tr(5 Ki* Vj t Ca OTRA ALEMAN1A DAS ANDERE DEUTSCHLAND O R G A N O - DE LOS ^ ALEM ANES DEMOCRAT1COS DE AMERICA DEL SUR AUS DEM INHALT Hons Lehmann: SOZIALISMUS — DIE UNERLAESSLICHE VORAUSSET, ZUNG DES MARSHALLPLANS WERDEN DIE VEREINIGTEN STAATEN SOZIALISMUS ALS ER- GAENZUNG DES MARSHALLPLANS ^ZULASSEN? Oda Olberg: AGRARFRAGE UND LANDARBEITERBEWEGUNG IN ITALIEN (Schluss) FRONTKAEMPFER FUER DIE REAKTION PAEDAGOGISCHE LITERATUR UND POLITISCHE ZEITSCHRIFTEN IN DER OSTZONE Mascha Oettli AUFBAU IN BIELEFELD STIMMEN DER ZEIT Notizen; FURTWAENGLER; DIE NEUE FASCHISTISCHE INTER- NATIONALE; FRONTKAEMPFER DER REAKTION. AUS DER ARBEIT DER KINDERFREUNDE * MAN 3 0 9 """T""1 31 RET I*"R"cT"*7' ^6 4 NUMERO 1 64 15 DE ABRIL DE 19 4 8 LA OTRA ALEMANIA "Das Andere Deutschland" Itsndido ei I de junic de t»37) Aatortud« por Resoluei6n no. 814 del Ministro del In- terim (11 abril IMft Conflrmaclo pot Uevreto Nr. 20.919 <6 sept, 45) del Superio* Goblerne *e la Naciön. Begistro nacional de U Propiedad Intelec- tual Nr *S 018S Jahresabonnement: 18.— Pesos argentinos (imvoraus sahlbar) Geldbeträge erbitten wii ausschliesslich pei Giro oeer Bono Posta) «der Scheck aal Sr. Juan Carl, Teeamin 309, Bs Aires und ao unaeren titadtJiMSlerer. DA» ANBEBfc DElllSUHLANV 1S1 KEIN auf Profit ausgehendes tieschäl tsun terneb- men. Es lebt nur dank der Unteritutsan» «ei- ner Freunde. Spendet für den Pressefonds! Erscheint am 1. and 16. eine» jeden Monats. Bedacclön j Administr»ei*n: Tucumän 308 Buenos Aires (T. A. 31.72641 regelmässige Sprechstunden: Montags, Mittwochs und Freitags {ausser Feiertagen) zwischen 1750 und 13.30 Uhr. Einzelnummer $ 0.75 VERTRETUNGEN DES D.AD. IN DEUTSCHLAND: Gebrüder WETZLAR St. Annagasse 1 Heidelberg , Postscheckkonto Karlsruhe ite.409 Einzelnummer 1 RM. Jahresabonnement 24 RM. BOUVIEN La Paz: Guülermo Karbaua. Ca- silla 323. Cochabamba:. Los Amlgos del Li- bro, Casilla 450. BRASILIEN Rio de Janeiro: Curt Uebel, Av. Vieira Souto 200 (Ipanema). ßüdstaaten: Arturo Hesslein Rua Barroa de Amazonas 61, Porto Alegre. PARAGUAY Asunclon: Enrique und Susanna tiloct, General Ulaz 276- CHILE Osoroo: Oscar Ckyllk, Casilla 423 URUGUAY Montevideo: Julie Sturm, Demo- cracia 2122. USA Mew York: Gretl und Herrmann Ebeling, 203 West 98 Street, N Y 25. SCHWEIZ Basel: Hertmann Graul. Steinen - graben 12. FRANKREICH Paris: S P D., 9, rue Victor Mass«. Paris 9e. Vorausbezahlung des Abonne- mentsbetrages ist in jedem Falle ■ un erlässlich In eigener Sache "Journal of Central European Affairs" (Herausgegeben von der University of Coloroda) empfiehlt in seiner bibliographischen Abteilung denjenigen Studenten, die sich über Deutschland ein Bild machen wollen, zwei Artikel aus unserer Zeitschrift: "Das Ende Preussens '. DAD vom 15. März 1947 und "Das Wirtschaftsge- sicht der Ostzone", DAD, 15. Mai 1947. In der New York Public Library liegt eine gebundene Kollektion unse- rer Zeitschrift zur Einsicht auf. ' Nr. 163 UND 164 Aus Versehen ist die Nr. 163 unter Jfr. 164 erschienen. Die heutige Nr. tot Alse Nr. 164. Deutsche Bibliothek Frankfurt am Meist T| | A < * r K •• . V DA Das Llebesgabengeschäft Es herrscht Bewegung am Liebes- gabenmarkt. Die Zeitungen sind voll von marktschreierischer Reklame. Letzthin werden sogar Mehlsäcke per Kabel gesandt. In jeder Sonntags- nummer tauchen neue Firmen auf, die das Blaue vom Himmel herunter ver- sprechen. Indes verschwinden andere sang- und klanglos von den Insera- tenseiten. Die gleiche Bewegung herrscht auch in den USA, wo Unternehmun- gen dieser Art hervorgeschosscn sind wie Pilze nach dem Sommerregen, und wo sie nach den Prinzipien der Wirtschaftsfreiheit ungestört arbei- ten können. Sie herrscht auch in der Schweiz, wo — neben den USA — die meisten der hier arbeitenden Firmen ihre Zentralstelle haben. In der Schweiz nun ist soeben eine Untersu- chung abgeschlossen wurden, die auf Grund einer Initiative eines sozialde- mokratischen Abgeordneten durchge- führt wurde. Sie ergab, dass die Staatsanwaltschaft bei den meisten Firmen zwar keine strafbare Hand- lung feststellen konnte, aber eine bei- spiellose Unordnung odei gar Unfä- higkeit, seriös zu arbeiten. Nachdem verfassungsmässig keine Möglichkeit besteht, dass die schweizerischen Bundesbehörden eine Kontrolle der Liebesgabenfirmen ausüben, haben sich nun verschiedene Unternehmun- gen seriöser Art zu einem Verbände zusammengeschlossen, der eine Kon- trollkommission eingesetzt hat, der zwei staatliche Delegierte angehören. Wir glauben nicht, dass sich mit dieser Neuregelung viel ändern wird- Die meisten schweizerischen Firmen haben sich der neuen Organisation nicht angeschlossen. Ein Zwang zur Kontrolle besteht nicht. Da nicht an- zunehmen ist, dass die Tageszeitun- gen sich weigern werden, Inserate un- seriöser Firmen anzunehmen, bleibt auch weiterhin die Möglichkeit be- stehen, dass der Absender von Lie- besgabenpaketen geschädigt wird. wenn er nicht die Dienste einer chari- tativen Organisation, wie es das "Deutschland Hilfswerk' ist, in An- spruch nimmt, deren Zuverlässigkeit erprobt ist und die mit einer über alle Zweifel erhabenen Institution, wie das "Schweizer Arbeiter-Hilfswerk" es ist, zusammenarbeitet. EIN BRIEF VON E. J. GUMBEL Professor Gumbel, der mutige Be- kämpfer der nationalistischen und militärischen Reaktion, der wie kein anderer die systematischen Mordta- ten der Reaktion in der Weimarer Republik aufgedeckt hat. schreib: uns: Werter Genosse Siemsen, Vielen Dank für di eständige Zusen- dung Ihres- Blattes. Die letzte Num- mer 1H, war sehr gut. Die hiesige Volkszeitung ist schrecklich. Mit der dauernden Kommunistenhetze berei- tet sie den Krieg vor, während wir doch '— auch im Interesse Deutsch- lands — alles tun müssten, um den Krieg zu verhindern. Allerdings wir sind machtlos gegenüber den unge- heuren Kräften, die aufeinanderplat- zen. Die Nachrichten aus Deutschland sind durchgehend schauderhaft. Die ANDERE DEUTSCHLAND Furtwängler» der zur Zeit im Colon in Buenos Ai- res Konzerte gibt, ist zweifellos ein grosser Dirigent. Um so mehr aber gehen die Mei- nungen über seinen Charakter und über die Rolle auseinander, die er un- ter der Nazidiktatur gespielt hat. Dass er sich gerühmt hat, im Dritten Reich ausgeharrt zu haben Im Ge- . gensatz zu den Emigranten, war je- denfalls mehr als eine blosse Taktlo- sigkeit. Wir erhalten gerade eine Nr. der Baseler Arbeiter-Zeitung; die zum Fall Furtwängler mit folgenden Wor- ten Stellung nimmt: „Wie sehr sich gewisse Stützen und Glanzstücke des Nationalsozialismus und Faschismus wieder stark fühlen, das kann man aus einer Erklärung Furtwänglers, des preussischen Staats- rates von Hitlers Gnaden, ersehen. Dieser Musiker ist das typische Bei- spiel für jene Deutschen, die bis zum Zusammenbruch dem Hitlerregime die Treue hielten, die stramm gestanden sind, wenn der „Führer" befahl, und die nachher behaupteten, sie seien an allem unschuldig. Furtwängler ver- stand es jedoch sehr rasch bei den Al- liierten Gnade zu finden, er fand die- se bei den Russen und bei den west- lichen Mächten. Man hatte geradezu den Eindruck, dass sich die Alliierten im Westen und Osten um dieses Pa- radepferd rissen, da alle damit Pro- paganda machen wollten. Furtwängler, der Hitler herzlichst zum Ueberfall auf Oesterreich gratulierte, der in Anwesenheit Hitlers und der ganzen Naziverbrecherbande das „Horst-Wes- sel-Lied" dirigierte, „Wenn Judenblut vom Messer spritzt . . .", Furtwängler, der unter dem Naziregime Tide! und massenhaft Geld von den Kriegsver- brechern erhalten hatte, wurde dann selbstverständlich vom Säuberungs- gericht freigesprochen. Flugs danach war er die grosse Zugnummer an den Luzerner Festspielen, und den ver- geblichen Schweizern, hüpfte das Herz i-n Leibe, wenn sie dem ehemali- gen Nazidirigenten zujubeln und ihm seine braunen Flecken vom Frack ab- lecken durften. Dieser Furtwängler hat nun auch in London ein Konzert mit grossem Erfolg dirigiert. Er gab in ei- nem Interview Erklärungen ab, die geradezu Frechheiten. darstellen. So sagte Furtwängler, er bedaure nicht, unter dem Naziregime in Deutschland geblieben zu sein (natürlich hat er nichts zu bedauern, da er dabei sehr gut gefahren ist), und ferner behaup- tete er. in Deutschland geblieben zu sein, weil er sich „für das musikalische Leben in Deutschland verantwortlich" fühlte. Für welches musikalische Le- ben? Für jene Militärmusik und SA- Märsche, mit denen man die deutschen Soldaten in den Krieg trieb? Für jene Musik, die man spielte, wenn die Menschen zu Tausenden in den Kon- zentrationslagern vergast wurden? Es fehlt nur noch, dass Furtwängler alle jene Deutschen, denen es gelang, vor der braunen Pest Ins Ausland zu fliehen, als „Landesverräter" tituliert. Was nicht ist, das kann noch wer- den!" Menschen verhungern, und zwar die Anständigen aueret... 0 DAS ANDERE DEUTSCHLAND 1 Sozialismus, die unerlässiicfte Ergänzung des Marshall-Plans "Es Ist eine Ironie, dass die Ver- einigten Staaten bei der Verfol- gung einer Politik, die der Wieder- belebung freier internationaler Märkte und der Abschaffung von einengenden Planungskontrollen aller Art gewidmet ist, vielleicht einen der bemerkenswertesten Versuche internationaler Planung anregen, den die Gegenwart gese- hen hat. Denn dies ist ein Vier- jahresplan, der in seinen Produk- tionszielen, seinen Verbrauchsan- gaben und der Zuteilung von Ver- sorgungsquellen den berühmten russischen Plänen ähnelt." (New York Herald Tribune) Wenn die alles andere als soziali- stische "New York Herald Tribune" in einem Aufsatz mit dem bezeich- nenden Titel "Der Vier jahresplan" auf Ae enge Verknüpfung von Mar- shallplan und Wirtschaftsplanung hinweist, so gibt dies gewiss zu den- ken. Tatsächlich war ja eine der Voraussetzungen für die amerikani- sche Hilfe, dass die zu unterstützen- den Staaten gemeinsame Wirtschafts- pläne aufstellten. Immerhin dürften sich die verantwortlichen Politiker in Nordamerika nicht darüber klar sein, dass die folgerichtige Weiterentwick- lung jener Voraussetzungen zu den Vereinigten Sozialistischen Staaten Europas führen muss. Vielleicht hät- ten sie sich die Sache sonst zweimal überlegt. » Wer nur die intime Wünsche, die die Nordamerikaner zur Annahme des Marshallplans getrieben hat, im Auge hat, muss versucht sein, den Plan in Bausch und Bogen abzulehnen. Die • stets unverhohlener zum Ausdruck gebrachte Absicht, durch die wirt- schaftliche Gesundung Westeuropas ein Bollwerk gegen den Kommunis- mus zu schaffen, hat gewiss für jeden Sozialisten, der nicht als Alliierter des nordamerikanischen Kapitalismus in seiner Auseinander- setzung mit Sowjetrussland auftreten möchte, einen reichlich unangeneh- men Beigeschmack. Das Problem ist jedoch auf der einen Seite: Was wür- de aus Westeuropa ohne den Mar- shallplan? Und auf der anderen Sei- te heisst es: Wie weit muss nicht ge- rade der so umstrittene Plan — im Sinne jenes Faust-Zitats von der Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft — zu dem un- beabsichtigten und seinen Urhebern auch unerwünschten Ziel der Verei- nigten Sozialistischen Staaten Euro- pas führen? Zu dem erstgenannten Problem sagt der bekannte anti-imperialistische Theoretiker Fritz Sternberg in seiner sehr lesenswerten Auseinandersetzung mit dem Marshallplan und den Vor- aussetzungen für seine erfolgreiche Durchführung ("Nation", 3. 1. 48); "Gegenwärtig können die sechzehn Nationen die Nahrungsmittel nicht bezahlen, die sie haben müssen, wenn ihre Bevölkerung die Produktion auf- rechterhalten und erhöhen soll. Sie können auch nicht die Rohstoffe und Maschinen bezahlen. Hier können nur die Vereinigten Staaten helfen. Wie von Hans Lehmann entscheidend die Hilfe Nordamerikas für die Befriedigung der nächsten Er- fordernisse Europas ist, wurde durch die Feststellung im Bericht der 16 Nationen gezeigt, dass zur Zeit zwei Drittel ihrer Importe von Amerika kommen müssen." Deutlicher kann es — noch dazu von einem durch seinen Kampf gegen den Imperialismus be- kannten Sozialisten — kaum gesagt werden, dass Europa auf die Hilfe aus dem Marshallplan nicht verzichten kann. Sternberg weist aber noch auf eine andere Tatsache hin, die selbst den Urhebern des Marshallplan ins Ge- dächtnis gerufen werden muss: Es ist durchaus irrig anzunehmen, dass die Schwierigkeiten Westeuropas auf die durch den Krieg herbeigeführte Zer- störung der Produktionsanlagen zu- rückzuführen sei. Vielmehr gelang der Wiederaufbau in dieser Beziehung nach dem letzten Kriege viel schnel- ler als nach 1918. Das geht aus dem erwähnten Bericht der 16 Nationen deutlich hervor: "Achtzehn Monate nach der Einstellung der Kampfhand- lungen in Europa, entwickelten sich Industrie und Verkehr wieder kräftig und -des Wiederaufbauwerk war im Gange. Diese Anstrengungen waren so erfolgreich, dass Ende 1948 die indu- strielle Produktion Belgiens, Frank- reichs und Hollands 85-95 o[o ihres Normalstandes erreicht hatte, wäh- rend die italienische industrielle Pro- duction erst bei 60 o>o ihres Vor- kriegsstandes angelangt war." Umso erstaunlicher muss es erschei- nen, dass Westeuropas Schicksal die- ses Mal von der Hilfe Amerikas ab- hängt, während sie nach dem ersten Weltkrieg nur eine verhältnismässig geringe Rolle spielte. Es ist ein Ver- dienst Sternbergs, den Unterschied der Situation in voller Klarheit auf- zuzeigen. Sie ist praktisch das Ergeb- nis von drei Faktoren, die — wenn auch in der jüngsten Zeit sehr ver- stärkt — bereits 1918 in Erscheinung zu treten begannen: Aus Gläubigerstaaten haben sich die entscheidenden Länder Westeuropas in Schuldnerstaaten verwandelt. Sie können darum heute ihre notwendi- gen Importe nicht mehr zum guten Teil mit den Ueberschüssen aus ihren Auslandsanlagen bezahlen. Die Kolo- nialherrschaft bringt immer geringe- re Vorteile. Einmal lockern sich die Beziehungen vieler Kolonialvölker zum Ausbeuterland. Ausserdem sind wichtige Lebensmittel und Rohstoff- lieferanten wie Burma, Holländisch Indien etc. zur Zeit noch nicht liefer- fähig. Aehnlich