Serving the Interests and the Americanization of the Immigrants Published Weekly by the German-jewish Club, Inc., 15 East 40th Street, New York City Vol. VI—No. 1 New York, N. Y., Friday, January 5, 1940 5 Cents Bild in der Zeitung Fast unbemerkt ist in diesen Tagen ein Berieht den ewigen Weg aller Reportagen gegangen, die im amerikanischen Blät- terwald im wirren Nachrichtengehölz der rückwärtigen Sei- ten blühen müssen: den Weg ins Nichts des Unbeachtetseins, f Und doch war es ein so phantastischer Report, wie ihn kein Dichter des Entsetzens je zu träumen gewagt hätte. Der Korrespondent schilderte ein Schlachtfeld in Finnland, über dessen eisige Ebene im Höhepunkt des Kampfes ein arkti- scher Blizzard gebraust war. Als er verwehte, stand auf der frostklirrenden Fläche des Wintersees im Halbdunkel des Polarmittags ein Panoptikum, aufgebaut von der Hand des Schicksals und erschreckender als die Folterkammer jahr- märktlicher Grauensbuden. Die kämpfenden Soldaten waren in den Minuten des Sturms erfroren. Eine erstarrte Schlacht, so standen und lagen Finnen und Russen, in derselben Hal- tung, wie sie vom Element überrascht worden waren. Der hatte den Arm zur Abwehr erhoben, der hatte sein Bajonett in den Leib eines Gegners versenkt, der war in die Knie ge- stürzt, und jene Gruppe am Maschinengewehr sah gerade ent- setzt auf, weil über die Verschanzung eine Patrouille mit Handgranaten auf sie niederbrauste — aber die blieb steif in der Luft hängen und das Maschinengewehr blieb stumm, weil die Hand am Drücker erfroren war. . .. Hunderte solcher Gruppen standen so auf dem Schlachtfeld — um eine Baum- gruppe ein Rudel vereister Pferde — Wagen mit im Sitzen erfrorenen Insassen, die Gewehre zwischen den erstarrten Knien ... junge Kerle alles, im Kampf gegeneinander besiegt von einem Dritten ... und plötzlich Plötzlich sieht man dann ein Photo in einer Bilderzeitung und gam. nahe, ganz deutlich solch' einen erfrorenen Soldaten. Aus dem phantastischen Schreckenspanorama springt einen dieser Einzelne an, mit einem in Kälte eingesargten Gesicht und den hochgezogenen Knien... er liegt auf der Seite, im Fall, der noch nicht beendet ist... und es ist kein Mensch mehr, sondern ein Bündel Frost, das mit verblassenden Men- schenzügen bemalt ist.... Ein Russe? Ein Finne? Wo ist plötzlich die heisse Er- regung der Parteinahme geblieben? Ein Junge liegt da vor uns, einer Mutter Sohn, glei^hgiltig welcher, und* ein heisses Mitleid ist da, ein Mitleid, das wir in diesen ersten Monaten des Krieges fast vergassen. Denn dieser Krieg, in dessen Abgrund Europa scheinbar rettungslos immer tiefer hineingleitet, ist belastet und be- laden mit den ideologischen Auseinandersetzungen der letzten Jahre, über die viele den Menschen fast vergassen. Ziffern und Theorien waren alles, was die Welt bewegte. Und dann bewegte diese die Massen, und Massen haben kein Ge- sicht. Wir liebten und hassten in Massenbegriffen und da ist mit einem Mal dieses Totengesicht eines Unbekannten. Es schreit in stummem Schmerz und klagt an in fassungslosem 1 Erstaunen: Warum? Warum wird dieser Krieg geführt ?! Dumme Frage ? Keine Sorge, bald wird alles, so verwirrt sein, dass es kaum noch jemand weiss. Der Tote auf dem Bild aber bringt noch eine andere Mahnung ausser der, den Krieg so zu beenden, dass er sich "gelohnt" hat: die Mahnung der Opfer nicht zu vergessen, das Mitleid nicht zu verlernen. Wir sind hart ge- worden. Das ist zu verstehen. Der Hass beherrscht den Be- ginn jedes Krieges. Aber der Hass beendet keinen fruchtbar, Lasst die Toten zu Euch sprechen: vergesst das Mitleiden nicht. Ohne das Mitleiden "seid ihr nicht wert, dass für euch gekämpft wird, ohne das Mitleiden mit der Kreatur wird die Schuldfrage der europäischen Schlächter nicht gelöst werden. Mitleiden allein schärft den Sinn für die Entdeckung derer, die die wahren Urheber des Leidens sind» M, G. WELTGESCHICHTE BAND 1940 4I)as neueste Buch der Wanderungen beginnt Strubs Cartoon Enkel Hiobs Wie tief entbrannte üher uns der Zorn! Wo blieb die FeiierxänJe, die unJf fährte, Dein Wunders eis, der, da man ihn berührte, Uns Wasser gab, sich wandelte zum Born. Wo bleibt die Stimme, da der Dorn- busch flammt ? Nicht Land, nur Blut, wohin wir auch enteilen; T-Fo bleibt der Stab, für uns das Meer zu teilen. Sind wir auf Ewigkeit zum Irr'n verdammt? Ist uns die letzte Arche schon zer~ schellt, Gibt's kein Entfliehen mehr am solcher Hölle, Kein Ohr, das vor gewaltgem Schreie gelle, Ist keine Liebe mehr auf dieser Welt? Mit Tränen säten, wir dm erste Korn, Und sieh, der Halm ist leer, den wir geschnitten. Was willst du. Herr, noch über Hieb schütten? — (rar tief entbrannte über uns dein Zorn. . . . Mascha Kaleko-Vinaver. Frankreich und die deutschen Flüchtlinge Von PAUL HERTZ Ehemal. Sekretär der Sozialdemokratischen Fraktion des Deutschen -Reichstags. Seit dem Ausbruch des Krieges sind vier Monate vergangen. Noch immer ist der grösste Teil der Mit- te September in Frankreich inter- nierten Flüchtlinge in den Lagern. Es wäre ein schweres Unrecht, wenn man diese Tatsache verschlei- ern wollte. Ein Unrecht nicht nur gegen die internierten Flüchtlinge, sondern auch gegenüber Frank- reich. Mit Recht wurde Frankreich jahrelang als das Land angesehen, das den politischen Flüchtlingen grosszügig Asyl gewährte. Jetzt verweigert es dieses Asylrecht grundsätzlich. Man sagt uns, die Internierung aller Flüchtlinge sei die Folge der weitgehenden Gewährung des Asyl- rechts in den früheren Jahren. Kürzlich war in einem hiesigen Blatt zu lesen, Frankreich hätte Mch nur durch die Internierung al- ler Flüchtlinge davor schützen können, dass Deutschland seine Spione mit "J"-Pässen versehen als Emigranten ins Ausland schicke. Für diese Behauptung fehlt jeder Beweis. Ihre Verbreitung hat nur einen Erfolg, sie schädigt das An- sehen der Emigration. Wäre sie richtig, s<> wävv es völlig unver- gument, Frankreich habe sichge* gen Spione schützen müssen, kön- nen in folgenden Tatsachen gese- hen werden. Die ersten Entlassun- gen aus dem Lager wurden durch ständlich, dass England diese die Anordnung hervorgerufen, dass "Spione" wochenlang frei herum- laufen liess. Diese Behauptung wi- derspricht aber auch dem Verhal- ten der französischen Regierung. Flüchtlinge z. B., die 1938 oder 1939 aus der Tschechoslovakei nach Frankreich gekommen waren, und Pässe als '"Staatenlose" besassen, wurden nicht interniert. Sie wur- den nicht einmal geprüft, obwohl sieh unter ihnen weit leichter "Spione" befinden konnten als un- ter jenen Flüchtlingen, die schon 1933 nach Frankreich gekommen sind, nach mehrmaliger genauester Prüfung durch die französischen Behörden das Recht zum dauern- den Aufenthalt in Frankreich er- worben haben, trotzdem aber inter- niert wurden. Weitere Beispiele gegen das Ar- Eternal Vigilance By BRUNO FRANKEL, Chaplain, ' ZV. Y. County Council. Jewish War Veterans of the United States. . Let American Jewry not make the perhaps fatal mistake of un- dfre^timating the force and st: cmgth of the un-American anti- semitic group movement. The JPres- idential Campaign of 1940 will be seized upon by Americ?' enemics from within to spread the vtlest propaganda of lies and falseprom- ises, these groups of alle» and pseudo Americans havr or«a#ized and have been subsidized tinan- cially; they are working feyerishly day and night. Million» up#n mil- lions of anti-democratic a«ä ant»- Semitic leaflets and newspapers will be distributed throughout the United States, these un-American subservient hate mongers will start the greatest drive ever known, aim- ing at their despicable objective to destroy our American form of gov- ermnent. The program in Greater Nsew York alone is 100 meetings per weck >idoor and outdoor, with the beginning of Spring or sooner. They are hiring fiery orators to de- liver poisonous racial lectures, their slogan will be "Boyeott the Jew". Münchener Attentat aufgeklärt? Ein Sturmfiihrer wird dafür verantwortlich gemacht. Die in Paris erscheinende Zeitschrift "Zukunft" bringt eine in- teressante Darstellung der Organisation des Attentates auf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller. Nach einem Bericht, den das Blatt von gut informierter Seite aus Deutschland erhalten hat, wurde das Attentat nicht von der Gestapo organisiert. Schon wenige Tage nach dem 8. November hätten S.S.-Führer geäussert, dass der Attentäter bereits ermittelt und abgeurteilt sei. Ein S.S.-Sturmführer, Hubert Wirzburger, von der S.S.-Standarte "Feldherrnhalle" sei als einer der Attentäter in der Nacht vom 11. November im S.S.-Straflager Dachau erschossen worden. Wirzburger sei ein alter Kämpfer und angeblich als Erzgrubenfachmann in Russland in Stellung, aber auch für längere Zeit in russischer Untersuchungshaft gewesen- Ueber die Beweggründe Wirzburgers wird nichts gesagt. Diesem Anschlag ging ein Attentat Mitte September voraus. Dabei hat es sich um eine versuchte Vergiftung Hitlers gehandelt, der der 24jährige und zur persönlichen Dienstleistung bei Hitler be- fohlene Leutnant Bahls zum Opfer gefallen ist. Der gleichfalls an diesem privaten Mittagsmahl beteiligt gewesene Oberst Schmundt, Chefadjutant der Wehrmacht beim Führer, soll mit dem Leben davon- gekommen sein. Der Bericht schliesst mit der Feststellung, dass die beiden An- schläge auf Hitlers Leben "wahrhafte Sturmzeichen" seien. What are we going to do about it? Let us remember, "that eternal vigilance is the price of victory". Let us also remember that Amer- ica is with us, our American Citi- zens of the Gentile faith are ready, as they always have been to fight Shoulder to Shoulder with us. It is up to you and me to do our share and to meet the common ehemies from within and to give them the fight of their lives; they must be beaten and driven from the high- ways and byways of this great land, in a way that they will never dare to rise again. From today onwards enlist every- one you know in this fight to pre- serve our democratic form of gov- ernment, point out the dangers of this villifying campaign of 1940 (Fortsetzung auf der 2. Seite) Internierte, die mit Französinnen verheiratet sind, oder die Kinder haben, die in Frankreich gebore» sind, zu entlassen seien. Die Folge war die Entlassung des . Portiers des Braunen Hauses in Paris und einiger anderer gutbekannter Na- zis ! Ebensowenig ist richtig,; dag», chPV Verhalten der französischen'. Be- hörden durch den zwischen Statin und Hitler abgeschlosser^n Fallt hervorgerufen worden ist» Unter Führung des sozialistischen Depu- tierten Jules Moch hatten , Julius Deutsch. Willi Münzenberg und ich am 26. August eine Besprechung im Innenministerium mit dem Ks* binettsehef von Sarraut. Dabei wurde uns ganz offen gesagt, das# seit langem die Absicht bestehe, als !e Flüchtlinge ohne Unterschied de« Alters und des Geschlechts zu in- ternieren. Die Art und Weise, wW das geschehen würde, werde voit den Militärbehörden bestimmt, da- rüber könne man im jetzige* Augenblick nichts näheres sagea, Von dem Freundschaftsabkvmmew zwischen Stalin und Hitler war mit keinem Wort die Rede. Am 16. September erschien eine offiziöse' Mitteilung, die Internierung der deutschen Flüchtlinge sei eine vor- übergehende Sicherheitsmassnah- me. Es beginne sofort eine Prü- fung, alle vertrauenswürdigen Flüchtlinge, die sich Frankreich g „ genüber loyal verhalten, würd rn sobald wie möglich freigelassen werden. Lediglich diejenigen, die als unerwünschte Elemente anzuse- hen seien, müssten interniert bl.ei- „ ben. Als nach zwei Wochen von dieser angekündigten Prüfung noch nichts zu merken war, intervenier-' ten französische demokratische r.nd sozialistische Politiker. Sie erhiel-^ ten die Versicherung, dass die Prü- fung jetzt unmittelbar bevorstehe, in der loyalsten Weise durchge- führt werde und in zehn Tagen ab- geschlossen sei. Gewiss sind in der Zwischenzeit Entlassungen vorgenommen wor- den. Die letzten Nachrichten, die ich aus Frankreich habe, stammen von Mitte Dezember. Danach kann aber keine Rede davon sein, dass etwa die Hälfte der Flüchtlinge (Fortsetzung auf der 2. Seite) AUFBAU Friday, January 5, 1940 (Fortsetzung von der 1. Seite) entlassen worden sind. Es sind nur Einzelne entlassen worden, in der Hauptsache Kranke und Alte. Man Srt aber so zögernd vorgegangen, dass sich unter den Internierten auch Todesfälle von jungen Men- schen ereignet: haben. Von den zahlreichen Erkrankungen und son- stigen Uebeln, vor allem von der Zerstörung von tausenden von Exi- stenzen, will ich gar nicht spre- chen. Niemand hat es nötig, zu sagen, Frankreich befände sich im Krieg, die auf französischem Boden leben- den Flüchtlinge könnten nicht er- •warten, von den Folgen des Krie- ges unberührt zu bleiben. Jeder urteilsfähige Mensch wird Ver- ständnis dafür haben* dass die In- ternierung viele Härten, Uebel und Klagen hervorgerufen hat. Ich »wende mich daher nicht gegen Aus- iwüchse oder unangenehme Begleit- erscheinungen. Ich wende mich ge- gen den falschen und alle Flücht-' Jinge infamierenden Grundgedan- ken dieser Massnahme, nämlich ge- £tc>n den Gedanken, dass die Flücht- linge aus Deutschland und Oester- reich .nicht als Opfer von Hitler sondern als seine Bundesgenossen behandelt werden. Das ist leider die Einstellung der jetzt massge- benden politischen Kräfte in Frankreich. Sie haben bereits im Frühjahr 1938 die Bestimmungen über den Aufenthalt von Flüchtlin- gen wesentlich verschärft. Jetzt ist für sie der Augenblick gekommen, arnit der im Jahre 1936 begonnenen liberalen Flüchtlingspolitik ein En- de zu machen. Das ist der tiefere Sinn der Internierung. Sie wird daher nicht nur von den Betroffe- nen, sondern auch von allen fort- schrittlichen Kräften Frankreichs bekämpft. Die Einwanderung nach Pa- lästina JERUSALEM. — Die Gesamt- •einwandernng* von Juden nach Pa- lästina innerhalb der letzten 11 Monate betrug 21,321. Davon wa- rfen 12,321 legale Einwanderer. Von diesen kamen 351! auf Kapita- listenvisum, das mindestens ein Kapital von tausend Pfund ver- engt, und 3,294 kamen als Studen- ten. Während der gleichen Zeit wa- ren in Palästina 5748 Touristen. | Otto Schiff tritt zurück ; LONDON. — Otto M. Schiff hat 8juf den Rat seines Arztes seine "Tätigkeit in der Refugee-Hilfe leitgehend eingeschränkt. Er wird seiter Präsident des Deutschen lefugee Committees bleiben, abei tn Direktorium wird ihm die tag- Ichen Arbeitslasten abnehmen. Fr. Schiff wird in Zukunft per änliche Fälle nicht mehr bearbei ;*.n, Selbstmordversuch aus Kum- j mer über die Eltern ! HOLLYWOOD. —Die junge Wie- ner Schauspielerin Renate Roeder rWurde sterbend in einem Hotel Aufgefunden. In einem Brief an ijiie Polizei schrieb sie: "Ich begehe Selbstmord, weil ich auf diese Weise meine Eltern in Wien verlor. Jttch kann ohne sie nicht leben." In J einem weiteren Brief an einen Ver- wandten in New York bestimmte sie, dass ihre Kleider, Pelze und Juwelen verkauft werden sollen und der Erlös an deutsche Refugees iünd Waisen verteilt wird. Verstärkung der deutschen Judenhetze Katholischer Patriarch Pa- lästinas im Vatikan JERUSALEM. — Mgr, Luigi rEarlassina, der römisch - katholi- sche Patriarch für Jerusalem, ist »ach dem Vatikan abgereist. Die 'unerwartete Abreise wird mit dem steigenden Sowjeteinfluss im nahen Osten in Zusammenhang gebracht. Man vermutet, dass der Patriarch mit italienischen und Vatikan-Be- ihörden beraten wird, wie einer weiteren Verbreitung des Kommu- nismus in jenen Regionen vorge- beugt werden kann. Paris, Ende Dezember. Die Nazipresse hat neuerdings ihre antisemitische Propaganda verstärkt. Hauptthemen sind: "England, int Juda" und die "Recht- fertigung" der Lubliner Reserva- tion. Hierzu wird bemerkt, dass in Lublin bereits im Mittelalter eine Juden-Reservation bestanden habe. . . . Weiter wird der "Jüdi- sche Weltkongress" angegriffen, der als Filiale des Völkerbundes bezeichnet wird. Von Polen spricht man als einem "jüdischen Gefah- renherd". Das "Schwarze Korps" bringt einen Artikel über die fin- stere Rolle der Juden in Polen," während die Münchner Zeitung "Weltkampf" davor warnt, dass Deutschlands Ostgrenzen "von ei- nem Block von 5 Millionen Juden bedroht, werden". Durch alles dies soll dem deutschen Volk offenbar bewiesen werden, dass die Morde und Plünderungen in Polen eine ethische Leistung darstellen. Bericht aus Breslau Inzwischen kommen recht böse Nachrichten über das Schicksal der in llrexlau zurückgebliebenen Juden. Die "Innerdeutschen Be- richte", die von der illegalen "Deutschen Freiheitspartei" her- ausgegeben werden, schreiben: "Für 13,000 Juden gibt es 10 Ge- müsehandlungen und 10 Metzger- läden. Die Juden müssen stunden- lang warten und gehen dann ge- wöhnlich mit leeren Händen nach Hause. Das Schlangestehen von Juden vor den Läden erbost die Vorübergehenden. Die Juden wer- den ständig beschimpft und die Leute sagen: "Die Juden, diese. Pa- rasiten, sind zuhause und unsere Jungens sind an der Front. Die Ju- den stehlen uns das Essen weg. England und Juda sind am Kriege schuld. ..." 463 Synagogen zerstört In Polvisch-Weslpreussen schrei- tet die Enteignung des jüdischen Eigentums fort, in Wien die Ver- treibung der Juden aus ihren Woih- liungen. In Westpreussen wurdien sämtliche Bank- und Sparkassen- Konten von Juden gesperrt; bis 'zum 31. Dezember müssen alle Wertsachen und alles Bargeld ab- geliefert sein. "Die Zeit", das Na- ziorgan für das 'Böhmisch-Mähri- sche Protektorat, berichtet jubelmd, dass die letzte Synagoge in Ohni'itz abgerissen wurde, und ebenso die Synagoge in Znaim, "eine Hoch- burg asiatischer Kultur". Eine in Paris veröffentlichte Liste stellt fest, dass in Grossdeutschland (einschl. Protektorat) 463 Synago- gen zerstört wurden, die meisten bei dem Progrom vom 9. und 10. November 1938. . . . Und am Weihnachtsabend ... Nur in Berlin hat sich ein "Wun- der" ereignet. Späte Spaziergän- ger am Weihnachtsabend sahen viele Häuser der Hauptstrassen mit kleinen Plakaten folgenden In- halts heklebt: "Nieder mit Hitler — Ein Jude ist uns lieber als hun- dert Nazis." Nicht einmal die Ge- stapo hat es gewagt, die Juden für dieses Verbrechen verantwortlich zu machen. Juden dürfen nämlich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr die Strasse betreten. . Deutsche Zeitung gibt Judenmassaker zu Eine offizielle deutsche Bestäti- tung von Juden-Massakers in der Provinz Lodz findet sich in der in Breslau erscheinenden "Schlesi- schen Zeitung." Die Zeitung ver- öffentlicht zv/ei Auszüge aus Poli- zeiberichten. Der eine Bericht be- zieht sich auf die Vorfälle in der Stadt Lask. Es heisst darin: "100 Juden wurden hingerichtet, weil während der Hausdurchsuchungen nach Waffen viele Juden Wider- stand leisteten. Die Polizei erfuhr, dass die Juden eine Synagoge in Lodz umstellten, um den Eintritt der Deutschen zu vereiteln. Die Deutschen eröffneten daraufhin Feuer auf die Juden und Hunderte wurden getötet." Der Bericht fügt hinzu, dass die Synagoge dann angezündet wurde. Weiter heisst es: "Jüdische Strassen wurden her- metisch abgeriegelt. Den Juden wurde der Verkehr mit Bauern der Nachbarschaft streng untersagt, von denen sie Milch, Kartoffeln und Gemüse gehamstert hatten. Wegen einer Typhusepidemie durf- ten die Juden jüdische Aerzte zu- ziehen, vorausgesetzt, dass diese ihre eigenen Medizinen herstellten. In der Stadt Sieradz wurden 36 Juden erschossen, weil sie auf deutsche Soldaten gefeuert haften. 