2. Jahrgang NEW YORK, DEN 1. APRIL 1936 No. 5 W Es bedarf .keiner besonderen Erwähnung, welchen ungeheuren zahlenmässigen Auf- schwung alle die deutsch-jüdischen Organi- sationen erlebt haben, die es vermochten, einen Teil der N euein wander er der letzten Jahre aufzufangen. Auffangen ist das richtige Wort, wenn man bedenkt, mit wel- chem anerkennenswerten Eifer man sich hinter den gelegentlichen Besucher irgend- einer Veranstaltung irgendeiner Organisa- tion machte, um ihn für "seinen" Verein zu keilen. Man tat dieses mit einem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre. Es waren nur wenige, die mit grosser Be- sorgnis vor diesem Kesseltreiben auf neue Mitglieder warnten, wenige, deren Erfah- rung voraussah, welche bedenklichen Fol- gen ein zu rapides Anwachsen einer bisher verhältnismässig homogenen Organisation mit sich bringen würde. Ich glaube, dass wir heute die Zeit er- reicht haben, an dem unsere deutschjüdi- schen Organisationen ihren Sättigungs- punkt überschritten haben. In der sie ent- weder auf ein zahlenmässiges Anwachsen verzichten müssen, oder in irgend einer Form eine intensivierte Arbeit einzuleiten haben, die es den Neueinwanderern ermög- licht, sich bei dem bestehenden Urstamm der Organisationen ideologisch anzurei- chern. Der Beweis für die Uebersättigung ist durch Gründung von neuen Organisatio- nen und durch eine allmählich in Erschei- nung tretende, gewisse Müdigkeit erbracht. Diese Müdigkeit und Interesselosigkeit hat in der letzten Zeit derartig rapide Fort- schritte gemacht, dass, von den älteren Mit- gliedern gar nicht zu reden, der neuste Neuankömmling diesen Ungeist spürt, der ihm aus den Reihen der Organisationen entgegenweht. Wir können uns über diese Tatsachen nicht mit einer müssigen Vogel- Strausspolitik hinwegtäuschen, so bequem und leicht uns damit der Gesamteindruck gemacht werden würde. Es ist besser, sich diese Umstände vorzunehmen und zu analy- sieren, was ist und was nicht ist; was hätte getan werden sollen und was getan werden muss. Wir alle erwarteten eine Erhöhte Ein- IEDERAUFBA VW ERIC de JONGE. Wanderung. In welchem Masse sie sich er- höhte, ahnten nur wenige. Man glaubte, dass in kurzer Zeit alle diejenigen, deren man habhaft werden konnte, absorbiert würden. Mit einer gesunden und ganz na- türlichen Eifersucht wurde versucht, die Organisation zu bereichern, die der persön- liche Lokalpatriotismus als die führende ansah, dabei ganz die Limitationen ver- gessend, die aus jeder Vereinsideologie ent- stehen. Dass bei diesen Werbungen rück- sichtslos vorgegangen wurde, dem Neuan- kömmling sowohl als auch den "Konkur- renz"vereinen und der eigenen Organisa- tion gegenüber, tritt jetzt immer mehr her- vor. Organisationen, die bisher ihre be- stimmten und festumrissenen Ziele hatten, liessen diese fallen. Man nahm neue In- teressengebiete auf, um eine möglichst reichhaltige Auswahl von Lockungen dem nichtsahnenden Kandidaten vor Augen zu führen. Da zum Teil diese neuen Gebiete mit den ursprünglichen Zielen divergierte^, musste eine gewisse Kräftezersplitterung in der Organisation stattfinden, die jetzt langsam anfängt, sich auf die Arbeitsfähig- keit auszuwirken. Das in einigen Organi- sationen etwa bestehende Prinzip von "Masse und Auslese" fiel mit einem hör- baren Krach bei der bestehenden "Keilerei" die Treppe hinunter und liegt dort immer noch. Der Umsatz und Transit der Mit- glieder wurde so gross, dass man nicht daran denken konnte, die Einzelperson in das bestehende Gebilde der Organisation einzufügen, geschweige denn einzuleben. ! So musste es kommen, dass ein Teil der In- teressierten wieder abfiel und noch weniger sich an der Organisationsarbeit aktiv be- teiligten. Diejenigen aber, die es trotzdem auf sich nahmen, am Aufbau und an der Gestaltung mitzuhelfen, arbeiteten nicht mit, weil sie "erfasst" waren. Teils veran- lasste sie ihr soziales Training dazu, teils der Ausdruck einer starken Persönlichkeit, die zu gross war, um sich nicht durchsetzen zu können. Das sind die Ausnahmen. Alle andern, desillusionierte Mitläufer, die uninteressiert sich gelegentlich einmal sehen lassen, haben es vermocht, die bisher U festen Gefüge der Organisation zu lockern. Sie sind heute noch nicht für uns zu ge- brauchen, und sollten schnellstens wieder ausgeschieden werden. Damit ist nicht ge- sagt, dass sie in der Zukunft nicht wertvoll sein könnten. Vorerst aber stehen sie alle unter einem Druck, der zu kompliziert ist, um sie in absehbarer Zeit sich entfalten zu lassen. Die Kombination von Wirtschafts- und Existenzkampf und die aus diesen bei- den sich ergebende psychologische Einstel- lung lässt es nicht zu, dass diese zum Teil gewiss wertvollen Menschen eingereiht wer- den in eine Arbeitsfront, die seit Jahren in ihrer Weise gefestigt war. Die Loslösung von dem Altgewohnten, die Umstellung auf andere Berufe bilden ein schwieriges Pro- blem, mit dem sie erst fertig werden müs- sen, ehe sie sich mit den Problemen anderer beschäftigen können. Hinzu kommt, dass die meisten von ihnen in einer Weise er- zogen worden sind, die sie den "bürger- lichen Lebensstil" zu nennen gewohnt sind, und dass sie noch nicht einsehen können oder wollen, dass es den meisten nicht mög- lich sein wird, diesen Lebensstil weiterzu- leben, ohne wirtschaftlich zu Grunde zu gehen. Sie leben weiter in den Ideen, von denen sie in Deutschland beherrscht wur- den und an die sich sich zum Teil verzwei- felt klammern in der Annahme, durch sie ihre intellektuelle, bürgerliche, standes- gemässe oder wie wir es immer nennen wol- len, Selbstherrlichkeit zu bewahren. Keiner Organisation, nicht einmal einer Einzelperson kann es zugemutet werden, hier den Lehrmeister zu spielen. Haben wir nicht alle schon einmal hier oder dort die Antwort auf unsere freundschaftlichen Bemühungen erhalten? Die Zeit und bit- tere Erfahrung des täglichen Lebens leisten hier Schulmeisterdienste. Es hat sich ge- zeigt, dass wirklich wertvolle Organisa- tionsarbeit fast nur von Menschen geleistet werden kann, die nach ein- bis zweijähriger Anwesenheit im Lande gelernt haben, sich umzustellen, und die erst dann den Weg zu uns fanden. Es wäre vielleicht kein schlech- ter Gedanke, die Zugehörigkeit zu einer Organisation von einer gewissen Länge der ^3 ^ «t >f Deutsche Bibliothek Frankfurt am Maln AUFBAU Anwesenheit in Amerika abhängig zu ma- chen. Vielleicht ist man dann disillusio- niert, ernüchtert genug, um wieder stärker seine Willenskräfte und sein Gemeinschafts- gefühl zu gebrauchen. Andererseits be- steht dann wieder die Gefahr, dass man aus dieser Desillusionierung heraus in ein ge- wisses Philistertum hineinschliddert. Mit dieser Gefahr aber kann man rechnen, auch mit der grösseren Gefahr des Gefühls der Heimatlosigkeit und Nichtverbundenseins. Es bestehen die Möglichkeiten, in gemein- samer Arbeit mit anderen Organisationen, Heime zu errichten, die allen offen stehen, die sich mit der deutsch-jüdischen Schick- salsgemeinschaft verbunden fühlen. Heime, die ihnen Freunde, Unterhaltungen, Spiele, Zeitungen usw. bieten. Dieses nur, um ein Beispiel der Möglichkeiten zu geben. Das Arbeitsgebiet ist unbegrenzt. Es ist von keinem Menschen, der in der Tretmühle steht, zu erwarten und zu ver- langen, dass er sich an regelmässiger Bil- dungsarbeit beteiligen soll. Damit soll das Bildungsniveau der einzelnen Organisatio- nen nicht herabgedrückt werden. Es muss aber dafür gesorgt werden, dass, wenn diese Menschen schon für aktive Arbeit in den Organisationen vorerst noch nicht ge- eignet sind, sie seelisch aufgelockert wer- den, und sie weniger beim Gehirn als beim Herzen angefasst werden. Um aber wieder Arbeit in entschiedener Form zu leisten, muss es möglich gemacht werden, die Organisationen von allem menschlichen Ballast (ein hartes Wort) zu befreien, den sie in ihren Büchern mit- schleppen, der nicht innerlich mit der in- ternen Organisationsarbeit verbunden ist, dessen Stimmen aber in entscheidenden Fragen die Geschicke der Organisationen beeinflussen, sonst aber jede weitere Ver- antwortung ablehnt. Es muss ein Weg gefunden werden, der Ziele und Ideen der Organisationen wieder so hervorbringt, wie sie ursprünglich be- standen und deren Richtigkeit sich in lan- gen Jahren erwiesen hat. Ein Weg, der sich nur mit einer zahlenmässig begrenzten, aber homogenen Mitgliedschaft finden und gehen lässt. Die deutsch jüdischen Organisationen die- ses Landes stehen am Scheidewege. Es gilt, sich zu entscheiden zwischen zahlenmässig kleinen Organisationen, deren jedes ein- zelne Mitglied sich innigst mit der Organi- sation verbunden fühlt, oder zahlenmässig grossen Vereinen, die ihre Mitglieder nur in einem lockeren Zusammenhalt erfassen, die aber gerade ihrer