Ca OTRA ALEMAN1A DAS ANDERE DEUTSCHLAND ORCANO DE LOS ALEMANES DEMOCRATICOS DE AMERICA DEL SUR AUS DEM INHALT August Siemsen: ENTHUELLUNGEN, REDEN — UND DANN? Oda Olberg: DIE VERHEXTE INSEL Erhart Löhnberg: KAPITALISMUS, SOZIALISMUS UND DEMOKRATIE Otto Klepper: SEVERINS UND DAS ENDE DER DEUTSCHEN REPU« PLIK DEUTSCHLAND-BERICHTE: EHEN, STUDENTEN, THEATER 400 NEUE PAKETBESTAETIGUNGEN DAS GESiCHJ DER ZEIJ & mm BUENOjfc - AIRES • TUCLIMAN 3 0 9 • 3 1" R E T I R O 7264 ' ♦ --- NUMERO 159 lo. DE FEBRERO DE 1941 1 Ftonkfuri j?rr» Ki-'iri { » DA ^>2 kk 6/ IN EIGENER SACHE Im vergangenen Jahre ist der Preis, den wir für DAD an die Druckerei zahlen mussten, viermahl erhöht wor- den und eine weitere Erhöhung steht in Aussicht. Nur die Extraeinnahmen beim Fest unseres 10jährigen Jubiläums und die Sonderspenden eines Teils unserer Freunde bei dieser Gelegenheit haben das Weiterrscheinen unserer Zeit- schrift in den letzten Monaten des Jahres 1947 ermöglicht. Jetzt aber sind unsere Mittel er- schöpft, und die monatlichen Abon- nementsgelder und Extrabeiträge blei- ben erheblich hinter den monatlichen Ausgaben zurück. Die finanzielle Notlage, in der sich DAD, die einzige Zeitschrift der deut- schen politischen Emigration in La- teinamerika, die sich behauptet hat, zugleich die einzige sozialistische deutsche Zeitschrift in Lateinamerika befindet, fällt zusammen mit dem Wiedererstarken des Nationalsozialis- mus in Südamerika, das sich unter an- derm im Auftauchen neuer Zeitschrif- ten und Publikationen kund tut. Gleichzeitig erhalten wir immer mehr Briefe aus Deutschland und aus deutschen Internierungs- und Gefan- genenlagern, in denen wir dringend um laufende Zusendung unserer Zeit- schrift gebeten werden. Wir sind deshalb überzeugt, dass DAD in solcher Situation keinesfalls sein Erscheinen einstellen darf. Um aber weiter bestehen zu bleiben, müs- sen wir das Jahresabonnement von 12 auf 18 Pesos und den Preis der Einzelnummer von 50 auf 75 cts erhöhen. Wir vertrauen darauf, dass unsere Leser uns weiterhin treu bleiben. Wir sind aber darüber hinaus auch wei- terhin auf höhere Beiträge und Son- derspenden unserer Freunde unbedingt angewiesen. August Siemsen KALORIEN UND VITAMINE Aus einem Dankscreiben ANDER! DEUTSCHLAND chen) wird In kleiner Dosis für das Mittagessen gebraucht, sodass mei- stens zur Arbeit als Frühstücksbrot "trocken Karo" mitgenommen werden muss. Und wenn Ihr dann noch die diebische Freude beobachtet, die das verdutzte Gesicht eines mit diesen Kostbarkeiten überrumpelten Genos. sen, den man zu einem kleinen Abend- schmaus gebeten hat und der kein Paketempfänger ist, uns bereitet, ich glaube, das würde Euch Lohn für Eure Trübselige und opferwillige Arbeit für uns hier bedeuten. Und wir? Wir gehen gestärkt durch diz Kalorien der materiellen und die Vitaline der seelisch-geistigen Soli- darität an unsere schwere Arbeit unä verlieren nicht den Mut angesichts des in seinen Auswirkungen für uns bedrohlichen Winters. DIE DEUTSCHE RADIOSTUNDE IN CHILE teilt uns mit, dass sie mit dem Ab- lauf des Jahres 1947 ihre Sendungen eingestellt hat. AIs Hauptgrund wird die Unbelehrbarkeit der Deutschen in Chile angeführt, über die auch Pablo Hesslein in seinen Politischen Briefen immer wieder zu berichten hat. Wört- lich heisst es in der uns zugesandten Sehl ussansprache: "In unserer Kritik der Gewaltsme- thoden, die die Nazis gegen unser« eigenen Brüder und gegen andere Völ- ker anwendeten, haben unsere Lands- leute eine Manifestation der Feind, schaft gegen Deutschland erblickt. Sie haben sich einer National-Liebe de- fleissigt, die die Deutschen von jeder Schuld freispricht und die anderen Völker beschuldigt. Einige sind sogar so weit gegangen, uns Verräter zu nennen und die Verbrechen de Nazis, die heute der ganzen Welt bekannt sind, abzuleugnen und als blosse al- liierte Propaganda hinzustellen. Nur wenige haben wir gefunden, die bereit waren, sich selbst die Wahr- heit einzugestehen. Niemand aber war bereit, sich öffentlich vom Nationalso- zialismus zu distanzieren und seine Stimme für ein neues, friedliches und europäisches Deutschland zu erheben. Entweder fehlte der Mut oder die Er- kenntnis oder beides". 6r LA OTRA ALEMAN1A "Das Andere Deutschland" (fundado ei 1 de jnale de |»S7) »utorisado por Hesoluciön eo. 814 del Minis tre del In» terior (11 sbri) 1844 Confirmado por Decrete Nr. 80.911 (• sept. 45) del Superior Goblerno de la Naclön. Begistro national de 1» Propiedad Intelee- tual Nr. 83 0123 Jahresabonnement: 18.-— Peso«, argentinos (imroraus sahlbar) Geldbeträge erbitten wii ausschliesslich per Giro oder Bono Posta) oder Scheck aas St. Juan Carl, Tu «um in 300. Bs Aires und an unseren Stadtkasaterer. DAS ANDERE DEUTSCHLAND 181 KEIN auf Profit ausgehendes Gesehäitsunterneb- oen. Ee lebt nur dank der üntersttttsung «ei- ner Freunde. Spendet für den Pressefonds! Erscheint am 1. und 16. eines jeden Monats. Redacciön j Administration: 3Fnenm4n 309 Buenos Aires (T. A. 31.726*1 regelmässige Sprechstunden; Montags, Mittwochs und Freitags I .(ausser Feiertagen) zwischen 17.30 und 19.30 Uhr. Einzelnummer $ 0.75 VERTRETUNGEN DES D.A.D. IN DEUTSCHLAND: Gebrüder WETZLAR St. Annagasse 1 Heidelberg Postscheckkonto Karlsruhe 51.409 Einzelnummer 1 RM. Jahresabonnement 24 RM. . BOLIVIEN La Paz: Guillermo Karbaum, Ca» silla 323. Tarija: Manfrede Hammerschlag, Lista de Correos. Cochabambas Los Amigos del Li* bro. Casilla 450. BRASILIEN Rio de Janeiro: Gurt Uebel, Av. Vieira Souto 200 (ipanema). Südstaaten: Arturo Hesslein Rua Barroa de Amazonas 61, Porto Alegre. PARAGUAY Asunclon: Enrique und Susanna tiloct, General Uiaz 276- CHILE Osorno: Oscar Chylik, 'Casilla 423 URUGUAY da 2122. Montevideo: Curt Sturm, Democra- USA New York: Gretl und Herrmann Ebeling. 203 West 98 Street, N. Y. 26. SCHWEIZ Basel: Herrmann Graul, Steinen- graben 12. FRANKREICH x Paris: S. P D., 9. tue Victor Masse. Paris 9e. Vorausbezahlung des Abonne- mentsbetrages ist in Jedem Falle tmerlässlieh. POST AUS EUROPA $ Für: Ernesto Laube, Bs. Aires Georg Stettner, Vioente Ldpes, Laprlda 1340. Toni Memelsdorf, Temperley, Almlrante Brown 1037 Elfriede Laukler Willi Paukl, Ifcapiru 2483, Valentin Aisina W. Moesner, Col. Independenela, Para- »uay Kartoberg, Aimaeenero, Oel. tndependen- Cia, Paraguay Federioo Cohn, Bat Balalaika, S8 de Ma- jro 027, Bs. Aires Werner Gnewusea. LM TttiänM, TOS, Wenn Ihr doch einmal als Mäus- chen einer Szene beiwohnen könntet- Iii der 4 glücklich strahlende Augen- paare beim Auspacken des Gabenpa- ketes jedes* Stück des Inhaltes be- staunen! Wenn Ihr miterleben dürf- tet, mit welch feierlicher Zeremonie und verborgener geniesserischer Freu- de der Kaffee eingenommen wird: ech- ter Kaffee mit Zucker oder Kondens- milch statt des "Blühmchens" aus un- definierbaren Ersatzstoffen mit ei- nem kleinen Schuss bläulicher Mager- milch oder einfach schwarz dazu als einmalige Festtagsbewilligung ein dunkles Brötchen oder eine Schnitte Brot mit Butter und eines oder eine mit der guten Marmelade statt des sogen. Griesschmalzes (Griesbrei aus Maisgries mit etwas Butter oder Mar- garine und Zwiebeln, so man hat, ge- schmort) oder mit Rhabarber, Karot- ten oder roten Rüben vermengter •'deutscher Marmelade'' als gestreck- ten Brotaufstrich. Denn dag bisschen zugeteilte Fett (Butter oder Marga- rine, 150 gs augenblicklich für 4 Wo- Die sozialistische Revolution Alles Gerede darüber, dass die hi- storischen Bedingungen noch nicht reif seien für den Sozialismus, sind das Produkt der Unwissenheit oder bewussten Betruges. Die objektiven Voraussetzungen für die proletarische Revolution sind nicht nur "reif, sie haben bereits in Fäulnis überzugehen begonnen. Ohne eine sozialistische Revolution in nächster Zeit bedroht eine Katastrophe die gesamte mensch- liche Kultur. Es kommt heute auf das Proletariat an, d. h. hauptsächlich auf seine revolutionäre Vorhut. Die historische Krise reduziert sich auf die Krise der revolutionären Führer- schaft. (Leo Trotzky 1938 "Der Todeskampf des Kapitalismus") Bestellt ein festes Abonnement des DAD, für Eure Verwandten oder Freunde In Deutschland. ?+■ r/ * s DA» ANDIRl ntUTSCHlANP a Enthüllungen, Reden Der "kalte Krieg" ist in ein neues Stadium eingetreten, in das der Ent- hüllungen. In Deutschland fanden die Englän- der auf rätselhafte Weise, über die sie keine Auskunft geben wollen, das Protokoll M", d. h. die 'Pläne der deutschen Kommunisten zur Organi- sierung von Streiks an der Ruhr und zur Desorganisierung der Transporte im Westen Deutschlands im kommen- den Winter, der Periode, die entschei- dend sem wird für die Arbeiterklasse". Da über Ursprung und Auffindung dieses Protokolls nichts bekannt gege- ben wird, kann man es je nach poli- tischer Stellung oder Glaubensstärke für echt halten oder nicht. Für echt halten es die englische Regierung und die SPD; reservierter verhielten sich zunächst die Amerikaner; die SED fcklärt es für eins "dummdreiste Pro- vokation". Wer mit seinem Urteil zu- rückhält, ist angesichts des Rätsels über seine Herkunft misstrauisch. Er denkt an den gefälschten Sinowjew- brief, mit dem einst die englischen Konservativen ihre Wahlen gewan- nen, oder gar an die Katakomben des Karl Liebknechthauses und den Reichs, tagsbrand. Der Versuch, die Streiks an der Ruhr und in Bayern auf die Pläne des Protokolls "M" zurückzuführen, ist gescheitert. Es wirkt einigermas- sen lächerlich, wenn der bayerische Ministerpräsident die Kommunisten für den Streik verantwortlich machen will, da die Kommunisten in Bayern so schwach sind, dass sie nicht einmal im Parlament vertreten sind, da die Gewerkschaftsleitung, die gewiss nicht unter kommunistischem Einfluss steht, den Generalstreik verfügt hat, und da endlich die Regierung die Forde- rungen der Gewerkschaft erfüllt hat. Da ist der Kölner Erzbischof Frings von August Siemsen ehrlicher, der erklärt hat, dass es sich bei den Streiks um eine spontane Massenbewegung handelt, da die La- gt der Arbeiter unerträglich geworden sei. In der Tat ist es evident, dass die Arbeiter angesichts der erneuten Her- Absetzung ihrer bereits tief anter dem Existenzminimum liegenden Rationen, insbesondere angesichts der Herabset- zung der Fettrationen von 50 gr. wö- chentlich auf 50 gr. monatlich über- haupt nicht mehr in der Lage sind, zu arbeiten. Zu verwundern ist ledig- lich, dass sie nicht bereits längst ge- schlossen durch ihre Gewerkschaften erklärt haben, dass sie unter diesen Bedingungen nicht mehr arbeiten können und wollen. Was. Bevin in seiner Rede vor dem Unterhaus zu dieser Frage gesagt hat, sollte um so weniger vergessen wer - den, da ein Arbeitervertreter es ge- sagt hat. Er erklärte: "Wenn die Deut- schen glauben, dass wir sie dauernd ernähren müssen, so hegen sie Fal- sche Illusionen. Sie müssen arbeiten wie die anderen Länder" Erst neh- men die Besatzungsyiächte den Arbei- tern in dem zerstörten und weissge- bluteten Land durch Demontierung, durch Zerreissung in Zonen, durch un- zählige hemmende Vorschriften die Möglichkeit zur Arbeit oder doch zu einem Lebensminimum, das erst die Arbeit ermöglicht, und dann verhöhnt Herr Bevin die bekanntlich immens arbeitsamen deutschen Arbeiter mit der Behauptung, sie wollten nicht ar- beiten. Nicht viel besser steht es mit dyr, Wert von Bevins Worten über die Bauern: es erfülle ihn mit Ab- scheu, dass die deutschen Bauern kei- ne Lebensmittel lieferten. Uns scheint es mindestens ebenso begreiflich, dass ADVERTENCiA Un nümero elevado de personas residentes en los distintos pcdses latinoamericanos, como tambien örganos pericdisticos de distinta Indole reciben continuamente cartas de Alemania, en las que las mismas les piden urgentemente el envio de ropas, viveres etc. Para justificar sus pedidos, los que escriben estas cartas, suelen invocar los sufrimientos que han padecido a consecuencia de la guerra y hasta su anti~nazismo cctivo y su estadia en .campos ds eoncentraciön. En varios casos hemos podido comprobar que no se trataba de! todo de j3fersonas necesitadas, ni mucho menos de individuos que merecen que se les ayude. En efecto, las informaciones que nos Uegaron de Alemania indican que los autores de las cartas men- cionadas eran nazis de la primera hora y traficantes del mercado negro. En vista de ello, rogamos a todos aquellos que reciben cartas de esta mdole quieran transferirlas a "Socorro para Alemania De- mocrätica", Austria 2064, Buenos Aires, que se encargard de hacer las investigaciones necesarias. Los que, para mpgtrar su simpatla con la Alemania Demoerd- tica, quieran contribuir en aliviar la miseria en la que se debaten los verdaderos demöcratas, harian mejor de dar su öbolo a esta institueiön de solidaridad en vez de ayudqr a individuos, que posi" blemente no lo merecen. und dann? da. Bauern keine Lust haben, Leoens. mittel gegen wertloses Geld zu liefern, wie dass das amerikanische Volk, das nie so gut sich nährte wie heute, recht sauer auf die Aufforderung Tru- cians reagiert hat, etwas weniger zu essen. In einer Welt, in der christli- che Nächstenliebe höchstens bei Ein- zelnen und ganz kleinen Gruppen existiert," in der Menschlichkeit fast um noch als Phrase eine Rolle spielt, sollte Bevin seinen Abscheu lieber nach anderen Seiten hin wenden als gegen die deutschen Bauern, die Durchschnittsmenschen, Durch, sshnittsbauern unserer Zeit sind. Da weder die Hungerstreiks, noch, die Ablieferungssabotage der Bauern den Kommunisten in die Schuhe ge- schoben werden kann, ist also bisher noch keinerlei praktische Wirkung des für diesen Winter berechneten Protokolls "M" festzustellen Nicht einmal die im Protokoll namentlich aufgeführten Leiter der Ruhraktion konnten bisher festgenommen werden. Ein merkwürdiges Zusammentref- fen ist es, dass gleich nach dem Fund des Protokolls "M" auch in Italien ein ähnliches kommunistisches Proto- koll mit einem anderen Buchstaben aufgetaucht ist, nachdem schon vor- her unheimliche Gerüchte über gehei- me Verhandlungen der Kominform- vertreter und des englischen kommu- nistischen Vorsitzenden Poiitt gele- gentlich des Kongresses der KP Ita- liens in Mailand die Weltöffentlich- keit beunruhigt hatten. Das amerikanische Staatssekretariat des Aeusseren hat dann die in deut- schen Archiven aufgefundenen Abma- chungen des Stalin-Hitlerpakts ver- öffentlicht. Sie enthalten zwar kaum etwas, was man noch nicht wusste, ihre Veröffentlichung in diesem Au- genblick stärkster