SM IHK HM M I VI I I H 5. Jahrgang NEW YORK, DEN 15. FEBRUAR 1939 No. 3 Sechs Jahre sind verflossen, seit ein ge- waltiges Ereignis, grösser im Ausmass als je ein Naturereignis, tief in Vunser Schick- sal eingegriffen hat. Seine Wirkungen sind stärker, als man im entferntesten ahnen konnte. Der Nationalsozialismus ist konse- quent in seinem Vernichtungswillen und kennt keine Hemmungen. Zunächst am stärksten betroffen wurde das deutsche Judentum, aber weiter ver- breitet der Hitlergeist sein Gift über Län- der und Meere; er zerstört und vernichtet Familien, Haus und Hof, und greift hinein bis in die kleinsten Teile unseres Lebens. Wenige konnten den vollen Umfang des Unglücks früh genug übersehen. Viele glaub- ten, dass immer noch ein Ausweg offen- stünde und dass die Zivilisation des 20. Jahrhunderts uns vor dem Schlimmsten be- wahren würde. Heute wissen wir, dass diese Hoffnung eine grosse Täuschung war. Zum Glück hatten die in Deutschland le- benden Juden sich schon vor der Zeit des Umbruchs organisatorische Einrichtungen sozialer Art durch Gemeinden, zentrale Körperschaften und andere Organisationen geschaffen. Die schnelle Umstellung der Tätigkeit dieser Institutionen auf die veränderten Verhältnisse hat uns alle vor einem grossen Chaos bewahrt. Aus diesen Einrichtungen heraus sind die grossen Hilfseinrichtungen geschaffen worden, die in den traurigen sechs Jahren Trost, Stütze und Zuversicht vieler tausend Menschen geworden sind. Allein auf sich angewiesen, hätten jedoch diese Einrichtungen die immer grösser wer- denden Aufgaben nicht bewältigen können: Sie mussten unterstützt werden und sie wurden denn auch unterstützt, von unsern ausländischen Brüdern und Schwestern in der ganzen Welt. Auswanderung und Existenzerhaltung er- Der neue Bund Von WILHELM MARCUS (New York City) forderten ungeheure Mittel, die das deutsche Judentum allein nicht aufbringen konnte. In grosszügiger Weise stellten Organisatio- nen und Einzelpersonen in allen Ländern die notwendigen Beträge zur Verfügung. Hier, auf dem Felde des Wohltuns, zeigte sich in wunderbarer Weise die Verbunden- heit der Juden, wo sie auch lebten. Als der Druck immer grösser wurde, die Wurzeln unserer wirtschaftlichen Existenz bis zu ihrer völligen Vernichtung unter- 1 graben wurden, da begann das grosse Pro- blem der Auswanderung. Wir alle kennen den Leidensweg der Emigration, der da- durch noch steiniger wurde, dass viele Län- der sich uns verschlossen. Ein Land blieb unsere Hoffnung: die Vereinigten Staaten von Amerika. War auch hier die Zahl der Einzulassenden begrenzt und an gesetzliche Vorschriften gebunden — die Hilfsbereit- schaft war vorhanden. Wo man an Ver- wandte und Bekannte, und auch an Unbe- kannte herantrat: sie waren bereit, zu hel- fen, selbst unter grossen Opfern. Ihr jüdi- sches Herz hat sich bewährt. Sie gaben uns die Möglichkeit, unserm schweren Schicksal zu entrinnen, und bahn- ten uns den Weg mach dem Lande der Frei- heit. Wir alle, die wir diesen Weg gegan- gen sind, bescheiden, aufrecht und stolz, traten ihn an mit Mut und mit Hoffnung auf eine neue Heimat. Wir sind uns be- wusst, unter neuen Bedingungen neu auf- bauen zu müssen. Wir wissen, dass wir uns die Achtung und Liebe aller derer erringen müssen, die uns geholfen haben und mit denen wir zusammenleben. Durch unser Verhalten müssen wir beweisen, dass wir ihrer Hilfe würdig waren. Geduld auf bei- den Seiten wird es ermöglichen, uns einzu- ordnen, eine Existenz aufzubauen und gute amerikanische Bürger zu werden. Entglei- sungen Einzelner soll man nicht verallge- meinern; die Schule des Lebens wird auch sie in die neue Umwelt eingliedern. Wir, die wir das Glück haben, hier im Lande zu sein, wollen unsere Dankbarkeit dadurch zum Ausdruck bringen, dass wir uns selbst in den grossen Hilfsdienst für die, die schon hier sind und die noch kom- men werden, einreihen. Auch wir sind ver- pflichtet, mit eigener Kraft mitzuarbeiten an allen schon bestehenden und noch kom- menden Aufgaben. Wir müssen das grosse Hilfswerk, das hier geleistet wird, nicht nur unterstützen, sondern auch zu entlasten versuchen. Der Strom der Einwanderer wird immer grösser. Viele unserer Brüder und Schwestern in an- dern Ländern sind in grosse Not geraten und auch ihnen muss geholfen werden. Deshalb fühlen wir die Stunde gekommen, ein Teil unseres Schicksals in eigene Hände zu nehmen. Gleiches Leid und Unglück, aber auch Hoffnungen verbinden uns. Des- halb wollen wir uns zusammenschliessen zu einem Bunde. Einem Bunde für die, die schon hier sind, und für die, die hoffen, das Land ihrer Sehnsucht noch erreichen zu können. Aus dieser Erkenntnis hat sich auf An- regung seines Vorstandes der "German- Jewish Club" in Zusammenarbeit mit ein- gewanderten jüdischen Persönlichkeiten und anderen deutsch-jüdischen Organisationen entschlossen, eine zentrale Organisation für deutsche Juden zu schaffen, worüber noch ausführlich berichtet wird. In dieser Stunde rufen wir Euch allen zu: Helft die Brücke schlagen von der Ver- gangenheit zur Zukunft! G. J. C. 15 East 40th Street, New York City Return Postage Guaranteed POSTMASTER: If Addressee ha» moved and new address is known, notify sender on FORM 3547 postage for which is guaranteed. See. 562, P. L. &. R. U. S. POSTAGE FAID NEW YORK, N. Y. Permit No. 9794 _ ■ . • I »»«LMMM.... vf I Frankfurt am Maln AUFBAU Refugees Wer dieses Wort liest, vor dessen Blicken steigt der ganze Jammer auf, der mit die- sem einzigen Worte gesagt ist. Wie der junge Vogel aus seinem Neste, so ist der Refugee aus seinem, mit Liebe auf- gebauten, Heime geworfen. Wie im Mittelalter der Missetäter vogel- frei und landesverwiesen, so ist der Refugee schimpflich aus seiner Heimat verjagt. Wie der Abbrändler aller Habe beraubt, so steht der Refugee da, aber nicht nur um seine Habe, sondern auch noch um Amt und Würden, ja selbst um die primitivsten Menschenrechte gebracht. Viele Betroffene machten das Dichterwort wahr, dass des Juden einzige Ruhestätte sein Grab sei, und zogen das Grab dem Lose eines Refugees vor. Aber die Meisten haben in gottergebener Hoffnung auf Besserung das Schicksal des Refugee auf sich genommen. Wohl atmeten jene unter ihnen auf, denen die New Yorker Freiheits-Statue den Trost entgegenwinkte, dass ein mächtiges, freies Land sie bergen und ihnen den Weg zum neuen Leben ebnen wolle. Doch mit der Landung so vieler Unglück- licher begannen die grossen Aufgaben der Hilfsbereiten aus allen Lagern. Diese Aufgaben sollen, im Vereine mit den amerikanischen Rettern, aus der Mitte der Refugees heraus gelöst werden. Von solchem Geiste erfüllt, hat es der "German-Jewish Club" auf sich genommen, zunächst den Zusammenschluss aller bereits bestehenden deutsch-jüdischen Hilfszentren herbeizuführen. Die Durchführung einer solchen Gross- organisation ist schwer; aber ihre Not- wendigkeit ist erkannt und der Weg zu Immigranten als Wohltäter Der Abend von Sonntag dem 19. Februar ruft nach dem Mecca Temple in N. Y. C.: zu einem Konzert, das hervorragende Mit- glieder der jüdischen Neu-Immigration zum Besten ihrer Schicksalsgefährten bieten. Getragen wird die Veranstaltung von dem "Labor and Peoples Committee of "Ort"" (212 Fifth Avenue, N. Y.; Tel.: AShland 4-7454). Sie steht unter dem Patronat folgender Persönlichkeiten: Mrs. George Backer, Eddie Gantor, David Dubinsky, Albert Einstein, William Green, Sidney Hillman, Ira A. Hirschman, Harold L. Ickes, Stanley Isaacs, Robert H. Jackson, Mrs. Rebekka Kohut, Fiorello H. LaGuardia, Herbert H. Lehman, Thomas Mann, James M. Mead, Newbold Morris, Paul Muni, Caroline O'Day, Clifford Odets, Charles Poletti, Carleton Sprague Smith, Emst Toller, Robert F. Wagner und Max Zari tsky: Das Programm wird bestritten von. der jungen Wiener Pianistin Hilde Somer, dem lyrischen Tenor Hans J. Heinz (zuletzt an der Düsseldorfer Oper), der Koloratur- sopranistin Fritzi Bach-Jokl, dem Celliisten Jascha Bernstein vom palästinensischen Symphonieorchester Maestro Toscaminis, dem früheren Mannheimer Bass-Bariton Max Baum, der Volksgesangs-Spezialiistin Sarah Gorby und — als weiteren Reprä- sentanten der ehemaligen "Kaiserstadt" — der Mezzosopranistin Zina Alvers, dem Kammerorchester-Leiter Felix Goliner so- wie dem Pianisten und Komponisten Walter Bricht. Ueber die Durchführung der Vor- tragsfolge wacht der Musikdirektor der Station WEVD, Mr. N. Saslavsky. Im Büro des "German-Jewish Club" (15 East 40th St., N. Y. C.; Tel.: MUrray Hill 4-0192) werden Eintrittskarten für Mit- glieder und Freunde bereitgehalten. diesem Ziele muss rasch gefunden werden; es darf keine Zeit mehr verloren gehen! Auch die Frage des Umfanges einer sol- chen Arbeitsgemeinschaft wurde viel dis- kutiert: ob auf rein jüdischer Grundlage, ob nur für New York oder auch ganz USA, ob nur als- soziale "Aid" oder auch als Repräsentative; die Antwort wird früher oder später zu geben sein. Die Lage ist schwierig; die Geschichte kennt keinen Präzedenzfall; das Herein- spielen so vieler schwieriger Probleme drückt auf die Entschlusskraft zu Begrün- dung einer so umspannenden Organisation. Der Moment verlangt also nach tatkräf- tigen, entschlussbereiten und doch idealen Männern insbesondere aus den Reihen der Emigrees. Befreiend wird erst der Moment werden, wo auch die grossen amerikanischen Hilfs- organisationen die Helfer aus den Reihen der Refugees zu gemeinsamer Arbeit auf- fordern werden. Es handelt sich also nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie der Kooperation Aller. