m rXACHRICHTeiXBLflTT D£ 5 SERWfln-JEWISH CLUB IsOEW YORK, l\.y 1. Jahrgang NEW YORK, DEN 1. OKTOBER 1935 19 No. WELT-KONGRESSE - SPIEGEL DER JUDENNOT Täuschen wir uns nicht4 darüber6 liinweg: Auf dem Gebiet der internationalen Bezie- hungen herrscht nach wie vor die primi&itr ste Form menschlicher AuseinandeigseBungv^ das Recht des Stärkeren, das Faustj-e.cht. Völkerbund, Haager Gerichtshof ünd %el- logg-Friedenspakt haben diesem UmsiaiM- bisher keinen wesentlichen Abbruch anzu- tun vermocht. Spielt Faustrecht die aus- schlaggebende Rolle in den gegenseitigen Beziehungen der Grossmächte, so stehen die Kleinstaaten erst recht unter demselben Unstern. Eine völkische Minderheit jedoch, der keine ethnisch-geographische Geschlos- senheit zugrunde liegt, die verstreut in aller Welt lebt und keinerlei eigenen Staat als Rückendeckung besitzt, findet sich in einer noch weitaus ungünstigeren Lage und bietet in ihrer Wehrlosigkeit einen willkom- menen und ungefährlichen Gegenstand po- litischer Verfolgung. Diese Tatsache fand ihren beredten Ausdruck vor «iner Reihe von Weltkongressen, die währehd der Mo- nate August und September 1935 in Europa stattfanden und sich mit der Tragik des Judenschicksals befassten. Aus den Tagen des Friedenstaumels nach Weltkriegsende ist die Minderheitenkonfe- renz, eine Völkerbundseinrichtung, erhalten geblieben. Diese Schöpfung entsprach durchaus dem Völkerbundsgedanken, wel- cher, gesund und herrlich wie er ist, nichts anderes darstellt als Ausdehnung der De- mokratie auf die auswärtigen Beziehun- gen. Ist der Völkerbundsrumpf siech, so erlahmen seine Arme, ergo auch die Mino- ritätentagung. Deren Aufgabe besteht im Studium des Minderheitenwesens und Aus- arbeitung eines Vorschlages für ein allge- meines, grundsätzliches Minderheitenrecht und Errichtung eines Minderheitenschutz- syistems, Hiervon ist die Konferenz ganz abgekommen. Der hochherzige Versuch schlug fehl, und wir haben es' nur mit einem armseligen politischen Abklatsch der Vollversammlungen zu tun. Die Minder- heiten von gestern, die Kleinstaaten von heute wetteifern mit ihren einstige^ Unter- drückern, den Deutschen, Oesterreichern Von Franz J. Katz. und Russen. Die übrigen nationalen Mino- ritätsvertretungen lassen sich mit Vorliebe /als aussenpolitische Marionetten ihrer Mut- terländer missbrauchen. In diesem Jahre it B. führten die Deutschen einen wilden Narrentanz nach den Weisen des Ratten- fängers von Berlin auf, der sich zunächst in den sattsam bekannten antisemitischen Tiraden offenbarte. Während die Deutschen Nord-Schleswigs, welche unter dem Dane- brog die Vorzüge eines Hortes kultivierter Freiheit und hochentwickelter humanisti- scher Emanzipation gemessen, grossen Lärm über ihre "Unterdrückung" schlugen, glänzten die Tiroler durch völlige Abwesen- heit. Wer erinnert sich nicht der Wut- orgien der ' deutsch-sprachigen Presse im Jahre des Herrn 1923, als die ersten faschi- stischen Romanisierungsmethoden bekannt wurden ? Heute gibt man diese Leute schamlos preis. Heute ist es nur noch Fah- nenflucht, die sie der Militärfron für die Trikolore Savoyens entziehen kann. Doch keinesfalls darf man sich ins "heimatliche" Oesterreich retten. Dieser würdevolle "Ständestaat" schiebt seine Stammesbrüder gleich über den Brenner ab, wo sie die Lik- toren in die Fiebersümpfe der Liparischen Inseln verbannen. Ein Entkommen ins stammeseigene Deutsche Reich endet mit Eingliederung in die Sklavenhorden der Oesterreichischen Legion. Ja, sie haben's schwer, die Herren Tiroler, sie wissen gar nicht, welcher Faschismus ihnen eigentlich am besten gefällt, der italienische, deutsche oder österreichische. Deshalb kamen sie scheinbar auch nicht nach Genf. Dort, auf der Minderheitentagung fehlten ebenfalls die Juden. Die Juden Deutschlands (bei- nahe hätte ich sie deutsche Juden genannt) lehnten es mit Stolz in der Brust ab, als na- tionale Minderheit betrachtet zuwerden, sie seien (sie!) lediglich Staatsbürger mosai- schen Glaubens. Sieht man selbst von den heutigen Zuständen ab, so kann man doch nicht umhin, sich des Schulbeispieles Wal- ter Rathenaus zu erinnern. Der damalige Reichsaussenminister entgegnete auf das wohlgemeinte Angebot der Alliierten, eine Minderheitenschutzklausel für die Juden in Deutschland in den Friedensvertrag einzu- verleiben: "Wir deutschen Juden als ufik trennbarer Bestandteil unseres Volkes, b^, nötigen keinerlei Schutz vor- unserem, ¥atafcT land!" Nur wenige Jahre hierauf fiel er antisemitischen Mördern zum Opfer, deren Verbrechen den blutigen Keim des Dritte» Reiches von heute darstellte. Seine Atten- täter, ähnlich gewissen Mitgliedern der heu- tigen Reichsregierung gewohnheitsmäßige Abenteurer und berufsmässige Hetzer, die ihr Brot noch nie durch ehrliche Arbeit erwarben, werden heute als Volkshelden und Märtyrer gefeiert, landaus, landein? Dass die Juden aus Deutschland nicht in Genf als Ankläger auftreten wollen, wissen wir mit Verständnis kraft eigener Erfah- rung zu würdigen. Dass gewisse jüdische Gruppen aber immer noch nicht einsehen wollen, dass ihre bisherige Stellungnahme auf falschen Voraussetzungen aufgebaut war, ist uns unverständlich. Es ist an der Zeit, dass sie durch Leiden am eigenen Leibe begreifen, was bereits ihre Vorfahren lernten und was wir unseren Nachkommen zu ersparen haben! Dieser Erkenntnis tmt- sprach die Stellungnahme der übrigen jüdi- schen Minderheitengruppen, welche unein- geschränkte Behandlung der Judenverfol- gungen in Deutschland durchsetzen wollten. Die Tagung wies diesen Antrag zurück unH fand ohne jüdische Teilnahme statt, da diese von Annahme der erwähnten Forde- rung abhängig gemacht worden war. Eine eigentümliche Schlussresolution gipfelte in einer Aufforderung auf Wiederanschluss der Juden unter Preisgabe ihres Ansinnen« und gleichzeitiger Verwerfung des Stand- punktes der jüdischen Gruppe aus Deutsch- land. Die Antwort der Juden war ein an- erkennenswertes Beharren auf ihrem Stand- punkt. Ein wirklicher Fortschritt in der Minderheitenfrage kann nur von einem autoritären Völkerbund erwartet werden, der alle noch ausstehenden Staaten, vor allem Amerika einbegreift und dessen Ver- fassung bedingungslos anerkannt und durch- geführt wird. Solange dem anders ist, wird 2 AUFBAU Ko^iale Fürsorge Stellenvermittlung. Unsere Vermittlungsstelle ist täglich (mit Ausnahme von Eonnabend und Sonntag) zwischen 10 und 12 Uhr vormittags unter der Telephonnummer Washington Heights 7-7853 erreichbar. Persönliche Besprechungen nur nach vorheriger tele- phonischer Verabredung. Wir bitten alle, die von irgend welchen Arbeltsmöglich- keiten hören, dies sofort an obige Stelle zu berichten. Alle Auskünfte in Bezug auf Einwanderung, Einbürgerung, Uebersendung der 1. und 2. Bürgerpapiere, sowie Beratung in Krankheitsfällen und Verweisung an zuständige Stel- len erteilt Herr Alfred Katzenstein, 395 Fort Washington Ave., New York City. Wir ersuchen, alle Anfragen nach Möglichkeit schriftlich zu stellen. GOTTESDIENST WAEHREND DER HOHEN FEIERTAGE. Wir machen unsere Mitglieder und Freunde nochmals auf die Gottesdienste der deutsch-jüdischen Kultusgemeinde "GATES OF HOPE" aufmerksam. Diese Gottesdienste wer- den nach dem deutsch-jüdischen Ritus abgehalten. Sie fin- den im grossen Saal des "Royal Manor", 157. Str. und Broadway, statt. Die Preise sind den Verhältnissen unserer Neueinwanderer angepasst worden. Für Eintrittskarten und nähere Auskünfte wende man sich an Herrn Alfred Katzenstein, 395 Fort Washington Ave. Telefon: WAshgt. Heights 7-7853. Moses, Bermeo& Haas Anwälte für aus- ländisches Recht s Beratung u. Korrespondenz in allen deutschen Rechts- angelegenheiten, Prozess- und Erbschaftssachen. Vertragsentwürf e Firmengründungen Geldtransferierungen Einwanderungen • FRITZ MOSES vorm. Landgericht Berlin prakt. seit 1926 in New York • ALFRED HAAS vorm. Deutscher Rechteanwalt O 2 RECTOR STREET NEW YORK, N. Y. Telephon: DIgby 4-7595 Dr. F.Schlesinger Klub-Zahnarzt 308 OST 79. STRASSE NEW YORK CITY Tel.: RHinelander 4-5643 man es mit einem ständigen Sturm im Was- serglas zu tun haben. Die Beobachtungen, welche man in der Behandlung der Flüchtlingsfrage machte, bieten das gleiche traurige Bild. Schwer- fälligkeit der Völkerbundsapparatur, wenn nicht deren völlige politische Impotenz feigten sich hier in üblem Ausmass. Der »ericht des von jüdischen Geldern aus Amerika und England unterhaltenen Flücht- lingsamtes ist noch allen in lebendiger Er- innerung. Die Ueberzahl der Flüchtlinge, soweit sie in den europäischen Hauptstäd- ten stecken blieb und nicht eigenem Er- werbe nachgehen kann, lebt von jüdischen Spenden. Mittellosigkeit, Erwerbsverbot, Ausweisungsgefahr hängen als ständiges Damoklesschwert über den Unglücklichen. Der staatenlose Jude kann nicht mal zu einem allseitig anerkannten Ausweis- und Reisedokument gelangen. Nansenpässe werden nicht mehr ausgestellt, und die so- genannten "Ausländerpässe" richten mehr Unheil als Nutzen an. James Macdonald, die romantische Figur des Amateurpoliti- kers aus den Reihen der New Yorker For- eign Policy Association, welcher ohne An- kränkelung von jeglicher Vorkenntnis des J udenproblems frisch-fromm-fröhlich-frei ans Werk ging, ist nun am Ende seines La- teins angelangt. Im trauten Verein mit der zwangsläufig «kderbelebten Wüstenwande- rergesellschaft aer "Territorialsten" glaubt er, das Heil unserer gehetzten Blutsbrüder in einer Verschickung nach Angola, Biro- Bidjan und Ecuador zu sehen. Seine Deutschfreundlichkeit, selbst seine pro- nazistische Einstellung ernteten nichts als Bockigkeit und Zusammenarbeitsverweige- rung seitens der Berliner Aussen- und In- nen-Ministerien. Die Unterbringung des kleinen Prozentsatzes von Akademikern unter den Flüchtlingen berechtigte keines- falls die kostspielige Apparatur in Genf und seinen eigenen Gehalt! Die einzigen bahnbrechenden Schritte zur Linderung der Flüchtlingsnot waren die Reden der hollän- dischen und belgischen Aussenminister in der letzten Völker