zahlenmässigen Stärke wegen vielleicht noch einmal be- rufen sind, in politischen Fragen (z. B. Nazipropaganda im Lande!) ein gewichti- ges Wort mitzusprechen. Und es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma. Wir sind durchaus nicht gegen die Neugründung von deutsch-jüdischen Gruppen und Vereinen. Aber wie wäre es, wenn es gelänge, alle deutsch-jüdischen Verbände Nordamerikas — wir wissen, es existieren welche in Newark, Philadelphia, Pittsburgh, St. Louis, ja sogar in Los An- geles — zu einem grossen deutsch-jüdischen Dachverbande zusammenzufassen? Dem "Aufbau" erschliesst sich hier ein schier endloses Neuland. Jeder, der ehrlich mitarbeiten will, ist uns willkommen. Dies soll aber nur eine Anregung sein. Unsere Leser haben jetzt das Wort. Unser Palästina-Abend Palästina, einstmals das Land unserer Väter, heute aber das Land der jüdischen Gegenwart und noch mehr der jüdischen Zukunft, stand im Mittelpunkt der Veran- staltung, die der German Jewish Club ge- meinsam mit dem Prospect Unity Club un- ter den Auspicien des Jewish National Fund of America am 15. März in das Hotel Penn- sylvania einberufen hatte. Der erstrebte Zweck, das deutsch-jüdische Element von New York mit der Arbeit des Jewish Na- tional Fund bekannt zu machen, wurde voll und ganz erreicht. Der Vorsitz lag in Händen von Herrn Dr. S. Schwabacher, Vorsitzendem der "Theodor Herzl Society", der in seiner Be- grüssungsansprache auf die Bedeutung una Leistungen des Jewish National Fund im Allgemeinen und auf seine Hilfeleistung für deutsche Emigranten in Palästina im Besonderen hinwies. Herr Dr. Ludwig Schwarzschild ibegrüsste die Versammlung im Namen des German Jewish Cub, wobei er vor allem betonte, dass gerade auch die jüdischen Emigranten, die eine neue Hei- mat, fern von Palästina, gesucht und ge- funden haben, die Arbeit des Jewish Na- tional Fund in jeder Weise unterstützen müssen, da Palästina das einzige Land in der Welt sei, wohin Juden Kraft eines Rechtsanspruches (B a 1 f o u r-Declaration) einwandern können. Herr Paul Simon überbrachte die Grüsse des Prospect Unity Club und unterstrich die Tatsache, dass diese Veranstaltung seit vielen Jahren die erste gemeinsame Veranstaltung beider Clubs sei, und er gab der Hoffnung Aus- Von Dr. LUDWIG SCHWARZSCHILD. druck, dass diesem Auftakt viel erspriess- liche weitere Arbeit im Interesse der deut- schen Juden in New York folgen möge. Das Hauptreferat des Abends erstattete Mr. Mendel N. Fisher, Co-director of the United Palestine Appeal. In seinen geist- reichen Ausführungen schilderte er in gros- sen Zügen die Entwicklung der zionisti- schen Bewegung. Er legte dar, wie vor 40 Jahren Theodor Herzl, ein ganz assimilier- ter Jude, in prophetischer Weise die kom- mende Entwicklung für die Juden voraus- gesehen und gegen beinahe übermensch- liche Hemmnisse sein Werk begonnen hat. Nur langsam gewann er eine kleine An- hängerschar, verlacht und verhöhnt von vielen Seiten. Aber diese relativ kleine Gruppe liess sieh nicht beirren und begann schon 1901 mit dem Aufbau des Jewish National Fund, um Land in Erez Israel zu kaufen als unveräusserliches Eigentum des jüdischen Volkes. Der Redner schilderte so- dann, wie im Laufe der letzten zwei Jahr- zehnte der von den ersten Ansiedlern ge- zeigte Pioniergeist und Opfermut bereits reiche Früchte getragen hat, indem es dank deren Aufopferung heute bereits 350 bis 400,000 Juden aus aller Herren Länder er- möglicht wurde, in Palästina eine neue Hei- mat zu finden. Er schloss mit einem feu- rigen Appell, den Geist des Judentums le- bendig zu erhalten, denn Israel sei nur dann verloren, wenn es sich selbst aufgäbe, dass es aber leben werde, wenn es — wie die Gründer der zionistischen Bewegung — sich seines inneren Wertes bewusst sei und le- ben wolle. Mr. H. Quittman, Secretary of the Jewish National Fund Council for Greater New York, sprach über die spezielle Arbeit des Jewish National Fund. Er schilderte den Fortschritt und die Entwicklung des Lan- des, wie er sie auf zwei, etwa acht Jahre auseinanderliegenden Reisen selbst feststel- len konnte und die Bedeutung, die der Jew- ish National Fund dabei durch Bodenkauf und Urbarmachung des Bodens gespielt hat. Die Mittel, die den aufopferungsvollen Siedlern ihre Arbeit erst ermöglichten, ka- men überwiegend vom Jewish National Fund. Aufgebracht wurden diese Gelder vor allem aus kleinen Spenden in den ost- europäischen jüdischen Massensiedlungen. Der Redner betonte, wie gerade diese, in sehr schlechten Verhältnisse lebenden Ju- den es als ihre heiligste Pflicht ansehen, beizusteuern zum Jewish National Fund, um so das Land zu erlösen und immer neue Ansiedlungsmöglichkeiten zu schaffen. Er wies auf die verschiedenen Sammlungsak- tionen des Jewish National Fund hin, Mar- kenverkauf, Baumspende etc., vor allem aber auch die Jewish National Fund- Büchse, die in keinem jüdischen Hause feh- len dürfe und für viele Juden, die nicht nach Palästina gehen könnten, das Binde- glied mit Palästina darstelle. Die Vorträge waren eingerahmt von he- bräischen und yemenitischen Liedern, vor- getragen von dem unter Leitung des Herrn Sholom Altman stehenden Jewish National Fund-Jugendchor, dessen Leistungen auf beträchtlicher Höhe standen. (Fortsetzung auf Seite 5) MIRRI ZIMMERMANN 3671 Broadway, New York City Ecke 152. Strasse. Telephone: AUdubon 3-0985 Unterrichtsstunde 75 Cents Privat-Tanzstunde (Foxtrot, Waltz, Wiener Walzer, Tango, Rumba und Lindy Hop) lehrt Damen u. Herren erfolgreich (auch in verzweifelten Fällen) ALFRED BERNHEIMER BÜRO: 46 CEDAR STREET; Phone: JOhn 4-4800 Wohnung: 900 West Erad Ave.; Phone: ACademy 2-7694 Fachberater für Lebensversicherungen Member of The Life Insurance Underwriters Association of the City of New York, Inc. AUFBAU 5 Monat B-Programm April 1936. MittwWch, den 1. April: Rezitationsabend: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Vortragender: Werner Richter. Herr Richter, ein begabter junger Künstler, wird an diesem Abend Gedichte von Reimann, Morgenstern, Ringelnatz, Kest- ner, Polgar, Tucholsky, Keller, Herwegh und Heine zum Vor- trag bringen. Der Abend wird eine genussreiche und willkom- mene Abwechslung bedeuten. Eintritt: Mitglieder frei, Gäste 25 Cents. Montag, den 6. April: Seder-Abend im Royal Manor, Broadway und 157. Str. Beginn pünktlich 7.45 Uhr abends. Preis pro Gedeck (streng koscher) für Mitglieder $1.25, für Nichtmitglieder $1.50. Dienstag, den 7. April: Seder-Abend der Theodor Herzl Society, Siegel Restaurant, 9 West 31. Str. Beginn pünktlich 6.30 Uhr abends. Preis pro Gedeck $1.50. Mittwoch, den 8. April: Vortrag in englischer Sprache: "The Theory of Teutonic Race Excellence. Its Fallacies and S'otirces." Redner: Dr. Max Talmey. Der Redner, ein bekannter Augenarzt, beschäftigt sich ausser mit der medizinischen Wissenschaft auch mit dem Studium der Völker- und Rassenkunde. Hierdurch ist er in der Lage, über das. heute so aktuelle und umstrittene Gebiet einen sicherlich lehrreichen Vortrag zu halten. Es dürfte von Interesse sein, dass Dr. Talmey ein Jugendfreund Prof. Albert Einsteins ist. Der Referent nimmt nicht nur an dessen Arbeiten lebhaften An- teil, sondern hat selbst ein Buch über die Relativitätstheorie veröffentlicht, Eintritt: Mitglieder frei, Gäste 25 Cents. Mittwoch, den 15. April: Vortrag: Die jüdische Frage in den Vereinigten Staaten. Redner: Dr. Abrain Coralnik. Als Redakteur der jüidschen Zeitung "The Day" und Mirarbei- ter des American Jewish Congress hat Dr. Coralnik reichlichst Gelegenheit, die Gründe und das Wachsen des Antisemitismus in den U.S.A. zu studieren. Durch seine Tätigkeit in der jüdi- schen Arbeiterbewegung ist er besonders geeignet, über die Be- rufsschichtung der Juden zu sprechen. Seine Erfahrungen und Erklärungen dürften besonders für den Neueinwanderer bei der Berufswahl in U.S.A. von grossem Nutzen sein. Wir empfehlen daher dringend den Besuch des Vortrags. Eintritt: Mitglieder frei, Gäste 25 Cents. Mittwoch, den 22. April: Spiel- und Kartenabend. Um unseren Mitgliedern und Freunden Gelegenheit zu geben, sich besser kennen zu lernen, glauben wir, mit diesem Abend einem allgemeinen Wunsch zu entsprechen. Eintritt: frei. Donnerstag, den 23. April: Vorstellung der Dramatischen Gruppe des Prospect Unity Club: "Flucht aus dem Dilemma" ("Awake and Sing"). Die Ge- schichte einer jüdischen Familie. Im grossen Auditorium des True Sisters Building, 150 West 85. Strasse. Beginn: pünktlich 8.30 Uhr. Karten: im Vorverkauf 50 Cents, an der Abendkasse 60 Cents. Mittwoch, den 29. April: Vortrag: Die ideologischen Grundlagen des Dritten Reiches. Redner : Rudolf Rocker. Rudolf Rocker. Schriftsteller und militanter Politiker, ist unse- rem Kreise längst kein