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Wie an anderer Stelle zu lesen ist, hat der "German-Jewish Club" in seiner letzten Generalversammlung beschlossen, mit allen Kräften und durch seine besten Männer sich an dieser Aufbauarbeit zu beteiligen. _ Tiefer sittlicher Ernst und Tatkraft ist diesen führenden Männern eigen. Refugees — folgt ihrem Rufe nach Sammlung! Möge dieses Beginnen segensvoll für alle werden. Dr. Paul Kl. The Problem of the Refugee Physician In den letzten zehn Tagen haben zahl- reiche Kollegen mich gebeten, gegen die schiefen und übelwollenden Ausführungen Stellung zu nehmen, die in einem kleinen durch freie Versendung weit verbreiteten ärztlichen Blatte zur Frage der Nieder- lassung ausländischer Aerzte erschienen sind. Es ist nicht schwer, nachzuweisen, dass die erwähnten Statistiken falsch oder falsch ausgewertet, dass die Schätzungen sinnlos übertrieben, dass die mitgeteilten Histörchen unkontrollierbarer Klatsch sind. Kein vernünftiger Mensch wird behaupten wollen, dass alle Einwanderer fleckenlose Engel sind, niemand bestreitet, dass Fehler und Taktlosigkeiten auf seiten der Ein- wanderer vorkommen. Wir sind ernst und eifrig an der Arbeit, Fehler zu vermeiden, aufzuklären und zu erziehen, und wir sind besonders jenen zahlreichen amerikanischen Kollegen dankbar, die uns bei dieser Auf- gabe. unterstützen und die nicht müde wer- den, kostbare Zeit, Mühe und Geld dem Wiederaufbau der in Mitteleuropa zerstör- ten Aerzte-Existenzen zu widmen. Der Zweck meiner Zeilen ist, denen zu helfen, die, aus dem Hass Mitteleuropas eben entronnen, in dem oben erwähnten Artikel die ersten Anzeichen einer neuen Welle des Uebelwollens auch in diesem Lande vermuten und deren psychische Regeneration, deren Mut und Aufbauwillen durch neue Rückschläge gefährdet erscheint. Trotz vielen Drängens habe ich gezögert, die Richtigstellung der publizierten Irr- tümer in die Hand zu nehmen. Ich hatte Recht. Eine Antwort, besser als sie einer von uns Neueinwanderern hätte geben kön- nen, ist in der soeben erschienenen Nummer 6 des offiziellen "Journal of the American Medical Association" erschienen. Sechs welt- berühmte amerikanische Aerzte haben in einem Brief an den Herausgeber des "Jour- nal" ihre Ansicht zu dem Problem des Refugee Physician in einer Weise kund- getan, die für die wahre Menschlichkeit und das unbestechliche Urteil des amerikani- schen Wissenschaftlers zeugt. Mit berech- tigter Kritik weisen sie darauf hin, dass auch in unserer Gruppe manche sind, die, "poorly trained, of low ethical standing or of an arrogant attitude", eine Eingliede- rung unmöglich machen. Aber sie betonen mit demselben Ernst und derselben Be- stimmtheit, dass die Mehrheit brauchbar, begierig nach ernster wissenschaftlicher Arbeit und willens ist, den Vereinigten Staaten und der Menschheit nach besten Kräften zu dienen. Ich möchte allen neu- eingewanderten Kollegen empfehlen, diesen Brief zu lesen, nicht nur, um ihre Ueber- zeugung zu kräftigen, dass in den Ver- einigten Staaten Menschlichkeit und Ge- rechtigkeit uns ein neues Arbeitsfeld bie- ten, sondern auch, um das Verantwortlich- keitsgefühl des Neueinwanderers gegenüber dem ihm entgegengebrachten Vertrauen zu stärken. Jeder einzelne von uns hat heute die doppelte Verpflichtung, über seine eige- nen Schritte und Handlungen zu wachen, damit wk^ uns selbst und den übrigen Neu- einwanderern nicht schaden. Ich glaube, dass wir uns selbst ehren, wenn wir die Namen der sechs amerikanischen Aerzte, die den Brief unterzeichnet haben, uns mer- ken. Es sind: David L. Edsall, M.D., Boston; John A. Hartwell, M.D., New York; Warfield T. Longcope, M.D., Baltimore; George R. Minot, M.D., Boston; Howard C. Naffziger, M.D., San Francisco; Dallas B. Phemister, M.D., Chicago. Der beste Dank, den wir ihnen zollen können, kann nur unser Bestreben sein, mit unsern besten Kräften als Aerzte und Bür- ger unser Können, unsere Loyalität und un- sere Ehrenhaftigkeit in den Dienst der ge- meinsamen Aufgaben zu stellen. Wilfred C. Hülse, M.D. Ein Appell Die Krankheit unserer Zeit ist geistig- moralischer Art und kann nur vom Indi- viduell-Menschlichen her geheilt werden: In dieser Ueberzeugung haben sich auf dem Boden des G.-J. C. eine Anzahl von ernst- gesinnten Leuten zusammengefunden. Um den ihnen gemeinsamen Einsichten und Zielen weitere Anhänger zu werben, planen sie die Gründung eines Zirkels, der "Humanistische Gruppe" heissen soll. Die- ser Name würde zweierlei ausdrücken: ein- mal, dass — neben den weltgültigen Ele- menten des Judentums — die Antike mit ihren Ausstrahlungen (wie der deutschen Klassik und den Schöpfungen des Emerson- Kreises) wesentliche Mittel für die hier erstrebte Gedanken- und Gefühlsklärung darbieten würde; sodann, dass die ganze Arbeit fest auf den ringenden und leiden- den Einzelmenschen bezogen wäre. Besondere Bildungsnachweise werden von niemandem verlangt. Unerlässlich sind je- doch: Abscheu vor parteidogmatischen Phrasen; Wille zu echter Werterkenntnis; humane Haltung gegenüber dem Mitmen- schen; wahrhafte Naturverbundenheit. Wer die Empfindung hat, dass er in die "Humanistische Gruppe" gehört, an den ergeht die Bitte, sich schriftlich mit ge- nauer Adresse bei Dr. Rudolf Brandl, 75 Wadsworth Terr., Apt. A-53, N. Y. C., zu melden. *L Ü *■¥*)< i AUFBAU 3 3rtmror-Programm des Deutsrh-Nüdischen Clubs I. Allgemeine Veranstaltungen Mittwoch, 15. Februar: Gastspiel der Emigranten-Bühne "Die Komödie". Eintritt: Mitglieder 30, Gäste 49 Cents. (Weiteres an andern Stellen des Blattes ersichtlich.) Mittwoch, 22. Februar: Vortrag: Oesterreichs Juden und die deutsche Kultur. Rednerin: Nora Lederer. (Leitung: Cluibpräsident Fred Bielefeld.) Eine Persönlichkeit von vielseitiger — an der Universität Wien und durch Privatstudien erworbener — Bildung, die sich in so- zialer Praxis und pädagogischem Wirken überzeugend bewährt hat, dazu eine Sprecherin von hohem Rang, sollte uns Frau Lederer zum Thema des Abends in gewinnender Form Wesent- liches zu sagen haben. * Mittwoch, 1. März: K (äffee) 4-K (uchen) -j-K (leinkunst) - Abend für reifere Jahrgänge. Den künstlerischen Teil wird ein Cabaretier von vielen Graden beisteuern: der Chansons-Schöpfer und Pianist Curt Bry, der in der Berliner "Katakombe" und im "Lieben Augustin" von Wien zahlreichen Verehrern der heiteren Muse angenehme Stunden bereitet hat. Eintritt: für Mitglieder-Eltern (genau so wie für ihre Spröss- linge) 20, für Herrschaften, die dem G.-J.C. noch nicht ange- hören, 30 Cents. TANZTEES: Jeden Sonntag Nachmittag um 3 Uhr vereinigen sich die tanzfreudigen Mitglieder und Freunde des G.-J. C. im Hotel Empire (63. Str. und Broadway). Der Eintritt ist für Club- angehörige auf 25, für Gäste auf 40 Cents bemessen. Unsere Mitglieder werden höflichst ersucht, ihre Mitgliedskarte vor- zuzeigen, da die Kontrolle angewiesen ist, keinerlei Ausnahme zu machen. Wo nicht anders vermerkt, Eintritt für Mitglieder frei, für Gäste 25 Cents. Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angegeben, in unserem Clubhaus, 210 West 91. Str., statt. (Community House of Temple Israel, Rabbi William F. Rosenblum.) Beginn pünktlich 9 Uhr abends. II. Sport Samstag, 18. Februar, 8.30' Uhr abends: Grosses Basketballspiel zwischen German-Jewish Club und Har- ris High School. Anschl. Tanz. Sonntag, 19. Februar, 2 Uhr nachm.: Besuch des Brooklyn Museum. Treffpunkt: Eastern Parkway und Washington Ave. (Brooklyn). Mit der IRT-Subway bis Eastern Parkway. Führung: Heinz Schoenfeld. Mittwoch, 22. Februar (Washington's Birthday), 2.30 Uhr nachm.: Besuch des Benefit-Fussballspieles auf dem Commercial Field, Brooklyn. Vorspiel 12.30 Uhr. (Siehe Anzeige.) Samstag, 25. Februar, 8.30 Uhr abends: Ping-Pong; Gesellschaf ts-Tanzspiele mit Preisen, anschl. allge- meiner Tanz. Sonntag, 26. Februar, 2 Uhr nachm.: Spaziergang zur World's Fair. Treffpunkt: Soundview Ave.