91 Juden wurden öffentlich gezüch- tigt, weil sie es unterlassen hatten, Polizeioffiziere in Pabianee zu grüs- sen. In der Stadt Kolo wurden 217 Juden wegen Lebensmitteldieb- stahls öffentlich gezüchtigt. Unter den Dieben befanden sich der Stadtrabbiner und 15 seiner Jün- ger." Das Breslauer Blatt berichtet ausserdem, dass im Bezirk Radom 3,600 Juden in einem Konzentra- tionslager wegen des "Versteckens von Waffen" auf die Aburteilung warten. Schliesslich heisst es: "Die Aufgabe der Behörden wur- de vereinfacht, weil in einigen Häusern eine grosse Anzahl von Juden Selbstmord begingen, ehe sie verhaftet werden konnten. In vie- len Häusern leisteten die Juden mit Eisenstangen und Aexten Wi- derstand. Mehr als 100 dieser Ver- brecher wurden auf der Stelle hin- gerichtet." Massenflucht nach Russland Wilna, Ende Dezember (JTA). Infolge des furchtbaren Elends ist von den Sowjetbehörden die russische Grenze wieder geöffnet worden. Die Juden flüchten in Mas- sen in das Gebiet der Sovietunion, obwohl sie wissen, dass das Leben, namentlich das religiöse, in vieler Hinsicht, nicht leichter sein wird. Aber sie sind dort wenigstens vor Misshandlung, Folter und Demüti- gung sicher. Tausende von Juden überschreiten an den Punkten Premysl, Sienawic-Jaroslav und Lubaszow-Belz, die Grenze. An der San-Brücke in Premysl ist der An- drang so stark, dass man zum Grenzübertritt sechs bis acht Stun- den anstehen muss. Unter den Wartenden befinden sich auch zahl- reiche Juden aus Oesterreich und Böhmen. Die übergetretenen jun- gen Juden verdingen sich in den Kohlenminen des Donezbassins, die übrigen werden in Sammeltrans- porten ins Innere Russlands ge- schafft. Bei den deutsch-russischen Ver- handlungen über den Austausch polnischer Juden gegen Deutsche in Russisch-Polen ist es zu einem Stillstand gekommen, weil die Rus- sen verlangen, dass die Juden so- In Lublin (Meldung der "Jewish Telegraphiv Ag-ency") Kopenhagen, Ende December. Augenzeugen berichteten von der Schreckensherrschaft der Nazis über die 35,000 jüdischen Einwoh- ner der Lubliner "Reservation", Seit drei Monaten sind die Juden dort jetzt Opfer regelmässiger Progrome und Plünderungen. Zwei- mal haben die Nazibehörden die Juden mit grossen "Sühnea'bgaben" belegt, die erste betrug 500,000 Zlo- tys ($100,000), wurde dann auf 320,000 Zlotys ermässigt und in 3 Tagen einkassiert. Die zweite war 300,000 Zlotys in Gold und 500,000 Zlotys in Gold. Sie wurde verhängt, nachdem eine geheime Radiostation in einem polnischen Studentenhotel entdeckt wurde. Hierfür wurden 6 Geistliche und 30 Studenten der Lubliner katholischen UniversitätN hingerichtet. ^ Alle Juden wurden gezwungen,, an ihren Mänteln einen 10 Quadr..t- zentimeter grossen gelben David- stern zu tragen. Kein Beruf, kein Gewerbe steht ihnen noch offen. Beinahe jedes jüdisches Haus, je- der Laden, jede Wohnung, wurde aller Möbel und Wertsachen be- raubt. Die Gebäude der berühmten jüdischen Religionsschule "Yeshi- vat Hahmei" wurden in Baracken für Nazi-Sturmt-ruppen umgewan- delt und zu einer berüchtigten Schreckenskammer. Beinahe 60 Prozent der jüdischen Jugend sind geflohen. Ein ähnlicher Terror Wütet in Chelm, der zweitgrösste Stadt die- ser Provinz, mit einer jüdischen Bevölkerung von über 25,000. Alle bekannteren Juden wurden verhaf- tet und eine Anzahl, darunter die Aerzte Zuckerfein und Ochs, er- schossen. Pogrome und Plündereien wa- ren an der Tagesordnung. An einem kalten Dezembertag wurden 2,000 Castle Cars for Jews In der "Nation" yom 30. Dezenn- beh schreibt Oswald Garrison .Viil- lard einen Artikel aus dem Haaig unter dem Titel "The Latest Ant i- Jewish Horror", Es heisst dariin u. a. "I liavc seen a letter sent by am Aryan German from a town iin Moravia to an American officital begging him to get the Americatn government to intervene. He saiid that he was a loyal German buit that he could no longer remaiin silent. He declared that atrain ras cattle cars—the Jews are allowesd no others—'had stood for twelve liours in the Station of bis towm. The weather was cold, and there. was of Course no heat. There were no toilet facilities. No food or wai- ter was provided. He said that thie moans and groans of the olde?r peoplc could be heard blocks awayy. German laws forbid such treatt- ment of cow or swine or clogs. Meamvhiie, the remaining Gerr- man Jews sit around waiting fozr their turn in the cattle cars. Iin Vienna, the Dutch papers reportt, eighty-two Jews, thirty-six of theiln women, have committed suieide iin the last two weeks. That is whait Hitler likes to hear. He ean steaal everything they leave. He would have Jews murdered out of band, I have no doubt, if he dared. It would certainly be more merciful if he did. I have no means of know- ing how much of this news have reached America or what can be done about it there, but I am sure that a tremendous wave of de- nunciation from non-Jews, led, let us say, by the Quakers, might help, because the Germans are particularly anxious just now to draw America into the war. I re- call those wonderful mass-meetings at the time of the Kishinev mas- sacres in Russia, one in Carnegie Hall with ex-President Cleveland speaking. If ever a similar outcry were called for, it is now. One other piece of bad news I must give. It is widely believed in responsible circles in Germany that part of the bargain with Sta- lin callÄ for the application of the Nürnberg laws to Russian Jews, and that this will be done within six months from the signing of the pact. It is not thought that such laws will actually be put on the Statute books. Stalin will simply give certain orders; that will be enough. viel Eigentum mitnehmen können j Juden auf dem Marktplatz versam- melt und aus der Stadt ausgetrie- ben. Nach Berichten französischer Zeitungen sollen etwa 70,000 Juden in Böhmen und Mähren bis Ende 1940 nach Lublin deportiert wer- den. Eine gewisse Bestätigimg die- ses Gerüchtes findet sich in der Pl'ager Nazipresse, die die Ausstos-' siyig aller Juden verlangt, weil sie für die Flüsterkampagne gegen die Nazis verantwortlich seien. Die Deportation der Juden nach Lublin war in den letzten Wochen zeitweise unterbrochen worden, we- gen der von uns gemeldeten Aus- einandersetzung zwischen den deutschen Zivil- und Militärbehör- den. Aber erstere scheinen Sieger geblieben zu sein, und die Ver- schleppungen gehen weitet. wie die Deutschen. Im übrigen nimmt die Folge der Nachrichten aus Nazi-Polen die Form einer eintönigen grausigen Monotie an. Wie Kopenhagen mel- det, wurde in Bendzin von der Ge- stapo eine von Juden bewohnte Strasse gleichzeitig an mehreren Stellen in Brand gesteckt. Mehrere hundert Männer, Frauen und Kin- der kamen teils in den Flammen um, teils wurden sie auf der Flucht erschossen. Die Synagogen der Stadt wurden dem Erdboden gleich- gemacht. In Sosnomice wurden 250 jüdische Kaufleute verhaftet, 25 wurden zusammen mit 10 Polen er- schossen, weil sie des Totschlags an vier Deutschen beschuldigt wur- den. Zionistenfiihrer in Warschau erschlagen Der Zionistenführer A. Friedman wurde in Warschau erschlagen, weil er versuchte, einen Rabbiner vor Angriffen zu schützen. Rabbi Jacob Silberstein wurde zusammen mit 60 Andächtigen aus der Praga- Synagoge herausgeschleift und zu Zwangsarbeiten auf dem Markt- platz angestellt. Alle wurden ge- zwungen, Zigaretten zu rauchen, weil das eine Verletzung des Sab- bath darstellt. Als ein Nazi in des Rabbiners Gesicht spuckte, griff Friedmann ein. Daraufhin wurde er von dem Vorarbeiter der Nazis erschossen. Die Jüdische Gemeinde von Lodz wurde gezwungen, bei antisemiti- schen Propagandafilmen mitzuwir- ken. Einer dieser Filme "beweist", dass koscheres Schlachten "barba- risch" ist. Zu diesem Zwecke wur- den Szenen gestellt, die mit den wirklichen Schlachtmethoden ab- solut nichts zu tun haben. Die neuen Industrien Palästinas JERUSALEM. — Unter den vie- len neuen Industrien Palästinas sind die neuesten: eine Bürsten- fabrik, die von polnischen Juden gegründet wurde, Herstellung von Holzspielwaren unter der Leitung tschechischer Juden und Marme- lade- und Geleefabriken. Eternai Vigilance (Fortsetzung von der 1. Seite) about to be inaugurated by these anti - demoeratie, un - American groups; give unstinted support to every Veteran Organization, to every fraternal Organization, to every rally furthering a tru© "Americanism Campaign." "You must help preserve Amer- ica'?, tradition of demoeraey!" "Join with other good American« in this noble work." "Do your share." Art- und Verkauf in- und ausländischer Wertpapiere - - Vermögensverwaltung HERBERT E. STERN CO. 101 ClüDAJR STREET Tel.: COrtlaml NEW YORK CITY r-5170 Friday, January 5, 1940 AUFBAU 3 Londoner Notizen An den Rand geschrieben: London, Ende Dezember. Die verschiedenen Hilf sorganisa- i, tionen für die Emigranten in Eng- land sind wieder nach London zu- rückgekehrt, nachdem sie sich bei . Kriegsausbruch sozusagen freiwil- lig evakuiert hatten. Die vielen Emigranten jedoch, die man gleich- falls in grosse und kleine Provinz- städte abtransportiert hatte, haben " fsick dort heimisch niedergelassen. r Inzwischen haben im ganzen Lande die Tribunale gearbeitet und die ' überwiegende Mehrzahl der Emi- grauten von jenen Einschrtinkun- -geri befreit, die man ihnen zuerst auferlegen musste. Wer durch !4iese' Tribunale zum "freundlichen ^Ausländer'' erklärt worden ist, hat •ves nunmehr leichter, eine Arbeits- • erlaubnis zu bekommen; er kann sich beim amtlichen Arbeitsver- •■mittlungs-B uro melden und ist so dem Engländern fast gleichberech- tigt. Auch die jüdischen Hilfsor- * ganisationen haben Stellen einge- richtet, in denen man sich zur Ar- isbeitsvermittlung anmelden kann; -es sollen in Zukunft nur diejenigen noch unterstützt werden, die sich 'freiwillig zu jeder Arbeit zur Ver- fügung gestellt haben. Die Höhe der Unterstützung ist die gleiche .geblieben, nämlich dreissig Schil- lings pro Woche. Der "Freie deutsche Kulturbund in England" hat seine Tätigkeit, wenn auch in sehr engem Rahmen, wieder aufgenommen. Er lässt vor kleinem Kreise Vorträge halten tuüd hat sogar in Kürze ein eigenes Maus zur Verfügung. Man baut 4m Moment eine Bibliothek auf und organisiert in den grösseren Pro- •vinzstädten Zweig-Gruppen. Die j öffentliche Tätigkeit des Bundes i hat sich bisher auf einen Brief be- schränkt, der die Solidarität der Kulturbund - Mitglieder zur Sache der Alliierten bekundete. Das "Austrian Centre", Sammel- stätte der Oesterreich er in London, hat sein Kabarett wiederum gestar- tet. Ludwig Donath und Maria Czamska sind die "Stars" des En- sembles, dessen Programm sich ein bisschen zu sehr von dem Heimweh nährt. Was hinter den Kulissen dieses "österreichischen Zentrums" vor sich geht, lässt sich schwer be- urteilen; fest steht, dass Willy Meisl, der frühere Ullstein-Redak- teur und jetziger Sekretär des "Maccabi"-Weltverbandes, eine un- abhängige Sektion ehemaliger österreichischer Journalisten aus- serhalb des "Austrian Centre" ge- gründet hat. Diese Sektion hat fast alle in London lebenden Jour- nalisten Wien's um sich versam- melt, und man muss abwarten, wel- che Ziele Meisl hat. Stefan Lorant, der erfolgreiche Herausgeber der "Picture Post", hat neulich über seine einstigen Zellengenossen in München Bericht erstattet. (Bekanntlich sass Lorant 1933 mit einigen Kollegen in Mün- chen im Gefängnis.) Walter Tschuppik ist in London, so schrieb Lorant, und Graf Strachwitz leitet gleichfalls hier ein Büro der öster- reichischen Monarchisten. Der ehemalige Burgthemter- Schauspieler, Hans Wengraf, der nach Kriegsausbruch von Amerika zurückkehrte, spricht zuweilen in den österreichischen Sendungen des deutschsprachigen Senders in Lon- don, wo Walter Rilla Ansager ist. Pem. Die Hilfe suchen, müssen helfen Wie. wik (amen Zwei wertvolle Manuskripte der Werke Ohaim Nachman Bialiks, des berühmten hebräischen Dich- iers, der 1934 gestorben ist, sind «us dem Bialik Archiv in Tel-Aviv verschwunden. Eines der Manu- skripte ist das Original des unvoll- »endeten Versdramas "König Da- seid", das der Dichter selbst als sein "Meisterwerk bezeichnet hat. Eine umfassende Untersuchung ist ein- geleitet worden. Julius Prüiver, der berühmte Di- rigent der Berliner Philharmoni- ker und Professor an der "Staat- lichen Hochschule für Musik" bis ,1933, ist in New York eingetroffen. G. Polak Daniels, der bekannte - Molländische Journalist und Paria- . mentsberichterstatter für die Zei- tung "Het Vaterland", wurde zum Präsidenten der holländischen Journalistenvereinigung gewählt. ? In der 40jährigen Geschichte dieser Vereinigung wurde hiermit zum er- sten Mal ein Jude gewählt. In Wilna ist das jüdische Kultur- leben wieder normal. Unter ande- rem wurde ein neues yiddisehes Theater gegründet. Das Theater wurde mit einer Vorstellung von Aaron Zeitlin's "Im Niemandsland" eröffnet. Egon Erwin Kiseh ist in New York eingetroffen. In Tel Aviv wurde eine Ausstel- lung hebräischer Bücher eröffnet, die seit Beginn der Unruhen veröf- fentlicht wurden. Die Ausstellung beweist, dass trotz der wirtschaft- liehen Schwierigkeiten eine überra- schende Zahl von Büchern erschie- nen sind. Helene Stöcker, die bekannte deutsche Pazifistin, hat in diesen Tagen ihren 70. Geburtstag gefei- We Call to Your Attention Bose Book, die bekannte Kolora- turgopranistin, hat Dienstag, 2. Januar eine Konzerfcserie über die Station WQXR begonnen. ert. Die Geschichte des deutschen Pazifismus ist ohne sie nicht zu denken. Sie vertrat die deutsche Friedensorganisation auf interna- tionalen Kongressen und gehörte den Vorständen zahlreicher natio- naler und internationaler pazifisti- scher Verbände an. Ihr Lebens- werk war auch dem Kampf für die Gleichberechtigung der Frau ge- widmet. Ihrer deutschen Staats- bürgerschaft beraubt, lebt sie, de- ren Lebenswerk durch die Ereig- nisse des Frühjahrs 1933 vernich- tet wurde, in Schweden. Max L. Berges hat sein Amt als Künstlerischer Leiter der Revue "From Danube to Hudson" und des "Grand Carnival in Old Vienna" niedergelegt. Manchmal ist man trotz starker Nerven doch der Verztveiflung nahe. Die Eingliederung der Einge- wanderten im neuen Land war immer ein schwieriges, viel Takt, erforderndes Problem, schon damals als in den ersten Jahren des Hitlerregimes die Auswande- rung noch eine mehr freiwillige war, das heisst, als die Aktiven aus freier Wahl das Land ihrer Geburt verliessen, weil sie in der stickigen Luft, nicht mehr atmen konnten. Je mehr der Druck im Inneren stieg, desto mehr wurden auch die hinausgepresst, die sich bis zum letzten Augenblick mit allen Kräften gegen das Schicksal, gegen die Entwurzelung sträubten. Und viele von ihnen wussten tvohl, wa- rum, wussten und sahen, voraus, wie schwer es ihnen Enttäuschung ^ t,, . .,,, T , mir versprechen, dafür zu sorgen, Em Mann in mittleren Jahren, , / v. ,' . ,, . ,,r . . , T, , . T1 dass mein Kind nicht ins Waisen- m.t vielen Konfl.kten m Europa haus ,k t D k ; ; und auch h,er aus besonderen unertl.ä ]ich „ ,ch , „Wo ist Grunden, die vielle.cht nicht «e ]hr Kind jetzt?„ „Es ist bei arae_ Schuld sind, hat er einige Wochen ,, , , . TT , ' .... , u rikamschen verwandten, aber die keine Unterstützung erhalten. Er . , , , . , .. , , , . . ,m • j - sind so kleinbürgerlich und wenn telephoniert: Das sind meine . ,____. ,, ., , . , ... . , f r , ., , «1,1 sie dort bleibt, wird sie spater letzten 5 Cents, mit denen ich tele- h6chstens einma] Dienstmädchen phomere, ich weiss nicht, wovon oder Vt,,.käUlferill wcrden Aomr. ich leben oder meine Miete bezah- ■ -1.4.11 „ . , , 0. .. dem werden sie sie nicht behalten, len soll, ich hungere, Sie müssen T, - , , , , • , . , ,. . . ' „ T . - wenn ich tot bin, und ich bin im mir helfen." Ich sehe ihn eine « -a- -.. , T , , , ... 1 . . rp i Begriff, mir das Leben zu neh- Stunde spater, mache einige Tele- men „ Ich „sie sind doch phongesprache gebe ihm meine nicM in akutL>1. Not m und ;hr Visitenkarte als Einführung sage, Kind habm „ Unterstüt- wie üblich: lassen Sie mich wis- • + m , 0. ^ e 1 ,1,11 zung ist ihnen zugesagt, Tausen- sen, ob Sie Erfolg gehabt haben. iQV/11, „„v,+ u „ TT "i , c, j ... n, cien anderen geht es schlechter." Ungefähr 6 Stunden spater ruft Br; „Aler das all(äs ist ,M für er wieder an: ' Ich bin sehr ent- mich jch wi], nicht mehr.„ Ich tauscht, die Leute, zu denen Sie «i. c. , , ,r , . . , - i sage: Aber Sie haben Verpflich- mich schickten, haben mir auch Tl, Tz. , .. . , , t n i, tungen gegen Ihr Kind, Sie kon- nicht: helfen können, mein fall • i . . ; . . . , , .. , , , „ t u nen diese Verptlichtung nicht ein- wird noch weiter untersucht. Ich f -r - . , . ^ , , v. i i •• i , i 4? <er "pay check" der grössten Not befreien. Was "Mir ist die' Unterstützung ent- hat er erwartet? zogen worden, ich bin Sportlehrer Der Ankömmling und um diese Jahreszeit habe ich Er ist ein Jugendfreund von mir, keinen Verdienst. Meine Frau ist ein feiner und gebildeter Mann als Zofe bei einem Ehepaar in in den Vierzigern. Ich habe ihn Floi'ida, aber die Leute sind so zwanzig Jahre, lang nicht gesehen. I hässlich zu ihr, dass sie die sein würde, sich den neuen Verhältnissen anzu- passen. Und nun wollen und sollen wir ihnen helfen. Wer seit mehr als einem Jahrzehnt sozialfüsorgerische Arbeit tut, kann nicht leicht aus dem Gleichge- wicht gebracht werden. Und doch zwingt die Er- fahrung der letzten Wochen die Dinge einmal in der Oeffentlichkcit anzurühren und an den guten, an den besseren Willen der Einwanderer zu ap- pellieren. Ein paar Beispiele! Sie sind nicht aus der Fülle eines grossen Bureaus, sondern aus einem Privat- zimmer und sie sind, nicht aus einem Material vie- ler Monate, sondern alle aus den letzten, zehn Tagen. Schlaflied für ein Emigrantenkind Schlaf, mein gutes Kind. Draussen wehet der Wind. Wind kennt keine Endstation, Weht durch Lodz und Babylon. Lass das Wischen an den Scheiben. Andre wissen, wo sie bleiben, Andre wissen, wo sie sind. Schlaf, mein gutes Kind. Schlaf, mein gutes Kind, Draussen gehet der Wind. Ging für deinen Vater schon, Ging durch Lodz und Babylon. Hier im Schiff hat er gesessen, Söhnehen hat das nur vergessen. Denk, wie er und wir, mein Kind. Hier beisammen sind. Schlaf, mein gutes Kind. Morgen weht noch dei' Wind. Morgen weht er für deinen Sohn, Weht durch Lodz und Babylon. Hier im Schiffchen wird er fahren. Keiner kanns dem Nächsten sparen. Schlaf drum, Kind und Kindeskind. Draussen wehet der Wind. Günther Anders. Ich bekomme einen Brief von ihm, j stelle er beginnt mit dem Satze: "Ich' sitze seit voriger Woche hier in dieser freudlosen Stadt . . ." Freudlose Stadt? Was kann man nach einer Woche über eine Stadt wie New York aussagen? Warum verdirbt er sich -selbst den Start? Die besetzte Stelle Ich habe diese ältere Frau vor einigen Monaten schon gesehen. Sie sucht Arbeit im Haushalt. Seit einigen Wochen hat sie nichts ge- funden. Ich sage: "Ifh glaube, ich habe eine Stelle für Sie," und gebe ihr eine Adresse. Sie antwortet: "Ach, das hat ja gar keinen Zweck, bei der Adresse, die Sie mir vor (> Monaten gegeben haben, war die Stelle schon besetzt, als ich hin- kam." Ich: "Sind Sie denn sofort hingegangen?" Sie: "Nein, an die- sem Tage war ich schon sehr müde und der nächste Tag war ein Sonntag und am Montag war die Stelle besetzt." Ich: "Waren Sie schon bei dieser oder jener Hilfsor- ganisation?" Antwort: "Ja, aber wenn ich zu den A dressen komme, sind die Stellen iimmer schon be- setzt." Ich denke mir: Wie finden ei- gentlich Amerikanerinnen Stel- lung? Aber wenn »eh ihr das jetzt sagen würde, wüirde sie sicher weinen. Das Kind im Waisenhaus Ein Mann um dite Fünfzig, Che- miker. Sehr verstöirt. "Sie müssen wird aufgeben müssen." Es dauert eine Weile, ehe ich her-» ausbekomme, dass ihm die Unter- stützung nur zeitweilig gesperrt ist und dass doch ein Grund vor- liegt. Nachdem er zunächst über alle Organisationen in der Emi- grantenhilfe sehr abfällig gespro- chen hat, sagt er: "Es war eine reine Ungeschicklichkeit, ich kas- siere sonst meinen Scheck immer beim Milchmann, aber dieses Mal habe ich ihn aus Versehen über mein Bankkonto gehen lassen. Ich sage: "Ja, wenn Sie ein Bank- konto haben, ist es doch berechtigt, dass man Ihnen die Unterstützung: sperrt, die so viele andere so viel nötiger haben." Er ist sehr er- regt. "Das Geld auf dem Bank- konto ist garnicht mein Geld, Herr X hat es mir geborgt, und ich muss es im Januar zurückzahlen." Ich sage: "Das ist doch sehr einfach, lassen sie sich von Herrn X eine eidesstattliche Versicherung über diesen Sachverhalt geben." "Da» hat die Fürsorgerin auch gesagt, aber Herr X will mir eine solche Bescheinigung nicht geben, weil Frau X irgendetwas mit dem Council zu tun hät.,F Ich habe die stille Vermutung, dass Frau X auch Unterstützung, bezieht und ich kann zu meinem Bedauern dem Hilfesuchenden nicht Recht geben. Er ist sehr böse mit mir. Säuglingsturnen Die junge gut aussehende un<$ gut angezogene Frau bittet mich, ihr zu raten, wie sie Säuglinge zum Turnen überwiesen bekommen. (Fortsetzung auf der 4. Seite) WALTER L CAHNl (früher: Bankierskantoor W. L, Cahn, Amsterdaam) VERMÖGENS-ANLAGEN, BERATUNGEN 70 Pine St., Room 3004, New York—Tel. WHitehiall 4-8174 Privatadresse: Colony Hanse, Biverdale, N. Y.