iiiiiiii MM kS} S, fs^m ioosevelt hat den Ehrenvorsitz des Komitees für den v. Roosevelt Memorial Award des "Aufbau" iiber- Ito Kommen. (Näheres, siehe Stile. 3) mt Mussolini No.2? Florenz, im April. Strasse von Neapel nach |nd sechs mit Zucker, Reis beladene Camions ver- fo; spurlos verschwunden gen, die Lastwagen, die |e, die Begleitung. Nordküste von Sizilien |t einiger Zeit ein Schiff, jjentität nicht festgestellt ||bnnte, und gibt sich dem Jahrhundert ausgestor- ben werten Beruf der See- lhin. Piazza San Silvestro in |r der Hauptpost, mittags Iis Uhr trat ein Mann an eintreffendes Auto heran |erte den Fahrer höflich, Moch mit energisch hinge- in Revolver auf, ihm den |iz abzutreten. Das Auto neuen Besitzer verlor sich sengewühl. Iblogischen Garten in Rom lann versucht, den grossen |en zu stehlen. Der Ver- ls in issglückt, nachdem Ele- nd Treiber bereits die Villa |e erreicht haben. Isen, diese Vorgänge eine Kte Kriminalität in Italien? pieht Aufregendes, das ist feitbar. Schüsse hallen durch !tte. Einbrüche siiid an der jnung, die Pass-Strassen fei ige können nur von be- lli Wagen überquert wer- Die ängstlichen Gemüter jbdom und Gomorrha vor Hebstahlsversuch an dem Wphanten beweist Kühn- ||tz und Phantasie. Was fem mit einem Elephanten machen, der schliesslich nicht so leicht unterzubringen, zu schlach- ten, zu verwerten ist? Eine besondere Art von Sa- lami und ein gutes Dutzend Lederjacken. Es ist kein Zweifel, dass der Italiener über grosse schöpferische Intelligenz verfügt. Er wendet sie auch an. Es geht ihm heute schlecht. Aul" seine Lebensmittelkarten bezieht er etwa 650 Kalorien. Das reicht zum Le- ben nicht aus. Aber er lebt oder er |macht sich leben. Da die Regierung j nicht im Stande ist, ihm zu helfen, ! hilft er sich selber. Solange der j Schwarzmarkt im Schwung ist, hat er dort sein Feld. Aber die An- zeichen mehren sich, dass dieser im Absterben ist. Was wird also geschehen, wenn er erloschen ist? Der Pessimist sagt, die Kriminali- tät wird dazu übergehen, anar- chische Zustände zu schaffen. Wer den Italiener kennt, weiss, dass diese Wandlung nicht zu er- warten ist. Der Italiener ist ein bürgerlicher Mensch, der herzlich gern in Harmonie mit seiner Um- welt lebt. Wenn auf dem Schwarz- markt nichts mehr zu holen ist, wird er von seiner Regierung ver- langen, dass sie seine Existenz- schwierigkeiten behebt. Es wird Sache der Regierung sein, die mögliche Steigerung der Krimina- lität auszuschliessen, -nicht mit Po- zeimitteln, sondern durch Fürsorge. Wird die Regierung dazu in der Lage sein? Italien hat seit einigen Monaten unverkennbar den Weg nach rechts eingeschlagen. Die immer weiter hinausgezögerten Wahlen haben (Fortsetzung auf Seite 2) Zwölf in Lausanne jfeden überall in der Welt in dieser Woche das tra- |le Fest der Befreiung und rdung-. Die Festesfreude ph gedämpft durch die Tat- |ass die Reste des jüdischen Ein Europa, die nach sechs |unbeschreiblicher Pein und er Todesdrohung zum er- |le. wieder das Pessachfest jtiirfen, das Fest der Befrei- Unfreiheit begehen. Die je- ||ie sich die Freiheit selber ühaffen wussten, feiern die- |t der Hoffnung auf ein ver- fcs Land immer noch ohne U dass sich die Verheis- ihnen erfüllen wird. Ge- letzt wurden die Grenzen em Westen hermetischer als Igegen ein Einströmen ge- I Juden aus dem Osten ge- ln. Die DP-Lager in |and werden strenger als Pjiwacht.-Die Schiffe, die die |enen in Freiheit und Hei- fegen sollten, werden in Hä- pgelialten oder mit Hilfe itgsschiffen, Flugzeugen Badärstation.en durch ie 1040 traten sofort in den Hunger- streik, und nur Kinder unter 17 Jahren und die schwangeren Frauen an Bord blieben davon aus- geschlossen. Dies Verhalten der jüdischen Auswanderer auf der "Fede" setzte die Alliierte Kom- mission in nicht geringe Verlegen- heit. Sie versuchte sie zu über- reden, den Status von "displaced persons" anzunehmen und sich nach einem Lager in Chiavari in der Nähe von La Spezia überfüh- ren zu lassen. Allein die Passa- giere weigerten sich rundweg, das zu tun, und drohten mit der Ver- senkung des Schiffes, falls ihnen die Abreise nicht gestattet würde. Ja, die Passagiere gingen sogar noch weiter und entfernten Wesent- liche Teile der Schiffsmaschinen, die jedoch in zwei Stunden wieder eingebaut werden können, wenn die "Fede" nach Palästina abgehen darf. Sympathie des italienischen Volkes In dieser Aktion der Auswande- rer übernahm ein 25jähriger Ru- mäne Moshe Feldmann kraftvoll die Führung. Er fühlte sich durch die sympathische Haltung der Be- völkerung von La Spezia und dler italienischen Presse gestärkt, su- mal nicht nur viele Zeitungen in Kommunisten aus La Spezia an Bord der "Fede" erschienen war, um den Passagieren Mut zuzuspre- chen. Einem Korrespondenten der ITA war es gelungen, nach mehrfachen Versuchen heimlich mit einem Boot an Bord der "Fede" zu gelan- gen. Das war am dritten Tage des Hungerstreiks an Bord. Selbst die schwangeren Frauen verweigerten nun die Nahrungsaufnahme. All« Passagiere waren im Besitz eines "Permits", das wir in photographi- (Fortsetzung auf Seite 2) PCiMtT TO ENTCR EltttSHAll (MlESTINQ mANb _ MOMwr'i Nee* —. JSsLL Oew et Wt* SUtNi Fl#c»ef Sk» j Mutomtty by IM» MAS IHN fOUNO OUAUFIEO 8V TUE RCfttSfNfARtVIS Of tMf 1 FOR ftl-MTtlATlON TO FMBTtNL Mwty. m eA*4 rtwy sheM -- ** '« *we «T« •«.-«WM. »I«re:n your «'*< *fS »bOd< «i>4 »NW «Mf •ven ihey. end ihe-r d tdre». end cMWmb* % **• tleeliel. XXXtfli •M * WMt gre* ««TOM w» < yWer ihee MV» , « lord Bslfotif i Owtereiioo 2nd November. »♦»* 4\ Tt* #»n towkii«*. Brasilien will Refugees In der Dienstag - Sitzung dies Sonderkomitees der U. N. für Flüchtlinge und Displaced Persons in London gab der Vertreter Bra- siliens, Argen Guimaraes, die Er- klärung ab, dass Brasilien bereit sei, möglichst viele europäische Refugees und Displaced Persoins als Einwanderer aufzunhemen. Auch der Vertreter der Dominika- nischen Republik sprach für sein Land die gleiche Bereitschaft auis. Aus dem Inhalt: W. W. Schuetz: England baut die Steuern ab ...................................3 Antise itische Exzesse in Wien — Der Künstler als Moralist — Die Hohenzol- lern warten aufs Stichwort 4 Harold L. Ickes: Ja und Nein 5 Max Beer: Ein Monat Sicherheitsrat...... 5 Kurt Hellmer: Der Runen- deuter als Nazispion................. 7 Robert Weltsch: Der letzte grosse Nazi............... N Hermann Kesten: 50 Jahre Walter Mehring......10t Werner C. Cahr man: Ein deutscher Jude an einer Neger-Universität ....................19 Anita: Besuch bei Madame Gouin...23 Ä4W 1WMK6 HiALIH DEP*«T»E*T Der Pass in die Freiheit Vorstehendes Bilddokument ist die photographische Kopie eine« "Passes", der seinen Inhaber berechtigt, den Boden von Erez Israel zu betreten, "nachdem er von den Vertretern des Jishuv für die Repatriie- rung nach Palästina als geeignet befunden" worden ist. Alle jüdischen Immigranten, die mit den "illegalen" Einwanderungsschiffen der letzten Monate ankamen, hatten diesen Pass bei sich. Höfel Amerika Von MAX LERNEH Die Tatsache, dass unser Land der Sitz der UN geworden ist, wird uns vielleicht dazu bringen, uns wieder auf eine grosse amerika- nische Tradition zu besinnen, die wir seit langem vernachlässigt haben. Ich meine die Sitte, Ausländern mit freundlichem Willkommsgruss ent- gegenzutreten. Das war einmal unsere Tradition, und wir achteten sie. Auch heute gehört sie uns noch — so wie einem ein abgelegtes Klei- dungsstück gehört, das immer noch im Schrank hängt, das man aber nicht mehr trägt. Woran denkt man, wenn man an die amerikanische Nation denkt? An das Volk als solches? Oder kommt einem Amerika wie ein vor- nehmes Hotel vor, in dem nur diejenigen speisen dürfen, die das Glück hatten, hier geboren zu werden ? Ich stelle diese Fragen, weil ich mitten in einer Korrespondenz mit einem hervorragenden amerikanischen Literaturkritiker stehe, die sich mit dem Problem befasst, wer nach Amerika gehört. Ich erwähne sei- nen Namen nicht, weil es sich um einen privaten Briefwechsel handelt. Das Theyia ist allerdings von weitreichender Bedeutung. Er begann mit einem Disput darüber, dass einige Aeusserungen von mir (er meinte ein langes Essay, das ich als Einleitung zu der Machia- velli-Ausgabe der Modern Library^- geschrieben hatte) "Zündstoff" seien. Ich glaube nicht, dass er recht hat, und ich könnte das leicht beweisen. Das ist aber nicht der Kernpunkt. Er sagt weiter — und hier liegt der Hase im Pfeffer — dass, da ich in Russland geboren und erst als Vierjähriger mit mei- ner Familie nach Amerika gekom- men sei, ich kein Recht habe, zu kritisieren. Ich fragte ihn, ob er wirklich der Meinung sei, dass wir, die ausser Amerika auch andere Länder kennen (er selbst ist auch im Ausland geboren), nicht das gleiche Recht hätten, amerikanische Einrichtungen mit kritischen Augen zu betrachten, wie die in Amerika Geborenen. Das, führte ich aus, würde uns beide in eine niedere Kategorie amerikanischer Bürger- schaft einreihen. Ich stehe auf dem Grund der grossen Traditionen eines allumfassenden — und nicht etwa eines exklusiven — Amerika- nismus, der nicht danach fragt, wo ein Mensch geboren wurde oder andere unwesentliche Dinge, son- dern nur, ob er entschlossen ist, nach bestem Wissen und Willen für menschliche Werte einzutreten. Seine Antwort bringt eine bren- nende Frage aufs Tapet. "Ameri- ka," sagt er, "ist eine Nation und nicht eine internationale Mietska- serne. Jeder Hotelbesitzer," fährt er fort, "kennt den Unterschied zwischen einem Dauermieter und einem vorübergehenden Gast. Aber auch der Dauermieter gehört nicht in dem Masse zum Haus, wie der "Hauseigentümer"." Das ist interessant. Zunächst möchte ich feststellen, dass ich durchaus das Recht jeder nationa- len Regierung anerkenne, die Be- dingungen, unter denen sie bereit ist, Ausländern das Bürgerrecht zu gewähren, festzulegen. Das ist ein Teil unserer Verfassung, und es gibt ein dickes Bündel von Inter- pretationen des Supreme Court über diese Frage. Das wirkliche Problem ist, ob wir zwischen ame- rikanischen Bürgern auf Grund ___ AM FlAU Generalstreik in Palästina (Fortsetzung von Seite 1) scher Kopie wiedergeben. Es ist eine blaue Karte mit dem Vermerk "Permit to enter Palestine". Die Flüchtlinge erzählten, dass eine Abteilung britischer Royal Marines Maschinengewehre an Bord der "Fede" postiert hätte und die Flüchtlinge zwingen wollte, sich nach Chiavari abtransportieren zu lassen. Ein Verbindungsoffizier der Alliierten Kommission bestritt ze- ihres Geburtsortes einen Unter- doch, dass Gewalt gegen die Flücht schied machen sollen. Hier handelt es sich nicht um Rassismus oder Blut und Boden. Mein Freund, der Kritiker, ist zutiefst antinazistisch und antirassistisch. Er würde in Amerika geborene Neger und Ju- den in die Kategorie der "Haus- eigentümer" durchaus einschlies- sen. Er scheint indessen zu glau- ben, dass die im Ausland geborenen Bürger, die also "Gäste" sind — sei es nun Dauergäste oder Durch- reisende — eine geringeres Mass von Diskussionsfreiheit gemessen, als die "Hauseigentümer". Sie müssen angeblich sich aus kriti- schen Diskussionen, die grund- legende politische und soziale Pro- bleme beleuchten, heraushalten und sich gleicherweise aller Kom- mentare über die Hausregeln des "Hotels" enthalten. Ich bin ganz und gar anderer Meinung. Wenn diese Bemerkun- gen von einem geschwätzigen, pri- mitiven CongTessman stammten, so würde ich sie überhaupt nicht beachten. Sie kommen jedoch von einem menschlich hochstehenden Kritiker, der sich für einen echten Demokraten hält. Das beweist, wie weit der Gedanke, es müsse ein Trennungsstrich gezogen werden zwischen Amerikanern inländischer und ausländischer Geburt, um sich gegriffen hat. Disraeli sagte ein- mal, England bestünde aus zwei Nationen; er sprach von der Klas- senstruktur. Sollen wir nun das gleiche von Amerika sagen, auf Grund des Geburtsortes seiner Bürger ? z Um zu zeigen, wohin eine solche Doktrin führen kann, möchte ich eine wenig beachtete Nachricht, die vor einem Monat in den Blättern erschien, zitieren. Das Judiciary Committee des Senats nahm einstimmig eine von Senator Capper aus Kansas vorgeschlagene sonderbare Resolution an. Danach soll der Verfassung ein neues Amendment angefügt werden, wo nach die Volkszählung, von der die Anzahl der Congressmen in jedem Staate abhängt, einem neuen Prin- zip unterliegt: die neue Zählung soll all» Ausländer ausschliessen. Bisher war der Gedanke vorherr- schend, dass zwar Ausländer kein Stimmrecht haben, dass sie aber als Teil unserer Nation betrachtet und dass ihre menschlichen Inter- essen unter amerikanischem Ge- setzt gewahrt werden müssten. Die neue Ansicht scheint dahin zu ten- dieren, dass wir sie aus unserer Rechnung einfach streichen kön- nen. Ich betrachte Amerika weder als ein exklusives Hotel noch als eine Mietskaserne. Wir können Ameri- kaner nicht nach dem Zufall der Geburt in Hauseigentümer, Dauer- gäste un.d Durchreisende einteilen. Ausschlaggebend darf nur sein, ob die Einzelnen aufrichtig an die tiefsten, demokratischen Ideen glauben, und diese Ideen sind nicht in einem geographischen Bezirk, sondern nur im menschlichen Her- zen zu finden, Amerika ist eine lei- denschaftliche Idee, oder es ist nichts; Amerika ist- eine mensch- linge zur Anwendung gekommen Harold Leski interveniert An diesem Punkte setzte dann nach dreitägigem Hungerstreik der Auswanderer eine dramatische Wendung ein. Harold Laski, der Vorsitzende der britischen Arbei- terpartei, der gerade in Italien weilte, erschien plötzlich an Bord men, um ihre eigenen Essvorräte für die Palästinareise aufzusparen. In der Zwischenzeit haben die Flüchtlinge von La Spezia zahl- reiche Trostbotschaften aus der ganzen Welt erhalten, vor allem aus Amerika und Palästina. Der World Jewish Congress kabelte, dass er bei den Regierungen in London und Washington inter- venieren werde, und der Jüdische Nationalrat von Palästina drahtete, der Jishuw werde "nicht erlahmen in seinen Anstrengungen, Euch nach Palästina zu bringen". Generalstreikbeschluss in Jerusalem Gleichzeitig aber — und damit nahm der Fall von La Spezia eine hochpolitische Wendung — be- schloss der Nationalrat in Jerusa- lem einen Generalstreik und ein eintägiges Fasten, während gleich- Frldey, April! Kommt Mussolini No. 2 (Fortsetzimg von Seite 1) der "Fede" und verhandelte Per~lzeitig die Oberrabbiner Palästinas sönlich mit .den Refugees. Er ver- sprach ihnen, ihren Fall mit dem britischen Aussenminister Bevin zu erörtern, wohingegen die Passa- giere zusagten, dyi Hungerstreik vorläufig bis zum 19. April abzu- brechen. Bis zur Entscheidung Bevins wurde den Passagieren durch den britischen Hauptmann Herzog und Uziel sich telegra phisch an König Georg