Amerikas teuerste Freundin Die Wahrheit über die Pläne De Gaulies Von HANS HABE (Vorbemerkung des Verfassers: Die Frage: Wer ist und was will De Gaulle, ist heute eine der entscheidenden Fragen Europas. Als Reiseberichterstatter des "Aufbau" habe ich versucht, die Antwort auf diese Frage aus allen Kreisen der französischen Politik zu erhalten. Ich schloss in meine Unter- suchung insbesondere eine Anzahl meiner ältesten Freunde und Kampfgefährten ein, die jetzt zu De Gaulles intimem Kreis gehören. Umso mehr glaube ich, dass die wichtigen ' Informationen, die ich erhielt, als eine Warnung an die Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten angesehen werden sollen.) ix Vielleicht ist es die laue, im- ier noch bestrickende Luft von laris, die mich bewegt, eine politi- ihe Situation mit einem Exempel j|us dem Liebesleben zu erklären. Pie --Frage, ob die Vereinigten Staaten dem General De Gaulle jfore volle Unterstützung gewähren fcollen, reduziert sich auf das Pro- blem, eines Mannes, der vor die Entscheidung gestellt ist, ob er Seh die teuerste und zugleich stat- thafteste Geliebte leisten kann, ie eine an teueren und flatterhaf- |en Geliebten reiche Stadt zu hie- lten hat . . .? .. Das aussenpolitische Programm pries Regimes De Gaulle — und |in solches Regime erscheint nun- mehr wahrscheinlich, wenn auch |licht unvermeidlich — beruht auf drei Punkten: und alle drei charak- terisieren die Kompromisslosigkeit Äes De Gaulleschen Wesens. .Erstens: Weniger als jeder an- dere ist De Gaulle bereit, eine Frankreich gegebene Hilfe mit der Aufgabe der französischen Unab- hängigkeit zu erkaufen. Sollte bei seiner Machtübernahme der la- tente französische Bürgerkrieg in einen effektiven Bürgerkrieg aus- $ De Gaulle ante portas Llles wiederholt sich. Es ist nicht 1 as erste Mal, dass kommunistische i 'olitik der politischen Rechten den Weg zum Sieg bahnt. Zeichnung von Wronkow. arten, so wird De Gaulle den et waigen Versuch eines General- streiks in Blut ersticken. Trotz der Stärke und der vorzüglichen Or ganisation der Kommunisten wird ihm das wahrscheinlich gelingen Im Falle eines längeren Kampfes wird sich De Gaulle bedenkenlos aller amerikanischen Hilfsmittel bedienen. Nach Beendigung eines kürzeren oder längeren Bürgerkrieges und nach der Auflösung der kommuni- stischen Partei, die er —. "so oder so", wie Hitler gesagt hätte — an- strebt, wird De Gaulle versuchen, zu einer Verständigung mit der Sowjetunion zu gelangen. Paradox wie dies scheinen mag, ist De Gaulle anti - kommunistisch, aber keineswegs anti-russisch. Weniger als Ramadier, Leon Blum oder Reynaud gedenkt er, sich auf eine einseitig "westliche" Linie festzu- legen, und damit die Karte der "balance of power" aus der Hand zu geben. Seine Politik in dieser Hinsicht lässt sich am besten in einem Satz zusammenfassen, den der , französische Dichter Leon Blois an seinen Freund schrieb, der ihm einen grösseren Betrag ge- liehen hatte. "Je vous etonnerai par mon ingratitude. . (Ich werde Sie durch meine Undankbar keit überraschen), schrieb Blois an den Hilfsbereiten. Es ist ein fran- zösisches Wort, und eine De- Gaullesche Parole. Zweitens: Das starre, der gan- zen Persönlichkeit De Gaulles ent- sprechende Programm, das er sich preiszugeben hüten wird, muss zu einer Revision der gesamten Kolo- nialpolitik der Vereinigten Staaten führen — falls nämlich Amerika tatsächlich auf die Karte De Gaulle setzen will. Seit Beendigung . des zweiten Weltkrieges haben die Ver- einigten Staaten stets die Inter- essen der Kolonialvölker vertreten und verteidigt. Im Falle Frank- reichs beruhte diese Haltung nicht auf rein idealistischen Motiven. Die inzwischen als irrig erwiesene Annahme, dass Frankreich kommu- nistisch werden könnte, diktierte die Strategie des State Depart- ment: es galt, die französischen Kolonien so bald wie möglich und so weit wie möglich vom Mutterland zu entfernen, damit ein kommunistisches Regime in Frank- sich nicht naturnotwendig zu einer Ausbreitung der Sowjetzone auf die afrikanischen und fernöst- lichen Besitzungen führe. Freunde De Gaulles behaupten, dass die Aufständischen in Indo-China im Besitze amerikanischer Waffen an- getroffen wurden; sie nennen den Sultan von Marokko einen "ameri- kanischen Agenten", und sie be- tonen insbesondere, dass Amerika versucht habe, seinen Einfluss auf (Fortsetzung auf Seite 2) BEtCNSTKUCTICN AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc., 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Entered as second-class matter January 80. 1940, «t New York Post Offlee under Act of March 3, 1879. Vol. XIII—No. 47 NEW YORK, N. Y., FRIDA Y, NOVEMBER 21, 1947 In U.S.A 10* Wos die UN besehliessen soll: 1. X 1948: Geburtstag des jüdischen Staatds Dienstag entscheidende Abstimmung — Gebietsopfer der Jewish Agency — Jerusalem wird freie Stadt — Kein arabischer Palästina-Staat in Sicht Lake Success, 19. November. Der nunmehr vorliegende Plan der Palästina-Teilung bei fortbe- stehender Wirtschaftseinheit ist ein bis ins Kleinste durchgearbei- tetes und von den besten Absichten getragenes Dokument, das nur sehr wenig Umdeutuifgen zulässt. Er kommt den besonderen Auffassun- gen Englands, Russlands und Ame- rikas entgegen. Da England erklärt hat, nicht vor Ende Juli mit der militärischen Räumung fertig wer- den zu können, und Russland da- rauf bestand, dass das Land vor der Unabhängigkeit^ - Erklärung von dem Mandatar zu räumen sei, hat der Unter-Ausschuss beschlos- sen, dass das Mandat spätestens am 1. August zu Ende gehen und die Organisierung der zwei unab- hängigen Staaten Ende September beendet sein müsse. Am 1. Oktober 1948 soll daher der jüdische Staat als ein souve- ränes Gebilde zu funktionieren be- ginnen, auch wenn der Araberstaat — wie es im übrigen schon jetzt vorauszusehen ist — nicht ins Le- ben treten sollte. Eine gute Kommission Gemäss dem Antrag des Reprä- sentanten Venezuelas, Dr. Pedro Zuloaga, soll sich schon in kurzer Zeit eine aus je einem Repräsen- tanten Guatemalas, Islands, Nor- wegens, Polens und Uruguays zu- samengesetzte Kommission nach Palästina begeben, um die Durch- führung der Beschlüsse zu über- überwachen. Diese Kommission der Fünf erhält ihre Instruktionen von der Vollversammlung und ist dem Sicherheitsrat verantwortlich, dem sie regelmässig zu berichten haben wird. Somit ist der Sicherheitsrat, das wichtigste Organ der UN, bis die neuen Staaten ins Leben getreten sind, für Ruhe und Ord- nung verantwortlich. Verschiebung der Festsetzung der Einwanderungsquote Die Jewish Agency ihrerseits hat durch die Termin-Verschie- bungen, die entgegen ihren Wün- schen beschlossen worden sind, im- merhin mehr Zeit zur Organisie- rung und womöglich modernen Be- waffnung der Miliz des Judenstaa- tes gewonnen. Auf der anderen Seite ist die Verschiebung des In- krafttretens des Beschlusses, dass das Land in der Uebergangszeit je 6250 neue Einwanderer monatlich aufzunehmen habe, auf den 1. Au- gust als ein Minus für die Juden zu verzeichnen. Es bleibt abzuwarten, ob England dem Druck weiter Kreise der UN, schon vor Ende des Mandates das Verbot des Lander- werbes für Juden aufzuheben und die Einwandererziffer zu erhöhen, wird nachgeben wollen. Am Sonnabend soll der fertige Plan des Palästina-Komitees unter- breitet werden, die wahrscheinlich am Dienstag körnender Woche über ihn abstimmen wird. Was verloren ging Die Jewish Agency hat sich hin- sichtlich der Grenzziehung zu mancherlei harten Opfern ent- schliessen müssen. So hat sie auf die Städte Jaffa und Bcfersheba (Fortsetzung auf Seite 2) Truman: Gegen die Inflation Die Taktik der Truman-Botschaft. — Tafts Gegenangriff. — Rückkehr zur OPA und zur Preis* uind Lohnkontrolle unwahrscheinlich. R". D. Die von Präsident Truman in der gemeinsamen Sitzung bei- der Häuser des Congress vorge- tragene Botschaft über die Rück- kehr zu einer gewissen Preis- und Lohnkontroll-e sowie zu beschränk- ter Konsumenten Rationierung muss zu ihrem richtigen Verständ- nis in zwiefachem Lichte gelesein werden. Dass hinter dieser ausgezeichnet formulierten und im einzelnen guit durchdachten Botschaft politische Motive als bestimmende Trieb- kräfte gestanden haben und ihr eine ganz bestimmte politische Taktik unterliegt, kann man wohl am besten aus der Tatsache ent- nehmen, dass Trumans politischer Gegenspieler, Senator Robert Au Taft, auf der Stelle zum Geg-em- schlag ausgeholt hat, um naclh Möglichkeit jede tiefere Wirkung? der Truman-Botschaft im Land« zu unterbinden. Aus dem Inhalt: Seite Günther Anders' Nachtstück ................3 Ernst Simmel tot............3 Trägheit des Herzens.. 5 Holländische Tragödie. 7 Aus Gides Kriegs- tagebuch ....................7 Wiedergutmachung (II.) 8 Federal Reserve Bank gegen Inflation..........10 Interview mit Brooks Atkinson..........13 Benz: Prozess Rixinger.. 20 Der "Truman - Kojitrollplan", wie ihn die Zeitungen nennen, ist also unverkennbar ein Kind der gegebenen innenpolitischen Kon- stellation und muss einmal als sol- ches gelesen und verstanden wer- den. Zum zweiten aber ist der Truman-Plan als konkretes Fak- tum und Dokument der Wirt- schaftspolitik zu studieren und nach seinen rein sachlichen Ver- diensten zu beurteilen. Dass er ausserdem die finanzielle Auslands- hilfe des Marshall-Planes eng mit dem Kontroll-Programm verkup- pelt, gab der Truman-Botschaft zugleich die erwartete internatio- nale Bedeutung und Ausweitung. Die Republikaner in unbehag- licher Lage Die mit dem sogenannten Kon- trollplan vom Weissen Hause ver- folgte Taktik klärt sich unschwer aus dem Ergebnis der diesjährigen Wahlen. Es hat sich in nicht weni- gen Teilen des Landes ein gewis- ser Umschwung zugunsten der de- mokratischen Partei beobachten lassen. Die Wählerschaft ist über die fortgesetzt nach oben klet- ternde Preisspirale verärgert und beunruhigt, sie hat dem z. B. in Kentucky, aber auch anderswo, an den Wahlurnen Ausdruck gegeben. Was lag da für die demokratische Administration näher, als diese Stimmung der Wähler auszunutzen und zu vertiefen ? Präsident Truman als Haupt der (Fortsetzung auf Seite 2) Beginn der Wiedergutmachung auch im der britischen Zone Unter dem 20. Oktober 1947 hat die Britische Militärregierung für ihren Befehlsbereich eine all- gemeine Verfügung Nr. 10 erlassen und damit einen wichtigen Sehr itt auf dem Gebiet der Wiedergut- machung getan. Durch diese Verfügung wird eindeutig festgestellt,, dass das den Opfern des National- sozialismus entzogene Vermögen unter das Gesetz Nr. 52 fällt, unid dass diese? Vermögen mit rück- wirkender Kraft den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 52 unterworfen ist. Nach der Verfügung ist jeder, der seit dem 30. Januar 1933 entzogenes Vermögen besessen oder verwaltet hat, bezw. noch besitzt und verwaltet, verpflichtet, innerhalb sechs Monaten dem Landrat des Kreises oder dem Oberbürgermeister des Stadtkreises seines Wohnortes eine diesbezügliche Erklärung abzugeben. Nach Artikel III der Verfügung kann jeder, dem zwischen dem 3(0. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 aus Gründen der Rasse, der Staatsangehörigkeit der Religion o»der der politischen Ueberzeugung Vermögen entzogen worden ist, seine Ansprüche auf Rückerstattung anmelden. Die Anmeldung muss bis spätestens 31. Dezember 1948 erfolgen. Ansprüche, die nach Ablauf dieser Frist angemeldet werden, werden nicht berücksichtigt. Die An- meldung hat in dreifacher Ausfertigung zu erfolgen, und zwar bei (dem Zentralamt für Vermögensver- waltung, Britische Zone, Bad Nenndorf, Niedersachsen. Die hierfür vorgeschriebenen Formulare (MG AF/C) sind für- Anspruchsberechtigte, die in den Vereinigten Staaten wohnen, bei den zuständigen britischen Konsulaten, erhältlich. Mitgeteilt von der American Federation of Jews From Central Europe, Inc. Sir Stafford Gripps wurde Nachfolger von Hugh Dal- ton als britischer "Chancellor of the Exchequer", nachdem Dalton wegen einer der Presse gegenüber begangenen Indiskretion über das neue Budget resignieren musste. Damit wird Gripps, der sein Amt als "Minister of Economic Affairs" behält, die machtvollste Figur im englischen Kabinett. 