Spannung bedetu tos aber dsn Beginn einer Veröffent- lichung von Geheimdokumenten, an der zweifellos die Russen nun als Ant- wort regen Anteil nehmen werden. Abgesehen von einer ausserordentli- chen Verschärfung der Gegensätze die diese "Enthüllungen", die den Re- gierungen und der Diplomatie längst bekannt waren, bringen werden, er- fährt der "arme Nichts-als-Konsu- ment" der weisen Aussenpolitik der Regierungen auf diese Weise wenig- stens etwas von dem, was sich da eben getan hat. Eiiie ganz missglückte Enthüllung war die Veröffentlichung einer Rede Titas vor dem Exekutivkomitee der jugoslawischen kommunistischen Par- te Die Rede, die Tito am 18 Nov. 1947 in Zagreb gehalten haben sollte, wurde von der katholisch-konservati- ven Zeitung • '"Vaterland" in Luzera veröffentlicht, fand aber augenschein- lich nicht die gewünschte Beachtung, bis die de Gaullistische Zeitung "Dissl- dence 40" sie fast zwei Monate später aufgriff und Associated Press für ihre Weitergabe sorgte. Aber ihr Inhalt war allzu unsinnig. Tito sollte z. B gesagt haben, in dem Krieg, dessen Aus- bruch nur noch eine Frage von Wo- chen sei, müsse verhindert werden, dass feindliche Fallschirmspringer ins Land kämen, damit sie nicht dae Volk, » DAS ANDERE DEUTSCHLAND vor allem Sie Bauern, tHe * bekannt- lich antikommunistiseh und gut be- waffnet seien, gegen die Regierung mobilisierten (1). So sah sich der stell- vertretende Chefredakteur der de Gaullistischen Zeitung schnell zu der Erklärung veranlasst, er sei überzeugt dasjsl Tito diese Rede nie gehalten ,,-*ätte. Jedenfalls aber darf man nach die- sen echten, zweifelhaften und zweifel- los gefälschten "Enthüllungen" ge- spannt auf das sein, was wir weiter- hin vorgesetzt bekommen werden. Enthüllend, gewollt oder ungewollt, sind auch die echten Reden, die wir In letzter Zeit gehört haben, in erster L:nie die Rede Bevins über die engli- sche Aussenpolitik. Obwohl Bevin sagte, jedes Wort von offizieller Seite müsse heute wphl über- legt werden, damit es nicht irrtüm- liche Deutungen zulasse und verhäng- nisvolle Wirkungen hervorrufe, war »eine Rede eine scharfe, z. T. provo- zierende Kampfansage an die Sow- jetunion, so etwa, wenn er in Bezug auf die Sowjetunion von dem Pottzei- etaat sprach, von dem er ' Hunderte von Beispielen der List und Grausam- keit" anführen könne. Um so mehr zeigte sich Bevin von den edlen und uneigennützigen Absich. Hen der Vereinigten Staaten überzeugt. Nach seiner Meinung entspringt der Marshallplan nur dem humanitären Wunsch, Europa bei seinem Wieder- aufbau zu helfen. "Es besteht kein Grund", so sagte er, 'zu der Befürch- tung, dass der Marshallplan zur Wie- derherstellung Europas sich gegen die Sowjetunion richtet oder irgendeinem andern politischen Zweck dienen soll". Trotz der fast täglich aus Griechen- land gemeldeten offiziellen Massener- echiessungen sieht er dort nur einen ' Fall der Politik der Gewalt der Sow- jetunion". Dass die zuständige Kom- mission in den Vereinigten Staaten beantragt hat, in den nächsten fünf Jahren 24 Milliarden Dollars zur Schaffung einer Luftflotte auszuge- hen, die stark genug sein soll, um un- unterbrochene Angriffe auf weite Ent- fernung durchzuführen, scheint Bevin nicht gehört zu haben. Er meint, die Gefahr der Gewalt und des Krieges drohe nur von der Sowjetunion, gegen die die Freiheit Europas — einschliess- lich Francospaniens, das er aber un- erwähnt lässt — verteidigt werden müsse. Zu diesem Zwecke möchte er ein politisch-militärisches Btirnis West- europas herbeiführen, dessen Kern England-Frankreich zusammen mit den Benelux-Staaten bilden sollen, ein Gedanke, den der belgische Minister- präsident Spaak sofort begeistert be- grüsste, und dem auch Washington «gleich seiaie volle Zustimmung ge- währt hat. Ebenso wareij Eden und Churchill sehr einverstanden mit die- ser Absicht, und Churchill konnte mit berechtigter . Genugtuung feststellen, dass,Bevin sich völlig in den Bahnen der konservativen Politik bewege und heute dasselbe sage, was er schon seit zwei Jahren gefordert habe. Aller- dings erklärte Eden, es sei "unprak- tisch und sogar phantastisch" die Ein- heit Europas in sozialistischem Sinne herbeiführen zu wollen: Und Churchill äusserte sich sogar noch etwas deut- licher, indem er formulierte, nichts sei heilte reaktionärer als die Forderung einer sozialistischen Union Europas. Sobald die Arbeiterbewegung das ver- suche, begebe sie sich auf da* gleiche Niveau wie die Kommunisten. Dass Churchill hier im Sinne Wa- shingtons spricht, ist klar. Nach den Berichten über die Unterhaussitzung hat weder Bevin, noch ein anderer offizieller Sprecher auch nur ein Wort dagegen zu sagen gewagt. Soweit der amerikanische Einfluss in Europa reicht, wird nicht sozialisiert Das gilt für Frankreich und für Italien und vor allem für Deutschlands Hier ha- ben die Engländer ihre Sozialist erungs- pläne aufgegeben, und die Zusam- menfassung der Zonen soll in einer Weise erfolgen, die die Sozialdemokra- tie möglichst ausschaltet, so dass die- se bereits angekündigt hat, dass sie in die Opposition gehen will. Schneller, als wir erwartet haben, wird Schu- macher zum Bewusstsein gebracht, wie sehr er sich und andere getäascht hat mi; seiner von der Amerikareise mitge- brachten Ueberzeugung, dass der Mar- shallplan keinerlei Hindernis für die Sozialisierung bedeute. Es ist zu fürchten, dass die Arbei- terpartei in England und die so- zialistischen Parteien in Frankreich, Deutschland, Belgien und Holland nun- mehr die — auch bisher nut recht schüchtern von Einzelnen geäusser- ten — Pläne einer gemeinsamen so- zialistischen Politik mit dem Ziel der Schaffung der Vereinigten Sozialisti- schen Staaten Europas aufgeben wer- den. und dass "die dritte Kraft" sich darstellen wird als eine Burgfriedens- politik der Sozialisten dieser Länder mit den bürgerlichen Parteien zur Schaffung einer Europa-Union im Sinne Churchills mit der Spitze gegen die Sowjetunion. Konsequenterweise würde dazu auch eine Koalitionsregie- rung zwischen den Konservativen und der Arbeiterregierung in England ge- hören. was wiederum die Aufgrabe der Sozialisierungsmassnahmen in Eng- land selbst bedeuten müsste. Churchill hat weiter darauf hinge- wiesen, dass die Russen in etwa zwei Jahren im Besitz der Atombombe sein würden; es gelte deshalb, die noch verbleibende Zeit auszunutzen, um sich mit Russland zu arreglieren, in- dem man klar und deutlich spräche und ebenso deutliche Antwort von Russland erwarte. Kur so körnte man sich mit Russland verständigen. In schlichte Sprache übersetzt kann das im Munde Churchills und im Zusam- menhang mit der ganzen, gross ange- legten angelsächsischen diplomati- schen Offensive nur bedeuten: Wir müssen ultimative Forderungen an die Sowjetunion stellen, und wenn diese nicht erfüllt werden, müssen wir den Krieg führen, solange wir stärker sind. Zu der gesteigerten Aufrüstung und der Drohung mit Gewalt schrieb der bekannte amerikanische Leitartikler Lippmann am 16. Januar: "Es ist der grösste Irrtum der mächtigen Staaten zu glauben, dass die Macht die Diplomatie ersetzen könne, und dass absolute Macht gleich absoluter Sicherheit sei". Und — ebenfalls im stärksten Gegensatz zu Bevin Schu- macher, und anderen westeuropäischen Sozialdemokraten — haben zwanzig hervorragende Persönlichkeiten, unter Urnen Einstein, sich in einer Broschü- he mit dem Titel "Die Militarisierung der Vereinigten Staaten" scharf gegen die agressive Politik Trumans und Marshalls gewendet. Sie stellen fest, das« die wichtigsten Stellungen in Re- gierung und Diplomatie in der Hand von Militärs sind, und dass Amerika seine traditionelle Politik verlasse und sV°h ''in eine Angreifernation verwand- le, die in einem Präventivkrieg den ersten Schlag führen wolle'-. "Die Form", heisst es in der Broschüre, "in der die Militärs die Aussenpolitik un- seres Landes führen, lässt viej zu viel zu wünschen übrig. General Marshall tritt in der internationalen Pol tik wie ein Soldat auf, der einem Feine gegen- über steht". Nichts ist vielleicht bezeichnender, als dass die vorsichtige und ganz ge- wiss nicht radikale Regierung der Schweiz dem Marshallplan wegen der mit ihm verbundenen politischen Ab- sichten sehr skeptisch gegenüber steht. Lippmann aber hat am 23. Ja- nva* geradezu einen Kassandraruf ausgestossen, wenn er meint, ein west- europäisches Bündnis, das militäri- schen Charakter tragen solle, sei höchst gefährlich; es werde den schwersten Anklagen der Kommuni- sten, und nicht nur der Kommunisten, recht geben, indem es Europa endgül- tig in zwei feindliche Lager zerreisse; es werde aber auch die Grundlagen des Marshallplans selbst unteminie- renn, indem es in Westeuropa die Ge. gensätze aufs äusserste treibe. Und dann? "Weil nicht sein kann, was nicht Bein darf", weil ein neuer Weltkrieg Wahns.nn sei. womit sie gew.ss völlig recht haben, behaupten gescheite Leu- te in Gesprächen, dass es nicht zum Krieg kommen werde. Aber die Ver- nunft regiert nicht die Well. Im Ge- genteil! Und deshalb rücken der Wettlauf in der Beschaffung der mo- dernsten Vernichtungswaffen vereint mit der antibolschewiscisahen Propa- ganda und der wachsenden Kriegspsy- chose die Kriegsgefahr in furchtbar drohende Nähe, auch wenn nur klei- ne — aber mächtige! — Kreise den Krieg wirklich wollen. Dass die Sow- jetunion, die übergenug zu tun hat. um die Kriegsschäden zu überwinden, ebenso wie die in gleicher Situation sich befindenden Staaten ihres Macht- bereichs den Krieg nicht wollen kön- nen, muss jedem Einsichtigen klar sein. Aber eben diese Tatsache, dass die Sowjetunion zur Zeit noch schwer unter den Kriegsfolgen zu leiden hat, ist es ja. die den Gegnern der Sowjet- union den Hauptreiz zum Krieg bie- tet. Es wäre die Aufgabe jjUy*, sozialisti- schen. Parteien Europas,' fn "gemeinsa- mer Anstrengung, der Verschärfung der Gegensätze und der wachsenden Kriegsgefahr entgegenzuwirken. Aber wir sahen, dass Bevin stact dessen Oel ins antibolschewistische Feuer ge. gössen hat. Und seinen Standpunkt teilen im wesentlichen die sozialdemo- kratischen Parteien oder ihre Füh- rung in Frankreich, Deutschland, Bel- gien und Holland. Die Gründe dafür liegen in ihjg£»antirevolutionären. re- formistischen Grundhaltung. Aber die Politik und Taktik der kommunisti- schen Parteien trägt ebenfalls einen grossen Teil Schuld daran.. Selbst Harald Laski, der ohne Zweifel der Sowjetunion mit grossen Sympathien DAS ANDER! DEUTS CHIA DIE VERHEXTE Durch eine Depesche der "United Press" vcm 11. Januar erfahren wir, dass die Vereinigten Staaten unter den vierzehn militärischen Stützpunk- ten, d e sie an Panama zurückgeben mussten, auch eine Insel eingebüsst hoben, die das letzte Versuchsfeld für Giftgase und den chemischen Krieg im allgemeinen war. In derselben De- pesche wird mitgeteilt, dass besagte Insel einige fünfzig Meilen von der Küste Panamas entfernt liegt, im Jah- re 1942 "erworben" wurde, und dass die Heeresverwaltung der Vereinigten Staaten 10 Millionen Dollar aufge- wendet hat, um sie zu einer Ver- suchsstation für neue Giftgase und für die Erforschung der den Nazis abge- nommenen toxischen Produkte zu ma- ci,en. Weiter erfahren wir, dass die San Jose benannte Insel ein ideales Versuchsfeld war, so vorzüglch ge- eignet, dass die Heeresverwaltung alle andern Stationen aufgegeben hat. Die Zeitschrift, der die "U. "P." diese An- gabe entnommen hat. "Chemical and Engineering News" — meldet schliess- lich, dass die Insel bis zum Jahre 1942 unbewohnt war und bei den Einge- borenen als verhext galt. Seit s^e vor fünf Jahren von der ^vüisaiion überfallen wurde, haben j^Lh nofientlich Hexen und Gespen- ster verzogen, aber aen unwissenden Eingeoorenen dürfte sie weiter ur.htimiio vorkommen. Was wissen ti.e von der unermesslichen Summe vcn Intelligenz, Beooachtung, Arbeit und Gela, d.e in diese Insel gesteckt wurde, die vorher wüst und leer und nui von bösen Geistern bewunnt warl Und Was vermöcnten schon d e arm- soiigen bösen Geister gegenüber der mcu.e-.nen Wisseuscnaxt, die auf San Jose die Mittel ausgebrütet hat, um Menschen millionenweise umzubrin- gen! Man sollte den Fall tatsächlich der UN vorlegen, die es nicht dulden darf, dass eine der Vervollkommnimg nahe zivilisatorische Le-stung dural ein rückständiges Land wie Panama jählings unterbrochen werde. Der zweite Weltkrieg war bekanntlich der letzte, und beendigt wurde er nur durch die Atombombe. Der dritte soll tiei allerletzte sein, und Nordamerika bringt schon im Voraus die grössten Opfer, um ihn zu beendigen. Es macht & eme Insel den bösen Geistern streitig, um ihr die guten Geister der Giftgase zu entlocken, die alles Lebendige wis- senschaftlich vernichten. von Oda Olberg J Unter demselben Datum meldet die- selbe Presseagentur, dass der Admiral Denfield es für die Sicherheit der Ver- einigten Staaten notwendig erklärt, den Mannschaftsbestand der Kriegs- marine zu verzehnfachen — neute be- lauft er sich auf 384.000 Mann — und ausserdem 2400 Reserveeinheiten den jetzigen 300 der aktiven Flotte zur Verfügung zu stellen. Wie friedlich dris alles aussieht! Hält man dem die Tatsache gegen- über, dass kein Mensch den Krieg will, so fragt man sich, ob nicht etwa die ganze Erde eine verhexte Insel im Weltall sei. Man sage nicht, dass eine Minder- heit den Krieg wirklich will. Das ist nicht wahr. Wer im Schützengraben gelegen, im Unterseeboot odei als Flie- ger Dienst getan hat, den gelüstet nach keinem "da capo\ Und dabei wäre die Weltversammlung derer, "die dabei waren", nie stimmberech- tigt, weil zu ihrem "Quorum' die To- ter, fehlten, aie schliesslich die am besten Sachverständigen' wären. Ge- w.ss, ein.ge wollen einiges vom Kriege, so die Waffenfabrikanten, aber sie wollen nicht den Krieg, verorangen fitlost seine Vorstellung. Sie wollen die D-videnden, die Dividenden in Geld, in klingendem Profit. Aber es gäbe noch eine andre Dividende, denn das Wort bedeutet: "das zu verteilende". Man gebe allen Kriegsprofitierern ih- ren Anteil an Toten, Verstümmelten, zerstörten Häusern, an Todesangst, Verzweiflung, Grauen. Sie würden mit emem Schlage Kriegsgegner. Was sie wollen, ist nicht der wirkliche Krieg, in den .sie die andern schicken. Und auch die rauflustigen Bur- schen, für die der Krieg bedeutet Uni- form, Sang und Klang, junge Mäd- chen mit Blumen am Bahnhof, den Nervenkitzel der frisch-fröhlichen Jagd, gelegentlich auch den Freibrief für Mord und Gewalt, auch die