bundsvollversammlung und das Auftreten des sozialistischen Aus- senministers von Norwegen, Prof. Halfdan Koht auf der augenblicklichen Tagung. Doch auch letzterer musste sich mit einer Verschiebung der Angelegenheit auf die Tagesordnung der Januar 1936-Sitzung zu- frieden geben. In den Emigrationszentren werden unterdessen Ausweisungen, Hunger, Armut, Kälte weiter wüten . . . ganz im Zeichen der christlichen Nächstenliebe! Diese kulturwidrigen Verhältnisse, denen das Weltjudentum an allen Ecken und En- den der Erdkugel ausgesetzt ist, bedürfen einer krassen und grellen Beleuchtung an- gesichts aller Welt, denn diese ist sich die- ses unhaltbaren Zustandes durchaus unbe- wusst. Darum ist die Entsehliessung des Committees of Jewish Delegations auf Vor- bereitung der Veranstaltung eines Jüdi- schen Weltkongresses 1936 in der Schweiz recht begrüssenswert. Das Committee um- fasst alle jüdischen Minderheitsgruppen und besteht seit der Friedenskonferenz in Versailles, wo es von deren amerikanisch- jüdischen Teilnehmern, u. a. Louis Mar- shall, Jacob de Haas, Dr. Stephen S. Wise und Judge Julian Mack, ins Leben gerufen wurde. Hoffentlich wird das Ziel dieses Unternehmens, dem jüdischen Volke eine politische Interessenvertretung zu ver- schaffen, ihm Vertretung im und Anerken- nung durch den Völkerbund zu gewinnen, erreicht. Die Argumente, von einer Schwä- chung der jüdischen Stellung in Ländern ohne latenten Antisemitismus und unfrei- williger Förderung der Lüge von der jüdi- schen Weltverschwörung, welche aus dem Assimilanten- und Renegaten-Lager erho- ben werden, können ebenso unbeachtet ge- lassen werden, als dies von Seiten der Zio- nisten vor Jahren geschah. Eine jüdische Völkerbundsvertretung würde den Schutz der jüdischen Minderheiten sichtlich för- dern können und wäre ebenso den zionisti- schen Bestrebungen dienstbar zu machen. Der im Anschluss an den Luzerner Zioni- stenkongress gefasste Beschluss verdient unsere wärmste Unterstützung. Mit einer Judenvertretung im Völker- bund hätte zweifelsohne ein Bericht, wie der der britischen Palästina-Verwaltung, die in den Jahren, die seit der Balfour Deklaration verflossen, wesentlichen Kurs- änderungen untergangen ist, keine An- nahme gefunden. Erlebte man es schon früher, dass gar mancher englische Routine- und Garriere-Beamte, der durch Zufall und In His Majesty's Service auch mal zeit- weise nach Palästina verschlagen wurde, ein waschechter Antisemit war, so hat man es im Laufe der letzten Jahre durchaus mit ausgesprochenen Zionistengegnern zu tun. Die jüdische Einwanderung wird abge- würgt, obwohl in Ost- und Mitteleuropa Tausende von Juden in Not verkommen, obwohl in Palästina ein Arbeitermangel herrscht, obwohl Tausende staatenloser Ju- den heimatlos zwischen den europäischen Grenzstationen hin- und hergeschoben wer- den. Zur gleichen Zeit lässt man eine hem- mungslose arabische Zuwanderung vom Süden, über die transjordanische Grenze und aus Syrien her ungehindert vor sich gehen, halbwilden Glücksrittern, die von den Früchten jüdischer Pioniere schmarotzen wollen, wagt es aber gleichzeitig, mit dem Argument von der beschränkten Einwan- dereraufnahmefähigkeit gegen die Juden zu arbeiten! Diese Heuchelei, dieser Mandats- Fortsetzung auf Seite 6 «"3 3 AUFBAU 3 MonAts-Progrsmm Oktober 1935. Mittwoch, den 2. Oktober: Keine Veranstaltung. Wir lassen unsere regelmässige Klubveranstaltung aus- fallen, um unseren Mitgliedern und Freunden Gelegenheit zu geben, die "NIGHT OF STARS" zu besuchen, deren Reinertrag der Unterstützung deutsch-jüdischer Flücht- linge zufliessen wird. Der Besuch dieser Veranstaltung lohnt sich schon deshalb, weil sich 300 namhafte ameri- kanische Künstler zur Verfügung gestellt haben. Alle näheren Angaben sind aus der Tagespresse ersichtlich. Mittwoch, den 9. Oktober: Vortrag (in englischer Sprache): The Future of Jewish Assinijlation. Redner: Prof. Johan J. Smertenko. Der Redner ist ein bekannter amerikanischer Publizist, der sich schon während des Weltkrieges durch seine Tätig- keit in der "League to Enforce Peace" einem Namen ge- schaffen hat. Er war der erste Journalist' Amerikas, der in einem ausführlichen Aufsatz "Hitlerism Comes to Amer- ica", erschienen November 1933 in "Harper's Magazine", auf die Tätigkeit der Nazi-Hetzer in den Vereinigten Staa- ten hinwies. Prof. Smertenko ist ausserdem u. a. der Ver- fasser einer Hamilton-Biographie und war der erste Herausgeber der bekannten Zeitschrift "Opinion". Eintritt: Mitglieder frei; Gäste 25c. Mittwoch, den 16. Oktober: Vortrag: Reiseerlebnisse in Abessinien. Redner: Dr. Ludwig Schwarzschild. Der Redner hat im Sommer 1934 Abessinien bereist und wird in seinen Ausführungen seine Eindrücke und Beobach- tungen in diesem noch relativ unerschlossenen, vom Tou- ristenverkehr unberührten Lande schildern. Wir brauchen kaum zu betonen, dass dieser Vortrag augenblicklich, im Zeichen der akutesten Kriegsgefahr zwischen Abessinien und Italien, von besonders aktuellem Interesse ist. Herr Dr. Schwarzschild wird seine Ausführungen durch zahlreiche Lichtbilder nach eigenen Aufnahmen illustrieren. Eintritt: Mitglieder frei, Gäste 25c. Sonntag, den 20. Oktober: Abends 9 Uhr: Simchas Torah Ball des Pros pect Unity Club im grossen Ballsaal des Hotels Paramount, 235 West 46. Str., zwischen Broadway und 8. Ave. Karten .einschliesslich Steuer, im Vorverkauf $1.10, an der Abendkasse $1.35. Mittwoch, den 23. Oktober: Geselliges Beisammensein mit Tanz. Diese Veranstaltung findet im Klubhaus statt. Unser Ver- gnügungsausschuss hat für Erfrischungen und Ueber- raschungen Sorge getragen. Eintritt: Mitglieder 15c; Gäste 35c. Mittwoch, den 30. Oktober: Vortrag: Vereinigte oder zerstörte Staaten von Europa? Redner: Gerhart Seger. Der durch seine aufsehenerregende Flucht aus dem Kon- zentrationslager Oranienburg berühmt gewordene ehe- malige Reichstagsabgeordnete kehrte soeben von einem längeren Aufenthalte in Europa zurück, dessen aussen- politische Spannunigen* er im Lichte der letzten Ereignisse als Fachmann und mit seiner anerkannten Redefähigkeit vor unseren Mitgliedern behandeln wird. Eintritt: Mitglieder frei, Gäste 25c. e Alle Vorträge finden im Klubhaus, 210 West 91. Strasse, statt. Beginn 9 Uhr abends. Kport-Progrklmm Donnerstag, den 10. Oktober: Schwimmen im Hotel St. George, Clark Street, Brooklyn. Treffpunkt: 8 Uhr abends in der oberen Vorhalle des Ho- tels. Turnschuhe mitbringen zur Benutzung der Turn- halle. Unkosten 50c. Sonntag, den 13. Oktober: Spaziergang im Central Park. Treffpunkt: 2 Uhr nach- mittags, 96. Str. und Central Park West. Anschliessend gemütliches Beisammensein im Odd Fellow Home, 105 Ost 106. Str. Sonntag, den 20. Oktober: Spaziergang im Bronx Park, Besichtigung des Tierparks. Treffpunkt: 2 Uhr nachmittags, 180. Str., Bronx Park- Station der 7. Ave.-Untergrundbahn. Eintritt frei. Abends: Besuch des Simchas Torah Balls des Prospect- Unity Club. Näheres siehe Monats-Programm. Sonntag, den 27. Oktober: Ausflug nach Nature Study Woods, New Rochelle. Treff- punkt: 10 Uhr morgens, 180. Strasse Ost, Station der Lexington Ave.-Untergrundbahn. Rundfahrtkosten 30c. Proviant mitbringen. Tennis: Jeden Samstag Nachmittag 5.30 Uhr in den Hamil- ton Tennis Courts, Dyckman Str. und Nagle Ave. (Dyck- man Str.-Station der Broadway-7. Ave.-Linie). Ping Pong: Jeden Samstag Abend (mit Ausnahme von Sonn- abend, den 5. Oktober) im Klubhaus, 210 West 91. Strasse. Gesellschaftsspiele, Kartenspiele, gemütliches Beisammen- sein. Eintritt für Mitglieder 10c, Gäste 20c. ^VORANZEIGE Unser diesjähriger WIN TER-BALL findet a m SONNTAG, DEN 10. NOVEMBER im Grand Ballroom des Hotel D elano statt. HALT EN SIE SICH DIESEN ABEND FREI ........... . . '_ AUFBAU "AUFBAU" K1 Published by the GERMAN-JEWISH CLUB, INC. 210 West 91st Street, New York, N. Y. Advertising rates on application Editor: DR. ALFRED EICHENBERG 1. Jahrg. New York, Oktober No. 11 GERMAN-JEWISH CLUB, INC. KLUBHAUS: 210 West 91. Strasse, New York Präsident...................... ERNST HEUMANN 1. Vize-Präsident............. JULIUS J. SICHEL 2. Vize-Präsident.......... FRED J. HERRMANN Sekretär....................FRED H. BIELEFELD Hilfs-Sekretär................. OTTO R. FELDER Finanzsekretär................E. SCHNEEBERGER Schatzmeister ........... MICHAEL SNYDACKER Beisitzer................ ARTHUR AMERIKANER " .......................ERICH DE JONTrE ......................... ALFRED HAAS ..................DR. SIEGFRIED LASCH Der Zweck des Klubs ist die Heranbildung seiner Mitglieder zu guten amerikanischen Bürgern und zu selbsttibewussten, aufrech- ten Juden, namentlich durch Vermittlung Jüdischer und allgemeiner Geistesgüter, ferner erstrebt der Klub den freundschaft- lichen Zusammenschluss der deutschen Juden in New York durch gesellschaftliche Veranstaltungen zu fördern. (Auszug aus den §§ 1 und 2 der Statuten.) Zur Beachtung! Das unerwartet rasche Anwachsen un- serer Mitgliederzahl und der "unbe- rufen" gute Besuch unserer Veranstal- tungen machen eine verschärfte Türkon- trolle notwendig. Wir müssen darauf dringen, dass die Mitglieder ihre Mit- gliedskarten am Saaleingang vorzeigen. Wir können die den Mitgliedern zuge- standenen Vorrechte (z. B. freier Ein- tritt zu den Vorträgen) nur noch gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte gewähren. Ersatz für verlorene Mitgliedskarten wird von unserem Finanzsekretär Erwin Sehneeberger ausgestellt. Dieser ist auch jederzeit gern zu Entgegennahme rück- ständiger Beiträge bereit. Der Vorstand. Gründung einer Musikgruppe. Zur Ausgestaltung unseres Klublebens ist eine Musikgrj^>pe vonnöten. Mitglieder, die sich an einem Kammermusikorchester beteiligen möchten, werden aufgefordert, sich telephonisch mit unserem Mitgliede Schnelling (VAnderbilt 3-2064) in Verbin- dung zu setzen. Violin-, Klavier-, Cello- und Flötenspieler werden benötigt. ■ • Neuaufnahmen: Hilde Guggenheim, Ernst Levy, Erwin H. Lipstadt, Heinz Loewy, Dr. Moritz Tanur. Ungläubigen sei es hiermit abermals ins Stammbuch geschrieben: Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder! Als schlagender Beweis seien hierfür unsere "Ausserordentliche Generalversamm- lung" vom 4. September, beziehungsweise deren überraschenderweise überaus starker Besuch, ihr tagesordnungsgemässer Ver- lauf und endlich ihr fruchtbares Ergebnis angeführt. Neben der Erwägung eines Beitrittes zu ejnem Tischtennisverband, worüber ein Son- denbericht der Sportgruppe in dieser Num- mer erschienen ist, war ausser dem übli- chen Punkt "Verschiedenes" eine Aus- sprache über eine etwaige politische Ver- einsbetätigung angesetzt worden. Unsere Mitglieder nahmen eingehend an den Erörterungen teil. Die Vielfalt der zu- tagegeförderten Vorschläge ergab, dass be- reits unsere Vereinsverfassung, die leider nur unzureichend bekannt geworden ist. auch den kühnsten Wünschen in Par. 1 und 2 Rechnung trug. Es heisst hierin u. a.: "Der Zweck des Klubs ist die Heranbildung sei- ner Mitglieder zu guten amerikanischen Bürgern und zu selbstbewussten, aufrech- ten Juden, namentlich durch Vermittlung jüdischer und allgemeiner Geistesgüter. Es kann kein Zweifel daran sein, dass seitens der bisherigen Klubleitung nicht hin- reichende Anstalten getroffen worden sind, den Ansprüchen, die aus diesem Gelöbnis entwachsen, gerecht zu werden. Gutes Amerikanertum bedeutet militante Förde- rung der Demokratie — hier muss nach- geholt werden, was wir in Deutschland ver- säumten. 