz zu sichern. Säge und Ham- mer helfen dabei mit. Die Staubmas- ke baumelt ihm auf der Brust. Sie scheint nur schmückender Beipack zu sein. Er spricht sich eindeutig und bestimmt für die schnelle Durchfüh- rung der Sozialisierung aus. Gleich- zeltig zeigt er, dass er die politischen Zusammenhänge kennt und . sieht: ''Das hätten wir schon vor 30 Jahren machen müssen. Dann wäre manches anders gekommen." * DIS K US S10 N S TR IB U E N E „EUROPA AM SCHEIDEWEGE" Jedem Sozialisten, der die Sowjet- Union noch als sozialistischen Staat anseihen möchte, wiederstrebt es, in der heutigen Situation öffentliche Kri- tik an Russland zu üben. Das ist ja auch einer der Gründe, warum in die- ser Zeitschrift «manches ungesagt bleibt, was linkt Sozialisten in enge- rem Kreise nicht nur diskutieren kön- nen, sondern im Interesse des Sozia- lismus sogar diskutieren müssen. Trotz dieser freiwilligen Beschrän- kung — oder vielleicht gerade um ihret- willen, — muss auf einiges eingegan- gen werden, was Hans Löhr in der Diskussionstribüne der vorletzten Nummer ausgeführt hat. Er machte sich seine Aufgabe ip doppelter Beziehung leicht: Anschei- nend hielt er, es nicht für nötig?, sei- nen Beitrag so zu halten, dass er all- gemein verständlich wäre. Oder hat er wirklich so wenig Fühlung mit dem Durchschnittsleser einer sozialisti- schen nicht-wissenschaftlichen Zeit- schrift, dass er glaubt, seine Ausfüh- rungen über die ''Horizontalen" und ■$le"VertikaIen" sowie den Sieg . der Einen über Hie Anderen bedürften keiner näheren Erklärung? Glaubt er wirklich, die von ihm angewandte aussergewöhnliche Anhäufung von nicht gerade üWichen Premwörtern und besonderen Redewendungen er- leichtem das Verständnis seines Bei- trages? Der Vorwurf der Schwerverständ- lichkeit mag leicht als eine unnötige Schärfe in der Diskussion erscheinen. Es ist aber eine alte Tradition bürger- licher Philosophen, sich durch schwer- verständliche Schreibweise den An- schein der Tiefgründigkeit zu geben. Damit schlugen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihre Mängel wurden nicht offenbar und ihre Widerlegung war erschwert. Liegen die Dinge bei Hans Lohrs Aufsatz — vielleicht nicht einmal dem Verfasser klar bewusst — nicht ähn- lich? Wer ist sich z. B. völlig darüber klar, was es heissen soll, wenn ' der Widerstand gegen die Sowjets" als •'tratidioneller Gefühls-Atavismus" be- zeichnet wird und damit die sozialisti- schen Kritiker an der Sowjet-Union D AS- AND«Iis DEUTS C Hl AKD BERICHTE AUS DEUTSCHLAND Justiz- und' politische Skandale Die folgenden Nachrichten stammen von einem kürzlich nach Deutschland zurückgekehrten Emigranten. In Bremen wurden zwei SA Män- ner, die im November 1938 in die Wohnung eines jüdischen Bürgers eingedrungen waren und diesen er- .mordeten, zu vier und sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. j Luftwaffen Major Hesse liess am 6. Mai 1945 gemeinsam mit drei an- deren Offizieren — wobei sie die Exe- kution selbst ausführten — vier De- serteure zum Tode verurteilen und erschiessen. Vier Morde wurden mit vier Jahren Gefängnis verurteilt. Der Vorsitzende des Metallarbeiter- Verbandes in Hamburg ist Wilhelm Petevson. Er war 1933 Bürgerschafts- mitglied der SPD und gab als solcher im Februar 1933 eine Erklärung ab, dass er sich von der SPD-Fraktion trenne und nur als Gewerkschaftsver- treter dem Neuaufbau dienen wolle. Dafür erhielt er Lob von der Naziat-i- tung und nach -dem 2- Mai den ver- dienten Fusstritt. In Hannover sitz bei den Gewerk- schaften ein Natii. nalökonom, der Na- zi war. Begründung: sie können kei- nen andern bekommen. Politische Betriebsamkeit Ein Genosse, der. im britischen Gebiet einen höheren Verwaltungspo- sten bekleidet, schreibt: ... Dem politisch.«! Geschehen bin ich durch meine Arbeit, obgleich sie eminent politischer Natur ist, ent- fremdet worden. Es scheint mir ganz richtig gesehen zu sein, wenn man von einem politischen Vacuum in Deutsch- land spricht, und das politische Leben auf die Betriebsamkeit einiger Poli- tiker zurückführt. Der Kampf um das nackte Lpben lässt keine Reso- nanz für das politische Leben aut- kommen. Ich bin verwundert, dass Du mich nicht fragst warum ich mich dem , politischen Leben fern halte. Ich füh- le mich nicht mit einem politischen Auftrag betraut, dass ich etwa ant- worten könnte: meine Zeit ist noch nicht gekommen. Ich gestehe es offen: ich will gegenwärtig nichts anderes als leben, leben nicht in einer höhe- ren oder tieferen Bedeutung, sondern in seiner härtesten Form: des Exi- stieren^. Ich habe dabei keine Kraft und auch keine Zeit für einen politi- schen Scheinkampf. Ich will aber bei meiner Einstellung nicht verkennen, dass es auch Idealisten gibt unter de- nen, die heute' im politischen Leben stehen, aber diese sind Ausnahme«:1, scheinungen. Du wirst meine Einstellung viel- leicht rein negativ und zersetzend finden. Dieses Urteil wäre nicht ganz unzutreffend. In meiner sachlichen Arbeit versuche ich das zu tun, was ich getan hätte, wenn ich mich der Po- litik zugewendet hätte. Für uns gibt es eigentlich in der Gegenwart nichts anderes als arbeiten und versuchen, die Not zu lindern. In meinem Ar- beitsgebiet bedeutet Not-lindern. den vorhandenen viel zu geringen Wohn- raum gleichmässig zu verteilen. Sinnlose Erschwerungen Die rechtliche Stellung der Betriebs- räte ist durch das Kontrollkesetz Nr 22 (sogen. Betriebsrätegesetz) denk- bar schwach. Day Gesetz besteht fast nur aus Kannbeatimmungen. Trotz- d:m häben die Betriebsräte dort, wo aelbexfrusste Kollegen stehen, grossen Einfluss. «Allerdings werden Erfolg versprechende Möglichkeiten sehr schnell durch die Besatzungsbehörden in der Westzone beseitigt und dem erledigt werden sollen. Es sei dabei völlig von der Tatsache abgesehen, dass die Bezeichnung "Widerstand" in diesem Zusammenhang reichlich viel- deutig ist. Noch weniger allgemeinver- ständlich ist die Behauptung, dass man sich zur Zeit des Sieges ''der 'Horizontalen' über die 'Vertikalen' " wahrscheinlich