liegen die Dinge bei den Ländern, die sich durch den Uebergang von vorwiegend landwirt- schaftlicher Produktion zu stärkerer Industrialisierung aus dem halbkolo- nialen Zustand befreien und deshalb sowohl als Abnehmer wie auch als Rohstofflieferanten immer weniger für West-Europa in Frage kommen. Als dritter Paktor kommt hinzu, dass nach dem ersten Weltkrieg nur Russ- land jetzt auch alle seine Vasallen- staaten in ihrem Drang nach wirt- schaftlicher Unabhängigkeit als Roh- stoffquellen oder Kunden für Indu- strieprodukte in zunehmendem Masse ausscheiden. Die Ironie des Weltge- schehens will es also, dass auch die östlichen Autarkie-Bestrebungen eine grössere Abhängigkeit des übrigen Europas von der westlichen Hemi- sphäre zur Folge haben. Wenn man zu diesen Faktoren noch die Tatsache hinzunimmt, dass Deutschland zur Zeit praktisch für die Weltwirtschaft nur als Almosenemp- fänger in Rechnung gestellt werden kann und die letztj ährige europäisch® Missernte die allgemeine Situation noch verschärfte, so wird es verstand- lieh, warum trotz schnelleren Wieder- LOS SOCIALISTAS EUROPEOS Y EL COMINFORM Los socialistas de Europa —catorce partidos de la "social-democracia" co- mo se los denomina mäs comünmen- te— consideraron recientemente en Londres, la posieiön planteada a los grupos del Oriente europeo con motivo de la fusiön exigida por los comunistas y ,1a consiguiente fagocitosis politica que eso significa en los hechos. La actitud debiö adoptarse ademäs a la luz de los conceptos vertidos en la constituciön del Cominform, en cuya oportunidad se dijo que los social- demöcratas estaban "traiciouando" el movimiento obrero del Viejo Mundo. La conferencia no tuvo, por supuesto, un clima calmoso, pues si bien los partidos de la esfera rusa estaban virtualmente exeluidos de las discusiones, y en el resto sus dirigentes han conseguido reunir la autonomia del movi- miento, se hallaban presente delegaciones que simbolizaban el dilema bäsico: los socialistas italianos. Unos representaban la fraeeiön de Pietro Nenni, in- clinado a entenderse con los comunistas y en un concept» mäs amplio, a con- temporizar con la Uniön Sovietica. Por el otro los Socialistas Unidos, aeölitos de Saragat, Ivan Lombardo y Silone. AI decidirse la orientaeiön de la con- ferencia, la fraeeiön de Nenni se retirö de la misma. La decisiön adoptada implica la ruptura con todos los partidos social- demöcratas que han aeeptado la fusiön comunista e indirectamente la sumi- siön a las directivas del Cominform. Esto marca, por lo tanto» un punto de ruptura mäs en el abismo que divide al Continente eurvpeo. La» Conferencia de Londres suscribe en lo fundamental el pensamiento de los laboristas brt- tänicos, el partido mäs fuerte del occidente, y esto significa que se ha dejado de creer en la posibilidad de conciliar las diferencias ideolögicas que separan a las dos grandes äreas continentales, y que los socialistas adoptaran una politica de resistencia a toda aeeiön que tienda a perturbar o comprometer su influencia sobre las masas. El punto critieo de esta decisiön estä intimamente ligado con las conse- cuencias del plan Marshall de Rehabilitaciön Europea. Los comunistas le de- clararon la guerra, presumiendo mäs allä de toda otra posibilidad, que ten- dria un sentido politico y, segtin dicen "imperialista". Los social-demöcratas adoptan el criterio de que serä beneficioso para las clases populäres euro- peas* v oue los gobiernos necesitan la ayuda externa para recobrares. DAS ANDERE DEUTSCHLAND aufbaus diesen Mal die amerikanische Hille Im Gegensatz zu 1918 so lebens- wichtig Ist. Wie weit kann nun der Marshall- plan eine grundlegende Aenderung dieser verheerenden Situation brin- gen? Haben nicht etwa diejenigen recht, die behaupten, dass die Milliar- den Dollar, die Westeuropa zuflies- sen, im Grunde genommen in ein Fass ohne Boden gepumpt werden, sodass nach etwas mehr als 4 Jahren, wenn die Mittel aufgezehrt sein werden, die Witschaftliche Lebensfähigkeit West- europas nicht grösser als heute wäre. Soll der Erfolg der amerikanischen Hilfe nicht nur ein, solches Hinaus- schieben des wirtschaftlichen Zusam- menbruchs Westeuropas sein, so muss sie Hand in Hand gehen mit einer völligen Umstellung der westeuropä- ischen Wirtschaft. Dieser Tatsache trugen die Urheber des Marshall- plans Rechnung, indem sie verlangten, dass die Nutzniesser dieses Planes «ich weibgehend über gemeinsame wirtschaftliche Massnahmen verstän- digten. Bs genügt dabei zweifellos nicht, allgemein Statistiken über die Produktions-Möglichkeiten in dea einzelnen Ländern aufzustellen. Eben- sowenig wird es ausreichend sein, Ver- , einbarungen über Warenaustausch Innerhalb der 16 Nationen zu treffen, selbst wenn dieser Austausch noch durch Aufhebung Ger hemmenden Zollgrenzen gefördert würde. Wenn aber Westeuropa zu weiter- gehender systematischer Produktions- und Konsum-Planung übergehen will, so ist dies nicht auf dem Boden der sogenannten freien kapitalistischen Wirtschaft möglich, sondern sind Massnahmen notwendig, die die Bil- dung der Vereinigten Sozialistischen Staaten Europas vorantreiben. Nur sie können verhindern, dass eine westeuropäische Zoll-Union zu einem rücksichtslosen Niedertrampeln der Schwächeren durch die Stärkeren in- nerhalb dieser Union, führt und da- mit der Aufstieg des einen Teils noch grösseres Elend im anderen erzeugt. Nur solche Massnahmen können ver- meiden, dass die innige Verschmel- zung der 16 selbständigen Wirt- schaftskörper zu piner Einheit von schmerzhaften Wehen begleitet ist, die die Lebensfähigkeit des jun- gen Gebildes in Präge stellen. Beson- ders aber vermögen nur sie zu sichern, dass die Vereinigten Staaten Europas hinreichend konkurrenzfähig sein ■werden, um als Kunden und Liefe- ranten auf dem Weltmarkt überall da willkommen zu sein, wo sie heute re- lativ geringe Aussichten entweder we- gen der wirtschaftliche Ueberlegen- heit Nordamerikas oder der Selbstver- sorgungstendenzen des Sowjet-Blocks haben. Es sei dabei auf eine Tatsache hin- gewiesen, die selten genügend beach- tet wird: Westeuropa vermag wegen seiner unzureichenden Ernährungs- basis nie ohne internationalen Han- delsaustausch zu existieren. Osteuropa hingegen — ebenso wie Nord- ttnd Südamerika sowie der grösste Teil der kolonialen und halbkolonialen Län- der — vermögen, dank ihrer relativ reichen Bodenerträge oder grossen Landflächen, weit eher ohne West- europa auszukommen. Wie gefährlich in dieser Beziehung die Situation für . die 16 hilfsbedürftigen Nationen ge- worden ist, mögen einige nüchterne Angaben illustrieren: Vor dem Kriege lieferte Russland einschliesslich der heute von ihm be- einflussten Länder Osteuropas mit mehr als 7 1|2 Millionen Tonnen Ge- treide allein beinahe ebensoviel wie die Kornspeicher Canadas und Au- straliens zusammen. Auf Nordamerika entfiel noch nicht einmal 20 ojo so viel wie auf den Ostblock, während Argentinien diesen noch um gut 50 o|o übertraf. In der Periode 1946147 hin- gegen war die Lieferung des Ostblocks auf weniger als 1|6 des Vorkriegsstan- des gesunken, Australien lieferte nur die Hälfte und Argentinien etwa lj3 Dabei ist zu bedenken, dass dieser Rückgang nicht, allein auf schlechte Ernteergebnisse zurückzuführen ist. Nordamerika aber hat in der gleichen Zeit mit rund 15 Millionen Tonnen mehr zur Ernährung Westeuropas mit Getreide beigetragen als der Ostblock. Australien, Argentinien und Canada zusammen. Auf der anderen Seite wird ja ge- rade uns in Südamerika tagtäglich vor Augen geführt wie der Aufstieg aus halbkolonialen Zuständen eine zunehmende Unabhängigkeit von aus- ländischen. d. h. grossenteils west- europäischen Industrieerzeugnissen bewirkt. Und was wir um uns herum sehen, gilt mindestens in gleichem Masse für Canada. Australien, Neu- seeland. Indien usw. Nicht nur1 aus diesem Grunde hat Westeuropa mit wachsenden Ausfuhr- und deshalb auch Versorgungsschwie- rigkeiten zu rechnen. Es kommt noch hinzu, dass Nordamerikas Export- möglichkeiten ungeheuer erweitert sind. Sein Export-Ueberschuss ist bereits heute grösser, als es der ge- samte Welthandel im Jahre 1939 war. Und sobald sein während des Krieges aufgespeicherter innerer Be- darf erst befriedigt ist, wird tJSA sich erst richtig um den Weltmarkt be- mühen müssen. Für Westeuropa heisst es unwei- gerlich: sich zu einem wirtschaftli- chen Grossraum zusammenzuschlies- sen, der dank zentraler Leitung kon- WERDEN DIE VEREINIGTEN STAATEN SOZIALIS- MUS ALS ERGAENZUNG DES MARSHALL- - PLANS ZULASSEN? jederzeit seinen "Missbrauch für so- zialistische Experimente" • verhindern kann- Die leitenden Männer in Wa- shington, die ebenso erstaunt wie be- leidigt sein würden, wollte man an ih- rer unbedingt kapitalistischen, antiso- zialistischen Ueberzeugung zweifeln,' brauchen deshalb keine Sorge zu ha- ben, dass der Marshallplan zu den Vereinigten Sozialistischen Staaten, Europas führen könnte. Sie sind je. derzeit in der Loge, das zu verhindernd auch wenn das nicht in dem offiziel- len Plan ausdrücklich festgelegt wor- den ist. Wie wenig die Aussenpolitik der Vi St. auch nur demokratisch ist — u von Sozialismus garnicht zu reden zeigt ein Aufsatz von Freda Kirchwe; in ihrer Zeitschrift "The Nation kurrenzfähig gegenüber den anderen wirtschaftlichen Grossräumen wie USA und Ostblock wird, oder unter- zugehen. An diesem Untergang könn- te gegebenenfalls auch der Marshall- plan nichts ändern, da sich nach der von ihm gewährten vierjährigen Atempause wiederum und sogar noch mehr als jetzt herausstellen müsste, dass der Weltmarkt für Westeuropa unzureichende Einkaufs- und Absatz- möglichkeiten bietet. Wird jedoch je- ne Atempause ausgehutzt, um inzwi- schen die notwendige Stärkung West- europas durch Schaffung der Verei- nigten Sozialistischen Staaten von Europa vorzubereiten, dann vermag die nordamerikanische Hilfe eine wertvolle Aufgabe zu erfüllen. Dies erkennt auch Sternfaerg an in seiner Erklärung: "Angenommen, diese Um' gestaltung kann herbeigeführt wer- den und wenn gleichzeitig ernsthafte Schritte zur Einheit etan werden, dann wird Europa wieder ein wich- tiges wirtschaftliches Gebilde. Geeint würden die westlichen Nationen ein- schliesslich Westdeutschlands stark genug sein, ohne Schwierigkeit eine unabhängige Stellung zwischen Nord- amerika und Sowjetrussland einzu- nehmen." Zweifellos ist es nur allzu berech- tigt, daran zu zweifeln, dass Nord- amerika den Marshallplan zu dem Zwecke geschaffen hätte, Westeuro- pa diese Unabhängigkeit zu ermögli- chen. Dem ist aber nicht nur — und vielleicht erst in zweiter Linie — entgegenzuhalten, dass die Annahme der nordamerikanischen Hilfe eine Lebensfrage für die 16 Nationen ge- worden ist, woran der Ostblock durch seine Ablehnung jeder Diskussion über den Marshallplan nicht einmal ganz unbeteiligt ist. Wichtiger ist- vielmehr, dass unter den Bedingun- gen. unter denen jene Hilfe gewährt werden soll, sich nichts befindet, was Sozialisierungs-Massnahmen unmög- - Üch machte. Es liegt also an den So- zialisten aller Länder, die weit- die nordamerikanischen Milliarden — und sei» es auch gegen die Absichten ihrer Geber — zum Aufbau der Vereinig- ten Sozialistischen Staaten Europas führen. In schlüssiger Weise wird im oben- stehenden Aufsatz nachgewiesen, dass der Marshallplan nur dann Aussicht auf Erfolg hat, dass er nur dann Westeuropa retten kann, wenn er mit der Durchführung des Sozialismus verbunden wird. Wenn aber die Mög- lichkeit des Sozialismus in Verbin- dung mit dem Marshallplan damit be- gründet wird, dass sich unter den — offiziellen, schriftlich fixierten! — Be- dingungen, unter denen die Hilfe ge- währt werde, nichts befände, was So- zialisierungsmassnahmen unmöglich mache, so ist das nur dann eine Mög- lichkeit, wennn man die Frage bejaht, ob Amerika entschieden Sozialistische Massnahmen zulassen würde. Amerikas Stellung im Mechanismus des Marshallplans ist so stark, dass, es DAS ANDERE DEUTSCHLAND dem sie — ebenso, wie das in dem obenstehenden Artikel geschieht — auf Fritz Sternberg Bezug nimmt. Der Artikel beschäftigt rch mit dem kommunistischen Staatsstreich in Prag und gibt den Amerikanern . und Engländern zum greisen Teil die Schuld daran. Wie seinerzeit die Tschechoslowakei in München Hitler ausgeliefert worden sei, wie man frü- her den demokratischen Ministerprä- sidenten Michael Karolyj niaht unter- stützt habe, um dann nach dem Ende %er Rätediktatur mitdem Horthyregi- me völlig zufrieden zu sein, so habe man Benesch und ^lasaryk nicht un- terstützt, um jetzt Krokodilstränen beim Sturz der tschechoslowakischen Demokratie *zu weinen Freda Kirch- -wey stellt dann die Frage, ob es denn wirklich die amerikanische Aufgabe sei, die demokratischen Kräfte in je- dem Lande zu schwächen oder offen zu bekämpfen und so den Weg für die Diktatur zu bereiten, um dann, wenn es so weit gekommen sei, zu lärmen, zu protestieren und das Opfer zu ta- deln, dass es nicht tapfer standgehal- ten hätte. Dann heisst es weiter: "Es gibt nur einen Weg, das Vor- dringen des Kommunismus und der Macht Moskaus in Europa aufzuhal- ten. Es ist der Weg, den Fritz Stern- berg in seinem neuen Buch "Wie kann man die Russen ohne Krieg auf- halten?" beschrieben hat. Ueberzeu- gond und in gedrängter Sprache ar- beitet Sternberg die These aus, die er oft in "The Nation" vertreten hat: Der Vorkriegskapitalismus in EUropü ist bankrott; auch mit amerikani- schem Geld kann er nicht wiederher- gestellt werden, seit seine wesentli- chen Grundlagen, das Kolonialsystem und die billige Arbeit zerstört sind; es wäre notwendig,' positiv die Auf- richtung des demokratischen Sozia- lismus in jeinen. geeinten Europa zu fördern, statt ihn zu verhindern oder nur zu tolerieren. Nur so können ame- rikanische Energie und Geld eine le- bensfähige Wirtschaft schaffen und dem Frieden dienen. Das ist in der Tat die Lehre, die uns die Tschechoslowakei gibt. Wir rüsten uns zum Krieg mit Russland; wir bewaffnen unsere eigenen Satel- liten, um die Position