Fremder mehr. Er hat schon oft bei uns gesprochen, und immer wieder sehen wir seinen Vorträgen gerne entgegen. Wir wissen, dass er letzte Wahrheiten aus- spricht, ohne sich je im Netz der Parteidoktrinen zu verstricken. Dieser Vortrag dürfte ganz besonders interessant werden, da Rocker zur Zeit mit den Vorarbeiten zu einem Buch gleichen Inhalts beschäftigt ist. Eintritt: Mitglieder frei, Gäste 25 Cents. Mittwoch, den 6. Mai: Vortrag: Praktischer und theoretischer Sozialismus beim Auf- bau Palästinas. Redner: Dr. L. Wallerstein. Näheres wird im Maiprogramm bekannt gegeben. Alle Veranstaltungen finden, wenn nichts anders angegeben ist, in unserem Klub- haus, 210 West 91. Str., statt. Beginn pünktlich 9 Uhr abends. Die den Mitgliedern zustehenden Vergünstigungen, wie z. B. freier Eintritt zu den Vorträgen oder ermässigte Eintrittspreise zu sonstigen Veranstaltungen, können NUR NOCH gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte gewährt werden. Sport-Programm Sonntag, den 5. April: Ausflug nach Valhalla (Westchester County). Treffpunkt: 9.30 Uhr, Ost 180. Strasse, Station der Lexington Ave. White Plains Road Express Linie. Rundfahrtkosten: 60 Cents. Sonntag, den 12. April: Radfahren. Treffpunkt: 1 Uhr nachmittags, 181. Strasse und St. Nicholas Ave., Station der Broadway—7. Ave. Linie. Fahr- rad-Leihgebühr: 50 Cents. Interessenten wollen sich bis Mittwoch, den 8. April, anmelden. Sonntag, den 19. April: Ausflug nach Valley Stream State Park, L. I. Treffpunkt: 9.30 Uhr, Canal St. und Broadway. Kosten 40 Cents. Sonntag, den 26. April: Ausflug nach den Palisaden. Treffpunkt: 10.15 Uhr, Van Cort- landt Park, 242. Strasse, Station der Broadway—7. Ave. Linie. Nachzügler treffen uns ab 4 Uhr nachmittags im Cliff House. Sonntag, den 3. Mai: Ausflug nach Staten Island. Treffpunkt: 10 Uhr, vor der Staten Island Ferry (South Ferry). Völkerball- und Handballspiele bei allen Ausflügen. Es liegt im Interesse jedes einzelnen Mitglieds, zu allen Ausflü- gen zweckmässige Kleidung und Schuhe anzuziehen. Auch Pro- viant ist mitzubringen. Etwas Ueberfluss ist sogar erwünscht, da erfahrungsgemäß unterwegs Kostproben ausgetauscht wer- den. Die programmäßige Durchführung unserer Ausflüge macht es unbedingt notwendig, dass alle Teilnehmer sich rechtzeitig am verabredeten Treffpunkt einfinden. Ping-Pong: Jeden Samstag abend im Klubhaus, 210 West 91. Str. Gesellschaftsspiele, Kartenspiele, gemütliches Beisammensein. Eintritt für Mitglieder 10c, Gäste 20c. Turnen: Jeden Montag abend im Warner Memorial Gymnasium, 138. Strasse (zwischen Amsterdam Ave. und Hamilton Place). Beginn: 8.15 Uhr pünktlich. Gymnastische Uebungen unter Leitung eines erfahrenen Turnlehrers. Ballspiele, Geräteturnen, Leichtathletik. Wir treffen uns jeden Sonntag Abend nach den Ausflügen in Mayer's Restaurant, 1544 Third Avenue (zwischen 86. und 87. Strasse). Es ist dort Gelegenheit gegeben, gut und preiswert zu Abend zu essen und bei einem Glas Bier gemütlich beisam- men zu sein. 4 AUFBAU "AUFBAU" Published by tke GERMAN-JEWISH CLUB, INC. 210 West 9 Ist Street, New York, N. Y. Emigration als Verpflichtung Von LUDWIG HERRMANN Cape Town (South Africa). Advertiaing ratea on appllcation Editor: Dr. ALFRED EICHENBERG Assistant Editor: ERICH deJONGE 2. Jahrg. New York, April No.5 GERMAN-JEWISH CLUB, INC. KLUBHAUS: 210 West 91. Strasse, New York Präsident ............DR. SIEGFRIED G. LASCH 1. Vize-Präsident ..............ERICH DE JONGE 2. Vize-Präsident ...........FRED J. HERRMANN Sekretär ...................FRED H. BIELEFELD 1. Hilfs-Sekretär ................JULIUS SCHIFF 2. Hilfs-Sekretär ..........WALTER BORNSTEIN Finanz-Sekretär ........ERWIN SCHNEEBERGER Sehatzmeister .....................JOSEF ADLER Beisitzer .........................ILSE DANZIGER .................FRED S. GOTTSCHALK ...........................ALFRED HAAS ........DR. LUDWIG SCHWARZSCHILD .........................JULIUS SICHEL Beisitzer ex-officio ............ERNST HEUMANN Der Zweck des Klubs ist die Heranbildung seiner Mitglieder zu guten amerikanischen Bürgern und zu selbsitbewussten, aufrech- ten Juden, namentlich durch Vermittlung jüdischer und allgemeiner Geistesgüter. Ferner erstrebt der Klub den freundschaft- lichen Zusammenschluss der deutschen Juden in New York durch gesellschaftliche Veranstaltungen zu fördern. (Auszug aus den §§ 1 und 2 der Statuten.) Klubzahnärzte: Dr. Frank Dreyfuss, 139 E. 57th Street, ELdorado 5-7878. Dr. Fritz Schlesinger, 308 E. 79th Street, RHinelander 4-5643. 'NEUAUFNAHMEN. Erna Baer, Edith Falk, Siegfried Gold- schmidt, Gertrude Greenberg, Mania Green- berg, Elsie Kastl, Larry Kirsch, Robert Rüben Mannheimer, Ruth Mosse, Ruth Pa- gelson, Paul Reinmann. Zuschriften, die die Zeitung betreffen, sind an den Schriftleiter, Dr. Alfred Eichenberg, 162 Ost 91. Str., zu richten. Anzeigen-Annahme und irgendwelche An- fragen, die den Anzeigenteil betreffen, wer- den erledigt durch H. Schindler, 385 Fifth Avenue. Telephon: LExington 2-8260. Redaktionsschluss für die Mai-Nummer unwiderruflich am 19. April. Alle Zuschriften und Anfragen in Klub- angelegenheiten sind zu adressieren an: German-Jewish Club, 210 West 9!st Str., New York City. Ich folge gerne Ihrer Anregung und schreibe Ihnen ein paar Zeilen von Süd- Afrika aus. Mein erster Beitrag soll dabei weniger ein "Artikel" als eine Plauderei zu und mit denen sein, die früher einmal die gleiche vermeintliche Heimat hatten und nun im neuen Lande Fuss fassen sollen oder, wenn sie klüger waren als wir Spätgekommenen, schon gefasst haben und uns ihre wertvolle Erfahrung zur Verfü- gung stellen können. Zu allererst sind Sie, die Sie in Amerika sind, zu beglückwün- schen zu Ihrem offenbar gut funktionieren- den Klub und seiner Zeitung. Wir hier sind nicht so glücklich. Der Zusammen- hang zwischen den Juden deutscher Her- kunft wird immer lockerer. Das ist auf der einen Seite bedauerlich. Auf der anderen Seite erleichtert es natürlich zwangsläufig das Einleben in die neue Umgebung und das neue Land. Für die Ankömmlinge neu- „eren Datums ist der Kristallisationspunkt nach wie vor "das Komitee". Dieses Komi- tee setzt sich aus einheimischen Juden meist deutscher Herkunft zusammen und ist den Neuankömmlingen im Rahmen seiner lei- der allmählich kleiner werdenden Mittel mit Rat und Tat behilflich. Diese Komitees bestehen in Cape Town, Johannesburg und einigen anderen Städten des Landes. Das Cane Towner Komitee arbeitet unter der bewährten und wertvollen Leitung des Herrn Max Sonnenberg, der vor einigen Jahrzehnten aus Kaiserslautern (Pfalz) hier eingewandert ist und nun in seinen Warenhäusern manchem jungen Neuen die so notwendige "erste Chance" gibt. Ist der "Neue" dann flügge geworden, so muss er sich selbst weiterhelfen und neueren "Chance-Bedürftigen" Platz machen, falls er nicht spezielle Fähigkeiten zeigt, die ihn vom geschäftlichen Standpunkt aus beson- ders qualifiziern. Dieses System hat sich sehr bewährt und unseren engeren Lands- mann Sonnenberg zu einer der beliebtesten und geschätztesten Persönlichkeiten bei den Immigranten gemacht. Von dem gleichen Herrn Sonnenberg ging auch der Versuch aus, auf seiner Farm eine Siedlung ehe- mals deutscher Juden vorzubereiten. Dass der Versuch vorerst scheiterte, ist bestimmt nicht die Schuld seines grosszügigen Pro- jektors. Mit der Nennung des Namens Sonnenberg soll die wertvolle Arbeit ande- rer Persönlichkeiten keineswegs verkleinert werden. Der Name Leo Raphaely ist ja wohl den meisten Auswanderungslustigen schon von zuhause her vertraut als der Name des Mannes, der Süd-Afrika als Aus- wanderungsland sozusagen "entdeckt" hat und der auch heute noch unermüdlich an manch schwierigem Einzelfall seinen unge- brochenen Idealismus und seine herzliche Hilfsbereitschaft immer wieder von Neuem beweist. Und nicht vergessen soll werden "der Mann mit dem jüdischen Herzen", ohne den jüdische Arbeit in Cape Town und Umgebung gar nicht vorstellbar ist: Mr. J. Gitlin, der einfache Mann aus dem Osten Europas, der in seiner bescheidenen und selbstlosen Art so Vielen unter uns das Einleben in fremdes Milieu erleichtert und schon so manchen "country-job" als verheißungsvollen Start verschafft hat. Grosse Sorge macht uns neben der Sorge um die eigene Existenz das Schicksal un- serer Lieben in Deutschland. Es ist selbst- verständlich, dass wohl heute als die einzige Lösung des ganzen Problems nur die radi- kale Auswanderung gedacht werden kann, und mit besonderem Interesse verfolgt man daher die weitere Auswirkung des Herbert Samuel-Plans. Ich glaube aber, wir dürfen in diesem ganzen Fragenkomplex nicht nur passive Beobachter sein. Und ich darf wohl sagen, ob die Zeit nicht schon reif ist für die Schaffung eines "Weltverbandes