Seite 3 Freiheit über Fort Ontario DAS ENDE EINER ODYSSEE Von unserem Sonderberichterstatter RICHARD DYCK Fort Ontario, bei Oswego, im Januar. Die kleine, etwa 22,000 Einwohner zählende Stadt Oswego im Nor- den des Staates New York, die mit dem Autobus in guten anderthalb Stunden von Syracuse zu erreichen ist, hat im Augenblick nur ein ein- ziges Tagesgespräch: den Exodus der über 900 europäischen Flücht- linge, die seit dem Herbst 1944 dank dem humanen Eingreifen des ver- storbenen Präsidenten Roosevelt im sog. Refugee Shelter von Fort Ontario gastliche Aufnahme gefunden hatten. Präsident Trumans An- weisung an die sechs vornehmlich für Einwanderungsfragen zustän- digen Regierungsbehörden, die den 900 von Fort Ontario das Tor nach den Vereinigten Staaten und damit in die seit Jahren heiss ersehnte Freiheit aufgetan hat, schliesst in der Tat ein Kapitel ab, das in der Lokalgeschichte von Oswego als ein vom allgemein menschlichen, poli- tischen, sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkt interessantes Ex- periment — Verpflanzung einer in sich geschlossenen Gruppe von ca. 1000 Ausländern in eine kleine amerikanische Stadtgemeinde — seine Spuren hinterlassen wird. Jetzt, da die Würfel über das^ endgültige Schicksal der Insassen von Fort Ontario gefallen sind und der Weggang der 918 den verschie- densten Nationalitäten angehören- den Refugees ein Faktum ist, haben auch sofort die ersten praktischen Massnahmen zur Durchführung der Evakuierung des Shelters einge- setzt. Am Sonntag abend ist ein taus 16 .Personen bestehender Stab von "case workers" des National 5 Refugee Service unter Leitung von Mr. Bernard Dubin in Oswego ein- ; getroffen, und am Montag wurde, wie mir Shelter-Direktor C. H Powers mitteilte, der Stab von Be- amten des State Department und des Immigration Service in Fort Ontario erwartet. Die Sachbearbei- ter des NRS werden die individu- ellen Fälle der Insassen nach al- len Richtungen hin prüfen und mit ihnen durchsprechen, um schliess- lich an Hand dieser Ermittlungen |die wichtigste Entscheidung zu fttfeffen, nämlich die endgültige Ein- eisung der Flüchtlinge in eine be- ijferitte Stadt der Vereinigten Akten, je nach Lage des Falles. Regierungsbeamten hinwieder- um werden die. für die legale Ein- wanderung erforderlichen Vorbe- reitungen und Schritte erledigen. Die Vorgeschickte der Trumaii-Direktive Dass die Odyssee der über 900 Flüchtlinge in Fort Ontario diesen Unerwartet glückhaften Abschluss Pehmen würde, war nicht ohne wei- teres vorauszusehen und durchaus |iceine unabWeisliche logische Ent- wicklung der Dinge. Ich bin auf i Grund der mir gewordenen zuver- lässigen Mitteilungen in der Lage, als Erster den Schleier über der Vorgeschichte der Truman-Direk- tive etwas zu lüften. Bis in die letzte Zeit hinein war es um die Sache der Fort Ontario- Flüchtlinge nicht sonderlich gün- stig bestellt, jedenfalls nicht so verheissungsvoll, wie es nach aus- sen hin den Anschein hatte. Das Damoklesschwert der etwaigen Rücksendung nach Europa hat zeitweise bedrohlich nahe über ihren Häuptern gehangen. Die grosse Wendung kam erst neun ■ Tage vor Erlass der Direktive aus dem Weissen Hause mit einer Kon- Aus dem Inhalt: Seite Ciaire Neikind: Interview mit Chuter Ede...... 2 Opel auf dem Trockenen............... 3 Die Verschwörung der Ver- folgten von Zion.............................. 4 W. W. Sehuetz: Brief aus England........................ 4 Leo Stahl: Frankreichs Wacht am Rhein.............................. 5 W. C. Hülse: Juden als D. P.'s 5 Filmpreisfrage für unsere Leser .........................................................11 Robert, Blum: Pariser Theater .............................11 Robert Stolz: Gruss an Wien....................................15 Margarete Berent, Michael Wurmbrand: Dr. b.c. Baeck 18 Thomas Mann: Indefatigable Vigilance .........18 Die Säuberung der Schweiz......22 Kurt Hellmer: Steubeniten.........25 Martin Gumpert: Mann von Fünfzig........................40 ferenz im State Department. Eine vierköpfige Delegation erschien bei Unter Staatssekretär Dean Ache- son, um mit ihm zu verhandeln. Die Abordnung war interkonfes- sionell zusammengesetzt und be- stand aus Prof. Joseph P. Cham- berlain, dem Vorsitzenden des Na- tional Refugee Service, Bruce Moh- lar von der National Catholic Wei- fare Conference, Clarence Pickett von den Quäkern und Richter Na- than D. Perlman vom National Community Relations Advisory Council. Bernard Dubin vom NRS fungierte als Berater der Delega- tion und hatte für sie die gesam- ten Unterlagen vorbereitet. Diese Konferenz mit Unter- staatssekretär Dean Acheson, die noch durch einen weiteren Appell des National Refugee Service an das Weisse Haus direkt ergänzt (Fortsetzung auf Seite 2) EECCNSTBUITION AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc., 47 West 44th Street, New York 18, N. Y. ABC Entered as second-class matter January 30, 1940. at New „York Post Office under Act of March 3, 1879. Vol. XII—No. 2 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, JANUARY 11, 1946 U.SA. 10* Prozessrätsel um Streicher Der amerikanische Staatsanwalt gibt die Verfolgung an den britischen ab Nürnberg, im Januar. Die amerikanische Anklagever- tretung im Kriegsverbrecherpro- zess hat sich mit der britischen An- klagevertretung dahin geeinigt, dass die Anklage gegen Julius Streicher von einem der britischen Staatsanwälte, und nicht von dem amerikanischen Staatsanwalt vor- getragen wird, der seit vielen Mo- naten den Fall gegen Streicher be- arbeitet. Das Material gegen Strei- cher wird in der ersten Januar- hälfte vor dem alliierten Tribunal vorgebracht werden. * Die oben gemeldete Tatsache mag eine reine Arbeitsteilung zwi- schen den amerikanischen und bri- tischen Anklagevertretern sein. Trotzdem hat sie aber unter den amerikanischen Korrespondenten in Nürnberg grösstes Kopf schütteln erregt. Es war bekannt, dass der amerikanische Staatsanwalt Robert Clagett aus Kansas City in Nürn- berg mit Hilfe der Reste der dorti- gen jüdischen Gemeinde energische Untersuchungen gegen Julius Strei- cher durchgeführt hatte. Zu glei- cher Zeit war es der Vertreterin des JOINT in Nürnberg gelungen, endlich, sieben Monate nach der Eroberung Nürnbergs durch die amerikanischen Truppen, Frau Streicher aus ihrem Landgut her- auszusetzen, das aus den Einkünf- ten des "Stürmer" erworben war und jetzt für jüdische Flüchtlinge eingerichtet ist. Aber darüber hinaus kann die Judenheit in den United States nicht verstehen, dass die Anklage» Vertretung gegen Streicher den Briten zu einer Zeit übertragen wurde, in denen stärkste Misstim- mung wegen der britischen Palä- stinapolitik unter Millionen ame- rikanischer Juden herrscht. Zehn- tausende von Opfern der Strei- cher'schen Rassenpolitik sind jetzt Bürger der USA, während England noch nicht hundert von ihnen na- turalisiert hat. Die Opfer Strei- chers und alle anderen amerikani- schen Juden hegen die bestimmte Erwartung, dass die Anklagever- tretung gegen Streicher nicht da- durch an Energie und Kenntnis der Materie leidet, dass sie jetzt in englischen Händen liegt.' Das Ur- teil gegen Julius' Streicher wird beweisen, ob diese Erwartung zu Recht besteht. ZUM ERSTEN MAL VERÖFFENTLICHT: Deutscher Kriegsbericht über die Schlacht im Warschauer Ghetto Vom 19. April bis 16. Mai 1943, also ganze vier Wochen, dauerte die Schlacht um das Ghetto zu Warschau, in der 60,000 Juden und Jüdinnen, unter ihnen zahlreiche Kinder, ein Rest von anfänglich 350,000 barbarisch Eingepferchten, einer wohlausgerüsteten deutschen Tank-Armee Widerstand leisteten: Widerstand mit dem sicheren Tod vor Augen. Von den wenigen Juden, die sich am Ende wie durch ein Wunder retten konnten, liegen ins Einzelne gehende und oft sehr bildhafte Berichte vor. U. a. haben wir im "Aufbau" Mary Bergs Tagebuch ge- bracht. Was aber fehlte, war ein deutscher Bericht. Nun ist auch die- ser aufgetaucht. Er wurde den Akten im Nürnberger Prozess gegen die 21 Hauptnazis beigefügt. Er ist 47 Seiten lang und setzt sich aus den täglichen Rapporten des Generalmajors und S.S.-Führers Strümp an seinen Vorgesetzten in Krakau, S.S.- und Polizeiführer General Kriger, zusammen. Es sind richtige Kriegsberichte über die ausser- ordentlichen Schwierigkeiten, denen die eingesetzten S.S.-Tanktruppen begegneten, und über die Verluste, die sie zu erleiden hatten. Auch wird dem jüdischen Gegner, wenn auch verblümt, der Respekt nicht versagt. Wen Strümp die jüdischen Helden "Banditen" tituliert, denkt man sich: gut so; der Titel "Helden" aus Nazi-Mund wäre ein Schimpf gewesen. Der erste Bericht Strümps be-"^ ginnt mit der Mitteilung, dass er seine Truppe aus dem Ghetto zu- rücknehmen musste, da sie in ein konzentriertes Feuer der Verteidi- gung geraten sei. Zwei grosse Tanks, die von S.S. sowie ukraini- schen und litauischen Formationen bemannt und begleitet waren, wa- ren zweimal von Handgranaten ge- troffen worden und mussten bren- nend zurückgelassen werden. Doch habe er, Strümp, nach eintägiger Pause und Vorbereitung den An- griff mit vielen Tanks, Artillerie- formationen und Flammenwerfern erneuert, und es sei ihm gelungen» einige Gebäude im Ghetto zu be- setzen. In seinem zweiten, vom 19. April datierten Report, sagt Strümp, die "militärischen Operationen schrei- ten vorwärts". In einigen Gebäu- den waren 4000 Juden, die für die deutsche Armee zu arbeiten pfleg- ten, konzentriert gewesen. Der Aufforderung, die Gebäude zu räu- men, hätten jedoch nur 28 Folge geleistet. Er habe den Angriff be- fohlen, dabei seien der S.S. grosse Magazine mit Zündbomben, sog. (Fortsetzung auf der 6. Seite) UNSERE MITBÜRGER VON MORGEN Ein Blick in die Ecke des Kindergartens im Oswego Camp, das demnächst aufgelöst wird. Die Fürsorge für die nach Erfüllung der Formalitäten legale Einwanderer werdenden Flüchtlinge hat der National Refugee Service übernommen. ZUR LAGE: Der Krise näher Von MANFRED GEORGE Man kann drohen. Dann muss man aber auch entschlossen sein, dreinzuschlagen. Aber zu drohen und nicht dreinzuschlagen, macht die Gegner nur mutiger. Die Gier und der Egoismus, die rücksichts- lose Ausnutzung der Schwierigkeiten des Uebergangs, die krasse Nicht- achtung bürgerlicher und menschlicher Verpflichtungen, die heute auf weiten Gebieten des Wirtschaftsmarktes herrschen, werden kaum durch die Rede des Präsidenten Truman eingegrenzt oder vermindert werden. Was war gut, was war falsch an diesem gemässigten Ausbruch prä- sidentiellen Unwillens ? Sich an das ganze Volk zu wenden, war immer das letzte und stärkste Argument amerikanischer Präsidenten, die mit dem Kongress nicht weiterkamen. Man erinnere sich an des todkranken Wilson Rundreise im Lande, 3er für die Rettung des Friedens von 1918 in einem direkten Appell an die Wäh- ler warb und buchstäblich am bösen Willen der Politiker körper- lich und seelisch zugrundeging. Man denke an die gewaltigen Donner- reden Franklin D. Roosevelts, des- sen magische Rhetorik es immer wieder verstand, die Freundschaft der in Selbstzufriedenheit und Ge- wöhnung entgleitenden Massen für seine Pläne zu gewinnen. Nun hat auch Präsident Tru- man dieses Hilfsmittel versucht. Und weil er ein schlauer und ge- wiegter Politiker ist, hat er es in dem Augenblick getan, da die Er- wählten des Volkes noch auf Weih- nachtsurlaub zu Hause waren und die Möglichkeit für die Wähler be- stand, sie unmittelbar am Ohr zu nehmen. Aber im Grunde erschöpft sich die Rede in dem Versuch ein« 1 AUFBAU Fricfoy, Jcmuary 17. Einschüchterung des säumigen Kongress. Sie ist keine Kampfan- sage des Entweder-Od-er, sondern der kultivierte Ausdruck der tie- fen Besorgnis eines gutgesinnten Hannes von gepflegten parlamen- tarischen Manieren, der sich in Beinern persönlichen Anstand von der Böswilligkeit und Hartnäckig-- keti der Reaktionäre untertriebene Vorstellungen macht. Dabei müsste Mr. Truman sich Bus seiner eigenen Vergangenheit selbst am besten daran erinnern, xvas passieren kann, wenn sich die Vorgänge von 1918 noch einmal wiederholen. Ist er doch selbst da- mals mit seinem Geschäft in Mis- seuri das Opfer einer durch Plan- losigkeit hervorgerufenen Wirt- schaftskatastrophe geworden. Und *n dem Tage, da er sprach, muss- ten wieder Höchstpreise für Baum- wolle gesetzt werden, erreichten die Preise für die neue Oratigen- ernie, die reichste seit Jahren, ab- surde Höhen und die Streikdrohun- gen jagten einander. Wo liegt der Kardinalpunkt aller dieser augenblicklichen Fehlent- wicklungen in den U.S.A.? Warum kommen die streitenden Parteien lieht zusammen ? Weil sie jede für sich Politik machen und keine Femeinsame. Gemeinsam ist der aktik von Arbeitgeberschaft und Arbeitnehmerschaft nur der Ver- such, langfristige prinzipielle Ziele inrehzusetzen. Da die Administra- tion in ihren Ausgleichsbemühun- jen Rücksichten nach allen Sei- fen, die durch die Vorwahlzeit bestimmt sind, zu nehmen ver- nicht, und in ihrer Initiative sie Planung ablehnt, prallen Lohn- jeber und Lohnempfänger erbit- tert aufeinander. Wenn Eric A. Fehnston, der Präsident der Han- klskammer der Vereinigten Staa- ten, jetzt einen 25prozentigen Pro- Btbeteiligungsplan für seine eige- ten Gesellschaften im Staate Wa- Jn'ngton verkündet, so gibt er ein eispiel des Kapitalisten, der auf irolutionärem Wege revolutionäre Erschütterungen der Produktion ja verhindern sucht. Die Admini- stration verlässt sich offenbar dar- tuf, dass der Kongress schliesslich Massnahmen billigen wird, die We- ier die eine noch die andere Seite erbittern, weil kein Kongressmann Seh ganze Gruppen von Wählern *>r dem Wahljahr zum Todfeind teachen will. Es wird auch zweifellos zur Bei- legung aller schwebenden Kon- Cikte kommen. Aber diese Beile- ideutet keine schöpferische Lo- iting und keine produktive Politik. £in bis zwei gute Jahre werden lueh die augenblicklich stattfin- denden Lohnkämpfe nicht verhin- lern, zumal trotz aller flammen- len Inserate der beteiligten Indu- {trien es schliesslich eine Tatsache st, dass die Kriegsprofite in den Vergangenen Jahren die grössten ier Gesamtgeschichte Amerikas waren. Um nur ein Beispiel zu ge- hen : General Motors, die heute in der vordersten Front kämpfen, hatte nach dem Steuerabzug ein Reineinkommen, das zwischen 150 Millionen im Jahre 1943 und 202 Millionen im Jahre 1944 rangierte. Die Sondersteuern auf den Rein- gewinn-Ueberschuss hatten in ge- wissem Sinne die Gewinne nieder- gehalten. Wenn die Birma aber im Jahre 1946 ein so grosses Geschäft — und das ist zweifellos — haben lollte wie 1944, dann würde sie »hne Aenderung in Kosten und Preisen nach der erfolgten Aufhe- bung der Ueberschuss-Steuern ei- nen Gewinn zwischen 260 und ,300 Millionen haben, d. h. ein Drittel mehr als vor dem Kriege. All der Lärm wird die Einigung