—Tel, KIngstbridge 3-630S Bear, Stearns & Co. Members of New York Stock Exchange ANLAGEBERATUNG AUSFÜHRUNG AMERIKANISCHER EFFEKTEN und "COMMODITIES" ORDERS ANKAUF EUROPÄISCHER EFFEKTEN ij 1 Wall Street DIgby 4-8500 Foreign Department Winfried H. Oppenheimer Chicagoer Korrespondenten STEIN, BRENNAN & CO. 9 South La Salle Street Tel. State 0933 4 AUFBAU Frittay, January 5, 1940 AUFBAU \ n Inde-pendent Weekly Journal t-o nerve the Interests and the Amer- ieanization of all Immigrants and to Combat Racial Intolerance. Published by the GERMAN-JEWISH CLUB, INC. 15 East 40th Street, New York City—Telephone: MU 4-0192 Single copies, 5^—Subscription: $1.00 24 copies; $2.00 a year. >119 Editor: MANFRED GEORGE Business Manager: HANS E. SCHLEGER Advertising rates on application ol. VI—No. 1 JANUAR 5, 1940 5 Cents Statement of Policy This paper is to serve the interests of all immigrants >om Central Europe and their merging into the life and society of the American democracy. It is written and pub- lished in America; it is an American paper in which American Problems and the future in America are given first con- s ideration. It is a Jewish paper, intended to preserve the rraditions of Judaism and to nurture the ties of the indi- idual to his Jewish heritage, Jewish history, culture and religio», withoUt, however, wishing to sorget or neglect the interests of the non-Jewish immigrant and his probiern«. Although we are firmly faced toward our American future, we are not ashamed of our European past but i$re prepared to save its values from destruction as far as it is possible for us. At the same time, we will uphold freedom and democracy, we will avoid politics and all quarreis about political questions of the day. We will combat the govern- ment of Hitler and his followers, when and wherever we can, since we consider it a threat to the peace and culture of man- kind. We are non-political, but liberal and true to the demo- cratic traditions of the United States of America. We de- cline every kind of dictatorship, under whatever liame or guise it may appear. Die Hilfe suchen, müssen helfen Käseliebhaber, verloren, weil Brief aus Rumänien Bukarest., im Dezember Der Rumäne ist meist anti- seimrtisch, aber er ist einer, dem nichts Menschliches fremd ist, der leben will und auch nach Möglich- keit leben lässt. Man sagt '"Jos Jidani!" (Nieder mit den -Juden„t und man mag sie nicht, da sie "Fremde" sind und da sie anders sind, man gebraucht das Wort "Ji- dan" als reguläres Schimpfwort auch Christen gegenüber, aber man lebt doch irgendwie mit ihnen. Man hält sie, nach dem Ausspruch eines sehr klugen Mannes, für den "Kitt", der Gegensätze verbindet. Die rumänischen Juden selbst sind meist national denkende Juden, Zionisten, und bei ihnen steht das Nationale weit über dem religiösen Moment.. Wenn man einen rumä- \ nischen Juden nach seiner Nati- onalität frägt, so antwortet er prompt: Jude. Nie oder ganz sei- Uten hörte ich: Rumäne. Vielleicht [eist das einer der Gründe, warum L-jSie dortigen Juden sich nicht r.ssi- Mmilieren oder sie assimilieren sich |rlicht, weil sie nicht willig aufge- ^iommen werden. lt Vor zwei Jahren brach mit der Regierung Goga für die Juden eine j ; ziemliche Gefahr herein, sehr W strenge Vorschriften, harte Ge~ I setze, Diffamierungen und dann ... starb Goga und die Juden atmeten wieder auf. Zu jener Zeit konnte X man in kein Restaurant, kein Theater, kaum in ein Kino gehen. Leny Caler, der beliebteste Star, eine Jüdin, war aufgefordert wor- den, ein Lokal zu verlassen, das National theater wünschte keine Juden als Publikum und so fort und dann . . . dann war plötzlich wieder alles beim Alten, alz wäre garnicht» gewesen, ein kleiner Schreck. Nichts mehr von wild aussehenden Studenten auf der Strasse, die, mit Hakenkreuzen ge- schmückt, Passanten belästigten und zum Kauf von AHseichen zwangen, nichts, nichts mehr. Und r die Juden hatten nichts vergessen und nichts dazu gelernt. Sie gin- gen wieder in die Lokale und Theater, und das Leben nahm wie- der seinen Lauf. Vor ungefähr 4 Monaten kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel eine Ordre heraus, dass jeder nicht- arische Fremde innerhalb 14 Tagen das Land zu verlassen hätte. Das in einem Land, wo der Fremde vor sagen wir 7 Jahren fast eine ähn- liche Stellung angenommen hatte, [wie der "weisse Sahib" In Indien, Gewiss, es wurde "arrangiert", England, Frankreich Italien setz- ten sich für ihre Bürger ein. Kaum war wieder ein wenig Ruhe eingetreten, so wirbelte die "Affäre Ausschnitt" erneut Staub auf. Wenngleich es sich da wahr- scheinlich um private und per- sönlich-politische Angelegenheiten handelte, so wurde sie doch sofort von der antisemitischen Presse in stärkster Weise ausgeschlachtet. So ist es mit dem Paradies be- stellt, dass der Engel der Vertrei- bung immer wieder den Kopf her- einsteckt und nur nach schönem Bitten und freundlichen "Arrange- ments" ist er bereit, wieder eine Weile draussen zu warten. Wie lange ? Gewiss an anderen Län- dern gemessen leben die Juden in Rumänien noch relativ in Freuden, aber nicht jeder ist die Nähe der Vulkane gewohnt und von der Jugend wandern viele illegal nach Palästina. Das Leben dort oder in Amerika ist ungleich schwerer und man muss hart arbeiten, aber man weiss, wofür man schafft, und Frei- heit nach harter Arbeit ist loh- nender als ein Wohlleben in Angst. E. E. ('. * Nazi-Wühlereien in Rumänien BUKAREST, — Nachdem sich die rumänisch-deutschen Handels- beziehungen etwas gebessert halben, versuchen Naziagenten einenDiruck auf rumänische Firmen auszuüben, jüdische Angestellte zu entlassen. Im Falle der Weigerung drohem sie mit der Zurückziehung des Auf- trags. Ferner verlangen die Niazis, dass die rumänischen Transport- firmen nur noch deutsche Bamken in Rumänien benutzen. Gleichzeitig hat die von Nazis unterstüVtzte Presse in Rumänien einen Feldzug gegen die Juden eröffnet, oiffen- s ich lieh um den Deutschen in Ru- mänien eine grössere Kontrolle; des Exports zu verschaffen. Wieder normaler Postdiems* in Palästina JERUSALEM. — Wie amttlich bekanntgegeben wird, hat die Re- gierung alle Postämter, die wäh- rend der Araberunruhen gesclhlos- sen waren, wieder eröffnet. IPost, Telegraphen- und Telefondienstt ar- beitet normal. Auch die regelrmäs- sige Verbindung zwischen Itaalien und Palästina soll wieder aufge- nommen werden, . . , j- Fortsetzung von der 3. Seite) kann. Ich bin skeptisch. Die Me- thode von Neumann-Neurode, die in Berlin so populär war, hat in New York nicht Fuss fassen kön- nen. Mein Gegenüber ist skeptisch. Ihre Lehrerin in Berlin hat viele hundert Mark für den Kursus ge- nommen und ihren Schülerinnen eine glänzende Existenz im Aus- land versprochen. Ich rate drin- gend ab, Zeit mit dem Versuch zu verlieren, diesen Beruf auszu- bauen. Ich erzähle ihr von den Emigranten, die all ihr Geld in Frankreich, dem Idealland für Wir wollen den Tatbestand klar stellen: Tau- sende. und Abertausende von Emigranten sind be- scheiden, fleissig und bemüht, sich ohne Murren in die harten Bedingungen des neuen Landes einzu- finden. Aber einige Hunderte haben grosse Schwie- rigkeiten, und sie füllen die Wartezimmer der Or- ganisationen und Privatpersonen, sie klagen und schimpfen, sie sind verzweifelt und suchen Hilfe. Aber wie kann man ihnen helfen? Es ist keine moralische Frage. Alle diese Unglücklichen, deren Telephon, und dass sie für viele iure ha us Harzer Käse fabrizieren Monate in diesem, übrigens recht mussten, den es in Paris nicht gab. Aber dem Geschmack der Franzo- sen sagt Harzer Käse nicht zu, al- les Geld war verloren. Man kann solche Dinge nicht erzwingen. Sie glaubt mir nicht. Nun möchte sie Sprechstundenhilfe bei einem Arzt sein. "Wie ist Ihr Englisch?" "Oh," sagt sie, "ich kann mich ver- ständlich machen, wenn ich auch noch sehr schlecht verstehe." Ich muss ihr sagen, dass eine Sprech- stundenhilfe fliessend Englisch konversieren muss, besonders am schlecht bezahlten Beruf, keine Chancen hat. "Aber ich muss doch Geld verdienen." Ich versuche ihr klar zu machen, dass die beste1 Möglichkeit für eine kinderlose Frau, die keinen Spezialberuf be- herrscht, eine Haushaltsstelle bie- tet, bis sie genügend Englisch kann. Leider ist sie entrüstet und meint, dass ihr Mann als Akadem- iker so etwas nicht zugeben wür- de. Ich weiss nicht, was ich raten soll und hülle mich in Schweigen, das sie verletzt. ich kann und brauche es nicht zu tragen. Deshalb m bitte ich alle, selbst zu helfen, wenn sie um Hilf« bitten. Wir brauchen diese Hilfe dringend und die Leser, die die kleinen Erlebnisse in diesem Artikel lesen, sollten nicht beleidigt sein, wenn sie sich selbst wieder finden. Denn alle diese Erlebnisse sind wahr, und keines ist älter als 10 Tage. Aber sie soll- ten es als das nehmen, als das es gemeint "ist, als einen Hilferuf zu gemeinsamer Anstrengung. Und- noch etwas anderes. Diejenigen, denen rnei- Schwierigkeiten ich aufgezählt habe, sind nicht et- I ne Einstellung zu den Problemen nicht gefällig, soll- wa böse Menschen, sie sind hilflos und ungeschickt, sie sehen nur ihren begrenzten Fall und können ihn mit den Interessen der Allgemeinheit nicht in Einklang bringen, sie sehen in ihrem Fürsorger einen Feind, eine Art Polizisten und verstehen nicht, dass die Anderen Verantwortungen der All- gemeinheit gegenüber zu tragen haben. Sie sind nicht böswillig, aber sie haben auch keinen Willen, zu helfen, mitzuhelfen. Es ist eine gewisse Tragik, in ihrer Lage, denn es ist ihnen oft Unrecht getan worden, Unrecht getan worden vom Schicksal, von den Menschen, von sich selbst, und davon wird nächstens hier berichtet werden. Aber wem von uns ist es nicht genau so gegangen, wer muss nicht ebenfalls gegen jene unzähligen kleinen und gros- sen Fallstricke des Lebens kämpfen. Aber wir dürfen die Ausrede nicht anwenden', ich bin anders» ten weder den "Aufbau" noch den "German-Jewish Club" dafür verantwortlich machen. Beide, /haben mit meinen sehr persönlichen Erlebnissen uyidt An- sichten nichts zu tun und werden ■wahrscheinlich (oder sicher) eine sehr andere Ansicht in vielen Dingen haben. Aber eine Spalte wie diese soll nur widerspiegeln, was ein Einzelner denkt. Und wenn es dem einen oder anderen unserer Leser nicht ge- fällt, so ist das nur natürlich. Und da habe ich noch eine kleine Bitte, sie geht an Einzelpersonen^ Organisationen oder Zeitungen: der "Aufbau" ist für Eure abweichende Meinung stets offen, aber Ihr müsst es in einer Form sagen, wie sie unter ge- bildeten Menschen üblich ist, Wer schimpft und grobe Worte gebraucht, setzt sich ins Unrecht. Die- se Spalte mag so schlecht sein, wie sie nur kann* aber pöbeln, das tut sie nicht. W. C. H. NewYorker Notizbuch Von KURT HELLMER Rund um das Capitol, in dem jetzt "Gone With the Wind" läuft, stand dieser Tage trotz eisiger Kälte eine unübersehbare Kette von Menschen, begierig, an der Kasse eine Karte kaufen und drei- undreiviertel Stunden lang in Tech- nicolor den Liebestrieben der Scar- lett O'Hara zuschauen zu dürfen. Plötzlich durchflutete eine Welle herzlichen Lachens die Menge. Das Schild eines vorbeispazierenden Missionars war die Ursache, Es hiess: "Es gibt nur zwei Wege, die Ewigkeit zu verbringen -— warum dann hier warten ?" . . . Dr. Anna Bogenholm Sloane (New York) ist eine rüstige Dame von 82 Jahren, die eine alte arische Formel ent- deckt hat, mit deren Hilfe jedem Menschen ein drittes Gebiss nach- wächst. Da diese Formel nur auf "Arier" wirkt, brauchen "nichtari- sche" Zahnärzte um ihre Existenz nicht besorgt zu sein. Im übrigen ist Frau Sloane in gewissen Krei- sen nicht unbekannt: sie gilt als Verbindungsglied der Deutschen Regierung und amerikanischen na- zistischen Organisationen. Herr Goebbels hat ihr sogar $15,000 ver- sprochen, um in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Möchte- Gern-Führern eine neue antisemiti- sche Zeitung, die den Titel "The National American Patriot" tragen soll, herauszubringen. . . . Auf den Formularen für die diesjährige Volkszählung wird die Anmerkung stehen: "Wenn im Ausland gebo- ren, gib das Land an, in dem dein Geburtsort am 1. Januar 1937 lag". . . . Was das Dies-Komitee letzte Woche über den Nazi-Spion Colin Ross berichtete, konnten Sie an dieser Stelle bereits am 1. Juli vo- rigen Jahres lesen. . . . Vor einer Kirche in Nashville, Tenn., verkün- dete letzthin ein Schild: "Irgend- wohin — solange es vorwärts geht". Wobei man Bewegung nicht mit Richtung verwechseln darf.... Seit Jahren ist die deutsch-ameri- kanische Kapelle "Heinie und seine Grenadiere" die beliebteste Radio- sendung der NBC-Station WTMJ in Milwaukee, Wis., dessen Ein- wohner grösstenteils deutscher Ab- stammung sind. Seit Ausbruch des Krieges häuften sieh die Proteste der zweitgrössten nationalen Grup- pe dieser Stadt, der Polen, gegen dieses Programm, mit der Begrün- dung, die Station sei nicht "neu- tral". Die jährliche, von Heinie und seinen Grenadieren zu Wohl- tätigkeitszwecken veranstaltete Weihnachtsfeier musste diesmal unterbleiben. Seit die Kapelle je- doch ein besonderes Programm zum Geburtstag ihres Klarinetti- sten Alex Mayr (der auch in der Blatz Post, der berühmten Kapelle der American Legion, spielt) ver- anstaltete und das Studio mit Le- gionären überflutet war und sehr viele amerikanische Flaggen zu se- hen waren, munkelt man, dass sich die Kapelle in "Freiheitskapelle" umnennen wird. . . Die lebendigste und aufgeklärteste deutschspra- chige tägliche Anti-Nazi-Zeitung erscheint nicht in USA, sondern viele tausend Meilen entfernt, in Buenos Aires: das "Argentinische Tageblatt". . . . Dass Herr Wiede- mann, Nazikonsul in Frisco, kürz- lich von Herrn Kuhn und dem Bund öffentlich abgerückt ist, erinnert an dieselben Taktiken dieser Herren in der Heimat. Auch mit den Doll- fuss -Mördern wollte man offiziell nichts zu tun haben — und heute sind diese "Märtyrer" zu Helden des Vaterlandes ernannt worden... Der verstorbene Douglas Fairbanks war Jude von Geburt und hiess ursprünglich Ullman,... In einem Scheidungsprozess in Detroit, Mich., begründete Ludwig Ribak seine Behauptung, mit seiner Ehe sei et- was nicht in Ordnung, damit, dass seine Frau ihm Suppe aus Seife, Gummibändern und Eierschalen zu- bereitet habe. Praktisch überzeugt, dass seine Frau ihn nicht mehr liebe, sei er jedoch gewesen, als er an seiner Garage ein Schild vor- fand: "Garage zu vermieten und Mann vx verkaufen". . . . Bei einer Umfrage des Gallup-Instituts für öffentliche Meinung waren 9 Proz. der Befragten gegen das Spielen deutscher Musik und 12 Proz. ge- gen das Lehren der deutschen Sprache. Obwohl dieses Ergebnis wesentlich günstiger Ist als die hy- sterische Stimmung gegen das Kai- ser-Deutschland während des er- sten Weltkrieges, so ist die Frage- stellung als solche abzulehnen, weil sie an einen Instinkt appelliert, der außerstande ist,' einen Tren- nungsstrich zwischen kulturellen und politischen Streitfragen zu ziehen. In den sieben Jahren des Bestehens der Reichskulturkam- mer, abgekürzt Rekuka, ist auch nicht ein einziges Werk, sei es ein© Dichtung oder eine Komposition, entstanden, das seinen Weg,; .über die Grenze gefunden hätte. Wenn sich die neuen Herren, der unsterb- lichen Werke der Goethe, Schiller, Beethoven, Mozart, Wagner usw. bemächtigt und für die Nazi-Kultur als repräsentativ erklärt haben, so schmücken sie sich mit fremden Federn. . . . Die Post fand nicht: folgende Subskribenten des "Auf- bau": Walter Breitenbach, N.Y.C.; Max Wölls, N.Y.C.; Kurt Mannheimer, N.Y.C.; R. Hahn, Central European. Soc., N.Y.C.; Fritz Kraemer, N.Y.C.; Anna Glaser, Brooklyn; Rose Loewenstein, Bronx; Albert Lewy, Brooklyn; Kurt M. Fleisch- hacker, N.Y.C.; Max Fischer, Hotel Alamai, N.Y.C.; Rudolf Eksfcein,. Mt. Vernon; Billie Wilder, Beverv Hills. Wir bitten, uns die neuen Adres- sen zuzusenden, weil wir sonst den Obengenannten den "Aufbau" nicht zustellen können. Architectural Designers and Interior Decorators HANS WEISS ERNST WOTTITZ ERWIN SCHARF ASSOCIATES Unusiial Interiors Designed or Arranged Storefronts etc. HD STUDIO*. ERWIN SCHARF 5 Riverside Drive, N.Y. C. TRafalgar 4-3939 Frldtoy, January 5, 1940 AUFlÄÜ h ihöycatMt* det (jeMncm-fewish Ctu& GERMAN-JEWISH CLUB, INC. (MU 4-0192) Gegründet 1924 • Clubbüro: 15 East 40th Street Clubhaus: 210 West 91 st Street Präsident.........FREY) H. BIELEFELD | 3. Vize-Präsident. .WALTER BORNSTEIN 1. Vize-Präsident.. FRED J. HERRMANN Sekretär,........... MANFRED GEORGE Z Vize-Präsident..........W. C. HÜLSE I Schatzmeister. .MICH. SCHNAITTAGHER Alle Veranstaltungen finden, soweit nicht anders angegeben, im Clubhau» statt. Der Mitgliedsbeitrag im G.-J. C. beträgt monatlich 50c: für Ehepaare 75c. Donnerstag, 4. Januar: Abend unter uns Einführung des neuen Vorstandes. Gemütliches Beisammensein. Kaffee und Kuchen frei. Tanz. Mitglieder freier Eintritt; Gäste 25 Cents. Donnerstag, 11. Januar: Erster Abend der Vortragsreihe "Wo liegen unsere Chancen?" Erich M. Warburg, Chairman der Resettlement Division des National Refugee Service, spricht über Die Industrien Amerikas Der Referent, Spross der Hamburger Familie Warburg, deren Ver- dienste um das Judentum weithin bekannt sind, bearbeitet im N.R.S. die Fragen der Berufsumschichtung; Neusiedlung und Verteilung der Immigration. Die Ausführungen dieses Fachmanns dürften für alle Interessierten von brennendem Interesse sein. Ort: Clubhaus; Zeit: 9 p. m.; Eintritt frei. Donnerstag, 18. Januar: Rheinlandischer Abend (Vergl. Aufruf an alle Kölner in dieser Nummer.) Donnerstag, 25. Januar: Hausfrauenfragen in New York Ein Vortrags- und Frage-Abend, gewidmet den Sorgen und der Bereicherung der Kenntnisse unserer Hausfrauen. Ein Abend, der aber auch für alle Junggesellen, die allein -wirtschaften müssen, von höchstem Interesse sein dürfte. Behandelt werden u. a. folgende Themen: Wie kaufe ich billig ein? — Die Frage der Specials. — Wäsche, Schuhe, Kleider. — Wohnungsfragen. — Amerikanische und deutsche Geselligkeit. — Fehler, die jeder macht usw. Vortragende: Elsa Heinemann und Lessie Sachs-Wagner. (Nach den Vorträgen Fragebeantwortung.) Gesellige Samstag-Abende im Clubhaus Sonnabend, 6. Januar: TANZ und MUSIK im grossen Saale des Clubhauses. Gäste sind herzlich willkommen. Abendkasse öffnet 8.30 p. m. Mitglieder 20 Cts., Gäste 30 Cts. Mitgliedskarten sind vorzuzeigen. Lehrergruppe im "Germoti- Jewish Club" Dr. Max Salomen und Dr. Simon haben eine Gruppe gesammelt, die die Interessen der emigrierten Leh- rer (akademische wie seminaristi- sche) vertreten soll und noch im "Monat Januar eine Beratungsstelle, •regelmässige Zusammenkünfte und Fortbildungsvorträge veranstalten wird. Wir bitten alle diejenigen, die sich dieser Gruppe anschliessen wollen, ihre Adressen umgehend dem Klub-Büro einzusenden. Chorgemeinschaft Leitung: Dr. Richard Levi. Der nächste Probeabend wird am Montag, den 8. Januar, 8 Uhr abends, im Embassy Rdom des Ho- tels Empire (Broadway und 63. Strasse) stattfinden. Weitere Anmeldungen stimmbe- gabter Damen und Herren werden jederzeit im Büro des G.J.C. oder am Probeabend vom Chorleiter entgegengenommen. An Alle aus Köln am Rhein und Umgebung Als ehemalige Repräsentanten der altehrwürdigen Kölner Sy- nagogengemeinde laden wir die in New York und der Metropo- litan Aerea lebenden früheren Kölner und Mitglieder benach- barter rheinischer Gemeinden zu einem Treffen am Donnerstag, den 18. Januar, abends im Ger- man Jewish Club ein. Ein ge- naueres Programm wird im "Aufbau" bekannt gegeben wer- den. Wir bitten Sie alle, umstehend Ihre Adressen an das Bureau des German Jewish Club, 15 East 40th Street, zu senden, da- mit wir Einladungen versenden können, Rabbiner Dr. Adolf Kober, Dr. Siegfried Kaufmann, Leo Grünebaunt. Kalender Tafel Freitag, 5. Januar, abends; Samstag, 6. Januar 1940 (25. Teweth 5700). Sabbath Beginn: Freitag nach- mittags 4 Uhr 30. Sabbath Ende: Samstag abends 5 Uhr 10. Wochenabschnitt: Wairah ( 2. Buch Mos, 6, 2 bis 9, 35). Inkalt: Die Kinder Israel kön- nen garnicht mehr an die ihnen durch Moses verheissene Freiheit glauben, so schwer drückt sie die Qual der Sklavenarbeit. Aufzäh- lung der Familien bis Aaron und Moses, welche im Alter von 83, be- ziehungsweise von 80 Jahren vor Pharao wegen Befreiung ihres Volkes sprechen (Kap. 6, 2-30). Moses droht Pharao mit Strafen, welche über ihn und Aegypten kommen, wenn er die Israeliten nicht ziehen lässt. Das Wasser des Nil verwandelt sich in Blut; es wird ungeniessbar und die Fische verenden (Kap. 7). Frösche kom- men überall hin, auch in Pharaos Palast; Ungeziefer plagt alles, reissende Tiere machen Aegypten unsicher (Kap. 8). Seuche ver- nichtet die Haustiere der Aegyp- ter; Beulen plagen sie; ein uner- hörter Hagelschlag vernichtet das Getreide. Aber so oft über Pha- raos Bitte die Plagen aufhören, hält er sein dem Moses gegebenes Wort nicht, Israel frei ziehen zu lassen (Kap. 9). Hapthora: Ezechiel, 28, 25 bis 29, 21. Inhalt: Israel soll ruhig sein; Aegypten, das, stolz und selbstbe- wusst, sich über alles erhaben fühlt, wird gestraft und durch Ne- bukadnezar, den König von Baby- lon gederoütigt werden. Israel darf frei aufatmen. Samstag wird der Monat Sch'was verkündet. Moled (Neu mond) ist Montag früh nach O. 51 Donnerstag, 11. Januar, ist Bosch chodesch Sch'wat. Tanztees Auch im Monat Januar bringt jeder Sonntag einen (um 3 Uhr nachmittags beginnen- den) G.