2* *aV «Pv.'s^Wik'L,. Mitten in der Inflation (Fortsetzung von Seite 1) demokratischen Partei operierte hewusst im Hinblick auf das ent- seheidungsvolle Wahljahr 1948, als er mit seinem Kontrollplan die Verantwortung für eine etwaige Verschlimmert iig der inflatori- schen Tendenzen in des amerikani- schen Wirtschaft auf die republi- kanischen Schultern zu verlagern •versuchte. Denn wenn die Preise weiter ins Ungemessene steigen und der republikanisch beherrschte 80. Kongress die vom Präsidenten empfohlenen Massnahmen zur Nie- derhaltung der Inflation unbeach- tet lässt, dann hat die demokrati- sche Partei für die nächstjährigen Wahlen die denkbar zugkräftigste Parole in der Hand. Sie braucht dann nur mit dem Finger auf die republikanischen Kandidaten zu zeigen und auszurufen: "Seht, das sind die ivahren Schuldigen! Wir haben rechtzeitig gewarnt und zur Vernunft geraten!" Das hat auch der gewiegte Poli- tiker Taft sofort begriffen, und um solcher Ausdeutung zuvorzukom- men, hat er noch am gleichen Abend des Tages, da der Präsi- dent im Kongress gesprochen hatte, die Offensive aufgenommen. Er prangerte dein Truman-Plan als "totalitär" und als Ausgeburt von "Polizeistaats - Methoden" an. Er liess kein gutes Haar an den Tru- man-Vorschlägen, und seine Radio- rede verriet deutlich wie die "New York Times" bemerkt, die "allge- meine Angst unter den Republika- nern, dass der Präsident einen po- litischen Meisterstreich geführt hätte, der die republikanische Füh- lung unvorbereitet getroffen habe." Die Inflation in vollem Gange Soweit die rein politische Seite der Truman-Botschaft, die im Par- lament, in den Wirtschaftskreisen, aber auch bei der organisierten Arbeit bisher eine ziemlich geteilte Aufnahme gefunden hat. Rein sachlich betrachtet, d. h. als In- strument einer RückSteuerung der Wirtschaft zu Rationierung und Preiskontrolle, lässt sich nicht leugnen, dass die wirtschaftlichen Mitarbeiter des Präsidenten ihm sehr wirkungsvolle Argumente für seine Beweisführung geliefert ha- ben. Die Zahlen der Präsidenten- Botschaft sprechen in dieser Hin- eich t für sich selbst. Der Präsident erklärte unver- einbauen. blümt: "Wir haben schon einen be- unruhigenden Grad von Inflation Und was noch mehr beunruhigt, sie wird immer schlimmer." Wem diese Feststellung aus dem Munde des höchsten Beamten des Landes noch nicht überzeugend genug ist, dem hält er. Ziffern und Fakten entgegen: Seit Mitte 1946 ist Brennstoff 13 Prozent im Preise in die Höhe gegangen; Preise für Kleidung sind 19 Prozent gestiegen; die Le- bensmittel im Kleinhandel sind um 40 Prozent geklettert. Im Durchschnitt sind die Preise für die gesamten Bedarfsartikel des täglichen Lebens um 23 Prozent verteuert. Eine Hausfrau, die Le- bensmittel einkauft, muss heute $10 ausgeben für dieselben Dinge, die sie vor IV2 Jahren für $7 kau- fen konnte. Auch die Grosshan- delspreise steigen unausgesetzt: seit Mitte 1946 sind die Textii- preise 32% in die Höhe gegangen; die Metallpreise 36% und die Bau- materialien 42%. Schwache Aussichten für Truman-Plan Trotzdem: bei der jetzigen Ein- stellung des Kongresses ist an eine Rückkehr zu kontrollierter Wirt- schaft, wie wir sie im Kriege ge- kannt haben, kaum zu denken. Gut- unterrichtete Gewährsmänner, die auf dem Hügel des Kapitols ein- und ausgehen, versichern uns, dass Trumans Botschaft zwar auf der linken Seite des Kongresses eine verstärkte Agitation für Wieder- i eins ührung von W irtschaf tskontrolle auslösen werde, dass aber prak- tisch nicht viel dabei heraus- schauen würde. Diese Gewährs- männer, die dauernde Fühlung zu massgeblichen parlamentarischen Kreise unterhalten, ziehen das Fa- zit ihrer Unterredungen mit den Volksvertretern dahin, dass für eine Rückkehr zu Rationierung und OPA, zu Preis- und Lohnkontrolle nicht die kleinste Chance bestände. Alles, was der Kongress mit der republikanischen Mehrheit viel- leicht bewilligen werde, sei eineVer- längerung der Mietskontrolle um ein Jahr, etwa bis zum Frühjahr 1949. Vielleicht werdö man auch noch die Ausfuhrkontrolle verbrei- tern und im System der Prioritäten und Zuteilungen,, für die Industrie eine gewisse Kontrollverschärfung Prestigegründen unverbrüchlich sind, sondern auch eingehalten werden müssen, wenn im Kampfe gegen den Bolschewismus in Deutschland nicht verloren werden soll, was in Frankreich gewonnen wurde. Wer De Gaulle-Frankreich zur Geliebten haben will, der kann seine Versprechen an den deut- schen Partner nicht halten. Dies sind die Probleme, deren man sich in Amerika bewusst sein muss, ehe man sich für eine "all out aid" für De Gaulle entscheidet. Die schöne Marianne mag manchen ihrer Reize eingebüsst haben: um einen Pappenstiel ist sie nach wie vor nicht zu haben. Und all dies ist nur der Preis der Aussenpolitik — was die Innenpolitik De Gaulies bedeutet, wird in einem weiteren Pariser Berieht zu erörtern sein. Jüdischer Staat Teuerste Freundin (Fortsetzung von Seite 1) die arabische Welt auf Kosten Frankreichs zu vergrössern. Die Ver. Staaten haben, so erklä- ren De Gaulies Aussenpolitiker weiter, die französischen Kolonial- völker zum Widerstand ermutigt, •weil sie annehmen, dass es leichter sei, junge Kolonialvölker wirt- schaftlich zu beeinflussen als die Vertreter des französischen Em- pire. De Gaulies Aussenpolitik ist die der "eisernen Hand", nicht nur den Arabern und den Bewohnern Indo-Chinas, sondern allen anderen französischen Kolonialvölkern ge- genüber. So weit verzweigt sind die Wege der Weltpolitik, dass Ame- rika seine ganze aufrechte Haltung in der Frage freier Völker .wird re- vidieren müssen, wenn es sich den Luxus einer Affäre mit De Gaulle leisten will. Dritten8: Wird es schwer, wenn nicht unmöglich sein, mit De Gaulle in den beiden ersten Punk- ten zu einer Verständigung zu ge- langen, so darf man jede Möglich- keit eines modus vivendi in der deutschen Frage von vornherein uusschliessen. Hier sind die Inter- essen der TJSA und De Gaulies diametral entgegengesetzt. Aus Gründen, die nicht weiter erörtert werden müssen, bestehen die Ver- einigten Staaten auf einem Wieder- aufbau Deutschlands und auf einer ßtirfemveisen Rückführung Deutsch- lands in das politische Konzert Eu- ropas. Während die USA solcher- art realistisch denken und die Mög- lichkeit eines Atomkrieges einkal- kulieren, fusst De Gaulle — der gleiche De Gaulle, der genial und weitblickend den modernen Krieg vor allen anderen Strategen vor- aussah — auf der Tradition des "deutschen Erbfeindes". Es ist vielleicht ein Teil der französischen Tragik, dass der Apostel der Luft- waffe, Charles De Gaulle, sich nach gewonnenem Krieg in einen jener französischen Generäle verwandelte, die zwischen 1918 und 1939 noch einmal den letzten Krieg durch- lebten, statt sich auf einen neuen vorzubereiten. Die Wacht am "pont de Kehl" ist und bleibt die vor- nehmste Sorge des soldatischen Staatsmannes: mit einer "pro- deutschen", oder auch nur den Deutschen gegenüber humanen Politik, wird sieh Präsident De Gaulle nie und nimmer einver- standen erklären. Die Vereinigten Staaten andererseits sind Deutsch- land gegenüber Verpflichtungen eingegangen, die nicht nur aus Brüssel Apotheke Finkelstein 25. rue 8t. Michel (Place de Brouckere) Tel. 183947 Verlangen Sie KUNDEN KARTE mit ANRECHT AUF 10% RABATT! (Fortsetzung von Seite I) Verzicht geleistet und zugestimmt, dass der südliche Teil des Negew arabisch bleibt. Sie hofft aber, den Hafen Aqaba, der als Ausgangs- weg nach dem Mittleren Orient von grosser Wichtigkeit ist, für den jü- dischen Staat retten zu können. Ein kleiner, ziemlich dicht bevölkerter Staat wie der jüdische kann nicht anders als ein Industriezentrum und Handelsumschlagplatz beste- hen. Der in Aiissicht genommenen Handelsstrasse Haifa - Tel-Aviv- Aqaba wird in dieser Beziehung grosse Bedeutung zukommen. Dein Judenstaat wurden auch kleinere Gebiete im Jordan-Tal zugespro- chen, die gemäss dem UNSGOP- Plan dem Araberstaat hätten« zu- gehören sollen. Die jüdische Stadt Safed im westlichen Galiläa wird dem .Tudenstaat einverleibt. Dage- gen konnte nicht erreicht werden, dass die grosse, von ehemals deut- schen Juden besiedelte Stadt Naha- ria —i- eine Muster-Siedlung, die eine Kombinatiort'' von Landwirt^ schaft, Industrie und Erholungs- platz darstellt — dem. Judenstaat erhalten bleibt. Freie Stadt Jerusalem Auch über das Schicksal Jerusa- lems ist nunmehr die Einigung un- ter den beratenden Mächten erzielt worden. Der aus neun Staaten be- stehende Unterausschuss hat sich im Sinne einer Freien Stadt Jeru- salem entschieden, die für zehn Jahre unter UN - Regime stehen wird. Nach diesem Zeitraum wird in der Freien Stadt ein Referen- dum abgehalten werden, um den endgültigen Status Jerusalems zu entscheiden. Nach dem Plan des Unteraus- schusses soll Jerusalem von den beiden neuen Staatengebilden ab- getrennt und als frei«*, Stadt ein erweitertes Gebiet erhalten, in des- ssn Grenzen auch Bethlehem und verschiedene andere Nachbardörfer einbezogen werden sollen. Die Heili- gen Stätten aller drei Religionen stehen unter besonderem Schutz. Ein nicht in Palästina geborener Gouverneur, entweder vom Trustee- shtp Council oder vom Sicherheits- rat zu ernennen, soll die freie Stadt regieren. Diese wird in die moderne jüdische Stadt, in das mo- derne arabische Gebiet und in die mauerunyrürtete Altstadt geglie- dert, die aber alle öffentlichen Dienstzweige gemeinsam haben werden. Die Stadt wird demilita- risiert und neutrales Gebiet und bekommt eine Spezialpolizei, die ausserhalb Palästinas rekrutiert werden soll. Endlich erhält Jeru- salem ein eigenes Parlament, bleibt aber in Wirtschaftsunion mit dem arabischen und jüdischen Staat. Vom Ausschuss, der zür Durch- arbeitung des Minderheitsplanes der UNSCOP eingesetzt worden ist, hört man, dass dieser den Min- Dr. Chaim Weizmann Der grosse jüdische Staatsmann und Gelehrte begeht am Donners- tag, 27. November, seinen 73. Ge- burtstag. (Siehe Seite 5.) DAS GAB ES NOCH NICHT IN PARIS S1GMUNT BERLAND präsentiert sein Jiddisches CABARET DANCING BAR Jiddische Musik und Gesänge Die grössten jiddischen Attraktionen RICHARD INGER u. a. 5, Rue de Metz PARIS 10e Tel. Provence 46-32 derheit'splan ganz hat fallen lassen und lediglich den Plan, dass Palä- stina ein arabischer Einheitsstaat wird, zur Abstimmung zu unter- breiten gedenkt. Es unterliegt kei- nem Zweifel, dass dieser Plan kaum fünfzehn Stimmen, möglich sogar weniger, erhalten wird. Sind aber für den MehrheitsVor- schlag die erforderlichen Zweidrit- tel der Stimmen vorhanden? Die Delegierten der USA und die Mehr- heit der übrigen Delegationen neh- men dies mit einer gewissen Be- stimmtheit an. Die jüdischen Re- präsentanten wollen aber Sicher- heit haben. Sie glauben, dass Ame- rika eine solche Sicherheit geben könne. Auf dieses amerikanische "Ja" wird aber noch gewartet. Transjordanien wird Englands Palästina-Ersatz Was hingegen will England? Es räumt Palästina, geht jedoch mit nicht aus dem Raume des Nahen Ostens heraus. Es bleibt eine Eng- land ergebene Armee auf dem Schauplatz: die von englischen Offizieren befehligte und mit eng- lischen Finanzen gespeiste Armee des Königs Abdullah von Trans- jordanien. Ein grosser Teil dieser bestausgerüsteten Armee unter den arabischen Staaten ist bereits in Ostpalästina stationiert. England glaubt nicht, dass ein Araber-Staat in Palästina je ge- schaffen werden könne. Der Mufti und seine Leute wissen, dass, wenn Kommen Sie nach BRÜSSEL? Treffpunkt aller Amerikaner im JÜDISCHEN Cafe ■ Restaurant NOR-CLUB BOULEVARD ADOLPHE MAX 86 * <ün Ilaupt-Verkehrszentrum) ANERKANNT BESTE JÜDISCHE WIENER KÜCHE im elegantesten Rahmen zu billigsten Preisen Mittwoch-Samstag-Sonntagabend: Original russisenes ORCHESTER! .......... .........E :FRIEDMANN - BRONJA ROCHMAtlN LA RAMEE Dir. Mme. E LILIENFELD La Rosiaz LAUSANNE SWITZERLAND Erstklassiges, neuzeitliches, israeli- tisches • Töchter-Pensionat. 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Anerkennung des Judenstaates be- deuten würde. Die Gegner dei Mufti aber wissen, dass ein Ara- berstaat, auch in wirtschaftlicher Einheit mit dem Judenstaat, kein» Lebensmöglichkeit hätte. Biese» Kreisen erscheint eine Einverlei« bung Ost-Palästinas in Transjor« , danien als eine bessere Lösung als die Führung einer eigenslaat» liehen Existenz. :] Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass zwischen Abdullah und jüdischen Führern Verhandlungen im Gange waren und vielleicht ftech ! sind. Vor kurzem erst hat der Kö- nig von Trans Jordanien erklärt, er;: wejde die Juden nicht angreifen, solange sie ihn nicht angreifen. Ee liegt die Ueberlegung nahe, dasll wenn es zur Errichtung eines Ar*»j ber - Staates in Palästina nicht kommt, die UN-Kommission ein« i Abstimmung in den für den Araber. Staat vorgesehenen Gebieten ver- anstalten wird, und dass dal! Ergebnis ein Anschluss dieser i Gebiete an Transjordanien »sein würde. Eine solche Entwicklung liegt ! offenbar in Englands Absichten. England würde die Rolle als Haupt- schutzmacht eines vergrösserten Iis Transjordanien spielen. Amerikas | Aufgabe würde es sein, den.übn» gen Araber-Staaten ein finanziell ! leg Aequivalent zu geben. Ein sol« eher Plan ist erst vor wenigen Ta-; gen publiziert worden. Gelingen diese Pläne, dann bleibt England ein Nachbar des Juden- j Staates. Und vielleicht behalten! diejenigen Recht, die sich davon ein Wiederaufleben der traditio» nellen englisch-jüdischen Freund* schaft erhoffen. M.W. LONDON Dr. B. MOSHEIM Rechtsanwalt 16, Elgin Court, Elgin Avenue LONDON W 9 Tel. Cunningham 8485 ........ Ich bin als RECHTSANWALT mit dem WOHNSITZ IN LONDON wieder zugelassen. Ich bin berechtigt, als Rechtsanwalt vor deutschen Gerichten aufzutreten. Ich übernehme treuhänderisch oder zur Verwaltung Hauseigentum damit verbundene Aufbauarbei- ten sowie die Vertretung wirt- schaftlicher Ansprüche aller Art für Frankfurt am Main und Gross-Hessen. KEINE VORSPESEN! J. Oppenheimer (fr. Inh. Hch J. Kauffmann) 9 Chepstow Court, London Wll Tel. Bayswater 2027 jbosilo+i FEINE BITTERE SCHOKOLADEN und KONFEKT insbesondere: Marzipan, Krokant, Ingwer, Mokkabohnen. Katzenzungen. IM DETAIL NUR: 279D, Finchley Road, Hampstead LONDON, N.W. 3 Versand innerh. Gross-ßritanniens bereitwilligst. Wayfarers Restaurant and Cafe Continentale 20, Granville Place, Orchard Street London W. 1 - Tel. MAYfair 5125 Open i:rom JNoon tili 10 p. m. Lunches, Afternoon Teas, Dinners. No House charges. ISxceil. Continen- tal cuisine and Patisserie i'rom own Oakery. Tables bookabie l'or dinners. Sauerkraut, Gurken und kontinentaleDelikatessen HOME PRODUCTS STORES Lid. 160c. Finchley Road, London NW 8 Tel.; HAM 5020. Bettcouch mit Kasten DIVANS IN ALLEN GRÖSSEN Nur eig. Anfertigung. Alle Polster- reparaturen werden ausget Pi Res H. GLASER, Polstermeister 432 Finchley Road London NW. i (früher Köln, Tel.: HAM 5601 43.1 ährige Berufstätigkeit F' Frlday, November 21, 1947 p-......... All MAU *3 Nachtstück (Zm;c? Juden flüsternd in einem Berliner Hintergarten, Herbst 1945. Stimmen aus den Ruinen- lochern.) 1, Stimme: Hinaus! Ich dachte, wir machten euch stumm! Dalli! Und steht mir hier nicht herum! Dies ist ein arisches Haus! 2. Stimme: Glaubt ihr, Zeugen sind uns bequem? Und Reste zu treffen, ist ange- nehm? Auf mit euch nach Jerusalem! Raus! 1. Jude: Hier ist's. In der Krone von die- sem Stumpf Las ich zum erstenmal Leder- strumpf. Und die Teppichstange stand hier. Und da, halblinks, drei Stock in der Luft, Noch immer liegt Mutter im Fenster und ruft: "Junge, zurück ans Klavier!" 8. Stimme: Hinaus! Ja, meint ihr, die Jagd ist vorbei, WeiPs Löcher gab in der Lager- kartei, Ihr Drückeberger vom Gas? Von GÜNTHER ANDERS 4. Stimme: Und wir sprängen nur so: "Will- kommen, Herr Kohn! Und wo waren Sie bloss? Und wir warteten schon!" Und: "Nehmen Sie bitte, Herr Simonsohn, Zurück, was Ihr Vater besass!" 2. Jude: Und dort im Himmel, halbrechts vom Mond, Vom Küchenbalkon, wo die Pleschke wohnt, Noch klatscht mir die Wäsche ins Ohr. Und blendend schwollen die Laken am Strick Zum Segel meiner Piratenbrigg, Und ich war der Kommodor. 