'Selbstbewusstes und aufrechtes Judentum heisst für uns — unseren Kreis mit jenen Kenntnissen zu durchsetzen, die ein Verständnis unseres Volkes, ein Wissen um seine Lebensprobleme und damit einen Stolz auf sich selbst heranbilden. Als deut- sche Juden haben wir noch eine andere Pflicht, die Welt darüber aufzuklären, was man unseren Brüdern in ihrer "Heimat" einzig und allein ihrer Abstammung wegen antut. Weiterhin verpflichtet uns das, der deutschen Auslandspropaganda und dem gesetzwidrigen Treiben deutscher Hetzer im Ausland zum gründlichen Fehlschlagen zu verhelfen. Wir werden hierin besonders unserer Pflicht gegenüber den Vereinigten Staaten gerecht, denen nichts verhasster ist, als vom Ausland geleitete Propaganda, die sich gegen die amerikanische Staats- auffassung und die amerikanische Verfas- sung richtet. Der Begriff "Politische Be- tätigung" hat durch die Irrwege rechts- und linksradikaler Elemente einen Anstrich erhalten, der ihm durchaus nicht zukommt. "Politische Betätigung" braucht in keiner Weise mit Demonstrationen, Protesten. Petitionen gleichgesetzt zu werden; es ist selbstverständlich, dass politische Betäti- gung Aufbautätigkeit am Staate, Mitarbeit an seiner Gestaltung und rücksichtslose Bekämpfung seiner Feinde darstellt. Die Feinde des amerikanischen Staates sind gleichzeitig die Feinde des Judentums. Das Judentum, welches in diesem Lande mit al- len anderen Volksgruppen und Glaubens- gemeinschaften verfassunigsgemäss uneiiv- geschränkte Gleichberechtigung geniesst, muss darum seine ganze Kraft daran setzen, verfassungsfeindliche Kräfte ihres Bodens zu berauben. Im Gegensatz zu den Grundsätzen des Völkerrechtes und in offe- ner Verletzung der Grundlagen internatio- naler Beziehungen erklärt Nazi-Deutsch- land immer wieder, es sehe seine Mission Revue in Zerstörung ausserdeutscher Demokratien und in der Vernichtung der Judenheit inner- und ausserhalb seiner Grenzen. Ein guter Amerikaner und ein selbstbewusster Jude wird es von sich weisem, hier tatenlos zu- zusehen! In unserem Streben nach Klärung und Aufklärung ist ein Bindeglied vonnöten, welches den Problemen des Judentums, des deutschen Judentums, der deutsch-jüdischen Flüchtlinge als Träger dienen kann. Mit der Gründung unseres Mitteilungsblattes, des "Aufbau", ist ein Werk in Angriff ge- nommen worden, um das uns gar manche politische und weltanschauliche Gruppe be- neidet. Wir können besonders §tolz darauf sein, es aus der Problematik des Emigra- tionsdaseins heraus doch geschaffen zu ha- ben. An die gesamte Kolonie der deutschen Juden New Yorks geht es nun. Es wird mit Spannung erwartet, es wird besprochen, — es wird beachtet. Unseren Lesern, vor allen den Klubmitgliedern obliegt es nun, es zu einem lebendigen Klubbestandteil und zu einem Sprachrohr der deutschsprachigen Judenheit Amerikas auszugestalten. Die Mitgliederschaft stellt sich einmütig hinter diese Ansichten und billigte den Be- richt und die Vorschläge des Presse- ausschusses, der alles daran setzen wird, seinen Aufgaben gerecht zu werden und das in ihn gesetzte Vertrauen zu würdigen. Die von der "Ausserordentlichen General- versammlung" gefasste Erschliessung und Erklärung an den Vorstand, sowie die Be- schlussfassung bezüglich unseres Mittei- lungsblattes haben innerhalb unseres Ver- einsrahmens erst den Boden für Durchfüh- rung unserer Vereinsverfassungsparagra- phen geschaffen: Wahrhaftes amerikani- sches Bürgertum und selbstbewusstes, auf- rechtes Judentum! In diesem Sinne vor- wärts mit der Winterarbeit. — Es ist eine Tradition unserer Organisa- tion, dass ihre gesellschaftlichen Veranstal- tungen unbestreitbare Erfolge sind. Die Stimmung der Tanzlustigen im Hotel Delano am 14. September war Beweis ge- nug, dass die für den Tanzabend getroffe- nen umfassenden Vorbereitungen von Er- folg gekrönt waren und der Sommernachts- tanz 1935 sich würdig der Kette der Ver- anstaltungen der betriebsamen Vergnü- gungskommission anschliesst. Es war bedauerlich, dass ein grosser Teil der Mitglieder eine Gelegenheit frohen Zu- sammenseins achtlos vorübergehen liess. Und wenn von einem Verlust gesprochen werden muss, so war es der Verlust der Fortgebliebenen, die einen stimmungsvollen Abend unter Freunden verloren. Der Vortrag unseres Klubmitgliedes Dr. Lasch über Geburtenkontrolle begegnete, wie zu erwarten war, lebhaftestem In- teresse von Seiten unserer Klubmitglieder. Die anerkennenswert ausführlichen Darstel- lungen dieses aktuellen Themas hätten eine lebhaftere Diskussion verdient. Als den Höhepunkt des Monatsprogramms kann man den Vortrag Frau Dr. Schwabachers bezeichnen. Ihre begeisterten Schilderun- gen, die sie, noch ganz unter dem Bann ihres Palästinaerlebnisses, einer grossen Zuhörermenge übermittelte, vermochten auch den fanatischsten Nichtzionisten zu 'bekehren. Besonders hinreissend waren ihre Beschreibungen des jüdischen Gemein- schaftslebens und der Gemeinschaftserzie- hung der Kinder in Erez Israel, die eine neue Generation jüdisch und sozial fühlen- der Menschen im jüdischen Gemeinschafts- staate heranbilden. _AUFBAU__ Bemerkungen zum Parteitag in Nürnberg Zahlreiche Leser haben den Wunsch aus- gesprochen, dass wir in den Spalten des "Aufbau" Stellung zu den neuen Verord- nungen des Nürnberger Parteitages nehmen sollen. Wir halten das kaum für notwen- dig. Es wurden ja eigentlich keine neue Gesetze erlassen. Die "Judenverordnun- gen", die mit grossem Trara sanktioniert wurden, waren nichts weiter als die Be- stätigung eines- längst schon bestehenden Zustandes. Dazu bedurfte es wahrhaftig nicht des Komödienspieles einer Zusammen- berufung des Reichstags, oder besser: die- ser Karikatur eines Reichstags, dessen ein- zige Funktionen Händeerheben und Jasagen sind. Die wesentliche Bedeutung dieser neuen Erlasse ist die: sie haben die Angelegen- heit aus der rein jüdischen Interessensphäre herausgehoben. Die Kulturwelt wird jetzt zur Stellungnahme gezwungen. Es handelt sich nicht mehr um jüdische Fragen allein, sondern um grundlegende Probleme der Ge- genwart. Nicht der Jude, — der Kultur- mensch des zwanzigsten Jahrhunderts hat jetzt das Wort. Es gibt nur noch ein Ent- weder — oder. Entweder: die Ideologie, die diese Gesetze diktiert hat, die Ideologie des Faschismus schlechthin, durch Still- schweigen gutzuheissen, oder: sie offen und entschieden zu bekämpfen. Das heisst also: Kulturkampf im weitesten Sinne des Wortes. Es ist nicht mehr lediglich eine Auseinandersetzung zwischen Faschismus und Demokratie, sondern darüber hinaus eine Auseinandersetzung zwischen Natio- nalismus! und Weltbürgertum. Uebertriebener Nationalismus, richtiger gesagt: Nationaldünkel, — das. ist die Quintessenz der neuen Nürnberger Gesetze. Ein lächerlicher Stolz auf die Zugehörig- keit zu einer fiktiven "arischen" Rasse, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Ueber- flüssig, alle die Argumente hier zu wieder- holen: dass der Begriff "arisch" nur eine Sprachgruppe darstellt, dass die Deutschen eine typische Mischrasse sind, dass von Rassenreinheit in Deutschland schon seit den Zeiten der Völkerwanderung keine Rede mehr sein konnte. Es gibt in Deutschland Wissenschaftler, die das genau so wissen wie wir. Aber: entweder fehlt ihnen die Zivilcourage, gegen den Unfug der herr- schenden Partei aufzutreten, oder — sie sind zur Mystik des finstersten Mittelalters zurückgekehrt, zum Prinzip der frühchrist- Our readers will remember the warning contained in "Aufbau's" June issue (Brown Anti—Semitism in New York, by Franz J. Katz) res erring to the intentions of the German - American Independent Voters' League feverishly laboring to introduce an anti-Semitic Nazi platform into domestic American politics wherever there is an opportunity. The irregulär Democratic primary ticket for the 16th A. D. offered Kunden, die sich beim Einkauf auf den "Aufbau" beziehen, sind unsere besten Anzeigenwerber. liehen Philosophen: "Ich glaube es, weil es absurd ist." Rassenhochmut erzeugt Rassenhass. Da- von machen die heutigen Machthaber in Deutschland ausgiebig Gebrauch. Gemein- samer Hass ist ein gutes Bindemittel. Hass nicht nur gegen die Juden, — Hass gegen die bösen Franzosen, Hass gegen die nieder- trächtigen Litauer. Alles, was nicht deutsch ist, ist verwerflich. Die Deutschen haben einen eigenartigen Komplex. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie sich von einer Welt von Feinden umgeben wähnen. Die ganze Welt hat falschen Tritt, nur die Deutschen nicht. Am deutschen Wesen muss die Welt genesen. Wenn die Welt nicht will, muss sie eben dazu gezwungen werden. Die ganze Welt hetzt gegen Deutschland. Natürlich. Das edelste, reinste, tüchtigste Volk der Welt, — man missgönnt ihm seine Reinheit, seine Tüchtigkeit, seine Erfolge. Die ge- meinen Engländer, die verworfenen Fran- zosen, — und in dieser Welt der verkom- menen, minderwertigen Nationen das hehre Lichtideal des deutschen Volkes. Einmal, ein einziges Mal, versuchte man in Deutsch- land diese Geistesverwirrung zu beseitigen. Die heutigen Machthaber machen diese kurze Spanne geistiger Freiheit verächt- lich mit dem Worte: "Judenrepublik." Wir wissen es, — wenn auch Herr Doktor Lu- ther in Washington es nicht wahr haben will, — dass Juden an der Leitung der Republik einen recht geringen Anteil hat- ten. Dass diese kurze Frist relativer Gei- stesfreiheit in Deutschland als "Juden- republik" bezeichnet wird, darauf sollten wir Juden besonders stolz sein. Uns Juden war von jeher kleinlicher Chauvinismus fremd. Er liegt uns nicht. Solche Gesetze, wie sie jetzt in Nürnberg erlassen worden sind, würden wir immer bekämpfen, — auch wenn sie nicht gerade gegen uns gezielt wären. Vielleicht ist dies der tiefere Sinn der Diaspora: dass wir in der Zerstreuung unter den Völkern für die Einigung der Menschheit wirken sollen, für die grossen Ideale der Völkerversöhnung und Menschheitsverbrüderung. Deshalb ist es mehr als ein Zufall, dass in der vielleicht letzten, grossen Auseinandersetzung zwi- schen Nationalhochmut und Weltbürgertum für uns Juden der Kampf um unsere Welt- anschauung identisch ist mit dem Kampf um unsere Selbsterhaltung. for the offices of Assemblymen a Mr. Marx (obviously a pure-blooded Aryan, despite his somewhat misleading name), and a cer- tain Mr. Reisinger. Both of these candi- dacies have been promoted by and were en- dorsed under the auspices of the German- American Independent Voters' League, known for its Nazi sentiment and Nazi activities. Although both candidates have been de- feated, our Anti-Defamation Committee will continue to keep a watchful eye on the vicious and thoroughly un-American machinations of this group of Nazi rack- eteers. __ 5 - Unsere Sportgruppe im Tischtennisverband. Am 4. September fand unsere ausser- ordentliche Generalversammlung statt, nach meiner Ueberzeugung die erste interessante Mitgliedermonatsversammlung seit gerau- mer Zeit. Als zweiter Punkt der Tages- ordnung war unser "Beitritt zu einem Tischtennisverband" angesetzt, worüber ich berichten möchte. Im vergangenen Winter veranstalteten wir jeden Samstag Ping-Pong-Abende, die sich zu einer unserer beliebtesten Veran- staltungen entwickelten. Jedesmal hatten wir glänzenden Besuch und begeisterte Teilnahme zu verzeichnen. Als wir mit der Einlegung dieser Tisch- tennisabende begannen, war es uns von vornherein klar, dass es an Spiellustigen nicht fehlen würde, und so fand unser erster Abend im Saale eines kleinen Re- staurants der Eiast Side, der sich recht bald als räumlich unzulänglich erwies und unsere regelmässige Wochenendveranstal- tung zur Wanderschaft nach der West Side, in eine Broadway-Lokalität veranlasste. Doch auch hier mussten wir dieselbe Er- fahrung machen. Der Saal war nicht nur zu klein, wir selber waren zu laut. Heute ist bereits Bürgermeister LaGuardia mit der Austilgung des Nachtlärms beflissen, damals war es nur unser Wirt, weshalb wir uns ins eigene Klubhaus, 210 West 91. Str., verzogen, wo wir uns nach Herzens- lust austoben können. Hier taten sich die Tischtennisabende nicht nur durch zahlreichen Besuch, sondern auch durch Teilnahme wirklich hervor- ragender Spieler hervor. Im Anfang hat- ten wir uns das Tischtennisspiel nur als unterhaltsame Abendausfüllung vorgestellt. Viele unserer Neulinge wussten nicht, wie sie den Abend totschlagen sollten und be- grüssten unser Vorhaben. Aus diesen Anfängern und durch das Hinzutreten einiger erfahrener Kämpen er- gab sich nach Entwicklung einer wirklichen Qualitätsgruppe das Verlangen nach An- schluss an einen Tischtennisverband. Hier- durch wollten wir unseren Glanznummern die Gelegenheit bieten, gegen andere, dem Verbände angeschlossene Vereine zum Wettspiel anzutreten. Ich will hier kurz bemerken, dass ein deutsch-amerikanischer Tischtennisverband,' dem sich einst im Mai auch die deutsch- jüdischen Organisationen New Yorks anzu- schliessen pflegten, selbstverständlich nicht mal_ in Erwägung gezogen werden konnte, da jüdische Würde nicht durch Gegenwart des Hakenkreuz-iFetzens gewahrt bleibt. Der Anschluss an eine rein amerikanische Gruppe wurde auch aus anderen Gründen allseits begrüsst und nun stehen wir im Begriffe, eine tüchtige Mannschaft zusam- menzustellen und den Klubfarben auf dem Felde des Sports zu Ehren zu verhelfen. Mit Anfang Oktober setzen unsere Tisch- tennisabende wieder ein. Wir rechnen mit einem noch regeren Besuch als zuvor, und selbstverständlich bist auch Du herzlichst eingeladen! R. H. • Zuschriften, die die Zeitung betreffen, sind an den Schriftleiter, Dr. Alfred Eichenberg, 162 Ost 91. Str., -zu richten. Redaktionsschluss für die November- Nummer unwiderruflich am 17. Oktober. Auskünfte in allen Klubangelegenheiten er- teilt der Sekretär, Fred H. Bielefeld, 28 W. 90. Strasse, Tel.: SChuyler 4-1579 "Aufbau's" Political Predictions Come True 6 AUFBAU KITTY'S BEAUTY SALON 1245 LEXINGTON AVENUE 1. Etage Zwischen 84. und 85. Strasse (3 Minuten von der 86. Straase- Exp ress-Statio n ) NEW YORK CITY Tel.: RHinelander 4-7147 Shampoo......354 Manicure......354 Augenbrauen . . . 354 Haar schneiden. . . 354 3 Items......$1.00 Diese Preise gelten für jeden Tag, einschliesslich Samstag. Plaut travel INH. WALTER PLAUT Autorisierter Agent für Schiffahrts™, Flug-, Bus- und Eisenbahnlinien. O Fahrkarten zu Origi- nal-Preisen. Kostenlose Auskunft in Einwande- rungsfragen. G LEBENS-, UNFALL-, GEPÄCK-VERSICHE- RUNG. • VERGNÜGUNGS- REISEN - CRUISES • 79 MADISON AVENUE Ecke 28. Str. New York City WELTKONGRESSE Fortsetzung von Seite 2 bruch wird gekrönt vom Vorschlag zur Bil- dung einer gesetzgebenden Körperschaft der palästinischen Einwohnerschaft, worin die Juden eine Minderheit darstellen würden, was im Hinblick auf die Mandatsbestim- mung, Palästina zum Heimatland der Juden auszubauen, nicht statthaft ist. Das Juden- tum hat in der Verwaltung Palästinas und in der Genfer Beschlussfassung über sein Wohl und Wehe nichts mitzureden! Und dieweil das politisch-organisierte Palästina- Judentum die Massnahmen der Mandatur- macht einmütig ohne Parteiunterschied (Einheitsfront von Ben Gurion bis zu Stricker and Jabotinsky) verdammt, heisst der Mandatsausschuss des Völkerbundes den Bericht der englischen Palästina-Ver- waltung gut. Kann man von Leuten Palä- stina-Interesse und Palästina-Verständnis erwarten, die hiervon soviel verstehen, so- viel wissen, so sehr daran interessiert sind als die Chaco-Indianer an der Eisschmelze der Grönland-Küste ? Jüdische Stimmen in den Völkerbundsausschüssen hätten be- stimmt für Abweisung des britischen Palä- stina-Berichtes und Einschlagen eines ande- ren Kurses gesorgt. Die politische Grundlage der zionistischen Ideologie fand eine erneute grundsätzliche Erörterung und Würdigung auf den beiden Weltkongressen der Kolonisationszionisten in Luzern und der Staatszionisten in Wien. Nach vielen Jahren heftiger Auseinander- setzungen ist es nun zu einer Spaltung der zionistischen Weltorganisation gekommen, die uns deutlich zeigt, dass etwas faul im Staate Dänemark ist. Vielen erscheint die Zweiteilung bedauerlich und verhängnisvoll, manche halten sie für frevelhaft, anderen erschien sie unerlässlich und notwendig. Der Kongress der alten Zionistischen Welt- organisation fand in den letzten zehn Augusttagen im Anschluss an Sitzungen der Verwaltungen des Keren Kayemeth und Keren Hayesod und vor Versammlungen des Kuratoriums der Hebräischen Universität zu Jerusalem statt, während der Kongress der Neuen Zionistischen Organisation in der zweiten Septemberwoche zu Wien tagte. Beide Kongresse vollzogen sich unter zahl- reicher Anwesenheit von Diplomaten. Uns interessieren hier nur die politischen Mei- nungsunterschiede, die die beiden Gruppen von einer Zusammenarbeit abhalten. Da ist zunächst einmal die unverkennbare Nei- gung der alten ZWO festzustellen, die un- ter massgebendem Einfluss der palästinen- sischen Sozialisten, vertreten durch "Ma- pai", die Arbeiterpartei und "Histadrut", die Gewerkschaftszentralorganisation, das Land sofort nach deren Prinzipien aufbauen will. Die Staatszionisten, ob Stricker'sche oder Jabotinsky'sche Anhänger, meinen, dass man den Staat erst mal besitzen müsse, bevor man ihn nach irgendwelchen Grundsätzen aufbauen könne, auf die man sich gegenwärtig weder festlegen dürfe, noch solle oder könne. Sie meinen — und wer britische Kolonial- und Aussenpolitik einigermassen kennt, wird sich diesem Ein- wand nicht verschliessen — dass es sinnlos sei, materielle, körperliche und geistige Lei- stungen an ein Land zu verschwenden, von dem man nicht wisse, ob es einem je ge- hören würde. Sie verlangen eine Ausliefe- rung der Staatsländereien an das Judentum, wodurch Raum für Masseneinwanderung geschaffen würde, während so der Jüdische Nationalfond jeden Fussbreit teuer erste- hen muss und im Laufe der Jahrzehnte seines Bestehens, wenn wir uns an die Worte seines Präsidenten, Mendel Mena- chem Ushishkin, halten wollen, nur 6 Pro- zent des Landesbodens erwarb! Sie ver- langen einen jüdischen Polizeikörper, der CHARLES CLOTHES INC. Manufacturers of the Better Grade Clothing for Men and Young Men • Mr. Pressman from Berlin Supervising 810 BROADWAY (between 1 1 th & 12th Streets) Big stock of fine hand-tailored suits, topcoats and overcoats, featuring PRESSCO Clothes, GGG and other.branded marks at cut prices: Values from $30 to $65 are sold as low as $14.50 up to $25.00. Just come in and look around! • Mention the "Aufbau" Ad. Vorsorge verhütet Nachsorge! 