ehemals deutscher Juden". Neben der "Hitachdruth Olej Germania", die in Erez Jisroel ihre Spezialaufgaben hat, ist wohl der Deutsch- Jüdische Klub in New York die solidier- teste Zusammenfassung von Juden deut- scher Herkunft und damit wohl zur Initia- tive in dieser Frage berufen. Wenn die Mitglieder und Freunde eines solchen Welt- verbandes, die mit 50,000 wohl kaum zu niedrig angenommen sind, eine monatliche Selbstbesteuerung von etwa 1 Mark auf- bringen, so bedeutet das eine Solidaritäts- erklärung und Auswanderungshilfe, die weit über den an sich schon nicht geringen materiellen Beitrag sich auswirkt. Wenn darüber hinaus die gegenseitigen Erfah- rungen in den neuen Ländern ausgetauscht werden, wenn weiter eine "Such- und Finde-Vermittlungsstelle" bestünde — wer wüsste nicht gerne, wo sein Freund X jetzt steckt, ist er im Konzentrationslager, ist er sonstwo in der Welt? — dann wäre wohl der praktische Wert einer solchen Orga- nisation nicht mehr zu beweisen. Wir ha- ben ja jetzt das Entstehen und den Nutzen der "Weltorganisation polnischer Juden" gesehen. Die Zeitschrift "Der Aufbau" ist bestimmt, das Organ unseres Zusammen- schlusses zu werden, wenn sie — und man verzeihe mir zum Schluss diese wohlmei- nende Kritik — weniger in der Vergangen- heit, weniger in "Emigrantenpsychose" und dafür mehr in zukunftweisendem Füh- rungswillen sich betätigt. Ich bin in mei- nem bescheidenen Teil gerne bereit, an Allem mitzuarbeiten, was unserem gemein- samen Besten förderlich sein kann. Unsere Emigration ist nicht eine Flucht, unsere Emigration ist eine Verpflichtung gegen- über den Zurückgebliebenen — und dieser Verpflichtung sollte sich keiner von uns entziehen, wohin in der Welt ihn auch das Schicksal verschlagen hat. Klub-Nachrichten. Zwei treue Mitglieder unseres Klubs, Paula Hamburger und Julius Schiff, haben sich am Sonntag, den 22. März, vermählt. Unsere besten Wünsche begleiten das junge Paar. Wir wünschen Glück unserem lieben Mit- glied Alfred Bernheimer und Gattin zu ih- rer silbernen Hochzeit. Mit diesem Vorbild vor Augen sind Julius Schiff und Paula Hamburger in den Hafen der Ehe eingelau- fen und da der guten Dinge immer drei sind; James White und Lorraine Landsman werden sich in der nächsten Woche auf einen gemeinsamen Hausnamen einigen. Wir wünschen allen drei Paaren von gan- zem Herzen alles Gute für die Zukunft. Die Sportgruppe hält wieder ihre regelmässigen Sonntagsausflüge ab. Wer kommt mit? (Alles Nähere im Sportprogramm Seite 3.) AUFBAU 5 Nochmals: unsere liebe Staats-Zeitung Am Sonntag, den 15. März, starb der Chefredakteur der Staats-Zeitung,. Herr Heinrich Reinhold Hirsch. Man soll den Toten nichts Böses nach- sagen. Aber die Wahrheit darf, nein, soll man ihnen nachsagen. Der Verstorbene war nicht unser Freund. Wir haben ihn bekämpft. Wir haben ihn oft genug im "Aufbau" angegriffen. Aber dies sei festgestellt: nicht aus persönlicher Animosität bekämpften wir ihn. Unser Kampf galt nicht dem Manne Hirsch, nicht der Persönlichkeit, sondern ■ dem Typus. Egal, ob wir diesen Typus Hirsch nennen, Greenspoon oder Wendriner. Wir bekämpf- ten in ihm jene Politik und jenen Geist, die er und seinesgleichen ein halbes Jahr- hundert lang — hier und in Deutschland — repräsentiert haben. Wir bekämpften in ihm jenen Typus des lauwarmen Opportu- nisten, der es nicht wagt, Stellung zu den Ereignissen zu nehmen, der mit Bewusst- sein und aus Ueberzeugung charakterlos ist. Wir fühlten, dass wir Protest einle- gen mussten gegen jene Staats-Zeitungs- Politik, die unter der Maske einer billigen Scheinobjektivität Hitlerpropaganda treibt, nur deshalb, weil sie glaubt, das ihren Nazi- lesern schuldig zu sein. Dass es gerade ein Jude war, der sich dazu hergab, in der Staats-Zeitung jede Gemeinheit und jede Niedertracht der Nazis in Deutschland gut- zuheissen, das empörte uns besonders. Aber: War Hirsch eigentlich Jude? Wir wagen nicht, die Frage zu entscheiden. Wir entnehmen der Staats-Zeitung vom 19. März, dass die Gedächtnisfeier den Cha- rakter eines christlichen Gottesdienstes trug und von einem protestantischen Geist- lichen, Pastor John Schiller, geleitet wurde. Soll das heissen, dass Herr Hirsch nicht mehr der jüdischen Religionsgemeinschaft angehörte, dass er, plump ausgedrückt, ein getaufter Jude war? Seit Monaten haben wir im "Aufbau" gegen die Greenspoon-Briefe polemisiert. Sie waren von Herrn Hirsch verfasst — in den verschiedenen Nachrufen wurde wie- derholt darauf hingewiesen. Wenn diese Greenspoon-Briefe von einem Juden ge- schrieben waren, dann waren sie eine be- dauerliche Taktlosigkeit, ein Ausdruck je- ner ghettohaften Selbstentmannung, die gerade die bewussten Juden von Herzl bis auf unsere Zeit unter dem Kennwort "Mau- scheljudentum und Domestikenseelen" aufs Heftigste bekämpft haben. Wenn sie aber von einem getauften Juden geschrieben wa- ren, dann waren sie der wahrhafte Aus- fluss ekelhaftesten Renegaten-Antisemitis- mus, nicht so gefährlich vielleicht wie zu ihrer Zeit die Ergüsse des getauften Juden Pfefferkorn, aber nicht minder verächtlich. Man soll den Toten nichts Böses nach- sagen. Herr Hirsch — diesmal meinen wir den Menschen und nicht das Symbol — war eigentlich eine tragische Figur. Er lebte in einer Welt, die gar nicht mehr existiert. Die Nachrufe in der Staats-Zeitung haben immer wieder hervorgehoben, dass Hirsch "eine Spaltung in den Reihen des Deutsch- amerikanertums verhindert" habe. Wenn man die längst bestehende Spaltung da- durch verhindert, dass man sie einfach ig- noriert, dann mag das wahr sein. Zugegeben: Herr Hirsch hat für das Deutschamerikanertum gelebt — so, wie er es auf gefasst hat. Das heisst: für ein fiktives Deutschamerikanertum Hirsch'scher Prägung, ein Deutschamerikanertum, das es gar nicht gibt. Euphemistisch wie im- mer behauptete die Staats-Zeitung am Tage nach der Gedächtnisfeier, es sei "eine lange Reihe bekannter deutschamerikani- scher Persönlichkeiten" da gewesen. Eine lange Reihe. Es dürfte später einmal in- teressant sein, sich daran zu erinnern, wer alles da war — und wer alles nicht da war. Wo waren die offiziellen und inoffiziellen Nazis, die "berufenen" Vertreter des Deutschtums, die eigentlich Herrn Hirsch zu Dank verpflichtet waren? Wo war das Nazi-Konsulat und wo waren, fragen wir, die Vertreter der Vereinigten Deutschen Gesellschaften? Wie sagte doch jener andere Nichtarier? "Grüss mich nicht unter den Linden!" . . . Uebrigens ist festzustellen, dass das Aus- scheiden des Herrn Hirsch keinerlei Aen- derung in der mehr als zweideutigen Hal- tung der Staats-Zeitung gebracht hat. Sie ist, soweit das möglich war, fast noch schlimmer geworden. Beweis genug ist die Berichterstattung über die jedem Völker- rechte Hohn sprechende Neubesetzung des Rheinlandes, die von der Staats-Zeitung eingeleitet wurde mit der begeisterten Schlagzeile: "Die Wacht am Rhein ist neu erstanden." Was die Staats-Zeitung sich seitdem an Leitartikeln, Schlagzeilen und Randbemerkungen geleistet hat, das war schon Hitler-Propaganda übelster Art. Es fehlte nichts, gar nichts. Da war wieder mal der nicht nur in der Zeitung selbst, sondern an allen Zeitungsständen Yorkvil- les gross angekündigte Abdruck des "vollen Wortlautes von Hitlers grosser Rede im Reichstag." (Wer will das schon lesen!) Da wird redaktionell jede Aeusserung der deutschen Regierungspersonen günstig kommentiert, jede Friedensbeteuerung in den "WahV'reden für bare Münze genom- men. Sind denn die Leute vom Redaktions- stab wirklich so kindlich naiv? Da ist vor allem, um das Bild abzurunden, wieder die wüsteste Hetze gegen Frankreich, das — nicht Deutschland! — heute der ein- zige Friedensstörer in Europa sein soll. Zum Beispiel folgende Schlagzeile im ech- ten Tertianerstil: "Frankreich tobt, wird aber nachgeben müssen!" Was folgt, ist ein Bericht aus dem Berliner Local-Anzei- ger (ausgerechnet). Ueberflüssig, zu be- tonen, dass dieser Artikel die Signatur "Copyright by Transocean & Staats-Herold Corp." trägt. Aber das ist noch gar nichts. Am wohl- sten fühlt sich der Redaktionsstab doch, wenn es wieder einmal gilt, einen Hitler- "Wahlsieg" zu verherrlichen. Da können die Herren so richtig ihren deutschen Hurrahpatriotismus ausschleimen. Jedes Kind weiss, dass so eine Hitlerwahl nichts weiter ist, als ein dummer Klamauk. Be- sonders die letzte. Da war mit einer selbst für die Nazis unerhörten Rafltiesse jede noch so kleine Möglichkeit, gegen Hitler zu stimmen, von vornherein ausgeschaltet wor- den. Aber davon haben die klugen Herren vom Redaktionsstab scheinbar nichts ge- hört. Und so verkündete denn am Montag, den 30. März, eine grosse Schlagzeile der erstaunten Mitwelt: "EINHEITSFRONT DES DEUTSCHEN VOLKES STÜTZT HITLER" Aber es