- Station der IRT-Subway (Pelham Bay Park-Linie). Fahrkosten 10 Cents. Führung: M. Rosenfelder. Wo nicht anders vermerkt, beträgt der Eintrittspreis an allen Samstag-Abenden für Mitglieder 10, für Gäste 20 Cents. GYMNASTIK Unsere Gymnastik-Abende finden jeweils Dienstags von punkt 8 Uhr ab im Studio, 1697 Broadway (nahe der 54. Str.), Raum 603, statt. Kinderkurse sind in Aussicht genommen. Monatlicher Un- kostenbeitrag 80 Cents. (Nähere Auskunft wird unter Telephon- Anschluss AC 4-7410 zwischen 6 und 7 Uhr abends erteilt.) Lei- tung: Lotte Gabriel. SCHACH Die Schachgemeinschaft, die sich bis auf weiteres zweimal mo- natlich trifft, hält ihre nächste Zusammenkunft Donnerstag, den 23. Februar, 8.30 Uhr, im Hause 46 West 83. Str., Apt. 1A, ab. Unkostenbeitrag: Mitglieder 10, Gäste 25 Cents. Um Mitbringen von Schachbrettern wird höflichst gebeten. Leitung: Dr. Man- fred Weichsel. SCHWIMMEN Unsere .Schwimmabende für Damen und Herren werden jeweils Donnerstags von 8.30 Uhr ab im Hotel Paris, 97. Str. und West End Ave., abgehalten. Training für Jugendliche, Schüler und Nicht- schwimmer von 7 bis 8.30 Uhr. Eintritt 25 Cents. Leitung des Schwimmbetriebes: Doris Adler und Sportlehrer Boris Kogen. ACHTUNG, WINTERSPORTLER! Bei Skimöglichkeit: jeden Sonntag Nachmittag Treffen im Van Cortlandt Park (Endstation der IRT-Subway an der 242. Str.). FUSSBALL-INTERESSENTEN! Die Verhandlungen über die Gründung einer Fussball-Abteilung waren bei Redaktionsschluss noch nicht zu einem endgültigen Er- gebnis gediehen. KEGEL-FREUNDE! Die in Aussicht genommene Errichtung einer Kegel-Abteilung soll am 1. März erfolgen. Interessenten werden gebeten, sich um- gehend (schriftlich!) beim Leiter der Sportgruppe zu melden. LEICHTATHLETIK Der Leichtathletik-Betrieb setzt am 1. April wieder ein. (Einzel- heiten in der ersten März-Ausgabe des "Aufbaus"). Schwimm-Wettkampf-Ergebnisse Unsere sehr aktive Schwimm-Abteilung hat ihr erstes diesjähriges Leistungsschwim- am letzten Januar-Sonntag im Hotel Paris bei guter Beteiligung durchgeführt. Die mustergültige Leibung lag in den bewähr- ten Händen von Fräulein Doris Adler und Sportlehrer Kogen, die die einzelnen Wett- bewerbe in kürzester Zeit zur Abwicklung brachten. Die Ergebnisse der Wettkämpfe waren im Einzelnen: HERREN: 4 Bahnen Brust 1. Bob Haber 8 Bahnen Crawl: 1. Bob Haber Kunstspringen: 1. Boris Kogen Streckentauchen: 1. Lester Wulff DAMEN: 4 Bahnen Brust: 1. Ilse Sternberg 8 Bahnen Brust: 1. Doris Adler 4 Bahnen Rücken: 1. Trude Weichsel 4 Bahnen, Crawl: 1. Doris Adler Kunstspringen: 1. Trude Weichsel Jeder Schwimmer und jede Schwimmerin ist in unsern Reihen herzlichst willkommen und kann sich selbst von den schönen Trai- ningsgelegenheiten im Hotel Paris überzeu- gen. (Näheres ist aus dem Sportprogramm zu ersehen.) H. A. Bridge betreffend Ein Neuankömmling aus dem unterge- gangenen Oesterreich, der frühere Sport- und Gesellschafts-Redakteur Albert Leibel vom "Neuen Wiener Tagblatt", beabsich- tigt aus dem Mitglieder- und Freundes- kreise des German-Jewish Club Bridge- spieler und solche, die es werden möchten, um sich zu versammeln. Als Sieger der grössten österreichischen Bridgeturniere, Inhaber des weissen Zertifikates von Mr. and Mrs. Ely Culbertson und Verfasser einer Reihe von einschlägigen Werken (darunter des international bekannten Bu- ches "Der gesunde Menschenverstand im Bridgespiel") ist er für sein Vorhaben zweifellos bestens legimitier,t. Nach seinem P^ane würden allwöchentlich je zwei Unter- richtsabende für Nochnichtspieler bezw. Anfänger und für Fortgeschrittene auf- wärts bis zum Meisterschaftskandidaten abgehalten werden. Weiterhin schweben Herrn Leibel Bridgeabende und -turniere (event, auch in Privatfamilien) vor, bei denen er die Theorie der Wiener Schule anschaulich-humorvoll entwickeln würde. Bei ausreichender Nachfrage würde im "Aufbau" eine eigene Bridge-Rubrik einge- richtet werden, die neben Nachrichten auch Probleme brächte. Wer sich für das Projekt Leibeis inter-' essiert, wende sich ohne Verzug an die Ge- schäftsstelle unseres Clubs (15 East 40th St., N.YjC.) Fussball-Enthusiasten halten sich Washington's Birthday von 2.30 Uhr nachm. ab frei, um auf dem Commercial Field in Brooklyn dabei zu sein! (Näheres: siehe^Xnzeige) ss\ 4 AUFBAU AUFBAU' Published by the GERMAN - JEWISH CLUB, INC. 15 East 40th Street, New York, N. Y. Telephon: MU 4-0192. Advertisln* rate» on appllcetioa 5. Jahrg. New York, 15. Februar 1939 No. 3 GERMAN-JEWISH CLUB, INC. Gegründet 1924. • CLUBHAUS: 210 West 91. Strasse, New York Präsident...................FRED H. BIELEFELD 1. Vize-Präsident............FRED J. HERRMANN 2. Vize-Präsident ...Dr. NORBERT GOLDENBERG 3. Vize-Präsident...........WALTER BORN STEIN Sekretär....................OTTO ROSENFELDER Schatzmeister..............MICHAEL SCHNEIDER Zuschriften, die die Zeitung betreffen, sind an den Schriftleiter, Dr. Rudolf Brandl, 75 Wadsworth Terrace, Apt. A53, New York JCity (Washington Heights), zu senden. Redaktionsschluss für die erste März- Nummer unwiderruflich am 22. Februar. Anzeigenannahme und alle Anfragen, die dem Inseratenteil gelten, werden durch die • Geschäftsstelle, 15 East 40th St., Room 601, N. Y. C., erledigt. Der Clubvorstand gibt bekannt: Der Vorstand des "German-Jewish Club, Inc.", macht darauf aufmerksam, dass nur Personen mit Ausweis des Geschäftsführers des G.-J.C. berechtigt sind, Mitglieder für den German-Jewish Club, Inc., N. Y., zu werben und Aufnahmegebühren bezw. Mit- gliedsbeiträge zu kassieren. * Herr Wilhelm Marcus gibt bekannt, dass er täglich in der Zeit von 11 bis 12 Uhr im Büro des Clubs zu sprechen und telepho- nisch in seiner Wohnung zwischen 6 und 7 Uhr (unter der Nummer AC 2-2475) zu er- reichen ist. * Die Geschäftsstelle des G.-J. C. befindet sich im Gebäude 15 East 40th St. (unweit der Public Library), Zimmer 601, und hat den Telephonanschluss MUrray Hill 4-0192. Die Sprechzeit des Büros ist: Montags und Donnerstags vorm. von 9.30 bis 12 Uhr. Im Clublokal 210 West 91st St. wird Sprech- stunde ausschliesslich Mittwochs in der Abendzeit von 8.30 bis 9.15 Uhr abgehalten! "Bargains! Bargains!" Mit dieser magischen Formel lockt der "Congress Thrift Shop" Interessenten nach dem) Gebäude 679 Amsterdam Ave. (an der Nordost-Ecke der Kreuzung 93. Strasse), wo eine reiche Auswahl von Kleidungs- stücken, Schuhen, Beleuchtungsgegenstän- den, Radio-Apparaten und Kunstobjekten zum Verkauf steht. Der Erlös aus dem Lager fliesst Flüchtlings-Fonds zu. Hebräisch-Jiddisch-Deutsch Die Theodor Herzl Society lädt für den 27. Februar abends 8.30 Uhr in den Tem- pel "Ansehe Chesed" (Ecke 100. Strasse und Westend Avenue) zu einer Veranstal- tung von besonderem Gepräge ein: Der bekannte Schauspieler Albert Klar (Sklarz) vom "Yiddish Art Theatre" in New York wird einen Abend "Die junge palästinensische Poesie und die Bibel" ge- ben. Klar ist der erste in Palästina geborene Schauspieler, der internationale Anerken- nung gefunden hat. Er wurde 1909 in Tel- Aviv geboren und kam als Achtzehnjähriger nach Berlin, wo er bei Reinhardt, Piscator und Martin fünf Jahre lang spielte. In den letzten Jahren machte er eine erfolgreiche Tournee mit dem "Ohel" durch ganz Eu- ropa und spielte grosse Rollen wie Othello und Emperor Jones am "Theatron Ivri" in Tel-Aviv, von wo er von Maurice Schwartz nach New York engagiert wurde. Sein Vortragsabend wird in hebräischer, jiddischer und deutscher Sprache geboten. Insbesondere seine hebräischen Programm- nummern dürften starker Aufmerksamkeit begegnen, weil wohl noch kein Schauspieler in New York Bibel und moderne Poesie in hebräischer Sprache so vollendet vorgetra- gen hat. "Young Poale Zion Alliance" Die hier genannte Organisation (Sekre- tär: Akiba Skidell, 275 Seventh Avenue, N. Y. iC.; Teleph.: WAtkins 9-6527) richtet an junge jüdische Menschen aus Deutsch- land die Einladung, sich unter ihrer Leitung einer gemischt amerikanisch-deutschen Ar- beitsgemeinschaft zur Pflege des arbeiter- zionistischen Gedankens anzuschliessen. Zunächst K. Goetz, dann G. E. Lessing Heute (gemeint ist der 15. Februar) wartet das Feith'sche Emigrantentheater "Die Komödie" im' Lokal des German- Jewish Club (210 West 91. Str., ganz dicht beim Broadway) mit der New Yorker Premiere von drei Einaktern aus Kurt Goetz' heiter-besinnlicher "Menagerie" auf. (Die Preise: für Mitglieder 30, für Gäste 49 Cents.) i Am 3. und 4. März wird das gleiche Bühnenunternehmen im "Pauline Edwards Theatre" (17 Lexington Ave., Ecke 23. Str.) Gotthold Ephraim Lessings unvergäng- lichen "Nathan" aufführen. Da unter den Deutschstudierenden von vier New Yorker Colleges (City, Hunter, Brooklyn und Queens) bereits starke Nachfrage nach Eintrittskarten herrscht, wird sonstigen Interessenten nahegelegt, sich schleunigst bei Herrn Dr. Hugo Bergenthal (vom City College) zu melden. ^ WPA und "Newcomers" Wir werden darauf hingewiesen, dass im "West End Commuhity House" (100. Str. und Westend Ave., N- Y. C.)—Zimmer 32— Miss Alice Guthrie als Lehrkraft der WPA freien englischen Sprachunterricht erteilt, der in erster Reihe für Neueinwanderer in Betracht kommt. Näheres ist an der ge- nannten Stelle zu erfragen. ÄRZTEGRUPPE! A. Vorträge: Montag, 27. Februar, 9 P. M.: Dr. Charles Solomon, Clinical Professor of Medicine, Long Island College: "Therapeutics in General Medicine"; Montag, 13. März, 9 P. M.: Dr. Leopold Lichtwitz, Clinical Profes- sor, College of Physicians and Surgeons, Columbia University: "Migraine". Die Vorträge finden im Hotel Empire (63. Str. und Broadway; Tel.: COlumbus 5-7400) statt. B. Kurse: Der erste Teil (Knochen und Gelenke) des Kursus für Röntgendiagnose (Lei- tung: Dr. Eugene Kisch) beginnt am 15. Februar. Die Zahl der Teilnehmer ist bereits vollständig; eine zweite Gruppe, für die Meldungen noch ent- gegengenommen werden, wird am 15. April beginnen. Dr. Felix Boenheim beginnt ein Seminar für Störungen der inneren Sekretion. Teilnehmer können sich beim Vorsitzen- den der Aerztegruppe melden. C. Mitteilungen: Ein zentrales Komitee ist gebildet worden, das alle Arbeiten im Interesse der eingewanderten Aerzte bearbeitet. Es handelt sich um kein neues Gebilde, sondern um eine Arbeitsgemeinschaft sämtlicher bestehenden Organisationen. Ein Fragebogen für alle noch nicht end- gültig niedergelassenen Aerzte ist in Vorbereitung. Wir bitten die Kollegen, in ihrem eigenen Interesse um genaueste Ausfüllung und Rückgabe der Frage- bögen. Eine kleine Gruppe von Kollegen, die seit mehr als einem Jahre die New Yorker License besitzen und an kleinen Plätzen auf dem Lande in anderen Staaten sich niederzulassen gewillt sind, werden gebeten, sich zu melden. Eigene Geldmittel der betreffenden Kollegen sind für diesen Plan nicht unbedingt erforderlich. Wilfred C. Hülse, M.D. Briefmarken