3. Stimme: Ja, Kuchen, du. Bist du immer noch hier? f Kommodore sind wir. Und ihr bleibt ihr, Auch wenn's euch zwei nur gibt. Hinaus! Ihr seid tot. Und nun bleibt auch dabei. Blutblasen seid ihr und Luft- / Spiegelei Nur Rauch aus den Oefen! Hinaus, ihr Zwei, Hinaus, weil ihr übrigbliebt! (Schuss. Die beiden Juden schlürfen hinaus. Vorhang.) Dekan und Kardinal Die Israelitische Kultusgemeinde in Augsburg hatte eine Orgel, die viel wert war, angeblich 60,000 Mark. Als die Gemeinden vernich- tet wurden, "kaufte" die katho- lische Gemeinde in Wessling 1940 die Orgel der Juden von Augs- burg. Dekan Lorenz Bröll, der Pfarrer von Wessling, legte dafür dreitausend Mark auf den Tisch. Alle staunten. Das war preiswert. Die Orgel hiess von nun an im Volks mund die Judenorg-el von Wessling. II. „Das Hakenkreuz fiel, Anstand tmd Ehre sollten wieder gelten. Die Israelitische Kultusgemeinde in Augsburg erstand aufs neue und wollte ihre Orgel zurück haben. Dekan Bröll lehnte ab. Die Orgel blieb in Wessling. III. So wurde das Verfahren gegen Dekan Bröll anhängig. Dekan Bröll bestritt, Nutzniesser des Na- tionalsozialismus zu sein. Keines- wegs habe er die Orgel für 5 vH. ihres Neuwertes erstanden. In Wahrheit habe sie ursprünglich etwa 15,000 Mark gekostet, und so habe er 20 vH. ihres Neuwertes gezahlt. IV. Der öffentliche Kläger der Spruchkammer Starnberg stellte das Verfahren gegen Bröll ein. Wer von den Juden 80 vH. des Wertes einbehielt, ist, diesem baye- rischen Kläger zufolge, noch kein Nutzniessr. Nutzen und Nutz- messung beginnen erst mit 95 vH. V. Kardinal Erzbischof Michael Faulhaber hat für seine Diözese, München - Freising, angeordnet, »lies jüdische Eigentum zurückzu- geben. c. m. ERNST SIMMEL Am 11. November starb in Los Angeles (Calif.) Dr. Ernst Sim- mel, einer der ältesten, treuesten und erfolgreichsten Schüler von Sigmund Freud. Er hat mehr als dreissig von seinen 65 Jahren der Psychoanalyse gewidmet, als Ler- nender und als Lehrer, als Arzt und als Spezialist, als Sachver- ständiger und als Organisator, als Vorkämpfer und als Forscher. Der erste Weltkrieg fand ihn als einen Militärarzt, der die kathartische Hypnose zur Er- tauglichung seelisch erkrankter Frontkämpfer in origineller Weise erfolgreich verwandte. Die im zweiten Weltkrieg geübte "hypno- narcoxis" der jetzt "battle fa- tigue" genannten Kriegsneurosen ist ohne seine damalige Arbeit kaum denkbar. In der Nachkriegszeit wirkte er zunächst als Mitbegründer des Berliner Psychoanalytischen Insti- tuts (1920) und war von 1926 bis 1930 der Vorsitzende der damals regsamen Berliner Psychoanalyti- schen Gesellschaft. Er begründete während dieser Zeit das erste psycho - analytische Sanatorium "Schloss Tegel", welches der An- wendung psychoanalytischer Ein- sicht und Technik auf die Behand- lung von Störungen diente, die den Patienten bettlägerig oder an- staltsbedürftig gemacht hatten (sehr schwere Neurosen, ge- sellschaftswidrige Perversionen, Süchte, Psychosen und psychoso- matische Erkrankungen wie z. B. das Asthma oder gewissen Formen von chronischem Siechtum). Im Jahre 1934 wanderte Simmel nach Los Angeles aus, gründete dort zunächst eine Psychoanalytic Study Group, deren Vorsitzender er sieben Jahre lang war. Von 1942 bis 1944 Präsident der San Fr an- HOW TO SAVE MONEY? BUY LIFE INSURANCE NOWI SIEGFRIED JACOB INSURANCE BROKER Residence: 255 WEST 93rd STREET MOnument 2-1008 15 PARK ROW NEW YORK 7, N. Y. COrtlandt 7-3564 Wichtige Mitteilung! Da es mir unmöglich ist, alle meine Kunden und Freunde schriftlich oder persönlich davon zu benachrichtigen, dass sämt- liche Versicherungsraten für Lebensversicherungen ab 1. Januar 1948 wesentlich teurer werden, setze ich Sie hiermit davon in Kenntnis. Wer Geld sparen will, entschliesse sich schnellstens, schreibe für Appointment, besonders wichtig für N euein wanderer. LIFE - Accideni Office: 103 PARK AVENUE CA 5-2820 JULIA STOCK, Spezial-Agent Hospital * Slckness - Insurance Res.: 719 West 170th Street WA 3-8653 Betrachtungen xur Lage: Wunder über Wunder Die wehren Probleme des Friedens und Krieges — Von MANFRED GEORGE IV.- Wir haben bisher eine Zukunftswelt geschildert, die nicht auf Sehnsucht oder Phantasie beruht, sondern trotz aller für unsere Aufnahmefähigkeit so ungeheuren Unwahrscheinlichketen schon "an der nächsten Ecke" auf uns wartet. Wir haben auch bisher vermieden, von der Kehrseite dieser fieber- haften Wissenschafts-Entwicklung zu sprechen. Unsere Darstellungen waren ausserdem notge- drungen höchst lückenhaft, aber sie dürfen nicht so lückenhaft sein, dass wir ganz vermeiden, von dem zu sprechen, wovon alle sprechen, nämlich von der Entdeckung des millionenfachen Blitztodes. Hot Molotov Recht? Die Atombombe ist nun einmal nicht auszulas- sen, und wir Werden später sehen, dass in Hiro- shima noch etwas ganz anderes zerstört worden ist als eine japanische Stadt. Aber im Augenblick ist diese Atombombe das Symbol neuer Macht und Kraft. Wenn nach der Rede des Aussenministers Molotov über den russischen Besitz des "Geheim- nisses" Frau Eleanor Roosevelt meinte, "Herr Mo- lotov erinnert an einen kleinen Knaben, der sich im Dunkeln durch Pfeifen Mut macht", so trifft.....das wahrscheinlich insofern zu, als die Russen das "Ge- heimnis" noch nicht heraushaben. Aber das ist alles mehr oder weniger eine Frage der Zeit. In ihrer schon im November 1946 ver- öffentlichten Sechs-Punkte-Erklärung hatte das "Emergency Committee of Atomic Seien tists" (Princeton) sehr deutlich im Punkt 2 gesagt: "Es gibt keine militärische Verteidigung gegen Atom- bomben, und es ist auch keine zu erwarten". So wenig man für die Deutschen der Nazizeit übrig hat, so muss man ihnen doch lassen, dass es nicht ihr Mangel an Fähigkeiten, sondern ihre idio- tische Politik gegenüber den eigenen Wissenschaft- lern von damals und ein bestimmter Mangel an bestimmtem Material waren, die den Vereinigten Staaten den Vorsprung in der wissenschaftlichen Arbeit sicherten. Aus dem Konflikt zwischen Pro- fessor S. A. Goudsmit (der mit der amerikanischen militärwissenschaftlichen "Alsos - Mission" nach Deutschland ging, um dort die Geheimnisse der Forschung der Hitlergetreuen aufzustöbern) mit dem deutschen Physiker Heisenberg, einem Typ der Einstein-Rohr-Klasse, geht das deutlich hervor, 1942 fiel erst die deutsche Wissenschaft hinter der amerikanischen zurück, zum Teil aus Mangel an Industrieanlagen, zum Teil durch geglückte Bom- benangriffe auf bestimmte wichtige Institute und Anlagen. Aber gerade dieses Beispiel zeigt, dass die Rus- sen in absehbarer Zeit zweifellos genau so weit • Vgl. auch "Aufbau" No. 44-46. sein werden wie wir, wobei die Einwände der Kostspieligkeit und Langfristigkeit für die Herstel- lung von Installationen zur Massenfabrikation nur eine relative Rolle spielen. Ananas-Saft tut es nicht Man muss schon ein grosses Kind sein — und der Ausdruck Kind passt sonst so gar nicht auf einen so gefährlichen und einflussreichen Mann wie Colonel Robert Rutherford McCormick—um zu glau- ben, dass die von ihm verkündigte Einrichtung eines Atombomben - Schutzkellers unterhalb der Turmhäuser der Chicago Tribune einen Sinn hat. Wie kindisch die Gedankengänge eines solchen Mannes laufen, zeigt die Stelle in seiner Ankündi- gungrede dieses Kellers, die er vor seinen 3000 Angestellten hielt und in der er mitteilte, dass "eine angemessene Menge von Büchsenananas ebenfalls vorhanden sein wird, da Ananassaft das beste Mit- tel gegen Radium Verbrennungen darstellt". Ein von Time Magazine befragter Radiumsachverstän- diger, Dr. Uhlmann, antwortete sarkastisch: "Ja, und wenn man sich dreimal nach Osten verneigt, hilft es auch". Aber warum zerbrechen wir uns über die Atom- bombe und ihre Wirkungen den Kopf, auch wenn wir heute bereits mit einem kleineren Geschoss des Hiroshima Formats eine zehnfache Wirkung des Hiroshima-Ergebnisses erreichen? Die Mög- lichkeiten der Wissenschaft haben die Atombombe längst überholt. Manche Leser werden sich noch erinnern, dass wir kürzlich bei der ungeheuer wich- tigen Frage der Verwandlung des Klimas durch Elek- tronenenergie und den Ersatz von Gebirgen durch Apparaturketten auch von den kriegerischen Ausnut- zungsmöglichkeiten dieser neuzeitlichen Wettermache- rei sprachen. Schon hören wir, dass u. a. zwei hervor- ragende Gelehrte der General Electric-Laboratorien, sehr interessante, natürlich unter das Militärge- heimnis fallende Experimente für die Armee an- stellen, zu denen der Berichterstatter darüber, Leverett G. Richards bemerkt: "Die Armee hofft, dass es möglich sein wird, Schneestürme zu erzeu- gen, die den Gegner zu paralysieren imstande sind. Auch wird wohl die künstliche Herstellung von Regen dazu benutzt werden können, eine etwaige feindliche Armee im Morast stecken zu lassen". Eine interessante Indiskretion Ahrr das sind Kinderspiele gegenüber den wah- ren Waffen, die die Wissenschaft als die Kehrseit« ihrer Wunder täglich weiter produziert und voll- endet. Man braucht nur darauf hinzuweisen, dass einer unserer Parlamentarier im Frühjahr 194« eine Indiskretion beging, die von sensationeller Tragweite war. Er enthüllte der erschrockenen cisco Psychoanalytic Society -und von 1946 bis zu seinem Tode Prä- sident der Los Angeles Psychoana- lytic Society, widmete Simmel sich der Ausbildung zahlreicher Schü- ler, der Verbreitung der Analyse unter den Aerzten und der eigenen wissenschaftlichen Arbeit, aus der eine Abhandlung über die Freud- sehe Triebtheorie ganz besonders hervorragt. In derselben Zeit entstand, im Verein mit anderen, das im Verllag der International University Pr ess erschienene Buch "Antisemitism, 4 Social Disease", das er nicht nur herausgab, sondern zu dem er auch den bedeutendsten Beitrag, die Studie über Antisemitismus und Massenpsyehologie selbst schrieb. Simmeis stärkstes Interesse g-alt ERNST I. CAHN 29 BROADWAY N.Y. 6. N. Y. BO 9-0531 — Rc.-idfrue. HA 6-03Z6 Martin M. Kant Special Agent NEW YORK LIFE INSURANCE CO. Office: 52 Vanderbflt Are. N. Y. 17, N. Y. MUrray Hill 3-8475 Rtriitin: WA 8-1658 der Anwendung der Psychoanalyse auf die Medizin; er hielt die Arbei- ten über diesen Gegenstand für die wichtigsten aus seiner Feder. Für die analytische Wissen- schaft ist der Verlust des charak- terstarken, ingeniösen, liebenswür- digen und humorvollen Mannes — des letzten der Fünf, die den Sie- gelring Freuds am Finger trugen — derzeit nicht zu ersetzen. Dr. Robert Fliess. Redaktionsschluss: Montag 12 Uhr mittags. 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In der Generalversammlung der "American Asso- ciation of Scientific Workers'' von 1946 war dann die Rede von der Tatsache, dass ein Gramm eines Botulinus-Toxins geniige, um 7,000,000 Menschen zu töten. In einer Betrachtung dieser Möglichkeiten führt Rear Admiral Ellis M. Zacharias der während des Krieges als Stellvertreter des Chefs des Flotten- Intelligenzbüros tätig war, in einem Artikel "Ab- solute Waffen — tödlicher als das Atom" in der Monatsschrift "United Nations World" (November 1947) aus: "Ein einziger Milli-Liter des hochinfektiösen Psittacosis-Virus (Erreger der Papageienkrank- heit) kann 20,000,000 Menschen töten. Dieser Vi- rus kann billig en gros in einem kleinem Labora- torium irgendwo in der Welt hergestellt werden." Diese Feststellung deckt sich mit jenen Indiskre- tionen des Congressman, der mitgeteilt hatte, dass "die geheime neue Waffe die beiden Dakota-Staa- ten mit einem Flugzeugangriff menschen- und auch sonst völlig lebensleer legen könnte". Wir schreiben hier keine Schreckengeschichten. Wir geben ganz windige Beispiele aus einer Rie- senreihe von Entdeckungen und Möglichkeiten. Da- bei mag es interessant sein zu erwähnen, dass man auf russisch-militärischer Seite zum Beispiel an- nimmt, dass nicht der Besitz der besten Atombom- ben, sondern der der besten Raketen den Sieg sichere. Zum Teil lässt sich das dadurch erklären, dass es schliesslich der russische Wissenschaftler Tsiol- kovsky war, der heute als der Erfinder des Rake- tenantriebs gilt und dass die Reichweite dieser Geschosse längst die atlantische Ozeanbreite über- trumpft. Untergrund gehen? Also untergrund gehen? Manchmal hat man bei den heftigen Kämpfen der Grundstückbesitzer un- serer Ostkiiste um Mietserhöhungen sich mit etwas selbstmörderischer Schadenfreude gefragt, ob die Grundstücksbesitzer unseres Landes sich eigent- lich darüber klar sind, was ihre ganze Pracht nach einem etwaigen Krieg noch wert sein könnte? Auch die Untergrundtendenz ist nicht gerade für Hausbesitzer von heute ermutigend. Man kann sie aber insofern beruhigen, als die von Theoretikern als notwendig empfundene Dezentralisation und Ver- lagerung engbesiedelter Wohngemeinden im grossen und ganzen vorläufig nur eine Papierangelegenheit ist. Denn man darf nicht vergessen, dass allein schon eine Untergrundverlegung der wesentlichsten Kriegsindustrien rund 25 Jahre und einen Kosten- aufwand von 300 Millionen Dollar beanspruchen würde. So stehen wir vor der Frage: welchen Weg der Wunder wählen wir? Sind wir geistig in der Lage, die richtige Entscheidung zu treffen und als po- litische Gemeinschaft imstande, diese Entscheidung durchzuführen? Die tötende und die lebensspen- dende Kraft der Wunder liegt zur Anwendung und Auswahl in unserer Hand. Wie können wir unsere Handlungen zur Vermeidung eines Unterganges der Welt von Heute den Betrachtungen und Taktiken unseres politischen Alltags anpassen? (Ein fünfter Artikel folgt.) Ein Entschluss ohne grosses Echo Auf dem ersten deutschen "Nach- kriegs-Schriftstellcr-Kongress kam es zu folgender Resolution: "Die auf unserem ersten Kongress versammelten deutschen Schriftsteller halten es für ihre Pflicht vor aller Welt einmütig zu bekunden, dass der Anti- semitismus eine der furchtbarsten Schandlehren des nazistischen Deutsch- lands war. Wir deutschen Schriftsteller werden darüber wachen, dass sich in keiner — sei es auch noch so versteckter Form — eine antisemitische Tendenz wieder in die deutsche Literatur hineinwagt. Wir deutschen Schriftsteller werden mit allen Mitteln dafür wirken, unser Volk von der Pest des Antisemitismus zu befreien und die Zeit eines neuen deutschen Humanismus herbeizu- Dieser Entschluss wurde ein- stimmig gefasst. Am Tage danach veröffentlichte jedoch nur eine einzige Berliner Tageszeitung diese Nachricht als hervorgehobene, fettgedruckte Notiz! Das war der Widerhall, den die Resolution ge- gen den Antisemitismus in der Berliner Presse fand. Eine Tat- sache, die den Vorsitzenden des Schutz Verbandes deutscher Schrift- steller, den Dramatiker Günther Weisenborn, dazu veranlasste, bei einer späteren Sitzung diese Un- terlassungssünde unverhohlen zu geissein. H. L. Eine Familienanzeige im 'Auf- bau1 wird in ollen fünf Erd- teilen gelesen. EDITORIALS Die Ehrung eines Journalisten W. C. H. In dieser Woche hat das National Committee for Mental Hygiene den Lasker-Preis, die höchste Auszeichnung für Volksauf- klärung auf dem Gebiete der psychischen Hygiene, verliehen. Neben Lawrence K. Frank, dem Direktor des Caroline Zachry Institute of Human Development wurde diese Ehrung der Journalistin Catherine Mackenzie verliehen, die jede Woche im Times Magazine ihre Column "Parent and Child" veröffentlicht. Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern sind eine der Grundlagen unserer westlichen Kultur. Sie sind in den letzten Jahren revolutionären Umwälzungen unterworfen worden, und es wird unter unseren Lesern wenige geben, denen diese grundlegenden Verände- rungen in Familie upd Schule nicht Kopfzerbrechen gemacht haben. Die Wissenschaft zweifelt heute nicht, dass die gesunde Entwick- lung' oder die Störung der Beziehungen zu den Eltern eine der wich- tigsten Grundlagen für geistige und nervöse Störungen im späteren Leben sind, und dass das gesunde Mass zwischen Liebe und Versa- gung, zwischen Ueberwachung und Freiheit im Kindesalter bestim- mend sind für Charakterbildung und seelisches Gleichgewicht. Catherine Mackenzie, die sicherlich von vielen unserer Leser in USA an jedem Sonntag Morgen gelesen wird, hat es in hervorragen- der Weise verstanden, Probleme der Psychologie des Familienlebens und der Erziehung in gemeinverständliche;- Form dem Leser zugäng- lich zu machen. Sie hat bedeutsamen Anteil an einer vernünftigen und wissenschaftlich fundierten Aufklärung — im Gegensatz zu vie- len anderen, die in Zeitschriften, Broschüren oder in privaten Kon- sultationen ihre Dienste anbieten und dem nach psychologischer Auf- klärung hungernden Publikum Verwirrung statt Hilfe bringen. Die amerikanische Presse hat in den letzten Monaten mit wach- sendem Eifer diese "Psychoquacks" bekämpft, die den Mangel* an psychologisch und psychiatrisch geschulten Kräften sich zu Nutze machen und mit falschen, hochtönenden Titeln und Diplomen die Hilfe Suchenden schädigen. Nach Albert Dcuf.nrh, der den Lasker-Preis früher erhielt, ist, nun auch Catherine Mackenzie für ihr Wirken für gesunde moderne Prinzipien auf den Gebieten der psychischen Hygiene und Erziehung öffentlich ausgezeichnet worden. Der Lasker Award ehrt nicht nur den Empfänger, sondern auch die Stifter, Mr .and Mrs. Albert D. Lasker, die seit vielen Jahren ihre Arbeitskraft und ihr Vermögen in den Dienst seelischer Volksgesundheit gestellt haben. Albert D. Lasker. in Freiburg im Breisgau vor 67 Jahren geboren, ist in Texas aufgewachsen, wo sein Vater Moritz als Soldat im Bürgerkrieg, als Staatssenator und als Philanthrop bekannt war. Er ist ein Neffe des deutschen naMonalllberalen Politikers der Bismarck-Zelt. Eduard Lasker, ehemaliger Chef der Advertising-Firma Lord fc Thomas, und seinerzeit ein intimer Mit- arbeiter des Präsidenten Havding. ist er ein führender amerikanischer Phi- lanthrop und ein Board-Mitglied des American Jewish Committee. SOLIDE AKTIEN verzinsen «ich bei gegenwärtigen Kursen MIT ETWA 6% und bieten gute Aussicht auf Kurssteigerung. Anfragen erbeten GELD-ÜBERWEISUNGEN NACH ALLEN EUROP. LÄNDERN KÜRT WERNER & CO. Members of N Y. Security Dealers' Association Members National Association ot Securities Dealers 29 BROADWAY DIgby 4-6494 NEW YORK 6, N. Y. FRED J. HERRMANN ammmm—mm—mm ANKAUF (Juwelen VERKAUF Umarbeitungen — Reparaturen Grosse Auswahl in feinsten Schweizer Uhren Telephone: CLdorado 5-5440 V. 665 FIFTH AVENUE (Corner I3rd Street) Suite >10, N.Y. 22, N.Y. Der Freundschaftszug r. d. Vor einiger Zeit durften wir im Grand Central Bahnhof den Freedom Train bewundern, jenen formschönen, weissschimmernden Eisenbahnzug, der durch alle Staaten der Union rollt und Amerikas bedeutungsvollste Geschichtsdokumente zur Schau stellt. Wenn diese Ausgabe des "Aufbau" in den Händen der Leser ist, hat ein Eisen- bahnzug anderer Art unsere Stadt erreicht, der Friendship Train, der Zug der Nächstenliebe und des Wohltuns. Drew Pearson, der weltbekannte amerikanische Kolumnist, ist der Vater der schönen Idee des Freundschaftszuges. Kaum hatte Pearson in seiner Zeitungs-Spalte und vor dem Mikrophon des Rundfunks der Oeffentlichkeit seinen Vorschlag für eine Hilfsaktion zugunsten der darbenden Völker Europas unterbreitet, als auch schon das amerikanische Volk, dessen Hochherzigkeit in der alten Welt leider oft verkannt und in ihren Motiven entstellt wird, in edlem Wetteifer daran ging, den Freundschaftszug Drew Pearsons zu organisieren. Aus dem Wort eines einzigen Mannes erwuchs so eine Tat, die mehr ist als eine blosse Geste, nämlich der klare Beweis, dass es für die amerikanische Nation keine "splendid Isolation", keine nationalen Grenzen gibt, wenn es gilt, die Not leidender Mitmenschen zu lindern. Die Völker Frankreichs und Italiens, für die die reichen Gaben des Freundschafts-zuges bestimmt sind, werden, wie das auch der italie- nische Aussenminister Graf C.arlo Sforza betont hat, aus dieser Kundgebung menschlicher Solidarität neue Hoffnung schöpfen, dass das amerikanische Volk ihnen brüderlich zur Seite steht und ihnen die Freundeshand reicht, über den trennenden Ozean hinweg. Vor kaum 11 Tagen hat der Freundschaftszug Kalifornien ver- lassen. Dort stellten sich die Filmstars voller Hingabe in den Dienst der Sache, und im Handumdrehen waren bei der Abfahrt des Zuges mehrere Waggonladungen mit Gaben aller Art zusammengebracht. Wohin der Zug auch kam, uberall mussten neue vollbeladene Wagen angehängt werden. Der Zug musste bereits in drei Sektionen geteilt werden. Die erste mit 75 Waggons war schon in Jersey City eingetroffen. Am Dienstag folgten die beiden anderen Sektionen aus Pennsylvania und. dem oberen Teil der Staates New York, und man rechnet mit '270 vollen Güterwagen am Endziel von New York City. Gouverneur Deivey hat das Gefühl aller Amerikaner ausgespro- chen, als er den Freundschaftszug "einen wichtigen Beitrag zum Frieden und einen konkreten Beweis unseres Verantwortungsge- fühls gegenüber den hungernden Völkern Frankreichs und Italiens" nannte. AI DECONSIWCTIGN Heg u.ti c'ai Ott No i-. ..t'ii Editor: Manfred George Assistant ttditors'. Richard Dyck Kurt Hellmer Advertising Manager: Hans E. Schleger Circulation Manarjcr: Ludwig Wrorikow Advertising Kates on appucation Mem- ber oi Audit Bureau of vi'culations. Published weekly by the New World Club, Inc (Dr Frit? Srhlesingo- Presi- dent). 209 W 48th St.. New York City 19. Telephone: C1 1-4662 Cable Address: "Aufbau" New York Advlsory Board: Louis Adamic Max Uruenewald Leo 3aeck Jacob K. Javita Roger N. Baldwln Freda Kirchwey D A. Jessurun Adolf Kober Cardozo Thomas Mann Emanuel Celler- Harold R. Moskovtt Albert Einstein Max Nussbaum Lion Feuchtwanger A. A. Roback Nahum Goldmann Fritz von Unruh Board ot Directors: Alfred Prager, Chairman: Fred H. Bielefeld, Manfred George. Willi Gunzburger. Dr Wilfred C. Hülse, Ludwig Loewenstein, Hans E. Schleger, Dr. Fritz Schlesinger, Ludwig Wronkow (Jnsolicited manuscrlpte should be ac- companled by siamped self-eddressed envelopes. The Edltors cennot be re» sponsible for the return of any un- sollciled malerill. Subscription Prices: U. S A„ its terrl- tories and possessions, and Canada: $2.50 for >,<> .year, $4.50 for 1 year Cen- tral and South America: $2.75 for Vi year, $5.00 for 1 year. All other coun- tries: $3.25 for year. $6.00 for 1 year. (Postage included) Fritz Corsinq in Brooklyn Nachdem vor der Ortsgruppe des N. W. C. in Queens der zweite Vor- trag Dr. Fritz Corsings über seine Er- lebnisse "Mit den Amerikanern. Rus- sen, Engländern und Franzosen in Ber- lin" das grösste Interesse gefunden hat, findet nunmehr zusammen mit dem Men's Club der Congregation Machane Chodosh eine Wiederholung der Ver- anstaltung statt. Kurt Lubinski wird den Abend, an den sich eine Diskus- sion anschliessen wird, leiten. Datum: 13. Dezember; Ort: Temple Isaac. FRANCK CHIC0RY Tabletten sind wieder zu haben • Während der Zubereitung fügen Sie eine Tablette Ihrem Kaffee bei und ge- messen Sie das feine Aro- ma. Äusserst praktisch. 10< für 40 Tabletten bei Ihrem Händler zu haben. HEINR. FRANCK SONS, Inc. Flushing, L. I., N. Y. AN ALL-AMERICAN PRODUC1 Vortrag über das Wiedergut- maehungs-Gesetz In weitesten Kreisen wird das kürz- lich durch die amerikanische Militär- behörde erlassene Restitutionsgesetz nnd die damit zusammenhängenden Fragen auf das lebhafteste erörtert. Dem New World Club ist es gelungen, Rechtsanwalt Dr. Ernest Stiefel für einen Vortrag am 2. Dezember über das Gesetz zu gewinnen. Der Redner ist ein Sachverständiger in Restitu- tionsfragen und war wiederholt in Deutschland amtlich und beruflich tätig. Baldige Bestellung von Eintritts- karten wird dringend empfohlen, da bei der Aktualität des Themas mit ei- nem grossen Andrang gerechnet wer- den kann. ABC Vol. XIII—No. 47 119 ABC Nov. 21,1947 Copyright 1947 by New World Club. Inc. Entered as second-class matter Janin,ry 30. 1940. at New York Post Office under Act of March 3. 1879. Zeugen gesucht Gegen die beiden ehemaligen Krimi- nal - Sachbearbeiter des Dezernates "Rassenschande" Heinrich Schmidt Und Willy Rammeisberg werden Zeugen gesucht, die über Beweismaterial ver- fügen. Rammeisberg wurde am 1. Sep- tember 1947 wieder bei der Hamburger Polizei eingestellt. Zuschriften erbeten an: Jüdische Gemeinde, Rothenbaum» Chaussee 38, Haumburg 13, Germany, British Zone. Lida Baarovas Verheiratung Im '"Aufbau" vom 29. August diese» Jahres brachten wir die Notiz, dass die von den Nazis als Spionin verwendete und als Geliebte von Goebbels geltende Filmschauspielerin Lida Baarova, mit deren Tätigkeit, sich ein tschichische» Volksgericht zu beschäftigen hatte, sich - - nach einer Meldung des Prager "Osvobodnet SIovo" und des Berner "Bund" - - mit einem Neffen des tsche- choslowakischen Informal ionsm in isters Vaclav Kopecky verheiratet habe. Wie wir dem Berner "Bund" entnehmen, beruht die Information des Prager Blattes auf einem Irrtum. Minister Kopecky steht in keinem verwandt- schaftlichen Verhältnis zu der Film- schauspielerin bzw. zu ihrem jetzigen Gatten. Der Irrtum und seine Verbrei- tung war um so bedauerlicher, als er einem Teil der tschechischen Oeffent- lichkeit Anlass zu einer ungerecht- fertigten Hetze gegen Minister Kopecky Anlass gab. ok. Wer kennt dieses j jungen Mann? ......Harry Altman, 19 Jahre. 601 West 151st Street, New York City, ist seit ca. zehn Tagen nicht nach Hause ge- kommen. Wer ihn gesehen hat, möge die Mutter an obiger Adresse benach- richtigen. Der junge Mann soll nach Hause kommen, es liegt kein Grund zur Beunruhigung vor. Berichtigung zu Martin Gumpert'a 50. Geburtstag: Ein Druckfehler, der zum Rechenfehler wurde. Es sollte na- türlich heissen: "Martin Gumpert war immer hundert Jahre alt und wird immer siebzehn Jahre alt sein . . . Nicht: siebzig! It makes a lot of difference . . . Headquarters for Helpful LIFE INSURANCE SERVICE 74e STATE MUTUAL LIFE ASSURANCE CO. OF WOROESTER. MASS. 15 PARK ROW, NEW YORK 7, N. Y. - COrtlandt 7-3564 NEW YORK 7. N. Y. Friday, November 21, 1947 AUFBAU *5 DUE TO THE PAPER SHORTAGE WE WERE FORCED TO LIMIT IN SIZE, POSTPONE OR OMIT ADVERTISEMENTS AND WEST COAST SECTION. GeLurhtagsfeier für Weizman Am Dienstag, 25. November ver- anstaltet das amerikanische Ko- mitee für das Weizmann-Institut in Rehovoth im Waldorf-Astoria Hotel e'ne Geburtstagsfeier, in der da^ gesamte Boston Symphony Orchestra unter Leitung von Serge Kousscvitsky zu Ehren des be- rühmten Zionistenführers konzer- tieren wird. Man erwartet 2000 Teilnehmer der Geburtstagsfeier, von denen jeder $250 für die Zu- lassung zahlen wird. Der Netto- ertrag dieser $500,000 soll aus- schliesslich dem Weizmann-Institut zufliessen. Geld für die chinesische Korruption? Von HAROLD L. ICKES Ihrem Fr:.unde in Uebersee den "Auf- bau" zu verschaffen, indem Sie hier das Abonnement für ihn bezahlen. Staatssekretär Marshall hat eine Summe von 300 Millionen Dollar für Hilfe in China vorgeschlagen. Das natürlich wäre nur der erste Zug itf dem internationalen Poker- spiel, in dem die Einsätze so hoch sind. Der Congress sollte sich weigern, irgend welche Summen für China bereitzustellen, ehe nicht der Wedemeyer-Bericht aus- gegeben wurde, der dem Volk als Grundlage dienen soll für die Ver- pflichtungen, die es in China über- nehmen will. Das amerikanische Volk hat be- reits 1% Milliarden Dollar nach China gesandt, in Gestalt von Dar- lehen, Lend-Lease, Kriegsmateria- lien, Dienst- und Hilfeleistungen. Vielleicht ist dies sogar noch zu niedrig berechnet. Sekretär Marshall scheint es ab- zulehnen, das amerikanische Volk in sein Vertrauen zu ziehen. Aber wir führen jetzt keinen Krieg mehr, abgesehen von dem Nerven- krieg — einem kalten Krieg, wie Walter Lippmann diesen Zustand vor einigen Wochen zutreffend ge- kennzeichnet hat. Und jetzt sollen wir unser Geld milliardenweise nicht nur nach Griechenland und der Türkei, sondern auch nach Westeuropa und China strömen lassen. Das Volk glaubt, dass es 6. DEZEMBER "Help to Help" Gala-Wohltätigkeitsball des "Aufbau" und New World Club im Savoy Plaza Das Interesse, das unsere Leser und Freunde dem Gala-Wohltätig- keitsball des "Aufbau"-New World Club, Inc. entgegenbringen, ist ein Zeichen für das Verständnis, das das charitative Ziel dieses Abends Photo Ethel Prices Soll Eugen Spiro Sie malen? Der berühmte Maler und Mei- fcter des Porträts hat sich .gross- zügig in den Dienst unserer Neu- einwanderer-Hilfe gestellt. Er