sei nun, dass bei näherem Zu- sehen das Wort "Einheitsfront" zu staats- gefährlich aussah, — in den späteren Aus- gaben wurde diese Schlagzeile durch eine noch schönere ersetzt: "ALL-DEUTSCHLAND WIE EIN MANN FÜR HITLER". Und dann geht es weiter: "Ein triumphaler Ausdruck des Vertrauens für den Führer durch nahezu das ganze Volk." Und wei- ter: "Wahltag im Reich bei "HITLER- WETTER" festlich verlaufen." Der Völ- kische Beobachter hätte es nicht besser ma- chen können. Aber selbst dies genügt scheinbar noch nicht. Die Staats-Zeitung bringt auch noch einen grossen redaktionellen Leit- artikel, betitelt: "Nach der Wahlschlacht". (Was heisst hier eigentlich Wahlschlacht?) Für diesen Artikel gibt es keine Entschul- digung. Es ist ein Gemisch aus Hitler- verherrlichung par excellence, altem, ab- gedroschenem Klischee wie: Hitler hat dem Deutschen Volke die schimmernde Wehr wieder gegeben", und, gelinde gesagt, leichtfertigen Behauptungen vom "Vertrau- ensvotum des Deutschen Volkes", dem "ge- schlossenen Willen des Deutschen Volkes" und dergleichen, als ob kein Mensch wüsste, wie das Wahlresultat wirklich zustande ge- kommen ist. Immerhin wollen wir nicht undankbar sein. Ehre, wem Ehre gebührt. W*ir ha- ben durch diesen Leitartikel wahrhaftig etwas Neues erfahren, nämlich: "Die Wie- derbesetzung des Rheinlandes war ein Wunschtraum aller Deutschen, der ihnen seit dem Versailler Diktat Tag und Nacht im Herzen gebrannt hat". (Neuestes Ballgespräch: "Fräulein, hat Ihnen schon einmal ein Wunschtraum im Herzen gebrannt?") Wir verzichten darauf, weitere Beispiele anzuführen. Was wir beweisen wollten, haben wir bewiesen. Nämlich, dass auch unter dem "neuen Regime" in der Staats genau die Politik fortgesetzt wird, die der Herr Hirsch so glorreich begonnen hat, — die Politik unbedingter Nazigefolgschaft. Nur um Gottes willen ja kein Wort gegen die jetzige deutsche Regierung! Aber die New Yorker Staats-Zeitung ist eine unparteiische, amerikanische Zeitung. Wers glaubt, kriegt einen Tal er. Palästina-Abend. (Fortsetzung von Seite 2) Nachdem Herr Dr. S. Lasch und Herr P. Simon im Namen der Clubs den beiden Rednern gedankt und ihre tatkräftige Mit- arbeit für den Jewish National Fund zuge- sagt hatten, fand der Abend seinen Ab- schluss mit der Vorführung eines Palästina- films. Dieser zeigte in eindrucksvoller Weise, wie durch jüdische Arbeit das ehe- mals sumpfige und verödete Land in einen blühenden Garten verwandelt wurde, wie moderne jüdische Städte aus dem Nichts heraus entstanden sind. Einzelne Bilder ga- ben einen interessanten Einblick in das in- nerjüdische Leben Palästinas und zeigten vor allem, wie das Beste gerade gut genug ist in der Sorge für unser grösstes Kapital — unsere Kinder und Jugend. Mrs. W. Schwabacher gestaltete durch Erläuterun- gen zu den einzelnen Bildern die Vorfüh- rung recht lebhaft und interessant. Im Gänzen betrachtet, was es ein wohl- gelungener Abend, den besucht zu haben niemand bereuen muss; Es bleibt zu hoffen, dass auch der "klingende Erfolg" nicht aus- bleibt und dass die Mitarbeiter des Jewish National Fund, wenn sie in etwa drei Mo- naten die zahlreichen, neuverteilten Jewish National Fund-Büchsen leeren wollen, eine "schwere Last" nach Hause zu tragen ha- ben. ""- o AUFBAU Moses Mendelsohns jüdische Sendung Vbtt SIEGMUND GOLDMANN. In hymnischen Worten lässt Heinrich Grätz Verjüngung und Wiedergeburt des jüdischen Stammes von der Zeit und der Gestalt Moses Mendelssohns ausgehen. Aber sofort erhebt sich ein Bedenken, wie es sich eigentlich mit dieser Erneuerung verhalte. Der Vater Mendelssohns: ein Thoraschreiber voll gläubiger Innigkeit, dem heiligen Kanon verknüpft; die Enkel: getauft, Figuren europäischer Salons, dem Judentum entfremdet, beim Papst zum Fuss- kuss bereit; Mendelssohn selbst: als Jüng- ling eingespannt in die Welt eines un- fruchtbaren Klerikalismus, sein Tod ge- knüpft an einen Streit über Lessings Welt- anschauung, an dem sich alle grossen deut- schen Geister beteiligen; schliesslich: der Student Mendelssohn, der enthusiastisch in der frühen Lektüre des Hauptwerks von Maimonides die Perle des Judentums zu ergreifen scheint, während der reife Schriftsteller im "Jerusalem" sich mit Mai- monides nur noch als dem Verfasser der dreizehn Glaubensartikel auseinanderzuset- zen weiss. Zunächst also finden wir Gründe zur Konstatierung einer Reihe tragischer Sachverhalte: des Familienschicksals, der geistigen Entwicklung, der Stellung zur jü- dischen Kultur. Mendelssohn lebt, schon darin von Mai- monides, mit dem er häufig verglichen wird, unterschieden, in einem Uebergangszeital- ter. Erst nach seinem Tode wird das grosse Liquidationsverfahren gegen das Mittelal- ter zu einem teilweisen Abschluss in der französischen Revolution gebracht. Ent- scheidend sind im 18. Jahrhundert zunächst wirtschaftliche Umwälzungen: immer stär- ker setzt sich gegen die örtlich beschränkte Feudalwirtschaft des Mittelalters der na- tionale Frühkapitalismus mit seinen welt- wirtschaftlichen Tendenzen durch. Ent- scheidend greifen in diesen Prozess Juden ein, die zu Geldgebern für die kriegerische Expansionspolitik der grossen, aber auch der kleinen europäischen Staaten werden. Aus der Enge des kleinen Handwerkers und Geldverleihers findet eine Abwande- rung in angesehene bürgerliche Positionen statt. In rechtlicher und politischer Hin- sicht geht der Prozess der Annäherung an die allgemeinen gesellschaftlichen Ordnun- gen wesentlich langsamer vor sich. Als Moses Mendelssohn 1776, d. h. zu einer Zeit, zu der er schon europäischen Ruhm genoss, nach Dresden reiste, hatte er am Stadttor einen Leibzoll nach der für einen ^ilaaisse "Civil Liberties Group Calls on Jewish Bodies to Oppose Anti-Nazi Bill. The New York City Civil Liberties Committee called on Jewish organizations yesterday to op- pose the anti-Nazi bill introduced at Albany last month by Senator Jacob J. Schwartz- wald. The bill would make it illegal to incite or advocate 'hatred, violence or hos- tility against any group or groups of per- sons residing or being in this state, by reason of race, color, religion or manner of worship.' "According to Florina Lasker, chairman of the committee, the bill is 'as contrary to American traditions and as dangerous as it is unnecessary.' Samuel Paul Puner, legislative counsel for the committee, con- tended that the bill was aimed at 'mere polnischen Stier festgesetzten Taxe zu zah- len. Recht trostlos war noch die geistige Situation des Judentums. Durchweg findet sich vom 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts eine nur zum Teil aus den äusseren Schicksalen zu erklärende geistige Bedürfnislosigkeit, die an der um- gebenden deutschen und europäischen Kul- tur keinen Anteil nahm. In diese Welt eines kleingeistigen jüdi- schen Horizontes und der Ansätze wirt- schaftlicher und sozialer Befreiung wird Moses Mendelssohn am 6. September 1729 geboren. Als er im Todesjahr Friedrichs II. von Preussen die Augen schliesst, ist wenigstens im bürgerlichen Allgemeinbe- wusstsein— und besonders in Norddeutsch- land auch sehr weitgehend in rechtlichen Formen — die soziale Emanzipation des Judentums vollzogen: sie ist zum guten Teil das grosse historische Verdienst Men- delssohns. Wir fragen freilich des Näheren: was ist Mendelssohn als Jude für die Juden und das Judentum gewesen? Zwei Ereignisse leuchten in seinem Leben, sein Kampf für die elsässischen Juden und die Auseinan- dersetzung mit Lavater, der ihn in ge- schmackloser und aufdringlicher Wei§e auf- gefordert hatte, die Wahrheit des Christen- tums zu widerlegen oder sich zu ihm zu bekennen. "Ich werde es nicht leugnen", antwortete Mendelssohn im "Sendschreiben an Lavater", "dass ich bei meiner Religion menschliche Zusätze und Missbräuche wahr- genommen, die leider ihren Glanz verdun- keln — wie sie jede Religion im Laufe der Zeiten annimmt. — Allein von dem We- sentlichen meiner Religion bin ich so fest und unwiderleglich versichert, dass ich vor Gott bezeuge, dass ich bei meinem Grund- satz bleiben werde, so lange meine ganze Seele nicht eine andere Natur annimmt." Der Ton seiner vornehmen und bestimm- ten Polemik eroberte Mendelssohn mit einem Schlage Sympathien im ganzen gei- stigen Europa. Es war überhaupt die Sym- pathie zu dem Wesen Mendelssohns, wie es in Schrift und persönlichem Umgang wirkte, das seine positive Leistung für das Judentum vor allem darstellt. Dass es nun nicht unbedingt zu einem Juden gehörte, in befremdlicher äusserer Form sich zu kleiden und zu bewegen, dass er nicht un- bedingt ein kaum verständliches Misch- masch sprechen müsse, dass er nicht in völliger Verständnislosigkeit an den geisti- gen und materiellen Gütern des gesell- schaftlichen Lebens