wol- len die gemeine, rohe, erdrückende Wirklichkeit des Krieges nicht. Was an schöner Menschlichkeit sich sogar in dieser Wirklichkeit betätigen kann, geboren aus der Verbrüderung durch das gemeinsa.ee Schicksal, ist nicht Frucht des Krieges, sondern der Ge- nieinsamkeit. Dieses einzige Gut des Krieges, die Kameradschaft, bedarf gegenübersteht, schrieb kürzlich über die französischen Kommunisten: "Ihre rastlosen und in der Tat skrupellosen Angriffe auf die Sozialisten und ihre Führer sind so weit gegangen, dass sie die Einigkeit der Arbeiter in Frankreich unmöglich gemactit haben, auf deren Stärke das Leben der fran- zösischen Demokratie beruht". Die Kommunisten haben aus dem Misserfolg ihrer früheren Taktik, bei der sie die Sozialdemokraten als So- zia Ifaschisten" bezeichneten, nichts gelernt, und wie damals, so haben auch heute die persönlichen Angriffe auf sozialdemokratische Führer zu- meist die Wirkung, die sozialdemokra- tischen Arbeiter nur fester mit den reformistischen Führern zu verbinden, zumal dann, wenn persönliche Angrif- fe als Verleumdung naengew-esen wer- den können. So wird diesen Führern zum zweiten Mal und in noch ent- scheidenderer Situation als nach dem ersten Weltkrieg ihre verhängnisvolle antirevolutionäre Politik ermöglicht, die sie in der Konsequenz an die Seite des Weltkapitalismus gegen die Sow- jetunion treiben muss. Wie statt dessen von beiden Seiten gehandelt werden müsste, zeigt Ita- lien. Würde das italienische Beispiel im übrigen Westeuropa befolgt werden, so könnte noch heute Westeuropa zu einem schwer zu überwindenden Hin- dernis für die Kriegsplaner werden. , 1 INSEli richt des blutigen Rahmens; es kann in jeder Art Gemeinsamkeit entste- hen. Nur ist es in unserer Gesell- schaftsordnung sehr karg bestellt mit einem Erleben, das Solidarität erzeugt, ohne unter der Wolke der Gefahr und des Grauens zu stehen. Ist dann aber die Erde nicht wirk- lich verhext, wenn die Menschen se- henden Auges sich in einen Krieg treiben lassen, den sie nicht wollen? Wenn die Regierungen Millionen und Abermillionen ausgeben, um Vernich- tungsmittel herzustellen, deren Ge- brauch sie einander durch internatio- nale Uebereinkunft verboten haben? D e gespenstergläubigen Eingeborenen geben ihrem Missgeschiek eine menschliche Fratze; die Zivilisierten tun ihre Gespensterarbeit selbst, ste- hen dann aber genau so überrascht und entsetzt vor dem Ergebnis. Um die Primitiven von ihrem Hexenglau- ben zu befreien, muss man ihnen die objektiven Tatsachen und deren ur- sächliche Abfolge klar machen. Wenn man dasselbe mit unsern zivilisierten Zeitgenossen täte, wäre schon viel gei wonnen. Es ist eine vielgliedrige Kette, die vozi der Kriegsspekulation einer klei- nen Zahl zur materiellen Bewaffnung una zur — wenn nicht seelischen so doch stimmungsmässigen - Bereit- schaft eines Volkes führt. Vom Mi-, nister, Finanzkönig, Generalstabs- chef und Diplomaten leitet sie hinüber zum Arbeiter in den Rüstungsbetrie- ben und hat als Endglied den Soldat ten. Auf der einen Seite wird Macht ausgeübt, auf der andern Seite wird sie erduldet. Aber zwischen den einen und den andern steht der Nachrich- tendienst, stehen die Journalisten, die gleichzeitig Macht ausüben und erdul- den- Wenn sie aussprängen, wäre d e Kette zerrissen, und die grossen Tiere am oberen Ende könnten die Ar bei-, tcr nicht in die Fabriken, die Soldaten nicht in den Kampf treiben. Der brü- chigste Teil der Kette ist gerade da, wo Geld und Polizei den Journalisten dessen geistige Mitarbeit sie brauchen, zum Werkzeug machen. Eine Presse mit geradem Rückgrat und sauberen Händen ist für die Verlogenheit, Ver- drehung und Nachrichtenkamouflage nicht zu haben. Sie den Söldnern der Kriegsfabrikanten gegenüberstellen, das Publikum aufrütteln aus seinem stumpfsinnigen Glauben an das ge-. druckte Wort, das könnte im Ergeb- ria auf Gespenstervertreibung hinaus- laufen. Wie soll aber Aufklärung sich gegen etwas so massives und festgefügtes wie den Machtapparat der Finanz und des Staates durchsetzen? Leitungen sind schneller durchschnitten als ihre Zenträle zerstört ist. Wir wissen, dass die Macht, die die Kriege ankurbelt, mit dem Kapitalismus steht und fällt. Wir wissen aber auch, dass der "aller- letzte Krieg" in die Kämpfe um den Abbau des Kapitalismus hineinplat- zen könnte, mit dem Ergebnis der bei- cen vorigen Weltkriege, nämlich dem, den? Regime neue Macht und neues Geld zuzuführen. Die Arbeiterschaft und dia demokratischen Schichten al- ler Klassen, wenn sie jetzt den Blick DAS ANDIRI ÖIUTS CHI AND 'Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie' Dies ist der Titel eines Buches über einige politische Zeit?- und Streitfra- gen, das vor einiger Zeit im Verlag von A. Francke a- G. in Bern erschie- nen ist (Preis: ä. Fr 17,50'. Der Ver- lasser, Josepn Schumpeter, bezeichnet es als die Frucht seiner "Bemühun- gen. die Summe einer Deyiahe vierzig- jährigen Gedankenarbeit über das 'JLuiema des Sozialismus in eine lesbare itoim zu Liessen." Schumpeter, ein gebürtiger uesterreipher, war zuerst in Deutschland und lehrt seit 1932 an eiV 4i«r nordamerikanischen Universität. Da er ein international bekannter Volkswirtschaft! er und die vorliegen- de Buchausgabe eine spez-eU für den interessierten deutschen Leserkreis bestimmte Uebersetzung aus dem Englischen ist (inzwiscnen erschien auch eine spanische Ausgabe), ver- dient das Buch wegen der alles an- dere überragenden Wichtigkeil des Themas nicht weniger als wegen der Bedeutung des Veriassers eine etwas »uslühriichere Würdigung, als sie eine der üblichen Buchanzeigen geben könnte und berechtigt wohl auch zu einigen Zwischenbemerkungen über die darin gebändelten Fragen. Unter Sozialismus hat man be- kanntlich nicht immer genau das glei- che verstanden. Vor etwa einem Jahr- hundert bezeichnete man mit diesem Wort noch in recht allgemeiner Wei- ee die Bestrebungen von Leuten, die •ich in kritischer Weise mit den Fra- gen der menschlichen Gesellschaft vnd des Eigentums beschäftigten. Die meisten heutigen Sozialisten, ebenso wie ihre wissenschaftlichen Hauptver- Veter. Marx und Engels, stimmen dar- in überein, dass sie unter diesem Wdr- te eine gesellschaftliche Organisation, verstehen, in welcher die durch die produktive Arbeit geschaffer.en Gü- ter nicht mehr, wie bisher, von pri- vater Seite und zum Nutzen Weniger verteilt und verwaltet werden, son- dern sich im Besitze der Allgemein- ir-elt befinden, welche die erzeugten Werte im Interesse der arbeitenden Gesamtheit verwaltet und verteilt. Mit dieser programmatischen Vorstellung von Erhart Löhnberg verbinden bekanntlich verschiedene Sozialisten oder sozialistische Rich- tungen oft weitergehende Vorstellun- gen über die Freiheit des Menschen und die Möglichkeiten zu seiner Hö- herentwicklung in einer sozialistischen Gesellschaft, was hier zum Schlüsse £m Falle Russland diskutiert werden wird. Der Verfasser versteht unter Sozia- lismus fast das gleiche wie das oben erwähnte Minimalprogramm, doch ja., iur ilm das vviaH-feSue aie v-iX-- stenz einer Zentralbehörde, welche aie Produktionsmittel (Maschinen, Anla- gen, Rohstoffe) und die Produktion kontrolliert;, und dass die wirtschaft- lichen Belange in die öffentliche und nicht mehr, wie bisher, in die private Sphäre gehören. In diesem Sinne be- kannt er sich zu einem wissenschaft- lich begründeten Sozialismus als un- umgänglicher Notwend.gkeit für unser Zeitalter, lehnt aber dabei zugleich einige wichtige Marxsche Untersu- chungen über das Wesen der heuti- gen kapitalistischen Gesellschaft ab, weil »ach Ansicht des Verfassers bei MUrx oft wichtige und zutreffende An- sichten und ' Schlussfolgerungen mit unrichtigen Darlegungen und Überhol- tftu Untersuchungsmethoden verquickt Ktien Der erste Teil des Buches ist sehr abstrakt gehalten und setzt volkswirtschaftliche Vorkenntnisse v(>ra,us, während der zweite Teil, dem man manchmal, ebenso wie dem er- sten, auch in wesentlichen Dingen wi- dersprechen muss, fast durchweg all- gemeinverständlich geschrieben, wenn auch durchaus keine Zeitungslektüre ist und durch oft tiefgründige, fast immer originelle Auseinandersetzun- gen zu ernstem Ueberiegen zwingt und vielen, nur oberflächlich mit die- sen Fragen vertrauten Lesern zeigen kann, wie einfach man sich in unse ren Kreisen oft die Beantwortung so mancher Frage macht,, und welche Fragen es da noch zu beantworten gibt. Das Buch ist umfangreich und •'aufs Ganze" richten, könnten über- flügelt werden,von Imperialismus und Plutf.kratie, deren Weg kürzer ist zu Ihrem "Ganzen'', zum Dritten Welt- krieg. Heute ist die materielle Macht der Reaktion ungeheuer gross, aber die geistige Abwehr ist es auch Man sucht sie zu vernebeln und besoldet dafür die Presse, dass sie durch ihren Wortschwall das Kettengerassel über- töne. Die Presse hat nie soviel Unheil angerichtet, wie heute, aber es hat sich ihr auch nie zuvor eine solche Chance gebeten, durch Mut und Cha- rakter Unheil zu verhüten. Sie ist ein unentbehrliches Werkzeug aes Mas- senbetrugs *). In ihre Würde und Rechtschaffenheit ist ein- Stück der Zukunft gegeben. Mit Behebung und bösen Geistern bat das Ganze nur dusch den feuille- tonlstischen Auftakt zu tun und viel- leicht auch durch den Hmweis, dass nicht nur die Gespenster der Wilden sondern auch die Kobolde der Zivili- sierten durch das Wissen um Tatsa- chen gebannt werden können. *) Aus-den unzähligen Beispielen die Jeder Tag bietet, sei die Fälschung hervorgehoben, durch die die nordamerikanischen Oelmag- naten die Ansprüche auf die Oelgebiete im Iren rechtfertigen wollen. Pressemeldungen geben in genauen Zahlen an. dass die Ver. Staaten mit dem Jahresverbrauch von 1946 11.140 Millionen Barrels) ihren Bedarf nur nochv für 14 Jahre- decken können. Es wird dabei unter andern schüchtern verschwie- gen dass 1935 nach offiziellen Angaben noch über 1000 Millionen Acres seiner geologi- schen Formation nach petroleumhaltlges Ge- lände noch unerforscht war. Das Iren-Roh- öl kostet aber im Hafen von New York 1,47 Dollar pro Barrel, einschliesslich der Abga- be an die iranische Regierung, der Trans- portkosten zur Küste und Uebersee. gegy> 1.95 Dollar pro Barrel des nordamerikani- schen. Nicht das zur Verfügung stehende Oel, die »ur Verfügung stehende billige Ar- beitskraft, erzeugt die patriotische Sorge uro die nationalen Oelbestände. — (New State«- • man end Natien v. 11. Okt. 1M7.) so reichhaltig, dass wir uns imroei nur auf die Wiedergabe und Erörter- ung von Stichproben beschränken müssen. Die Entstehung des Kapitalismus Wie kamen die Kapitalismen, d. K. die Besitzer der Produktionsmittel, als urup^e ua,zu. Kapitai.-8'uen zu .sein/ Wie konnten bestimmte Menschen in den Besitz solcher Güter kommen, die aie zum eigenen Nutzen und zum Scha- den der Allgemeinheit gebrauchen? Mit anderen Worten: Hat es schon immer Kapitalisten gegeben? Die auf Ihrer Seite stehenden Gelehrten be- jahen meist in der einen oder ande- ren Form diese Frage, denn je älter f.:Ine Institution — in diesem Fall,:, der Kapitalismus — ist, desto heiliger, dtsto unantastbarer ist sie. Nach uem amerikanischen Oekonomen " H. G, Moultln z. B. gab es Kapitalismus schon bei den primitivsten Völkern, was notorischer Unsinn ist, denn Fi- schernetze. Speere oder primitive Ackerbaugeräte sind kein Kapital, weil sie an sich noch keine Mittel sind, andere Menschen auszubeuten. Vor Marx hatte ausserdem meist die Ansicht geherrscht, dass bestimmte Gruppen von Menschen infolge grös- seren Fleisses, grösserer Sparsamkeit, kurz infolge grösserer Tüchtigketi, Kapitalisten geworden seien, wäh- rend es auf der anderen Seite nur ei- r.e Schicht faulenzender, untüchtiger, ihren Besitz verjubelnder Lumpen ge- geben habe, sodass die zuerst genann- te Gruppe mit. Ihren Kindern und Kmdeskindern durch ihre grössere Tüchtigkeit, zu Wohlstand gelangte und Kapitalisten werden und bleiben, konnte, während die Faulen, Untüch- tigen, kurz die Minderwertigen schliesslich nichts weiter besassen als ihre Haut und ihre Fähigkeit zu ar- beiten. die sie anderen, eben den Ka- pitalisten verdingen mussten, um nur da? nackte Leben fristen zu können. Marx hat diese Ansicht von der Ent- stehung des modernen Kapitalismus als Ammenmärchen, als "KindersibeV* abgetan und an Hand einer Fülle ge- schichtlicher Tatsachen gezeigt, dass an der Wiege des Kapitalismus Un- terjochung und Mord, die Vertreibung des Bauern von seiner Scholle, kurz die nacl.te Gewalt gestanden hat; po- litische Gewalt also hat im Laufe der Jahrhunderte zum VerfUgungsrecL.it einer kleinen Gruppe von Menschen über die Produktionsmittel und damit auch über die Produkte geführt. Ohne die von Marx geschilderte Fülle von Tatsachen als solche im mindesten zu widerlegen, meint Schumpeter. dass letzten Endes auch der erfolgreiche Raub "auf der per- sönlichen Ueberlegenheit der Räuber beruhen muss", und dass manche pri- riitive Fabrik im 17. Jahrhundert ein blosser Schuppen gewesen ist, den ei- r.er durch seiner eigenen Hände Werk errichten konnte... wozu nur "die Handarbeit des künftigen Kapitali- sten plus ein ganz kleiner Fonds von Ersparnissen — und, natürlich, Intelli- genz" erforderlich war. Solche Bin- DAS ANDIRI OIUTSCHLAND » wände hat der Verfasser nicht zuerst macht, und es ist mir nicht klar, wie- so man unterstellen kann, dass dieje- nige persönliche 4'Tüchtigkeit', die ei- nem Menschen oder einer Menschen- gruppe erlaubt, andere Menschen zu ermorden, zu berauben oder von der Landscholle zu vertreiben und damit 18* |f Weit ernster ist Sch.'s Stellung- 6 ahme zur Marxäcnen iheone utr Verelendung, feine der Marxschen I lehren geht bekanntlich danin, dass im Verlaufe der Entwicklung des Ka- pitalismus, ''in dem Masse, w*e Ka- pital akkumuliert (angehäuft) wird, die Lage des Arbeiters, möge sein Lohn hoch oder niedrig sein, »icä ver- schlechtern muss." (Logen, absolute Verelendung). Manchmal wurde auch der Versuch gemacht, Marx' Auffas- sung so zu deuten, dass im Laufe der Zeiten der Anteil der Löhne am jähr- lichen Gesamteinkommen eines Volkes immer mehr sinke (Sogen, relative Verelendung) # Gegen die erwähnte Marxsche Lehre, sowie aucn gegen alle anderen grund- sätzlichen Auffassungen Marx' sind bekanntlich in direkter oder verkapp- ter Form fast alle Theoretiker der So- zialdemokratie aufgetreten (.