in Griechen- land gegen die Satelliten Moskaus zu halten; wir schicken Flugzeuge und Geld, damitf Tschiangkaischek sich gegen die Kommunisten behaupten kann. Wir haben der Tschechoslowa- kei Kredite verweigert aus Angst, dass sie irgendwie Moskau oder dem Vordringen des Sozialismus dienen könnten. Wir unterstützen die Reak- tionäre in Italien und haben den französischen und italienischen Re- gierungen den Auftrag erteilt, die Kommunisten hinauszuwerfen — im Namen der Demokratie. Wir schütten Gold in die Schatzkammern gieriger arabischer Herrscher. Wir bringen die alten deutschen Industriellen wieder an die Macht an der Ruhr, um den Weg für künftige Investitionen Wall Streets zu ebnen. Aber wo auf dem Erdenrund werden Amerikas Kraft und Reichtum verwendet tax Be- kämpfung der klerikalen Reaktion, der monarchistischen Korruption, des Grossgrundbesitzes und des Grosska- pitals? Seit wir die UN umgebracht haben, ist der Marshallplan der einzige po- sitive Vorschlag, aus dem sich ein po- sitives Instrument zum demokrati- schen Wiederaufbau Europas und Asiens machen liesse. Aber er lässt sich auch zur Unterstützung der Re- aktion in Westeuropa verwenden — und damit würden einer eventuellen kommunistischen Herrschaft weit die Wege geöffnet werden—, wenn unsere Führer nicht etwas aus der tschechi- schen Lektion lernen. Sternbergs ein- drucksvolles Buch sollte in die Hände aller Staatsmänner und Publizisten kommen, die aus Angst vor dem Kommunismus hastig eine Maginotli- nie aus Geld und Kanonen bauen. Es gibt ihnen nicht den simplen Rat, freundlich gegen Russland zu sein, sondern einen konkreten und sub- stanziierten Plan, wie den demokrati- schen Energien der Welt die nötige Stärke gegeben werden kann, um dem kommunistischen Druck zu widerste- hen und der entgegengesetzten, im Westen sogar gefährlicheren, Drohung der faschistischen Reaktion." Ist Freda Kirchweys Artikel nicht • selbst ein ausreichender Beweis dafür, dass die Hoffnung trügerisch ist, Amerika könne zulassen, dass der Marshallplan in den Dienst des sozia- listischen Aufbaus in Europa gestellt werden könnte? Agrarfrage und Landarbeiterbewegung in Italien (Schluss) Grundlage der notwendigen Agrarreform Das Kernproblem der italienischen Agrarfrage ist aber nicht durch Auf- teilung der Latifundien zu lösen. Die meisten grossen Güter des Südens rentieren sich überhaupt nur durch Ausbeutung. Sie parzellieren hiesse den neuen Besitzer zu seinem eignen Ausbeuter machen. Ein paar Hundert Taglöhner können aus einem Gut wohl einen hübschen Profit für einen Besitzer herausschinden, aber aus ei- nem Hundertstel des Bodens ebenso- wenig ihr Auskommen ziehen wie heute. Diese grossen Güter müssen von Konsortien als Komunal- oder Provinzialbesitz durch Ausschüsse der sie Bearbeitenden verwaltet werden, Bewässerung, Strassen, Transportmit- tel, für die der Privateigentümer kein Interesse hatte, sind viel ausschlagge- bender für die Beseitigung der Aus- beutung als die Eigentumsverhältnis, se, Mit de: Enteignung allein wäre garnichts getan; sie würde nur die Grenzen zwischen den Gütern aufhe- ben, die immer einem zweckmässigen Strassen- und Transportwesen hin- derlich sind. Die soziale Schädlichkeit dieser Latifundien kann nur durch Zusammenlegen, nicht durch Zerstük- kelung ein Ende finden. Anders steht die Sache mit den grossen Gütern im Norden und Nord- osten, die ein wirtschaftlich ausge- wogenes Ganze bilden. Deren Frage löst sich durch genossenschaftliche von Oda Olberg Bewirtschaftung, etwa nach dem Mu- ster von Molinella. Für die Pächter und Halbpartner würde die Gewähr langfristiger^. Besitzes — etwa der 99 Jahre der Emphytheusis — und Ueberführung des Eigentums an die öffentliche Hand, mit Pachtbeträgen, die der Ertragsfähigkeit, den Miss- ernten usw. Rechnung trügen, eine Lösung bedeuten. Aber wenn man die Frage des Grossgrundbesitzes und der mittleren Betriebe im Sinne einer sozialisti- schen Ordnung auf der angedeuteten Linie als lösbar gelten lassen will, so tritt erst die viel kompliziertere Fra- ge des Kleingrundbesitzes in ihrer ganzen Bedeutung hervor. Sie Vird durch die Enteignung der Grundbe- sitzer nicht gelöst und nicht einmal einer Lösung näher geführt. Rein zah- lenmässig kann man sagen, dass sich ein Ausgleich vollzieht zwischen dem, was die einen zuviel und die andern zu wenig hatten. Aber das läuft auf eine Rechenspielerei hinaus. Die ent- eigneten Ländereien würden ja den bisher landlosen Tagelöhnern überge- ben, dienen also nicht dazu, die win- zigen Bauerngüter zu vergrössern, de- ren Besitzer nicht leben und nicht sterben können- Es gibt in Italien 909.782 landwirtschaftliche Betriebe mit weniger als einem ha Land. Was haben diese Besitzer von einer ge- werkschaftlichen Organisation zu er- warten, und an wen können sie ihre Forderungen richten? Niemand beu- tet sie aus, niemand profitiert von ihrer Ueberarbeit. Sie könnten die Jahrtausende alte Forderung der "Seisachteia", des Schulderlasses, an die Behörden richten, denen keinerlei Recht zusteht, einzugreifen. Man sagt wohl, dass da nur die fortschreitende Industrialisierung Ab- hilfe schaffen könne. Das bedeutet Landflucht und wäre eine Lösung der Frage des Kleingrundbesitzes wie das Köpfen ein Mittel gegen Kopfschmer- zen ist. Der Faschismus hatte auf dem Ver- ordnungswege die Freizügigkeit prak- tisch aufgehoben. Trotzdem hat sich unter seinem Regime das Land ent- völkert auf Kosten der grossen Städte, die Mussolini als "Geschwülste im Körper der Nation" bezeichnet hatte. Die durch die Geldentwertung verelen- deten und durch die Unterbindung" der Saisonauswanderung nach Frank- reich, der Schweiz und Deutschland zur Landflucht getriebenen Kleinbau- ern der Alpentäler vermehrten die Ar- beitslosigkeit in den Städten. Das be- deutet aber durchaus nicht eine frei- williges Abwenden vom Landleben. Es bedeutet lediglich, das ein Fetzen Land, aus dem die härteste Arbeit nicht den Unterhalt ziehen kann, dea Besitzer vom Elend der Scholle in das Elend der Fremde vertreibt. Von al- len Ländern Europas kann es sich Italien am wenigsten leisten, Land brach zu legen. Für diese winzigen Bauernhöfe müssen kommunale Aus-« » DAS ANDERE DEUTSCHLAND schüsse eingesetzt werden, die das Zusammenlegen zu Einheiten organi- sieren, auf denen eine Familie ohne Ausbeutung leben kann. Aua dem ILand mag fliehen, wer des Ackers mü- de ist, und wen ein weiterer Hori- zont lockt Um diese auszusondern aus denen, die mit genügend Grund und Boden, menschenwürdiger Wohnung, Anteil an den heutigen Bildungs- und Zerstreuungsmöglichkeiten das Bauerleben vorziehen, ist die Aussicht auf eine Hebung des Dorfes zu bieten und dessen Organisation in die Hän- de der Beteiligten zu legen. Die Ab- wanderung der Dorfmüden erleichtert die Aufgabe. Die Kleingüter, die lebensfähig sind chne Ausbeutung ihrer Besitzer, dürfte keine sozialistische Ordnung gewaltsam enteignen und zusammen- legen. Sie würde dadurch einen de- mographisch und. volkswirtschaft- lich wertvollen, nach Millionen zäh- lenden Teil der Bevölkerung in die Arme der Reaktion treiben. Die Ge- staltung der Besitz- und Anbauver- ' hältnisse der t'urch die Bodengestal- tung auf Kleinbetrieb angewiesenen iLandteile müssen in die Hände der kleinsten wählbaren Verwaltungsein- iheiten, der Munizipien, gelegt wer- den. Diese müssen gesetzliche Befug- nisse haben, die heute den Provinzen und der Zentralregierung vorbehal- ten sind. Von nicht sozialistischer, aber un- serer Bewegung nahestehender Seite ist eine Lösung der Agrarfrage Ita- liens vorgeschlagen worden, die auf ei- ne Lösung der sozialen Präge der Halbinsel abzielt. Curio Chiaraviglio, Enkel des langjährigen Ministerpräsi- denten Giolitti, hat unter dem Titel "II Lavoro e la Propietä universale" (Arbeit und Uni versaleigen tum). Bue- nos Aires 1946, ein Buch veröffentlicht, •das die Forderung vertritt, in Italien schrittweise soviel Land zu enteig- nen, dass jedem, der eine Familie gründet, eine Heimstatt geboten wer- den kann. Die Mittel, eine Wohnung darauf zu errichten und das Land zu bewirtschaften, werden vom Staate beigestellt und sind zusammen mit dem Bodenpreis in Zertifikaten für geleistete Arbeit abzuzahlen, was nach den Berechnungen des Autors von einem unqualifizierten Arbeiter in 8 Jahren 4 Monaten, von einem Buch- halter in 3 Jah?en 4 Monaten und von einem Ingenieur in 2 Jahren 1 Monat geschehen kann. Das so jedem, der es verlangt, auch dem Ausländer, gebotene Land nennt der Autor "Uni- tü vitale". Es soll eine Mindestfläche von 3000 m2 umfassen, genug um die Familie mit Obst und Gemüse zu versorgen, die Kinder mit Spielraum und die Erwachsenen mit Gartenar- beit in der Freizeit. Italien hat 28 Millionen ha Acker- und Waldland. Um für seinen zehn Millionen Fami- lien die Heimstatt zu geben, genügten 5 Millionen ha Rein zahlenmässig ist also die Sache möglich. Es ist sogar möglich, dass die "chronischen Stadt- menschen". deren Widerstreben Chia- raviglio in Anschlag bringt, nicht sehr zahlreich wären. Der Italiener liebt das Land,-, vielleicht gerade, weil ihn seine Geschichte in Steinmauern auf geringem Raum zusammengepfercht hat. Um seine Arbeitsstätte von sei- ner Heimstatt erreichbar zu machen, muss ein riesiges Verkehrssystem aus- gebaut werden, dessen Mittel umsonst zur Verfügung stehen. Das ist nicht so phantastisch, wie es auf den ersten Blick scheint; die Abschaffung der Brücken- und Wegzölle ist gewiss auch seinerzeit manchem utopistisch vorgekommen. Selbst die Frage der Geldmittel schrumpft zusammen, wenn man sich die Milliarden ins Gedächtnis ruft, die für Kriegsrü- stungen und Kriege aufgebracht wur- den. Aber wo ist die Macht, die diese Milliarden den Besitzenden abnimmt, denen an einer Heimstatt für sich nichts gelegen ist, die aber in einer Heimstatt für alle mit Recht das En- de der Ausbeutung befürchten müss- ten? Eine wesentlich erweiterte Autono- mie der Gemeinden könnte den Ver- such iro Kleinen erlauben. Dei Ge- gensatz zwischen Sozialismus und Kapitalismus besteht ja nicht in un- serer Stellung zum Eigentum der Produktionsmittel, von denen der Grund und Boden das Ursprünglich- ste ist, sondern in der Ablehnung der Ausbeutung durch den Zwang, den der Eigentümer auf die ausübt, die nichts zu eigen haben. Nach einem einheitlichen Plan, von der Zentralregierung ausgearbeitet und durchgeführt, wird man die For- derungen der italienischen Landarbei- ter nie verwirklichen. Schon alleirf Bodenformation und Klima, sowie der eingeborn e Individualismus der Ita- liener widersetzen sich dem Ueber- einen-Kamm-geschoren werden. Sache der Zentralregierung ist das Ver- kehrswesen. Sie hat die Bestimmun- gen des Zivilrechts über Enteignung, Erbrecht, Kauf und Verkauf von Grund und Boden den neuen Forde- rungen anzupassen, den Gemeinden weitestgehende Autonomie zu geben und die Kontrolle über sie nicht der Exekutive, sondern gewählten Aus- schüssen der Regionen zu übertragen. , Ligurien hat 264, Sardinien 40 Ein- wohner auf den km2. — das sind die Extreme der Bevölkerungsdichtigkeit. Lokale Autonomie ist das dringendste Heilmittel. Aber auf dem italienischen Volke, wie auf allen Völkern, lastet eine Machtschicht, die keine Notwendig- keit irgend eines Heilmittels aner- kennt. Ihr geht es gut. Sie wird frei- willig nichts abtreten, aber dem Druck von unten weichen. Und um diesem Druck Macht und Stosskraft zu ver- leihen, stark genug, nationalen und internationalen Widerstand zu bre- chen. muss das ganze Proletariat ei- nig sein und wissen, was es will; nicht auf Formeln eingeschworen sein, sondern sich auf eignes Ver- ständnis und eigne Erfahrung stüt- zen; und mit den Feinden rechnen, die Molinella zerstört haben. Was dort erreicht und abgewürgt wurde, se? der Landarbeiterorganisation Vor- bild, Ansporn und Warnung. Frontkämpfer für die Reaktion Unter diesem Titel schreibt Constan- tine Poulos in „The Nation", dass vor mehr als zwei Jahren Emigranten aus dem Osten Europas den Amerikanern die Schaffung einer anbikommunisti- schen „Bauern-Internationale" vorge- schlagen haben, ein Plan, den man aber als inopportun nicht durchge- führt hat. Jetzt sei aber so etwas wie eine reaktionäre Grüne Internationale in Washington vereinigt. Dort hätten sich zusammengefunden: Mikolajczek aus Polen, Ferenc Nagy Von der unga- rischen Kleinbauern-Partei, Vlatko Machek, der frühere Vorsitzende der Kroatischen Bauernpartei, Milan Gavrilowic von der Serbischen Agrar- Partei, Georg! Dimitrow von der Bul- garischen Agrarischen Union und Gri- gcr Niculescu-Buzesti von der rumä- nischen Nationalen Bauern-Partei. Sie seien alle unter Beseitigung aller bürokratischen Schwierigkeiten rasch und bequem nach Washington geflo- gen. Das Gerüst der Bauern-Int ernatio- nale sei von ihnen fertiggestellt wor- den. Hearsts Internationaler Nachrich- ten-Dienst sei für sie tätig; die „Stim- me Amerikas" verbreite ihre Reden durch das Radio Consfcantine Poulos* beurteilt die Chancen dieser Grünen Internationale folgendem) assen: * „Als kurzfristige. Strategie des kal- ten Kriegs ist Washingtons Unterstüt- zung der Bauern-Internationale ge- schickt. Da die Bauern in allen ost- europäischen Ländern die zahlreich- ste Klasse sind, besitzt die Bauern-In- ternationale eine offensichtliche brei- te Basis... Aber die Unterstützung der Bauern-Internationale kommt fünfundzwanzig Jahre zu spät. Meh- rere Jahre nach dem ersten Weltkrieg repräsentierten die Bauernparteien in Polen, Rumänien, Kroatien und Bulga- rien wirklich die Volkskräfte. Da sie in keiner Welse vom Westen Unter - tützung empfingen, wurden diese Bau- ernbewegungen durch Militärdiktatu- ren brutal niedergeschlagen, und als sie wiedererstanden, hatte sich ihr Cha- rakter völlig gewandelt. Ihre F'Uirer waren jetzt Rechtsanwälte, Professoren und kleine Kaufleute. Mikolajczyks Polnische Bauern-Partei wird im „Po- litischen Handbuch der Welt'' vom Jahre 1946 beschrieben als eine Par- tei im Interesse von Bauern, Kauf- leuten und Intellektuellen