AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club. Inc.. 209 West 48+h Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Enterea as second-class mattet January 30, 1910, at New York Post Office und« Act oi March 3, «37» Vol. XIII—No. 38 NEW YORK, N. Y.. FRIDAY, SEPTEMBER 19, 1947 In U S A Staatssekretär Marshall privat Der amerikanische A ussenminister mit seiner Enkeltoehter Katherine T. Winit 4 von Viertausend "Es begab sich aber, dass die Deutschen . . Krieg ohne Entscheidung Von ADOLF CASFAfif (Schluss) Auf lange Sicht wäre das ein- 'sige' Kriegsziel, das sich wirklich "löhnt", der chinesische Markt. Sobald einmal in China Ruhe herr- schen wird, wird die Industriali- sierung Chinas eine Weltkonjunk- tur auslösen, mit der verglichen der märchenhafte wirtschaftliche Aufstieg des vorigen Jahrhunderts «ine Kleinigkeit war. Und genau wie. England im vorigen Jahrhun- dert die führende Weltmacht war, Weil es das Kolonialmonopol in Afrika und Indien hatte, wird die führende Weltmacht der Zukunft diejenige sein, die in der Industria- lisierung Chinas führt. Wenn man seinen alten Prog- nosen treu bleiben will, kann man Sagen ,der letzte Krieg war be- reits der Anfang des Kampfes der Die vorliegende Ausgabe i des "Aufbau" ist seine FOREIGN EDITION | (AUSLAND-AUSGABE). W Sie enthält den gesamten j »Text der amerikanischen 'Aus-,! I gäbe. Lediglich Notizen rein D lokaler Bedeutung sind ausge- i Ü lassen. Dafür wurden zusätz- Ü liehe Artikel allgemeinen In-' Ü teresses aufgenommen. Grossmächte um China. Aber der letzte Krieg wurde von Amerika und der Sowjet Union zusammen gewonnen. Ist heute ein Konflikt zwischen ihnen im Fernen Osten denkbar, der zu einer militärischen Entscheidung führen könnte? Amerikas grösste Leistung im vorigen Kriege war der Seekrieg gegen Japan. Dass unsere Kriegs- flotte, die Flugwaffe und sogar kleinere Invasionskorps gegen Ja- pan zu operieren vermochten, war eine Leistung, die vor dem Kriege — in Europa wenigstens — kein Mensch für möglich gehalten hätte. Es galt für unmöglich, über den Pazifik den Nachschub auch nur der Flotte hinüberzuschaffen. Aber selbst ein so reiches Land wie das upsere musste sich nach der Decke strecken: Flotten-, Luft- und Lan- dungsoperationen kleineren Stiles, waren möglich, eine Invasion mit darauf folgendem Landkriege grös- seren Stiles im Fernen Osten war nicht möglich. Nach dem Bericht General Marshalls widmeten wir 98 Prozent unserer gesamten K r iegsa nstrengung der industriel- len und technischen Seite der Kriegsführung. Für die militäri- sche Seite der Kriegsführung aber braucht man immer noch Soldaten. Es ist richtig, dass die Infanteriemassenheere des ersten (Fortsetzung auf Seite 8) Wer das, was den nach Deutschland zurückgebrachten Men- schen des "Exodus" wahrhaft geschah, erfassen will, — der lese den folgenden Bericht. Er wird begreifen, warum so viele der Besten unter der Jugend des jüdischen Volkes heute zu den Extremisten gehören. Hier, wie in vielen anderen Fällen, treibt schlechte Inter- essen politik die fähigsten und stärksten Elemente in eine Situation, in der sie den Verkündern radikaler Dogmen in die Hände fallen müssen. -st- "Nein!" antwortete die blei- sehen in die Hände — Maidaneck! che, erschöpfte junge Frau an Bord I Anna trägt die Steine zum Bau eines der Schiffe im Hafen von Port-du-Boüc. "Nein!" antwortete nicht nur diese Frau, die wenige Stunden zu- -les Krematoriums herbei, kon- struiert von deutschen Technikern, die Anlagen sind von Siemens, das (las liefert I. G. Farben. Deutsche vor auf diesem Schiffe, hinter Sta- Arbeit. Anna verliert Eltern und cheldraht unter elenden Umständen -............-.....................-......................................................................... ............................ ein Kind zur Welt gebracht hatte. "Nein!" riefen mehr als 4000 Stimmen. Und mit zusammenge- bissenen Zähnen: "Nach Palä- stina!" Geschwister, Freunde. Anna kommt nach Auschwitz — muss Strassen bauen, wird krank; Typhus. Aber sieh krank melden, bedeutet Krankenhaus, und das Krankenhaus ist der Vorraum zur Gaskammer. Anna hat mehr als 40 Grad Fieber und arbeitet. Wird ge- sund. "Ganz allein ? " fragt verwundert die Reporterin. "Aber ja." —■ 'Ohne Hilfe ? Ohne Mittel ?" — "'Was hätte ich tun sollen?" Darm kamen die Russen, und Anna war frei, kehrte nach Warschau zu- rück, fand keinen Menschen mehr, den sie einst gekannt hatte. Zwei (Fortsetzung auf Seite 2) Eine Französin hat an Bord der Schiffe mit vielen Menschen ge- sprochen und im "Populaire" darü- ber geschrieben, damit man er- fährt, welche Menschen auf. diesen Schiffen sind. Ungewöhnliche Men- schen dieser Epoche, beste Men- schen eines Volkes, das um sein Recht kämpft. Da war Anna aus dem War- schauer Ghetto, heute 27 Jahre alt, blauäugig und zur Freude geboren. Aber heute huscht kein Lächeln über das Angesicht, dessen Augen seit acht Jahren nichts als Grauen erblickt haben. Am Arm ist die berüchtigte Nummer eingebrannt, Anna hat keine Eltern, keine Ge- schwister mehr. "Es begab sich aber . . beginnt der Bericht wie in der Bibel, "es begab sich aber, dass die Deutschen nach Warschau kamen und Jagd auf die Juden machten ..." Und Anna berichtet von den Toten, die man auf die Gassen warf, von den Deportatio- nen und dem Versand in Viehwa- gen. von den Massenlagern. Aus Warschau verschwanden binnen zwei Monaten mehr als 400,000 Juden, Wanderer ins Nichts, in die Gaskammern. Einmal kehrte ein Deportierter zurück, entflohen, und berichtete — es war zu Beginn der Ausrottung, und man hielt den Er- zähler für wahnsinnig. Anna entkam allen Razzien und war j943 beim Aufstand dabei. Un- terirdisches Leben, Flucht und ständige Gefahr. Während des Aufstandes zünden die Deutschen die Häuser an, und lassen Gase in die Keller. Anna fällt den Deut- John L. Lewis sagt Nein Der Führer der Bergarbeiter hat durch seine Weigerung, das von dem Leiter des National Relations feoard, Robert N. Denham, geforderte Affiidavit zu unterschreiben, dass die AFofL keine Kommunisten unter ihren Beamten habe, diese Gewerkschaftsgruppe (7,500,000 Mitglieder) zum Kampf gegen diesen Paragraphen der Taft-Hart ley Bill und damit gegen das ganze Gesetz gezwungen. Die CIO nimmt den gleichen Standpunkt für ihre 6 Millionen Mitglieder ein. Beide Gruppen sind kommunistenfeindlich (Lewis kann man als einen Hoover-Republika- lt er bezeichnen), empfinden aber das geforderte Bekenntnis als eine Beleidigung. Hier sehen wir Lewis beim Bankett in Chicago nach der entscheidenden Sitzung. In der Mitte David Dubinsky von der Inter- national Ladies Garment Workers Union und rechts William Green, Präsident der American Föderation >( Labor. Aus dem Inhalt: Woll gang Bretholz: Saar.............. A »st ralien diskriminiert nicht ............................................................. Artur Holde: Begegnung mit Marian Anderson............... L. Neu ha vis: Der Baal Schern von Michelstadt .............................. H. Vertun: Die Chancen eines jüdischen Palästina .................. Stefan Georges Nachlass .......... 9 Georg Petschek gestorben......... 9 W. C. Hülse: Heilbarkeit des Krebses.........10 Harold L. Ickes: Mr. Johnstons Ultimatum......11 The Career of Elia Kazan............11 Frances Schnitzer: Goethe in Manhattan ...............13 Stellung gegen Ware .....................15 DP-Zwischenbilanz Ein Telegramm von Congressman Jacob K. Javits an die in "Aufbau" Salzburg, 16. September. "Ich nehme an, dass meine einstweiligen Ansichten über das DP» Problem dem Interesse der "Aufbau -Leser begegnen werden, nach- dem ich nunmehr Deutschland verlassen habe und mich nach der Schweiz begebe, um mit dem Direktor der Vorläufigen Kommission der Internationalen Flüchtlings-Organisation (IRO) zu konferieren. Diese .Ansichten sind meine persönlichen und nicht notwendiger- weise die des Unterkomitees des Repräsentantenhauses oder der IRO, deren Mitglied ich bin. Ausgedehnte Unterhaltungen und Besichtigungen von zahlreichen DP-Lagern überzeugen mich, dass in den Vereinigten Staaten viele falsche Vorstellungen hinsichtlich der Persönlichkeit und der Fähig- keiten der DP s bestehen. Sie stellen, als Ganzes genommen, ein aus- gezeichnetes Menschenmate,ial dar; meist sind sie jung und aufgeweckt. Viele haben kaufmännische und technische Fertigkeiten, sowie ein bei ufliches Können, das in den Vereinigten Staaten dringend ge- braucht wird. Die meisten jedoch werden in Bezug auf die Möglichkeit einer Einwanderung nach den Vereinigten Staaten mehr und mehr mutlos, und zwar infolge des gänzlichen Mankos unserer Gesetze, sich einer bestehenden Situation anpassen zu können, für die sie niemals be- stimmt waren. Die jüdischen DP s müssen dringlichst und in grosser Zahl nach Palästina gebracht werden. Für sie ist das der Unterschied zwischen Leben und Tod, da sie diesen Winter fürchten. Die Tragödie des "Exodus" und die gegen die Juden auf den drei Gefängnisschifleii am den Tag gelegte Grausamkeit, die ich persönlich untersucht habe, verschlimmerten die Lage und haben alls jüdischen DP's schwer- verstört. ii müssen kämpfen, um die Vereinigten Staaten dahin zu bringen, in dieser Session der Vollversammlung der United Nations die Führerschaft zu übernehmen, um die Einlösung des feierlichen Paktes der Nationen gegenüber den Juden herbeizuführen und diese in den Stand zu setzen, die wahre jüdische Nationalheimat in Palästina aufzubauen. Meine besondere Aufmerksamkeit gilt den DP-Kindem. Ich werde über dieses Thema bei meiner Rückkehr Anfang Oktober berichten." J ACOB K. J V VITS, Mitglied der 11. S. (Kongress.. Betrachtungen zur Lage: Der Freiheits-Zug Von MANFRED GEORGE In diesen Tagen wird eil« Zug eine Reise durch die Vereinigten Staaten beginnen, der die kostbarsten Dokumente mit sich führt, die die amerikanische Nation besitzt, Fünfundzwanzigtausend Meilen wird diese Karawane auf Schienen, die den stolzen Namen "Freedom Train" (Zug der Freiheit) führt, zurücklegen. Sie besteht aus 18 Wag- gons, besonders gebaut und besonders bewacht. Es ist ein Ausstellung«-- zug. In alle grossen Städte und in über 250 Kleinstädte wird er fahren, uin den Bewohnern des Landes die wichtigsten Dokumente im Original zu zeigen, die die Geschichte der Vereinigten Staaten auf Pergament miit Unterschrift und Siegeln darstellen. Und die Besucher werden ehrfürchtig das Original der Unabhängigkeitserklärung und den 1783er Vertrag von Paris, die Bill of Rights, die Verfassung, das Virginia SItatut über religiöse Freiheit und viele andere Einzigartigkeiten be- wundern können. Aber auch Urkunden der jüngsten Geschichte sind vorhanden, zum Beispiel die Kapitulationspapiere des letzten Welt- kriegs, und merkwürdige Schriften und Briefe, wie etwa der, den der König von„Siam im Jahre 1881 schrieb und. in dem er zum Zeichen 2* Fridey, September 19, Ts41 »»iner Begeisterung für die Demokratie den Nordstaaten Elefanten für die Führung des Bürgerkrieges anbot. Vielleicht wird sich unter den Schriften, die von der Glorie der ame- likanischen Geschichte und dem unerschütterlichen Freiheitssinn ihrer führenden Persönlichkeiten zeugen und zeugen sollen, sich auch jener Ausspruch von Thomas Jefferson finden, der da lautete: "Wenn einer unter uns ist, dessen Wunsch es ist, diese Union aufzulesen oder ihre republikanische Form zu ändern so möge man ihn ungestört dastehen lassen als ein Denkmal für die Sicherheit, mit der ein Meinungsirrtum überall toleriert werden kann, wo es der Vernunft freisteht, ihn zu bekämpfen." Es wird wieder viel in den Zeitungen über Sinn und Grenzen der bürgerlichen Freiheiten geschrieben. Immer in Zeiten des Uebergangs werden solche Diskussionen wach. Die Oeffentliehkeit ist voll von hitzigen Gesprächen und Debatten darüber. Da hat eben bei ihrer New Yorker Tagung die "American Legion" einen Entsehluss angenommen, die kommunistische Partei gesetzlich mit dem Bann zu belegen.. Da kämpfen Gewerkschaften gegen gewisse Bestimmungen in der Taft- Hartley-Bill, die sie als eine Einschränkung der politischen Rechte ihrer Mitglieder empfinden. Da haben wir die grosse "Säuberung" des Bundesbeamtenstabs mit Fingerabdrücken und der Beschwörung von beantworteten Fragebogen. Und auch dort, wo keine offiziellen Be- schlüsse und Massnahmen vorliegen, finden wir Spuren einer politischen (lewissensfoischung, die weit- über die Bekämpfung echter subversiver Elemente hinausgeht und zum Beispiel die Reihen der liberalen Radio- kommentatoren — in der vergangenen Woche verschwand nun auch Max Lerner vom Mikrophon — ayls Verheerendste gelichtet haben. Im grossen und ganzen ist diese, Tendenz .eine Wiederholung von Vorgängen, wie sie sich auch nach''dehn erstenWeltkrieg hier im Lande ereignet haben. Nur sind sie heute viel schärfer mit der aussenpoliti- Si'hen Situation, verknüpft als damalsv Das grosse "kalte" Ringen zwischen den Vereinigten Staates und der Sowjet Union um entschei- dende Positionen in der Weltfühning hat infolge der Tatsache, dass die IJSSR nicht nur einen Staat, sondern auch eine Idee darstellen, auf unsere innenpolitischen >Ausei;nai'idersetztingen abgefärbt und ihnen einen viel prinzipielleren ideologischen Charakter gegeben als nach 1918. Durch die Tatsache, dass .Russland auf dem Wege über die internationale kommunistische Belegung Stützpunkte innenpolitischer Art in vielen Ländern und so auch bei uns geschaffen hat, ist jeder sou- veräne Staat zur Abwehr eines solchen Einbruchs in sein Staatsleben gezwungen worden. Aber es ist ein Unterschied zwischen der notwen- digen Niederhasling von Bürgern, die sich zu Agenten fremder Staaten machen, und zwischen solchen, die, ohne, mit Einzelheiten der heimischen Ktaatsführung einverstanden zu sein, diese bekämpfen und diskutieren, grundsätzlich aber die Gebote der Loyalität beobachten. Denn sie han- deln im Rahmen und in Verfolg, der ihnen zustehenden konstitutionel- len Rechte. Ks ist keine Frage, dass eine gute und schöpferische Aussenpolitik, -welche Tendenzen sie auch immer haben mag, nur geführt werden kann, wenn die Bevölkerung, die sie stützen soll, eine gesunde Moral besitzt. Merkwürdigerweise scheint eine ganze Anzahl von Leuten heute Zweifel an dieser Moral zu haben. Denn sonst würde sie manche der neuen Massnahmen und Gesetze nicht befürwortet oder angenommen haben, öder aber, sie haben Ziele und Wünsche, die der Moral und Tradition de? amerikanischen Begriffes von Freiheit und Demokratie wider- sprechen und wollen daher die Moral nach dem Bild ihrer Wünsche formen. Eine besonders gefährliche und wie es uns scheint — wenn wir uns nämlich auf die Ansichten der Führer und Lehrer des amerikanischen Volkes von Washington bis Roosevelt stützen — unamerikanische Be- handlung erfährt im Augenblick der Begriff 'der Loyalität. Loyalität zur Nation und zu den Grundgedanken, aus denen sie erstand und unter deren Sternen sie geführt wurde, ist zweifellos das Mark der Volks- existenz. Eine angefaulte Loyalität ist ebenso ein verderbenbringender Krankheitsträger wie eine doppelte Loyalität ein Widerspruch in sich ist. Aber es ist nicht möglich, dass Personen oder Gruppen das Recht für sich usurpieren, einen von ihnen definierten Begriff der Loyalität als. einzig gültigen darzustellen, Sonst kämen wir in die Situation, dass die grauenhaften Auffassungen von Menschen recht und demokratischer Würde, wie sie etwa in den. Köpfen des Herrn Rankin oder des ver- storbenen Herrn Bilbo spukten, zum Masstab würden, an dem gemessen fast alle grossen Männer der Geschichte dieses Landes sofort hätten ins Zuchthaus gesteckt werden müssen. Loyalität bedeutet nicht ein Bekenntnis zu einer Person oder einem Einzelinteresse, zu einem Komitee, zu einer Mehrheit, zu irgendeiner Parlaments-Konstellation. Loyalität ist der Gehorsam, der dem Geist eines Landes dargebracht wird, ist die Verehrung, die der Idee seines ursprünglichen Wesens in Vergangenheit und Gegenwart auch für die Zukunft gilt. Wo kämen wir auch sonst hin? Sind Hearst und Mc- Oormick oder die "Töchter der amerikanischen Revolution" für unsere Loyalitätsdefinition zuständig? Oder John L. Lewis? Oder die anderen Gewerkschaftsführer? Henry Wallace, Robert A. Taft oder der Sekre- tär der "National Association of Manufactureis"? Harry Bridges oder Gerald K. Smith? Die Frage stellen, heisst die Antwort finden. Loyalität ist vor allem eines nicht: es ist. nicht, Konformismus. In einem grossartigen Aufsatz "Who is loyal to America?" hat Henry Steele Com mager, Professor .für. Geschichte an der Columbia Univer- sity, kürzlieh, durch gewisse Tendenzen in unserem öffentlichen Leben beunruhigt, eine ähnliche Untersuchung angestellt. Er hat die in un- seren Tagen allzu häufige Verwechslung zwischen Loyalität und Kon- formismus festgenagelt: ' "Die Konzeption ven Loyalität als Konlormismus ist engstirnig und re- striktiv. verneint Gedanken- und Gewissensfreiheit und ist unlösbar mit privaten und egoistischen Ueberlegungen und Interessen verbunden." Mit anderen Worten: jeder Versuch, den Gedanken der Loyalität anders zu definieren, als er aus der Verfassung, der 'Unabhängigkeits- erklärung und der Bill of Rights hervorgeht, bedeutet, einen Schlag gegen diese drei Institutionen des amerikanischen Volkes zu führen und seine politische Moral zu schwächen. "Jene zum Beispiel, die Amerikanismus mit irgendeinem Programm wirt- schaftlicher Praxis verquicken, übernehmen eine furchtbare Verantwortung. ein Exemplar von "How Good Is Your Englis-h" bestellt? Schicken Sie uns *Cl Cents und wir schicken es Ihnen zu, »©bald es aus der Presse Jcoinmt. Französischer Rechtsanwalt DR JUR. Charles Rosenberg PARIS 60 RUE DE LAGNY Tel.: Diderot 7728 Internationale Rechtsberatung (trübet to Köln) 1 'Ml Ii'1 111 l[ll I 1........ Denn wenn ihr Programm scheitern sollte, würden sie den Amerikanismus selbst einer schlechten Reputation aussetzen." Diese Worte Cornmagers zeigen die Weite und Enge des echten Loyalitätsbegriffs sehr klar. So wie der Sinn der Grundgesetze dieser Nation wirtschaftliche und persönliche Diktaturen ausschliesst, weil sie den Gedanken der Freiheit und der Rechte der Persönlichkeit wider- sprechen, so lässt er im Rahmen seiner Grunderforde-rnisse jeder Idee und Handlung Spielraum, die zum Gesamtwohl der Nation und im Rahmen ihrer demokratischen Verfassung neue Wege suchen. Gerade diese Freiheit des Geistes hat die Nation gross gemacht., hat Gestalten wie Lincoln und Paine, Washington und J.effvi son, Thoreati und Emer- ."(>«, Hohnes und Roosevll hervorgebracht — alles Menschen, die, zu- tiefst verbunden dem Geist des Amerikanismus, heute in Gefahr wären, sich wegen "unamerican activities" verfolgt zu sehen. Es gibt keine echte Demokratie, die, wenn sie sich treu bleibt und ihre Ideen in die Tat umsetzt, v >n irgendeinem totalitären System wahrhaft bedroht werden könnte. Nur wenn sie Schwächen nachgibt, wenn sie neben dem Grundsatz der Toleranz die ausgeübte Intoleranz duldet, nur wenn sie sich verlocken lässt, verschiedene Begriffe von Freiheit zu konstruieren und den Konformisten dem loyalen Bürger vorzuziehen — dann gerät sie in Gefahr. Aber sagen wir es mit der Stimme des "Yankee frem Olympus'1, Oliver Wendell Holmen: Der beste Prüfstein der Wahrheit Ist die Macht des Gedankens, sich auf dem Marktplatz der Bewerber durchzusetzen. . . . Wir sollten ewig wachsam sein gegen alle Versuche, diejenigen stumm zu machen, die etwas aussprechen, was wir hassen und verdammen." Und es war Abraham Lincoln, der seinen Begriff von Freiheit dahin definierte: "Unser Vertrauen beruht auf unserer Lieb« zur Freiheit, die Gott in unsere Herzen gesenkt hat. Unsere Verteidigung wird immer in der Bewahrung des Geistes bestehen, der die Freiheit als die Erbschaft aller Menschen in allen Ländern anerkennt. Man zerstöre diesen Geist, und man hat die Saat des Despotismus vor der eigenen Türschwelle gesät. Man billige das Tragen von Ketten der Knechtschaft, und man hat sich selbst für die Ketten bestimmt." 4 rois Viertausend (Fortsetzung von Seite 1) Jahre ist sie .geblieben, hat gear- beitet, dann ging sie fort, denn "jeder Schritt in Polen ist ein Schritt auf Gräbern, ich kann und will nicht dort bleiben. Was finde ich dort? Mitleid und Antisemitis- mus. Ich will kein Mitleid und kei- nen Antisemitismus. Ich will end- lich zu Hause sein, frei, arbeiten, atmen. Ich will nach Palsätina!" "Es begab sich, dass die Deut- schen in Wilna eindrangen . . . " Im Jahre 1941. Joseph stammte aus Wilna, seine Frau war die schöne Sonja, und sein Sohn hiess Alexan- der. Die Deutschen erschossen Josephs Bruder, und die Eltern wurden gezwungen der Exekution beizuwohnen. Die Deutschen er- richteten ein Ghetto in Wilna, und nachdem sie genug Opfer beisam- men hatten, sandten sie Tausende nach einem Orte, der hiess Panaria, und was dort vorging hat man in aller Grässlichkeit erst später er- fahren. Damals wusste man nur, dass niemand von Panaria wieder- kam. Die Deutschen hatten dort Brunnen vorgefunden, die mit Pe- troleum gefüllt waren. Die Deut- schen warfen die ermordeten Juden in Brunnen und zündeten die Lei- chen an, die wie Fackeln leuchteten. Die Deutschen fingen auch Joseph, und der kleine Alexander stellte! sich vor den Vater, als ein SS- j Mann auf ihn schiessen wollte. Die• j drei von der Familie Joseph ent- kamen, während viele tausende Juden nach Panaria marschieren j mussten. Und da die Deutschen ein j erfinderisches Volk sind, liessen sie einen alten Juden vorangehen, der die Violine spielen, während ein ! anderer Jude die Trommel schlagen : musste. Die Deutschen sind musik-' liebend. Joseph ging aber zur Wider- standsbewegung und war tüchtig in der Kunst, Waffen zu beschaffen. Joseph wurde geschnappt, aber konte nicht überführt werden, die Deutschen schleppten ihn durch viele Lager und er musste für sie arbeiten, auch Frau und Sohn er- wischten die Deutschen, sie waren in vielen Lagern. Joseph gelangte bis in die französische Zone, als der Krieg zu Ende war, fand Frau und Sohn wieder. "Nach Palästina! Damit die kleinen Josephs von morgen frei leben und arbeiten können!" * "Es begab sich aber", dass die Deutschen auf die kleine Farm ka- men, wo Sophia wohnte. Sophia war damals 19 Jahre alt. Sie begann aber bald, in einer jüdi- (sehen Widerstandsgruppe zu arbei- ten, die auch mit polnischen Grup- pen Kontakt hatte. Sophia entfal- tete ein grosses Geschick, Waffen zu verschaffen und aus Warschau zu den Gruppen zu bringen. Sophia wurde mit schweren* Missionen be- traut und machte Kurierdienste, fuhr oft nach Bentschen, wo sich die Zentrale der Widerstandsbewe- gung befand. Sophia war beim Aufstand in Warschau dabei, und von ihrer Gruppe, die 400 Menschen zählte, blieben, nicht, mehr als 40 Personen übrig. Das Mädchen hat es fertig gebracht, unt-ergrund zu leben, bis der zweite Aufstand ausbrach. Sie war wieder dabei imd blieb am Le- ben, bis die Russen kamen —■ das Leben eines heroischen Menschen dieser Periode. Und als die Nazis verjagt waren, suchte Sophia in Polen nach den Menschen, die sie einst gekannt lind geliebt hatte, aber fand sie nicht mehr, und die Stätten, wo sie gelebt hatte, waren leer oder verbrannt. Da verliess Sophia Polen und kam nach Deutschland, aber in Deutschland fand sie nur ein Lager — nach Kampf und Gefahren, nach Opfern und Elend — ein Lager. Sophia denkt und träumt nur ein Wort: "Palästina!" «r 5 "Es begab sich aber", dass die Deutschen auch Bernhard, einen Zimmermann in Warschau suchten, und seine Familie mitnahmen, weil sie ihn nicht fanden. Es wa- ren aber unter den Deutschen kor- rupte Leute, die sich Menschen ab- handeln liessen, und der Kaufpreis Restaurant - Cafe - Bar CHEZ KALI WeQn Sie in PARIS sind, —6* Essen Sie im bekannten Ag» jüdischen Restaurant CHEZ KALI (KALINSKI) 31, RUE DE TREVISE PARIS 9e neben den Foli.es Bergt-re Telephone Taitbout 50-2« FRÜHSTÜCK,, MITTAG-, ABEND- und SUPPER- SERVICE Restaurant Paul 13, Rue Notre Dame de Nazareth PARIS 3* Grantle Salle pou'r Noees ei Bancfuets Telephone: ARchives 64-36 Brüssel Apotheke Finkelstein 25. rue St. Michel (Place de Broucki-re) Tel, 183947 Verlangen Sie KUNDENKARTE mit ANRECHT AUF 10% RABATT! WENN Sie nach PARIS fahren WO würden Sie essen? IM JÜDISCHEN RESTAURANT Inhaber: Mester 5bis, rue Beranger, PARIS METRO REPUBLIQUE Ille für eine Frau und ihr Kind betrug 60,000 Zloti. Manche Deutsehen liessen mit sich handeln. Aber Bernhard war ein armer Mann, Die Deutschen fingen Bernhard mit vielen anderen Juden, aber als Bernhard an der Wand stand, um wie die anderen erschossen ?u werden, gelang es ihm, sich tot zii stellen und nachts mit einem pol- nischen Arzt aus dem Leichenhau- fen hervorzukriechen und sich zu verbergen. Aber dann haben ihn nach Arbeit beim Widerstand di6 Deutschen doch erwischt und von Lager zu Lager geschleift, er hat es überlebt. "Nach Polen zurück? Polen ist ein Friedhof. Meine ganze Familie ist verschwunden, und je- der Stein in Polen erinnert nur an Leid und Tod. Ich will nach Palä- stina!" Vier Schicksale, vier Beispiel* für mehr als viertausend Men- schen aus dem grossen Krieg, detf auch ein jüdischer Krieg gewesen ist. Opfer der Todeslager und Äfr Widerstands, und nicht nur Opfers sondern Kämpfer wie jeder regii^ läre Soldat in einem gerechte!! Krieg. Beispiele für mehr als 40Ö(f Menschen, die gegen Hitler und die Barbarei gekämpft haben unjd nicht nur sie erleiden wollten. Men- schen des Widerstands wie in allen Ländern, die Hitler gemartert hat, auch diese Menschen gehören zu den Siegern. Es sind nicht nur die physisch Stärkeren, die es ausge- halten haben, sondern auch die Menschen, die von einer hohen Mo- ral waren, im unerschütterlichen, Glauben an ihr Volk und an die Gerechtigkeit, Zeugen vom Wesen eines alten und 'grossen Volkes, ohne dessen Dasein es keine Werte gäbe, an die man heute noch zu glauben wagt. Nun sind sie wieder im Lager, hinter Stacheldraht, im Lande, aus dem die Mörder gekom- men sind. -st- LONDON ^bosUoH. FEINE BITTFRF SCHOKOLADEN und KONFEKT insbesondere: Marzipan, Krokant, Ingwer, Mokkabohnen, Kateenxungen. 