nicht bewusst war, "dass sich die neo-horizcntale Struk- tur... zu der heutigen Vollendung ent- wickeln werde". Deutlicher — vielleicht auch unge- wollt — wird Lohr schon, wenn er der Vermutung Ausdruck gibt, dass die Sowjets an ihren West-Grenzen ''ein indifferentes Niemandsland, eine Art künstliche Wüste" haben wollten. Es sei liier nicht einmal die Berechtigung einer solchen Politik diskutiert. Aber selbst Lohr wird zugeben müssen, dass die Schaffung einer solchen Wüsta viel weiter geht, als — wie er unmit- telbar vorher andeutet — nur "kleine innerpolitische Einzelheiten" in den zur Wüste zu machenden Länder un- bertielcsichtigt zu lassen. Am Bedenklichsten aber ist die Art, wie Lohr mit geringschätzigen allge- meinen Redensarten die revolutionä- ren Sozialisten abtut, die sich niöht zum Beitritt in die KP entschliessen. Was soll es helfen, dass sie "im Schmollwinkel kultureller Traditionen sitzen" und sich "an viele liebgewor- dene liberale Gemütlichkeiten klam- mern", oder dass sie nur suchen "aus Beschönigung eigener politischer Un- er.tschiedenheit, aus den wirklichen und angeblichen Fehlern kommunisti- scher Parteipolitiker das Recht zu unfruchtbarer und damit reaktionärer uektierei abzuleiten"? Es sind gewiss mehr als '■Sentimen- talitäten" oder Unzufriedenheit mit den Anstrich "des rettenden Damp- fers", weshalb revolutionäre Soziali- sten in allen Ländern es als ein Ver- hängnis ansehen, wenn es keine an- dere Wahl als diejenige zwischen Tru- man und Stalin gäbe. Sie sehen es als oin so grosses' Verhängnis an, dass sie mit dem ganzen Mute der Verzweif- lung für eine dritte, eine revolutionär-' fcoasialbtische - • Läsunx kämpfen. Wer deh mit ihnen auseinandersetzen will, muss ea in einer sachlich-verständli- cheren Art tün und dabei die Zurück- haltung gebührend achten, die sich die linken Sozialisten in ihrer Kritik an Sfow}et-Russlan^ auferlegen. \ „ Hans Lehmann Wirtschaftsaufbau oft unvorstellbare Hemmungen entgegengesetzt durch die unsinnigsten Massnahmen. So liegt jetzt z. B. unsere Bauwirtschaft in der schönsten Zeit des Jahres völ- lig danieder, weil bis zum 30. Juni alle hergestellten und herzustellenden Baustoffe von der Mil. Reg. für ihre Zwecke beschlagnahmt sind. So sind auch grosse Lager ven Textilstoffen und anderen Waren seit 1945 nach wie vor beschlagnahmt, während die Be- völkerung ihre halbzerstörten Häuser nicht aufbauen kann und Bekleidung kaum zu haben ist. Die Folge ist eine Schieberei mit allen möglichen Waren und Saustoffen, die als Kompensa. tionsgeschäfte sogar von den Behör- den zugelassen sind. Z. B. erhalten die zwei Schuhfabriken in Bamberg 2 o|o ihrer Produktion, um aus der ande- ren Zone Garne, Nägel und sonstige Zutaten zur Schuhherstellung zu tau- schen. Aus dem Ruhrgebiet kommen Händler mit den so sehr benötigten Eisenwaren nach hier, tun bei den Bauern Lebensmittel dafür einzutau. sehen. Wir leben wie in der Natural- wirtschaft. Bedauernswerte Geschöpfe sing demgegenüber alle Lohn- und Ge. haltempfänger, die ihre wenigen Geld- scheine und sonst nichts in den Hän- den haben. Zur Kontrolle und Uebei> wachung dieser Zustände versuchen sieh auch die Gewerkschaften einzu- schalten. Infolge des Lohnstops sind sie nicht in der Lage Lohnverhand- lungen zu führen, dafür kämpfen eis um Schwer- oder Teilschwerarbeiter- zulagen bei den Ernährungsämtern. Da und dort flackern wilde Streiks auf und bleiben nicht ohne Wirkung. Allmählich werden auch die Arbeits- gerichte, die Spruchkammern bei den Arbeits- und Versicherüngsämtera wilder eingeführt- und ein weiteres, immer mehr an Bedeutung für die Ge- werkschaften gewinnende Arbeitsge- biet bildet das Genossenschaftswesen. Leider sind die hier 1933 von der Ar- beitsfront geraubten gewaltigen Ka- pitalanlagen von der Mil. Reg. efen Gewerkschaften noch nicht zurück- gegeben, wie überhaupt die Fr$ge der Wiedergutmachung auch für die Opfer des Faschismus ganz ungenügend be- handelt ist. (Aus einem Brief aus Bayern) FÖF für Wehrpflicht Auf ihrem Parteitag stimmten die . Delegierten der Freien Demokrati- schen Partei geschlossen gegen den Antrag, die allgemeine Wehrpflicht grundsätzlich abzulehnen. Ein weisser Rabe unter ihnen, der wahrscheinlich durch einen unglücklichen Zufall in ( die verkehrte Partei geraten war, hat. te diesen Antrag eingebracht- Die al- ten. gewiegten Geschäftsleute der FDP schüttelten erstaunt die Köpfe über diesen degenerierten Freidemokra- ten, der selbst heute noch nicht weiss, dass Aufrüstung und Krieg immer noch die einträglichsten Geschäfte sind. Gott sei dank waren alle anderen Delegierten von echtem deutschen Schrott und Korn, sie leimten äea Antrag dieses undeutschen schwäch- '5 »AS ANBIRI OSVTSCHIAN» ling» einmütig ab tm4 befinde» eich damit in der illustren Gesellschaft des alLeccbristlichsten Kultusministers von Nordrhein-Westfalen, der jüngst in einem Rundschreiben an die Schulen dieses "so heimg-esuchten" Landes zur Pflege des Landsknechtsliedes n forderte. Nun gingen sie wieder: "Dies und das, Suff und Fvass, muss ein Landsknecht haben." ^ (Der Jungsozialist) Reaktionäre Entwicklung der CDU In der CDU dominieren nicht die fortschrittlichen Gewerkschaftsführer "und die zur Verständigung mit den sozialistischen Koalitionspartnern be- reiten Demokraten: in Recklinghau- sen bekam die Richtung Dr, Adenau- ers Oberwasser. Man begegnete dort mit eisiger Kühle Jakob Kaisers Ver- langen nach "einem Deutschland, das den sozialistischen Zug der Zeit ziiint verneint, sondern bejaht", man vev- wahrte sich mit Entschiedenheit "fe- gen den Einzug marxistischen Gedan* kengutes in die CDU", man zeigte dift Abneigung gegenüber den Soeialislz- rungsbestrebungen, und man begreift., dass Dr. Adenauer nach »olchen Er- Klärungen. die manchen CDU-Wählei nachdenklich stimmen konnten, begü- tigend bemerkte: "Wir sind keine Rechtspartei, aber eine Partei des Rechts." Eine Wortspielerei, die leide keine Ueberzeugunjskraft in sieht birgt. (Frankfurter Rundschau) Neuer Heifenklüb In Bayern Die amerikanische icilitärbehörde hat ihra Zustimmung zur Gründung eines Herrenklubs in Bayern erteilt, dem bei seiner Gründung 80 "Herren" d. h, Leute in führenden Stellungen angehören, die durch ihre Vereinigung zur Genesung Deutschlands beitragen wollen. Das war auch das Ziel des Herren, klubs, zu dessen prominenten Mit- gliedern Herr von Papen gehört; Durch zielbewusste Unterm inierun^ der Demokratie half der Herrenklut von Papen und damit Hitler die Wegs ebnen. Münchener Sehulstatlstik Die "Ausstellung der Jugend1- auf der Theresienhöhe" brachte folgend, statistische Angaben: ^ In München gibt es 74 442 Schulkin- der, 3977 Väter sind gefallen, 947 Müt- ter im Krieg umgekommen, 15.263 Mijittar arbeiten ganztägig. 