der länd- lichen Distrikte". Die revolutionären Ziele der Bauern-Partei hatten sich verflüchtigt, sie waren zu bürgerlichen Nationalisten geworden. Unvermeid- lich machten die städtischen Führer dieser Bewegungen gemeinsame Sa- che mit der herrschenden Klasse bei deren Angriffen gegen die Arbeiter. Hugh Seton-Watson schrieb: „Es war die Nationale Bauernpartei, welche die Streiks der Bergleute und Eisen- bahner 1929 und 1933 in Rumänien unterdrückte. Machek und Gavrilo- »AS ANDERE DEUTSCHLAND vich, (Jugoslawien) billigten die Ver- haftungen der Kommunisten 1939-41. Eckhardt (Ungarn) schlug das Aner- bieten eines politischen Bündnisses mit den Sozialisten ab". Am Ende des neuen Kriegs wieder- holte sich das Vorkriegsbeispiel in Rumänien, Polen und Ungarn. Die Bauernparteien hiessen in ihren Rei- hen Massen von städtischen Elemen- ten willkommen einschliesslich der Reaktionäre und Faschisten, deren frühere politische Organisationen durch die Revolution aufgelöst wor- den waren. So war es unvermeidlich, dass die treibende Kraft dieser Par- teien nicht die politisch unvertrete- nen und ausgebeuteten Bauern, son- dern die extreme, antisemitische und nationalistische Rechte war, die aufs neue zu Rassenhass, Rache und Feind- schaft gegen Russland hetzte. Die nun folgende Entwicklung ist oft beschrieben worden. Statt einer konkreten fortschrittlichen Politik, welche Arbeiter und Bauern zu akti- verem Widerstand gegen die stalini- stische Taktik hätte vereinigen kön- nen, passten diese sogenannten Bau- ernparteien ihre Programme einer Sozialreform an, wie sie von ihrem rechten Flügel gefordert und von eng- lisch-amerikanischen Diplomaten und Agenten in Osteuropa gefördert wur- de. Das war ein verhängnisvoller Irr- tum und trug lediglich zur Stärkung der Kommunisten tmä ihrer Verbün- deten bei, deren Kredit wuchs, weil sie sich für die fundamentalen Reformen einsetzten, die gleichermassen von Ar- beitern und Bauern verlangt wurden. Es ist sehr zweifelhaft, dass die „Bauernführer" in Amerika erfolgreich als Symbole des Widerstands gegen den russischen Druck verwendet wer- den können. Nrchdem sie sich bereits zu Hause kompromittiert haben, wer- den sie als komfortable Emigranten in Washington jeden Schatten von Einfluss verlieren. Die Leiter der Grü- nen internationale des Staatssekreta- riats des Aeusseren werden bald nur noch Namen im Programm der „Stim- me von Amerika" sein. Pädagogische Literatur und pädagogische Zeitschriften in der deutschen Ostzone Ein Gebiet,1 auf dem die Ostzone, so weit wir das hier übersehen können, der Wesztone weit voraus ist, ist das der Schule und Volksbildung. Doris Dauber, die früher in unserer Mitte tätig war, und die heute in dem mass- gebenden pädagogischen Verlag der Ostzone "Volk und Wissen" in Dres- den angestellt ist, schreibt uns dar- über: "Bei dem Verlag "Volk und Wis- sen" ist nicht nur die gesamte Schul- buchproduktion für die Einheitsschu- le zentralisiert, ihr Veriagsprogramm umfasst auch alles, was zur Erwach- senen- und Lehrerbildung gehört, wo. bei den Bedürfnissen der Neulehrer, die grösstenteils nicht mit eigenen Bücherbeständen versehen sind, be sonders Rechnung getragen wird. Demzufolge ist das Verlagspro- gramm sehr umfangreich. Neben den Lehrbüchern für sämtliche Fächer der Grund, und Oberschule erscheint eine Sammelbücherei, die in die bei- den Gruppen "Dichtung und Wahr- heit" und "Natur und. Wissen" geteilt ist und auf je 32 Seiten guten Lese- stoff aus der Weltliteratur vermittelt, namentlich solchen, der der demokra. tischen Volkserziehung dient. Diese Hefte sollen auch als Ersatz.für ge- eignete Lesebücher der Oberstufen Verwendung finden. iJine biographi- sche, eine geschichtliche und eine kulturpolitische Reihe der Sammel- bücherei ergänzen diesen Lesestoff. Besondere Aufmerksamkeit widmet der Verlag dem Fachbuch, das den Arbeitern der verschiedenen Berufe ihr fachlich notwendiges Wissen ver- mitteilt und in der Fach- und Be- rufsschule, diesen wichtigen Teil der Einheitsschule, Verwendung^findet. Die Verlagsabteilung "Pädagogik" gibt in "Lernen und Lehren" metho- dische Schriften für lernende Lehrer, namentlich für den Neulehrer her- aus. Eine andere Schriftenreihe die- ser Abteilung, "Blätter zur Gegen- wartskunde" vermittelt aktuelle Stof. fe für den zeitnahen Unterricht. Von den "Pädagogischen Klassikern der Weltliteratur" sind bis jetzt Werke von Pestalozzi und Hildebrand ver- öffentlicht worden, während "Die grosse Unterrichtslehre" von vorne, nius demnächst erscheinen wird. In der fremsprachlichen Abteilung wird Unterrichtsmaterial für Lehret vnd Schüler in russisch, englisch und französisch bearbeitet. > Eine grössere Anzahl Landkarten, auch die methodisch neuen Umriss- karten, mit deren Hilfe die Kindel zum Selbständigen Arbeiten erzogen werden, geben dem Lehrer ein wert, volleh Unterrichtsmittel in die Hand. Nebe» dieser umfangreichen Pro- duktion erscheinen in "Volk und Wis. sen" neun Zeitschriften, die fast alle Probleme des Bildungswesens an- schneiden. "Die ABC-JÜitung" ist für die jünghten Schüler gedacht. Bisher sind sieben Nummern erschie- nen. "Die Schulpost" wird von den älteren der Grundschule gelesen. "Pä. dagogik" und "Die neue Schule" be- fassen sich mit theoretischen und praktischen Fragen der Pädagogik. "FORUM" behandelt Hochschulpro- bleme und stellt gleichzeitig für die Hochschule wichtige Fragen zur Dis. kussion- Der Aufgabenbereich der beiden Zeitschriften "Der Volksbiblio. thekar" und "Volkshochschule" geht aus den Titeln hervor. Eine weitere Zeitschrift "Funk und Schule" bringt zu jeder-Sendung des regelmässig stattfindenden Schulfunks »inen ein. führenden oder erläuternden Artikel. Einige Zahlen sollen über das bisher erreichte Rechenschaft geben. Von der Gründung des Verlags im Okto. ber 1945 an bis zum 10. Oktober 1947 wurden ausgeliefert: 26 Millionen Schulbücher, davon von der Rechen- und Lesefibel je eine Million, IL Mil- lionen pädagogische Schriften, 23 Millionen Schulschreibhefte, 12 Mil- lionen Zeitschriften. Der Verlag ver- lionen Zeitschriften. Der Verlag ver. öff entlichte in den beiden ersten Jahren seines Bestehens fünfhundert Titel, denen ungefähr zweihundert neue im laufenden Geschäftsjahr hinzugefügt werden sollen..." Uns liegen Hefte der. folgenden Zeitschriften vor: Die neue Schule, Pädagogik, Berufschulbildung, Forum, Funk und Schule. Sie zeigen, dass in der Ostzone im wesentlichen die Forderungen ver- wirklich werden, die in den Zeiten der Weimarer Republik erhoben wur. den von den Arbeitgemeinschaften der sozialdemokratischen Lehrer und der Kinderfreunde, deren gemeinsame Zeitschrift "Die Sozialistische Erzie- hung" der Unterzeichnete damals re. digierte, sowie von der freien weltli- chen Schulbewegung, deren Vorstand der Unterzeichnete angehörte. Das Niveau der Zeitschriften ist recht hoch. Sie sind nicht dogma« tisch und engherzig. Sie sind lebendig, lassen verschiedene Meinungen zu Worte' kommen, auch bürgerlich s Pädagogen und Soziologen; sie dis- kutieren und re^en zu eigenem Nach, denken an. Als Beispiel dafür, wie weit der Rahmen gespannt ist, seien einige Themey aus "Funk und Schule" an- gegeben : Minnegesang, Robert Schumann, Stefan Zweig, Vincent van Gogh. In der wissenschaftlichen Zeitschrift "Pädagogik" erfahren Philosophen wie Dilthey und Sozio- logen wie Max Weber gründliche und keineswegs nur kritisch-ablehnende Würdigung. August Siemsen Antikommunisttoche Blüten Der M-Plan war, wie wir sofort fest- gestellt haben, eine Fälschung. Bevin in England und mit noch absoluterer Sicherheit Schumacher in Deutsch- land erklärten ihn als echt. Nunmehr Ist er als Fälschung nachgewiesen worden. Der Antikommunismus darf eben nicht jede vernünftige Ueberlegung zum Schweigen bringen, wie das auch beim Aufstand in Bogot& der Fall ist. Die Ermordung des lin- ken Führers Gaitan, und die spontane Empörung der Massen zu einem kom- munistischen Komplott zu stempeln das ist allzu unmöglich. Aber zur Steigerung der Bolschewistenpsychose kann es. vielleicht doch beitragen. AS ANDER? DCUTSCNIAND DEUTSCHLAND Ausfria 2064 T. A. 72-6058 Buenos Aires HAUPTGESCHAEFTSSTELLEi AUSTRIA 2064, T. A. 72-6058 Buenos Aires (U-Bahnetatleei Agilere an der Palermo-Streek«) geüffnet Montag ble Freitag von 16 30 bia 19 Uhr) . OEL-FETT-PAKET ca. 4.1 kg brutto 1 Kanne Speiseöl Ia. Qualität, ca. 1 Liter 3 Dase Speisefett, Da. Qualität, ca. 1.2 kg brutto 1 Dose Margarine, Ia. Qual., es. ■ kg. brutto (830 g netto). 1 Dose Schweineschmalz, Ia. Qusl.. ca. 550 g brutto Auslieferung nicht vor Ende April 1948 Preis: ? 30.—. (Mitglieder $ 27.50) ZUCKERPAKET ca. 6 kg brutto *5 kg Ia. Zucker Preis; $ 10.80. (Mitglieder % 9.90) KAFFEEPAKET ea. 6 kg brutto 3 kg Rohkatfee 1,5 kg Zucker solange Vorrat Preis: $ 21.60. (Mitglieder $ 19.80) STANDARDPAKET ca. 6,2 kg brutto 1 Dose Butter, ca. 500 g brutto 1 kg Zucker 1 Dose Konfitüre, ca. 550 g brutto 1 Dose Röstkaffee, ca. 500 g brutto 1 Dose Kondensmilch, ungezuckert, ca 450 g brutto I Dose Stärkungsmittel, ca. 500 g (Frühstücksgetränk, enthaltend: Ka- Kao, Traubenzucker, Lecithin Vita- mine und andere Aufbaiutoffe) Ui kg Reis Vi kg Teigwaren Vi kgWeissmehl V2 kg Haferflocken 200 g Schokolade JiO Tabletten Sacharyi Preis: % 30.—. (Mitglieder $ 27.50' REISPAKET ca. 6 kg brutto * kg Reis In Baumwollsäcklein. das sich zur Herstellung eines Handtuches eignet. i\ 1 Dose Tomatenpur6e, ca. £00 4 brutto Prris:: $ 14.4t (Mitglied r J 13.20) SCHOKOLADEPAKET ca. 2,3 kjT brutto *• 2 kg beste holländische SrhoKoiade "Kwatta". 300 Täfelc'en Preis: | 21.60. (Mitglieder $ 19.80) WOLLPAKET solange Vorrat 600 g Strickwolle, (reine Wolle» für Pul- lover und Strümpfe 1 Gummischlüpfer (Hüftgürtel mit Strumpfhalter) gang- bare Grösse Preis: 5 30.—. (Mitglieder $ 27.50) SONNTAGSPAKET ca. 3.8 kg brutto 1 kg Rohkaffee V2 kg Kakao, ungezucker» 1 l'g '^uckpr 250 s Schwarztee 1 Dose Kondensmilch, ungezuegert,. f a, 450 g brutto Preis: $ 19.20 .(Mitglieder $ 17.60) HAUSHALTPAKET ea, 10 kg brutto 4 kg Wetssmehl 1 kg Teigwaren 1 Dose Margarine Ia. Qualität ea. 1 kg brutto l ig Zu 350 g brutto ungezuckert. Zucker 1 Pose Konfitüre, ca 1 Dose Kondensmilch ca. 450 g bruttp 2 Dosen Sahne a ca. 220 4 brutto oder 2 Dosen Kondensmilch a ca 450 g brutto 400 g Schokolade Preis: $ 36.—. (Mitglieder $ 33.—) SCHUHSOHLENPAKET ea. 1 kg brutto 1 Platte PBRMA-Sohlenmaterlal, wasserdicht und ausserordentlich dauerhaft ca. 34 » 40 cm. 1 Tube Klebstoff 12 Sohlenschoner uilt Nägele 1 Streifen Glaspapier 1 Gebrauchsanweisung * Preis: $ 12.— (Mitglieder * 11.—) KONSERVENPAKET ca. 6 kg brutto 1 Dose Schweineschmalz, ea. 1 kg brutto 1 Dose Margarine, ca. 1 kg brutto (830 g netto) 1 Dose Leberpastete, ca. I bel der Wert des neuen Paketes dem früheren ent- spricht. VERSANU Der Versand erfolgt in all* Länder Europas ohne besonderen Portozuschlag. Die Pakete werden dem Empfänger durch unsere Depots persönlich ausgehändigt oder per Post in die Wohnung gesandt. Die Zusendung per Post erfolgt in Deutschland und Oesterreich gegen Erhebung einer geringen Nachnahmegebühr, da der Paketempfänger hierdurch »Hein eine Si- cherheit für die Zustellung des Paketes erhält. VERSICHERUNG Die Pakete sind voll versichert. Wir haften daher für das Paket bis ur persön- lichen Uebergabe an den Empfänger. Bei Totalverlust wird sofort ein Ersatzpaket geliefert. Teilverlust muss durch ein Protokoll der Jeweiligen Post- oder Verteilungsstelle festgestellt werden. Der festgestellte Schaden wird an den Auftraggeber vergütet. PAKETE AN KRIEGSGEFANGENE Pskete an Kriegsgefangene werden auf dem normalen Postwege beföArt. Wir über- nehmen Jedoch nur die Haftung bis zur Ablieferung des Paketes anlie Lagerkom- mandantur. ANFRAGEN UND KORRESPONDENZ Bei Anfragen bitten wir, das Datum der Einzahlung, den bestelltenTPakertyp mit Nummer, sowie die genaue Adresse des Bestellers und des Empfängers anzugeben. Anfragen über die Auslieferung von Paketen können nicht vor Ablauf od 8 Wo- chen seit Aufgabe der Bestellung beantwortet werden, da wir erst nach dieser Frist die Empfangsquittungen von unseren Depots zurückerhalten. Reklamationen, die nach Ablauf von 8 Monaten seit Auftragserteilung erfolgen können nicht mehi berücksichtigt werden. BEMERKUNGEN ' Von den Absendern selbst zusammengestellte Pakete können wir leider nicht ver- mitteln. Kleider, Schuhe, Wäsche. Medikamente, Briefe usw. vermitteln wir nicht. Für Spenden, die uns für Freipakete an Bedürftige überlassen werden, sprechen wir unseren herzlichen Dank aus. Dm "Deutsehland-Hilfswerk" ist das älteste Liebesgabenunternehmen auf rein eharitativer Grundlage, Sein Ziei ist: die Not möglichst vieler Hungernden su lin- dern. Es will helfen — nicht profitieren! Sein Reinertrag wird ausschliesslich für Hilfsaktionen verwendet! Die angeführten Preise sind Netto-Preise. Der bisherige Aufschlag von 10 % kommt 1» Fortfall. DAS ANDERE DEUTSCHLAND AUFBAU IN BIELEFELD In dem uferlosen Meer von Elend und Verzweiflung in Deutschland gibt es einige Hoffnungsinseln, wo ein gu- ter Anfang zum. Wiederaufbau ge- macht wurde. In der Stadt von llO.OGO Einwohnern waren 12.000 von ihren 10.000 Häusern zerstört. Der Bürger- meister Ladebeck, ein früherer Leh- rer, ist Sozialist. Auf seine Einladung bin besuchte ich Bielefeld. Wer aus einem Land wie der Schweiz, meinem Heimatland, kommt, kann sich kaum die Schwierigkeiten vorstellen, die sich jener Aufbauar- beit in Deutschland entgegenstellen, Abgesehen von dem Mangel an Ar- beitskräften fehlt es auch an Loren, Petroleum, Schuhen, Kleidung und vor allem an Nahrungsmitteln, die die nötigen Kräfte zur Arbeit geben Darin bildet Bielefeld keine Ausnah- me. Aber etwas gibt es in diese! Stadt, an dem kein Mangel ist, und aas ist der Mut und die Energie des Bürgermeisters und seiner Kollegen Sie arbeiten Tag und Nacht, um in das Chaos Ordnung zu bringen und der Bevölkerung zu helfen. Noch mehr, sie arbeiten ohne Korruption und an- dere zweifelhafte Praktiken, die heu- te fast allgemein