^ernstem, Alfred Brauthal, die Gebrüde: Nölting, teilweise auch Kautsky u- a.). In Be- zug auf die Marxsche Theorie der Ver- elendung vertrat zum Beispiel um die Jahrhundertwende Bernstein die An- sicht, dass die Arbeiterklasse mit der Entwicklung des Kapitalismus immer mehr Vorteile gewänne, und dass auch ihr Anteil am Volkseinkommen immer mehr zunehme, woraus man nur fol- gern kann ( und soll), dass die Auf- gabe eines jeden fortschrittlichen Menschen die Erhaltung und möglich- ste Förderung des kapitalistischen Wirtschaftssystems sei. Scnumpeter sucht nun an Hand eines gewaltigen Rüstzeuges an Berechnung und Sta- tistik in ähnlicher Richtung wie Bern- stein vorzugehen und nachzuweisen, dass der Anteil der Löhne und Gehäl- ter am Gesamteinkommen eines in- dustrialisierten Landes sich im Lau- fe langer Zeitabschnitte nur wenig ändere und bemerkenswert konstant bleibe. "Er zeigt jedenfalls keine Ten- denz zu fallen." Und was die Leistung der kapitalistischen Erzeugung ange- he, so könne man, auch wenn man die furchtbaren Wirtschaftskrisen in al- ter und jüngster Zeit, wie die zwischen 1926 und 1932, gebührend berücksich- tige, zeigen, dass z. B. in USA die kapitalistische Gesamterzeugung im Zeitraum von 1870 bis 1930 in jedem Je ihre durchschnittlich um etwa 4 Prozent gestiegen sei, und dass sich im gleichen Land im selben Zeitab- schnitt die Konsumgüter (wozu nicht nur Nahrung und Kleidung, sondern auch Autos, Kühlschränke und Häu- ser gerechnet werden) um etwa 2 Piozent jährlich vermehrt hätten. Wenn sich nun im gleichen Lande unter den gleichen kapitalistischen Bedingungen die Erzeugung der Ver- brauohsgüter z. B. noch 50 Jahre lang weiter entwickeln würde, so ergebe sjch, auch bei Berücksichtigung der zu erwartenden Bevölkerungszunahme, dass am Ende dieser 50 Jahre (1978) das Realeinkommen pro Kopf der Be- völkerung auf ungefähr das Doppelte von heute gestiegen sei, was natürlich keine Zunahme, sondern eine Vermin- derung der Armut bedeuten würde- Auch bestehe keine Tendenz zur Ver- änderung der relativen Anteile am Volkseinkommen; eher sogar eine sol- che zugunsten der heute armen Volks- kiassen. Für England gelte für das ganze 19. Jahrhundert und wahr- scheinlich für heute (im Prinzip eben- so für andere Länder) das Gleiche. Der Streit um die Marxsche Verelen- durigstheorie wird von einer anderen Gruppe von Oekonomen ganz entge- gengesetzt geführt; ich nenne hier nur Ehigen Varga, der, ebenso wie andere- nicht nur eine Zunahme der relati- ven, sondern auch der absoluten Ver- elendung der arbeitenden Klassen un- ter dem Kapitalismus behauptet. Sch. vertritt weiter die von wo hl allen Marxisten bekäihpfte Auffassung, dass Uc Massenproduktion von Waren auch im kapitalistischen Wirtschartssystem unvermeidlich eine Produktion für die Masse der Bevölkerung bedeute (Her- vorhebung von mir). "Es ste-ien ohne Zweifel dem modernen Arbeiter ge- wisse Dinge zur Verfügung, über die Ludwig XIV entzückt gewesen wäre, wenn er sie hätte haben können, zum , Beispiel die moderne Zahnbehand- lung." Die typischen Leistungen des Kapitalismus bestehen nach Sch-'s An- sicht darin, gerade der grossen Masse die Errungenschaften der Technik zu- gänglich zu machen. "Es ist das billi- ge Tuch, die billigen Baum woll- und Kunstseidenwaren, Schuhe, Autos und so weiter, die die typischen Leistun- gen der kapitalistischen Produktion sind, und in der Regel nicht Verbes- serungen, die einem reichen Mann viel bedeuten könnten. Königin Elisabeth besass seidene Strümpfe. Die kapita- listische Leistung besteht nicht typi- scherweise darin, noch mehr Seiden- strümpfe für Königinnen zu erzeugen, sondern sie in den Bereich der Fa- brikmädchen zu bringen als Entgelt fite fortwährend abnehmende Arbeits- mühe.'* Unvermeidlichkeit des Sozialismus Die Lehre, das der Kapitalis- musaus aus rein wirtschaftlichen Gründen zusammenbrechen werde, sei, wie allein schon Hilferdings Einwän- de zeigen würden, von Marx nicht lo- gisch zwingend bewiesen werden. (Auch hier befindet sich Sch. im Ge- gensatz zu bedeutenden marxistischen Oekonomen). Aber selbst wenn Marx' Beweisführungen in dieser Frage — so fährt der Verf. fort — "noch irriger wären, als sie es sind, so könnte nichtsdestoweniger sein Ergebnis in- sofern richtig sein, als er einfach ver- sichert, dass die kapitalistische Ent- wicklung die Grundlage der kapitali- stischen Gesellschaft zerstören wird." Und'der Verfasser fährt weiter fort: "Ich glaube, so ist es. Und ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich eine Vission tiefgründig nenne ge- meint ist die von Marx), in der diese Wahrheit, über alle Zweifel erhaben, im Jahre 1847 enthüllt wurde. Sie ist heute ein Gemeinplatz." Denn auch nach Schumpeters Ansicht ist der Kapitalismus nicht lebensfä- hig; nur sind die Ursachen seines z-usammencrucns seiner ueoerzeug uug nach andere als die von Marx angege- bnen Ursachen. Die Argumente und Diskussionen, die Sch. zu der Ueber- zeugung gebracht haben, "dass der So- Z..alismus eine unumgängliair Not- wendigkeit ist, und dass eine soziali- stische Gesellschaftsform unvermeid- lich aus einer ebenso unvermeidlichen Auflösung der kapitalistischen Ge- sellschaft entstehen wird", erstrecken sich auf grosse Wissengebiete, sodass icu-i mich auch hier auf die Wiederga- be einer Stichprobe beschränke. »Ei- ner der vom Verf. geschilderten Um- wandlungsprozesse, die zun. Unter- gang des Kapitalismus führen werden, besteht darin, dass der Typus des al- t<;n, selbständig denkenden und han- delnden Industrie-, Finanz- und Han- tiflsuntemehmers seine frühere Rolle e:nbüsst, bzw. als Typus ausstirbt. Die Rolle des früheren kapitalistischen Unternehmers bestand in einem wa- genden, das Risiko nicht scheuenden Handeln, in der dauernden Revolutio- nierung der Technik durch-Erfindun- gen, die auch gegen den Widerstand der Umwelt durchgesetzt wurden. Für diesen alten Unternehmertypus war das Eigentum, der Gewinn, eine Ver- pflichtung, etwas mit ihm persönlich Verwachsenes. Mit der Entwicklung oer industriellen Rieseneinheiten (Konzerne etc.) ist es nun aber immer Ic-ichter geworden, ungewohnte, neu- artige Dinge zu tun. da sich die Um- welt an wirtschaftlich technische Neuerungen jeglich Art schon gewöhnt hat; selbst das Erfinden ist eine Rou- tineangelegenheit geworden. Ferner ist mit Ausnahme der Fälle, die aller- dings auch heute noch von Bedeutung sind, wo eine Aktiengesellschaft sich praktisch im Besitz einer Emzerper- £on einer einzelnen Familie befindet, auch der frühere Sinn für und das spezifische Verhalten gegenüber dem Eigentum und Profit immer mehr am Schwinden, denn an Stelle de? frühe- ren Eigentümers treten in ^nehmen- dem Masse bezahlte, bürokratisch denkende und handelnde Direktoren, Unter dir ektoren und Verwaltungsbe- amte. Selbst die grossen und kleinen Aktienbesitze^ entfernen sich immer mehr vom aktiven Verhalten des den Gewinn schaffenden und verwalten- den Unternehmers alten Stils; die Ak- tionäre protestieren und wehren sich nur, wenn sie als Objekt der Vorgänge geschädigt sind, aber damit bringen sie den Eigentumsbegriff im früheren Sinne nicht wieder zu Ehren, sondern geraten bei Schädigungen nur in eine der heutigen kapitalistischen Gesell- schaft feindliche Haltung hinein. SO DAS ANDERE DEUTSCHLAND bleibt der Eigentumsbegriff nirgends mehr das, was er früher war; es echwindet auch immer Aehr die Mög- lichkeit, mit dem, was einem gehört, zu tun, was einem beliebt; "auch in dem Sinne, das der Inhaber eines Eigen- tumstitels den Willen verliert, ökono- misch, physisch, politisch für "seine" Fabrik und seine Kontrolle über sie zu kämpfen und wenn nötig, auf ihrer Schwelle zu sterben." Der Eigentums - begriff, immer mehr von Person und früherem Inhalt gelöst, erzeugt keine moralischen Treuepflichten mehr, er wird bürokratisiert. "So sozialisiert d'.e moderne Unternehmung, obschon sie selbst ein Produkt des kapitalisti- schen Prozesses ist. das bürgerliche Denken..." Mit der Ehe, mit dem "V ertragsrecht u. a. passieren ähnliche Umwandlungen. Diese, sich auf viele Lebensgebiete erstreckenden Wand- lungen bereiten den Boten für das Kommende mit vor- Demokratie und Sozialismus Die Ausführungen über Demokratie unc Sozialismus, denen man ebenfalls - nicht überall zustimmen wird, sind lesenswert. Nach der Auffassung dei meisten Sozialisten bildet die private Kdhtrolle der Produktionsmittel die Gundlage dafür, dass die Kapitali- stenklasse die Arbeiter in wirtschaft- licher Hinsicht ausbeuten kann und au oh für die Möglichkeit der Kapita litten, bei scheinbarer Gleichheit vor den. bürgerlichen Gesetz, ihre politi- sche Herrschaft im Staate über das Proletariat auszuüben. Hieraus folgert man mit Recht, dass die Beseitigung der privaten Kontrolle über die Pro- duktionsmittel und die Produktion als garzes zum mindestens eine wesentli- che Bedingung für die'Beseitigung der wirtschaftlichen Ausbeutung und der mehr oder weniger offen zutage tre- tenden politischen Machtungleichaeit zwischen der arbeitenden Menschheit vnc dem Kapital ist. Nach Sch. ist auch diese Ansicht nicht korrekt, da diu politische Macht bestimmtet Grup- pen nicht nur auf wirtschaftlichen Tatsachen beruhe; auf der anderen Seite hätten die Sozialisten der ver- schiedensten Richtungen zur Errei- chung ihres Zieles — hier in Ueber- einstimmung mit manchen Äusserun- gen von Marx — oft genug höchst un- demokratische Methoden angewendet, wie z. B. bei der bayrischen und un- garischen Räterepublik. Demokratie und Sozialismus brauchen nach Sch keineswegs zusammenzugehen; es gibt Sozialisten, die sich zur Demokra- tie bekennen, und solche, die das nicht tuu. Der Sozialismus ist eine bestimm- te Form der menschlichen Wirt- schaftsordnung: die Demokratie ist die Herrschaft des Volkes mit Rede- und Gewissensfreiheit, ausgeübt durch Personen, denen die Befugnis zu po- litischen Entscheidungen im Sinne des Volkswillens und des Volkswohles vom Volke auf eine ganz bestimmte Art übertragen worden ist (die der Verf. im einzelnen schildert). Zum Unter- schiede vom Sozialismus, der ein be- stimmtes Ziel politischer Handlungen ist, stellt die. Demokratie eigentlich keii, Ziel dar, sondern -st nui eine Re- gierungs- bzw. Verwaltungsmethode, um zu politischen Zielen zu gelangen. Demokratische Gesellschaftsformen können daher zu Entscheidungen ge- langen — und zwar auf ganz demo- kratischem Wege — die wir heute als unmoralisch, gefährlich und rück- ständig ansehen, wie z. B die Ver- brennung der religiösen Ketzer aui dem Scheiterhaufen in der demokrati- schen Republik von Genf zur Zeit Calvins usw. Eine Beschäftigung mit uer Frage der Demokratie schliesst die notwendige Beantwortung so schwieriger Fragen ein wie: Was isi "das Volk?" wer soll als "zum Volke gehörig" angesehen werden, und wef nicht? Wird durch den Volkswiller. wirklich das allgemeine Wohl ver- wirklicht? Gibt es überhaupt unbe einflusste, vernünftige Entscheidun gen einzelner Menschen oder Men schengruppen? u a- Fragen. Als eines der Beispiele da-rür, das. ein sozialistisches R.gime urademokra tisch sein kann, führ Sch. das heuti- ge Russland an, "das durch eine Min derheitspartei regiert wird und keiner anderen Partei irgendwelche Chancen bietet." U- a. zitiert der Verfasser auc der in Moskau veröffentlichten Deut- äfJien Zeitung einen wortgetreuen Be- richt über den 18. Parteikongress. Die Vertreter der russischen amtlichen Partei ''hörten sich Berichte an und fassten einstimmig Beschlüsse, ohne oass etwas wie eine Diskussion in un- serem Sinne stattgefunden hätte- Sie beschlossen den Kongress mit eine: Resolution, dass — so der offizielle Text — "das russische Volk m bedin- gungsloser Ergebenheit gegenüber der Partei von Lenin-Stalin und seinem grossen Führer das Programm der grossen Arbeiten akzeptiert, das in je nem erhabensten Dokument unserer Epoche, dem Bericht des Genossen Stalin, entworfen ist, um es ohne Wan- ken auszuführen..." Wer ein wenig politische Erfahrung hat, muss sich fragen, was sich hinter den Kulissen abspielen muss, um eine solche "be- dingungslose Ergebenheit" gegenüber dem ''Führer" zustandezubringen. Auf der anderen Seite habe ich schon kurz angedeutet, dass auch die bürgerlich - kapitalistischen Staaten schon in normalen Zeiten keine wirk- lichen Demokratien sind. In Zei- ten ernster wirtschaftlicher und poli- tischer Krisen begünstigen die kapi- talistischen Gruppen in solchen Staa- ten die nazifaschistischen Strömungen als bestes Mittel zur Niederhaltung cier politischen und wirtschaftlichen Ansprüche der breiten Volksmassen; eine Entwicklung, die Anfang der zwanziger Jahren in Italien, 1933 in Deutschland begann und deten Wie- derholung, wenn auch vielleicht in anderen Formen, in USA und Frank- reich und vielleicht noch in anderen Ländern in der Zukunft leider im Be- reich der Möglichkeiten liegt .. Doch lassen wir wieder dem Verfasser das Wort, der trotz der von ihm selbst Hervorgehobenen Wahlen in Russland ohne Gegenkandidaten, trotz den be- kannten Schauprozessen, trctz den GPU-Methoden, trotz der Abschaffung t'es Rechtes zu streiken, trotz den De- portationen politischer Opponenten und manchen anderen Dingen, die er selbst erwähnt. Russland, "wenigstens seinem Wesen und Prinzip nach", aus- drücklich als sozialistisch bezeichnet, wobei er die angedeutete Regierungs- vveise unter der Bezeichnung "autori- täre Disziplin im Sozialismus'" zusam- menfasse Der Verfasser steht Russ- land im allgemeinen durchaus freund- lich gegenüber. AN UNSERE MAERTYRER von Ricarda Huch*) Schmerzen, unsägliche, litt der griechische Heros, bevor er sterben durfte, und die erlösende Flamme noch schmerzte. Meine Helden, geliebte, ihr littet schwerer als jener, schmachvoll, gemartert, verhöhnt, von keinem Freunde getröstet. Ihr, die das Leben gabt für das Volkes Freiheit und Ehre, nicht erhob sich das Volk, euch Freiheit und Leben zu retten. Ach, wo seid ihr. dass wir eure Wunden mit Tränen der Reue waschen und eure bleichen Stirnen mit Lorbeer krönen! Weilt ihr jetzt auf der Insel in ferner seliger Bläue, Wo die Sirenen des Meers euch mit Gesängen umschwärmen? Oder droben im reinen himmlischen Aether? Ihr wandelt Herrlich wie das Gestirn seine melodische Bahn. Wir aber wollen Male richten euch zum Gedächtnis. Wo auf Hügeln stürmische Eichen grünen, wo die silberne Buche ragt und die rötliche Kiefer am Meere, stehe der Marmor und glühe die Flamme der heiligen Namen. Dort, ihr Glorreichen, werden wir euer gedenken und schwören, tapfer wie ihr zu sein, dem Recht und