und eine kurze Blüteperiode nicht hindern. Aber viel wichtiger als da5s die amerikanische Wirtschaft über einen durch einen anormalen Schule ist Vertrauenssache! INTENSIV-UNTERRICHT SCHANZER'S AUTO SCHOOL 158 Nagle Ave., cor. Dyckman St. direki b. einz. gesetzl. Lernerslreels Tel.: LO 7 - 1612 (Venn Nc:;tdcs(-r-1.''a11vsv11u 1 c Wien) SCHANZER, JR. BACK f-ROM OVERSEAS IE ACH INC. AGAIN Zustand, den Kriegszustand, ge- schaffene anormale Periode, den Nachkriegsboonu hinwegkommt, ist es, dass für die spätere Zukunft gesunde Grundlagen der wirt- schaftlichen Prosperität und Zu- sammenarbeit geschaffen werden. Der Schlachtruf' "Back to Nor- malcy" kann nur dann einen Sinn haben, wenn er sich nicht auf hek- tische Perioden, sondern auf die wahre Normalität des Staatslebens bezieht. Sie aber umspannt nicht die kurze Frist der unmittelbaren Befriedigung angehäufter Bedürf- nisse durch das Ausgeben aufge- häufter Spar gel der, sondern un- sere wirkliche Zukunft in einer wirklichen Friedenszeit,. Wenn Senator Johnson in diesen Tagen dem War Department mit einer Kürzung des Budgets ge- droht hat, weil es die schüchterne Andeutung gemacht hatte, dass die Zustände in Deutschland und Ja- pan sowie die notwendigerweise langsame firsetzung ' mtsantritt im vergangenen Au- ?jT-st herangegangen ist, äusserst behutsam und distanziert. "Die Faschisten sind hier eine unglaublich kleine Minorität, die keineswegs mit der Zahl der An- ärger Hitlers vor seiner Macht- ergreifung vergleichbar ist," stellte er fest. "Es gibt auch keine Anzeichen, dass die Bewegung wichst. Drastische Schritte gegen i' re Visen auf Grund eines sog. "corporate affidavit" oder auch auf Grund von individuellen Affi- davits erhalten werden. Die Regie- rung schien zunächst ein von den grossen W ohlf ahrtsorganisationen garantiertes Sammel-Affidavit zu bevorzugen, doch scheint man neuerdings auch an die Zulassung von Einzel-Affidavits zu denken. Beide Redner des NRS wurden dann nach Schluss ihrer mit stür- mischem Jubel aufgenommenen Ausführungen mit leidenschaft- lichen Einzelfragen überschüttet. Einer fragte: "Werden wir denn wirklich freie Menschen sein?" Darin klang die heimliche Angst all dieser Menschen, die erst wie- der lernen müssen, in Freiheit zu gehen. sie, die sie als Verfolgung bezeick nen würden, könnte einige ihrt§| Mitglieder als Märtyrer erscheine! lassen und ihren Lehren eine B| d utung verschaffen, die sie diesem Augenblick gewiss nie haben." Obgleich Chuter Ede nicht b* ürchtet, dass der Faschismus W England zur Macht kommen kaöt — er meint, die britische Derne» kratie sei dafür zu alt und zu tief verwurzelt —, so gibt er eine real» Gefahr zu, die von einer wieder geborenen faschistischen Bewfc gung drohen könnte. Das ist cUt Gefahr des Antisemitismus. "Ich glaube, dass Antisemitii» mus das Uebel ist, das am ehest«! aus einer solchen Propaganda em stehen könnte," sagte er, "we es auch geschichtlich erwiesen i dass die Engländer nie An' semiten waren. Seit 300 Jahr haben Juden hier freien Zu und volle Gleichberechtigung gtfij habt." Andere Leute, die weniger s|jf - ersichtlich sind als Ede, ha auf Erlass von Landesgeset gegeu, den Antisemitismus drängt. Aber Ede ist nicht sich "ob es besser ist, durch die U setzlichkeitserklärung solcher Bj .itrebungen ihre Befürworter i'as Dunkel der Illegalität zu tri ben, statt sie von selten des tes durch Argumente im offeni Kampf an der Oberfläche zu ten und damit den Behörden H Möglichkeit zu belassen, jen« 1 kernen, die das Gift brauen. Das ist das Problem, dem gegenüberstehen werden, falls ch bi che akut wird," meinte er. welchen Methoden er unter dies# Umständen greifen würde, wolltj er nicht bekanntgeben. "Ich würd in Epsom, der Stadt der gross! P~e lerennen, geboren. Wenn ml in Epsom gelebt hat, lernt m| Id, nicht auf Pferde zu setz«! bevor das Rennen zu Ende ist." Copyright Overseas News Agen 25 drt/ps u: liructiue. SOLD IN DHÜG STORES. DO NOT JACCEPT ANY SUBSTITUTES. 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Hitlers erster "Selbstmord" Erlebnis eines Mitschülers Der Autor dieses Artikels, Dr. Friedrich Bill, war leitender Funk- tional der "Liga für Menschen- rechte", Mitarbeiter des "Prager Tageblatts" und Herausgeber des "Aufruf". Am 31. Dezember 1945 las ich .chdenklich Hitlers letzten Wil- . So wahrscheinlich alles klingt immer wieder taucht der Zwei- j! in mir auf. Doch, um dieses H'erklären, muss ich ein Jugend- ebnis mit Hitler berichten, das §kk wie der Führer heroisch herzugehen verstand, um Jahre Ktör wieder aufzutauchen. |1907 übersiedelte meine Familie Mähren auf das Schlossgut tchenau an der Donau in Ober- lerreich. Ich trat in die Quarta ir Linzel1 k. k. Staatsrealschule n Alles ging am Anfang gut. hatte Hoffnung, mich bald in p ungewohnte Linzer Schul- ilieu trotz meiner dort schon da- |ls anstössigen Religion einzu- swöhien. Doch dieser Assimila- msversuch wurde eines Tages irch die Intrigen meines Mitschü- |s Adolf Hitler unterbrochen, |d ich musste von Verdächti- ung und Hass meiner Mitschüler erfolgt, mitten im Schuljahr Linz Irlassen. Adolf war ein etwa siebzehnjäh- jfer Bursche, angeblich Externist |jr Anstalt, der sich an die Mit- iiüler heranmachte, Freundschaf- h. schloss, zum Gründer eines |imerad0chaftsbundes wurde, und jtt, seinen Getreuen jeden schul- feien Tag über die Nibelungen- Ti sse marschierend, geheimnis- 11 in den Donau-Auen ver- hwand. Mein Mitschüler und Btislehrer (meiner Erinnerung ch) Hohenauer aus Urfahr achte dem grossen Adolf vereh- ngsvoll hörig den letzten Kreuzer ines Honorars dar, und dieser eihte th und die anderen Vier- §üijährigen in die Geheimnisse ffs aufkeimenden Geschlechtste- ils ein. Eines Tages jedoch wur- das selbsttätig-wonnige Jugend- kecken durch schnöden Verrat plosiv unterbrochen. Der Schul- terricht wurde stundenlang aus- esetzt, die Schüler vom Klassen- orstand Ignaz Jungwirth in der i vktionslcanzlei verhört und kon- PARINSTJTUTE frontiert, Väter und andere ver- antwortliche Aufsichts - Personen vorgeladen. Es regnete Strafen und Ausschliessungsdrohungen auf die Genossen von Adolfs Jugend- bund herub. Doch dieser Märtyrer edler Freundschaft führte die Jugend- tragÖdie zu ihrem heroischen En- de. Er hinterliess ein anklagendes {Ab-vhiedsehreiben — eine Art po- litisches Testament, in dem er un- ter . anderem Hohenauer aus Ur- fahr, wegen "Würdelosigkeit" aus dem Bunde ausschloss — und dann . achte Adolf, wie er in seinem Te- stament festgelegt hatte — und der Polizei hierbei ein Schnippchen schlagend, — den "Freitod in den Fluten der Donau". Viele Jahre später tauchte Adolf in wundersamer Weise aus ihr als Führer des deutschen Volkes wie- der auf. Friedrich Bill. Banos (Ecuador). AUSLÄNDER BRAUCHEN KEINE AUSWEISE MEHR Attorney General Clark hat mit sofortiger Wirkung die für die Dauer des Krieges erlassenen Bestimmungen aufgehoben, nach denen "feindliche Ausländer" verpflichtet waren, Ausweiskarten bei sich zu tragen. Auch brauchen "feindliche Ausländer" in Zukunft nicht mehr Adressenänderungen oder Wechsel der Beschäftigung anzumelden. Die Verpflichtung "feindlicher Ausländer", gemäss dem Alien Re gistration Act of 1940 Meldung zu erstatten, bleibt dagegen auch wei- terhin bestehen. ® KBL EN iV«rzirisungen {ab I. Januar : aut Ein; f sahlungen kl» 10. Januar Regierung«- Ver- sicherung bis $5000. Koatenl. Beratung und Vermittlung ERNST I. CAHN (fr Oirektoi d Eft Bank, Frankfurt/M 29 BROADWAY BO 9-0531 HA 6-0326 Denikin in New York Wie die JTA erfährt, ist in die- sen Tagen General Denikin in New York angekommen. Er wurde bei der Landung sofort von der "Queen Elizabeth" heruntergeholt und an einen Platz gebracht, wo er für Reporter nicht erreichbar war. Alle Versuche, ihn zu interviewen, sind bisher gescheitert. Es handelt sich bei Denikin um jenen zaristi- schen Heerführer, dessen Name mit dem Mord an zehntausenden von Juden in der Ukraine ver- knüpft ist. Nur 4% der Arbeiterführer sind Juden C. W. Mills, Professor der So- ziologie an der Universität von Maryland, hat eine Untersuchung über die Arbeiterführer in Ame- rika vollendet, in der er festgestellt hat, dass über 85% der Arbeiter- führer der American Federation of Labor in den Vereinigten Staaten geboren wurden, während 79% der Arbeiterführer des Congress for Industrial Organization hier gebo- ren wurden. Ueber die Hälfte der Gewerkschaftsführer ist protestan- tisch, 35% sind katholisch, 10% haben keine religiösen Bindungen und nur 4*% sind jüdisch. Mills schliesst daraus, dass das Geschrei über die im Ausland ge- borenen Agitatoren, "insofern es sich auf Arbeiterführer bezieht, jeglicher Grundlage entbehrt". Die von einem gewissen Teil der Presse in Verbindung mit Sidney Hillman im vergangenen Jahr produzierte Hetzkampagne, dass im Ausland geborene Juden "die" Gewerkschaf- ten leiten, ist somit auch nicht stichhaltig. Opel auv dem Trockenen Dr. Fritz von Opel, der am Tage des Sieges in Europa aus der Internierung als feindlicher Aus- länder entlassen wurde und jetzt in New York lebt, wird es nicht leicht haben, die von dem Alien Property Custodian übernommenen Aktien von Opels Uebersee Finanz- korporation A. G., Leistal, in der Schweiz, zurückzubekommen. Diese Wertpapiere umfassten mehrere hunderttausend Aktien der Harvard Br^wing Co., die am ERSTKLASSIGE KAPITALS-ANLAGE 6stöck. 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Uebersee reichte gegen den Alien Property Custodian eine Klage auf Rückgabe dieser Wertpapiere ein, die übernommen worden waren, weil Opel zugunsten deutscher Staatsangehöriger handelte und selbst Bürger eines Feindlandes war. Der Alien Property Custodian stellte den Antrag auf Abweisung der Klage, die im hiesigen Di- striktsgericht eingebracht worden war. Im September vorigen Jahres gab Richter Henry A. Schwein haut diesem Antrage statt und wies die Klage ab. Am 28. Dezember vergangenen Jabmt reichte von Opel beim Obersten Ge- richtshof New York Klage ein und ver- langte von den Vereinigten Staaten die Vehersee zu zwingen, $2,563.000 aus den ihm gebührenden Wertpapieren freizu- geben. Richter Samuel Null erlaubte, rehersee öffentlich vorzuladen, und sperrle die Wertbestände dieser Firma in dm Vereinigten Staaten bis yui </«. 2 oder 3 Jahre (ein- jähriger Eintritt statthaft für Leute, jetzt in der Armee, die mindestens 6 Monate in der Armee gedient haben). 2. Eintritt vom 17. bis zum 34. Lebens- jahre inklusive — unter Ausschluß der Jetzt in der Armee befindlichen Leute, die in jedem Lebensalter wieder ein- treten können. z. Leute, die wieder eintreten, behalten Ihren gegenwärtigen Rang bei, wenn sie Innerhalb von 20 Tagen nach ihrer Ent- lassung sich melden und. noch, vor dem I. Februar 1946. 4. Die beste Bezahlung, ärztliche Be- handlung und die beste Nahrung, Quar- tier und Kleidung in der Geschichte unserer Armee. B. Eine Erhöhung der Wiedereintritts. Gratifikation auf $50 für jedes Jahr ak- tiven Dienstes, seit diese Gratifikation zuletzt ausgezahlt, wurde, oder seit dem letzten Eintritt in den Dienst. 6. Bis zu 90 Tagen bezahlten Urlaubs, entsprechend der Länge der Dienstzeit, mit Bezahlung des Brl aub -Reisegeldes hin und zurück — für jetzige Angehörige der Armee, die sich jetzt verpflichten. 7. Jedes Jahr ein 3ötägiger Urlaub mit voller Löhnung. 8. Abmusterungssold (abhängig von der Länge der Dienstjahre) für alle Mann- schaften, die zum Zwecke des Wieder- eintritts entlassen werden. 9. Freie Möglichkeit zum Eintritt in den Ruhestand nach zwanzigjährigem Dienst mit Bezahlung des halben Solds bis zum Ende Ihres Lebens, ansteigen^ bis auf Dreiviertel der Soldzahlung nach dreißigjährigem Dienst. Jeder aktive Dienst, den der Soldat vorher in der Bundesarmee geleistet hat, wird ihm für den Ruhestand angerechnet. 10. Vergünstigungen gemäß der "G. I. Bill Of Rights". II. Familienunterhaltszahlung für die Periode des Eintritts für abhängige Fa- milienmitglieder der Mannschaften, die vor dem 1. Juli 1946 eintreten. 12. Gelegenheit zur Fach- oder Hand- werkausbildung in einem oder mehr der 200 Fachgebiete. 13. Auswahl des Dienstzweiges und Über- see-Gebietes bei den Last-, Land- oder technischen Truppen bei dreijährigem Eintritt. MONATSSOLD FÜR FREIWILLIGE Zuzüglich Nahrung, Wohnung, Kleidung und ärztlicher Be- handlung * a) plus 20% Zuschlag für Über- see-Dienst. b) plus 50% bei Mit- gliedern der Flugmannschaft, Fall- schirmtruppen etc. c) plus 6% Zuschlag für je 3 Jahre Dienst, Master Sergeant or First Sergeant Technical Sergeant Stall Sergeant . . Sergeant . . . . Corpora! . . . Private First Gass . Private . . . . Staffing Base Pay Per Manth £138.00 114.00 96.00 78.00 66.00 54.00 50.00 MONTHLY RETMEMENT INCOME AFTER; 20 Teers' 30 Yeors* Servie« Serviern £89.70 74.10 62.40 50.70 42.90 35.10 32.50 £155.25 128.25 108.00 87.75 74.25 60.75 56.25 SEE THE JOB THROUGH U.S.ARMY BE A "GUARDIAN OF VICTORY" AIR» GROVND, SERVICE FORCES Treten Sie wieder Ins Heer ein auf der Ihnen näshstgelegenen U. S. Armee - Musterungs - Station 39. Whitehall Street New York City AUFBAU DECCNSTBUCTIsjS EDITORI ALS Die Verschwörung der Verfolgten von Zion . IN. g. Der Fall des Lieutenant General Sir Frederick E. Morgan, des Haupts der UNRRA in Deutschland, ist kein Einzelfall. Wenn der Tumult, darüber längst verhallt, die Wellen der Empörung abgeflutet, die traurig-beschämenden Worte ausgelöscht sein werden, dann wird morgen und übermorgen und überübermorgen wieder ein neuer Fall Mvrgan erstehen. Es wird Morgans geben, solange es eine Juden- frage gibt. Alle zuständigen Stellen versichern., welch' ausgezeichneter Militäi und guter Verwalter dieser englische Soldat sei, und er selber ist offen- bar ganz verwirrt und entsetzt, welche Folgen seine Worte gehabt haben. Aus allem geht jedenfalls hervor, dass er ein ausgezeichnetes Gewissen hat und überhaupt nicht versteht, wie der ganze Trubel ent- standen ist. Es war seine Aufgabe gewesen, Mitteleuropa von einem Haufen heimatloser und entwurzelter Menschen frei zu kehren und sie irgendwie "unterzubringen". Und während er dabei ist, seine ihm unterstellte Zone vom Chaos der Wanderer, einer wilden Landplage auf den Landstrassen und in den Städten, zu befreien, strömen ihm plötzlich Abertausende unter den Händen dazu und bringen neue Ver- wirrung in sein Verwaltunssgebiet. Und diese Neuen sind Juden. Sie gehören Morgans Meinung nach nicht "hierher". Er weiss nicht, dass diese armseligen Juden selber nicht wissen, wohin sie gehören. Ueberhaupt sind ihm Juden in Massen bisher kaum vorgekommen und aus den Berichten seiner Regierung und rus ihren Massnahmen in Palästina weiss er, dass diese Juden offenbar bereit sind, die englische Politik zu stören und sich einmischen wollen in den theoretisch in Downing Street für die nächste