vorbeistolpere, dass er n . opinions and ideas,' and that under it 'any discussion of religion or race might be the occasion for a prosecution.' " (Times, Feb- ruary 20th.) We, for one, shall not oppose. We shall support democracy to the utmost. Democ- racy, however, leaning backward in order to conform with democratic princip'les, is precisely what smootJhened the way for the onmarching Nazi hordes in Germany. We have seen democracy committing suicide in Germany, and we therefore shall do everything in our power to prevent a dis- aster of the same sort here. We would rather sacrifice part of the idea of democracy than be forced to sacri- fice all of it. nicht selbstverständlich ein wuchernder un- angenehmer Schädling sein müsse, sondern dass ein Jude eine ausserordentlich gebil- dete, sympathische, liebenswürdige, auf das Wohl aller Mitmenschen bedachte, zudem in Sprache und Stil für die Schriftsteller- weit vorbildliche Persönlichkeit sein könne, das war etwas unerhört Neues und Revolu- tionäres. Es wurde Lessing zunächst nicht geglaubt und drang erst in das Allgemein- be wusstsein, als Mendelssohn selbst in das Licht der Oeffentlichkeit trat. Der Begriff des Menschen im Zeitalter der Aufklärung ist gewiss ein- anderer als der der Antike, der den Sklaven von vornherein aus- schliesst. Aber es bedurfte des gelebten Beispiels, um die fortschrittlichen Vertre- ter des neuen bürgerlichen Zeitalters auch im Juden ein gleichberechtigtes Mitglied der menschlichen Gemeinschaft sehen zu lassen. Von der jüdischen Situation selber ausgesehen, dem ersten Aufatmen in einem neu entdeckten ungeheuren Lebensraum, ist es bezeichnend, dass Mendelssohn zum öf- fentlichen Auftreten immer erst aus einer Zwangslage heraus getrieben wurde. Seine christlichen Freunde, Lessing und Kant zu- mal, erblickten in ihm bereits den jüdischen Typus des öffentlichen unbestechlichen Kri- tikers, aber Mendelssohn war dies keines- wegs, weder seinem Temperament noch sei- ner Herkunft nach. Er bedurfte gleichsam immer einer Ermutigung. Ihn umgab noch die Schutzkruste des Ghetto, die ihm je- mals von aussen erst entfernt werden musste. So erwächst auch sein zweites Be- kenntnis zum Judentum aus einer von aus- sen aufgedrängten Angelegenheit. Die el- sässischen Juden hatten ganz besonders unter Bedrückung und Ungerechtigkeit zu leiden. Als sie sich an Mendelssohn wand- ten, kam ihm — und der Sache selbst frei- lich auch — es sehr angenehm, dass er zunächst persönlich nicht eingreifen musste, weil der ihm nahestehende Kriegsrat Chri- stian Wilhelm Dohm in einer Schrift "Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden" den Aufklärungsbeweis führte, dass die politisch-rechtliche und die wirtschaft- lich-soziale Unterdrückung der Juden die Schuld an dem trüge, was man ihnen vor- werfe. Schliesslich musste aber Moses Mendelssohn doch persönlich handeln, und er tat es, charakteristisch genug, nicht in einer selbständigen Schrift, sondern in einem Vorwort zu einer Uebersetzung von Manasse ben Israel, das schon den Kern zu den Gedankengängen des "Jerusalem" enthält. (Ende folgt.) Von EDI "Deutschland verbietet Chaplins neuen Film." Nicht, dass der Grund des Verbotes in irgendwelcher "marxistisch - kommunisti- schen" Propaganda zu suchen wäre, die der Film eventuell enthalten könnte. Der eigentliche Grund ist die Aehnlichkeit des Schnurrbartes Charlies und Adolfs. Man befürchtet respektlose Vergleiche zwischen dem Komödianten und dem Führer. Als ob Chaplin Komödiant wäre. Er ist Tra- göde und Tragiker von tiefstem Ernst, übertreffen von nur einem, Adolf Hitler, der die Tragödie eines Volkes vorführen lässt wie sie niemals wieder mit auch nur an- nähernder Tragik aufgeführt werden kann. Im Dritten Reiche aber zieht man die Verbote an den Schnurrbarthaaren herbei. AUFBAU 7 KITTY'S BEAUTY SALON 1245 LEXINGTON AVENUE 1. Etage Zwischen 84. und 85. Strasse NEW YORK CITY Tel.: RHinelander 4-7147 ANY 3 ITEMS $1.00 PERMANENT WAVE $4.50 and up Diese Preise gelten für jeden Tag, einschliesslich Samstag. rave INH. WALTER PLAUT Expert in Einwanderungs- fragen, Affidavits etc. • Autorisierter Agent für Schiffahrts-, Flug-, Bus- und Eisenbahnlinien. • Lebensmittelpakete nach Deutschland » LEBENS-, UNFALL-, GEPÄCK-VERSICHE- RUNG. « VERGNÜGUNGS- REISEN - CRUISES » 79 MADISON AVENUE Ecke 28. Str. New York City Tel.: CAledonia 5-1432 Wer die Berichte Westbrook Peglers aus München und Garmisch-Partenkirchen im New York "World-Telegram" nicht ge- lesen hat, hat ein Meisterstück von Re- portage und Repartee versäumt. Regler beschreibt u. a. die militärische Auf- machung der letzteit Tage der Olympiade als Augenzeuge, was den guten Hans Borchers, den einfallsreichen deutschen Generalkonsul in New York, zu einem prompten Widerruf veranlasst. Was uns veranlasst, Hänschen zu fra- gen: "Was you there?" We salute Dr. James B. Conant, Presi- dent of Harvard University, for his manly stand in refusing the $10,000 scholarship offered by Putzi Hanfstaengl. There still are educators in the United States! "... und ich muss stolz feststellen, dass unsere Bewegung niemals gemordet oder jemand angegriffen hat." (Adolf Hitler am Grabe seines Spiessgesellen Gustloff.) "Bodenwerder ehrt den grössten Lügner aller Zeiten. Baron von Münchhausens Ge- burtshaus wird zum Zeichen der Ehrung zum Rathaus gemacht." Nach der obigen Aeusserung Adolfs wird ein gewisses Haus in Braunau nach der Eingliederung Oesterreichs zum Reichstag •gemacht werden, und das Häuschen in Rheydt? Hier verlässt uns unsere Vorstel- lungskraft. Zimmernachweis: Sehr schön möbliertes, ruhiges, helles Zim- mer bei Privatfamilie zu vermieten. Ganz modernes Haus, praktischst gelegen, direkt an Subwayhaltestelle, ganz nahe Riverside Drive. Telephone. 12 Minuten zu Times Square. Apt. 1-A, 606 West 137. St. $5.00. EDgecombe 4-6348. Nett behaglich eingerichtetes Zimmer in gutem, sauberem Haus bei älterem Ehepaar sehr preiswert-zu vermieten. Beste Verbin- dung mit Subway-Express und Bus. 142 West 96. Str., Apt. 3-E. Nicholas A. Heymsfeld Deutch-Amerikanischer Rechtsanwalt 2 Lafayette St., N. Y. C. WOrth 2-1786-7 Mayer's Restaurant Inc. 1544 TH1RD AVENUE Near 87th Street Erstklassige Küche ff. Weine und gepflegte Biere Barbetrieb Gemütliche Klubräume CHARLES MAYER FRANK STEIB (formerly "Frank" of the Paradise Club) NACH UND VON EUROPA • Häufige Abfahrten • Niedrige Raten • Ausgezeichnete Kabinen • Unübertroffene Küche ABFAHRTEN: MANHATTAN MüST WASHINGTON SSä Sichern Sie sich Ihre Reservation rechtzeitig bei PLAUT TRAVEL Expert in allen E inwanderungsfragen Ausstellung von Affidavits Reenter Permits Bürgerpqpiere • Wenn Sie gute Reservationen und aus- gezeichnete Bedienung wünschen, wenden Sie sich bitte an PLAUT-TRAVEL 79 Madison Ave., N. Y. C. Ecke 28. Str. CAledonia 5-1432 United States Lines 8 A U F B A U Das Forum Die Schriftleitung übernimmt für die im "Forum" veröffentlichten Einsendungen keinerlei Verantwortung. Sehr geehrter Herr Schriftleiter! Ich habe mit grosser Freude Ihren Kampf gegen die Staatszeitung verfolgt. Warum aber, Herr Schriftleiter, gehen Sie mit dem Herrn Theaterkritiker so glimpflich um? Gerade er trägt nicht unwesentlich zu der latenten Nazipropaganda bei, mit der dieses Blatt das hiesige Deutschtum vergiftet. Wenn Sie sich einmal so recht von Her- zen freuen wollen, dann müssen Sie lesen, wie der — mit Verlaub — auch nichtarische Theaterkritiker einen jener deutschpatrio- tischen Propagandafilme bespricht, die in den deutschen Lichtspielhäusern Yorkvilles vorgeführt werden. Da bleibt kein Auge trocken. Der arme Mann, er scheint es bitter nötig zu haben, immer wieder mit seiner Liebe zum Deutschtum und zu allem, was deutsch ist, zu hausieren. Seine Be- sprechung des Films: "Der alte und der junge König" z. B., jener Apotheose des un- zivilisiertesten preussischen Militarismus, war eine Glanzleistung. Aber sein Meister- stück hat er sich doch am vergangenen Sonnabend geleistet. Da besprach er den Film: "Der höhere Befehl." Die Kritik trug die Ueberschrift: "AUS DEUTSCH- LANDS NOT." Damit meinte aber Herr Dr. Reiss nicht Deutschlands Not unter dem Nazi-Regime, sondern die Zeit, in der "die Patrioten in tiefster Seele unter der Entwürdigung Deutschlands unter dem Joch des Franzosenkaisers litten." Am besten aber gefällt uns der folgende Satz aus dieser Kritik: "Man versteht im Gegenteil die Aengst- lichkeit der Vielen nur allzu gut, die sich nur immer wieder auf den bekannten "Bo- den der Tatsachen" stellen wollen und be- wundert ihnen gegenüber die wenigen um- so mehr, die den Mut haben, gegen das Un- abänderliche anzugehen und scheine es Man schreibt uns aus Los Angeles: Die in Los Angeles ansässigen jüdischen Emigranten aus Deutschland haben bei Ihrer Zusammenkunft am 24. Februar 1936 im Homburger Home, Los Angeles, be- schlossen, an den bestehenden Hilfs-Aktio- nen zur Herbeiführung einer beschleunigten Auswanderung der Juden aus Deutschland tatkräftig mitzuwirken. Sie haben sich zu diesem Zweck in der "Vereinigung jüdischer Emigranten aus Deutschland in Los Angeles" zusammen- geschlossen. Die Versammlung hat die Inangriffnahme der beiden folgenden Aufgaben beschlossen: 1. Mitwirkung bei der Organisation aller jüdischen Emigranten aus Deutschland in Amerika. 