von Eng- land wandten und um sein persön- liches Eingreifen baten. Gleiche Appelle gingen an Präsident Tru- man und Premierminister Attlee. Die Histadruth, Palästinas Ge- werkschaftsverband, rief die briti- sche Labour Party, die American Hills vom Alliierten Hauptquartier, Federation of Labor und den CIO, eine bessere Rechtsstellung in Aus- sicht gestellt. Die Führer der Flüchtlinge prä- sentierten dem britischen Offizier folgende vier Forderungen: 1. Zurückziehung der italienischen Wachen vom Schiff; 2. Freier Zutritt der Passagiere in der Stadt La Spezia; 3. Ungehinderter Besuch von Presse- vertretern an Bord; 4. Die vier italienischen Beamten, die wegen Bekundung von Sympathien für die Juden verhaftet wurden, sind frei- zulassen. Capt. Hills wollte und konnte sich nicht in allen Punkten binden, meinte aber, dass diese Bedingun- gen annehmbar erschienen. Im üb- rigen war auch ein Beamter der britischen Botschaft in Rom zu- gegen, was der Konferenz an Bord einen amtlichen Charakter gab. Nach dem vorläufigen Abbruch ihres Hungerstreiks erklärten die Passagiere sich bereit, vom Joint gelieferte Nahrung zu sich zu neh- liche Brüderschaft, oder es ist Chaos. Wenn man auf die amerikanische Tradition zurückblickt, so sieht man, dass die Freiheit der Men- schen zu denken, zu sprechen, zu kritisieren und anderer Meinung zu sein, ihr Lebensblut ist. Gerade die, die die Kritik verhindern und Meinungsverschiedenheiten unter- drücken wollen, stellen sich ausser- halb der amerikanischen Bruder- schaft. Gerade sie gefährden das Weiterleben und das Gedeihen der amerikanischen Idee. Ein im Aus- land geborener Amerikaner, der an den Wettstreit der Ideen glaubt, ist für unser Land von weit grös- serem Wert, als ein Senator Cap- per, der die Konkurrenz aus dem Wege räumen möchte. Wir werden nicht eher einen dauernden Frie- den haben, als bis die Welt auf dem Wege zu einer Gesellschaft, in der die Menschen nach dem beurteilt werden, was sie sind, ein gutes Stück vorwärts gegangen ist. Und der erste Schritt muss es sein, un- sere eigene Nation in eine wahre, menschliche Gesellschaft zu ver- wandeln. (Copyright, 1946, by The Newspuper P.M., Inc.) Während des Urlaubs unseres Chefredakteurs fällt der Artikel "Zur Lage" aus. sowie den Weltverband der Ge- werkschaften in Paris auf, den Ju- den an Bord der "Fede" zu helfen. In der Sitzung des Jüdischen Nä- tionalrates in Jerusalem wurde aber noch ausser dem Generalstreik und dem Fasten ein weiterer Be- schluss gefasst, der die Spannung und Erregung in Palästina über den Fall La Spezia grell beleuchtet. Beschlossen wurde nämlich ausser- dem, dass eine Anzahl ausgewähl- ter jüdischer Führer in den Hun- gerstreik treten solle, bis den Ju- den in La Spezia die Abreise nach Palästina gestattet werde. Kraft dieses Beschlusses begannen 15 Führer der palästinensischen Ju- den, die aus hundert Freiwilligen ausgesucht wurden, den Hunger- streik. Unter den 15 befindet sich auch Dr. Werner Senator von der Hebräischen Universität. Nach einem uns kurz vor Redaktions- schluss zugegangenen Bericht ist der Hungerstreik der 15 nunmehr nach mehrtägiger Dauer beendet Bis zum Pessachfeste hatten je- denfalls die Passagiere der "Fede" das Schiff noch nicht verlassen, ob- wohl inzwischen das italienische Innenministerium bekanntgegeben hatte, dass sie der UNRRA unter stellt worden seien und nach dem Lager Chiavari kommen sollten, um dort zu bleiben, bis sie auf Grund der Monatsquoten nach Pa- lästina einwandern können. Der ausgerufene Generalstreik, an dem sich 50,000 Personen beteilig- ten, hat in der Tat schon jetzt den gesamten jüdischen Handel, die In- dustrie und das Verkehrswesen Palästinas lahmgelegt, zumal auch die Zivilbeamten in den Streik mit eingetreten sind und Postverkehr, Telephon, Telegraph, Radio und Eisenbahnen zum Stillstand ver- urteilen. In Jerusalem waren Ge- rüchte im Umlauf, dass die Palä- stinaregierung bereit sei, die Mo- natsquote von 1500 Zertifikaten den Flüchtlingen von La Spezia zuzu- weisen, eine Entscheidung, die vom ganzen Jishuv mit grösster Unge- duld erwartet wird. der Reaktion Hilfe gebracht. Di/e Linksparteien verlieren täglich Anhang, weil ihre Führer den Kuh- handel mehr lieben als die Kuh. Die Erscheinungen in Deutschland während der Jahre 1919-23 wieder- holen sich auffällig. Diese Situation hat ein Mann mittleren Kalibers erkannt: Gian- nini, der Herausgeber des "Uomo Qualunque". Es ist nicht so, dass Giannini die Fäden eines Netzes gesponnen hat, Parlament und Re- gierung zu erobern, sonderen dass er ein Presseorgan schuf, in dem der verärgerte kleine Mann sich nach Herzenslust ausschreien kann. Die demagogische Färbung kam erst hinterher. Schliesslich band er die Unzufriedenen in Städten und Dörfern zu Zellen zusammen. Da- raus konstituierte sich Mitte Februar in Rom eine Partei, und es Sieht so aus, als ob sie bereits die grösste Anhängerschaft aller Par- teien im Land habe. Den Hauptbestandteil bildet das Kleinbürgertum (genau so wie bei Hitler); die miserable Führung der Sozialdemokratie, die die gegebene Partei für Italien wäre, spaltet Verärgerte ab; das demokratische Lager ist uneinig; hinter den Christlich-Demokratischen, die eine bedeutende Anhängerschaft haben, steht der Schatten des Vatikan, den man seit 1870 nicht sehr liebt. Und die liberalen Gruppen sind geradezu die Zuhälter der neuen Konstellation geworden. Sieht man doch selbst den alten Nitti, der mehr als zwanzig Jahre Antifaschismus und Emigration hinter sich hat, bereits Arm in Arm mit Herrn Giannini, der ihm im "Uomo Qualunque" eine Tri- büne eingerichtet hat. * Endlich hat der "U.Q." die Maske in der entscheidenden frage fallen lassen: eti| monarchistisch erklärt! der ungeschickten überdrüssig, sagt: ms willst, nur gib uns Ku| verspricht Herr Giani eines jener Parteipro$ gearbeitet, die das zul radies versprechen., ernfängerei ist wieder Der Kreis schliesst hat in ganz Italien da dem gleichen Punkt sein, von dem Mussol| Marsch nach Rom ist. Herr Giannini behl er sei ein Antifaschist,! die Diktatur. Aber sei| atmet schon die komml out-Politik, Die dikti bärde wird ihm in anfliegen, wo die Mass gemeinsam mit dem Restaurationseifer ihi*l teuil eines Minister praß bietet. Wird er danm| haben, ein Cincinnatus die angebotene Dikl schlägt? Weder Croij Calvin, weder Napoleo| ler haben sich dem Macht zu entziehen vei die alten Römertugent cinnatus verkörperte, dem Forum Romanum ben. Es liegt heute mehr in der Hand d teien, den Karren richÜ ern, denn sie haben il enskapital gründlich vi tet, das der Sturz Muss in den Schoss geschütb Entscheidung ist an djj zurückgefallen. Der Augenblick ist die Folgen unabsehbar! nur für Italien. Vestigii Die Zwölf von Lausanne Bettcouch mit Kasten DIVANS IN ALLEN GRÖSSEN Nur eig. Anfertigung - Alle Polster- reparaturen werden ausgef. Pr. Hei. H. GLASER, Polstermeister 432 Finchley Road, London NW. 2 (früher Köln) Durchführung europäischer Rechts- angelegenheiten - . Übernahme von Vertrauens- u. Wirtschaftsaufträgen Dr. ERICH LOEWE fr. Rechtsanwalt u. Notar in Berlin 98, RUE DE LONGCHAMP PARIS-NEUILLY s. S. Telefon: Maillot 56-24. (Fortsetzung von Seite 1) Problem bereinigt, bleibt, das nicht weniger schmerzende Problem jener Hunderttausenden von Juden be- stehen, die in ihren alten Heimat- ländern heimat- und subsistenzlos sind. Um dieses Problem nun wird in Lausanne hart gestritten, und zwar im Zusammenhang: der zu- künftigen national-staatlichen Re- gelung gewiser Territorien Palä- stinas, mit der die Lösung eben dieses Problems eng zusammen- hängt. So viel kann schon heute gesagt werden: Die Amerikaner Bartley Crum, James MacDotvald und But- ton wollen und werden nicht von ihrem Plan abgehen, dass ein ge- nügend grosses, von Nord nach Süd laufendes zusammenhängendes Territorium, mit dem trockenen Negew als Landreserve, für ein jüdisches Nationalheim bereitge- halten wird. Nur so, meinen sie, wird sich das Projekt der Jordan Valley Authority durchführen las- sen, von dessen Verwirklichung eine endgültige Lösung der euro- päischen — und auch asiatischen —Judenfrage abhängt. Falls sie für diesen Plan eine Mehrheit nicht be- kommen, sind sie entschlossen, ihn in Form eines Minderheits-Berich- tes den Regierungen vorzulegen. Die'Engländer Singleton und der erzkonservative Manningham-Bid- ler sind für Vertagung jeder posi- tiven Lösung und für Stellung Pa- lästinas unter eine Trusteeship der U. N. Die übrigen Engländer und Amerikaner stellen wenig gross- zügige Lösungen zur Erörterung, wie z. B. eine Teilung und arabische Kantone scher Trusteeship und trolle der U. N. Die zeigen sich hart bemS Mehrheitsbeschluss für < annehmbar erscheinen! erreichen und sie zei ihrerseits sogar Uebeij opfer zu bringen. Offenb ihnen darum, die Mit lichkeit der Vereinig* für eine Lösung zu ern Michael We Die "Blaue Beitragskarte' verlangt so wenig und leistet so viel. Die jüdischen Gemein in Wien In den ersten freien acht Jahren haben die J| mit überwältigender 3I| für gestimmt, die bis! waltung der Wiener J meinde beizubehalten. Sitzen im -jüdischen um die der Kampf ging,! von den Kandidaten ttf meinsamen Liste gewoai Unterstützung der meis pen innerhalb der Gern! Etwa 65% von den Wahlberechtigten nahn Wahl teil. Der neue ji meinderat Wird in Tagen zusammentretet, j Präsidenten zu wähle! nahezu sicher, dass tige Inhaber des An Brill, wieder gewählt Hausverwaltung in Wien Erwin Ritters Wwe. beh. konz. Realitäten- Vermittlung. Wien VI, Dreihufeisengasse 9 Schreiben Sie direkt. SIE SUCHEN m PALÄSTINA DURCH DIE DEUTSCHSPRACHIG! ZIITIINQ J11UJ7T1JIWV NEUSTE NJICHMCHTEN-jrEDIOIHCllÄBASHOTH Tel-Avlv, P. O. 6. 158$ » Ft>ur>ded by S. Blumenthal n 1935 Geldüberweisungen nach Österreich Manufactuiers Trust Company hat die notwe digen Vorkehrungen getroffen, um Geldüb* Weisungen nach Österreich für Unterstütz«! und sonstige Zwecke wieder auszuführen. Überweisungen können mittels Briefpost o| telegraphisch gemacht werden. Unsere 69 Filialen in Gross-New York st Ihnen bereitwilligst zur Verfügung betreffs terer Auskünfte. MAN UFA CTURERS TRUST COMB Hauptgeschäft und Ausländsabteilung 55 BROAD STREET, NEW YORK 15, N. Y,; Mt'mfcfcT l'edeial Deposit Insurance Corporation. iiifcfin D. Roosevelt Memorial Award des "Aufbau' ames Roosevelt akzeptiert Ehrenvorsitz t Genugtuung kann der "Aufbau" seinen Lesern heute mitteilen, dass Mr. James Roosevelt den orsitz im Komitee für die Anerkennung des vom "Aufbau" gestifteten neuen Franklin D. Roose- emorial Award angenommen hat. der vorigen Nummer des "Aufbau" war die erste Ankündigung von der Begründung des alljähr- ir Verteilung gelangenden Roosevelt-Preises des "Aufbau" enthalten. Danach wird dieser Preis lv von $1000 in jedem Jahre dem Amerikaner zufallen, der Hervorragendes für die Wohlfahrt der |äi!ten in Amerika und ihre Eingliederung in das demokratische Leben des Landes geleistet hat. "Memorial Award Committee" setzt sich aus dem Advisory Board des "Aufbau" und einem für besonderen Zweck gebildeten Ausschuss zusammen. Für den "Advisory Board" nehmen folgende lichkeiten an der Abstimmung über die Anerkennung des Roosevelt Memorial Award teil: Louis ^ J. M. Bach, Roger N. Baldwin, D. A. Jessurun Cardozo, Emanuel Celler, Albert Einstein, Lion ganger, Nahum Goldmann, Max Gruenewald, Freda Kirchwey, Adolf Kober, Thomas Mann, Harold ikovit, Max Nussbaum, A. A. Roback, Fritz von Unruh. ir Sonderausschuss des "Aufbau" besteht aus folgenden Herren: Fred H. Bielefeld, Manfred George, »rbert Goldenberg, Willi Gunzburger, Fred J. Herrmann, Wilfred C. Hülse, Ludwig Loewenstein, Prager, Hans E. Schleger, Fritz Schlesinger, Ludwig Wronkow. der Tatsache, dass eine ame-f' he Persönlichkeit vom James Roosevelts sich bereit in hat, den Ehrenvorsitz im uss für die Preisverteilung ehmen, geht klar und ein- hervor, wie sehr der Ge- der der Stiftung des Roose- Memorial Award zugrunde allen fortschrittlichen ame- ichen Kreisen Anklang und mung gefunden hat. Mrs. |r Roosevelt, die auf unsere jin sofort ihre Genehmigung |äss unser Preis den Namen verstorbenen grossen Gatten und Mr. James Roosevelt, pit einem Telegramm sofort Irenvorsitz des Award Com- |6 übernahm, haben beide I ihr Handeln unmissverständ- 10 erkennen gegeben, dass sie Ittwanderer als einen integrie- en und wertvollen Bestandteil amerikanischen Nation an- B, und als freie, gleichberech- Amerikaner behandelt wissen |l. Mit uns werden es daher Leser dankbar empfinden, dass Sohn des grossen Präsi- so die liberalen und huma- nen Traditionen seiner Familie fortzusetzen entschlossen ist. James Roosevelt ist in der ameri- kanischen Oeffentlichkeit zu wie- derholten Malen, genannt worden. Er ist von den vier Söhnen Frank- lin und Eleanor Roosevelts der äl- teste und am 23. Dezember 1907 in New York City geboren. Er be- suchte die gleichen Schulen wie sein Vater. Nach Beendigung der Groton School im Jahre 1926 bezog James die Universität Harvard, die er 1930 verliess. Dann heiratete er und begann seine Laufbahn in der Geschäftswelt als Insurance Broker. Er wirkte in dieser Eigen- schaft in der Fa. Roosevelt und Sargent, Inc., Boston, Mass., der er bis zum Jahre 1937 vorstand. Im November 1938 trat er aus der Firma aus. Von dieser Zeit an la- gen seine Geschäftsinteressen vor- wiegend auf dem Gebiete der Filmindustrie. Im November 1940 genügte Roo- sevelt seiner Wehrpflicht, indem er als Captain in das United States Marine Corps eintrat. In dieser ruhmreichen Truppe hat er sich durch Tapferkeit, Energie und Initiative auch in schwierigsten und gefährlichsten Situationen hervorgetan. Vor allem wurde sein Name bekannt im Zusammenhang mit dem berühmten Raid des Ma- rine Corps gegen Mahln Island im Jahre 1942. In dieser pazifischen Kampfaktion, die gleichzeitig mit der Landung der Marines auf Ta- rawa vor sich ging, zeichnete sich James Roosevelt ganz besonders aus. Er hat dann weitere Kriegs- dienste in Kiska und auf den Aleuten getan und wurde mehr- mals dekoriert. Advisory Board und Memorial Award Committee des "Aufbau" sind nunmehr an die nicht leichte Aufgabe gegangen, den würdigsten Anwärter für den 1946 zum ersten Male zur Verteilung gelangenden Roosevelt Memorial Award ausfin- dig zu machen. Wir werden unsere Leser über die Fortschritte der Ar- beiten des Gremiums laufend un- terrichten und hoffen zuversicht- lich, dass wir in Bälde die Namen des oder der Preisträger bekannt- geben können, die im Urteil der Jury durch ihre Leistungen den Roosevelt Memorial Award ver- dient haben. Wer geht zuruck? Bericht aus England Beginn des Krieges, als die fe Deutsche Bewegung" die KS«8 in England zu sammeln und das "Oesterreichische rum" in London seine Mitglie- für eine Rückkehr in ein "un- mgiges Oesterreich" vorberei- I war die politische Gruppie- j* der jüdischen Refugees in Im Lande ziemlich konfus. Da- | wurde die "Assoziation jüdi- r Refugees" gegründet, mit Betonung auf dem Wort "jü- i". Diese Betonung kenn zeich- ihre Politik: für Juden gab es 6 Rückkehr nach Deutschland Oesterreich. Das war die ge- jiame Plattform, auf der sich isten, Liberale und Orthodoxe iser der "Freien Deutschen Be- ding", die, wie man sagt, unter munistischem Einfluss segelt, es natürlich die Reste der an- p1 Parteien, in denen auch Ju- i:_Bktiv sind. Aber die jüdische entlichkeit und die britischen Irden haben bald zu unter- Iden gelernt zwischen Refu- I und Exilierten — Refugees, nach England als zukünftige pfpr gekommen sind oder als terwanderer nach Amerika und istina, und den politischen ihtlingen, die in England Schutz Hitlers Sturm gesucht haben hur darauf warteten, aus der rbannung" zurückkehren zu tien. :h habe das "Repatriierungs- b der "Freien Deutschen" an- ■agt, wieviel Personen eigentlich ch Hause" gehen wollen. Es »AR-INSTITUTE Regierungs-Ver- sicherung bis $5000 Kostenlose Beratung und Vermittlung Ernst l. Dahn 29 BROADWAY BO 9-0531 HA 6-0326 gibt gegenwärtig in England unge- fähr 26,000 Refugees aus Deutsch- land. Die Zahl der Anträge auf Repatriierung beträgt 600 (ca. 300 kommission in Oesterreich keine Einreisebewilligungen gibt. Das "Oesterreichische Zentrum" in London hat 1600 Anträge auf Rückkehr registriert (von unge- fähr 13,000 Oesterreichern in Eng- land). Der Prozentsatz von Juden ist hier etwas höher als bei den Schätzungsweise sind Deutschen> aber auch die überwie- se Halste der Antragsteller Juden. gende Mehrheit der österreichi- Man muss noch 500 bis 600 An- , gchen Juden weigert sich, in ein träge dazurechnen, die direkt ans j Land zurückzukehren, das ihre Fa- Auswartige Amt gemacht worden miHen gemordet hat und in dem sind, und zwar von Personen, die dag Qift deg Judenhasses nicht we- aus Politischen Gründen nichts mit nj wirksam ist als jemals zu- der "Freien Deutschen Bewegung zu tun haben wollen. - Herbert Friedenthal (London). Es besteht wenig Aussicht da- für, dass sie in nächster Zeit zu- rückgehen können. Transport- schwierigkeiten waren bisher un- überwindlich. Noch komplizierter ist das Problem der Einreise-Er- laubnis. Es besteht vorläufig keine Möglichkeit, Eintritt in die briti- sche Besetzungszone Deutschlands zu erhalten. Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen haben die eng- lischen Behörden selbst um die Rückkehr von ein p&ar Politikern und Journalisten ersucht. Die Russen scheinen in dieser Hinsicht zugänglicher zu sein. Sie haben 300 bis 400 Visa in Aussicht ge- stellt, aber sich vorbehalten, jeden Antragsteller auf seine politische "Zuverlässigkeit" zu untersuchen. Die Situation hinsichtlich Oester- reich unterscheidet sich davon nicht wesentlich. Auch hier sind bisher nur eine Handvoll zurück- gegangen, da die Alliierte Militär- ZAHLEN P SATLICHE BÖRSENBERICHTE u. )rsen- Ratschläge freiem Auskunftsdienst für monatl. ertpapiere. Abonnement $12 (Luft- $13) jährlich: Probenummer $1 50. IRNOLD ANDREWS, Ph.D. BOADWAY - NEW YORK 7. N. Y. Advisers Act of 1940 Bewegungsfreiheit des Ex-Mufti "Der Ex-Mufti von Jerusalem steht nicht unter Hausarrest, es steht ihm frei, zu kommen und zu gehen nach seinem, Belieben", er- klärte ein Sprecher des französi- schen Aussenministeriums der Jü- dischen Telegraphenagentur. Der Sprecher fügte hinzu, der Ex- Mufti habe von der französischen Regierung keine Rücksendung nach Palästina oder nach irgend einer anderen Stelle der arabischen Welt verlangt. Auch bestritt er, dass die arabische Staatenliga die Frei- lassung des Mufti gefordert habe.' Das Reuter-Büro ergänzt die Aeus- serungen des Sprechers des Quai d'Orsay dahin, dass Frankreich keine Einwendungen erheben wer- de, falls irgend ein arabischer Staat den Mufti aufnehmen wolle. Für den Preis von $20ü bekommen Sie ein DARLEHEN VON $300 wenn Sie es in fünf gleichen monatlichen Raten von je $64.11 abzahlen. Kleinere Summen proportioneil arrangiert. Wir leihen Geld auch auf Abzahlung innerhalb 18 Monaten. •GELD# für OSTERN, für FRÜHLINGS-KLEIDUNG und für alle nützlichen Zwecke Hunderte von "Aufbau"-Lesern werden von uns bestens bedient Civic Finance Corporation of New York 1457 BROADWAY. New York. Room 303 (Times Square Subway Station) Telefon: Wisconsin 7-9763 Briefe aus England Von W. W. SCHÜTZ England baut Wirtschaftlich und sozial hat das erste vollständige Budget der Laborregierung den Wahlsieg vom vergangenen Sommer konsolidiert. Und zwar ist es die Erhaltung und Befriedung des Mittelstandes, die die Finanzpolitik Daltons zur Fol- ge, wenn nicht zum Ziele hat. Dass die breiten Massen der Arbeiter- schaft bedacht werden, bedarf bei einer sozialistischen Regierung kaum der Erwähnung. Es geschieht in der Form von Steuerermässi- gungen und der Steuersenkung bei den populärsten Volksbelustigun- gen, wie sportlichen Veranstaltun- gen. Aber auch die Abschaffung der Umsatzsteuer für Haushalt- gegenstände nützt dem arbeitenden Volk, das jetzt beginnt sich erneut einzurichten, nachdem Millionen im Krieg ihr Heim ganz oder teil- weise einbüssten, and Abermillio- nen ihre Haushaltbestände bis zur Neige abnutzten. Aber die'gleichen Massnahmen kommen auch dem Mittelstande zu gute. Es lässt sich leicht ermessen, dass das Absicht ist, wurden doch die Steuerermäs- sigungen auf alle Einkommen bis zu 1500 Pfund Sterling ausgedehnt, also auf die Familien des Mittel- standes und der höheren Beamten- schaft ebenso, wie auf den kleinen Angestellten und den Bauern. Nicht minder breit angelegt ist die Wirkung der Steuerermässi- gung- für die arbeitende Frau. Hin- ter dieser Massnahme steht der Wille zur Höchstproduktion, die ohne die Frauen nicht möglich ist. Jetztt wird der Staat den Frauen 110 Pfund Sterling unangetastet belassen, über das steuerfreie Ein- kommen des Mannes hinaus. Man will, dass die Frauen zurück in die Fabriken und die Büros gehen, man hat die Gleichheit der Frauen praktisch verwirklicht. Noch immer Inflationsgefahr Also mit Ausnahme der oberen Zehntausend wird jede Familie in England direkt und indirekt be- dacht. Das verhindert aber weder die Konservativen, noch manchen Sozialisten, der an seine Wähler denkt, über die noch immer schwe- re Steuerlast zu klagen. Nichts ist natürlicher im ersten Aufatmen des Fliedens, wenn sich das Ge- fühl für Sicherheit und Wohlstand erneut meldet. Aber im Gesamtbild des heutigen Englands fehlt noch immer d ie volle Friedensproduktion, hat noch immer nicht der Strom von bitter notwendigen Ver- brauchsgütern eingesetzt, kann also das Geld noch immer nicht Waren kaufen. Die Läden und Auslagen beginnen sich zwar zu füllen, aber die inflationistische Gefahr ist noch nicht überwunden. Die ersten Frie- densprodukte sind noch teuer, mehr auf dem Gebiete des, Luxus, als der wichtigsten Gebrauchs waren, und durch die Rationierung wesent- lich eingeschränkt, Daher denn auch die Rekordziffern für den Ta- bak- und Bierverbrauch .Im übrigen wird die Industrie durch den Ab- bau der Uebcrschuss-Gewinnsteuer die Steuern ab ihrer schwersten steuerlichen Fes- seln entledigt. Die City hat auf das Budget mit steigenden Kursen ge- antwortet, Geringe Opposition gegen das Budget Politisch hat die Regierung sich ebenfalls ein breites Glacis im Bürgertum' geschaffen und die Konservativen noch weiter an den Rand gedrängt. Die konservative Opposition gegen das Budget ist im Unterhaus überhaupt nicht in Fahrt gekommen, und in der Presse hat sie nur wenige Vertre- ter gefunden. Die Beaverbrook- und Kemsleyblätter spürten den wohlwollenden Beifall der Massen und schlössen sich unauffällig dem Zuge der Beifallsspender an."Töp- fe- und Pfannen - Budget", "Ein Bisschen für Jedermann - Budget" und andere freundlich humorvolle Beiworte gibt es in Hülle und Fülle. Churchill ist zwar zum ersten Male seit seiner Rückkehr aus Amerika zu einer grossen Debatte auf seinem Platz erschienen, aber er hat sich nicht selbst beteiligt, einfach deswegen, weil er keine wirksame Oppositions - Grundlage vorfindet. Der Staatshaushalt ist in Ordnung, die Währung und der Geldwert sind stärker als je, und das Paradepferd der konservativen Wahlpropaganda, nämlich die In- flationsgefahr im Falle einer La- bor-Regierung, ist eilig und schwei- gend i: den Stall getrieben worden. Statt dessen versuchen die Kon- servativen ein wenig Stimmung zu machen mit Forderungen auf eine vermehrte Steuersenkung. Die Konsolidierung der Labor- positionen im Bürgertum macht sich je tzt allenthalben bemerkbar, und zwar haben die Konservativen fast auf allen Gebieten hur mehr Rückzugsgeplänkel geliefert, aber keine grossangelegte Alternativ- politik vorgeschlagen. Labor hin- gegen hält es neuerdings für kaum nötig, nach Rechts vorzustossen oder abzuwehren, sondern hat sich augenblicklich völlig auf die Aus- einandersetzung mit der äussersten Linken konzentriert. Oesterreichs Vertreter in Frankreich Zum Vertreter der österreichi- schen Bundesregierung in Frank- reich wurde Dr. Norbert von Bischoff ernannt, der, wie die österreichischen Vertreter in Washington, London und Moskau, den Titel eines ausserordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers hat. Deadline so. All Advertisements is MONDAY 4:00 P. M. Apartment- Häuser Ihre sicherste Kapitals-Anlage F Einfamilien- häuser Für jeden Geschmack In allen PreisleLgen A GOOD NAME IN REAL E5TATE wy/w ^ea/fy Ca 98-89 Queens Boulevard 671h Avenue Station on 6th or 81h Ave. Subway FOREST HILLS - HA 3- 5060 SONNTAGS GEÖFFNET Grund- stücke Für Privat, und Geschäfts-Häuser Geschäfts- Verkäufe aller Art ED1TORIALS Antisemitische Exzesse in Wien k. h. Es heisst nicht, Oel ins Feuer giessen, wenn eine jüdische Zeitung Tatsachen berichtet, die gewissen Kreisen nicht passen. Eine objektive Berichterstattung kann und darf nicht Geschehnisse ver- schweigen oder auch nur als nebensächlich erscheinen lassen, die von Allgemeininteresse sind. Damit ist niemandem gedient, — nicht den "Angeklagten" und nicht denen, die anklagen. Ein Jahr, nachdem Wien durch die Rote Armee vom Nazijoch be- freit worden ist, haben sich kurz hintereinander zwei antisemitische Zwischenfälle abgespielt, von denen der eine sogar ein Todesopfer ge- fordert hat. Während eines Ftissballspiels zwischen dem Sportklub Hakoah und dem Polizeisportklub kam es zu einer wilden Schlägerei unter den Zuschauern, die damit begann, dass ein Zuschauer der jüdi- schen Mannschaft eine Beleidigung zurief. Unter einem Teil der Zu- schauer brach ein Tumult aus und man hörte Rufe wie "Ins Gas mit ihnen! Ins Gas!" Eine Untersuchung ergab, dass es sich nicht um eine geplante antisemitische Demonstration handelte, sondern — und das erscheint schlimmer — als der spontane Ausbruch eines unter der Oberfläche siedenden Antisemitismus. Die Oesterreichische Mission in den Vereinigten Staaten verbrei- tete zwar durch ihren Washingtoner Gesandten Dr. Ludwig Klein- wäehter ein Dementi, nach dem es zwar zu "kleineren Störungen" bei dem Fussbailspiel gekommen sei, die jedoch "nicht spezifisch antisemi- tischen Charakter hatten", dass aber "das Publikum einige Störer, die gegen die Hakoah demonstrierten, verprügelte" und dass "der Vorfall nicht über den Rahmen der in Wien üblichen Fussballkrawalle hinaus- ging". Kleinwächters in diesem Zusammenhang ausgesprochene Ver- sicherung, dass "die österreichische Regierung jede antisemitische Aus- schreitung rücksichtslos unterdrücken würde", gibt dem Dementi nur umso mehr den Anschein eines Vertuschungsmanövers. Kurz nach diesem Zwischenfall kam es jedoch zu einem neuen antisemitischen Exzess. Auf die Beschuldigung dreier jüdischer "dis- placed persöns" gegenüber einem Zivilisten, dass dieser UNRRA-Pakete mit Lebensmitteln gestohlen habe, kam es zu einem Tumult. Die Polizei erschien und verhaftete die drei Juden. Auf der Polizeiwache stiess die Gruppe auf eine Menge von DPs, die dorthin gekommen waren, um gegen einen anderen Zwischenfall zu protestieren. Als zwei der verhafteten Juden zu entkommen versuchten, entstand ein Hand- gemenge und Moritz Gottesmann, ein 16jähriger polnischer Jude, wurde erschossen und ein anderer niedergeboxt, so dass er ohnmächtig liegen blieb. Die Polizei behauptet, der Schuss auf Gottesmann sei aus der über dem Revier liegenden Wohnung abgefeuert worden, aber eine Unter- suchung ergab, dass in der betreffenden Wohnung niemand irgend- welche Schusswaffen besass. Die Juden haben jedenfalls in dem jungen Moritz Gottesmann das erste Todesopfer eines Kampfes zu beklagen, der mit der Befreiung Wiens von den Nazis sein Ende nicht gefunden hat. Wenn man be- denkt, dass Leopold Kunschak, "der Streicher von Oesterreich", unter der neuen Regierung den wichtigen Posten eines Parlamentspräsidenten innehat und dass derselbe Kunschak, von seiner traurigen Vergangen- heit als einer der übelsten österreichischen Radauantisemiten abge- sehen, auch im neuen Oesterreich in Reden proklamieren konnte, dass "die polnischen Juden nicht nach Oesterreich kommen sollen, wir Oesterreicher brauchen aber auch die anderen nicht!", "Die österrei- chische Industrie soll nicht in jüdische Hände fallen!" und "Ich bin immer ein Antisemit gewesen und bin es auch heute noch!", — so braucht man sich über diese "losgelassene Volkswut" nicht zu wundern. Die Hohenzollern warten aufs Stichwort L. M. Kronprinz Friedrich WiUielm, inzwischen auch schon 65, aber in unserer Erinnerung immer noch ein Jäger von Weib und Wild, hat sich bereit erklärt: König von Preussen und Kaiser von Deutsch- land zu werden. Und mit einer tiefen Erklärung kanalwärts sprach eich der Abkomme Queen Victorias für eine deutsche parlamentarische Monarchie aus. Dass der Reiter und Golfspieler und Theaterliebhaber und Charmeur Friedrich Wilhelm, der nie viel gegen Juden und Demokraten hatte, an der Spitze solch einer Monarchie möglich wäre, ist Wohl keine Frage. Fraglicher ist schon, ob diese strenge Legitimistin, Kronprinzessin Cäcilie, ein unabhängiges Kabinett ertragen könnte. Aber es ist kind- lich, diese personellen Fragen überhaupt sehr ernst zu nehmen. Denn der Vergleich einer solchen parlamentarischen Monarchie mit der englischen ist historisches Jäger-Latein. In England wurde der Parlamentarismus so stark, dass er es sich leisten konnte, das Ad- jektiv "parlamentarisch" dem Hauptwort "Monarchie" scheinbar unter- zuordnen. In Deutschland gibt es weder nennenswerte parlamentarische Kräfte, noch eine herrschende Familie, die dieser deutschen Generation irgendetwas zu sagen hat. Eine deutsche parlamentarische Monarchie Wäre die Ehe von zwei Nicht-Existenzen. Dasselbe gilt für die Kandidatur