als eine selbstver- ständliche Sache angenommen wei- den. Was wurde in Bielefeld getan? Die lokalen Behörden gaben sich nicht damit zufrieden, den Schutt aus den Hauptstrasstn und von den Plätzen fortzuräumen. Sie entschlossen sich auch die losen Steine aus den Hau. serruinen und den völlig zerstörten Stadtteilen wegzuschaffen, und da- mit die Möglichkeit zu beseitigen, dass der Schutt auf die Trümmer- hausen geworfen würde, was d e Ge- fahr von Epidemien erhöht und die allgemeine Unordnung begünstigt ha. ben würde. Aber die Arbeitsämter konnten keine Arbeiter .liefern. Eo wurde ein Aufruf an alle männlichen Einwohner zwischen 16 und 60 Jah- ren erlassen, die gesund waren, Un- ter Aufsicht von Experten wurden Gruppen für Strassen- und Fabrik, reinigung gebildet, um aus dem Schutt als noch brauchbare Mate- rial (Ziegel, Eisen, Holz usw.) aus- 2USondern. Der restliche Schutt wur- de in Eisenbahnwaggons verladen, um entweder in Ziegelwerke geschickt oder irgendwo ausserhalb der Stadt in Gruben und Löcher gefüllt zu werden, und damit den Grund für neues Acker- und Farmland vorzube- reiten. Aus den zertrümmerten Stei- nen wurden neue Ziegel und Steine hergestellt, natürlich mit Hilfe von Zement. Der aber war auch nur in geringen Mengen vorhanden- Darum beschloss man, einen alten Steinbruch wieder zu eröffnen, und im Austausch für die Pflastersteine, die man aus ihm förderte, erhielt man Zement Auch die Arbeiten im Steinbruch wur- den von Freiwilligen ausgeführt. Zu- erst wurden die Häuser mit leichten Beschädigungen repariert. Jetzt aber arbeitet man an den Häusern, die zu 40 Prozent beschädigt sind. Die Hälf- te aller beschädigten Häuser sind von Mascha Oettli wieder für den Gebrauch fertigge- stellt, und 80 neue Häuser werden in Kürze erbaut sein. Im vergangenen Herbst wurde beschlossen, die Spa renburg — ein berühmtes Landschloss — als Jugendherberge von jungen Menschen wieder aufzubauen. Die Beschaffung von Heizmateriaj war ein anderes dringendes Problem Man leidet fast schlimmer unter Käl- te als unter Hunger. Die offizielle Ra- tion von Heizmaterial ist völlig unzu. reichend — zweieinhalb Zentner Bri- ketts fiir den ganzen Winter. Die Stadt erhic't die Erlaubnis, in einem siebzig Kilometer entfernten Wald Holz zu fällen. Es gab unendliche Schwierigkeiten zu überwinden, um Handwerkszeug und Transportmög. iichkeiten zu erhalten, aber schliess- lich konnten jedem Haushalt drei Zentner Holz zugeteilt werden. Eini- ge® Holz wureje zur Herstellung von Schuhen benützt, um dem furchtba- ren Mangel an Schuhwerk abzuhel. ftn. Aber trotz aller Anstrengungen war nicht genug Heizmaterial für den Winter vorhanden. Die Verwal- tung versuchte auf alle Weise nach anderen Möglichkeiten. Endlich ge- lang es, durch Auswaschen des schlammigen Bodens eines Flusses im Kohlenbezirk Schlammkohle herzu- stellen, welche mit anderem Heizma- terial gemischt, Wärme produziert. Freiwillige aus vielen Fabriken, dar- unter viele Gewerkschaftler, bildeten zusammen die "Schlammkohlenbriga. de". Sie taten diese schmutzige und unangenehme Arbeit aus einem star- ken Gefühl für den Dienst an der Allgemeinheit heraus. Schliesslich wurden zwanzig Zento er behJamsi- kohle pro Haushalt gewonnen. Für diese Winter jedenfalls war cas Ge- spenst des Frierens in Bielefeld ge- bannt. Der Bürgermeister hatte noch viele andere Sorgen. Siebentausend Men- schen hatten kein Bett, 9000 Besas- sen kein Geschirr, 400Q keinen Tisch, // Doch nicht ganz verlassen 3000 keinen Ofen, und 25 Prozent» aller Familien hatten keine eigene Küche. Und zu allem musste man noch den Bedürfnisse^ von Tausen- den von Ostflüchtlinger- gerecht wer. den, die überhaupt garnichts besas- sen. Es wurde ein Wohlfatirtsdienst eingerichtet, der siebenhundert frei, weillige Arbeiter umfasste. Eine Klei- der. und Geldsammlung für die Flüchtlinge und Ausgebombten er- gab gute Resultate. Eine genaue Rechnungsführung trug dazu bei, die Korruption bei der Verteilung dieser Sachen auf ein absolutes Minimum zu beschränken. In den Schulen hallen die Lehrer beim Ausbessern der Gebäude und Einrichtungsgegenstände. Für die Flüchtlingskinder wurden besondere Klassen eingerichtet, um ihnen zu helfen, die anderen Kinder einzuho- len. Die Nachricht von den Anstrengung gen der Bielefelder machte Eindruck in der Schweiz, und demzufolge be. schlössen einige Schweizer, Roh- baumwolle zu stiften, um sie zu Bett, rüchern zu verarbeiten und an Müt- ter zum Selbstkostenpreis abzugeben. Was den Wiederaufbau anbelangt, steht Bielefeld an der Spitze von fie- len anderen Städten und ist in schnellem Wachstum begriffen. Viele Firmen, besonders Buchhandlungen, möchten sich in Bielefeld niederlassen, das in vieler Hinsicht ein wichtiges Zentrum zu werden oeginnt. Zwei Buchverlage, die weites Intergsss er- weckten, habn sitih dort gehalten, einer für deutsche, der andere für schweizer Bücher. Die Entwicklung in. Bielefeld ist ein schlagender Beweis dafür, wie. die Anstrengungen einiger weniger Menschen, die fähig sind, viele andere mitzureissen, das Le- ben einer ganzen Stadt verändern können. Dieses Beispiel ist besonders ermutigend, weil es unsere soziali- stischen Genossen waren, die mit ih- rem Idealismus und ihrer Ausdauer die Schrittmacher waren. (Socialist Comentary. Februar 1948> In einem Brief aus Herdecke a. d. Ruhr heisst es: . . Die Sachen waren wunderbar. Meine beiden alten Leutchen haben vor Freude geweint. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, angesichts der furchtbaren Not alles für mich zu behalten. Mehrere Kinder und ar- me Genossen, die unter den Nazis schwer gelitten haben und noch jetzt unter den Folgen leiden, wurden mit- beglückt. Diese Kinderaugen sehen, die wegen eines Stückchens Schokola-1 de oder wegen ein paar Rosinen strahlten — es ist ergreifend und ei- ne furchtbare Anklage gegen die Ver- brecher, die die Millionen bleichsüch- tiger, unterernährter Kinder auf dem Gewissen haben. Und während die Kinder hungern werden hier dauernd Grosschieber geschnappt, fast Aus- nahmslos frühere Nazis, die kolossale Schwarzlager haben. Haltet das den dortigen so „gut deutsch" denkenden unter die Nase! Sie sind mitschuldig an all dieser Not, sind Mitverbrecher am Elend Deutschlands und Europas. Hier waren diese Leute genau so fei- ge wie W13. Heute warten sie darauf, dass wir stecken bleiben bei unserem Bemühen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, um dann von neuem die Totengräber des anständigen Deutsch- lands zu sein. Aber die Herren täu- schen sich diesmal . . . Eure Solidarität über das Meer hin hat hier Eindru<* gemacht. Diese So- lidarität fördert mehr noch als die Gaben bei den Erwachsenen das Ge- fühl, dass wir doch nicht ganz ver- lassen sind und in der Welt noch Freunde und Kameraden DAS GESICHT DER ZEIT Einigkeit von Osten und Westen besteht wenigstens in einem Punkt: Beide sind bemüht, sich durch mili- tärische Bündnisse gegen einen deut- schen Angriff zu schützen. Dem gu- ten Beispiel Englands, Prankreichs und der Benelux-Sbaaten sind nun auch die Sowjetunion und Finnland gefolgt, indem Finnland die Verpflich- tung eingegangen ist, an der Seite der Sowjetunion gegen Deutschland oder mit Deutschland verbündete Mächte zu kämpfen, falls diese einen der Staaten angreifen. Diese Einmütigkeit gegen das in Waffen starrende Deutschland wirkt gewiss ausserordentlich beruhigend. Die Petroleumproduktion betrug nach Schätzungen des „Petro- leum Press Service" In Millionen Ton- nen: 1938 1947 USA 164.066 250.000 Venezuela 26.890 63.500 Mexiko 5.460 7.200 Kolumbien 8.127 3.500 Peru 2.096 1.700 Ecuador 0.309 0.300 Amerika — ohne Argentinien mit 2.443 bezw. 3 Millionen Tonnen — zusammen ^Trinidad Canada Brit. Borneo Irak Kuweit Aegypten Bahrein 202.886 2.460 0.864 0.864 4.364 0.223 1.137 326.200 2.900 0.850 1.850 4.700 2.700 1.300 1.100 Englische Produktion zusammen 9.702 15.800 Dazu kommen: Iran (grossenteils englisch) 10.385 19.800 Saudi-Arabien «Amerikanisch) 0.067 12 000 Demgegenüber: USSR 29.700 28.000 Rumänien 6.610 3.800 Oesterreich 0.057 0.760 Ungarn 0.037 0.600 zusammen: 86.404 30.160 Im ganzen produzierte also der an- gelsächsische Block, einschliesslich Lateinamerika, ohne Argentinien: 3733 Millionen Tonnen, während die Sowjetunion mit den angeschlossenen Landern 30.160, d. h. weniger als den 12. Teil produzierte. Die Empörung, die ia der Welt herrschte, als die Sowjetunion auch etwas von dem Petroleumreichtun Irans haben wollte, erfährt durch die- se Ziffern eine interessante Beleuch- tung. 3$ Arbeiterführer in Sizilien ermordet Diese Tatsache erfährt man erst anlässlich des Beschlusses der Italie- nischen Gewerkschaften, zum Protest einen einstüwügen Generalstreik durchzuführen. Die Weltpresse zieht es vor, nur von Gewalttaten von links zu berichten, obwohl diese Berichte nicht im entferntesten mit dieser ei- nen Nachricht konkurrieren können. Myron Taylor, Trumans Spezialgesandter, hab zu- nächst mit Franco verhandelt und dann in Trumans Auftrag den Papst aufgesucht. Dichtes Geheimnis um- gibt seine Besprechungen. Warum? Die blutige Rüstungsinternationale hat mit der Freisprechung des Krupp- schen Direktoriums einen glänzenden Sieg erfochten. Wer diesen Freispruch vor drei Jahren vorausgesagt hätte, wäre wahrscheinlich allgemeinem Ge- lächter oder allgemeiner Verachtung anheimgefallen. Aber so schnell und so gründlich hat sich die Situation geändert. Selbst die Freigesprochenen waren, so wird gemeldet, sehr erstaunt über diesen Freispruch. Vielleicht ha- ben sie jetzt die Hoffnung, ihre se- gensreiche Tätigkeit bald wieder auf- nehmen zu können. STIMMEN DER ZEIT „Das Volk hat zwei Haupt*?lnde; den Privatbesitz r*er Hilfsquellen der Welt und das System der nationalen Souveränität, welches die Mitglieder der menschlichen Familie isoliert und voneinander absperrt. Diese Feinde können durch Bomben und Bazillen nicht besiegt werden. „Sie können nur durch die Schaffung einer Sozialisti- schen Weltföderation überwunden werden. Die Gefahren und Schwierig- keiten dieses Weges sollten uns nicht zu dem Glauben verführen, dass ir- gendetwas anderes, das scheinbar leichter ist, zu dem gleichen Ziel füh- ren könnte. Wir müssen den beque- men Glauben aufgeben, dass ein Sy- stem kollektiver Sicherheit auf der Grundlage des status quo erbaut wer- den könnte". (Common Wealth Review) „Die Dritte Kraft« Der Pariser Korrespondent von „New Statesman and Nation" kommt nach einer eingehenden Analyse der Teilnehmer und der bisherigen Poli- tik der sog. „Dritten Kraft", die wir von Anfang an höchst skeptisch beur- teilt haben, zu folgendem Resultat: „Die Sozialistisch-Fortschrittliche, Katholisch-Radikale Koalition, die in Frankreich heute ais die Dritte Kraft bekannt ist, ist und kann wegen ihrer realen Lebensgrundlagen niemals et- was anderes sein als eine Regierung der Hochfinanz, die im letzten Gra- ben gegen die soziale Umwälzung kämpft und, bewusst oder unbewusst, de Gaulle den Weg bereitet. Die so- zialistischen Führer, hin und hergeris- sen zwischen der Verpflichtung gegen- über ihren Idealen und ihrer psycho- logischen Unfähigkeit zu einer ge- meinsamen Aktion mit den Kommu- nisten, werden dabei ins Schlepptau genommen. Die Schumann-Mayer Richtung Ist eine antikommunistische Kombination ur; I ganz und garnicht eine dritte Alternative zwischen rechts und links. Und wenn das der Fall in Paris ist, was kann dann die inter- nationale Dritte Kraft sein?" Französische Katholiken über den Antikommunismus Im „Esprit" schreibt Jean Lacroix: „Die Geschichte beweist, dass man nicht auf zwei Fronten kämpfen kann: Alle, die das Gleichgewicht zwischen Faschismus und Marxismus halten wollten, haben für den Fa- schismus gearbeitet. Ihr guter Wille steht nicht In Frage; was hier gilt, das sind die Ergebnisse. Unter den gegenwärtigen Bedingungen wäre eine Dritte Kraft im Sinne einer Verbin- dung der Mittelgruppen nur eine Ue- gangsetappe, die dem Aufkommen des Faschismus den Weg bereiten würde. Die Zeiten sind grausam, aber dafür können wir nichts, und die tragische Geschichtskonjunktur, in der wir ste- hen, will nun eben einmal, dass man gegen den Faschismus nur mit dem Kommunismus und gegen den Kom- munismus nur mit dem Faschismus kämpfen kann. Es gilt zu wählen". Und Jean Mounier, der Verfasser von „Das personallstlsche Manifest", in der gleichen Zeitschrift: „Wenn der Antikommunismus — berechtigt oder nicht, guten oder bö- sen Glaubens — die beherrschende Triebkraft einer Politik wird, so ist er die offene Tür für den Faschismus in den Ländern, in denen der Kommu- nismus die gewaltige Mehrheit der Arbeiterklasse und ein Drittel der Wählerschaft in sich vereinigt . . . Der Aufbau eines echten sozialisti- schen Gemeinwesens erfordert heute eine neue oder eine von Grund auf er- neuerte politische Kraft. Aber es muss eine Kraft sein und zwar eine revolutionäre sozialistische Kraft . . . „Für diejenigen, die vermeinen, dem leidenschaftlichen Antikommunismus den kleinen Finger geben und ihm doch die Seele versagen zu können, heisst das: sich wieder einmal klar darüber werden, dass vom Lächeln Petains ein direkter Weg zu den Fol- terkellern Himmlers führt, dass sie sich schon heute mitschuldig an den unmenschlichen Schreien machen, die übermorgen, weit weg von den tugend- haften Führern, aus dunklen Kam- mern hervorbrechen werden; es heisst, sich nicht an Beelzebub wenden, um den Teufel auszutreiben ... Das schliesst dann ohne jede Zweideutig- keit den Wunsch in sich, es möge sich ein neuer Soziallsmus bilden, der zugleich streng und kämpferisch sei und In revolutionärem Willen alle die- jenigen um 'Sich schare, die sich In den gegenwärtigen Kadern des Kom- munismus nicht wohl fühlen". Und über die antikommunistische Psychose schreibt Mounier: „Es ist im Frankreich von 1M8 fast unmöglich geworden, zu sagen, dass die K. P. In einer bestimmten Präge richtig urteilt, dass dieses oder jenes Problem, diese oder jene Situation ei- nen an ihre Seite führt, wenn es sich darum handelt, eine bestimmte Stel- lung zu erobern oder zu verteidifWH, ohne dass der Hörer eine Art Brstlk- kungsanfall bekommt und einen so- fort, ohne weiter zuzuhören, In die Fünfte Kolonne der Sowjets einreiht". (Wir wünschten, solche Worte von französischen Sozialisten zu hören. Aber es scheint, dass die SP.F. sich auf Gedeih und Verderb — d. h. zum Verderb — mit dem sich immer meto nach rechts entwickelndem „gemässig- ten" Bürgertum verbündet hat. D. Red.). DAS AND IR F DiUTSCHl AND 1t ten" Bürgertum verbündet hat. D. Red.). Westeuropa A.G., statt V. Soz. Staa- ten Europas „Was auch immer die letzten Ab- sichten der Labourregierung sein mö- gen und worin sich auch Bevins Eu- ropaplan von demjenigen eines Chur- chill unterscheiden mag — zwei Tat- sachen sind nicht aus der Welt zu schaffen: 1. Grossbritannien ist nun gleichfalls - zu der Scharfmacherpolitik BERICHTE Die Wohnungsnot Es fehlen in Deutschland 50% der Wohnungen. Von den ursprünglich 15 Millionen in Restdeutschland sind nur zehn Millionen erhalten geblie- ben, fünf Millionen sind also zerstört. 