mrmm m, 5HHEH i.imm It-VIMI-IHIFW 3. Jahrgang «• NEW YORK, DEN I. OKTOBER 1937 No. 11 Judentum — Judesein — Judenlos Vorbemerkung des Verfassers: Der Aufforderung der Schriftleitung des "Aufbaus", mich zu obigem Thema zu äussern, komme ich nur zögernd nach. Die umfassende, zu Abschweifungen ver- führende Formulierung im schmalen Raum eines Aufbau"-Artikels zu be- handeln ist unmöglich, will man nicht flach gemeinplätzlich oder missverständ- lich werden oder oft Gesagtes wieder- holen. Ich habe deshalb den Weg der kurzen, präzis formulierten Leitsätze gewählt, von denen jeder das Thema eines besonderen Aufsatzes vorstellen soll. ... Ich hoffe, dass der logische Zusammenhang zwischen den einzelnen Sätzen klar wird und dass diese zu leb- hafter Diskussion anregen. Ich bin über- all und stets bereit, jede einzelne These zu verteidigen und Beweismaterial bei- zubringen, falls ihre Richtigkeit be- stritten wird. Vor allem bitte ich den Leser, dem ich seine Aufgabe so ein- fach und übersichtlich wie möglich zu machen trachtete, zu bedenken, dass ich kein Problem zu lösen unternahm, son- dern ein Problem anzuschneiden bestrebt I. Allgemeines 1. Eine Klärung der jüdischen Gesamt- lage kann nicht aus dem Gesichtswinkel einer begrenzten Anschauung, sondern nur unter Berücksichtigung aller an ^.er For- mung der jüdischen Lage beteiligtet! Fak- toren versucht werden. 2. Solche Faktoren sind nicht nur wirt- schaftlicher, weltpolitischer, religionspoliti- scher Natur: Auch kulturelle und psycho- logische, geographische und ethnologische Vorgänge in der heutigen Generation wer- den ebenso wie historische, oft Jahrhun- derte zurückliegende Entwicklungen und Ereignisse eine Rolle spielen. 3. Eine systematische Untersuchung sol- cher Einflüsse auf das Judentum ist nie- mals durchgeführt worden. Im folgenden können sie nur in Streiflichtern, an Hand einiger im Augenblick besonders im Vorder- grund stehender Erscheinungen des jüdi- schen Lebens, aufgezeigt werden. lt. Absonderung 4. Die Sonderstellung der Juden im Völ- kerleben ist logisch bedingt durch ihre Absonderung, die nur zum kleineren Teil durch die umgebenden Völker, zum grösse- ren durch die Juden selbst herbeigeführt wurde. Von Dr. WILFRED COHN HÜLSE. 5. Die Absonderung ist von Seiten der Juden durch ihren Willen, ihre Besonder- heiten ungefährdet durch die Jahrhunderte zu bewahren, durchgeführt worden; das Verhalten der andern Völker ist vielfach als Reaktion auf diese Absonderung zu er- klären. 6. Die Absonderung ist direkt wie in- direkt die Quelle vieler seelischer, körper- licher und wirtschaftlicher Leiden des Ein- zeljuden geworden, sie hat aber auf der andern Seite ihren Zweck voll erfüllt, die jüdische Gemeinschaft vor dem Untergang durch Absorption: Aufgehen in grössere oder den Zeitverhältnissen besser angepasste Gemeinschaften, zu bewahren. 7. Die Absonderung und die aus ihr re- sultierenden Leiden sind wie Licht und Schatten untrennbar verknüpft. Man kann das Judentum nicht bewahren, ohne für diese Aufgabe zu leiden. Man kann dem Leiden nicht entfliehen, ohne das Judentum aufzugeben. III. Die Abstammung des modernen Juden 8. Die heutigen Juden sind Nachkommen solcher Voreltern, die, mögen sie nun von palästinensischen Ureinwohnern (Minori- tät) oder aber später zum Judentum über- getretenen Angehörigen anderer Volksge- meinschaften (Majorität) abstammen, stets den leichteren Weg des Aufgehens in grös- sere Gemeinschaften verschmäht und das härtere Los des Verweilens in der tradi- tionellen Gemeinschaft vorgezogen haben. 9. Wir haben deshalb anzunehmen, dass sich innerhalb der jüdischen Bevölkerung das li- berale, anpassungsfähige Element im Laufe der Jahrtausende in einem höheren Masse vom Judentum getrennt h&t als das konser- vativ-traditionstreue und dass diese Aus- wahl auf die Formung der heutigen jüdi- schen Psyche und Haltung nicht ohne Ein- fluss geblieben ist. 10. Die Zugehörigkeit zum Judentum ist — im höheren Sinn — stets eine freiwillige gewesen und bei den zahlreichen Entbeh- rungen des täglichen Lebens und dem ledig- lich im Geistigen liegenden Lohn für solche Entbehrungen ist das Judentum vor dem Schicksal bewahrt geblieben, Religion der Massen zu werden. 11. Wir dürfen annehmen, dass zu allen Zeiten die Masse der ins Judentum Hinein- geborenen dezimiert worden ist durch die Zahl derer, die — für sich selbst mit Recht — es als eine unnötige Erschwerung ihrer Position im Leben angesehen haben, durch Geburt an eine Aufgabe gefesselt zu sein, deren Lohn für sie in keinem Verhältnis zu den gebrachten Opfern stand und zu deren Meisterung sie sich weder berufen noch fä- hig fühlten. Vom menschlichen Standpunkt kann man diesen Menschen keinen Vorwurf machen, wenn sie auch vom Standpunkt des Juden mit Recht als die "Schwachen" be- zeichnet werden. (Diese historischen Vor- gänge haben auffallende Aehnlichkeit mit den Gedankengängen von Darwins Theorie der Zuchtwahl.) . 12. Die heutigen Juden sind daher durch die Auswahl ihrer Voreltern in gewissem Sinne für ihre Aufgabe vorbereitet; das hindert nicht, dass der alte Vorgang der Auswahl der "zum Judentum Fähigen" wei- ter wirkt und sogar besonders augenfällig in einer Zeit ist, in der sich die Juden bis zu einer Zahl (ca. 16 Millionen) vermehrt haben, die die Grenzen einer Glaubens- gemeinschaft von der intensiven, das Indi- viduum weitgehend beanspruchenden Art des Judentums längst gesprengt hat. IV Modernes Judentum als Bekenntnis 13. Bei dieser Sachlage ist es wichtig, festzustellen, welcher Inhalt das Judentum ausmacht und ob für die meisten von uns die täglichen Leiden tatsächlich Opfer für eine unbekannte Sache oder aber selbstver- ständliche und notwendige Leistungen für ein wertvolles, Dienst an Gott und Mensch- heit bedeutendes Gut sind, dessen Bewah- rung und dessen Umwandlung in lebendige Tat unsern menschlichen Bedürfnissen ent- spricht und den Fragen unseres Innern Ant- wort gibt. 14. Es ist kaum möglich, den Inhalt des Judentums auf eine kurze Formel zu brin- gen. Das Judentum ist eine Diesseits-Reli- gion, die mit der schweren Aufgabe ringt, die Erfüllung des Sittengesetzes vom Ein- zelnen nur unter Berufung auf den einzigen Gott zu verlangen, dessen Erkenntnis eine gewisse Reife des Individuums erfordert. Die jüdischen Wege zur Gotteserkenntnis sind Tora und Zedaka, in moderner Form ausgedrückt: Lernen (als Aneignung von Wissen) und soziale Gerechtigkeit. Kon- frontieren wir uns von dieser Ebene aus — frei von Mystik und Allegorik — mit un- serm Sittengesetz, so wird uns die Schwere der Aufgabe des Individuums bewusst, ver- glichen mit den um vieles leichteren Anfor- derungen, die beispielsweise Christentum und Islam an ihre Anhänger stellen. (Schluss in der November-Nummer.) Worte der Erkenntnis (Für die diesmalige Füllung des Rah- mens, den die Ueberschrift spannt, ist der "Aufbau" seinem alterprobten Freunde Dr. Alfred Eichenberg verpflichtet.) * * * XJnaere "Worte der Erkenntnis" sind kein müssiges Spiel mit "rückwärts ge- wandten