des Prinzen Louis Ferdinand, des ältesten lebenden Kronprinzen-Sohns. Er hat einen guten Namen. Man nannte ihn in seiner Familie "Der Rote Prinz" — weil er Ebert nicht für einen Umstürzler und die Weimarer Republik für zu schlapp hielt. Aber abgesehen davon, da&s selbst der trefflichste Prinz noch keine parlamentarische Monarchie aus der Erde stampfen kann — er ist aussenpolitisch untragbar, solange man noch nicht endgültig mit Russ- land brechen will, und solange noch ein russischer Soldat in Deutsch- land sitzt. Louis Ferdinand heiratete nämlich vor einigen Jahren eine Romanow, Erbin der Zaren-Throns. Auch ßi* fataucJteH. SPECTROL SPOT CLEANING KIT DREI BEWÄHRTE NICHT FEUERGEFÄHRLICHE FLECKENENTFERNUNGSMITTEL 75# in drogerien und warenhäusern wo nicht erhältlich, wende man SICH an die hersteller EINGEFÜHRTE VERTRETER FÜR NEW YORK UND AUSSERHALB GESUCHT KRONER LABORATORIES, INC. 175 WATER STREET NEW YORK 7, N. Y. . AUFBAU ______ Der Künstler als politischer Moralist a. h. Die Künstler Europas haben je nach Weltanschauung, poli- tischer Gesinnung, nationaler und rassischer Zughörigkeit, willentlich oder durch die Umstände gezwungen, Entscheidungen treffen müssen, die ihre Stellung zum Faschismus klarlegten. Selbst dem unpolitisch- sten blieb es nicht an irgend einem Zeitpunkt der letzten zehn Jahre erspart, Rechenschaft über Denk- und Handlungsweise abzulegen. Zu denen, die ohne jedes Abirren von einer festen politischen und ethischen Ueberzeugung ihren Weg gegangen sind, gehört der spanische Cellist Pablo C&sals. Von der Unmöglichkeit eines offenen Kampfes gegen die Regierung Francos durchdrungen, zog er sich unter Aufgabe einer ruhmvollen Laufbahn nach Frankreich in die Einsamkeit zurück. Keine Lockung der Nazis nach der Besetzung des Landes hat ihn be- wegen können, wieder das Podium zu betreten. Jezt, wo die Verkehrsverhältnisse wieder internationale Tourneen erlauben, hat Casals sofort Angebote aus England und Amerika er- halten. Nachdem er zunächst zweimal in England konzertierte, hat er neuerdings Anerbieten mit einer Begründung ausgeschlagen, die manche überraschen wird, die aber ganz im Einklang mit seiner all die Jahre hindurch bewahrten politischen Haltung steht: Casals lehnt nicht nur jedes Paktieren mit der faschistischen Staatsleitung Spaniens ab; er will sich auch nicht mit der politischen Tendenz jener Länder identifi- zieren, die seiner Ansicht nach auf dem Wege sind, die Existenz des Franco-Regime durch Vermeidung jeder Reibung oder durch wirtschaft- liche Konzessionen zu verlängern. Während Frankreich durch Ab- bruch der diplomatischen Beziehungen die Ablehnung der spanischen Diktatur vollzogen habe, seien die Regierungen in England und Amerika mehr und mehr zu einer Duldung übergegangen. So wenig er sich gegen die Bevölkerung dieser beiden Länder wende, so sehr fühle er doch als ein führender spanischer Künstler die Pflicht, nichts zu tun, was ein Zugeständnis an die faschistische Regierungsform in Spanien bedeute. Politik ist oft "die Kunst des Möglichen" genannt worden. Für einen Ethiker vom Schlage Casals ist sie die Realisierung menschlicher Moral im Leben der Völker. Friday, April 11 ¥.\ II -i Editor: Manfred GeW Advertising Manag« Hans E. Schleper Circulation Manag Ludwig Wronkow Advertising rates on appiieat bei of Audit Bureau of Ci Published weekly by the Club, Inc. (established 1924), St., New York City 18. Tel,; Cable Address: "Aufbau" Board of Dlrectors: Alfredl Chairman; Fred H. Bielefeld,! George, Willi Gunzburger, Da C Hülse, Hans E. Schlegf Schlesinger, Ludwig Wra Advlsory Board: üouis Adamic Nahum Gofl J, M. Bach Max Grueti Leo Baeck Freda Kir<| Roger N Baldwin Adolf Kob D. A. Jessurun Thomas Cardozo Congressman Emanuel Celler Albert Einstein Lion Feuchtwanger Harold 8. Max Nussb A A. Rc Fritz von Subscription Prices; U. S. A.,1 tories and possesslons, and $2.50 for % year, 64.50 a yeat l foreign countries: $5 for I v«| postage); H2.7S for % year (incl, | Single coples: 10#. — Subscript members of the armed forces:| year. 119 Vol. XII—No. 16 April Copyright 1946 by New World Moralische Niederlage dei Naziverteidiger in Nürnbei Der "AufbauT-Mitarbeiter Robert Weltsch weist den Verteidiger Alfred Rosenbc in die Schranken Die gesamte Weltpresse berich- tete ironisch über die Abfuhr, die der Chef der Anklage im Nürnber- ger Prozess, Judge Robert Jackson, dem Verteidiger Alfred Rosen- bergs, Dr. Alfred Thoma, erteilt hat, als dieser versuchte, die Ge- richtsdrutikerei bu benutzen, um die "philosophischen" Schriften Rosenberg® für das Gericht zu pro- duzieren. Weniger bekannt wurde die Abfuhr, die derselbe Herr Tho- ma, sowie einige seiner Kollegen von der Verteidigung anlässlich einer abendlichen Zusammenkunft der Verteidiger mit Presse-Vertre- tern erfahren hatten. Die Zusammenkunft wurde auf Anregung der Verteidiger arran- giert, die sich gegen den in der Presse gegen sie erhobenen Vor- wurf verwahren wollten, dass sie die auch Verteidigern vorgeschrie- benen ethischen Linien überschrei- ten. Es erschienen fünf' Verteidi- ger und etwa ein Dutzend Journa- listen. Als erster sprach Dr. Alfred Thoma, der darzulegen versuchte, dass sein Klient, Alfred Rosenberg, nicht zur Verantwortung gezogen werden könne, wenn seine "Philo- sophie" von anderen missverständ- lich in die Tat umgesezt worden sei. Das sei ja auch den Philoso- phen der franzosischen Revolution passiert. Auf die Ideen Rousseaus und Voltaires folgte die Guillo- tine. Rosenberg sei es darum zu tun gewesen, die tragische Ver- wicklung des jüdischen Problems aufzuzeigen; zwischen seinen Schriften und dem "Stürmer" gähne ein Abgrund. Hier platzte dem Berliner Vor- sitzenden der Christlich-demokra- tischen Partei, Dr. Bramer, der im Gerichtssaal die "Neue Zeit" ver- tritt, die Geduld. "Versuchen Sie nicht, dem Nazismus eine mora- lische Basis zu geben!" rief er Thoma zu. Thoma erwiderte, er selber sei "kein Antisemit — just das Gegenteil ist wahr"; darauf versuchte er, eine Verwandtschaft zwischen Rosenbergs Denkungsart und der der jüdischen Philosophen Henry Bergson und Martin Buber nachzuweisen. Das war nun dem sonst so ge- duldigen Dr. Robert Weltsch, Mit- arbeiter des "Ausbau" und Korres- pondent des Tel-Aviver "Haäretz" zu viel. Er knöpfte sich den philo- sophierenden Verteidiger vor und wies ihm nach, dass er weder Berg- son noch Buber, noch "seinen" Ro- senberg verstehe. Üebrigens sei Rosenberg nicht weg^v seiner Phi- losophie, sondern wegen seiner Verbrechen als einer der Statthal- ter Hitlers angeklagt. Der kleinlaut gewordene Thoma führte nun einige englische Novel- listen ins Treffen. Das verbat sich nun ein Engländer, der bemerkte, wohl habe es in der englischen Li- teratur Romantiker gegeben, sie hätten aber niemand mit ihrer Ro- mantik gemordet. Thoma verlor den Faden seiner Rede, "spann" jedoch verwirrt und DIE BÖRSE die immer das Wirtschaftsbarometer gewesen ist, dürfte gerade jetzt neue Möglichkeiten auf Grund der »u erwartender, > Industriebelebung bieten. Mit sorgfältiger Beratung und gewissenhafter Ausführung von An- und Verkaufsaufträgen stehen wir gerne zur Verfügung. KURT WERNER & CO. - Members of N. Y. Security Dealers Association 29 Broadway DIgby 4-6494 New York 6, N. Y. ===== FRED J. 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Etwas hatte dieser Abend] gelehrt: dass nämlich die diger sich auf eine "einli Linie" geeinigt hatten: siej alle ihre Beweisfürung auf < reichung "mildernder Um$i gestellt. wiÄ&iiiflifi Schon Benjamin ■ Freut sagte: "Sei sparsam." Deshalb Verlan für Oeschenkabonnements nsd Ausland unser Sonderang«]) m odern for comfoj Open Deily end Strturckty!« 6 P.Ä| 03 49 EAST 33rd ST. N.Yv SE FURHITI $ H Ol , April 19,1944 JA und NEIN Von HAROLD L. ICKES früher U.S. Secretary of the Interior Der allmächtige Süden Obgleich er rannte, so'schnell er konnte, hat Harold E. Stassen doch Zug, der zur Ernennung zum republikanischen Präsidentschafts- .ndidaten führt, verpasst, und zwar zwei Jahre, ehe er mit grossem Ichnauf und viel Wesens inmitten der herunterprasselnden Wähl- ten abgefahren ist. Dieses Malheur nahm die Form der Wahl von Bgressman B. Carroll Reece zum Vorsitzenden des Republican Na- näl Committee an. Das bedeutet, dass die Leiter der republikanischen jbchine entweder die südlichen Delegierten bereits hinter sich haben, isr dass es ihnen leicht fallen dürfte, sie an ihren Wagen zu spannen. Es ist sonderbar, dass diejenigen, die die G.O.P. kontrollieren, sich rade diesen Augenblick aussuchen, um zu demonstrieren, dass der Ben die Nominierung zum P räsidentschaftskandidaten bestimmt, ler, der sich um Politik kümmert, weiss das schon lange. Der Süden 1188te der Horde gieriger und skrupelloser Abenteurer nachgeben, die nter Sherman auf seinem Marsch zum Meer her trotteten. Aber fnige Republikaner im Norden haben geahnt, dass seither eine Horde 18 dem Süden ihre Parteikonvente kontrolliert. Diese südlichen Aben- rer werden, da einer der Ihren ^ |v der Spitze steht, bald nach dem ,ake Brie marschieren. Das ist das «setz der ausgleichenden Kräfte. Lange bevor eine Republican ational Convention berufen wird, lihleichen sich schweigende Gestal- |n mit gutgefüllten Portemonnaies urch den Süden und verhandeln lit Delegierten. Die Konkurrenz eibt oft die Angebote in die Höhe. lies geschah 1916, als d#r verstor- bne George W. Perkins glaubte, er äre der Mann, um durchzusetzen, te die Republican National Con- vention in Chicago — nach dem Rückschlag von 1912 — wieder Theodore Roosevelt als Präsident- ^chafts-Kandidaten aufstellen wür- e. Aber Perkins stiess auf scharfe onkurrenz. Die südlichen Dele- 'ierten, die 1912 Taft nominiert tten, erinnerten sich der guten 'östchen und stimmten für die 'arteimaschine. Hardings Nominierung- im Jahre 1920 gestattete keinen Zweifel iehr, dass die südlichen Delegier- en noch dort standen, wo sie Immer gestanden hatten: mit min- destens einem Fuss in der Futter- krippe. Einige glaubten, dass die Herren, die durch Hardings Nomi- nierung zu olympischen Höhen em- porstiegen, sich für die Reform des Verfahrens einsetzen würden, da- mit die Republikaner fortan ihren eigenen Kandidaten aufstellen IkSnnten und ihrem Konvent nicht | Elemente aus dem Gebiet südlich |4er Mason - Dixon - Linie aufge- drängt würden. Ich war Delegierter bei jenem Konvent, und ich er- innere mich, wie der verstorbene William Allen White und Henry J. Allen aus Kansas, Hiram W. John- ion aus Californien, Gifford Pin- chot aus Pennsylvania, James R. Garfield aus Ohio und andere ver- buchten, die republikanische Par- tei von dem politischen Bandwurm »u heilen, mit dem sie so lange schon behaftet war. Dieses Erleb- nis kurierte mich von der republi- kanischen Partei. Der Kampf um den Kauf von Schule ist Vertrauenssache! INTENSIV-UNTERRICHT SCHANZERS AUTO SCHOOL 158 Nagle Ave., cor. Dyckman St. direkt b. einz. gesetzt. Lernerstreet» Tel.: LO 7 - 1612 (vorm Neudegger-Fahrschule Wien) SCHANZER, JR. back from overseas FEACH1NG AGAIN Fragen Sie bei Ihrem Weinhändler FÜR PESSACH nach Schdpiro- Weine Kelterei und Main Office: 126 Rivington Street GR 5-8755 Delegierten aus den südlichen Staaten geht wieder los, und ich bin Realist genug, um zu glauben, dass der nächste republikanische Konvent, genau wie seit den sieb- ziger Jahren, von den sogenannten republikanischen Delegierten aus den Südstaaten kontrolliert werden wird. So sehr Stassen auch rennen mag, er wird sich — wenigstens bis 1948 — nur im Kreise bewegen. Er wird an kein Ziel kommen. Aus den Teeblättern lese ich, dass der von den Republikanern aufgestellte Kandidat entweder Bricker oder Taft heissen w'rd. In jedem Falle wird Taft listig das alte republika- nische Konventslied "Dixie" pfei- fen, Das Beispiel der pazifischen Inseln Zwar liegt noch keine Entschei- dung vor, was mit Iwo Jima, Sai- pan und anderen pazifischen In- seln, die wir den Japanern abge- nommen haben, geschehen soll. Es ist jedoch höchst wahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten sich die Kontrolle über einige dieser Inseln vorbehalten werden. Dies schneidet die Frage an, wie eine solche Regierung aussehen soll. Obgleich die Bevölkerungszahl gering ist — im ganzen nicht mehr als 100,000 — so wird unsere Po- litik In diesem Gebiet von allen Menschen im Pazifik genau unter die Lupe genommen werden. Die 20 oder 25 Millionen, die in Gebie- ten leben, die wahrscheinlich unter Treuhänderschaft gestellt werden, hoffen, dass wir ein Exempel sta- tuieren werden. Fraglos haben einige dieser In- seln militärische Bedeutung, ob- gleich diese mit der Entwicklung der Atombombe abgeschwächt wer- den dürfte. Ich wünschte, dass die nationale und internationale Mei- nung sich stattdessen auf den gros- sen strategischen Wert der Inseln als kulturelle Verbindung zwischen den Völkern konzentrieren würde. Wenn die Vereinigten Staaten zum Verwalter der den Japanern entrissenen Inseln bestimmt wer- AUFBAU den sollten, so möchte ich raten, dass wir unserer Verantwortung im Sinne des Treuhänderschaf ts- Systems der United Nations Charter gerecht werden. Ich werde einen Verdacht" gegen die Marine nicht los, dass sie Absichten auf Hawaii hat und ihren Einfluss da- für einsetzen wird, eine Staaten- bildung, zu der die Hawaiianer be- rechtigt sind, zu verhindern. So bald wie möglich sollten Zi- vilregierungen eingesetzt werden. Programme für Wirtschaft, Erzie- hung und öffentliche Gesundheits- pflege, die f#b die Wohlfahrt der Einwohner von höchster Wichtig- keit sind, müssen geplant und ohne Verzögerung durchgeführt werden. Diese Arbeit sollte fähigen Zivi- listen übertragen werden. Man wird sich erinnern, dass die Armee nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor mit Waffengewalt in Ha- waii einrückte und eine militä- rische Satrapie aus der Insel machte, was — wie der Supreme Court der Vereinigten Staaten spä- ter erklärte — mit der Verfassung nicht im Einklang stand. Wir können nicht auf eine Treuhänderschaft für Länder bestehen, die von an- deren Staaten kontrolliert werden, und einen ähnlichen Status für Ge- biete unter unserer eigenen Juris- diktion ablehnen. Verkauf der "New Yorker Staatszeitung"? Wie wir hören, sollen Verhand- lungen, die auf einen Verkauf der "New Yorker Staatszeitung" zie- len, im Gange sein. Als Käufer tritt eine Gruppe auf, die die spe- ziellen Interessen der katholischen Deutsch - Amerikaner, aber auch die Interessen des katholischen Deutschland in der Welt durch ein in deutscher Sprache erscheinendes amerikanisches Blatt vertreten sehen möchte. Pilgerfahrt nach Hyde Park Am Sonntag, den 26. Mai, veran- staltet der New World Club eine Busfahrt nach Hyde Park. Am Grabe des verstorbenen