Da viele der zur Auswanderung aus Deutschland Gezwungenen darauf verfallen sind, einen Teil der ihnen verbliebenen Gelder in Briefmarken anzulegen, um so wenigstens einen gewissen Prozentsatz ihrer Habe in ihre neue Heimat hinüberzuretten, erscheint es Herrn Alwin Shoenbach (i. F. Shoenbach's Stamp Shop, 202 West 96th St., N. Y. C.) angezeigt, warnend zu betonen, dass den Emigranten drüben schon häufig Falsifikate aller erdenklichen Art aufge- schwätzt worden sind und dass auf dem amerikanischen Markte gegenwärtig für Marken weit weniger erzielt wird, als sich die Interessenten erhoffen. Sofern es sich nicht um deutsche Marken handelt, em- pfiehlt der genannte Expert, mit der Ver- äußerung, wenn möglich, bis zu einem Kon- junkturaufschwung zu warten. Eine Aus- nahme in günstigem Sinn bilden unter den deutschen Postwertzeichen die allerletzten Neuerscheinungen (Winterhilfe, Automobil- ausstellung) ; es ist also rätlich, sich Briefe aus Deutschland mit solchen Marken — und zwar in kompletten Serien — frankieren zu lassen. * Geschäftsnotiz Herr Dr. Hans Scheiberg, der früher bei S. Stern, Stiner & Co., Inc., New York, tätig war, ist am 1. Februar in die Leitung der Firma W. Heimann, International Trans- portation Service, Inc., eingetreten. An- und Verkauf in- und Verbilligte Geschenk- und ausländischer Wertpapiere Unterstützungsüberweisungen HERBERT E. STERN CO. 101 Cedar Street Tel.: REctor 2-1360 New York City AUFBAU 5 Editorial S. BLEICHRÖDER NEW YORK INCORPORATED Anlageberatung — Vermögensverwaltungen Ausländische und amerikanische Wertpapiere Banknoten 25 Broad Street, New York Telephon: HAnover 2-4888 Die Zukunft der Juden In diesen Tagen wird in London abermals über eine der wichtigsten Lebensfragen der Juden verhandelt. Es hat kaum eine merk- würdigere "Einigungskonferenz" gegeben, bei der es nicht einmal möglich ist, die feindlichen Parteien in demselben Saal zu vereinigen. Die Position der Juden in die- diesem Moment ist zweifellos nicht beson- ders stark, denn die Engländer müssen ja für den kommenden Krieg ihren Rücken gegen eine feindliche Stellungnahme der Araber sichern. Und darüber hinaus ist in den letzten Monaten bei den meisten Men- schen jenes gefährliche und drohende Axiom zur Gewissheit geworden, dass der Friede Europas, dass der Friede der Welt nicht ohne einen neuen zerstörenden Waffengang wiederhergestellt werden kann und dass alle Konferenz - Entscheidungen im Augenblick nur kurzlebig sein können. Die Diktaturen versuchen den Waffengang schnell zu er- zwingen, da sie sich offenbar auf dem Gip- fel, am Endpunkt des für sie Erreichba- ren fühlen. Die Demokratieen suchen diese gewaltsame Entscheidung hinauszuziehen, teils aus der ihnen definitionsmässig inne- wohnenden Abneigung gegen gewaltsame Entscheidungen, teils aus der Hoffnung her- aus, dass die Zeit für sie ist und sie den Gegner überspielen können. Prophezeien ist eine schwierige und undankbare Kunst. Eine kleine Summe von Tatsachen, wie sie sich uns als Juden darstellen, scheint aber doch selbst in dem Chaos dieser Tage mit einiger Klarheit sich herauszuschälen. Die erste ist die Erkenntnis, dass in all diesen Verwicklungen das Schicksal von tausenden von jüdischen Einzelindividuen bedroht ist, dass aber das Judentum als Weltanschauung, Glaubensgemeinschaft und traditionelles Band durch die Kämpfe und Bedrohungen eher gefestigt als gefährdet wird. In dieser Beziehung hat sich der vom Nationalsozialismus herausgebildete Anti- semitismus, der auf eine Vernichtung des Judentums abzielt, schon heute als völliger Fehlschlag erwiesen, sowohl was Ziel als was die Mittel betrifft. Ein besonders tö- richter und fanatischer Mensch, Alfred Ro- senberg, der durch schwülstige Phrasen und brutale Drohungen in seinen Büchern und Reden seine Unwissenheit in allen Fragen der Geschichte und der Kultur zu bemän- teln versucht, hat in diesen Tagen von sich reden gemacht. Er hat als Lösung der Judenfrage die weitere Ausplünderung und schliessliche Kasernierung der geschände- ten und beraubten Individuen auf einer ein- samen Insel unter Polizeiaufsicht empfoh- len. Psychologisch ist dieser Vorschlag nur zu leicht verständlich: es liegt in der Na- tur des Verbrechers, dass er nach gesche- hener Tat daran interessiert sein muss, sein Opfer endgültig zu vernichten, um sich im Genuss des Raubes zu sichern. Auf der an- deren Seite beweist die Gestalt dieses Al- fred Rosenberg in ihrer karrikaturenhaften Verzerrung einen zweiten Tatbestand, der Licht auf den Ausweg der heutigen politi- schen Lage werfen kann. Der extreme Na- tionalismus, der unbeschwert von Moral nur die Interessen seines eigenen engen Zirkels im Auge hat und sie mit brutalster Gewalt durchzusetzen versucht, macht ein Zusam- menleben der Völker in Frieden und wech- selseitigem Güter- und Geistesaustausch zur Unmöglichkeit. Die Konzeption, dass man selbst höheren Wert als der Nachbar habe, muss zum Versuch der Ausraubung und Versklavung und schliesslichen Kaser- nierung des Schwächeren durch den Stär- weren führen. Nicht aus freiem Willen, son- dern unter dem Zwang der Tatsachen wer- den die Demokratieen zum Hort der mensch- lichen Kultur, sind die Juden zu ihrem Aus- senposten geworden. Die grösste, die ein- zige Gefahr für uns liegt darin, dass ein kleiner Kreis von Juden angstvoll von der gemeinsamen Sache desertiert, die Idee des fanatischen Nationalismus auch für sich in Anspruch nimmt und Gleiches mit Gleichem zu vergelten sucht. Der Augenblick macht es notwendig, einen Trennungsstrich gegen- über solchen Menschen zu ziehen. Niemals und unter keinen Umständen, in keinem Lande und unter keinem Gesetz kann es uns erlaubt sein, den Boden des Rechts zu verlassen und Lebensrechte unserer Nach- barn zu bestreiten. Nur dann wird uns nie- mand das Recht auf die Selbstverteidigung unserer eigenen elemenstarsten Menschen- rechte bestreiten können. Die Konsequen- zen einer solchen Einsicht für die Londoner Konferenz sind offensichtlich. Niemand, der guten Willens ist, kann die grossen Lei- stungen der Juden für den kulturellen Aus- bau Palästinas übersehen. Solche Leistung schafft Rechtsansprüche. Die englische Re- gierung mag im Augenblick geneigt sein, vor der Gewalt zurückzuweichen, wie sie es in den letzten Monaten zum Schaden des Friedens des öfteren getan hat. Als wäh- rend der Versailler Friedenskonferenz Wood- dow Wilson immer und immer wieder be- tont hat, idass nur das Recht einen dauern- den Frieden schaffen könne, hat ihn die Mehrheit aller Völker als Utopisten ver- lacht und gegen seinen Rat gehandelt. Die heutige Weltsituation ist der stärkste Be- weis für die Richtigkeit seiner Forderun- gen. Wir büssen für die Sünden unserer Väter, aber wir sollten wenigstens alles, was in unseren Kräften steht, tun, um un- sere Kinder vor gleichem Unheil zu be- wahren. E. G. O. • Zum Problem der Auswanderung Der unter diesem Titel in der "Aufbau"- Nummer vom 1. d. M. veröffentlichten Uebersicht müssen wir die Feststellung fol- gen lassen, dass es laut einer vom 28. Ja- nuar datierten Mitteilung des "Comite de Protection a los Immigrantes Israelitas" in Lima bereits seit Monaten unmöglich ist, bei der peruanischen Regierung Einreise- genehmigungen zu erwirken. Aus der Club-Chronik Wir greifen diesmal mit unsern Be- richten eine grössere Kalenderspanne zurück, weil in der Nummer vom 1. Februar nur für ein einziges Referat Raum vorhanden war. D. Red. Im Rahmen eines internen Abends "Unter uns" wurde am 4. Januar der Vor- stand für das neue Geschäftsjahr von Dr. Siegfried Lasch mit schnurrigen Bemer- kungen dem Publikum vorgestellt. Second Term-Präsident Fred Bielefeld richtete an die Versammelten die Mahnung, überall unter den deutsch-jüdischen Einwanderern die Doppelnotwendigkeit des Zusammen- schlusses und entschiedener Energieentfal- tung zu betonen. Unterhaltung charmante- ster Art boten lila Roden aus der seligen Wiener Reinhardt-Schule und ihr Lands- mann Jimmy Berg. Die in Text und Musik fein pointierten Chansons J. B.s, der für sein Teil den Klavierpart betreute, wurden von Fräulein Roden mit treffsicherer Er- fassung aller Elemente: des Parodistischen, des Scherzenden und der verhaltenen Emp- findung, zu Gehör gebracht und mimisch verdeutlicht. * Jakob Knoller gab uns am 11. Januar einen Lichtbildervortrag über das jüdische Palästina. Seine Schilderungen verrieten den Mann, der sich zu künstlerischem Schauen erzogen hat. Bedauerlicherweise wurden manche Einzelheiten zu breit aus- gesponnen, sodass ein Teil des Gesamt- stoffes den Besuchern schliesslich vorent- halten blieb. Drei Kräfte trugen den musikalisch-litte- rarischen Abend vom 25. Januar. Staats- kapellmeister a. D. Karl Kritz als zuverläs- sigen Begleiter zur Seite, brachte Frau Eidith Buxbaum Arien von Wagner und Puccini sowie eine Gruppe der besterprobten Lieder von Richard Strauss zu Gehör. Die Theodor Herzl Society trifft sich jeden 2. u. 4. Montag in den Räumen der Gemeinde Ansehe Chesed, 100. Str. u. Westend Ave. GLOBE SHIPPING CO. INC. 11 BROADWAY, N. Y. Tel.: DIgby 4-7292 Zollmakler und internationale Spediteure Spezialität: Behandlung von Umzugsgütern aller Art von u. nach allen Teilen der Welt Vertreter erstklassiger ausländ. Speditionsfirmen 6 AUFBAU LIFTVANS Hauslieferung - Zollabfertigung S. Stern, Stiner & Co., Inc. 44 Whitehall Street — BOwling Green 9-3260 Leider liess die