der Freiheit zu dienen, niemals treulos und feige den Gott in der Brust zu verleugnen, der uns zu lieben treibt und im Kampf mit dem Bösen zu sterber Wir vergessen euch nicht. Oft wird euer tragisches Opfer unser Gespräch sein, den Enkeln künftig ehrwürdige Sage, über den Trümmern weht die schwarze Fahne der Trauer, möge Lebendiges neu erwachen und, wie auch gestaltet, aber dereinst, wenn eure Male bemoost und verwittert, unsern heimischen Boden bestreuen mit goldnen Früchten. *) Die kürzlich verstorbene Dichterin, die keine Konzession an die Nasls M. macht hat, konnte in Wahrheit den'oft missbrauchten Namen „Innere Emigration für sich beanspruchen« DAS ANDERE DEUTSCHLAND 9 Severing und das End e der Republik von Staatsminister a. D. Otto Klepper Wer, wie wir, gehofft hat, dass die SPD, oder besser die Führung der SPD, offen von den schweren Fehlern der so- zialdemokratischen Politik im ersten Weltkrieg, in den Zeiten des Zusammen- bruchs, der Entstehung und der Geschich- te der Weimarer Republik gelernt hätte, ist bitter enttäuscht worden. ..Wir sind die Alten geblieben", „Wir waren dis einzige Partei, welche.das heisst an- ders ausgedrückt: ,.Nichts gelernt und nichts vergessen". Wenn es nur Angst um das Parteiprestige sein sollte, was ein deutliches, offen ausgesprochenes Ab- rücken der Partei von den verhängnis- vollen Irrtümern verhindert hat, so hal- ten wir das für sehr kurzsichtig. Wir giauban vielmehr, dass das Ansehen der SPD im Innern und vor allem interna- tional sehr gestiegen wäre, wenn man offen erklärt hätte: „Die Politik, die durch die Namen Ebert-Scheidemann- Noske und Hermann Müller-Wels-Seve- ring gekennzeichnet ist, war nicht nur in Einzelheiten, sondern in ihrer Grund- lage verkehrt; die Erfahrung hat das ge- zeigt; aus dieser Erfahrung lernend, schlagen wir neue Wege ein, indem wir zu der marxistischen Konzeption eines internationalen und revolutionären Sozia- lismus zurückkehren." Aber augenscheinlich handelt es sich nicht oder nicht nur um Angst für das Parteiprestige. Dte Politik der SPD be- wegt sich vielmehr auf den alten Glei- sen. die schon einmal in den Abgrund geführt haben. Im Folgenden sei auf ein Kapitel aus dieser Fahrt in den Ab- gründ eingegangen. In der Reichstagsfraktion wurde die Kapitulation vor der Brtiningpolitik mit ihrem Abbau der sozialen Errungen- schaften und der Demokratie, wurde das dauernde kampflose Zurückweichen nicht an letzter Stelle von Severing und an- deren mit dem Festhalten der preussi- schen Machtposition begründet, wozu die Freundschaft des Zentrums unerlässlich Die ganze ..staatsmännische" Entar- tung zu einem Legalitätsfimmel, für den In der bedrohten und wankenden Re- publik Jede Voraussetzung fehlte, zeigte , sich dann bei dem Staatsstreich, mit dem Papen die preussische ,,Machtposition" beseitigte. Severing. der als Innenmini- ster dte Polizeigewalt hatte, wich der ..Gewalt" eines Leutnants mit zwei Mann, und die Sozialdemokratie wendete sich beschwerdeführend an den Staatsgerichts- hof (!). Damit war das Schicksal der Re- publik besiegelt. Das Gefühl einer trost- losen Enttäuschung und Niedergeschla- genheit aber erfüllte die Hunderttausende von Sozialisten. Gewerkschaftlern, Reichs- bannerleuben, die auf das Zeichen gewar- tet hatten, um gemeinsam mit der preussischen Polizei dem Staatsstreich von Papens das einzige entgegenzuset- zen. was möglich war: dte Gewalt. Es sei hier ausdrücklich festgestellt, dass nichts .absolut nichts dafür spricht, dass es Severing an persönlichem Mut gefehlt hätte. Aber, wif Ebert, war bei ihm eine erschreckende Umformung vom klassenbe wussten Sozialisten zum mit falschem ..Verantwortungsbewusstsein" er- füllten „Staatsmann" erfolgt. Das war In solchem Ausmass der Fall, dass an seinem Verhalten der Versuch seiner bürgerlichen Ministerkollegen, zur Ge- walt zu greifen, gescheitert ist. Das wur- de langsam bekannt, ist aber heute wie- der vergessen und wurde jetzt von dem damaligen Finanzminister Klepper ein, drucksvoll in einem Artikel dargestellt, den wir der ta Freiburg erscheinenden Zeitschrift „Die Gegenwart" entnehmen. Unter den drei Staatssystemen, die sich im Verlauf der jüngsten deut- schen Geschichte überstürzt abgelöst haben, nimmt die Weimarer Republik den unscheinbarsten • Platz ein. Vor allem die kampflose Ueber gäbe des letzten Stützpunktes, Preussens, an die Vorhut des Nationalsozialismus, die Regierung Papen. verbindet sich als kennzeichnenden Me.rkimal mit ihrem Namen. So schwebt das blasse Bild der voimaligen Demokratie als Spiegelung eines unschuldvollen We- sens, dessen Tugend seinem Unvermö- gen entsprang, durch die Erinnerung der Deutschen. Als Schafspelz, m den gehüllt sich der Wolf unter die fried- fertige Herde schlich, haftet sie in der Vorstellung der Anderen. Einem unangenehmen Nachgeschmack ver- gleichbar, beeinträchtigt die Erinne- rung den gegenwärtigen Versuch, zum staatspolitischen Repräsentativsystem zurückzukehren. Es ist der Mühe wert, zu rekapitulieren, wie sich die Er- eignisse in jenen Sommertagen vor fünfzehn Jahren abgespielt haben. Unser Abstand Von den Ereignissen reicht aus, um ihre Bedeutung zu er. kennen. Innerhalb des Volksteils, der den Nationalsozialismus ablehnte, bestan- den kaum Meinungsverschiedenheiten über die Gefahr, die ein nationalso- zialistisches Regime für das Land be- deutete. Dass es einen neuen Krieg heraufbeschwören, und dass dieser Krieg abermals ein verlorener sein werde lag zu deutlich auf der Hand. Auseinander gingen die Auffassungen aber darüber, wie dem Uebel vorzu- beugen sei. Die einen glaubten, die nationalsozialistische Bewegung wer- de, mit praktischer Verantwortung be- lastet, versagen und somit schnell ab- wirtschaften. Die anderen erwarteten, umgekehrt, Hitler werde durch mas- sive Aufrüstung eine binnenwirt- schaftliche Hochkonjunktur entfesseln und damit seine Macht so festigen, dass es unmöglich -sein werde, ihm in den Arm zu fallen, bevor das Un- glück geschehen sei. Die Vertreter je- ner Auffassung mochten ihm die Chance zubilligen, die ihm die parla- mentarischen Spielregeln mehr und mehr zu bieten schienen. Die anderen mussten entschlossen sein, dem Auf- kommen einer nationalsozialistischen Regierung mit allen Mitteln und auf jedes Risiko hin entgegenzutreten. Die Anhängerschaft der einen wie der an- deren Richtung war nicht parteipoli- tisch zu gruppieren. Eher gaben Tem- peramente und Lebensalter den Aus- • schlag. Auch in der preussischen Regierung herrschte keine Einhelligkeit. Expo- nent derer, die auf den parlamenta- rischen Mechanismus bauten, war lei- der der Innenminister und Inhaber der Kommandogewalt über die Poli- zei, Carl Severing. Die entgegenge- setzte Meinung vertraten der Wohl- fahrtsminister Hirtsief er und ich. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts hat- ten vor den Ereignissen des 20. Juli keine Gelegenheit zur Stellungnahme. Der Ministerpräsident, Otto Braun, befand sich auf einem Krankheitsur- laub, und in einer Kabinettsitzung wurde die Fragestellung nie erörtert. Auf Grund nachträglicher Unterhal- tungen glaube ich aber sagen zu dür- fen, dass die Gesamtheit des Kabi- netts Hirtsief er und mir, nicht Seve- ring beigepflichtet hätte. Dass die Politik des Kabinetts Pa- pen bei Fortbestand der preussischen Regierung undurchführbar war, durf- te als gewiss gelten. Der ursprüngli- che Plan Hindenburgs und Papens zielte darauf, das Problem auf kal- tem Wege zu lösen. Die. tatsächlich erschütterte, Finanzlage Preussens sollte als Anlass dienen, es unter Vor- mundschaft des Reiches zu stellen- Das wurde durch den Erlass der Not- verordnung, die unmittelbar nach Brünings Sturz den Ausgleich des preussischen Etats sicherte, unmöglich gemacht. Nunmehr richteten sich Pa- pens Bemühungen darauf. Preussen durch die Ueberführung der Komman- d'Cgewalt über die Polizie auf die Reichsregierung unschädlich zu ma- chen. Anfang Juli gelangte aus Neu- deck, wo Hindenburg den Sommer verbrachte, die Nachricht an mich, Papen sei ermächtigt, eine derartige Notverordnung zu publizieren. Ich gab sie unverzüglich an Hirtsiefer als den Stellvertreter des Ministerpräsi- denten weiter. Er und ich stimmten darin überein, dass eine solche Mass- nahme der Reichsregierung zur Ent- scheidung führen würde, dass also der Gewalt mit Gewalt zu begegnen sei. Hirtsiefer bat sodann Severing zu un- serer Besprechung. Auf die Frage, ob auf ihn als Befehlshaber der preussi- schen Polizei zu rechnen sei, bezwei- felte Severing die Richtigkeit unserer Information. Er stehe, so versicherte er uns, mit dem Freiherrn von Gayl. dem Reichsinnenmimsler, in vertrau- ensvollem Meinungsaustausch. Vor den für den 31. Juli anberaumten Reichstagswahlen werde nichts ge- .i vunuuen skeptisch ein, wie er sich stellen werde, falls uns er e Information sich als richtig erweisen werde. Er erwiderte — ebenso rätsel- haft, wie unvergesslich —. der Staats^ mann fasse keine Eventualentschlüs- se, und verliess uns. Hirtsiefer und ich waren entsetzt. Im Hinblick auf die notwendige Dis- kretion nahmen wir davon Abstand, die Meinungsverschiedenheit in einer Kabinettsitzung auszutragen. Diese Vorsicht erwies sich nachträglich als angebracht; denn es stellte sich her- aus, dass leitende Beamte des Staatsministeriums mit Papen im Komplott waren. Wir sprachen aber am nächsten Tage mit dem Vorsitzen- den der sozialdmokratisehen Land-, tagsfraktion. Ernst Heilmann. Er war vorbehaltlos unserer Meinung, dass im1 Ernstfalle gekämpft werden müsse.! Im Verlauf der Unterhaltung tauchte' der Gedanke auf, für die Dauer der kritischen Periode einen Ressort- tausch zwischen Severing und mir zu arrangieren. Für einige Wochen sollte Severing das Finanzministerium und' ich das Innenministerium übern eh-1 men. Ich erklärte mich hierzu bereit. Davon, dass, wie Severing in seinem in dieser Zeitschrift kürzlich erschie- nen Bericht erwähnt, die sozialdemo- kratischen Minister aus der Regie-! rung ausscheiden sollten, war keine Rede. Gerade auf den Rückhalt bei DAS ANDIRI DIUTSCHLAND der Sozialdemokratischen Partei war ja jedes Vorhaben, den Angriff auf die preussische Position abzuwehren, in erster Linie angewiesen. Heilmann , regte an, Hirtsiefer möchte in seiner 1 Eigenschaft als stellvertretender Mi. nisterpräsident Severings Zustim- mung erwirken. Ich bin bei der Un- terredung beider nicht zugegen gewe- sen. Hirtsiefer hat mir aber unmittel- bar nach ihr mitgeteilt, er habe den Vorschlag so übermittelt, wie verabre- det, war, sei aber auf Ablehnung ge. stos^en. Wenige Tage später fand auf Hirt- siefers Einladung eine Zusammen- kunft mit den süddeutschen Minister- präsidenten statt. Von unserer Seite waren ausser ihm selbst. Severins und ich anwesend. Hirtsiefer unter- richtete die süddeutschen Herren über die Situation und über unseren Ent- schluss, dem etwaigen Versuch eines Staatsstreichs mit Gewalt entgegenzu treten. Sodann frage er, ob die preus- sische Regierung auf die Unterstüt- zung der süddeutschen Länder rech- nen könne. Die Antwort war eindeutig positiv. Es wurde vereinbart, dit preussische Regierung werde, falls ih re Position angegriffen werde, der Ausnahmezustand verhängen, tia- Reiehsbanner Schwarz-Rot. Gold zu; Hilfspolizei erklären und bewaffnen Hindenburg diskret neutralisieren, die Reichsregisrung aber, sowie, last not least, die Führerclique der National- szoiälistischen Partei verhaften. Die Regierungsgewalt im Reich sollte vor- läufig ein aus den Ministerpräsiden- ten der fünf grössten Länder zusam- mengesetztes Direktorium überneh- men. Severing nahm in dieser Sit- zung nicht Stellung. Im Vi rfcige fanden weitere infor- mative Besprechungen mit dem Vor- sitzenden des preussischen Staatsrats. Dr. Adenauer, und mit dem Ministe- rialdirektor Dr. Spiecker statt. Beide etfcnanten zu_ Schliesslich vergewisser- ten wir uns der Mitwirkung des Vor. sitzenden des Reichsbanners, Karl Höltermann. Am 19. Juli ergingen von der Reichskanzlei Einladungen zu einer Chefbesprechung an Hirtsiefer, Seve- ring und mich, für den 20. Juli, um 10 Uhr. Ich bekaoi sie telephonisch nach Herne durchgesagt, wo ich bei dem Generaldirektor der preussischen Bergwerksgssellschaft Hiberna, Ober- bergrat ven Velsen, zu Besuch war. Velsen bemerkte, er könne mir die Tagesordnung der Sitzung genauer miteilen, als dia Einladung angab. Der Oberbürgermeister Bracht von Essen fahre in der kommenden Nacht nach Berlin, um in Preussen als Reichs- keenmissar eingesetzt zu werden. Am nächsten Morgen gegen 9 Uhr such- ten Hirtsiefer und ich Severing in sei- nem Amtszimmer auf. Nachdem wir ihn über den Gegenstand der bevor- stehenden Sitzung unterrichtet hat- ten, verlangten vir von ihm, der Po- lizei» die nowendigen Befehle zu ge- ben.» Er lehnte ab. Anfänglich war sei- ne Begründung, jedes gewaltsame Auftreten von preussischer Seite wer- de einen schlechten Eindruck auf die republikanische Bevölkerung machen und den Ausgang der bevorstehenden Reichstagswahlen ungünstig beein- flussen (!). Auf unseren Vorhalt, die republikanische Bevölkerung werde im Gregenteil durch jede * esuigKuit er- mutigt werden-, fügte er hinzu, er übernehme nicht die Mitverantwor- tung für Bürgerkrieg und Blutver- giessen. Die Erwiderung, aller Voraus- sicht nach handele es sich überhaupt nur um eine Nervenprobe, Hindenburg und Papen würden vor einer gewalt- samen Auseinandersetzung zurück- schrecken. wenn aber nicht, dann werde j-ede Unentschlossenheit auf unserer Seite später zu weit grösse- ren Blutvergiessen fchren. wehrte er mit einer nachlassigen Handoeweguny ab. In welchem Ausmasse wir recht behalten sollten, war uns damals al- lerdings kaum bewusst. In diesem Moment erschien der, atr» 30. Juni 1934 ermordete, Ministerialdirektor Klau- sner, einer der Führer der "Katholi- schen Aktien", und teilte mit, soeben habe sich Bracht bei ihm anmelden lassen. Ich bemerkte spontan, er mö- ge ihn unverzüglich verhaften. Seve- ring wies Klausener jedoch an, Bracht zu empfangen, ihn nach seinem An- liegan zu befragen und alsdann zu berichten. Ohne zu einem Ergebnis gelangt zu sein, begaben wir uns zur Reichs- kanzlei. Dort fanden wir Papen, Gayl und den Staatssekretär Planck, einen der späteren Mitverschworenen des 20. Juli 1944, vor Alle drei waren fühlbar nervös. Papen entfaltete ein Blatt Papier, auf dem die überdimen- sionale Schriftzüge Hindenburgs er- kennbar waren. Seine Hände zitter- ten, während