Zeit festgesetzten Ablauf britischer Politik. Alle anderen "displaced persons" hat man zum grossen Teil ab- schieben können. Die Juden wollen sich nicht abschieben lassen. Sie haben ihren eigenen Kopf, aber keine Lagerstatt ihn darauf zu betten Ein einziges messianisches Licht leuchtet ihnen im Dunkel der Nacht ihrer Verzweiflung: Palästina. Ihm zu zittert der Kompass ihrer Herzen. ! Sir Frederick, der britische Beamte, hat Orders: Wer einen polni- schen Heimatschein hat, gehört nach Polen. Was jenseits der Grenze geschieht, interessiert ihn nicht. Undankbar sind diese Juden und auf- kässig. Sie erzählen von Pogromen, von Mord und Totschlag in dem Land, in dem sie einst wohnten. Die neue polnische Regierung selbst leugnet es garnicht. Sie ist jung und versucht verzweifelt das Ban ditentum im eigenen Lande zu unterdrücken. Aber wer hätschelt es, wer gibt ihm Waffen und Geld? Zehntausende von polnischen Soldaten und Agenten schwärmen im englischen okkupierten Gebiet und die polnischen Exilspolitiker sind eifrig dabei die Stimmung der Völker für das neue Polen zu vergiften. Rings um Sir Frederick in dei UNNRA-Verwaltung sind zahlreiche elegante, gepflegte Polen, Kava- liere, äusserlich Typen des Gentleman, wie ihn ein englischer Durch Bchnittsbeamter lieber sieht als diese fremden, rauhen, in Eigenwillen und Trotz aufbrausenden Juden. Und die polnischen Offiziere und Agenten flüstern in Morgans Ohr: "Alles, was diese Juden erzählen ist Lüge. Sie sind Vagabunden und Schieber, und gestern haben wir sogar welche gesehen, die einen richtigen Paletot anhatten. Und einige hatten auch Geld. Passen Sie auf, Sir Frederick, hier ist eine Verschworung im Gange, eine Verschwörung gegen das britische Imperium!" Sir Frederick sieht sich noch einmal die Reporte an. In der Tat, die Wanderung scheint geleitet, ein Ziel vorhanden. Sein ganzes Verwal- tungsprogramm steht auf dem Spiel, und in seinem Unmut nach einer Pressekonferenz, in der er die gesamte Zerfahrenheit der UNRRA- Administration beklagt hat, stösst er auch die ärgerlichen Worte aus, die so gefährlich sind in ihrer Ignoranz und so furchtbar nahe der schlimmsten antisemitischen Legendenbildung von der Verschwörung der Weisen von Zion. Viele Juden haben ganz falsch darauf reagiert. Sie haben es ge- leugnet. Aber es ist eine Verschwörung vorhanden; eine der Verfolgten und Gedemütigten von Zion, eine Verschwörung der Elendesten der Elenden. Was in der Phantasie des ehemaligen deutschen Postbeamten Goedsche, der als Sir John Redcliffe seinen Ländsleuten das Gruseln vor den Juden beibrachte, eine Prager Friedhofsverschwörung zur Er- oberung der Welt war, ist hier eine Verschwörung vm zwei Fuss Erde, um darauf zu stehen, und um ein Stückchen blauen Himmel, um frei unter ihm zu atmen. Ja, die Juden wollen nicht in das Schlachthaus Polen zurück, sie wollen nicht auf den frischen Gräbern ihrer Toten leben, sie wollen nicht die Luft in ihre Lungen ziehen, die geschwängert ist vom Rauch der Mordöfen. Sie wollen noch einmal wandern, aber zum letzten Mal, wandern in ein Land, in dem sie nach ihrer Ankunft sagen können "Ich bin heimgekommen". Was weiss Sir Frederick davon? Sir Frederick weiss nur, dass die reaktionären Polen im Exil — in England, in Italien, in Deutschland — als anti-russische Elemente auch noch von der Labor-Regierung ge- hätschelt und getätschelt werden. Er weiss, dass Bevin mit dem Hut in der Hand bei den Arabern anfragen lässt, ob sie gnädigst gestatten, dass England monatlich vorläufig 1500 Juden nach Palästina hinein- lässt. Und Morgan weiss, dass es das Ideal der meisten Politiker wäre, wenn man mit einem magischen Stab alle Juden und damit die Juden- frage aus der Geschichte wegzaubern könnte. Ja, er hat sogar manche Juden getroffen, und reiche und arrivierte darunter, die Patagonien, Labrador, Lybien oder auch Tibet durchaus günstig zum Verstecken der noch vorhandenen jüdischen Massen gehalten haben. Und was viele Sozialisten im westlichen Europa anlangt, so ist für sie selbstverständ- lich jeder gleich, der Menschenantlitz trägt, und die Judenfrage längst im voraus bei Marx gelöst. Die Juden aber, die heute den Durchbruch nach Palästina versuchen, wissen das besser. Sie sind Konservative und Sozialisten gewesen, Künstler und Kaufleute, Arbeiter und Bauern, Bankiers und Hand- werker — die anderen aber haben sie nie bei diesen Namen genannt, sondern immer nur die "verdammten Juden". Und sie wollen nicht mehr verdammt sein. Sie wollen nicht mehr Objekte der Wohlfahrt. Schaustücke der internationalen Fürsorge und Schachfiguren im politi- schen Kuhhandel sein. Sie wollen Menschen sein, und als Menschen nicht nur Objekt, sondern auch Subjekt der Politik, ihrer eigenen jüdi- schen Politik. Was sie heute tun, ist ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Solchen Juden ist Sir Frederick begegnet. Er war offenbar ent- geistert über dessen Anblick. Und alles, was er sah, war nicht die Not und der Jammer, war nicht die Verzweiflung und die aufglühenden Hoffnung dessen, der nichts mehr zu verlieren und alles nur zu ge- winnen hat — was er sah, war: eine Verschwörung. Mögen die Juden, die ohne Heimat sind, sich noch recht häufig und recht erfolgreich ver- schwören. Bis sie ihr Ziel erreicht haben: freie Menschen zu sein. Editor: Manfred George Advertising Manager: Hana EL Schleger Cireuiation Managen Ludwig Wronkow Advertising rates on appiication. ber öf Audit Bureau of Circuiatfcm tforÖ Published weekly by the New W Club, Inc. (established 1924). 67 St.. New York City 1& Tel. VA Cable Address: "Aufhau" Neu Y« Briefe aus England Von W. W. SCHÜTZ Labour steuert Volldampf voraus London, Anfang Januar. wird auf einer gleichheitlicheren Aussenpoli isch fängt das Jahr f-'r London verwirrend an. Da ent- faltet sidh der Pomp der ersten Tagung der "Vereinten Nationen", 3a wird in Reden, Banketten, Bäl- len und Empfängen die siegreiche Alliance un< der Beginn einer Friedensordnung gefeiert. Und gleichzeitig droht eine Entzweiung zv/istihen Westen und Osten ent- lang der uralten strategischen Lande»brücke zwischen Griechen- land und Indien. Während Recht and Gerechtigkeit, die Heiligkeit yon Verträgen, ein internationales Ethos in der mittelalterlichen Pracht des St. James Palastes und rom Rednerpult der grossen Cen- trai-Halle gepredigt werden, wirft man sich ziemlich unverhohleh gegenseitig manches andere vor. Der Londoner lebt zu sehr inmit- ten dieser Kontroversen, zu nahe dem erschütterten Kontinent, um sich der Wirkung dieser Wider- sprüche völlig entziehen zu köh-r nen.^ So heisst es denn von links und : von rechts, man dürfe sich nicht einem Zynismus verschrei- be der ~u nichts führen kann. Praktisch will man, in diesem Jahre den Ausgleich im Nahen Osten erreichen, den man während der Moskauer Gespräche sowohl in Europa als in Ostasien gefördert Kit... Die Alliance mit Aegypten Grundlage neu geschlossen werden müssen. Die Lösung des Palästina- Problems will man in diesem Jahre mit der Hilfe Amerikas er- zielen. Die Abgrenzung der Inter- essensphären in Persien und, falls der russische Druck auf die Tür- kei nachlassen sollte, eventuell eine Konferenz zur Neuregelung der Montreux - Konvention stehen auf dem politischen Kalentder. In Furopt; ist es die Alliamce mit Frankreich und die Keltte von Friedensverträgen mit dem Satel- litenmächten, beginnend mit Ita- lien. Friedensverträge mit Deutschland und Japan wird dieses Jahr kaum noch zei- tigen. Aber dass eine Abklärung der Deutschland - Politik «erreicht werden muss, schon upa die Wirt- schafts- und Sozialpolitik für den schweren Winter ' von 1946-47 rechtzeitig unter Dach und Fach Zu bringenj stellt ein Axiom der heutigen Londoner Politik dar. Desgleichen sieht es nach einer tieschl6uriigung des Demokratisie- ? ungs-Pruzesses aus, der bisher sehr in den Anfängen stecken blieb. Wählend das Verwirrende und teilweise Betrübliche des heutigen Bildes der Weltpolitik den breiten Massen das Aus-dem-Fenstea-sehen verleidet, herrscht innenpolitisch ANKAUF QflargraJ & 60. [Juwelen VERKAUF , ; U marbeititngen - Reparaturen Grosse Auswahl1 in feinsten Schweizer Uhren Telephone. tiLdorado 5-5440 NEW YORK 655 FIFTR AVENUE (Corner 52nd Street1 Suite 601 kräftiger Zug. Die Regierung sitzt fest im Sattel und ist dabei, ihren Einfluss so- wohl in den Ortsgemeinden als in der Parteipolitik zu vertiefen. Man weiss, dass im Frühjahr die Wah- len zu den Provinz- und Dorfräten stattfinden und einen Gradmesser der öffentlichen Meinung abgeben werden. Demgemäss hat die Ar- beiterpartei ein umfangreiches politisches Erziehungsprogramm für 1946 aufgestellt, das in den rund 2500 Ortsgruppen durchge- führt werden soll. Vor allem sind es politisch-wirtschaftliche Diskus- sion sgruppen und Vortragsabende, in denen das politische Wissen des Einzelnen gehoben, sein Interesse geweckt werden soll. Dass es der Tommy, der einfache Soldat war, der am geschlossensten für Labour stimmte, hat die Parteileitung da- ?'i gebracht, die politische Armee- e Ziehung zum Muster zu nehmen, und in dieser Arbeit erfahrene j hge Offiziere und Mannschaften anzuwerben. Bei den Konservativen herrscht noch die gleiche Lah- 1-it.ng, die seit dem Sommer des vergangenen Jahres allenthalben zu spüren war. Wie bezeichnend, dass der Parteiführer Churchill sich auf Reisen begibt, wenn die Politik des neuen Jahres festge- legt wird, wenn die Staatsmänner der Welt in London versammelt Subscription Prlces: O S A. its terrl» tories and possessions» and Canada: .50 for % jrear, $4.50 a year. Gther reign countries: $4 for 1 year nad $1 postage; % year $2.25 and 50# Sing* copies: 10#—Subscriptions so? memneffl of the armed forces: $2.25 a year. ABC Vol. XII—No. 2 January 11,19« Copyright 1946 by New World Club, Ine. Die Namenswahl e. in. Ein probates, übrigens recht wirksames Kampfmittel der Nazis war, üble Namen zu erfinden. So haben sie die Weimarer Repub- lik das "System" genannt, und von der Weimarer Zeit als der System- Zeit gesprochen. Es ist erschreckend, wie selbst Gegner der Haken- kreuz-Schmach in den Fangschnüren dieser Sprachfallen verwickelt sind. Die Roman-Schriftstellerin Hertha, von Gebhardt, ckie Tochter des konservativ^vornehmen Staatsrechtlers Heinrich Triepel, sucht jetzt in einem deutschen Blatt Antwort auf die Frage, welchen Namen die Zeit trage, in der wir leben. Sie ist mit dieser Gegenwart nicht über- mässig zufrieden, billigt ihr nur Zähigkeit, Anspruchslosigkeit und Fleiss zu. Für die Namensgebung greift sie;daher auf jene: Epoche zurück, die, nach ihrer Meinung, den merkwürdigen Namen "System- zeit" führt. Obwohl ihr bewusst ist, Hass der Name "als Brandmarkung gemeint" und dass er "ungenau und nichtssagend" ist, behauptet sie, er wecke "gewisse Vorstellungen" und rufe "das gesamte Erinnerungs- oder Lernbild der Zeit herauf" und werde so "vom Schimpfwort zur gültigen Formel". Nachdem nun jetzt "das Alte vergangen und nichts neu geworden" sei, könnte man "vpm Künstlerischen her die Gegen- wart höchstens als Neo-Systemzeit ' deklarieren". — Angenehme Aus- sichten! Die das geschrieben hat, ist neu approbiertes Vorstandsmit- glied des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller. Wie müssen da erst die andern denken? 1946 dürfte für die attierikanischie Industrie ein Jahr der PROSPERITÄT werden und weitere Kurssfeigerungen für sorgfältig ausgewählte Aktien stehen daher in Aussieht. Mit geeigneten Vorschlägen ui>cjt Ausführung von Aufträgen stehen , wir feerne; zur Verfügung. , , : ; {; KURT WERNER & CO. Members of N. Y. Security Dealers Association 29 Broadway DIgby 4-6494 New York 6, N. Y. ======== FRED J. HERRMANN ===== sind. Die Nachfolgefrage wir# demgemäss bereits aufgeworfen, aber die Geister sind sieh nicht einig. Aus dem Lager Beaver- brooks und des rechten Partei» flugels wird Eden scharf angegrif- fen, vor allem wegen seiner »W schwachen Persönlichkeit. Aber selbst bei den Kritikern wird zu- gegeben, dass man keinen Gegen- kandidaten vorzuschlagen hat. Die Rechte ist nicht nur innerlich ent- zweit, sondern sie verfügt in*! Augenblick nicht einmal über ge< nügende Persönlichkeiten in ihrer führenden Schicht. Aber auch '' die Linke ■ weist manche innere Spannung! auf, die nur eben im Augenblickj ricl.t sichtbar wird, und die man hofft durch einen mittleren Kuis v-uch in diesem Jahre vor der Oeffentlichkeit verbergen zu kön- nen. Aussenpolitisch steht der liake Flügel der Russland-Politik, der Griechenland-Politik, ja sogar der Spanien-Politik Bevins kritisch gegenüber. Auch das Indien- Problem, das in diesem Jahre ins entscheidende Stadium treten wird, findet Labour nicht eines Sinnes» In der Deutschlandfrage sieht eil S.okes, ja sogar ein Hynd ganz anders als der Bergarbeiterführer Lawther. Praktische Planung Gleichvohl kann die Regierung sich sagen, dass sie mit der not- wendigen Weisheit diese letztlich nicht entscheidenden Spannungen immer wieder wird ausgleichen können. Sie braucht sich zumin- dest in diesem Jahre Weder Von der Opposition innerhalb der eigenen Reihen, noch gar vor den Rechten zu fürchten. Ja, vieles, was heute bereits an Gesetzen, Verordnungen und Plänen in der Schublage liegt oder bereits veröffentlicht wurde, zei^t den Willen, sieb soweit wie nur möglich vom Doktrinären fernzuhalten, und sich als Erfüller des Volkswillens, nicht als Theo- rienschmied zu bewähren. Planung wir angewendet werden, soweit wie nur irgend möglich im Zusam- menwirken mit den verantwer- tungsbewussten Unternehmern. Selbst die Verlagerung der In- dustrie nach Wales, tiumberland,, Schottland, die national- und be- völkerungspolitisch geboten ist» findet die Hälfte aller neuen Fa- bril-tn freiwillig und privat auf diesem Wege nach Norden und N ,r Westen. Dem Einzelhandel hat Gripps das Fahrtfrei zu Weih- nachten geschenkt. Die Zügel wer- den auch bei der Verbrauchs- '■ldüstrie etwas gelockert, obgleich sich das Land fast täglich sagen le-sen muss, dass seine Zukunft d von abhängt, dass es in diesem Jahre seine Auslandsmärkte zu- rückgewinnt. Man weiss im Volke, dass das vernünftig ist, aber man wäre nicht menschlich, wenn man sich auf die Aussicht, etwas bes- ere Kost und Kleidung zu erhal- ten, nicht freuen würde. Washington, D.C. Besucher der "Kation** Capitel* finden trotz allgem. UeberfüHomg SCHÖNES and "Fl&JlJEIl PREISWERTES ,4J IVI i¥l Clt Heimatl. Atmosphäre. An meld er- \wnnscJit: fetzt in /■grösserem und vollkommen renoviertem Haus. Nähe Park und Zoo. Mrs. Martha Aron's Guest Home 3148 19th St., N.W., »I Lamont St WASHINGTON 10. D.C. Phonet COlumbia 4972 Wacht am Rhein Von LEO STAHL (Paris) Die jüngste Rundfunkrede Gene- ral de Gaulies und die von dem französischen Aussenminister in der aussenpolitischen Kommission abgegebenen Erklärungen