akustische Ungunst des Raumes von den stimmlichen Qualitäten der Künstlerin lediglich die schön ausschwin- gende Höhe einigermassen zur Geltung kommen. Hilde Marx wiederum hatte bei ihren Rezitationen gegen eine üble Erkäl- tung anzukämpfen. Sie triumphierte aber schliesslich und schlug so die Hörenden abermals in den Bann ihrer Schöpfungen, die von der Tiefendimension des Lebens künden (und über das Los der aus der Heimat Hinausgepeitschten viel, viel er- schütternder aussagen, als alle uns bekannt- gewordenen Artikel und Protesterklärungen zusammen). Dass Frau Marx, dem Freunde Arthur Silbergleit den Boden New Yorks zu ebnen, auch zwei von dessen Gedichten in ihr Programm eingliederte, ehrte sie — wie es dem Publikum ein rühmendes Zeug- nis ausstellte, dass es beim zweiten ("Chri- stus weint") noch herzlicher mitging als beim ersten ("König David singt") . . . Trotz des allgemein üblichen Rufens nach spezifisch jüdischen Stoffen vereinigte sich am 1. Februar nur ein schwaches Audi- torium, um den jungen Rabbiner Dr. Harry S. May über den Sinn jüdischer Wanderung reden zu hören. (Der Clubpräsident nagelte den Widerspruch richtig fest.) Unter Ab- weisung anderer Deutungsversuche gelangte der Gast des Abends zu dem Ergebnis, dass nur eine individuelle Läuterung, die der Gemeinschaft wahre religiös-ethische Sub- stanz zuführe, das stets wiederkehrende Wandernmüssen jüdischer Menschen über die Stufe der brutalen Tatsächlichkeit emporhebe, in die Höhenschicht eines grossen, sinnhaltigen Schicksals. Die Aussprache betonte verschiedentlich die ernsten Realitäten, denen die jüdische Neueinwanderung in Nordamerika begegne. Lange, temperamentvoll und gründlich erörterte man in der ausserordentlichen Generalversammlung vom 8. Februar den Plan, nach dem der G.-J. C. "nucleus" eines weit umfassenderen Gebildes werden soll. Das Für und das Wider wurden mit Frei- mut dargelegt; neben kühner Pionierstim- mung meldete sich Behutsamkeit, die auf Sicherungen gegen eine Preisgabe ur- sprünglicher Clubwerte bestand. Das Re- sultat des Gedankenaustauschs war ein Be- schluss, der den Vorstand zu Verhandlungen über die Schaffung eines Grossverbandes ermächtigte, ihn jedoch gleichzeitig ver- pflichtete, sich vor einer positiven Bindung irgendwelcher Art erst der ausdrücklichen Zustimmung des Plenums zu versichern. Leser des "Aufbau"! Unterstützen Sie unsere Inserenten! Beziehen Sie sich bitte stets auf den "Aufbau"! Scuf 9t in fstufiuJt Prepared and conducted by I. GILLIS and M. RAILEANU Fill in the correct word: 1. Let's go . . . . the movies. 2. Let's . . . . a walk. 3. I must .... the alarm for six o'clock. 4. Does your watch .... good time? 5. The subway .... good time. 6. The express train .... the local stations. 7. The George Washington Bridge .... the Hudson River. 8. I shall do this .... soon as possible. Correct the following sentences: 1. I wrote to my mother yesterday a letter. 2. Do you enjoy to read good books? 3. You didn't see so tall buildings in Europe. 4. She likes to listen the radio. 5. They embraced each another. 6. Some people likes spinach. They say it is healthy. 7. I do not believe that your book is differ- ent than mine. 8. It is not agreeable to r<;ad the newspaper, because all news are uad. Use the following expressions in complete sentences: 1. to go window Shopping 2. beside the point 3. a nodding acquaintance 4. a fair weather friend 5. to go Dutch treat 6. a rush call 7. by sight 8. to have a sweet tooth ANSWERS TO APPEAR IN NEXTISSUE ! % >; % Wer zu Unterstützungs- oder Geschenkzwecken Geld nach Deutschland sendet, verwende ausschliesslich % <51 °o ^ <5 <5. > % HAAVARAMARK (Jüdische Auswanderermark) Sie helfen doppelt: \ 1) Der Empfänger erhält fast den zweifachen Be- trag. Auszahlung in freier Reichsmark, sicher, schnell, durch deutsche Banken. Keine Ge- nehmigung der Reichsbank, kein Bedürftig- keitsnachweis erforderlich. 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AUFßA U 7 Unsere Aufgabe Die von Reinhold Herz im "Aufbau" ge- forderte Organisierung aller deutschen Ju- den Amerikas lässt einige Warnungen an- gebracht erscheinen; dabei sei der Leser der Tatsache eingedenk, dass die ehrlich- sten Warnungen von Freunden und Gesin- nungsgenossen, nicht von gegnerischen Miesmachern und "Kritikastern" zu kom- men pflegen. Eine Bemerkung zuvor: seine Forderung liegt in der Luft und vielleicht wird man- cher meinen, dass ich Einwendungen nur erhebe, weil ich enttäuscht war, dass er mit seinem Plan einer Veröffentlichung von mir zuvorgekommen ist: "Gute Idee, wär' sie von mir . . ." sagt der König in Nestroys "Judith und Holofernes." Die Ziele, die der "Federation" gesetzt werden, sind zu wichtig, als dass man sie für unnötig halten könnte. Besonders die praktische, aber unendlich wichtige Auf- gabe, Affidavits und Arbeitsplätze zu si- chern, kann niemand so ernsthaft betreiben wie wir. Wir wissen, wie dringlich und un- aufschiebbar es ist, unsere Brüder und Freunde raschestens zur Auswanderung zu bringen, wir empfinden, dass jeder arbeits- lose Einwanderer Misstimmung erregt, und wir müssen vor allem den Gefahrenherd, der in der Anhäufung in den Küstenzentren liegt, ausrotten — gerade wir, weil wir hell- sichtiger geworden sind durch bittere Er- fahrung. Dass zentrale Bewältigung dieser unüberschätzbar wesentlichen Aufgaben er- folgversprechender und wirtschaftlicher sein kann als vereinzeltes Bemühen, ist klar. Problematisch wird die Sache schon mit den "höheren" Aufgaben. Herz beansprucht uns als Sendboten deutsch-jüdischen Gei- stes, als Bewahrer des Schrifttums deut- scher und jüdischer Autoren, als Erben von "Heinrich Heine und Jakob Wassermann, Franz Werfel und Richard Beer-Hofmann, Hermann Cohen und Leo Baeck, Franz Ro- senzweig und Martin Buber." Mit tiefster Skepsis und Betrübnis fragen wir uns: Für wieviele unter unseren deutsch-jüdischen Schicksalsgenossen in diesem Land sind sie Realitäten, wirklich Grössen, die ihr Leben erfüllen und bestimmen ? Es ist — das sol- len wir "wurzellose Intellektuelle" nie ver- gessen — nur eine hauchdünne Oberschicht, die jüdisches Geistesgut aufgriff und be- wahrt hat. Wir wollen uns nichts vorgau- keln und wir wollen uns zur Aufrichtigkeit uns selbst gegenüber bekennen, auch wenn sie beschämend und entmutigend ist: Nach sechs Jahren jüdischer "Erneuerung" im Dritten Reich ist der durchschnittliche Aus- wanderer heilfroh, mit dem Staub Deutsch- lands auch alle jüdische Bindung von sich zu schütteln. Möglichst rasch und gründ- lich alles zu vergessen, was mit unserem deutschen Schicksal verbunden war, den bö- sen Traum zur Gänze loszuwerden, das ist die beklagenswerte Parole. Wieder-Mensch- werden heisst (so meinen sie) Wieder-Ent- Juden. Zeit und Raum fehlt hier, diesen Irrwahn zu widerlegen. Was schreibge- wandte Leitartikler und beredte Prediger im Reich nicht vermochten, werden wir es hier, wo der äussere Druck fehlt, vermögen ? "I doubt it." Mit der (wie gesagt: wünschenswerten) Verwirklichung des Herz'schen Vorschlags ist eine Gefahr verbunden, die wir klar her- ausstellen wollen. Es ist nicht einfach, be- sonders für Aeltere nicht, sich im neuen Land einzugewöhnen und es zur neuen Hei- mat zu machen. Wir müssen aber wirklich alles daran setzen, loyale Amerikaner zu werden und innere wie äussere Vorbehalte aufzugeben. Ich fürchte, dass noch nicht ausreichend erkannt wurde, dass dies nicht Von HANS LAMM (Kansas City, Mo.) bloss eine Frage der Opportunität oder des besseren Fortkommens ist — es ist eine für Sein oder Nichtsein, für Leben oder Tod entscheidende. Wenn wir uns nicht rei- bungslos einzugliedern vermögen (besser als die ostjüdische Einwanderungswelle!), dann werden wir unsere Zukunft gefähr- den, die jüdische Stellung im Land unter- graben und vielleicht zerstören und weitere Einwanderung vereiteln! Ein landsmann- schaftlicher Zusammenschluss könnte unter Umständen vielleicht diesen gesunden Amerikanisierungsprozess (der weder An- biederung noch Aufgabe irgendwelcher deutscher oder jüdischer Eigenwerte bedeu- tet) fördern: höchstwahrscheinlich wird er aber in entgegengesetzter Richtung wirken. Er wird ein Ausruhplatz für die Trägen sein, die den Versuch des Ilmlernens nicht unternehmen, und sie werden sich darin zu wohl fühlen, um sich unausgesetzt gezwun- gen zu sehen, zu lernen und sich zu bemü- hen. Und wir wollen unser Deutsch zu keinem zweiten Jiddisch machen, wir wol- len nicht aus falscher Treue (die in der Tat nichts als echte Lässigkeit ist) zurückblei- ben, bemitleidenswerte Ruinen statt neuer Bausteine. . . . Und eine letzte entscheidende Gefahr sei gezeichnet: Jede Organisierung frisst un- geahnte Kräfte, menschliche, geistige und finanzielle. An Vereinsmeierei steht unser Volk dem deutschen nicht nach. Hier, in der 20,000 Seelen zählenden Gemeinde, in der ich gastliche Aufnahme fand, existieren 75 (in Worten: fünfundsiebzig) jüdische Vereine und Clubs, Congregationen und Grüppchen. Selbst wenn wir annehmen, dass sie nicht gerade gegeneinander arbeiten, zusammen tun sie es sicher nicht, und so wird jede ge- sammelte Aktion durch Zersplitterung ver- eitelt. Und keine Zeit (Wer weiss das bes- ser als wir?) fordert jüdische Einheit der Tat für Hilfe und Aufbau in der Welt so wie die unserige. Sollen wir den Mut ha- ben, die 76. Organisation zu bilden? Un- sere Zeit ist zu schwer und zu aufgaben- reich, als