Prophezeiungen". Sie sollen un- sern Lesern Richtlinien geben zu neuer Lebensgestaltung und weiserer Beur- teilung der Umwelt. Deshalb gebührt Worten der Erkenntnis, die ein grosser Emigrant in New York ausgesprochen hat, in unserm Kreise besondere Auf- merksamkeit. Wir sprechen von dem Arzte Abraham Jacobi. Dass dieser Grosse Mediziner war, verleiht seinen Worten erhöhtes Gewicht angesichts der Tatsache, dass die gegenwärtige Emi- gration so viele Aerzte nach Amerika treibt. Abraham Jacobi, 1830 in Hartum (Westfalen) als Sohn eines kleinen jüdi- schen Handelsmannes geboren, beteiligte sich aktiv an der grossen Bewegung von 1848. Drei Jahre darauf wurde er in Berlin als Mitglied der Deutschen Ar- beiterpartei verhaftet, er war Mitange- klagter im Kölner Kommunistenprozess von 1852 und er verbrachte insgesamt zwei Jahre seines Lebens im Gefängnis, ein Jahr davon in einer "Untersuchungs- haft", die eine verzweifelte Aehnliehkeit mit der heutigen "Schutzhaft" Nazi- Deutschlands hatte. Seine "Erinnerun- gen aus preussischen Gefängnissen" sind, wie übrigens alle seine Schriften, gerade heute in höchstem Grade lesenswert. Im Jahre 1853 kam Jacobi nach New York. Zu schildern, was er hier alsi Arzt und Forscher geleistet hat, würde weit mehr Raum erfordern, als uns hier zu Gebote steht. Es genüge, zu erwähnen, dass Jacobi, der Vater der amerikani- schen Kinderheilkunde, einer der Fackel- träger seiner Wissenschaft war und in den ihm gewidmeten Nachrufen als "Dean of American Medicine" gefeiert wurde. Seine ersten Eindrücke im Lande der Zuflucht hat Abraham Jacobi viele Jahre später seiner Tochter folgendermassen geschildert; "Denke Dir, es käme ein junger ameri- kanischer Mediziner nach Europa, speziell nach Deutschland. Es ist einfach unmög- lich, zu denken, dass man ihm entgegen- kommen (oder -gekommen sein) würde wie mir hier. Von den ersten Jahren meines Hierseins, als die Kollegen sahen, dass ich mich wissenschaftlich beschäftigte und mich an ihren Arbeiten und Zielen eifrig und ste- tig beteiligte, standen mir Tür und Tor offen. ... Worauf ich immer wieder Wert lege, das ist die Leichtigkeit, mit welcher es mir hier gestattet wurde, in Reih' und Glied zu treten, Schulter an Schulter mit Gleich- gestellten zu arbeiten und gelegentlich auch die Führerschaft zu übernehmen. Das konnte nur in Amerika geschehen. Und nun, wäh- rend die Regierungsform des republikani- schen Landes den Idealen meiner Jugend- jahre am meisten zusagte, finde ich in dem Zuvorkommen des Standes die Bestätigung des republikanischen Sinnes. War ich frü- her Republikaner aus Prinzip, so wurde ich amerikanischer Republikaner aus Gefühl, aus Dankbarkeit. Keine bitteren Erfahrun- gen peinlicher Natur haben jemals diese Stimmung abgeschwächt. Ueberall, jauch hier, gibt es schwache Menschen, kleinliche Rücksichten, krass egoistische Ziele — denn Menschliches soll überall klein sein —, aber die Seele unseres Volkes ist gross angelegt, sein Herz ist weiter, sein Blick freier, sein Horizont ausgedehnter als der des monar- chistischen Europa. Das weiss niemand bes- ser als derjenige, welcher seine Erfahrun- gen in beiden Welten gesammelt hat. Kei- ner, der, nachdem er im engen Tal viele Jahre verlebt hat, viele andere Jahre seine Brust auf sonnenreicher Höhe mit reiner Luft gefüllt hat sehnt sich in die Enge zurück. ... Als ich vor 40 Jahren nach Amerika kam, war ich 23 Jahre alt. Zwei meiner Jahre hatte ich in preussischen Gefängnissen zu- gebracht; dieselben waren nicht so sehr durch die Tatsache meiner Gefangenschaft, sondern durch die brutale Behandlung, wel- che ich erfahren musste, verbittert worden. Wenn Du in Zukunft die Geschichte politi- scher Bestrebungen und Umwälzungen stu- dieren wirst, wird Dir klar werden, dass ich damals, und jetzt noch, der bestehenden Ge- walt das Recht — das historische Recht — einräumte, sich gegen Eingriffe sicherzu- stellen, aber Angriff und Verteidigung sol- len nicht hinterlistig, feige und brutal sein, wie die Massregeln waren, welche man ge- gen mich und meine Gesinnungsgenossen ergriff. . . Zvit seines Lebens blieb Jacobi sich selbst und den demokratisch-republika- nischen Idealen seiner Jugend treu, selbst dann noch, als sein Freund Carl Schurz sich mit dem deutschen Kaiserreiche Bis- marck' scher Prägung abgefunden hatte. Er zog eine scharfe Grenzlinie zwischen den Begriffen "Deutschtum" und dem, was er als "Preussentum" bezeichnete. Dem Preussentum — und was ist das im Grunde anderes als das, was heute als Hitlertum in Deutschland erstanden ist?! —• galt sein ganzer Hass. Oswald Gar- rison Villard schrieb 1919 in seinem Nachruf auf Jacobi: "He saw in the Germans going to war .and their method of conducting it the flower- ing of the Prussian system of Government —the inevitable result of universal military Service. "He wished and hoped for a new and Republican Germany when the old, against which he was so outspoken, had perished. He did not lose faith in the German people, nor altogether in their scientists." Jacobi war — um eine bei den Wunsch- ariern unserer Tage beliebte Terminolo- gie anzuziehen — weder "deutschblütig" noch "deutschstämmig", aber er arbeitete und wirkte für das Deutschtum in Ame- rika. Ein stolzes, aufrechtes Deutschtum allerdings, das für Jacobis Bewusstsein durch eine ganze Welt von dem hohlen Getue# der "vaterländischen" Deutschen geschieden war, wie sie schon damals, nach der "glorreichen Zeit von 1870", in New York ihr Wesen trieben. In einer Periode, die den subtilen Unterschied zwischen "amerika-deutsch" und deutsch- amerikanisch" geschaffen hat, verdient doppelt gesteigerte Beachtung, was Jacobi 1881 in einer Rede vor dem New Yorker "Gesellig-Wissenschaftlichen Ver- ein" ausführte: "... Schwierig ist unsere Lage freilich. Wohl sind die, welche unsere Sprache reden, nach hunderttausenden zu zählen, aber noch heute tritt die Notwendigkeit des ganz kar- gen Erwerbes, die Ueberbürdung mit har- ter Arbeit, treten die grossen Entfernungen der gewaltigen Stadt, die Vielgestaltigkeit des Lebens, der Anschluss an das einhei- mische Element unserer raschen Ausbrei- tung und unserem Gedeihen als Verein hin- dernd in den Weg. Es verhindert unsere Teilnahme am deut- schen Vaterlande nicht, dass der Griff der- jenigen Millionen, welche stark genug wa- ren, die vorläufig partielle Einheit zu schaf- fen, nicht auch zu gleicher Zeit die volle Freiheit erreichte, und die Tatsache, dass die zahlreichen Millionen Halbgebildeter und die noch zahlreicheren Millionen der Unge- bildeten und Rohen, vom Mittelalter noch nicht Befreiten oder mittelalterlich Dispo- nierten, im alten Vaterlande nichts weniger als eine Harmonie der Gesinnungen und Ge- fühle präsentieren, verhindert unsere An- hänglichkeit an die Idee des Deutschtums nicht, wie wir sie im Busen tragen. Denn weder die Halbbildung noch die Unbildung noch die Roheit müssen wir dabei mit in den Kauf nehmen — nicht das ist das Deutschtum! Was wir an Deutschtum aus dem alten Vaterlande herübergetragen ha- ben