wird den Gewinnern des grossen Loses, das bei der Tombola des "Help to Help"-Ball des "Aufbau" und New World Club gezogen wird, porträ- tieren. Der NEUE verbesserte KNIRPS) L\ DAMEN- u. HERRENSCHIRME/ Taschenschirme ab S9.98 k\ HANDTASCHEN ^ KLEINLEDER. WAREN - , MAYERSON 3875 BROADWAY between 161st and 162nd Street findet: Mittel zu schaffen, um mit- tellosen Neueinwanderern die erste Zeit ihres neuen Lebens in unserem Land zu erleichtern. Der festliche Rahmen des Abends, der den Cha- rakter eines besonderen und inti- men Zusammenseins trägt, wird sicherlich für viele einen besonde- ren Anreiz bilden. DIE TOMBOLA über deren Hauptgewinne — das grosse Los ist bekanntlich ein Por- trät von der Meisterhand Eugen Spiros — in der vorigen Nummer des "Aufbau" ausführlich berich- tet wurde, nimmt durch zahlreiche, wertvolle Spenden immer mehr an Umfang zu. FCER DEN IJNTERHALTUNGS-TEIL haben sich liebenswürdigerweise bereits zur Verfügung gestellt: Martha, Wright, der Star der Broadway-Operette "Music In My Heart"; sie wird von dem Kompo- nisten Franz Steininger begleitet. Ferner hat sich Adi Bernard, eine Meisterschiilerin Jose Iturbis, die lange Jahre in Paris lebte, in den Dienst des Abends gestellt. Ihr Konzert in der Carnegie Hall vor wenigen Wochen war ein glänzen- der Erfolg. DIE ZWEI TANZORCHESTER Joe Moss, dessen Band im White House gespielt hat, und Allen Moss' Rumba Band gelten beide als führend auf ihrem Gebiet. (Alles Nähere siehe Seite 17.) für unser eigenes wirtschaftliches Wohlergehen nötig ist, Geld ins Ausland zu pumpen — aber schliesslich müssen wir doch wis- | sen, wo die Grenze ist. Die Situa- j tion verlangt, dass zwischen Re- gierung und Volk absolute Offen- heit herrsche. Ich habe von Anfang ari den Marshall - Plan unterstützt, ob- gleich er vage war. Auch jetzt ist der Plan noch nicht so fest ab- gegrenzt, wie er sein sollte; aber wir wissen doch wenigtens, dass wir hier in den Vereinigten Staa- ten eine schwere wirtschaftliche Depression zu erwarten haben, wenn wir in diesem kommenden Winter nicht die demokratischen Völker Europas unterstützen und ihre Wirtschaft wieder aufzurich- ten helfen. In China aber liegen die Dinge ganz anders. In China tobt ein Bürgerkrieg. Es ist sehr einfach, alle Gegner Chiang Kai-sheks als 'Kommunisten" zu bezeichnen. Zweifellos sind solche darunter; aber es muss doch zugegeben wer- den, dass die Rebellen zum grossen Teil aus chinesischen Bauern be- stehen, die seit undenklichen Zei- ten nach Land hungern, das sie und ihre Familien erhalten kann. Wenn das Geld, das nach China gesandt werden soll, nach dem Muster unserer eigenen öffent- lichen Arbeiten vor dem Kriege verwendet werden soll, oder wenn es unter zureichenden Sicherungen für den Wiederaufbau der Wirt- schaft des chinesischen Volkes ausgegeben würde, so wäre nichts dagegen zu sagen, vorausgesetzt, dass wir — nach der Hilfeleistung für Europa — noch genügend Geld zur Verfügung haben. Es ist aus- serdem leider sehr möglich, dass die Verwendung des Geldes nicht von den Amerikanern überwacht werden würde, und dass wenig- stens 50 Prozent des Geldes, das wir nach China senden würden, eine Beute der korrupten Elemente werden würde, mit denen die na- tionalistische Regierung durch- setzt ist und die Chiang Kai-shek mit all seiner Macht nicht ehrlich machen kann. Sekretär Marshall sollte den Wedemeyer-Bericht der Oefifent- lichkeit übergeben und zugleich auch das Untersuchungs-Erge;bnis, das er dem Präsidenten Traman vorgelegt hat, als er mit leeren Händen aus China zurückkehrte, das er als Gesandter mit den be- sten Absichten betreten hatte. Copyright 1947, New York Post Corporation. Autorisierte Ueber- seUung von Mary Graf. "Schnell und individuell" ist das Losungswort bei jeder Hilfeleistung der Blauen Beitragskarte. Letters to the Editor Von der Trägheit des Herzens Anlässlich der Filme "Crossfire" u. "Gentlemen's Agreement" Die Filme "Crossfire" und "Gentlemen's Agreement", auch die Diskussion nach dem New World Club-Vortrag Max Wolffs über Antisemitismus in USA ha- ben an Wunden gerührt, von de- nen manche nichts verspüren oder nichts verspüren wollen. Es ist eine erschreckende Tatsache, dass fast überall trotz der fürchterlich- sten Erfahrungen der Antisemi- tismus nicht nachgelassen hat. Auch die Gefahr, mit dem Namen Hitler belegt zu werden, vermag vielen nicht zum Bewusstsein zu bringen, welchem Götzen sie frö- nen, der wie Moloch die Menschen lebendig frisst. Wenn jemand wie ich Jahre un- ter Farbigen gelebt hat, so musste er die Bekanntschaft der Auswir- kungen einer Diskrimination be- drückend erleben, für die er sich selber verantwortlich fühlt, und die ihn ebenso erniedrigt und bedrückt wie das Wissen um den Antisemi- tismus. Die Abstumpfung der Ge- fühle seit dem Beginn des neuen dreissigjährigen Krieges, die Her- zensträgheit, die Gedankenfaul- heit, die unerhörte Gleichgültig- keit und der Hang zum Konfor- mismus, der nicht nur in totali- tären Regimen um sich frisst, scheinen die Neigung, rasch zu vergessen, nur noch zu befördern. Es ist nun erstaunlich, dass man heute hier, in diesem Lande, versucht die Gewissen nicht ein- schlafen zu lassen. Es ist mög- lich, den Menschen vielleicht eher zum Bewusstsein einer schlechten Handlung, eines Unrechts zu brin- gen, wenn man ihm zeigt, wie er sich im alltäglichen Leben, als Herr X gegenüber Herrn Y auf- führt. Und vielleicht, bemerkt Herr X, der sich in diesen Fil- men getroffen fühlt, er stehe am Beginn des schauerregenden We- ges, der ihn dahin führt, den He- bel in Bewegung zu setzen, der das Gas einströmen lässt. Am An- fang war das Wort, das böse Wort, am Ende wird der Mord begangen. Wenn sich die Men- schen, die diese Filme sehen, die- ses Weges' bewusst werden sollten, wäre es schon ein Erfolg. Es ist eine Frage, ob diese meist problematischen Statistiken richtig sind, nach denen zum Bei- spiel 52 Prozent der Bevölkerung in irgendeiner Hinsicht antisemi- tisch wäre. Es genügt, dass es An- tisemitismus hier wie anderswo gibt; sonst zuverlässige Beobach- ter bestreiten, dass es zum Bei- spiel heute in deutschen Ländern einen so starken Antisemitismus gibt, wie man annehmen muss. Aber es genügt, dass dieser Krebs um sich beisst, dass die Weg» nach Auschwitz jetzt nur nicht be- nutzt werden. Der Mensch, der beim Ansehen eines Juden den Blick verändert, muss wissen, dys? er sich mit dem Mörder von Auschwitz identifiziert. Wie man den Antisemitismus bekämpfen kann, ist gewiss eina Frage, die nicht leicht beantwor- tet werden kann, die ins Ufer- lose gehende Diskussion nach Wolffs Vortrag hat es ebenso bewiesen wie der Vortrag selbst. Aber in jedem Falle sollte man nicht sich erneut mit dem Vor- wurf belasten, gleichgültig, passiv zu bleiben, es wie der Strauss zu treiben oder sich gar nicht ge- troffen zu meinen. Wir alle, Juden wie Nichtjuden, haben schon vor der Machtergreifung Hitlers eine grosse Schuld auf uns geladen, als es uns unwahrscheinlich er- schien, dass die Punkte des Nazi- programms erfüllt werden könn- ten, wir haben es nicht geglaubt, und es war sehr wenig, was da- mals zur Verhinderung und blos- sen Aufklärung geschehen ist. Und Anderes, Schlimmeres schien unmöglich, unfassbar. Manche sollten auch deshalb zurückhal- tender sein, jedem Deutschen eine Lüge zum Vorwurf zu machen, wenn er sagte, er habe es nicht gewusst. Aber wenn es heute in USA unternommen wird, was in der Republik von Weimar eben nicht geschah, muss man auf den Alarm hören, sollte man nicht müssig DELEX HxSÜiJÄ HOCHJL2 Mutten Qualität DELEX PRODUCTS 15 6 -0 9 4 5TH AVE., FLUSHING, L. I.# N. Y. 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Demokratie be- deutet nicht Passivität und Vogel- Strauss-Politik, es scheint aber, als cb viele zwar nichts vom al- ten Obrigkeitsstaat an den Fuss- sohlen, aber im müden Kopf und kranken Herzen mitgenom- men hätten. Es ist dabei gleich- gültig, um welche Konfession es sich handelt. Demokratie setzt vor- aus, dass ein Mensch selbstän- dig denkt, handelt und sich än- dert. Diese Filme schliessen solche Forderungen ein, sind Beweise eines demokratischen Lebens, das offene Aussprache verlangt. Des- halb sollte man auch nicht, einer vom andern, denken, im Grunde gingen diese Filme einen selbst nichts an, man sitze nicht im Glas- haus, aber vielleicht sitzen wir alle darin . . . , denn es ist er- schreckend zu beobachten, wie we- nig wir aus unseren Erfahrun- gen zu lernen suchen, es ist er- schreckend, zu hören, was über und gegen Juden, gegen Farbtge gesagt wird. Heute kennen wir aber das Re- sultat, unsere Verantwortung ist grösser geworden, und niemand vermag zu sagen, ob wir in einer, Nachpcriode oder einer Vorzeit' uns befinden. Es verführt nur zur| Nachgiebigkeit, wenn man sich der Worte annimmt, Jude sein bedeute ein Schicksal, wie es heisst, die! Frage auf den Nimmerleinstag; verschieben, wenn man sich auf die Auswirkungen gesellschaftli- j eher Veränderungen verlässt. Hic Rhodus. ... Kurt Kersten. ich mir ausgesucht ihrer literari sehen und dramatisch - illustrier- baren Qualität wegen und weil sie mir neue Ausdrucksmöglichkeiten gaben. Meine Verleger sind in teil i gent genug, zu wissen, dass man keinen guten Künstler "festna- geln" oder zu einer Arbeit zwingen kann, ohne seine künstlerische Qualität und Entwicklung zu be- einträchtigen. Ich fühle mich glücklich in mei- ner Arbeit, habe wesentlich bessere Entwicklungsmöglichkeiten hier als drüben und bin meinen Verlegern dankbar, dass sie nicht versuchen, den "armen" Eichenbeig zu "ty- pen". Meine nächste Arbeit ist eine Bibel für Kinder, keine graus- liche Arbeit, sondern höchst dank bar. Fritz Eichenberg. Nochmals: Juden im Nazisport Der Fall Rudi Ball-Gustav Jaenicke Im "Aufbau" vom 11. Juli 1947 hatten wir eine Zuschrift von H. A. Nathan (London) veröffent- licht, in der dieser das Verhalten der bekannten deutschen Sportler Rudolf Ball und Gustav Jaenicke während des Dritten Reiches einer scharfen Kritik unterzog und beide als "brave Nazis" kennzeichnete. Wir haben daraufhin jetzt eine längere Zuschrift von Dr. G. An- dres Jacnkhe aus Buenos Aires erhalten, die wir korrekterweise auch Herrn Nathan in London zur Kenntnis gebracht haben. Herr Nathan hat sich durch die Aus- führungen Dr. Jaenickes, des Bru- ders des Eishockey - Meisters Gustav Jaenicke, davon überzeu- gen lassen, dass seine Vorwürfe, soweit sie diesen deutschen Cham- pion betreffen, grundlos waren. Als Beweis für die antinazistische Gesinnung der deutschen Eis- hockey-Mannschaft zitiert Dr. Jae- nicke folgende Vorfälle: 1934 spielte diese Mannschaft mit Gustav Jaenicke an der Spitze in Eng- land. Die deutsche Botschaft in Lon- don verlangte von ihr den Einzug in die Eisarena tnler dem Hakenkreuz und unter Absingen des Horst Wessel- Liedes, worauf die Eishockey-Spieler den öeberbringer dieser Forderung verprügelten und so erzwangen, dass der Befehl widerrufen wurde. Als die deutsche Eishockey-Mannschaft kurz darauf in der Tschechoslowakei spielte und merkte, dass ihr die deutsche Ge- sandtschaft in Prag ein Nazi-Hotel an- gewiesen hatte, warfen die deutschen Sportler das gesamte Mobiliar ihrer Zimmer unter wildem Protest durch die Fenster auf die Strasse und er- reichten dadurch ihre Umquartierung in ein tschechisches Hotel. Dr. Jaenicke verteidigt in seiner Zu- schrift auch den jüdischen Eishockey- meister Rudi Ball und betont, dass dieser als Emigrant in der Schweiz lebte und sich dort seinen Unterhalt als Trainer der Davoser Eishockey- mannschaft verdiente. Nicht Bali habe sich seinerzeit um die Zulassung zu den Olympischen Spielen beworben, sondern die Nazis seien ihm "Speichel - leckend nachgekrochen". Rudi Balls Freunde hätten jhm daher empfohlen, durch überspannte Forderungen die Bemühungen der Nazis zu durchkreu- zen. Rudi Ball habe daraufhin die Zu- sicherung staatsrechtlicher Privilegien unter Betonung seines Judeseins ver- langt und habe danach als "einziger ^ude und erster Deutscher" den "Retclwbürfferbrief" nach Davos ins Haus geschickt bekommen. Soweit Dr. Jaenickes Darstellung des Falles Ball. H. A. Nathan antwortet Dr. Jae- nicke darauf wie folgt: "Gelinde gesagt, es ist nicht einmal Geschmackssache, sich im Jahre 1936 (als Jude) einen "Reichsbürgerbrief" ausstellen zu lassen, tatsächlich nach Deutschland zurückzukehren und aktiv in der deutschen Nazi-Nationalmann- schaft mitzukämpfen. Sollte dies viel- leicht ein Beweis für 'innere Emigra- tion' sein? Ball ist ausserdem In Deutschland geblieben. Meinetwegen mag er ein überzeugter Antinazi ge- wesen sein — aber über seine Charak- terfestigkeit und politische Reife lässt sich wohl kaum diskutieren!" Kraus im Lexikon Mit Recht wird in Ihrem Blatt Fritz Eichenbergs Werk Auf Seite 22 Ihrer Zeitung vom 7. November, "Welt der Frau" er- schien ein Artikel "Besuch bei Fritz Kredel", in dessen letztem Abschnitt folgender Satz steht: "Der arme Fritz Eichenberg dagegen . . . därf, nachdem er einmal gezeigt hat, wie gut er grausliche Geschichten illustrieren kann, nun nichts mehr an- deres machen." Dieser Satz ist in allen Teilen unwahr und geeignet, meinen Ruf als Künstler zu untergraben. Von 43 Büchern, die ich im Laufe der Jahre für amerikanische Verleger illustriert habe, sind 21 Kinderbücher für sämtliche Al- tersstufen, ausgeführt in verschie- densten Techniken für verschie- dene Verleger über verschiedenste "ungrausliche" Themen, wie z. B. "Puss in Boots" od»r "Uncle Re- mus". Kein Verleger hat je versucht, mich auf seinen "Typ" festzuna- geln, da die Themen viel zu ver- schieden sind. 16 meiner Bücher sind Neu- drucke verschiedenster Klassiker, illustriert mit Holzschnitten, Lito- graphien oder ZDehnungen. Das einzige ''grausliche" Buch, das ich mir nicht seihst aussuchte, . S$i£ köni*£N II !£lN<$ttElF£jN. * 1 Wenn Devisengetelie Sie daran hin- dern, den "Aufbau" aus tJebersee di- rekt xu bestellen, dann bitten Sie doch einen Ihrer Freunde In USA. das "Auf- b*u"-Abonnement direkt in New York su bestellen. Washington, D.O. 