Präsiden- ten wird ein Kranz niedergelegt; Haus und Bibliothek werden be- sichtigt. Jedermann ist herz- lichst willkommen. Da die Zahl der zur Verfügung stehenden Auto- busse beschränkt ist und eine grosse Anzahl Reservationen schon vorliegen, wird sofortige Anmel- dung dringend empfohlen. Alle nähere Angaben siehe Seite 24. Eher wird das wieder ein Verkehrsmittel «I» dass In der nächsten Zeit die Devisenbestimmungen In Uebersee ans gehoben werden. Bestellen Sie deshalb für Ihren Freund den ^Auf- bau" hier bei nns. Ein Monat Sicherheitsrat Aegypter Afisi Pascha übernimmt Ratspräsidium Von MAX BEER Ein Monat Sicherheitsrat liegt hinter uns, der erste Monat, den die Vereinigten Nationen in New York verbrachten. Ein Monat "of- fener, freier und zeitweilig hitzi- ger Debatten", wie sich Dr. Quo Tai-chi ausdrückte, als er diese Woche das monatlich wechselnde Amt des Ratspräsidenten dem ägyptischen Vertreter, Afisi Pa- scha, übergab. In Wahrheit ein Mo- nat heftiger Krisen und Gegen- sätze und sensationeller, oft be- stürzender Theatercoups. Aber dieser Monat der Reibun- gen und Kämpfe ist gleichzeitig der Monat des Wachsens und Wer- dens für das grösste Organ der Nationengemeinschaft. Der Sicher- heitsrat baute bewusst seinen per- manenten Charakter aus, wobei er sogar über die Bestimmungen der Charter hinausging. Er wird, un- terbrochen niemals durch längere Pausen als zwei Wochen, tagen und sich "aus ständigen Delegierten, die unabhängig sind von den Bot- schaftern in Washington, zusam- mensetzen. Wenn er Ende August das zu eng gewordene Hunter Col- lege verlässt, wird er am Lake Success in Long Island, gemeinsam mit dem Sekretariat für mehrere Jahre erträgliche Arbeitsbedingun- gen finden, während die Versamm- lung im Weltausstellungsgebäude in Flushing provisorische Unter- kunft erhält. Aber die äusseren Regeln und Unterkunftsfragen sind fast be- deutungslos, verglichen mit den ge- waltigem inneren Problem, mit dem sich der Sicherheitsrat in die- sem ersten Monat auseinander- setzte. Soll der zweite Völkerbund ein Grossmachtsbündnis sein, mit dem er steht und fällt, eine Wie- dergeburt der Heiligen Allianz, oder eine universelle demokratische Liga aller Völker? Diese Problem- stellung ist das eigentliche Thema des Kampfes um Iran, der in die- ser Woche wieder ausbrach. In seiner Resolution vom 4. April hatte der Rat sich nur in einem Punkt wirklich energisch gezeigt. Er beharrte auf seinem Recht, den Fall bis zur erfolgten Regelung, I DEL EX represents a perfect throat gargle with a pleasant taste and a long-lastlng refreshing effect. DELEX cleanses mouth, throat; teeth, biolog!- cally supported by stimulating glandulär activity. DELEX eliminates bad mouth odor through its reliable persistence of the deodorizing effect. y% oz. of Delex most highly concentrated mouth wash is equal to one gallon strong effective mouth wash Solution. ^2 oz..........$ .40 2 ozs...........$1.00 1 OZ..........$ .70 4 ozs..........$1.80 DELEX is recommended by Dentists and Physicians AT YOUR FAVORITE DRUG STORE OR AT DELEX PRODUCTS 143 WEST 22nd STREET. NEW YORK 11, N. Y. Owner: Ernest Peritz, former manager of Vademecum Corp. Wir HABEN ihn.. Viele bekanne Markenfabrikale: MICHAELS, STERN, G. G. 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Heilige Allianz oder demokra- tischer Völkerbund Troh- dieses sensationellen Zu- sammengehens zwischen Sowjet- russland und Iran, trotz des fran- zösischen Kompromissversuches, würde der Rat nach heftigen Zu- sammenstössen am Beginn dieser Woche mit grosser Mehrheit unter( Führung Amerikas, das durch Stettinius energisch vertreten wurde, das russische Ansinnen so- fort abgelehnt haben, wenn nicht eine Denkschrift des Generalsekre- tärs über das juristische Für und Wider den Ausweg in ein Exper- tenkomitee eröffnet hätte. Die neue Irankrise konnte damit zunächst vertagt werden, und der Rat in die Behandlung des von Polen auf- geworfenen spanischen Falles ein- treten. Ist damit die Entscheidung über das Hauptproblem, Heilige Allianz oder Demokratischer Völ- kerbund, getroffen? Wir glauben es nicht. Unabhängig von der Iran- frage und von allen juristischen Erwägungen über das Recht des Rates, Streitfälle zu behandeln, in denen der klagende Teil seine Be- schwerde zurückzieht, ist der Weg, den der Rat im zweiten Monat be- schreiten muss, bereits deutlich sichtbar. Die westlichen Welt- mächte, vor allem Amerika, werden weiterhin die grundlegende Ten- denz verfolgen, mit den kleineren Staaten, und wenn notwendig ohne andere Weltmacht-Kollegen, die demokratische Handhabung der Charter sicherzustellen. Man darf die Hoffnung hegen, dass Sowjet- Russland schliesslich einsehen wird, dass seine eigenen Interessen in einem solchen demokratischen Bund auf längere Sieht besser ge- währleistet sind als durch einsei- tige Zuspitzung der Vetodoktrin von Yalta. Ein exklusives Bündnis der Grossen kann weder diesen Grossen noch der Gesamtheit jene internationale Zusammenarbeit ge- währleisten, die man in San Fran- cisco erreichen wollte. Anzeigen gegen deutsche Kriegsverbrecher in England Der Sekretär der "Association of Democratic German Lawyers", Dr. B. Mosheim, 16 Elgin Court, Lon- don W 9, ist von der englischen "War Crime Commission" beauf- tragt worden, Material gegen deut- sche Kriegsverbrecher zu sammeln, die nicht bereits vor dem Nürn- berger Gericht stehen. Alle Per- sonen, die zwischen dem 30. Ja- nuar 1933 und dem 1. Juli 1,945 Verbrechen begangen haben, sei es durch Mord, Verschickung oder andere Handlungen, können ange- klagt werden. Die Vereinigung bittet alle diejenigen, die von sol- chen Verbrechen wissen, Anzeige zu erstatten -und nimmt diese Mel- dungen entgegen. Es ist notwen- dig, alle verfügbare Einzelheiten mitzuteilen — das heisst, Name, Adressen, Ort des Verbrechens so- wie die genauen Umstände, in de- nen sie begangen wurden. Die ersten U. S.-Visen erteilt Wie das HIAS-Büro in Frankfurt a. M. mitteilt, sind vom amerika- nischen Konsul in Frankfurt die ersten 15 Einwanderungsvisen für die Vereinigten Staaten erteilt worden. Visum Nr. 1 fiel an die 17jährige Marta Ickewic, deren ganze Familie in Auschwitz ermordet wurde. Sie hatte ein "corporate Affidavit" der HIAS und wird in einer Familie in den Vereinigten Staaten untergebracht werden. Ferner erhielten Visen Berek und Dora Braunstein sowie ihre 9jährige Tochter Bina. Sie werden bei Braunsteins Bruder in Manchester, Tenessee, wohnen. Die jung ver- heirateten Elias und Anna Chaja sind ebenfalls unter den ersten Visen- empfängern und werden in Detroit bei der Familie Anna Chajas leben. Die übrigen 9 Visen gingen an junge Männer und Frauen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Das Schicksal der Wiedergutmachung und Sühne in Europa CXill.) Die Regierung der Vereinigten Staaten hat nunmehr die entschei- denden Schritte zur Verwirklichung der Pläne hinsichtlich der Reini- gung Deutschlands vom Nazismus durch Deutsche getan. Erst vor wenigen Tagen ist in München der erste Gerichtshof, nur aus Deut- schen bestehend, gebildet worden, dem die Entnazifizierung der ameri- kanischen Besatzungszone obliegt. Die gesetzliche Grundlage für die Einzelheiten des gerichtlichen Vorgehens ist in dem "Gesetz zur Be- freiung vom Nationalsozialismus und Militarismus" enthalten, das am 5. April von den Ministerpräsidenten von Bayern, Württemberg-Baden und Gross-Hessen unterzeichnet wurde. Artikel 1 des Gesetzes geht von dem Grundsatz aus, dass jeder Ver- antwortliche zur Rechenschaft gezogen werden muss. Die Beurteilung des Einzelnen soll in Abwägung*^ der individuellen Verantwortlich- Vaad Hatzala als Einwande- rungsorganisation anerkannt Das Department of Immigration and Naturalisation der Vereinigten Staaten hat den Vaad Hatzala nunmehr offiziell als Durchfüh- rungsstelle für die Einwanderung von 1000 Displaced Jews, gemäss der Direktive Präsident Trumans, anerkannt. Der Vaad Hatzala wird ein Sammel-Affidavit für 1000 Ein- wanderer stellen, die aus den hei mafiosen Juden in den Lagern der amerikanischen Zone in Deutseh land und Oesterreich ausgewählt werden. Die Affidavits sollen, wie der Vaad Hatzala erklärt, nur an solche Personen gehen, die weder Freunde noch Verwandte in den Vereinigten Staaten haben. keit und der tatsächlichen Gesamt- haltung erfolgen. Meldeverfahren Artikel 3 des Gesetzes bestimmt, dass zur Aussonderung aller Ver- antwortlichen und zur Durchfüh- rung des Gesetzes ein Meldever- fahren durchgeführt werden soll, das jedem Deutschen über 18 Jah- ren auferlegt, einen Meldebogen auszufüllen und einzureichen. Die näheren Bestimmungen über die Durchführung des Meldeverfahrens werden von den zuständigen Mi- nistern erlassen werden. Zur gerechten Beurteilung der Verantwortlichkeit und zur Heran- ziehung von Sühnemassnahmen wird im Artikel 4 des Gesetzes zwischen folgenden Gruppen un- terschieden: a) Hauptschuldige, b) Belastete, c) Minderbelastete, d) Mitläufer, e) Entlastete. In den weiteren Artikeln des Ge- setzes werden dann die Begriffsbestim- mungen für die einzelnen Gruppen ge- geben. Hauptschuldiger ist z. B.. wer aus politischen Beweggründen Verbre- chen gegen Opfer oder Gegner des Na- tionalsozialismus begangen . hat. wer verantwortlich ist für Ausschreitungen, Plünderungen, Verschleppungen oder sonstige Gewalttaten, wer sich in einer führenden Stellung der NSDAP betä- tigt hat, wer in der Gestapo oder in anderen, ähnlichen Organisationen ak- tiv tätig war, oder wer aus Eigennutz oder Gewinnsucht aktiv mit solchen Organisationen zusammen gearbeitet hat, indem er Gegner der national- sozialistischen Gewaltherrschaft de- nunzierte, oder sonst zu ihren Verfol- gungen beitrug. Artikel 7 des Gesetzes definiert "Aktivisten" als solche Personen, die durch ihre Stellung oder Tätig- keit die Gewaltherrschaft der NSDAP wesentlich gefördert ha- ben oder die ihre Stellung und ihren Einfluss zu Gewalttätigkei- ten oder sonst zu ungerechten Massnahmen ausgenutzt haben. "Militaristen" im Sinne des Ge- setzes sind Personen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Leben des deutschen Volkes auf die Poli- tik der militärischen Gewalt einzu- stellen, oder für die Beherrschung fremder Völker, ihre Ausnützung und Verschleppung eingetreten sind. Als Nutzniesser im Sinne des Gesetzes werden die angesehen, die aus der Gewaltherrschaft der NSDAP und aus der Aufrüstung für sich persönliche oder wirt- schaftliche Vorteile in eigennützi- ger Weise herausgeschlagen haben. "Mitläufer" im Sinne des Gesetzes sind diejenigen, die nicht mehr als nominell am. Nationalsozialismus teil- genommen, oder ihn nur unwesentlich unterstützt haben. Die Sühnemassnah- men für nominelle Mitglieder sind aus- serordentlich milde und bestehen zum Teil nur in einer einmaligen finanziel- len Wiedergutmachung. Atif der ande- ren Seite sind gegen Hauptschuldige und Belastete scharfe KLSsnahmen, da- runter die Einweisung in ein Arbeits- lager bis zu 10 Jahren, vorgesehen. Die Durchführung des Gesetzes liegt in jedem Land in der" Hand des Ministers für die politische Be- freiung. Alle bisherigen Prüfungs- ausschüsse und Instanzen werden aufgelöst. Dafür werden in den einzelnen Kreisen Spruchkammern gebildet, die ihre Entscheidung badischen Judei Nur 500 überlebende von 7500 Deportierten dem Betroffenen schriftlich mittei- len müssen. Die Entscheidung muss mit Gründen versehen werden. Neben dem öffentlichen Ankläger können geschädigte Einzelpersonen und vor allen Dingen auch Gewerk- schaften als Nebenkläger zugelas- sen werden. Berufungen Gemäss Artikel 46 kann gegen den Spruch der Kammer Berufung an die Berufungskammer eingelegt werden. Das Gesetz enthält Einzelheiten über das Berufungsverfahren. Andere Rechts- mittel als die Berufung sind nicht zu- gelassen. Gruppen-Register' Nach rechtskräftiger Entschei- dung durch die Kammer werden die Einreihung des Betroffenen und die von ihm verwirkten Sühnemass- nahmen in seinen Personalausweis und in ein hierfür angelegtes Re- gister eingetragen. Das Register steht jedermann zur Einsicht offen. Die Welt erwartet begierig und vol- ler Spannung, wie die Deutschen die Aufgabe des Grossreinemachens, die ihnen, vertrauensvoll von der ameri- kanischen Besatzungsbehörde übertra- gen worden ist, lösen werden. Prüfungsausschuss für Arisierungsfragen Auf Anordnung der Militärregie- rung sind bei den Industrie-, Han- dels- und Handwerkskammern Aus- schüsse gebildet worden, denen die Prüfung aller mit der Arisierung von Unternehmen in Zusammen- hang stehenden Angelegenheiten übertragen worden ist. Diese Ko- mitees arbeiten unter der Aufsicht des Hauptgeschäftsführers der Handelskammer, um festzustellen, ob die sogenannte Arisierung unter Zwang erfolgt ist. Die Pflichten und Rechte dieser Ausschüsse wer- den von der Militärregierung wie folgt umrissen: a) "To invesligale and repori upon which iirms are to be consldered "Aryanized" and therefore blocked ander current military governmenl laws." b) "To investigate and report upon which firms, considered "Aryanized", should be unblocked due to the fact that present owners »ecured their in- terests legitimately and for füll value from the former non-Aryan owners." c) "To investigate, report upon and recommend Courses of action in those cases where present owners acquired their ixiterests under circumstances in- volvingr prejudice to rights and inter- ests of former non-Aryan owners. In such cases, recommendations should include the designation of trustees or administrators to conserve the proper- lies until such time as final delermina- tion of their disposition is made." d) "Properties and interesis involved shall be those acquired from non- Aryan owners on or after January 30, 1933, whether first hand or by subse- quent acquisition, or by means of legal succession of any kind." Die Ueberlebenden, der seiner- zeit von den Nationalsozialisten aus Baden und der Pfalz deportier- ten Juden haben in ihrem franzö- sischen Exil eine Vereinigung ge- gründet. Der Vorsitzende und der Generalsekretär dieser Vereini, gung, Dr. J. Ellenbogen und Dr. S. Hon, weilten dieser Tage in Frei- burg. Aus ihren Mitteilungen er- gibt sich über das. Schicksal der badischen und pfälzischen Juden folgendes Bild: Am 22. Oktober 1940 wurden die 7500 Juden Badens und der Pfalz von den nationalsozialistischen Staats- und Parteistellen gezwun- gen, innerhalb einer Stunde mit 100 Mark pro Person und mit höchstens 20 Kilogramm Handge- päck ihre Heimat und ihr Hab und Gut zu verlassen. Von diesen 7500 ehemaligen jüdischen Mitbürgern sind nur noch etwa 500 am Leben. Etwa 1000 von ihnen starben an Ruhr, Erkältung und Erschöpfung im Konzentrationslager Gurs in den Pyrenäen. Rund 6000 Juden aus Baden und der Pfalz wurden dann 1942 über das Konzentra- tionslager Drancy bei Paris nach dem Vernichtungslager Auschwitz verbracht. Sie wurden in Vieh- wagen eingefercht, auf der ganzen langen Fahrt erhielten sie nicht ein Glas Wasser. Nur eine einzige Frau, Frau Samuel aus Rastatt, kein Mann und kein Kind entrann dem Tode, sei es unterwegs, sei es in den Mordanstalten von Ausch- witz. Etwa 500 badische und pfäl- zische Juden im Alter von 65 Jah- ren blieben in Frankreich zurück. Sie danken die Erhaltung ihres Lebens dem Kardinal Saliege und und seinem Helfer Abbe Lagarde, der für sein tatkräftiges Handeln im Lager Buchenwalde sein Leben lassen musste. Seit der Befreiung Frankreichs sind die 500 überlebenden Juden aus Baden und der Pfalz wieder in Heimen untergebracht, die zum Teil vom französischen Staat, zum Teil von ihren amerikanischen Glaubens - Genossen eingerichtet wurden. Nur wenige dieser alten Leute fühlen sich noch stark ge- ' Das International Search Center des "Aufbau" hilft Ihnen, Ihre Freunde 'wieder- finden. Registrierung tschechoslowa- kischer Wertpapiere Das tschechoslowakische Konsu- lat in New York gibt bekannt, dass bis 30. April, 1946, folgende Wert- papiere dortselbst registriert wer- den müssen: 1. Alle tschechoslowakischen und ausländischen Wertpapiere, die sich in den Vereinigten Staaten befinden und Personen gehören, die ihren Wohnsitz in der Tschechoslowakei haben oder sich seit mindestens einem Jahr dort auf- halten. 