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Er dürfte mit seinen Anhängern in der demokratischen Partei bleiben und versuchen, ihren liberalen Flügel für 1948 zu stärken. Die Oase der Saar Der einzige Erfolg der alliierten Besebcungspolitik Die Besatzungspolitik der Ver- einigten Staaten, Grossbritanniens Inä teilweise auch Frankreichs ist 60 viel — und bemerkenswerter- weise am stärksten in Amerika, England und Frankreich selbst — kritisiert worden, dass es müssig wäre, all diesen Kritiken eine wei- tere hinzuzufügen. Was den weiteren Vorwurf be- trifft, der in jeder Kritik der Be- satzungspolitik der Westmächte wiederkehrt, dass alle Bemühungen um eine "Demokratisierung", "Entnazifizierung" und "Umerzie- hung" des deutschen Volkes in allen drei Zonen kläglich zusam- menbrachen, so muss man sich auch hier fragen, ob dieses Expe- riment überhaupt gelingen konnte und ob nicht der eigentliche Fehler darin lag, dass man sich davon * überhaupt etwas versprach. Denn es ist ein Unding, einer Besät- gungäärmee und einem Besatzungs- regime eine Funktion zu übertra- gen, die mit ihrem ganzen Wesen und Charakter unvereinbar ist, die Funktion, als Erzieher zur Demo- kratie aufzutreten. Armeen sind an sich keine demokratischen In- stitutionen, selbst wenn sie zur Rettung der Demokratie kämpfen » Öder ein Land besetzen. Ebenso unvermeidlich war es, dass in allen Besatzungszonen die [Verwaltung in die Hände einer militärischen Bürokratie überging, und wer je und in welchem Lande cter Welt immer mit militärischer Bürokratie zu tun hatte, weiss, ....... dass sie die schwerfälligste, büro- kratischste aller Bürokratien ist. Dass sie den ungeheuren wirt- schaftlichen und politischen Auf- gaben, die sich in Deutschland stellten, nicht gewachsen war, nicht gewachsen sein konnte, wird niemanden wundern. Neben diesen mehr oder weniger unvermeidlichen Fehlern, die die Westmächte in ihrer Besetzungs- politik begingen, gibt es allerdings auch viele, die leicht hätten ver- mieden werden können. So zum Beispiel der, dass den Deutschen viel zu früh und ohne dass die pri- mitivsten Voraussetzungen hierfür gegeben waren, die Bildung von politischen Parteien gestattet wur- de; dass die Militärregierungen in der Frage der Ernährung und Ver- sorgung immer wieder Verspre- chungen machten, die sie dann nicht einhielten> wodurch sie die psychologischen Wirkungen ihres Versagens auf diesem Gebiete stei- gerten; dass die Besatzungsmächte die wenigen, wirklich demokratisch und europäisch gesinnten Deut- schen viel zu wenig förderten und sich statt dessen vielfach mit poli- tisch und moralisch höchst frag- würdigen deutschen Elementen umgaben usw. Bemerkenswert ist, dass nur dort, wo eine der Besatzungg- mächte selbständig und gemäss ihren eigenen Interessen vorging, von einer planmässigen und positi- ven Besatzungspolitik die Rede sein kann. Das gilt beispielsweise von der französischen Politik im Saargebiet, die erstaunliche psy- chologische, politische und wirt- schaftliche Erfolge zeitigte. In die- sem Teil seines Besetzungsgebietes arbeitet Frankreich planmässig auf die wirtschaftliche Loslösung der Saar vom übrigen Deutschland und auf ihren — zunächst wirt- schaftlichen — Anschluß? an Wie weit gehen die Kompetenzen der U.N.? Billigung des Präsidenten der Ver- einigten Staaten und der Alliierten erhalten, und nach dem siegreichen Ausgang des Krieges wurde sie noch zweimal durch die Alliierten ausdrücklich bestätigt: in dem Ab- kommen von San Remo am 25. April 1920 und in dem mit der Tür- kei abgeschlossenen Friedensver- träge von Sevres von 10. August 192t). In San Remo wurde gleichzei- tig von dem Hohen Rat beschlos- sen, zum Zwecke der Durchführung der Balfour-Deklaration das Man- datssystem auf Palästina zur An- wendung zu bringen, England mit dem Mandat zu betrauen und es für die Durchführung der Balfour- Deklaration verantwortlich zu machen. Der Verfasser dieses Artikel« war früher Dozent für öffentliches Hecht an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. England hat die Palästinafrage vor die UN gebracht. Vor welche Aufgabe ist diese gestellt? Wel- ches sind ihre Kompetenzen? Ist sie völlig frei in ihren Erschlies- sungen oder sind ihr dafür recht- liche Schranken gesetzt ? Aus der Entstehungsgeschich. schichte der Balfour-Deklaration ergibt sich ihr rechtlicher Charak- ter. Sie stellt einen Vertrag dar zwischen England und der Zionisti- schen Organisation. Die zionisti- schen Führer verpflichteten sich, "ihr Bestes zu tun, um die jüdische Gesinnung und Hilfe in aller Welt für die Sache der Alliierten zu ge- winnen", England verpflichtete sich, "die grössten Anstrengungen zu machen, um die Schaffung einer nationalen Heimstätte für das jü- dische Volk zu erleichtern", mit der Massgabe, "dass nichts gesche- hen sollte, was die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nicht jüdischer Gemeinschaften in Palästina beeinträchtigen könnte". Der Vertragscharakter der Bal- four-Deklaration schloss ihre Auf- bebung oder einseitige Abänderung durch England aus. "Erklärungen sind abgegeben worden — führte Winston Churchill als Kriegs-Mini- ster am 8. Februar 1920 im "Siat- day Herald" aus — die die Pol!Ith: (j ro s s - B ri t an n ie n s v.nwiderruf! ich gebunden haben." Am 29. März 1921 erklärte er als Kolonial-Minister der arabischen Delegation in Jeru- salem: "Die Deklaration wurde von den Alliierten Mächten, die aus dem Krieg siegreich hervorgegan- gen sind, gutgeheissen. Sie wurde noch während des Krieges und als noch der Sieg und die Niederlage in der Schwebe waren, abgegeben. Sie muss also durch den Sieg ah endgültig feststehend betrachtet werden." Die Balfour - Deklaration band nicht nur England. Wie die von den Juden zugesagte und geleistete Hilfe der Sache der Alliierten im Ganzen galt, so hat, auch die Bal- four-Deklaration vor ihrer Ver- öffentlichung die ausdrückliche Die Balfour-Deklaration ist das Primäre, das Mandat das Sekun- däre. Das Mandat ist abhängig von der Balfour-Deklaration, die Bal- four-Deklaration nicht vom Man- dat. Die Balfour-Deklaration stand als unabänderliche internationale Verpflichtung auf Grund ihrer Bestätigung durch die Vereinigten Staaten von Amerika und die Alli- ierten, sowie durch die Verträge von San Remo und Sevres unab- hängig von dem Mandat fest. Das Mandat hatte die Balfour-Dekla- ration zur •Voraussetzung und ihre Verwirklichung zum einzigen Zweck. Die Balfour-Deklaration ist denkbar, auch ohne das Mandat und ihre Verwirklichung auf an- dere Weise möglich. Das Mandat aber steht und fällt mit der Bai- fou r-Dekla ration, es findet in ihr seinen einzigen Rechtsgrund und seine ailei n ige Daseinsberechtigung. Welches sind also die Grenzen der Kompetenz der UN in der Palä- stina-Frage. Die UN kann grund- sätzlich, gemäss Art. 27 des Man- dats, die in den Artikeln 1—28 ent- haltenen "Bestimmungen" des Mandats abändern, nicht die Tat- sachen der "Präambel", auf die Art. 27 sich nicht erstreckt, insbe- sondere nicht die Balfour-Deklara- tion, deren Gültigkeit unabhängig von dem Mandat ist. Rechtlich würden die UN befugt sein, das Mandat gänÜich zu beseitigen. Denn es war gedacht, lediglich als Vom DR, SSM AR FREUND Mittel zum Zweck der Verwirk- lichung der Balfour-Deklaration» nicht aber als Selbstziveek. Es gibt auch andere Mittel zum gleichen Zweck. Zudem war das Mandat seinem Wesen nach nur als ein vor- übergehender Zustand gedacht und seine Aufhebung im Art. 28 aus- drücklich vorgesehen. Die UN sind auch in der Lage, auf Antrag Eng- lands, unter Aufrechterhaltung des Mandatszustandes, den Manda- tar zu wechseln; entweder einen anderen Mandatar an Stelle des bisherigen einzusetzen oder eine oder mehrere andere Mächte mit ihm zusammen mittlem Mandat zu betrauen, Sie können endlich die einzelnen Mandats - Bestimmungen der Artikel 1 bis 28 des Mandats abändern, jedoch mit einer aus dem Wesen des Mandats sich ergeben- den Einschränkung, die Abände- rungen dürfen dem Mandatszweck, d. h. der "Verwirklichung der ur- sprünglich am 2. November 1917 durch die Regierung Seiner Briti- schen Majestät erlassenen und von den Alliierten Hauptmächten aner- kannten Deklaration zu Gunsten der Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina" nicht widersprechen. Das Mandat muss so gestaltet sein, dass es den Zweck, für den es be- stimmt ist, erfüllt und nicht ver- eitelt. Ausser in der Rechtslage findet die _ Kompetenz der "UN nur in ihrem eigenen Daseinszweck ihre Grenze.Sie sind geschaffen zum Schutz der Schwachen gegen die Mächtigen, des Hechtes gegen die Gewalt, weil die Welt, nach dem furchtbarsten Kriege aller Zeiten, sich darüber im klaren ist, dass der Frieden der Zukunft und damit der Bestand der Kuiturmenschheit da- von abhängt, ob es gelingt, diesen Idealen bedingungslos zum Siege zu verhelfen. Die Vereinigten Na- tionen werden ihre Probe zu be- stehen haben, wenn sie über das Recht des Volkes entscheiden, das das schwächste ist unter allen Völ- kern der Erde, das wie kein zweites gelitten hat unter der Herrschaft verbrecherischer Gewalt und das nichts in seinem Existenzkampf einzusetzen hat als sein Recht. Frankreich hin. Zu diesem Zweck wurde nicht nur eine eigene Ueber- gangswährung, die Saarmark, ein- geführt, die schon heute auf den deutschen schwarzen Börsen um ein vielfaches höher bewertet wird als die Reichsmark, sondern es musste auch die Versorgung der Saarbevölkerung sichergestellt und durch ein einfaches administratives Ausweisungsverfahren die Aus- scheidung der unverbesserlich na- zistischen Elemente vorgenommen werden. Hand in Hand damit geht eine zielbewusste Kulturpolitik, deren wichtigste Leistung die Gründung einer deutsch-franzö- sischen Universität in der Nähe von Saarbrücken ist. An der Spitze sowohl der französischen wie der deutschen Verwaltung im Saarge- biet steht eine Reihe hervorra- gender Persönlichkeiten, die ihre historische Mission darin sahen, aus dem Saargebiet eine echte Brücke zwischen Frankreich und Deutschland, einen deutschen Vor- posten französischer Kultur zu machen. Die überwältigende Mehr- zahl der deutschen Saarbevölke- rung macht diese Entwicklung- freudig mit — sämtliche Parteien haben sich für den wirtschaftlichen Anschluss ausgesprochen, mit Aus- nahme der Kommunisten, die aucn hier für die "Einheit des Reichs" eintreten —, nicht deshalb, weil es ihnen bei Frankreich besser geht als bei Deutschland, sondern weil auch sie sich der Rolle bewusst sind, die das Saargebiet als autono- mer Staat zwischen Frankreich und Deutschland spielen kann. An- fang Oktober soll das Saargebiet zum erstenmal in seiner Geschichte ein eigenes Parlament wählen, dem die Aufgabe zufallen wird, die Ver- fassung in Kraft zu setzen, die — zusammen mit dem von den Alli- ierten festzulegenden internatio- nalen Saarstatut — die Grundlage der künftigen Saar-Autonomie bil- den wird. .............. Von dieser kleinen Gas« a! Bevin ist schuldig In seiner Ausgabe vom 13. September fällt *'!Z he New Statesman n im/ Na tion" wohl das vernichtendste Urteil über die Bevinsche Palä- stinapolitik, das man bisher in der englischen Fresse gelesen hat. Die Londoner Zeitschrift schreibt wörtlich: "Die Geschichte des "Exodus" ist nun zu Ende. Neun Wochen lang hat sie die Schlagzeilen und Ueberschriften der Weltpresse abgegeben, und England die Verachtung jedes zivilisierten Landes zugezogen. Es ist kein Geheimnis, dass die ganze Affäre mit Kevins persönlicher Initiative begonnen hat und von ihm gegen den Rat des palästinen- sischen Oberkommissars und gegen die schwachen Proteste seiner Kolle- gen im Kabinett weitergeführt worden ist. In der Ueberzeugung, dass er eine Welt Verschwörung bekämpfe, hat er sein Bestes getan, eine solche erst zu schaffen: er ist fast genau so der Sklave seiner Emotionen wie die verrückten Terroristen der Stern-Bande, die letzte Woche London zu "bombardieren" suchten. In Margabe hat der Aussenminister der Labour Party klargelegt, dass die Juden sich im Kriege mit der christlichen Welt befinden. Durch diese emotionelle Haltung hat er den Antisemitismus in un- serem Lande hochgezüchtet und dem Terrorismus in Palästina eine Entschuldigung gegeben. Wir müssen hoffen, dass das Kabinett als Ganzes die unseligen Ergebnisse der Bevinschen Palästinapolitik richtig bewertet und die durch den Bericht der United Nations gebotene Chance, mit ihr Schluss zu machen, ergreifen wird." "Jüdische Erfindungen' Schweizerische Zeitungen berich- ten über einen Vortrag, den der einstige französische Gesandte in Deutschland, Frangois-Poncet über seine "Begegnungen mit Hitler" in Lausanne gehalten hat. Die Frankenstein-Physiognomie, diip seine Schilderungen des unzu- rechnungsfähigen Ungeheuers ent- warfen, jagten den Zuschauern kalte Schauer über den Rücken. Eines Tages interpellierte er H itler und beschwor ihn, Mensch- lichkeit und Erbarmen gegen die seihen, haben sich, infolge der oben geschilderten, vermeidbaren oder unvermeidbaren Fehler der Besät- zumgsmächte die politischen und wärt schaftlichen Verhältnisse in de;n drei Westzonen seit Herbst vo- rigen Jahres, während des vergan- genen Winters und im Laufe dieses Sommers katastrophal verschlech- tert. .....Wolfgang" ■ Bretholz —>——Z/.- Sjlu t ...... Juden walten zu lassen. "Der Dä- mon erwies sich als unzugänglich. Ein Spielball seiner sogenannten Nerven, benahm er sich wie ein losgelassener Choleriker, der er ja war, und heulte wie ein Scha- kal." Franeois-Poncet liess sich nicht schrecken. Er versuchte noch einen Ansturm: "denn das mensch- liche Gewissen bäumt sich gegen ein solches Verfahren auf!" ''Das Gewissen?" kreischt der Wüterich, "Das Gewissen?! — Auch so eine jüdische Erfindung/" Als das Zeitalter der derbsten, viehischesten Rohheit inauguriert wurde, verkündete Goebbels trium- phierend das Ende der "jüdischen Qiialilätshysterie". Ja, der Sinn für Mass und Wert wurde unter die Füsse getreten, mit diesem infernalischen Triumph fing es an. Und man fragt sich, ob das Juden- tum grössere Lobredner gehabt hat als diese beiden Ausgeburten der JSttll'»--- - ---- i ---- 4* AUFBAU Friday, September 19, 1947 Gewitterwolken über den UN Die grosse Auseinandersetzung Amerika-Sowjetrussland—Der Kampf um Palästina Von RICHARD DYCK Der internationale Horizont ist schwer bezogen, und über dem Haus der Völker Versammlung in Plushing Meadows hängen dräu- ende Gewitterwolken. Für einen Optimismus ist kein Raum mehr, nachdem Staatssekretär Marshall selbst in seiner Sonntagsrede vor der American Association for the United Nations die Sturmzeichen aufgezogen hat. Ohne Sowjetruss- land direkt zu nennen, sagte der Leiter der amerikanischen Aussen- politik: "Es würde eine bittere und tra- gische Enttäuschung sein, sollte die Erfahrung beweisen, dass die in San Francisco erreichte Harmo- nie nur eine zeitweilige war. Wir finden es schwer zu glauben, dass Mitglieder der Organisation (der UN) ihre Struktur vorsätzlich zu zerstören suchen, durch beharr- liche Akte des Angriffs oder durch Obstruktion, die ihrer Natur nach die hauptsächlichen Organe der Organisation lähmen muss." Diese Sprache ist deutlich, sie lässt keinen Kaum für Zweifel mehr, dass es in dieser Tagung der Vollversammlung zu der lang er- warteten Auseinandersetzung zwi- schen den US und der US SR kom- men dürfte. Darauf deuten auch alle Nachrichten bezüglich der ge- planten amerikanischen Strategie vor dem Formn der UN eindeutig hin. Gewiss wird der amerikanische Aussenminister nichts unversucht lassen, Moskau von seiner perma- nenten Taktik der Obstruktion, vor allem durch den unmässigen Ge- brauch des Vetos, das Gromyko nun zum zwanzigsten Male in den Saal des Sicherheitsrates geschleu- dert hat, durch gütliche Ueberre- rung abzubringen. Geht das nicht, muss nach amerikanischer Auffas- sung ein gewisser Zwang unaus- bleiblich werden. Die amerikani- sche Strategie hierfür zeichnet sich schon einigermassen klar ab. Man spricht erstens von der Ein- bringung einer amerikanischen Re- solution, nach der die Vollver- sammlung selber eine Grenzkom- mission für den Balkan einsetzen soll. Darüber, hinaus ist auch die Rede von einem gegenseitigen Ver- teidigung svertrag nach dem Mu- ster des eben in Rio de Janeiro ab- geschlossenen interamerikanischen Verteidigungsvertrages. In dieser Beziehung glaubt man die nötige Handhabe in Art. 51 der Charter finden zu können. (Kollektivaktion der Signatare in Selbstverteidi- gung.) Drittens endlich wird man vielleicht versuchen, irgendwie die Macht des Vetos abzuschwächen. Gleich am ersten Sitzungstage in Flushing traten die divergiereiv den Tendenzen unter den GroSs- mächten auch bei der Wahl des Präsidenten der Völkerversamm- lung klar zutage. Die Verein igten EDITORIALS Vor dem Schlussakt des Palästina-Dramas r. d. Seit 30 Jahren, seit dem 2. November 191.7, dem Tage, an dem der damalige britische Aussenminister Lord Baifmir die nach ihm ge- nannte welthistorische Deklaration unterzeichnete, gibt es das Problem Palästina. In diesen drei Jahrzehnten entwickelte sich das kleine Land im Nahen Osten, in dem das jüdische Volk seit Jahrtausenden sein gott- gewolltes und legitimes Heimatland erblickt und von dem es nie aufge- hört hat zu träumen, zu einem internationalen Streitobjekt. Wir stehen nunmehr wahrscheinlich vor dem Schlussakt des erregenden Palästina- Dramas. Der Vorhang wird in wenigen Tagen in Flushing Meadoivs hochgehen, die Bühne steht bereit, und Regisseure wie Akteure warten auf das Stichwort: "Teilung". Wird es dazu kommen? Die Chancen für die Teilung Palästinas liegen jetzt ganz allein und ausschliesslich bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Man mag gegen den Mehrheitsbericht der Sandström-Kommission diese oder jene Bedenken hegen — und auch wir sind nicht restlos von ihm befriedigt — aber ein Verdienst kann man ihm nicht abstreiten. Er erkennt ziemlich unumwunden die Notwen- digkeit der jüdischen Eigenstaatlichkeit an, und das muss als ein grosser Fortschritt erscheinen. Von jetzt an kann niemand mehr den Judenstaat als eine Wolkenkuckucksheim-Idee ansehen, die in der poli- tischen Realität unserer Tage keine Wurzeln hat. Freilich, ob und wie die Völkerversammlung für den Gedanken des geteilten Palästina zu gewinnen sein wird, bleibt vorerst eine offene Frage. Es hat keinen Zweck, sich darüber hinwegzutäuschen, dass alle am Palästina-Streit direkt Beteiligten — Araber, Juden und Briten — aber auch die indirekten Interessenten wie die Vereinigten Staaten und Sowjetrussland, an dem Plan der UN vieles auszusetzen haben. Die Araber verwerfen die Teilung natürlich gänzlich aus den allbe- kannten Gründen, während die Juden den Plan zwar im allgemeinen gutheissen, aber die vorgesehene Grenzziehung des jüdischen Staates, vor allem auch den Aasschluss Jndäas und Jerusalems, schwer tragbar finden. Die Briten sind ganz und garnicht entzückt, weil nach dem neuen Plan ihr Mandat zwar enden würde, ihnen aber die Verantwortung für die zweijährige Uebergangszeit aufgebürdet bleibt. Das Londoner Kabinett bleibt auch nach wie vor davon überzeugt, dass die Teilung nicht erzwungen werden kann, es sei denn, dass die Vereinigten Staaten Truppen und Geld hierfür einsetzen wollen. A merikas Stellungnahme ist noch nicht entschieden, doch vom ameri- kanischen Standpunkt aus gesehen, liegt eine der Hauptschwächen des Teilungsplans in der Möglichkeit, dass die Vereinigten Staaten ge- zwungen sein könnten, aktiv einzugreifen. Die Soirjetiniion endlich würde den vorgeschlagenen zwei National- staaten bei weitem die Lösnng einer Internationalisiern»»' vorziehen, um endlich einmal in einem Gebiet mitsprechen zu können, das bisher aus- schliessliche britische Domäne war. Man braucht nur alle diese diametralen Gegensätze aufzuzeigen, um zu begreifen, wie schwer sie auszugleichen sein werden und vor welcher dornenvollen Aufgabe sich die Völkerversammlung im Punkte Palä- stinas gestellt sieht. Für unsere Regierung hat das Palästina probiern noch ein besonderes Gesicht, weil sie das eng damit verwobene DP-P.ro- blem rasch und endgültig bereinigt sehen möchte. Das mag auf die schliesslich« Haltung der amerikanischen Delegation nicht ohne Ein- fluss bleiben. Staaten hätten gern den australi- schen Aussenminister Dr. Herbert V. Evatt als Präsidenten gesehen, offenbar weil dieser als Feind des Vetos aggressiver aufgetreten wäre als der dann mit 29 gegen 22 Stimmen zum Präsidenten -ge- wählte Brasilianer Dr. Oswaldo Aranha, der die geschlossene Un- terstützung des lateinamerikani- schen Staatenblocks und — Sow- jetrusslands hatte. Neben Griechenland bzw. dem Balkan in weiterem Sinne bleibt Palästina das zweite grosse Sor- genkind der diesjährigen Völker- versammlung. Generalsekretär Trygve Lie hat den Vorschlag ge- macht, ein aus Vertretern der 55 Nationen bestehendes Arbeits-Ko- mitee für die Behandlung der Pa- lästinas rage einzusetzen, und die- ser Vorschlag eines Sonderkomi- tees hat offenbar bereits die Billi- gung der Vereinigten Staaten ge- funden. Ja, man hat anscheinend auch schon die geeignete Persön- lichkeit zur Leitung des grossen Palästina - Ausschusses gefunden. Es ist der frühere kanadische Bot- schafter in Washington, Lester B. Pearson, der im April d. J. in Lake Success das Politische Komitee der Palästina-Sondersession der UN mit bedeutendem diplomatischem Geschick geleitet hat. Bezeichnend für die Einstellung Washingtons ist es auch, dass der frühere stellvertretende Staats- sekretär John H. Hilldring, der . im State Department während seiner Tätigkeit für die besetzten Gebiete mit den Flüchtlings- und DP-Fra- gen besonders vertraut geworden ist und sich durch seine humane Gesinnung gegenüber den Juden ausgezeichnet hat, zum besonderen Palästina-Berater der amerikani- schen UN-Delegation berufen wor- den ist. Australien diskriminiert nicht Eine Erklärung des Ministers Caldwell DFC€NSTDUCT1€N §§ Heg. U. S. Pat. Ofl'.