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Während sich die Altzionisten weiterhin auf die Bittstel- Ierei des gnadenflehenden Bücklings einstel- len und keinerlei Gewicht in die Wagschale werfen, wenn es ans Verhandeln mit Eng- land geht, beabsichtigen die Staatszionisten die weltweite Entfachung und Organisie- rung der öffentlichen Meinung gegen Ver- fälschung des Palästina-Mandates. Hierzu soll aller politische Einfluss in allen Län- dern dienstbar gemacht werden. Insbeson- dere verlangt man völlige Abdrosseiung arabischer Zuwanderung, die das Ende des Zionismus bedeutet, da dadurch aus dem Judentum Palästinas nichts weiter als ein Juden-Ghetto inmitten einer Araber-Mehr- heit würde. Die Staatszionisten sind sich endlich jener befreienden Rolle bewusst, die ein jüdischer Staat, ein Judenstaat unter eigener Souveränität, für das ausserhalb Palästinas lebende Judentum spielen würde, welches damit jenes Rückgrat erhalten würde, welches andere Völker schon längst besitzen. Der Schutz eines Jüdischen Kon- sulates ist heute eine vielfach bitterlich vermisste Angelegenheit. Selbst die alte zionistische Organisation hat sich auf dem- entsprechende Massnahmen verlegt. Be- sprach man doch die Errichtung zionisti- scher Gesandtschaften bei den einzelnen Staaten eingehend. Die Sehnsucht nach Handelsbeziehungen mit einem Judenstaat und manch anderes Attribut politischer Selbständigkeit werden jene Schutzwirkung auf das Judentum weit und breit haben, welche heute in Pogromtagen Bestechungs- geldern, Strafsteuern, Protesten politisch Machtloser und gnadenflehenden Bittsteller- abordnungen abgehen. Ab und Elul 5695 werden als denkwür- dige Monate in die jüdische Gteschichte eingehen. Die Weltkongresse des Juden- tums, die in diesen Monaten stattfanden, zeigen deutlich ein Abweichen vom bis- herigen Kurse. Den Organisationen der jüdischen Grosskapitalisten, ihrer unhalt- baren These der kurzlebigen Assimilation, ihrem Scheingebilde Vom Staatsbürger jüdischen Glaubens ist der Halt an den jüdischen Massen verloren gegangen. In der Luft schweben die Gebilde der Sammel- büchsen- und Eintagsjuden, würdig reprä- sentiert durch American Jewish Committee, Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdi- schen Glaubens, Alliance Israelite Uni- verselle, British Board of Jewish Deputies umher. Die jüdischen Massen haben er- kannt, dass ihr Problem weder durch die transzedentalen Abspeisungssiprüchlein der Synagoge, noch durch die Sammelbüchsen der ewigen Wohltäter gelöst werden kann; sie haben begriffen, dass die Judenfrage national nicht gelöst werden kann, da ihr Charakter international ist. Sie haben be- griffen, dass ihre Abnormalität in erster Linie eine politische Frage darstellt, die nur politisch beantwortet werden kann, ein politisches Problem, das politische Reaktion erfordert. Und, ob bewusst oder unbe- wusst, sie befinden sieh hier auf der Fährte Theodor Herzl's. In einer der interessan- testen Deutungen Herzl'schen Strebens sagt Martin Buber: "Was seinen politischen Erfolg anbelangt, so war Herzl der erste Jude, welcher jüdische Politik im Exil betrieb. Er verhandelte für die Belange unseres Volkes mit den Herrschern Eu- ropas. Diese Tatsache darf in unserer Geschichte nicht unvermerkt bleiben. Doch, obgleich seine Verhandlungen ohne Unter- stützung von Regierungsmacht und Geldern durchgeführt wurden, war Herzl nicht willens, den anderen Weg, die Methode der langsamen, bescheidenen und versprechen- den 'praktischen' Besiedlung Palästinas durch jüdische Land Wirtschafter und Hand- werker, zu beschreiten, ohne Selbst- Regierung oder auch nur die Aussicht auf politische Selbständigkeit. Gleicherweise weigerte er sich, die Methode einer ebenso bescheidenen und verhältnismässig ein- fachen Diplomatie mit der Türkei, lediglich auf Rücknahme siedlungsverhindernder An- ordnungen abzielend, aufzugreifen." Bismarcks Tage sind vorüber, und auch sein viel zitiertes Wort, es sei die Kunst des Politikers, in seinen Reden seine Ab- sichten zu verbergen, ist heute verpönt. In unseren Tagen führt nur ein hartnäckiges Auftischen der Forderung und ihr unnach- sichtiges Verfolgen zum Ziel. Wir können es ja vorsichtigerweise mit Disraeli halten, der meinte, man müsse das Unmögliche wollen, um das Mögliche zu erreichen. Bestimmt aber schwören wir auf Herzl und sein unsterbliches Wort: "Die Juden, die einen Judenstaat haben wollen, werden ihn bekommen!" • DEN NAÜMANNIANERN INS STAMMBUCH. Neulich deutschen auf deutsch vier Deutsch- linge deutschend, Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der Deutscheste sey. Vier deutschnamig benannt: Deutsch, Deut- scherig, Deutscherling, Deutscherdich; Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht.' Jetzt wettdeutschten: sie deutschend in grammatikalischer Deutschheit, Deutscheren Comparativ, deutschesten Superlativ. "Ich bin deutscher als Deutsch." "Ich deutscherer." "Deutschester bin ich." "Ich bin der Deutschereste oder der Deutschestem." Drauf durch Comparativ und Superlativ fortdeutschend, Deutschten sie auf bis zum — Deut- schesteresteresten; Bis sie vor comparativisch und super- lativischer Deutschung Den Positiv von Deutsch hatten vergessen zuletzt. (Fr. Rückert.) NICHOLAS A. HEYMSFELD Deutsch-Amerikanischer Rechtsanwalt 2 Lafayette St., N. Y. C. WOrth 2-1786/7. Mayer's Restaurant Inc. 1544 THIRD AVENUE Near 87th Street 24stünäiger Restaurantbetrieb Barbetrieb bis zur gesetzlich vor- geschriebenen Schlusstunde Gemütliche Klubräume Wir eröffnen noch vor Mitte Oktober und erwarten Sie alle! 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Gerhart Haupt- mann, der Vertreter deutschen Geistes, der gestern noch ein Loblied auf Rathenau ge- sungen, ist heute der Verherrlicher Horst Wessels. Planck, Deutschlands grosser Phy- siker, hat entscheidenden Anteil an der Verächtlichung Einsteins. Schmarotzer wie Hanns Heinz Ewers und Otto Ernst sind des Dritten Reiches Klassiker, während Thomas Mann und Alfred Kerr vergessen sind. Kann man noch mit Achtung und Ehre von einem Lande sprechen, das seine Besten gemordet und vertrieben hat, Scha- ren erlesener Denker, Dichter, Mediziner verfolgt und in Konzentrationslager ver- bannt, Juden, Katholiken, Freimaurer und Liberale knechtet, bedrückt, entrechtet, — muss sich da nicht die Frage auf die Lip- pen drängen, die einstens Spinoza gestellt: Kann es ein grösseres Unglück für den Staat geben, als wenn rechtschaffene Män- ner nur darum, weil sie anders denken wie das Volk und Heuchelei ihnen zuwider ist, wie Verbrecher des Landes verwiesen wer- den? (Tractatus Theologico Politicus, caput XX, 232) Und durch wen ist dieses Un- glück über zahllose friedliche Meeschen ge- kommen? Durch Adolf Hitler, dessen Ende mit Schrecken kommen wird, durch Joseph Göbbels, der von dem jüdischen Professor Gundolf und jüdischen Mäzenen Gutes und Förderung genossen hat, durch Menschen vom Schlage eines Göring und Streicher. Diese Barbaren regieren heute Deutschland und die deutsche Nation, über die ernst Schopenhauer bekannt hat: Ich lege für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören. (Aus Arthur Schopenhauers handschriftlichem Nachlass, IV, 173.) Trotz aller Entrechtung und aller Ver- bannung sind dennoch heute viele, viele Menschen deutscher Staatsangehörigkeit, Geburt und Abstammung der Meinung, dass das Volk, die Mehrheit des deutschen Vol- kes, schuldlos ist, dass die Liebe zu Deutsch- land ihnen immer noch "über alles" geht. Das ist nach solchem Geschehen schwer verständlich. Symptomatisch für solch geistige Einstellung sind die hier veröffent- lichten Briefe, die Constäntin Brunner imit mir gewechselt hat. Brunner, der Begrün- der der "Lehre von den Geistigen und vom Volke", wird in intellektuellen Kreisen und philosophischen Zirkeln als der Erbe Spi- nozas, sein Kommentator und Fortbildner anerkannt und gilt als der Schöpfer eines grossen, grandiosen Philosophiesystems, das die Zeiten überdauern wird. Er ist im März 1933 als Siebzigjähriger aus Berlin in fremdes Land geflohen. Aus dem Exil sehnt er sich nach Deutschland zurück. Es ist sein Land, seine Heimat — und auch meine. Ich war einmal ein deutscher Jude, er, der Rabbinerenkel, will heute immer noch nichts als deutscher sein. Es ist ihm die Tragikomödie der Assimilation noch immer nicht zum Bewusstsein gekommen. Es ist meine Ueberzeugung, dass der nach- folgende Briefwechsel einen wichtigen Bei- trag zum Problem "Judentum und Assimila- tion" darstellt und dass er uns einen Ein- blick gewährt in die Seele der aus Deutsch- land vertriebenen Juden. Insofern kann er als Beitrag zur "Jüdischen Geschichte" ge- wertet werden. Möge er viele zum Nach- denken über das Judentum und seinen Von Willy Aron, Ph. D. Kampf um seine einzigartige, ewige Exis- tenz anregen. Willy Aron. • Kurz nach Hitlers Machtantritt sandte ich Constäntin Brunner, mit dem ich seit fast dreizehn Jahren in Brief verkehr stehe, eine ausführliche Darlegung meiner Stel- lungnahme zu den Ereignissen und lud ihn im Namen zahlreicher Freunde ein, sich in New York dauernd niederzulassen. Seine Antwort aus Rotterdam, die den Poststem- pel 10. April 1933 trug, lautete wie folgt: Mein sehr lieber Willy Aron, mir wird von zuhause geschrieben, dass Sie (auch zugleich im Namen Anderer) mich nach New York hinüberschaffen wollen. Ich bin davon sehr gerührt, und mein Dank bleibt, obgleich ich zur Zeit nicht danach tun kann. Ich bin hier in Rotterdam und muss ver- suchen, im Haag ein Unterkommen zu fin- den für mich und die Meinen. Das ist in meinen Jahren, zumal auch körperliche Lei- den mir beschieden sind und der Schlag mich auch ökonomisch getroffen hat, eine harte Sache. Sie will aber gelebt sein und wir müssen nun erfahren, was wir an uns haben. Nehmen Sie von Herzen meinen wahren Dank und sagen sie ihn auch den Anderen, die so mit Liebe meiner gedachten, Gruss und Segen, Brunner. In meiner Antwort an ihn wies ich darauf hin, wie tragisch es sei, dass er nun am Ende seines Lebens noch den Zusammen- bruch dessen, das ihm heilig und hehr er- schien, erleben