2. Repräsentation der jüdischen Emigran- ten aus Deutschland in Amerika gegen- über allen Vereinigungen, Gruppen und Organisationen, deren Ziel die Durch- führung der jüdischen Emigration aus Deutschland ist. Ein Aktionskomitee, bestehend aus 7 Mit- gliedern, wird beauftragt, diese Beschlüsse durchzuführen. selbst, als müssten sie dazu die Welt aus den Angeln heben." Ein in den Kreisen der Staats-Zeitung scheinbar unbekannter Dichter hat das Wort geprägt: "spottet seiner selbst und weiss nicht, wie." Hermann Samson. » An den Vorstand des Deutsch-Jüdischen Clubs, New York City. Es ist aller Anerkennung wert, dass der Vorstand sich die Mühe nicht verdriessen lässt, allmonatlich ein interessantes und ak- tuelles Programm zu bieten. Umso grösser ist die Enttäuschung, wenn derartige Miss- griffe vorkommen, wie am vergangenen 15. März. Ich bitte, mich nicht missverstehen zu wollen. Dieser Brief soll keine Polemik ge- gen die zionistischen Bestrebungen des Clubs sein. In der gegenwärtigen Zeit müs- sen wir froh und dankbar sein für die Sied- lungsmöglichkeiten in Palästina. Aber: musste das sein, dass der Palästina-Abend mit der Karl Schurz-Feier des Kulturver- bandes kollidierte? Wenn der Kulturver- band innerhalb eines Jahres etwa vier grosse Veranstaltungen von wahrhaft kul- turpolitischer Bedeutung abhält, dann ist es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit einer jeden angeschlossenen Organisation, darauf Rücksicht zu nehmen. Es macht keinen allzu guten Eindruck, wenn gerade die jüdischen Organisationen sich von einem solchen Abend fernhalten. Im Ge- genteil, es wird als erneuter Beweis dafür angesehen, dass die Juden auch im Exil nichts gelernt haben. Den Zionismus in allen Ehren und die Bekämpfung des Antisemitismus in allen Ehren. Aber ist es nicht mindestens eben- so wertvoll, denen unsere Solidarität zu zei- gen, die eine neue Welt aufbauen wollen, in der schon die blosse Möglichkeit des An- tisemitismus undenkbar ist? Ernst Mannheimer. ZUR BEACHTUNG. Die Sportgrupe hat beschlossen, jeden Sonntag Abend nach dem. Ausflug in Mayer's Restaurant, 1544 Third Ave., zu Abend zu essen. Das soll natürlich nicht heissen, dass nur die Ausflugsteilnehmer dort willkommen sind. Im Gegenteil: wir hoffen und wünschen, dass sehr viele unse- rer Mitglieder und Freunde von dieser Ge- legenheit, einen Abend in angenehmer Ge- sellschaft zu verbringen und neue Freund- schaften zu schliessen, Gebrauch machen werden. Wir sind sicher, dass sich an das gemeinsame Abendessen jedesmal ein an- regendes geselliges Beisammensein an- schliessen wird. Mayer's Restaurant liegt mitten in Nazi- Yorkville, wird aber von den Nazis offiziell boykottiert. Diese Tatsache dürfte es für unsere Freunde noch anziehender machen. KoÄklle Fürsorge Stellenvermittlung. Unsere Vermiittlungs- stelle ist täglich zwischen 10 und 2 Uhr (mit Ausnahme von Sonnabend und Sonntag) erreichbar. Telefon: RHine- lander 4-7147, Frl. Schiff, p. Adr. Kitty's Beauty Salon, 1245 Lexington Avenue, New York City. Wir bitten alle, die von irgend welchen Arbeitsmöglichkeiten hören, dies sofort an obige Stelle zu berichten. • Alle Auskünfte in Bezug auf Einwande- rung, Einbürgerung, Uebersendung der 1. und 2. Bürgerpapiere, sowie Beratung in Krankheitsfällen und Verweisung an zuständige Stellen werden Dienstag abends zwischen 7.30 und 9 Uhr im Klubhaus, 210 West 91. Strasse, New York City, erteilt. In dringenden Fällen wende man sich an Frl. Schiff unter obi- ger Adresse. Unsere Titelseite in neuer Auf- machung. Der neue "Kopf" des "Aufbau" wurde entworfen von unserem Mitglied Paul Reinmann. Die Schriftleitung und der Klub danken Herrn Reinmann umsomehr, als er noch ein verhältnismässig junges Mitglied ist und sich dieser Aufgabe freiwillig unterzogen hat. Andere Mitglieder mögen sich daran ein Beispiel nehmen! (Denjenigen, die sich ge- troffen fühlen, erklären wir feierlichst, dass wir sie gar nicht gemeint haben.) Mehr freiwillige Mitarbeit! Briefkasten. Einige Mitglieder. — Es ist ein Jammer, dass es in New York gar keine Restaurants mit jüdischen Besitzern gibt und Sie sich infolgedessen immer noch in einem Nazi- Cafe treffen müssen. Die Tatsache, dass die Besitzer des Cafe Hindenburg sich noch vor gar nicht langer Zeit in der hiesigen Nazi- Presse ihre "arische" Abstammung bestä- tigen liessen, dürfte Ihnen den Kaffee dort besonders wohlschmeckend machen. Es geht nichts über den jüdischen Selbstrespekt. Vollidiot. — Ihre Annahme, dass die Greenspoon-Briefe in der "Staats-Zeitung" Prärogativ des jeweiligen Chefredakteurs seien, ist unzutreffend. Der jetzige Chef- redakteur kann nicht qualifizieren. Jeden Sonntag abend GEMEINSAMES ABENDESSEN und geselliges Beisammensein in Mayer's Restaurant, 1544 Third Avenue, New York. AUFBAU 9 Bücher-Rundschau Ludwig Freund: "The Threat to European Civilization". (Sheed & Ward, New York. Pre&: $1.50.) Die Kultur Europas, weissagt Herr Dr. Ludwig Freund in seinem neuesten Buch, sei von gewaltigen Katastrophen bedroht, die vollständige geistige und physische Ver- nichtung des Erdteils könne vielleicht hin- ausgezögert werden, und es hänge alles bloss von der Geschwindigkeit ab, mit wel- cher der Geist einer neuen Generation, die guten Willens, aber schlecht geführt ist, sich über Europa ausbreitet. Ob der Ver- nichtung ein Aufbau folgen wird, hängt nach Freund natürlich nicht vom Erfolg der Kämpfe der vorwärtsstrebenden Kräfte um eine vernünftige Organisation der Ge- sellschaft ab, sondern von der Entschei- dung des letzten Bewegers aller Dinge, zur rechten Zeit einige "Führer" mit der Kraft, dem Mut und der Erleuchtung zu begaben, deren sie zum richtigen Einsatz in der allerletzten Stunde der Not bedürfen. Da eine Neubelebung oder Rettung nur erfolgen kann durch "echte" christliche Re- formation, nur dadurch, dass die Menschen einer dekadenten Epoche sich wieder auf das verlorene "Ich", das "Du" und die "Seele" besinnen und aufs neue primitiv, einfach, arm und gläubig werden, hebt Freund mit einer grosszügigen (das We- sentliche verkennenden) Kulturanalyse an, die den Anspruch erhebt, Genese und Sub- stanz der europäischen Kultur nachzu- zeichnen. Er glaubt, indem er Christentum griechisch-römischem Geist, jüdisch-christ- lichen Glauben hellenischem Wissen gegen- überstellt, zwar die fruchtbare Spannung, die die Bedingung einzigartiger Kultur- werdung wurde, aber auch den verhängnis- vollen, immer mehr sich offenbarenden Riss zu erkennen, der sich aus der Vereinigung solch heterogenster Elemente mit Notwen- digkeit ergeben muss. Etwas unvermittelt ist dann die Rede von einem seltsamen Ge- setz der Tradition, innerhalb dessen sich alle Kulturbewegung vollziehe, von dem grossen politischen Irrtum, der geistigen und sozialen Verwirrung, in der sich die europäischen Massen befänden, um nicht nur in einer selbst dem offiziellen Katholi- zismus höchst ungelegenen apologetischen Tirade für die katholische Reformation, sondern, wie das für jemand, der "Am Ende der Philosophie" und für den "Philo- sophie ein unlösbares Problem" ist, gar- nicht anders sein kann, mit der Empfeh- lung offener faschistischer Methoden zu en- den, auf Grund welcher allein Amerika hof- fen könne, dem europäischen Debakel zu entgehen. Es sei besser, meint Freund aus- drücklich, die Beauftragten der herrschen- den Klasse vollzögen die Liquidation der Demokratie als die Revolutionäre. Ueber eine solche Diagnose ein wissen- schaftliches Urteil zu fällen, ist selbstver- ständlich ausgeschlossen. Soweit das Vor- gebrachte über einige Selbstverständlich- keiten hinausgeht, gibt es den subjektiven Gefühlen des Verfassers Ausdruck und ge- hört zum religiösen und politischen Be- kenntnis des Faschismus. Dass Hitler ab- gelehnt wird mit der erstaunlichen Be- gründung, dass er Unordnung in ein ord- nungsliebendes Land, Mussolini aber als wahrhaft grosser Politiker und echte Füh- rernatur gepriesen, weil er Ordnung unter ein ordnungsfeindliches Volk gebracht, än- dert nichts an der Deutlichkeit, mit der Freund zeigt, auf welcher Seite seine Sym- pathien liegen. Demgemäss geht die Wir- kung des Buches, sofern eine solche kon- statiert wird, weniger aus der