^o. 422,891 H Editor: Manfred George H Assistant Editors: H Richard Dyck, Kurt Hellmer. §§ Advertising Manager: H Hans E. Schleger. Ü Circulation Manager: W Ludwig Wronkow. Verschiedene grosse jüdische Organisationen Australiens — der Jewish Council, die Australian Jewish Weifare, Society, die Wel- ■ fare Guardians' Society, die B'nai B'rith Melbourne Lodge und. der Polish Jewish Relief Fund — ha- ben jetzt ein Immigration Re- search Project in Angriff genom- men, um die öffentliche Meinung Australiens von' dem Wert der Einwanderer, gleichgültig' welchen Ursprungs und welcher Religion, zu überzeugen. Zu diesem Zeck will der Jewish Council in Zusammenarbeit mit den anderen genannten Organisa- tionen alles Tatsachenmaterial über die Leistungen jüdischer Ein- wanderer in Australien während der letzten zwei Jahrzehnte zu- sammentragen, analysieren und auswerten. Der Jewish Council bittet, ihm Namen von Personen, die wesentlich zum industriellen, wissenschaftlichen, wirtschaftli- chen, sozialen und kulturellen Auf- schwung Australiens beigetragen haben, mitzuteilen. Alle Informa- tionen sind vertraulich; Namen von Personen und Geschäftsunter- nehmungen werden nicht bei Ver- wendung der Informationen ver- öffentlicht. Entsprechende Zu- schriften erbeten an Mr. E. Platz, Room 312, 325 Collins Street, Melbourne, Australia. Die Tragweite dieser statisti- schen Untersuchung im gegenwär- tigen Augenblick ergibt sich umso deutlicher, als vor einigen Tagen der von Amerika nach Australien zurückreisende Immigrationsmini- ster Australiens, Arthur A. Cal- vell, in San Francisco strikt er- klärt hat, dass es in „Australien keine Diskriminierung gegen Ju- den hinsichtlich der Einwanderung gäbe. Der Minister führte wört- lich aus: "Kein australisches Gesetz kennt eine unterschiedliche Behandlung von Leuten der verschiedenen Re- ligionen, und nach den Beschlüs- sen der Evian-Konferenz von 1938 hat die australische Regie- rung es unternommen, 15,000 Op- fer der Nazi-Tyrannei im Ausmass Redaktionsschluss: Montag 12 Uhr mittags. ANKAUF VERKAUF Umarbeitungen — Reparaturen Grosse Auswahl in feinsten Schweizer Uhren Telephone: ELdorado 5-5440 665 FIFTH AVENUE (Corner ">3id Slreel) Suile "10, Ii. Y 22,N. Y. FRANCK CHIC0RY WIEDER ZU HABEN! Gibt Ihrem Kaffee das feine, würzige Aroma, wonach Sie sich immer sehnen. Ihr Händler führt FRANCK'S. HEINR. FRANCK SONS, Inc. Flushing, L. I„ N. Y. AM ALL AMERICAN PRODI!CT von 5000 pro Jahr aufzunehmen. Weniger als 7000 Personen, prak- tisch alle jüdischen Glaubens, ka- men vor Ausbruch des Krieges in Australien an, sodass noch 8000 zugelassen werden können. Die zuerst Angekommenen waren meist deutsche und österreichische Juden. Dazu kamen dann 2000 Juden, die von Grossbritannien im Kriege als feindliche Ausländer zur Internierung nach Australien gesandt, worden sind. Sie sowohl wie die zuerst Angekommenen sind jetzt zumeist naturalisierte australische Bürger. Weitere 2000 trafen aus dem Fernen Osten ein. Seit Kriegsende sind sodann tausende von Juden in Europa, die nahe Verwandte als australi- sche Bürger haben, zur Landung zugelassen worden. Vor einiger Zeit hat dann die australische Regierung beschlos- sen, keine Landungserlaubnisse mehr aus reinen Mitleids zu erteilen. Alle Perso- nen, die in Zukunft nach Austra- lien zugelassen werden sollen, müssen in der Hauptsache euro- päischen Ursprungs sein. Aber ir- gend eine Diskriminierung in Be- zug auf Rasse und Religion wird es dabei nicht geben. Das von mir kürzlich mit der IRO zwecks Auf- nahme von 12,000 Personen pro Jahr aus der britischen und ame- rikanischen Zone abgeschlossene Abkommen sieht ausdrücklich vor, dass es keine Diskrimination ge- ben darf." = Advertising Rates on appiieation. i = Member of Audit Bureau of Circu-: = Jations. Published weekly by the I = New World Club, Inc. (established j = 1924). 209 West 48th Street, New: H York 19, N. Y. ff Cable Address: Ü "Aulbäu," New York. Ü Board of Direclors: Alfred Prager,! = Chairman; Fred H. Bielefeld, Man- j §= fred George, Willi Gunzburger,! H Dr. Wils red C. Hülse, Ludwig I H Lowenstein, Hans E. Schleger, I 5= Fritz Schlesinger, Ludwig ■S Wronkow. Ü Advisory Board: = Louis Adamic Nahum Gold- S Leo Baeck H Roger N. Bald- Ü D. A. Jessurun E= Cardozo = Congressman §E Emanuel H Celler = Albert Einstein = Lion Feucht- 'S wanger Max Gruenewald! Freda Kirchwey Adolf Kober Jacob K. Javits Thomas Mann Harold R. Moskovit .Max Nussbaum A. A. Roback Fritz von Unruh i Ü In den einzelnen Rubriken des I = "Aufbau" schreiben regelmässig: i M Dr. W. C. Hülse, Heinz Euläti; I |E Kurt Kersten, Orl Misch, Ludwig j s Marcuse, Alfred Prager: Editörials.I S — Michael Wurmbrand, Robert Z s Weltsch: Jüdische Fragen. — Vera ; ^ Craener: Welt der Frau. — Artur j = Holde: Musik. — Leo Burckhardt:I — Sport. — S. Birnbaum: Schach. = — Robert Larin: Handel und Wit't- = schaft. — Walter David: Wall; H Street Telegramm. — Curtis J.; == Höxter: Veterans Forum. — KurtE = Lubinski: Reportage. — F. B.j = Dolbin und Willi Wolfradt: Kunst, i Ü — Anne Polzer: How Good IsZ Ü Your English. nXj H Ständige Korrespondenten = des "Aufbau": _ Ü Bei den United Nations: Dr. Max§ H Beer. — Hollywood: Friedrich H Porges. — London: Paul Marcus |E und W. W. Schuetz. — Paris: Dr. ü Leo Stahl und Stefan Fingal. — H Zürich: Ossip Kalenter. ■— War- _ = schau: Dr. Imanuel Birnbaum. — \ H Tel-Aviv: C. Z. Kloetzel, * Hau; H Lichtwitz, Ernst Mandowski. H Wien: Rudolf Kalmar — Prag: S Alexander Stern und Arnost Feigl.i =E Weitere Korrespondenten in Ca- = nada, Deutschland, Mexico, Skan- ü dinavien und Ungarn. Gründen des jg subscription Prices: U. S. A.. its| iE territories and possessions, and == Canada: $2.50 for % year, $4.50 a H year (incl. postage); Central and! H South America $2.75 for Vj year, 5g $5 for 1 year (incl. postage), other §= foreign countries $3.25 for '/j year, p $6 for 1 year (incl. postage). H Unsoliciled manuscripis should be i = accompanied by slamped, self-äd-; ee dressed envelopes. The Editors; = cannol be responsible for Ihe re- j = lurn of any unsoliciled material. 1 = ABC , 119 ABC | Vol. XIII—No. 38 Sept. 19, 1947] Ü Copyright 1947 by j= New World Club. Inc. HVe «re gronving We are setting up a Special Unit of CAREERAGENTS under our new Salary Contract, this plus Commission and Pension P1 ovisions, For attractive Plan, only well educated, industrious and self-re!iant LADIES AND GENTLEMEN between th< ages of 25 - 50, desirous of a satisfyjng career, qualify. 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Die meisten schaffen sich wohl, mit den Ereignissen des Tages konfron- tiert, gemäss ihrer Wesensart ein gewisses Weltbild, sie belassen es aber gewöhnlich bei dem "An- schauen" der Geschehnisse, ohne eich sich mit ihnen, noch dazu öffentlich auseinanderzusetzen. Die Musik, als die unrealste der Künste^ lässt sie Abstand von den politischen und sozialen Vorgän- gen halten. Was die Persönlich- keit Marian Andersons über ihre grosse Künstlerschaft steigert, ist gerade die Tatsache, dass sie ihre MM Mission als Sängerin keineswegs dlirch artistische Höchstleistungen ®ls erfüllt betrachtet. "Das Gesetz, nach dem sie angetreten ist", gab ihr ein noch wichtigeres Lebens- tiel, als das Schicksal ihr schon durch eine Stimme von seltenster Schönheit und eine faszinierende Vortragskunst gesetzt hat. Marian -Ancierson führt —' ohne sichtbare Leidenschaft, aber mit um so grösserer Intensität —- einen Kampf für die Gleichberechtigung der Menschen. Die Millionen, die ihr in allen Weltteilen zujubeln, können nicht nur eine Stimme be- wundern, wie sie nach einem en- thusiastischen Ausspruch Tosca- liinis alle hundert Jahre einmal erscheint, sondern sie sollen zu- gleich für eine ethische Idee ge- wonnen werden. Die Propaganda für Menschen- rechte übt die Sängerin, wie sie mir erzählt, oft in der Weise aus, dass sie mit Vorliebe wieder an Plätzen konzertiert, in denen die Vorurteile gegen ihre Rasse noch ungebrochen herrschen. Durch ihre Kunst will sie den Beweis der "grundsätzlichen Gleichheit" von allem, was Menschenantlitz trägt, erbringen und so die durch Mangel an Verständnis hervorgerufenen tragischen Konflikte beseitigen hel- fen. Die seelische Kraft für diesen Kampf gibt ihr eine tief wurzelnde Religiosität. Der grosse Raum, den Negrd Spirituals in den Program- men Marian Andersons einneh- men, ist für sie nicht durch die Ueberlegung begründet, dass sie gerade auf diesem Gebiet die "authentische" Interpretin sei. Geistliche Gesänge überhaupt sind für sie der Ausdruck ihrer einge- borenen Gläubigkeit, Lieder von Schubert und Brahms, die beide zu ihren bevorzugten Komponisten gehören, bieten ihr gleichermassen die Möglichkeit, religiöses Erleben künstlerisch zu gestalten. "Für mich", betont Marian An- derson, "ist das 'Ave Maria' von Schubert im Wesentlichen kein 'Kunstgesang'. Man muss natür- lich die» Technik und die Gestal- tungskraft besitzen, um ein sol- ches Lied gemäss seiner genialen Konzeption zu bewältigen; aber ich gehe an dieses Lied ganz 'ein- fach', ganz fromm heran. — Man kann, wie Sie Wissen, komplizier- teste, sensitivste Kunst ganz ein- fach machen und wiederum ein- fache zur höchsten Verfeinerung bringen. — Die an das Letzte rüh- rende, ganz schlichte Gläubigkeit des 'Ave Maria' wieder und wieder zu fühlen, war mir nach so unzäh- ligen Wiederholungen schliesslich nicht mehr möglich. Man kann Frömmigkeit nicht wie einen Was- serhahn an- und abstellen. Deshalb habe ich das Lied, das zu den meist- verlangten meines Repertoires ge- hört, längere Zeit zurückgestellt. Ich musste neue Kraft für seinen Inhalt gewinnen. Oft mache ich es jetzt so, dass ich als Zugaben zu- nächst mehrere Spirituals singe. Bei ihnen erkenne ich dann, ob ich in die besondere feierliche Stim- mung komme, die ich für das herr- liche Lied brauche." Von ARTUR HOLDE 1 Das Gespräch wendet sich wie- der der Marian Anderson tief be- schäftigenden Rassenfrage zu. "Es ist mit den Menschen oft so, dass sie an sich guten Willens sind, dass aber ihre persönlichen Interessen und die Anschauungen der sie umgebenden Welt im Wi- derspruch mit ihren Ueberzeugun- gen stehen. Ist es nicht ähnlich wie bei der 'League of Nations'? Die Vertreter der Staaten lernen sich bei ihren Zusammenkünften besser kennen und verstehen, sie gewinnen persönliche Sympathien, und sie wären deshalb oft geneigt, zu einer Verständigung über grundlegende Fragen zu kommen. Aber sie haben die Instruktionen ihrer Regierungen oder der ihr Land beherrschenden Wirtschafts- mächte. Sie können daher nicht frei ihrem guten Willen folgen. Aber ich hoffe, dass trotz aller, oft unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten durch das Ken- nenlernen untereinander das Ver- ständnis zwischen den Völkern, den Rassen und den Bekenntnissen zunehmen wird. Wenn man be- denkt, welche unfassbare Summen für die Zerstörung von Menschen und Werten ausgegeben werden, welche winzigen Beträge sind dem- gegenüber nur nötig, um den Auf- bau menschlicher Kultur zu för- dern!" In unserer ganzen Unterhaltung hat das Thema der künstlerischen Arbeit Marian Andersons fast eine nebensächliche Rolle gespielt. Flüchtig erwähnt sie ihre nach Ablauf der grossen Tournee duich Amerika für das Frühjahr ange- setzte Konzertreise nach Austra- lien, dann die Absage einer ge- planten Serie in Palästina, für die nach Ansicht politischer Sach- verständiger gegenwärtig kein ge- eigneter Zeitpunkt sei. Man er- kennt in dem Gespräch deutlich, wie wenig sich ihre Gedanken auf die Dinge persönlichen Ehrgeiz's konzentrieren, wie sehr sie sich vielmehr von den Begleiterschei- nungen des Weltruhmes innerlich distanziert: Für sie schafft Mei- sterschaft des Könnens nicht nur Privilegien, sondern vor allem un- abdingbare Verpflichtungen gegen den Nebenmenschen! Letters to the Editor Ein Glückwunsch Unter den vielen Glückwünschen zum Jüdischen Neujahr, die der Chefredakteur des "Aufbau" erhal- ten hat, befand sich auch der Fol- gende, den er seinen Lesern nicht vorenthalten möchte: "Heut ist der erste Tag — und gestern war der Tod —" möchte doch dieser Vers, den ich 1918 im "Platz" als Motto der aus dem Krieg heimkehrenden Generation schrieb, endlich wahr werden für uns alle! An diesem Jahreswechsel Israels denke ich voll Trauer an die grauenvolle Passion des Volkes der Bibel. Was es im letzten Jahr- zehnt erdulden musste, übertrifft alles Leid, womit Jehova einst die Glaubenskraft Hiobs auf die Probe stellte. Die Todeslager, das Mar- tyrium des "Exodus", dazu die kühle Herzensgleichgültigkeit der Zeitgenossen — zusammen mit mei- nem von Entsetzen geschundenen Gewissen als Deutscher — alles dies ruft den Geist mächtiger als je auf zum Schutz der Entrechte- ten! Zum Schutz jener Minori- täten, die sonst Verzweiflung zum Chaos treibt. Solchem Kampf für die Frei- heit und Würde des Menschenge- schlechts aller Rassen und Reli- gionen getreu — sende ich Ihnen Allen meine aufrichtigen Wünsche. FRITZ VON UNRUH. Nachrichten aus Deutschland Der Heidelberger Philosoph Pro- fessor Karl Jaspers hat den Goethepreis der Stadt Frankfurt a. M. erhalten, der im vorigen Jahr dem Dichter Hermarm Hesse zuer- teilt worden war. Bei der Zerstörung der Leipziger Johannes-Kirche war die Gruft mit den Leichnamen Johann Sebastian Bachs und Christian Fürchtegott {Jellerts verschüttet worden. Die Gruft ist jetzt freigelegt worden. Der Sarkophag mit den Ueber- . resten Bachs soll in die unzerstörte Thomas-Kirche gebracht werden. Bachs Geburtshaus in Eisenach ist nach alten Plänen wieder aufge- baut worden. Die Einrichtung hatte rechtzeitig geborgen werden können und ist. jetzt wieder zu- rückgebracht worden. Iii Berlin start) der frühere Lei- ter der Breslauer Kunstakademie, der Maler Oskar Moll. Der ehemalige öffentliche Anklä- ger der Spruchkammer Wertheim und Tauber - Bischofsheim, Dr. Bans Lang, ist wegen schwerer Bestechung und Fragebogenfäl- schung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die l'reigewordene zweite Lizenz der '"Frankfurter 'Neuen Presse" ist dem bisherigen Redakteur der Münchener "Neuen Zeitung*', Leo- pold (loldschmidl, übertragen worden. Der Präsident des Landtages Von Rheinland-Pfalz, Jakob Diel, ist auf eigenen Antrag vom Parla- ment bis zur Klärung einer gegen ihn erhobenen Korruptionsanklage beurlaubt worden. Die amerikanische Militärregie- rung hat hunderttausend CARE- Pakete für deutsche Bergarbeiter gespendet.! Bedacht werden Gru- ben, die vier Wochen lang die höch- ste Förderleistung erreichen. In Düsseldorf ist Johanna, Ey, die "Malermutter des Rheinlan- des", im Alter von dreiundachtzig Jahren gestorben. Als Achtzehn- jährige übernahm sie einen Bäcker- laden in der Nähe der Akade- mie. Aus dem täglichen Umgang Johanna Eys mit Professoren und Studenten wurde bald eine feste Gemeinschaft, die sich um die allen Kunstfragen ungewöhnlich aufge- schlossene Frau scharte. Ihr Brot- laden entwickelte sich dann zu ei- nem improvisierten Kunstsalon, in dem "Mutter Ey" sich vor allem für die umstrittenen jungen Maler einsetzte. Das Haus wurde als "Ro- tes Malkastel" schnell über Deutschland hinaus berühmt. Durch ihre enge Verbindung mit den jungen fortschrittlichen Ma- lern zog "Mutter Ey" sich den Hliss der nazistischen Machthaber zu. Sie musste ihren "Salon" schliessen, viele Bilder wurden be- schlagnahmt, ein weiterer Teil ging bei Luftangriffen verloren. Aus der bescheidenen einstigen Wohnung dieser ungewöhnlichen Mäzenin ist jetzt eine mit einem modernen Kunstsalon verbundene Kaffeestube der "Mutter Ey — G. m. b. H." geworden. Zustimmung zu "Aufbau"- Politik Der Unterzeichnete ist seit lan- ger Zeit aktiver Zionist in Europa und in Cuba gewesen. Er ist heute Sekretär des Yugoslav Advisory Committee beim Jewish World Congress. Diese Zeilen sollen einer Ueber- zeugung Ausdruck geben, die sich voll und ganz mit Ihren Ausfüh- rungen im letzten "Aufbau" über die Lage in Palästina deckt. Sie sagen mit Recht, dass diese Aus- führungen nicht populär sind. Gerade deshalb schreibe ich Ihnen, um Ihnen zu zeigen, dass die Be- sorgnisse und Befürchtungen auch von anderen geteilt werden, und nur Kurzsichtige oder Desperados werden dafür kein Verständnis auf- bringen. Der "Aufbau" hat während des Krieges und nachher eine Mission der Aufklärung vollbracht, die in der Geschichte der jüdischen Na- tion einzigartig ist. Diese Mission ist noch nicht zu Ende. Ueberall, wo Juden deutsch lesen — und das ist in allen fünf Kontinenten der Fall — kann und soll der "Aufbau" erzieherisch wirken. Das jüdische Volk wird noch einmal dankbar sein, wenn ihm von dieser Seite eine Richtlinie erwächst, die dringend notwendig geworden ist, falls die hysterische und verant- wortungslose, vom Faschismus be- einflusste Terrorpolitik nicht bald aufhört. Dr. Z. Rosenberg-Rode (New York). Photo Pix Ein neues jüdisches Theater in Italien Italien kannte jüdische Bühnen nur von Gastspielen der Habimah und des Obel. Jetzt hat der polnische Schriftsteller und Regisseur Alexander Fersen zusammen mit dem Bühnenmaler und dem Chor- direktor der Mailänder Scala eine Truppe gebildet. Ihre erste Auf- führung war die Bühnenversion einer Legende, "Lea Leibovitz". Das Stück gehört Ungefähr in die Atmosphäre des berühmten "Dybuk". Die Darsteller spielen italienisch, haben einen grossen Erfolg überall im Lande und gehen demnächst auf eine Tournee durch Europa. Unser Bild zeigt eine Szene aus dem Stück, die deutlich den Einfluss der modernen palästinensischen Bühnenkunst verrät, Zum Thema "Usiehrenhaftig- keif "Das Maisbrot (200 Gramm) erhält jetzt eine stärkere Beimi- schung von verschiedenen Kör- nern und geht, aus dem Gelblichen mehr ins Schwärzlieht über, aber auf dem Lande gibt, es überall das hellste, gute Weizenbrot. So ist das, und der Riss zwischen Bauern und Städtern wird immer grösser". Sa schreibt man soeben aus Pa- ris. Es scheint, also, dass es nicht ein Zeichen des unverbesserlichen deutschen Volkscharakters ist, wie man schliesssen muss, wenn w.c.h. sich über die "Unehrenhaftigkeit" (der deutschen Bauern beklagt. Be- neble aus sachverständigen deut- schen Kreisen geben zu, dass in der Tat nicht ausreichend abgeliefert wird, und wieder ist es die "Ord- mungszelle" Bayern, wo man vor lallem Klage führt, während ge- rade in ehedem preussischen Ge- lbieten weit bessere Resultate zu verzeichnen sind. Auch das hat sehr wenig mit dem Volkscharak- Iter zu tun und gar nichts mit einer Besondern moralischen Verworfen- lheit. Es ^infl in der Mehrzahl die Meinen' Bauern, die ihr gaben verschleiern und auch leich- ter verschleiern können als die grösseren Besitzer, die einer sehr strengen Kontrolle unterliegen. Dass Bauern nicht abliefern ist eine bekannte Erscheinung in kri- tischen Zeiten, die ganze Ge- schichte ist, voll von Berichten über die Bestreikung der Städte durch das Land. Und man wird nicht weit kommen, die Dinge in der Weise anzusehen wie es w.c.h. tut, der die üblichen Fanfaren bläst. Die eigentlichen Gründe liegen tiefer, denn es ist immer die allge- meine Lage, die solche Erschei- nungen verschuldet. Auch noch so scharfe Massnahmen, wie sie z.B. wiederholt in Sowjetrussland an- gewandt wurden, haben dem Uebel nicht gesteugrt. Man kann nicht durch Morallehren ersetzen, was den kleinen Bauern fehlt, näm- lich: Saatgetreide, Düngemittel, Vieh und Preise, die die ewige "Schere" verhindern sollen. Es ist ein langes und unerquickliches Ka- pitel, das zu studieren ist. Und lei- der ist das Problem schwieriger als man es sich aus der Ferne vor- stellen kann.- Kr-t Kersten. Th? Wprid Youth Festival in Pragua Unnoticed by most people in the United States and by rnany others in soreign countries, a major in- ternational meeting was held this summer in Prague. Last August 17th, the World Youth Festival, which was attended by over 13,000 young men and women from 67 countries, came to a close alter four weeks of feverish delibera- tions. As one of the delegates re- marked: "It started as a purely cultural affair and ended like an armistice in a political battle of ideas." In the so-called Eastern, or Rus- sian orbit of influence, press and radio gave top coverage to this meeting which was sponsored by the World Federation of Demoera- tic Youth, headed by Guy de Boys- :'.on. 23-y.v .......'t " ch resistance leader and iiow a Com- munist deputy; in the Western sphere of influence only lest wing publications and organizations like to remember it. There were 4,000 young people from France, 2,000 from Italy, 1,500 from Great B ritain, 750 from AusL 'a, '"■■) "vorn J'eir^urk, 500 from Russia, 500 from Yugo- slavia, 450 from Bulgaria, 400 from Poland, 250 from Hurigary, 200 from Palestine, 200 from the United States and 4,000 from more than 50 other countries. It scems that each delegätion brought its Ideals and ideologies to Prague— making this a world political meet- ing, in miniature. While it is with great reluc- tance that I designate any meet- ing or any Organization as lest wing or communistic, the records and the actions of the Prague meeting definitely show that the World Youth Festival was dorn- inated by communistic forces. Whaf: inl-ivsLs us in this connec- tioru is: there were American dele- gates at Prague, what was their attitude? Did they agree to, or did they voice Opposition against, resolut ions passed which certainly followed a policy pattern original- ing in Mosruv? Ca re l'iil exami nation shows that originally, 400 Americans were expeeted to attend. They had been, svlevied. I.u. our State Depart- ment advised tliose who were non- communist not to go, because, it feit, that the meeting in Prague would Ue "eommunist dorn inated" -.....-obviously a policy which, as the recoi'd shows, backfrred. Who were t ho 200 Americans who final ly came to Prague'/ Mostly comimtnisis or communist sympa- thizei-s. . I »n-ri.ru n Youth for Cöinmunists, constituted the major part. It is extremely interesting to note what these Americans, these so-called repräsentatives of American youth, actually did in Prague. All through the Russian orbit and naturally in Russia itself TASS, official Russian news agency, distributed a dispatch of its Prague correspondent quoting url I............. * " I II Ii!....... t* iltlegation, an unidentifiable Mr. "Veaver," as having made 1 he iollowing statemeiit: ••The young people of America are < diHNilcri in the spirit of race theory, ;; Iheoiy which insists that Americans nie llie eh ose n people of the world and »II the other peoples have t.o sub- orclinate themsel vcs to the United States of America." Accordiag^ to Oesierreichische Zeitung, the official paper of the Soviet. forces in Austria, Mr. "Veaver" aHo saiti 11iat, the Amer- ican delegation would return home to Ich "e.