zeigen, dass Frankreich, unbekümmert um die Reaktionen, die seine Haltung in den verbündeten Hauptstädten ausgelöst hat,einstweilen nicht ge- willt ist", seinen Widerstand gegen die auf der Potsdamer Konferenz beschlossene und von den "drei Grossen" im Interesse des gesamt- europäischen Wiederaufbaus für Unaufschiebbar erachtete Einrich- tung einer Zentralverwaltung in Deutschland aufzugeben. Die bei- den für Frankreichs Aussenpolitik verantwortlichen Staatsmänner haben den französischen Stand- punkt erneut dahin präzisiert, dass Frankreich sich jeder Massnahme zur Wiederherstellung der deut- schen Gebietseinheit widersetzen werde, solange nicht die Frage des Rheinlandes und der Ruhr eine für Frankreich befriedigende Lösung gefunden habe. Frankreichs For- derungen auf diesem Gebiet zielen bekanntlich darauf ab, Rheinland- Westfalen von Deutschland abzu- trennen, das linksrheinische Ge- biet zu einem Pufferstaat unter französischer Kontrolle und mit französischen Garnisonen zusam-1 menzufassen, die Ruhr dagegen einer internationalen Verwaltung zu unterstellen, die nicht nur die Regierungsgewalt ausüben, son- dern darüber hinaus auch die Auf- gabe haben soll, die industrielle •Produktion des Ruhrgebiets der Gesamtheit der angrenzenden west- europäischen Länder nutzbar zu machen. Diese Politik politischer und wirtschaftlicher Expansion ist in Frankreich selbst keineswegs ohne Widerspruch geblieben. Schon auf ihrem Parteitag im Sommer hat sich die sozialistische Partei sehr unzweideutig gegen "jede Politik offener oder getarnter Annexion deutscher Gebietsteile" ausgespro- chen, und die schwerwiegenden Be- denken gegen eine Politik, die we- der in Washington und London noch in Moskau auf Unterstützung zu rechnen hat und Frankreich früher oder später in offenen Ge- gensatz zu seinen Verbündeten zu bringen droht, haben neuerdings auch im aussenpolitischen Aus- schuss der verfassunggebenden Versammlung ihr Echo gefunden. Ueber die Einzelheiten dieser Aus- sprache ist aus naheliegenden Gründen bisher nur wenig in die Oeffentlichkeit gedrungen, man wird aber kaum fehlgehen mit der Vermutung, dass die Argumente der Opposition resümiert sind in einem von Leon Blum im "Popu laire" veröffentlichten Artikel, der dringend eine Revision der franzö- sischen Politik in den deutschen Fragen fordert. Die Zustände In der französi- schen Besatzungszone Ein anderes Thema, das in der Äussenpolitischen Kommission des 'Parlaments zu lebhaften Diskus ßionen Anlass gegeben hat, war die Verwaltung der von Frankreich besetzten Zone Deutschlands, die schon früher in Presse und Oef- fentlichkeit nicht wenig Staub auf- gewirbelt hat. Aus dem über die Sitzung veröffentlichten Bericht erfährt man nur, dass der Kommis- sionsvorsitzende, der Abgeordnete Grumbach, der Regierung zum Vorwurf gemacht hat, dass das Verwaltungspersonal der franzö- sischen Zone durchsetzt ist mit no- torischen "Kollaborateuren", Be- amten der Vichy-Regierung, Ver- trauensleuten der Petain, Laval und Darnand und anderen anrüchi- chigen Elementen, und dass in der Aussprache neben anderen gravie- renden Tatsachen festgestellt wur- de, dass in der französischen Zone noch immer 75 Prozent der natio- nalsozialistischen Beamten in Ver- waltung, Gerichtsbarkeit und Schulwesen in Amt und Würden sind. Angesichts der Unhaltbar- keit dieser Situation hat die Kom- mission die Entsendung eines par- lamentarischen Untersuchungs- Ausschusses beschlossen und von der Regierung die Schaffung eines besonderen, dem Parlament ver- antwortlichen Ministeriums für die deutschen Angelegenheiten gefor- dert., Nazis und Cagoulards In der Liste der hohen franzö- sischen Okkupationsbeamten fin- det man neben den Namen promi- nentester Stützen des Regimes von Vichy, Mitglieder der berüchtigten "Cagoule", hohe Offiziere, die ent- weder der Waffenstillstandskom- mission angehört oder in Nord- afrika und Syrien gegen die Alli- ierten und die freifranzösischen Kräfte gekämpft haben, sowie zahlreiche andere Elemente, die in Frankreich selbst wegen ihrer Zu- sammenarbeit mit den Nazis teils verurteilt worden sind, teils den Dienst quittieren mussten und nun- mehr in der Verwaltung der fran- zösischen Zone Unterschlupf ge- funden haben. Man wird sich dar- nach kaum wundern können, wenn das Gewerkschaftsblatt "Ce Soir" feststellt, dass die französische Zone die einzige ist, in der die deut- schen antifaschistischen Parteien noch immer auf die Genehmigung zur Wiederaufnahme ihrer politi- schen Tätigkeit warten, und in der die Säuberung der Verwaltung und des Wirtschaftlebens von den Na- zis kaum begonnen hat. Berüch- tigte Nazis stehen nach wie vor an leitender Stelle in allen Landes- und Gemeindeverwaltungen, so vor allem in der Regierung des Saar- gebietes, in Städten, wie Saarbrük- ken, Rastatt, Pirmasens und Zwei- brücken. Das Gleiche gilt selbstver- ständlich von der Wirtschaft, wo die Mitgliedskarte der N.S.D.A.P. noch immer als Befähigungsnach- weis für alle leitenden Posten zu gelten scheint. "Der Ermordete ist schuldig" Juden als DP's Die "New York Times" brachte kürzlich in einem Spezialbericht aus Berlin einen Auszug und einen Kom- mentar eines anscheinend offiziel- len Tätigkeitsbericht des amerika- nischen Military Government über die Lage der "Deplaced Persons" in Deutschland. Der ganze Bericht ist in seiner Formulierung ausser- ordentlich vorsichtig, versucht aber fast alle Schuld an den Zuständen, in dem die 400,000 D. P.s in der amerikanischen Zone sich befinden, auf die D. P/s selbst abzuschieben: die D. P.'s halten nicht "minimum Standards o£ sanitation" aufrecht, sie schaffen selbst "certain Prob- lems difficult of Solution", sie "in- cite unfavoranble Publicity", einige "wreck maliciously and systema- tically requistioned German living quarters" und all das, obwohl ihre Lebensbedingungen "relatively ex- cellent" sind in ihren "according to regulär United States arme Stand- ards winberized" Camps — und obwohl "many are actually over- weight". Der Tenor des Berichts ist klar — man braucht nicht weiter zu zi- tieren : "die D. P.'s sind eine un- dankbare Gesellschaft, von denen man für den vielen Aerger, den man mit ihnen hat, keinen Dank bekommt. Während einzelne von ihnen die Presse mobil machen, um leichter" Einlass "in Länder ihrer eigenen Wahl" zu erhalten, gefällt es offenbar anderen so gut, dass sie willig jedes "Verlangen heim zukehren verlieren", andere gar verlieren den "Antrieb zu produk tiver Beschäftigung". Man hört ordentlich den Seufzer des Verfas sers dieses Berichts. "Und mit sol- chem Pack muss man sich herum quälen; da sind doch die wohldis ziplinierten deutschen Kriegsge- fangenen besser; die tun, was man ihnen sagt und halten im übrigen den Mund". — Ich habe diese letz- ENGLISCHE INTENSIV-KURSE ACHTUNG! NEUE ABEND-KURSE! Semester-Anfang z MONTAG, 14. JANUAR "Jeder kann seinen Akzent los werden" Sprechstunde Dr. LESCHNITZER; Täglich TO« Montag bis Freitag, 5-6 p. m. Im "Aufbau", 67 West 44th sowie telephonisch: VAnderbilt 6-3168. — Zu anderen Zeiten: BQuievard 3-2039. '' NUR AMERIKANISCHE LEHRKRÄFTE Beachten Sie auch die Ankündigung auf Seite 26. te Bemerkung nicht aus der Luft gegriffen — ich habe sie in ähn- licher Fassung in Europa wieder- holt gehört. Der Bericht wird hier zitiert, weil er typisch ist und weil die an- dere Seite, die D. P.'s, keine Stelle haben, an der sie sich gegen diese Anwürfe, die nicht nur auf Miss- verständnissen beruhen, wehren können. Es ist nötig, diesen Bei- trag zur Melodie 'Nicht der Mör- der, der Emordete ist schuldig" beizeiten zu zerstören. Es ist natürlich, dass die D. P.'s alles weniger als Engel sind, dass die Mehrzahl von ihnen aus der Bahn geworfene, seit Jahren von Gewalt, Hunger und Tod verfolgte Menschen sind, die Existenz, Fa- milie, Freunde, Heimat verloren na Den—una aenen oisner noch ke i- ner gezeigt hat, wie sie auch nur ein wenig von dem wiedergewinnen können, was sie verloren haben. Die grossen Schwierigkeiten, die diese Menschen haben, können nicht durch Essen, neue Klosett- anlagen, ein paar hingeworfene warme Decken und "winterized tents" (wer in diesen "luxuriösen Stätten" selbst gewohnt hat, wird sie nicht leicht vergessen) gelöst werden. Es ist ein psychologisches Problem von grosser Kompliziert- heit und grosser Tragweite — und wer das nicht versteht, der sollte seine Finger vom Military Govern- ment und den mit ihm arbeitenden Hilfsorganisationen lassen. Die Personen, die für obigen Report verantwortlich sind, haben jeden- falls kein Verständnis für diese psychologischen Probleme. Ich habe in wiederholten Briefen von Uebersee diesen Punkt betont und einige dieser Briefe sind im "Aufbau" abgedruckt worden. "Der Mensch lebt nicht von Brot allein", und der Mensch im Unglück schon garnicht: er ist viel empfindlicher als jeder andere, wenn das, was ihm gegeben wird, lieblos gegeben wird . Es ist keine Frage, dass die Männer und Frauen, die sich die- sen Problemen in Europa gegen- über sehen, ob sie nun direkte Re- gierungsfunktionäre sind oder ob sie für UNRRA, für den Joint oder für die Quäker arbeiten, viel Gutes get^n haben — es ist keine Frage, dass nicht in allen Fällen von Be- schwerden die D. P.'s im Recht sind. Ich glaube auch, dass die Mehrzahl unserer Funktionäre gu- ten Willens ist. Es ist aber ebenso unbestreitbar, dass von Anfang an die Arbeit für die D. P.'s von zwei Gesichtspunkten diktiert worden ist, die zwar praktisch erscheinen, aber im Grunde ein schweres Un recht gegen die D. P.'s sind und deshalb immer wieder zu neuen Konflikten führen müssen. Sie ha- ben zu einer Freiheits- und Bewe- gungsbeschränkung für die Betrof fenen geführt, die gerade diejeni- gen zur Revolte treiben muss, die sich noch Selbstachtung und Ini- tiative bewahrt haben. Die Mehr- zahl der D. P.'s ist immer noch kaserniert, und es ist eine Binsen- wahrheit, dass Sozialarbeit und psychologische Aufbauarbeit in einer zwangsweise kasernisierten Gruppe auf allergrosate nisse stösst. Diese Kasernierung ist zum Teil aus "praktischen" Gründen mit Zu- stimmung der Hilfsorganisationen aufrecht erhalten worden. Es ist Reg. U. S. Pat. Off. '%^-x 6 oz. .....$1.— plus tax 16 ox. ..,..$2.50 plus tax 32 »z, .....$4.50 plus tax ★ SPECIAL GIFT SET 4 os. Bath Ott 1 Cake Pine Soap Box $1.00 plus tax * PINE SOAP Box of 4 Cakes .....$1.00 ★ FOR SALE AT THE WELLKNOWN DRUG STORES SELLING OLD EU ROPE "EAU DE COLOGNE" * H. H. MASIE, TOILETRIES Cosmetic Manufacturers 24 E .2 Ist St„ New York 10, N. Y. 2169 Broadway (zw. 76. u. 77. Str.) 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Der zweite Grund für die Frei- heitsberaubung deren Opfer die D. P.'s nach wie vor sind, ist aber leider viel schlimmer. Man hat Furcht vor der Reaktion der ein- heimischen deutschen Bevölkerung, die durch die Niederlassung von Juden — man denke "Ostjuden"! — erregt und sogar zu Gewalttaten aufgereizt werden könnte. Nun, das ist natürlich möglich. Die Fra- ge ist nur, oh es eine gerechte und gerechtfertigte Besatzungspolitik ist, die D. P. wieder Opfer des deutschen Antisemitismus werden zu lassen. Wer sich in Europa mit offenen Augen umsieht, der wird sehr bald zu der Einsicht kommen, dass eine solche Politik von den Deutschen nicht verstanden wird, dass die Deutschen jede Aktion akzeptieren, wenn hinter ihr die volle Autorität der Besatzungsbe- hörde steht. Wenn diese Autorität sich schwach und unsichtbar zeigt, so finden es die Deutschen schnell heraus. Viele amtliche Stellen scheinen es als gefahrloser zu em- pfinden, im Falle eines Konfliktes die Freiheit der D. P.'s zu be- schränken und unberechtigte na- zistische Tendenzen zu hätscheln. Diese heruntergekommenen, abge- magerten, nervösen früheren In- sassen von Konzentrationslagern, die Jahre lang in Todesangst in Verstecken gelebt haben, diese heranwachsenden Ju.igen und Mäd- chen, deren natürliche Lebensin- stinkte im Angesicht des Todes sicherlich oft die Grenzen unserer "Gesellschaftsmoral" überschritten haben — sie können nicht leicht den Vergleich mit jenen Deutschen aufnehmen, die zwölf Jahre von der Beute ausgeraubter Nachbar- länder und ausgeraubter Juden sich genährt und gekleidet haben — nicht für den oberflächlichen Beobachter jedenfalls und auch nicht für viele unserer Soldaten und Offiziere in der Besatzungs- armee. Ich schäme mich für mich, für uns, wenn ich, wieder in New York mit seinem Licht, seiner Le- benssicherheit, seinem Luxus selbst im Einfachsten, wenn ich zurück- denke an jene D. P.'s, die mir vor eine paar Wochen noch sagten: "Wir hätten lieber im Lager ster- ben sollen, die Welt hat keinen Platz mehr für uns." Es wäre gut, wenn unsere Freun- de, die im Military Government sitzen und an dem zitierten Bericht mitgearbeitet haben — wenn sie, statt die Schuld bei den Opfern zu suchen, ein wenig mehr Verständ- nis und Liebe für die Mängel und Fehler der überlebenden D. P.'s haben würden. Wilfred C. Hülse. ATTENTION, ALL VETERANS! This last Suitday another meeting of the Independent Veter ans Committee took place in the Lincoln Room of the Capitol Hotel. Vice-Commander Samuel Blinken of the Heights Post-Jewish War Veteran« presented to a very enthusiastic audience the pro- gram and the aims of the Jewish War Veteran«. In accordance with the pre-arranged program the group will next hear a representative of the American Legion. On January 27, a former State Commander of the American Legion (of Jewish faith) will address the group. (More details in next week's Veterans Forum) Former Immigrants in 82nd Division Parade This Saturday By CURTIS Camp Shanks, January 7. This Saturday, January 12, New York will see its greatest military pari-de since the Victory Celebra- tion in 1919. Symbolizing the end o* YTorld W.4r Number Two, the Army Ground Forces, led by the courageous and tough men of the 82nd Airborne Division, will march along. Fifth Avenue. Starting in North Africa, the 82nd jumped and marehed victoriously through Licily, Franke, Belgium, Holland and Germany—always on the heels of the best divisions the Nazis bad to offer. »Vhen Brooklyn-born Major General James M. Gavin's boys will parade down Fifth Avenue, many rn Immigrant will march with the comrades from the 48 states. One r these "new" Americans is Staff Sergeant Lew Sonn from Manhat- tan—a member of the New World Cli/b—who will join Company A of the 325th Glider Infantry in the victory ■larade. Sergeant Sonn's adventures—if one might classify them as such—are typical for the Snd Division's experiences. Born in Wächtersbach near Frankfurt, Lew came to the Unit- ed States in 1938 and jolned the Arm.v in 1943. In July 1944, he reached England and was imme- diatel> assigned to the 82nd Air- Hrne. Then came the Holland Operation and the Btattie