2. Alle tschechoslowakischen Wert- papiere, die sich im Besitz von Per- sonen befinden, die ihren Wohnsitz in den Vereinigten Staaten haben. Tsche- shoslowakische Regierungsanleihen, die nicht auf Kronen lauten, sind von die- ser Anmeldung ausgenommen. Wertpapiere, die registriert und deponiert werden müssen, umfas- sen alle öffentlichen und privaten Schuldverschreibungen, Aktien etc., zusammen mit den dazugehörigen Couponbogen. Nähere Auskünfte erteilt das tschechoslowakische Generalkon- sulat, 1790 Broadway, New York 19, N. Y. AUTOMOTIVE Carburetors - Motor Tune-up Authorized factory sales Service. Sßeedometers, carburators, elec- tric clocks, windshield wipers. Carburator and motor analyzed by latest machine. For profes- sional and quick Service call us. ACCURATE CARBURATOR 670 ACADEMY ST., nr. B'way _____ LO 7-4201 Dr. DAVID AUFHAUSER (formerly Hamburg) CONSULTING CHEMIST EVERY FORM OF INDUSTRIAL SERVICE Telephone: 52 WALL STREET WHitehall 4 - 0724 NEW YORK 5, N. Y. 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Wise er- hobenen Anklagen, dass die Uni- versität eine Politik der rassischen Diskriminierung betreibe. Councilman Connolly fordert im übrigen die Steuerzahler auf, sel- ber energisch gegen solche "un- amerikanischen Praktiken" vorzu- gehen. Zu diesem Zwecke sollen auf sein Anraten die Steuerzahler Folgendes tun: 1. an Councilman Walter Hart, Vorsitzenden des Rules Committee in City Hall, schreiben und verlangen, dass der Antrag Connolly auf Schritte ge- gen Columbia University sofort be- raten wird; 2. an den Präsidenten der City Tax Commission, Muni- «upal Building, schreiben, dass der Columbia-Universität Steuerbefrei- ung solange entzogen bleibt, wie me ihre Diskriminierungen beibe- hält. Gen. Morgan: 100,000 in einem Monat Generalleutnant Sir Frederick Morgan, UNRRA - Direktor in Deutschland, legte der anglo-ame- rikanischen Palästinakommission, die gegenwärtig ihren Bericht in Lausanne ausarbeitet, nach einer Genfer Meldung der JTA dar, dass alle 100,000 Displaced Jew.s in Kpropa technisch innerhalb eines Monats nach Palästina geschafft werden könnten. dann verlangen Sie unser Sonderange- bot für Geschenkabonnement» nach dem Ausland. Complete PHOTO SERVICE of highest quality at PRAGAN'S PORTRAIT - COMMERCIAL PHOTOFINISHING AT ITS FINEST Developing - Printing - Enlarging Copying - Photostate« True Colorwork Film Supplies Prompt Service Mail Orders FiUed Dept. 19 Praqan Photo 203 WEST 14th STREET (at 71h Ave.) Tel.: V/A 9-3910 Feinste F otoausarbeitung LEICA, 36 exp., vergössserl 3,/ix4'/i $1.25 aufwärts ROLLEI 12 exp.. vergr.4x4, 85<'aufw. Alle Arten Abzüge, Vergrösserun- gen, Reproduktionen alter Fotos etc. Postversand ganz U.S.A., Preis- liste und Postbeutel gratis. FOTO GRAPHIC SERVICES, INC. 126-132 W. 46th St., N. Y. 19, N. Y. Rheinland-Westfalen: Puffer- oder Bundesstaat? Die neue Konferenz, zu der am 25. April in Paris die Aussen- minister der Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs und Russ- lands zusammentreten, wird als ersteil Punkt ihrer Tagesordnung die Schwierigkeiten und Streitfra- gen zu lösen haben,, auf die in den Londoner Vorverhandlungen die endgültige Redaktion der Frie- densverträge mit Italien und den anderen Vasallenstaaten Deutsch- lands gestossen ist und die* eine Vertagung der ursprünglich für den 1. Mai einberufenen Friedens- konferenz in Paris unerlässlich ge- macht haben. Darüber hinaus aber werden sich die für die Aussen- politik der vier Grossmächte ver- antwortlichen Staatsmänner zum ersten Male seit Kriegsende mit dem Gesamtkomplex des Problems Deutschland zu befassen haben, über das seit Monaten zwar viele Noten gewechselt worden sind, das bisher aber niemals in direkten Besprechungen Gegen- stand eines offenen und rück- haltlosen Austauschs der in zahl- reichen, wichtigen Fragen sehr weit auseinandergehenden Auffas- sungen und Meinungen gewesen ist. Während die französische Re- gierung von Anfang an mit offe- nen Karten gespielt hat und mit ihrer Forderung nach Abtrennung des linken Rheinufers und nach politischer und wirtschaftlicher Intelnationalisierung des Ruhr- gebiets zum mindesten das Ver- dienst für sich in Anspruch neh- men kann, das Kernproblem des künftigen Friedensvertrages mit Deutschland klar und eindeutig umrissen zu haben, ist man in London, Washington und Moskau bisher um die heikle Kontroverse, die das Problem der deutschen Grenzziehung im Westen aufge- worfen hat, wie die Katze um den heissen Brei herumgegangen und allen Versuchen Frankreichs, eine Entscheidung herbeizuführen, ge- flissentlich ausgewichen. Bidaults Husarenritt Eine offizielle Stellungnahme zu den französischen Forderungen ist bis zur Stunde von keiner Seite erfolgt. In England hat ein von der Regierung eingesetzter Sach- verständigenausschuss einen Plan ausgearbeitet, der die Unterstel- lung des Ruhrgebiets unter die wirtschaftliche Kontrolle der Alli- ierten empfiehlt, die politische Trennung vom restlichen Deutsch- land aber rundweg ablehnt. Da- gegen hat sich die englische Regie- rung bisher weder zu der Frage des linksrheinischen Gebiets, das Frankreich zu einem nach aussen hin "autonomen", in Wirklichkeit aber unter alliierter Vormund- schaft und vorwiegend französi- scher Besetzung stehenden Puffer- staat machen möchte, noch zu der Frage des Saargebietes, das ge- wisse französische Kreise unter dem Deckmantel einer Eingliede- rung in das französische Wirt- schafts-, Währungs- und Verwal- tungssystem mehr oder weniger offen zu annektieren wünschen, ge- äussert. Man weiss darüber nur, dass die massgebenden Kreise in Von LEO STAHL (Parisl London nach den starken Gebiets- verlusten im Osten eine weitere Verkleinerung des deutschen Le- bens- und Wirtschaftsraums für bedenklich halten und deshalb so- wohl territorialen Veränderungen im Westen wie auch dem Gedanken einer politisch-administrativen Zer- stückelung des Reichsgebiets nur geringe Sympathie entgegenbrin- gen. In Washington, wo man lange zwischen der englischen und der französischen These geschwankt hat, scheint die Tendenz sich mehr und mehr der Londoner Auffas- sung zuzuneigen, während die rus- sische Regierung bisher nicht aus der Reserve herausgetreten ist, die sie seit Kriegsende in allen Fragen der deutschen Zukunft beobachtet. Immerhin lässt die Haltung der deutschen Kommunisten, deren Kampagne gegen jede neue Ge- bietsabtretung und zugunsten eines straff zusammengefassten deutschen Zentraistaates sicherlich nicht ohne vorherige Fühlung- nahme mit Moskau eingeleitet worden ist, weitgehende Rück- schlüsse auf die prinzipielle Ein- stellung der russischen Politik zu. Frankreich riskiert unter diesen Umständen, mit einem grossen Teil seiner Forderungen die Ge- samtheit der Alliierten gegen sich zu haben. Noch vor kaum einer Woche hatte es den Anschein, als ob die französische Politik, dieser drohenden . Isolierung Rechnung tragend, zum mindesten in der Frage des Rheinlandes und der Ruhr eine Schwenkung in Rich- tung auf die von London empfohle- nen Lösungen vollziehen würde. Der Ministerpräsident Felix Gouin hatte sich in zwei Reden in Strass- burg und auf dem sozialistischen Parteitag, in voller Uebereinstim- mung 'mit dem aussenpolitischen Programm seiner eigenen Partei, gegen jede offene oder versteckt Annexion deutschen Gebiets aus- gesprochen und über die von Eng- land gutgeheissene wirtschaftliche Internationalisierung des Ruhrge- bietes hinaus das Hauptgewicht auf eine möglichst lange militä- rische Besetzung Deutschlands durch die Gesamtheit der Alliier- ten gelegt. Der Chef der franzö- jsischen Regierung ist jedoch von | seinem eigenen Aussenminister ! aufs nachdrücklichste desavouiert ; worden, der nicht nur in einer ; Rede in Lille die Gesamtheit der von Frankreich erhobenen Forde- rungen in vollem Umfang auf- rechterhalten, sondern auch einem Ministerrat die einmütige Billi- gung des" vom Quai d'Orsay ver- fochtenen Maximalprogramms ab- gerungen hat. In England, wo Gouin's Einlenken die Hoffnung auf eine rasche Verständigung ge- weckt hatte, hat das Gegenmanö- ver Bidault's begreiflicherweise starke Enttäuschung und Verstim- mung ausgelöst. Aber auch in Frankreich selbst ist der Husaren- ritt des Aussenministers nicht ohne Widerspruch geblieben. Der : außenpolitische Ausschuss der ; verfassunggebenden Versammlung .hat dagegen in kaum misszuveiv j stehender Weise Stellung genom- I men. Sein Vorsitzender, der Ab- geordnete Salomon Grumbach, hat unter Hinweis darauf, dass das fait accompli, das Russland auf Grund seiner militärischen Ueber- macht im Osten geschaffen habe, für Frankreich nicht massgebend sein könne und das-- die franzö- sischen Forderungen im Westen nicht ohne, geschweige denn gegen die Zustimmung Englands und der Vereinigten Staaten realisierbar seien, die Auffassung der Kom- mission dahin resümiert, dass Frankreich vor allem vermeiden müsse, eines Tages Deutschland allein gegenüber zu stehen und deshalb in erster Linie auf eine möglichst lange Okkupation Deutschlands" durch die Gesamtheit der Sieger hinarbeiten müsse. Auch in der Presse häufen sich die Warnungen, den Bogen zu überspannen und auf der Konfe- renz der Aussenminister Forde- rungen zu stellen, die keinerlei Aussicht auf Annahme hätten und Frankreich in offenen Gegensatz zu seinen Verbündeten zu bringen drohten. Ein Vorschlag von Fran^ois- Poncet Ein praktischer und recht ver- nünftiger Vorschlag zur Lösung der bestehenden Schweirigkeiten ist neuerdings von Frangois-Poncet, dem ehemaligen französischen Bot- schafter in Berlin und später in Rom, in die Debatte geworfen worden. In einem vom "Figaro" veröffentlichten bemerkenswert Aufsatz gibt Frangois-Poncet nem Erstaunen darüber Ausdril dass in der Auseinandersetzn um das deutsche Problem bis! niemand auf die nächstliegej Lösung gekommen sei, die ni| nur im Einklang mil den Lehj der Geschichte und den berechip tv i Forderungen der Alliier: stehe, sondern auch im wtil verstandenen Interesse Euros und Deutschlands selbst ließ die Rückkehr zum Föderalistn| zur bundesstaatlichen Verfassu Deutschlands. Die Hauptsache das Uebergewicht Preussens, Wiege des deutschen Militarist und Imperialismus, ein für alle» zu brechen durch Aufteilung eine Reihe selbständiger Bund Staaten, wie Brandenburg, Hl nover, Hanseatische Republik u Rheinland-Westfalen. Dieser rh nisch - westfälische Bundesstä könne dann einer internationale in ihren Einzelheiten noch festz legenden Kontrolle - unterwori werden, ohne dass dadurch d durch den Bundesrat und a dere Zentralorgane repräsentier Reichseinheit zerrissen od Deutschlands wirtschaftlicher Wi deraufstieg gefährdet werde. Dei verhängnisvollen Einfluss preuss scher Machtgelüste entzogen, wü den Rheinland und Ruhr so, ohi vom restlichen Deutschland trennt zu werden, aufhören, ei Gefahr und dauernde Bedrohui für Frankreich und den West« Europas zu bilden. Vielleicht liegt in diesem V« schlag wirklich die Lösung d Problems, das der Diplomat schon so viele Kopfzerbrechen ve ursacht und die Welt so gewalti| Ströme kostbaren Blutes gekost hat. Martin M. Kant Special Agent H NEW YORK LlfE INSURANCE CO. Office: 52 Vaoderbilt Ave. N. Y. 17, N. Y. 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Alter y, April 19, 1946 AUFBAU Anti-Anti Von KURT HELLMER ie Mitlßidspropaganda für Deutschland mit ihren versteckten ischen Zielen hat eine interessante Parallele in der Vergangenheit, dreissig Jahren, bevor Amerika in den Ersten Weltkrieg eintrat* hier eine grosse Milchkampagne für hungernde deutsche Kinder lang, über die kein geringerer Propagandafachmann als George "ster Viereck in seinem 1930 in New York erschienenen Buch 'jfiading Germs of Hate" berichtet. Viereck, Propagandist für das rliche, das republikanische und das nazistische Deutschland, der eine fünfjährige Gefängnisstrafe wegen Verletzung des Foreign ts Registration Act absitzt und wegen Auflehnung gegen die Re- unter Anklage steht, schreibt darüber, dass sich die deutschen ■gandisten der Notwendigkeit bewusst waren, unter falschem Na- rrheiten. Für ihre Ziele benutzten .sie damals u. a. die American Hh Society, den Labor's National Peace Council, die University und das Citizens Committee for Food Shipments. Wörtlich Viereck. rlale amerikanische Frauen steuerten dieser Kampagne aus Mitleid für die n der Kinder zu. Dabei war die Menge Milch, die verschifft werden konnte, dlich klein. Vom praktischen Gesichtspunkt aus war es viel vernünftiger, h tär die Deutschen mit amerikanischem Geld in neutralen, an Deutschland enzenden Ländern zu kaufen. Vom Propagandastandpunkl war es jedoch ziehen, die Verschiffung mit Pauken und Trompeten von Amerika aus der chen Blockade zum Hohn durchzuführen. hauptsächlichste Grund für die Kampagne war nicht, den deutschen zn helfen, sondern um die britische Regierung in Komplikationen mit Vereinigten Staaten zu verwickeln. Einige Mitglieder des Komitees waren ische Propagandisten. Andere waren ernste, aufrichtige Idealisten. Heute en wir, dass die Milchkampagne von deutschen Agenten erdacht war." <• 'Viereck gibt übrigens in seinem Buch eine der besten Analysen des :riffs Propaganda. Er sagt: "Propaganda is a campaign camouflag- its origin, its motive, or both, conducted for the purpose of ob- ning a specific objective by manipulating public opinion." * * * "Quo Vadis, America? When Will Bolshevism Take Over?" ist der |el eines neuen anonymen Hetzpamphlets, das, offensichtlich von em Nazi geschrieben, eine antikommunistische Haltung einnimmt, eine prodeutsche zu propagieren, versteckt antisemitisch ist und die ierung angreift. Auf dem Briefumschlag, in dem es versandt wurde, die Adresse. 