dass mehr oder minder nützliche Kaffeeklatschs und Kegelrunden (beides an sich wohltätige Institutionen) zu breit wer- den dürfen. "Hammer oder Amboss sein"— in der Politik liegt unser Schicksal, und eine Konzentration in "landsmannschaft- lichem Zusammensein" lässt bedenklich die notwendige Härte der zum "Hammer" not- wendigen Gesinnung und Kraft vermissen. Es wird unserer Generation (wenn sie ver- antwortungsvoll die eigene Zukunft und die ihrer Kinder bauen will) nicht vergönnt sein, jene Müsse zu geniessen, die man ihr an sich nach den nervenzermalmenden Er- lebnissen von Krieg, Nachkrieg und Drit- tem Reich gern vergönnen möchte. . Wir wollen uns nicht verzetteln, sondern sammeln. Wir haben den Ernst unserer Zeit so unmittelbar erlebt, wie wenige an- dere. Wir wollen nicht in Geselligkeit, son- dern in Ernst und Verantwortungsbewusst- sein ein Vorbild sein. Wir haben erfahren, dass sich die Judennot nicht von selbst und nicht durch Wunder lindern wird, sondern dass wir selbst die Judenfrage gestalten und lösen müssen. Wir sehen (wenn wir nicht so blind und egoistisch sind, wie es leider der Durchschnittseinwanderer ist), dass es verhängnisvoll ist, wie die Juden der Welt und besonders dieses Landes "un- erwacht", sorglos und untätig sich treiben lassen — einer Verschärfung der Juden- frage entgegen, wie wir fürchten! Wir wol- len nicht verschränkten Armes die Entwick- lung wieder dem Unheil zurollen lassen: wenn nicht wir die Augen öffnen und zur Vernunft, zur Berufs-Umschichtung und zur jüdischen Planung, mahnen: wer könnte es sonst? Das ist die einzige "praeceptor"-Rolle die uns das Schicksal aufgibt; Sendboten deutschen und deutsch - jüdischen Geistes mögen wir in ruhigeren Zukunftstagen zu sein versuchen, Tagen, die herbeizuführen unser Ziel ist, gerade eben durch diese Ar- beit der Aufklärung und der Politik in un- serem neuen Wirkungskreis. Man wird uns vielleicht eines Mangels innerer Logik zeihen, weil wir bezweifeln, dass die grosse Masse unserer Emigranten Erben und Apostel deutsch-jüdischen Gutes sein können, aber andererseits fordern, dass sie politisch wirken und über Wesen und Wirkung der Judenfrage den noch schlafen- den amerikanischen Brüdern die Augen öff- nen. Zur Berichtigung dieses Irrtums nur zweierlei: erstens ist (leider) unsere vor- dringlichste Aufgabe in dieser herzzerreis- senden Stunde die Politik und nicht die Kultur unseres Volkes; zum zweiten haben wir alle die Judenfrage so bitter und un- mittelbar nah erfahren (wenn z. B. einem der Laden zertrümmert, die Synagoge verbrannt oder noch Schlimmeres angetan wurde), dass zu hoffen ist, dass wenigstens dieses Furchtbare unauswischbare Lehre geworden ist, nicht nur Alpdruck, sondern Aufruf zu erneuerter jüdischer Politik. Wir fassen zusammen: Die "Federation" ist gut und notwendig und soll geschaffen werden. Aber noch vor ihrer Geburtsstunde sollen wir ihre Gefahr erkennen. Es ist der natürliche Ausdehnungswille jeder Organi- sation, der Egoismus jedes Büros und Funk- tionärs, zu einem aufgeblasenen Popanz zu werden, dessen Format in keinem gerecht- THALIA THEATRE Broadway und 95th St. — ACa. 2-3370 bringt die besten europäischen und amerikanischen Filme. Februar 16—22 Tolstoy's "Kreutzersonate" (in French) Februar 23—29 "Spanish Earth" und "3 on a Weekend" 250 until 6 p.m. 40^ after 6 p.m. 55,h STREET PLAYHOUSE 154 West 55th St., an der 7. Avenue COl. 5-0425 Now Playing! First Music Film Festival Die besten musikalischen Filme der letzten fünf Jahre. 25»^ until 6 p.m. weekdays 40^ after 6 p.m. Ö AUFBAU fertigten Verhältnis zur inneren Bedeutung und echten Wichtigkeit steht. Ein (nicht allzu wichtiger) Zweck-Verband soll die "Federation" werden. Unsere echten, un- gleich wichtigeren Aufgaben sind die der Eingliederung und der jüdisch- und all- gemein-politischen Aufgeschlossenheit und Tätigkeit. "In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister"— wenn die "Federation" sich von Anfang streng auf ihre (nicht kleinen) Sonderaufgaben beschränkt und sie ideal erfüllt, ohne zu viel Zeit und Kraft und Menschenmaterial grösseren Aufgaben zu entziehen, dann ist sie erfreulich und unser aller Hilfe sicher. Wenn sie zu dünkel- hafter Abkapselung, zu Zeitvertrödelung und G'schaftelhuberei, zu Verdeckung und Bagatellisierung unserer echten Sendung führt: dann wollen wir ihr schon heute in Offenheit und Freundschaft Kampf aufs äusserste ansagen. Unsere Hoffnung ist, dass die Menschen, die sich der jungen "Federation" annehmen, so klar wie wir die Gefahren sehen und auch die echten Aufgaben. Dann gehören ihnen unsere besten Wünsche und volle Unterstützung: "Massel-tow" and good luck! * Erwiderung: Lieber Hans Lamm — den Worten, die Sie der "Federation of German Jews in America" mit auf den Weg geben, ist zu wünschen, dass sie so verstanden werden, wie sie gemeint sind: als Warnungen eines Freundes vor Abwegen und Verzerrungen unserer Idee in ihrer Verwirklichung. Mit Recht warnen Sie davor, den Trägen einen Ausruheplatz und den Vereinsmeiern ein Tummelfeld zu geben. Recht so! Aber an uns, lieber Hans Lamm, liegt es, das zu ver- hindern! Kein Zweifel: die Lässigen und die Vereinsmeier werden sich einstellen, um das Schifflein nach ihrem Kurs zu lenken. Wenn dann unter uns nicht mehr genug Ein- sichtige und Verantwortungsvolle sind, um das zu verhindern, dann—haben wir's nicht anders verdient. Sind aber noch genug von jenen unter uns, dann — braucht uns nicht bange zu sein. So weit, lieber Hans Lamm, sind wir mit einander einig und werden hoffentlich von dem Leser auch so verstan- den werden. Aber einem entscheidenden Punkt Ihrer Aeusserungen kann ich nicht zustimmen: der Aschenbrödel-Rolle, die Sie der Kulturarbeit zuweisen. Zunächst: ich anerkenne Ihren Zweifel, ob die Masse un- serer Menschen Erbe deutsch-jüdischen Gei- stes_ sein kann. Ich selbst habe in meinem Artikel schon auf jene Bezug genommen, die alles, was sie mitbrachten, von sich ab- schütteln möchten. Zu glauben, dass sich dieses Vergessenwollen nur auf den Geist und nicht auch auf unser deutsch-jüdisches Schicksal bezieht, ist eine Illusion. Aber selbst wenn es so wäre, ginge es nicht an, jene Haltung in puncto deutsch-jüdische Kultur (und schliesslich Kultur überhaupt, soweit sie nicht zur Eingliederung nötig ist) unter Hinweis auf den Primat einer jüdischen Politik noch zu sanktionieren. Wer mitten in dem Existenzkampf steht, von dem nur wenige von uns verschont ge- blieben sind, wird nicht in den Verdacht weltfremder Schulmeistere! geraten, wenn er meint, dass die Erschwerung unserer Le- bensumstände nur von dem bewältigt wer- den kann, der ihr eine im gleichen Mass angereicherte, bewusst ausgebildete innere Substanz entgegenstellt. Das eben, was man seit Goethe "Bildung" zu nennen pflegt und dessen deutsch-jüdischer Sektor uns am natürlichsten zugänglich ist, ohne dann sei- nen Gültigkeitswert zu verlieren, wenn wir in den angelsächsischen Sektor hineinge- wachsen sind. Würden wir davon absehen, bis zu "ruhigeren Zukunftstagen", so wäre es zu spät. Und nicht nur, weil jene "Bil- dung" keine Heringsware ist, die sich ein- pökeln lässt, bis die wieder gesicherten En- kel sich erneut den Luxus leisten können, ihr Leben geruhsam mit ihr zu dekorieren. Es geht vor allem auch deshalb nicht an, Kultur auf ruhigere Zukunftstage zu ver- tagen, weil jene Bildung ihren Sinn nicht in der Wissensanhäufung erfüllt, sondern in der Festigung des Charakters, zu der der Mensch ohne das Wissen darum, in welchen geschichtlichen, geistigen und gesellschaft- lichen Zusammenhängen er steht, aller- dings in der Regel nicht vordringt. Und wann wäre Charakterbildung nötiger, als in Zeiten erschwerten Daseinskampfes mit all den Versuchungen, vor die er schwache, ungebildete Charaktere stellt? Zu glauben, dass unsere politische Aufgabe heute sozu- sagen mit Fug und Recht die Kulturauf- gabe vertage, hiesse der Tendenz allgemei- ner Barbarisierung Vorschub leisten. Ich möchte mit dieser Entgegnung Ihre berechtigte Betonung unserer politischen Aufgabe nicht bagatellisieren^ ich will nur vor dem Umgekehrten warnen: aus der Er- kenntnis unserer politischen Aufgabe her- aus unsere geistige zu bagatellisieren. Ihr Reinhold Herz Faschismus und Judenfrage Besteht zwischen dem Faschismus und der Judenfrage ein ursächlicher Zusammen- hang? Vor einigen Jahren noch wurde die- ser Zusammenhang in vielen jüdischen Kreisen auf's heftigste bestritten. Es gab sogar zionistische Führer, die in Mussolini einen Gönner erblickten, es haben andere zionistische Führer wieder des öfteren ver- sucht, darauf hinzuweisen, dass der Natio- nalsozialismus nur die Assimilation der Juden bekämpfe, den nationalen Bestrebun- gen der Juden aber, wenn nicht fördernd, so zumindest nicht ablehnend gegenüber- stehe. Es ist noch in allgemeiner Erinnerung, dass der Führer der Revisionisten, Wladimir Jabotinsky, des öfteren Wallfahrten nach Rom unternahm und offen von der Förde- rung seiner Ziele durch Mussolini sprach. Es wurde von dieser und anderer jüdischer Seite darauf hingewiesen, dass Mussolini, und der italienische Faschismus überhaupt, dem Antisemitismus ablehnend gegenüber- stehe. Man nahm diese Ablehnung gerne als Prototyp hin, um zu beweisen, dass Faschismus nicht notwendig Antisemitismus einschlösse. Diese Beweismöglichkeit ist heute nicht mehr vorhanden. Das italienische Juden- tum — wenn auch an Zahl und Umfang geringer als das deutsche — durchlebt heute die gleiche Tragödie, wie sie die Juden unter Hitler durchleben. Auch die italienischen Juden, die sich in Sicherheit wähnten, gegen jeden Sturm gefeit, stehen heute vor der Frage: wohin morgen? Trotzdem kann man leider nicht behaup- ten, dass alle Kreise und alle Schichten der Juden in allen Ländern daraus die notwen- digen Konsequenzen gezogen hätten; dass sich allgemein die Erkenntnis durchgesetzt habe, dass dem Faschismus der Antisemitis- mus notwendig folge, dass er sein Zwillings- bruder, ja noch mehr: dass sie beide zwei Flächen ein und derselben Münze darstell- ten. Noch geben sich viele der Illusion hin, dass hier Zufälle eine Rolle spielten, dass die Judenfrage nicht von dem herrschenden politischen System abhänge. Gewiss, es muss hier zugegeben werden, dass auch von anderer Seite insofern Irr- tümer begangen worden sind, als man Fa- schismus und Reaktion schlechthin identifi- zierte und verwechselte. Greifen wir nur zwei historische Beispiele heraus: Vor dem Kriege gab es in Europa zwei Länder, in denen die Juden nicht die volle bürgerliche Gleichberechtigung besassen: das zaristische Russland und Rumänien. In diesen beiden Ländern herrschten noch halbfeudale Zu- stände. Juden als Einzelne vermochten durch Geld, durch Protektion aller Art bis an die höchsten Stufen der Leiter hinauf- zuklettern. In Russland konnten Juden Adelstitel erhalten, vermochten sie am Hof und in Regierungsstellen grossen Einfluss zu gewinnen. Den Juden aber als einer Gemeinschaft ging es sehr schlecht. Sie waren Erniedrigungen und Verfolgungen ausgesetzt. Für sie gab es Grenzrayone, Gebiete, die sie nicht betreten durften, und Pogrome waren auf der Tagesordnung. Aehnlich war die Lage in Rumänien. Zusammenfassend ergab sich folgendes Bild: Während die weniger besitzenden und die armen Juden Verfolgungen ausgesetzt waren, gab es für die reichen Juden gar keine Beschränkungen. Indem man Faschis- mus und Reaktion schlechthin identifizierte, glaubte man, dass auch der Faschismus not- wendigerweise solche Unterschiede machen werde. Dieser Illusion gaben sich vor Hit- lers Kommen zur Macht viele reiche Juden in Deutschland hin. Dieser Illusion sind heute noch viele Juden in den Ländern, in denen der Faschismus noch nicht Wurzel gefasst hat, ergeben. Sie denken: Was kann uns schon geschehen! Wir haben die Mittel, wir haben die Möglichkeit, als Besitzende der drohenden Gefahr zu entrinnen. Dass diese Theorie falsch ist, dass sie sich aus einer unrichtigen Einschätzung des Faschismus ergibt, beweisen die Ereignisse in Deutschland und in allen andern faschi- stischen Ländern. Wir wollen uns mit jedem dieser Länder in den nächsten "Aufbau"- Nummern mit je einem kurzen Artikel be- fassen. S. F. * Antikaschistische Arbeitsgemeinschaft Auf Donnerstag den 16 d. M. ist ge- meinsamer Besuch der WPA-Aufführung von "Big Blow" angesetzt. Karten sind im G.-J. C.-Büro (15 East 40th St., N. Y. C.) zu haben. ADVERTISE IN THE "AUFBAU" The "Aufbau" is the oldest and leading German-Jewish Publication, with the largest circulation. Two issues monthly. Advertisements for the next issue accepted until February 24. An Alle (sofern sie die vorliegende "Aufbau"-Nummer vor dem Abend des 15. Februar erhalten) : "CIT - /- " . Premieren-Gastspiel der ^yXotnoclie im Germein-Jewish Club! Eintritt: für Mitglieder bloss 30, für Gäste nur 49 Cents. AUFBAU 9 Stimmen aus dem Leserkreise Ein Neueinwanderer, der mit seiner Familie nach einer etwa 15,000 Ein- wohner zählenden Stadt des Staates Wisconsin gewiesen wurde, berichtet über seine ersten Eindrücke und Er- lebnisse : . . Nach angenehmer Fahrt kamen wir hier an und wurden von einigen Herrn der Gemeinde herzlich begrüsst. Wir mussten in ein Auto steigen, das Herr Miller, ein 75jähriger, wie 60 aussehender, Herr selbst sicher fuhr. Er sagte: "So, jetzt werde ich Ihnen Ihre Wohnung zeigen!" (Alle sprechen deutsch, wenn auch natürlich mehr englisch.) In drei Minuten wurden wir vor einem netten Hause an der Hauptstrasse ausge- laden. "Step in, please" hiess es. Eine Treppe hoch war unsere Wohnung. Einige Damen waren dort zu unserer Begrüssung und dann ging's los. "Here is the kitchen, there is the living-room, there is the dining- room, this is the bedroom." Und da fehlte nichts in den schön hergerichteten Räumen! Alles neu und hochmodern, auch im Bath- room. Alle Schubladen voll Wäsche, Decken für Tische, Wachstuch etc. In der Küche der allermodernste neue Gasofen. Der Kü- chenschrank voll mit Glas und Porzellan, Bestecken in Silber, alles was Ihr Euch denken könnt, und vollgepfropft mit Lebens- mitteln. In den Ecken grosse Tüten mit Kartoffeln, Obst, Aepfeln, Orangen, Kon- serven in Büchsen, was man sich nur den- ken kann. Im Schlafzimmer (hochmodern mit Steppdecken und allem Comfort!) Gar- dinen sehr geschmackvoll an allen Fenstern. Im Badezimmer Badetücher, Seife und alle Zubehöre. In allen Zimmern Teppiche, Läu- fer usw. Was soll ich Euch noch von diesen schönen Dingen erzählen! ? Wir waren sprachlos und mussten uns sehr zusammen- nehmen. "Gefällt es Ihnen?" war die Frage. Was sollten wir sagen! Und dann mussten wir niedersitzen und essen. Man liess uns eine halbe Stunde mit der Bedienung, einer Dame, die auch im Hause wohnt, allein, dann kam Herr Miller und sagte: "Dort sehen Sie Ihre Schuhmacherei!" "Das muss ich sehen!" sagte ich, und er fuhr mich hin. Es ist eine nette Werkstatt mit Ausputz, Lederschneid- und Schärfmaschine und allem Zubehör. Auf meine Frage, wem die Schuh- macherei vorher gehört habe, sagte Herr Miller: "Der Mann war schon alt und als er starb, da haben wir ganz einfach die Werkstatt gekauft, weil neue Ge- Sparte der Buchkritik Arnold Zweig: "Versunkene Tage". (Long- mans, Green & Co., Alliance Book Cor- poration. New York-Toronto.) Die erste Gabe des jungen deutschen Verlagsunternehmens enthält ein Nachwort des Autors. Unter diesem Finale, das vooi den Schicksalen des 1909 entstandenen Manuskripts berichtet, ist zu lesen "Haifa, Palästina, 14. Februar 1938". Vorausge- schickt ist dem Buche ein Gruss "An Marta und Lion Feuchtwanger": Liebe Freunde, in diesen Zeiten vergäng- licher Werte Wandeln wir oft im Traum auf den Wiesen von Solln oder Pullach schäfte nicht sein sollen. Aber so geht's. Wir dürfen Sie überall empfehlen und Sie werden viel Arbeit bekommen. Es sind hier nur noch drei Schuhmacher; früher waren es fünf. Take it easy. Bis 1. Januar ist die Miete für Wohnung und Geschäft bezahlt ($50 kostet es zusammen). Hier ist eine Schuhfabrik mit 300 Leuten, davon 60 bis 70 Prozent Frauen. Ihr Sohn wird dort später Arbeit bekommen. Aber wir müssen langsam tun. Wir wollen nicht mit der Tür ins Haus fallen. . . So, glaube ich, sind wir hier gut dran. Ganz Bestimmtes kann ich erst mitteilen, wenn ich mit der Arbeit begonnen habe. Die Preise für Reparaturen sind hier etwas höher wie dort. Weil alle die gleichen Preise haben, kann man Schritt halten. Die Stadt selbst ist sehr nett und sauber. Schöne moderne Geschäfte aller Art. Tags- über kam Besuch und abends auch. Die Leute hier sind nicht fromm. Alle scheinen aber gute Juden zu sein und zusammenzu- halten. Samstags sind die Geschäfte alle offen. Jeder kann hier tun, was er will. Für Sonntag bin ich zu einem Meeting ein- geladen, weil ich der erste Emigrant bin, der in dieses Gebiet kommt, wenn man von Milwaukee absieht. Herr Miller, der ein sehr reicher Mann ist und als Wohltäter bekannt, sagte mir, er habe von der Regierung die Erlaubnis, 12 Farmerfamilien hier anzusiedeln; aber es sollen solche sein, die drüben Bauern- wirtschaft hatten. Vielleicht hört Ihr mal etwas. Wer uns besuchen will—für zwei bis drei Personen haben wir Platz. Die Gegend ist sehr schön und gesund. Und nun wollen wir mal weiter sehen ..." Schemen gleich; so nehmen Sie dies als gute Gefährten Lächelnd — denn auch elegisch gleichen wir ja kaum dem Catull, ach! Mittelmeerisch umfangen von grauen Wo- gen und Winden Sehn wir uns stetig verbunden von Ufer zu Ufer. Werden wir uns noch einmal im Heimat- land finden, Nun, dann brauchen wir nicht mehr Bücher und Verse als Rufer. Die zwei persönlichen Bekenntnisse um- rahmen ein holdes Geschenk zumal an die, denen das München des letzten Jahrzehnts vor dem Weltkrieg vertraut und teuer war — jener behäbig vor den Alpenwall ge- setzte bajuvarische Landort, der gleichwohl verdiente, Isar-Athen zu heissen, weil er den Geist und die Schönheit und den Ueber- mut so frei gewähren liess, wie einst die Stadt des Perikles. Der Englische Garten mit dem Monopteros und den hurtigen Wasserläufen; das Isartal mit der leid- geweihten Grosshesseloher Brücke, mit Baierbrunn und mit Konradshöhe; die von musikantischer Sinnlichkeit durch wogte Staatsoper und das Rokoko des Residenz- theaters; Nymphenburg und Schieissheim; Kathi Kobus' "Simpl" und die Stätten, wo sich jugendliche Debattierlust allnächtlich austobte: sie alle sind in den "Versunkenen Tagen" von Künstlerhand beschworen. Der kleine Roman zeigt stilistisch noch nicht den schlackenlosen Adel der "Novellen um Claudia", doch auch dort, wo sich dem jungen Arnold Zweig die endgültige Prä- gung versagte, spürt man, dass dem Schrei- benden das Gebot der Vollkommenheit be- wusst war. Nur von fern grollt in die Münchner Begebenheiten um den cand. phil. Carl Steinitz aus Schlesien — in Herzensent- flammung, in Scheiden und Meiden, in Rausch und in neues Hoffen — die durch Aehrenthal heraufbeschworene bosnische Krise hinein. Sie geht vorüber und das Unheil, dessen Vorbotin sie ist, entlädt sich erst ausserhalb der zeitlichen Sphäre, in der die "Versunkenen Tage" spielen. So bleibt denn also das Einzelmenschliche in unserm Roman beherrschend und dank der Zweig'schen Gestaltung empfinden wir das Ganze als einen Gruss aus jenem einzigen Paradies, aus dem uns keine Macht der Welt vertreiben kann. . . . Bdl. Sonntag 5. MAERZ Beginn 8.30 Uhr EINTRITTSPREISE: Im Vorverkauf.... 