und was wir zur Grundlage unseres Vereins zu machen gedachten und geden- ken, ist der Gedankenreichtum der Besten der Nation, die Selbstlosigkeit seiner Philo- sophen, die Idealität seiner Poeten, der Hu- manismus seiner Reformatoren und die kos- mopolitische Tendenz seiner Denker. Diese deutschen Eigenschaften haben schon viel früher und viel mehr den deutschen Namen geehrt und deutschen Einfluss geschaffen, als die nationalen Grosstaten kriegerischer Natur in den letzten fünfzehn Jahren. . . . Nicht immer geht bei unsern deutschen Landsleuten Klassizität und Humanität, Un- terricht und Bildung miteinander Hand in Hand. Im Gegenteil stehen die Beispiele von vollständig genossenem Gymnasial- Unterricht und Raufboldwesen, von Kennt- nis der antiken Götter und Antisemiten- tum auf deutschen Hochschulen bequem ne- beneinander. Es scheint nicht, dass die ge- zwungene Uniformierung der deutschen Ju- gend in Latein und Griechisch auch ohne weiteres Urbanität, Humanität und Bildung des Geistes und des Herzens schafft. Auf der andern Seite gibt es aber kein mensch- liches Material, das bei der Verfeinerung ohne weiteres die schönste Politur so gut annimmt wie das amerikanische. Im Ame- rikaner steckt nun einmal der Gentleman. Die besten Speeimina gebildeter Menschen trifft man — wie wohl bekannt — in hiesi- gen freien und amerikanischen Kreisen!" Wir staunen heute über das klägliche Versagen der deutschen Bildungsschicht. Wir können kaum verstehen, dass es in Deutschland Richter gibt, die Zuchthaus- urteile wegen "Rassenschande" ausspre- chen, und Lehrer, die in den Schulen über Rassenkunde (wie sie sie verstehen!) unterrichten. Lesen wir, was Jacobi über die deutschen Intellektuellen zu sagen hatte: "How low would be the level of our Ger- man Fatherland were we to judge it only by its visible leadärs« For these do not grow simultaneously with a new generation or with a new Century. The latest events at the German univer- sities are not calculated to confirm one in the Impression that the study of the humani- ties necessarily has for its product human youth. The brutalities of the antisemitic movement find their chief leaders on the one hand in the refuse of the ignorant pop- ulace of the large German cities and on the other in the "jeunesse doree" of the Gymnasia. The mediaeval barbarity of the Hep-Hep Delirium is diligently practised by the young men who, as has been documen- tarily proven, have had the advantage of an acquaintance with Homer, Horace and eyen Sophocles. Judging from the German press there is not a more repulsive dass of brutes than that which loves to give it- seif such airs in the German auditoria and beer houses. Unfortunately these are facts well known to all of you. Although in the light of our more liberal institutions and our more human manner of viewing things, they surpass our understanding. This now, however, is certain that either Homer, Hör- *3 8* tu AUFBAU Z Okwber-Programm des Deutsrh-Nüdisrhen Clubs I. Allgemeine Veranstaltungen seines Emigrantendaseins einen Ruf auf den germanistischen Lehrstuhl der russischen Universität Minsk schliesslich an. Jähe Ausweisung bereitete nach zwei Jahren seinem dortigen Wirken ein Ende und für den abermals aus der Bahn Geschleuderten hielt das deutsche Vaterland neue Prüfungen bereit. VORSTANDSSITZUNG: Donnerstag, den 14. Oktober, abds. 9 Uhr, im Hotel Peter Stuyvesant. TANZTEES: Jeden Sonntag nachmittag um 3 Uhr öffnen sich im Hotel Peter Stuyvesant, 86. Str. und Central Park West, die Pforten für den keiner Empfehlung mehr bedürfenden D.-J.C.-Tanztee (Ein- tritt : für Mitglieder 25, für Gäste 40 Cents). Am 3. Oktober fällt die Veranstaltung aus. Mittwoch, den 6. Oktober: Vortrag: Liebe und Ehe in Deutschland und in U S A. Rednerin: Dr. Margaret Jacobson. Frau Dr. Jacobson hat — wir folgen hier ihren eigenen Formu- lierungen — in jungen Jahren die "soziale Frage" lösen wollen, glaubte durch das Studium der Volkswirtschaft der Lösung zum mindesten näherzukommen und sieht nun ein, dass weder sie selber noch jemand anders auch nur in die engere Nachbarschaft des Zielpunktes gelangt ist. Drüben als Journalistin und Rund- funk-Sprecherin tätig gewesen, in der Frauenbewegung seit lan- gem interessiert, baut sie sich nun hier (vornehmlich als Ueber- setzerin) ein neues Leben auf. Mittwoch, den 13. Oktober: Interner Club-Abend "Unter Uns". Eintritt frei. (Vgl. den be- sonderen Hinweis "Zur Festigung der Gemeinschaft" auf Seite 4.) Mittwoch, den 20. Oktober: Vortrag: Der jüdische Künstler als deutscher Emigrant. Redner: Karl Jakob Hirsch. K. J. H. (nebenbei bemerkt Urenkel von Samson Raphael Hirsch, dem Begründer neu jüdischer Strenggläubigkeit) steht dank sei- nem 1931 bei S. Fischer in Berlin erschienenen und zwei Jahre später offiziell verbrannten Roman "Kaiserwetter" im Lichtkegel litterarischen Interesses. Er hat sich aber keineswegs nur auf dem Felde des geschriebenen Wortes — als Journalist wie als Romancier und als Essayist — höchst erfolgreich versucht; er ist auch, kraft fachlicher Ausbildung und persönlicher Neigung, in den Bereichen von Malerei, Graphik, Bühnenausstattung und Musik beheimatet (Worpswede ist eine seiner Lebensstationen gewesen) und ausgedehnte Reisen haben seine Fähigkeit kultur- psychologischer Analyse zur Vollreife entwickelt. Mittwoch, den 27. Oktober: Vortrag: Zwei Jahre deutscher Lehrer in der Sowjet-Union. Redner: Dr. Hermann Borchardt. Ursprünglich Gymnasialprofessor in Berlin, nahm der Redner dieses Abends — eine auch in fachphilosophischen Kreisen beach- tete Persönlichkeit — nach einer in Dijon verbrachten Spanne Wo nicht anders vermerkt, Eintritt für Mitglieder frei, für Gäste 25 Cents. Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angegeben, in unserem Clubhaus, 210 West 91. Str., statt. (Community House of Temple Israel, Rabbi William F. Rosenblum.) Beginn pünktlich 9 Uhr abends. Die den Mitgliedern zustehenden Vergünstigungen, wie z. B. freier Eintritt zn den Vorträgen oder ermässigte Eintrittspreise zu sonstigen Veranstaltungen, können NUR NOCH gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte gewährt werden. Mit allem Nachdruck wird auf das Inserat von Seite 5 dieser Nummer hingewiesen, das von dem ersten gesellschaft- lichen Hauptereignis unserer Saison 1937/38: dem für den 6. November vorbereiteten Winterball im Mecca Temple, handelt. Der Prospect Unity Club lädt seine Freunde auf Sonntag, den 3. Oktober, zum Simchath-Thora-Ball ins Hotel Riverside Plaza, 253 West 73. Str. Auch bei der Geschäftsstelle des D.-J.C. sind Eintrittskarten im Vorverkauf zu haben. (Näheres siehe Inseraten- teil.) Der German Jewish Club von Paterson, N. J., lenkt die Auf- merksamkeit der Interessenten auf den von ihm für den 23. Okto- ber geplanten Tanzabend mit Variete. Die Veranstaltung findet in der Hebrew Free School, 176 Broadway, statt. Paterson ist von New York City aus am zweckmässigsten mit dem Zuge von Cham- bers Street oder mit dem Bus über die George Washington Bridge zu erreichen (Rückfahrkarte je nach dem Verkehrsmittel 65 -oder 75 Cents). II. Sport SONNTAG den 3. Oktober: Ausflug nach Giants Stairway Point Lookout. Treffpunkt: 9.15 Uhr morgens, 242. Str., Van Cortlandt Park Station der Broadway-7. Ave.