'Nation i Capital" Besucher fin- den nahe Street Car und Bus Lines, in guter ruhiger Lage. Park u. Zoo. schöne neu möblierte saubere und preiswerte ZIMMER Heimatliche Atmosphäre • Anmel- dungen erwünscht Mrs. Martha Aron's Guest Home 3148 191h St., NW., at Lamonl St WASHINGTON 10. D C. Phone: COlumbia <972. ist "Tales by E. A. Poe" (Random House), und ich hoffe, dass Sie "Gulliver's Travels", "Jane Eyre", "Wuthering Heights", Shakes- peares Dramen, '"War and Peace", "Brothers Karamazov", oder "Eu- gene Onegin" (um nur einige Bei- spiele zu nennen), nicht als "grauslich" betrachten. Die meisten dieser Bücher habe von dem grossen Unterfangen des Schweizer Lexikons rühmend ge- sprochen. Es füllt gerade augen- blicklich, wo die auf den neuesten Stand gebrachten deutschen Lexika als grosse Ausgaben nur in den von den Hitler-Zensoren versudel- ten und bis ins Groteske verzerrten Bänden vorliegen, eine Lücke aus. Ein derartiges Unternehmen sollte aber nicht Entstellungen enthalten wie die folgende: "Kraus — 5.) Karl, österreichischer Dichter, Cxltschin (Böhmen), geb. 28. 4. 1S74. He der polen». Zeitschrift "Die Fackel" (1891—1930). Seine satir. von tiefem Kulturpessimismus erfüllten Zeltkritiken, Easays und Aphorismen wirkten zerstörend auf den Fort- schrittsglauben des 19. Jh." "Die Fackel" ist bis ins Früh- jahr 1936 erschienen. Die nächste Nummer erschien nicht mehr we- gen des im Sommer 1936 erfolgten Todes Karls Kraus', von dem der Bearbeiter keine Kenntnis nimmt, im Glauben wohl, Zerstörer leben ewig. Hingegen erhält der Leser den Eindruck, dass Karl Kraus noch 1945 unter uns weilte. Auch über den Abschnitt "An- geführte Literatur" hätte Karl Kraus, der seinen Brockhaus, Meyer und Knaur immer scharf unter die ILupe nahm — der 'Her- der' kam etwas besser weg — Köstliches geschrieben. Im Lexi- kon findet man: LH.: H. von Schaukai (193$) R. Plat- ter: K. als Nachdichter Shakespeares. E. Brock Sulxer: K. als Stilkritiker (in: Trlvium 1945). Ueber Schaukai braucht man kein Wort zu verlieren. Flatters Buch ist ein einseitiger gehässiger Angriff über ein ganz beschränktes Thema. Und der Aufsatz aus dem Jahr 1945 — dieses Jahr muss wohl so oft wie möglich vorkommen, um die Aktualität des Lexikons zu beweisen, ist mir so un- bekannt wie vielen das "Trivium". Kein Wort über die unzähligen Arbeiten Karl Kraus betreffend — eine anständige Kollektion müsste minde- stens zweihundert enthalten, ein Lexi- kon aber doch zumindest einige Stich- worte erwähnen: die Arbeit Scheus 1910, die Arbeit Viertels 1915, die Arbeit Walter Benjamin« 1931, die verschie- denen Arbeiten Alfred Polgars, Ernst Kreneks und Heinrich Fischers, Edwin Rollet* und George Molnars — Aber nicht einmal des Standard- werk über Karl Kraus ist erwähnt, eine viele hunderte Seiten umfas- sende Biographie und Wertung des Mannes von Leopold Liegler, und neben Lieglers Buch nicht einmal ein anderes, das heute so gültig ist wie an dem Tage, an dem es er- schien. Sein Titel ist einfach: Kail Kraus. Sein Autor ist eine der be- kanntesten literarischen Persön- lichkeiten der Eidgenossenschaft, der Schweizer Max Rychver. Max Fuerth. Legende vom Widerstand Erlauben Sie mir, dass ich mich zu der im "Aufbau" erschienenen Glosse "Die Legende vom Wider- stand" kurz äussere. Ich selbst habe das im "Aufbau" seinerzeit von 0. M. Graf so rühm- lich besprochene Buch von Rudolf Pechel nicht gelesen; ich habe nur darin geblättert und ich habe es wieder fortgelegt, als ich in einer am Schluss des Buches abgedruck- ten "Ehrenliste" der "deutschen Resistance" den Namen des ehe- maligen Berliner Polizeipräsiden- ten Graf Helldorf neben anderen ähnlichen verzeichnet fand. Wir Aerzte müssen unsere "Diagnose" oft auf Grund einzelner Symp- tome stellen. Für mich genügte das angegebene Zitat, um den Geist der Schrift zu charakterisieren. Der Tatsache, die ich in einer kleinen Schrift kurz nach unserer Befreiung hervorhob, dass die Wi- derstandsbewegungen in den be- setzten Gebieten mit ihrem Sieg zugleich ihren Niedergang besie- gelten, wird sich heute kein auf- merksamer Beobachter mehr ent- ziehen. Wenn schon die "Widerstands- Bewegungen" in den anderen Län- dern durch das Hineindrängen || Die vorliegende Ausgabe I des "Aufbau" ist seine | FOREIGN EDITION | (AUSLAND-AUSGABE) Z Sie enthält den gesamten! D Text der amerikanischen Aus-! W gäbe. Lediglich Notizen rein j H lokaler Bedeutung sind ausge- ! = lassen. Dafür wurden zusätz- j Ü liehe Artikel allgemeinen In- j H teresses aufgenommen. L aller opportunistischen Elemente kurz vor Torschluss denaturiert wurden, ist es dann nicht einleuch- tend, dass der "deutsche Wider- stand" von Schacht und den "inne* ren Emigranten" bis zu Gisevius und Pechel wirklich nichts anderes als eine Legende ist? Dr. S. It. Hirsch (Brüssel). Say/ cliic witli M e«/wi«V« w MAXSHEUS f« SMART WOMEN every bog guoron/eeo goldplaled ornamenfs colors: block, green, red, brown prices: suede $14.50; eolf $<6.50; tobro $19.50; lizord $24.50; North Ameriton alligator (leather lioed) $49.50. Add Federal lax. 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Fridey, November 21, 1947 AUFBAU *7 Die Tragödie der holländischen Juden vor Gericht Aufsehenerregende Verhaftung der Mitglieder des früheren "Judenrates". Von Fritz Rotkgiesser (Amsterdam) In Amsterdam wird demnächst ein Prozess beginnen, in dessen Verlauf die ganze furchtbare Tra- gödie der holländischen Juden sich noch einmal abrollen wird. Aller- dings richtet sich dieser Prozess vorläufig noch nicht gegen die deutschen Kriegsverbrecher, die in einem Amsterdamer Gefängnis seit zweieinhalb Jahren auf ihre Ab- urteilung warten. Wahrscheinlich werden diese zunächst als Zeugen erscheinen in einem Prozess gegen die Mitglieder des frühren, von den Deutschen eingesetzten "Jüdischen Rates" in Holland. Am 8. November wurden in Am- sterdam auf Veranlassung des Staatsanwaltes beim "Besonderen Gerichtshof" Sikkel die beiden verantwortlichen Vertreter des ehemaligen "Jüdischen Rates", A. Asscher und Professor D. Cohen gegeben, dass diese Verhaftung wegen Flucht- und Verdunkelungs- gefahr erfolgen musste. Beide Ar- gumente erschienen wenig stichhal- tig, und sind in der allgemeinen Presse stark angegriffen worden. Daraufhin gab der Staatsanwalt einem Vertreter des Allgemeinen Niederländischen Pressebüro eine Erklärung ab, in der es heisst: "Die Frage, um die es sich dreht, Ist die: Wurde durch den "Jüdischen Hat" die Deportation von Juden erleichtert oder erschwert? Die Antwort hierauf Iii, dass die Aufgabe des "Jüdischen Haies" sich so ausgebreitet hatte, dass man auf eine nicht mehr su verzei- hende Zusammenarbeit mit dem Feind schliessen muss, durch die die jüdi- schen Deportationen in hohem Masse erleichtert wurden. Deshalb muss an- genommen werden. dass ohne den "Jüdischen Hat" und ohne seine fort- gesetzle Mitarbeit die Anzahl der de- portierten Juden bedeutend klainer gewesen wäre . . . Der "Jüdische Rat" hätte 'wissen müssen, welches Los die Juden in Deutschland erwartete. Ohne die Hegistration durch den "Jüdischen Rat" hätte der grösste Teil der Juden sich über ganz Holland verteilen und verstecken können." Die Gründung des "Jüdischen Rates" Wie kamen Asscher und Prof. Cohen zu ihren unglückseligen ■hosten? Beide waren Vorsitzende des Flüchtlingskomitees, das im Jahre 1933 in Amsterdam zur Un- terstützung von aus Deutschland geflüchteten Juden gegründet wor- den war, und seine Tätigkeit nach dem Einmarsch der Deutschen zu- nächst nicht hatte einstellen müssen. Im Februar 1941 war es zum erstenmal zu Provokationen und Unruhen im Judenviertel von Am- sterdam gekommen. Die Deutschen verhafteten einige hundert jun6e Juden, die nach Mauthausen ge- schickt wurden; niemand von ihnen kam zurück. Ausserdem musste sich auf Veranlassung der Deut- schen ein "Jüdischer Rat als Ver- treter aller Juden in Holland" kon- stituieren, Als Leiter dieses Rates wurden der Diamanten-Industrielle Asscher und Professor Cohen von den Deutschen "eingesetzt". As- scher war Vorsitzender der libera- len Staatspartei, Cohen Hochschul- lehrer an der Amsterdamer Uni- versität in Altertumskunde. Ihr Amt oder ihre Tätigkeit dauerte nicht lange. Ende September 1943 wurde der "Jüdische Rat" aufge löst, auch Asscher und Cohen wur- den zunächst nach Westerbork ge- bracht und dann weiter deportiert, Asscher nach Bergen-Belsen, Co- hen nach Theresienstadt. Beide kehrten zurück, Asscher allerdings schwerkrank; verschiedene seiner Familienmitglieder waren umge- kommen, während die Familie von Cohen ohne Ausnahme gerettet wurde. Die eigentliche Tätigkeit der beiden hatte also nicht länger als vom Februar 1941 bis September 1943 gedauert. In dieser Zeit voll- zog sich die Tragödie der hol1' - 1; sehen Juden. Anderthalb Jahre :naeh dem die Deutschen Asscher und Cohen eingesetzt hatten, be- gannen im Juli 1942 die Deporta- tionen. 14 Monate später waren diese im Grossen und Ganzen be- endet. Die Juden Hollands waren vernichtet. Taktik oder Fahrlässigkeit? Als die Deutschen 1940 Holland besetzten, konnten sie zunächst garnicht feststellen, wer Jude ist und wer nicht. In den Bevölk»- run^sregistern war kein Vermerk nach Religion und Rasse aufge- nommen. In der bekannten Gründ- lichkeit der Deutschen wurde da- her mit der Registrierung der Ju- den begonnen. Da hohe Strafen auf Nichtanmeldung standen, meldeten sich die meisten. Bei dieser ersten, und wohl umfassendsten Registra- tion spielte übrigens der "Jüdische Rat" noch keine erhebliche Rolle. Sie wurde auch unter wirtschai '- lieber Maskierung vorgenommen. Im Juli 1942 wurden Asscher und Cohen zum Haupt sturmführtr aus der Füvtert, dem Leiter der "Zen- tralstelle für jüdische Auswande- rung" (die Deutschen waren sehr geschickt in der Wahl harmloser Benennungen) befohlen und ihnen der Beginn der Deportationen er- öffnet. Beide begnügten sich (oder mussten sich begnügen) mit einem schwachen Protest. Von diesem Augenblick aber begannen sie mit der Taktik des Herauszögerns. Tat- sache ist, dass man 1942 in Hol- land allgemein mit einer sehr baldi- gen Invasion rechnete, nicht zu- letzt durch die englische Radiopro- paganda, die damals ungefähr jede Woche das Einsetzen der Invasion ankündigte. Churchill hat später enthüllt, dass diese Propaganda für eine zweite Front nur eine Kriegslist war, um deutsche Streit- kräfte von der Ostfront abzulen- ken. Vielleicht ist diese Kriegslist geglückt, sie war aber das Verder- ben der holländischen Juden. Denn sie beschleunigte die Deportationen und machte die "Taktik des jüdi- schen Rates" zunichte. Die Depor- tationen waren in 14 Monaten durchgeführt. Auf der anderen Seite musste diese Taktik die Teilung der un- glücklichen holländischen Juden in verschiedene Gruppen zur Folge haben. Wenn man die Sache hin- ziehen wollte, so musste man eben für einen Teil eine "Sperre" be- sorgen. Dass war ein Stempel in dem Personalausweis, der aus ver- schiedenen Gründen gegeben wur- de: Mischehen, Ausländer, "Wirt- schaftlich wichtige Juden", und so weiter. Ausserdem gab es später die Möglichkeit, sich gegen einen hohen Betrag in Juwelen oder De- visen eine Sperre zu kaufen, und schliesslich ermöglichte die Mit- arbeit beim "Jüdischen Rat" die Möglichkeit einer Sperre. So trat der groteske Zustand ein, dass der Beamtenstab des "Jüdischen Ra- tes" mit ihren Familien zeitweise über 20,000 betrug, bei einer Ge- samtzahl von 80,000 Juden in "Am- sterdam. Im September 1943 machten die Deutschen aber auch damit Schluss. Was war erreicht worden? Die Invasion, auf die die ganze Taktik des "Jüdischen Rates" be- ruht hatte, war nicht gekommen. Eine gewisse Verzögerung in den Deportationen war vielleicht ein- getreten, aber es waren nur Mo- nate — und Jahre wären notwen- dig gewesen. Trifft nun an dieser verfehlten Taktik, die heute vielfach als Fahrlässigkeit oder Kurzsichtig- keit angesehen wird, den "Jüdi- schen Rat" eine Schuld? Die Spaltung in "Gesperrte" und "Nichtgesperrte Juden" war sicher etwas sehr verächtliches. Sie leistet? allen möglichen Dingen Vorschub. Tatsache ist, dass die wohlhabenderen Juden zunächst im Vorteil waren. Wie es im "Jü- dischen Rat" keinen Vertreter des Proletariats gab, so waren die wirtschaftlich schwachen Juden durchweg die, die zuerst deportiert wurden. Aber dieser Umstand lag nun einmal in der gewählten Me- thode und war untrennbar von der Taktik des Herausziehens. Bona fide? — Ja! Also war alles falsch? Wäre es richtiger gewesen, wenn die Her- ren Asscher und Cohen die "Ernen- nung" zu Leitern des "Jüdischen Rates" von vornherein abgelehnt hätten? Aber war das überhaupt möglich? Und was wäre geschehen — abgesehen von ihrem persön- lichen Schicksal — wenn sie das im Februar 1941 getan hätten? Man weiss heute, dass die Deut- schen auch auf diesen Fall vorbe- reitet waren. Sie hätten einige Strohmänner (sogar deren Na- men sind bekannt) als "Jüdischen Rat" eingesetzt, und niemand hätte sie anerkannt. Wahrschein- lich hätte sich dann die Liquidie- rung der Juden schneller und mit noch mehr Konflikten vollzogen. Der grösste Teif der Juden wäre in ihren Wohnungen und nicht in den Gaskammern Polens ' umge- bracht worden. Ein viel helden- hafterer Tod, aber immerhin . . . der Tod! Ausser diesen "Strohmännern" gab es damals in den kritischen Tagen vor Einsetzung des "Jüdi- schen Rates" unter Asscher und Cohen noch eine ganz andere Gruppe in Holland, die geeignet gewesen wäre, die Leitung zu übernehmen. Das war eine bereits 1940 vom Zionistenbund errichtete "Coordinations - Commission" un- ter Vorsitz von Dr. Visser, der früher Präsident des höchsten Ge- richtshofs war und zu den jüdi- schen Nobelpreis - Empfängern zählte. In diesem Kreis wusste man, was Asscher und Cohen nicht ge- wusst hatten, nämlich dass ein Verhandeln mit den Deutschen nicht möglich war (und wenn man von einer Schuld der beiden über- haupt sprechen kann, so ist das ihre Schuld). Jedes Verhandeln musste nur neben der schon be- stehenden materiellen Abhängig- keit zu einer auch seelischen Knechtschaft führen. Und so ist es denn auch wirklich gekommen. Man wusste kein Mittel der Ge- genwehr mehr, als legalen Pro- test, und man glaubte, dass nur ein genaues Nachkommen und Ge- lhorchen aller Anordnunge der | Deutschen