of the J. HÖXTER MD MM Sgt. Lew Sonn Bulge, in which the Division took a leading part. Thereafter, they participated in the. last drive thvough Central Germany, up to Ludwigslust, where Sonn met- his Russian eomrade-in-arms. Later c the 82nd was assigned to occu- pation duty in Berlin. Like the other soldiers of the 82nd, 24 yeary old Lew Sonn is a husky fellow, and wearts numerous colorful dacorations. Äround his right Shoulder is the red cord of the Belgian Fourrageire, around his lest the yellow of the Willem of Holland Medal. In addition, he proudly displays the Presidential Citation, which his unät received as a whole. lipon our request to teil us about KOELNER HELFT! Dringende Hilferufe au« KÖLN sind hierher gelangt. Es befindet» sich im KÖLN (nicht amerikanische Besatzungszone) etwa 400 bis 600 Juden, die aus Konzentrationslagern und Verstecken dahin zurückgekehrt sind. Die helfende Hand jüdischer Organisationen hat sie bisher nicht erreicht. Sie entbehren das Nötigste. Wir, die an dem einst blühenden jüdischen Gemeindeleben KÖLNS teil hatten und so glücklich sind, uns im freien Lande zu befinden, können uns diesem Notschrei nicht entziehen. Wir versuchen, die Verbindung mit den Geretteten aufzunehmen und wollen sj.e mit Nahrung und Kleidung versorgen. Wir erbitten Ihre Spende an JACOB EHRLICH, 616 West 137th Street, New York 31, N. Y., und alle Ihnen bekannten Adressen früherer Gemeindemitglieder an Dr. ADOLF KOBER, 214 West 92nd Street, New York 25, N. Y. Zu einer Aussprache laden wir später besonders ein. Rabb. Dr. A. KOBER ALBERT SÜSKIND Helene Chan. Alice Klein, Mimi Mansbach, William Chan, Rudolf Call- man, Erich Aschkenasy, Jacob Ehrlich, Leo Gruenebaum. Jose! Her*, Prof. Dr. Bxuno Kisch, Fritz Kaufmann. Hermann Leubsdorf. Sidney Lublin, Dr. Jul. Ochs, Herman Wehrman. P S. Unsere Hilfe ist eine Teilaktion des Hilfswerks der Immigration "COMBINE© BELIEF FOR JEWS FROM GERMANY AND AUSTRIA." his assignment with the 82nd Divi- sion, Sonn casually remarked: "1 was just d-— lucky." This State- m?nt per mifies the soldier and i 'vilian Sonn. Whenever he was able to assist Displaced Persons on his way through Germany he did it. In Cologne, he helped a German Jn.w, who iad come out after years of hiding, to get back his house. The highlight of his stay in Ber- - n was the 1945 Bosch Haschonoh Service in Goethe Hall, in the Ihnestraste. 500 persons attended, including "a surprisingly large number of Jews who had been hid- defi in Berlin all these years"—to quote Sonn again. In its September 7 issue "Auf- bau" reported, that Sergeant Sonn was stationed in Berlin and there- upon he received loads of letters from all over the globe. Pressed with time, Sonn could only answer a few, but he still remembers the story of the girl who had asked him to search for her father. On Bosch Haschonoh, Sonn found him, thus reuniting father and daugh- ter. We'll be looking for Staff Ser- geant Sonn on Saturday when Company A of the 325th Glider In- funtry will pass the review stand and we'll be proud of the achieve- ments of any other immigrant who followed the call of his adopted country. Briefkasten Wiener: Wir verstehen ihre Em- pörung über die Nichtveröffent- liehung der Wiener Liste, aber wir sind trotz wochenlanger Bemühung bisher nicht imstande gewesen, diese Liste von der American Fe- deration of Jews from Austria zur Publikation zu erhalten. Jeder kann seinen Akzent los we.'den Das reichhaltige und mannigfaltige System der Englischen Intensiv-Kurse bringt jedem das, was er braucht: dem Anfänger Festigung der Grundlagen, dem Fortgeschrittenen Verfeinerung des mündlichen und schriftlichen Aus- drucks. Gerade in diesen Tagen werden eine Anzahl neuer Abendkurse eingerichtet. Das Semester beginnt am Montag, 14. Januar. Auskunft in der Sprechstunde von Dr. Leschnitzer: Täglich Montags bis Freitags, 5 bis 6 p. m„ im "Aufbau", 67 West 44th Street, New York, sowie telefonisch: VAnderbilt 6-3168.—BOule- vard 3-2030. Employers, WHAT ARE YOU DÖING TO GET COMPETENT HELP? Call VA 6-3168 Employment Service of the New World Club Yoh will leceive individual attention. 67 West 44th St., N.Y.C. VA 6-3168 In den Sternen steht's geschrieben dass Ihr Freund in Europa, wenn er einmal den "Au/bau" gelesen hat, ihn immer lesen will. Schenken Sie ihm ein Abonnement; er selbst darf es nicht bezahlen. Ghetto-Schlacht (Fortsetzung von Seite 1) "Molotow - Flaschen", Handgrana- ten, Militäruniformen und andere Materialien in die Hände gefallen. "In einem Falle hatten die Ban- diten Minen legen können/' Am 21. April berichtete Strümp, dass 230 Juden auf dem Schlacht- felde geblieben seien und dass "wir zum ersten Male die Teilnahme einer jüdischen Frauen - Kampfor- ganisation an den Kampfhandlun- gen bemerkt haben"; in Klammem fügt er hinzu: "die Chalutzim-Be- wegung". Die Juden bedienen sich selbstfabrizierter Sprengmateria- lien. Lebendig gefangene Juden seien "liquidiert" (d. h. massa- kriert), worden. Am 22. April berichtete er: "Von einem Verräter erfuhren wir, dass Juden durch Abflusskanäle in einen "arischen Teil" der Stadt gelangt seien. Eine motorisierte Truppe wurde entsandt und fand in einem Gebäude drei Juden, zwei von ihnen Frauen." Anderen Juden gelang die Flucht, indem sie sich tot stellten und so zusammen mit den Leichen auf den jüdischen Friedhof abge- laden wurden. "Dieser Fluchtmög- lichkeit wurde durch erhöhte Kon- trolle Einhalt geboten". Am 23. April: "Von einigen ge- fangenen Juden erfuhren wir, dass Parachutisten und Banditen unter den Kämpfern sind, die aus unbe- kannter Quelle mit Munition ver- sehen werden. . . .Ein Meer von Flammen ist über das Ghetto ge- breitet. Ein Munitionslager ging in die Luft." Am 26. April: "Gefangene er- zählen, dass viele Bewohner der befestigten Keller infolge Hitze, Rauch und Explosionen verrückt geworden sind." Am 27. April sandte Strümp an Kriger einen langen Bericht, dem zu entnehmen ist: . . sie schössen bis zum letzten Moment, dann sprangen sie, sogar aus vierten Etagen, auf die Strasse, nachdem sie vorher Federbetten und Ma- tratzen als Auffang herunterge- worfen hatten. Später jdoch mach- ten die Flammen ein solches Ent- kommen unmöglich, . . „ Heute ge- lang es uns, eines der Gründer und Leiter der Widerstandsbewegung habhaft zu werden. Das Aeussere der jetzt gefangenen Juden sagt uns, dass nun die Reihe an die Füh- rer der Widerstandsbewegung ge- kommen ist. Während sie aus Fen- stern und von Baikonen springen, stossen sie Flüche gegen Hitler und die deutschen Soldaten aus." Am 28. April: "Abgesehen von den gewöhnlichen Operationen fah- ren wir mit der Aufräumung des Zentrums der jüdischen militäri- schen Organisation, die sich an den Grenzen des Ghettos verschanzt hatte, fort." (Zum ersten Male er- wähnt hier Strümp die Existenz einer jüdischen militärischen Or- ganisation.) Am 29. April: "Die umfangrei- ■WINE CENTER, Inc. (Walter Liebrecht) Lic. No. W-16 New Yorks grösstes Wein-Spezialgeschäft Beachten Sie unseren JANUAR-INVENTUR-VERKAUF 1 2669 BROADWAY (near 102. Str.) Tel.: AC 2-3640 INVENTUR-AUSVERKAUF Preisermässigungen bis zu 50% DAMEN-SCHIRME ........ ab $2.98 DAMEN-TASCHEN (LEDER) ab $2.98 Modische Neuheilen besonders ermässigt ALFRED MAYERSON 3875 BROADWAY (161. - 162. Str.) Tel.: WA 7 . 4548 chen und langandauernden Ope: tionen hinderten die Juden am Vi lassen ihrer Keller, sodass sie Nahrungsmittelmangel leiden." Am 30. April: "Nach dem Au: brennen der grossen Gebäude sei zen die Juden ihren Widerstand Kellern zwei bis drei Meter un der Erde fort. In vielen Fällen gi lang es uns nicht, die Keller entdecken, es sei denn, dass ein gi fangener Jude eine Spur verriet! Am 1. Mai: "Heute haben wi| 1026 Juden gefangen; 245 setzte den Widerstand fort und wurdi erschossen. Ein bereits in dei Transport eingereihter Jude schos dreimal auf einen Leutnant. All Gefangenen mussten mit Gewal aus den Kellern gezogen werde! keiner ergab sich freiwillig." Am 2. Mai traf General Kr ige aus Krakau in Warschau ein, un den "Verlauf der militärische! Operationen" zu beobachten. E war Zeuge" — heisst es in dem Be richt — "einer gross angelegte) Operation. Einen Tag später teilt ihm Strümp mit, dass "manchi Juden nach amerikanischer Wild westmanier zweihändig aus Revol vern schiessen" und dass "Jüdin nen Revolver und Munition ii ihren Kleidern versteckt halten Alle Gefangenen werden jetz: nackt ausgezogen." Am 4. Mai: "Das Ausfindig' machen der Keller wird irnme: schwerer. Heute fingen wir einei Teil der Führerschaft. Ein Mit gjied des Komitee, wird benutz! werden, um einige befestigte Kel< ler auszuräumen." Am 6. Mai: "Die Lage des Kel lers des sog. Direktoriums ist ent deckt. Wir sprengen ihn morgen Allnächtlich erschiessen unser« Patrouillen 30 bis 50 Juden, di< aus ihren Löchern hervorkommelj um Luft zu schöpfen." Am 6. Mai: "Wir nahmen gefan- gen und liquidierten den stellvsv tretenden Leiter der jüdischen m| litärischen Organisation und sei nen Stabskommandanten. Auel fingen wir mehrere Jüdinnen, di< geladene Revolver in ihren Klei dern versteckt hielten." Am 10. Mai: "Der Widerstand der Juden ist heute schwächer all sonst. In einigen Kampfgruppen begehen manche Selbstmord, weil sie den Unsinn einer Fortsetzung des Kampfes einsehen. Viele Kel ler wurden genommen, doch waren sie vorher von dem Kämpfern ver- lassen worden." Am 16. Mai kann Strümp das "Ende" anzeigen: "Hundertachtzig Banditen, Untermenschen, wurden vernichtet. Das jüdische Viertel in Warschau existiert nicht mehr. Die letzte grosse Operation endete mit der Sprengung der Warschaus? Synagoge. 56,060 Juden sind durch unsere Hände gegangen. Aussei diesen wurden 7000 im Ghetto, 6929 während der Transporte in unser Lager vernichtet; weitere 5-6000 kamen wahrscheinlich bei Explosionen um." "Die polnische Polizei erhielt den Auftrag, jedem polnischen Po« lizisten, der einen Juden im ari« sehen Teil von Warschau fängt, den dritten Teil des Geldes, dal bei dem Juden gefunden wird, aus» zuzahlen. Das führte zu gewünsch« ten Resultaten." In der Einführung zum Dokument wird gesagt, dass der Befehl zui "rücksichtslosen Vernichtung des Warschauer Ghetto vom Reichs« SS-Führer, d. h. von Heinrich Himmler, gekommen war. Die Blaue Beitragskarte erhält täglich Dankesbriefe aas Europa. UNUSUAL BARGAINS SUITS TÖPCOATS OVERCOATS $5 - $10 . $15 (ursprünglich $35 bis $75) New Yorks berühmt. Pfand- leiher, elabL 1882. Metel Ihnen erslkl. Anzüge u. Mäntel, dar. die berühmt. Markenfabrikate zu einem so niedr. Preis, wie Sie Ihn nie erwarten würden. K ASKEL'S 9 COLVMBÜS AV. (N. 60. St.) 1 Block westL vom Broadway Open Thursday to S p. m. Frlday, Jeiwary 11.19« AUFBAU m Zeichnung von Wronkow WAHRHEIT UND DICHTUNG "Die polnischen Juden kommen wohlge- nährt und gut gekleidet, mit roten Wangen und den Taschen voll Geld über die Grenze zu uns . . Sir Frederick Morgan (UNNRA) *jJMI MZÄSMMU r-mmt * * v WmüWi . . Und die Wirklichkeit! Warum die polnischen Juden fliehen Ein Interview mit Charles S. Zimmerman k. h. "Die Juden, die jetzt von Polen nach Deutschland flüchten, sind nicht, wie Lt. Gen. Sir Fred- erik Morgan behauptet hat, 'gut angezogen, wohl genährt, paus- bäckig und haben viel Geld'," er- klärte Charles S. Zimmerman, der Vizevorsitzende des Jewish Labor Committee, der nach einer zehn- WÖchigen Reise durch Europa nach ■ New York zurückgekommen ist. "Ich habe in verschiedenen Lagern für 'Displaced Persons' solche Flüchtlinge gesprochen. Sie haben amir ihre Wunden gezeigt, Wunden, die sie bei der Schlacht im War- schauer Ghetto erhalten haben!" Zimmerman ist empört über die unverantwortlichen Bemerkungen des Chefs der UNRRA für Deutsch- land, Er hätte erst eine sorg- fältige Untersuchung anstellen sol- len, bevor er solche gefährlichen Verdächtigungen und Unwahrhei- ten ausspricht. "Der einzige Beweggrund", fährt Zimmerman fort, "aus dem diese armen verfolgten Menschen ihr Heimatland verlassen, ist Angst. Ausserdem hat sich eine furchtbare Angstpsychose ihrer bemächtigt. iSie können nicht mehr an den Or- tben leben, in denen die Nazis ihre nächsten Anverwandten ermordet haben. Van drei Millionen polni- schen Juden sind nicht mehr als 80,000 am Lebeii. In Maidanek, das als Mahnmal erhalten bleiben soll, habe ich 800,000 Paar Schuhe von Ermordeten gesehen. . . ." "Jeder der Flüchtlinge, die ich gesprochen habe, erzählt eine an- dere grauenvolle Geschichte. Einer sagte mir: 'Ich hatte drei Töchter im Alter von 13, 19 und 22 Jahren. Alle drei Töchter und meine Frau wurden in einer Gaskammer ver- nichtet und in einem Krematorium verbrannt. Wo immer ich gehe, starren: mir die Gesichter meiner Lieben entgegen. . . " Und das, sagt Zimmerman, ist der wahre Grund, warum diese Menschen aus Polen fliehen. Er ist zutiefst erregt, als er be- richtet. Es ist ihm unverständlich, warum diese armen Hitleropfer, von denen so wenige nur diese Zeit überlebt haben, ein so grausames Los trifft. Er versteht nicht, dass die United Nations Organization für diese Wenigen keine Lösung zu finden weiss. Dafür, sagt er, gibt es keine Entschuldigung. Ueber die Einstellung der polni- schen Regierung gegenüber dem Antisemitismus berichtet Zimmer- man, der u. a. mit dem polnischen Premierminister Osubka-Morawska* und dem Aussenminister Rzymow- ski gesprochen hat, dass die Regie- rung alles tue, um den Antisemitis- mus zu bekämpfen. Die Regierung hat ein Dreipunkte-Programm auf- gestellt: 1. will sie die Antisemiten "schärfstens bekämpfen"; 2. will sie verhindern, dass die Antisemi- ten sich organisieren, selbst auf die Gefahr hin, einer Verletzung demokratischer Prinzipien beschul- digt zu werden, und 3. werden jetzt die neuen Gerichtshöfe ihre Tätig- keit aufnehmen und alle Anti- semiten unter Anklage stellen. "Trotz der beklagenswerten Si- tuation der Juden in Polen bin ich davon überzeugt, dass manche Ju- den in Polen bleiben werden. Zu den 80,000 Ueberlebenden kommen nämlich noch etwa 150,000 polni- Durchführungr europäischer Hechts- angrelegenheilen. - Übernahme von Vertrauens- u. Wirtschaftsaufträgen Dr. Erich Loewe fr. Rechtsanwalt u. Notar in Berlin 9$, EUE DE LONGCHAMP PARIS-NEUILLY s. S. Telefon: Maillot 56-24. BERATUNGS-STELLE für tschechoslowakische Staatsangehörige besorgt: EINGABEN und ANMELDUNGEN bei tschechischen u. slovakischen Behörden in einwandfr. Sprache u. Form ÜBERSETZUNGEN und KORRESPONDENZ INSERATE für Zeitungen in der TSCHECHOSLO VAKEi AJIER1CAN-CZECH0SL0VAK TRADING CO., Inc. 131» FIRST AVENUE NEW YORK 21, N.Y. Tel.: RHinelander 4 - 7656 sehe Juden hinzu, die 1939 von den Russen nach der Besetzung Polens nach Sibirien.gebracht wurden und jetzt zurückgeschickt werden. Viele von ihnen — Komitees und Einzsel- gruppen, die unter der Führung des Zentralkomitees polnischer