<:sler hat sein erfolgrei- ches Lirstspiel "Die fünf Frank- furter" zu einem Operettenlibretto umgearbeitet. Der verstorbene Wiener Professor Lasitte setzte dazu die Musik grosser Meister des 19. Jahrhunderts wie Rossini, Me.yerbe.er, Mendelssohn und Of- fen brx-h. Die Uraufführung der neuen Operette dürfte in Frank- furt am Main stattfinden. Der Leitung der österreichischen "Bandest heater ist gelungen, den Dirigenten Erich Kleiber für die Saison 1947/48 zu gewinnen. Klei- ber wird an 20 Abenden in der Wiener Staatsoper dirigieren. Die Pariser Opera Comique wird demnächst nach Berlin kommen, um dort Debussys Oper "Pclleas und Midisande" zur Aufführung zu l>rhig::n. Die Wetzlarer Goethe - Gedenk- stätte, das Lotte - Haus, das vom Kriege ziemlich mitgenommen war, ist. siiweit wiederhergestellt, dass es bis zum diesjährigen Geburtstag Goci h dem 28. August, der Oes- fentlichkeit wieder zur Besichti gtt'ig freigegeben werden konnte. Jean, Anouilh, einer der erfolg- i-eieh-lr.n französischen Dramati- ker der letzten Jahre, ist gegen- wärtig damit beschäftigt, das Drehbuch zu einem Film "Hoff- vwhhx Erzählungen" zu schreiben. Frrn.z Sfrvaex, ist kurz nach sei- nem 8->. Geburtstag, bis zuletzt mit der Dichtung und Neubearbeitung seiner zahlreichen Künstlermono- gi'r.ph'r.i beschäftigt, in Wien, wo vr « ';s 1 auch als Feuilletonredak- V im- der '"Neuen Freien Press" wirkte, gestorben. Der öffentliche Ankläger hat ent- schieden, die Anklage gegen den bekannten französischen Bühnen- schriftsteller und Schauspieler Sacha Guitrij wegen Mangels an Lewe ismaterial zurückzuziehen. Er war der Kollaboration mit führen- den deutschen Offizieren und Nazi beschuldigt worden. Sacha Guitry ist gegenwärtig mit den letzten Korrekturen seines in kurzer Zeit erscheinenden Buches "Cinq ans d'occupation" beschäftigt. Guitry kann über seine künstlerischen Pläne nichts Genaues sagen, es ist aber nahezu sicher, dass er zuerst mit dem Film "Benjamin Franklin ä Paris", der in England gedreht •werden soll, vor die Oeffentlichkeit treten wird. Dr. Rudolf Flesch, Autor des er- folgreichen Buches "The Art of Pia in Talk", hat einen neuen Ver- trag mit dem Verlag Harper & Bros, abgeschlossen, der sein im Entstehen befindliches Werk — "The Art of Piain W ritin g" —• ver- öffentlichen wird. In der amerikanischen Musikwelt unbeachtet übergangen, feierte vor kurzem Umberto Giordano, der ita- lienische Opernkomponist, seinen 80. Geburtstag. Anlässlich der Opernfestspiele in Mexico City lei- tete der Komponist Aufführungen seiner "Fedora" und des "Andre Chenier". In beiden Werken sang Kurt Baum die Tenorpartien. Gior- dano wurde anlässlich seines Ge- burtstages mit besonderen Huldi- gungen ausgezeichnet. In Zürich starb Frau Sophie he- har, geb. Paschkis, die Frau des Komponisten Franz Lehar. In Bradford on Avon, England, starb kürzlich der bekannte Bakte- riologe Dr. Martin Mandelbaum im 65. Lebensjahre. Er war seinerzeit Chef des Bakteriologischen Insti- tuts des Schwabinger Krankenhau- ses und ein anerkannter Fachmann auf seinem Gebiet. Viele seiner Ar- beiten über Aetiologie, Scharlach, Dyphterie, Paratyphus und Typhus erschienen ausser in Deutschland auch in englischer Uebersetzung. Im Jahr 1908 erhielt er den Petten- kofer-Preis, als er die damals in München herrschende Typhuseni- demie auf die Milch von Kühen, die aus einer verseuchten Quelle ge- trunken hatten, zurückführen konn- te. In England arbeitete er haupt- sächlich über Sulphanamide und hielt Vorlesungen über Kinder- lähmung und Virus-Krankheiten. Hans Pfitzner, dessen nationali- stische Neigungen, die sich nach 1933 in nationalsozialistische ver- wandelten, nie ein Geheimnis bil- deten, gelangte mit einer Orche- sterphantasie (op. 56) in Nürn- berg zur Uraufführung. Pfitzner zähit heute 78 Jahre. In Minden (Hannover) starb Fritz Längs früherer Kamera- mann Carl Hoffmann, der in Längs Film "Dr. Mabuse, der Spieler" als Erster in Deutschland Nachtaufnahmen wagte. Hoff- mann drehte auch den bekannten "Nibelungen"-Film, sowie Mur- rt aus "Faust" und Erik Charells "Der Kongress tanzt". Später war Hoffmann selber als Regisseur tä- tig. Der Tod raffte ihn aus einer umfassenden W iederaufbau-Tätig- keit hinweg. Friedrich-Carl Robbe, zur Zeit der Weimarer Republik Feuille- tonleiter bedeutender konservati- ver Blätter und zuletzt an den "Hamburger Nachrichten", dem ehemaligen Bismarck-Blatt, tätig, leitet in München einen der kul- turell regsamsten neuen deutschen Verlage, den Verlag Kurt Desch, in dem neben Werken von Wie- chert und O. M. Graf Uebersetzun- gen von Stendal, Balzac, Andre Gide, Joseph Conrad, klassische deutsche Literatur (Goethe, Wick- ram, Wieland, Silesiiis) sowie Mappen von Otto Dix, Franz Marc, Pablo Picasso herauskamen. Soeben sind Jakob Efter, David Kahanc, Jascha Lifschitz und Hans Rothschild, vier führende Persön- lichkeiten des palästinnsischen Wirtschaftslebens und Vertreter der Zentraleinkaufsgenossenschaft '"'Hamaschbir Hamerkazi", in New York eingetroffen. Mordecai Ardon-Bronstein, der Direktor der Bezahl Hechadash in Jerusalem und ein bekannter Land- schaftsmaler, ist in New York ein- getroffen. In Montreux in der Schweiz starb vor kurzem im Alter von 74 Jahren der bekannte jüdische Grossindustrielle Karl von Freu- diger aus Budapest. Sein Vater Moisehe von Freudiger war nicht nur einer der hervorragendsten Industrieführer Ungarns, sondern zugleich auch ein grosser jüdi- scher Gelehrter und Begründer der Budapester orthodoxen jüdi- schen Gemeinde. Moische Freudi- ger und seine drei Söhne Abraham, Leopold und Karl wurden seiner- zeit von Kaiser Franz Joseph in Anerkenmfhg ihrer grossen sozia- len und philantropischen Leistun- gen geadelt. Karl von Freudiger- en t kam als einziger Ueberleben- der seines väterlichen Hauses im Juni 1944 mit einem Transport von 1700 Männern der Hitler- Hölle und erhielt die Einreise- bewilligung in die Schweiz, wo er nach sechs Monaten Zwischenauf- enthalt in Bergen-Belsen im De- zember 1944 ankam. Emmet Lavery, der Präsident der Screen Writers Guild und Autor von "Die erste Legion", "The Magnificent Yankee" und eines neuen Stücks, "The Gentle- men from Athens", und der Broadway - Produzent Martin Gösch, der das letztere Stück zur Aufführung erworben hat, haben Lela Rogers, die Mutter der Film- schauspielerin Ginger Rogers, auf zwei Millionen Dollar Schadener- satz verklagt. Die Klage basiert auf der von Lela Rogers im "Town Meeting of the Air" vorgebrach- ten Unterstellung, dass Laverys neues Stück kommunistisch sei. Das Thema der Rundfunksendung hiess "Is there really a Commu- nist threat in Hollywood?" An den Folgen eines Autoun- falls starb Katherine Dos Passos, die 51jährige Gattin des Autors John Dos Passos. Dos Passos selbst wurde schwer verletzt und verlor ein Auge. Katherine Dos Passos schrieb unter ihrem Mädchenna- men Katherine Smith; ihr letz- ter Roman, den sie zusammen mit Edith Shey schrieb, wurde 1945 veröffentlicht und hiess "The Private Adventure of Captain Shaw". Im Alter von 81 Jahren start) in Mentone (Frankreich) Richard Le Gallienne, der Vater der Schau- spielerin Eva Le Gallienne. Le Gallienne genoss grosse literari- sche Prominenz um die Jahrhun- dertwende ; er schrieb Gedichte und kritische Essays und war auch journalistisch, u. a. für die "N. Y. Times" tätig. Emil Moide — 80 Jahre wig-IIolstein, geboren als Sohn frommer Bauern. Er begann früh zu zeichnen, schon damals in mystischer Verbundenheit mit der Natur. Dann kamen die Wander- jahre, Flensburg, Karlsruhe. Mün- chen, Berlin, St. Gallen, Kopen- hagen, Paris. 1905 gründete er mit, Kirchner, Hecke!, Schmidt-Rot!uff und anderen die erste expressioni- stische Künstlervereinigung "Die Brücke" in Dres.'en. Bald aber trennte sich der Eigenbrödler von dieser Gruppe und fand, unter dem Einfluss Edward Münchs in der Kunst der Primitiven seinen eige- nen Weg, auf dem er gewissenhaft und folgerichtig weiterschritt bis in sein hohes Alter. Es kehrte im- mer wieder in die Heimat. Schles- wig zurück, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Er hat viel Religiöses gemalt, nicht nur biblische Motive, sondern auch aus seinen Stilleben und Mas- ken schimmerte das Religiöse. Seine Bilder sind klarer und ein- facher geworden; wenn man eine Ausstellung seiner Gemälde und Graphik sieht, denkt man: ein Pro- phet spricht hier mit den Mitteln Des achtzigjährigen Emil Nolde Leben war reich an Erleben und reich an Kunst. Er hat viel gesehen von der Welt, nicht nur die euro- päischen Länder, sondern auch Russland. Ostasien und Indonesien. Weit wie die Weil ist der Umkreis seiner Kunst, in Gehalt wie in den Techniken der Verwirklichung. Aber ob er Blumen oJer religiöse Bilder malt, Landschaften, Masken, Tänzer oder Gesichter, ob er in Wasserfarben. Holzschnitt, Oel, Radierung, Schwarz-Weiss arbei- tet, — er ist sich immer treu ge- blieben im Suchen nach Tiefe, im Erstreben des stärksten Aus- drucks, und immer glänzt aus sei- nen Visionen Uebersinnliches und Prophetie. Ein solcher Maler liebt das Ein- fache, die breiten, harten Striche, die starken, volltönenden Farben und ein gewisses Dunkel, das aber leuchtet. Und er hat immer die Ab- seitigkeit und Einsamkeit geliebt. Deshalb ist er ausserhalb Deutsch- lands wenig bekannt. Was er aber für die Welt bedeuten müsste, sagt der amerikanische Kunstkritiker E. M. Bensen: "Wäre Emil Nolde ein Franzose statt der bildenden Kunst. Er hat sein ein Deutscher und lebte er in Paris eigenes Leben geschrieben. Im statt in Berlin oder Alsen in Schles-: .4T_ . wig, sein Name würde wahrscheinlich : Motto sagt er: Das Kunst lt'i'sein so oft genannt werden wie Rouault ^ jst ejn triebhaftes Ringen mit Gott oder Soutine. Denn auf Grund jeder i . , XT „„ i, einzelnen Mode seiner Entwicklung, und der Natur . . . das. er Sich verdient er unter den wenigen euro-> nicht verliere oder verbrenne, denn päischen Künstlern; genannt zu wer-w- ,• r, . den, die einen tief eigenen Beitrag zur tieist in innti oi-oaelt es wie eile vjiut Kunst unserer Zeit geleistet haben." [inmitten unserer Erde." Nolde wurde in 'sondern, Sch'les-j Kurt Pinthiis Zwei Deutschland-Bücher Von CARL MISCH | Multigramm § i AUS EINEW WORT MACH | | VIELE | §§ Können Sie aus den Buch- D Ü staben des Wortes W | DEMOKRATIE | §§ in 20 Minuten vierzig oder = H mehr Wörter bilden? So viele W f§ Wörter in dieser Zeit zu bil- W g den, ist eine sehr gute Durch- W W schnittsleistung. W H Erschweren Sie sich die Auf- D W gäbe dadurch, indem Sie nur g H Wörter bilden, die aus vier M Ü oder mehr Buchstaben beste- s = hen. = H Wer mehr als 50 Wörter sin- = W det, soll uns seine Liste schik- W W Ken. Wir werden seinen Na-1 W inen veröffentlichen. W §§ REGELN: 1 Es sollen nur Haupt- jf =§ Wörter gebildet werden. 2. Mehr- p w zahlformen u»d Eigennamen sind ^ = nicht gültig; Vornamen, Namen == M aus der Mythologie und Historie, = iE ebenso geographische Bezeichnun- = =E gen sind gestattet. 3. Jeder Buch- = = stabe darf nur so oft verwendet M H werden, wie er im gegebenen Wort = = vorkommt. 4. Umlaute können mit = H dem angehängten e gebildet wer- W H den (ä = ae). ^ s W Auf unser Multigramm "Ka- W M narienvogel" trafen noch viele M M Wörterlisten ein. Wir werden || 1 die Namen dieser Einsender zu- s W sammen mit den Antworten auf = M unser heutiges Multigramm 1 = veröffentlichen. Ü Notieren Sie: Die neue "Aufbau"-Adresse ist 209 West 48th Street, New York 19. N. Y. Tel.: Clrcle 7-4662. Des "Weisen von Emporia" Sohn, William L. White, hat vor zwei Jahren einen "Bericht über die Russen" veröffentlicht, der viel besprochen wurde. Jetzt lässt er ei- nen "Bericht über die Deutschen" erscheinen, der nicht geringere Be- achtung verdient (William L. White, Report ort the Germans, 260 p., $3.—, Harcourt, Brace and Co.* New York), Das Buch ist unverhohlen deutschfreundlich. White lehnt Morgenthau und seinen Plan ebenso ab wie die Etikettierung der Deutschen als einer unheilbar mili- taristischen und angreiferischen Rasse von sadistischer Anlage. Er empfiehlt Gleichberechtigung für Deutschland, dass es arbeite und die Früchte seiner Arbeit geniess«. Dabei setzt er sich keine rosa Brille auf. Er sieht die Deutschen recht genau, und schildert sie tret send. Sein Motiv ist keinerlei Dut- schenliebe — obwohl er ganz offen- bar die Deutschen liebt — sondern das Interesse seines eigenen Landes und des Weltfriedens Die politische Linie des White- Buches mag man akzeptieren oder ablehnen. White stellt uns eine Anzahl sehr verschiedenartiger, nicht immer typischer Deutscher vor, und indem wir den Gesprächen lauschen, die er und seine Ver- trauensleute mit diesen Deutschen führen, lernen wir ihr Denken, Fühlen und Verhalten kennen und verstehen. Grosse Mühe hat White darauf verwandt, herauszubekom- men, was die Deutschen über das Hitler-Regime dachten, was sie von seinen Greueltaten wussten und wie sie darauf reagierten. Das Buch ist so frisch geschrieben, der Stil so lebhaft und getreu, dass man oft genug versucht ist, einen Zwischen- ruf zu machen und an der Diskus- sion teilzunehmen. Es ist, als wäre man zu Bekannten mitgenommen. Einen alten Bekannten habe ich tatsächlich in Whites Bericht ge- troffen: Werner Stefan, einst Ge- neralsekretär der Deutschen Demo- kratischen Partei, deren Mesal- liance mit dem Jungdeutschen Or- den zur unglücklichen Staatspartei er 1930 zuwege bringen half. Dann verschaffte ihm Koch-We- ser einen Posten als Regierungsrat in der Reichspressestelle. Der blon- de Waterkantler wurde rechtzeitig Pg, und zwar, wie White berichtet, ein äusserst aktiver und strenger, der weniger "Zuverlässige" mit KZ bedrohte. Als das Hakenkreuz zer- trümmert war suchte er unter fal- schem Namen in der britischen Zone eine neue "demokratische" Partei ins Leben zu rufen. Wurde identiziert und ins für derlei Pg's vorgesehene Lager gesperrt. Die kurzgefasste Geschichte des englischen Historikers A. J. F. Taylor, am Oxforder JVfagdalen College tätig, "The Course of Ger- man Iii Störy" — A Surft y of the Development of Germany Sinee 1815" (New York: Coward-Mc- Cann, 1946. -r- 231 p. — $3.00) ist solide gearbeitet. Sie ist nicht ohne Ressentiment gegen Deutsch- land. So setzt unser Autor auseinan- der, was viele seiner Leser ent- zücken wird, dass Deutschland ein Fremdkörper in der europäischen Kultur esi. Aehnliehen Unsinn hat man oft über andere Länder, auch England vorgesetzt bekommen, und er wird nicht "sinniger", weil er in unseren emotionalen Zustand passt. Taylor beginnt mit Karl dem Grossen, den er als Deutschen auf- fasst, zu einer Zeit, da es Deutsche noch nicht gab. Der Franke Karl der Grosse ist so viel Deutscher, vvie der Römer Julius Cäsar Italiener. Ein Rätsel der deutschen Ge- schichte ist die moralische Indo- lenz des deutsehen Volkes. Taylor wendet nicht viel Mühe auf, die Frage, wie es dazu kam, zu be- antworten. Diese Indolenz raubt der deutschen Geschichte den Schwung, und eine Folge dieser Schwunglosi gkeit ist, dass der Deutsche die Extreme vermieden hat. Jahrhunderte deutsche Ge- schichte sind eine einzige Abfolge von Kompromissen, ein Phänomen, das Taylor verkennt. (Erst; in neu- ester Zeit ist die deutsche Ge- schichte ins Extrem ausgerutscht). Taylors Buch hat auch seine Vor- züge. Sein grösster Vorzug ist Un- abhängigkeit. Taylor folgt weder Treitschke noch Brandenburg noch, jenen nichtdeutschen Autoren, die nur allzuoft ihren deutschen Leh- rern übermässig die Treue gehal- ten haben. Taylor kennt die deut- sche Geschichte gut. Wenn man auf Schritt und Tritt von ihm abweicht, Bismarck ja für einen Junker hält und den Zollverein nicht für eine Intrige, so sind das Abweichungen im Urteil. Aber endlich einmal hat man es mit einem Mann zu tun, der weiss, wovon er redet;, wenn er deutsche Dinge behandelt. Gerade der Leser deutscher Her- kunft, mit den Ueberlieferungen "vaterländischer" Geschichtsbe- trachtung belastet, wird, ungeach- tet der zahlreichen Schwächen des Buches, viel Nutzen von seinem Studium haben. Fridtay, September 19, 1947 AUFBAU *7 Jüdische Welt 1 A FortnightSy Section of Aufbau Devoted to the Knowledge and Study o! Judaism Aufbau XIII, 38 September 1 9, I 947-Jewish Review VII, 19 Baal Schern von Michelstadt An seinem hundertjährigen To- destag, dem 3. Tischri (13. Sep- tember), geziemt es sich, eines Mannes zu gedenken, der noch heute mit seinem "Wundernamen" in die liegen wart strahlt. See/. '•/ Loe.b Wormser, ein Nach- komme des Rabbi Elia Loäns, wurde im Jahre 1768 zu Worms geboren und ist am 13. September 1847 on every yard.. Beatuse tre're <*// f/te beuten path, uw'fi &<.-•* (v mahe your risif /»-,/ futp « mb from 'f Ith iyt, and Braadivuy «>r 42mt St. Qittl lA'Atnglon .'In;', uttd ive'li he deliifhffä >'<>• pay your .cab surf.., Kniifj# Vabries 142 F.ast 32ml Sl> Matiliallati 0|'»-ri 9 A.M. t«. 5 i*M.. 10«' AUFBAU Friday, September 19, 1947 sin Ehe führt. Eine Schriftstel- lerin und ein Journalist stehen "im Mittelpunkt der Geschehnisse, die das langsame Hinabgleiten der Weimarer Republik beschreiben. Wie der deutsche Antisemitismus selbst in den ruhigen Jahren im- mer unter der Oberfläche brennt, wie die Juden diese Anzeichen zuerst bagatellisieren — das ist eindring- lich gestaltet. Dies grässliche "wenn Atle so wären wie Du" — man möchte beim Lesen immer wieder ausrufen: "Ich weiss, ich weiss .. so. unerträglich bewusst ist einem noch die Vergangenheit; denn es ist nicht die Geschichte der Eva Harter und Peter Bechers — es ist die Geschichte vieler deutscher Ju- den, die so gern vergessen hätten, «lass sie Juden waren, und dann so unsanft daran erinnert wurden. Lola Stein lässt ihr Buch pessi- mistisch ausklingen, obwohl ihre Figuren durchaus logisch handeln, wenn sie Deutschland nicht mit dem Exil vertauschen. Sie endet mit dem fahnengeschmückten Ber- lin — und dem Selbstmord ihrer Heldin — nach dem Einmarsch in Prag, un l man möchte wünschen, "People Like You and Me" würde auch von vielen Menschen gelesen, die sich nur in einefh von det; Schriftstellerin unterscheiden — dass sie nämlich ein kürzeres Ge- dächtnis haben. Fem. VV hat 's New in Cooks The Journals of Andre Gide, traiis- lated from the Freneh bv Justin O'ßrien. Alfred A. Knopf. Except :for an elite vvhose literary orientation was primarlly European, Gide's art was overlooked bv American rcaders. With the Publication Cor the irrst lime in English of "The Journals". Gide's art becomes accessible to any ieader who cares to make it so. Proud Destiny. By Lion Feucht- wanger. translated from the German by Moray Firth. Viking Press. This sine novel of the American Involution (German title "Waffen für Amerika") is an aehievement of the first Jiterary rank.1 Feuchtwanger's Deutsche Bücher aus allen Gebieten . Autographen KAUFT und VERKAUFT Helen Gottschalk Book Store 1672 Second Ave. <86.-87 Str.) New Ycrk 28 - Tel.: AT 9-6809 Neuerscheinungen in USA u fc-'uropa USA Bestsellers, Besorgung ge- wünschter Werke Grosses Lager antiquarischer Bücher KAUFE STÄNDIG deutsche Bücher aller Art zu Höchstpreisen! Neuer's Book Store [l6I4 Second Ave., New York 28, N.Y. |Tel.: RE 4-2730. WI 7-1346. WI 7-1! Deutsche Bücher ALLER ART KAUF! 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The .lohn l'eale Itishop Memorial Volume. Kdited bv Allen Tale, l'renticc Hall. This vohime is composed of critical essays, stories. and puerns submitted ♦ o Ihe Sewanee Review in 1945 in the John Pcalc Bishop Memorial Literary Prize Contest. You're the Boss. By Edward .1. Flynn. Viking l'ress. The airthor, a successful lawyer, who was an intimste friend apart from be- ing a political associate of Franklin D. Roosevelt, is the Demoeratic leader of the Bronx, National Committeeman Crom New York State, and was chair- man of the Democratic National Com- .mitte«. In this book he alterapts to explain the phenomenon of a political boss who runs vounter to all public concepts of that breed. Frederick the "Great. By G. I*. Gooch. Alfred A. Knopf. 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Die korrekte Antort ist: ja — aber leider muss dieses ' Ja" heute noch in stark eingeschränkter Form gegeben werden — in der Mehrzahl der Fälle so einge- schränkt, dass es oft auf ein "Nein" hinausläuft. Warum? Die Medizin hat seit sieben Jahrzehnten gewusst, dass die Diagnose Krebs nicht unter allen Umständen hoffnungslos ist, dass das, was wir als Krebs, Cancer, Careinom, Sa. reo m etc. bezeich- nen, sehr verschieden in Natur und im Mikroskop aussieht, dass die krebsigen Erkrankungen ein- zelner Organe "relativ gutartig", die anderer ausserordentlich bös- artig sind, dass manche Krebse nach früher Operation nicht oder erst nach vielen, vielen Jahren wiederkehren, andere sich sofort nach,der Operation weiter verbrei- ten etc. Seit der Entdeckung der Wirk- samkeit der Röntgen- und'Radium- strahlen wissen wir weiter, dass manche Krebsgruppen gut und manche so gut wie garnicht auf Bestrahlung reagieren. Ja, zu allen Zeiten haben wir gewusst, dass Krebsgeschwülste in seltenen Fäl- len die Fähigkeit haben, sieh spon- tan — das heisst ohne jegliche Behandlung zurückzubilden. Viele Jahre hat es die moderne Krebsforschung gekostet, Ordnung in dieses Chaos zu bringen, die verschiedenen Arten zu klassifizie- ren und der geeignetsten Be- handlung zuzufühm. Der nächste Hehritt war, mehr über die Wachs- tums- und Ernährungsbedingungen der Geschwulst zu erfahren und im Tierexperiment und im Rea- gensglas den Krebs künstlich her- vorzurufen, zu züchten, zu för- dern und-wieder zu zerstören. Hier traten Chemie und Physik in ihre Rechte, erst als Hilfswissenschaf- ten, später mehr und mehr als Führer. Hier lernten wir zuerst, dass und welche Hormone, Vita- mine und andere chemische Ver- bindungen einzelne Krebsarten im Wachstum fördern, oder andere hindern. Unglücklicherweise verhalten sich Krebse im Laboratorium, beim Tier und in der künstlichen Ge- webszucht anders als im mensch- lichen Körper. Was wir an der Maus lernen, können wir nicht un- mittelbar auf den Menschen an- wenden. Neben dieser systematischen Forschung haben aufmerksame Beobachter — leider auch zuweilen Phantasten — unter Aerzten und Laien beim Krebskranken selbst Veränderungen gefunden, die zu- weilen die Forschung gefördert, oft aber auf Irrwege geführt and Hoffnungen erweckt haben, die sich später nicht erfüllten. Die Zahl der hochgepriesenen, mit j grosser Publizität angekündigten und nach einigen Jahren als wert- los anerkannten "Krebsheilmittel" ist Legion. Das heisst nicht, das manche von ihnen nicht wirksame Stoffe enthielten; leider war es oft nicht möglich, das wirklich Wirk- same vom schädlichen Ballast zu befreien. Deshalb sind die Wasser der Quellen von La Preste, die Wachs- tumfördernden Stoffe der Neben- schilddrüsen von Hosa, die Lamm- leberhormone des Dr. Guarneri, verschiedene Diäten, die spezifi- sche Minerale oder Vitamine ver- ordnen oder verbieten, immer nur auf kleine Kreise von Aerzten und Patienten beschränkt geblieberi. ' Ein ähnliches Geschick scheint auch die neue russische Methode KR (Kl.ymera-Roskin) zu haben, die Substanzen eines menschlichen Parasiten benutzt, der die brasili- anische Chagas-Krankheit hervor- ruft. Wir müssen annehmen, dass die meisten dieser Versuche ein "Körn- chen" Wirksamkeit enthalten, dass bestimmt hormonale und chemische Substanzen wirksam in der Krebs- behandlung sind, dass die meisten Methoden aber leider noch auf dem Niveau des "hit and miss" stehen. Es bleibt als bemerkenswert zu erwähnen, dass eine Gruppe New Yorker Forscher unter Leitung von Dr. Richard Lewisohii (ein vor Jahrzehnten hier eingewanderter Jude aus Deutschland) soeben er- mutigenden Erfolg mit einigen dem Vitamine B nahestehenden Substanzen erzielt hat. Im grossen und ganzen scheinen diejenigen Recht zu behalten, die von jeher glaubten, dass der Weg zur Lösung des Krebsrätsels viel komplizierter sei und dass man weiter hm.tholen müsste — und sie scheinen in ihrer jahrelangen, stil- len, systematischen Arbeit .dem 7Jele jetzt .sehr nahe zu sein. Die Frage, was in den Krebs- zellen selbst vorgeht, und was sie so verschieden von den übrigen Zellen des menschlichen Körpers macht, ist ebenso wichtig wie schwierig zu lösen. Die Zellkerne mit ihren Kernsäuren. Kernprote- inen und -Zuckerverbindungen sind ein Gebiet, das nicht nur die Lö- sung des Rätsels vom Silz der Erb- faktoren (Prof. Kurt G. Stern, Brooklyn), sondern auch des Ur- sprungs der Krebse in sich . zu schliesset scheint. Hier werden die Beiprodukte der Atomforschung, die sogenannten Isotope, von grösster Hilfe sein, da sie durch ihre Radioaktivität erlauben, die intimsten Vorgänge in der Zelle zu beobachten. Sie sind zunächst noch keine Heilmittel, sondern Schlüssel zur Lösung, des Rätsels: was geht in der normalen Körperzelle vor, wenn sie zur Krebszelle wird? Trotz unseres Versuches, das verwirrende Kreuz und Quer un- seres Wissens über die Krebs- krankheit hier einigermassen systematisch darzustellen, wird unser Leser nicht befriedigt von unserer Darstellung sein können. Wir sind auf dem Wege zur Krebs- heilung weit fortgeschritten, haben gewisse Erfolge erzielt, aber die Krankheit noch nicht grundsätz- lich bezwungen. Bis wir dieses Ziel erreicht haben, bleibt dem Kranken nur das zuverlässige Arsenal des bisher Erreichten: frühzeitige Diagnose gefolgt von erfahrener chirurgischer und Strahlenbehand- lung. Wilfred C. Hülse Notieren Sie: Die neue "Aufbaue-Adresse ist 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. Tel.: Clrcle 7-4662. ibTc Wash. Heights r 4089 BROADWAY (172.