vor dem Schlimmsten (Fortsetzung Seite 15) Andre Gide - Nobelpreisträger Patriarch der französischen Literatur Von RICHARD DYCK Mit der Verleihung des Nobel- preises für Literatur an Andre Gide, der am kommenden Sonn- abend 78 Jahre alt wird, hat die schwedische Akademie der Wissen- schaften nur das offizielle Siegel auf die Bestätigung der Grösse einer dichterischen Persönlichkeit gedrückt, die in der ganzen Welt längst als einer der universalsten und bedeutendsten Geister unse- rer Zeit anerkannt ist. Andre Gide, am 22. November 1869 in Paris geboren, hat einmal von sich selbst gesagt. "Mein Wert liegt in meiner Kompliziertheit." Und in der Tat, Andre Gides Leben und Werk birgt in sich eine solche Fülle von Widersprüchen, eine solche charakterliche und schöpfe- rische Kompliziertheit, dass auf ihn das Wort Walt Whitmans, in dem Gide einen seiner Geistesver- wandten verehrt, in vollem Um- fange zutrifft: "Do I contradict myself? Very well, then, I contradict myself; (I am large—I contaln multi- tudes)." Andre Gide, der Dichter — von der väterlichen Seite her Protestant huge- nottischer Abstammung und in last calvinistischer Strenge erzogen — be- gann seine literarische Laufbahn 1903 mit den "Cahlers d'Andre Walter", in dem bereits einer der für den Dichter typischen Wesenszüge, der Hang zur Selbstanalyse, die Beschäftigung mit seinem Ich, deutlich zutage tritt. Auch die übrigen Werke seiner er- sten Schaltensperiode, der "Traile du Narcisse", "La Tenlalive amoureuse", "Le voyage d'Urien" und "Paludes" sind charakteristische Widerspiegelun- gen des Gide'schen Ego. Mit "Les Nourritures Terrestres" (1897) erreicht der Dichter Gide zum ersten Male grössere Statur. Wenn- | gleich hier die Einflüsse Nietzsches . und Whitmans deutlich zu spüren! sind, so ist doch dieses Jugendwerk Gides in seinem hymnich-lyrischen I Ueberschwang als Dokument für die ! innere Entwicklung des Dichters ein! Markstein. I Doch erst In "Le Heionr de l'enfant prodlgue" (1907) fasst Gide alle Ge- fühlsthemen seiner ringenden Jugend in dichterisch vollendeter Form zu- sammen. Rainer Maria Rilke hat übri- gens den "Verlorenen Sohn" unver- gleichlich verdeutscht. Zum Romancier ganz grosser Stils, dem Vertreter des "roman personel" (Thibaudet), erwächst dann Gide in den vier gesellschafts- kritischen Werken: "L'immora- liste" (1902); "La Porte Etroite" (1909); Les Caves du Vatican" (1914) ; "Les Faux-Monnayeurs". Das letztgenannte Werk, das Gide selber als seinen ersten wirklichen Roman ansieht, hat des französi- schen Dichters internationalen Ruhm fest begründet. Er war 57 Jahre alt, als er dies grossartige "kontrapunktische" Werk schuf, das unzweifelhaft in Gides Werk die Krönung seines literarischen Schaffens darstellt. Der Patriarch der französischen Literatur und in weiterem Sinne der Weltliteratur schlechthin, ist als geistiges Phänomen nicht ein- fach zu klassifizieren. Sein Wesen schillert in vielfachen Facetten. Es gibt Andre Gide den Dichter, es gibt Andre Gide den Essayisten und Moralisten (nicht wenige sa- gen auch den "Immoralisten"), es gibt Andre Gide den Denker und Gesellschaftskritiker, es gibt end- lich Andre Gide den Weltenbumm- ler und Politiker. Gide, der Moralist, der Kritiker und Beobachter unserer Zeit, ent- hüllt sich uns am glanzvollsten in seinem berühmteil "Journal" von 1889—19:59. Der überragende gei- stige Gehalt dieses Tagebuches stellt es an Bedeutung durchaus neben Goethes Gespräche mit] Eckermann. Ohne Kenntnis des j ''Journal1' ist eine Kenntnis der gei-' stigen Persönlichkeit Gides nicht möglich. Nebenbei bemerkt;, hat Gide auch ein Kriegstagebuch ge- führt, das aber mit dem vorge- nannten "Journal" nichts zu tun hat. Dieses Kriegstagebuch, in Nordafrika auf der Flucht vor den Nazis, die ihn internieren wollten, entstanden, zeigt vor allem Gides intime Vertrautheit mit den deut- schen Klassikern, von denen er Goethe zu seinem ständigen Um- gang wählte, Goethe, den er den "undeutschesten von allen Deut- schen" genannt hat. In Kurt Ker- stens Uebertragung bieten wir un- I seren Lesern interessante Auszüge aus dem Kriegstagebuch. Und damit kommen wir zu Gide dem Politiker. In den Augen der deutschen und französischen Nazis galt Andre Gide nicht allein als Immoralist, sondern auch — noch schlimmer! — als Kommunist. Tat- sächlich hat sich Gide einige Zeit lang als Kommunist bekannt. "Ich fand meinen Weg zum Kommunis- mus durch das Evangelium, nicht durch Karl Marx", hat er selber von sich gesagt. Aber er war Kom- munist nur, bis er Sowjetrussland an Ort und Stelle gesehen Latte. Von der Sowjetregierung als hoch- geehrter Gast eingeladen, schrieb er nach seiner Rückkehr 1936 ein Büchlein "Retour de L'U.R.S.S.", das am Sowjetsystem neben man- cher Anerkennung sehr scaar'e Kritik übte und einer Absage an den Kommunismus gleichkommt. Damit hatte er es mit den Kom- munisten gründlichst verdorben, aber die Rechtsparteien,- die ihn nun mit BeSchlag zu legen ver- suchten, erlebten eine Abfuhr: Gide blieb bis auf den heutigen Tag ein unbeugsamer Gegner >ud-ir Spielart von Faschismus. Ii Gott lässt auf sich warten" Aus 15. Mai 1942. Die bewundernswerte "Toccata'' Bachs wurde vom Orchester-Phi- ladelphia ausgeführt, sie ist für Orgel geschrieben, »ber ich ziehe die Wiedergabe auf dem Piano vor, wo sich die Stimmen mehr unter- scheiden lassen. Bachs Musik scheint mir nicht in den Farben durch diese Umsetzung gewonnen zu haben, so vortrefflich auch die Ausführung sein mag, und sie ist es hier, aber sie entführt "oder ver- birgt vielmehr diesen eigenen; Cha- rakter gleichsam mathematischer Notwendigkeit, durch den sie ihre Spannung erhält. Eine solche Or- chestration bedeutet eine Ver- menschlichung bis zum äussersten. Es ist wahr, dass Bachs Wetvk tri- umphierend aus dieser Prüfung hervorgeht. Und man kann iimmer sagen, dass Bach in seiner Zeit die Mittel des modernen Orchesters verwandt haben würde, wenn er; sie gekannt hätte, wie es schon ! überraschend gewisse Partien, z. B. s in den "Brandenburgischen Kon-! zerteil" beweisen. Aber Bach lhat es nicht getan, und es ist ein gewisser Verrat an ihm, harmonische! oder latente melodische Möglichkeiten zu entfesseln und hervorzuheben, dem Kriegstagebuch Andr* Gides loh glaube nicht an die "Frei- heit" — wir sterben an ihrem Göt- wie es Gounod für das erste Prä- ludium des "Wohltemperierten Kla- viers" getan hat. 9. Juni .Wie doch Gott auf sich warten lässt! La Marsa, 12. Juni. Die Zeit kommt, und ich fühle sie ganz nahe, wo es zur Pflicht wird, zu erklären: Ich kann nicht mehr. Das Absurde aller dieser Vor- gänge bedrückt mich tief. Es geht darum, ob man glaubt, dass die Zi- vilisation, unsere westliche Zivili- sation sich nicht wieder erheben wird. Diese Kollaboration mit Deutschland, die wir zu einer Zeit, wo die grosse Masse, die öffent- liche Meinung sie verwünschte, so sehr verlangten und ersehnten, ist uns heute auferlegt., aufge- zwungen worden, eben von jenen selbst, die sie gestern noch für ganz unmöglich hielten. Dass sie für uns ein Unterpfand der Nieder- lage, ein Beweis der Selbstentäus- senmg, der Abdankung, der Ver- leugnung werden soll — das ist für das Gewissen für das ineinige wenigstens, eine Tortur. . . zendienst — ich bin bereit, einen gewissen Zwang hinzunehmen, aber ich kann mich nicht vor gräss- lichen Beschlüssen verneigen, ich kann nicht meine Zustimmung ge- ben zu gewissen Greueln, auch nicht schweigend. Sidi-bou-Said, 1. September. Dr. Misserey, der in einem Oftag Deutschlands russische Verwun- dete pflegt und selbst seit Dünkir- chen Gefangener ist, schrieb (mit Bleistift) mir eine Karte, die mich erregt hat. Es ist die dritte, die ich von ihm bekam. Er zitiert einen Satz Prousts, der für ihn ge- schrieben scheint, wie er meint: "Und ich verstehe also, dass Noah nie die Welt so gut zu sehen ver- mochte als in der Arche, trotzdem sie geschlossen und Nacht in der Welt war. "Wahrlich, ein bemer- kenswerter Satz. Die Blinden be- merken die Nacht nicht, es gibt viele Blinde in Frankreich. 27. September. Frankreich kann iftid muss der Menschheit den Sauerteig bringen, (Fortsetzung auf Seite IS) 8* AUFBAU Frictay, November 21, 1947 Vorschlag zu einer neuen Magna Charta Der wirtschaftliche Grund der Diskriminierung unserer Wirtschaft direkte Kosten Wir bringen heute den zweiten Ab- »chnilt aus dem einleitenden Teil der i . , , ... .... ,. "neuen Magna Charta" des Berichts jaus durch die überflüssige Dupli der Wilson-Kommission über die Siche- *ung der bürgerlichen Freiheiten zum Abdruck. II. Eines der dringendsten Wirt- üchaftsproblenu', denen wir mul die übrige Welt gegenüberstehen, jyt die Erreichung dar .iöchhtpvo- rinktion und eines hohen Lebens- niveaus. Dev Verlust eines gros- sen potentiellen Absatzmarktes ist die direkte Folge wirtschaftlicher Diskrimisierung gegen viele un- nei'er Minderheitsgruppen. Dadurch entsteht ein circulus vitiosus. Dis- kriminierung drückt auf die Löhne und das Einkommen von Minder- heitsgruppen. Als Folge davon wird ihre Kaufkraft geschwächt, die Märkte werden verringert und damit auch die Produktion. Dies hinwiederum wirkt sich als Be- schränkung der Arbeitsmöglich- keiten aus, wodurch natürlich wie- der die Löhne gedrückt werden. Steigende Angst, Vorurteile und Unsicherheit verschlimmern noch jene Diskriminierung, die den cir- culus vitiosus in Bewegung ge- setzt hat. Minderheitengruppen sind nicht die einzigen Opfer solcher wirt- schaftlichen Verschwendung. Ih- ren Eückstoss fühlt unvermeidlich <)ie gesamte Bevölkerung. Eric Johnston hat als Präsident der Handelskammer der Vereinigten Staaten diesen Punkt klar und le- bendig wie folgt dargelegt: "Diskriminierung ist Narren wirtschaft" "Das Fernhalten einiger (Irup pen von Stellungen und Geschäf- ten schafft keine zuzüglichen Ar beitsplätze und Gelegenheiten für andere. Eine derartige1 Politik führt nur zu einer Senkung des ganzen Wirtschaftsniveaus. Man kann keinen elektrischen Kühl .schrank an eine Familie verkau- fen, die sich keine Elektrizität leisten kann. Verewigung der Ar- mut für einige bedeutet Stagna- tion für alle. Wahrer wirtschaft- licher Fortschritt erfordert, dass die ganze Nation zur gleichen Zeit vorwärts drängt. Er erfor dert, dass alle von Unwissenheit und Unduldsamkeit aufgerichte ten Schranken niedergerissen wer- den. Mit kurzen Worten, ivir zie hen alle am gleichen Strang. In- toleranz ist eine Spielart von Boykott, und jeder Geschäfts oder Stellungsboykott ist ein Krebs im Wirtschaftsorganismus der Nation. Ich ivicderhole, Into- leranz ist etwas Destruktives. Vorurteil bringt keinen Reichtum hervor. Diskriminierung ist eine Narrcnwirtschaft." Wirtschaftliche Diskriminierung verhindert die restlose Ausnut- zung aller unserer Hilfsquellen. Als wir während des Krieges dazu berufen wurden, die höchste pro- duktive Kraftentfaltung zu zei- gen, stellte sich heraus, dass es uns an Facharbeitern mangelte. Diese Knappheit hätte nicht so ernste Formen annehmen können, wenn den Minderheiten nicht so oft die Gelegenheit zur Ausbil- dung und Erfahrung verwehrt worden wäre. Letzten Endes ko- stete es uns riesiges Geld und kostbare Zeit, uns geschulte Ar- beiter zu beschaffen. Ueberflüssige Verschwendung Diskriminierung legt aber auch Ich bearbeite ausschliesslich 11 LOUIS LOEW (früh Rechtsanwalt am Land- und Oberlandesgericht Bamberg, Bav.) 91 PAYSON AVENUE. APT. 4-K (nr Dyckman St.) N. Y. City 34 Telefon: LO 7-5167 Sprechzeit: Mon bis Freitag 10—I, oder nach Verabredung Wiedergutmachung Dr, Alfred Schweizer (früher Rechtsanwalt und Notar in Stuttgart) 75-40 Austin St., Forest Hills. L. I. Tel.: BO 8-7351 (8-10 a. m.) z/tät von Einrichtungen und Dienstzweigen, die durch die Po- litik des ''Getrennt, aber gleich" bedingt sind. Dass die Hilfsquel- len des Südens durch die Lasten eines doppelten Schulsystems und anderer öffentlicher Einrichtungen stark in Anspruch genommen wer- den, ist schon erwähnt worden. Die Absonderung ist aber auch für das Privatgeschäft eine Ver- schwendung. Oeffentliche Ver- kehrsgesellschaften müssen oft Doppeleinrichtungen schaffen, um Mchrheits- und Minderheitsgrup- pen gesondert bedienen zu können. Oeffentliche Unterkunfts- und Er- holungsstätten lehnen ein Geschäft ab, wenn es zu ihnen in Gestalt unerwünschter Personen kommt. Läden verkaufen weniger, weil sie Kunden aus Minderheiten abwei- sen. Fabriken müssen für ge- trennte Garderobenschränke sor- gen, getrennte Ess-, Tr^nk- sowie Waschräume für die verschiede- nen Gruppen einrichten. Diskriminierung führt zu öffentlicher Belastung Diskriminierung in den Lohn- skalen und in der Anstellung«- Politik zwingt einen höheren Pro- zentsatz einiger Minderheitengrup- pen in die öffentliche Wohlfahrt hinein, als entsprechende Seg- mente der Minderheit. Eine Un- tersuchung durch die Federal Emergency Relief Administration während der Depression in den dreissiger Jahren hat gezeigt, dass überall der Prozentsatz von Negerfamilien, die unterstützt werden mussten, weit grösser war, als der von weissen Familien: Familien mit Wohlfahrts-Unter- stiitzung im Mai 1934 Neger Weisse Prozent Prozent Städte im Norden ...... 52.2 13.3 Städte in den Grenz- staaten 51.8 10.4 Städte im Süden .............. 