-J. C.-Tanztee im Hotel Empire (63. Str. und Broad- way). Der Eintritt kostet für Mitglieder 25 Cts., für Gäste 40 Cts. Clubangehörige werden höflichst ersucht, ihre Mit- gliedskarte vorzuzeigen, da die Kontrolle angewiesen Ist, keine Ausnahme zu machen, = Führungen im Freien Dr. Otto Treitel ist bereit, seine früher in Berlin gehaltenen "Wan- derungen in der Natur mit biologi- schen Ausblicken" in New York wieder aufzunehmen. Es sollen Führungen durch die Parks, den Botanischen Garten und das Mu- seum für Natural Hisfcory unter- nommen werden. Interessenten werden gebeten, Namen und Adresse in das Club-Büro einzu- senden. Programm ärer Antifasch. Arbeitsgemeinschaft Montag, 8. Januar: Mitglieder-Versammlung. Beginn pünktlich 9 Uhr, 210 W. 91. Strasse. Rabbiner Vogelstein 70 Jahre Am Montag begeht der von wei- testen Kreisen der deutschen Ju- denheit verehrte und geliebte Dr. Hermann Vogelstein seinen 70. Ge- burtstag. Selten hat jemand als Mensch, Gelehrter und Rabbiner solchen tiefgehenden Einfluss auf breite Schichten der jüdischen Gläubigen gehabt wie dieser Mann. Wir haben Dr. Vogelstein in der vorigen Nummer als Mitarbeiter des "Aufbau" begi-üssen können und werden in der nächsten Aus- gabe ausführlich auf das segens- reiche und weitwirkende Schaffen und Leben dieses bedeutenden Ex- ponenten der deutsch-jüdischen Welt zurückkommen. Sport im German-Jewish Club !AIle SjiortanfraR-en sind zu richten an die Geschäftsstelle des German-Jewish Ch 13 E. 40 St., und haben den Vermerk "SPORT" zu tragen.) An alle Sportler! Unsere Sportabteilung, die im letzten Jahre einen sehr erfreuli- chen Aufschwung genommen hat, wird auch in diesem Jahre wieder mit vollen Kräften arbeiten. Allen Sportinteressierten wird die Mög- lichkeit gegeben werden, im Ger- man Jewish Club Sport zu treiben. Die Leitung der Sportabteifung für das Jahr 1940 liegt in den Hän- den von Julius Weiberg, Kurt Mo- tulski und Manfred Stoll. Leiter der ' einzelnen Aemter sind wie folgt: Sekretär: Fred Goldschmidt; Kassenverwalter: Heinz Altschul; Fussball: L. Heidecker und Fred Schnaittacher; Jugend-Fussball: Heinz Altschul; Fing Porig: Werner Frankel und Martin Bums; Schwimmen: Frank Rice; Tennis: Dr. Manfred Weichsel; Leichtathletik und Turnen: F. Rice und H. Altschul; Wintersport: M. Bums; Für die Damen in der Sport- abteilung: Myrna Schnaittacher. Der neugewählte Sportausschuss hat für das Jahr 1940 ein interes- santes Programm: Die Fussballabteilung steht vor Erlangung eines eigenen Sport- platzes. Die bereits gegründete Ju- gendmannschaft ist stark im Wach- sen begriffen. In wenigen Wochen werden wir ausserdem mit einer Alten-Herren-Mannschaft an die Oeffentlichkeit treten. Von unserer Turnhalle, die Mon- tags für Herren und Donnerstags für Damen geöffnet ist, wird fleis- sig Gebrauch gemacht. Die Schwimmer, die sich jeden Mitt- woch im Pool des Hotels Paris tref- fen, trainieren eifrig für die bevor- stehenden Wettkämpfe. Jeden Dienstag Abend wird Ping Pong gespielt. Unsere Spieler haben in dieser Saison schon recht erfreuli- che Ergebnisse erzielt und es bleibt nur zu wünschen übrig, dass in al- len unseren Sportzweigen weiterhin so erfolgreich gearbeitet wird. An dieser Stelle wollen wir nicht verfehlen, dem Sportausschuss des Jahres 1939 für seine geleistete Ar- beit zu danken. Wenn auch noch sehr viel zu tun übrig bleibt, so ist doch ein beträchtliches Stück Ar- beit im vorigen Jahre geleistet worden. Wir danken vor allem Boris Kö- gen für seine Mitarbeit. Herr Kö- gen hat Ende des letzten Jahres al- le seine Aemter niedergelegt und ist gleichzeitig aus dem German Jewish Club aus'getreten. Zum Schluss noch dem Neuen Sportausschuss die besten Wünsche und viel Erfolg für das Jahr 1940! Terry. Achtung, Fussballe Alle aktiven Fussballer, Jugon< Herren und Alte Herren, die 1> uns spielen wollen, werden gebetx sich umgehend schriftlich bei • Geschäftsstelle des German Jev. i Club, 15 East 40th Street, zu im den. Fussball Voranzeige Grosses Lokaltreffen# Sonntag, den 7. Januar Maccabi S.C. I—Germ.-Jew ClvS Beginn: 2.30 P.M. im Van Cor land Park. Da beide Mannschaften über sc! gutes Spielermaterial verfüg- dürfen wir einen sehr spanne) Kampf erwarten. Kommt a Sportler, Clubkameraden und au Freunde. Gebt unseren Spie • durch euer Erscheinen den nöti.u: moralischen Rückhalt. Int Vorspiel um 1 P. M. trvIT sich: Arbeiterkrankenkasse Bronx 11 Germ.-Jewish Club II Spielbericht vom 24. Dezember German-Jewish Club Jugen< Maccabi S.C. Jugend, 5:3 Am Sonntag, den 24. Dezer-1-' spielte unsere neugegründete T gendmannschaft das erste M Nach ziemlich ausgegliche- Spiel gegen die ebenfalls erstnvi'' Sporthalle Gymnastik, Ballspiele,*" Turm"* Alle Sportler, ob Leichtathle- ten, Turner, Ballspieler orh solche, die nach angestrengte Arbeit Entspannung und Gv sellschaft suchen, sind von um eingeladen, an unseren Spon abenden teilzunehmen. Für Männer: Jeden Mont;r von 8 bis yZIO Uhr. Für Frauen: Jeden Donner- tag von 8 bis >210 Uhr. Bade- und Schwimmgelege 1 heit. Ohne Turakleidung ke Zutritt. Die Halle befindet sich L West 60. Str.,1 zwischen Amste dam Ave. und Hudson River u>- ist bequem zu erreichen. Unkostenbeitrag für Mitgli« der 10 Cts., für Gäste 20 Cts. Leitung: Frank Rice. TRAUUNGEN Bar Mizwah-Unterricht RABBI FRITZ COHN 577 West 161»t Street / WAdsworth 8-2042 1 Unsere Sprechstunden Juristische Beratung: jeden Don- nerstag von 3 bia 5 Uhr. Leiter: Dr. Eugen Bandimann. Steuer-, Buchhalltungs- und kauf- männische Fragen»: Dienstag von 3 bis 5 Uhr. Leiiter: Dr. H. Zys- man, C.P.A. Stellen - Vermiittlung: Montag, Mittwoch und Fi'reitag von 9:30 bis 12 Uhr. Leiturng: Frl. B. Lövy. Die Beratungen» sind kostenlos and finden im Büiro des Clubs, 1.5 East 40. Str., stattt. BENDIX, LUITWEILER & CO. MEMBERS NEW YORK STOCK EXCHANGE Anlageberatung — Ausführung von Kauf- und Verkaufsaufträgen an Wertpapier- und Warenbörsen NEW YORK Amsterdam 52 Wall Street TeL: HAnover 2-8820 Uptown Office—572 Madison Avenue Tel.: PLaza 3-8730 London OTTO FUERST & «CO. MEMBEHS NEW YORK STOCK EXCHANG1E V er mögensver waltung An- und Verkauf in- und ausländischer Weertpapiere 129 Broadway New Yötk Tel.: BBArclay. 7-1580 1940 Das kommende Jahr verspricht eines der ereignis- reichsten in der Entwicklung der Börsenlage zu wer- den. Wir geben Ihnen wertvolle Anregungen für die zweckentsprechende Anlage Ihrer Vermögenswerte. Sorgfältige Ausführung von I Geschenküberweisungen An- und Verkaufsaufträgen [ ca. RM 6.—^ pro Dollar KURT WERNER & CO. 11 Broadway New York City DIgby 4-6494 bis 6487 Vertreter: FRED J. HEHRMANN 6 AUFBAU Friday, January 5, 1940 spielende Mannschaft von Maccabi S.C. gewannen unsere Jungens mit 5:3 Toren. Der Kampf war ein ziemlich ausgeglichener. Unsere Stürmer, namentlich vor dem Tore des Gegners, hatten mehr Durch- schlagskraft. Auf beiden Seiten wurde sehr eifrig gespielt. Der Schiedsrichter Arthur Schmidt hatte es bei dem herrschenden kal- ten Wetter nicht leicht, alle zufrie- den zu stellen. Um recht bald in die Verbands- spiele für Jugendmannschaften ein- greifen zu können, erwarten wir noch eine Reihe von jugendlichen Fussballspielern. Meldet Euch des- halb schriftlich bei der Geschäfts- stelle des Clubs! Wintersportler! Interessenten für Schlittschuh- laufen und Skilaufen wollen sich an die Geschäftstelle des Clubs wenden. Alle eingehenden Anfra- gen werden umgehend beantwortet werden. Achtung — Damen! Bleibt jung und elastisch durch Gymnastik und Turnen! Besucht unsere Trainings-Abende jeden Donnerstag von 8 P. M. bis 9.30 P.M., in der grossen luftigen Turn- halle, 236 West 60. Str. Die Aben- de werden ausgefüllt mit Zweck- gymnastik, Basketball und Ball- spielen. Leitung: Myrna Schnaittacher. Schwimmen Unsere Schwimm- und Train- ingsabende für Herren, Damen und Jugendliche werden jetzt jeden Mittwoch ab 8 Uhr abends im Ho- tel Paris, 97. Str. und West End Ave., abgehalten. Unser Schwimm- abend erhält folgende Gestaltung: Bis 9 Uhr freier Badebetrieb, von 9 bis 9.30 Schwimmtraining und anschliessend Kürschwimmen und Wasserspringen. Eintritt zum Schwimmbad: Mit- glieder 25 Cents, Gäste 35 Cents. Ping-Pong Unsere Ping-Pong-Interessenten haben jetzt Gelegenheit, jeden Bienstag von 8 bis 11 Uhr abends in "Duncan's Tennis Shop", 2555 Broadway, an der 96. Str., in wirk- lich bequemen Räumen Tischtennis zu spielen. Spielgebühr: Mitglie- der 15 Cents, Gäste 25 Cents. Ping-Pong Clubturnier Dienstag, den 16. Januar 1940, in unseren Trainings räumen, 'I)un- cans Tennis Shop', 2555 Broadway, an der 96. Strasse. LDas Turnier ist offen für jeder- ann. Meldegebühr 15 Cents. Bei allen Aktivitäten, zu denen I wir Unkostenbeiträge erheben müs- Lsen, werden die Clubangehörigen Ihne Kaution Wir sind jetzt in der Lage, Ihre Ver- wandten ohne Depot von $400 nach Shanghai zu bringen. Sprechen Sie bitte sofort vor. * Schiffskarten nach den Vereinigten Staaten unä allen Teilen der Welt zu Original- preisen der Schiffahrtslinien. Wir sind bereit, Schiffskar- ten auf Ratenzahlung gegen Garantie zu verkaufen, um Ihre Verwandten aus ihrer traurigen Lage zu befreien. Wir annoncieren keine Schiffsabfahr- ten, weil solche zur Zeit unsicher sind. * Geldüberweisungen SU niedrigsten Kursen. ★ Lebensmittel nach Deutschland und anderen Län- dern garantiert. * Unser Notar wird unentgeltlich für SieBürgschafts-FormulareX Affidavits) sowie Rückreise-Erlaubnisse (Iteentry Permits) ausstellen. ZARO TOURS Autorisiertes Reisebüro und ältestes etabliertes in New York 152 West 42nd St., Zimmer 419 Nahe B'way Tel. Wisconsin 7-6500 höflich ersucht, die Mitgliedskarte vorzuzeigen, da es uns wegen stän- dig wachsender Beteiligung nicht mehr möglich ist, Ausnahmen zu machen. Clubrevue Silvester-Feier Im "Hotel Empire" fand die dies- jährige Silvester-Feier statt. Sie war ein voller Erfolg für den "Ger- man-Jewish Club". Die Gäste und Mitglieder, 600 ,an der Zahl, füllten die Räume bis auf das letzte Plätz- chen. Zahlreiche weitere Besucher mussten leider umkehren, da sie es verabsäumt hatten, rechtzeitig Re- servationen zu machen. Der von Ernie Schneeberger stimmungsvoll arrangierte und geleitete Abend trug eine fröhlich-gesellschaftliche Note, die bei aller Ausgelassenheit von jener Harmonie getragen war, wie sie nur ein gesellschaftlich dis- zipliniertes Publikum aufzubringen vermag. Aerzte als Autoren Drei Aerzte-Schriftsteller spran- gen an diesem Autorenabend in die Bresche, um zu Gunsten für notlei- denden Kollegen aus ihren Arbei- ten zu lesen. Aus Werken, die alle gleichermaßen das Publikum • in- teressierten. Zwei lasen Gedanken der Erinnerung: Richard Hülsen- beck zeichnete in sehr feiner und liebevoller, aber ebenso scharfer Beobachtung das Haus seines Grossvaters in der hessischen Kleinstadt und die Atmosphäre eines untergegangenen deutschen Kleinbürgertums, während Martin Gumpert aus seinem im "Aufbau" ausführlich gewürdigten Memoi- renbuch "Hölle im Paradies" einen Querschnitt durch die flimmernde und gefährliche Sozialstruktur der Berliner Republikzeit gab, scharf pointiert und von der Lust eines kerngesunden Geniessers gewürzt. In psychologische Gefilde führte Eric P. Mosse (Peter Flamm) mit einigen Proben aus seinem Roman "Narkose", mit einer feinfühligen und fast unheimlich sicheren Sprachkunst, die in der Betäubung aufflockenden Erinnerungen einer Frau zu einem Gewebe seelischer Zwischenbewusstseins - Reportage formend. Zwischendurch brachte das Aerzte-Trio Dr. Ilse Markham, Dr. Alfred Kochmann und Dr. Rudolf Schwarz Stücke von Beethoven und Haydn voll grosser Hingabe an die- se Werke zu Gehör. Eingeleitet wurde der hochkünst- J. Vorträge: Das National Committee for Resettlement of Foreign Physi- cians veranstaltet eine neue Vor- tragsreihe für die neu eingewan- derten Aerzte. Die Vorträge fin- den in der New York Academy of Medicine, Fifth Avenue, an der 103. Str., Room 20, statt. Am Mittwoch, den 17. Januar, 8.30 Uhr abenls, wird Dr. Reu- ben Ottenberg, Associate Phy- sician, Mount Sinai Hospital, sprechen. Thema wird noch be- kannt gegeben. Wir bitten die Kollegen drin- gend, diese Vorträge regelmässig zu besuchen, da die Redner Au- toritäten auf ihren Gebieten sind, und ein schwacher Besuch nicht nur als Unhöflichkeit, son- dern als mangelndes Interesse an den wichtigen vorgetragenen Gegenständen ausgelegt werden könnte. II. Kurse: A) Dr. Kurt Berliner beginnt seinen Kurs in Elektrokardio- graphie am Donnerstag, den 4. Januar, 8.30 P.M. Ort: 1235 Park Ave. (Ecke 96. Str.) B) Dr. Arthur Dallos beginnt seinen Kurs über Chirurgie des praktischen Arztes am Donners- tag, den 4. Januar, um 2.30 P.M. Ort: 36 Central Park South. C) Bei genügender Beteili- gung werden wir die nachfol- genden Kurse im Januar begin- nen: a) Röntgendiagnostik; b) Endocrinologisches Semi- nar; c) Uebungen zur klinischen Psychotherapie; d) Uebungen in Arznei Verord- nungen und Rezeptur; e) Diagnose und Behandlung der Erkrankungen der Nase, des Ohrs und der Nebenhöhlen. Meldungen nur schriftlich an den unterzeichneten Vorsitzen- den erbeten. Wils red C. Hülse, M.D. Wall Street lelegramm lerische Abend durch einen kurzen Vortrag von Nathan Heiman, Di- strikt Direktor der "Hias", der in knappen, kräftigen Strichen die se- gensreiche, nun schon 50jährige Wirksamkeit dieser Organisation umriss. Mitteilungen für die Teilnehmer an den Arbeitsgemeinschaften des G.J.C. (Alle Anfragen sind an das Club-Büro zu richten) Geschäftslage 1940 und die Faktoren, von denen sie abhängig sein wird. I. Vortragsreihe: Wo liegen unsere Chancen? Erster Vortrag "Die Industrien Amerikas" (s. Clubprogramm). II. Arbeitsgemeinschaft 'Lernen Sie New York kenne n!' Leitung: Dr. Friedr. Brodnitz:. Hat begonnen. Teilnehmer ncoch willkommen. Anmeldung im Cliub- büro. III. Arbeitsgemeinschaft "Was soll ich lesen?" Beginn im Januar. Weiteres im nächsten "Aufbau". IV. Phonetikkurs Mitgliederkreis geschlossen. V. Gruppe "Gedächtnistraining" Mitgliederkreis geschlossen. VI. Gruppe Schach Jeden Mittwoch mit 14-tägig?en Vorträgen des Herrn Dr. Lasker:. Ort: Steinitz-Club, 327 Fouirth Avenue (nahe 23. Str.) N. Y. C. Spielabende frei; Vortragsabemde 25 Cents. Spielbeginn: 8.30 P.M. Leitung: Schachmeister Emanmel Lasker. VII. Gruppe "Bridge" Am Samstag, 6. Januar, 19440, findet erstmalig unter Leitung won Dr. Lasker die Zusammenkunft eder Arbeitsgemeinschaft für Bridge statt. Spielort: 508 West End Avenue (I.R.T.-86th Street — Broadway- Linie). Spielzeit, nachm. 4-7: 1) Arbeits- gemeinschaft für Anfänger: 2) Praktisches Spiel für alle (auch Fortgeschrittene). Abends 9-12: 1) Arbeitsgemein- schaft für Fortgeschrittene; 2) Praktisches Spiel für alle (auch Anfänger). Beitrag: 30 Cts. Pünktliches Er- scheinen empfohlen. VIII. "Englische Stenographie" Mitgliederkreis geschlossen. IX. Meisterwerke im Metro- politan-Museum Die Führungen werden dem- nächst wieder aufgenommen. X. Graphologische Gruppe Der nächste Vortrag findet am 9. Januar um 8 p. m. statt. Der Ort wird den Mitgliedern noch schriftlich bekanntgegeben. Spre- chen wird Alfred Baer über "Rhythmus und Formniveau," Nach dem Vortrag wird eine Be- sprechung zwecks Gründung zweier Kurse (Anfänger und praktische Uebungen an amerikanischen Schriften für Fortgeschrittene) stattfinden. Neue Interessenten werden gebeten sich schriftlich an das Clubbüro zu wenden. Die Tagespresse ist gefüllt mit Abhandlungen über die voraus- sichtliche Geschäftslage im Jahre 1940. Da man hierzulande ver- sucht, alles möglichst statistisch zu erfassen, so kann man die zu- künftige wirtschatfliche Lage vier- teljährlich gegliedert aufgezeichnet sehen. Ein führendes statistisches Büro glaubt zu wissen, dass der Durchschnittsindex der industriel- len Beschäftigung, herausgegeben von der Federal Reserve Bank, zwischen 110 und 118 schwanken wird, gegenüber einer Indexziffer von ungefähr 127 im Dezember 1939. Dieselbe Quelle glaubt, dass das erste Vierteljahr eher rück- läufig sein wird, wogegen im zwei- ten Vierteljahr eine Aufivärts-, bzw. starke Aufwärts-, Bewegung einsetzen wird. Auch das dritte Quartal wird wirtschaftlich als recht günstig beurteilt, während das Quartalsende von 1940 statisch bis leicht abbröckelnd erwartet wird. Unser Leser wird wahrscheinlich selbst wissen, wie schwer es in normalen Zeiten ist, auf ein Jahr hin Prognosen zu stellen und kennt aus Erfahrung die vielen Imponderabilien, die in Kriegs- zeiten auf die Wirtschaft jedes Landes einwirken. Es ist wohl richtiger, sich zu überlegen, was die nähere Zukunft bringen wird, unter besondere Be- rücksichtigung der Börse. Während in der letzten Zeit, die Börse vornehmlich von aussenpo- litischen Ereignissen beeinflusst wurde, so werden die Nachrichten, die in den nächsten Wochen und Monaten aus Washington kommen werden, eine entscheidende Bedeu- tung für Wall Street haben. Der in den nächsten Tagen zusammen- tretende Kongress und die von dem Präsidenten an das Parlament ge- richtete Adresse ivird einen nach- haltigen Eindruck auf die Markt- entwicklung haben. Insbesondere werden die Budgetvorschläge und ihre Reaktion vom ganzen Lande mit grossem Interesse erwartet. Sollten diese Vorschläge in der Ge- schäftswelt einen günstigen Wider- hall finden, so dürfte auch die Bör- se daraus Nutzen ziehen können. Die später im Kongress zur Dis- kussion stehenden Fragen wie Steuern, Handelsverträge, etc., werden weiterhin genügend Ge- sprächstoff für die Börse sein und ihren Ausdruck bei der Kursbil- dung finden. Nicht zu vergessen ist, dass das Jahr 1940 ein Wahljahr ist und der Ausgang der Präsidentenwahl eine sehr entscheidende Wirkung auf den Markt haben wird. Was die europäische Lage anbe- langt, so wird allgemein angenom- men, dass das kommende Früh- jahr eine veränderte Kriegsfüh- rung mit sich bringen wird. Man glaubt, dass grössere Frontaktivi- tät sich im Ordre-Eingang in den Vereinigten Staaten bemerkbar machen wird. Hinzukommt noch, dass die rela- tiv unveränderte Lagerhaltung ei- ne Gefahr der Depression von die- ser Seite her aus dem Wege ge- schafft hat, sodass man dem neuen Jahre mit Vertrauen entgegense* hen dürfte. Und wie gesagt, sollte die Botschaft des Präsidenten eine freundliche Aufnahme im Lande finden, so dürfte dies den Anstoss zu besseren Börsenpreisen geben. Walter D. Flörsheimer. Mail and Telephone Address $2.50 a month BACHMAN 507 Fifth Ave., Room 906—MU. 2-6924 If you cannot afford your own office, we aeeept mail and telephone mes- sages. We make translations in Ger- man and all other important lan- guages. Stenographer available. Your Secretary Deutsche u. englische Korrespondenz J Stundenweise • Tageweise Vervielfältigungen » Uebersetzungen j Manuskripte HELEN CONRAD 19 West 44. Str.—Room 1018 Mürray Hill 2-2294 RED HAND Schweizer Kräuter-Tee (Popps Swiss Brand Herb Tea) Das altbekannte und erprobte na- türliche Hilfsmit- tel gegen zeitwei- lige Darmträgheit und deren Aua- wirkungen.Beuge Krankheiten vor. Schachtel 35c, 3 für $1.00 In allen Apotheken zu haben oder direkt von uns. 