-Linie. Kosten S04- SONNTAG den 10. Oktober: Ausflug nach Douglaston, L. I. Treffpunkt: 9.15 Uhr morgens, 42. Strasse, Grand Central Sta- tion, Plattform der Flushing-Linie. Weiterer Treffpunkt: 10 Uhr morgens, Main Street, Flushing. Kosten 204- SONNTAG den 17. Oktober: Ausflug nach Tuxedo, N. Y. Fahrt nach den Ramapo Moun- tains. (Marschzeit ca. 6 Stunden.) Treffpunkt: 7.55 Uhr morgens (Ferry-Abgang 8 Uhr) an der Chambers Street Ferry der Erie Railroad. Fahrtkosten: $1.25. SONNTAG den 24. Oktober: Radfahren. Treffpunkt: 1.30 Uhr nachmittags, 181. Strasse und St. Nicholas Ave. (Station der Broadway-7. Ave.-Linie.) Leihgebühr 50^. Anmeldungen bis Mittwoch, den 20. Oktober. SONNTAG den 31. Oktober: Fahrt nach Silver Lake — Rye Pond durch die herrlichen Wäl- der des Westchester County. Treffpunkt: 9.30 Uhr morgens, Ost 180. Strasse, Station der Lexington Ave. Untergrundbahn (Express Subway Trains "East 180th Street" oder "White Plains Road"). Ballspiele bei allen Ausflügen. Proviant, Photo-Apparate und Musikinstrumente mitbringen. Es ist unbedingt notwendig, zu allen Fahrten pünktlich und zweckmässig ausgerüstet zu erscheinen. TURNEN. BALLSPIEL USW.: Jeden Montag abend von 8.30 bis 10.30 Uhr (erstmalig am 18. Oktober) im Warner Memorial Gymnasium (West 138. Str., zw. Broadway und Amsterdam Ave.) Eintritt für Mitglieder 10, für Gäste 20 Cents. PING-PONG Jeden Samstag abend im Clubhaus, 210 West 91. Strasse. Gesellschaftsspiele, Kartenspiele, gemütliches Beisammensein. Eintritt: Für Mitglieder 104, Gäste 204- ace and Sophocles alone will not redeem the barbarian or that forsooth the study of the great minds of the ancient world as it has been and still is carried out in the German secooidary schools is capable perhaps of stuffing the head but not of purifying the heart." (Geschrieben 1889.) "So long as the honor of the student per- mits or demands that he jostle the civilian and call him philistine, so long as a great number of the songs he sings in his Kneipe are drinking songs or worse, so long will he be devoid of any sense of intimate coher- ence and respect for his own family, the Cit- izen, the people. The dashing students of ray period, therefore, became the best serv- ants of the State, according to Bismarcks views. Whatever liberty they wanted, they have had in overflowing measure at the universities. The prosecutors in the Com- munist trials at Cologne, and the much more horrible Rostock trials, were all for- mer dashing students. When I witnessed a Performance of "Alt Heidelberg," tears of rage welled in my old eyes. In this play the rude, noisy, thoughtless gayety of the stu- dents is promptly transformed into toady- ing and servile shrinking the moment their fellow student—against his wish and merit —becomes a reigning prince. How much better does the prince appear than his for- mer boon companions, now all submissive devotion." (Aus dem Jahre 1903.) 4 AUFBAU "AUFBAU" Publiahed by the GERMAN-JEWISH CLUB, INC. 1265 Broadway, New York, N. Y. Clubhaus: 210 West 91. Strasse, New York, N. Y. Advertisin* rates >n appllcation 3. Jahrg. New York, Oktober 1937 No. 11 GERMAN-JEWISH CLUB, INC. Gegründet 1924. CLUBHAUS: 210 West 91. Strasse, New York Präsident ..............Dr. FRITZ SCHLESINGER 1. Vize-Präsident ................FRED E. SLOAsN 2. Vize-Präsident ...........FRED J. HERRMANN Sekretär ................................E. ERICH 1. Hilfs-Sekretär ..........WALTER BORNSTEEN 2. Hilfs-Sekretär .............. BERTHA WAHLE Finanz-Sekretär .....................MAX HALLE Schatzmeister ............HERBERT SCHINDLER Beisitzer ...................FRED H. BIELEFELD ...................LOTHAR BRESLAUER ..............Dr. ALFRED EICHENBERG ..........................KURT FREUND « ........................ALFRED HSEYDT ................ERWIN SCHNEBBKRGER " . .....................FRITZ SCHNEIDER " .........Dr. LUDWIG SCHWARZSCHILD Beisitzer ex-offlcio ....Dr. SIEGFRIED G. LASCH • Der Zweck des Clubs ist die Heranbildung seiner Mitglieder zu guten amerikanischen Bürgern und zu selbstbewußten, aufrechten Juden, namentlich durch Vermittlung jüdi- schem und allgemeiner GTeistesgüter. Ferner erstrebt der Club, den freundschaftlichen Zusammenschluss der deutschen Juden in New York durch gesellschaftliche Veran- staltungen zu fördern. (Auszug aus den §g 1 und 2 der Statuten.) Zuschriften, die die Zeitung betreffen, sind an den Schriftleiter, Dr. Rudolf Brandl, 69 Fairview Ave., Apt. 38, New York City (Washington Heights), zu richten. Redaktionsschluss für die November- Nummer unwiderruflich am 20. Oktober. Anzeigenannahme und alle Anfragen, die den Anzeigenteil betreffen, werden erledigt durch H. Schindler, zu Händen der Ge- schäftsstelle 1265 Broadway, Zimmer 505, New York, N. Y. Alle Zuschriften und Anfragen in Club- angelegenheiten sind zu adressieren an: German-Jewish Club, 1265 Broadway, Zim- mer 505, New York City. (Tel.: MUrray Hill 4-0192.) Personalia von Belang Dem D.-J.C. winkt sympathischer weib- licher Zuwachs: Die Dame, die am 23. Sep- tember als Tochter von Expräsident Ernst Heumann und Frau Hedi geboren wurde, wird nach ihren — wie wir hoffen, unum- stösslichen — Dispositionen unserm Club zu gegebener Stunde in aller Form beitre- ten. Wir beglückwünschen uns und die Eltern schon heute. * Dem Ehepaare Karl Rothschild gratuliert der Club, weil es einen gesunden Jungen zur Bevölkerung von "God's own country" beigesteuert hat. Zur Festigung der Gemeinschaft Denn hier ist keine Heimat — Jeder treibt Sich an dem andern rasch und fremd vorüber Und fraget nicht nach seinem Schmerz." Auch für den Deutsch-Jüdischen Club haben diese Dichterworte bis zu einer gewissen Linie Geltung. Noch ist es uns nicht gelungen, unsere Organisation zu einer echten Gemeinschaft zu machen, das heisst: zu einer Vereinigung von Menschen, die sich — über alle Unter- schiede von Herkunft und geistiger Prä- gung hinweg — einander wirklich ver- bunden fühlen. Und was uns eigentlich mit ausserordentlicher Befriedigung er- füllen müsste: das starke und stete Wachstum der Mitgliederliste, eben dies verschärft für uns die Problematik der Lage. Um nun den Angehörigen unseres Clubs endlich einmal Gelegenheit zu bie- ten, miteinander in einem tieferen Sinne als dem der konventionellen Vorstellung bekannt zu werden, hat der Vorstand beschlossen, in diesem Monat die zweite Abend - Veranstaltung des allgemeinen Programms ganz diesem Zweck zu wid- men. "Unter uns" soll die Veranstaltung heissen. Sie ist ausschliesslich Clubmit- gliedern zugänglich, die sich durch Vor- zeigen ihrer Karte ausweisen. Wir hoffen zuversichtlich, dass sie uns um eine ent- scheidende Wegstrecke unserm Ziele nä- herbringen wird: den D.