500 An der Abendkasse. . 7 50 PURIM-BALL des GERMAN-JEWISH CLUB im grossen Ballsaal des MECCA TEMPLE 135 West 55th Street, New York City (Zwischen 6. und 7. Avenue) Kapelle Sam Ross — Radio Station WMCA Darbietungen von erstklassigen Künstlern VORVERKAUFSSTELLEN: Office of the German Jewish Club. .15 E. 40th St., MUrray Hill 4-0192 Club House .................................. 210 West 91st Street Cigar Stand, Hotel Empire ............. 63rd Street and Broadway Cigar Stand, Hotel Peter Stuyvesant............ 2 West 86th Street Kurt Werner & Co..................... 11 Broadway, DIgby 4-6494 Mecca Temple Casino ..........135 West 55th Street, CIrcle 7-1233 AI's Candy Store .......... 630 Amsterdam Ave. (zw. 90. u. 91. Str.) Pension Katzmann-Kaufherr.....250 Riverside Drive (Ecke 97. Str.) Welo Camera Exchange ......... 4144 Broadway, WAdsworth 7-3576 (zwischen 174. u. 175. Str.) __AUFBAU_ Deutsch-jüdische Dichtung unserer Tage Hilde Marx: Zwei Zentimeter von Singapore . . . Zwei Zentimeter von Singapore auf der grossen Karte der Welt träume ich mir eines Schiffes Spur ins blau gezeichnete Feld. Das blaue Feld ist das endlose Meer, das die Küsten der Erde umspült. Ein grosser Wind weht darüber her — mir wird das Herz und die Stirn so schwer, als hätt' ich den Wind gefühlt. Zwei Zentimeter von Singapore seh' ich im Geist das Schiff, seh' in den Wellen die eilige Spur — und fühle beim grellen Schlage der Uhr den Druck einer Hand, die ich griff . . Was heisst uns denn Abschied? Wir nahmen ihn oft und bissen die Zähne zusammen. Dann haben wir lange gebangt und gehofft und die Nächte standen in Flammen. Wir lernten vergessen, an den und an den. Es waren Freunde darunter. Wir glaubten nicht mehr an das Wiedersehn. Um uns war viel, sehr viel neues Geschehn. Der Tag wurde lauter und bunter. Wir trieben wie früher das hastige Spiel und rannten um Arbeit und Brot. Die Nähe war mächtig und deckte das Ziel und die Sehnsucht war beinah' schon tot. Doch einmal — da tut eine Stille sich auf. Ich halte in zitternder Hand einen Atlas — und Tränen fallen darauf und rollen von Land zu Land. Sie haben's so nah — jedes bunte Blatt ist auf winzigem Raum eine Welt, und in jedem der vielen Länder hat das Herz, das müd ist und niemals satt, ein Mal, das den Weg ihm verstellt. Und immer sind tausend noch auf der Fahrt und haben nicht Heimat gefunden und gehen die Wege, die dunkel und hart sich wirren in heimlichen Runden. Da denkt man an alle und denkt doch dabei — in der Stille, die schwesterlich da ist — an wenige, denkt an zwei oder drei, denkt an einen, der plötzlich ganz nah Zwei Zentimeter von Singapore auf der grossen Karte der Welt träum' ich mir eines Schiffes Spur ins blau gezeichnete Feld. Das Schiff fährt hinaus, ich weiss nicht, wohin, fährt weit, fährt weit übers Meer. Ich weiss nur noch, dass ich einsam bin und suche nach Halt und nach Trost und nach Sinn — und seh' auf der Karte das atmende Meer: Des Herrgotts Wolken ziehn drüber her und spiegeln sich lächelnd darin. -X Beim Photographen Sie wünschen ein Photo ? Soll gerne geschehn. Nehmen Sie Platz, ich komme sofort. Möchten Sie noch in den Spiegel sehn ? Bitte, dort. Soll es ein Bild sein, so wie Sie sind? Oder vielleicht, wie Sie gerne wären ? Woll'n Sie damit einst ein Enkelkind oder aber sich selber beehren? Schau'n Sie mich nicht so verwundert, an. Machen Sie kein so empörtes Gesicht. Das ist schon was, was man fragen kann. Ach so, Sie wissen es selbst noch nicht . . . Nun gut, dann wollen wir einfach beginnen. Ganz natürlich die Haltung — nein, bitte sehr, den rechten Fuss noch etwas nach innen. Und nun schau'n Sie mal her. Was haben Sie denn auf der Stirne für Falten ? Sorgen? Kummer? Na ja, ich weiss. Aber Sie müssen den Kopf schon oben behalten. Das wirkt viel besser — zum gleichen Preis. Die Schultern sah' ich gern mehr gestrafft. Sie sitzen so traurig da, so gebeugt. Sie haben zum Gradhalten nicht die Kraft? Einbildung — und ausserdem dumm, wenn man's zeigt. Und Ihr Lächeln ? Ich seh' nichts, wo bleibt das nur? Sie schauen mir viel zu düster drein. Da um den Mund, diese leidvolle Spur — soll die vielleicht auf dem Photo sein ? Sie können auch anders, Sie wissen's nur nicht. Zusammenreissen — sehn Sie, es geht. Nur nicht dieses ewige Leidensgesicht, auf dem eine einzige Anklage steht! Ich frage Sie: Wen geht das was an? Nur Sie selber — und höchstens noch mich. Und dass es unter uns bleiben kann, dafür bürge ich. Bitte, recht freundlich! — Das ist längst nicht neu, aber so richtig, wie es schon immer gewesen. Sie finden mich lästig ? Ich bin nur so frei, ein bisschen in Ihnen zu lesen. Bitte, recht freundlich! Jetzt lächeln Sie schon, jetzt sehn Sie schon wesentlich besser aus. Unser Gespräch hier ? Weiss keiner davon. Es kommt ja nichts als ein Photo heraus — das Bild eines Menschen, den manches bedrückt wie tausend andere auch, aber der einsieht, dass es am besten sich schickt, gradzustehn und zu lächeln . . . Also bitte, recht freundlich . . . Ich danke sehr. • Hans Mosner: Mittel westlicher Sommertag Dies ist ein Platz, wie ich ihn längst ersehnte: dem Lärm der Städte fern ein stiller See, vom Schilfe hier, von Bäumen dort um- randet, / aus deren Wipfeln Felsenwände steigen, seltsam geformt, nicht himmelhoch ge- schichtet. Am Ufer stehen Häuser gelb und grün, sehr niedrig nur und ganz aus Holz gebaut, mit hübschem Hausrat klug und schlicht versehen. Den See zerteilen lautlos wen'ge Schwim- mer; es gleiten Boote übers glatte Wasser, zu dem die Treppe ungefüger Steine vorsicht'gem Fuss den sichern Abstieg bie- tet. Zu freiem Atem weitet sich die Brust, und Sonne bräunt den hingestreckten Leib. Zuzeiten dröhnt und rasselt in der Ferne ein Zug — er kommt aus einer andern Welt. Und dieses Kleinod nennt sich — Devil's Lake! Wenn hier der Teufel wirklich einmal hauste, er wählte schlau die schönste Heimstatt aus, vielleicht, um sich der Hölle zu entfremden und sich dem Paradiese nah zu dünken . . . Der Abend kommt; die Schatten senken sich und feierlich erscheint die weisse Scheibe des Vollmonds am bestirnten dunklen Him- mel. Ich fahr' hinaus, die Ruder zieh' ich ein, Gedanken und Gefühlen, tiefvertrauten, mit Herz und Seele innig hingegeben; ich weiss mich liebend dieser Welt ver- bunden — nur dich entbehre ich, geliebte Frau! Kaum hörbar klopft das Wasser an den Kahn, indess Libellen glitzernd mich umschwirren. Die Nacht bricht an, still und geheimnis- voll . . . Hier ist der Friede, und den Menschen flieht Missgunst und Hader — doch für welche Zeit? Es findet bald sich in des Städters Kleid, lässt sich in laute Strassenbahnen pressen, und was er hier empfunden, ist vergessen; verklungen ist ihm Feiertagsmusik: es wartet das Büro und die Fabrik. Doch uns geleite, unverblasst und jung, im Alltag — dieses Tags Erinnerung! Das Athletic Committee for German Refugees veranstaltet zu Gunsten jüdischer Einwanderer am 22. Februar (Washington's Geburtstag) um 2 Uhr nachmtitags auf dem Commercial Field in Brooklyn ein Fussball-Auswahl-Spiel National League All Stars gegen Jewish All Stars 12.30 Uhr: Vorspiel Eintritt ......... 50^ Der Platz ist mit dem New Lots Zug der Reservierte Sitzplätze $1 I.R.T. (Station Kingston Ave.) zu erreichen. Eintrittskarten sind auf dem G.-J.C.-Büro (1 5 E. 40. Str., N. Y. C.) sowie an allen Mittwoch-Abenden im XDlubhaus (210 W. 91. Str.) erhältlich. Man notiere sich: Mittwoch, 1. März: im G.-J. C.-Lokal ein Abend mit 3 K's (Auflösung des Rätsels: Seite 3, im allgemeinen Teil des Programms) AUFBAU 11 Auch im Monat Februar findet jeden Sonntag nachmittag um 3 Uhr im HOTEL EMPIRE 63. Str. u. B'way der n r i -r 1 anz= 1 ee des German-Jewish Clubs statt. MIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII! Eintritt für Mitglieder 25<0 für Gäste 40$ INSERIEREN SIE IM "AUFBAU"!! Der "Aufbau" erscheint jetzt zweimal monatlich. (Anzei- genschluss für die nächste Ausgabe am 24. Februar.) Feinkonditor ERSTKL ASSIGER FACHMAHN mit oder ohne Kapital als Partner zur Eröffnung einer Konditorei GESUCHT. Zuschriften mit Referenzen erbeten unter: Chiffre C 5000. Feinste echte Wiener Küche Nur PENSION STRAUSS 808 West End Ave., Cor. 99th St. Abendtisch 65$ Abonnement ermässigt Feinste Torten und Bäckereien auf Bestellung Tel.: AGademy 4-7259 Mail and Telephone Address $2.50 a month BACHMAN 507 Fifth Ave., Room 906—MTJ. 2-6924 If you cannot afford your own office, we accept mail and telephone messages. We make translations in German and all _ other important languages. Stenographer available. Deutsch-amerikan. Sekretärin ! Ich erledige Ihre Korrespondenz in deutsch | und englisch. Ich helfe Ihnen, gestützt auf j individuelle Unterrichtserfahrung, Ihre Sprachschwierigkeiten zu überwinden. 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