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Ihr Be- kenntnis zum Antikapitalismus und Antisemitismus soll angeblich einer inneren Logik entsprochen haben, denn die kapitalistische Wirtschaft war, wie sie sagten, eine "jüdische Erfindung." Im Na- ziprogramm war es schwarz auf weiss zu lesen. Die grossen privat- monopolistischen Unternehmungen sollten liquidiert, Kartelle und Trusts verstaatlicht werden. Die jüdischen Warenhäuser sollten verschwinden, um die kleinen Kaufleute herrlichen Zeiten ent- gegen zu führen. Die Rationalisie- rung der Industrie sollte Be- schränkungen erfahren, um dem deutschen Handwerker zu helfen. Dies erste Voraussetzung aber war die Ausrottung- der Juden, um der arisch-arteigenen Wirtschaft die Wege zu ebnen. Wären die Nazis nicht berufs- mässige Feinde der Wahrheit, so hätten sie sich schon 1933 davon überzeugen können, dass nach der Reichsstatistik nur 4(5.1 Proz. der als Erwerbsper- sonen gezählten Juden unter den "Selbständigen" aufgeführt waren, d.h. der über- wiegende Teil bestand aus Ange- stellten und Arbeitern. Aber auch die sog. Selbständigen konnten keineswegs in ihrer Gesamtheit als Kapitalisten angesehen werden. Worauf es ankommt. Nachdem die Betriebe ihrer jüdischen Inha- ber beraubt worden sind, nachdem die jüdischen Arbeitnehmer entlas- sen wurden, ist der Verzicht auf die jüdische Leistung im zuneh- menden Verfall der Wirtschaft mit sichtbar geworden, von einer antikapitalistischen Tendenz aber ist keine Spur zu finden. Wohl gibt es Anzeichen einer unwirtschaftli- chen Bürokratisierung der Betrie- be, einer Disproportionalität zwi- schen der industriellen Erzeugung von Kriegsbedarf und von Ver- brauchsgütern, von Leerlauf und riesenhafter innerer Verschuldung des Reiches. Die deutsche Wirt- ' schaft ist seit sieben Jahren in eitlen förmlichen Kriegszustand versetzt, der alles andere als staatssozialistische Reformen ver- rät. Die Ueberspanming der Kriegsproduktion konnte sich voll- ziehen, weil die Nazis keine Hem- mungen hatten, alle Kapazitätsre- serven auszuschöpfen, die sie 1933 an technischer Ausrüstung und menschlicher Arbeitskraft über- liommen hatten. Nachdem der Vor- rat vertan war, ist eine unbe- grenzte Kreditschöpfung gefolgt, die durch einen fortschreitenden Unterkonsum des deutschen Volkes ausgeglichen werden soll. Der Zwang zur Einschränkung der Verbrauchsmöglichkeiten und zum Sparen zugunsten der Reichs- kriegskasse kommt einer Aus- Plünderung d >e r Bevölkerung gleich, die als Zeichen der Juden- reinen Wirtschaft festgehalten zu werden verdient. Das Reich hat mit seiner uner- sättlichen Kriegsmaschinerie die Neubildung von Kapital weitge- hend absorbiert. Die Ausrottung der Juden war gleichzeitig die er- wünschte Gelegenheit, die Nazi-Reichen reicher, die Armen aber ärmer zu machen. Im schroffsten Gegen- satz zu dem eingangs erwähnten Nazi - Wirtschaftsprogramm hat die Vertreibung der Juden mit ei- ner ungeheuren Zusammenballung von Kapitalien in den Händen ei- ner regime freundlichen Clique ge- endet. Im Zusammenhang mit der Arisierung der Betriebe hat die Nazi-PIytokratie nach amtlicher Da-rsteliimg einen gigantischen Von 5. AUFHÄUSER Aufschwung genommen. Im Verlag der "Frankfurter Zeitung" ist kürzlich eine erste Untersuchung der aus der Arisierung erwachse- nen Konzernbewegung von 1933- 1939 erschienen. Die nach Gewer- bezweigen gegliederte Aufstellung (mit den Namen der überführten Firmen) ist das Bild eines mit den gewöhnlichsten Mitteln, staat- lich unterstützten Konkurrenz- kampfes, bei dem die Juden ent- eignet und beraubt wurden, um ihre in Jahrzehnten aufgebauten Produktionsstätten, ihre Geschäf- te, ihr Betriebskapital einer An- •zahl von Nazi-Grosskapitalisten und Neureichen zu überlassen. Die Geldgeber der Nazis von einst, die rheinischen Trustbarone Kir- dorf, Krupp und Genossen beherr- schen, wie diese Nazi-Schrift nach- weist, heute 40 Proz. der gesamt- deutschen Schwerindustrie Der Stahlverein Krupp, Klöckner und die Gutehoffnungshütte (Ha- niel) haben sich mit weiteren vier Machtzentren koaliert: Mannes- mann, Flick, Otto Wolf und Göring Werke. In Verbindung mit ande- ren von Juden gereinigten Trusts, Grossbanken und Grossgrundbe- sitzer, kommandieren diese acht Gewaltigen die "antikapitalisti- sche Wirtschaft" des Dritten Rei- ches. Der Frankfurter Verlag gibt ei- nen historischen Ueberblick der deutschen Kjonzentrationsbewe- gung-, die vor allem zur Zeit der Inflation den Arier Hugo Stinnes in den Besitz einer wahllos ge- häuften Riesenzahl von Fabriken, Geschäften, Hotels und sonstigen Unternehmungen gebracht hat. Die Pause der Vertrustung dauer- te bis zum Jahr 1936. Dann begann die Arisierung der Wirtschaft, da- mit aber erreichte, wie der Nazi- Experte jubelnd verkündet,, "die Konzentration ihre höchste Dyna- mik." Der Bericht beschränkt sich auf die Aktiengesellschaften und Kom- manditgesellschaften. so dass zehn- tausende kleiner jüdischer Ge- schäfte, die kurzerhand geraubt wurden, noch unerwähnt bleiben. Die Gesellschaften dagegen, so wird berichtet, wurden aufge- saugt. Die bisher jüdischen Unter- nehmungen wurden teils stillge- legt, teils zur Vergrößerung der arischen benutzt. Im Film- und Zeitungswesen, da hat der Nazi- Staat das Erbe der Juden selbst übernommen, ebenso wurde die Wa,ffenfabrik in Suhl enteignet. Im übrigen ergab die Arisierung ein gewaltiges Angebot von Ge- schäftsobjekten zur Angliederung an die bestehenden arischen Fa- briken. Die viele Seiten umfassen- de Aufstellung zeigt vor allem das Ergebnis der Zusammenballung in der Papier-Zellstoff und Chemi- schen Industrie, sowie in der Kraftstoff wirtschaft. In der Leder- Schuh- Textil- und Bekleidungs- industrie sind teils neue Aufnah- me-Konsortien gebildet worden, die zusammen kauften, was Juden gehörte. In der Textilindustrie wurden vielfach Kommanditgesell- schaften gebildet, ein früherer An- gestellter (alter Kämpfer) über- nahm die Verwaltung und wurde persönlich haftender Teilhaber. Die eigentlichen Käufer traten nicht in die Erscheinung. Manch- mal wurden grosse jüdische Kom- plexe an mehrere arische Interes- senten verteilt. Die Nazibehörden verlangten "in gewissen Fällen" diese Aufteilung, um verschiedene Anwärter befriedigen zu können. Dann wiederum zeigt die Liste, wie sich mehrere der Juden-Erben zu einem grösseren Betrieb zusam- menschlössen. In Gewerben, in de- nen die Juden stark vertreten wa- ren, konnten ganze regionale Ge- bietsabschnitte zu einem' Konzern zusammengeschlossen werden, z.B. Zuckerindustrie-Südmähren, Back- gewerbe-Wien. Eine gewisse Rolle spielte auch die 4bstossiaig privater jüdischer Aktionäre an der Böi'se, doch be- zweifelt der Nazi-Berichterstatter, dass damit eine Plattform für grössere Käufe gegeben gewesen wäre. Weit mehr als diese auszugs- weis vermittelten Angaben zeigt 'der Originalbericht das ganze Aus- mass der aus dem Raub des jüdi- schen Besitzes gewachsenen Kapi- talskonzentration im "antikapita- listischen" Hitler-Reich. In einer in die Einzelheiten gehenden Auf- stellung veranschaulichen die Na- men der Firmen, wie die arischen Betriebe ihre unmittelbaren jüdi- schen Konkurrenten schlucken durften. So endet die Arisierung mit einer Kapitalumschichtung von beispiel- loser Grösse. Mit den "nationalen Wohl" des Volkes hat der ganze Prozess nichts zu tun. Die rassenmässige Reinigung hatte die urarischen Nutzniesser mit einer kleinen Grup- pe herrschender Trustmagnaten vereinigt. Sie teilen sich in die Macht und in den Gewinn, das ganze nennt sich : "Deutscher So- zialismus." Freie Stellen Wir bitten allie Clubmitglieder und Leser, etwaige freie Stellen in ihren Betrieben oder sonstige Ar- beitsmöglichkeiten freundlichst so- fort dem Clubbüro mitteilen zu wollen. Die Religion des Judentums im Ringen der Zeit Von Michael Schabad Alexander Zak: "Die Mauer". Zur Frage der jüdischen Isolie- rung. (Verlag: Buchdruckerei Dr, J. Weiss, Affoltern a. A.) Hans Joachim Schoeps: "Der moderne Mensch und die Ver- kündigung der Religionen". (Vortrupp-Verlag', Antwerpen.) Sehalom Ben - Chorin: "Jen- seits von Orthodoxie und Li- beralismus". Versuch über die jüdische Glaubenslage der Gegenwart. (Verlag: Joachim Goldstein, Tel-Aviv, Palästina.) Max Brod: "Das Diesseitswun- der oder die jüdische Idee und ihre Verwirklichung". Verlag: Joachim Goldstein, Tel-Aviv, Palästina.) Von den vier Neuerscheinungen ist die Schrift von Alexander Zak lediglich als psychologisches Symp- tom von Interesse, während die an- deren Bücher hohes geistiges Ni- veau aufweisen. Zak leidet an der "Einsamkeit des jüdischen Volkes in der Welt" und erstrebt eine vollständige Nor- malisierung der Existenz dieses Volkes im Rahmen eines religions- freien Staates in Palästina. Die Mauer, die er niederreissen will, ist die mosaische Religion, die das hebräische Volk zwar durch die Jahrtausende des Exils erhalten, aber auch einsam habe werden lassen. Zaks Schrift, die einige der land- läufigen Argumente gegen das Ju- dentum übernimmt und, wohl un- bewusst, einen neuen Beleg liefert für Theodor Lessings bekannte >'Selbsthass"-~Diagnose, lässt jeden tieferen Sinn für Geschichte und Religion vermissen und ist ein bei- nahe rührendes Zeugnis für die Wirksamkeit des "Todestriebes" auch auf dem Gebiet nationaler Ideologien. Hans Joachim Schoeps, der junge jüdische Laientheologe, geht, ge- wisse Erfahrungen in seiner frühe- ren deutschen Heimat etwas vor- eilig verallgemeinernd, von dem Sachverhalt aus, dass die junge Ge- neration zur Offenbarungsreligion kein Verhältnis mehr habe (vgl. "Post Christum" von Otto Petras). Dieser neue Typus Mensch, ohne einen metaphysischen Sinn, zur Endlichkeit und Diesseitigkeit er- nüchtert, desillusioniert, will nicht mehr "Person" sein, d. h. frei und verantwortlich, weil er der Frage nach dem Daseinssinn nicht mehr standzuhalten vermag. Schoeps zitiert Ernst Jünger als den kühn- sten Sprecher dieses neuen Wirk- lichkeitsbewusstseins und fragt, ob TRANSCOHTINENTAL EXCHANGE COMPANY 30 BROAD STREET NEW YORK CITY Telefon: HAmover 2-4754 GELDÜBERWEISUNGEN nach Deutschland und ehemaligem Gebieten Oesterreichs, Czecho- slovakei und Polens, sowie nacht Ungarn, Rumänien, Italien und allen übrigen Länderm zu billigsten Sätzen. Wir haben zum Schutze unserer Kunden dem Gessetz entsprechend über $100),OOO bei dem Superinttendent of Banks in Albany hinterlegt. Bei telegraphischen Ueberweisungen vcon mehr als M. 250.— keine separate Berechnung vom Kabelspesen. der moderne Mensch, der Nihilist! und Techniker, nicht doch noch ir- gendwie religiös ansprechbar sei, Tatsächlich gibt es eine Zone, w<# der Götze nicht herrscht: die Todes- zone. Wir leben ja alle auf der# Tod hin, und Schmerzen, Leiden,, Krankheiten bilden ein ständiges» memento mori. "Die Selbsterfah- rung der Vergänglichkeit eröffnest aller Zeitstimmung zum Trotz demj betroffenen Menschen die Möglich-» keit der Frage nach dem Lebens* sinn." Auch solche Grenzsituatio« nen wie echte ethische Konflikte, die die Urwunde des Lebens auf« reissen und Schuld erleben lassen, stellen der religiösen Verkündigung grosse Aufgaben. Mit Jesaja 40, 6—8, schliesst Schoeps seine votl Ökumenischer (j üdisch-christlicher) Gesinnung getragene Schrift, di«j die Vertrautheit mit der heutiger^ philosophischen Anthropologie er-# kennen lässt. Noch tiefer schürft Ben Chorint BARNET BRODIE'S STRENG KOSCHERE Wurst---- Fleischwaren FRISCH —DELIKAT —REE Dil einzige Fabrik in Amerika unter der Aufsicht des RABBINICAL BOARD VAAD HARAB0NIM Unter Kontrolle der U. S. Government Inspection, Betrieb No. 763 In allen besseren Geschäften »in- haltlich Bezugsquelle in Ihrer Nachbar- schaft wird auf telephonische» Anruf EVergreen 8-6680 nach- gewiesen. 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Diesem Ziel gilt, im Hinblick auf das Judentum, das ausserordentlich interessante, ge- danken- und kenntnisreiche Buch Ben Chorins, der den Begriff der Offenbarung sehr glücklich aus- arbeitet, wobei er, Karl Barth fol- gend, die jüdischen theologischen Eichtungen, die auf Schleiermacher zurückgehen, ablehnt. Im Anschluss an Kierkegaard und Oskar Gold- berg zeigt Ben-Chorin die grund- sätzliche Inkongruenz von Religion pnd Moral auf. Die Religion ist nicht, wie die Moral, rational und eudämonistisch, sondern aussersitt- lich, magisch-mystisch in ihrem Ursprung. Ben-Chorins Buch zeugt vom Einbruch des Irrationalismus in das moderne theologische Denken der Juden, als Reaktion gegen die Schule Hermann Cohens, der das Wesen der prophetischen Religion in sozialer Sittlichkeit und in weit- bürgerlicher Humanität erblickte. Während die praktisch-organisa- torischen Vorschläge Ben-Chorins, u. a. die Anregung, das Synedrion wieder herzustellen, uns noch nicht ausgereift erscheinen, haben seine rein theologischen Untersuchungen unbestreitbaren interkonfessionel- len Wert, so der Vergleich des jüdi- schen Prädestinationsbegriffs mit dem augustinischen. Aufschluss- reich sind auch die (von Goldberg entscheidend beeinflussten) Aus- führungen über den Begriff des Bundesvolkes, des Empfängers der Offenbarung, als einer biologischen Wesenheit, einer Kollektivpersön- äichkeit. Gewissen extremen Folge- rungen Goldbergs weiss aber Ben- Chorin klug aus dem Wege zu gehen. Ist Ben-Chorins Sprache ernst, schmucklos und knapp, so entbehrt Max Brods "Diesseitswunder" nicht einer polemischen Schärfe, die wohl aus bitteren Erfahrungen der Ge- genwart zu erklären, aber säku- laren Gestalten wie Luther und fietzsche gegenüber unangebracht |rscheint (S. 63: "Luther und fietzsche, diese beiden Verderber |les deutschen Geistes und der Welt" ö.) Die Bemerkung über Piaton Ist einseitig und deshalb missver- SCHALOM BEN CHORIN: ''Jenseits von Orthodoxie and Liberalismus" - $1 Bestellungen an den German-Jewish Club. ständlich, und die Lust des Ver- fassers an geschichtlichen Kon- struktionen und terminologischen Neuerungen führt dazu, dass Pia- ton, Thomas von Aquin und Goethe als die ausserhalb des Judentums stehenden, aber die jüdische Grund- stimmung des "Diesseitswunders" repräsentierenden Gestalten er- scheinen, während anderseits die "Gruppe Sokrates, Piaton und ihrer Nachfolge", weil sie in das Schema "Heidentum" nicht hineinpasst, als "grosse Ausnahme"hingestellt wird. Dementsprechend muss auch Thomas innerhalb des "Christentums" als "Ausnahme" behandelt werden. So werden komplexe Sachverhalte "Ju- dentum, Christentum und Heiden- tum" in unhistorisch-idealtypischer Weise ihrer korrekten Fülle ent- kleidet. Dessenungeachtet ist Max Brods Dreitypenlehre nicht wert- los, freilich auch nicht neu. Diese Lehre ist einfach: das Heidentum bejaht das Diesseits und kennt kein Jenseits; das Christentum bejaht das Jenseits und kennt kein Dies- seits, es sei denn als Sünde und Strafe; das Judentum aber—"Him- melswein im irdischen Becher" — ist vom religiösen Grundgefühl des Diesseitswunders getragen: das göttliche Wunder stellt den Men- schen nicht aus dem Leben heraus, sondern mitten ins Leben hinein, damit er durch gnadengesegnete Tat wirksam werde. In dieser glücklichen Synthese von Transzen- denz und Immanenz erblickt Brod die Eigenart des Judentums und seine Bedeutung für jede künftige Entwicklung der Menschheit, zu- gleich die welthistorische Sendung des neuen jüdischen Gemeinwesens in Palästina. Die Charakteristik Max Brods muss in allen drei Fällen kontra- punktiert werden, was er auch selbst fühlt. Es gibt auch im Ju- dentum weltabgewandte Frömmig- keit, wie es auch im Christentum tatkräftige Werkfreudigkeit gibt, und dass der Körper der Seele Kerker sei, lehrten gerade die "Heiden". Die verschiedenen Typen der religiösen und der ethischen Einstellung zur Welt haben in un- serer Zeit u. a. Paul Häberlin und Albert Schweitzer — jener philo- sophisch-systematisch, dieser reli- gionsgeschichtlich — herausgear- beitet. Max Brod hat das Verdienst, das Verhältnis von Religion und Praxis, Metaphysik und Politik mit der Aktualität des jüdischen Pro- blems in Beziehung gebracht zu haben. Seine Deutung des Juden- tums ist im ganzen noch im Rah- men einer mystisch-rationalen Syn- these geblieben. Canadiern Mosaic (The Making of a Northern Nation.) (Dodd, Mead & Company, New York 1939). Gerade zur rechten Zeit ist un- ter obigem Titel ein Werk erschie- nen, das sehr viele Fragen vom Standpunkt jüdischer Emigration in besonders interessanter Weise beantwortet. Der Verfasser Joint Murray Gibson, Autor vieler Studien über Canada, berichtet in dem mit zahlreichem Bildmaterial ausge- statteten Buch von dem Volk- mosaik in Canada, von den Fran- zosen und Engländern bis zu den kleinen Völkerschaften aus Mit- tel- und Osteurapa.Das vorletzte Kapitel bringt eine besonders lie- bevolle Würdigung des jüdischen Sektors: Der frühesten Einwande- rung um die Mitte des 18. Jahr- hunderts—die erste Synagoge er- stand bereits 1777 in Montreal —, der aktiven jüdischen Teiltahme an den Kriegen, der neuen grossen Einwanderungswelle seit 1850, der jüdischen Pionierarbeit auf allen Gebieten bis 1938. Persönlichkeiten, die sich mit Auswanderungsfragen befassen, sei die Lektüre des Werkes, das übri- gents auf der Public Library Fifth Ave. zu haben ist, dringend em- pfohlen, denn neuer Antrieb, die Tore zu dem ungeheuren und so dünn besiedelten amerikanischen Nordreich für anpassungsfähige — und willige jüdische Menschen weiter zu öffnen, ist unbedingt er- forderlich. Fritz Kronenberger. Cold Pogrom By Max L. Berges The "Jewish Publication Society of America" veröffentlicht den Erstlingsroman des jungen Schrift- stellers Max L. Berges, "Cold Po- grom". Es ist die Geschichte einer wohlhabenden und alteingesessenen jüdischen Familie in Deutschland, die wie so viele andere die Gefah- ren Hitlers und seiner Nazihorden unterschätzt hat und diesen tragi- schen Irrtum durch das Erdulden furchtbarer Leiden 'büssen muss. Während der letzten Jahre wurde viel über die grosse Tragödie des deutschen Volkes und der deut- schen Juden geschrieben. Dieses Buch bringt Neues, indem es das Heldentum jener besingt, die gegen die Nazis kämpften, bevor sie zur Macht kamen und die ihren Kampf auch später noch fortsetzten. Der Preis des schön gedruckten und gut ausgestatteten Bandes ist $2.50. MW Die Gesandtin einer Rasse Marion Anderson ist nicht nur eine der bedeutendsten Neger- sängerinnen, sondern eine der grössten Sängerinnen der Welt überhaupt.. UMZUGSGUT kann noch immer von Europa nach USA überführt werden. Einwanderer sollten die Verladung Ihrer Liftvans Finnen übertragen, die erfahren als internationale Spediteure und behörd- lich als Zollmakler zugelassen sind. Ueber Verlademöglichkeiten, niedrigste Fracht- raten, Versicherung, Zollabfertigung, Hauslleferung usw. erteilt kostenlos und unverbindlich Auskunft Dr. Kurt Nathan, Leiter der Spezialabteilung für Umzugs- transporte der Firma S. Ste/Mf Stine/i & ßa. Customs Brokers and International Forwardern U WhitehntJ St.. New York. N. Y. Tel : KOwling Green 9-3266 Ein interessantes Urteil In dem jüngst veröffentlichten Bande der Entscheidungen der Bun- desgerichte findet sich ein Ur- teil des Bezirksrichters Sullivan (Northern District of Illinois), die von allergrösstem Interesse ist. Dieser menschenfreundliche Richter war dazu berufen, einen Rechts- streit zwischen dem District Di- rector of Immigration and Natur- alization in Chicago und dem jü- disch-tschechoslowakischen "Frem- den" Weinberg zu entscheiden. Es handelte sich um ein Ausweisungs- verfahren gegen Weinberg, der sich zur Zeit seiner Einreise in die Vereinigten Staaten nicht im Be- sitze eines gültigen Quota Immi- gration Visas befand. Judge Sullivan gab dem von Weinberg gestelltem Habens Cor- pus-Antrag statt und ordnete seine Freilassung an. In den Urteils- gründen führte er unter anderem aus, dass es eine unmenschliche und grausame Strafe sein würde, bei den gegenwärtig in Zentral- europa herrschenden Zuständen die Deportation anzuordnen. Es wird sodann darauf hingewiesen, dass Weinberg niemals öffentliche Un- terstützung in Anspruch genom- men, sondern sich selbst ernährt habe und dass er mit Ausnahme einer kleinen Verkehrsübertretung niemals mit den Behörden in Be- rührung gekommen sei. "I do not believe" sagte der ver- ständnisvolle Richter, "that the im- migration laws eontemplate any such strict compliance with the let- ter there.:of, as would oblige the court to return at this time a Jew to a country where Iiis property would be confiscated, where bis lifo might be in jeopardy, and from which, if he were permitted to enter at all he would be forced im- mediately to flee." Dr. Alfred Prager. Eine Nacht in Alt-Wien Eine Gruppe von Schauspielern, Sängern und Tänzerinnen hatz sich im "Theatre in Exile" Ensemble zusammengeschlossen, um "Thea- ter" zu spielen. Der Broadway ist ihnen verschlossen, nicht etwa weil sie nicht englisch sprechen können, sondern wegen der Union- frage. Alle Bemühungen, dieses Proolem zu lösen, sind bisher an den starren Union-Paragraphen gescheitert. So fand sich nach vielen Bemü- hungen eine Bühne am Broadway und ein Manager, der bereit war, das für die Produktion notwendige Geld vorzuschieben. Am Samstag, den 13. Januar, 8.40 abends, startet das Ensemble im Royal Windsor, 66. Strasse und Broadway, seine erste Revue. "Von der Donau, zum Hudson." An- schliessend eine floor-show mit Karneval, Preistanz und Kirtag. Und dann wird getanzt bis zum Morgengrauen. Eine Riesentombo- la verheisst Kostbarkeiten, für we- nige Cents. Das Ensemble unter Leitung von Harry Landa vereinigt u. a. Ann Desser, Gertrude Godwyn, Micaela Josephu, Charlotte Kraus, Hilla Limit, Nina Suttner, Trudy Roth, Max Willenz, Herman Con- rad und Hai Freland. Die musika- lische Leitung liegt in Händen von Harold M. Kirchstein. Konzert- meister ist Bert Silving. Für die Tänze zeichnen Helen Platova und Rut Anselm verantwortlich. Büh- nenbilder: William Michaelis. Ko- stüme: Shirley Pres ton. Die Leser des "Aufbau" und Mitglieder des "German-Jewish Club" erhalten zu der Revue "Von der Donau zum Hudson" im Royal Windsor (66. Strasse und Broad- way) eine Sondervergünstigung. Die $1.10-Karten kosten unter Vor- lage des dem Inserat angefügten Coupons (2 Karten pro Coupon) nur 60 Cents einschliesslich Steuer. Die Bezugsstellen sind aus dem In- serat in dieser Nummer zu ersehen. Umzüge und Lagerungen von Möbeln und Lifts preiswert. Reelle Bedienung garantiert. Atlantic Moving and Storage NORBERT GOLDSCHMIDT, Inhaber 303 Rogers Ave. Tel. Brooklyn, N. Y. {'Resident 4-2726 RED BALL VAN LINES =?