Ju- den stehen — sind bereits hart an der Arbeit, ihre wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen wie- der aufzubauen. Ich besuchte neu errichtete Schulen, Kinderheime und kleine, auf kooperativer Basis arbeitende Fabriken und war tief beeindruckt." Zum Schluss erwähnt Zimmer- man noch, dass er den Juden in Polen Geld vom Jewish Labor Com- mittee überbracht habe, und dass in diesen Tagen dort eine grosse Sendung neuer Frauenkleider, Le- bensmittel und Medikamente, die die International Ladies Garment Workers Union gestiftet hat, ein- treffen wird. Taten sprechen UNSERE ERSTE AUSSCHÜTTUNG Helfen, so rasch als möglich zu helfen — das war das 'Versprechen, das wir der Immigration gegeben haben, als wir im "Aufbau" zur Sammlung für den "Cornbined Relief for Jews From Germany and Austria" aufriefen. Wir haben unser Wort gehalten: eine erste Ausschüttung ist erfolgt: 5500 Dollars für die geretteten Juden aus Deutsch- land und Oesterreich. Sie wurde durch den Chairman Manfred George in der grossen Kundgebung für Rabbiner Dr. Leo Baeck, die ebenfalls im Dienste un- serer Aktion stand, bekanntgegeben. $3000 werden durch die Ver- mittlung des American Joint Distribution Committee nach Deutschland geleitet werden und dort unter den Juden, die ausserhalb der Lager leben, als ergänzende Hilfe verteilt werden. Die Verteilung geschieht in Verbindung mit den berufenen Vertretern der jüdischen Gemeinden an Ort und Stelle. » Weitere $1500 sollen ebenfalls durch die Vermittlung des Joint und unter Hinzuziehung unseres eigenen Vertrauensmannes zur Linderung der Not unter den Flüchtlingen aus Deutschland und Oesterreich in Schanghai Verwendung finden. $1000 werden durch unsere österreichischen Gruppen den Juden in Oesterreich zugeleitet. Die ausgeworfenen Summen werden in erster Linie in der Form von Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung unter den Notleiden- den verteilt werden. Dies ist nur ein erster Schritt und das Resultat unserer Samm- lung ist bereits weit höher. Die Summen aber sind im Vergleiche zu dem vorhandenen Elend beschei- den. Doch unserer Hilfe kommt rasch und ist dirigiert. Vor allem aber bedeutet unser Schritt mehr: Er ist für jene da drüben der Be- weis, dass sie von uns nicht ver- gessen sind. Dass die, die es am nötigsten haben, auch erhalten werden, was sie brauchen, dafür werden die Gemeindevertreter in Frankfurt und Essen, in Stuttgart und München schon sorgen, die wir durch die Form unserer Orga- nisation mit in den Verteilungs- prozess einbezogen haben. Je mehr wir unseren Brüdern hinübersenden können, umso stär- ker wird sich neben der materiellen Hilfe dieses psychische Moment auswirken. Dafür aber bedürfen wir im weitesten Masse und noch weit mehr als bisher der Mitarbeit aller1 Immigranten. Beeilt Euch —- bis dat, qui cito dat! Helft und spendet dem COMBINED RELIEF FOR JEWS FROM GERMANY AND AUSTRIA. Besucher der Leo Baeck- Kundgebung die sich zu Spenden für den "Corn- bined Relief for Jews from Ger- many verpflichtet haben, werden gebeten, ihren Check oder ihre Money Order, ausgestellt auf "Combined Relief", an das Office 67 West 44th Street, Room 401, New York 18, N. Y., umgehend einsenden zu wollen. Ein Beispiel für Viele Gentlemen: Please aeeept the enclosed amount for your Jewish Relief Work oh the happy occasion of the return oi ray son. Thank you. Very truly yours K. II. INSERATEN-SCHLUSS MONTAG 4 UHR. Gelsenkirchner Der Bericht des englischen Comman- der in Geld ist liier eingetroffen, zusam- men mit einer Liste der in Geki leben- den Juden. Der Commander ist bereit, durch uns eine kurze Nachricht (auf Air Mail Papier, 2x5 Zoll) an jeden Ju- den, der auf der Liste steht, weiter zu leiten. Eure Spende hat $500 überschritten, noch mehr muss geleistet werden! Spen- den sind zu senden an: Lee Gompertz» Chairman, 221 West 30th Street, New York, oder Max Klein, Treasurer, 71 Wadsworth Terrae»;, oder an den Com-» bimed Relief. 67 West 4Uli Street, New York 18, N. Y. Wer War Bonds verkauft, stört das Wiederaufbauwerk des Friedens. PARK BRIDGE CORPORATION COMMERCIAL FINANCING SINCE 1931 52 WALL STREET NEW YORK 5, N.Y. Telephone: HAjnover 2 - 0790 CsMe address: Parkbridge Newyork » Interessen-Vertretung auf dem europäischen Kontinent • Unsere holländische Zweigniederlassung N. V. HOLLANDSCHE MAATSCHAPPiJ VOOR SCHEEPVAART EN KOLENHANDEL HEERENGRACHT 5 01 AMSTERDAM» HOLLAND CABLE ADDRESS: HAFSK Gegründet 1928 Finanziert Ihre Geschäfte und verwaltet Ihre Werte in West Europa Richten Sie Ihre Anfragen an obige Adresse nach Holland oder an die PARK BRIDGE. CORPORATION, 52 Wall Street, New York 5, N. Y. 8 AUF!AU Friday. Januory 11, 1946 BEDEUTSAME ERFINDUNG EINES JÜDISCHEN MARINEOFFIZIERS Der amerikanische Marineoffi- eaer Lt. David Jassy aus Detroit, der zwei Jahre Kommandant eines Unterseeboot jägers im südlichen JPaeific war und kürzlich mit Aus- zeichnung entlassen worden ist, um ins Zivilleben zurückzutreten, hat eine überaus bedeutsame Erfin- dung auf dem Gebiete der Naviga- tion gemacht, die von der Sperry Gyroscope Corp. auf Jassys Namen patentiert worden ist und auf allen Schiffstypen zur Einführung ge- langen wird, Es handelt sich um ein Instru- ment, ein Haarkreuz-Teleskop, das nach Ansicht der Fachleute einen ausserordentlichen Fortschritt in der Navigation darstellt. Es kann nicht nur die Stellung der Sterne besser und genauer fixieren, son- dern es ermöglicht auch die Besei- tigung aller Irrtümer aus Kurs- änderungen. Sein Haupt wert liegt indessen in der Sicherheit eine ganz exakten Steuerung. Die El findung des 27jährigen jüdische Marineoffiziers gehört mit in di erste Reihe der bedeutsamen tech nischen Erfindungen, die der Krie; gebracht hat. 6-GLÜHBIRNEN-SORTIMENT : 2 . . . 100-WATT-LAMPEN 2 . . . 60-WATT-LAMPEN JT~" 2 . . . 40-WATT-LAMPEN Alle 6 für 70 t....... Niedriger als die Vorkriegspreise! JETZT, da die Abdunkelung VORBEI ist (und Preise für elektrischen Strom den niedrigsten Punkt unserer Geschichte erreicht haben!), haben Sie eine Gelegenheit, Ihr Heim zu erhellen . . . Ihrer Familie mehr augenschonendes Licht zu geben . . » kriegsverbrauchte, verdunkelte elektrische Birnen in Ihren Lampen loszuwerden. Besondere "Lights On, New York! "-Packungen mit 6 Birnen sind jetzt für so- fortige Lieferung zu haben . . . zu niedrigeren Preisen als vor dem Kriege. Sie können in kooperierenden Kaufhäusern und Händlergeschäften überall in der ganzen Stadt bestellt werden oder durch jeden beliebigen Ausstellungsraum von Consolidated Edison oder durch jeden unserer Angestellten. 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Fortune Magazine hat unseren Mitarbeiter B. F. Dolbin beauf- tragt, eine Folge von Portraits für die neueingeführten biographi- schen "Fortune Faces" zu zeich- nen, die seit Oktober 1945 erschei- nen. Die Witwe des in Auschwitz ver- gasten Schauspielers Max Ehrlich hat den Krieg überlebt und befin- det sich in Holland. Der Schriftsteller Carl Weisel- herger aus Wien (Autor des Ro- mans "Die Zeit ohne Gnade", sei- nerzeit ständiger Mitarbeiter des "Wiener Tag" usw.) lebt in Otta- wa, wo er während des Krieges als Zensor für die kanadische Re- gierung tätig war. Carl Weiselber- ger hat die kanadische Staatsbür- gerschaft erworben. In Pasing bei München im Hof- bräu ist das ' Bürgertheater" er- öffnet worden, dessen Spielplan vor allem Volksstücke in bayeri- scher Mundart vorsieht. Das Thea- ter wird von Emil Markgraber vom Stadttheater Innsbruck, dem Verfasser des seit 193'i: verbote- nen pazifistischen Dramas "Der letzte Mann", geleitet. Die Urne der verstorbenen deutschen Künstlerin Käthe Koll- witz wird nach der feierlichen Ein- äscherung in Meissen in Berlin- Friedrichsfelde ihre endgültige Ruhestatte finden. Smetanas 'Die verkaufte Braut" mit Irma Bilke, Wilhelm Schärp und Erich Witte wurde in der Ber- liner Staatsoper in einer Neuin- szenierung aufgeführt. Es folgte Verdis "Othello" in einer Neu- inszenierung des Intendanten Mi- chael Bohnen. Eine Statue Rodins wurde in dem Garten, der einem national- sozialistischen Bürgermeister ge- hörte, von einem britischen Offizier aufgefunden. Als die Kunstwerke des Düsseldorfer Museums in Si- cherheit gebracht wurden, war die Statue abhanden gekommen und wurde seit dieser Zeit vermisst. Auf Veranlassung der russi- schen Militärkommandantur wird in der Berliner Staatsoper ein Kurzfilm nach Tschaikowskys Oper "Eugene Onegiii" herge- ßtell.. F1ÄHCK CHICORY To Wessen sind wieder zu haber.. • Während der Zubereitung fügen Sie eine Tablette Ihrem Kaffee bei und ge- niessen Sie das feine Aro- ma. Äusserst praktisch. 10# für 40 Tabletten bei Ihrem Händler zu haben. HEI NR. FRANCK SONS, Inc. Flushing, L. I., N. Y. AM ALL AMERICAN PRODUCT Der Carl-Fr.-Schmidt-Verlag in München bereitet die Herausgabe einer Zeitschrift "Union Europa (der Weg zum ewigen Frieden)" vor. Der Verlag will sich besonders für den 'Wiederaufbau einer euro- päischen Union, für den Völker- frieden, die Zusammenarbeit aller europäischen Völker und die see- 1L -he Reinigung der Menschheit einsetzen. Die Heidelberger Kammerspiele werden ihren Spielplan mit dem neuen Lustspiel '*Hollywood" von Curt Götz" unter der Leitung des aus der Emigration wieder heim- gekehrten einstigen Darmstädter und Berliner Intendanten Gustav M. Härtung eröffnen. Ausserdem ist die Aufführung des neuen Lust- spiels von Benatzky, das nach Go- gols "Revisor" geschrieben wurde, vorgesehen. In den Sälen des Berliner Zeug- hauses sollen künftig Kunstaus- stellungen stattfinden. Die erste Ausstellung wird unter dem Thema "Gegen den Krieg" zusammenge- stellt werden. Geiselgasteig ist zur Wochen- schauzentrale für alle deutschen Kinos geworden. 190 Kopien der fertigen Wochenschau werden wö- chentlich in alle Besetzungszonen geschickt, nach Hamburg, Berlin, Bremen, Frankfurt. Mit Unterstüt- zung alliierter Filmfachleute geht die Wochenschauredaktion von "Welt im Bild" immer mehr in die Hände der deutschen Wochen- schaumänner über. Im Züricher Sozialarchiv hat Dr. Kaiser zum 50. Todestag des Sozia- listenführers und Freundes von Karl Marx, Friedrich Engels, Schriften, Bilder und Illustratio- nen zusammengestellt, die sein Schaffen von der Jugend bis ins Alter dokumentieren. Man sieht dort u. a. auch den "Telegraph für Deutschland", den Gutzkow redi- gierte und für den Büchner, Heb- bel und Herwegh schrieben. Engels "Sixtinische Madonna" in Russland? Wie eine schwedische Agentur meldet, ist eine Anzahl von Bildern, unter anderem die Sixtinische Ma- donna von Raffael und mehrere Rembrandt-Gemälde, ins Moskauer Kunstmuseum überführt worden. Die Objekte wurden als Ersatz für die- zerstörten russischen Mu- seen von Leningrad, Nowgorod und Kiew beansprucht. arbeitete damals, 19jährig, unter dem Namen Friedrich Oswald mit. In Görlitz wurde das Stadtthea- ter mit der Aufführung von Grill- parzers "Sappho" unter der Lei- tung des neuen Intendanten Fritz Rohrbeck neu eröffnet. Jacques F. Ferrand ist zum New Yorker Vertreter dies "Institut de Cooperation des travailleurs vntel- lectuels" (Institute of cultural ex- changes) berufen worden. Gleich- zeitig wurde er Direktor des Pro- grammdienstes des Common Coun- cil for American Unity. In New York starb Siegfried Jungnitsch, ein geborener Berliner, der mehrere Jahre lang Chefredak- teur der "Neuen Volkszeitung war. Jungnitsch gehörte in Deutschland und später dann auch in den Ver- einigten Staaten der sozialdemo- kratischen Partei an. 'LUDWIG HARDT — 60 JAHRE Im Jahre 1906 soll der junge Ludwig Hardt, im offenen Wagen durch Hamburg fahrend, die Schul- kinder, die ihm nachliefen, mit Bonbons überschüttet haben und zugleich mit dem Vortrag deut- scher Gedichte. Vielleicht ist diese Geschichte wahr, vielleicht auch unwahr wie so manche. Aber cha- rakteristisch ist sie. Ludwig Hardt war immer bereit, an jeder belie- bigen Strassenecke die Dichter sei- ner Wahl zu beschwören und den Hörern noch etwas dazu zu spen- dieren: in solches Glücksfieber ge- riet er, wenn ihm die Welt nur zuhören wollte. Das nenne ich einen Rhapsoden! Mit funkelndem Auge daherkom- mend, klein, aber mit mächtigem Schädel, wie von E. Th. A. Hoff- mann erfunden, das wirre Haar grau, beginnt er zu sprechen. , Seine Worte sind ein Märcheigman- tel. Wo der hingebreitet wird, da ist Zeit und Ort verschwunden. Da ist nur grosse Dichtung: Goethe, Hölderlin und Claudius, Fontane, Eichendorff, Klaus Groth, Storni, Schiller, Heine, die Brüder Grimm. Das stürmt und lacht und weint und gewittert und reisst uns auf dem Sitz hin und her, als wär' es für unsern Tag geäussert. Aber das ist es ja eigentlich auch. Hardts modernes Programm ist eher schmal. Da spricht er Thomas Manns "Kleiderschrank", dieses magisch-manische Erlebnis eines Junggesellen in fremder Stadt. Oder er steigt —• ein Abenteuer, das sonst keinen Rezitator lockt! — in den steinern schweren Hades von Franz Kafkas Prosa hinab.... Doch sein Herz gehört den Aeltern. Er hat mir einmal gesagt, warum. "Dürer und Tintoretto hängen wenigstens offen in den Museen, dass sie Jeder sehen kann. Aber keiner öffnet die alten Bücher, wenn wirs nicht tun." Vielleicht hat er recht. Jedenfalls nennt man so etwas: Treue. Der Vortragsmeißter Ludwig Hardt ist selbst einer von den Grossen und Treuen. Schüler scheint er keine zu haben. So wär' er der letzte deutsche Rhapsode? — Früher waren die Männer nicht selten, die von Stadt zu Stadt fuh- ren, überall Gasttafeln hielten und die Schläuche der Dichtung «ffi®» ten. Ich habe noch Milan und Wüllner gehört, Stwainriesen, da- bei Psychologen md''ieme:0M$eure: des Worts. So einer ist Hardt. . . . Er ist heute erst sechzig, und ich habe für mich persönlich beschlos- sen ihm noch zwanzig Jahr' zuzu- hören. Heinrich Eduard Jacob. Art Events | By BEN BINDOL Contemporary America# Drawings Like last year, the National Academy, 1083 Fifth Avenue, puts on a shöw devoted entirely to draw- ings. We may be partial to this special department of the sine arts, j but we think it a healthy sign that pencil, chalk, charcoal and pen— these most intimate and obedient Instruments of reeording the ar- tist's thoughts—gain equivalence with the brush in the American public/s esteem., We deem it also necessary to stress the often over- looked fact that ev-en the most "naturalistic" drawing, since it dispenses with color, represents at least one step toward "abstraetion". This quite attractive show embraces commendable "academic" work as well as drawings marking almost every stepping-stone on the way to complete abstraetion and the non-objective. Again—as in the recent paintings an- nual—the non-members, invited or ad- mitted, enliven the show by providing most of its highlights, like Darrel Austin, Rhys Caparn, Dali, De Creeft, L. Feininger, Drewes, M. Glazier, George Grosz, Hayter, K. Knaths, Rico Lebrun, L. Lozowick, H. Moller, G. L. K. Morris, G. Picken, K. Roesch, Se- peshy, Harry Sternberg, A. Urban. Meyer Wolfe and W. Zorach. John E. Casligan, Doel Reed and Ch. Rosen are 1 he Apademiclans keeping pace with the more "progressive" Outsiders. In assembling the show, the com- mittee in charge, according to the SIEGFRIED TAUB—70 JAHRE Wenn in späterer Zeit Geschichts- schreiber die zeitliche Distanz ge- wonnen haben werden, das furcht- bare Geschehen des blutigsten aller Völkermorde zu berichten, dann werden in der dunklen Nacht der Mordjahre die Taten grosser Men- schen sichtbar werden, die in der Stunde der Katastrophe das Ge- wissen der Völker aufgerüttelt und den Geschändeten und Vertriebe- nen Tag um Tag geholfen haben. Einer dieser aufrechten Bekenner zum höheren Menschentum, dessen reines Wollen und ehrliches Stre- ben unbesiegbar geblieben war, als die rohe Gewalt in Deutschland und Europa triumphierte, bis auch er von seinem Kampfplatz in Prag vertrieben wurde, feiert am 11. Ja- nuar in einem schmalen Rooming House seiner neuen Heimat seinen siebzigsten Geburtstag. Siegfried Taubs freiwilliges, gewaltiges und väterliches Hilfswerk ist - in das Buch der Geschichte, wie in die Herzen von Tausenden von Flücht- lingen eingeschrieben, die von ihm betreut wurden. Ob Mann, Frau oder Kind, Jude, Sozialist oder De- mokrat, welcher Flüchtling auch immer die deutsch-tschechoslowa- kische Grenze überquert hatte, er landete im rettenden Hafen der Menschenliebe und Hilfsbereit- schaft in der Fochova 62. In Mähren geboren, fand der junge Taub bald den Weg in die gewerkschaftliche Bewegung der Kaufmannsgehilfen und in die österreichische Sozialdemokratie. Nach Gründung der tschechoslowa- kischen Republik begegnen wir in For technical reasons, the Deadline for All Advertisemeatsj 18 MONDAY 4:00 P. M. catalogue foreword, "has been governed by one Standard only, that of quality as its membera recognized it, and no discrimina- tion has been exercised against any artist because he has departed fronn an aeeepted tradition of expres- sion." Now, why then has the jury —and there I go again!