2.8 Millionen als Defizit der vorher- gehenden Zeit aus Ueberfüllung. Ue- beralterung und schon damals beste- hendem Fehlbestand kommen hinzu, und überdies wären etwas weitere drei Millionen für die elf Millionen Heimatverwiesenen notwendig. Zu- sammen mangeln uns also wenigstens sehn Millionen Wohnungen. Die Not der geistigen Arbeiter In der deutschen Presse der westli- chen Besatzungszonen wird immer wieder darüber geklagt, dass die Be- hörden keinerlei Verständnis für die geistigen Arbeiter, insbesondere für die Wissenschaftler und Künstler, zei- gen, denen keinerlei Zulagen gewährt werden. Aus der Fülle kritischer Be- merkungen bringen wir die beiden fol- genden: Es ist heute tatsächlich eine gefähr- liche Gedankenlosigkeit gewisser Krei-' se, die den geistigen Arbeiter unbe- wusst zum Märtyrer ihrer Zeit stem- peln. Den Spiessern ist Gedankenlo- sigkeit nicht übel zu nehmen. Es sind oft aber auch Minister, höchste Be- amte und Politiker, die Verantwor- tung und Schuld tragen. Das Ernäh- rungsamt : keine Zulage für Geistes- arbeiter. Das Arbeitsamt: Schriftstel- ler? Tut uns leid, wir können ihre Dienstverpflichtung nicht rückgängig machen. Ein Politiker: Wir wollen die Masse der Handarbeiter befreien. Gei- stesarbeiter? Sind Querulanten und Nörgler, ohne „Parteidisziplin", un- brauchbar. Westfalen-Ztg., Bielefeld. Merkwürdig, dass man im geistig so aufgeklärten Westen, wo man doch mit Recht von der Bedeutung der Lei- stungen der Geistigen überzeugt ist, bisher noch nicht auf den Gedan- ken gekommen ist, auch für die schwer arbeitenden Intellektuellen Schwerarbeiter-Zusatzkarten zu be- willigen. Wollen wir denn bei uns warten, bis immer mehr , Geistesar- beiter verhungern und verkommen? Es gibt wohl kaum eine Bevölkerungs- schicht bei uns, die geringere Möglich- keiten besitzt, Schwarzhandelspreise tu zahlen oder erfolgreich Schwarz- handel zu treiben. Hamburger Pr. Presse. übergegangen, die Amerika vor Jah- resfrist unter Byrnes gegen Russland verkündet hat und seither betreibt, wobei daran erinnert werden darf, dass Byrnes in seinem Buch „Spea- king frankly" in auffallend ähnlichem Tone wie jetzt Bevin Russland ge- warnt hat, wenn es in Ostdeutschland so weiter regiere wie bisher und sich einer von den Westmächten zu be- schliessenden Räumung Deutschlands widersetze, dann werde man es eben mit Gewalt daraus vertreiben müssen. ENT- UND RENAZIFIZIERUNG 1. Die neuen Konzentrationslager Im Landtag von Württemberg be- stätigte Innenminister Renner, dass früher führende PG's dort die leiten- den Stellen einnähmen. Wie sehr man um das Wohlergehen der internierten Nazis besorgt ist, zeigen nicht nur die erhöhten Kalo- rien, die sie erhalten, sondern auch andere Annehmlichkeiten, durch die für ihre Unterhaltung gesorgt wird. So besitzen die bei Ludwigsburg ti> ternierten 900 Nazifrauen ausser ei- ner eigenen Kirche auch einen Thea- tersaal, in dem ihnen Kino, Operet- ten und Konzerte geboten werden. — Auch Vorträge werden in den Inter- nierungslagern gehalten. Im Lager Hammelbur war der Leiter des Vor- tragswesens früher Mitglied der SS und Nazi-Kriegsberichterstatter. Wem es trotz aller Fürsorge im La- ger nicht gefällt, der kann es schein- bar ohne allzu grosse Schwierigkeiten verlassen, wie z. B. der frühere Leiter der Nazis in USA Fritz Kuhn und der frühere Gauleiter von Südhanno- ver Hartmann Lauterbacher. 2. Die Spruchgerichte Von den 34 Staatsanwälten, die beim Spruchgericht Bielefeld nach Angaben des Bielefelder Oberbürger- meisters tätig sind, gehörten 31 der NSDAP an. „Entlastet" wurde in Nürnberg der Sß-Standartenführer und Inspekteur der Ordnungspolizei Paul Will. In Frankfurt a. M. wurde der frühere Nazi-Oberbürgermeister Dr. Krebs In die Gruppe der Minderbelasteten ein- gereiht. In Bielefeld wurde der Gaupresse- leiter der NSDAP und SA-Oberführer Hermann Okrass mit 6000 Mark Geld- strafe belegt. Dazu schreibt das „Hamburger Echo": „Immer deutlicher wird er- kennbar, wie bitter es sich rächt, dass von den Besatzungsmächten kein deutscher Gerichtshof eingesetzt bezw. zugelassen wurde". 3. Zusammenfassung In einem in der Schweizer sozd. Zeitschrift „Die Rote Revue" erschie- nenen Aufsatz über die Entnazifizie- rung in Deutschland sagt Karl H. Müller - Berlin: „Am wenigsten streng ist die Ent- nazifizierung bisher zweifellos in der britischen Zone vonstatten gegangen. Dass diese Zone einen Hort der Re- aktion und den beliebtesten Schlupf- 2. Dasjenige Westeuropa, das jetzt or- ganisiert werden soll, ist nicht das so- zialistische Westeuropa, das uns bis- her immer (und mit Recht) als höchst erstrebenswertes Ziel vor Augen ge- stellt wurde; es wird auf alle abseh- bare Zeit hin ein kapitalistisches Westeuropa sein, wie es die amerika- nische Politik braucht, und wie es na- mentlich der Marshall-Plan voraus- setzt. Wer etwas anderes behauptet, betrügt sich selbst und andere." (Hugo Kramer, in „Neue Wege") Winkel für Kriegsverbrecher darstellt, ist in ganz Deutschland offenes Ta- gesgespräch. Um nur einige krasse Fälle herauszugreifen: Im Hambur- ger Rundfunk konnten ehemalige SS- Führer anderthalb Jahre lang leiten- de Stellungen bekleiden; im Verkehrs- wesen waren bis vor kurzem noch zahlreiche Belastete in führenden Po- sitionen tätig; die Universität Göttin- gen ist wiederholt Gegenstand hefti- ger Kritik gewesen und wird als na- tionalsozialistische Hochburg bezeich- net." Und: „Schwarzseher behaupten, dass man heute schon gut daran täte, sich ei- nen Nachweis über eine einwandfreie Vergangenheit im nationalsozialisti- schen Sinne zu besorgen, um den rechtzeitigen Anschluss an das „Fünf- te Reich" nicht zu verpassen. Und es Ist in Anbetracht der tatsächlichen Verhältnisse nicht völlig ausgeschlos- sen, dass das, was heute noch wie ein schlechter Witz klingt, schon in nicht allzu ferner Zukunft wieder blutiger Ernst werden könnte." KLEINE NOTIZEN »Uns fehlte ein Teil" „Hätten wir Bayern uns nicht mit den Preussen eingelassen, dann stän- den wir wirtschaftlich und politisch genau so da wie die Schweiz. Aber uns fehlte ein Wilhelm Teil". (Professor Anton Berg auf einer Massenver- sammlung der Bayernpartei). Plakat gegen die Rassenhetze verbo- ten Die Veröffentlichung eines Plakates, in dem das hessische Befreiungsmini- sterium zum Kampf gegen den Anti- semitismus aufruft, wurde vom Chef der amerikanischen Nachrichtenkon- trolle für Hessen, Leonhard, abge- lehnt. Begründet yurde die Ablehnung mit dem Hinweis auf die „Prinzipien der Militärregierung", die es nicht zu- liessen, deutschen Regierungsstellen Propagandamassnahmen zu gestatten. Otto Strassers Absicht, Deutschland aufs neue mit seiner politischen Tätigkeit zu begltik- ken, hat zahlreiche Proteste hervorge- rufen. So schreibt das Neue Tageblatt Osnabrück: Wir haben genug von Heilsbotschaf- ten überspannter politischer Schar- latane und wollen wirklich nicht aus- probieren, ob aus dem nazistischen Saulus ein demokratischer Paulus ge- worden ist. AUS DEUTSCHLAND DAS ANDERE DEUTSCHLAND Reichsnaehrstand -Diktatur statt Demokratie Unter dieser Ucbcrschrift schreibt die Würzburger "Main-Post" u. a.: "... Der Kreis um Schlange-Schö- ningen bezweckt eine willensmässige Schwerpunktbildung, die» sich auf die Moral der unbedingten gegenseitigen Hilfe einer ihrer Daseinsgrundlagen beraubten, Schicht stützt. Man kann es eine Verschwörung nennen. Sich selbst hält man in typisch ostelbi- scher Junkerüberheblichkeit für ein höheres Menschentum, berufen, zu herrschen. Rücksichten gibt es da nicht, und darum wird aucn das letzte Mittel der Politik, der Krieg, in die Rechnung miteinbezogen. Es sind je- ne Herrschaften, die am meisten dar- auf spekulieren, dass aus den Reib- flächen zwischen Ost und West ein- mal ein Funke ins Pulverfass springt und zündet, und dass dann die "Ur- preussen" als Hilfsvolk i*t ihre ei- gentliche Heimat zurückgeführt wer- den. Selbstverständlich, dass also ge- artete Leute innerpolitisch absolute Gegner einer organisch "von unten ' wachsenden Demokratie sind, und tiass es ihr Ziel ist, auch die födera- listischen und dezentralistischen Be- strebungen Süddeutschlands unwirk- sam zu machen. Ein erheblicher Teil dieses volks- konservativen Kreises nun sitzt in den einflussreichsten Stellen des Zweizo- nenwirtschaftsrates. Man kann ihn nach Herkunft und Charakter in drei Gruppen aufteilen: 1. Opportunisten aus den früheren Rechtsparteien, die bereits so sicher auf dem berühmten "Beden der Tat- sachen" stehen, dass sie ohne Scheu nach aussen in Erscheinung treten können. Es handelt sich hier um Leu- te, die während der zwölf Jahre Nazi- regime entweder zu vornehm oder zu vorsichtig waren, sich der NSDAP an- aiiichUessen; die ihr aber um so wirk- samere Helfershelfer waren, je bes- ser sich dies bezahlt machte. Fachleute, die es mit ihrem Ge- wissen vereinbar finden, jedem Regi- me zu dienen Und die in Schlange- Schöningei} tlen Mann schätzen, der sie gegenüber der Militärregierung deckt. Es sind echte Nazis darunter, die erst durch Hitlers zu Fachbeam- ten im Reichsnährstand oder in der Kriegswirtschaft geworden sind, gegen die aber die britische Militärregierung nichts einzuwenden hat. 3. Angehörige der ehemaligen mass- - geblieben Ostjunkerfamilien, nach Auffassung des volkskonservativen Kreises die "Elite des Volkes". Ener- gisch, fleissig, zuverlässig, manchmal auch intelligent, gleichgültig, wie ihre politische Vergangenheit aussieht, die Hauptsache, dass diese "bereinigt" ist. Die Spitzen dieses Kreises aber sind; Sch.ange-Schöningen, Ministe- rialrat von John, Staatssekretär Pas- sarge (Hamburg). An als "Sozialde- mokraten" getarnten Konservativen , stehen Ministerialdirektor Podeyn und die Herren Zimmermann (Exeku- tivausschuss) und Wesselhöft (Ham- burg) zur Verfügung. x Es ist das eifrige Bestreben dieses gefährlichen antidemokratischen Kreises, in den Zweizonenämtern die Deserentenstellen ausschliesslich mit eigenen Leuten besetzt zu halten, um auf diese Weise jedem späteren Di- rektor ihren Kurs aufzwingen zu kön- nen. Man geniert sich nicht mehr, nicht nur ehemalige. Nazis weiterhin einzustellen; man ist bereits zu einer offenen Ablehnung bewährter Antifa- schisten aus den Kreisen der poli- tisch Verfolgten übergegangen, sofer- ne diese auf d;r Bewerbungsliste für den Beamtenapparat der Zweizonen - Verwaltung erscheinen. Es ist be- spielseis'e vorgekommen, dass ein po- litisch Verfolgter übn Dr. Morgenroth mit Landesverrätern auf eine Stufe gestellt wurde und dass gegen eine derartige Beleidigung weder der Per- sonalchef Ministerialdirektor Tiet- mann, noch Minister Schlange-Schö- ningen eingeschnitten sind. Anerkann- te Antinazis sind schlechterdings un- erwünscht, werden einem stillen Boy- kott ausgesetzt und in eine. Isolie- rung hineinmanövriert, die ihre wei- tere Mitarbeit unmöglich machen soll. Diese absolut reaktionäre Personal- politik tut ihre Wirkung auch in an- deren Verwaltungszweigen, so dass z. B. Ministerialrat Lohmann, stellver- tretender Hauptabteilungsleiter für Energiewirtschaft, selbst Pg von 1933 und SA-Angehöriger, einen ihm von der Leitung des Amtes als sachlich geeigneten Mitarbeiter vorgeschlage- nen ehemaligen * politischen Häftling als unzweckmässig ablehnte. Die Her- ren wollen also ganz unter sich blei- ben, sie fürchten, 'dpss wirkliche De- mokraten ihren Kreis und ihre Kon- spirationen stören könnten. Niemand kann leugnen, dass eine derartige Durchdringung der Zweizo- nenverwaltung mit Feinden der De- mokratie die grösste Gefahr für den »demokratischen Aufbau Westdeutsch- lands und damit Deutschlands über- haupt in sich~birgt. Wird zu spät da- gegen Front gemacht, könnte besten- falls noch eine revolutionäre Mass- nahme das Uebel beseitigen. Aber wann hat man bei uns schon jemals sc. etwas wie eine Revolution erlebt? Immer war es zu spät, wenn man die Gefahr erkannte- Soll es auch hin- sichtlich der in Frankfurt eingeniste- ten nationalistisch-antidemokrati- schen Bürokratie wiederum zu spät werden?" JUGEND OHNE HOFFNUNG Hauptbahnhof Düsseldorf — War- tesaal 3. Klasse. Die Luft ist stickig und dumpf. Tabaksqualm schlägt über die Köpfe. Kleine Gruppen stehen zusammen. An den Tischen sitzen unge Menschen, müde und er- schöpft blicken sie ins Leere, andere rauchen, küssen ihre Mädchen oder schlafen. Ab und zu gehen Polizisten durch die Reihen. Wie lebefn sie, was haben sie, für Pläne, diese heimatlosen Jungen, die nichts mehr vom Jungsein kennen? "Schon zwei Jahre lebe ich in Bun- kern und Wartesälen", sagt einer in einem braunen Tommyanzu? in säch- sischer Mundart, "Vater ist°im Krieg gefallen, Mutter und Geschwister beim Bombenangriff auf Dresden umgekommen. In Hamburg bin ich entlassen worden. Wo soll ich hin. ich habe keine Heimat mehr." 4 Ich suche Arbeit, aber das Arbeits, amt verlangt eine Zuzugsgenthmi- > sagt eine Sech.sundzwanzig- jährige. Vor drei Monaten ist sie aus Russland zurückgekommen- Früher ' hatte sie ihre Verwandten in Düssel. dorf. Sie weiss nicht wohin und lebt jetzt Im ,Wartesaal «wischen Polizei- kontrollen, Visiten und Razzien. "Die Zuzugsgenehmigung brauchen wir, damit wir Arbeit bekommen aber beim Wohnunghamt muss man ja Zi- garetten haben." "Und beim Arbeitsamt auch, wenn du eine gute Stellung haben willst", meinte einer. Er hatte ein volles Ge- sicht. Ein blauw'j'.ss tariertes' Hemd und ein warmer Pullover, sein Sonn- tagsanzug und Kr, Paar abgetretene .Schuhe sind sein ganzes Eigentum. Der neunzehnjährige Franz ist ge- lernter Kinovorführt r. Seine Eitern wohnen m Dresden. Als die Gerüch- te von der, Einziehungen zum Uran. ' hergbau kursierten ist er in den We- iten gegangen. Beim Schwarzhandel • hat man ihm sein ganzes Geld abge- nommen. Jetzt wili er nach Hause, dort hat er Arbeit und V erd einst "Ich •sbe jetzt von Bettelei, das Kranken- haus bekomm; noch 74 stM. Ich habt • kerne Kleider, keine Seife. kein Geld, um. meis t Heimreise zu bezah- len." "Seid ihr denn glücklich mit euren kleinen S"h:ehe:geschaffn ? Was er- wartet ihr ton der Zukunft? Welche Ziele wollt ihr erreichen?" frage ich. "Die meisten von uns wollen ein geregeltes Leben. IIa motten und Schuhe zum Anziehen, anständiges Essen und eine feste Schlafstelle. Mit 36 RM in der Woche können wir uns keine Arbeitskleider kaufen und auch nicht satt werden. Manche -Jungen verkaufen ihre Ausweise und die letz- ten Habseligkeiten für ein bisschen Fressen. Wenn sie sich dann ihren Lebensunterhalt wieder "besorgen"', werden sie doch einmal erwischt, und dann ist es aus. Die meisten von uns haben keine Heimat mehr, kein El- ternhaus, andere sind wegen Dieb- stahls am Arbeitsplatz oder wegen Zigarettenklauens von Zuhause weg- gegangen. Auch für die Mädchen gibt es jetzt kein Zurück mehr" Der aus Sachsen nimmt das Wort auf: „Weshalfb will man uns nicht helfen? Ip keiner Stadt können wir bleiben, denn wir haben keine Zu- zugsgenehmigung. Für drei Tage er- halten wir Reisemarken. Das essen wir in einem Tag auf und dann müssen wir in die nächste Stadt, und dort ist es genau so. Arbeitsamt *— Wohnungsamt — Wirtschaftsamt — Polizei. Jeder kennt Aus der Arbeit der Kinderfreunde Störung ihrer Heimat gab, sind ja für itlle Jugendorganisationen ein schwie- riges Problem. , 3. Die Arbeit In den Gruppen: Diese ist auf die oben genannten Altersgruppen abgestimmt. Spiele — Sport —- Volkstanz — Bastelstunden — Wanderungen — Zeltlager -— Zelt- wanderungen — Laienspiele — Musik- gruppen — Kinderchöre — Eltern- abende — Werbeveranstaltungen — iliitwirkung .fco der Gestaltung von Parteifeiern und Festen — Betreuung der Bunker bewohnet- em Gebiet der Erziehung in der Weimarer Republik geschah — und das war so viel, dass Deutschland damals in vieler Hin- sicht führend war — zu den grössten Hoffnungen. Wenn der Unterzeichnete das ecihreibt, so könnte das schon des- halb als Uebertreibung erscheinen, weil ■er als Redakteur der ,,Sozialistischen Erziietiung" und als Mitglied des engeren Reichsvorstands selbst aktiv an der Ar- beit der Kinderfreunde beteiligt war. Deshalb wird das Wort eines der füh- arenden katiholischen Geistlichen auf diem Gebiet der Erzieihung und Bildung, der die Zielsetzung der Kinderfreunde ablehnte, aber ihre Methoden bewunder- te, eher Beachtung finden: dass es sieb bei der Erziehung der Kinderfreunde um die JSrziehungsforro des kommenden Jahrtausends handle. Die Bewegung war — aus den gesam- melten Erfahrungen lernend, dauernd be- müht. die Tausende von Helfern für ihr# schöne, aber schwere und opferreiche Ar-- beit ZU schulen — m vollem Aufstieg. Als die Hitlerülktatur ihr ein toi de machte. Aber in vielen, durch diese so- zialistische Schulung gegangenen Helfern und Kindern blieb der Geist der Kinder- freunde lebendig. Er überdauerte da» Tausendjährige Reich. Wir haben sc mehrfach Berichte über die Tätigkeit der Kinderfreunde erhalten. Im Folgenden drucken wir etaen Brie# ab. der ein be- sonders eindrucksvolles Bild von Ihr gibt. Wir bemerken dazu, dass Infolge der ver- heerenden Wirkungen der Hitleraeit auf die Jugendlichen der Ratimen heute viel weiter giesteckt worden ist. Früher um- fasste die Ktnderfreudebewegung nur fli» Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren, die in die Gruppen Nestfalken, Jungfalke» und Faitoan eingeteilt waren. August Biemsen. Liebe Genossen und Gesinnungs- freunde! Unsere Genossin Dr. med. Carl, mit der ich durch die gemeinsame Arbeit In der „Falken"-Bewegung freund- schaftlich verbunden bin, übermittel- te mir Euren Wunsch, etwas über un- sere Jugendarbeit zu erfahren. Ich will versuchen, Euch einen kurzen üeberblick über Aufbau und Arbeit unserer Düsseldorfer Falkenorganisa- tion zu geben, deren Leitung ich als 3. Vorsitzende angehöre. Düsseldorf gehört zu den Städten, des Rhein/Ruhrgebietes, die hinsicht- lich Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Hausbrand sowie in Be- zug auf Wohnverhälthisse zu den am stärksten benachteiligten Grosssted- ten unseres Gebietes gehören. Diese Tatsachen mussten vorausgeschickt werden, da sie ja unsere Arbeit sehr stark beeinflussen und formen. 1. Gründung und Aufbau der „Falken"-Organisation Bereits kurz nach der Kapitulation wurden von ehemaligen SAJ-Mitglie- dern und früheren Helfern der „Kin- derfreunde"-Bewegung die ersten so- zialistischen Jugendgruppeh in loser Form und zunächst ohne Zusammen- hang untereinander gegründet. Gleich- laufend mit der organisatorischen Festigung der Arbeiterbewegung fan- den sich auch die einzelnen FALKEN- Gruppen in Arbeitsgemeinschaften zusammen und im Januar 1947 kam es zur Bildung des Bezirks Nieder- rhein, der sich aus mehreren Unter- bezirken zusammensetzt. Die Organi- sationsform entspricht im Wesentli- chen der der SPD und darf als be- kannt vorausgesetzt werden. Bemer- ken möchte ich hierbei noch, dass an- fangs viel darüber diskutiert wurde, ob ein Anschluss der Gruppen an die Freie Deutsche Jugend, die unter stark kommunistischem Einfluss steht und in der Ostzone die einzige zugelasse- ne Jugendbewegung ist, erfolgen soll- te oder ob eine eigene sozialistisch^ Jugendbewegung geschaffen werden sollte. Nachdem man sich zu letzte- rer entschlossen hatte, wurde es not- wendig, eine organisatorische und aus- gabenmässige Abgrenzung gegenüber den Jungsozialisten vorzunehrr ?n. Während diese eine Untergliederung der Partei sind und die Parteimitglie- der vom 20.-35. Lebensjahr umfas- sen, sind die Falken auf Anordnung der Mil. Regierung eine selbständige, von der Partei unabhängige Organi- sation. Erst nach langem Bemühen wurde unserer Organisation der Na- me: „Die Falken — Sozialistische Ju- gendbewegung Deutschlands" zuge- standen . Da die SAJ nicht wieder zugelassen wurde, erfassen die Falken die Jahr- gänge der früheren „Kinderfreunde ' und. SAJ und gliedern sich wie folgt'. 1. Nestfalken — 6 — 10 Jährige 2. Jungfalken — 10 — 14 Jährige 3. Wanderfalken ^ 14 — 18 Jährige 4 Sturmfalken ^18 — 20 Jährige In Stadt Düsseldorf, in der die Kir- che und damit auch die konfessionel- len Jugendverbände stark döminieren, haben wir z. Zt. einen Mitgliederbe- stand von rd. 1000 Kindern und Ju- gendlichen beiderlei Geschlechts. Dies Ist für eine Stadt von ca 500.000 Ein- wohnern noch nicht sehr viel, aber in Hinsicht auf die hiesigen Verhältnis- se doch schon ein ganz gutes Ergeb- nis. S. Die Ziele der "FALKEN"- Bewegung: Diese entsprechen im Wesentlichen denen der früheren SAJ. Die Erzie- hung zum freien, selbstdenkenden und seinen sozialistischen Erkenntnisse« gemäss lebenden Menschen. Bewusste Abkehr von den Methoden der Hitler- Jugend-"Erziehung". Diese kommt be- sonders in den neuen Formen unse- rer Gemeinschaftsveranstaltungen, in Zeltlagern und bei Zeltfahrten zum Ausdruck. In den „Zeltrepubliken'' gibt es Lagerparlamente, Ausschüsse, die von- den Kindern und Jugendli- chen selbst gebildet und deren „Bür- germeister" und „Präsidenten" von ih- nen selbst gewählt werden. Dass die- se äusseren demokratischen Formen und ihre sinnvolle Anwendung m deutschen Jugendorganisationen leider noch keine Selbstverständlichkeit sind sondern .eine nicht immer leichte Auf- gabe darstellen, gehört mit ?um Erbe des 3. Reiches. Gerade die 14-20 jär- rigen, die noch alle durch die Zwangs- erziehung der HJ gingen und nichts anderes als „Befehlsempfang" kennen lernten, wissen oft noch nicht den rechten Gebrauch von den demokra- tischen Rechten und Pflichten zu ma- chen. Diese Jahrgänge, denen Hitler in der Endphase des Krieges noch die Panzerfaust in die Hand drückte und ihnen den Befehl zur sinnlosen Zer- Es wurden in diesem Jahre wiede- rum mehrere erfolgreiche Zeltlager für Kinder und Jugendliche in den Wäldern von Katingen (Bez. Düssel- dorf; und in Langenberg/Rheinl. durchgeführt. .Sie waren nur möglich durch die Unterstützung des Briti- schen Roten Kreuzes, das die Grup- penzelte sowie Zusataernährung zur Verfügung stellte. Diese Zeltlager sind das bisher wirksamste Mittel zur Weckung und Förderung des Gemeinschaftslebens gewesen, brachten sie doch für einige Wocheu eine völlige Herauslösung der Kinder und Jugendlichen aus ihrer ■ sonstigen, meist höchst, unerfreuli- chen Umgebung, in der die würgende das Gemeinschaftsgefühl auch innerhalb der Familie immer mehr verkümmern l/isst. Es zeigten sich auch ' in gesundheitlicher Hinsicht gute Resultate. Es wird Euch vielleicnt interessieren, dass die gleichen Krei- se, die vor 1933 so entschiedene Geg- ner der Koedukation waren, es auch diesmal nicht' versäumten, in ihren Zeitungen unsere ..Falken'"'-Lager we- » gen des Zusammenseins von Jungs und » Mädels heftig anzugreifen und mit £ massiven Verdächtigungen nicht spar- ten. Die von den Stadtverordneten daraufhin eingesetzte Kommission musste sich jedoch von der Haltlosig- keit dieser Anwürfe überzeugen und stellte im Gerenteil der Lagerleitung das Zeugnis eines gut geleiteten La- gers aus. » Der Höhepunkt der diesjährigen Falkenarbeit war das Treffen aller Falken Deutschlands in Stuttgart in uns, keiner hört uns, niemand hilft uns. Wir wollen.gesunde Verhältnis- se, wofür wir arbeiten." Alle blicken auf den Eingang. Zwei Männer sind eingetreten: Eine Bewe- gung geht durch die Jungen in ihren zusammen gestoppelt cn Uniformstük- ken und ausgetretenen Schuhen. „Die Krim ist da — schon wieder Kontrol- le!" (Aus „Die Freiheit". •4 der Zeit vom 17.—31. 8. 47, das für die meisten Teilnehmer ihr erstes grosses Gemeinschaftserlebnis wurde. Be- zeichnend dabei ist, dass die Berliner „Falken" illegal bei Nacht und Nebel über die Zonengrenzen kommen muss- ten, da ihnen von den Sowjets die Teilnahme nicht gestattet wurde. Lei- der fehlte es noch fast ganz an der internationalen Beteiligung, was von uns allen sehr bedauert wurde. Gera- de unsere Jugend hat nach der sy- stematischen Verhetzung durch Kitler einen engen persönlichen Kontakt mit der Jugend anderer Länder'so nötig wie keine andere, gilt es doch noch viel Misstrauen, Vorurteil und Ressen- timent abzubauen, bis die Vorausset- Bungen zur weltbürgerlichen Erzie- hung und Ueberwindung des unheil- vollen Nationalismus wirklich gege- ben* sindl 4. Die allgemeine Lage und die Vor- aussetzungen unserer Arbeit: Das Gesicht der einzelnen Gruppen und ihr Eigenleben wird leider heute noch immer in erster Linie von den negativen Tatsachen bestimmt mit denen sie sich im Einzelnen auseinan- dersetzen müssen und die es mit sich bringen, dass das Leistungsntveau der einzelnen Gruppen im Stadt- und Landkreis recht beträchtliche Unter- schiede aufweist. Worin bestehen nun die wesentlich- sten Schwierigkeiten und Widerstände? a) Mangel an geeigneten Helfern mit ' pädagogischen Fähigkeiten. Viele der früheren Helfer von vor 1933 •ind Opfer des Naziterrors oder des Krieges geworden, sind gefal- len, vermisst oder noch in Gefan- genschaft. Andere sind inzwischen zu ält geworden oder haben infol- ge der Unterernälirung nicht mehr die nötige Spannkraft und Aus- dauer. b) Es fehlt an Jugendheimen. Die Gruppen sind fast ausschliesslich auf meist ungeeignete, 'm Winter ungeheizte Schulzimmer oder ehe- malige Luftschutzbunker angewie- sen. Baumaterial für ■ Jugendheime ist nicht zu haben, da wir nicht in der Lage sind, „Kompensationsge- schäfte" zu haben, die ja heute in Deutschland den normalen Ge- schäftsverkehr darstellen. Schon das Bauen an sich und die Aus- gestaltung der Heime durch die Jugendlichen selbst wäre eine emi- nent erzieherische Aufgabe für un- sere so ziellos gewordene Jugend! p) Der schlechte Ernährungszustand der Kinder und Jugendlichen, die fehlende Kleidung, das fehlende Schuhwerk, der Geldmangel, die schlechten Verkehrsverhältnis- se und teuren Fahrpreise — sie sind schuld, dass sich unsei e Wander-, Spiel- und Sporttätigkeit und unser Schulungswesen nicht j in der erwünschten Weise entwic- keln knan. Hier wird auch in ab- sehbarer Zeit noch kein Wandel ! zu erwarten sein. Leider! ! d) Ein nicht zu übersehender Faktor in der Reihe der Widerstände ist i die politische Zusammensetzung I der Stadt- und Kreisparlamente. Da wo CDU-Mrhrlieiten sind, wer- den die konfessionellen Jugendver- bände in jeder Weise gefördert und unsere Forderungen nicht be- rücksichtigt. Hierbei ist mit zu er- wähnen, dass die konfessionellen Jugendverbände uns gegenüber von vorherein im Vorteil sind, da sie unter der Naziverfolgung ja nicht so zu leiden hatten wie wir und nicht nur ihren Funktionärkörper im wesentlichen erhalten, sondern auch ihren materiellen Besitz wie- der erlangt haben, während unsere Heime in den Besitz der Nazis übergingen- und heute als „Partei- vermögen der NSDAP" mit einge- froren sind und nur unter grossen Schwierigkeiten von der Militär- Regierung freigemacht werden. Wenn trotz aller unerfreulichen Hemmnisse und Widerstände und dem dauernden Zwang zur Improvisation ein reges Leben in den Gruppen herrscht und Fortschritte zu ver- zeichnen sind, so ist das in erster Li- nie dem Idealismus der an Zahl so geringen Helfer zu danken, die