-J.C. zu einer wahrhaften Heimstätte für die ihm An- gehörenden werden zu lassen! Von der Bildungsarbeit des Deutsch-Jüdischen Clubs Der redaktionelle Leiter des "Aufbaus" (Adresse siehe erste Spalte dieser Seite) ist bereit, im Laufe des jetzt beginnenden Winterhalbjahres ein freies Seminar über "Grundformen der Erkenntnis und der Deu- tung von Leben und Geschichte" zu halten. Sein Vorhaben wendet sich an alle ehrlich Interessierten; es so-11 im Stile wahrhafter (das heisst: auf Allgemeinverständlichkeit bedachter, doch die Kanten der Probleme nicht abschleifender) Volksbildung durchge- führt werden. Wer geneigt ist, an diesem (unentgelt- lichen!) Seminar teilzunehmen, sei hier- durch ermunert, sich baldigst — schrift- lich — bei dem Dozenten zu melden. Mitteilungen der Geschäftsstelle: Unser Büro (1265 Broadway, Ecke 32. Str., Room 505; Tel.: MUrray Hill 4-0192) ist für das Publikum Montags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von 9 bis 12 ge- öffnet, während Donnerstags die Dienst- stunden in den Zeitraum von 2 bis 4 Uhr fallen. Samstags und Sonntags bleibt das Büro geschlossen. — Für Interessenten, die sich vorher anmelden, ist der Leiter der Geschäftsstelle jeweils Mittwochs von 8.45 bis 9.15 Uhr abends im Clubhause (210 West 91. Str.) zu sprechen. Familienanzeigen jeglicher Art werden auch von der Geschäftsstelle entgegen- genommen. ^ Rechtzeitige und zuverlässige Zustellung des "Aufbaus" an sämtliche Freunde ist nur unter der Voraussetzung möglich, dass die Geschäftsstelle über eine lücken- und fehlerlose Adressenliste verfügt! Zur ärztlichen Versorgung Die dem Deutsch-Jüdischen Club ange- hörenden Aerzte (Allgemeinpraktiker und Spezialisten) haben sich am 16. vorigen Monats endgültig als Gruppe konstituiert. Diese Gruppe wird regelmässige monatliche Zusammenkünfte halten. Ein Organisa- tionsplan, der die ärztliche Versorgung der Clubmitglieder durch die Clubärzte regelt, ist bereits ausgearbeitet und tritt noch während des Monats Oktober in Wirksam- keit. Die November-Nummer des "Aufbaus" wird die D.-J.C.-Gemeinde über das ganze soziale Werk genauestens unterrichten. In eiligen Fällen erteilt die Geschäfts- stelle des Clubs die notwendige Ankunft. Stunden der Körperkultur Die infolge der Sommerhitze "ins Was- ser gefallenen" Ausflüge stehen wieder auf dem Programm. Unsere Wanderer werden sicher dem Ruf ins Freie folgen, aber wir wollen an dieser Stelle besonders betonen, dass es uns vor allem freuen wird, unsere Neuankömmlinge — ob Jung oder Alt — recht zahlreich vertreten zu sehen. Und wenn sie erst einmal dabei gewesen sind, so werden sie sich bestimmt jeden Sonntag von selbst einfinden. Zur vorbereitenden Lockerung der Glie- der weisen wir auf den Beginn unserer Tischtennis-Saison hin, die am ersten Sams- tag dieses Monats (siehe Programm) mehr oder minder feierlich eröffnet wird. Eine ausführliche Beschreibung dieser beliebten Samstag-Abende dürfte sich wohl erübrigen, nur wollen wir darauf hinweisen, dass mit der nötigen Geduld jeder zum Spielen kom- men wird. * * * Dank dem Entgegenkommen der Herren Simmons und Karetzki vom "Hebrew Or- phan Asylum" kann der D.-J.C. seine Mit- glieder wie auch Gäste allwöchentlich für die Montag-Abendstunden von 8.30 bis 10.30 Uhr in das Warner Memorial Gymnasium (Manhattan, 138. Str., zwischen Broadway und Amsterdam Ave.) zu Turnen, Ballspiel und Freiübungen einladen. Erster Abend der Wintersaison 1937-38 ist der 18. Okto- ber. Die Gesamtkosten belaufen sich für Mitglieder auf 10, für Gäste auf 20 Cents pro Besuch. Briefkasten Dr. H. W. — Die Information trifft zu. Uns hat der Schritt jenes Herrn nicht gar so heftig überrascht, denn wir kannten den Mann schon drüben zur Genüge. Dass dem Neophyten eines Tages der Kardinalspurpur werden könnte, ist einigermassen unwahr- scheinlich — schon deshalb, weil X. ja nicht bloss den Charakter, sondern auch die Uni- form behalten hat. . . . S. K., Newark, N. J. — Zu 1: Das ist (von seiten jüdischer Grossverbände) be- reits mehrfach mit allem Nachdruck ge- schehen, hat aber nichts gefruchtet. — Zu 2: Den Hetzartikel des rumänischen Po- gromisten Aurel Calinescu finden Sie unter der zweispaltigen Ueberschrift "Front gegen die Fälschung" auf Seite 2C der Literarischen Sektion des Sonntagsblattes vom 9. August 1936 (No. 32). Margit und Trude, Troy. Sebastian Hen- sels "Die Familie Mendelssohn 1729 bis 1847. Nach Briefen und Tagebüchern" bietet die gewünschte Belehrung in der an- mutigsten und menschlich wärmsten Art. AUFBAU 5 Ein Kennwort wird gesucht! Preisausschreiben: Für unsern 1. WINTERBALL (Tag: Samstag der 6. November; Ort: der Mecca Temple) suchen wir einen originellen Namen oder ein anziehendes Motto, von der Art der für unsere vorjährigen Bälle gewählten Titel ("Boy Meets Girl" bezw. "Anything Goes"). Name oder Motto können deutsch oder englisch geprägt werden. Für die besten Vorschläge hat der Club 5 Preise ausgesetzt: 1. Preis: Ein wertvolles Geschenk nebst zwei Karten zum Ball; 2. Preis: Zwei Freikarten zum Ball; 3. bis 5. Preis: Je zwei Eintrittskarten zu irgend einem unserer Tanztees. Einsendungen zu diesem Ausschreiben müssen spätestens bis zur Vorstandssitzung vom 14. Oktober in den Händen unseres Geschäftsführers sein. Das Preisrichterkollegium besteht aus dem Gesamtvorstand des Clubs. Eintrittspreise: im Vorverkauf: Mitglieder 75$, Gäste $1.00; an der Abendkasse: $1.25. VORVERKAUF bei Kurt Werner & Co., 1 1 Broadway, Tel. DIgby 4- 6494 • Kitty's Beauty Salon, 1 345 Lexington Ave., Tel. RHinelander 4-7174 • Mecca Temple Casino, 133 West 55th Street, Tel. CIrcle 7-1233 Medical Center Camera Shop, 4015 Broadway (168. Street), Tel. WAdsworth 3-8215 • Ge- schäftsstelle des German-Jewish Club, 1265 Broadway (32. Strasse), Tel. MUrray Hill 4-0192 • Cigar Stand, Hotel Peter Stuyvesant, 2 West 86. Street • Ferner im Clubhause, 2 1 0 West 91. Street. DER VORSTAND DES DEUTSCH-JÜDISCHEN CLUBS. 6 AUFBAU GO WEST! Zu Nutz und Frommen weiterer Kreise veröffentlicht die "C. V.-Zeitung" im Hauptblatt ihrer Nummer 36 vom 9. September 1937 einen Brief, den ihr der ehemalige Vorsitzende der C. V.