-173. Str.) WA 8 - 9793 w> ts Forest Hills 116-25 QUEENS BOULEVARD Union Turnpike Sta. BO 3 - 2042 HOME-MADE PRALINEN 1 lb. $1.05 TRYLON PÄSTRY SHOP i— Die------- erstklassige \ Konditorei Forest Hills lull.: Alfred u. Harry Rose 6602 . 99th STREET (right in back of Trylon Theatre) HAvemeyer 3 - 5323 Freie Lieferung in Queen* ab $2.50 UNSERE SPEZIALITÄTEN GEBURTSTAGS- u. HOCHZEITS-TORTEN Alle Sorten von Schlagsahne-Torten u. Schlagsahne-Gebäck BIENENSTICH - KÄSEKUCHEN BUTTERKUCHEN Feinstes TEEGEBÄCK und TORTEN Holländische Kirschtorte - Sacher-Schnitten Petit Fours Erdbeer-Käsetorte V ELISEN LEBKUCHEN NUR NATÜRLICHE ZUTATEN, wie nur Mandeln etc. Original Schweizer HOHLHÜPPEN (CHOCGLATE CREAM - FILLED FASTRY STICKS) Alles in Blechdosen verpackt. Verlangen Sie Preislisten. 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PrMay, September l¥, l¥4U AUFBAU *11 FYict Wacftiicfct 50 Jahre Erdöl an der Westküste JL^JL" ii ii "ö LiX tlM kW Von ROBERT SCHWÄRZ A cortnightly Section ot 'Aufbau* for California, Oregon and Washington Aufbau XIII, 38 September 19, 1 947-West Coast VII, 20 The Ultimatum of Mr. Johnston By HAROLD L. ICKES Perbaps there is something to be said for Marie Antoinette after all, At least, when she wondered wby the starving Citizens of Paris might not e?t cake when they could not get bread, she recognized that banger is a corroding thing that tifily feod could correct. While she did not even promise a chicken in every pot, she took a humane Position far in advance of the one repfently adopted by Mr. Eric Johnston and the movie producers who.se in oral guide he is supposed tc he. After an apparently soul- seärching session, Mr. Jöhnsto'n announced that since Great Britain would not take the films that the American movie industry wanted te send to it, on terms agreeable to Hollywood, it would not get any. • This decision was lacking in a sympathetic understanding of the tragic economic Situation that to- day exists in Great Britain. It ill-becomes a great American in- dustry to say to Great Britain, at this time of real anxiety, "Busi- ness as- usual, or none at all." It is no pleasure to the British to tighten their belts for lack of «ufficient food, and doubtless they would like to see American movies as usual. But when it is a choice between bread and movies, it does not, require much statesmanship to decide that there must be fewer movies. When necessity drives, iverything eise must give way. The huge loan that we made fomt time ago to Great Britain is being exhausted more rapidly than bad been anticipated. This credit will doubtless have been used up before. Gongress reconvenes next January. Moreover, we imposed jBome onerous conditions—more onerous apparently in the event than in the prospect. This loan Was not granted to Great Britain ■with the right to buy at its own eption in pound Sterling areas. This one factor has contributed to tbe more rapid use of the credit than was expected. The United States would do well to waive all !an-About- iollywood FRIEDRICH PORGES Repörtinq:# ■INT ERESTING BROAIX'AST: Bertolt Brecht told radiö liste per« a few things about his play "Ga- lileo" which he wrote with Charles Laughton in mind for the title icle. Brecht was interviewed on the KNX "Meet the Author" pro- gram by Bob Dworkin together with Charles Laughton. Brecht; also made an- interestihg Observa- tion comparing American actors with the German actor. "The American actor," he de- c'lared, "has less difficulty in being natural. Lack of classical tradi- tiön makes him freei* in accepting mew ways of acting. And the movies are giving him ample opportunity to develop his natural gifts." Charles Laughton who intröduced Brecht as one of the important European playwrights recalled bow he met Mrs. Brecht at Salka Viertel's house one day when she told him about her husband work- ing on a play "Galileo." Laughton, who doesn't, know German, had Brecht read sentence after sen- tence, and translated the play Hterally. Later, he wrote the English adaption. Before the play was produced at the Coronet, Laughton reciteti parts of it to veteraiis in military hospitals.. Laughton conqluded his ig die guest'apgearance readirig a scene. of the conditions of this loan that bear too heavily upon the economv of Great Britain. In order to streich its dollars a,s far as possible, the British government decided to import less, especially from United States cur- rency. One wav to import less was to increase taxes. This was done with respect to both American movies and American tobacco. The British had to choose between more food and fewer movies and less tobacco. Naturally, the decision was in favor of more food. The average British family is living to- day at a level of subsistence that we would regard as ealamitous. No one in this country should resent the decision of the British that it is better for their children to have a better diet than to see American movies. It is natural that the movie in- dustry should want to do business as usual" with Great Britain. It is not conceivable that Great Brit- ain, except as a most reluctant step, decided upon a sharp increase in taxes so as to cut to the quick further Imports of movies and to- bacco. Naturally, every American would like to see both of these great industries continue to do the customary amount of business with the British Isles, at a reasonable prosit.- However, in the circum- stances, we ought to try to put ourselves in the shoes of thg Brit- ish. If we were occupyirig those shoes, we would decide, as they have, in favor of bread, even at the expense of movies and tobacco. The American economy can stand the shock of this unexpected blow better than the British. We ought to appreciate sympathetically the dire economic Situation in which the British find themselves at this time. We should try, if pos- sible, to work out a modification with the British, of their taxes, and, failing this, we should cheer- fully adjust ourselves to a regret- table but temporaly loss of trade. Copyright 1947 New York Post Corporation. of the play. . . FILMfNG 7.V ■ PALESTIN E: Herbert Kline, who, together with novelist Meyer Levhu cameraman Floyd Crosby and sound engineer David Scott went to Palestine months ago to shoot. scenes for "My Father's House" teils of his experiences in makmg a movie Linder civil war conditions. The story of the pivture is that of a Polish refugee boy in search for bis family. "Our eqnipment was badly damaged," räports Kline, '-when tbe King David hotel was blown up. Production was again held up when the only truck we possessed was täken awav along with the driver and used by the Underground. For weeks, A ra'b fer- ro rists res used to let us shoot street scenes in Jerusalem and when it was finally aceompHshed, we had to work with the speed of a commando raid to avoid at- tacks. ... PRODUCTION NEWS: Thomas Mann" is said to have met Marlene Dietrich in Paris and tried to interest her in playing the lead- ing part in " A Woman With a Hundred Faces." picture based on a story of which Mann is a co- author. . . Michael (hirtiz will di- rekt a Technicolor Western "The 49er'" as Jiext picture of bis own production for Warners. . . Erik Cha/rell r etil med from Paris wbere he secured background shots for his U -I. picture "Casbah". . .. John Reinhardt'g ■ M arathon pic- ture "Close-up" will be shot in its entirety in New York, starting in mid-October. .\ Franz Waxman is. doing the score ■ J'or-, Warn^rs' Es ist wohl erstaunlich festzu- stellen, dass die Petroleum-Indu- strie Kaliforniens erst ewa 50 Jahre lang besteht. Auf dem ame- rikanischen Kontinent sind die ersten Erdölfunde fast gleichzeitig durch Colonel E. L. Drake im Jahre 1859 in Titusville, Pennsylvania, sowie durch J. H. Williams in On- tario, Canada, 1861, gemacht wor- den. Drake, auf einer Farm in den Catskills bei Greenville, New York, geboren, arbeitete zunächst als kleiner Angestellter auf einem Pas- sagierboot des Lake Erie, wurde dann Eisenbahnkondukteur und in- vestierte seine ganzen Ersparnisse gemeinsam mit einem Schullehrer George H. Bissel!., und einem Ban- kier, /. M. Townsend, um in das "Oil business" zu gehen. So wurde die erste "wildcat"-Bohrung am Oil Cr eck, einem Nebenflusse des AI- legheny River in Pennsylvania be- gonnen. Dort hatte ein Arzt, Dr. F. B. Brewer, zufällig ein dunkles, schwarzes Oel aus einer Quelle ge- sammelt und gedachte, dasselbe ,zu medizinischen Zwecken zu verwan- den. , . , Ein gewisser Samuel Kier hatte auch bereits derartiges Öel bei Tarantum, am AI legheny River, in Salzquellen ge- funden, welches teilweise als ein Schmiermittel, aber hauptsächlich als Kogennanntes "Tarahtum Oil", in Fla- schen gefüllt, als "healthful balm", also Ileilbalsam, in effektvoller Auf- machung verkauft wurde. Unter dem Hinweis, dass diesses Oel 400 Fuss unter der Erde entstanden sei, wurden die Heilkräfte poetisch geschildert: "The healthful balm, iiom Natures secret spring, The bloom <•; health and Jii'e io man will bring: As from hei: deplhs Ihe magic fluid flows, To calm oxir sufferings and assuage oui' woes." Nach Ueberwindung zahlreicher technischer sowie finanzieller Schwierigkeiten gelang es Drake, am 27. August 1859 in Titusville das gesuchte Erdöl zu «bohren — es war der Geburtstag der gewal- tigen amerikanischen Petroleum- Industrie. In rascher Folge entwickelte sich die Suche nach anderen- Erdölvor- kommen, als durch die Raffination des rohen (crude) Oels, die Ver- wendung von Leuchtöl (kerosene) und der sogenannten Nebenpro- dukte, wie Benzin (gasoline), Schmieröl (lubricants) und Heiz- öl (fuel oil) ungeheure Dimensio- nen annahm. Die fünf grössten. Erdölfelder gelangten in einem Bohrprogramm über den ganzen Kontinent zijt Erschliessung, Wobei' vielfach Fehlbohrungen mit ausser- ordentlichen Erfolgen abwechsel- ten. Enorme Kapitalien wurden in Tiefbohrungen, geologische For* ■«(•hungen und Raffinerieanlagen so- wie OeHeifungen zum Transport des Erdöls investiert. Das Appalachian Field westlich New York, Pennsyl- vanien, Ohio, : liefert ein fast schwefelfreies Oel, das Lima In- diana Field (West-Ohio und In- diana) gibt scbwefelreiches Oel und Paraffiin; das Midcontinent Field in Kansas, Texas und Okla- homa grenzt an das Güls Field in Louisiana; die kalifornischen Oel- felder wurden erst verhältnismäs- sig spät erschlossen. In "Ventura, Ca!., wurden zwar bei einer Wasserbohrung Oel und Gasspuren gefunden, als man dort im Jahre 1885 Aufschlussarbeiten vornahm, aber erst im Jahre 1897, also vor fünfzig Jahren gelang es den Geologen R. B. Lloyd und E. A. Rasor, grössere Erdölvorkommen in dieser Gegend zu konstatieren. Viele Unternehmer, welche früher im Goldbergbau als sogenannte Prospektoren tätig waren, warfen sich nunmehr auf das Oelgeschäft, so Ed. Doheny und Tom O'Donnel. Diese Oelleute kamen regelmässig in dem alten St. Elmo Hotel in der North Main Street in Los Angeles zusammen, dessen Eigentümer, ein aus Deutschland stammender jüdi- scher Einwanderer, L. A. "Doddy Ikey" Eichenhoff er, bei der Er- schliessung der kalifornischen Erd- ölfelder eine bedeutende Rolle spielte. Er war nämlich den oft in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Bohrunternehmern durch Kredite behilflich, welche stets in erster Linie an "Daddy Ikey" zurückge- zahlt wurden, sobald die Bohrungen "fündig" geworden waren. Und heute ist Kalifornien wohl das grösste Oelgebiet der Vereinigten Staaten. The Career of Elia Kazan By LEON GUTTERMÄM One of the youngest most brilliant and successful motion picture directors working today in Hollywood is 37-year old Elia Kazan, who is now earnestly at work on the most important film to be made this year by a studio namely, 20th-Century-Fox's pictur- ization of Laura Z. Hobson's best sei ler "Gentlemen's Agreement." With the film being produced by the studio's production chief, Darryl F. Zanuck, with a star-stud- ded cast headed by Gregory Peck, John Garfield and Dorothy Mc Guire, and with a film budget run- ning into millions, Elia Kazan is hand 1 ing work which would have been tu med down by directors with far more experience bebind the camera. than he at the moment possesses. "But is a great challenge to me," pays the boy wonder of the direc- tors, "and I love to meet challenges. "Gentlemen's Agreement" deals with the Subject of anti-Semitism frankly, intelligently and interest- ingly, and what I am doing at the moment is putting it all together into an entertainment form wherein the millions who will see it will not feel that they are being preached at or reprimanded for not thinking in terms of tolerance. The way to get at the mind of the American public is to hit for the heart. I believe that "Gentlemen's Agree- "That Hagen Girl". . . Karl Freund will be director of photog- raphy on Warners' "Christopher Blake". . . Edgar IJlmer has start- ed directing "Prelude to Night" for Producing Artists. . . CASTING OFFICE: Cohen Gray; discovered and taught dra- matics by Carl Heinz Roth in his Drama School in Los Angeles, was signed to a long term star con- t ract by 20th-Fox and is play ing 1 he lead in "Nightmare Alley". . . V. Z. Sakall has been assigned a part in Warners' "April Showers" . . .Ilona Massey will play the lead in "Old Los Angeles" at Re- public; Joseph Shildkraut is also in the cast. . . Irene Seidner has been signed for a character part in Universal-Internationars "Let- ter From an Unknown Woman". . . Joanee Wayne, young European actress, was set for a role in War- ners' "To the Victor". . .Kitty Mattern,, who camc to Hollywood from Broadway recently, will ap- pear at the night club "The Little Gypsy" on Sunset strip in a solo program starting September 10th. ('>!) t Bry who will be ?t the piano wrote -fcwo new progra.ms for hev. ment" as a motion picture will do more to clear up tbe issues of anti- Semitism than any otber medium we have yet used to combat this subversive force. I am making a great motion picture packed with entertainment,., human emotions and human conflicts. That's the only way you can hit home the points you have to put over." Kazan, who now has behind him- Eli« Kazan such film bits as "A Tree Grows in Brooklyn," "Boomerang," "Sea of Grass" as well as many Broadway successes, became a movie director only on conditio« that he could have "two kirids of freedom": (1) Okay over material, and (2) a schedule of only one picture a year. But in becoming a full-fledged di- rector at the age of 34, he finally achieved an ambition that had haunted him for 13 years. Elia (pronounced E-ly-a) attend- ed New York public schools, then went on to Williams College, with no interest in dramatics.. He was strictly a fugitive from time-clocks, when he graduated ! from Williams and enrolled in j the Yale Drainatic School. He was not im peil ed there by the irres ist- \ ible iure of the drama. He was ■only try ing to ext end his educa- 'tional period--and to delay, for :a while, a permanent association with work. S(j' for the next: two „years he went to Yale. But a,s the 'Course dtew so a close, he had t,o make some kind of decision about what be wanted to become. He de- cided he would like to be a movie idirector. "You see," he explains, "I real- ized that before 1 could be a dl- recto», I would need more educa- Ition. J.iis more." By way of' po'itgraduate study, alter leaving Yale, he enrolled with the Group Theatre as an apprentice. At the end of three years, he had learned enough about the presentation of drama to be elected stage managet'. He didn't think it would be much longer be- fore he was a director. But he reckoned without playwright Clif- ford Odets. Odets wrote a one-act play, since famous, entitled "Waiting for Lefty," which the Group imdertook to produce. But as reheai'sals got under way, there was one role that still hadri't been cast. In their desperation, they drafted Kazan for the role. To his surprise, he was a success as an actor; he even got attention from the critics. So, for the next six years, from 1935 to 1941, he "couldn't avoid acting." Back in New York he appeared in a few more plays, and kept on trying to direct a few. As a stage director, he finally clicked, in a mild way, with "Cafe Crown." Thornten Wilder saw the play and wanted him to direct "Skin of Our Teeth." Wilder's dramatic fantasy won the Pulitzer Prize; the star, Tallulah Bankhead, won the Drama Critics A ward for the year's best Performance; and Elia Kazan won the Critics A ward for the year's best direction ! As a follow-up, he directed the lavish musical, "One Touch of Ve- nus," then turned around and di- rected Helen Hayes in "Harriet." He had three hits on Broadway simultaneously—a sensational ac- complishment. "A lot of it was luck," he Claims. Hollywood scouts: came pounding on his door, plead- ing with him to devote his talents; to the screen. While he pondered the offers,' which came from every major studio, he directed "Jaeobowsky and the Colonel," by Franz Werfel, which became a Theatre Guild hit. Then he signed with 20th Cen- tury Fox. Kazan arrived in Holly- wood without fanfare in March, 1944. "A Tree Grows in Brooklyn" marked bis directorial debut in Hollywood. Elia is short (approximately five feet Iive), slender (he weighs about 150 pounds), has a shock of black hair, wears specs over sharp brown eyes, and has a longish, mo- bile face. Directing, he has the confiden- tial approach. He huddles with his players, talking so low that he can't be heard by any one tei: feet avvay. Between scenes, like most people popping with ideas, he's restless. He paces. "I've got to overcome that," be adm its. "Dl burn myself out in about four weeks if I don't." He keeps telling himself: "Sit down!" 12* AUFBAU rriaey, »eptember lf, 1f47 How Good ls Your English? Die Anne Polzer-Gespräche als Broschüre Wir haben uns entschlossen, unsere populäre Column '"How Good Is Your English?" unserer Leserschaft in einer gesammelten Form zugänglich zu machen. "How Good Is Your English" (An "Aufbau" Publication) liegt jetzt vor. Das Heft, das für 504 (siehe Coupon) von ans bezogen werden kann, enthält eine grosse Anzahl der bekann- ten Polzerschen Dialoge. Es wird sich zweifellos als ein ausserordent- lich leichtes und ebenso wirksames wie amüsantes Hilfsmittel für alle diejenigen erweisen, die die kleinen Tricks und die grossen Schwierig- keiten der alltäglichen englischen Umgangssprache amerikanischen Stils endlich voll beherrschen wollen, um wirklich '"up to date" zu sein. Die Verwendung des Heftes beginnt in der nächsten Woche. "Aufbau". 