musste. Ich arbeitete beson- ders die Brüchigkeit und die innere Un- wahrheit der Theorie von der Assimilation heraus, deren Verkdnder er gewesen. Der Brief bestand aus circa 10 Seiten, wovon ich teider keine Kopie behalten habe. Auf meine Bitte an Brunner, dass er mir eine Abschrift meines Briefes senden sollte, schrieb er mir u. a. einmal später: Jenen älteren Brief von Ihnen zur Ab- schrift zurückzuschicken bin ich leider ausser Stande. Er befindet sich mit der ganzen ungeheuren Flut meiner Korrespon- denz und Skripturen in einer grossen An- zahl von Kisten auf dem Boden verstaut. Brunners Antwort, die eine hochbedeut- same und prinzipielle darstellt, folgt im Wortlaut: Den Haag, 20. Juni 1933. Mein Lieber, ich verkenne weder die Herzlichkeit noch den Ernst, der aus Ihrer Ueberzeugung spricht; aber, wenn das mög- lich gewesen, so ist eher eine Befestigung in meinen Gedanken über die Judenheit er- folgt. Gerade die Ereignisse in Deutsch- land bestätigen meine Auffassung von dem geschichtlichen Unheilsweg, den die Juden mit ihrer religiös-volklichen Isolierung ge- gangen sind; und da sie beharren, — ich kann Ihnen nicht mein Herz aufreissen und Sie sehen machen, was ich sehe: überall wird die Zeit es reifen, dass es dahin kom- men wird, wohin es in Deutschland ge- kommen ist. Möchte es sein, dass ich ver- kehrt sehe, oder möchten *die Juden aus ihrer Blindheit aufkommen! Und ich bin ein Deutscher wie ich gewesen bin. Nehmen Sie auch nur den Gedanken mit hinein in Ihr Denken, dass ich es nicht nur für mich allein bin: Sie würden erstaunt sein, wenn Sie wüssten, in welchem Maasse ich das bin für viele Deutsche, darunter auch für sol- che von jüdischer Abstammung. Und ich heisse Constäntin Brunner auch auf den Rechtspapieren und bin ein Deutscher im Exil. Juden im Exil, das ist eine törichte und gefährliche Einbildung, die von der Geschichte weggespült "werden wird. Die jüngsten Ereignisse können nicht sofort ihre Wirkung haben, aber ganz gewiss kommt, dass sie gleich einem See das Klär- wasser sein werden für den hindurch- gehenden Strom. Die Geschichte sorgt und vollführt. . . Brunner. Meine Antwort, datiert den 25. Oktober 1933, lautete: Mein lieber Constäntin Brunner:— Seit ich Ihren lieben Brief vom 20 .Juni a. c. empfangen und gelesen habe, ist mein ohne- dies schmerzliches Nachdenken über das deutsche und jüdische Problem noch mehr vertieft worden. Der rasende, unsinnige Kampf, den das judenverrückte Deutsch- land gegen die auf deutscher Erde gebore- nen Juden in unverminderter Stärke an- führt, kann den Juden Deutschlands, keine Liebe zu dem Lande ihrer Geburt einflössen, nein, das bischen Heimatgefühl, welches wir alle Dortgeborenen noch besassen, ist nun endlich dahin. Und mich hat sehr ge- schmerzt, dass Sie, lieber Brunner, nicht nur nicht auf meine, aus heissem Herzen kommenden, Ihnen mitgeteilten Gedanken eingegangen sind, sondern dass Sie von "dem geschichtlichen Unheilsweg, den die Juden mit ihrer religiös-volklichen Gesinn- ung und Isolierung gegangen sind" in dieser Stunde des Unglücks sprechen. Das heisst: Salz auf die Wunden streuen. Wie auch alle diejenigen, welche mit Vernunftgrün- den und systematisierenden Explanationen den "jüdischen Deutschen" als "eingeboren" und "emanzipiert" erklügelt hatten, gegen- wärtig nach wie vor unverändert darüber denken, wieviele "Autoritäten" des deutsch- jüdischen Problems auch beweisen mögen, dass deutsche Juden vor allem jüdische Deutsche oder Deutsche jüdischer Abstam- mung seien, eines ist so unwiderleglich laut und ganz und gar über allem Zweifel er- haben bewiesen worden: dass weder Con- stäntin Brunner noch Walter Rathenau als Deutsche in der Geschichte des Denkens und in der Geschichte Deutschlands weiter- leben werden, sondern als Juden, die der Assimilation zum Opfer gefallen waren. Wie bitter muss das sein, am Ende eines grossen und reichen Lebens Zeuge dessen zu sein, dass ein heiliges und reines Ideal in Trümmer sinkt. Albert Einstein, der aus gleichem Lager der Assimilation stammt, hat schon seit über 15 Jahren heimgefunden zu seinen Brüdern in der ganzen Welt, und Theodor Lessing, von dem man sagen kann, dass er zu den Erstdenkern gehörte, "dessen Leben und Werk zweifellos noch nach hun- dert Jahren die hervorragendsten Deut- schen beschäftigen wird", er hat schon im Jahre 1925 verkündet: "Es ist möglich, dass solch ein fanatischer Querkopf mich niederschlägt wie sie Rathenau nieder- geschlagen haben. Nun dann werde ich zu Gott beten, dass es schnell geschehe. Und auch damit rechne ich, dass ich aus der Heimat fort muss und wieder neu beginnen. Aber ist denn das eine Heimat? Und wenn diese Menschen deutsche Menschen sind, ivas verliere ich an dem deutschen Men- schen? Und wenn das, was man mir antut, deutsch ist, wie kann es da für mich ehrend sein, Deutscher zu heissen?" Und nun kommen Sie, lieber Brunner, dessen Grösse als philosophischer Denker ich bewundernd verehre, dessen herrliches Menschentum ich nie aufhören werde zu lieben, und erklären mir: Ich bin ein Deutscher, wie ich gewesen bin! Darauf erwidert der von deutscher Bubenhand schändlich gemordete Theodor Lessing, jener Theodor Lessing, der von sich schrieb, er wolle übergangen und ver- AUFBAU 9 gessen sein in einer Geisteswelt, die den Genius verstümmelt, dieser Theodor Lessing ruft aus seinem Grabe Cpnstantin Brunner zu: "Wir nehmen alle unser Dasein viel zu wichtig. Wer Du bist? Etwa Sohn einer zufälligen Ehe? Nein, Juda Makkabi war Dein Vater, Königin Esther Deine Mutter, von Dir, von Dir allein aus geht die Kette, wenn auch über noch so schadhafte Glieder, auf Saul und David und Moses. Betrüge nicht Dein Schicksal, liebe Dein Schicksal, folge dem Schicksal und folge auch in den Tod. Getrostf Durch alle Höllen unseres menschlichen Ich gelangst Du immer wieder in den Himmel Deines Selbst zu Deinem ewigen Volke." . . . Sie beschwören mich, ich möge doch auch nur in mein Denken den Gedanken mit hineinnehmen, dass Sie Deut- scher seien und nichts als Deutscher und solcher auch auf den Rechtspapieren. Die deutschen Rechtspapiere sind auf der inter- nationalen Börse für ethische Werte null und nichtig geworden, man hat ja auch Ihnen alles genommen, was das deutsche "Recht" Ihnen zugesprochen hatte, und ganz gewiss wären Sie heute im Konzentra- tionslager, wären Sie nicht in Holland, der Zufluchtsstätte für alle Verfolgten. Ihre Werke hat in Deutschland ja der Flammen- tod ereilt, und Sie haben ja selber bekannt: "Der letzte Schlag sitzt besonders', — "das ist eine harte Sache". Ihre Prophezeiung, dass es überall dahin kommen wird, wohin es in Deutschland gekommen ist, trifft zu- sammen mit dem Voraussagen autoritärer Zionistenführer wie Nachum iSokolow und Chaim Arlosoroff, die die gleichen Ansich- ten ausgesprochen haben. Daran ist aber nicht schuld "die Blindheit" der Juden, son- dern der verblendete Hass der wahnsinnig gewordenen Deutschen und ihrer auslän- dischen Hetzapostel. Wohl in keinem Land der Erde waren Juden so assimiliert wie in Deutschland, wohl nirgends hatten die Ju- den solche hohe Stufe auf der sozialen Lei- ter erstiegen wie in Deutschland, das ja hauptsächlich durch jüdische Menschen gross und machtvoll geworden ist. Und das Judentum war bei der grossen Masse der deutschen Juden so gründ lieh vergessen, dass man nur noch durch die jüdischen Na- sen an das deutsche Israel erinnert wurde. Und doch war alles vergeblich. Man hat die Assimilation nicht zugelassen, man wird sie nirgendwo zulassen, der Jude ist der ewige Wanderer, er wird es bleiben und fin- det nur dort eine Ruhestätte, wo Mensch- lichkeit ihm Rast und Dasein gewährt. Sie werden sagen, das sei wider die Vernunft, dass Willy Aron an Constantin Brunner so schreibt. Mitnichten! Constantin Brunner sagt ja selber so. Er schrieb das in seiner Arbeit "Das Unglück unseres deutschen Volkes und unsere Völkischenwo es auf Seite 133 heisst: "Die Juden, die weder siegen noch fliehen können, (werden _ sich daran gewöhnen müssen, Angehörige \hrer Völker zu sein, ohne dass wohl jemals jeg- liche Anfeindung aus der Mitte ihrer Völker gegen sie zum Schweigen kommt; die Eman- zipation ist eine lange, wahrscheinlich eine ewige Sache . . Aber auch darüber soll- ten wir Juden einschliesslich 'Constantin Brunner uns keine melancholischen Ge- danken machen, weil Constantin Brunner doch selber in seinem "Memscheleth Sadon" verkündet: "Die Juden werden nicht ster- ben, sondern leben, und noch einmal: der Antisemitismus erhält das Judentum und die Juden als Juden und kann keiner auf- stehen, der so Grosses angerichtet für die Menschheit." Und 'Constantin Brunner wollte bisher in seinen Schriften nicht nur nicht den Untergang des Judentums, son- diern er selber möchte, dass sein persönliches Dasein einstmals dem jüdischen Volk zuge- rechnet wird, wenn er das auch jetzt nicht zugeben will. Lesen Sie, lieber Brunner, nach, was Sie selber auf Seite 85 Ihrer Biographie geschrieben haben: "Es mag nur um alles nicht kommen: ich würde ganz ge- wiss noch dereinst als Arier entdeckt wer- den." Seien Sie dessen gewiss, lieber Freund, es ist dafür gesorgt, dass man Sie mehr als Jude und nicht als Deutscher kennen wird. Sowohl auf jüdischer, aber noch mehr auf arischer Seite. Der Haupt- mann der antisemitischen Geschichtsschrei- ber, Otto Hauser, schreibt in seiner "Ge- schichte des Judentums" auf Seite 254 resp. Seite 505 wie folgt: "Es erweckt dem Nicht- juden ein peinliches Gefühl, selbst Juden von ungewöhnlicher Begabung ihre ererbten Namen mit christlich klingenden Namen vertauschen zu sehen, z. B. Maximilian Har- den statt Isidor Witkowski und Constantin Brunner anstatt Leo Wertheimer. Leo Wertheimer nennt sich Constantin Brunner, weil ein ziemlich bekannter Antisemit Se- bastian Brunner heisst." Und über sich selbst schreiben Sie mir einmal, dass Sie stolz sind, ein Nachkomme des Maharschal, des Rabbi Salome Luria zu sein, der seine Abkunft von Rasehi her rechnet, und be- merken, das® das