er, gelegentlich sich ver- sprechend, eine Notverordnung ver- las, die Braun und Severing ihrer Aemter enthob, Bracht an 'beider Stelle setzte, und im übrigen das Ka- binett im Amt beliess- In einem Nach, wart appellierte Papen an die, wie er sich ausdrückte, bewährte staatsmän- nische Einsicht Severings, um ihn zu „MUTTI, ICH MOECHTE ''Was möchtest du denn, mein Jun- ge?" "Kriegsverbrecher sein." "Bist du verrückt? Was redest du tür einen Unsinn?" •'Gar nicht verrückt und gar kein Unsinn, Mutti, ich möchte wirklich Kriegsverbrecher sein." * "Schweig und benimm dich wie ein erwachsener Junge." "Aber Mutter, ich hab' Hunger, und n Texas ist es so schön. Und da gibt es Ananas und Orangen und Dat- teln. "Jetzt glaube ich wirklich, du bist verrückt." "Aber Mutti, ich bin gar nicht ver- rückt. Der Vetter von Georgs Vater, der wo in Leverlausen wohnte und wo die V 2 gemacht hat — du weisst doch Mutti, die Wunderwaffe..." "Du meinst doch nicht den Nazi, der von den Alliierten eingesperrt war wegen.. "... wegen Kriegsverbrechen! Ja, Mutti, den meine ich. Der ist jetzt in Texas. Erni hat ein Care-Paket be- kommen. Die leben in El Paso oder so- TTnri sie -in» tr.hnn mftr als 240 Deut- veranlassen, freiwillig zurcckzutreten. Severing erklärte heftig, als republi- kanischer Minister werde er nicht fahnenflüchtig. In der Hoffnung, er sei anderen Sinnes geworden, be- merkte ich zu Papen, so einfach, wie er sich offenbar vorgestellt habe, ge- he die Sache nicht. Sowohl die Reichsregierung wie wir ständen vor einer folgenschweren Entscheidung. Deshalb schlüge ich vor, die Sitzung für eine Stunde zu unterbrechen, um beiden Gesamtkabinetten die Gele- genheit zu reiflicher *Ueberlegung zu geben. Damit stand ich, ohne die Ant- wort abzuwarten, auf und ging zui Tür. Hirtsiefer erhob sich ebenfalls und. ioigte mir. Wir beabsichtigen die *' Pause zu benutzen, um loszuschlagen und damit der Reichsregierung zuvor- zukommen. Das Vorhaben scheiterte indessen; denn Severing blieb sitzen. Es gäbe nichts mehr zu verhandeln erklärte er, und fügte seinen bekannt gewordenen Ausspruch hinzu, er wi che nur der Gewalt. Nunmehr erfasst* Papen, dass sein Coup geglückt war. Er schickte Planck zum Telephon, um die Gewalt in Gestalt jenes Reichs- wehrleutnants in Marsch zu setzen. Zum Schluss wurde darüber verhan- delt, für die weitere Prozedur, als de- ren Schauplatz Severings Amtszim- mer vereinbart wurde, eine würdige Form zu finden. Hirtsiefer und ich be- teiligten uns an diesen Verhandlun- gen nicht mehr. Das sind die Umstände, unter de- nen das letzte Bollwerk der Weima- rer Republik fiel. Nachträglich abzu- wägen, wer obgesiegt hätte, wenn ge- kämpft worden wäre, ist müssig. Es musste auf jedes Risiko hin gewagt werden. Diese Ueberlegung ist schlüs- sig. ; Wie anders es in Deutschland selbst und in der Welt um das Ansehen ei- ner deutschen Demokratie bestellt wäre, selbst wenn wir damals unter- legen wären! AUCH./. »che. Und ihr Chef ist auch mitge- fahren." "Wer? Der Werner von Braun?" '"Ja, der, der wo die V 2 erfunden hat. Und seine Braut hat der Profes- sor auch mitgenommen. Und die wer- den alle bald Amerikaner. Sie müssen nur viele V-Waffen machen. Und zu- erst, da kriegten sie 5 1|2 Dollar im Tag. Und jetzt kriegen sie viel paehr. Und es geht ihnen sehr gut. und alle Leute sind furchtbar nett zu ihnen. Und dort gibt es gar keine Ruinen ui;d keine Lebensmittelkarten und auch keine Nazikommissionen..." "Woher weisst du denn das alles? /'Der Vetter von Georgs Vater hat doch geschrieben. Und Georg sein Vater tiat gesagt: 'da müssen wir eben alle Kriegsverbrecher werden, um auswandern zu können'. Und ich will auch nach Texas. Und deshalb möch- te ich Kriegsverbrecher werden, Muttf hilfst du mir dabei?" "Mein guter, dummer Junge, das war doch nicht ernst gemeint von Georges Vater." "Er sah aber sehr ernst aus, Mutti, als er das sagte." (""Berlin am Mittag") DAS ANDIRV OIUTSCHIÄND BERICHTE AUS DEUTSCHLAND Hitler Hess Freiburg bombardieren Feststellungen des Stadtarchivs in Frelbiirg i. Er. über Mittellungen des Generalscbersten Franz Halder. des früheren deutschen Generalstab» chefs. haben bestätigt, dass Hitlers gelbst das Lutttxxnbadement angeord- net hat, durch das am 10 Mai 1940 in Freiburg 57 Personen, darunter Ii Kinder, ums Leben gekommen sind Admiral Canaris, der Che! des Ab. wehrdiensts der Wehrmacht, hat er- klärt, Hitler habe seinen Angriff ge- gen die westlichen Staaten rück- sichtslos durchführen wollen, sich aber behindert gefühlt, weil er sieln selbst früher gegen das Bombarde- ment offener Städte erklärt habe Um sich von dieser Bemndening eu befreien, musste daher der erstk Schritt w d^cn erbarmungslosen Kampf gegen Frauen und Kinder dem Feind zugeschrieben werden, was nur durch einen fingierten Angriff au! offene deutsche Städte geschehen konnte. Dazu schien Hitler Frelburg besonders geeignet zu sein, da er durch die Erinnerung an den franzö- sischen Luftangriff im ersten Welt- krieg auf Karlsruhe bei einem neuer- lichen Angriff auf eine badische Stadt grosser propagandistischer Wirkung sicher war. Wenn die Täuschung nicht gelang, konnte man sich bei der Nähe dieser Stadt an der Grenze auf einen Irr- tum hinausreden- In der Mitteilung der badischen Staatskanzlei heisst es, dass sich Lan- desregierung und Stadtverwaltung im Interesse der Wahrheit und der bes. seren Verständigung zwischen den ehemals gegnerischen Völkern ver- pflichtet fühlen, diese Feststellungen ider Oeffentlichkeit bekanntzugeben, so "furchtbar und beschämend" das Ergebnis auch sei. Sehnsucht nach dem Interalerangs- lager Entlassene SS-Leute haben den Wunsch geäussert, wieder ins Inter- nierungslager zurückzukehren. Dort sei es zwar nicht angenehm gewesen, aber Unterbringung, Ernährung und Wärme seien doch weit besser gewe- sen als ausserhalb des Lagers. Nach dem, was über die Rationen In den Lagern mitgeteilt wurde, kann das nicht wunder nehmen- Wie war es doch in den Konzentrationslagern? Aber, das ist ja schon längst verges- sen. ausser von denen, die darin ge- weeen sind und mit dem Leben da- von kamen- "Der schönst© Tag" Mädchen einer Frankfurter Volks- schulklasse haben in Beantwortung eines Aufsatzthemas geschrieben: "Mein schönster Tag war, als mir ein Ami ein Stück Schokolade gab*. "Mein schönster Tag war mein Ge- burtstag, als es mir erlaubt wurde, In einem eigenen Bett zu schlafen". "Mein schönster Tag war, als mein Bruder starb und Ich seinen Mantel und seine Schuhe bekam.** 40 ErnÄhrung'sleiter der drei Westzonen tagten vier Tage in Ruhpolding in Oberbayern unter Leitung von Schlange-Schöningen. Der "Südostkurier" hat den Herrn vorgeworfen, dass sie täglich 11200 Kalorien verbraucht hätten. Der Landwlrtechaftsminister Hundham- mer hat demgegenüber festgestellt, dass es "nur" 3764 Kalorien gewesen seien. Da» wird die 80»—1200 Kalorien empfangenden Normalverbraucher ge- wiss sehr beruhigt haben. Hessische Statistik Der Ministerpräsident von Gross- dessen berichtete in eineyRundfunk- ansprache unter anderem: Das Auf- nahmesoll Grosshessens für Flücht- linge Ist von den Alliierten auf 400.000 festgesetzt. In Wirklichkeit haben bereits 760-000 Aufnahme gefunden, davon 160.000, däe heimlich über die grüne Grenze gekommen sind. Bei 4.7 Millionen Einwohnern, die Grosshes- sen derzeit hat, gibt es nur knapp eine Million Steuerzahler. Von 368.000 zer- störten Wohnungen sind bisher nur ca. 58.000 wieder aufgebaut. Der Be- darf an Wohnungen übersteigt je- doch 650.000. Freiherr von Sehröder, der Kölner Bankier, der Hitler und Fapen in seiner Villa zusammen- brachte, um die Verschwörung gegen die Deutsche Republik zu starten, wurde vom Spruchgericht in Bielefeld zu 1500 Mark Geldstrafe und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Da er SS-ßrig&deftlhrer war, konnte das Gericht ihn nicht freisprechen, ob- gleich es als nicht erwiesen annahm, dass der Förderer und Freund Hit- lers jemals etwas von Unmenschlich- keiten und Greueltaten gewusst habe. Das Privatvermögen Schröders wird noch heute auf 2.500.000 M. geschätzt- Im Gefängnis wird es ihm sicher sehr gut gehen. Die Gewerkschaften in Bielefeld haben einen einstüntdlgen Proteststreik wegen des Urteils durchgeführt. Wird der den Richtern und Herrn Schröder weh tun? 15 Sadisten des KZ-Sachsenhausen wurd'en vom Sowjet-Militärgericht in Berlin zu lebenslänglicher Zwangsar- beit verurteilt, da sie am Tod von 100.000 Häftlingen schuld seien. Solche Urteile hatten wir uns in unserem naiven Gemüt früher als die typischen vorgestellt. Denn durch die Todesstrafe für die Naziverbrecher wird nichts Nützliches geleistet, da es eine Leichenverwertung nur bei den Nazis gab. Aber den Freiherrn von Schröder und seinesgleichen könnte die Zwangsarbeit vielleicht sogar noch zu Menschen machen. SS-Schwarxhändler boten in Wiesbaden einem getarnten amerikanischen Beamten 18 Tonnen Silberbarren und 100 Kilogramm syn. thetischer Diamanten, die letzteren im Werte von 7 Millionen Marie an- Leiter der Aktion war Dr. Hans Joa. chim Wendenburg, früher bei der Deutschen Botschalt in Rom. Der Berliner Probst Heinrich Grüber erinnerte auf der Tagung des Landes- verbandes Niedersachsen der VVN (Opfer de» Faschismus) in Pyrmont an die Novembertage des Jahres 1938. als eine sadistische Meute Synagogen anzündete. Geschäfte und Wohnungen plünderte und wehrlose Menschen misshandelte, um dann fortzufahren; "Wir Häftlinge, die wir später glei- che Grausamkeiten im Lager miter- lebten, rührten uns damals nicht, wir waren von Entsetzen und Grauen ge- packt, dass wir starr und ratlos da* standen. Wir wussten, dass ein Auf- schrei uns das Leben gekostet hätte, und doch hätte die Wahrhaftigkeit gefordert, dass wir diesen Bestien ihre Untaten offen bezeugt hätten. Wir fanden nicht den Mut» gegen dieses Morden in seiner ganzen Grausam- keit aufzutreten. Darum leben wir heute noch, aber wir leben als Mit- schuldige. Wenn heute ein paar tau- send Menschen, die von hundert tau- senden von Vergasten und Ermordeten übrig geblieben sind, nun etwas Le- bensraum fordern, wenn die Men- schen, denen man alles geraubt hat, um Rückgabe wenigstens eines Teiles des gestohlenen Gutes bitten, wenn Menschen jahrelang illegal gelebt und gehungert haben, nun ein Paket aus dem Ausland erhalten, dann erhebt sich wieder bei denen, die einmal so klug geschwiegen haben, jetzt em Ge- schrei und Gezeter über jüdische An- massung und UeberheblichkeiL Ich sage, es immer wieder im Namen von 10.000 Verfolgten des Naziregimes, das» wir nicht nur um die Solidarität mit unseren jüdischen Leidensgenos- sen wissen, sondern dass uns ein Manneswort bleibt: Wer einen Juden anfasst, der greift uns an, und wer einen Juden beschimpft, der trifft uns. Wir wissen um unsere grosse Schuld in der Vergangenheit, darum wissen wir auch um unsere grössere Verantwortung für die Zukunft." Theodor Plivier der Verfasser von "Stalingrad", das wir bei dieser Gelegenheit unseren Lesern in empfehlende * Erinnerung bringen, sollte In einem angeblichen in "Het vrije Volk" erschienenen In- terview erklärt haben, er habe Russ- land verlassen müssen, um sein Leben zu retten. Dieses Interview ist von der antibolschewistischen Propaganda in Deutschland weidlich ausgeschlachtet worden. Weniger hat man davon ge« hört, dass Plivier in einer Pressekon« ferenz amerikanischer Journalisten erklärt hat, dieses Interview habe nie stattgefunden; er liesse sich nicht von einem "Interviewer" die Zwangsjak- ke eines unfruchtbaren Antisowjetis- mus verpassen". Weltliche Einheitsschule in Berlin ^ Gegen die Stimmen der CDU hat d»s Berliner Stadtparlament be«i schlössen, dass ab 1. April 1948in' Gross-Berlin nur noch die weltliche. Einheitsschule erlaubt Ist und Ml.ft Privatschulen zu »chliegsen sind, s n D A< ANDER! DEUTSCHLAND Holztatsachen? Ä Wir haben früher über den Raub- bau am deutschen Wald zugunsten Englands berichtet. Prinz Löwenstein insbesondere hat die heftigsten An- griffe gegen England gerichtet, das eine "Versteppung Deutachlands ver- schulde." Zu diesem Thema hat die Militär- regierung mitgeteilt, dass Deutsch- land seinerseits in den besetzten Län- dern bis zum Zwölffachen des jährli- chen Wuchses geschlagen habe, dass aber im Jahre 1947 von den 3ü Millio- ren Pestmetern Holz Deutschlands etwa das Doppelte des jährlichen Nachwuches — nur 2 112 Millionen nach England, Holland und Belgien gingen. Dieses Holz würde nicht als Reparationsleistung Gerechnet, son- dern dafür würden Lebensmittel und Rohstoffe zu Weltmrktpreisen gelie- fert. 1 DEUTSCHE STUDENTEN Die Zeiten der "alten Burschen- herrlichkeit", die in den farbentra- genden Verbindungen bereits zur geistlosen Phrase und zum Saufkom- ment herabgesunken war, genau so wie die freiheitlichen Ideale des Bür- gertums in der Bismarcckisch-Wilhel- minischen Epoche einem platten Ma- terialismus Platz gemacht hatten, sind endgültig vorüber. Die Studenten- schaft, deren Gros in der deutschen Republik reaktionär war und eine Hauptstützte des Nationalsozialismus bildete, nimmt heute in vollem Um- fang am Elend Nach-Hitlerdeutsch- lands teil. Der Andrang zum Universitätsstu- diums ist übergross. Das erklärt sich sicherlich daraus, dass die jungen Menschen im Marasmus der deut- schen Wirtsdhaft keine Beschäftigung finden können und die Hoffnung he- gen, nach vollendetem Universitäts- stuidium Stellungen in Staat oder Ge. " meinde finden zu können. Von den diesjährigen Abiturienten in Rhein- land-Westfalen allein möchten 20.000 das Upiversitätsstudium ergreifen. An einzelnen Universitäten wurden im vorigen Jahre bereits 3—4000 Studen- ten zurückgewiesen. In ganz Deutschland gibt es zur Zeit rund 106.000 Studenten, dayen 20 o!o Frauen. Von diesen entfallen 34.000 auf „ die nordamerikänische, 25.000 auf die englische und je 10-000 auf die französische und-russische Zo- ne. Gesund ist das Verhältnis nur in der Ostzone, dören S Universitäten und Hochschulen nur 10.000 Eesucher haben. Wir haben schon früher gelegentli- che Notizen über das Elend des stu- dentischen Proletariats gebracht. Auch das gilt in der Hauptsache für die Westzone, da ein grosser Teil der Studenten in der Ostzone ausreichen- de staatliche Unterstützung erhält. In Köln haben 23,4 p|o der Studen- ten keine gesunden Lungen, 10 o|o ha- ben schwere Tuberkulose, 11 o|o sind herzkrank, 35 o|o haben über 20 Pfund Untergewicht, in Tübingen ist jeder zweite Stuti'ent Kriegrsverver- eehrt. Die