1567 Kin- der leben mit tuberkulösen Familien, mitgliedern nusammen. 60.544 Kinde; haben gar keine oder sehr zerrissene Schuhe, 14.504, habsn keine Zahnbür- ste. In einer Münchener Schule müsse;- zehn oder zwölf Schüler eitler Klasse auf den Fensterbrettarn sitzen weil aui den" Bänken kein Platz mehr für sie ist Die Schüler der fünften bis ach. ten Klasse können dagegen am krumm und schief in ihren Schulbän- ken sitzen, aus denen sie längst her- ausgewachsen sind — eine neue Art von "Hineingepressten". In einer an- deren Schule existiert für 1200 Kinder nur ein einzige« Kloeett. . 50 Prozent aller Schüler haben ei- nen Schulweg von über drei Kilome- ter Länge, der Rekord aber ist ein 12 Kilometer langer Schulweg und die Möglichkeit, ihn zurückzulegen, be- steht im "Anhängen" an die Strassen- bahn. Als Hefte werden aufgeschlitz- te Papiertüten verwendet, oft aueb die leeren Seiten aus Grossmutters Skiassenbuch oder — Quittungsblocks der NSV. H- N. Brailsfords Eindrücke in Hamberg In einem Bericht, den der bekannte er-glische Sozialist in "New Statesman and Nation" veröffentlicht hat, heisst es: "Mit wenigen Ausnahmen begann jede Unterhaltung in Hamburg mit dem Hinweis darauf, dass diese Stadt die Engländer als Befreier bewill- kommnet habe, und endete mit dem Ausdruck bitterer Enttäuschung und verlorener Hoffnungen. Verschiedene Offiziere hier und andernorts haben offen ausgesprochen dass wir jetzt "ge. tiksst" werden. Die Deutschen glau- ben weder mehr an unsere gute AI), sieht, noch an unsere Fähigkeit in Vei-waitungsdingen. Einige äussern effen, dass wir bewusst und vorsätz- lich den Wiederaufbau der deutschen Industrie verhindern, weil sie mögli- cherweise zum Konkurrenten unserer eigenen Industrie werden könne. An. dere bezichtigen uns der Gleichgül- tigkeit und des Mangel an Willen zun; Aufbau. Die gerechter Denkenden ur. ter den Kritisierenden mögen einse- hen, dass unser Versagen zu eine;n grossen Teil in der vielfachen Kon~ trolle begründet ist. Aber der Durch, schnittsdeufcsche urteilt nach den Er- gebnissen, die eine nun zweiundein- viertoeljahr dauernde Besatzung gezei- tigt hat, und an Hand des aufgestell- ten Leistungsplanes zumindest kann er noch nicht einemal einen Anfang oder eine Aussicht auf eine Besserung feststellen. Der Hunger, die UebervöL kerung, das Elend der Ostflüchtlinge, die Demoralisierung durch den schwarzen Markt haben sich gegen das vorige Jahr nicht vermindert. Un- sere Behandlung des grundlegenden Kohlenproblems ist imme* noch ein Misserfolg. Der Ertrag der Industrie» Produktion in unserer Zone schwankt» aber scheint sich nicht über ein Drit- tel des Friedensertrages erheben zu können. Erfüllt von der täglichen Er- fahrung der Härte und Hoffnungslos sigkeit des ihn umgebenden Lebens, weiss dsr Durchschnittsdeutsche we- nig von den Verlusten und dem Elend, die der Krieg seines "Führers" in sei- nen Nachbarländern verursacht hat. und es bekümmert ihn wenig. Von unseren eigenen Einschränkungen weiss er nichts und glaubt nicht, was man ihm davon sagt. An dieser Gel. steshaltung ist zum Teü unsere fal- sche Propaganda schuld: wir habsn nur wenig getan, nicht annähernd ge- nug, um die Abgründe in seinem Wis- sen zu füllen, die in der Zeit einer vierzehnjährigen Isolierung in ihm entstanden sind. KOHLENSCHA UFLF.R INNEN von Hertha Zerna Fünf Frauen haben Feierabend und fahren nach Hause, •abends um zehn. Sie sind schwarz im. Gesicht, und schwarz von Russ sind,ihre Kleider. Sie haben Kohlenschaufeln in den Händen. Vier sind über fünfzig Jahre alt, nur eine ist ein wenig jünger (d«nn die ganz jungen, die haben es nicht nötig, die haben andere Möglichkeiten, Geld und Brot zu verdienen). 190 Zentner Kohlen haben die Frauen geschippt, eine jede von ihnen, im Laufe des heutigen Tages, damit unsere Strassenbahnen fahren, damit unsere elektrischen Lampen brennen. damit unsere Kranken es warm haben Eine Mark bekommen sie pro Stunde, das sind acht Pfennige mehr als wenn sie Steine wegräumen in den Ruinen (aber die Karte eins bekommen sie nicht, sie arbeiten ja nicht im Schacht, sie stehen unter freiem Himmel, in der frischen gesunden Luft auf den Loren, wenn sie die Kohlen schippen. Vom nächsten Bahnhof werden sie nach Hause laufen, weil keine Strassenbahnen mehr fahren — für sie — so spät in der Nacht. Neben ihnen sitzen Männer, Aktentaschen in den Händen, zart und weiss im Gesicht. Sie sehen betreten zur Seite, wenn sie die russigen Frauen erblicken. So haben wir uns die Gleichberechtigung immer gedacht! Frauen dürfen Männerarbeit nehmen, endlich Frauen erhalten den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit, die einst ihre starken, gesunden Männer machten, als sie noch lebten (aber daheim stand ein Topf heisses Wasser und warmes Essen.bereit). Die Kohlenloren müssen entladen werden, weil sonst keine neuen Kohlen kommen können. Und die Frauen nehmen die Schaufeln, wett jemand die Arbeit tun muss. Herta Zerns. DAS ANDKR f OiUTSCHLAND DAS GESICHT D Hitler und de Gaulle "Mehr und mehr zeigt die gegenwär- tige französische Situation eine ver- hängnisvolle Aehnlichkeit mit derje- nigen der Brüning-Aera in Deutsch- land. Aber die internationalen Wir- kungen eines Sieges von de Gaulle werden zweifellos