209 West 48. Str., New York 19, N. Y. j Hiermit bestelle ich .................. Exemplare Ihres Heftes "How D Good Ts Your English?" by Anne Polzer zum Preise von 50« j das Stück. Z Money Order, Scheck oder Marken in Höhe von________________liegt bei. Z Name (Druckschrift erbeten* Adresse (Ort) (Distr. No ) (Staat) i Urs.! L.: You inean that there /$;■ no cUorge for borrowmg books j fl'om the Circulating Branch?..., j : Mrs. M..: Yes, and they have so,, ■'tymry .different..o-nes in the various offtce, " | i. Mrs. S.: The s'elertion usuallv Vöries aeeording, to the ne.ig,h.bor-; bood es a branch. For instance, in ' the branches between 72nd and iSOO .S'treets, you find numerous "German books. But they carry books iii all kinds, of languages. : Mrs., M..: Most, books can be ,kept, fbr fou r weeks — that is quite j enovgh to read them. ' , j ! Mi s. S.: They, can- be kept over.; four weeks—but they may not—r \ and if you do, you have to pay a; sine of l1' per day. Anyway, four weeks certainly is sufficient Urne to fiiiish most books of ordinary \ sengt lt. \ Mrs. M.: I usually go to the bookcases wbet-e the books stand,' änd look at the different depart-\ ments until I find something that' interest» nie. | Mrs. S.: The books are ar- ranged on the äste! »es aocordingj to snbjeets, and that makes it verv easv to go (hvoi/gk them. How Good Is Your English? i Woid> spokeh o.v Mirs ivic;ver„ which are orinteö in Halles' au wrong Words spoken ov Mrs, Smith which are printed in italics. eilher are the correct expresSiOtv oi a generallv uscJ'ul Phrase.I Ever Heard of the " Public Library? Mrs. Meyer: Now that summer is over, at least aeeording to the calendar, I want to read more books and vse the Public Library more than du ring the hot months. Mrs. Smith: Yes, it's easier to dn a ht of reading when it isn't toö hot, and you are certainly right in avaHing yonmelf of the excellent facilüies the Public Library offers. Mrs. M.: But first, I must pro- lowg my card. Mrs. S.: It's very simpje to re,' new or opph/ for a borrowers' card. Miiie does not expire until 1950. Mrs. M.: I think it is really wonderful that one gets so many books for nothing. ! Do you know, incidentally, that j the System, aeeording to whieh ! they are arranged, is the same one all over the United States? j Mrs. M.: That is very practical. j i Mrs. S.: Yes, it is clever. It! was devised by one Mr. Dewey I j —but neither Thomas E., the Gov- i er no r of New York, nor John,! i the jphilosopher—and each Subject1 j is designated by the same number j | everywhere. It is called the Deci- mal system, because decimals at the end of each subjeet-mimber l give the exaet subdivision. And J a letter of the aiphabet is attached —corresponding to the name of the author. j Mrs. H. I never knew that, al- though I often used the card catq- j logue to See if they had a certain book. j Mrs. S.: All titles are listed in the card file aeeording to the | author's name as well as the sub- j ject. In the main building on 42nd; Street, they have an entire cata-; logne room on the third floor. | Mrs. M.: It is very convenient that yoü may read at the library,! tso. . . / 1 Mrs. S.: Congratulations on cor-! rktly using the word may! I üke - the main reaßing romn on' 42nd Street yery much, and Ij often read books |here whieh are! vnobtainable, elsewhere. There isj almost .no bpok, I think, which you catmot get whatever the language. Mrs. M,: It is true that when | they do. not have something, they | try to proeu re it fer you from another branch? . | , Mrs.! F.: That's right. They get the ; books; for yoti if. you ask for tbemt And if a book is not in, "you i&i^nply. have it reterved and they will notify you by mail when it has been returned, so you can pick it //jD. 1 Mrs. M.;, There also are many dictionaries and other books Stand- ing around in which you can look for things you want to know. Mrs. S.: The larger Libraries all have a reference room where encyclopedias and general res er- ence works are arranged on open shelves for anyone who wants to look »p something or who needs certain Information. Mrs. M.: Speaking öt reference books,—I think I shall borrow something on the English lan guage. Mrs. S.: If you want to do that, you might just as well ask the Librarian for, "How Good Is Your English?" Mrs. M.: How was that? Mrs. S.: Don't you know? We are now among the heroines of a book, and our talks are being published under the title of "Ho>v Göod Is Your English?" , Mrs. M.: Who could have been so nasty to listen to what I said? Mrs. S.: Well, corafidentially, her name is Anne Polzer, and she ig nasty. She has not only sharp ears, but a good memory too^-r-and öf course there are other people just as meari—the Aufbau people, I mean. They decided to rnake a little book of what we said to each other du ring the last years— and there we are. Mrs. M.: How did you know about it? Mrs. S.: Didn't you read lagt week's "Aufbau?" It carried the whole story. You n^ver should miss an issue—you might find the most interesting thijigs in it! Mrs. M.: Well I'm afraid you are right, But as long as they do such things to me, I'll show them what I can db: I'll go and get a copy right away. Mrs. S.: That's a good girl. And it is quite simple: just enelöse 50# with your order. But don't sorget to send it to the new address of Aufbau: 209 West 48 Street," New York 19, N. Y. Anne Polzer. Im Jahre 1932, als ihr in einem sogenannten 'nätionwide poll" zu- erkannt wurde, "eine der zwölf be- deutendsten Frauen Amerikas" zu sein,. wurde sie auch zur Abrü- stungskonferenz nach Genf ent- sandt, und sie quittierte diese ehrenvolle Aufgabe mit folgenden Worten: "Ich glaube, dass es eine gute Idee ist, mich nach drüben zu schicken. Denn Frauen wagen sich gewöhnlieh da vor, wo die Di- plomaten Angst haben, aufzu- treten." GENERAL WAUCHOPE Eine Freundin des Friedens Dr. Mary Wooley, die im Alter von 84 Jahren gestorben ist, ist 37 Jahre lang die Vorsteherin des Mount Holyoke College für Mäd- chen gewesen und hat Zeit ihres Lebens für den Frieden gearbeitet. Dabei war sie eine Gegnerin der sogenannten, "appeasement" Poli- tik, und zu einer Zeit, da gewisse Kreise in Amerika noch glaubten, Geschäfte mit Hitler machen zu können,11 warnte sie ijjre Lands- leute, dass es Zeiten gäbe, in denen sowohl Individuen als auch ganze Völker auf ihren Prinzipien be- harren müssten und nicht mehr nachgeben dürfen. Sie setzte sich mit grosser Energie für die höher« Mädchenbildung ein, und schon um die Jahrhundertwende, | als die Frau hier noch nicht das Stimmrecht erlangt hatte, vertrat sie , die Ansicht, dass die Frauen nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden müssten. In London starb soeben int Alter von 73 Jahren General Sir Arthur Grenfell Wcmchope, der als frühe- rer Öberkommissar von Palästina sehr bekannt geworden ist. Sir Ar- thur, der sich im Buren kriege und hn ersteh Weltkriege ausgezeich- net hatte, wurde im Jahre 1931 zum Oberkommissar und militäri- schen Oberbefehlshaber für Pa- lästina und Trahsjor&anieft -er- nannt und behielt diesen Posten bis zum Jahr 1938 bei, in dem er aus Gesundheitärüeksichten zu- rücktrat. Vor Uebernähme des Amtes in Palästina war General Wauchope Leiter der britischen Sektion der Interalliierten Kon- trollmiss Von in Berlin und danach britischer Öberkommandierender in Nord-Irland. Wenn auch in seine Amtsperiode der arabische Aufstand vyn 1936 fiel, den General Wauchope nicht mit genügender Energie be- kämpfte, so hat doch seine Ver- waltung in der modernen Ge- schichte Palästinas unverkennbare Spuren zurückgelassen. Sir Ar- thur, ein tief religiös gesinnter Mann, der Blutvergiessen verab- scheute, war unzweifelhaft den Juden sehr wohlgesinnt und hat sich immer geweigert, die jüdisch® Einwanderung zu drosseln und die Landkäufe der Juden zu verbieten. Auch für die Schaffung des jüdi- schen Hafens Tel Aviv ist Generat Waudhope mit voller Ueberzeu- gung eingetreten und hat' sie mit der Macht seines Amtes *' Weit- gehend unterstützt. Jedenfalls1 Vap er einer der humansten und Ver- ständnisvollsten I.a ndes Verwalter unter dem britischen Mandat, und der Jischuw hatte im al%err«€ine'n keine Ursache, sich unter dem Wauchope-Regime sonderlich zu beklagen. Briefmarken - Ecke iSIIIIHHHitKNSIi'VWniltlJilllllllllllilW t tm&m wx-xtf» KÄSUHL i mm mxm * vVV"1 ganze. Anzahl solcher Boos*r*it-Ge- denkmarken. ohne deshalb Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu dürfen denn fast allmonatlich verausgabt ein neues Land seine eigene Roosevelt- Serie. Dass hierbei schwachvalutarische Län- der, wie Polen und Ungarn die Zügel zu weit schiessen lassen und sozusa- gen die ganze Auflage geschlossen nach Amerika verkaufen, erregt den Unwil- len vieler Philatelisten. Uebrigens ist es mit den Roosevellmarken von Ethio- pien und San Marino nicht anders ge- wesen, die in ihren Ursprungsländern nicht an den Postschaltern, sondern nur ans dem "schwarzen Markte" er- hall lieh waren. Nur ein einziger Umstand ist fast allen Roosevelt-Marken ge- meinsam eigentümlich: Die ver- n: endeten Porträts werden dem markanten Antlitz des verewigten Präsidenten reeht wenig gerecht! Beginnend von dem höchst primiti- ven Ueberdruck auf den Marken von Columbia, der das Trifolium Stalin-Rooxe oelt-Chnrchill (The big Three) darstellen soll, bis Zu der in hervorragendem Tiefdruck ausgeführten Marke von Haiti, sind alle Roosevelt-Bildnisse von einander verschieden und differie- ren in ihrer Idealisierung derart krass, dass der gewählte Titel dieses Berichtes nicht als journali- stische Uebertreibung angesehen werden mag. Paul Werber Dos Renner-Problem Block oder nicht Block F.D.R., der Monn mit den hundert Gesichtern Noch zu Lebzeiten des Präsiden- ten erschienen in zwei fremden Staaten Briefmarken, die Roose- velts Bild trugen. Es waren dies im Jahre 1938 die mittelamerika- nische Republik Guatemala und 1939 die Türkei. Beide Markenausgaben verur- sachten im State—Department der USA eine gewisse Verlegenheit, denn nach amerikanischem Gesetz darf das Bild eines noch lebenden Präsidenten der USA nicht auf Briefmarken erscheinen. Da man dieses Gesetz auch auf das gesamte Ausland bezog, wurde den beiden Staaten auf diplomatischem Wege mitgeteilt, dass man die Ehrung des Präsidenten zwar gebührend zu schätzen wisse, dass aber die Roosevelt-Marken zur Freima- chung von Postsendungen nach den Vereinigten Staaten nicht zugelas- sen seien. Nach Roosevelts Tode setzte nun ein förmlicher Wettlauf vie- ler Post Verwaltungen ein, um das Andenken des grossen Mannes vnd Philatelisten durch die Ausgabe einer Roose vel t- K r'i nneru ngs-M arke oder Serie zu ehren. Unsere Abbildung zeigt . mm eine Bald dreissig Jahre sind es her, seit, drei Gründer der ersten Oester- reichischen Republik in Stein ge- hauen und am schönen Platz zwi- schen Parlament und Stadtschul- rat in Wien aufgestellt wurden. Einer der Gründer war Dr. Karl Renner und seine Büste (mit dazu- gehörigem Block) allenfalls der erste "Renner-Block". Mit all dem hat unser "Renner- Block — oder ist er gar kein Block ? — schon etwas zu tun. Die Zeiten haben sich geändert, Men- schen sind verschwunden, Marken wurden gedruckt, aber "der Ren- ner" ist den Oesterreichern erhal- ten geblieben. Er ist der erste Präsident c'er neuen Republik. Dieser kleine Staat hat noch nicht genug Präsidenten gehabt, um ei- nen langen Briefmarken-Satz wie die United States herauszubringen, und so gibt es bisher nur drei ver- schiedene Markenbilder mit öster- reichischen Präsidenten: Hainisch (1928, Scott No. B58-61), Miklas (1930, B62-B67) und nun Renner (1946, B148-B151). Die "Renner"-Ausgabe weist eine Spezialität auf — den omi- nösen "Block". Ist der Block ein —- das ist hier die Frage Block oder ist der Block gar kein Block? Dar Renner-Markensatz besteht aus vier Werten: 1, 2, 3 und 5 Schilling mit einem Zuschlag in der Höhe des jeweiligen Wertes. Die Marken sind schön und attrak- tiv, zwei Faktoren, die nicht immer gemeinsam auftreten und für den Weltmarkt von Bedeutung sind. Ihre Auflagenziffer war limitiert und ihre Frankaturgültigkeit be- schränkt. Aus diesem Grunde sind echt gelaufene Briefe, besonders mit Ankunftsstempel, weit mehr wert als der ungebrauchte Satz. ! Der uRenner"-Block ist eigent- lich von vornherein nicht "ein Block". Denn ist er einer, ist er gleich vier. Jeder Wert hat nämlich seinen eige- nen Kleinbogen. Auf jedem erscheint das Matkenbild dieses Wertes achtmal —- in drei Reihen, wobei das Mittelfeld der mittleren Reihe freigelassen — den österreichischen Adler und die In- schrift "Ein Jahr befreites Oesterreich" zeigt. Von jedem dieser Kleinbogen wurden nur 20,000 gedruckt. Verständlich, dass die österreichische Postverwaltung, die 46,000 Abonnenten aufweist, nicht jeden befriedigen konnte. Ebenso Verständ- lich, dass sich daraufhin mindestens 28,000 gelb und grün geärgert haben. Ein Händler in Krems klagte sogar auf Lieferung, und die Ueberraschung war gross, als die Gerichtsentscheidung be- kannt wurde, die diese Ausgabe als ein spezielles Werk graphischer Kunst, nicht aber als Briefmarken klassifi- zierte. Als Begründung wurde hervor- gehoben, das Motiv zur Herausgabe von Briefmarken die Frankaturidee und cHe allgemeine Verfügbarkeit sei — beide Kriterien hätten bei der Beschlussfas- sung über die Herausgabe des Renner- blocks gefehlt. Es muss zugegeben werden, dass die Renner-Klein bögen zur Frankatur nicht sehr geeignet sind. Das Material ist ein dickes Kartonpapier, das scheinbar in- folge des aufgetragenen Gummis mei- stens schwer glatt zu halten ist. Gerade der Gummi aber ist es, der dafür spricht, dass es nicht im Sinne der Post Verwaltung war, den postalischen Gebrauch zu verhindern. Das Urteil, das das österreichi- sche Gericht über die Renner- Kleinbögen Ausspricht, lässt sich viel eher auf die französischen "Epreuves de Luxe" anwenden» Und nun zum Schluss: "Was sagt mein Scott dazu?" Er listet den Block unter No. B166-B169 im Januar Supplement 1947 des Kata- loges. Immerhin bedeutet das nichts Definitives, und wenn man die strengen Masse anlegt, die an- gewendet wurden, als. dem Brief- marken - Ausstellungs - Satz 19461 von Surinam Katalogisierung ver- weigert wurde, dann müssten wohl die "Renner" - Blocks aus dem Katalog schleunigst verschwinden. Foreign Money, Foreign Exchange Rare Coins Boughl and Sold 110 Wall Sireel. New York N Y Tel.: BO 9-0168 BRIEFMARKEN Monatliche Versteigerungen mit je 3000 Lots Ankauf von Sammlungen und besseren Marken oder Übernahme zur Aktion. Auktions-Kataiog frei. BILLIG & REICH 55 WEST 42nd STREET NEW YORK 18, N. Y., U. S. A. s, September Ks, 1947 ÄIIFBAU WUT DER FRAU Marshall Plan en Miniature "Common Cause" leistet Europa Hilfe v. c. Die Frau, deren Initiative einst "Bundles for Britain" ent- sprungen waren und später "Bundles for America", ist jetzt mit dem Projekt einer neuen, auf grosser Basis angelegten Hilfsor- ganisation auf den Plan getreten. Urs. Nathalie Wales Päine, die vormalige Mrs, Wales Latham. hat "Common Cause" ins Leben ge- rufen, und der alten Tradition ge- treu nennt sie die Sendungen, die fortan in grossem Masse an notlei- dende Ortschaften in einzelnen Ländern Europas gehen werden, "Bundles for Freedom". "Es ist eine Art Marshall Plan en miniature", sagt sie und er- klärt, dass das Ganze auf dem Vor- bild von Dunkirk, N. Y.$i aufge- baut sei, das vor annährend zwei Jahren die Stadt Dunkerqnie in Frankreich "adaptiert" und seither grosse Mengen von Farmmaschi- nen, Zuchtvieh, Saatgetreide . etc. hinübergeschickt hat. biß Begeiste- rung für solche "Adoption" ganzer europäischer Ortschaften ist hier gross, und Mrs. Päin, die soeben von einer Organisatiohsreise durch den Mittel westen zurückgekehrt ist, ist überzeugt, dass sich in allen Teilen des Landes genügend Orte finden werden, um die Aktion mit Erfolg durchzuführen. "Nur dadurch, dass wir den Menschen drüben konkrete Hilfe zukommen lassen Und ihnen Lebensmittel und Kleidung schicken, können wir sie in stirem Kampf gegen die totali- tären Mächte unterstützen und ihnen beweisen, was man in einer Demokratie unter gegenseitiger Hilfe versteht." Die erste Stadt in Amerika, die diesen Marshall Plan en minia- ture in die Wirklichkeit umgesetzt hat, ist Watertown, Conn., das schon im vorigen Monat je einen Ort In Oesterreich, Italien und Frankreich unter seine Fittiche ge- nommen hat. Ausser der "Adoption" ganzer Ortschaften lässt es sich "Common Cause" auch angelegen sein, Ein- zelpersonen, deren politische Hal- tung verbürgt ist, mit Liebesgaben zu versorgen. "Wir haben bereits eine ganze Anzahl von solchen Adressen in Griechenland, Oester- reich, Italien# Frankreich und auch in der amerikanischen Zone Deutschlands, und zwar hauptsäch- lich von Aerzten, Geistlichen und Lehrern, die sich und anderen mit den Gaben helfen können, die wir ihnen schicken, und von denen wir wissen, dass sie drüben im Sinne der Demokratie wirken." Zu den Förderern von "Common Cause", dessen Hauptbureau sich 48 East 48 Street New York be- findet* und das heute schon an- nähernd 20 Zweigstellen in ver- schiedenen Teilen des Landes .hat, gehört u. a. Sumner Welles, Rus- sell W. Davenport und Arthur M. Schlesinger. Goethe und die Frauen von Manhattan .. und rechts im Hintergrund steht Goethe", sagte mein Freund Ludwig, als er mich ein paar Tage nach meiner Ankunft in New York durch den kleinen Park führte, der sich der berühmten Biblio- thek in der 5th Avenue anschliesst. Eine grüne friedvolle Insel zwi- schen der 40. und 42. Strasse. Es war gerade Mittagspause in den umliegenden Büros und Wa- renhäusern, und hunderte von fleis- sigen und hübschen Sekretärinnen, Telefonistinnen und Studentinnen füllten die steinernen Bänke des Parkes, der seinen Namen dem amerikanischen Dichter William C. Bryant verdankt. Alle assen ihre Brötchen oder ihr Obst, flir- teten mit den männlichen Kolle- gen oder lasen Zeitung. Das grösste Gedränge war rund um die Goethebüste, die auf einem schönen schlichten Sockel steht. Wenn man Jahre und Jahre weg war von Deutschland, von seinen Büchern und von Goethe, wie ich — und so viele Neuan- kömmlinge heute in New York — so ist man seltsam berührt, hier in dieser ganz neuen Welt, in die- ser imposanten, fenster reichen, gigantischen, steinernen Land- schaft plötzlich vor Goethe zu ste- hen. Irgendwie gab es mir das Ge- fühl, nicht mehr in der Fremde zu sein. Das mag manch einem schon so gegangen sein und wird wohl noch Vielen so gehen im Dichterpark von Manhattan. So versun'ken und so hingege- ben an das heue Heimatgefühl war ich, dass' ich garnicht bemerkte, dass hunderte von Augenpaaren In Sachen Paris Antwort und Verteidigung von Jacobi Sehr geehrte Frau von Jacobil Verzeihen Sie, aber Sie müssen bei Ihrem letzten Besuch in unse- rem noch immer schönen Paris eine ganz besonders schwarze Son- nenbrille aufgehabt haben! So schlimm ist es nun wirklich nicht! Erlauben Sie mir, auf ein paar Ihrer Feststellungen einzugehen: Sehen Sie, ich lebe nun schon seit fast 15 Jahren in Paris, ich kenne es von vor dem Krieg, wäh- rend der Besetzung, während der Befreiung Und jetzt während sei- ner schmerzhaften Naehkriegskri- een. Nein, gnädige Frau — soooo schlimm ist es nicht! Haben Sie vergessen, dass in den grossen Ferien immer alle Läden ihre Augen schliessen? Dass die "cloture anuelle" nicht eine Neuerscheinung, sondern eine hei- lige Institution ist, die seit end- losen Zeiten besteht? Und dass man in diesen Monaten noch nie sich das kaufen konnte was man. eigentlich wollte? Sind Sie wirk- lich ^o sehr "etrahgere" gewor- den? Par acquit de conscience habe ich mich selber nun auf die Suche nach einem Zentimetermass ge- macht. Gewiss, ich habe es erst in der dritten mercerie erhalten — weil die anderen beiden geschlos- sen waren! Ausserdem war es tat- sächlich das letzte seiner Art, denn die Neubestellungen werden ja erst im September geliefert, weil auch die Engrosfirmen Ferien haben. Und ausserdem wird sich der sparsame Franzose nicht et- was hinlegen, für eine Zeit, in der doch kaum Kunden kommen! Wo aber um alles in der Welt, haben Sie 1000 frcs. für Zucker bezahlt? Geben Sie mir schnell die Adresse, denn ich möchte sofort meine Zuteilung dort verkaufen, um mir dann an anderer Stelle die dreifache Menge erstehen zu kön- nen. Er kostet nämlich nicht mehr als 350. Und in den Grands Magazins fand ich — Sie sehen, ich gab mir die Mühe, auf Ihren Spuren zu wandeln — reizende Imprimekleid- chen von 2000 frcs aufwärts. Zum Teil sogar waschbar. Allerdings, das muss ich gestehen, nicht in ßchwarz-weiss, weil ja die Sommer- mode fröhlichfarben ist. Jedoch Stoffe gab es auch in charmanten grossen schwarzen Blumen auf Weissem Grunde. Und absolut be- zahlbar. Zu einer Zeit, wo die Zeitung auf einen Artikel von Lucy im "Aufbau" schon allein 4 frcs kostet, ist es fiaturgemäss schwierig Einwickel- papier für ein Pfund Obst zu be- kommen, doch habe ich stets meine Weintrauben in einer drolligen dreieckigen Tüte erhalten, deren Zipfel man oben zusammennehmen und so alles ganz bequem transpor- tieren kann. Und unter uns, Frau von Jacoby, ist es eine solche Schwierigkeit, eine Zeitung Von gestern bei sich zu haben, oder ein kleines zusammenlegbares Netz- Wenn Sie das nächste Mal her- kommen,. gnädige Frau, rufen Sie mich doch .an ... ich kann Ihnen wirklich viele gute Restaurants nennen, wo Sie fast friedensmässig essen, aber zu Preisen, die ein Drit- tel von dem betragen, was Sie aus- gaben. Nein, gnädige Frau, Ihre Brille muss sehr schwarz gewesen sein — Paris ist noch immer die schönste Stadt der Welt, seine Gärten, Parks und Anlagen sind gepflegt, seine Strassen gefegt, und seine Frauen, wenn auch nicht mehr so hyperelegant, noch immer bezau- bernd angezogen und vor allem — vergnügt. Die Jugend lacht, wie nur je und die Hausfrauen finden trotz der Mühen und der Schwie- rigkeiten die sie haben, doch immer ein lustiges Wort. Glauben Sie es mir und glauben Sie mir auch, dass ich Ihnen heute im Namen aller derjenigen antworte — und Ihnen noch viel, viel mehr Positives ant- worten könnte — die mit Kummer Ihren Artikel lasen. Ich hoffe, Sie werden diese Ver- teidigung. "unseres" geliebten Paris verstehen und es mir nicht übelnehmen. Hilde Stein-Sergent (Paris) Eine Frau aus Deutschland Zu der in dieser Woche in Phila- delphia stattfindenden Konvention des "International Council of Women" ist mit Erlaubnis der amerikanischen und britischen Militärbehörden auch eine Ver- treterin aus Deutschland erschie- nen. Es handelt sich um Dr. Katha- rina Petersen, eine deutsche Quä- kerin, die zu Beginn der Hitler- Zeit nach Holland gegangen war und dort eine der ersten "Friends Schools" auf dem Kontinent für die Kinder politisch und rassisch Ver- folgter geleitet hatte. Im Jahre 1937 hatte sie hier in Amerika an der Friends World Conference im Swarthmore College teilgenom- men. 1938 nach Deutschland zu- rückgekehrt, wurde ihr dort die Unterrichtserlaubnis entzogen, und sie verbrachte die Jahre des Krie- ges als Hauslehrerin bei einer deut- schen Anti-Nazi Familie in Schle- sien. Von den Polen ausgewiesen, flüchtete sie 1945 in die amerika- nische Zone, und ist heute Mitglied der Unterrichtsbehörde von Nie- dersachsen (in der britischen Zone). In Philadelphia, wo Dr. Petersen nicht als Sprecherin auftreten, son- dern sich bei der Konvention ledig- lich mit der Rolle einer Beobach- terin begnügen wird, erklärte sie Pressevertretern gegenüber, dass die -Russen die Eauen in ihrer Zone offenbar zwingen, der sogenannten "Demokratischen Frauenvereini- gung" beizutreten. Nach Aussage von Dr. Petersen haben sich in der britischen Zone in Deutschland die Frauen zu ei- nem sogenannten "Ring" zusam- mengeschlossen, der auch mit den Frauenvereinigungen in der ameri- kanischen Zone in Verbindung steht. Dagegen ist trotz vielfachen Bemühens der Kontakt mit den Frauen in der französischen Zone bisher nicht herzustellen gewesen. Der "Ring", der es sich zur Auf- gabe gemacht hat, dem Einfluss der Kommunisten entgegenzuar- beiten, verlangt, dass Frauen in grösserer Zahl im deutschen Ka- binett vertreten sind, und dass sie vor allem in diejenigen Komi- tees berufen werden, denen Erzie- hn ngs- und Unterrichtsfragen un- terstehen. "Unsere grosse Hoff- nung ist die junge Generation, d. h. diejenigen von den Nazis beein- flussten Jugendlichen, die wähl- und ziellos mitgelaufen waren, und denen durch Aufklärung und Un- terricht heute eine neue Ideologie beigebracht werden kann." Dr. Petersen, der im Ministerium die Ueber wachung der Volks- und Mittelschulen untersteht, verlangt auch eine planmässige politische Erziehung für die Frau. "Um eine wahre Demokratie in Deutschland durchzusetzen, muss den Frauen ihre volle Verantwor- tung an der politischen Entwick- lung zum Bewusstsein gebracht werden, und vor allem müssen sie es lernen, die Dinge nicht einfach kritiklos hinzunehmen, sondern ihren kritischen Verstand zu schärfen und im entscheidenden Moment von sich hören zu lassen." Von FRANCES SCHNITZER mich anstaunten. Ein junger Leh- rer liess sogar seine Jungens zur Seite treten, um mir. die bestmög- liche Aussicht auf das Goethe- standbild zu gewähren. Kurz, ich wurde als Neuangekommene er- kannt, und man wollte nicht, dass mir irgendetwas entgeht im Her- zen dieser Stadt, auf die man rhit Recht so stolz ist. William Gullen Bryants grosses Denkmal, zu dem ich vor all den vielen Blicken flüchtete, ist fast eingelassen in das Bibliotheks- gebäude. Der Sockel ist über und über bekritzelt mit Herzen, mit Initialen und Beteuerungen wie: "Muriel liebt Bill", —. "Kenny