208 East 86th Street, Box 140, vermerkt. Das ist ejn Stockiges Haus, in dem sich nur die Buchhandlung Kerekes Bros, ndet, die u. a. antifaschistische deutschsprachige Blätter verkauft. Der "Deutsche Vegetarier- und Naturheil-Verein von New York", ssen "Präsident" Kurt Nippe (Brooklyn) ist, nennt sich "a Gentile |anization" und unterschreibt seine an ''Gesinnungsgenossen" richteten Briefe zuweilen "mit deutschen Vegetarier-Gruss". Im iriefkasten" eines N. Y. deutschen Blattes wurde dieser Tage auf !se feine Gesellschaft mit freundlichen Worten hingewiesen. . . . Im "Broom" erscheinen seit kurzem "Letters to the Editor" von H. D. Kissen- fr aus Kansas City, einem früheren Mitarbeiter des nazistischen "Weckruf || Beobachter". K. wurde einige Tage nach Pearl Habor verhaftet, weil er II Deutschland und Japan sympathisiert hatte. . . . hNeue Organisationen des Hasses: die "American Party" von Ex- Migressman Hamilton Fish und Coughlinist Robert M. Harrns, die le antikommunistischen Organisationen "ungeachtet der Rasse, der Jirbe und des Glaubens ihrer Mitglieder" zusammenfassen will. . . . ie "American Equity Association" von Prescott Dennett, einem der I wegen Auflehnung gegen die Regierung Angeklagten. . . . Die locial Sanity League" im Staate Washington, die antisemitisch ist, »er die Kommunisten lobt (!), weil sie dem "jüdischen Bankenschwin- I" durch Verstaatlichung der Banken ein Ende bereitet haben.. . i Hetzblätter, die wieder erscheinen: «Arthur W. Termimelloä "Crusader", die Mshfolgerin seiner "Rural Justice" und Lawrence Reillys "The Eleventh Hour". iBeide sind Busenfreunde von Gerald L. K. Smith; Terminiello ist der liher Coughlin des Südens", den die Katholische Kirche seines Amtes enl- tlt hat, und Reilly war Sekretär von Rev. Walter A, Maier von St. Louis, den Ufh propagiert. . Eine Entscheidung über den Antrag auf Abweisung der Klage, den e Verteidigung der wegen Auflehnung gegen die Regierung angeklag- n 29 Personen eingebracht hat, wurde auf den 30, April verschoben, «wischen ist O. John Rogge, der vom Justice Department bestellte nkläger, auf der Spur nach neuen Belastungsmaterial nach Deutsch- fid geflogen. ... Eine Fruchtkonservenfabrik in Salem.Oregon, hat auf Etiketten das Wort Ktra" in dem Vermerk "Packed fresh in extra heavy syrup" mit drei — ikenkreuzen überdruckt. Auf eine diesbezügliche Anfrage antwortete die rma, dass die Zuckerknappheit eine Richtigstellung der Etikette erforderte d dass die Hakenkreuze — indianische Glückszeichen seien. Dann aber sind i zum mindesten falsch gezeichnet. ... Am 11. März um 2 Uhr früh wurde im Wunschkonzert der N. Y. idiostation WJZ das Lied "Lili Marlene" gespielt, aber nicht in der flischen, sondern in der original deutschen Version. Eine Anfrage bei t Station, ob sie auch das Horst-Wessel-Lied spielen würde, falls l Amerikanazi sich das wünscht, blieb bis heute unbeantwortet. . . . Der letzte "grosse" Nazi Was Göring wusste und was er "nicht wusste". Von ROBERT WELTSCH Wenn man die Vernehmung Gö- rings als eine xein dramatische Vorführung betrachtet, dann muss man sagen, dass er gut abgeschnit- ten hat. Ein Theaterkritiker würde ihm zweifellos ein gutes Prädikat erteilen und die anderen Mitspie- lenden demgegenüber als mittel- massig bezeichnen. Jackson war nicht auf der Höhe. Offenbar zeigte sich hier seine Fremdheit gegen- über der europäischen Materie. Besser als Jackson war der briti- sche Ankläger Sir David Maxwell Fyfe, der den Angeklagten ge- schickt in die Enge trieb, in einem meisterhaft angelegten Kreuzver- hör, besonders in der Frage der Er- schliessung britischer kriegsgefan- gener Flieger. . Aber, wie gesagt, es ist ja kein Theater, sondern blutiger Ernst. Und darum muss man, wenn man sich erst klar macht, wo man sitzt, sagen, dass im grossen ganzen na- türlich die Anklage auch durch das Verhör von Göring und der von ihm gestellten Entlastungszeugen nicht erschüttert wurde. Alles We- sentliche der Anklage bleibt beste- hen und GÖring hat sogar die Situ- ation erleichtert, indem er für den Nazismus selbst (was ja alles wei- tere einschliesst) und für die Ge- setze und Verordnungen, unter welchen sein Name steht, freimü- tig die Verantwortung übernahm. Eine besondere Pikanterie ergab sich daraus, dass Görings Entla- stungszeugen sich zum Teil in Be- lastungszeugen verwandelten. Am deutlichsten war das im Falle des Schweden Dalerus, der offen er- klärte, dass er Göring nicht zu ent- lasten wünsche. Das Kapitel Dale- rus ist aber besonders interessant dadurch, dass es ein Licht auf die Mentalität der Angeklagten in ih- rer Auffassung von "Frieden" wirft. Man kann eigentlich gar nicht begreifen, was eigentlich Gö- ring durch die Zeugenschaft von Dalerus beweisen wollte. Denn selbst im günstigsten Falle würde sich doch nur das Bild ergeben, dass Göring versucht hat, den Krieg mit England zu verhindern, — natürlich, denn dieser Krieg war Deutschland sehr unange- nehm. Aber dies geschah doch nicht etwa aus Friedensliebe oder aus Affidavits für Deutschland und Österreich Die Hias hat einen Weg gefun- n, durch den die Affidavits melier an ihren Bestimmungsort langen, als durch das State -De- rtment. Alle für Deutschland d Oesterreich bestimmten Affi- vits sollten darum in vierfacher isfertigung an das Hias-Bureau, 5 Lafayette Street, New York 3, Y., gesandt werden, während r die dazugehörigen Erklärun- i über den finanziellen Stand des ädavitsgebers Duplikat genügt, tm amerikanischen Konsulat in tterdam liegen ungefähr fünf- isend Einwanderungs - Gesuche *. 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In diesem Punkt hat Göring seine Verteidigung folgendermas- sen zurechtgelegt: Er betrachtete den Judenpunkt als nebensächlich, verurteilte Ausschreitungen (auch den Pogrom vom 10. November 1938) Versuchte sogar in Einzelfäl- len Juden zu helfen, im übrigen aber musste er mitmachen, beson- ders bei der wirtschaftlichen Ab- würgung der Juden. Was die Mas- sentötungen in KZ und in den Gas- kammern betrifft, habe er nichts gewusst. — das sei Himmlers pri- vate Aktion gewesen. Er verwahrte sich sogar dagegen, als Sir David einmal von "Ihrem Freund Himm- ler" sprach. Aber es kommt noch schöner. Auch Hitler, so sagte Gö- ring, wusste nichts von dem Um- fang der Judenmorde. Dieser Teil der Verhandlungen ist so wesent- lich, .dass es mir zweckmässig scheint (trotz der vorhergegan- genen kurzen telegraphischen Be- richte) die Stelle aus dem Proto- koll wiederzugeben. Aus dem Kreuzverhör Sir David: "Ich erinnere Sie an die Zeugenaussagen vor diesem Ge- richt, dass in Auschwitz allein 4 Millionen Menschen umgebracht worden sind. Erinnern Sie sieh, dessen?. Göring: Ich hörte diese Darstel- lung hier,- aber ich betrachte sie keineswegs als erwiesen — die Zif- fer meine ich. Sir Davids Wenn Sie sie nicht als erwiesen betrachten, will ich Sie erinnern an die eidesstattliche Erklärung von Höttl, stellvertre- tendem Gruppenleiter der Aus- lands-Abteilung des Sicherheits- Amtes IV der RSHA. Er sagt, das« ungefähr 4 Millionen Juden in den KZ getötet worden sind, während weitere zwei Millionen anderweitig zugrunde gegangen sind. Nehmen Sie an, dass diese Ziffern nur 50 prozentig richtig sind, dass es sich also nur um 2, bezw. 1 Million handelt — wollen Sie dann diesem Gericht sagen, dass ein Minister mit Ihrer Machtstellung im Reich unwissend darüber bleiben konnte, was hier vorgeht? Göring-. Genau das behaupte ich, da es wahr ist. Diese Dinge wurden vor mir geheim gehalten. Ich bin sogar der Meinung, dass auch der Führer nicht annähernd den Um- fang dieser Geschehnisse kannte. Himmler hielt diese Dinge pein- lich geheim. Wir hörten niemals Ziffern oder Einzelheiten dieser Art. Sir David: Aber, Zeuge, hatten Sie keinen Zugang zu ausländi- schen Zeitungen, zu der Presse- Abteilung Ihres eigenen Ministe- riums, oder zu ausländischen Ra- diosendungen? Bedenken Sie, es ist (Fortsetzung auf Seite 14) SPRING SUITS V In lighiweighl wool and gabardine, soft in style, precise In tailoring . . . solid or pin slripe. All sizes, moderately priced. SPRING COATS Virgin wool Toppers, cut front sine fabrics in iitted style wilh dropped Shoulders. Also double-breasted cardigan style in soft spring colors. Sizes from 10 io 18. PRICES Ranging X —. from (/ ** 29.95 to 59.95 \f» DRESSES Gay p r i n t s ranging from tiny polka dots to oversized sunflowers, Dainty pastels as well as darlt colors. 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Wenn ich manchmal mit Walter Mehring im Kaffeehaus sass, in Berlin oder Paris oder New York, dachte ich zuweilen, er sei mein Zeitgenosse. Bei der Lektüre seiner schönsten Gedichte frage ich mich dagegen grübelnd: bin ich nicht eein Zeitgenosse? Wenn ich aber Walter Mehring und mich necht kenne, so war die Nachwelt stets unsere kleinste Sorge; ihrer waren wir beide nur allzu sicher. Das ist übrigens der einzige Punkt, in dem ich mich mit Walter Mehring vergleichen möchte. Was hätte denn auch ein nicht ganz witzloser deutscher Pro- saist mit einem der witzigsten und grössten lebenden deutschen Lyri- ker zu tun? Wir waren immer über alles verschiedener Ansicht, seit 1927, da er mir zuerst sozu- sagen persönlich begegnete, als er nämlich meinem und seinem Berli- ner Verleger aus Paris schrieb, er verstehe nicht, wie Kiepenheuer ein so talentloses Buch wie Josef sucht die Freiheit" drucken lassen könne. ("Josef sucht die Freiheit" war mein erster Roman). Ja, Walter Mehring ist einer der witzigsten lebenden deutschen Brief esch reiber, Pam phlet ist en, Prosaisten, Dramatiker um? Poe- ten, und er ist ein grosser deut- scher Poet, trotz seiner zierlichen Figur, seinen schneidenden Urtei- len, seinen phanlasievollen und ge- mütlosen Erzählungen, seinem ge- waltigen Unglück, mit dem er alle DÖNT WAIT! WE STILL PAY TOP PÜICES for your EI CA CONTAX ROLLEIFLEX and »imilar CAMERAS BROADWAY CAMERA EXCHANGE 2130 BROADWAY (75th) Tel.: TR 7-3700 BRIEFMARKEN Monatlich SPEZIAL - AUKTIONEN. Nächste Auktionen: Anfangs Mai. 1100 lots für den Speziaisammlei 1200 lots United States^ Ländersammlungen Ganze Samm- lungen. Katalog frei — Besichti- gung täglich 10 a m -5:30 p m BILLIG & REICH 55 West 42nd St.. New York 18. N Y Tel.: PE 6-7637. Wir kaufen Marken gegen bar, odei nehmen Marken zum treuhändigen Verkauf t'ür uns öflentl Auktionen. KOFFER alle Sorten KAUF UND VERKAUF Madison Avenue Luggage Store 1402 Madison Ave. (97. Str.) Tel. MO 2-7305 Alle Sorten KOFFER KAUFT und VERKAUFT ZOBEL LUGGAGE & TRUNK STORE 263 COLUMBUS AVE (at 72nd St.) Tel.: EN 2-5S4B Wenn keine Antwort: UN 4-7842. Freunde und Bekannte unterhält, und seinem geheimen und beständi- gen Glück, das sich besonders im Umgang mit einigen Musen be- währt. In Berlin wurde Mehring geboren, mitten im märkischen Sand, an den nüchternen Ufern der Spree, der "Sohn eines Redakteurs vom "Ulk", am Ende des 19. Jahrhunderts. 1915 wurde er "im Sturm" als Poet geboren, mit seinem ersten Gedicht- band "Die Frühe der Städte". Seit damals hat er insgesamt neun Ge- dichtbände veröffentlicht, den letz- ten und besten "No Road Back" auf deutsch und englisch in New York. Er hat Romane g eschrieben, Sa- tiren, Aufsätze, Chansons, Theater- stücke, eine Biographie, Gedichte und Gedichte, und alle mit Vehe- menz und Exaltation, mit dem frechen Witz des Berliners, mit dem sentimentalen Witz des Juden, mit der humanen Leidenschaft des 19. und der tapfern Verzweiflung des 20. Jahrhunderts. Er ist in allen europäischen Kaffeehäusern und in einigen Konzentrationslagern ge- sessen. Mit demselben zierlichen Feuer und denselben ziselierten Reimen hat er Gedichte an seine Mädchen und gegen seine Tyrannen geschrieben. Ein provokanter Pro- phet, hat er überall Unglück pro- phezeit. Ein eiliger Müssiggiinger, ging er hastig durch Weltkata- strophen spazieren, und hat Bücher auf Bücher gehäuft, ein zerstreutes, a^>er^ bedeutendes und interessantes Mehring ist zierlich von Figur, markant sind seine Gesichtszüge, er ist behend in Witz und Geste. Er raucht und trinkt und spricht und prophezeit mit Provokation. Immer steckt er voller dunkler An- spielungen und schwarzer Prophe- zeiungen. Unablässig übt er seinen Witz an der Zeitgeschichte und bekannten und unbekannten Zeit- genossen. Er erzählt immer neue unwahrscheinliche Geschichten voll krasser Details, und schwört, er habe alles selber erlebt, und noch viel sonderbarere Dinge. Er hört das Gras wachsen und ist ein Tat- zeuge bei allen grotesken Ereignis- sen, der pathetische Polizeireporter der deutschen Lyrik. Und er ist im- mer verliebt. Und jammert stets; gut ist es ihm noch nie ergangen, Wir kaufen: Gute Gemälde Antiquitäten ALLER ART BECKHARDT GALLERY 899 THIRD AVENUE (ai 541h Streel) New York City Tel: PLaza 9-4918 ZICKEL GALLERY krüher Galerie Zickel. München gegr 1917 —■ k a u f t — GEMÄLDE von MAX LIEBERMANN CARL KRONBERGER MEYER VON BREMEN FRANZ. IMPRESSIONISTEN SKANDINAVISCHE MALER Angebote auch aus dem Auslande erbeten. 