—not givea first prize honors to f. e., Salvador Dali for bis pencil „tudy to the oil portrait "Galarine," recently exhibited at the Bignou Gallery, a parergon of draftsmanship that can stand the dosest scrutiny of any dyed-in-the-wool Academician? Peggy Bacon's "Spring Fever»*® first choice of the jury, though » clever charcoal drawing, oscilläting between romanticism and satire» does not possess the high academio qualities of Dali's "Galarine," to which even Ingres would have given his approval Taub als Generalsekretär der deutsch-böhmischen Sozialdemokra- tie und als Vize-Präsident des Ab- geordnetenhauses einem der Füh- rer, die nach Seligers Tod die sude- ten-deutschen Arbeiter im Kampf gegen den deutschen Nationalismus zur aufstrebenden Kulturbewegung vereinigten. Als internationaler Repräsentant seiner Partei wurde es Taub zur Herzenssache, sich nach dem Zusammenbruch der Demokratie in Deutschland und Oesterreich, mit seiner ganzen Kraft der Hilfe für die Opfer des Nazismus hinzugeben. Nach Hit- lers Einbruch in das Sudetengeb leb, als seine Partei im Oktober 1938 bereits aufgelöst war, blieb Taub entgegen dem Wunsch seiner Freunde in Prag, um den zwischen Reichenberg und Prag hin und her gehetzten Arbeitern Berater und Helfer sein zu können. Er organi- sierte noch immer die Auswande- rung der Gefährdeten, als Hitler bereits in Prag einmarschierte. Dia britische Gesandtschaft bot ihm be- fristet Schutz gegen die Mordko- lonnen Hitlers, bis schliesslich auch für ihn die Zeit gekommen war, die Fahrt in die Emigration anzutre- ten. Die grosse Gemeinde der einsti- gen Flüchtlinge von Prag und die Sozialisten aller Länder aber feiern heute nicht mehr den Emigranten» sondern den grossen, demokrati- schen Weltbürger Siegfried Taub. Möge es ihm vergönnt sein, noch viele Jahre seiner selbst gewähl- ten Lebensaufgabe, der Mensch- heitsbefreiung, dienen zu können. Totenfeier für Jessmer Sonntag, den 16. Dezember fand im Fairfax Tempel in Los Angeles eine Totenfeier für Professor Leo- pold Jessner statt, zu dem die Freunde und Verehrer des Verstor- benen ausserordentlich zahlreich erschienen waren. Rabbi Jakob Sonderling hielt die Gedächtnisrede, in der er das Schicksal, das Leben und das Wir- ken dieses nimmermüden Schaffers und Kämpfers als Ergebnis sei- ner inneren Bedingtheiten beschrieb und erfasste. "Der Anfangs zeugt für das Ende und das Ende zeugt für den Anfang." Der Künstler und Kämpfer, der echon als junger Mann als höchstes Ziel empfand, "der Welt etwas zu sagen!", suchte und fand eindring- lichste Ausdrucksfprmen int und durch das Theater. Der östliche Jode, der niemals vergass, woher er kam und der in Zeiten voller Schaffenskraft vielleicht unbe- wusst, in den Jahren der Reife und des Aelterwerdens aber immer bewusster den Drang fühlte, dem Ausgangspukt des Lebens treu zu bleiben — der östliche Jude hatte als letzten Wunsch verfügt, im Osten einer Stadt begraben zu wer- den und die Gebete sollte ein Mann sprechen — ein Fremder ihm und doch ihm nächst als Jude zum Ju- den. Freunde trugen den Sarg aus der Synagoge zum wartenden Wa- gen und nur zehn Männer sollten ihn zur letzten Ruhestätte beglei- ten — auch das hatte Leopold Jess- ner so gewünscht. Schweigend und traurig stand die Menge und nahm Abschied von einem teuern verehrten Toten — Abschied in dieser Welt. F. K. n KÜRSCHNER'S" Das gesunde end betiamEck ROGGEN BROT PUMPERNICKEL Erhältlich in allen DelilMttossen- und Lebensmittel-Geschäften. Post- und Express-Versand über die Vereinigten Staaten. 70-20 . 79th PLACE GLEND ALE, L. I. 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In sehr schön ausgestatteten, hand- lichen und billigen Ausgaben soll dem deutschen Leser klassisches Zeichnung von Dolbien Monty Jacobs Der berühmte Literatur- und Theaterkritiker, starb in diesen Tagen in London. Wir haben sein Wirken in der vorigen Nummer des "Aufbau" gewürdigt. Jacobs, der auch während seiner deutschen Theaterkritikerzeit stets seine eng- lische Staatsangehörigkeit beibe- halten hatte, ist zuletzt im briti Bchen Auswärtigen Amt tätig ge- wesen. Ausbilde: Bookkeeoer Accountantsl Nur individueller Einzel-Unterricht FRED F. LÄNGSTADT Public Accountanl 117*01 Park Lane South Kew tiardens, N. Y. Virginia 9 - 7696 -*■ The Bramson Ort Trade Schoo | OPERATOR-KURSE | v n Electric Power Sewing Machines KURSE in CORSETS und BRASSIERES wieder eröffnet Ferner NEUE KURSE m HANDSCHUH-NÄHEN und ZUSCHNEIDEN TEILNAHME KOSTENLOS Kurse für feine Mass-Schneiderei »Teilnehmer mit etwas Fachkennt- < nissen, die das amerikanische System zu lernen wünschen. 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Als erstes Buch erschien "Tho- mas Jefferson — Auswahl aus sei- nen Schriften", übersetzt und her- ausgegeben von Walter Gross- mann. Nach einer kurzen, sehr verständnisvollen Einleitung fol- gen vor allem Jeffersons grosse politische Dokumente, wie die Un- abhängigkeits-Erklärung von 1776 und zwischen wichtigen Briefen, die höchst aufschlussreich für die verschiedenen Zeitspannen sind, das berühmte "Gutachten über das Recht, den Mississipi zu befahren", dann die schöne Proklamation an "die gesetzgebende Versammlung von North Carolina". Liest man die Briefe Jeffersons, so glaubt man zuweilen, den Schrei- ber vor sich zu sehen, diesen klu- gen und weitsichtigen und echt demokratischen Menschen und Staatsmann. Das Büchlein lehrt uns gerade durch seine geschickte Auswahl aus dem Menschlichen heraus, Demokratie zu lieben. Es ist nur zu wünschen, dass die ange- kündigten Bändchen "Lincoln" und 'Thomas Paine" bald folgen. O. M. G. Zeichnung von Dolbien Theodor Dreiser Eine Studie des berühmten, in der Vorwoche verstorbenen Roman- ciers, die unser Mitarbeiter, D. F. Dolbin, bei einer Begegnung mit dem Autor gezeichnet hat. BUCHNOTIZEN Die Frederick Unger Publishing Co. hat einen deutschen Abreisskalender herausgebracht, der deutschsprachigen Antifaschisten grosse Freude bereiten wird. Jeder Monat ist mit einer schö- nen deutschen Landschafts-Aufnahme geschmückt. Die reiche Auswahl von Versen und Sprüchen wurde von einem literarisch bewanderten Fein- schmecker besorgt. Martha Hofmann veranstaltete in Tel Aviv zwei Vortragsabende zu Ehren der verstorbenen Dichter Franz Werfel und Richard Beer-Hofmann, die bei dem meist aus Mitteleuropa stammendem Zuhörerkreis einen tie- fen Eindruck hinterliessen. — Das Buch "Der junge Herzl" von Martha Hofmann erscheint demnächst in neuer hebräischer Auflage (3. bis 4. Tau- send) und soll auch ins Englische übersetzt werden. "New York Advancing", Ausgabe 1945, ist eben herausgekommen. Es ist ein Band von 400 Seiten, der einen zusammengefaßten Bericht aller Ab- teilungen. der Stadt während der letz- ten sieben Jahre der LaGuardia-Ver- waltung enthält. Der Band ist redi- giert und herausgegeben von Rebecca B. Rankin, Bibliothekarin der Munici- pal Reference Library; er wird für $1 in der Municipal Reference Library, 2230 Municipal Building, New York City, verkauft. Die Philosophical Library of New York City, die bisher nur wissenschaft- liche Bücher, Nachschlagewerke und Lehrbücher herausgegeben hat, hat jetzt eine Roman-Abteilung eröffnet. Die ersten Romane, die im kommen- den Frühjahr erscheinen sollen, sind "Lovers in Phantasy" von Leonard Frank und "That One Mistake" von Ferenc Kormendi. | Schule ist Ver|rauenissache! SCHANZER'S AUTO SCHOOL 158 Nagle Ave., cor. Dyclkman St. I direkt b. einz. gesetzt. Lermerstreets Tel.: LO 7 - 1612 (vorm N eudegger- Fahrschule Wien) INTENSIV-UNTERRICHT I-ENdicott 2-256W Leant to Drive Safety Controlled Cars AUTO CniVING SCHOOL ' 1912 Broadway - N Y. C. (hetw 63rd and 64th Streets) • Es wird deutsch gesprochen • Amsterdam Auto Schoo! Wir beweisen Ihnen, wir sind "The School That Cares" 274 Columbus Avenue (zwischen 72. und 73 Str.) Tel.: TR 7-7180. Der Tod Richard Lanyis Martin Jahoda, ein Leser des "Aufbau", teilt uns das traurige Ende des bekannten Wiener Buch- händlers Richard Lanyi, des Ver- legers von Karl Kraus und Ver- anstalters der Fackelabende, mit. Der Akt Lanyis bei der Gestapo Wiens wurde von einer Beamtin entwendet und vernichtet, so dass Lanyi amtlich nicht existierte. Es wurde sogar im "Völkischen Be- obachter" die Nachricht gebracht, dass "der bekannte Pornograph Richard Lanyi in London einge- troffen ist". So lebte er ruhig und vergessen bis 1942, als eine An- zeige die Gestapo auf seine Spur brachte. Er wurde verhaftet und kam nach Auschwitz, wo "der arme, von Hunger getrieben, ver- suchte, einige Kartoffeln aus der Küdhe zu stehlen, ertappt wurde und zu dreihundert Stockschlägen verurteilt wurde. Ob er, eine blu- tige Masse, noch lebend ins Krema- torium geschleppt wurde, konnte mein Gewährsmann, der es mit ansehen musste, nicht feststellen" Legend of a Musical City von Max Graf — Philosophical Library, New York, $3.00, Wer ein Menschenleben lang in Wien den musikkritischen Beruf an einer angesehenen Zeitung mit der Passion eines Vollblutmusikers ausgeübt hat, der hat in Erinne- rungen an diese gesegnetste aller Musikstädte gewiss Interessantes zu erzählen. Der Tenor dieses Rückblicks ist begreiflicherweise: Your A C C E N Ten b< a HINDRÄNGE! • I am a specialist in phonetics and am experienced in teach- ing our new Americans the right way of speaking American English. 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Da ist es nicht verwunderlich, wenn ihm durch diese Beziehungen Urteile, Aussprüche un plus 15% U. S S448.20 i iransporiaiion tax nach SOUTHAMPTON nach LE HAVRE $150.00 ) P.lus 157« U. S. _ _ V Iransporiaiion $165.00 Unser Informationsdienst bedient Sie unverbindlich und kostenlos. —- Verlangen Sie Bulletin No. 5 : Einwanderung aus Europa Bulletin No. 6: Einwanderung au* Palästina. Hotelnachweis für Skireisen. PAUl TAUSIG & S0N. Inc. 29 WEST 46th STREET NEW YORK 19, N. Y. MMWWWWWW Tel.: BR 9-2525, CH 2-8646 FLUGKARTEN FÜR EINWANDERER PRAG — STOCKHOLM...........$108.35 WARSCHAU — STOCKHOLM... 71.45 STOCKHOLM — LONDON....... 119.05 STOCKHOLM — PARIS.......... 142.90 LONDON — NEW YORK.......... 375.00 AUF WUNSCH FESTES ABFAHRTS-DATUM plus 15' o U.S. Tax GLOBE TRAVEL SERVICE, Inc. 140 WEST 42nd STREET NEW YORK 18, N.Y. Phones. 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Ich weiss nur soviel. dass, der triumphale amerikanische Er- folg meines "Chopin" das - zweifel- hafte ---Verdienst hat, ein Dutzend anderer Musikerbiographen auf dei Flimmerleinwand verschuldet zu haben, Dr. Robert Weil. AURORA Aiorristown, IN. J SANATORIUM v für innere Krankheiten, Reconvalescenten und Erhölungs-Bedürftige (Herz-, Magen-, Darm- u. Stoffwechsel-Erkrankungen, etc.) ÄRZTE IM HAUSE DIÄTEN PHYSIKALISCHE THERAPIE 30 Meilen von New York (50 Minuten Bahnfahrt) in herrlichen Waldungen, frei auf der Hohe gelegen. Modernes, feuer- sicheres Haus mit jedem Komfort. —— Zimmer mit Bad. Tel.: Morristown New York Office: BU 8-0606 Aerztliche Leitung: Dr. Hermann Weiss (früher Sanatorium Bühlerhöhe bei Baden-Baden) FOR RESERVATIONS write direct or contact NEW YORK OFFICE 1819 Broadway, Suite 308 Tel.: CIrcle 7 - 4624 or CIrcle 7-4123 THEODORE A. FRANKEL, Director Bestellen Sie seit Zimmer im renovierten, vergrössertei» Rivermont Park Sanatorium MIAMI (35), Fla. 