liebt Janet", — "Bertram liebt Peggy", — "Jennifer for ever" — und andere Schwüre! Die jungen Damen und ihre Freunde in Man- hattan müssen das ganz richtige Empfinden haben, dass ein Dich- ter ihren spontanen Beteuerungen grosses Verständnis entgegen- bringt. Warum nur sind nicht auch auf dem Sockel von Johann Wolf- gang Goethe wenigstens ein paar Herzen gekritzelt? "Sollten die Frauen von Manhattan vielleicht nicht wissen, wer Goethe war?" fragte ich mich. Inzwischen habe ich viele Male in den vergangenen Sommermona- ten um die Mittagsstunde auf den steinernen Bänken gegenüber oder zu beiden Seiten der Goethebüste gesessen und meine Brötchen oder "heissen Hunde" gegessen. In Mit- ttin der fleissigen und reizenden Frauen von Manhattan. Ich glaube, der Herr Geheime Rat aus Weimar würde seine Freude an ihnen haben, wenn er nur ein ein- ziges Mal seine schweren bronze- nen Augenlider öffnen könnte. Wenn auch nur für ein ganz kur- zes Blinzeln. Ohne den gelernten Goetheforschern dieses Landes ins Handwerk pfuschen zu wollen, möchte ich sogar behaupten, dass ihn nicht nur der Anblick der gepflegten und gutangezogenen jungen Frauen entzückt hätte, sondern auch ihr Appetit. Denn Johann Wolfgang hat selbst sehr gern und sehr gut gegessen. Goethe hat sich immer, wenn er längere Zeit unterwegs war, auf Reisen für seine Rückkehr Hage- butten-Suppe bei Christiane Vul- pius bestellt. Ich war längst aufgenommen in die Gemeinschaft der Brötchen-, Würstchen- oder Obstessenden im Dichtfcrpark, als sich endlich eine Gelegenheit ergab, zu ergründen, ob die Frauen von Manhattan wissen, wer Goethe war. "Sieh mal Mutter, Goethe!" sagte eine männliche Stimme plötzlich eines Mittags mit un- verfälschtem Berliner Akzent. Der Herr ging ganz nahe an die Goethe-Büste heran und las mit lauter Stimme: "Johann Wolfgang (Goethe, e rrichtet 1932 von der (Goethe-Gesellschaft von Amerika" iund dann ging er weiter und drehte sich noch ein paar -Mal um, bevor er im Bibliotheksgebäude verschwand. Abermals, sahen hunderte von blauen und braunen und schwar- zen Augenpaaren unter sorgfältig gezogenen und geformten Brauten auf den Neuangekommenen und dann auf die Goethebüste,, als sä- hen auch sie sie zum ersten Mal hier stehen. "War das ein Franzose?" fragt mich meine Nachbarin. "Nein," antworte ich, . . ein (deutscher Jude. .. "Konnten Sie verstehen, was er 2zu der alten Dame gesagt hat", wollte eine andere der Umsitzen- den wissen. "Er zeigte seiner Mutter die (Goethe-Büste", erklärte ich der hübschen jungen Frau, und mit (dem Gefühl "jetzt oder niemals" lf ragte ich: "Wissen Sie, wer (Goethe war?" "Ach", sagte das eine der beiden Mädchen zu meiner Rechten, "ich (denke, er muss wohl ein paar Bü- cher geschrieben haben, sonst würde er sein Denkmal nicht so mähe der Bibliothek haben", und (dabei besah sie sich ihre irisieren- den Fingernägel. Eine besonders reizvolle junge Dame ein paar Plätze weiter links schien mehr zu wissen. "Goethe war ein deutscher Bühnenautor", (he was a German playwright). belehrte sie mehr ihre amerikani- schen Schwestern als mich, "aber es ist nie etwas von ihm verfilmt worden" fügte sie hinzu. "Doch", mische ich mich wieder in die Unterhaltung, "Sie waren aber wahrscheinlich noch nicht geboren, als man einen "Fairst"- Film drehte". "Oh ja, "Faust", das war der Titel eines Theaterstückes, das wir in der Schule gelesen haben. Der Teufel tritt auf, nicht wahr? Wir mussten sogar ein ganzes Stück auswendig lernen. Ich glaube es war ein Stück aus der Osterparade (it was called the Easter Parade). Was Goethe aber zeigen wollte in diesem "Faust", haben wir alle in der Klasse nicht verstanden!" An diesem Tag fragte ich nicht weiter und verliess schmunzelnd den Dichterpark. Ausserdem fühlte ich mich nicht vorbereitet, um eine Freiluft-Literaturvorle- sung über Goethes "Faust" zu halten. Aber ich habe es seither als eine Art Spiel betrieben, die um- sitzenden hübschen und eleganten Frauen von Manhattan zu fragen: "Wissen Sie, wer Goethe war?" Mein Notizbuch enthält bereits eine sehr komische Sammlung von Antworten neben sehr vielen ge- scheiten, das kann ich zu meiner Freude und zum Lobe der Frauen von Manhattan feststellen. Eines Mittags bekam ich zur Antwort: "Goethe?... Goethe war ein deutscher Dichter. Er hat die Worte geschrieben zu Schuberts "Erlkönig". Mein Freund singt nämlich das Lied öfter, daher weiss ich es ganz genau!" Eine andere junge Dame, die anscheinend glaubte, ich habe keine Ahnung, wer Goethe ist, er- klärte mir eifrig mit einem Blei- stift fuchtelnd: "Goethe ist ein grosser deutscher Dichter... etwa was Shakespeare ist für die Eng- länder. Er hat eine Menge Stücke geschrieben, aber man kann sie nur lesen. Sie werden nicht auf- geführt. Ein richtiger Klassiker (a real old classic)." "Goethe".... antwortete mir eines Mittags ein junges Wesen, das aussah, wie eine Mischung von Veronica Lake und einer der musizierenden Engel von Botti- celli "... war ein Dichter. Ich habe "Werthers Leiden" gelesen und ein paar Gedichte von ihm: den "Erlkönig" und eines, dass ich sogar auswendig gelernt habe, weil es mir sehr gut gefallen hat." Und mit dem ernsthaftesten Kin- dergesicht, das mir je unter der wohlmodellierten Frisur einer Frau von Manhattan begegnet ist, begann sie: "Der Du von dem Himmel bist Alles Leid und Schmelzen stillest" (Thon that does from Heaven fall Every pain and norrow stilling) Goethe-Lyrik auf Englisch. Ein ganz neues und seltenes Erlebnis im Dichterpark von Manhattan,, Im allgemeinen, das kann man wohl sagen — haben die Flauen Manhattan nicht schlecht abge- schnitten in dieser mittäglichen Li- teraturprüfung. Uebrigens schei- nen "Faust" und "Der Erlkönig" die bekanntesten Dichtungen zu sein bei der Jugend rund um Manhattan. Kein Wunder, dass Bryants Denkmal-Sockel so viele Liebesschwüre anvertraut werden und Goethes ganz leer ist. Was würde geschehen, wenn die ame- rikanische Jugend in der Schule auch mal ein Gedicht lernen würde wie: "Oh Mädchen, mein Mädchen, wie lieb ich Dich!" "Wie leuchtet Dein Auge, wie liebst Du mich!" Ich fürchte, die Wirkung wäre nicht abzusehen. Die Bleistift- und bunten Kreide - Herzen würden Goethe nur so zufliegen. Und die Goethe - Gesellschaft müsste den Denkmalssockel erhöhen. DAS GROSSE INTERESSE an unseren Paketen mit warmer WINTERKLEIDUNG NACH EUROPA veranlasst uns, unsere erfolgreiche SONDER-AKTION fortzusetzen 4 Spezial-Pakete zu je $12.50: Paket "Kurt - Paket "B-l" für Knaben (6—12 Jahre) Feines Material (aus Wolle) iür einen kompletten Anzug und Mantel mit sämtlichen Zutaten -Paket "Q-l"- für Mädchen (6—12 Jahre) Feines Material aus Wolle für ein komplettes Kleid u. einen Mantel mit sämtlichen Zutaten für Knaben (6—12 Jahre) 1 Wollmantel oder 1 Wollanzug (mit lang. 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An denselben Empfänger können beliebig viele Säcke bestellt werden. Zahlungen •entweder durch Ueberweisung an Manufacturers Trust Company, New York, auf free account Dollar-Conto der Unionbank of Switzerland, Basel, zu Gunsten ARISTOPHARM Fabrikations A.G., Basel (Schweiz), oder durch Uebersendung von Dollar-Checks auf unsere Order. (falls Gutschrift von New York nach Basel per airmail gesandt werden soll, muss dies bei der Ueberweisung besonders angegeben werden; hierbei sind $7.50 statt $7.00 zu überweisen.) Für Sammelorders Zahlung durch unwiderrufliches Bankakkre- ditiv zu unseren Gunsten bei Unionbank of Switzerland, Basel (Schweiz), zahlbar gegen Auslieferungsbestätigung d.Spediteurs. ARISTOPHARM FABRIKATIONS A.G. BASEL (SCHWEIZ) Sofortige LIEFERUNG -Alle Sektors Berlin Paket "SCHWEIZ".........Preis ,$16 Preis... $16 $1.50 extra für Kabelspesen Lieferungen wurden schon innerhalb 48 Stunden empfangen. Dieses Prksl wird auch p. Post nach d. russ. 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(Agent sor American Lloyd) (RKO Building) 1270 AVENUE OF THE AMER1CAS, Suite 2115 New York 20, N. Y. Telefon: COlumbus 5-4063 IMPEX TRADING CORP. Oesterreichische Notizen Im Zuge der Teuerung in Oesterreich wurde mit Zustimmung des Alliierten Rates die Lohn- und Einkommensteuer heruntergesetzt, die Arbeitslosenunter- stützung um 25, die Beihilfen für Kleinrentner um 35 Prozent erhöht und die Sozialrenten um ein Drittel ge- steigert. Alois Figl, der Bruder des Bundes- kanzlers, hat sich mit Maria Hirsch vermählt. Vierzehn Studenten der medizini- schen und der juristischen Fakultät an der Wiener Universität, sechs Jungen und acht Mädchen, haben sich kürzlich im Klosterneuburger Bad zu einem menschlichen Hakenkreuz zusammen- gelegt, — sehr zum Erstaunen der an- deren Badegäste, die jedoch nichts ge- gen diese Lausbüberei unternommen haben. Schliesslich verständigte ein Kriminalbeamter die Polizei, die ge- rade eintraf, als ein Student eine pho- tographische Aufnahme der Gruppe machen wollte. Alle vierzehn wurden verhaftet; zwei davon waren Mitglie- der der ehemaligen Hitler-Jugend, ei- BEVOR SIE BESTELLEN vergleichen Sie unsere GESCHENK- PAKETE AUF QUALITÄT, PREIS UND BEDIENUNG "UNIVERSAL'S" WEIHNACHTS-PAKETE (Weihnachtsverpackung) 1 - 1 Ib. erstklassiger . Fruchtkuchen in schönem Geschenkkarton 2 Pakete Kaugummi (Wrigley Spearmint oder Chiclets) 1 - 8 oz. Dose beste Qual, gemischte Nüsse, Mandeln, brasilian. Nüsse, Filbert - Nüsse, Lamberts - Nüsse, Walnüsse 2 - 8 oz. Tafeln Milchschokolade 1-7 oz. Schachtel entkernte Datteln 1-12 oz. Schachtel Calif. Rosinen 1-12 oz. Schachtel Feigen 4 - 3 oz. Dosen Brotbelag (Schinken. Leber, Zunge und Fleisch) 1 - 1 lb. Dose saure Bonbons, ver- schiedene Aromas Besonderer Weihnachtspreis: $7.95 In diesem Preis sind Geschenkver- packung, Post- und Versicherungs- spesen enthalten. 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Alle Pakete sind gegen Diebstahl und Verlust versichert. LIEFERUNG GARANTIERT NEW ENGLAND JIFFY SALES CORP. 562 FIFTH AVE., Eingang 46. Str.. New York 19. N. Y. - BR 9-6563 SAMSTAGS VON 9-4 (JHR GEÖFFNET! September lf, 1W7 AUFBAU * 15 Handel und Wirtschaft Stellungen gegen Ware R. L Der Inseratenteil der Ta- geszeitungen erzählt mehr über den fextilmarkt als die Marktberichte, die uns im Wesentlichen mitteilen, |ass die Kleiderbranche blüht, dass Woll- und Baumwol 1 SPinne- reien auf Monate hinaus ausver- kauft sind und dass in Kunst- seide die Nachfrage nicht befrie- digt werdön kann. W!e die Branche Müht, kann' man aus dem Insera- ten teil von Tageszeitungen erken- nen/ Lange Kolonnen "Kleiner Anzeigen" erscheinen täglich, wo- rin Textilware aller Art dringend, gesucht wird; als spezielles Lock- mittel wird Kauf gegen "Kassa" teflSprochen. Man sollte glauben, lass sofortige Bezahlung eine Selbstverständlichkeit in einem Markte ist, wo bis 50 Prozent über Fabrikpreis für die Ware geboten wird, (Und der Käufer muss sich blitzschnell entscheiden, wenn zum Beispiel Samt ausgeboten wird.) iWaruin verspricht also das Inse- ht Kauf gegen Kassa? Deshalb, weil wir in einigen Märkten zu den tot geglaubten Methoden des , Black Märke ts der Kriegszeit iurückgekehrt sind. Zahlreiche Transaktionen wurden damals aus »ahlreichen Gründen nicht per Scheck glattgestellt, sondern in "hard -cash". Worauf man, wie erinnerlich, die Fünfhundertdol- larnoten für $425 kaufen konnte. Ware ist wirklich gesucht und Beziehungen können oft von Nut- zen sein, wie aus einem Inserat hervorgeht, das am 8. ds. in der New York Times erschienen ist. Es lautet: Well-Roted RAYON MILL Offers Storfing Salary of $25,000 annually and membership on its Board of Directors, with additiöhal opportunities, for person of exceptional ability who can ob- tain 15,000 pounds monthly of each of the following yarns.... Write to____Times. Der Preis, zu dem der zukünf- tige $25,000-Mann die Ware be- schaffen muss, ist nicht erwähnt. Der ist vielleicht in den "addi- tional opportunities" einbegriffen. Und all das im gleichen Monat, in dem der Export von Textilien einen scharfen .Rückgang zeigte. Notizen vom Wirtschaftsmarkt Margarine contra Butter Anzeichen, dass der Konsument liicht gänzlich wehrlos den vom Inflationsfieber erfassten Lebens- mittelpreisen ausgeliefert ist, ma- chen sich bemerkbar. Geschäfts- leute berichten, dass die Nach- frage nach Margarine, traditionell die ''Butter des armen Mannes", in den vergangenen drei Wochen die / Nachfrage nach Butter, die mit $1 und mehr im Detailhandel für die Hausfrau schier uner- schwinglich geworden ist, zwei- lind dreifach über troffen hat. Die aus Baumwollsamen oder Sojaboh- nen gewonnenen Pflanzenfette, die in*der Herstellung von Margarine Verwendung finden, erfuhren in den vergangenen Monaten einen : SOprozentigen Preissturz und er- mi^lichten den derzeitigen Einzel- handelspreis für Margarine von 30-35" Cents pro Pfund. Obwohl Margarine seit 1886 einer langen Reihe einschneiden- der Hersteriungs- und Verkaufs- Einschränkungen wie auch beson- derer Steuerabgaben und Lizenz- gelder, nicht zuletzt auf Betreiben der Butterinteressen, unterworfen war, ist der Margarinebedarf von 303 Millionen Pfund im Jahre 1939 auf schätzungsweise über 700 Millionen Pfund für das laufende Jahr gestiegen, während der But- terverbrauch von 2,2 Milliarden Pfund für 1939 auf 1,4 Milliarden Pftind im vergangenen Jahr zu- rückgegangen ist. Im übrigen steht Margarine an Nährwert der But- ter in nichts nach, da sie 15,000 U.S.P. Einheiten Vitamin A (künstlich hinzugefügt) pro Pfund enthält, verglichen mit einem durchschnittlichen Vitamingehalt von 9000 Einheiten bei Butter. Orangen-Krise Obwohl der Preis für Orangen, die für die amerikanische Ernäh- rung so wichtig sind, noch nicht gefallen ist, rechnet das kalifor- nische Orange Administration Committee bei einer Rekordernte von 34,7 Millionen Kisten mit Ab- satzmöglichkeiten für nur 30 Mil- lionen Kisten. Es wird erwartet, dass der Markt 25,6 Millionen Kisten frischer Frucht und 4,5 Millionen Kisten für Nebenpro- dukte — vor allem Orangensaft — aufnehmen wird. Kalifornische Orangen leiden an einem doppel- ten Handicap, Verglichen mit einem fünfjährigen Durchschnitt 1939-44 von 220 Orangen pro Ki- ste, kamen in diesem Jahr durch- schnittlich 276 Orangen auf die Kiste. Käufer verachten die klei- nen Grössen, vor allem für Oran- gensaft. Im Fall von Konserven stellt sich Verpackung und Fracht für kleine Früchte zu teue^. Fracht von Kalifornien an die Ostküste kostet 50 Cents pro Dut- zend 46-oz. Büchsen und 35 Cents von Florida. Trotz kleinerer Ernte —- 16,5 Millionen Kisten — haben Floridaorangen noch einen weite- ren Vorzug: sie sind dünnschali- ger und liefern 15 Prozent mehr Saft. New York baut um Nach 26 Jahren verspricht die gewaltige Port of New York Authority, gemeinsam von den beiden Staaten New York und New Jersey organisiert, ihrem Namen gerecht zu werden. Nach- dem sie bisher Tunnels, Brücken, Flugplätze, Getreideaufzüge und sonstige Projekte im Wert von mehr als einer halben Milliarde Dollar in New York City und Um- gebung erfolgreich betrieben hatte, trägt sie sich nunmehr mit dem Gedanken, etwa 200 städtische Piers umzuändern und zu moder- nisieren. Derartige Pläne erfor- dern aber viel Geld. Zur Zeit hat die Authority etwa $200 Millionen in Bonds ausstehen, die der Finan- zierung berühmter Verkehrs Ver- bindungen wie der George Wash- ington Bridge und dem Holland und Lincoln Tunnel gedient haben. Für den Ausbau verschiedener Flugplätze, wie La Guardia, Idle- w'ild und Floyd Bennett, hat sie sich für weitere $198 Millionen gebunden, von denen $25 Millionen in Form von Bonds vom Publi- kum demnächst gezeichnet werden sollen. Obwohl diese Bonds von Einkommensteuer befreit sind und von Kapitalisten angesichts des grossen Prestiges der Authority zu niedrigen Zinssätzen bisher ak- zeptiert wurden, scheint der Markt zur Zeit ziemlich gesättigt, da von $16,350,000 Bonds, die im Juli angeboten wurden, 4,5 Millionen unverkauft geblieben sind. Ausserdem ist die vor einem Jahr von Governor Dewey und den gesetzgebenden Körperschaf- ten des Staates New York ge schaffene World Trade Corpora- tion unter der Führung von Win- throp Aldrich, Vorsitzenden der mächtigen Chase National Bank, bestrebt, New York als Welthan- delszentrum zu sichern. Die Ab- sicht dieser Corporation, $200 Millionen für die Modernisierung der Hafenanlagen aufzubringen, könnte somit der New York Port Authority zur entscheidenden Konkurrenz werden. Harry Bodansky. NEW WORLD CLUB New York 18, N. Y. - Gegr. 1924 - 209 West 43th Street, N. Y. Dr. Fritz Schlesmoer. Präsident; t red J Herrmann, Dr. Willred C. Hülse. Altred Prager. Vize-Präsidenten; Willi Gunzburger, Schatzmeister.- Fred H Bielefeld. Sekretär; Ludwig Lowenstein. Budget Direktor: Manfred George ex officio Direktoren: Joe Adler. Manfred Blochert. Dr. Morris Dessauer Trude Frohmann, Pe er Leitisch. Morris Reinhold. Julie Pollack Dr Hans Salzmann Erwin Schneetiergei ■ Mitgliedsbeitrag: 80 Cents monatlich, Ehepaare $1.20: Jugendliche unter 18 Jahren 40 Cfcnis monatlich. Mitgliedsbeitrag schliesst Lieferung des 'Aufbau' ein. Wir bitten, die Mitgliedskarten bei allen Veranstaltungen an der Kasse vorzuzeigen. EXPORTEURE - IMPORTEURE Wir haben ein grosses Lager zu sofortigen Lieferung von HERREN LEDERJACKEN . REGENMÄNTEL - HEMDEN HOSEN . PULLOVER - WOLLHANDSCHUHE WOLLSOCKEN > COTTONSOCKEN etc. sowie neue u. gebrauchte, in erstklassigem Zustand befindl. ARMEE-BEKLEIDUNG (U. S. Government Surplus) Anfragen für diese sowie andere Bekleidungs-Artikel werden umgehend beantwortet. Steinfink Brothers 298 EAST BROADWAY, New York 2, N.Y. - TR 4-1563 Fhhu Ibm A mX •msowie sämtliche riir Import uno cxporT geschäftliche ■TRANSAKTIONEN mit Frankreich und seinen Kolonien wenden Sie sich an SOFRACOMEX 30C t l'Exterieur, 82, Rue Francois Miron Paris 4e«*™ Bagger-Maschinen, Draglines mit Diesel- und Elektro-Motoren-Antrieb, der bedeutendsten belgischen und holländischen Konstruktionswerkstätten und Maschinenfabriken. PHILIPPE SCHINDLER 74, Rue de Neufchatel BRUXELLES, BELG1UM Cable-AdreSse: SCHINDLIP, Bruxelles Internationale Constantin Brunner-Gesellschaft Anlässlich des zehnten Todes- tages des am 27. August 1937 im Haag verstorbenen Philosophen Constantin Brunner ist dort eine internationale Constantin-Brunner- Gesellschaft gegründet worden. Brunner, der einen Tag vor sei- nem 75. Geburtstage starb, hat zahlreiche philosophische Schriften veröffentlicht, die in andere Spra- chen übersetzt wurden. Die Frau und die Tochter Con- stantin Brunners sind ein Opfer der Nazis geworden und mit ihnen eine Anzahl seiner Freunde und Anhänger. Die ihn überlebten, sind heute ausserhalb Deutschlands, sind verstreut über alle fünf Kon- tinente. 1945 gründeten einige un- e Donnerstag, 2. Oktober, 8:45 p. m.: 1 Community Center, 270 West 89th Street. | Dr. FRITZ CORSING. H bisheriger wissenschaftlicher Berater der amerikanischen Militärregie- = rung und Ministerialdirektor der deutschen Justizverwaltung in der Ü Sowjetzone, der kürzlich in New York eingetroffen ist, spricht über | "Mit dem Amerikanern, Russen, Engländern und | Franzosen in Berlin". | Persönliche Erlebnisse aus der Zusammenarbeit mit den 1 Besatzungsmächten nach fünf Jahren Verfolgung und Illegalität. Ü Aus dem Inhalt: W. zweieinhalb Jahre Zwangsarbeiter — Untergetaucht in Schöneiche — =■ .illegal im Syndikusberuf — In den Kämpfen der Alliierten um Berlin =5.'— Russische Einquartierung — Amtlich in der Sowjetzone — Im Dienst = amerikanischer Demokratie und Gerechtigkeit — Chanuka-Feier unter ü den Fahnen der Besatzungsmächte — Im Charlottenburg der Engländer = — Französische Verwaltungsmethoden — Berlin, "Die fünfte Zone" — =E Seine Zukunft als Folge internationaler Besetzung. H Einführende Worte: Kurt Lubinski. W Nach dem Vortrag: Diskussion. H Eintrittspreise — Nicht reservierte Sitze: Mitglieder 50c, Gäste 80c; s reservierte Sitze: Mitglieder 80c, Gäste $1.20. Alle Preise einschliesslich Ü 20% Steuer. Der Vorverkauf hat begonnen. M Sonntag, 5. Oktober: 1 Bus-Ausflug nach Hyde Park. H Besichtigung des Hauses und der Bibliothek. W Nachmittag in Bear Mountain. W -Teilnehmergebühr (einschl. Fahrt): $2.50 für Mitglieder des New == World Club, $3.50 für Nichtmitglieder. Eintrittsgeld in Hyde Park 50<\ §§ Abfahrt 9 a. m. pünktlich. Ort: Columbus Circle (Ecke 59th Street, 3g vor Child's Restaurant). s Sofortige Anmeldung unter Beifügung von Check oder Money Order H an New World Club. 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. (bitte H neue Adresse beachten) erbeten. W Samstag, Ii. Oktober: 1 Silvia Grebs — Herbert Helsen | in: "DIJ und ICH und ein KLAVIER" Ü im "Salon de Musique" im Barbizon Plaza. 1 101 West 58th Street, N. Y. C. = Eintritt: Mitglieder des New World Club, 90* (einschl. Tax; Gäste, = $1.50 (einschl. Tax). H Kartenverkauf im Club-Büro und an der Abendkasse. §§ Samstag, 18. Oktober, 2:30 Uhr: 1 Theaterbesuch: "Annie Get Your Gun" EE Eine beschränkte Anzahl Karten zu $1.80 nur für Mitglieder erhält- H lieh. Bei schriftlicher Bestellung bitte frankiertes Rückkouvert bei- = zulegen. ter ihnen eine Zeitschrift "Die Con- . stmitin - Brunner - Gemeinschaft",1 die von A. Bermamt und Ernst Ludwig Pinner herausgegeben wird. Die neue Brunner-Gesellschaft hat sich zur Aufgabe gemacht, Brunners Lebenswerk fortzusetzen und besonders jene nachgelassenen Schriften zu veröffentlichen," die von besonderem Interesse für Stu- j dierende der Philosophie, Psycholo- gie und Anthropologie sind. Die Leitung des Brunner-Archivs im Haag liegt in den Händen von Mag- 1 dmlena Kasch, (12 Batjaan Str., Haag); der literarische Nachlass wird von Lothar Bichel, Bukarest, verwaltet. W. Sternfeld. 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Danksagung Da es uns unmöglich ist, infolge der Fülle der uns zu- gegangenen Feiertags-Glück- * wünsche, diese einzeln zu be- antworten, sagen wir allen Freunden an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank. Mr. and Mrs. MANFRED GEORGE Arn 21. Sept. 1947 begeht mein lieber Mann, unser lb. Vater DAVID BRESNER (früher Chemnitz) 38 Westbury Grove, St. Kilda Melbourne, Australia seinen 65. GEBURTSTAG Wir gratulieren herzlichst! MARIE BRESNER ALFRED u. LOLA BRESNER KURT und IRENE POPPER Okt.: Ave. Los Chaguaramos Quinta Paulina - La Florida, Caracas, Venezuela. i 65 Geburtstag: .David Bresner (tr. Chemnitz), 21. Sept.: 38 Westbury Grove, St. Kilda, Mel-j bourne, Australien. ] 70. Geburtstag: Marta Rosen- berg '(fr. Stuttgart), 24. Sept.:; 235 Ft. Washington Ave., NYC.; Harry Lindenstaadt (fr. Berlin), 20. Okt.: Casilla 248, Sucre, Bo-1 75. Geburtstag: Prof. Fritz Grossnlann (fr Berlin). 15. Sept.: 461 Ft. Washington Ave.. NYC.. 80. Geburtstag: Clara Reis (fr.1 Wolfenbüttel), 20. Sept.: CaiXa Postal 4288, Sao Paulo. Brasilien; Rose Ganz, 22. Sept.: 32 Aldring- ton Rd.. Streatham, London SW, England. Silberne Hochzeit: Paul und Iren« Klein (fr. Zwettl, N.-Oe.), 17. Sept.: 14920 Kmsman Road, Cleveland, Ohio; Bernardo und Barbara Engelart (fr. Halle und] Saarbrücken), 26. Sept.: Calle i Yi 1059, Ap. 4, Montevideo, j Uruguay. j 35. Hochzeitstag: Richard Ger- sten und Frau geb. Richter (fr.' Berlin), 21 Sept : 816 N. van Ness Ave., Los Angeles, Caüt. j Hilde Sherkof. eine bekannte, Pianistin und Musiklehrerin, die I in Norfolk, Va„ lebt, veranstal-1 tete kürzlich im Continental House in Stamford, N, Y„ ein Konzert, dessen Erträgnis sie für jüdische Kinder dem United Jewish Appeal spendete. " Durth den Aufbau' fand ich im vorigen Jahre meine ganze Familie nach zehnjähriger Tren- nung wieder in New York. Nach meiner Ankunft in Palästina — nachdem ich vorher acht Mo- nate auf Zypern interniert ge- wesen war — las ich sodann im 'Aufbau' vom 4. Juli in der Liste der in Dachau ermordeten Juden den Namen meines Bru- ders Hans Gross, geb 3, 5. 