Tiefe und Klarheit der Gedanken als aus dem impo- nierenden Ausmass der Gegenstände her- vor: es geht um das quantitativ Unermess- liche, um ganze Kulturen, um geographi- sche und zeitliche Weiten und Fernen. Aber sie stellt nur eines dar: die Hypostasierung spießbürgerlicher Erfahrung über die im- perialistische Politik der Gegenwart. Weil der kleine Mann zwar sieht, dass die Men- schen sich bekriegen, aber nicht weiss, warum, macht er die Oberfläche zu ihrem Grund, behauptet er, es läge daran, dass die Völker nicht mehr primitiv und arm, verwechselt er Wesen und Erscheinung. Das Werk ist also ein Dokument einer zu blosser Unterdrückung neigenden und die nackte Herrschsucht verherrlichenden Ge- sinnung. Mit seinem forschen Antirationa- H~mus, seiner Arbeiterfeindlichkeit, ja Menschenfeindlichkeit — denn die Anstren- gungen der fortschrittlichen Teile der Ge- sellschaft um eine rationale Organisation derselben diffamiert Freund a priori als kulturfeindlich und asiatisch — besitzt das Buch höchstens einen psychologischen Wert. Josef Maier. • EINE BEINAHE WAHRE GESCHICHTE! Ein Reporter unserer lieben Staats- zeitung war beauftragt worden, einen ka- tholischen Geistlichen zu interviewen. Als er im Pfarrhaus eintraf, wurde ihm bedeu- tet, dass der Herr Pfarrer gerade Beichte abhielt. Bescheiden, wie so ein Staatszeitungs- Reporter nun einmal ist, wartete er, bis die B sichte vorüber war, und trat dann als letzter an den Beichtstuhl heran, um sich dem Pfarrer vorzustellen: "Ich bin Berichterstatter für die New Yorker Staatszeitung." "Mein Sohn," sagte der Pfarrer aus dem Beichtstuhl heraus, "das ist eine entsetz- liche Sünde. Dafür kann ich keine Absolu- tion geben!" SAYET, Inc., Fürs 140 WEST 72nd STREET NEW YORK CITY Besonderes Frühjahrs-Angebot in wundervollen Silberfuchs-Capes, Zobeln und Baummardern, welche ihren Frühjahrskostümen die letzte Note der Eleganz verleihen. Unsere Pelze sind, wie bekannt, von erstklassiger Qualität und äusserst mässig im Preis. Bringen Sie uns jetzt schon ihre Pelzsachen zur Kühlhausaufbewahrung oder telephonieren Sie TRafalgar 7-0656 für einen unserer versicherten Boten. Zu Geschäfts- und V er gnügungsr eisen nach Europa die modernen, schnellen und bequemen Dampfer der French Line. Für Reisende nach und von Eng- land laufen wir Plymouth bezw. Southampton an. Fahrgäste nach Frankreich und Mitteleuropa verlassen unsere Schiffe in Le Havre, drei kurze Eisenbahnstunden von Paris. "NORMANDIE" der Welt grösstes und schnellstes Schiff "ILE DE FRANCE" der bequeme und neuzeitliche Schnelldampfer "CHAMPLAIN" und "LAFAYETTE" die beliebten Schiffe der Kabinenklasse Wöchentliche Abfahrten von New York. Mindestfahrpreise nach Le Havre: Rückreise- Einfach : karten: Kabinenklasse $165.00 $314.00 Touristenklasse 1 18.00 213.00 Dritte Klasse 84.50 157.50 zuzüglich Steuern. Den Fahrgästen aller Klassen stehen jegliche neuzeitlichen Be^ quemlichkeiten zur Verfügung. Kostenlose Auskunft und Buchung PLAUT-TRAVEL 79 Madisen Ave., N. Y. C. Ecke 28. Str. CAIedonia 5-1432 cJreoeh, JQne 10 AUFBAU Jewish FRONTIER 1225 BROADWAY N. Y. C. "The Liberal National Journal of Jewish Labor and Letters" Jewish FRONTIER Covers the whole Jewish scene in America, Germany, Poland and elsewhere. In editorials, articles and criticism it is the only magazine in Amer- ica which presents the Labor- Zionist program. AMONG ITS CONTRIBUTORS: I. M. Rubinow Maurice Samuel David Ben-Gurion Arthur Ruppin Zalman Rubashow William Zukerman Albert Einstein Sigmund Freud Babette Deutsch David Pinski Ludwig Lewisolm Hans Kohn $2.00 subscription so* a year, 15c a copy. World Film Enterprises CAMERAS-PROJECTORS ACCESSORIES STEREOPTICANS PUBLIC ADDRESS SYSTEMS for Sale Rens JACK ROSENTHAL FILM CENTER BUILDING—Room 908 630 Ninth Avenue Bet. 44th and 45th Strcets NEW YORK CITY Tel., LAckawanna 4-0077, 4-0078 Repairs by Expert Mechanics Information through: J. H. WHITE HARRY GORDON n unsere cJ2es er Der Aufbau ist die Zeitschrift der deutschen Juden in Amerika. Der "Aufbau" ist EURE Zeitschrift! Wir waren und sind bestrebt, Artikel aktuellen Inhaltes zu bringen, Artikel vor allem, die sich mit den Problemen der deutschen Juden Amerikas auseinandersetzen. Wir wollen den "Aufbau" zum Sprachrohr der deutschen Juden Amerikas machen. Von EUCH hängt es ab, ob wir diesen stolzen Plan verwirklichen können. Viele von Euch sind Neueinwanderer, der alten Heimat entfremdet, in der neuen noch nicht heimisch geworden. Die neue Diaspora stellt uns vor netie Aufgaben. Der "Aufbau" soll ein offenes Forum sein für alle die, die der deutsch-jüdischen Schicksalsgemeinschaft angehören, für alle die, die willens sind, mit uns an der Lösung dieser neuen Aufgaben zu arbeiten. Ihr, die Ihr mithelfen wollt, den "Aufbau" zu formen und gestalten, müsst mit uns seine Verantwortungen und Verpflichtungen teilen. Ihr könnt das tun, indem Ihr uns über Eure Ideen, Gedanken und Hoffnungen schreibt. Ihr müsst uns helfen, den "Aufbau" weiter zu verbreiten und zu fördern. Weiter aber noch könnt Ihr uns und Euren Ideen helfen, wenn Ihr die beigelegte Karte ausfüllt und Eure Bestellung für den "Aufbau" uns bis zum 1. Mai zu- kommen lasst. Der Bezugspreis des "Aufbau" beträgt $1.— pro Jahr. Wir bedauern, dass es uns unmöglich sein wird, nach der Aprilnummer den freien Versand des "Aufbau" fortzu- setzen. Deutsch-Jüdischer Club, Inc. AUFBAU 11 SHERMAN CAFETERIA « 2376 BROADWAY AT 8 7th STREET NEW YORK CITY Tel. SUsquehanna 7-8759 Members of the Club patronize our störe after the meetings. ROSA SIMONS 345 AMSTERDAM AVENUE zwischen 76. u. 77. Str. SUsquehanna 7-5675 • Handschuhe - Strümpfe Unterwäsche • Preisermässigung für Klubmitglieder. STENZLER SCHOOL OF MUSIC AND THE DANCE Classes for Children and Adults Modern, Rhythmic and Creative Dancing Courses in Piano, Harmony, Ear Training Courses in Music and Dance Appreciation REGISTER NOWi Main Studio—54 W. 74th St., N. Y. C. Brooklyn Studio—Franklin Manor, 836 Franklin Ave., Brooklyn (Phone, mornings only, ENdicott 2-6450) GÖLTEN PHOTO STUDIO 1269 LEXINGTON AVENUE Zwischen 85. und 86. Strasse New York City Tel.: ATwater 9-9625 Besondere Ermässigung für Klubmitglieder. _ Unser SEDERABEND findet am MONTAG, den 6. APRIL i m ROYAL MANOR Broadway und 157. Str., statt. Moses,Bermeo&Haas Anwälte für aus- ländisches Recht • Beratung u. Korrespondenz in allen deutschen Rechts- angelegenheiten, Prozess- und Erbschaftssachen. V ertragsentwürfe Firmengründungen Geldtransferierungen Einwanderungen • FRITZ MOSES vorm. Landgericht Berlin prakt. seit 1926 in New York « ALFRED HAAS vorm. Deutscher Rechtsanwalt • 2 RECTOR STREET NEW YORK, N. Y. Telephon: DIgby 4-7595 Funeral Chapel West End 'yt-Ministry of So/acQ* Sam'l Rothschild & Sons, Inc. 200 WEST 9Ist STREET NEW YORK CITY Phone SChuyler 4-5405 IRVING ROTHSCHILD, Sexton, Temple Israel JD THE 86th STREET BILLIARD ACADEMY 171 BAST 86th STREBT Next to Orpheum Theatre 20 Brunswick-Balke Tables Finest Equipment - Populär Prices "GOOD ATMOSPHERE" A & B Service F. BADER 80 WEST 90th STREET SChuyler 4-3046 » THE CLUB'S TAILOR in the Club's Neighborhood All Tailoring—Cleaning—Dyeing 12 AUFBAU Unterstützung von Angehörigen in Deutschland auf ganz besonders vorteilhaftem Wege und mit bedeutender Ersparnis REICHSMARK—REISESCHECKS zu günstigsten Raten AN- & VERKAUF AUSLAENDISCHER BANKNOTEN KAPITALSANLAGEN in erstklassigen amerikanischen Wertpapieren bei hoher Verzinsung Gewissenhafte Beratung in allen Finanz fragen KURT WERNER & CO. II BROADWAY DIgby 4-6494-9 NEW YORK CITY Vertreter: Fred >/. Herrmann Today's Gentleman Wears $40 Values ■VE No Charge " for Alterations NEW YORK'S LAROEST CLOTHING CHAIN |NEW YORK JERSEY CITY BRONX NEWARK BROOKLYN JAMAICA There is a CRAWFORD STORE near you. » Deutschsprachige Bedienung in unserem Laden: 152 EAST 86th STREET Herman Secunda Outside Sales Manager Bücher und Zeitschriften DER EMIGRATION Grösste Auswahl an Neuerscheinungen "Die Neue Weltbühne" "Das Neue Tagebuch" "Europäische Hefte" "Neue Deutsche Blätter" u. a. m. KATALOG AUF WUNSCH MODERNE DEUTSCHE BUCHHANDLUNG 250 EAST 84th STREET NEW YORK CITY Phone REgent 4-1522 PALESTINE JEWISH SETTLERS INC. 109 ALLENBY STREET TEL AVIV Paleatine • 41 WEST 29th STREET NEW YORK CITY Tel.: MUrray Hill 4-4064 • Einzige Vertreter der grossen DEUTSCH-JÜDISCHEN PALÄSTINA SIEDLUNGSGESELLSCHAFT KIDMATH KINERETH 1. Direktor: Dr. Hermann Badt ehem. Preussischer Ministerialrat. Wir sind in der Lage, Ihnen in ganz Palästina Land zu den kulantesten Be- dingungen zu verkaufen. Land für ge- mischte Wirtschaft, Orangenpflanzun- gen, städtische und ländliche Bauplätze. Wir haben Empfehlungen von vielen amerikanisch-zionistischen Organisatio- nen und beste Bankreferenzen.