= 2 Lagerhäuser Umzüge jeder Art, Stadt und Land, Lift Vans, Service. Billigste Berechnung. Fachmännische Beratung durch unseren Vertreter ALFRED SCHARFF u-oJZrsz™» LEhigh 4-3350 MAnsfield 6-545» H. G. OLLENDORFF INTERNATIONALE SPEDITION 19 West 44th Street—Tel. 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Ja, er ist bereit sie abzu- schwören, und erst als er sieht, dass ihm das Schicksal Mutter und Geliebte für immer geraubt hat, nimmt; er sie wieder auf. Und auch dann flüchtet er sich nicht in die Einsamkeit seiner eigenen Welt, die seine Bestimmung ist. Er folgt der Geliebten, die im Leben zu er* ringen, ihm gerade diese Bestim- mung verwehrte. Seine Ideen leben fort. Wie so oft, zeigt es sieh, dass sie stärker sind als ihr Schöpfer. . Vielleicht unbewusst, hat Gutz- kow in Uriel Acosta die Figur des modernen Juden gezeichnet, dessen Glaubenswelt mit der irdischen nicht mehr eins ist, und dessen Fä- higkeit zu leiden, grösser ist, als die zu kämpfen. Oder ist es die Figur des modernen Menschen überhaupt? Von dem Schauspiel wäre zu sagen, dass unter der Pas- sivität der Hauptfigur vielfach die Dramatik leidet. Sprache und Handlungsaufbau sind oft trocken und epigonisch. Aber seine innere Wahrheit spricht uns auch heute noch an. Es verdient es wohl, wie- der aufgeführt zu werden. Die Aufführung der Artef Play- ers in yiddischer Sprache 'war sauber, bemüht und etwas blass. Das Ensemblespiel war nicht, im- mer glücklich und die schauspiele- rischen Leistungen unterschiedlich. Weitaus den nachhaltigsten Ein- druck empfingen wir von dem De Silva Sol Eisikoffs. Michael Gold- steins Acosta zeigte mehr den Lie- benden als den Philosophen, was der Rolle einiges von ihrer Bedeu- tung nahm. Avium Horowitz war ein ausgezeichneter Akivah, der vor allem durch die Verhaltenheit seiner Charakterisierung gefiel. He- len Beverley als Judith zeigte Fri- sche und Natürlichkeit, wenn auch keine Grösse. Zu erwähnen sind noch David Opatoshu als Ben Jo- Helen Beverley als "Judith" chai, Sarah Silvcrberg und Israel Welichansky. Die Bühnenbilder Sam Leves waren einfach, wuchtig und voll einer Atmosphäre, die von der Vorstellung im Ganzen nicht immer gehalten wurde. Nicht ohne Wehmut sahen wir das Stück des deutschen "Ariers" Gutzkow auf der yiddischen Bühne. Von fern klang die Erinnerung an ein anderes, besseres Deutschland. Es ist für immer zur Vergangen- heit geworden . h. o. g. Uraufführung von "Pastor Hall" "Four Wives" Strand . Entsinnen Sie sich noch an die nette Musikant^nfamilie mit den vier Geige und Harfe spielenden Töchtern? Papa dirigierte das Ständchen von Schubert, es gab nicht so sehr viel zu essen, aber man sang und war vergnügt. Dann kernen die Freier, und die Liebe begann stets damit, dass man in seiner Verlegenheit auf dem Gar- tentor hin und her schwang. Und das Ganze endete unvermutet und lebensecht mit einem tragischen Unterton, denn Ann, die hübscheste der vier Töchter heiratet aus Mit- leid den genialen und verkomme- nen Komponisten, obwohl sie einen Anderen liebt. Und als ihr Mann sieht, dass sie ihn nie lieben wird, bringt er sich um. Inzwischen ist in Europa ein Krieg ausgebrochen, wir sind ein Jahr älter geworden, und aus "Four Daughters" wurden "Four Wives". Wie die meisten Fortset- zungen ist auch dieser Film schwä- cher als sein Vorgänger. Die Fa- milie Lernn vermisst ihren Schwie- gersohn und wir den Schauspieler John Garfield; die Geschichte wird nun ebenso sentimental wie sie vor- her tragisch war, und recht eigent- lich ist sie ein einziges verschämtes Happy End. Aber freuen wir uns mit der hübschen Ann (von Priscil- 1& Lane ausgezeichnet verkörpert), dass sie nun doch noch den Richti- gen bekommt. Der Regisseur Mi- chael Curtiz hat eine saubere Hand- werksleistung vollbracht. Die Lane Sisters, Jeffrey Lynn und Henry O'Neill sind gute Schauspieler. h. o. g. Entente Cordiafe Fifth Ave. Vlayhouse Eine grossartige Gelegenheit, die Geschichte der jüngsten Vergan- genheit zu repitieren. In farbiger Folge rollt sich die Kette der Epi- soden ab, die nach langer Entfrem- dung zu dem Abschluss der Entente Cordiale zwischen England und Frankreich führten. Ein französi- scher Beitrag zum neuen Krieg, offensichtlich unter den Auspizien des Propagandaministeriums von Jean Giraudoux gedreht. Dafür spricht schon die Wahl des Biogra- phie Maurois' über Eduard VII. Und weil es ein Bilderbogen ist und alles vereinfacht, so ist es auch nur dieser kluge Herrscher und die wundervolle Viktoria, seine Mutter, die im Mittelpunkt der Aktionen stehen. Vom Volk oder den Staatsmännern ist nicht sehr viel die Rede> wenn letztere auch alle prompt auftreten und das Ganze ein wenig an Madame Tus- sauds Wachsfigurenkabinett erin- nert. Aber man sieht den Film gern, ohne viel Erregung, aber mit grossem Genuss am historischen Detail und vor allem an der pracht- vollen Leistimg Viktor Francens, den man am besten das französi- sche -Gegenstück des deutschen Schauspielers Friedrich Kay ssler nennen könnte, nur dass er mehr inneren Humor hat als der deutsche. Ernst Tollers letztes Werk, das Schauspiel "Pastor Hall", hat seine "World Premiere", wie es in den Ankündigungen heisst, nirgends anders erlebt, als in der englischen Stadt Manchester. Man hatte vorher gelesen, es sei das tragische Schicksal des wirk- lichen Pastors Niemöller, das hier gestaltet werde. Ich sehe jedoch keine individuellen Züge, die von jenem Leben in dieses Werk ge- flossen wären. Tollers Pastor Hall wird aus seiner Familie heraus verhaftet, aber nicht, wie es nahe liegt und einen dramatisch frucht- baren Konflikt hergegeben hätte, weil er sein christliches Priestertum der nationalsozialistischen Staats- vergottung entgegensetzte, son- dern aus der privaten Rache eines Sturmbannführers, den er dann als Kommandanten seines Konzen- trationslagers wiederfindet. Dem Feinde ins Gesicht bekennt er Got- tes Wort und wird dafür mit 25 Stockhieben bestraft. Dieser zweite Akt, in dem von Tollers Art mehr steckt als in den beiden anderen, enthüllt die Leiden der Kreatur, die wehrlos der Roh- heit und Niedertracht ausgeliefert ist. Dem Pastor Hall gelingt es zu fliehen, er rettet sich in das Haus seines Freundes, des Generals von Grotjahn. Kein Wunder, dass der Lagerkommandant ihn hier alsbald aufstöbert. Aber vielleicht will der Pastor garnicht ernstlich fliehen. Denn während des Pastors Frau mit dem Widersacher verhandelt, der geneigt scheint, unter Bedin- gungen die Flucht zu decken, tritt der Pastor aus dem Versteck her- vor und stellt sich selbst. Jetzt greift der General zu Gunsten des Freundes ein — sehr fraglich, ob in Nazi-Deutschland selbst ein so hoher Offizier im Glänze der Uni- form und aller seiner Orden im- stande wäre, einen Flüchtling ge- genüber den Funktionären der Par- tei zu schützen. Aber während der Feind für diesmal abzieht, begibt sich der Pastor heldenhaft in seine Kirche, um die ewige Wahrheit zu verkünden. In das Glockenläuten dröhnt der Schritt der Sturmabtei- lung, die heranrückt, um den Be- kenner aufs Neue festzunehmen. Vielleicht darf man die drama- tischen Qualitäten des Stückes auf sich beruhen lassen: es gewinnt seine Bedeutung daher, dass ein englisches Theater sich beeilt, es seinem englischen Publikum vor- zuführen. Toller hat hier, wie auch in froheren Werken, einer verbrei- teten Empfindung und Gesinnung einen unproblematischen, leicht fasslichen Ausdruck verliehen. Es ist die Gesinnung, die sich gegen Unrecht empört und die Partei der Leidenden ergreift. Noch mehr: es verkündet den Glauben, dass herr- schende Deutschland ist nicht das wahre Deutschland; das wahre Deutschland, das ist dieser auf- rechte Pastor und sein Freund, der General. Und eben das ist es, was der Vorführer des Stückes den Engländern sagen will und was die Engländer aus dem Munde des toten Ernst Toller sich gern sagen lassen. Moritz Goldstein. New Yorker Theaterpremiere in deutscher Sprache Am Sonnabend, 6. Januar, 9 Uhr P. M., findet die erste Vorstellung der von Ernst Lothar (früherem Direktor des Wiener Theaters in der Josefstadt ins Leben gerufe- nen "Oesterreichischen Bühne", und zwar im YMHA-Theater, 1395 Lex- ington Ave., Ecke 92. Str., statt. Zur Aufführung gelangen "In Ewig- keit Amen" von Anton Wildgans und "Komtesse Mizzi" von Arthur Schnitzler. Raoul Auernheimer spricht programmatische Worte zu diesem bedeutsamen Ereignis der Wiederbelebung einies deutschspra- chigen Theaters in New York. Restliche Karten (75 Cents bis $1.25) für diese Vorstellung, die vorerst nicht wiedlerholt werden kann, im TheatergeMude, 2. Stock, Room 259, in der Äustrian-Amer- ican League, 46 West 57th Street (Telefon COIumbus 5-2947) und an der Abendkasse. u Tevya9 Ein jiddischer Film Ein Film aus einer fernen, fast fremden Welt, aus dem zaristischen Russland. Es ist die Geschichte eines gläubigen Juden, dessen Toch- ter einen Christen heiratet, um dann, als man den Vater aus dem Dorfe verjagt, der Stimme ihres Bluts zu folgen undl zurückzukeh- ren. Maurice Schwartz gibt eine prächtige Charakterrstudie des al- ten, religiösen Judem; Miriam Ro- selle ist die verloren«» Tochter, sehr zart, sehr scheu, svhir innig. K. H. Tschechoslowakisches Konzert der New Yorker Philhar- moniker Die "American Friends of Czecho- slovakia" veranstalten mit den New Yorker Philharmonikern am Mitt- woch, 24. Januar, 8.45 P. M., in der Carnegie Hall ein Konzert, das den "Czechoslovak Immortais of Sym- phonie Music" gewidmet ist. Der Hauptzweck dieses Konzertes ist, das grosse Interesse des Pub- likums für die kulturellen Errun- genschaften des tschechoslowaki- schen Volkes noch zu steigern. Es werden weniger bekannte Werke der grossen Meister gespielt wer- den. Smetana, Janacek, Martinu und Dvorak finden sich im Pro- gramm. Germaine Leroux wird das 2te Klavierkonzert von Martinu spielen. Das Konzert steht unter der musikalischen Leitung Her- mann Adlers. Der Reinertrag fliesst dem Czechoslovak Relief Fund zu. TM AI TA Tel.: ACademy 2-3370 I -Ii jrXlii/l 95. Str., Ecke Broadway Das Kino der guten Filme JEAN GABIN in "QUAI DE BROMES" "Port of Shadows" Der grösste internationale Erfolr! W1LT0N PORTRAITS (POLYFOTO) Neue Adresse: 604 Amsterdam Ave. Zwischen 89. und 90. Strasse . Erst 12 verschiedene Aufnahmen und dann die ausgezeichneten Vergr österungen, • ßpetial-Laboratorium f. Amateurarbeiten PHOTO- WETTZMANN Hofphotograph aus Wien 2424 Broadway Zwischen KS. u. 96. Strass* Atelier- u. Heimaufnahmen Kommerzielle Arbeiten Braut- u. 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DINING DANCING ENTERTAINMENT at Walter Kirsch's oMUSIC BARS DON MARIO and his Com tinental Orchestra 2512 BROADWAY at 94th St. Reservations RI 9-4120 Saturday & Sunday Afternoon TEA DANCE Sonntags Matinee Preise: 55, . 63V, $1-10 u. $1.65 Das "Theatre in Exile" Ensemble ladet Sie am 13. Januar 1940 pünktlich 8.40 Uhr zum CARNEVAL IN ALT WIEN im ROYAL WINDSOR Broadway u. 66, Str., ein. Neben Preistänzen, Kirtag in St. Gilgen, Geschenken u. Tombola spielen 25 bekannte Künstler in der REVUE Leser des Aufbau erhalten gegendiesenKupon nur im Vorverkauf 2 Tickets k $1.10 zum Ausnahmepreis von je 60 cts. bei Gcrman-Jewish Club, 15 Eutil 40. Str. New Musical Enterprises, 1561 Broadway, Room 1109 Webster Drug Store, 2509 B'way (93. O. 94. Str.) Clayton Bake Shop, S35J B'way (135. u, 136. Str.) H. & H. Provision Co., 3891 B'way (162. u. 163. Str.) x. V f 10 AUFBAU Frickiy, January 5, UM Familie Johann Strauss Von HEINRICH EDUARD JACOB Heinrick Eduard Jacob, nach ein- jährigem Aufenthalt in Dachau und Buchenwald, kürzlich in New York ein- getroffen, veröffentlichte vor einiger Zeit seine kulturgeschichtliche Bio- graphie "Johann Strauss und das Neun- zehnte Jahrhundert" — ein Werk, das Emil Ludwig den "schönsten Abschieds- gruss an das alte Oesterreich" genannt hat. Das deutsch im Querido-Verlag er- | schienene Buch kam vor einigen Wo- j chen in englischer Sprache bei der New | Yorker Greystone Presse heraus. Wir j veröffentlichen ein bezeichnendes Ka- pitel. Wirtschaftliche Erwägungen hiessen den älteren Johann Strauss, die Kapelle des Freundes verlassen. Mit ihm zusammen gingen vierzehn von Lanners besten Mu- sikern fort. Strauss beschäftigte sie hin- fort, aber nicht mehr als Stellvertreter, Sondern in eigener Regie. Er wollte hei- yaten, er musste heiraten. Seine Braut er- wartete ein Kind. Das war der Grund die- ser Sezession. Die Tochter des Wirtes 'Zum roten Hahn', 'Anna Streim, reichte ihm die Hand und twurde die Mutter seiner Kinder . Wer war nun diese Anna Streim? Das Familienbild, das wir von ihr besitzen, zeigt einen merkwürdigen Gesichtsbau. Augen, die tief im Kopf liegen, mit besonders langen Lidern; es ist der Blick, der den Bassen eignet, die sich gegen ein Ueber- rnass von Sonnenstrahlen schützen müssen. Das Wesentliche des Gesichts wird durch tidn geschürzten Mund und die Unterlippe iböStimmt, die etwas Einlullend-Zärtliches Zischen. Die Grundstimmuntv ist mütterlich, ^gefühlvoll und zugleich sehr naiv. /Diese Tochter des Gastwirts btreim war nach der Familienlegende die Enkelin eines spanischen Granden. Eduard Strauss, der 'dritte Sohn von Johann Strauss und Anna streim, hat in seinen "Erinnerungen" die »bei dieser Abstammung besonders aus- führlich dargestellt: Der Grande (sein jtName ist unbekannt!) war ausserordentlich Begütert. Er gehörte zu den Gegnern des iHofes, schickte eines Tages — man schrieb ,die Mitte des 18. Jahrhunderts — dem ^Kronprinzen eine Herausforderung und tötete ihn im Duell. Um sein gefährdetes (Leben zu retten, musste der Grande Madrid Verlassen,".. Seine grossen Liegenschaften jkonnte er nicht mehr veräussern; mit nur {Bringen Barmitteln, begleitet von seiner rau und fünf Kindern, reiste er, sich am age verbergend, nachts in zwei Post- kutschen nach Norden. Er entkam glück- lich nach Frankreich, reiste über Deutsch- land nach Wien und kehrte bei dem be- freundeten Herzog Albert von Sachs en- !t'eschen ein, dem Gemahl der Erzherzogin '[Christine. Der Herzog sagte dem spani- schen Granden Aufnahme in seinem Hof- staat zu: nur müsse der Spanier sich ent- üchliessen, seinne Rang und Stand abzu- legen, um aller Nachforschung ledig zu «ein. Auch sei sein Beschützer, Herzog Atbert, dem spanischen Hof zu sehr ver- pflichtet, um offiziell einen Mann zu decken, der den Infanten getötet habe. \ 'Der Grande, dem der spanische Staat in- zwischen die Güter beschlagnahmt hatte, Sah keinen anderen rettenden Ausweg. Er vertauschte seinen klingenden Namen mit einem einfachen bürgerlichen und nannte sich von jetzt ab Rober. Als Rober suchte er sich ein Handwerk: er wurde Koch in der Hofhaltung des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen. Wie in Aemtern und in Büchern sollte der ursprüngliche Name gänzlich aus dem Gedächtnis verschwinden: die Söhne Robers bewahrten das Geheimnis mit so treuer Strenge, dass selbst die damals halbwüch- sigen Schwestern niemals den Adelsnamen erfuhren, der ihnen eigentlich gehörte. Der fürstliche Koch und seine Gattin starben sehr bald, gebrochen vom Kummer. Ihre fünf Kinder brachten sich mühevoll durchs Dasein fort. Ein Sohn und eine Toch- ter starben früh. Ein anderer Sohn, der Michael hiess, wurde Maler beim Fürsten von Liechtenstein. Von den zwei übrig- bleibenden Töchtern heiratete die Jüngere, die Maria Anna hiess, den Josef Streim, der ursprünglich auch im Hofdienst gestanden hatte: er war Kutscher im Stall Esterhazy gewesen. Später erst — nach seiner Hei- rat — kaufte er den "Roten Hahn". Er also wurde Strauss' Schwiegervater. Unter den beiden Töchtern, die Maria Anna dem Gatten schenkte, war Anna Streim die hübschere. Sie trug nicht nur in ihrem Gesicht die spanischen Züge der Grosseltern, sie spielte auch ausgezeichnet Gitarre: das geheimnisvolle Familienerb- stück, das einzige, was ihr die Mutter von all dem Reichtum mitgebracht hatte. So erzählt es Tie Strauss-Legende. Ist diese ganze Geschichte wahr? Sie ist in dieser Form nicht wahrscheinlich. Zunächst: ein getöteter Infant, eine Erbe der stolzen spanischen Krone, müsste noch anderswo vorkommen als in der Flüster- tradition einer emigrierten Familie. Die Geschichte Spaniens aber meldet um das Jahr 1770, von keinem getöteten Kron- prinzen. Zweite Unwahrscheinlichkeit: die Rolle des Herzogs Albert von Teschen. Dieser Fürst und Diplomat war der Schwager Kaiser Josefs. Erst österreichischer Feld- marschall; später Statthalter der Kaisers in Brüssel; dann deutscher Reichsmarschall im Kriege gegen die Revolutions-Aera Frankreichs. Nach dem Tode seiner Ge- mahlin, einer Tochter Maria Theresias, zog er sich aus der Politik und dem öster- reichischen Staatsdienst zurück. Einer der grössten Sammel-Mäzeme, hinterliess er Wien die "Albertina". Diesem Fürsten, den ganz Europa kannte, war es unmöglich zuzutrauen, dass er einen Edelmann bei sich sollte verborgen haben — unter der schäbigen Bedingung ,:ihn zum Koch zu degradieren. Entweder war Herzog Albert bereit, mit der Macht, die er repräsentierte, den geflohenen Duellanten zu decken und standeswürdig bei sich zu behalten — oder der Grande war niemals ein Grande. Wer aber war nun Rober wirklich, der Urgrossvater der Strauss - Nachkommen ? Der Name gibt uns keinen Aufschluss. Der Name hat etwas Verwegenes wie von einem Räuberhauptmann. Robur heisst auf latei- nisch "Kraft", der Stamm "rob" zeigt in den romanischen Sprachen etwas "Geraup- tes, Erbeutetes" an. Das Rätsel wird nie gelöst werden. Ernst Decsey auer, aej Straussbiograph, tastet in die richtige Rich- tung, wenn er die Angelegenheit als "psy- chologische Notwehr" aAiffasst. Jener sagen- hafte Rober war vielleicht ein "Fahrender", ein Mann des grünen Wagens gewesen, ein Zigeuner, der sesshaft werden wollte. Die Strecke von einem fahrenden Gaukler zu einem herrschaftlichen Koch geht minde- stens so weit uach oben wie die Strecke von einem spanischen Granden zu einem Koch nach unten. Rober musste sein selt- sames Aussehen, seine gelbbraune Haut, seine dunklen Augen wahrscheinlich gegen die Bedienten seines Herzogs verteidigen, und so erfand er jene Legende, dass er selbst von Adel sei, aber den Adel ablegen musste. Mag diese Tradition unwahr sein, es wohnt ihr doch ein Rührendes inne: Die zirpend ferne Erinnerung an eine früh verlorene Heimat. Gleichviel, ob diese Hei- mat Madrid war, oder das Buschwerk der Rhone-Mündung, wo soviele Zigeuner leben; ob es die gitarrendurchzupften Steppen Rumäniens und Ungarns waren: jenem geheimnisvollen Volk, das von so grossen Musikern wie Verdi und Liszt vergöttert wurde, entstammte vielleicht wirklich Anna Streim. Vor der Tonkunst sind die Zigeu- ner nicht weniger wert als die Spanier, und dist ist schliesslich die Hauptsache. AIs Johann Strauss und Anna Streim ihren Bund für das Leben schlössen, fan- den sich zwei Typen zusammen, die mehr als es gut war sich ähnelten. Auch Johann Strauss hatte Gegensätze zum eingewur- zelten Wienertum. Er sah mit seinem kohl- schwarzen Haar, seinem bleichen Gesicht, seinen brennenden Augen nicht wie ein "Eingeborener" aus. Die breite und joviale Art, Lanners gutmütiger Humor, waren Strauss ganz fremd. Er war sehr erreg- bar, eigensinnig, in sich gekehrt — auch er ein