aus einem Jichusbriefe stamme, den Ihr Vater gesehen. Sie fügen dann wunderschön hinzu: "An den Angaben meines Vaters kann kein Zweifel aufkom- men und jedenfalls Jesch Lonu Jichussom." Mein lieber, gütiger und guter Constan- tin Brunner, dem ich so viel wahrhaften Trost verdanke, da ich so oft unter dem Sternenhimmel Ihrer Gedanken _ verweilen durfte, denken Sie nicht, dass ich Albert Burgh nachahmen will, der seinem Meister Spinoza Mahnung und Warnung und Zu- rechtweisung schrieb, nein und abermals nein. Ich stimme vollkommen mit Henri Lurie darin überein, wenn er schreibt: "Aujord'hui, plus que jamais, il nous saut des guides a travers ce labyrinthe de notre vie. Constantin Brunner, le grand solitaire, peut et doit etre pour nous ce guide aime vers le patrimioine spirituel que le passe nous a legue, afin qu'a notre tour nous puissions le conServer et le transmettre aux generation® futures: pour cela, il nous saut avant tout reformer notre pensee." Aber — im Judeniproblem werden auch Sie Ihre Stellungnahme revidieren, weil ich weiss, dass Sie zum Urgrund durchbrechen wer- den; in einem hoffentlich noch recht langen Leben, das uns Juden nicht mehr nach Deutschland zurückführen soll, iwerden Sie zu dem gelangen, woraufhin Sie die Wahr- heit führen wird: Leo Wertheimer, Jude unter Juden, aber nicht Constantin Brun- ner, Deutscher unter Deutschen. Dass ich überhaupt mir die Freiheit genommen, habe, Ihnen so zu schreiben, wie mir die Gedanken geraden Weges aus dem Kopf und Herzen kamen, das ist der Ermutigung zuzuschrei- ben, die mir Ihre Worte aus dem "Einsied- ler" gegeben haben: "Wer sich von mir will lehren lassen, der hat mit mir zu tun, mit meinem ganzen Menschen, und ich will zu tun haben mit dem ganzen Menschen des Lernenden; ich gebrauche nicht nur sein wissendes Denken, sondern auch seine Ge- fühlsdisposition." Möchten Sie meine Liebe und Ehrfurcht vor Ihrem Menschen doch ja nicht verkennen und versichern Sie mich Ihrer ungeteilten Freundschaft und Ihres tiefen Verstehen». Ich grüsse Sie in tiefer Herzlichkeit Ihr Willy Aron. SCHOENES, HELLES ZIMMER für 1 evtl. 2 junge Leute; billigst. GROHS, 575 W. 159. Str., Apt. 64. SCHOENES, HELLES ZIMMER für zwei Freunde oder Ehepaar. Verpflegung auf Wunsch. MRS. KARL ROSENBERGER, 568 W. 149. Str. (corner B'way), Apt. 3-N. Photo-Apparate V" sro"fr pi| *» m ^VUS Inf &QÄ Film-Kameras I zu be- Vorführungs-Apparate / de"tenden Film-Verleih l eSi. mit und ohne Maschine / gungen für das Haus — Gesellschaften — Clubs JACK ROSENTHAL FILM CENTER GEBÄUDE—ROOM 908 630 NEUNTE AVE. zwischen 44. und 45. Str. NEW YORK CITY Telephon: LAckawanna 4-0077, 4-0083 JOS. H. WHITE HARRY GORDON Vertreter Vertreter REPARATUREN von erstklassi- gen Fachleuten ausgeführt. :allvi writevssi PHONE:i\\ iLSE^i-QB51«2\ FOB LITERATURE^AND INFORMATION 122-51 Avenue (at 186 ^r.) New York City • first and oldest agency specializino in travel to palestine \ v immigration vis/* inforn1ation\frb1 20,000 satisfied american fatrons Rteisqram ■ □ S E NTDU RS 10 AUFBAU NAZISSEN ENGLISH COLUMN Effectiveness of the Boycott of German Goods By Antiteutonicus. Herr Kirkmann, one of the leading di- rectors of the German Reichsbank, recently made a speech in Berlin, as Reichsminister Schacht's representative, which contained the following significant remark: "Nothing can be done to counteract the world-wide boycott of German goods." Knowing that Dr. Schacht, as Secretary of Economics and President of the Reichs- bank, is the actual ruler of Germany and in control of its entire economic structure, we can see how effective the boycott is. In connection with this utterance, it is interesting to recall a remark by Dr. Goeb- bels, the "spiritual" guide of Nazism, bef'ore all the economic editors of German news- papers on March 9, 1935. It was a ban on the Publication of any comparisons between the figures of Germany's foreign trade and those of pre-Nazi periods. Goebbels knows whereof he speaks, since everything can be argued away except cold figures. I wish to present the figures which he had in mind and is so much afraid of. Of Course, they substantiate Herr Kirkmann's Statements. From the German official government records, we build the following picture: In the pre-Nazi year, 1932, while the world (including Germany) was in the grip of a depression, Germany still managed to attain a balance of trade which was favor- able byi a tremendous figure: Germany's exports in 1932 were RM 5,739,168,000 Germany's Imports in 1932 were RM 4,665,500,000 Her trade balance for 1932 was +RM 1,072,668,000 In 1933, the first Nazi year, the first re- actions to Nazism were already producing such effects that Germany's exports in 1933 were RM 4,871,405,000 Germany's Imports in 1933 were RM 4,203,612,000 Her trade balance for 1933 was +RM 667,793,000 In 1934, there was a startling change in the picture of Germany's export trade. For the first time in many years, her foreign trade balance was unfavorable. Germany's exports in 1934 were RM 4,166,878,000 Germany's Imports in 1934 were RM 4,451,036,000 Her trade balance for 1934 was —RM 284,153,000 Düring the first six months of 1935, the unfavorable trend continued: Germany's exports during the first half of 1935 were...... RM 1,962,200,000 Germany's Imports during the first half of 1935 were...... RM 2,126,100,000 Her trade balance during the first half of 1935 was.......—RM 163,900,000 It should be noted that if it were not for the government enforced curtailment of importations this year, Germany's trade balance would be even worse. The reaction of the world in general to the Nazi Situation in Germany was empha- sized in the case of the United States. While, as .showg above, the total drop in Germany's export trade with the rest of the world in 1934, as compared with 1932, was 27%, the drop in Germany's export trade with the country was from 281,202,- 000 Reichsmarks to 146,362,000 Reichs- marks, that is 48%, allowing for the Im- ports due to the repeal of Prohibition, the figures are as follows: German exports to the United States; in 1932 were ........ RM 281,202,000 1933 ....................RM 245,852,000 1934 .............. RM 157,812,000 Germany's exports to this country during the first three monts of 1932 amoünted to 80,720,000 Reichsmarks. The figure dropped to 44,830,000 Reichsmarks for the same pe- riod in 1935. Apologists for the Nazi regime, who are influenced by the propaganda sent out in this country through the German Embassy at Washington, D. €., the German-American Board of Trade and other agencies, are attempting to impress upon the American public the notion that this country is bound to suffer economic losses as a result of our boycotting German goods and Services. Fortunately, it is possible to prove, by United States Government figures, that a contiriued rise in the exports of many American items has taken place as a di- rect result of the boycott. The very com- modities in which Germany has been losing ground during the period of the boycott have been those in which America has gained. Some of the commodity groups in which American exports have gained as a result of the boycott on German mer- chandise are: Chemicals, cotton textiles, fabric gloves, meat and fish products, hides and skins, leather goods, lumber, paper goods, iron and steel products, tools and agricultural appliances, motor vehicles, phosphate rock and other fertilizers, cut- lery, china wäre, con»bs, rubber goods, pins, needles and metal leaf. So catastrophic hjas the boycott been to German Industries that numerous schemes have been tried for the purpose of lessening its effectiveness. Some of them are: dump- ing of goods at extremely low prices, through the blocked mark system; a billion mark levy on German industry for the sub- sidizing of exports; economic discrimination directed against countries in which the boy- cott is strongest; the finishing of German goods in other countries, so as to avoid German labeis, and destruction or hiding of the words "Made in Germany" on ar- ticles already imported. Each of these tricks is being tackled as a separate probiern, which requires the con- certed action of all those who are interested in seeing our efforts crowned with success. Our friends should be constantly on guard, and upon discovering cases of attempted circumvention of the boycott, should imme- diately bring them to the attention of the Non-Sectarian Anti-Nazi League to Cham- pion Human Rights (20 W. 47th St., N. Y. C.), whose activities within the bounda- ries of the United States and active work in Cooperation with corresponding organiza- tions abroad has succeeded in hitting Nazi- Germany hardest on her weakest spot, by cutting her off from the world markets at a rate which is constantly increasing and rapidly shaking her economic foundations. With your help the economic collapse of the Nazi system, which is our aim, can be achieved. It is up to you to do your part. Don't buy German goods. Don't travel nor ship or mail by German boats. Boycott Nazi-German y! Eine Blutenlese. Aus der Weltpresse heraus- gesucht, gepflückt und kommentiert von Edi. Leitartikel World-Telegram, 12. August: WORLD HOODLUMISM About 1,500 sons of German parents from fifty foreign countries, including the United States, have been gathered in Nuremberg as guests of the Hitler Youth Organization to listen to inspirational talks on anti-Semitism and other peculiar ideas of Nazism. Herr Julius Streicher, the Nazi high priest of anti-Semitism, instructed the visit- ing youth in the official philosophy of race hate, while others were mors precise as to the technique. One magazine, the Black Corps, official organ of the "Black Guards," was careful to instruct that under German law if a Jew who is pursued defends him- self he acts illegally. He should be tied and fettered "only in extreme cases." There have been many protests against Russia's allSged plans to propagandize the world