Klassenzugehörigkeit der Stu- denten ist in den Westzonen eine ganz andere wie in der Ostzone. In Tübingen z- B. stammen 44L o|o aus Beamtenfamilien, 34.7 olo aus selb- ständigen Berufen, 20,4 o|o aus Ange- stellten- und Arbeiterkreisen. Die Zeitschrift "Horizont", der wir diese Angaben entnehmen, meint, dieses Verhältnis sei typisch für die ganze Westzons. In Berlin dagegen stamm- ten von' 1362 zum Wintersemester 1946[47 zugelassenen Studenten 311 aus Arbeiter- und 277 aus Angestell- tenkreisen, 67 aus Handwerker- und 47 aus Bauernfaanilien, während nur 312 Beamten- und Intellektuellen Kreisen angehörten. In einem Brief, den "Horizont" ver- öffentlicht, heisst es: -Die Ostzone vertritt eine straffe Lenkung und stärkere Begrenzung, wie man aus der Zahl der nur etwa 10.000 Studenten im Vergleich zu den Zahlen aus -den übrigen Zonen able- sen kann. Die Wahl einer Fakultät wird bewusst zugunsten bestimmter Mangelberufe in der Land- und Forst- wirtschaft der Veterinärmedizin und der pädagogischen Berufe beeinflusst. Hierfür werden soziale Vergünstigun- gen gewährt. Die Westzonen halten dagegen eine Berufslenkung für un- möglich, solange die politische und wirtschaftliche Form noch in der Schwebe ist. Das Verhältnis der Be- rufe zueinander bleibt daher dem freien Wettbewerb überlassen nach der Devise: Auch in überfüllten Beru- fen findet der wirklich Berufene im- mer Platz. Für die US-Zone herrscht ein Ueberangebot an Medizinern, Ausgeglichenheit an Juristen und Miangel an Lehrern, Pharmazeute» und Theologen." Der Referent für Studentenangele- genheiten bei der Zentralverwaltung für Volksbildung ins der Ostzone, Böhm, sagte: "Wir wollen eine soziale Struktur- änderung der Intelligenz. Die Univer- sität seil die gleiche soziale Struktur aufweisen, wie der Volkskörper Bei gleicher Eignung der Studienbewerber wird derjenige unter ihnen zugelas- sen, der bisher sozial benachteiligt war. Sozial benachteiligt waren im allgemeinen Arbeiter- und Klein- bauernkinder. Aber wir sind nicht so dumm, unsere guten Absichten da- durch zu negieren, dass wir nun auf einmal überhaupt keine Studenten aus anderen Volkskreisen aufnähmen." THEATER IN DEUTSCHLAND Theater und Oper scheinen heute in Deutschland eine Blüteze t zu ha- ben wie selten zuvor. Da genügend Barmittel und wenig Bedarfartikel vorhanden sind, strömt die Menge zum Schauspiel. Andererseits hat sich infolgedessen ein Neuangebot an Theaterbühnen breitgemacht, das bei der Raumknappheit um so paradoxer wirkt. Nur 13 olo aller deutschen Büh- nen sind nicht Ausgebombt. Die Hälf- te aller Theater spielt in Sälen ohne Bühneneinrichtung, ein Drittel hat in Kinos und Schul-Festsälen Unter- kunft gesunde, manche auch in Turn- hallen. Was im eigenen Hause blei- ben konnte, musste sich oft auch dort beschränken. Die Hamburgische Staatsoper hat, da der Zuschauer- raum ausgebrannt ist denselben auf der ziemlich grossen Bühne eingerich- tet und die Spielbühne entsprechend verkleinert. In Kiel ist umgekehrt die Bühne in den Zuscahuerraum gelegt worden. Die technischen Mittel und die Aus. stattung sind heute mehr als be- schränkt. Was abef geboten wird, ist künstlerisch wertvoll. Zwar wirken die Zonengrenzen hemmend. Man weiss oft wenig voneinander. Die al- ten Verbindungen sind zerrissen. Aber dafür sind neue entstanden. Kleine Städte, früher verächtlich als "Pro- vinz" bezeichnet, sehen heute Dar- steller von nationalem Ruf auf ihren Bühnen. Der Zuschauer ist heute ein ande- rer als nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Der Revue- und Tanz- taumel von damals fehlt. Die drei- zehn Jahre geistiger Knebelung be- wirkten ein Suchen nach gehaltvoller Gestaltung. Im Programm fehlt es an geeigne- ten Zeitstücken, die die Probleme des Tages beleuchten. Einzig das Kaba- * rett befasst sich damit. Das Theater flüchtet sich in die Klassik. Ein neuer Stil ist noch nicht entstanden. Auch von der materiellen Seite droht der deutschen Bühne Gefahr. Noch hat fast jedermann genug Bargeld, und die Zuschauerräume sind voll. Aber langsam geht es zur Neige. Die Währungsreform wird, wenn sie ein- mal kommt, auch hier einen Schluss- strich ziehen. Dann wird das deutscha Theat:r wieder finanzielle Sorgen kennen; die Bühnen, welche nicht ge- nug Anziehungskraft besitzen, wer. den zusammenbrachen. Der materielle und geistige Neuaufbau des deut- schen Theaters muss dann erneut in Angriff genommen werden. ("Die Wochenschau")' KOMMUNISTEN ZU LEIHEN GEWUENSCHT .. .. In Washington wird folgende nette G:schichte erzählt: Ein Vertreter der Republik San Ma- rino erbittet von Marshall, dass sein Ländchen mit in die Hilfsaktion des Marshallplans einbezogen werde, da es unter Krieg und Nachkriegszeit viel zu leiden gehabt hätte. Marshall fragte: "Wieviel Einwohner haben Sie " — 'sNur ein paar Tausend". — Und besteht bei Ihnen ein kommu- nistisches Problem?" — «Nein, wir ha ben keine". — "Nun, dann tut es mir leid, dass wir nicht helfen können". Auf seiner Heimreise sprach der ar- me Mann mit Präsident Auriol in Pa- ris und legte ihm seine Angelegen- heit dar. "Können Sie nicht", fragte e: voll Hpffnung, "uns etwa ein Dut- zend Kommunisten abtreten?" Lebenserfahrungen Nestroys Die Mehrzahl der Menschen ist so: Macht man ihnen bescheiden Platz, so werden sie unverschämt sein; ver- setzt man ihnen aber Eildogenstösse und tritt ihnen auf die Füsse, so zie- hen sie den Hut vor euch ab. * Bs gibt Leute, deren Herzen gerada in dem Grad einschrumpfen, als ihre Geldbörsen sich erweitern. DAS ANDERE DEUTSCHLAND 11 DAS GESICHT DER ZEIT Griechenland und die Labourregierung Angesichts der Massenerschiessun- gen und der Massenverhaftungen von Kommunisten nicht nur, sondern aucih von Sozialisten und Liberalen durch die griechische Regierung und angesichts des brutalen Vorgehens ge- gen die Gewerkschaften — Streikver- bot und Androhung tier Todesstrafe gegen diejenigen, die zum streik auf- fordern — schreibt "The New States- man and Nation*': "Solange englische Truppen in Griechenland bleiben und solange der Staatssekretär des Aeusseren kein Wort tier Missbilligung gegen den Terrorfeldzug der griechischen Regie- rung findet, — wie können wir da die Griechen und die übrige Welt davon ■überzeugen, dass die Briten irgend etwas Positives tun gegenüber der Unterdrückung und dem Terror?" Faschismus in England Ein Artikel in "The New States- anan", in dem Elwyn Jones die Frage untersucht, ob die englischen Geset- ze zur Bekämpfung des Faschismus und Antisemitismus ausreichen, be- ginnt mit der folgenden Feststellung: "Es ist jetzt klar, dass eine faschi- stische Maschinerie in England vorbe- reitet wird, um im geeigneten Augen- blick in Aktion zu treten. In verschie- denen Teilen des Landes werden fa- schistische Gruppen organisiert, cfie sich mit allerlei Namen tarnen. Anti- semitismus (angefacht durch die Er- eignisse in Palästina) wird eifrig ver- breitet;, und der Pogromruf "P. J." breitet sich aus. Und Mosley ist wie- der in Tätigkeit." Keine Siegesaussichten in einem neuen Weltkrieg "The New Statesman" schreibt, nach unserre Meinung durchaus rich- tig: "Aller Augenschein spricht dafür, dass Russland keine Kriegsabsichten hat, und wir wissen, dass es ange- sichts der Verwüstungen nicht für ei- nen Krieg vorbereitet ist. Die Sowjet- union weiss sehr gut, dass sie zwar einen Verteidigungskrieg von unbe- schränkter Dauer führen kann, der Vielleicht in einer Art primitiven Kommunismus enden würde, der über ganz Asien und Europa sich ausdeh- nen könnte, dass sie aber nicht in der Lage ist, Amerika anzugreifen, noch ihre Bevölkerungs- und Indu- striezentren vor der Vernichtung durch amerikanische feomber zu schützen. Die Vereinigten Staaten an- dererseits sind technisch so ausgerü- stet, dass sie einen Krieg mit Russ- land nur im Sinn unbegrenzter Zer- störung führen können. Aber sie kön- nen Russland weder völlig besiegen, noch sein ungeheures Gebiet beset- zen, noch auch Russland an der Be- setzung Chinas oder des europäischen Kontinents hindern. Auch müssten die V. St. mit ded Erhebung der farbigen Völker in allen Teilen der Welt rech- nen, die in einem solchen Falle der Sowjetpropaganda und nicht der Amerikas feigen würden." U. P. meldet, dass Prinzessin Elisabeth die Brauen runzelte, als Churchill bei seiner Rede im Unterhaus unterbrochen wurde. Der "eiserne Vorhang" ist nicht einseitig, so schreibt "Federal News" in ihrer Dezembernummer. "Mehrere Monate lang ist versucht worden, von der englischen Regierung die Erlaubnis zu einem Besuch russischer Jugend in England zu erhalten als Antwort auf den Besuch von Vertretern der eng- lische Jugend in Russland, der von der Sowjetregierung gestattet worden war. Die Bemühungen waren völlig vergeblich. Und nur wenige Amerika- ner wissen, dass heute die amerikani- schen Pässe den Vermerk bekommen: "Dieser Pass ist nicht gültig für Ju- goslawien. Profite in USA Die Zeitschrift der CIO führt 20 grosse Unternehmungen an, die ihie Profite im Jahre 1947 gegenüber 1946 um mehr als hundert Prozent erhöht haben. In einem Fall beläuft sich die Steigerung auf 250 Prozent. In Britisch- Nigeria haben 1800 Arbeiter gestreikt. Sie er- hielten für 10 Stunden Arbeit 30 cents* Sie forderten eine Lohnerhöhung. Als Antwort wurden alle entlassen. "Wichtiges Dokument gefunden" .. Mit dieser Ueberschrift versehen ernste Zeitungen wie die "Prensa" die Meldung, dass bei einer Haussuchung in Nicaragua ein 'kommunistisches Nest" entdeckt wurde, und dass 42 Kommunisten verhaftet wurden, weil die Polizei ein "sensationelles Doku- ment" fand, aus dem hervorging, dass Beziehungen zu der "internationalen kommunistischen Bewegung" bestan- den, die Lombardo Toledano leitet Lombards Toledano ist bekanntlich der Vorsitzende der lateinamerikani- schen Gewerkschaftszentrale, die dem Internationalen Gewerkschaftsbund angeschlossen ist. Franoo 1942 und 1948 Die Presse berichtet über die Festi- gung des Francoregi«.r.es infolge der politischen Weltentwicklung. Sie be- richtet av^ch, dass die Hinrichtungen weitergehen, und dass die Gefängnisse gefüllt sind. Franc« hat sich nicht geändert. Nach wie vor ist er der Vor- kämpfer der christlich-abendländi- schen Kultur gegen den Bolschewis- mus. Die Zeitschrift "Espana Repu- blicana" erinnert daran, dass Franco- spanien durch die "Blaue Legion" am Kampf Hitlers gegen die Sowjetunion teilnahm und veröffentlicht dazu eine Reihe von Dokumenten. Wir bringen davon zwei: Dekret vom 13. 5. 1942. Kriegsmi- nisterium. Es wird verfügt, dass die Zahlungen an die Mitglieder der "Blauen Divi- sion" auf Rechnung der spanischen Staatskasse erfolgen- Gesetz vom 6. II. 1948. Staatsregie- rung. Es wird die Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad für alle diejenigen verfügt, die in' unserem Kreuzzug getötet wurden, der am 10. August 1932 begann, und heldenhaft fortgesetzt wurde durch die Gegen- wart unserer Freiwilligen an der rus- sischen Front. Vorteile der Krise für das Privatleben Die persönlichen Gründe zur schlechten Laune lassen sich mühe- los hinter den allgemeinen verstecken. Der Egoismus entledigt sich heute seiner Verschleierungen. Man trägt ihn heute nackt. Herdurch wird der Verkehr mit den Nebenmenschen um vieles einfacher und sauberer. Das Falsche und Brüchige vieler so- genannter Lebensfreuden wird offen- bar. Es zeigt sich in den meisten Fäl- len, dass Vergnügen kein Vergnügen ist. Und die Steigerung der Lebensangst hat Minderung'der Todesangst zur Folge. Alfred Polgar AUSTRIA 2064 Mitteilungen des Deutschland-Hilfswerks T. A. 72-6058 BUENOS AIRES In unserer Geschäftsstelle liefen die folgenden Empfangsbestätigungen von Paketen ein. Die Origi- nale können bei uns jederzeit eingesehen werden. (Strich bedeutet Freipaket) Nr. ♦674 4357 5558 6085 6087 6088 5090 6092 5093 6095 6887 Empfänger Kronenberger B. Sommer, R. Pfeiffer, E. Brockmann, M. Tessarik, M. Krüger, Hedwig Krüger, Paul Krüger, Hans Krüger, Willy Böhm, Fritz . Bardmann, ü. Quittungs- datum Ohne Datum 11.12.47 23.12 47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12 47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.X2.47 Nr. 5951 6302 658-0 5833 5712 5952 5741 5089 5713 5148 6284 Empfänger Plett, H. Borchert, Frau Winkler, Familie Kühl, Käte Adler, O. Plett, H. Anz, O. Krüger, Hedwig Adler, O. Kolster, H. E. Hagelberg, M, Quittungs- datum 23.12.47 29.12.47 22.12.47 23.12.47 23.12.47 23 12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 27.12.47 83.12,47 Nr. 5560 5674 6014 5742 6331 6332 6577 6464 6463 6462 6461 Empfänger Pfeiffer, E. Petersen, W. Gabriely, L. Anz, O. Klingenhegen, M. Klingenhagen, M. Karbaum, S. Diekmann. H. v. Wangäin, H. Lennings, B. Gleimaon, A. Quittungs- datum 23 12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 2.12.47 23.12.47 22.12.47 24.12 ..47 23.12.47 ^23.12.47 23.12.47 «Mi ' Gabriel?, L. Ä.13.47 4839 Gednorozec 23 .12 .47 5465 Körner, B. 22 .12 .47 5198 Heilmann, O. 22 .12 .47 4917 Oetter, E. 23 i 12 .47 6133 Gednorozec, J. 24 .12 .47 6038 von Rüdt, C. 20 12 .47 5327 Backmund. A. 20 .12.47 5490 Hammerbacher, A, 17 .12 .47 5468 Rauscher, L. 20 .12 .47 5661 Gieofried. G. 22 .12 .47 5430 19 .12 .47 5359 Strassner, Fr. 20 .12 .47 5360 Steinhauser, L. 19 12 .47 5361 Rauscher. G. 22 12 .47 4733 Körner, B. 18 .12 .47 48>0S Christian, P. 3 .12 .47 6524 Marquart. Fr. X, 27 .12 .47 5206 Mischler-Schrott 22 .12.47 6029 Stricker, Fr. 27 . 12 .47 5463 Bussjäger, R. 24 .12 .47 5316 Enderle, W. 22 .12 .47 4848 Gerhardt, Fr 20.12 47 4076 Schaer, I. 23 .12.47 4459 Wölcken. R. e 23 .12.47 2421i Opitz, W. > 8 .12 .47 4785 Fischer, E. 21 .11 .47 4672 Koch. Hert* 17 .11 .4*1 4807 Kunz. L. 28 .11 .47 3790 Rittmann J, 6 .12 .47 3570 Weber, W. 1, .12 .47 3569 Weber, W. 1, >12 .47 4300 Weber W. 1 .12 .47 4296 Weber W. 1. .12 .47 3665 Diebel 2 .12 .47 13877 Lindemann, H 1 .12 .47 4168 Wirtz, G. 9.12 .47 4555 Teichmann, Ch. 9 .12 .47 4900 Bestvater, P. ». ,12 .47 4350 Böhm, K. 3. 12, .47 4530 Bilstein. H/ 1, ,12, 47 4528 Bilstein, H. 1. .12.4» 4528 Wüstenhagen, J. 1, ,12 .47 4840 Lange, Marie 1, ,12 .47 4232 Scherer, Frlt» $8. .11.47 4527 Lautz, W. 1. ,12, .47 4800 Böhm, K*te 2. ,12, .47 4029 Bay, Hedwig 2 ,12, ,47 3983 Biemsen 2. 12, .47 3928 Heenen, A. SS. 11 .47 4086 Tiedemann. Trt 25, .11 .47 4213 Atmbruster. B, 87, .11, .47 4132 Barduhn, F. 4. 12, .47 4957 Schlenker, B. ti. 11. ,47 4956 Schlenker, B. 22.11, ,47 4127 Wolff, c. 28. 11. 47 6014 Gramüsch, K 26. 