334 Third Avenue Telephon: New York 22, N. Y. PLaza 3-4156 Kaufe PORZELLANE aller Art TEPPICHE - KLEINMÖBEL Silber - Figuren - Wäsche Teller - Terrinen - Tassen ALICE REISS : ■ zahlt: höchsten Preis Unverbindl Besuch, auch ausserhalb 211 WEST 28th STREET Mail and phone: 233 Wesi 77tb Str.. Tel.: EN 2-1331 von 9-12. abds. ab 7 die Zeiten sind zu kritisch, und Mehring zu scharfsinnig, um sich über sie zu täuschen. In seinen Versen versucht Mehring, den Greueln des Zeitalters gerecht zu werden, und es gelingt ihm. Mit seiner Ungeduld übers Zeit- alter, seinen steten lyrischen Re- aktionen, seinem knabenhaften Temperament und seiner jugendli- chen Figur, mit seinen hundert Verliebtheiten und tausend sprü- henden Aversionen hat Mehring stets zu den Jünglingen der deut- schen Literatur gehört, und ein grämlich-grimmiger, finster feu- riger, spöttisch spielerischer Jüng- ling der deutschen Poesie ist er ge- blieben, trotz seinen fünfzig Jah- ren. Ja. Walter Mehring wird fünfzig Jahre alt, am 29. April 1946, und wenn seine ersten fünfzig Jahre, und seine unzähligen Errettungen aus Todesnot (bei denen ich das eine oder das andere Mal auch be- scheiden mitwirken durfte) einen wahren Fingerzeig geben, und wenn Gott auch mir hilft, so will ich dereinst — natürlich an glei- cher Stelle — wiederum Walter Mehrings hundertsten Geburtstag mitfeiern helfen, und mich dann so ganz vom Herzen am hundert- jährigen Mehring erfreuen, wie ich und Mehrings Freunde und Le- ser uns heut' am fünfzigjährigen Jüngling Walter Mehring erfreuen. Walter Mehring-Abend des "Aufbau" Anlässlich des 50. Geburtstages von Walter Mehring veranstaltet der "Aufbau" einen Abend, an dem Walter Mehring selbst aus seinen Gedichtwerken "Europäische Näch- te" (1924), "No Road Back" (1941) und "Amerikanische Elegien" (1946) vortragen wird. Ausserdem will er in einem "Abriss meiner Generation" die geistigen Wand- lungen unserer Zeit einer Betrach- tung unterziehen. Hermann Ke- sten, der Autor des obenstehenden Artikels, und Kurt Lubinski neh- men als Sprecher an dem Abend teil, der Donnerstag-, 18. April, 8.45 p. m., im Community Center, 270 West 89 Street, stattfindet. ANN SANDERSEN (fr. Frankfurt a. M.) HOHE PREISE FÜR TISCHWÄSCHE FILET-TIREE-DECKEN PORZELLANE SILBER. BILDER. MÖBEL KRISTALLE, etc. 76 BEAVER STREET Briefe NUR nach 227 Riverside Drive. - Tel.: RI 9-3894 Ihr unvergängliches Wort Gedenkabend für die im Exil verstorbenen Dichter Die Tragödie unserer im Exil verstorbenen Dichter ist keine Sache der Vergangenheit. Schon deshalb nicht, weil die Umstände, denen sie zum Opfer fielen, so wie die Pest vom Jahre 1350, bleibend und grauenhaft warnend, der Ge- schichte angehören. Diesen Gedan- ken belegte Heinrich Eduard Ja- cob, der an dem vom "Literarischen Forum" veranstalteten Abend die Gedenk-Rede hielt, mit der immer wieder erschreckenden und doch nie vollständigen Fülle individueller Schicksale. Jacob, der selbst in Buchenwald Kamerad der Verfolg- ten gewesen ist, war ihr ergreifen- der Fürsprecher, Freund und An- walt mit Goethes Wort: "Meint Ihr, die Gerechtigkeit trüge ihr Schwert umsonst?" Die Tragödie dieser Verstorbenen ist auch deshalb keine Sache der Vergangenheit, weil ihre Dichtung lebt. Fiir sie setzten sich Ernst Deutsch und Eleonore von Mendels- sohn als Vortragende ein. Hier sprach diesmal nicht der Schauspie- ler Ernst Deutsch. Dieses Zittern der Lippen, diese Empörung, diese schmerzliche Erregung war das Be- kenntnis eines Freundes zu den Dichtern. Niemals ist seine Vor- tragskmist glutvoller und rührender gewesen als in dieser Stunde. VVhat's New in Books | Delta Wedding. By Eudora Welty. tlarcourt, Brace & Co. An excellent novtl about a clan of feudal cotton barons, simple in its story, coniplex in its pattern of relationships and reactions. No Time for Tears. By Lora Wood Hughes. Houghton Mifflin Co. A iiurse witnesses the emergen- cies of life. sees human emotions at their rawest and teils of the crises in her life and in the lives of her patient s. Radar. By Orrin E. Dunlap, Jr. Harper & Bros. This st.ory of one of the major achievements of the last years is presented in a way to make it understandable to the layman. Vieles wird haften bleiben Werf eis "Ich hab' ja nichts als dass ich meine—Eure —Sprs sprach". Bruno Franks durch Lesesaal geisternden Nazi-Stimi Camill Hoffmanns müde Lyrik, er in Theresienstadt schrieb, Bj Hoffmanns Bild des Juden als; "von Gott erkorenen Prügelknäli aus "Jakobs Traum" bekam im ^ trag von Ernst Deutsch die all melngültige Gestalt. Daneben hatte Eleonore von H delüisohn mit ihrer gehemmten nigkeit, in der das leidvolle H oft flach und nüchtern klingt, leichtes Amt. Sie las aus Dichtutii von Joseph Roth und Alfred bert, aus Georg Kaisers "Frai Opfer", die Szene vom Gletsehc aus Ren£ Schickeies Roman "Mi Caponi" und zum unmitteltii Thema des Abends trug sie Vj von Max Hermann-Neisse bei deutscher Dichter bin ich einst wesen, jetzt Ist mein Leben Spult! Die Veranstaltung tat dem "| terarischen Forum" alle Ehre. Kurt Lubinski! M TWINPBINT! Farbendrucke nach alten und modernen! Meistern herausgegeber von ROBERT FREUND (vormals Verleger der Piper-Drucke, München ) Katalog auf Verlangen. The Twin Edition! 366 MADISCN AVE. NEW YORK. N. Y. BIN GUTER KÄUFER FÜR Figuren - Porzellane Gläser - Silber - Gemälde JOE MAY 666 Amsferd. Ave. - Anruf ED 4-3961 MAIL nur 720 Riverside Drive SUPPENTERRINEN in weiss oder farbigem Porzellan auch sonstige Einzelstücke zu höchsten Preisen tu kaufen gesucht. DAVID SEIDENBERG 89 ALLEN STREET - CAnal 6-6425 Privat: 555 West 156tb Street. ANTIQUITÄTEN Gemälde, Kupferstiche, Silber Glas. Porzellan. Zinn. 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Z. am Mittag", Ernst Wal- inberg, wurde als Nachfolger von Kpjor Hans Habe, Chefredakteur Ja Verlagsleiter der von der ame- Eänischen Militärbehörde in [änchen herausgegebenen "Neuen feitung". Major Habe ist nach Jmerikä zurückgekehrt und wird !s amerikanischer Korrespondent lir die "Neue Zeitung" tätig sein. 1945 unter dramatischen Umstän- den von den Russen gefangen ge- nommen wurde (er hatte auf der Flucht vor ihnen den Wannsee durchschwömmen), befindet sich in einem von den Russen eingerichte- ten Lager in Landsberg an der Warths, wo er Schwerarbeit leisten muss. Die rumänische Regierung hat den Diplomaten Jacob Rosenthal wieder in alle Rechte und Würden eingesetzt, die er bis zum antisemi- tischen Goga-Cusa-Regime in Ru- mänien innegehabt hatte. Rosenthal, einst Chef der füh- renden rumänischen demokrati- schen Tages-Zeitungen "Adeverul" an der rumänischen Gesandtschaft in Washington. Er war einer der ersten rumänischen Beamten, die "aus rassischen Gründen" ihrer Aemter beraubt worden waren. Rosenthal ist Vorsitzender des ru- mänischen Representative Com- mittee beim World Jewish Con- gress. Der frühere Chefredakteur des "Frankfurter General-Anzeigers", Erich Dombrowski, der vorher politischer Redakteur am "Berliner Tageblatt" gewesen ist, und der einige Jahre nach Hitlers Macht- ergreifung in die Schweiz ging und dort an einem sozialistischen Blatt arbeitete, ist Schriftleiter des "Neuen Mainzer Anzeigers" geworden. Sein Stellvertreter ist Dr. Aloys Bilz, früherer Handels- redakteur des "Frankfurter Gene- ral-Anzeigers". f Der Dichter Joseph Weinheber Art Events By BEN BINDOL Drei Jubiläen i Angesichts der Ausstellung "Taste of the Seventies" im Metro- Iolitan Museum wird selbst der Laie kaum ein Schmunzeln unter- drücken können. Verwöhnt durch jahrelange Befriedigung seines Kunstappetits mit reicherer und gewählterer Kost an sorgfältiger, I. h. sparsamer bedeckten Wänden, wird selbst er der Entwicklung ge- wahr werden, die unsere Museen tus überladenen Kunstmagazinen in Genusg- und Erziehungsanstal- ten verwandelt haben. x Die Ausstellung gibt kein genaues Bild der ursprünglichen "Sammlung titer Meister", die William T. Blod- rett. einer der Gründer des Museums, ißt Jahre, 1871 "en bloc" in Europa Angekauft hat. Etwa ein Drittel die- ies ursprünglichen Kerns von un- gefähr 170 Gemälden ist hier .mit Erwerbungen und Schenkungen spä- terer Jahre zu einer Schau verei- nigt, die den vorherrschenden Ge- !:hniai k der Gründer-Periode deut- «her illustrieren will. Weniger die jnkäufe als die Schenkungen wohl- leinender oder bloss ehrgeiziger ammler sind für jene Teile der ämmlung verantwortlich zu ma- llen, die heute Verwunderung und Micheln erregen. Die Frans Hals, Willem Ki.ls, Xieohis Poussln, David IVnhTx. <;. B. Tiepolo, Salomen kuyadale, Knincesvo Gnardl, unter KD ursprünglich angekauften Mei- lern in Gallerie A-ll ausgestellt, llben bis in die Gegenwart ihren Fert behalten, ja, sind teilweise in ler Wertschätzung gestiegen. Selbst tlosse Kopien, wie etwa die nach Dirk Bous* und Hugo van der Goes, hüten vor unseren Augen Stand, fallei'ie A-12 und die Skulpturen- Ibteilung enthalten die Mehrzahl ler "Kunstwerke", die heute Kopf- ichütlehi und Zweifel in die Un- fehlbarkeit unseres eigenen, so iueh zeitbedingten Kunsturteils er- "egen. Die Ausstellung bei Knödler, (14 East 57th Street) feiert den |00jährigen Bestand dieses ange- sehenen Unternehmens, das "far |pmtown" an der Ecke 289 Broad- way und Duane Street begann. Die lesenswerte Ausstellung mutet min Teil wie eine Ergänzung der iietropolitan-Schau an (sind doch lieht weniger als 27 Gemälde als 'Lent by the Metropolitan Mu- ieum" vermerkt), reicht jedoch bis n die Anfänge des 20. Jahrhun- lerts, schliesst noch Picasso — mit leinem "Angel Fernandez De Soto", einem schwächeren Produkt seiner "Blauen Periode", 1903 — ein. Im grossen ganzen ist das künstlerische Niveau höher; das Urteil eines hochkultivierten Händ- lers scheint oft entscheidender für Ankauf und Kommission gewesen zu sein als rein kommerzielle Er- wägungen. Rosa Bonheur, Cezfliine, V«n Gogh, Winslow Homer, liiiiewM. Israels, Manet, Millet, Monet und Moiiticellt sind die Namen der mit repräsen- tativen Werken vertretenen Maler, die bei I^ebaselten zu entdecken und durch Ankauf zu fiirdern die be- rufsmässige wie noble Aufgabe eines Kunsthändlers von Rang- war, Henri Regnaults "Salome" und Firmin <»1- rards "Marche aux Fleurs", diese im Eingangsraum hängenden technisch vollendeten Monstrositäten, sind zwei der wenigen Beispiele für das Versagen des künstlerischen Urteils unter der Hypnose des Zeitge- schmacks; will sagen, der Sieg des Händlers über den Connoisseur. Eine Dekade ist keineswegs eine Zeitspanne für die unfehlbare Messung kunstgeschichtlicfier Dau- erwerte. Trotzdem wagen wir an- gesichts der eindrucksvollen Aus- stellung im American-English Art Center, 44 West 56th Street, vor- auszusagen, dass abstrakte Kunst in ihren besten Vertretern die Lau- j nen der Mode überstehen wird. Byron Browne. XV. Drewes, I". Ii»», ' K. Ivnatlis. VIoliol y - X »s y, <>■ I K. ! Morris. Rice-lVreini, Vau Wlvlit, | zum Beispiel, haben ihre unver- wechselbare Eigensprache, wan<'- lungsfähig wie elastisch, und doch derart geregelt, dass "Dichtung" des künstlerischen Gedankens mög- lich wird. Sind auch metaphysische, religiöse oder soziale Gedanken in dieser beschränkten Zeichen- und Formensprache nicht vermittelbar, abstrakte, ästhetische Wirkungen — wie jene "reiner Musik" — gehen von diesen Werken aus, versprechen Bestand. Kein Kunstliebender sollte ver- > säumen die Paul Gauguin Aus- ! Stellung bei Wildenstein, 19 East | 64th Street, zu besuchen. Für diese zu Gunsten der New York Infir- mery veranstaltete, vorbildlich gehängte Ausstellung haben zehn der bedeutendsten amerikanischen Museen und zahlreiche private Sammler charakteristische Leih- gaben zur Verfügung gestellt. Eine einzigartige Schau, heute in sol- chem Ausmass und solcher Quali- tät kaum in Paris möglich. Die Auswahl enthüllt Gauguin als Pio- nier vor allem in seinem graphi- schen Werk; seine Holzschnitte und Monotypien greifen seiner Zeit weiter vor als seine Gemälde. und "Dimirieatza", war mehrere Heinrich George, der im Mai Jahre Presse-Attache und Rat Lfist, wie erst jetzt bekannt wird, —----- : 1 im Mai vorigen Jahres in Wien freiwillig aus dem Leben geschie- den. Ellen Schwanneke erhielt die Einladung zu einem zweimonatigen Gastspiel nach Südamerika. Sie soll im Juli und August in Buenos Aires, Rio de Janeiro, Montevideo und Sao Paulo in vier Stücken, darunter "Die Heilige Johanna" und "Mädchen in Uniform", gastie- ren und Vortragsabende halten. Veranstalter ist die "Freie Deut- sche Bühne" in Buenos Aires, die, wie wir meldeten, auch Ernst Deutsch für ein solches Gastspiel verpflichtet hat. In einer Meldung "Schicksale deutscher Schauspieler", die wir dem in Zürich erscheinenden Blatt "Die Tat entnommen hatten, hiess es, dass Karl Ludwig Di wilh another rnusical animation called "Make Mine Mn- sic." Ceading- ent erI ainers in the world of swiiig" will b« seen—Benny Goodman, Hinab Shore, the Andrews Sisters, and others. . . . Barbara Bei fieddes, wlio g-ot her first big ehance in "Deep Are the Roots" and was so imi)ressi,ve in the role given her, will he seen in RKO fihns which call for a. vearlv pieture fi'om her. . . . Wlien the. Theatre Guilst pnts on Eugene O'Neill's "The leeman ('omet.li" »ext. season, James BartOn of "Tobacco ftoad" fame wlil he a lead in the play. And Jeanne Cag- ney (yes, she's the sister of James and is seen on the sere.en riow and theil) will appear in the cast. Eddie Dowling will direc.t the production. lf you tan walk, BALE'S GUARANTEE1\d to make you a GOOD Danter __ i Psychiatrie und Tanzkunst Das Programm der Boas Dance Group reichte von Worten aus "Alice in Wonderland" bis zu Ti- teln wie "Stigma" und "Goya- esque". Aber in der Pause wurde darüber diskutiert, ob "All Mimsy were the Borogoves" eine "cloivn- ery" oder eine Studie über "schizo- phren ia" sei. Franziska Boas stellt sich zu schwere Aufgaben. Sie will mit dem ersten Griff das erreichen, wo- zu andere viele Jahre brauchen. Sie will offenbar verhüten, dass durch die Anwendung konventio- neller Schultechnik die Verwirk- lichung der Visionen, die ihr vor- schweben, abgeschwächt oder zer- stört werde. Darum sucht sie aus begabten Anfängerinnen mit einer eigenen Erziehungsmethode das an Bewegungskunst hervorzuholen, was die Idee des einzelnen Tanzes am genauesten wiedergibt. Das ist ein guter und tapferer Versuch. Aber sie brachte ihn nach kurzer Uebung vor die Oeffentlichkeit. Mit Anfängerinnen kämpfte sie um Themen, deren Durchführung grosse menschliche und künstle- rische Reife verlangt. Als gelehrte Forscherin ist Franziska Boas an Problemen der Psychopatholo- gie besonders interessiert. Das Tun und Treiben der Geisteskranken hat auch ihre Tanzphantasie befruchtet; und wenn sie selber "Goya-esque" tanzt, nämlich eine Frau, die, verfolgt von Kriegsgreueln, am Rande des Wahnsinns umherirrt, so gehen von ihren monomanischen Gebärden er- schütternde Wirkungen aus. Aber wenn sie mit ihren Schülerinnen ver- sucht, geistig verstörte oder gestörte menschliche Existenzen in ihrer ganzen Unheimliehkeit zu spiegeln, so wirken solche Experimente zu häufig wie Im- provisationen. Es steckt in ihnen viel Fruchtbares; wir müssen darauf war- ten, dass es ausreift. Artur Michel. NOW! THE BEST-LOVED OUTDOOR ROMANCE EVER WRITTEN1 OWEN VISTER'S "THE VIBfilNIAPP IN 1946 TECHNICOLOR Starring JOEL McCREA BRIAN DONLEVY SONNY TUFTS BARBARA BRITTON A FARAMOUNT PICTURE ♦ * IN PERSON * THAT FARAMOUNT COMEDY STAR EDDIE BRACKEN Pius . . . BOB EBERLY and the ACROMANIACS Extra . . . JOHNNY LONG and his ORCHESTRA . . . Extra DON BAKER on the Organ TIMES SQUARE PARAMOUNT II DARRYL F. ZANUCK presents GENE TIERNEY in DRAGONWYCK Ii Walter HUSTON * Vincent PRICE * Glenn LANGAN Written for the Screen and Directed by JOSEPH L. MANKIEWICZ A 20th CENTURY-FOX Pieture ★ ON STAGE * JACKIE MILES LANE BROS. LEE SHERMAN Extra! CONNEE BOSWELL 7th AVENUE at 50th STREET Doors open at 10:30 A. M. ROXY Das Ballet Thtrntre setzt im Metropoli- tan Opera House, nach der Ostripause, seine Frühlingsspiel/eit fort, die his zum Tl. Mai verlängert worden ist. Das Tanztheater