trotz eigner Erschöpfung durch Unterer- nährung, fehlende Kleidung und Schuhwerk und trotz der so zermür- benden Sorge um die tägliche Nah- rungsbeschaffung nicht müde werden, der jungen Generation durch Beispiel und Lehre, den Anschluss an die gu- ten Traditionen der Arbeiterbewegung zu vermitteln und das geistige Va- kuum der letzten 12 Jahre aufzufül- len. Dabei ist zu berücksichtigen und wird vom Ausland oft nicht richtig gesehen und eingeschätzt, dass unser Erziehungsideal der Völkerverbrüde- rung und des gewaltlosen Ausgleichs von Interessengegensätzen im heuti- gen Deutschland durchaus nicht so populär sind, wie man es nach den gemachten Erfahrungen erwarten müsste und wir es uns wünschen. Die Nazis und Militaristen sind eifrig am Werke, aus der wachsenden Verelen- dung und Enttäuschung über die Po- litik der Besatzungsmächte Kapital für ihre Flüsterpropaganda zu schla- gen und finden gerade unter den Ju- gendlichen, deren Zukunft ohne Hoff- nung ist, ein nur zu williges Ohr. Die Jugend braucht nicut nur stoffliche Kalorien, siu braucht vor allem auch geistige Kalorien und seelische Hilfe, und die könnte m. E. auch in einem regen Briefwechsel mit ausländischer Jugend bestehen, damit unsere Ju- gend endlich das Gefühl der Verfe- mung und Aechtung Verliert und in- ternationale Solidarität auch einmal wirklich erlebt. Vielleicht könnt Ihr in dieser Hinsicht auch von Euch aus etwas einleiten? Im Folgenden will ich Euch noch kurz einiges aus meiner eigenen Kin- dergruppe, die ich aufgebaut habe und leite, berichten. Für diese, ca. 100 Jun- gen und Mädel umfassende Gruppe im Alter von 6—14 Jahren geiten die vorstehend genannten Schwierigkei- ten im vollen Masse. Was diese Arbeit jedoch aussichtsreicher macht als die mit Jugendlichen, ist wohl die Tatsache, dass diese Jahrgänge noch nicht vom vergangenen Regime ver- bildet worden sind . Der persönliche Kontakt mit den Kindern und deren Eltern, der Ein- blick in ihre Wohn- und Lebensver- hältnisse erschliesst mir täglich das ganze Ausmass der Schäden und Ge- fährdungen, denen unsere „Falken"- Kinder ausgesetzt sind und leider ge- rade auch in den kommenden Mona- ten in besonders brutaler Weise aus- gesetzt sein werden. Wie leben diese Kinder und wie Ist ihre Umwelt beschaffen? Nur wenige Kinder sind noch in der glücklichen Lage, Vater und Mutter zu besitzen. Bei den meisten ist der Vater gefal- len. vermisst oder noch in Gefangen- schaft. Die ganze Last des Haushal- tes und der Erziehung liegt auf den Schultern der Mütter, die ausserdem noch in den meisten Fällen berufstä- tig sein müssen. Wenn diese Frauen die Doppelbela- stung von Beruf und Haushalt bei einer Ernährungsgrundlage von offi- ziell 1500, in Praxi jedoch rund 1000 Kalorien nebst allen übrigen Mangel- erscheinungen auch nur notdürftigst durchhalten wollen, so sind sie weit- gehend auf die Mithilfe der Kinder angewiesen und zwar ohne Rücksicht auf deren Alter und Gesundheitszu- stand. Worin besteht nun diese Mithilfe? Die Kinder stehen bei jeder Witte- rung in völlig unzureichender Klei- dung stundenlang Schlange vor den Läden. Auf den Bahnhöfen bieten sie sich ipit ihren kleinen, selbst gebauten Rollwägelchen als Gepäckträger an und geraten dort leicht un*er den Einfluss der Schwarzhändler, die in zahlreichen Exemplaren die Bahnhöfe bevölkern. Sie belagern nachts die Gleisanla- gen der Kohlenzüge und die Hafen- anla&en um wenigstens etwas Haus- brand für die Familie zu beschaffen. In den Haustrümmern suchen sie die noch brauchbaren Ziegelsteine heraus, putzen sie ab und verkaufen sie an Unternehmer für Schwarzbau- ten um die schmale Haushai ckasse et- was aufzufüllen. Wie aber steht es um die Schulaus- bildung der Kinder? Die meisten gehen ohne Frühstücks- brot in die Schule und sind bis zur Schulspeisung am Mittag ohne Nah- rung. In der Schule sind sie in mehr oder weniger stark bombengeschädtg- ten und meist nur sehr behelfsmässig wieder hergerichteten Räumen mit 60—80 Kindern zusammengepfercht und werden von mehr oder weniger verbrauchten, meist schon recht über- alterten Lehrkräften unterrichtet. Die Schulen haben fast keine Lehr- mittel. Das wenige was vorhanden war, ist durch die von der CDU er- zwungene Zersplitterung der einiger- massen wieder leistungsfähigen Ge- meinschaftsschulen in eine Vielzahl von Konfessionsschulen nochmals auf- geteilt worden. Die Kinder haben keinerlei Lehrbücher. Schreibhefte sind auch nur in ganz ungenügender Zahl verfügbar. Im Winter ist wieder mit längeren Schliessungen wegen Kohlenmangel zu rechnen. Die mangelhafte Kleidung, das schlechte oder ganz fehlende Schuh- werk, die ungesunden Wohn- und Schulverhältnisse in Verbindung -nxt der Unterernährung und die starke häusliche Beanspruchung durch Ar» 0 AS ANDIRI ttlUTlCMtAND 1» beit haben viele Erkältungskrankhei- ten aller Art zur Folge und bringen es mit sich, dass die Kinder zu den Gruppen-Nachmittagen abgespannt hinkommen und sehr schnell beim Spiel ermüden. Es Ist nipht leicht, sie sinnvoll zu beschäftigen und ihr In- teresse für längere Zeit zu fesseln. Wenn hier nicht bald eine umfas- sende Hüfe einsetzen kann, werden die Entwicklungsschäden, die Jetzt entstehen, nicht wieder gutzumachen sein . Diese traurigen Erfahrungen haben die Genossin Dr. Carl und mich be- stimmt, für unsere Gruppe einen Ge- sundheitsdienst einzurichten. Gen. Dr. Carl untersucht in regelmässigen Abständen alle Kinder, besonders auch In Hinblick auf Tbc-Verdacht, da diese Seuche in erschreckendem Masse zunimmt und setzt sltii für die Unter- bringung der gefährdeten Kinder in Heilstätten und Erholungsheimen ein Dies hält bei dem grossen Mangel an solchen Einrichtungen in unserem aus- gebombten Bezirk besonders schwer. Bei stark unterernährten und ge fährdeten Kindern ist es auf Grund ihrer Gutachten in vielen Fällen ge- lungen, Ernährungszulagen zu erwir- ken. Diese werden für jeweils 4 Wo- chen gewährt (im ganzen 3x4 Wochen) und bestehen in tägl. 1|4 1 Milch und wöchentlich 50 gr Fett und 200 gr Nährmittel. Die von mir übernommene soziale Betreuung der Kinder und z. T. auch deren Mütter erfordert heute viele zeitraubende und oft vergebliche We- ge zu Amtsstellen und Organisationen, doch freut man sich über jeden dabei erzielten Erfolg. Unsere Kinder, In der Lernschyle hinter den Kindern glücklicherer Län- der zurück, in der harten Schule des Lebenskampfes aber ihnen sicher weit voraus, sind trotz allem von einem unverwüstlichen Optimismus und vol- ler Vertrauen. Möchte dieser doch nicht enttäuscht werden und möchte der Gruss unserer Falken: „Freund- schaft" auch bei der Jugend der an- deren Länder Widerhall finden und zu jenem Weltbund der Jugend führen, der mit all dem trennenden Ballast unserer Vergangenheit hüben wie drü- ben Schluss macht in einem unbe- schwerten Neubeginnen! Hierfür zu arbeiten, soll uns keine Mühe zu viel werden. Freundschaft! MARGARETHE MICHEL Mitteilungen des Deutschland-Hilfswerks Austria 2064 T. A. 22-6058 In unserer Geschäftsstelle liefen die folgenden Empfangsbestätigungen von Paketen TPflff können bti jederzeit eingesehen werden. (Strich bedeutet ohne Datum). Nr. Empfänger Buenos Aires ein. Die Origl- Nr. Empfänger »074 6030 6755 4476 6754 6975 fr. yp. ■7360 6903 72X3 »382 7368 6734 6733 7156 6051 6894 ecrro 7301 6780 TP. ff. TP. TP. 6900 6901 »333 7258 6815 090(2 5648 TP. TP. TP. TP. TP. TP. 7205 7256 6701 6716 7476 6856 7206 7207 7206 eo9f 6961 6737 7277 6069 6068 6067 6066 6063 6062 6930 6978 7173 7172 6672 6661 «312 6365 6S96 6671 Sommerkorn, H. Koch, H. SWhlelfer, K. Schmitz, M. Schleifer,' Fr. Bernd, R. Wegbrod, L. Voigt, M. Dessert, W. Gsbriely, L. Thomas, H. S. Flaris, JL Florls, B. EL Garske, K. Hobe, S. Dolata, W. Hinte. C. Dembowskl, A. Petexeen, 1. Arensdorff, Q. Heinichen, H. LUck, G. Menke, A, Neumann, IT. flluptnski, H Wilke. or. Thomas. H. 8. Thomms, H. SL Braune, O. Petersen Völz. IL Thomas, H. 9. Sohwick, B. Turn. K. Böhme, B. Meyer, Ann? Rodenstein, 8L Weisheit, M. Wlnsohwski, X. FUUgrabe, L, Rodenberg, W. Assbrolcher, CX Richter, B. Schwegmann, K> Panther, P. Tüll grabe, B. Füllgrab«, S. Püllgrabe. L. Frerklng, H. u. O, Penther, F. Dörrles, H. Schäfer, P. Bger, BrJ Waegetiheim, H. r, Arenadorlf, M. r. Kahn, O. Blome, O. Arensdorff, Q. 1. Eichler, S. Schönke, A. Wagner, M, Koch, B. Vogt, H. DLsque, Tr. Schrott, B. Bereny, M. Schneider, W. Kinder mann, W Quittungs- Nr. Empfänger Quittungs- datum datum ». 3. 48 5873 Kindermann, IL 12. 3. 46 8. 3. 46 6576 Karbaum, A. 30. 1. 43 8. 3. 48 6433 Voiter, G. 30. 1. 48 S. 3. 48 6301 Luderer, M, 1. 2. 48 S. 3. 48 5732 Röber, B. 30. 1. 48 3. 3. 48 6140 Ossietzky-Heim 30. 1. 48 2. 3. 48 6141 Ossletzky-Heim 30. 1. 48 1. 3. 48 6142 Osstotzky-Helm 30. !. 46 S. 3. 48 6306 Dorsch, W. 13. 2. 48 6. 3. 48 5905 Wredenhagen, J. 10. 2. 48 2. 3. 48 5810 Riezler, B. 28. 1. 48 3. 3. 48 6347 Fischer, I. 28. 1. 48 2. 3. 48 7061 Kocher, A. 26. 2. 48 1. 3. 48 7166 Merz, O. 26. 2. 48 3 3. 48 7166 Sandner, A. 26. 2. 48 3. 3. 46 7466 Körner, H. 3. 3. 48 4. 3. 48 6991 Rauscher, W. 3. 3. 48 e. 3, 48 6092 Steinhäuser, Fem. 3. 3. 48 4. 3 48 4476 Lewinskl, B. 10. 3. 48 3. 3. 48 7469 Körner, J. 3. 3. 48 1. 3. 46 6676 Ott, G. S. 3. 48 2. 3. 48 7395 Jung, M. 5. 3. 48 3. 3. 48 6072 Hugo, C. v. 6. 3. 48 2. 3. 48 6720 Bergmann, U, S. 3. 48 37. 3. 48 6990 Rauscher, G. 3. 3. 48 2. 3. 48 5639 Spötter, A, 3. 3. 46 2. 3. 48 S677 Schieesl, F. 3. 3. 48 2. 3. 48 605» Benz, A. 3. 3. 48 3. 3. 46 7094 Gerhardt 9. 3. 48 1. 3. 48 6722 Vor den Velden, JR. v. 3. 48 3. 3. 48 4475 Lewinski, B. 6. 3. 48 2. 3. 48 7246 Hess, A. 3. 3. 46 SS. 2. 48 1247 Wallner, Ii. 1. 3. 48 95. 2. 48 6056 Benz, A. 3.3. 48 O. Datum 7245 Strassner, Fr. 3. 3. 48 26. 2. 46 6787 Stock, M. 3. 3. 48 25. 2. 48 7264 Knefeli, K. , 9. 3. 48 2. 3. 48 5973 Stute, L. 9. 2. 46 25. 2. 48 5872 Stute, Fr. 6. 2. 43 36. 2. 48 5971 Stutz, A. 9. 2. 48 35. 2. 48 5970 Kornmann, K. S. 2. 48 Z7. 2. 48 9868 Kornmann, B. 9. 2. 4L 37. 2. 48 7451 aehötz, M. 3. 3. 48 36. 2. 48 7480 Rossnwitt, H. 3. 3. 48 34. 2. 48 7071 Stein, E. 3. 3. 48 36. 2. 48 6819 Blössl, Fl. 3. 3. 48 36. 2. 48 7390 Blössl, Fam. 3. 3. 46 26. 2. 48 7479 Rossmann, H 3. 3. 48 34. a. 49 7393 Bauer, H. 3. 3. 48 34. 3. 43 6766 Schütz, M. 3. 3. 48 1. 3. 48 4341 Llltgendorft, M. r. 3. 3. 48 36. 3. 48 5790 Schötz, M. 3. 3. 48 37. 3. 48 6849 3. 3. 48 2. 3. 48 7331 3. 3. 46 1. 3. 48 C060 Weiss, £. 26. 2. 48 1. 3. 48 5427 Knefeli, K. 10. 2. 48 1. 3. 48 6128 Barkowski, R. 10. 2. 4£ 28. 2. 48 6928 Widmaier, B. 26. 2. 48 9. 3. 46 6659 Holl, M. 26. 2. 48 6. 3. 48 5958 [Rauch, K. 11. 2. 48 12, 3. 48 6681 Cuno, L. 26. 2. 46 12. 3. 48 FP, Struse, K. 9. 2. 48 12. 3. 48 5867 Roschmann, Q. 4. 2. 48 12. 3. 48 5682 Heck, H. 9. 2. 48 8. 3. 48 5981 Weber, E. 9. 2. 4k 11, Z. 48 5S80 Hauck, A. 9. 2. 48 11. 3. 46 5377 . Lutz, P. S. 2. 48 ja. 3. 48 5118 König, X. e. 9, *• 7165 7334 5654 €848 6695 CÜ53 7120 5805 5899 5941 5947 6011 6041 6134 6148 6149 6150 0159 6185 5339 0296 6337 6428 5898 5900 6012 6251 6252 6261 6410 6403 6123 Mert, O. Oosack, G. Potael, T. Braune, G. Jäger, B. Arenhövel, L, Sachse, A. Seemann, M. Hof. Oh. t, Weiske, H, Kitzig, H. Dietrich, Q, Simon, H. Pranke, L, Ossietzky-Heim Ossietzky-Helm Ossientzky -Heb» Köhler, W. Wagner, J. Keil, A. Müller, G. Voigt, K. Rätislee, W. Köckert, Ät. Hof, Ch. 7. Dietrich, G. Ossietzky-Helm Qsslentzky-Helm Lampe, Fr. Bessea, M. Sttirbitzky, T, Beige, R. QuitLungs- datum 26. 2. 48 27. 2. 48 3. 3. 48 3. 3. 48 15. 3. 4.8 O. Datum 15. 3. 48 30. 1. 46 30. 1. 4ti 30. 1. 48 30. 1. 48 1. 2. 48 1. 2. 48 1. 2. 48 1. 2. 4S 1. 2. 48 1. 2. 48 1. 2. 46 1. 2. 48 30. 1. 48 2. 2. 48 1. 2. 48 1. 3. 48 1. 2. 48 30. 1. 48 30. 1. 48 30. 1. 48 30. 1. 48 1. 2. 48 v. 2. 46 1. 2. 48 30. 1. 46 sa >' «r*r4toine Odeonstrasse 15/16 (201 Hannover (Germar.y) DAS NDlj 1 DEUTS C Hl ANP ö$6- fiSy »h SS« VeS 6) H'KAMlcjUEU PÄOAPO Concesiön No. 3096 TARIFA REDUCIDA Concesiön No. 2808 VEREIN VORWÄRTS AU STRIA 2064 T. A. 72 - 6058 DEUTSCHSPRECHENDE! KOMMT ALLE ZU DER GROSSEN 1. MAI - FEIER FREITAG den 30. APRIL 1948, um 21.00 Uhr GROSSES FEST-PROGRAMM • mit Verbindenden Texten von Hans Iahn Mai-Rede, Musik, Rezitationen, Gesang, Tanz unter Mitwirkung von: Hilde Heinitz-Weil, Marta lohn, Marion Smiler, German Weil Grosses Russ. Ensemble v. Grigori Slcvinin mit der Prima- bailarina Ana Granova, Sofia Schwediowa, Ivan Schwedlow VORWAERTSCHOR — SPORT-JUGEND Zum anschliessenden Tanz spielt die bekannte Tanz-Kapellfe TEXAS - SERENADERS EINTRITTSPREISE: Vorverkauf $ 2.50; Abendkasse $ 3.50; Vereinsmitglieder $ 1.50 (Vorverkauf siehe näheres unter Vereinsnachrichten im Argent. Tageblatt) BUCHHANDLUNG LEIHBÜCHEREI "LOS AMIGOS DEL L1BR0" deutsch, spanisch, englisch Briefmarken COCHABAMBA (Bolivia) Casilla 450 Per6 30 (zwischen Espana und 25 de Mayo) Cosa Fllattlica — DB — ROBERTO POMMER compra j ven'ta de Mtimpllli» para ooleccitn OAnQALLO 627 — Buenos ilrM V. T. 33 B7BS HOTEL ZUR HABSBURG 25 Diu MAlO ii'i — U. 1\ 11-2187 bietet den Durchreisenden billigsten Aufenthalt auch für Familien, bei bester Verpflegung uno aufmerksam, »ter Bedienung. Saubere, luftige Zimmer. SCHÜELERHEIM OSTERMANN Interne — Halbinterne — Schulaufgaben Auskünfte ab 16. März: CONDE 1785 T. A. 73-7736 HERRENKLEIDUNf nach Mass und FERTIGKLEIDUNG in vorbildlicher Ausführung! Kleider- u. Stoffpakete nach ganz Europa! ^ -ERMST KOPPEL 970 LAVAUE 970 U. T. 35-1110 KORRESPONDENZ Liselotte Johannes, Bruchstrasse il, Stendal (19 b) Deutschland, sucht Briefwechsel mit Mädchen bn Alter von 22—«30 Jahren. <163—164) j A. A. t$. A, ENRIQUE U. CORONA MARTINE? A B O O A D O TUCUMAN 1441. ler pleo, Oto 1 Tl. T 38-8*71 KOFFER, HAJTDTASCHKM, SCHUH* Reparaturen, fachmännisch und gut. Wir holen aus dem Haue ab. Brune Zlelke, ConRreio 2363. 4NG*0SS£i AUSWAHL ßUCHHANDL UNO COSMOPOLITA 'TUCUMAN T A ji ./»»• G*AiNoe eiNzeL&eaom veiietCHNis kostenlos ALKMXNN & da. a. A. O l f F. — Tuoumta 307/300— 15 da AbrU de 1949 L EfH&IBL / O THEK COSMOPOLITA CO**UMTli 424 fSC* 5 T i Sl 24 90 SVCOASAl 3116AANO SVCA±2h90