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Aber jp haben manches gemeinsam: is Interesse an der Politik, am so- jklen Leben, an der Religion und m Volkstum; und einige von ih- Ken äussern dieses Interesse in re- volutionärem Geist und neuartigen Sonnen. | Sie vollen mit ihren Tänzen Impfen, aufrütteln. Sie kämpfen für Zion: Nina Kaiserman's "And jve remembered Zion", Eva Desca's hYisgodal"; und sie erinnern sich peiner mit Glaubenskraft, so Nina 'uiserman in "I shall not want" tnd Hadassah in "Turn again bh Sulamith". Sie leiden mit den spanischen Freiheits-Kämpfern: Jane Dudley, Sophie Masloio und William Bales in der Suite "In a Conquered Land"; und dasselbe Trio tanzt "Yugoslav Guerilla Songs". Besonders "In a Conquered Land" zeugt von künstlerischer Energie und Zielsetzung. Sophie Maslows Besonderheit ist der amerikanische Volksgeist. In der Gruppentanz-Suite "Folkssay" spürt man ihre Verbundenheit mit amerikanischem Menschentum. Ei- nige der anderen Tänzerinnen ste- hen ganz für sich: an erster Stelle Jean Erdrnan in ihrer originellen Eigenart und Vielseitigkeit. Als ™EsliALL, WED. Eve, Jan7~23 8:30 p. m. HERMfl MENTH PIANIST (Steinway) Tickets on Sale Box Office: $3.00, 2.40, 1.80, 1.20, incl. Tax. SONNTAG, 27. JANUAR, 8:30 Steinway Hall, 113 W. 57th Str. EINZIGES AUFTRETEN LUDWIG HARDT zu seinem 60. Geburtstage. Bruno Eisner spielt Beethoven. Karten: Box Office Clrcle 7-5650 American Kinder-Willkommen-Klub ladet ein zu Onkel HANS MANN'S weltberühmte KINDERBÜHNE Sonntag, 20. Jan. 1946, 3 Uhr nachm. MASTER THEATER 323 W. 103. Str., at Riverside Drive Zur Aufführung gelangt: "HÄNSEL UND GRETEL" Das beliebte lustige Märchen von Grimm (nicht die Oper), in 4 Akten i. Englisch, m. Musik, Gesang, Ballet Die Bühne gleicht einem Märchen- Wunderland. Regie u. Einstudierung: Hans Mann. Musikalische Leitung: Bert Silving. Preise der Plätze: Sl, $1.20. Es empfiehlt sich, die Karlen zu re- servieren. Alle Sitze numeriert. Nur im Vorhinein gelöste und bezahlte Karle gilt als reserviert. Kartenvorverkauf: bei Leo Wein, Mass-Schneider, 125 W. 72d St. (EN 2-3768); Weitzmann, 2424 Broadway (SC 4-6270); Charles Chemists, 2414 Broadway; Restaurant Neugroeschl, Hotel Oxford, 205 W. 88th Street; Zimbler Beauty Salon, 200 W. 82d St.; Bloch Corsets, 370 Columbus Ave. (77 u. 78 Sts.); Henry Mielke, 242 E. 86th St. IRE 4-5159); S. H. Re- staurant, f'ly Omers Cafeteria, 3858 Broadway (WA 3-8755). Herzliche Grüsse an meine zahlrei- chen Nichten, Neffen, Eltern Onkel HANS MANN. Men's Club of Congregation Ramath Orah SATURDAY EVENING, JANUARY 12, 1946 at 9 o'clock in the SOCIAL HALL of the TEMPLE 550 West HOth Street New York City Guest Speaker: MAJOR HENRY PLITT the Jewish officer who captured Julius Streicher, returned from Germany, will speak about his experience in Europe, particularly in Germany. HIS TOPIC WILL BE The Fight Goes 0n Everybody welcome - Ladies invited Refreshments served ADMISSION 50 CENTS PAUL STANY (fr. Klavier Stiasny, Wien) lf I a V 1 „»'Stimmen u. II I H V I Cl -Reparieren ANKAUF . VERKAUF 12« W. 1701h Sit, N.Y.C. WA 3-8063 Soezial-Preise für Musiklehrer und Restaurants. Gast der Gruppe nahm an drei Abenden "Valerie Bettis teil; und man war glücklich, diese zu selten öffentlich erscheinende Tänzerin in einigen ihrer packendsten Lei- stungen zu sehen. Artur Michel. Eine zweiwöchige Martha Graham Season beginnt am 21. Januar im Ply- mouth Theatre. Zur Erstaufführung kommt ein neues Tanzwerk mit Musik des mexikanischen Komponisten Car- los Chavei, die die Elizabeth Sprague Foundation in Washington für Mis Graham in Auftrag gegeben hat. Aus- serdem wird man "Herodiade" (Hinde- mith), "Appalachian Spring" (Copland), "Letter to the World" und andere Gruppentanzwerke sehen. Das Kurt Jooss-Balleti, das seit 1933 sein Hauptquartier in England hat, wird im kommenden Oktober eine Gastspiel- reise nach Amerika unternehmen. Aus- ser dem berühmten "The Green Table" und anderen älteren Werken wird die Gruppe eine Anzahl neue Ballette mit- bringen. "The Greatest Show in Town!" f -Robert Garland Journal-American MICHAEL TODD presents MAURICE EVANS in his new produciion of Shakespeare's HAMLET COLUMBUS CIRCLE THEATRE SSth Street ■1173. - Eve. 8:30 Sharp Matinees Thursday & Saturday 2:30 sharp.—Mail Orders promplly filled. Held over by populär Claim! JUNIOR DRAMATIC WORKSHOP presents TOM SAWYER The beloved Children's Epic by Mark Twain Dir. by Maria Ley Piscator Starring Gloria Monte Muro as Aunt Polly Music by Sam Morgenstern Next Performance JAN. 12 Now: |E"rjr S"L 2:30 pM Master thea " * » so : GH 7-8611 . A NEW YIDDISH MUSICAL • Memsha SKUl/VfK\ IN ABE ELLSTEIN S NEW MUSICAL "M WEDDING SIGM MIRIAM KRESSYN* MUNI SEREBROFF EVERY EVE. (INCL. SUN.). MATS. SAT. & SUN.1 2tut AVENUE THEATRE 2d AVE. &2d ST., 0R 4-2461 Previews: TONIGHT thru FRI. • PREMIERE SAT. II GOLDBERG & JACOBS present AARON LEBEDEFF in A WIFE WITH CONDITIONS Ii by WILLIAM SIEGEL A new Yiddish Musical Comedy with an All Star Cast Friday, Saturday, Sunday Evening Matinees Saturday 8t Sunday . "A high degree of strength and magnetigm Mr. Schwartz is an accomplished artist!"—N.Y. Times. MAURICE in the long awailed play ii SCHWARTZ "Dr. HERZL by H. R. LENZ and G. N1LIOFF - Music by JOSEPH RUMSHINSKY Settings by H. CONDEL - COMPLETE ENGLISH SYNOPSIS. VinniöU ADT THEATRE, 2d Ave. «t 41h St., GR 5-5970-1 A rV.ll X Evgs. Incl. Sun. 8:30. Mals Sat. 8t Sinn. 2:30. Mail Orders Now for all Performances. Paul BURSTEIN Lillian LUX Max WILNER Julius ADLER H. JACOBSON OSCAR GREEN presents RUMSHINSKY & FRIEMANNS NEW YIDDISH MUSICAL "My Golden Bride" LAST 5 PERFORMANCES Frl., Sat., Sun. Eve. Mats. Sat. 8t Sun. HOPKINSON THEATRE Hopkinson and Pilkin Aves. B'klyn - DI 2-9532 JE WISH-ENGLISH V AUDEVILLE [Herman YABLOKOFF The Chazante FREIDELE Irving Diana Mlchal GROSSMAN GOLDBERG GIBSON Celia & Misha Fanny BUDKIN LUBRITSKY In Isidore Lillian's musical revue "DON'T WORRY" on the Screen "FALL OF BERLIN" ; IRVING JACOBSONS National THEATRE 2nd Ave. u. Houston St. GR 5-9888 JE WISH-ENGLISH VAUDEVILLE Max KLATTER Celia ADLER Irving Mae Murray GROSSMAN SHOENFELD WHITE Nina Jack Ola ROCHELLE RECHTZEIT SHLISKO In M. Rumshinsky'g "GYPSY MELODIES" plus Feature Picture Fordbam * Kingsbridre Rd$. SE.3 900Ö AMERICAN FR1ENDS OF AUSTRIAN LABOR FREITAG, 11. JANUAR 1946 - 8:30 P.M. IM NEUEN KLUBHEIM 246 WEST 801h STREET, STEVENSON SCHOOL BUILDING Vortrag von Dyno Loewenstem: "6 MONATE IM BEFREITEN WIEN Ii GÄSTE WILLKOMMEN! IMPORTIERTE UND HIESIGE SS O II AL L p Iv A T T N Photographische Artikel Auswahl In Musiknoten Musik - Instrumente Wiener Lieder, Schlager HENRY MIELKE CO. 242 EAST 861h STREET. NEW YORK CITY - Phoner REgenl 4-5159 * POST AUFTRÄGE PROMPTEST ERLEDIGT * HUNTER COLLEGE GROSSER KONZERTSAAL MITTWOCH, 16. JANUAR 1946, 8:45 p.m. Associated Austrian Relief presents Gala Concert mit Lotte LEHMANN Bruno WALTER LawrenceTIBBETT Bronislav HUBERMAN mit BORIS ROUBAKINE am Klavier Management: Felix G. Gerstman Der gesamte Reinertrag fliegst dem "Austrian Relief" zu. Preise der Plätze: $4.80, $3.60, $2.40, $1.80 (incl. Tax) Vorverkauf, schriftliche u. telephonische Reservierungen: Office Felix G. Gerstman, 140 W. 42nd St., Room 501 (CH 4-1640) Austria Office, 165 W. 46th St., Room 1109 (BR 9-9385) - Austrian Labor Committee, 19 W. 44th St., Room 1018 (MU 2-2294) - Austro-American Tribune, 200 West 72nd St., TR 4-6787 (3-7 p.m.) Weitere VORVERKAUFS-STELLEN sind: Cafe Eclair. 141 West 72nd St. (TR 4-7935) — Atlantic Lloyd. Ltd., 55 West 42nd St., Boom 751 (BR 9-1161) - Kurt Robitschek, 100 West 42nd St. (W1 7-5474) - Restaurant Neugroeschl, 205 West 88th Street (SC 4-7700) — Edward Stein, Jeweler, 4209 Broadway, zwisch. 178 u. 179. Strasse) (WA 8-1525) — Henry Mielke Co., 242 East 86th St. (RE 4-5159) — Anne Millinery, 370 Columbus Avenue (77tli St.), TR 7-4600. BOX OFFICE im HUNTER COLLEGE am Abend des Konzertes AB 7:30 P. M. GEÖFFNET HUNTER COLLEGE °VEhWE£>TRYK0F is honored to present UNDER THE AUSPICES OF THE BOARD OF HIGHER EDUCATION FRIDAY, JANUARY 25, 1946 AT 8:30 P.M. Lotte Lehmann PAUL ULANOWSKY at the piano ----*-------------~ Brahms - Dcbussy - Duparc - Ferrari - Haydn - Martini Mozart - Schubert - Schumann - Strauss ★ - RESERVED SEATS: $3.00; ★ $2.40; $1.80 and $1.20 For Information and tickets: HUNTER COLLEGE CONCERT BUREAU, 691h St. at Park Ave., Room 313 Telephone: RH 4-1500 --+--------- OFFICE KOURS OF THE CONCERT BUREAU: Monday to Friday: 11 a. m. to 1 p. m.. 2 p. m. to 5 p. m. Extra Hours: Mondays and Thursdays uniil 7 p. m. -------+--------------- When ordering tickets by mail, please enclose Check or Money Order, payable to: "HUNTER COLLEGE CONCERT BUREAU." Carnegie Hall MON. EVG. Jan. 14 at 8:30 National Concert and Artist» Corp'n Announces Sidney PIANIST {Steinway) FOSTER Carnegie Hai) WED. EVG. Jan. 16 at 8:30 (St.eim.ay) UNINSKY CARBOUSOVA TOWN HALL FRI. EVG. Jan. 18 at 8:30 CELLIST, assisted by Erich Ilor-Kahn at the Si«mway - R. C. A Victor Recoids ■Concert Management Ray Halm ans Announces ' JOSEF SEASON S ONLY N. Y. RECITAL HOFMANN Carnegie Hall AFT. AT 2:30 SAT. JAN. 19 {Steinway Piano) CARNEGIE HALL Joseph FRI. EVE. = JAN. 25 at 8:30 FUCHS VIOLINIST ARTUR BALSAM at the Steinway SONNTAG, 20. JAN. - 3.30 nachm. präzise KONZERT des Dichter-Komponisten KNOLLER — Wiederholt auf vielseitigen Wunsch — Mitwirkende: Gert*. H. Dosenheimer (Guidance), Ad. Bergmann (Tenor), Ahr. Kanegson (Bass), Jacob Knoller (am Piano). Crown Hotel, 136 West 44th St. (1 Min. von Times Sq.) Brmässigter Einheitspreis: 75# Jacob Knoller Society, New York City. 14 A II Fl AII Frldkiy, Jqmiqry 11, lt44 1 Film-Panoröma "lt Happened at the Inn" 55th Street Playhouse m. g. Dieser französische Film Ist noch unter dem Vichy-Regime gedreht worden und einer der Dar- steller soll sogar ein ganz beson- derer Vichy-Schurke gewesen sein. ;Aber im übrigen zeigt er jenes Frankreich, in dessen Tiefe kein deutscher Gedanke je gedrungen ist und das die Zeiten der fremden Besetzung gesund überlebt hat. Und zugleich zeigt er. warum es sie überleben konnte. Solche Menschen kann man quälen, verfolgen, man kann sie auch umbringen, aber man kann sie nicht dem Boden ent- fremden, in dem sie wurzeln. Es ist uralter Bauernboden und damit eigentlich europäischer Boden, der durch keine Grenzpfahlziehung seine Einheit verloren hat. Die Schlachten gehen über ihn hinweg, aber Bauer bleibt. Bauer, hart, le- bensnah und unsentimental. Und wenn er ein französischer Bauer ist, hat er noch jenen Humor, der den Egoismus und die Unerbitt- lichkeit des Bauernlebens, das nicht von Politik, sondern von Wind und Wetter bestimmt wird, auf- lichtet. Eigentlich besteht diese Familie Goupi, deren Mitglieder gegen je- den Fremden wie Kletten zusam- menhatten, untereinander aber bös in den Haaren liegen, aus einer An- zahl in der Einsamkeit ihres Dor- fes seelisch verwachsener Men- schen, deren Komik nie sie selbst, sondern nur die Beschauer sehen. Die Jagd dieser aus lauter hartge- sottenen Individualisten bestehen- den Brüderschaft nach einem ver- meintlichen Schatz artet in eine Kriminalkomödie aus, die sich im Zwielicht eines grauen Land- sehaf'tshintergrundes abspielt. Der Film wimmelt von sonderbaren Figuren, aber es sind Alltagsfigu- ren in Frankreich, deren Empfin- den in keine Sprache und in kein Gefühl übersetzt werden kann. Dass man trotzdem mit innerstem Vergnügen den Kapriolen ihres Daseins folgen kann, ist ein Beweis für die dichterische Kraft, die viele Szenen des Films ausstrahlen und die ihm, etwa in der Gestalt des in der Heimat verkommenden ehema- ligen Kolonialsoldaten, über alle Grenzen des typisch Französischen ins allmenschliche Bewusstsein hebt. Der Regisseur ist ein grosser Künstler: Jacques Becker. Aber er hat auch eine Schauspielerschar, in der jeder einzelne ein Gestajter ist, und ein Gestalter, der sich wil- lig unterordnet. Dies ist wirklich Ensemblespiel. "The Seventh Ve»f" Winter Garden m. g. Ei i» englischer Beitrag zu den augenblicklich so beliebten Reisen ins Unterbewusstsein. Wel- ches Mädchen im Zuschauerraum fühlt nicht schauervoll das "gött- liche Geheimnis" seiner selbst, wenn es da oben auf der Leinwand heisst, da s alle Frauen vielleicht sogar den sechsten Schleier ihres Seins ablegen, abei' keine den sie- benten, unsichtbarsten, der die tiefste Tiefe ihrer Seele verdeckt. Die meisten der Zuschauerinnen kommen nämlich ganz gut mit sechs abgelegten Schleiern durchs Leben, aber es ist doch schön noch etwas zu besitzen, an das der junge Mann neben ihnen nun offenbar garantiert nicht herankann. Im übrigen aber ist der Film, wenn man vor) diesen Prätentio- nen absieht; eine seht kraftvolle Entfaltung des Lebensschicksales eines musikbegabten Mädchens, das in dramatischer Steigerung im- mer wieder das schreckliche Trauma erfährt, dass sie einer im- mer über die schlanken Finger schlägt und sie damit hysterisch und liebesunglücklich macht. Auch die Rolle des Mannes, der vor lau- ter Scheu seine eigenen Liebes- gefühlt unter der sadistischen Masker eines ehrgeizigen Pödago- gen verbirgt, stellt einen Itiihnen. und realistischen Versuch dar, ei- nen solchen Tyrannen und sein Opfer aus dem Dunkel verworre- ner Gefühle ins Licht der Erlösung zu führen. Der Film ist darstellerisch und Henry Daniell und Jessie Royce Landis in der Theatre Guild - Produktion von Shakespeare's "The Winter's Tale", das am 15. Januar im Gort Theatre zur Erstaufführung ge- langt. und fesselt sein Publikum in unge- wöhnlicher Weise. James Mason und Ann Todd /taben die künstle- rische Kraft, komplizierte seelische Entwicklungen in einen einfachen dramatischen Ablaut zu über- setzen. * Once There was a Girl Stanley k. 1. Die Szene ist Leningrad in Eis und Schnee unter Flieger- bomben. Ein zehnjähriges Mäd- chen, das nach dem Tode der Mut- ter im Kinderheim eine kleine Spielgefährtin wiederfindet, erzähJt der schlaflosen Freundin ein Mär- chen vom kommenden Frieden, das mit den Worten beginnt: "Es war einmal ein kleines Mädchen. . . Beide Kinder sind die Haupt- gestalten de^ Filmes; die ältere — etwa Margeret O'Briens Jahrgang — düster und frühreif; die jüngere Die ungewöhnlichste Liebes- geschichie, die je gefilmt wurde! Batfle tor Music mit der unsterblichen Musik von Mozart, Grieg, RachmaninoK, Wag- ner, Sibelius, Beethoven, Tscljai- kowsky etc. — Ferner: Tolstoys "PETER THE GREAT" Extra: "Spanish Fiesta" mit "Ballet Russe" IRVING PLACE KINO IRVING PLACE & 14th STREET GR 5-6975 NOW THRU MONDAY Peggy Ann Garner - Allyn Joecyn "Junior Miss" Also "ISLE OF THE DEAD" MM» * A 1 ■ A THEATRE - »5th THALIA St. at B'way, NYC ■ ■ AC 2-3370 Freitag, 11. Ja«.—Montag, 14. Jan. Joan Crawford - Walter Huslon in Somerset Maugham's "RAIN" (SADIE THOMPSON) also Oscar Wilde's "PltiTURE OF DORIAN GRAY" Dienstag-Donnerstag, 15.-17. Jan. Catherine Hepburn - Gary Grant "HOLIDAY"—also Rob. Monlgomery, Carole Lombard i» in Hitchcock's 1 "MR. AND MRS. SMITH" PRESS """" 181 St. Audubon Ave. WA 7-2638 FRIDAY THRU SUNDAY Gene Tierney - Don Amechei "Heaven Can Wait" and 'SONG OF THE ISLANDS' ____ Niedrige Eintrittspreise _ iiiimtiiimiiimimiimiimmiiiniimmmminiiiiiiimiiimiimnmmimMi IIUPT0WN.2S&5! |l......:—- Tel.: WA 8-1350 - -......— | || NOW THRU TUESDAY f Ii Peggy Ann Garner I II "JUNIOR MISS" I || Also "ISLE OF THE DEAD" f 11 Starts Wednesday 1 l|"The Major and the Minor"; Ii and "THE DARK COMMAND" | Hj!.-?.' - in dem Alter, in dem einst Shirley Temple ihre Laufbahn begann. Fliegerbomben pfeifen durch die Lüfte. Eine davon trifft die bei- den Mädchen. Der Film verbindet einen künst- lerisch unantastbaren Realismus mit einer Melodramatik, die auf die Nerven geht. Eine ganze Reihe großartiger Augenblicke — etwa wenn die ausgehungerte Kleine strahlend die Brotkrumen vom Packpapier schlingt — können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die hier gebotene Verbindung von Kindertragödie und Patriotismus zu ausgeklügelt auf Wirkung ab- gemessen ist, um ungeteilten Bei- fall zu finden. Jubiläums-Verstellung des Kabaret der Komiker in der Town Hall :w