weit schneller sehr ernsthaft sein als das in Deutschland 1833 der Fall war. Denn de Gaulle und seine amerika- nischen Förderer werden die Kommu- nistische Partei zu vernichten suchen, und Bussland kann nicht geduldig zu- gehen, wie Frankreich und zugleich mit Frankreich Europa nach Westen abmarschiert. Der dritte Weltkrieg könnte in Frankreich beginnen, so wie der zwei- te 1936 in Spanien begonnen hat, und es wird weit schwieriger sein, ihn zu isolieren. Es ist unmöglich, die Be- drohlichkeit der internationalen Situa- tion zu übertreiben." (The Socialist Leader) Gesetze zum Schutz der Republik 'ianren moumen. In Frankreich *st fin. ' Der Faschismus marschiert Schutz der Republik' im Parlament Schon vor einem Jahr wurde in ei. mit den Stimmen der Sozialisten be- nem litischen Gespräch gesagt: schlössen woroen. Es richtet sich ge. müQr lgj. besiegt und tot> aber er gen di^Streiks, der unter kommun - triumphiert im Tode Inzwischen ist Btiscnein Einfluss stehenden Gewerk- die Entwicklung zum Neofaschismus Schäften. Dass^ifise^Gesetz. werm de schnell fortgeschritten. Aeusserlich Arbeiter nicht seine Verwirklichung zu sichtbar ist das in letzter Zeit beson- verhindern vermögen, der Diktatur de ^ers durch Mosleys provozierendes Gaullee den Weg bereiten muss, er- Auftreten in London geworden und gibt sich ohne weiteres, wenn ma dUrCh die Methoden, die in Frank- an das deutsche ' Gesetz zum Schu z rejCh zur Unterdrückung der Streiks der Republik denkt. angewendet werden. Weniger beach- Dieses Gesetz wurde nicht gegen tet ist der Zusammenschluss der re- BtreiKsnde Arbeiter und nicht Zege aktionärsten antisemitischen Gruppen links erlassen, sondern nach der Er- in den vereinigten Staaten, über den mordung Walter Rathenaus zu der der "Aufbau" berichtet hat. Die neue Zeit also, ais der Reichskanzler Je- Partei, zu der sich diese Gruppen zu- sef Wirth im Knicast^g rie.: r sammenschliessen wollen, heisst vAni- Feind steht rechts. Trotzdem stim- mist party". Die Führer dieser Grup- tezi die Kommunisten gegen cas Ge- pen werden Im »Aufbau" ais wüste setz, und der unvoreingenommene Demagogen. Rassenhetzer und Nazi- links stehende, nichtkommunistische freunde gekennzeichnet. Eine erheb- Politiker gab ihnen damals durchaus ijChe Rolle spielen dabei die Frauen, recht. Wie sehr sie recht hatten zeig- so ZWei berüchtigte Führerinnen der t.e sich bald. Das "Gesetz zum Schutze "National Blue Star Mothers of Pen- der Republik" wurde von der reaktio- sylvania". nären Justiz ausschliesslich gegen lihks angewendet und stellte eines der Horst Wessel.Lied in England ' wichtigsten Mittel für die Vorberei- in "Common Wealth Review" vom tung der Hitlerdiktatur dar. November schreibt Charles H. Ford: "... Hier in England wird das Nationale Entrüstung Horst Wessel-Lied" noch gesungen. Es In Frankreich gibt es frühere deut- jst nichts Ungewöhnliches, dass die sehe Kriegsgefangene, die heute auf Anhänger der "Britischen .Legion" un- Wunsch Frankreichs als freie Arlxi- ter de mGesang dieses Liedes durch ter iti den französischen Bergwerken ^ Strassen von Hackney marschie- tätig sind und den Mangel an Ar- ren... in keinem anderen europä- beitskräften verringern helfen. Dass ischen Land ausser in Spanien und sie bei dem Streik- der Minunarbeiter Portugal darf so etwas straflos ge- mit Streikposten stehen, sollten des- schehen. Wielange noch soll die Lon- halb als sehr natürlich und &is ein doner Bevölkerung diesen antisemitt- erfreuliches Zeichen der Solidarität er- sehen und faschistischen Dreck er- scheinen. Aber ausgerechnet ein "so- tragen?..." zialistischer" Abgeordneter" — der Na- me Jan van Rulen verdient, festge- Bevins Waterloo halten zu werden — hat das mit Ent- Unter dieser Ueber Schrift schreibt rüstung im "Rat der Republik" de- die "Tribune": nunziert und dadurch erreicht, dass "Der Minister des Aeusseren, Mr. die in ihren heiligsten patriotischen, Ernest Bevin, hat in den letzten bei- Gefühlen verletzten würdigen Mitglie- den Jahren fertig gebracht, was bei- der des französischen Oberhauses auf- naparte, dem Zaren, dem Kaiser und sprangen, brüllten und mit defi Pult- dem Führer in über einem Jahrhun- decken schlugen. dert nicht gelungen ist: er hat end. Gegen die Verwendung von Nazis in der Fremdenlegion gegen die indochi- nesischen Freiheitskämpfer hatten die 'französischen Patrioten, einschliess- lich der Sozialisten, bekanntlich nichts einzuwenden. Die französischen Sozialisten scheinen sich in schneller Entwicklung zum National-Sozialis- mus zu befinden. Glaube an die Menschheit Angesichts dies furchtbaren Absin- kens der Moral, der die kapitalistische Weltkrise mit ihren zwei Weltkriegen kennzeichnet, behält Präsident Tru- man einen rührenden Glauben an das Gute im Menschen. Obwohl seine Mahnung zur Einsparung von Lebens- mittel durch freiwillige Einschrän- kung erfolglos geblieben ist, hat er an die Amerikaner nunmehr die Bitte ge- richtet, Brennstoff dadurch zu sparen, dass sie sich mit einer möglichst ge- ringen Zimmertemperatur in diesem Winter begnügen, weniger Elektrizität benutzen und möglichst wenig Auto ff ER ZEIT lieh erreicht die jbriten ira Vorderen Orient auszuschalten. Der Bericht des UN-Komit£es empfiehlt den völligen Rückzug aus Palästina bis September 1549. Fast gleichzeitig ist es klar ge- worden, dass, welche Entscheidung auch über den Sudan getroffen wird, die Engländer nach September 1949 keine Truppen mehr in Aegypten be- halten können. "Mit anderen Worten, in zwei Jah- ren — wenn nicht früher — wird es mit der britischen militärischen Be- setzung und mit dem direkten briti- schen Einfluss im Vorderen Orient zu Ende sein. ... Wahrhaftig es gehörte eine geniale Politik dazu, gleichzeitig in Gegensatz zu geraten zu den Ju- den in Palästina und zu den Arabern in Aegypten und die Arbeiterregie- rung in die Lage zu bringen, in die sie durch die Unterstützung des kon- servativsten und rückschrittlichsten Teils der Gesellschaft dies Vorderen Orient geraten ist..." Der