Zigeunertemperament. Wenn man ihn und Anna sah, dachte man an "Ge- schwisterehe". Der Bund wurde kinder- reich, aber nicht glücklich. Als die drei weltberühmten Sträusse — Johnnn 1%25, Josef 1827, Eduard 1835 — auf dem Wie* genkissen lagen, sahen die Leute staunend und lachend, dass mitten im Herzen Europas, in Wien, drei "Mohren" zur Welt gekommen waren. . . . Existenzminimum 30 Dollars Brief aus Uruguay Uruguay, der kleinste südamerikanische Staat, ist erst seit dem Vorjahre das Ziel einer grösseren Zahl reichsdeutscher, öster- reichischer und tschechoslowakischer Aus- wanderer geworden. Bis dahin war nur eine kleine Schaar deutschsprachiger Juden in Montevideo, der einzigen grossen Stadt die- ses sehr freiheitlichen und fortgeschritte- nen Staates, gelandet, während sephardi- sche Juden schon seit langem angesiedelt und fast ausnahmslos recht begütert sind, polnische hingegen seit 12—15 Jahren in grösserer Zahl als Handwerker und kleine Gewerbetreibende ein meist bescheidenes Auskommen gefunden haben. Als im Vorjahr eine für das kleine Land als "Massen"-Invasion erscheinende Lan- dung deutschsprachiger Immigranten — bis zu tausend Personen im Monat einsetzte, kam es im Dezember zu ausserordentlichen Einwanderungs - Erschwerungen, die prak- tisch eine Sperre waren. Nur noch "Kapi- talisten", die einen beträchtlichen Betrag in Devisen auf der Staatsbank erlegen muss- ten, kamen in der Folgezeit noch ins Land und es entschieden nicht mehr die Konsuln in Europa, sondern der Aussenminister von Fall zu Fall. So tief bedauerlich diese defacto-Sperre auch ist, so mus man objektiv zugeben, dass das nur 3 Millionen Einwohner zählende Uruguay, wovon allein etwa 700,000 in der Hauptstadt leben, eine grössere Einwande- rung auf die Dauer nicht verträgt. Die Le- bensverhältnisse auf dem Lande und in den kleinen Provinzorten sind äusserst primitiv und deshalb entschliesst sich erfahrungs- gemäss nur ein minimaler Prozentsatz der Immigranten, pich dort niederzulassen. So drängen sieh die rund' 8000 Neu-An- kömmlinge in Montevideo zusammen und infolgedessen ist der Existenzkampf äus- serst hart und schwer für sie. In die Ge- schäftskreise der spanischen Einwohner des Landes finden Ausländer nur in ganz ver- einzelten Fällen Aufnahme. Auch die vie- len englischen und nordamerikanischen Fir- men, die hier seit längerer Zeit bestehen, zeigten wenig Neigung, deutschsprachige Bewerber zu engagieren. Dagegen konnten sich Handwerker, freilich sofern sie gedie- gene Kenntnisse ihres Faches besitzen und nicht Umschichtler waren, rasch und ver- hältnismässig gut unterbringen. Denn das Handwerk findet hier immer noch einen auskömmlichen Lohn. Auch mit kleinen Kram- und besonders Milchläden hat manch beherzter deutscher Jude, der früher Arzt oder Rechtsanwalt war, sich eine beschei- dene Existenz gründen können. Das Gros aber quält sich als Vertreter und verdient kaum das Existenzminimum, obwohl es in Uruguay sehr klein ist und z. B. ein Ehe- paar schon mit 30 U.S.A. Dollar monatlich sehr behaglich leben kann. Infolgedessen geht es den wenigen Glücklichen, die aus dem europäischen Schiffbruch eine grössere Summe retten und mitbringen konnten, hier / ausgezeichnet. Das Leben in dem herrlich gelegenen, klimatisch äusserst günstigen Montevideo, das im Sommer von den rei- chen Argentinern als Badeaufenthalt hoch- geschätzt ist, ist sehr behaglich. Man hat alle Genüsse der Grosstadt und daneben die Annehmlichkeiten eines entzückenden Mee- resstrandes, in dessen Nähe sieh die begü- terten Einwanderer angesiedelt haben. Inwieweit der Krieg eine Aenderung der Existenzbedingungen für die Emigranten bringen wird, ist einstweilen nicht abzuse- hen und wird wohl ganz von seiner Bauer ^abhängen. Einstweilen sind ausser den ge- setzlich geschützten Lebensmittelpreisen alle Waren erheblich verteuert, ohne dass eine Neueinstellung von Arbeitskräften zu be- merken wäre. Im Gegenteil: es haben Ent- lassungen von "Deutschen" stattgefunden, wobei vereinzelt sogar kein Unterschied zwischen Ariern und Juden gemacht wurde. Aber bei längerer Kriegsdauer wird wohl Uruguay als neutrales Land einen ganz er- heblichen Aufschwung seiner industriellen und landwirtschaftlichen Produktion neh- men und damit für vielen Arbeitswilligen Betätigungsmöglichkeiten und auskömm- lichen Verdienst bieten. Emil Frankfurter. Füll Gildemeester Zu unserem Artikel in der vori- 'Wsn Nummer des "Aufbau" erhal- ten wir folgende Zuschrift: D . . . In Wien wusste man, dass Sildemeester sich zur Aufgabe ge- setzt hat, sich der politisch Ver- folgten anzunehmen. Während des Dollfuss- und Schuschnigg-Rcgimes waren die politisch Verfolgten die "•Nazis". Damals hat . er sich die- ser angenommen. Als dann die Nazis ans Ruder kamen, nahm er sich der Juden, der von den Nazis politisch Verfolgten, an. Durch ALPRED FUCHS Rechtsanwalt 216 E. 8Sth St.—Tel. RE. 4-1444 Wohnung: 701 West 1 79th St. Tel.: WAdsworth 3-1834 Mexikanischer Anwalt übernimmt l Einwanderungsangelegen- heiten nach Mexiko LUIS ROJAS DE LA TORRE 60 East 42. Str., N.Y. C. — Tel. MU 2-0780 Achtung! Emigranten! Buchbinderei Eric Hollander frülwr Inhaber des Stonischen Konser- vatoriums d. Musik Berlin. Karse für Buch binde keiist. Fachkenntnisse in 6 WoHien. schnellste Verdienstmöglichkcit für Damen und Herren. Ich übernehme sämtliche Arbeiten und Reparaturen. #28 W. 151. Str. EPg^coitibe 4-1836. seine frühere Hilfe für die Nazis bekannt, hatte er bei der Gestapo nicht nur Beziehungen, sondern auch einen "Stein im Brett". Er war der einzige, der sich offiziell für die Juden einsetzen durfte uind hatte in Wien eine grosse Organi- sation, die sich dieser Aufgalbe widmete. Meine persönliche Erfährung iist die, dass er trachtete, den Juden in den Konzentrationslagern Pässe zu besorgen, was folgendermassen ge- schah : Nachdem ihre Verwandten im Gildemeester-Büro alle Daten angegeben und für den Fass be- zahlt hatten (nicht viel), für Cafe Vienna 1940 Eugen Hoffmann liest jetzt nicht nur regelmässig unsere Zeitschrift. Er hat zum neuen Jahre auch den "Aufbau" in die Kabarett-Litera- tur gebracht und singt regelmässig ein Couplet, in dem unser Blatt eine Rolle spielt. Und er sagt an: die charmante Tänzerin Trade Godwin, die Sän- gerin Salvianne und Dolly, die Ka- none. Mit Margarete Lerner spielt er einen Einakter mit sensationel- ler Pointe. — Und im neu dekorier- ten WeingartI ? Sonja Wronkow singt hier, führt "Tonfilme" vor und spielt zusammen mit Ernst Porten auf zwei Flügeln alles von Haydn bis Gersh.win. M. R. Herb. Strauss & Co. Public Accountants and Auditors 535 Fil'th Avenue, Room 1710 Tel. VA. 6-3390 Steuern, Bücherabschlüsse, Bilanzen. Einrichtung . von Büchern. Dr. Herbert Strauss, fr. Frankfurt a/M. Dr. Warner F. Apt, früher Berlin Erst zuhören/ Dann abschliessen! Lassen Sie sich „von dem Lebensversicherungs- Experten RICHARD HAYEK erklären, was das amerikanische Lebens Versicherungswesen Ihnen zu bieten hat. 1440 Broadway Tel.: CHickering Suite 2307 4-6795 Mitarbeiter gesucht. VERSICHERUNGEN ALLER ART H. Ii. MARGULIS Lie. Ins. Broker PAUL P. ZINNER I-iieeitsed Real Es täte Broker 81-30 BROADWAY BptHURST, h. IL HAveraeyer 6-2445 LOUIS REISMAN Certified Public Accountant (State of New York) A Einrichtung von Geschäfts- büchern. 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Ich habe verschiedentlich versucht, ihn davon zu überzeugen, dass er hier in den Vereinigten Staaten versu- chen soll, mit Amerikanern zu ver- kehren, Englisch zu sprechen und zu lessen und sich möglichst den Sitten und Gebräuchen des Landes anzupassen. Ich finde, dass es kei- nen Zweck hat, die Traditionen Deutschlands aufrecht zu erhalten, und dass wir Juden versuchen soll- ten. un so schnell wie möglich zu assimilieren. Mein Sohn ist ande- rer Ansicht und besucht seinen Klub regelmässig.... Beste Grüsse M. L. NEW JERSEY—Up-to-date 12-acre Chicken Farm to let with optiern to buy. New4-room dwelling, fruit trees, vegetable gair- den; iocation 35 miles from 42nd St. Phone BR 9-8843. Dr. jur. Gustav Schulz früher Rechtsanwalt in Ludwigshafen a. 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Jeder Ame- rikaner weiss, wo er herkommt — die, die mit der "Mayflower" ka- men, haben es am wenigsten ver- gessen und es ist eine amerikani- sche Tradition, die wertvollsten Gü- ter des Herkunftslandes zu pflegen und damit der amerikanischen Kul- tur einzuverleiben. Die Güter, die wir mitbringen, werden hier weiterentwickelt und verändern sich, sie werden "einge- schmolzen"; und wir mit ihnen. So ist auch eine deutsch-jüdische oder eine deutsch-amerikanische Organi- sation keine deutsche mehr, son- dern eine amerikanische — eine von den vielen Organisationen im bunten Bilde des entwickelten ame- rikanischen Klublebens. Die ver- schiedenen grossen Emigrations- ströme sind noch in diesen Organi- sationen erkenntlich — die Ostju- den aus den Pogromländern, die deutschen Arbeiter aus der Zeit des Sozialistengesetzes usw. — und heute die deutschen Juden, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Noch immer hat die Gemeinsamkeit des Unglücks und die Aehnlichkeit der neuen Aufgaben Schicksalsgenos- sen sich so zusammenfinden lassen. Je nach dem Alter manifestieren ihre Organisationen verschiedene Etappen des Schmelzprozesses. Die einen pflegen noch die alte Mutter- sprache — andere sind bereits zum Englischen übergegangen; tausend andere kleine Züge belegen diesen Entwicklungsprozess. Wenn es also die Aufgabe dieser Organisationen ist, den Schmelz- prozess zu erleichtern, so darf die Gefahr von Isolierungstendenzen nicht übersehen werden. Jugend- organisationen sollten keinesfalls die neueingewanderte Jugend von der amerikanischen trennen, son- dern sie sollen sie mit ihr in Kon- takt bringen» Amerikanische Le- bensweise und amerikanische Fra- gestellungen sollen den noch nicht Assimilierten nahe gebracht wer- den und ihnen den Uebergang in die Organisationen der alten ame- rikanischen Jugend erleichtern. Es besteht aber keinerlei Anlass, unser gutes deutsches Bildungsgut über Bord zu werfen. Wir lieben deutsche Musik — bringt uns das in irgencj einen Gegensatz zur ame- rikanischen Kultur ? Heute, wo rohe Gewalt alle Kultur in Deutsch- land unterdrückt — ist es da nicht die Pflicht auch gerade der deut- schen Juden, Treuhänder zu sein einer Kultur, in der wir gross wur- den und unsere Kinder erzogen ha- ben? Nicht derjenige wird der lo- yalste Amerikaner sein, der seinem Kulturerbe gegenüber unloyal ist. Gerade das verstehen wir Juden aus unserer Geschichte am tiefsten. Denn wenn wir das nicht verstan- den hättten — dann gäbe es uns nicht mehr! Zurück zu der praktischen Frage, ob Ihr Junge seine Freizeit in sei- ner deutsch-amerikanischen Orga- nisation zubringen soll. Ich plai- diere für: ja. Denn: wo bringt er denn den Hauptteil seines Ta- ges zu? Er ist 18 Jahre alt. Vermutlich steht er also noch in irgendeiner Berufsausbildung — oder gar schon im Erwerbsleben selbst. Gibt es bessere Möglichkeiten, ein guter Amerikaner zu werden, als die Ar- beitsverhältnisse dieses Landes kennen zu lernen und mit ameri- kanischen Arbeitskollegen am glei- chen Platz zu schaffen ? Der Zwang, sich zu assimilieren, ist doch hier der stärkste — weil der ökonomi- sche Druck dahinter steht. Wenn er sich hier nicht assimilieren könnte, würde er sehr schnell ein "outsider" werden, seinen Weg nicht machen, vielleicht die Ar- beitsstelle verlieren. Welcher junge Mensch kommt überhaupt auf die Idee, sich nicht so schnell wie mög- lich einzuleben, anzupassen, also zu assimilieren", und wenn es nur geschieht, um das tägliche Leben so erträglich wie möglich zu ma- chen. Auch an unseren Schulkin- dern sehen wir von Tag zu Tag, mit welch raschem Tempo die As- similation vor sich geht. Die schwierige Uebergp^gszeit zählt bei Kindern nach Wochen — bei jungen Leuten vielleicht nach Mo- naten. Und wenn es ein Gebiet gibt, auf dem wir uns wirklich keine Sorgen zu machen brauchen so ist es die Assimilation unserer Jugend. Leiters to the Editor "Weihnachts-Gedanken eines Juden" Wie bereits in voriger Nummer angekündigt, bringen wir heut© einige der uns zugegangenen Zuschriften zu diesem Thema. Wir möch- ten aber bei dieser Gelegenheit nochmals betonen, dass, wie in der ge- samten amerikanischen Presse, die in einer ständigen Column ge- äusserten Ansichten ausschliesslich die persönlichen Ansichten des Columnisten sind. Sie werden unter seiner individuellen Verantwortung geschrieben. Alle offiziellen Ansichten der Redaktion finden die Leser, falls nicht ausdrücklich anders vermerkt, im übrigen Teil des Blattes, namentlich im Editorial-Teil auf Seite 4. (D. Red.) Unpassender Artikel ^ Ich bedaure sehr, heute Ihnen Brief aus Cuba Havana, im Dezember. Es leben jetzt hier etwa 4000 jü- dische Emigranten. Die besonde- ren Verhältnisse, wie das Verbot jeder Arbeit, haben eine gewisse Atmosphäre geschaffen, die bei einer solchen Ansammlung be- schäftigungsloser und durch Schick- salsschläge geschwächter Men- schen nur allzu begreiflich ist. Die "Union de Refugiados Judios de Cuba" bemüht sich nun dem abzu- helfen. Sie zählt heute schon über 500 Mitglieder. Ihre Aufgabe ist es, die Emigranten hier zu organisie- ren, sie durch Sprachkurse und Vorträge nicht nur zu beschäfti- gen, sondern sie mit aller Energie dahin zu bringen, den alten euro- päischen Menschen auszuziehen und nur in die Zukunft zu schauen. Bisher gehaltene Vorträge des Herrn Dr. Schidlowski über das Thema "Massensiedlungen in Süd- amerika" und ein Vortrag des Herrn Jenkins über "Amerika, Land und Leute" atmeten die- sen Geist. Musikalische Abende, Bridge- und Schachzirkel und eine Lesehalle wurden eingerichtet. Mit dem amerikanischen Konsul stehen wir in enger Fühlung und werden von ihm über alles Wis- senswerte unterrichtet. Für eine Eingabe nach Washington, in der um besondere Berücksichtigung un- serer prekären Lage gebeten wer- den soll, wurden Unterschrift - listen aufgelegt. Es geschah dies im Einvernehmen mit dem ameri- kanischen Konsul. Es wird von der gewählten Exe- kutive der Union trotz der äus- serst beschränkten Mittel (10 Cts. Monatsbeitrag, Familienmitglieder 5 Cts.) aufopferungsvoll gearbei- tet, obwohl — man sollte es nicht glauben — in Emigrantenkreisen Widerstände zu überwinden und Verständigungslosiigkeit und Egois- mus zu bekämpfen sind. Aber es geht vorwärts, unid wir hoffen in Kürze einen Grosssteil der Emi- granten unter einen Hut zu brin- gen. Wir haben auich eine Zeitung, die "Jüdische Runtdschau", die die geistigen und materiellen Inter- essen der Emigraniten vertritt. schreiben zu müssen, dass der Ar- tikel "Weihnachtsgedanken eines Juden" absolut nicht in ein jüdi- sches Wochenblatt passt. Es war immer ein ungeschriebe- nes, aber streng durchgeführtes Gesetz der jüdischen Presse (als solches darf man wohl das Organ des "German Jewish Club" rech- nen) sich an jüdische Gedanken- gänge und an die jüdische Religion zu halten. Ein Artikel, der so warm für die Weihnachtsfeier und für Weihnachtsgedanken eintritt, ist ein Verstoss gegen den Geschmack und das Empfinden der jüdischen Leser. Namentlich, wo uns aus Deutschland kommenden Juden ge- lehrt wurde, wie sehr unerwünscht wir unter Nichtjuden sind. Noch niedriger ist die Herabsetzung des Chanukkafestes durch Ihren Mit- arbeiter, indem er den Juden krie- gerische Tendenzen unterschiebt, und als solcher sollte er nicht solche religiöse Dinge behandeln, Hätte er längere Zeit in einer Tal- mudleh^äjistalt zugebracht, hätte er niemals einen solchen Verstoss fertig gebracht. Rabbi David Simon, * * * Das ist Assimilationswut Es ist verblüffend, in einer jüdi- schen Zeitung "Gedanken" über christliche Feste zu feiern, gerade zur Zeit, wenn die Christenheit sich anschickt, dieses Fest feierlich zu begehen. Noch verblüffender aber ist es, wenn diese "Gedanken" nichs anderes enthalten als eine Gutheissung, diese ausgesprochen christlichen Feiertage in jüdischen Häusern und in jüdischen Familien zu feiern. In Parallele damit wird ein jüdischer Festtag, der in die- selbe Jahreszeit fällt, aber absolut nichts mit dem christlichen Fest zu tun hat, als in sich unbedeutend ind nur als ein "Konkurrenzunter- nehmen" zu dem christlichen Fest hingestellt. Das sind Methoden, mit jenen Missionäre arbeiten. Man traut seinen Augen kaum, ein der- artiges Stück Missionsarbeit in einem jüdischen Blatt sich entfal- ten zu sehen. Die deutschen Juden, die jetzt hier eingewandert sind, kennen Amerika schlecht, wenn sie sich vermessen zu sollen glauben, die bankrotten Methoden ihrer Assi- milationswut auf amerikanischem Boden fortzusetzen. Amerika liebt diese Unwürdigkeiten absolut nicht. Amerika liebt im Gegenteil starke und echte Ueberzeugungen, die ihre Eigenart hegen und pflege^ nicht schwächen und verleugnen Die kürzlich hier eingewanderten deutschen Juden, die mit diesehn krankhaften Strebertum, mit die- ser Selbstvernichtung ihrer Indi- vidualität die reine Luft der ame- rikanischen Freiheit und des Amerikanisieren Sie sich auch in Ihrer Kleidung! Wir arbeiten Ihnen- erstklassige Massanzüge zum Standartpreise von $ 37.50 Wir ändern Ihre mitgebrachten An- züge und Mäntel so, dass Sie auch für hie- sige Begriffe gut ange- zogen sind. Besuchen Sie uns! Richard Lippmann & Co. Tailoring to men who know 522 Fifth Avenue Zwischen 43. u. 44. Strasse Tel. VAnderbilt 6-0249 Vers Zwischen Tränen und Gelächter Leben wir die uns bemessne Zeit; Gan# und gar Vergänglichkeit. In die Kette der Geschlechter Aber für die Ewigykcit Eingefügt und einig er eiht. Lesjsie ß a c h s. mimimimmHiiMmiiiiiimHiimmMHmimiittroniMiwimiiHimmmMimmiwHiiiiimimiH iimtmiKiiutiiuitiWMWitmuimiiwtwHHuiwuKwiiiittutitiitimiimuiimuHWustimuiiiH Fragen Sie i nach dem "AUFB3AU" bei ihrem Straissenhändler Viele, die im alten Jahre nur unzureichenden Erfolg hatten, sehen sich zu Beginn des neuen vor die Frage gestellt, wie das Schicksal besser zu meistern sei. Nicht Jeder hat die Möglichkeit, in seinem Fach einen geeigneten "Job" zu finden. Die Meisten suchen bei der Schwierigkeit, eine feste Stellung zu bekommen, einen Weg, sich aus eigener Kraft eine Selb- ständigkeit zu schaffen, und beginnen, Ware zu verkaufen, die ständig und von Jedem verlangt wird. Klugheit rät sie dort zu beschaffen, wo eine grosse und geschmackvolle Kollektion bei niedrigsten Preisen Gewinn sichert. Die guten Erfahrungen, die Hunderte von Wäschevertretern im alten Jahr mit uns machten, sollte im neuen Jahr denen, die ihr Einkommen vergrössern wollen und müssen, einen Besuch bei uns nahelegen. Es ist niemals zu spät anzufangen, aber es ist kein Zeichen von geschäftlicher Energie, als letzter oder niemals zu be- ginnen. Deshalb sollte jeder dem Beispiel gerade des Erfolgreichen folgen und sich unserer Organisation als freier Vertreter für New York und ausserhalb anschliessen. T®s Das Haus für alle Herren- und Damenartikel des § täglichen Bedarfs 1 Inhaber: LEO ROSENDORFF, früher Wirtschaftsbedarf Berlin §e 1 W. 34th Street Rooms 502 & 503 CH. 4-5033 J 12 Frictay, January 5, 1940 menschlichen Selbstbewusstseins verpesten, rufen die Empörung aller Juden heraus, die der jüdi- schen Religion, der jüdischen Ueberlieferung, dem jüdischen Be- wusstsein treu bleiben; aber auch die aller Nichtjuden dieses freien Landes, die den Menschen ver- achten, der sich selber nicht achtet. Jonas Simon, Furcht vor Untergang New York, 25. Dez. 1939. Diese " Weihnachts - Gedanken die leider nur eine Gedankenlosig- keit bemänteln, wären an sich nicht einer Erwiderung wert, wenn Du, lieber Aufbau, sie nicht gerade ge- bracht und ihnen damit einen Schein von Daseinsberechtigung verliehen hättest. (Du hast vorige Woche selbst festgestellt, dass Du Deine Spalten allen solchen Din- gen, leihst, deren Veröffentlichung Du für notwendig erachtest). Diese Art der Assimilation ist nichts anderes, als das Untergehen- wollen in der Masse, die Furcht vor einem kraftvollen Anderssein, die Angst vor Persönlichkeit, und sie resultiert aus kläglichem Mangel an Kenntnis unseres eigenen rei- chen Geistesschatzes. Die Namen der Reformer unserer alten stolzen Tradition haben keinen Klang mehr und ihre farblosen Ideen .