-Orts- gruppe einer süddeutschen Grosstadt, ein in der Mitte der Dreissiger stehender Kaufmann, von seinem nunmehrigen Wohnsitz Kansas City geschrieben hat. Dieser Situationsbericht spricht eine Er- kenntnis und eine Mahnung aus, die in der Tat entschiedenste Verbreitung ver- dienen, weil sich das Schicksal vieler Neuankömmlinge auf amerikanischem Boden wesentlich freundlicher gestalten würde, wenn jene Einsicht und jener Rat häufiger als bisher Beherzigung fänden. Der "Aufbau". "Sie kennen die alte Auseinandersetzung, ob Gott den Menschen segnete oder ver- fluchte, als er ihm bei der Vertreibung aus dem Paradies auferlegte, sein Brot im Schweisse seines Angesichts zu erwerben. Das war für mich nie eine Streitfrage. Ich habe immer die Arbeit geliebt und nie viel Zeit mit Nichtstun verbracht. Dennoch habe ich mir nie vorgestellt, dass ich einmal so intensiv und hart arbeiten werde, wie ich es hier tue. Meine Geschichte ist einfach und kurz. Nach der Ankunft in Amerika 1936 be- gann ich bald mit der Schule, täglich vier bis fünf Stunden und homework. Die Schule tat ein Wunderwerk, denn ich hatte als Hu- manist nie ein Wort Englisch gelernt. New York, diese Riesenstadt, ist interes- sant und faszinierend. Aber die Menschen dort, abgesehen von wenigen, sind Sklaven. Ich war mir bald darüber klar, dass diese Stadt nichts für mich ist. Ich lebte in einer Mittelstadt und fühlte, zumal in Amerika, nicht die Berufung in mir, jede Verbindung mit den natürlichen Quellen des Menschen aufzugeben. Niemand von uns kann sich den Umstellungsproblemen entziehen. Sie kommen früher oder später in den merk- würdigsten Erscheinungsformen. Der Koloss New York muss sie meiner Meinung nach vergrössern. Deshalb ging ich fort, allein, nach dem Mittelwesten, in der Hoffnung und in dem Willen, irgend etwas zu finden. Anlehnung an Verwandte kam nicht in Frage, da alle meine Verwandten in New York leben. Das ist eine gewisse Erleichterung. Ich machte eine Reise durch den Mittelwesten, grossen- teils mit Bus. Da lernt man mehr als in der Eisenbahn, und es ist billiger. Ich kam bis Texas und entschloss mich, nach Kansas City zurückzukehren. Da hatte es mir am besten gefallen. Warum, weiss ich auch nicht. Denn alle diese mittleren Städte gleichen sich, uns es ist angenehm in ihnen zu leben. Ein paar Wochen später fing ich zu ar- beiten an. Des langen Nichtstuns war ich sowieso müde. Nach einiger Untersuchung, die viel gründlicher hätte sein sollen, be- teiligte ich mich an einem Ferntransport- Geschäft. Ein paar Monate lang wurde recht schön verdient. Dann kamen sehr harte Monate mit rückläufigen Umsätzen und schweren Verlusten. Jetzt scheint es wieder besser. Der letzte Monat zeigte erst- mals wieder etwas Gewinn. Das Gehalt, das ich beziehe, ist sehr befriedigend. Aber Sie können sich keine Vorstellung davon machen, welche Sisyphus-Arbeit ich da zu leisten hatte. Elf Stunden sind die Regel, aber selbst 16 Stunden keine Seltenheit. Nach etwa sechsmonatigem Alleinsein kam meine Frau mit den Kindern nach und befreite mich von der Last des Einsam- seins. Wir wohnen in einem netten Haus inmitten parkartiger Anlagen, so schön wie damals zu Hause, was doch gewiss etwas heissen will. Die Kinder lieben ihre Schule und haben sich in ungeahnter Weise ent- wickelt. Auch ihnen hat die neue Luft un- gemein wohlgetan . Das ist alles, und ich bin zufrieden, hier zu sein. Ob und inwiefern sich meine Ge- schichte von dem typischen Schicksal des Auswanderers unterscheidet, werden Sie besser entscheiden können als ich. Meiner Beobachtung nach hängen sich die Neuan- kömmlinge zu sehr an ihre Verwandten und übersehen, dass deren Fähigkeit, sie unter- zubringen, schon seit einiger Zeit oder doch nach einiger Zeit erschöpft ist. Ich glaube weiter beobachten zu können, das es vielen Neuankömmlingen an Initiative und Bereit- schaft zur Eingehung von Risiken mangelt. Ich kann das angesichts des starken Ver- mögensschwundes bei der Auswanderung verstehen. Aber Kapital, wenn auch noch so wenig, ist das Rüstzeug des Kaufmanns. Die Glückel von Hameln scheint aus ande- rem Holz geschnitzt gewesen zu sein. Viel- leicht deshalb, weil sie nicht unter einer saturierten Vergangenheit zu leiden hatte, einer Vergangenheit, die verkehrterweise glaubte, es gebe Sicherheit in einer un- sicheren Welt. Ich schreibe das, weil es darauf ankommt, durch planmässige Erziehung schon vor der Auswanderung klarzumachen, dass man durch die Auswanderung zwar vielen Din- gen entgeht, aber nicht etwa in Zeiten wie etwa die von 1910 zurückkehrt. Das scheint eine Plattheit, aber sie kann nicht oft genug gesagt werden. Was ist zu überlegen ? New York! ? Selbst der Jude aus Berlin ist noch lange nicht Grosstadtmensch ge- nug, vom Kleinstadtjuden ganz zu schwei- gen. Man hat dort angeblich die grössten Chancen? Wieso? Ich bestreite das. Jahr- zehntelang rennen viele Millionen, die dort geboren sind und uns vor allem in ihrer Beweglichkeit weit überlegen sind, ihrer Chance nach. Sie kennen jeden Trick, haben Beziehungen, kennen die Sprache und die Lebensgewohnheiten. und rennen jahraus, jahrein, aber nie erreichen sie ihre Chance. Wie können wir da etwas erwarten? So hat sich denn in New York eine grosse Menge Einwanderer angesammelt, die zum grossen Teil unter ungünstigen Bedingun- gen arbeiten und leben. Es ist so fast schon ein öffentliches Problem geworden, wie es gelingen könnte, die Leute weiter westlich unterzubringen. Ein leichter Druck in die- ser Hinsicht wäre nach meiner Ueber- zeugung in unserem wohlverstandenen In- teresse. Alle Lebensbedingungen erscheinen mir hier weiter im Lande leichter. Die Möglichkeit, Anstellung zu finden, günsti- ger, weil die Bevölkerungsdichte niedriger und die Anzahl der Einwanderer kleiner ist. Die Bevölkerung selbst ist freundlicher und hilfsbereiter. Die Voraussetzungen für eine Einwande- rung nach dem Innern können weitgehend in Deutschland vorbereitet werden. Unsere geographischen Kenntnisse der U.S.A. sind meist nicht sehr viel grösser als die von China, dafür aber aus verschiedensten Gründen mit falschen Vorstellungen ver- mischt. Juden, die hilfsbereit sind, leben nicht nur in den Millionenstädten New York, Chicago und Philadelphia und nicht nur in den grossen Mittelstädten St. Louis, Cleveland, Cincinnati und Detroit, sondern auch in den vielen Kleinstädten von 40,000 Einwohnern und sogar in noch kleineren. Man darf sich darüber auch dadurch nicht täuschen lassen, dass die meisten New Yorker zwar sehr schnell fertige, aber nicht immer ganz auf Tatsachen gegrün- dete Ansichten bereit haben. Der durch- schnittliche New Yorker hat nämlich ganz komische Vorstellungen von seinen Ver- einigten Staaten. Ich empfehle deshalb, eine bessere Kennt- nis der U.S.A., vor allem nach der wirt- schaftsgeographischen Seite hin, zu ver- breiten. Lassen Sie einmal jemand über U.S.A. berichten und verbieten Sie ihm jedes Wort über Städte mit, mehr als 750,000 Einwohnern. Ihren Lesern wird das nützlicher sein als die interessantesten Be- obachtungen aus New York. Herzliche Grüsse, auch von meiner Frau. Ihr S." Dem Andenken eines Edelmenschen Aus einer Zeit, die dem Ungeist Altäre baut und der Unmenschlichkeit Weihrauch spendet, ist Thomas Garrigue Masaryk, der Schöpfer und erste Präsident der tschecho- slowakischen Republik, in die Ewigkeit eingegangen. Die Welt hat einen ihrer er- lauchtesten Bürger verloren: einen Mann, dem Wahrhaftigkeit und Humanität unver- rückbare Normen bedeuteten; einen rast- losen Mitgestalter der öffentlichen Dinge, der niemals der Lockung eines bequemen Kompromisses erlag; einen Kämpfer und Bekenner, der keinen Augenblick lang nach dem Barometer populärer oder offizieller Stimmungen schielte. Der kritische For- scher Masaryk hat dem tschechischen Na- tionalismus ein vermeintliches Kleinod furchtlos zerschlagen, indem er die viel- zitierte "Königinhofer Handschrift" als eine Fälschung entlarvte, und mit dem gleichen unbeugsamen Mut ist er in Wort