Jesuitenorden hat die stärkste Zunahme tn Spanien und in den Vereinigten Staaten zu verzeichnen, ein Beweis dafür, dass diese beiden Länder seiner Tätigkeit als besonders wichtig erscheinen. Frauen als Versuchstiere bei IG-Farben Die Ausbeutung des Menschen, we- sentlich für jede Klassengesellschaft, hat in der Hitlerdiktatur ihren ab- scheulichsten und zugleich rationell- sten' Höhepunkt erreicht. In der Ge- schäftskorrespondenz des Konzentra- tionslager Oswiecim finden sich fol- gende Briefstellen, die im Prozess ge- gen 23 Direktoren der IG-Farben Ver- wendung finden: "Für Experimente mit einem neuen Schlafmittel bitten wir um Zuweisung einer Anzahl Frauen". "Wir erhielten Ihre Antwort, aber wir erachten den Preis von 200 Mark pro Frau für zu hoch. Wir schlagen pro Kopf 170 Mark vor. Zustimmen- denfalls werden wir die Frauen er- werben. Wir brauchen etwa 175. "Wir nehmen Kenntnis von Ihrer Zustimmung. Bereiten sie 150 Frauen in möglichst guten gesundheitlichen Bedingungen für uns vor, und sobald sie uns mitteilen, dass alles fertig ist, werden wir sie übernehmen'. "Wir bestätigen die Sendung von 150 Frauen. Obwohl sie abgemagert wa- ren, wurden sie als befriedigend be- funden. Wir werden Sie über die Ent- wicklung dieses Experiments unter- richten." "Die Proben sind gemacht worden. Alle Versuchsobjekte sind gestorben. Wir werden uns in Kürze über die Sendung einer neuen Ladung mit Ih- nen ins Vernehmen setzen". Wieder eröffnet! CA SA ROBENS Ferienheim für Kinder und Erwachsene Colonia Waldense, Dep. Colon!» URUGUAY - Tel. Valdense 19 12 D As ANDER* DEUTSCHLAND N I C H T VERGESSEN! Aber am 20. Juli 1944 hatte die Sa- che dort für mich ein jähes Ende. Die Stelle wurde der Wehrmacht entzogen und unter die Kontrolle der Stapo gestellt. Da ich merkte, dass etwas in der Luft lag, nahm ich Urlaub und trieb mich drei Wochen in süd- Deutschland herum, in der Erwartung, dass sich in dieser Zeit alles klären würde. Aber kaum war ich zu Hause, klingelte es und 2 Gestapo-Beamte holten mich ab. Ich wurde dann mit einem ganzen Schwung früherer Funktionäre beider ArtEiterparteien nach Dachau verfrachtet. Die berüch- tigte "Aktion Gitter' war gestartet worden. Wir waren lauter alte Funk- tionäre. Oskar Müller war mein Blockältester, Paul Boehler und Con- rad Brosswitz meine Lagernachbarn. Die unabwendbare Niederlage der Na- zis vor Augen, sollten wir noch alle ausgerottet werden. Es war schreck- lich, nie' wird das gedruckte Wort un- ser Erlebnis schildern können. Franz Metz, unser SFD Reichstagsabgeord- neter und Johann Kirsch, der alte Stadtverordnete, sind verrückt ge- worden. Brossewitz und Boehler sind neben mir gestorben. Der Hunger war unbeschreiblich, jedes Unkraut ist ge- fressen worden. Die sanitären Ver- hältnisse waren fürchterlich. Der Ty- phus wütete unbeschreiblich. Unsere Bekleidung waren nur Lumpen. Beim Herannahen dier Amerikaner wurden die deutschen und russischen politischen Gefangenen auf den be- rüchtigt gewordenen Todesmarsch ge- schickt. Wir wurden nach dem Oetz- tal in Marsch gesetzt, wo mit den aus Italien zurückgehenden Truppen dör letzte Widerstand geleistet werden sollte. Wir mussten jede Nacht 40 km marschieren, dabei noch die Marsch- unfähigen bis zum völligen Zusam- menbrechen schleppen, obwohl sie dann doch von dem N aetfkommando den Kolben aufs Hirn bekamen und mit Lastautos zurück zum Verbren- nen transportiert ' wurden. . 52 Lastzüge voll Leichen kosteten die'vier Nächte. Wir hatten nichts zu essen, denn wir bekamen wohl für zwei Tage Verpflegung1 mit, die aber nach dem Fassen aus Heisshunger sofort vertilgt wurden. Bei Tage schliefen wir immer im Walde. Am 5 Abend war es auch mit mir soweit. Ich hatte Galle gebrochen, hatte Typhus, Rippenfellentzündung, Was- sersucht und einen getretenen' Bruch, ENGLISCHE SOZIALISTEN UEBER DIE ENGLISCHE ARBEITERREGIERUNG "Viel steht auf dem Spie1" Die Zukunft des englischem Volkes und letzten des die Zukunft der De- mokratie in ganz Westeuropa hängt von dem rfolg der Arbeiterregierung ab, von ihrer Entschlossenheit und Klugheit, von dem Mut ihrer soziali- stischen Ueberzeugung, Erfolgreich kann sie nur durch ausserordentliche Leistungen sein. Das Scheitern der englischen Regierung würde alle Uh- ren ebenso sicher zurückstellen, wie das in Deutschland und in Italien nach 1918 der Fall war. Darum und ' um nichts anderes geht es. Das ist die Rechtfertigung der scharfen Kri- tik, die wir manchmal an unseren ei- genen Ministern üben mussten". (The Tribune) "Nötiger als alles Andere,' ist eine positive Führung der Arbei- terklasse dieses Landes, die der Krise kühnt und kraftvoll die Stirn bietet, indem sie öffentlich erklärt, dass die Atfbeiterregieruntg eine sozialistische Regierung ist, und dass sozialistische Aktion dieses Land durch die Periode ren wird, unter denen es heute leidet äusserster Schwierigkeiten herausfüh- Solange die Regierung nicht diesen Schritt tut, besteht eine grosse Wahr- scheinlichkeit, dass sie diesen Winter nicht überleben wird". (The Socialist Leader) "Mit Stafford Gripps die höchste Autorität in allen wirtschaftlichen Angelegen- heiten zu teilen, durch diesen Ent- schluss hat AtUee die innere Situa- tion des Kabinetts- völlig umgewan- delt. äefort seit der Brennstoff-Krise, war der Hauptfehler nicht so sehr der Mangel an einer klaren Politik als das Pehlen einer einheitlichen administra- tiven Lenkung der einzelnen in Be- tracht kommenden Ressorts. Immer wieder haben die Kritiker den Pre- mierminister gedrängt, einen Wirt- schafts- oder Produktionsminister zu, ernennen. Bisher wurde das mit der Begründung abgelehnt, dass das den Grundsatz der« Ressorts- Verantwortung verletzen würde, die wesentlich für eine Kabinettsregle- rung sei. Er schien entschlossen, die Roll# des Vorsitzenden zu spielen, der die Differenzen zwischen Gleichge- stellten ausgleicht,, statt seine Politik ihm Unterstellten vorzuschreiben. Au- genscheinlich fct er jetzt zu der ent- gegengesetzten Auffassung