«haben kläglich Schiffbruch gelitten, . als sie sich hätten bewähren sollen; «sowohl in Deutschland, als an allen »Enden der Welt, wo immer sich Juden befinden. Diese Erkenntnis jjBiu fördern, wäre auch Deine Auf- gabe, lieber Aufbau. Her man Adler. Erinnerung an Brunner Ihren Aufsatz In der letzten Kummer des "Aufbau", dieser so vorzüglichen Wochenschrift, über "Weihnachtsgedanken eines Juden" !habe ich mit sehr grosser Freude -gelesen. Wenn ich mir erlaube, Ihnen zu schreiben, so tue ich dies, um Sie auf ein Buch von Constan- tin Brunner, des Berliner Philoso- phen und früheren Rabbiners, hin- anweisen. Das Buch heisst "Unser Christus oder das Wesen des Ge- ★★★★★★★★★★★ Offizielle Mitteiltingen der Immigrant Jewish War Veter ans Leo Hirsch, 1. Kommandeur 601 West 140th Street, New York City Büro: 521 Fifth Avenue, Room 715, New York City Neben dem Zusammenschluss der jüdischen Kriegsteilnehmer aller europäischen Länder erfüllt das Organisations-Programm den be- sonderen Zweck: Schutz und Beratung der hier weilenden Immigranten in moralischer und wirtschaftlicher Beziehimg. Adressenwechsel bitten wir sofort unserem Schriftführer Kamerad Alb. Schapiro, 607 West 136th St., N.Y.C., zu melden. Erörterung des Themas statt: " Was für ein Frieden?" Als Referenten sind gewonnen: Jean-Yves LeBranchu, Leeturer Universität Paris, "Das Friedens- ziel des französischen Volkes"; Philip C u e d a 11 a, namhafter Schriftsteller, ' 'Das Friedensziel des englischen Volkes"; Louis Waldman, 1. Vors. der Social Dem- oeratie Federation, "Der Stand- punkt Amerikas zu den Friedens- zielen." Beginn 8:30 P.M. Samstag, 6. Januar, 2:30 P.M.: Die internationalen Probleme Europas." Hauptredner: Dr. Hans Simons, Graduate Faculty New School for Social Research, Thema: "Deutsch- lands Platz im kommenden Euro- pa"; Dr. Ernest Miner Patterson, Professor Universität Pennsylva- nia, Thema: "Lebensraum der Eu- ropäischen Völker"; Dr. Emil Len- gyel, Autor des Buches: "Die Do- nau," Thema: "Die Probleme des Balkans." Die Tagung findet im grossen Saale der Rand School, 7 East 15. Strasse (Union Square), statt. Für jeden, Tag der Konferenz wird ein Beitrag von 25 Cents erhoben, Ar- beitslose habest freien Zutritt, Vertrauen Sie einem Fach- mann die Ausf üh r ans aller einschlägigen POLSTER- ARBEITEN an. Aufpolstern, Slip- Covers, Dekorationen etc. llerman BHAlJiN SCHWEIGER 1253 St. Nicholas Ave. Tel. WAdsworth 8-9687 Tel. WAdsworth 7-4605 Gegründet 1932 Kunstvolle Ausführung jeglicher > Möbel-Polster» und Dekorations-Arbeiten. Für geschmackvolle Gestaltung Ihrer Wohnung berät Sie Q}t. niayerfeU Seit 1930: 1 70 WEST 96. STRASSE - (nahe Central Park West) * l Phone: RI 9-4210. ; Sonntags offen; Samstags geschlossen. Tel.: WAdsworth 3-8437 BERKO Beauty Salon, Inc. Spezialisten in Dauerwellen Erstklassige Bedienung (Früher: Frankfurt a. M.) 4197 Broadway, Ecke 178. St., N.Y.C GRAND BEAUTY SALON | 605 West 1S1. Strasse, 1. Stock Im Hause Grant's 5 & 1.0c Store SPEZIALISTEN für Oeldauer wellen, Ondulieren, Wasserwellen, Haarfarben, Ge- sichtsmassagen usw. Massige Preise. Deutsche Bedienung. Tel. 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Bei gesel- ligem Beisammensein — Kaffee und Kuchen frei! — soll es ein recht stimmungsvoller Abend der Frauen-Gruppe werden. Die Frau- en der Mitglieder werden gebeten, Verwandte, Bekannte und Freun- dinnen mitzubringen, Gäste sind herz!ich willkommen! General-Versammlung der Ortsgruppe Bronx Der Vorstand des "Ludwig Franke-Post-, der Immigrant Jew- ish War Veter ans, beruft die Ge- neralversammlung ein für Sonn- tag, den 14. Januar, nachmittags 3 Uhr, im Grand Plaza, 821 E. IßOth street, Bronx (unmittelbar an der IRT-Station Prospect Ave.). Tagesordnung: Begrüssung: Commander Morris Dahlerbruch; J ahresbericht: Schriftführer Kd. Rosenberg; Kas- senbericht : Schatzmeister Kd. Strauss; Neuwahl des Gesamtvor- standes; Ansprache des Ehrenmit- gliedes Rabbi Prof. Dr. Max Ju- lius Bach; Bericht über "Darle- henskasse auf Gegenseitigkeit" (Kd. Julius Petzon); Verschiede- nes. Gemütliches Beisammensein (Kaffeetafel-Gedeck 10c). Erschei- nen aller Mitglieder ist Pflicht! Bringt Eure Frauen und Freunde mit! Ortsgruppe Manihattan-Midtowm 1.Kameradschaftsabend mit Fa- milienangehörigen. Die 1940-Reihe der Veranstaltungen beginnt die O rtsgruppe Manhattan - Midtown der Immigrant Jewish War Vet- Gottesdienste Gemeinde Acfath Israel 571 West 182md St., N. Y. C, Bei der Gemeinde 'Adath Israel', 571 West 182. Str., findet Freitag abend die Sabbathweihe um 4.IX Uhr statt, mit Mincha und Maariw. Samstag früh ist Morgengebet um 8.45 Uhr. Mincha um 4.45 Uhr mit Vortrag von dem Rabbiner der Ge- meinde David Simon. Sabbath-Aus- gang um 5.24 Uhr. Sonntag 8.30-11 Uhr, Religions- unterricht; sonst 3-6 Uhr. Wochen- tags Morgengebet, 6.30, abends 7.30. Sonntags morgens 7.30 Uhr, abends 4.45 Uhr. Sprechstunden: Sonntags 11-12 Uhr, abends 7.30- 8 Uhr. Anmeldungen zum engli- schen Unterricht im Gemeindezim- mer am Sonntag, 11-12 Uhr; bei Dr. Simon, 561 W. 180. Str., Mon- tag bis Donnerstag, 8-9 Uhr früh, und Dienstag und Donnerstag, 8- 10 Uhr abends, Gates of Hope 662 West, 183. Str., N. Y. C. Die Gottesdienste der Deutsch- Jüdischen Kultus-Gemeinde Gates of Hope, 662 W. 183. Str., Präsident Bernhard Seelig. beginnen: Freitag, 5. Januar, 4.20 p, b. Samstag, 6. Januar, 9 Uhr a. nrt. Unsere diesjährige General-Ver- sammlung findet am 14. Januar, 3 Uhr p. m,. in unserer Synagoge statt, Congregcitioii Shaare Tefillah 821 E. 160. Str., Bronx Die Gottesdienste der Gemeinde, Präsident Morris Dahlerbruch, fin- den statt: Freitag Abend 4.30 Uhr; Samstag Morgen, 9 Uhr, Mincha erans am Samstag, den 27. Januar, abends 8:30, mit einem Kamerad- i 4 Uhr, mit Vortrag von Kantor Er schaftsabend (mit Famälienarige- wln Hirsch, anschliessend Maariv. hörigen) im Pythian Temple, 135 Synagogen-Gemeinde W. 70th St. Das Programm dieses j Washington Heights 508 West 161. Str., N. Y, C. Sonderabends sieht im ersten Teil zwei prominente Persönlichkeiten a.G. als Redner vor. Die zweite Hälfte des Abends wird von der "Frauen - Gruppe" der Immigrant Jewish War Veter ans (1, Vorsit- zende: Frau Enna Fenchel) als "Bunter Teil" inszeniert. Die Mit- wirkung namhaflter Künstler ist gesichert. Gäste ssind herzlich will- kommen. Gründung der IDarlehenskasse Der Freitagabend Gottesdienst beginnt 4.30 Uhr, mit Fortsetzung des Zyklus "Poesie des Freitag Abend", Oberkantor Hermann Lie- ber, früher Hamburg. Samstag früh 9 Uhr mit Predigt, Mincha 4.30 Uhr, anschliessend Lernvortrag bis Maariv. Sprech- stunde, sowie Religionsunterricht jeden Sonntag vormittag von 10-12 Uhr, in den Nebenräumen der Sy- D,ie Kameradeni, die eventh auf nagoge, wo auch Anmeldungen zu Darlehen reflektieren, werden er- den englischen Sprachkursen ent- sucht, sich mit ; genauer Angabe gegen genommen werden. ihrer Adresse beiim Schriftführer 1 Wir machen unsere Mitglieder Kamerad Alb. Sichapiro, 607 W. nochmals auf die am Samstag, 136th St., N.Y.C"., schriftlich zu 16. Januar, abends 8.30 Uhr, statt- melden Dort auclh Neuanmeldung i findende Mitgliederversammlung von Mitgliedern. aufmerksam. OSTRACO LIEBESGABEN auf kürzestem Wege — auf sicherste Art—im grösst. Auswahl—zu bill. Preisen™—in alla Länder, LEBENSMITTEL wie BEISPIELSWEISE; Gansfett, Salami,!, ger. Gamsfleisch, Fleischkonserven, Würste, Sardinen« Buttter, Käse, Kond. Milch, Zucker, Reis, Mehl. Kaffeee, Kakao» Schokolade, Bisquits, Honig, Seife, B-Pfund-Paket von» $3.60, 10-Pfand-Paket von $5.50 aufwärts einschliesslich Verslcheerung und aller Spesen. — Auch Koecüierw&ren. Tel.: WO 2-5",748 OSTRACO, 198 Broadway, N, Y. STEIN'S FURNITURE CO. 444 Willis Ave. (145. Str.), Bronx, verkauft zu billigsten Preisest' Schlafzimmer, Wohnzimnieir,; Küchen, sämtliche Einzelmöbel?, Gewähren auch Zahlungserleichterung. LEO REHFELD Glasermeister früher Berlin W 50 Alle Glaserarbeit., Spiegel, Glasplatt. 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Januar, abends 8 Uhr, in der Central Synagogue, Lexington Ave. 55. Str., statt. Die Predigt hält Rabbiner Dr. Hugo Hahn. Den Vor- beterdienst hat freundlicherweise, kurz vor Antritt seiner Konzert- Tournee durch Amerika, Ernst WolflV» übernommen. Als Organi- stin fungiert wiederum Frl. Härtel Sommer. Nach dem Gottesdienst findet ein Musikalischer Abend un- ter Leitung von Ernst Wolff statt, zu dem ausgezeichnet Künstler ihre Mitwirkung zugesagt haben. Brüdergemeinde Habonim Rabbiner Dr. Hugo Hahn, der für seelsorgerische Arbeiten jeder- zeit zur Verfügung steht, hält seine Sprechstunden jeden Dienstag und Donnerstag von 10-12 Uhr, im Ge- meindehaus der Central Synagogue, 35 E. 62. Str., ab. Sonstige Ver- einbarungen nach vorheriger tele- fonischer Anmeldung. (Phone: REgent 4-4073). Kinder, die dem Religions-Unter- richt zugeführt werden sollen, kön- nen jetzt noch aufgenommen wer- den. Congregation Emes Wozedek of Washington Heights Audubon Hall, 166. Str. und B'way Freitag Abend 4.30 Uhr, Predigt, Say It In English Prepared and Conducted by I. GILLIS and M. RAILEANU Choose the correct ward in euch of the followivg paveutheses: 1—Alcohol or mercury (is, are) used in a thermometer. 2—He hoped to find one honest man (betvveen, among) so many. 3—Did you believe Harry to be (nie, I)? 4—The beautiful rose smells (sweet, sweetly). 5—Brutus was (a, an) honorable man. ! 6—Na one but Helen and Sylvia (come, comes) to see her. 7—The subway goes (fast, fastly). 8—He was ill last week, but I be- lieve he is (well, good) today. Correct the following sentences: 1—He hopes to visit us in the next time. 2—He is an honest man and lov- ing sincerity. 3—When tomorrow will come 1 shall be at home. 4—How much mistakes did you make? 5—I bought a chair from a woman made of wood. G—If I knew this yesterday things would be different today. 7—Do like she teils you. 8—Sing the kind of a song we like to hear. Ansivers to Questions of last iveek: 1—Her dress has just been ironed. 2—Her dress, which has been ironed, is new. 3—He stopped in order to drink. 4—He drank no more. 5—Am I able to do this ? 6—Am I permitted to do this? 7—She was in the room when she began to run. 8—Running, she entered the room. 1—The book feil off the table. 2—It costs little to go to Califor- nia. 3—Sit down besides me (or next to me). 4—I shall go home if I reeeive a letter. 5—I see now that you were right. 6—She is at the tailor's. 7—I promise to do all that you teil me to do. 8—This book is not the same as yours. Wohin zum Wintersport? Wir bitten alle Einsender für diese Rubrik dringend, uns mit den Namen gleichzeitig eine Adresse mitzuteilen, wo der Betreffende ständi g erreicht wer- den kann. Die Adresse wird in Zukunft ebenfalls veröffentlicht werden. Da die Neuangekommenen .. erfahrungsgemäes ihre Anschrift dauernd ändern, eignet sich am besten die Adresse eines hier lebenden Verwandten oder Freundes. Die Anfragen haben sich in der letzten Zeit derartig gehäuft, dass nur noch Einsendungen mit voller Anschrift be- rücksichtigt werden können. —D. Red. Aus Frankfurt a. M.: Adele Alt- schul und Sohn Günter. Zu errei- chen durch: Heinz Altschul, 611 W. 180. Str., New York «City. Aus Halle: Frau Lima Hahn. Aus Hersfeld: Isfrued Hahn und Fr^i. Autovermietung Stunden - Tage - Wochen zuverlässig - prompt - billig Moderne Limousinen ACademy 2-1532 Dr. Vida, Kantor S. iSchweid. Sonnabend Morgen 9 Uhr, Pre- digt, Dr. Koppel, Kantor S. Schweid; Neumondswcaihe. Sonnabend Nachmitltag 4.15 Uhr, Mincha mit Lernen. Sonntag 10-12 Uhir, Religions schule und Hauptsprecchstunde. Tägliche Gottesdiemste morgens 7.30 Uhr und abends "1 Uhr, Sonn- tags 4.30 Uhr. Sie wollen zum Wintersport weg- fahren. Sie haben nicht viel Zeit und noch weniger Geld. Also wo- hin ? Es gibt eine ganze Reihe billiger Möglichkeiten. 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Dr. Adler gab danach eine Erklä- rung ab, in der er sagte, dass über den zu verfolgenden Kurs bei al- len Beteiligten völlige Einigkeit bestehe. Weitere Statements wer- den vom White Ilouse ausgegeben werden. Die Ernennung Dr. Adlers dürfte die erste Anerkennung eines Vertreters der jüdischen Religion in den USA durch das Staatsober- haupt bedeuten und kam selbst für Dr. Adler als völlige Ueber- rasch ung. Deutschjüdische Freiwillige in der Fremdenlegion PARIS. — Eine erste Gruppe Ton deutsch-jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland und Oesterreich schiffte sich von einem französi- schen Hafen nach Algier ein, um sich als Volontäre der Fremden- legion einem intensiven Militär- training zu unterziehen. Sie wer- den später zur französischen Ar- mee an die Front kommen. Bei der Abfahrt riefen sie im Chor: "Nie- der mit Hitler!" Tausende von wei- teren Refugecs, die sich freiwillig gemeldet haben, erwarten täglich ihren Abfahrtsbefehl. Unter den Freiwilligen .befinden sich auch viele Aerzte, Rechtsanwälte und andere Intellektuelle, die aus Deutschland ausgewandert sind. Nazi^Flugxeug über Chicago CHICAGO. — Ueber den nörd- lichen Teil Chicagos flog ein ge- heimnisvolles Flugzeug, das Tau- sende von antisemitischen und fa- schistischen Flugblättern abwarf. Aus dem Inhalt: "Hüter des Christentums erhebt Euch. Boy- kottiert die Filmtheater. Holly- wood ist das Sodom und Gomorrah der internationalen Juden, wo christliche Mädchen von jüdischen Produzenten missbraucht werden, die unbestraft davonkommen . . den Your weekly issue of the "Auf- bau" ist certainly making a "hit" in this part of the country. In fact, it is difficult for us to keep tract of the copies we receive. Your weekly seems to fall a need for a paper writteri in the German Janguage and slanted for those readers interested in the news from the German Jewish angle. My mother, for instance, was dorn in Gelnhausen, Germany, and educated in Frankfurt and in Fulda. 'Naturally any news relating now to the people who have lived in tbese sections is of vital interest to her. And so on, your paper con- Itains interesting news for the huge liumber of people familiar with the German background. H. Bobrecker (Kansas City). Deutsch-Jiid. Gemeinde Adath Isael RABBI DAVID SIMON 671 W. 182. Str.—Tel. WA 3-9848. 8-1856 Begräbnisplätae ab 1. Jan. für Nichtmitgliedet $2«.00. Schöner Saal für Hochzeiten, massige Preise. Der Untergang des österreichischen Judentums i aufbau Seit März 1938 109,060 Juden aus Oesterreich ausgewandert I V<,L vt/r New York, n. y. sc Wir haben kürz]ich genaue An- gaben über die Auswanderung der deutschen Juden aus dem Altreich und dem Sudetengau gemacht. Jetzt liegen auch die Ergebnisse der statistischen Erhebung vor, die die I srealitische Kultus gemeinde W ien am 15. September v. J. über alle in Wien lebenden Juden durchfüh- ren musste. Das "Jüdische Nach- richtenblatt," Wien, vom 20. No- vember 1939 veröffentlicht interes- sante Einzelheiten dieser statisti- schen Ermittlungen. Von den Ju- den der Ostmark ist ungefähr noch ein Drittel übrig geblieben. Die Zahl der in Wien lebenden Juden ist seit dem 15. März 1938 bis September 1939 von rund 165,000 auf 65,822 zurückgegangen und hat somit eine Verringerung um 60,3 Prozent erfahren. Für diesen Rückgang sind fol- gende drei Ursachen massgebend: 1. die Auswanderung, die für den Schwund der jüdischen Bevöl- kerung hauptsächlich massgebend ist; 2. das Ansteigen der Sterblich- keit bei gleichzeitigem Rückgang der Geburten; 3. Ueberwiegen der Austritte aus der jüdischen Religionsgemein- schaft gegenüber den Ein- und Rücktritten. Im Zeitraum 1934 bis 1939 betra- gen die Geburten insgesamt 4001, 35% Juden in der Polnischen Legion LONDON. — Nicht weniger als 35 Prozent Juden sind nach einer Meldung des "Jewish Chronicle" in der neugebildeten polnischen Le- gion. Allein 400 werden derzeit zu Offizieren ausgebildet. Nachlassen des Antisemitismus in Italien? PARIS. —• Genevieve Tabouis, die bekannte französische Journa- listin, schreibt im "Oeuvre", dass eine teilweise Zurückziehung der antisemitischen Gesetzgebung in Italien im Jahre 1940 möglich ist. Mme. Tabouis stellt fest, dass die antisemitische Propaganda aus den italienischen Zeitungen bereits fast vollständig verschwunden sei. Sie führt das hauptsächlich auf die Entfernung Dino Alfieris aus dem Propaganda-Ministerium zurück. die SterbefäUe 16,317, woraus sich ein Gesamtgeburtenabgang von 12,316, also in mehr als dreifacher Höhe der Geburtenziffer ergibt. Insgesamt sind in der Zeit von 1934 bis 1939 7958 Personen aus dem Judentum ausgetreten, 3047 Personen ein-, beziehungsweise rückgetreten. Es ergibt sich daher ein Abfall von 4911 Personen. Die Zahl der 1934 in Wien woh- nenden 177,869 Juden hat sich da- her durch Geburtenabgang um 12,316, durch Abfall um 4911, also insgesamt um 17,227 vermindert. Auf den ersten Blick ergibt sich daraus bei der Feststellung von 65,822 Juden in Wien eine Vermin- derung um 94,820, welche auf die Auswanderung zurückgeführt wer- den muss. In Wirklichkeit ist je- doch die Zahl der Ausgewanderten viel grösser, da der Zuzug aus den anderen Gauen der Ostmark nach dem 15. März 1938 berücksichtigt werden muss. Am 15. März 1938 lebten im frü- heren Oesterreich rund 180,000 Glaubensjuden, davon 165,000 in Wien und 15,000 in den anderen Bundesländern. Die entsprechenden Zahlen sind September 1939 65,822 in Wien und 438 in den anderen Gauen der Ostmark. Es ergibt sich daher eine Verminderung um 113,732, wobei unter Berücksichti- gung des Geburtenabganges und der Austritte von 4472 die Zahl der seit März 1938 aus der Ostmark ausgewanderten Glaubeyisjuden mit 109,060 gegeben erscheint. Wohin die Emigranten gingen Ein zusammenfassender Ueber- blick über die wichtigsten Ziellän- dergruppen ergibt sich aus folgen- der Aufstellung: Europäische Länder .....„..52,284 N ordamerika-------------------21,684 Zentralamerika----------------- 2,348 Südamerika---------------------------- 6,133 Palästina ---------------—......— 6,638 Asien ____________________________________16,035 Afrika ________________________ 2,343 Australien --------------------------- 1,595 hen 38;: Proz. der jüdischen Bevöl- kerung 21 Proz. der Gesamtbevöl- kerung gegenüber. Während in der obersten Altersklasse die Zahl von 37,354 auf 25,183, also um ein Drit- tel gesunken ist, beträgt der Rück- gang der Jahrgänge 0 bis 14 fast drei Viertel, in der Altersklasse 15 bis 29 87 Proz., in der Altersklasse 30 bis 44 78 Proz., bei den Jahr- gängen 45 bis 59 rund 50 Proz. Besondere Beachtung verdient die Emigration der Kinder. Von 18,430 Geborenen befinden sich in Wien 4377, so dass sich bei Abrech- nung der 1795 Todesfälle 12,258 ausgewanderte Kinder ergeben. Rund 67 Proz. der Kinder zwischen 1 bis 15 Jahren sind daher ausge- wandert, der grösste Teil in Be- gleitung ihrer Eltern. Rund 5000 wurden von der Israelitischen Kul- tusgemeinde Wien, beziehungsweise vom Palästina-Amt Wien in ge- schlossenen Kindertransporten zur Auswanderung gebracht. In den für jüdische Kinder zu- gänglichen Volks- und Haupt schu- len in Wien werden gegenwärtig 2557 Kinder im Alter zwischen 6 bis 14 Jahren unterrichtet. ; Der Bericht bezieht sich weiter auf j einen Artikel in der "Bund"~Zex- j tung "Deutscher Weckruf", der I "Juden in Amerika" betitelt ist j und in dem Herr Ross schreibt: I "Jedermann weiss, dass die Ver- fassung der Vereinigten Staaten I den modernen Lebensbedingungen I nicht mehr entspricht. Amerika ist keine Demokratie mehr . . ." Lüdecke kann nicht Börger werden DETROIT. — Kurt G. W. Lü- decke, dem ehemaligen Intimus Hitlers und Autor des Buches "I knew Hitler", wurde von Federal Judge Arthur J. Tuttle das Recht amerikanischer Bürger zu werden, abgeschlagen. In seiner Begründung^ sagte Judge Tuttle, dass "der alte Lüdecke, der Freund Hitlers, unter Umständen noch nicht tot sei." Dies-Komitee verlangt dl? Ausweisung Colin Ross' Das Dies-Komitee verlangt in einem von allen Mitgliedern unter- schriebenen Bericht die endgültige Ausweisung des Nazijournalisten und Agenten Dr. Colin Ross. Dr. Ross, ein Revolutionsleutnant 1918 und lange Jahre im republikani- schen Verlag Ullstein, unternahm kürzlich eine Vortragstour, durch die Vereinigten Staaten, schrieb Artikel für die Nazipresse, in de- nen er die Juden angriff. Er ver- suchte überdies amerikanische In- dustriewerke zu photographieren. Summe---------------109,060 Das Judenverzeichnis vom 15. September 1939 steht im Zeichen der Ueberalterung. Auf die Jahrgänge über 45 Jah- ren entfallen 70.8 Proz. gegenüber 44.9 Proz. bei der Gesamtbevölke- rung. Im Alter über 60 Jahren ste- -Wir bezahlen keine Kommission an Agenten- Wir geben Ihnen aber die BESTE VERSICHERUNG im Falle von KRANKHEIT - UNFALL - TOD Kranken- u. 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