11. ,47 4990 Pfohl, R. 24 11. ,47 3352 Brehm, Fr. 12 .11, ,47 4536 Scheller, H. 24 11. .47 4084 Broesel, O. O, 27. 11. 47 3893 Leitwein, H. 2. 12, ,47 4772 Müller, Küthe »8 11. .47 4065 Stauch, A. 2. 12.47 4540 Dietrich, R. 1. 12.47 4327 Bach mann, 81. 28.11.47 4795 Schenk 21. .11 .47 4120 Hartmann, Ernst 2. 12, ,47 4847 Nitsch, Fr. 3. 12, ,47 3791 Klalber, Ruth 25. 11. ,47 4128 Körner, Heina 25. 11. .47 6008 Kempf, K. ao.n. ,47 4Qß4 Stauch, A. 2. 12. .47 4063 Stauch. Fanny a. ,1» .47 4318 Fromher«, R. *>. 11, ,47 3692 Härtung, Bise 8. 11, .47 3326 Woller. J. e. ,12, .47 3668 Gärtner, Gerharl e. ,11 .47 3873 Rasmus, Hsa e. .11, ,47 3839 Hause, Karl 24, ,11. .47 3835 Kakerow, P. 3. ,11, .47 3342 Karl, Elesabetl 18.11 .47 4004 Fischer, Ilse 10. 11. ,47 3666 Tausche, A, 10. ,11. ,47 3669 Grohmann, R, 10 .11, ,47 339» Bachstein, Elia,, S. 11. ,47 3361 Halfpaap, Fr. 18. 11. .47 4289 Spötter, Otto 18. .11. .47 3888 Reichelt, Fr. 8 ,11, ,47 3470 Dorsch, W. ' •1. 11. 47. 3953 Paschen, Hilda 14. 11. ,47 3887 Meilicke, H. 8. 11. ,47 4814 Herbig. A. 18. 12. 47 4716 Heusner, W. 2. 12. 47 4234 Herbet, Fr. 1». 12. .47 4190 Schulte-N611e 16. 13. 47 3966 Günther, W. 7. 11. 47 3445 Völler, Gertrud 7. 11. 47 3231 Meining, M. ■ 1. U. ,47 4278 Damerau, Fried* 18.11. 47 3670 Nester, A. 18. 11. 47 4001 Hansbeck, M. 18. 11. 47 4866 Felsinger. H. 27. 11. 47 4728 Bmminghaus. M. 27. 11. 47 4991 Schneider, Q. 28. 11. 47 4906 Hoffmann, M. 28. 11. 47 4818 Kirmse, Gertrud 1. 12. 47 4899 Peuther, P. 11. 12. 47 4503 Hoffmann, M. 18 12.47 4088 Hüsken, Fr. 2S.11.47 3001 Völz, B. 15.12.47 417» Moeekel. «kr. 15,12.47 4130 Randow. M 28.11.47 4177 Moeckel, Mfr. 15.12.47 4131 Randow, Henny 27.11.47 4559 Wellnfenn. Lisa 2.12.47 4129 Randow. M. 25.11.47 4104 Bethge. H. 29.11.47 6609 Lieblang. M. 18.12.47 6610 Lieblang. M. 18.12.47 6608 Lieblang. M. 18.12.47 4217 Mühlberg, 8. 13.12.47 4246 Aehnelt, G. M. 16.12.47 4794 Lantelua. E. 9.12.47 3625 Kats. Ruth 13.12.47 5031 Gerhardt. Lotte 16 12.47 5032 Hotz. Emma 16.12.47 5036 Mayer, Robert 16,12.47 5037 Clauss. Lisbeth 16.12.47 5039 Oerherdt. Emma Ohne Datum 4092 Metz. Valentin 3.12.47 4090 Metz, Jakob 9.12.47 ♦089 Wolf. Hans 9.12 47 4075 Novak. Llesel 13.12.47 4210 Qah. Georg 3.12.47 4351 Mattle. Irene Ohne Datum 4374 Frölich. Else 17. 12.47 4202 Wildfeuer. E. 9 i 12.47 4107 EJchtf^rbecker. Ines 28.11.47 4218 Mühlberg. Selma 9.12.47 8137 Foertsch, O. 18.12.47 4112 Nonnenbruch, D. 3 12.47 4093 Wolf. Marg. 9.12 47 3777 Sperl, Michel 9.12.47 4671 Bamberger. Jf. 18.12,47 4860 Abt. Otto 28.11.47 4766 Rüdiger. Leni 13 12,47 6446 Braun. H. H. 23.12.47 5083 Bissdorf. An#. 18.12.47 «300 HeineelbecXi. O. 18,12.47 6139 Hurdelbrink. E. 30 12.47 4119 Hartmann, Karl 29.12.47 5338 Bamberger. H. 0.12.47 4388 Lubliner, S. 23.12.47 5428 Knefeli. K. 23.12 47 5488 Sommer. Th. 29.12.47 6314 Droulller H. 22.12 .47 5430 Knefeli. Karl 23.12.47 8687 Oiegerlch, Ö. 23 12.47 8219 Baum, Berta 29.12.47 6466 von Steigdr. A. 0.12 47 560s? SengWlder, Emma 22.12.47 4670 Velth, Franz 24.12.47 4399 Cuno. L. 24 12.47 4369 Rudert. A. 24.12 47 5727 Schenck, L. 23.12.47 3796 Schmitt. M. 23.12.47 4074 Hartmann. K 19.12.47 5431 Knefeli. K. 23.12.47 4241 Schmidt-Kliche 30.12.47 5164 Bruchhäuser, Klara 20.12.47 4769 Holstein, Else Ohne Datum 4102 Winterfeldt, O. 28.11.47 4594 von Bülow, B 3.12.47 4209 Gah O. 3.12.47 4871 Kechele. K. 28.11.47 4336 Meyer-Kramer, H. O. 2.12.47 4116 Novak, Liesel 19.12,47 4827 Becker, Kirchenrat 28.11.47 4748 Westermeyer, H. 3 12.47 4812 Aigner, A. 3.12.47 4825 Spatze, L. 3.12,47 4826 Spatse, L. 3.12.47 3958 Barkowski, R. 28 11.47 3502 Bergmann, H. 22.12.47 2959 Lange, I. 28.10.47 014 Spötter, A. 25.10.47 2986 Völler, O. »0.10.47 3061 Hirsch, R. 20.10.47 3192 Reisdorf. W. 3.11.47 4682 Becker, O. 13,11.47 3961 DSchenffzig, P. 17.11.47 3957 Müller, Marie 13.11.47 3936 Förster, H 12.11.47 3603 Döhnert. O. 12.11.47 3605 Goldammer, Bise 12.11.47 3607 Steinmann, M. 12.11.47 3934 Schneider, Adele 12 <11.47 3296 Fischer, O, 12.11.47 3408 Reeder, Lucia 12.11.47 3395 Apostel, G. 12.11.47 3253 Bandrock. O, 12.11.47 3626 Röber, Ella 19.11.47 5156 Moeller, A. 23 .12.47 5156 Francke, A. 13.12,47 5157 Langen, T. 23.12.47 5178 Gabbe, E. 30.12.47 5241 Grütter, H. 30.12.47 5404 Rase, H. 30.12.47 5312 Schneider. K. 54.12.47 5702 Kruse, Elfr. 23.12.47 5894 Töbke, Gertrud 23.12.47 5469 Radwe, O. 23,12.47 5079 Stahl, Klara 23 12,47 5421 Rohnstock, Ch. 23.12.47 518» Simonsen, L. 23.12.47 6136 Hesse. Ch. 23.12.47 6442 Bisele, E. 23.12.47 8192 Schlenker, B. 23.12.47 5614 5815 6129 4769 48*79 5711 4906 5086 5091 5094 5096 5386 4607 5728 5740 6101 6579 55556 5126 5250 5378 5710 5915 6015 5739 3754' 3100 3969 360J 3604 2034 3016 3011 3010 2940 315-1 3131 3097 3303 3133 3341 3394 3226 3228 3230 3661 3947 4005 4042 4251 4290 6105 6258 6031 6349 6418 6554 5514 5145 5146 5236 5418 4397 4944 2368 5078 5180 5182 5247 5375 5382 5405 5464 4375 4376 4377 5714 5893 5850 5151 . 5152 5153 5154 6288 6429 6497 6614 4410 4414 5818 5819 5820 5821 5822 5823 5824 5825 5830 5831 5914 5963 6181 6229 6460 4065 4398 5468 5381 6291 5892 Bahr. G. Bahr, G. Wölfl, C. Plügge, M.u.A. Janke. E. Adler, O. Pohlmann. B. Brockmann. M. Krüger, P. Krüger, W. Böhm. Frite Plett, H. Braune, G. Wille. Br. Anz, O. Glück. W. Kar bäum, I. Pfeifler. B. Koch. LÜssy Warncke. A, Both, K. Adler. G. Sander, B. Gabriel, L. Vogelsang, Hüls, Schultz, W. Schwelchlsr, M. Steinmann, M. Goldammer, Bise Bader, O. Spötter, A. Bauer, Irma Lieberwirth, Kl. Zellermayer, A. Damus, R. Kakerow. P. Jjehmann, Benno Qrohmanu, R. J&ckel, s. Karl, Blis. Voigt, Maria Greim, E. Krausse, H„ Meining, M. v, Kalckreuth, C. Betoter. Marie Fischer, Ilse Förster, H. Becker, Gr, Spötter, O. Peters, J. Rudolph, B. Feddersen v. Bredow, L, Lohse, W. König, A. M. Engel, K. Wilcke, A. Wilcke, Bertha Stamp, J Brauch, J. Wille, Br. Kruse, Klfr. Damrowski, ö. Wull, A. Malkewitz, H. Frentz, H. Steinmöller, C. Rudolph, B. Peroutk«., Hr. Gabriel, L. . Praus, W. Hauser, F. Schnell, O. Fischer, L. Adler, G. Schlichter, E. Hirsch, Lotte Willers, Res Lehmann, Anna Wegener, T. Helfroth, H. J. Morgenstern, H. Karboum, S, Braun, M. v. Triller, Fr. Seiderg, B. Hemme, E. Kühl, K. Lengning, K. Lengning, H. Jauer, E. Lamp, B. Schmidt, I. Flemming, 8. Mateuffel, M. " Jensen, W. Jensen, W. Sander, B. Tessarik, M. Bberspacher, CS. Adler, Br. Lüders, R. Körner, Frau Kuno, L. Gassen, J. Speckhardt, BS. Hodes, E. Schubkegel, A. 23.12.47 23.12.47 23.12.47 16.12.47 16.12.47 23.12.47 30.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 29.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 22.12.47 23.12.47 22.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 22.12.47 24.12.47 23.12.47 3.12.47 18.10.47 18.11.47 18.11.47 18.11 47 2».10.47 21.10.47 21.10.47 23.10.47 22.10.47 29.10.47 21.10.47 22.10.47 1.11.47 23.10.47 4.11.47 4.11.47 8.11.47 10.11.07 1.11.47 6.11.47 6.11.47 6.11.47 6.11.47 6.11,47 4.11.47 30.12.47 30.12.47 22.12 .47 22.12.47 23.12.47 22.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 22.12.47 22.12.47 23.12.47 23.12.47 22 11.47 23.12.47 23.12.47 22.12.47 22.12.47 30.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 24.12.47 23.12.47 Ohne Datum 23.12.47 22.12,47 24.12.47 22.12.47 34.12.47 23.12 47 23,12,47 22.12.47 23.12.47 24.12.47 23.12.47 23.12 .47 23.12.47 Ohne Datum 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 23.12.47 22.12.47 24.12.47 24.12 .47 22.12.47 23.12.47 22.12.47 Ahne Datum 23.12.47 16.12.47 14.12.47 23.12.47 , 23.12.47 24.12.47 30.12.47 DAS ANDERS DEUTSC HL AND 15 6313 «366 6684 3981 4117 4073 4C-SS 879 10T 983 995 acDs »9C : 8 20 ! 8i"; fi 78.: '. 773 ' ©92 3010 933 1065 109'7 1093 175 739 173 109 144 143 203 Droullier, H. Pülslnger, A. Götz, Chr. üerz, N. Hartmann, K. Hartmann. K, Schneider, Fr, Schotten, P. Reinowski, H. Scheer, H. Orewe, A, Wienecke, O. Schnette, W. Biemsen, K. Nettelbeck, W. Nettelt)eck, W. Biemsen, K. schütte, W Schütte, W Hoffmann, H. Krieger, Fr. Wllkerling, A. Ouessmann, H. Heydorn, H.-J Dauber, D.. Wanke, Chr. Pronemaim, W. Oernet, S. Grün, E Rauch. B. 24.12.47 24.12.47 23.12.47 24.12.47 24.12.47 24.12.47 24.12.47 11.12.47 2.12.47 18.11.47 Ohne D. 18.11.47 27.11.47 21.12.47 25.11.47 25.11.47 21.11.47 20.11.47 27.11.47 28.11.47 23.12.47 22.12.47 22.12.47 23.12.47 12.11.47 29.12.47 24.12.47 24.12.47 24.12.47 24.12.47 1210 . Bühl, G. 24.12.47 1217 Schwanger, J, 24.12.47 1246 Gehm, I.. 22.12.47 1229 Beyer, Farn 22.12.47 1279 Kress, P 23.12.47 946 Rauch, E. 24.12.47 953 Bühl, G. j Bühl, G. 1 24.12.47 1105 24.12.47 1119 Schwanger, J. 24.12.47 1120 Starrmann , M. 30.12,4*i 1139 Kohler, B. 24.12.47 1046 Fronemann, W 24.12.47 1011 Wanke, Chr. 24.12.4 V 1017 Kudrnofsky 22.12.47 982 Bratu, B. 24.12.47 980 Pfaffenhäuser 24.12.47 960 Schwanger, J. 24.12.4? 549 Goldschmitt, W. 9.12.47 6 Zimmer-Haus mit Keller, | Badezimmer und Obstgarten in Ilsenburg / Harz, Deutschland, verkaufe oder tausche gegen Haus in Argentinien oder Uru- guay. Nähere Angaben: Apt'el- dorl, Ayacuctio 43ll Buenos Ai- res. Welche Buchhandlung in Süd-Amerika möchte mit deutscher Buch- handlung in Geschäftsberbindung treten, deren Inhaber frühere Emi- granten sind? GEBRUEDER WETZLAR Buchhandlung, Leihbücherei und ZfeitschriltenvertrleD (17a) Heidelberg, U. S.-Zone, Baden St. Annagasse 1, Schliessfach 337. Generalvertreter des „Anderen Deutschlands" für die Britisch-Amerika- nische Zone in Deutschland. FUER IHRE ANGEH0ERIGEN IM FRIERENDEN EUROPA! Die guten und strapezierfähigen SCHUHE Schnellster und sicherster Versand nach allen Zonen Deutschlands, Oesterreichs und ganz Europa dirW-t von der BATA-Schuhfabrik in der Tschechoslowakei. 50 verschiedene Schuhmodelle! Schuhgrösse des Empfängers nicht erforderlich Bestellungen direkt, durch den Generalvertreter der BATA-WERKE für Südamerika: G. FLEISCHER Arröyo 932, planta baja, C Buenos Aires (Höhe Suipacha 1400, 2 Quader v. Plaza San Martin) Bürostunden: Vorm. S—12 — Nachm. 13—19.30 Uhr T. A. 42-5057 VERLANGEN SIE DIE KOSTENLOSE ZUSENDUNG DES ILL KATALOGS! Neue Bücher History of Cooperation, von E nory S. Bcgardus (Verlag der Cooperative League cf the USA), New York bringt auf 72 Seiten eine knappe Uebersicht über, die Geschichte der Konsum- und Produktionsgenossenschaften in aller Welt von ihren Ursprüngen aus der Z;it des utopischen Sozialisten Robert Owen bis zum heutigen Tag. Der Bro- schüre ist ein auftihrlichp3 Literatur- verzeichnis beigefügt. Bei Verfall der jeweiligen Abon- I nementszahlung wird der Weiter- I versand an den betreffenden Abon- j nectin automatisch suspendiert, wenn nicht rechtzeitig Erneuerung durch neue Zahlung beim Stadt- ! Kassierer, brieflich durch Scheck oder giro postal auf den Namen JUAN CARL oder in unserem Se- kretariat, Tucumän 309, Buenos Aires, erfolgt! GESUCHT KBPEKE KLICK, Buenos Aires von ihrer nichte Julie UKK. Post an Süddeutsch Aerzte- und Sanitätshilfe, Weil tief Stadt, Kellergasse. (Württemberg). (156.160: Dt. SIEGFRIED GOLINSK1, Rechtsanwalt in Buenos Aires, ebenso Fanny SO BEB u. Werner SOBEJR von Vera Klopsch geb. GO- LIN®KI, Borenenstr. 19|I, Berlin Scthör.e- berg und Dr. Stefanie TANNERT. gleiche Anschrift. (158—1©0) Walter Hoelt, Bs. As. wird gebeten sich wegen Fast aus Deutschland in Verbindung zu setzen mit Walter Damus, Mazzini 226, Villa Ballester. Gesucht Frau Dorotea Boerner geb. Bolbe und deren Tochter Brigitte, von Heinz Bol- be M. E. 049196 Central PW Posta] Seo ! loa ME L F 3.80 PoW Camp Bgypt. (157-159f KORRESPONDENZ Briefwechsel mit Lesern des DAD in Süd- Anxerika sucht Rolf Bscher, A_4tQ3 320 Wil- ton — Park Camp 300 Beaconsfield, Bucks, Inglaterra. (159—161) Hubert Zuerl, Hermann -Lingg.Strasise S, München 15, Deutschland, ersucht um Zu_ sendung südamerikanischer Zeitungen ' und Zeitschriften jm Austausch für Deutsche (159—161) Ernesto Auswitz zuletzt wohnhaft in Sao Paolo wird gesucht von Helmut Auswitz, Gefangenennummer A-735075 Wilton Park Beaoonsfield No. 300 P. O, W. Camp Bucks CTreat Britain. <15-9—161) F. stud. theol. Kurt Bergmann Po. W. No. 141 837, Fi. W.-Caoitp No. 174, Norton Cuckney near Nansfield, Notts _ Great Bri- tain, ersucht um frdl. Zusendung von Zei- tungen und Neuerscheinungen. (159—161) Briefwechsel mit jungen Mädchen sucht Reinhold Hoff mann Eitorf-Sieg (22a) Berg- strasse 50 Britische Zone, Deutschland. (157-15Si Briefwechsel mit Mädchen sucht Gerhard Boehme A-516203 19. PoW Happendon Doli- giae Lanaikshire Scotlanä, (1S7-159>, I« fiAS ANDERE DEUTSCHLAND TBrnManuntm IN GtOiStk AUSWAHL V & UC/iMANDL UNO COSMOPOLITA TUCUMAN +IJ T A 32 /S6» QffHNOe CINZ EL GCBQHH, VERZEICHNIS KOSTENLOS L E/HBtBL/OTHEK COSMOPOLITA conmeNTcs 424 fsc/t 5 tau 2490 SUCURSAL BiL&HANO SUCHE 2590 BUCHHANDLUNG LEIHBÜCHEREI "LOS AMIGOS DEL L1BR0" deutsch, spanisch, englisch Briefmarken COCHABAMBA (Bolivia) Casilla 450 Peru 30 (zwischen Espafia und 25 de Mayo) HERRENKLEIDUNG nach Mass und FERTIGKLEIDUNG in vorbildlicher Ausführung! Kleider- u. Stoffpakete nach ganz Europal * «AAST" KOPP€L 87O LAVAUE 970 U. T. 35-1110 Zum neuen Jahre der Almanach der Freien Deutschen Bühne In Buenos Aires: THEATER BÜHNEN . KALENDER * 1948 mit Beiträgen von: Stefan Zweig, Maz Brod, Karel Oa- pek, Anton Kuh, Leopold Jessner, Alexander Moini, M. Pefia Rodriguez u. v. a. Herausgegeben von P. Walter Jacob 96 Seiten — Reich illustriert Preis: $ 1.50 Ueber die Arbeit der Freien Deut- schen Bühne in den Jahren 1940-1946 berichtet das im gleichen Verlag er- schienene Brevier THEATER — 7 JAHRE FREIE DEUTSCHE BUEHNE 365 Seiten — 220 Abbildungen (Fotos, Zeichnungen, Bühnenbilder) Zu beziehen durch alle Buchhand- lungen oder direkt vom Verlag: EDITORIAL JUPITER — San Martin 640 — BUENOS AIRES A. A. B. A. ENRIQUE U. CORONA MARTINEZ A B O O A D O TUCUMAN 1441, ler. piso. Dto. 1 II. T. 88-8571 Wieder eröffnet! Ferienheim für Kinder und Erwachsene Colonia Valdense, Dep. Colon!.: URUGUAY - Tel. Valdense 19 FRANQUEO PAGADO Concesiön No. 3096 TARIFA REDUCIDA Concesiön No. 2808 HOTEL ZUR HABSBURG 25 DÜ3 MAYO 44» — U. T. 81-2187 bietet den Durchreisenden billigsten Aufenthalt auch für Familien, bei bester Verpflegung uno aufmerksam, ster Bedienung. Saubere, luftige Zimmer. K.OFFEK, HANDTASCHEN, ' SCHUH- Reparaturen. fachmännisch und gut. Wir holen aus dem Haus ab. Bruno Zlelke. Conjcreso ÄSSS. Cosa F i Ia t 6Ii c a — DB) — ROBERTO POMMER compra 7 venta de eetompilla* para colecclttn OANGALLO 527 — Buenos Alree U T. S3