1915, gest. 16. 8. 1942. Ich bitte jeden, der in Dachau war und nähere Eine FAMILIEN-ANZEIGE in diese, Grösse (1 tnch) kostet JULIUS HAMBURGER DIAMOND RINGS WATCHES Jewelry ■- Silverware 1255 FT. WASHINGT. AV. '(171st St.) - Tel.: WA 8-6080 Max Stobezki u. Paula geb. Mannheimer (fr. Frank- furt, jetzt Porto Alegre,Bras.) begehen am 12. September das Fest der ' Silbernen Hochzeit i. Kreise, ihr. Kinder u. Enkel. Porto Alegre Rua Sao Manoel, 49 We are happy to announce the arrival of our son Jerome Elliot on September 10, 1947 Mr. and Mrs. Norbert Isaak nee Rothschild 1775 37 th Avenue San Francisco, Calif. We are very happv to announce the arrival of our daughter EVELYN ROSE on September 9, 1947 Wolf gang and Gerda Wassermann, nee Kraemei 1228 Pacific Street " Brooklyn 16, N..Y. (Montevideo, Uruguay) (La Paz, Bolivia) Die glückliche Geburt eines Sohnes HERBERT GEORG zeigen hocherfreut an Fritz Sandelowsky u. Frau Eva, geb. Goldberger 3. September 1.947 37 Churchill Laan Amsterdam, Holland We are happy to announce the arrival o£ Lesley Anne's baby sister KAY IVONNE ort August 7, 1947 Jack and Magrit Stern ni:e Hochschild 1, Greenhill, London, N.W. 3 England Tel. LO 8-3922 CDIUI- isxiTe Baby Cärriage Co. 4325 BROADWAY (184th) N.Y.C. Coachette $59.50, Klappwagen $28.50 Kinderbetten $24.95 Youtli Beds w. Spring $28.50 Slrollers $9.95 REPARATUREN pieiswert We are happy to announce the arrival of our daughter RENA BARBARA September 14, 1947 Walter a. Genta Bonne n^e Eisenstaedter 535 West lllth Street, N.Y.C. (f'ly Nürnberg) (f'ly Berlin) Our Baby ELAINE KAY arrived on Sept. 11, 1947 Mr. a. Mrs. E. Morgan (Mainzer), n5.»« * 1 t\j V- ■ >■> . , « ' "* uUV'.fc.H >» - Für die so zahlreiche Teil- nahme beim Hinscheiden un- seres lieben Mannes u. Vaters LEOPOLD LOEB (früher Bretten) sagen wir nur auf diesem Weg unseren herzlichsten Dank. Klara Loeb, geb. Dreifuss 555 W. 184th St., N. Y. 33 Bei Trauer fäller. telefonieren Sie Beel digungs-Institut Park West Memorial Chapel FUNERAL DIRECTORS: HERMAN E. ALPERT MEYERS BROTHERS 115 West 79th St., N. Y. C. ENdicott 2-3600 LONG ISLAND: 1284 Central Avenue Far Rocktaway FAi Rockaway 7-3100 WEIT VORAUSSEHENDE MENSCHEN ... sind sich ihrer Verantwortung bewuest, wie wich- tig der Besitz eine? Familen-Grabstätte Jet, wenn plötzlich ein I odesfall in ihrer Familie eintritt sreffen Sie dahei Ihre Entscheidung im vorau« und mit Ueberlegung. New World Cemetery Park im Cedar Pcrk Cemetery Block 15 EINZELGRÄBER DOPPELGRÄBER FAMILIENPLÄTZI Cemetery Bepartmenl des New Worl«1 Club, Inc. 6/ West 44tb Street New York 18 N Y. - Tel.: V And er bill 6-3161 MmummmMmmsmaamnmmmmmmmmBammm Am 9. September 1947 starb mein lieber Mann, »ein guter Vater, unser treuer Bruder RICHARD A. SELO im 52. Lebensjahre. (fr. Köln) 109-20 KLÄRE SELO. geb. Leubsdorf MARGARET ANN SELO MARGA SELO; Boumemouth, England Dr. HERBERT SELO; Findlay, Ohio GERDA* SELO; Boumemouth, England 7 1 st Read Forest Hills, L. I., N. Y. Am I I. September 1947 entschlief nach langem, qualvollem Leiden mein innigst geliebter Mann, unser guter Vater, Grossvater und Bruder RICHARD STREIT . (früher Hamburg) im 61. Lebensjahr. KAETE STREIT, geb. Lippmannt HAROLD und ELLEN HÖFFMAN geb. Streit MARIANNE STREIT LISA STREIT 1825 Riverside Dr., New York 34, N. Y. i Von- Beileidsbesuchen bitte abzusehen. Unser lieber, nvergesslieher Gatte, Vater, Schwiegervater,, Bruder, Schwager.und Onkel NATHAN GRÜNEBAUM (früher Köln a. Rhein) ist im Alter von 67 Jahren nach schwerem Leiden am 25. August 1947 entschlafen. > Die trauernden Hinterbliebenen: Emy Grünebaum, geb. Grünebaum; Hans Grünebaum; Kurt Grünebaum; 4345 Caixa Postal, Sao Paulo, Eras. Walter Grünebaum; Fredy Grünebaum, Haifa, Pal. Josef und Lina Goldschmidt, geb. Grünebaum 798 St. Johns Place, Brooklyn 16, N. Y. Am 3. September 1947 ent- schlief sanft unsere liebe Mutter, Grossmutter und Schwiegermutter, Frau Fanny Czerninski geb. Arendt, verw. Steinberg (früher Danzig) kurz vor Vollendung ihres 80. Lebensjahres. BETTY CZERNINSKI geb. Steinberg LEO CZERNINSKI EMMA PREUSS geb. Czerninski JOACHIM CZERNINSKI Bogotii, Colombia, S. A. Carr. 7. No. 21-92 GUENTER CZERNINSKI FANNY CZERNINSKI geb. Bieloguski Roanne, Frankreich und ENKELKINDER Am 8, September 1947 ver- schied nach kurzem, schwe- ren Leiden unsere liebe Schwester, . Schwägerin und Tante, Frau Regine Kneip geb. Mayer (früher Gelnhausen) im Alter von 75 Jahren. Die trauernden Hinterblie- benen : Bella Kneip und Familie Simon Mayer und Familie Salomen Mayer u. Familie Ahe Mayer .New York, N. Y. The t uiest m Monuments <©> MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN Ol Wulkan & Neubrunn, Wien Studio: 720 Ft. Washington Avenue N. Y.C. 33 WA 7-3570 STATT KARTEN! Für die vjeleh Beweise auf- richtiger Teilnahme beim Hinscheiden unseres gelieb- ten Entschlafenen Adolf VorcbJbeimer sprechen wir allen Verwand- ten, Freunden und Bekann- ten unseren tiefstgefühlten Dank aus. Amalie Vorchheimer geb. Stein Ludwig Vorchheimer ROTHSCHILD SAMUEL & SONS. Inc. West End Funeral Chapel 200 W. 91 st ST SC 4.0600 Spec. price to Aufbau readezs QUEENS Temple Memorial Inc Bernh. Weiss, Funeral Director Jüdisches Beerdigungs-Institut in Grabstätten auf allen Friedhöfen FLushing 9-1010; Northern Blvd. nahe Main St., Flushmg BROADWAY MEMORIAL CHAPEL. Inc. 4120 BROAJDWAY (Ecke 174 Strasse) BRETTSCHNEIDER BROTHERS Beerdigungen zu massigsten Preisen unter günstigsten Bedingungen, auch von "Chapels" innerhalb Gross-New Yorks aus. B Kamienea. ' ' , Muhlbaüerf Etetera, 28. 8. 37. Father; Henryk; mother: Dora," nee Silberman. Korzyc. Grisza , (Hemian i, 15. S. 43. Father; .Norzyc, ? Petro- lesie; mother: .ifforzyc,.? -.Petro- lesie. Nowofastowska, Eira, 1. 1. 30. (Fortsetzung toi» Seite 18) Bruder von; Rolf Schulmeister (fr. Berlin, jetzt vermut!. Johan- nesburg; oder Kapstadt), von Kyrt Spangenthaf, 2822 Glen- wood Park Avenue. Erie, Pa. Klein, Hans und Grete geb. ■ Breeseler (fr. Graz», von Therese Fiirnberg, c o Flora Fürnberg, 2121 Beekman Place, Apt. 3 J, Ifreoklyn 25, N. Y: Selbiger, Heinrich, Emme und Xdk« (geb. Flatow, Westpr,, zul. Gtildenhofer Ufer, Berlin, 1942 deportiert), von Paula Töpfer, 1402 Winnemac Avenue, Chicago 40. III. Appel, Hermann (fr. Neuss a. ltbeini. von Albert Mann, 1133 Broadway, New YcrkCity. Besenthal, Julius < fr. Kauf- haus in Limburg/Lahn, dann Frankfurt, Main, jetzt USA), und Freu und Kurt und Klara, von "Karl Frank, Ostendstrasse 62, Frankfurt/Main, Germany. Spielmann, Paul (fr. Kauf- mann in Wien); und Schneider, Be. Erich (fr. Wien, beide jetzt USA), von Dr. Fritz Fischer. Ra- detzk.ystrasse 3/5, Wien III, 40, Aus tri ä. 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I Przunowski, Aria, 16. 11. 40. . Father: Przunowski?; mother: ?, | nee GureWicz, Kizel | Reiss. Golds. ? ? 44. Father: tReiss?, Petrolesie; mother Reiss?. | Romatanski, Michael. Father: Romatanski?, died; mother: Ro- matanski?, died. Rosenberg, Jakob, 18. 1. 31. IFather: Leiser, Radom; mother: Se.ina. nee Atlewanke Radom. Rosenberg. Zwi, 19. 6. 31. Fath er: Fische!, Lodz; mother: Roza, nee Kokoemska, Lodz. Rosneblat, Ben ick, ? ? 37. Father: Leib; mother: Genta. Rubin, Miriam, 8. 5. 43. Fath- er; Abraham, Tarnepol; mother: Rubin?. Schneider. Rachel, 18. 7. 31. Father: Szimon, died; mother: Cypora, nee Rahacz. . Ii Schultz, Fieim (Fraim,: Fro- n!m>. 4. 9. 31. Father: Mordche, .Tainopol; mother: Ida, Tarnopol. I Silberhets, Dawid, I. 11. 29. Fathrr: Chaim. Auschwitz; mpth- | ei • Fei*, nee Berlin» died. I: Silberman, Pesia, 7, 1. 30. |;Father: David; '-raotfeer;» Chawä, i nee Gildberg, died. : ' ' Sobulewski. Josefv ?■? 38. Fath- er: Michael, died; mother: Fciga. ter, Uschi und Paula Herold geb. Kristeller (fr. til'ogau), 5614 Wal- nut St.. Pittsburgh, Pa.; Max, Nanny u. Hans Aris (fr. Reck- lingtiausen) u. Hildegard Scheige geb. Aris, 1287 Argueilo Blvd., San Francisco, Calif.; Werner u. Margot Tichauer geb. Rosen- rwe ig (fr. Obergjogau), 642 East 3rd St.. Long Besch 2, Calif.; Emil u. Ellen Hacker (fr, Wien), ö71 Sixth Ave., San Francisco, Ca Iis.; Max, Inge u. Peter Katz (fr. Berlin), c o Jeiferson, 215 W. 101 st St., New York 25, N. Y.; Gertrud« Herzberg (fr. Ber-l Sovinski, Isak, 20. 12. 32 rrr SO. 12. Father: Neta; mother: CyIm, nee Warzka. Steur. Adele, 30. 5. 30. Father: Slamon, Dachau; mother: Sa- bina, nee Diamant. Stiller, Ida. 11. 6. 45. Mother: Ester. Stolowicki, Baruch, 25, 2. 30. Father: Neäh, Auschwitz; moth- er: Hin da. nee Podemska, Lodz,. Swienzeniewicz, Hanna, or Syndzeniewski, Anna, 38; Father : Abraham, Lodz; mother: Rose, Lodz. Trangiel, Henryk, or Tyrangiel, 6. 5. 41. Father: Leo, BieJowa; mother: Andisia, Bielowa. Ungier, Szlama, 3. 15. 39; Fath. er: Ungier?; mother: Ungier?. Weif, Leib, 10. 10. 30. Father; Josef; mother: Fruma, nee Gil- wnd. Wengerska. Cala, 2. 3. 43. Fath- er: Josef, Petrolesie; mother: ?. Weisman, Gita, 1, 7; 30. Father : •Jehuda; mother: Sara, nee Reich- man. Wilder, Mania, 25. 10. 29. Fath- er: Wolf. Hersz, died; mother: Doba, nee Grunwald, Auschwitz. Wilkinski. Leib. 20. 12. 29. Father: Mojsze; mother: Esters, nee Kriengel. Wisniewski, Roman. 7. 7. 20. Father: Isador, Auschwitz; mother: Jadwiga I Yetta, nee- Warskai, Lodz. Die neue "Aufbau**. Adresse ist 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. Tel.: Clrcle 7-4*62. NEIGUNGSEHE Ich möchte gern heiraten wenn ich die zu mir pas- sende Partnerin find, würde Ich bin Ans. 40. gut ausseh., unabhäng., stamme aus best, deutsch-jüd. Hause, bin gut- situiert u. habe vielseitige Interessen.- Zusehr. mögl. mit Bild, (zurück) unter C. S. 37-110-M. 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Hier starb Jean Tiscot im Kämpfe für die Befreiung seines Vaterlandes." Viele grosse Schau- fenster zeigen noch Einschüsse aus der Zeit des "letzten Gefechts" mit dem Erzfeind der Menschheit, das nicht das allerletzte sein wird, wenn die Welt der ansteigenden Gefahr des neuen Nazismus so lax gegen- übersteht. In der Metro kleben noch immer die Zettel an den Fen- stern, die den Kriegsverletzten und politischen Deportierten Vor- rang beim Sitzen zugestehen, Und an vielen - Krüppeln eilen die Pariser vorbei, wenn sie durch das unterirdische Gassen- netz derMetro stürmen, an nackten Prothesen, an Verstümmelten, die keine Juden sind, oder doch nur zum Teil. Und doch keimt der Na- zismus allerorten, denn trotz Ve- cors und Oradour und aller Jean Tissots und Georges Dubois — es ist den Leuten in die Köpfe eingehämmert worden, dass sie durch den Nazismus zu gewinnen haben — was die Juden verlieren. Und dass der nächste Schlag "nur' die Juden treffen wird, "nur" Streiks, Streiks, Streiks. - Wir wohnen einer grossen Versiehe- rungsgesellschaft gegenüber. Am frühen Morgen ist die ganze Strasse voll junger Leute — es sind die Angestellten des Hauses, die sich in zwei grosse Gruppen spalten: die Streikenden und die. die allmählich ins Haus gelangen Ein ganzer Wagen voll Schutzleu- ten behütet die Streikbrecher. Wä- ren sie einig, diese blassen jungen Menschen, könnte ihnen nichts ge- schehen. So sind die Streikenden die Opfer, denn sie werden natürlich notiert und entlassen. Wir beobach- ten die Szene von unserem Balkon aus. Neben uns wohnt ein älteres Ehepaar, Kleinbürger, die von iliren Verwandten und von katholi- schen Vereinigungen hinreichend unterstützt werden, um ein ge- mächliches Leben zu führen. Sie sind behäbige Leute, die den gan- zen Tag Patiencen legen, dem Ra- dio zuhören, zu ihrer Zeit den Ape- ritif an der Ecke nehmen, wo sie mit den Freunden die .politischen Nachrichten besprechen. Madame ist eine vorzügliche Köchin, das be- weisen die verlockenden Düfte, die ihrer Küche über den Luftschacht in unsere, ach so magere, herüber- wehen. Monsieur Durand zieht an sei- ner Pfeife, während Cr nachdenk- lich auf die wimmelnde Strasse herunterschaut.. "Die Leute wollen 'einfach nicht begreifen, dass sie jetzt ein paar Jahre lang hungern müssen, wir haben absolut keinen anderen Ausweg; damit: muss man sich abfinden.'-' ".Muss man?", sagt; Madame streitbar. "Müssen das junge Men- schen, die den ganzin Tag schwer arbeiten? Was würdest- du sagen, wenn ich jetzt die Ente vom Feuer nehme und dir deine Worte wieder- hole?" Monsieur nimmt die Pfeife aus dem Mund und sieht seine Frau lange, eindringlich und kopfschüt- telnd an. "Was hat denn das mit mir zu tun?! — Ach du Bolschewi- stin du!" * . Was , der Mensch alles rn'cht braucht! Das sieht man erst in solchen Zeiten.; Die schicke kleine Pariserin, die (wenn man ihren Chronisten glauben will) alles für Tand und* Flitter ausgegeben hat, braucht heute keinen Hut, keine Strümpfe, nicht einmal ein richti- ges Kleidchen: eine Kleiderschürze aus Baumwolle tut's auch, selbst in den Champs Elysees, selbst auf den Boulevards. Statt der koketten Schuhe von einst sieht man viel- fach Strohsandalen und Leinen- schuhe, die ohne Tickets zu haben sind. Ich wollte mir ein Paar Strümpfe in einem der grossen Warenhäuser kaufen, aber auf meinen höchst willkürlich verab- folgten "Tickets pour isoles civiles*' gibts dafür keine Punkte. Bedau- ernd will ich den Stand verlassen, aber die Verkäuferin sagt: "Für die Fremden ohne Tickets verkau- fen wir Tickets zu 20 Francs pro Paar. Wieviele wollen Sie?" Und Wie ich höre, bekommt, man die j Tickets auch schon für 10 Francs. -Mit der Zeit gewinnt man Erfah- rung. Eine sonderbare Einrichtung, diese Tickets. * De Gaulles Bild ist zwar noch in den meisten Amtszimmern zu se- hen, aber seine Beliebtheit schwin- det dahin, umso mehr, als seine Be- ziehungen zu den reaktionären, geldgestützten Kreisen immer en- ger werden. Ein kleines- Mädchen steht vor seinem Bild und fragt die Mutter: "Wer ist eigentlich ce Ge- neral de Gaulle?" — "Das muss eine kleine Französin wissen," sagt die Mutter, "il a sauve la France, comme Jeanned'Arc." Das Kind schaut nachdenklich die Pho- tographie an: "Et quand va-t-on le bröler?", erkundigt es sich in- teressiert. Se Hon e vero — * Auf dem Boulevard de la Made- leine, ein trister, grauer Regen- sonntag. Soviele Bettler garnieren ihn, dass man schon keine Alumi- nium-Francs mehr in der Tasche hat. Ich schlendere mit einer jun- gen Fiau, die ihre paar Groschen bitterschwer verdient, den Boule- vard entlang. Die meisten Passan- ten gehen achtlos an den Bettlern vorüber — nur der da vor uns, be- kommt Geld — arm, alt, krank sieht er aus, aber er zieht seine Harmonika mit Feuer auseinander. Wir kommen näher — und erken- nen den Rhythmus, der uns ans Herz greift. "Die Hatikwah!", ruft die junge Frau an meiner Seite aus. "Das lass' ich mir zehn Francs Zeicnnung von Wronkow. Mr. Dollar blickt in seine Vergangenheit Einst war ich ein Jüngling, an Kaufkraft stark, Heute zehrt mir der Wertschwund am Ruckenmark. kosten!". Und sie wühlt eifrig in ihrem Täschchen. Wehmütig folge ich ihrem Bei- spiel. "Arm, krank, alt.— und Jude! dazu — " | Die anderen fragen sich erstaunt, i womit gerade dieser Alte die müden,1 abgestumpften Herzen rühren kann. j Sie verstehen den Appell seiner! Ziehharmonika nicht, aber wir kennen ihr Geheimnis. i Auf nach Surinam ist alt.es jüdisches Sied- lungsgebiet. Seit dem 16. Jahr- hundert gab es dort jüdische Niederlassungen und Gemeinden. Juden aus Spanien und Portugal, auch aus Holland waren darunter; andere Familien kamen aus Bra- silien, nachdem sie von den Jesuiten vertrieben worden waren. Schon vor fast einem Jahr war davon die Rede, in Cayenne jü- dische Emigranten anzusiedeln. Cayenne grenzt an Surinam, die Bedingungen sind ungefähr Ve gleichen. Vielleicht herrscht in Surinam mehr Ordnung, aber die Verwaltung ist nicht sehr verschie- den; es gibt überall viele tüchtige Kolonialfunktionare. Cayenne hat im Gegensatz zu Surinam einen schlechten Ruf, der unverdient ist, denn die Bagnards waren nie typisch für Cayenne, ihre Zahl war im Verhall nis zur Bewohncrzah! gering, und iuss-rdem hat das Bagno aufgehört zu existieren. Man kann a!.< Europäer in allen diesen Ländern [>»ben und arbeiten, aber nur unter bestimmten Voraus- j Setzungen. Ich habe Menschen ge- kannt, die viele Jahre in Surinam .und Cayenne, an der Küste wie im verrufenen Innern ("Bled"), tätig .gewesen sind und es ausgehalten j haben, allen Erzählungen der Re- I porter zum Trotz. Aber man muss vernünftig leben; es ist nicht wahr, !dass der Mensch in den Tropen ohne Alkohol nicht auskommen I könne. Eines ist vor allem Vor- ! aussetznng: es müssen junge Men- schen sein, die sich dort ein neues Leben schaffen wollen. j Es wird ein Vorteil sein, bei den I heutigen Kenntnissen kolonialer jAnbaumethoden geschlossene Sied- lungen zu schaffen, aber ich be- j zweifle, dass solche Siedlungen vor | allem in den ersten Jahren, die sehr schwierig sind, selbständig und ohne dauernde Beratung durch i erfahrene, einheimische Weisse oder Farbige gedeihen können. Man wird den Rat einheimischer I Agrarspezialisten brauchen und ihre Art verstehen lernen müssen, ! denn es wäre nichts falscher, als sich einzureJcn, man verstehe mehr NEXT STEP-THE BARRIER! 1946-BR1TISH PI.ANE EXPLODES IRVING TO CRASH BARRIER MILES PER HOUR fCARL SETS 650.6 MRH RECQRD) )r~-~\ 100 200 300 ■400 SONIC BARRIER AIR rURBULENCE CEASkS AFTEiH SONIC BARRIER IS TR AVERS ED W» Schneller als der Schall Nach Ansicht der Experten wird es nicht mehr I i „ .>.» dauern, bis die Schnelligkeit eines Flugzeugs die Schallgeschwindigkeit übertrifft, Wir halten heute bei einem von Major Marion E. Carl geschlagenen Schnelligkeitsrekord von 650,60 Meilen per Stunde, sodass uns nur mehr 114 Meilen fehleil. Allerdings weiss man nicht, welchen Bedingungen ein Flugzeug bei solcher Geschwindigkeit ausgesetzt ist ht Experimenten im Luftschacht wurde festgestellt, dass der Luftwidersland, sobald man sich der Schall- grenze nähert, immer heftiger wird und die TragBächen hin und herreis st. bis das Flugzeug schliesslich zersplittert. Am 27. September 1946 versuchte der englische Flieger Captain Geoffrey de Havilland, Jr, den damaligen Rekord von 616 Stundenmeile,. zu s. hl ....... Er benutzte ein p teil förmig gebautes, schwanz- loses Mugzeug. Als er eine Geschwindigkeit erreicht hatte, die nach Ansicht der Fachleute der des Schalles entspricht, brach das Flugzeug in Stücke und er kam ums Leben. l)ie Armee beabsichtigt, demnächst 1 robeflage m einem neuen Raketenflugzeug, dem XS I. zu veranstalten, um die Bedingungen der Schall- gesehnindigkeits-Grenze zu erforschen. als ein einfacher, armer Farbiger. Ein Farbiger ist oft. klüger als ein Weisser, sicher ist er nie dümmer. Und man wird lernen müssen, die Mentalität der Farbigen zu ver- stehen. Was nicht so leicht ist, wie viele Immigranten in U.S.A. glau- ben.. Ich glaube auch, dass man auf die Hilfe einheimischer Hand- werker nicht wird verzichten kön- nen. Es ist ein anderes, den Boden in Europa zu bebauen, und ein anderes, ihn in jenen Zonen zu pflegen. Es erscheint mir auch zweifelhaft, dass Europäer, vor allem im Landesinnern, lange ein Arbeitstempo leisten können, wie man es in Europa gewöhnt ist. Man muss langsamer arbeiten und umsichtiger. Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass einem in den Tropen die Früchte in den Muni wachsen; es ist durchaus kein Paradies, wo das Ii rot auf dem Baume hängt. Das Lehen eines Kolonisten ist ein schwerer, unaufhörlicher Kampf gegen die Tücken der Natur und ihre Geschöpfe. Man wandelt nicht ungestraft; unter Palmen. Wenn man den Boden im Innern urbar machen will, Wälder aus- roden, Wege anlegen muss, so ge- hört dazu mehr als man sich leicht- hin vorstellt, nicht nur Fertig- keiten, sondern vor allem auch Ausdauer und Kenntnisse, die man sich nur an Ort und Stelle erwer- ben kann. Nur dann wird der Bo- den, vernünftig bearbeitet und ge- pflegt;, in nicht zu ferner Zeit den Arbeiter reich belohnen, voraus-' gesetzt, dass auch die Mittel nicht; gefehlt haben, um ein Wirtschaft im Grossen zu beginnen. Die Klein- wirtschaft wird in diesen Gebieten nie recht gedeihen, da Rückschläge und Missernten, Zufälle (Cyklone' usw.) nicht für eine kleine Wirt- schaft zu ertragen sind. Man kann | in einer Nacht verlieren, was Jahre! voller Arbeit gekostet hat. Des- halb war auch der Gedanke der! ] geschlossenen Siedlungen, den neu-: lieh der französische Minister iVIoutet., einer der besten Kenner ; kolonialer Probleme, äusserte, rich- tig und wohlerwogen. ! Es wächst in diesen Zonen alles,! i was man unter dem Namen "Kolo- nialprodukte" kennt: Zucker, Ba- nanen, Reis, Orangen, Mais, Zi- tronen, Ananas, Kakao, Kaffee, Vanille usw., ausserdem viele Pro- dukte, die dem Europäer unbekannt geblieben sind. Grosse Gemüse- 1 kulturen werden immer und überall eine Möglichkeit haben. Ab?i nur sehr grosse Unternehmungen kdni nen sich mit dem Zuckeranbau abgeben, nur sehr grosse Sied* lungen können daran denken, Kautschuk und Hölzer zu gewinnan. Diese Zeilen sind nicht gesehm. ben, um abzuschrecken, sondern um zu wärnen. Man wird nur klugen, energischen, gesunden, arbeitsfähi- gen und lernbegierigen Menschen ratene können, nach Surinam oder Cayenne zu gehen. Vor allem müssen sie jung und tropenfest sein, und tropenfest heisst auch eine gute Moral besitzen. Man muss vor allem sicher sein, dass die Unterstützung durch amtliche Stel- len nicht ausbleibt. Man kann all Weisser dort nicht ohne eine solche Förderung existieren, die eine er- fahrene und zielbewusste Admini- stration gewiss nicht versagen wird. Kurt K/ersten. Dos Denkmal für die S . Millionen Juden Nach Mitteilung von flttgo Rogers, Präsident des ßorough af Manhattan, hat die Stadt New York für die Errichtung des Denk- mals zur Erinnerung an die Helden der Warschauer Ghettoäehiächfc und der 6 Millionen von. den Nazis hingemordefcen Juden ein Gelända am River aide Drive zwischen 83. und 84. Strasse bewilligt. J Die feierliche Weihe der Denk* malstätte wird am Sonntag, IN, Oktober, nachmittags, im Beiseit hoher Würdenträger der United Nations, verschiedener Botschafter ausländischer Staaten und promi* nenter Geistlicher aller Konfessio- nen eisolgen. PIatzreservierungeit; für die Zeremonie werden jet|§" schon entgegengenommen; Gesuch#! um kostenlose Sitze auf den schauerständen sind zu richten an?:,! American, Memorial To Si-x Hon Jevm of Kxrope, 214 9->tid Slreet, New York- City. Mayor O'Dwyer fungiert als! Ehrenvorsitzender der Fördere^ des Denk m alprojekts. Ne u e r d! n. gi sind als Förderer noch der frühere: Postminister Jan)ex .4. Ftirly.y und; Richter am Obersten Gericht de,i: Staates New York, Ferdinand Po*, '■ora, beigetreten. Hand-Picked Soinewhere in Georgia a youtig' lady heard that the Governmental is making a loyaltv check :>f itsij employecs. Bus she apparently got a slightly garbled version, becurns®;.; she wroie thus to the Treasury: , "I unterstand the Government is to give loyalty checks to itä employees. "I think we deserve ihem. I worked for the War Department' two years during the war and I had an excellent efficiericy rat mg during that period. "Please don't overlook nie whe« the Government starts to banal out those checks." The Treasury did not give out the lad'-'s n^me. From the "New York Times".