hinüber- gewechselt, -und Gripps wird den fünf Prcduktionsministerien übergeordnet sein, den Ministerien für Arbeit, Ver- sorgung, Handel, Brennstoff und Ener- gie und Bauten. Das ist ein begrüs- senswerter Wechsel und es ist eine Anerkennung für das erstaunliche Anwachsen von Gripps' Prestige, dass er für diese Aufgabe gewählt wurde. Als im Juli vorigen Jahres ein ähnli- cher Wechsel ausgiebig diskutiert wur- de, wurde stillschweigend angenom- men, dass niemand anders als Ernest Kevin diese Aufgabe erfüllen könnte. Gripps schaltete aus als jemand, den die Gewerkschaften nicht verdauen könnten. Heute wird offen zugegeben, selbst in den Gewerkschaftskreisen, dass, wenn irgendjemand, er der Auf- gabe gewachsen ist. (The New Sfcate*man> den ich dauernd halten musste. Stell Dir vor, damit musste ich Marschlei- stungen von 40 km vollbringen. Ich hätte nicht mehr antreten kön- nen und hatte mit dem Leben voll- kommen abgeschlossen. Zum Glück kamen in diesem Moment, unmittel- bar- vor unserem Antraten, die Spit- zenpanzer der Amerikaner. Die russi- schen Kameraden unter uns, die noch besser in Form waren, hingen dann gleich die zu erreichenden SS-Leute auf. Die anderen schlugen sich durch und von uns zerstreute sich alles, was noch lauffähig war. Da im ganzen Ge- lände Geplänkel mit der sich vertei- digenden SS waren, konnten die Bauern nicht heraus, und so lag ich mit einer Anzahl Genossen 6 Tage im Schnee, bis mich die katholischen Schwestern von Seefeld auflasen, . in är Krankenhaus schafften, wo mir eich mein Bruch operiert wurde. ann wurde ich allerdings mit mei- nem Typhus wegen Ansteckungsge- ' fahr ins Seuchenlazarett nach Starn- berg geschafft. Du kannst Dir vorstellen, wie ich Leichnam damals aussah, als ich noch ganze 85 Pfund wog. Bis Ende Juli war ich in Starnberg. Tteft kam dann mit zwei französischen Kriegs- gefangenen*" iHT-elnem Auto nach Frankfurt, wo ich auch sofort wieder ins Krankenhaus musste, in dem ich bis Weihnachten blieb. Dem "weitaus grössten Teil der Genossen von Da- chau erging es viel schlechter. Soweit sie nicht auf der Strecke blieben, sind sie- auch jetzt noch nicht einsatzfä- hig Die Strapazen waren zu gross. Auch mein Gedächtnis hat stark ge- litten, ich kann mich auf fast nichts mehr besinnen. Mein linkes Trommel- fell ist kaputt, auf dem rechten höre ich nur noch mit Schwierigkeiten. In eine geordnete Lebensweise kann ich mich nicht mehr eingewöhnen. Ganze Nächte liege ich wach. Wir leben jetzt hier 5 verwandte Familien in einer Wohnung zusammengedrängt. Die Er- nährungslage ist fürchterlich, auf al- len Gebieten vollkommene Desorgani- sation. Auch ich als KZler habe nur ganz minderwertige Sachen erhalten. Nach der Heimat braucht es Euch dort drüben unter den jetzigen Verhält- nissen nicht zu ziehen... ( Aus dem Brief eines Frankfur- ter Genossen.) Rabbiner Leo Bdeck schrieb nach seinem Aufenthalt im Lager Theresienstadt : "Wie der Schuldige gesucht werden soll, so soll auch der Unschuldige ge- sucht werden, und wenn er in Not ist, so soll ihm Hilfe. zuteil werden. Die Hand, welche richtet und straft, soll die Hand sein, welche hilft; dadurch wird das Recht ein Ganzes. Die Hand, welch« hilft, soll auch die Hand sein, welche richtet und straft; dadurch erst wird die Hilfe ein Ganzes. Bei- des zusammen ist die ganze Gerech- tigkeit". DAS ANDER E DEUTSCHLAND 13 t PÄDAGOGISCHE POLITIK? Als die Alliierten Deutschland be- setzten, erklärten sie, es sei das Ziel ihrer Politik, das deutsche Volk zur Demokratie zu erziehen. -Erziehen ist eine schwere Kunst; es setzt man- cherlei Einsichten voraus; nicht zu- letzt auch solche in die Psyche des zu Erziehenden. Man möchte wünschen, dass die Erziehungsarbeit der Alliier- ten etwas besser psychologisch fun- diert wäre- Sie könnte sonst leicht zn-isslingen. Demokratie heisst Volksherrschaft. Das Volk soll nicht passives Objekt einer Herrschaft sein, es soll dies? Herrschaft als aktives Subjekt selbst ausüben, es soll sich selbst regieren. Nun ist die seelische Voraussetzung für jede Art von Selbsttätigkeit das Selbstvertrauen. Nur, wer' die Ueber- zeugung in sich trägt, mit seinen Angelegenheiten selbst fertig zu wer- den. wird den Mut haben, sie in die eigene Hand zu nehmen. Das gilt fün- den einzelnen und das gilt für ein Volk. Eben durch dieses Selbstver- trauen, durch das Bewusstsein des Selbstkönnens und der Selbstverant- wortlichkeit unterscheidet sich der Staatsbürger vom Untertanen. Als in den Jahren 1930-32 Deutschland in den Strudel der Wirtschaftskrise ge- riet, da hat ein Teil des deutschen Volkes, nämlich der politisch reife und selbstbewusste, in Versammlungen,und Auschussitzungen, auf- Parteitagen und Konferenzen darüber diskutiert, wei- che Ursache die Krise habe, was zu ihrer Ueberwindung geschehen müs- se, was von den Regierungen zu for- dern, in den Parlamenten zu beantra- gen sei. Der andere Teil — und der war leider sehr zahlreich — wagte sieb an die Lösung all dieser Proble- me überhaupt, nicht heran, der schrie nach dem Wundermann und wählte Herrn Hfcler. Und war froh als er nur noch zu gehorchen und zu marschie- ren brauchte. Das Gehorchen u-vd Marschieren liegt allzuvielen Deut- schen auf Grund ihrer wenig glückli- chen Geschichte verdammt in den Knofhen, und wer sie zu Demokra- ten machen will, der muss ihnen hei- fen, diese Untertanenhaltung loszu- werden un d politisches Selbstvertrau- en zu bekommen. . Selbstvertrauen jedoch kann ihnen nicht eingeredet, das muss von ihnen durch Erfahrung erworben werden. Aber gerade diese Erfahrung, dass es nämlich mit demokratischen Mitteln sein Schicksal selbst gestalten kann, v/irti dem deutschen Volke heute fast völlig vorenthalten. Gewiss, es darf sich in Parteien organisieren und es darf wählen. Ss hat in den verflos- senen Jahren Kommunalparlamente und Landtage gewählt. Wenn es aber nun mit staatbürgerlichem Interesse die Arbeit dieser Institutionen ver/olgt, dann erlebt es nichts als bittere Ent- täuschung. Es stellt nämlich