in behalf of communism and against purported attempts by Italy to inculcate the world with fascism. In the memory of Civilisation this seems to be the first at- tempt by a nation to spread hoodlumism throughout the world. Wollt Ihr das noch illustriert haben ? Sucht Euch einfach die Bilderbeilage der "Times" vom 11. August heraus und schaut Euch das Bild der Parade anlässlich der Welttagung der Hitlerjugend in Kuhle- muhle an. Uniformen, Fahnen, Parade- marsch und Wimpel, deren erste drei deut- lich lesbar anzeigen: Aegypten — Argen- tinien — Palästina. Noch jemand eine Frage? In Paderborn wurde ein Mann zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt weil er be- trunken die Schaufenster von drei jüdischen Geschäften einschlug. Diese Verurteilung dürfte weniger die Folge der Warnungen- einiger Naziunter- führer sein, als des Wutgeheuls der ge- schädigten Versicherungsgesellschaften. Die Witwe Jakob Wassermanns ist in- folge Mietschulden zwangsweise mit ihren Kindern aus ihrer Wohnung entfernt wor- den. Die Welt ist durchaus lieblich anzu- schauen. Vorzüglich aber schön die Welt der Dichter. Es ist deutschen Hausangestellten ver- boten, in jüdischen Häusern zu arbeiten. Die Zahl der Arbeitslosen wird täglich gesenkt. * * * Luther ist von seiner Reise zurück- gekehrt. Frei von der Leber erzählte er den 300 Polizisten und Zeitungsleuten des Empfangskomitees, wie herrlich alles in Deutschland ist, wie er in den drei Wochen seines Aufenthaltes die gehobene Stimmung des deutschen Volkes bemerkt habe usw. Er wohnte in der Nähe des Kurfürsten- damms. Beim besten Willen könnte er seine Ab- stammung von dem grossen Gewissensfrei- heitshelden Martin nicht verleugnen. Haben sie doch beide das gross« Wort für sich gemeinsam: Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Karl Soika, der in der "Amerikanische Nationalsozialistischen Liga" ein Röllchen spielt, äusserte sich in einer neulichen Versammlung: ". . . wir lieben die Ver- A U F ß Ä U 11 einigten Staaten und wollen an ihrem Wie- deraufbau mitarbeiten . . Angewandte Naziideologie: Nur Bürger sind berechtigt am Aufbau des Landes mit- zuarbeiten, Soikarl. Zeitungsschlagzeile: "Hea-vy Neon made by German chemist Dr. Gustav Hertz." In der gleichen Num- mer ein kleines Kästchen: "Young girl ar- rested in Berlin for erasing Jewish. an- cestry in passport." Wird man jetzt offiziell im Passe des Chemikers herumradieren, ad majorem glo- riam Nazidoniae, oder wird die Nazipresse gegen die Verunglimpfung der deutschen Wissenschaft ankeifen und von jüdisch- marxistischen Entdeckungen reden ? In einem mimeographierten Antisemiten- blättchen der 86. Strasse steht in einem: "Der drohende Niedergang Amerikas" be- titelten Artikel: Verachtung würde unsere nordischen Vorfahren, die dieses Land grün- deten, füllen, wenn sie heute lebten, beim Anblick der fremden Horden, die nicht um aufzubauen gekommen sind, sondern um sich zu bereichern. Die nicht gekommen sind um Freiheit zu suchen, sondern die Bazillen des Liberalismus unter uns zu säen." Wir haben das schon lange gewusst, dass die "Declaration of Independence" und die "Bill of Rights" rein jüdische Machwerke sind. Stehen unter der ersten nicht acht jüdische Namen? 1 Abraham — 1 Josiah — 3 Samuels — 3 Benjamins. The secretary of the American Olympic Commiltee, a certain Mr. Rubien (nomina sunt odiosa, perhaps not in this case), re- turning on the German liner Europa favors the Olympic Games to be held in Germany, as he did not notice any discrimination against Jews or Catholics. An American official returning on a for- eign boat leaves open the supposition that the fare on a German liner is cheaper than on an American ship. We know this being the case under certain conditions. From the World-Telegram, August 12th: From the first of a series of artlicles on New York's Nazis—"Like Hitler, Haegele is not married. . . ." Neither was Roehm. A great flurry of excitement was caused by Judge Brodsky's statements comparing the Nazi Swastika flag with the "black flag of piracy." We also deplore his judicial opinion as we are sure it would be the cause of another official protest if Gaptain Kid was alive. He would resent vehemently this slur cast upon his flag. Das Forum. Die Schriftleitung übernimmt für die im "Forum" veröffentlichten Einsendungen keinerlei Verantwortung. * * * Sehr geehrter Herr Dr. Eichenberg: Obwohl ich Nichtmitglied des German- Jewish Clubs bin, auch nie Ihrer Vereini- gung seit ihrer Gründung angehört habe, habe ich doch stets im mehr oder weniger indirekten Zusammenhang mit den sehr lobenswerten Bestrebungen Ihrer Vereini- gung gestanden. Der "Aufbau" wurde mir stets zugeschickt und ich habe mit wach- sendem: Interesse Ihre monatliche Publika- tion verfolgt. Ihre mir heute zugegangene September-Nummer habe ich mit ganz be- sonderer Aufmerksamkeit gelesen und da- rin ausserordentlich interessante Meinungs- äusserungen über den Wert und die not- wendig werdende Weiterentwicklung der Zeitung gefunden. Obwohl ich mit vielen Tendenzen, die in den Spalten Ihres Blat- tes zum Vorschein kommen, nicht konform gehe, will ich eine positive Kritik, die als solche willkommen ist, nicht üben, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass die Zei- tung ^ haben müsste: Erstens: Eine regel- mässige Nachrichten-"column", die jüdische Ereignisse aus aller Welt bringt; Zwei- tens: Mehr jüdisch-wissenschaftliche und historische Arbeiten, teilweise wichtiger apologetischer Art und teilweise belehrender Art; Drittens: Mehr sichtbaren Kontakt mit der so ausserordentlich prominenten jiddischen Presse New Yorks. Einzelheiten darüber könnte ich auf Wunsch später ein- mal schreiben;" Viertens: Soll Ihr Publika- tionsorgan wirklich ?pi einem "mouthpiece" der deutschen Juden New Yorks werden, und dazu ist es meines Erachtens geeignet, so wäre weniger Vereinsmeierei und Kräh- winkelpolitik in den Spalten der Zeitung er- wünscht. Gern von Ihnen hörend, begrüsse ich Sie in vorzüglicher Hochachtung, Dr. W. A. • Krisis der Zeitung. Ich hatte nicht geplant, in dieser Spalte noch einmal auf den von mir geschriebenen Forumbrief der letzten Nummer zurück- zukommen. Um aber jedes Missverständnis zu vermeiden, möchte ich bemerken, dass die Initialen A. K., mit denen er unter- zeichnet war, die Anfangsbuchstaben des von mir gewählten Kennwortes waren. Dieses Kennwort wurde von der Schrift- leitung aus pazifistischen Gründen abge- kürzt und rief den Eindruck hervor, dass der Brief von einem prominenteren Mit- glied unserer Organisation eingesandt war, obwohl die in ihm vertretenen Anschau- ungen sich nicht ganz mit dessen An- sichten decken. Die finanzielle Lage der Zeitung dürfte durch das inzwischen angenommene Pro- gramm der Zeitungskommission erhellt wor- den sein, ein Programm, das sich für das kommende Jahr aufs beste auswirken sollte. Zur Zeitung selbst möchte ich auf den obi- gen Brief hinweisen, dessen Vorschläge eine wertvolle Erläuterung und Ergänzung mei- ner Pläne darstellen. Seine Vorschläge sind mit Ausnahme des ersten Punktes durch- führbar. Es wäre, um auf seinen ersten Punkt zurückzukommen, verfehlt für eine Monatsschrift, einen regelmässigen Nach- richtendienst über jüdische Weltereignisse zu bringen, da diese alle überholt sind, wenn wir zu Druck gehen. Abgesehen davon ha- ben wir so ausgezeichnete jüdische Tages- und Wochenpublikationen, die diesen Dienst für die Oeffentlichkeit bringen, dass wir durch Einsparung des für diese Artikel er- forderlichen Raumes, Platz für die Kom- mentarien zu den Tagesereignissen gewin- nen. Diese Kommentarien werden in ir- gendeiner Form eine regelmässige Kontri- bution zum "Aufbau" sein. Es ist natürlich für die erste Zeit ausgeschlossen, die bis heute ins Auge gefassten Pläne insgesamt zu verwirklichen, dazu wäre eine bedeu- tende Erhöhung der Seitenzahl erforderlich, die wiederum von der Gewinnung von Inse- renten und Balancierung des Zeitungsbud- gets abhängig ist. Die vorbildlich angelegte Monatsschrift des "Hilfsvereins deutscher Juden" in Buenos Aires dürfte uns hier zum Vorbild dienen. Diese bis zu 36 Seiten starke Monatsschrift bringt, trotzdem sie unentgeltlich abgegeben wird, dem Verein einen monatlichen Ueberschuss durch ihre Inserate. Diese Möglichkeit ist auch für uns durchaus vorhanden. Es hat sich in- zwischen gezeigt, dass der Wert und die Notwendigkeit des "Aufbau" von immer mehr anwachsenden Kreisen anerkannt wird. So ungemein wertvoll und ermutigend diese Anerkennungen sind, man muss zu ihnen aber noch ein wenig aktive Arbeit beisteuern. Wir müssen von allen Interes- sierten, Mitglieder und Freunde, Hinweise auf potentielle Inserenten erhalten und besser noch, Mitteilung von schon geworbe- nen Inserenten. Ich bin überzeugt, dass mit der bis jetzt bewiesenen Anerkennung plus einem Bruch- teil tatkräftiger Arbeit unserer Leser der "Aufbau" in absehbarer Zeit die Erfüllung aller Vorschläge und Pläne darstellen wird. Erich de Jonge. • Im Augenblick, da diese Zeitung zur Presse geht, stehen wir alle noch unter dem niederschmetternden Eindruck der neuen "Judengesetze" des Nürnberger Partei- tages. Es. bedarf ab und zu eines sol- chen Affronts, um die Welt draussen an die unerhörten, absurden Geschehnisse in Deutschland zu erinnern. Wir wollen hier nicht untersuchen, in welchem Masse das deutsche Volk als solches sich mitschuldig gemacht hat, mitschuldig schon durch blosse Duldung des Geschehenen. Zwölf- tausend deutsche Juden sind im Weltkrieg gefallen. Deutsche Juden haben für das Land gelitten, das sie ihr Vaterland zu nen- nen sich berechtigt glaubten. Was waren die deutsche Kunst, Musik, Theater ohne die deutschen Juden (und ohne die "zuge- wanderten Ostjuden") ? Eines sollte nun sogar unseren jüdischen Deutschtümlern klar geworden sein: dass das den Geist ver- neinende deutsche Volk das letzte Volk ist, das jemals jüdische Mitarbeit verdient hat. E. M. A & B Service F. 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