und Schrift gegen die Blutlüge aufgetreten, die 1899 den armen Leopold Hilsner von Polna bedrohte. Mochte der Pöbel aller Sorten aus Leibeskräften heulen — für Masaryk blieb das Doppelgestirn des Wahren und des Guten unverdunkelt. Mit Fug hat ihn die dankbare Treue jüdischer Menschen durch sein ganzes tatenvolles Leben be- gleitet. Im Geiste tragen auch wir einen Kranz zu seinem Grabmal. ENDLICH können wir Frauen, Männer und Kinder für wenige Cent pro Tag gegen 1. Arztkosten, 2. Spezialist kosten, 3. Hospital-Auf enthalt, 4. Operationskosten usw. versichern. Verlangen Sie Broschüre 5 Unverbindliche Auskunft erteilt DIE GENERAL AGENTUR Plaut Insurance 79 MADISON AVENUE Ecke 28. Strasse, New York, N.Y. Telephon: CAledonia 5-1432 AUFBAU 7 Jüdische Emigranten in Shanghai Die hier abgedruckte Schilderung ist vor dem Ausbruch des gegenwärtig wü- tenden japanisch-chinesischen Krieges entstanden. D. Red. Die Tatsache, dass es keine Schwierig- keiten macht, nach Shanghai (oder nach China überhaupt) einzuwandern und dort Arbeit anzunehmen, ist heute fast einzig- artig in der Welt. Es regt zum Nachden- ken an, dass trotzdem die Immigration von Juden aus Deutschland verhältnismässig sehr gering ist. Die meisten Juden, die gezwungener - massen noch in Deutschland leben, wissen nicht viel über Shanghai. New York, Lon- don, Paris, Amsterdam, Prag oder Wien: das sind ihnen Begriffe. China jedoch liegt ausserhalb ihres Ueberlegungsfeldes. Es ist zu weit entfernt. Man braucht mehr als vier Wochen per Schiff und ungefähr sech- zehn Tage mit dem Siberia-Express, um es zu erreichen. Viele haben auch Furcht vor dem mystischen^ Land der gelben Rasse. Es steht in den Zeitungen so viel von Piraten und Räuberbanden und vom kommenden Krieg mit Japan. Shanghai, die sogenannte Metropole des Ostens, hat den Ruf eines Sündenbabel. Ausserdem trifft man über- all in der Welt Juden, nur nicht in China, das das einzige Land der Welt ist, wo sich die Juden vollkommen akklimatisiert haben — so vollkommen, dass sie wirklich Chi- nesen geworden sind. Wer einmal alle Vorurteile überwunden hat und nach Shanghai ausgewandert ist, der findet dort ganz andere Schwierig- keiten^ als er erwartet hatte. Sicher ist, dass jeder Arbeit annehmen kann, ohne irgend eine behördliche Erlaubnis einzu- holen, aber die Chance, eine Stellung zu finden, ist so klein wie diejenige, das grosse Los zu gewinnen. Der Immigrant muss warten können, Monate und Monate, manch- mal mehr als ein Jahr. Die Gehälter für diejenigen, die hier Arbeit suchen, das heisst: ahne festen Kontrakt herüberkamen, sind meist; so gering, dass die Leute nur bei bescheidensten Ansprüchen von ihnen leben können. Der Auswanderer hat daheim Leute ge- sprochen, die einmal vor Jahren in Shanghai gelebt haben. Nach ihren Berichten er- schien ihm Shanghai als das Land, wo Milch und Honig fliesst. Sie haben ihm phantastische Dinge über diese Millionen- stadt erzählt, die ganz amerikanisch sei und in der das Geld auf der Strasse liege. Doch die Zeiten, in der jeder Fremde in Shanghai ein reicher Mann werden konnte, sind lange vorbei. Die internationale Wirt- schaftskrise hat seit Jahren auch Shanghai erfasst. Nichtsdestoweniger ist das Leben als solches hier immer noch leichter als anderswo in der Welt. Es gibt hier ein ständiges Wort: "Maskee": Mach' dir keine Sorgen! _ Vor allem lässt die billige chine- siche Dienerschaft jeden zum Faulenzer im Privatleben werden. Aber natürlich gilt das nur für Leute mit etwas Geld. Alle, die nach Shanghai emigriert sind, ob sie nun eine Stellung gefunden haben oder nicht, ob sie Geld verdienen oder nicht, haben das Bestreben, weiterzuwandern. Keiner will für immer bleiben. Jeder lebt sozusagen auf Abbruch. Shanghai hat alle Nachteile einer überseeischen Kolonie und einer amerikanischen Grosstadt, aber nicht deren Vorteile. Es hat kein einheitliches Gesicht. Trotz seiner amerikanisch-englis ch - französischen Fassade ist es chinesisch. Niemand kann ableugnen, dass der Ein- fluss der sogenannten Foreigners immer mehr im Schwinden ist. Die Chinesen sind zwar ^ langsame, dafür aber gute Lerner. Zeit ist für sie kein Begriff. Darum aber ist ihr Vordringen um so gründlicher. Ihr Einfluss ist bereits überall spürbar. Da gibt es in Shanghai ein "International Settlement" und ein "Frenchtown". Dann gibt es ein Gebiet, das die Japaner kon- trollieren und zwar oft in einer provozie- renden Weise. Und es gibt seit einigen Jahren ein Greater Shanghai, das die Chi- nesen nach dem Krieg 1932 aufgebaut haben. Die Grenzen verwischen sich jedoch immer mehr. Die Zahl der Foreigners (wenn man die weissrussischen Emigranten und die Japaner nicht mitzählt) ist so gering, dass sie in der Drei-Millionen-Stadt kaum den hundertsten Teil ausmacht. Das Heer der kleinen Angestellten, der Handwerker, der gelernten oder ungelern- ten Arbeiter setzt sich mit wenigen Aus- nahmen (und diese Ausnahmen sind meist arme Weissrussen) ausschliesslich aus Chi- nesen zusammen. Wer als Emigrant mittel- los nach Shanghai kommt und glaubt, er könne, wie etwa in New York, zunächst Tellerwäscher, Elevator-Boy, Zeitungsver- käufer oder dergleichen werden, der wird nach ein paar Tagen erkennen müssen, dass solche Hoffnungen trügerisch waren. Ein Fahrstuhlführer z. B. erhält hier vielleicht 10 Dollar oder, in amerikanischer Währung, zirka 3 Golddollar im Monate. Der Emigrant kann hier keinen der vie- len untergeordneten Posten erhalten, mit denen man im fremden Land erst einmal zu starten versucht. Nur die gehobeneren Posten werden mit Foreigners besetzt — allerdings meist schon in Europa oder in Amerika in den Hauptbüros der Firmen, die hier ihre Zweiggeschäfte haben. Die meisten Foreigners kommen mit einem festen Kontrakt auf eine bestimmte Zeit nach Shanghai. Ernsthafte Chance haben einzig und allein Frauen, die Stenographie und Schreibmaschine in zwei Sprachen (darunter selbstverständlich Englisch) ge- lernt haben. Stenotypistinnen finden hier leicht Arbeit und werden recht gut bezahlt. Aber auch das wird sich in ein paar Jahren geändert haben, da sich immer mehr Chi- nesinnen ausbilden lassen, die viel billiger arbeiten können. Es ist einfach unmöglich, mit chinesi- schen Angestellten und Arbeitern in Kon- kurrenz zu treten. Wenn auch die Arbeit der Chinesen minderwertiger ist, so kann doch kein Foreigner, selbst bei den niedrig- sten Lebensansprüchen, von einem Gehalt existieren, das für einen Chinesen schon ein gutes bedeutet. Wenn man absieht von der grossen Masse der Kulis, die in entsetz- lichster Armut lebt, in einer Armut, von der sich niemand einen Begriff machen kann, so unterhalten viele chinesische An- gestellte grosse Familien mit einem monat- lichen Gehalt von 20 bis 40 Dollar oder 6 bis 12 Golddollar. Ein typisches Beispiel ist ein mir bekannter chinesischer Angestellter (durch dessen Hände jede Nacht hunderte von Dollars gehen) in einem Ballhaus Shanghais, der ein Salär von monatlich 30 Dollar oder zirka 9 Golddollar hat. Von diesem Geld leben acht