fest, dass die Verkörperungen des Volkswillens überall da, wo wirklich das Wohl und Wehe des Volkes berührt wird, zwar reden und beschliessen aber nichts verwirklichen können. Dafür einige Beispiele! von Fritz Heerwagen (Essen) Bei der letzten Lanütagswahl in Nordrhein-Westfalen hat die Mehr- heit der Wähler den Parteien die Stimme gegeben, die sich dafür er- klärten, dass die Kohlengruben und die Schwerindustrie in den Besitz des Volkes überführt werden solle. Diese Entscheidung ist nicht von ungefähr getroffen werden. Die Menschen ar. Ruhr und Rhein haben in langen Bombennächten, während sie in der. Bunkern hockten, Zeit genug gehabt, über das böse Spiel nachzudenken, dass von den Krupp und Thyssen, den Stinnes und Kirdorfs mit dem deut- schen Volk getrieben worden ist. Die älteren von ihnen haben früher die Besuche des Kaisers auf Villa Hügel erlebt und die jüngeren haben vieler- lei Beweise der sehr herzlichen Bezie- hungen die Herrn Hitler mit den Ge- waltigen von Kohle und Eisen ver- band, zu Gesicht bekommen. Und all- gemach hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass zwischen denen, die die Kanonen bauen und denen die sie schiessen lassen, doch ein sehr enger Zusammenhang bestehen müsse und dass es besser sei, jenen die wirt- schaftliche Macht, mit Hilfe derer sie Schicksal für das deutsche Volk spie- len konnten, aus den Händen zu neh- men. War das nicht ein wahrhaft staatsbürgerlicher Entschluss, hoben die Menschen in Dortmund und Düs- seldorf, in Essen und Oberhausen nicht konsequent und als echte De-" mokraten gehandelt, wenn sie beim Anblick ihrer zertrümmerten Wohn- stätten den Entschluss fassten, we- nigstens ihren Kindern eine Wieder- nolung ihres Schicksals zu ersparen? Und was müssen sie sich sagen, wenn sie jetzt erfahren, dass Ihre Entschei- dung und dass der einstimmige Be- schluss des Landtages laicht zu be- deuten haben, dass die Sozialisierung des Ruhrbergbaus ima der Schwerin- dustrie zu unterbleiben hat, weil die Amerikaner sie nicht haben wollen? Kann man es ihnen verdenken, dass sie die Präge stellen, ob die ganze Wählerei einen^ Sinn habe, wenn die wirklichen Entscheidungen von ir- gendwelchen Stellen ousserhalb Deutschlands getroffen werden? Denn leider ist der hier behandelte Fall kein Einzelfall. Dasselbe wiederholt sich täglich auf allen Gebieten. Ob cS sich um die Bodenreform, um die Eiu- kellerungskarboiffeln, um die Wieder- gutmachung an den Opfern des Fa- schismus odier um die Kommunal wall - len handelt, die -Erfahrung ist immer die gleiche: Landtage, Zonenbeiräte Wirtschaftsrat und Exekutivrat be- schlossen; durchgeführt wird nichts oder etwas ganz anderes. Ueberhaupt diese Räte! Ihre Viel- zahl und ihr völlig unübersichtliches Ueber-, Unter- und Durcheinander ist ein weiteres Handicap die demokrati- schen Erziehung. Wie sollen sich staatsbürgerliches Handel und staats- bürgerliches Verantwortungsgefühl entwickeln können, wenn kein Mensch mehr, nicht einmal der Verwaltungs- fachmann, zu sagen vermag, wer für was zuständig und verantwortlich ist? Wie soll der Mann auf der Strase ausf den kühnen Gedanken kommen, er könnte mit seinem Stimmzettel sein Schicksal und das seines Volkes ge- stalten, wenn er nicht einmal im un- gefähren dsn Weg zu übersehen ver- mag, auf dem sich sein, des Wählers Wille in eine Umgestaltung der ge- , sellschaftlichen Wirklichkeit- umset- zen müsste. Und wie soll eine öffent- liche Kontrolle der mit der Voll- streckung des Volkswillens beauf- tragten Instanzen möglich sein, wenn niemand weiss, welche Befugnisse die- se Instanzen wirklich haben und je- de von ihnen sich darauf berufen kann, dass die Militärregierung oder eine der von ihr eingesetzten zonalen oder bizonalen Kontrollstellen eben So entschieden habe? Die politisch denkenden Menschen In Deutschland, die sich dessen be- wusst sind, dass die Erziehung zur Demokratie eine Sehickalsfrage für * das deutsche Volk ist, sehen die der" zeitige Entwicklung mit banger Sor- ge. Sie hatten in den Tagen des Zu- sammenbruches, als vielen Deutschen die verhängnisvollen Folgen der Freis- gabe der demokratischen Rechte be- wusst wurden, die Hoffnung, dass die bittere Lektion, die das deutsche Volk erhielt, wenigstens eine segensreiche Wirkung auf sein politisches Reif- werden haben werde. Heute müssen sie untätig zusehen, wie das Vertrauen in die Wirksamkeit demokratischer Methoden, der Glaube an die Möglich- keit der Selbstformung des gesell- schaftlichen Schicksals, Zug um Zug zerstört wird. Zerstört wird durch ein System der Scheindemokratie, das die Idee der Demokratie gründlicher dis- kreditiert, als es die bösartigste anti- demokratische Propaganda könnte. Die seelische Cituation des deutschen Volkes ist-gegenwärtig die der Men- schen auf einem untergehenden Schiff, wenn der Ruf ertönt ''Rette sich wer kann!" Wir erleben eine völlige Zer- setzung des Gemeinschaftsbewusst- s;ins, eine Atomisierung des sozialen Organismus, die aus einem Volk einen zügellosen Haufen macht. Dieser seelische Verfall des deut- schen Volkes ist nicht minder ernst zu nehmen wie. die physische Verelen- dung und die materialle Not. Ueber- dies besteht zwischen all diesen Er- scheinungen ein unlösbarer Zusam- menhang. so wie jeaer Organismus, so kann auch ein Volk nur aus eigener Kraft gesunden. Darum genügt es nicht, uns Deutschen Weizen und Mais zu schicken — so sehr wir die- ser Dinge im Augenblick bedürfen..^ Man muss uns die Chance geben, uns durch selbständiges Handeln unter ei- gener Verantwortlichkeit die Grund- lagen eines friedlic'« n Daseins zu schaffen. Sonst werden wir nie ein demokratische^ Volk. 14 DAS ANDIRI DIUTtCHLAND AUSTRIA 2064 Mitteilungen des Deutschland-Hilfswerks T. A. 72-6058 BUENOS AIRES In unserer Geschäftsstelle liefen die folgenden Empfangsbestätigungen von Paketen ein. Die Origi- nale können bei uns jederzeit eingesehen werden. (Strich bedeutet Freipaket) 5379 Knefelt, Karl 5.11. 3593 Wölls, Dr. P. O. 29.10. 3287 Lomen, Hüde 27.10, 3213 Otol&nder, Emm; 29.10. 3820 Stegmeyer, Maria Ohne Datum 3578 Knefeli, Karl 5.11. 4317 Ebyh. Martha 21.10. 2941 Sohönbach, Helene 24.10. 3574 Blggers, Hans 1.11. 3577 Knefeli, Karl 5.11. 3742 Bracht, R. 3.11. 3466 Neumann, Elisabeth 31.10. 3830 Stapft, Margot 21.10. 3412 'Pehr, Otto 22,10. 3348 Pehr, Alfred 22.10. 3698 Link, Emilie 21.10. 3527 Hausmann, Lottl 21.10. 3689 Sommer, Marie 20.10. 3446 Schlüter, Anna 23.10. 344» Klar, Josef 21.10. 3353 Hofmann, Erna 22.10. 4267 Laipple, Luise 21.10. 4315 Ebyh, Martha 21.10. 3518 Munder, Anna 21.10. 3519 Kocher, Anna 21.10. 3858 Sobanski, L. < 24.10. 3366 Katz, Dr. Ruth 24.10. 3379 Lus, Elise 24.10. 3380 Reinhardt, Anna 24.10. 3381 Dietz, Hedwig 24.10. 3388 Dick, Georg 21.10. 3353 Boller, Karl 24.10. 3384 Kilgus, Hans 24.10. 343L Mattle, Irene 21,10. 2933 Perkams, M. 24.10. 3476 Spieler, Ch. 10.11. 35i39 Körner, Betty 5.11. 3725 Haas, Hedwig 22.10. 3726 Haas, Irene 22.10. 3730 Kirchhammer, Ursula 30.10. 3238 Jäger, Luise 31.10. 3475 Stenbetger, Dr. D. 31.10. 3425 Kett, Lorenz 29.10. 3654 Kirchhammer 28.10. 3727 Haas, Irene 22.10. 3731 Kirchhammer, Lilly 29.10. 34SS Neumann, Elisabeth 31,10. 3SCi0 Banzhaf, Dr. JB. 21.10. 3323 Steinmetz, Mariann« »1.10. 3580 Knefeli, Karl 5.11. 3987 Weiss, Ei'nst 21.10. 3691 Eschenburg, Sriki • 27.10. 3488 Hartmann, Brnn 31.10. 4274 Zächer, Carola 31.10. 4025 Schwarz, Carltis 22.10. 3856 Benner, Gerda 31.10. 3442 Wandersieb, Albert 29.10. S694 Megenhart, Fanny 21,10. 3331 Scholz, Maria 22.10. 3401 Gah, Engelbert 22.10. 4320 Höhn, Lina - 22.10. 3611 Schlögl, Elsa 22.10. 3112 Kar«, Maria ' 22.10. 3989 Ladengast, Walter 24.10. 3986 Ladengast, Waltet 24.10. 3974 Drucker, Franz 23.10. — Hofer, Josef 28.10. --Lutz, Franz 28.10. --Wolm, Liesel 21.10. ■ Jencek ■ 27.10. --Herbst 27.10. — Jencek, Josef 27.10. --Hof er, Josef 28.10. f— Lutz. Franz 28.10. - Herbst 27.10- —— Silber, Hans 28.10. — Waldeck, Georg 28.10. — Modlik, Erna 21.10. — Dusek, Hertha 22,10. — Modlik, Erna 21.10, — Wolm, Llesi 21.10. — Dusek, Hertha 22.10. Kindels, Josef 23.10. — Hunna, Dr. Ä. 20.10. — Siebler, Hans 22.10. —-— Fürstner, Alfred 20.10. 3971 Klos, Martha 24.10. 3973 Drucker, Franz 23.10. 3972 Klos, Martha gfl.10. 3369 Scholz, Willy 24.10. 3678 Sternberg, Henriette J9.10. 3923 Schüler, Elisa. $0.10. 3M7 Eftner, Else il.10. 4321 Grade, Erna 30.10. 3662 vom Hagen, Erna 30.10. 3712 Butebach, E. 2.11. 3720 Mlosch, A. 3}.. 10. 3745 Otto, Ingeborg 29.10. 3478 Hamann, H. J. 30.10. 35C8 Polak, Oottlieb '29.10. 3849 Weiss, Hannes 30.10. 3901 _ Gundermann, Hella 30.10. 3SL7 Kallweit, Amanda 31.10. 3234 Henaohlfie, Richard 30.10. 3320 Schiller, Karl 29.10. 3428 Becker, Otto 31.10. 3427 Boehnert, W. - M. 30.10. 3426 Kallweit, Amanda 1.10. 369*5 Naffin, Emma 28.10. 3482 Wieger, Fridl 28.10. 3494 Budloff, Kurt 27.10. 3902 Jacoby, Paul 28.10. 3174 Schimansky, Helene 25. 9. 3167 Weiss, Dr. A. 20. 9. 3304 Grohmann, Bichard 25. 9. 3074, Reinwarth, Kurt 1.10. 3078 Pelser, Eph. 1.10. 3094 Gärtner, Gerhard 26. 9. 2091 Gr ohmann, Liesel 26. 9. 3092 Zigeuner, Emil 25. 9. 3093 Häntzschel, Lenl 25. 9. 3095 Tausche, Fr. J. 3.10. 3096 - Tausche, Adolf 25. 9. 3099 Schultz, Hugo 20. S. 3126 Dschenffzig, Paula 24. 9. 3153 Uamus, Rudolf 22. 9. 2693 Knaut, Georg 24. 9. 2770 Schwarz, Marie . 22. 9. 2771 Lohse, Richard 24. 9. 2955 Völter, Gertrud 22. 9. 3013 Spötter, Arthur " 20. 9. 3024 Franz, Irene 24. 9. 2684 Kochmann, Herbert 20. 9. 2740 Heinecke, Marta , 22., 9. 2741 Herold, G. ' 1.10. --Graf, Helene 24. 9. --Schiller, Hilde 25. 9. Klemm, Trude 1.10. Sieber, Dr. J 27. 9. --Schiller, Hilde 1.10. ---Mende, Grete 27. 9. --Klemm, Trude 1.10. --Hammer, Walter 22. 9. --Burstein, Maria 24. 9. 2516 Werner, Erna 25. 9. 3308 Wandersied, Emmi 24. 9. 3046 Wetoer, Victor B3. 9. 3116 Damerau, Frieda .. 23. 9. --Graul, K. H. 22.10. --Luebbe,, F. u H. 22.10. —— Molck, John 21.10. --Angel, Karl 21.10. --Gl Briefwechsel mit OesSnnungsgenossln sucht Walter Gralff, 47. P. W. Onvo. Shaftesbury; Dorset, areat Brltaln. (135-157) Briefwechsel mit Oeslrniungalreundin vom CAD sucht Kurt Keldel 099333. 3104 Ind. P. W. German Worklng Coy H^ypt. (153-157) Briefwechsel mit Deutschen in Argentinien sucht Oskar. Traute, Luismatrasse 18, Allen- florf a, d. Bder (Heesen), v. 3.-Zone. (155-157) Brietwechsel in Spanisch mit Partnerin sucht, Karl Weiss, Kriegsgefangener Nr. M. S. 161445, Lager Nr. 83« o|o Chief P. O. W. Postal Centre Middlc Eej;t (Eng'and) (154-1561 Briefwechsel mit Gesinnungsfreunden sucht Wlly Zernickow MX 231130, Cama 380(8 c(e Chief — P. O. W. Postal Centre Mlddle Bast S?Wt. (1SS-1S7) ALLE Neuerscheinungen in deutscher Sprache Buchhandhuig COSMOPOLITA TUCUMAN 413 T. A. 32-1366 BUENOS AIRES Verzeichnis gratis! Versend euch ins Innere. 1# »AS ANDERE DEUTSCHLAND O- eg« gB gl §1"S PRANQUEO PAGAr>L Conceslön No. 3096 TARIFA REDUClDA Conceslön No, 2808 MGXOJSa AUSWAHL BUCHHANDLUNG « COSMOPOLITA yUCUMAH +IJ T A 3i /SA* QBKiNoe eiNZELGtBOHR. veHZ£lCHNlS KOSTENLOS L£/H3ißUOTM£K COSMOPOLITA ! COmtBMTtS 424^fSCt. 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CORONA MARTINEZ A B O O A D O TUCIIK1N 1441. ler. plan Dto, K II T. 88-8S71 Kinder nach MIRAMAR »er n»ch wenige Flfttze für Februar frei COLONIA J>B VACACIO.NBS OSTJKtMANN Ulli V A I • I, C. S. CA SA f I L AT ELIC A GUILLEKMO KARBAUM Binzifes Bneimantenspeziaigescnatt in aer Hepublik. Herausgeber des Bolivia-spesai-Aittum. LA PA7. - BOL1V1A Call« Bolivar (tiwficio farfs) KOFFlca. HANiyi'ASVMMA, SCHUH- Reparaturen, fachmännisch und gut. VTJr holen au» dem Haue ab. Bruno _Melke Concreto 2863. Cosa F i I a t eIic« — £>m — ROBERTO POMMER comvrm j Teuf* de estumpflla» p*r* cflcneSI« CAJXGALLO {MET — Buenos Alree n. T. SR at.i 8758 , HOTEL ZUR HABSBURG 25 Diti MAYO 641 — U. A. I1.218r« bietet dein Dttrtitxreleenden billigsten Aufenthalt auch für Familien, bei bester Verpflegung und aufmerksam Bedienung. Saubere. stier Zimmer luttige VEREIN VORWÄRTS AUSTRLA 2064 T. 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