Menschen: Er selbst (allerdings hat er für sich allein noch Schlafstelle und bescheidenes Essen frei), seine Frau, seine beiden Kinder, seine El- tern sowie seine beiden Schwestern. Ein Foreigner kann nicht einmal als Einzel- person mit diesem Gehalt durchkommen, wenn auch die Lebenskosten verhältnis- mässig niedrig sind. Eine zweite Konkurrenz im Wettbewerb um eine kleine Stellung ist die weiss- russische. Viele arme russische Emigranten leben auf dem selben Niveau wie die armen Chinesen. Sie bieten sich an mit der Be- reitschaft, für jedes Gehalt zu arbeiten. Not kennt kein Gebot. So bleibt dem mittellosen jüdischen Emi- granten eben nichts anderes übrig als zu warten. Grosse jüdische Organisationen wie in anderen Ländern existieren hier nicht. Der Existenzsuchende hat somit nur die Möglichkeit, von Büro zu Büro zu wandern, um Schreibmaschinen oder Bleistifte zu verkaufen, doch wird er mit dieser Be- schäftigung schneller verhungern, als wenn er nichts tut, da er mehr Kräfte unnütz verbraucht. Nach ein paar Wochen hat er Selbstmordgedanken, die er nur dadurch überwindet, dass er sich immer wieder er- zählen lässt, es finde einmal ein jeder etwas in Shanghai. Doch trotz der spiessbürger- lichen Empörung einiger jüdischer Emi- granten, die ihrerseits noch mit Kapital ausgewandert waren und sich bereits in besseren Verhältnissen befinden, kann er sich nicht entschliessen, einen Pasten als Leichenwäscher für 100 Dollar (zirka 30 Golddollar) im Monat anzunehmen. Lieber verhungern. Aber das wiederum braucht er in Shanghai nicht, wenn er bescheiden und anständig ist. Kurz nach der Machtübernahme Hitlers sind einige jüdische Aerzte aus Deutsch- land nach Shanghai ausgewandert. Die meisten von ihnen haben sich in den drei Jahren ihrer Tätigkeit eine mehr oder min- der gute Praxis aufbauen können, da sie sich ohne neues Studium niederlassen konn- ten. Einige dieser Aerzte sowie einige deutsch-jüdische Kaufleute, die bereits vor 1933 in Shanghai ansässig waren, haben einen "Hilfsfonds für deutsche Juden" ge- gründet. Diese kleine Organisation hat freilich nur bescheidene Mittel zur Ver- fügung, da ausser einigen deutschen Juden nur wenige nicht-deutsche Juden sich daran beteiligen. Eine Verbindung mit den andern kleinen jüdischen Organisationen zum Zweck der Zusammenarbeit ist trotz verschiedener Versuche nicht zustandegekommen, da spe- ziell die russischen Juden, die in der Mehrzahl sind, sich sehr ablehnend ver- halten. Der Jüdische Club ist in russisch- jüdischen Händen und deutsche Juden wer- den dort nicht sehr freundlich behandelt. Der deutsch-jüdische Hilfsfonds ist nur auf sich angewiesen. Er besitzt ein kleines Haus in "Frenchtown", in dem ein paar stellungslose Emigranten umsonst wohnen und verpflegt werden. Die Hilfsbereitschaft ist da, aber die Mittel reichen nie aus, um wirkliche Aufbauarbeit leisten zu können. Ankommende mittellose jüdische Emigran- ten werden aber in den verschiedenen Fa- milien der bereits avancierten deutschen Juden ständig zum Essen eingeladen. Zu verhungern _ braucht der deutsch-jüdische Emigrant nicht. Das ist aber auch alles. Der Emigrant muss warten, bis seine Bemühungen, Arbeit zu finden, einmal Er- folg haben oder bis der Zufall ihm hilft. Nur einigen wenigen ist es gelungen, Stel- lungen zu finden, wie z. B. als Nachtclerk in einem Hotel, als Aufseher in einer Wä- scherei, als Manager in einem Ballroom. Keiner verdient über 200 Dollar (zirka 60 Golddollar) im Monat. Wer nicht Englisch spricht, hat so gut wie keine Chance. Im Ganzen gesehen sind die Aussichten in dieser schmutzigen asiatisch-amerikani- schen Grosstadt ausserordentlich gering und sie werden mit der Zeit immer geringer werden. Es stehen, wie schon erwähnt, keine von den vielen kleinen Stellen zur Verfügung und die grossen sind in den Händen derer, die von ihren Firmen heraus- geschickt wurden. Man fühlt sich verloren in Shanghai, ab- geschnitten vom kulturellen und künstleri- schen Leben der übrigen Welt. Es gibt hier keine Theater oder Museen, keine künstleri- schen oder wissenschaftlichen Vorträge nen- nenswerter Art, keine öffentliche Bibliothek. Es gibt hier Kinos, Nachtcabarets mit miet- baren Tanzmädchen, Bridge- und Mahjong- Parties; es gibt Golfplätze und Pferde- 8 AUFBAU rennen; es wird Tennis und Baseball ge- spielt. Wenn man Mitglied eines Clubs oder des Y.M.C.A. (Young Men's Christian Asso- ciation) ist, hat man Gelegenheit, in einem Hallenbad zu schwimmen. Doch an alledem kann sich der mittellose Emigrant nicht beteiligen, da es viel zu kostspielig ist. Man findet in und um Shanghai keine Natur, keine Wälder und keine Berge. Irgend- welche geistige Anregungen bietet Shang- hai, wie gesagt, nicht. Alles ist nur Ober- fläche. Der deutsch-jüdische Emigrant wird sich in Shanghai nie völlig heimisch fühlen. Er träumt ständig von einer zweiten Emigra- tion. Er möchte wieder ein guter Bürger in "Eines weissen Mannes Land" werden. . . . Max Ludwig Berges (Shanghai). Wieder ein Judenschwindel festgenagelt Scharfäugig wie ein rein arischer Aar hat der Sturmbann der "New Yorker Staats- Zeitung und Herold" einen neuen Betrugs- streich der "Gegenrasse" entdeckt: In der vom 10. September 1937 datierten Nummer 217 des — zumal von Goebbels und Bohle — hochgeschätzten Blattes liest man unter der Ueberschrift "Zum Narren gehalten" mit Interesse, wenn auch sprachlieh be- fremdet, folgende Meldung (Die Kernstelle heben wir unsererseits im Druck hervor): Salzburg. — Vom Wiener Schau- spieler-Fussballklub, dessen Mitglieder zu 60 Prozent Juden sind, war ein Fuss- ballspiel eines Künstlerteams angekün- digt, das gegen eine alte Mannschaft des Salzburger Athletikklubs spielen sollte, dem ferner nach Mitteilung der Veran- stalter namhafte Künstler, u. a. Attila Hörbiger, Alfred Piccaver, Ezio Zinza [Gemeint ist der bekannte Bühnensänger Ezio Pinza. D. "Aufbau"], Wernicke und Paula Wessely angehören und als Ehrengast Marlene Dietrich beiwohnen sollte. Die Bevölkerung glaubte, dass es sich um ein Jux-Fussballspiel Handelt und war zahlreich erschienen. Die erste Enttäuschung war, dass die üblichen Eintrittspreise erhöht waren, was zu leb- haftem Protest führte. Die grösste Ent- täuschung für die Zuschauer war aber, dass keiner der angekündigten Film- grössen am Spiele teilnahm, so dass man sich geneppt fühlen musste. Der Aerger über den Hereinfall machte sich in lau- ten, anhaltenden Protestrufen Luft. Sie können's nun einmal nicht lassen (die Juden nämlich . . .). Doch Walvater waltet weise in Wolken: Fest steht und troi die Wacht, die Ridder-Wacht, am amerikani- schen Rhein. Lieb' Streicherland, magst ruhig sein! - #, ,JJJ IIIii'i.iltH. atUHHt cJ^assen c/te Ihre Familie von drüben kommen? Keine Furcht vor dem Amtsschimmel, wenn Sie Ihre Ver- wandten au» Deutschland kommen lassen! PLAUT TRAVEL hilft Ihnen zur Ueberwindung aller Hindernisse. Kommen Sie mit Ihren Reise-Problemen zu PLAUT TRAVEL und alles wird gut und schnell erledigt. 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