33.7 11.4 In ähnlicher Weise sind die Prozentsätze an Krankheiten, Ver- brechen und Bränden, unverhält- nismässig hoch in Gebieten, die wirtschaftliche Depressionsgebiete sind. Viele der hervorstechendsten amerikanischen Minderheiten sind durch wirtschaftliche Diskriminie- rung, durch Gesetz, durch Be- schränkungen und sozialen Druck in die verfallensten und unwirt- lichsten Wohnbezirke verbannt. Grundeigentum in diesen Wohn- bezirken erbringt nur geringere Steuererträge, die nur selten aus- reichen die hohen Kosten öffent- licher Dienste in Depressionsge- bieten 7.U decken. Die Mehrheit zahlt höhere Steuersätze für die Benachteiligung der Minoritäten in ihrer rechtlichen Stellung. (Fortsetzung folgt.) Das Rückerstattungsgesetz vom 10. November Von Dr. HERMAN MULLER Vizepräsident der American Federation of Jews from Central Europe Ich bearbeite alle WIEDERGUTMACHUNGS- FÄLLE in der amerikanischen Zone Deutschlands auf Grund des am 10. November publizierten Gesetzes. Dr. EUGEN LOEW (früher Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt a. M. 779 RIVERSIDE DRIVE at I57th St. Apt. B-35 Tel.: WA 3-7573 Sprechzeit: Montags bis Freitags, 4-6 Uhr, oder nach Vereinbarung. Es kann nicht die Aufgabe dieser Artikelserie sein, den Inhalt des recht umfangreichen und teilweise auch recht komplizierten Gesetzes m allen Einzelheiten wiederzugeben und zu erläutern. Wir müssen uns arauf beschränken, seine Grundge- danken aufzuzeigen und die Rechts- grundsätze darzulegen, auf denen es basiert. Diese weichen bisweilen rheblich von den Prinzipien ab, von denen sonst das allgemeine bürger- liche Recht beherrscht ist. Ausserordentliche Situationen er- heischen ausserordentliche Mass- nahmen, nicht nur im Leben der Völker, sondern auch innerhalb des eigenen Volkes, wenn der Bestand von Recht und Moral gefährdet ist, oder wenn diesen Begriffen, bis zur Unkenntlichkeit entstellt, wieder Geltung verschafft werden soll. Dessen sollten sich alle die be- wusst sein, die, um nur ein Beispiel zu erwähnen, noch heute den Standpunkt vertreten, dass der Grundsatz vom Schutz des guten Glaubens nicht hätte aufgegeben werden dürfen. Rückerstattung und guter Glaube Das Gesetz bestimmt ausdrücklich im ersten Abschnitt, der allgemeine Vorschriften enthält, dass "Vermö- gensgegenstände auch dann an ihren ursprünglichen Inhaber oder dessen Rechtsnachfolger zurückzuerstatten" sind, "wenn die Rechte anderer Per- sonen, die von dem begangenen Un- recht keine Kenntnis hatten, zurück- treten müssen. Der Rückerstattung entgegenstehende Vorschriften zum Schutze gutgläubiger Erwerber blei- ben ausser Betracht, soweit nicht in diesem Gesetz etwas anderes bestimmt ist." Auch im allgemeinen bürger- lichen Recht wird der gutgläubige Erwerber nicht unter allen Um- ständen geschützt, nämlich dann nicht, wenn der Gegenstand, den er erworben, dem bisherigen Eigen- tümer gestohlen, verloren gegan- gen oder sonstwie abhanden ge- kommen war, mit anderen Worten, wenn die Aufgabe des Besitzes nicht freiwillig erfolgte. Ist denn die Wegnahme durch will- kürlichen Staatsakt oder durch miss- bräuchliche Anwendung eines Staats- aktes. ist die Wegnahme durch die Na- zipartei und ihre Gliederungen, ist die durch Drohung oder sonstigen Zwang erpresste Unterschrift unter einem so- genannten Vertrag und die auf Grund solchen Vertrags erfolgte Vermögens- übertragung nicht eine widerrecht- liche und — wenn nicht dem Wortlaut, so doch dem Wesen nach — dem Dieb- stahl gleichzusetzen? Mir scheint, dass in allen diesen Fäl- len — und es sind ihrer Legion — auch nach den Begriffen des Bürgerlichen Gesetzbuches bei vernünftiger und sinngemässer Anwendung ein Schutz des guten Glaubens nicht zuzubilligen Darum bedeutet die Ausschaltung des Schutzes gutgläubiger Erwerber gar keinen so revolutionären Einbruch in bisher anerkannte Rechtsgrund- sätze, wie es bisweilen dargestellt wird. Sie ist es nur in solchen, nicht gerade allzu häufigen Fällen, in denen z. B. der Erwerber auf Drängen des "auswanderungslustigen" Veräusse- rers das Unternehmen oder das Haus erwarb, in Fällen, in denen sozusagen die Rollen vertauscht waren und der Erwerber, nicht der Veräusserer der "Verfolgte" war. Wie sich niemand auf den guten Glauben berufen kann, soweit es im Rüekerstattungsgesetz selbst nicht ausdrücklich zugelassen ist, so wird auch niemand "mit, der Einwendung gehört, seine Hand lungsweise sei deshalb• nicht rechts- oder sittenwidrig gewesen, weil sie allgemeinen An schaumi- gen entsprochen habe", Anschau- ungen, "die eine Schlechterstellung einzelner wegen ihrer Rasse, Reli- gion, Nationalität, Weltanschau- ung oder ihrer Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus zum In- halt hatten" (Art. 2, Abs. 2). Ausnahmen Nach Artikel 19 des Gesetzes unterliegen der Rückerstattung nicht bewegliche Sachen, die der Eigentümer oder sein Rechtsvor- gänger im Wege des ordnungs- mässigen üblichen Geschäftsver- kehrs aus einem einschlägigen Un- ternehmen erworben hat. Wer also z. B. eine Kamera, die zu dem Warenbestand eines vormals jü- dischen Photogeschäfts gehörte, im ordnungsgemässen Geschäftsverkehr von dem arischen Geschäftsnachfolger erworben hat, braucht diese nicht zu- rückzugehen. In diesem Falle kommt es überhaupt nicht darauf an, ob der Käufer um die Herkunft des Appara- tes wusste oder nicht. Es handelt sich hier um eine Mass- nahme zum Schutze des üblichen Ge- schäftsverkehrs, die den praktischen Bedürfnissen des täglichen Lebens Rechnung tragend davon ausgeht, dass, wer in einem regulären Geschäft auf regulärem Weg eine Ware kauft voraussetzen darf, dass die dort zum Verkauf gelangenden Waren redlich erworben sind. Ausgenommen von dieser Privi- legierung sind jedoch Kuli gegen- stände; ferner Gegenstände von besonderem künstlerischen oder' wissenschaftlichen Wert oder be- sonderem persönlichen Erinne- rungswert, soweit sie aus Privat- besitz stammten oder im Wege der Versteigerung oder von einem Un- ternehmen erworben wurden, das sich in erheblichem Umfange mit der Verwertung entzogener Ver- mögensgegenstände befasste. Geld unterliegt der Rückerstattung nur, wenn der Rückerstattungspflich- tige bei seinem Erwerb wusste, oder den Umständen nach anneh- men musste, dass es im Wege der Entziehung erlangt worden war (Art. 20). Aehnlich wie bei Geld kommt es auch für die Verpflich- tung zur Rückerstattung von Inhaberpapieren entscheidend darauf an, ob der jet- zige Inhaber in der Lage ist, nach- zuweisen, dass er zur Zeit des Er- werbs weder wusste noch den Um- ständen nach annehmen musste, dass das Inhaberpapier zu irgend- einer Zeit Gegenstand einer Ent- ziehung war (Art. 21). Sofern nicht besondere Umstände entge- genstehen, ist guter Glaube des Erwerbers im Sinne dieser Be- stimmung anzunehmen, wenn der Erwerb im ordnungsgemässen üb- lichen Geschäftverkehr, insbeson- dere im Börsenverkehr, erfolgte, und es sich nicht um eine massgeb- liche Beteiligung handelte. (Fortsetzung folgt) Visa-Ausgabe in Rumänien Seit, dem 1. August 1947 gibt der amerikanische Konsul in ' Bukarest Visen nur für Personen, die nicht unter die Quote oder unter die Vorzugs- Quote fallen. Die amerikanischen Kon- suln in Prag und Paris nehmen daher von Personen, die in Rumänien leben, keine Anträge mehr entgegen. Da die rumänische Quote äusserst klein ist, müssen selbst Personen, die Anrecht auf eine Vorzugsquote haben, zwei bis drei Jahre warten, ehe sie an der Reihe sind. Diejenigen, die unter die ge- wöhnliche Quote fallen, sind vorläufig» noch nicht einmal zur Registrierung zugelassen. Es ist aber damit zu rech- nen, dass mit solchen Registrierungen in kurzer Zeit begonnen werden wird. Bearbeitung u. Anmeldung Restitutions- Ansprüchen in der amerikanischen Zone Deutschlands übernimmt auf Grund besonderer Sachkenntnis HENRY LIEBRECHT (Dr.Jur., ehem. Landesgerichtsrat, langjährig. Mitarbeiter des amerik. Anwalts Frederick Wirth in Berlin) 2751 UNIVERSITY AVE. New York 63. N. Y. Tel.: LOngacre 3-0573 - Ext. 5 Dr. jur. MANFRED ZADIK CONSULTANT ON RESTITUTION MATTERS 703 Market St. Tel. DO 2-7838 San Francisco 3, Calif. VERMÖGENS- ANMELDUNGEN Dr. jur. MARTIN FREUND PUBLIC ACCOUNTANT 505 FIFTH AVE. 56 BENNETT AVE. MU 2-0326 (184. Str.) WA 8-7768 EUROP.WIEDERGUTMACHUNG --KRIEGSSCHÄDEN - Dr. Walter Kahn 884 Riverside Drive, New York INTERNAT. RECHTSBERATUNG Teleion: WA »-771». 3—8 p m Fred Meyerhoff (fr. Gerichtsassessor In Düsseldorf) WIEDER- GUTMACHUNG New office address: 520 W. 163rd St. - WA 8-1378 New York 32, N. Y. Sprechzeit nach telef. Vereinbarung Europäische Rechtssachen Wiedergutmachung, Kriegsschäden HANS I. CAHN Dr. jur., Dr. es sc. pol., dipl. Intern. Studies (früher Bonn, Amsterdam) 1655 E. 71h Sl. Tel. ESplanade 5-6459 Brooklyn, N. Y. Nach Verabredung CONSULTANT on Restitution Matters Hans G. Marcus 401 Broadway - New York, N. Y WA 5 - 8507 RÜCKERSTATTUNGS - GESETZ Im Hinblick auf die Bedeutung des von der amerikanischen Militär- Regierung vom 10. November 1947 verkündeten Rückerstattungs- Gesetzes und in Anbetracht des Interesses, das aus unserem Kreise diesem Gesetz entgegengebracht wird, haben wir uns ent- schlossen, den vollen Text des Gesetzes (vorläufig nur in Deutsch) nebst Ausführungs-Bestimmungen vervielfältigen zu lassen, um es allen Interessenten zugänglich zu machen. Wer ein Exemplar xu beziehen wünscht, möge uns dies möglichst umgehend schriftlich mitteilen. — Der Bezugspreis beträgt $1.50. — Auslieferung erfolgt sofort nach Fertigstellung des Drucks gegen Voreinsendung des Betrages. (Scheck oder Money Order.) Bestellungen sind zu richten an: Amer. Federation of Jews from Central Europe 1674 BROADWAY, Room 809 New York 19, N.Y. Drs. Wolfen, Pinner, Behr, Marcuse & Associates EUROPÄISCHE RECHTSSACHEN Wiedergutmachung, Nationalisierung, Kriegsschäden NEW YORK, N. Y.: PAUL MARCUSE 644 Riverside Drive, AUdubon 3-0743 CHICAGO, ILL.: ALFRED EISENSTAEDT & MARTIN 1. KOBEY 30 West Washington Street: Central 3838 BALTIMORE, MD.: RUDOLF BEHR Cordova Apis. 0-3, Lake Drive, Madison 1921W LOS ANGELES, CAL.: HEINZ PINNER & BRUNO LAMM 219 West 7th Street, Vandike 7954 SAN FRANCISCO, CAL.: MARTIN WOLFEN ___1658 - 31st Avenue, OVerland 1-1993 WASHINGTON 5, D. c.. 1129 Vermont Av.,NW (Rm. 410), Tel. District 3562 Dr. iur. SIDNEY MENDEL früher RECHTSANWALT In BERLIN jetzt Makler für alle Arten von Versicherungen übernimmt Bearbeitung von deutschen Rechts- und Wiedeigutmacfiungsangelegenheilen 15 PARK ROW, NEW YORK 7. N. Y. Tel.: COrtlandt 7 - 3564 Rücksprachen nach telefonischer Vereinbarung. DR. BRUNO FÜRST (früher Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt a. M.) DR. JAMES G. KAUFFMANN (früher Rechtsanwalt und Notar in Hamburg) WIEDERGUTMACHUNG 251 WEST 92nd STREET, N. Y. c. Tel.: SC 4-8299 Nur nach telephonischer Vereinbarung r t . November 21. 1947 AUFBAU *9 West-Berlin und Ost-Berlin Von EUGEN HARTMANN Berlin, im November. [ Berlin zählt heute ohne seine !niformierten Gäste 3,2 Millionen linwohner, das sind 1 Million we- iter als vor 10 Jahren oder Ebensoviel wie vor 40 Jahren. Ge- plant hatte der "Führer" eine 12 pjillionen-Stadt und alle giganto- Bianischen Baukünstler von Bre- uer bis Speer beauftragt, entspre- chende Entwürfe parat zu halten, peute ist ein gutes Drittel der jSpreestadt zerstört. Der Schwer- punkt Berlins hat sich in die Aus- tenbezirke verlagert. Berlin lebt peripherisch, abseits des ausge- brannten Zentrums, und die je- weiligen Besatzungssektoren ge- ben ihren Bezirken das Profil. Die Sektorengrenzen schneiden tief in das Wirtschaftsgefüge der Stadt ein; denn jede der vier Be- latzungsmächte hat für ihren Sek- tor zu sorgen, das heisst die West- Berliner ärgern sich, wenn es je- den Monat im russischen Ostsek- tor Schnapszuteilungen gibt, wäh- lend die Ost-Berliner den Westen 4m die grössere Freiheit von furcht beneiden. Mitten durch Berlin geht nämlich auch die weltanschauliche Demarkationsli- nie zwischen der westlichen und pstlichen Interpretierung des Wor- tes "Demokratie". Berlin, inmitten der sowjetischen Besatzimgszone gelegen, ist ernäh- rungswirtschaftlich auf die Zulie- ferungen aus dieser Zone angewie- sen. Während früher Kartoffeln, ßemüse, Obst und andere bäuer- liche Produkte in rauhen Mengen die Märkte überschwemmten, be- kommt Berlin heute von diesen schönen Dingen so gut wie nichts zu sehen. Um Berlin herum wacht Tag und Nacht eine Armee bran- denburgischer Polizisten, die jede Richt genehmigte Zufuhr von Nah- rungsmitteln abfangen. Die Poli- eisten beschlagnahmen jedes Pfund ObsUodev Gemüse, das die hung- rigen Berliner in irgend einem .Vorort erstanden haben. So para- dox es ist: Diejenigen, die am lau- testen die Einheit Deutschlands propagieren, riegeln in praxi ihre Zone am schärfsten von der Um- welt ab. Es ist leichter, aus Ame- rika die exquisitesten Südfrüchte tu erhalfen als aus der vor den Toren Berlins liegenden Ohstre- fublik Werder ein Pfund Kirschen. Lieber lässt man in Werder das Obst verfaulen, als dass es den ge- frassigen Berlinern zugute kommt. Angesichts der zunehmenden Ab- echnürung Berlins von der Ostzone taucht die Frage auf, wie weit Westdeutschland helfend ein- springen könnte. Hier liegen die Schwierigkeiten zunächst auf ver- kehrstechnischem Gebiet. Die Zu- fuhren aus Westdeutschland sind beschränkt, da nur eine eingleisige Bahnverbindung über Helmstadt- Magdeburg mit Berlin besteht, die alle alliierten und deutschen Per- eonen- und Gütertransporte be- wältigen muss. Versuche, andere Bahnübergänge für den durchge- henden Bahnverkehr zwischen der Sowjetzone und dem übrigen Deutschland frei zu bekommen, Bind bisher am Widerstand der Sow- jets gescheitert, und an diesem Zu- stand wird sich in absehbarer Zu- kunft nichts ändern. Daher wird das geflügelte Wort vom "Eisernen Vorhang" hier als bittere Realität täglich empfunden. Berliner Schwarzmarkt-Preise Bedürftigkeit herrscht überall, wenn man von einer kleinen Schicht Vermögender absieht, die sich auf dem Schwarzen Markt hinreichend mit allen wünschenswerten Sachen versorgen können. Die Preise des Schwarzen Marktes sind 20- bis 80-fach höher als die auf Grund der Höchstpreisverordnung theore- tisch fixierten Friedenspreise; die Einkommenshöhe aus regulärer 'Arbeit ist sehr begrenzt, da die Steuerabzüge enorm sind. Sie kön- nen sich bis zu 90 Prozent des Bruttogehaltes steigern. Faktisch kann niemand, der sein Einkommen bei der Steuer ehrlich angibt, über 1500 Mark netto im Monat kom- men. Ein neuer Anzug kostet je- doch unter Brüdern 5000-6000 Mark, ein paar Schuhe 600-1000 Mark, ein Pfund Tee oder Kaffee 500-600 Mark; kurzum, für den gewöhnlichen Sterblichen sind diese Dinge unerschwinglich. Die Ar- beiter, Angestellten und Beamten arbeiten für ein Geld, das keine reale Kaufkraft besitzt, wenn man von den wenigen Dingen absieht, die zu Höchstpreisen auf der Lebensmittelkarte erhältlich sind, und die reichen nicht zur Aufrecht- erhaltung des biologischen Exi- stenzminimums. Die Folge davon ist eine schleichende Korruption, die sich bis in die höchsten Amts- stellen erstreckt. Die Berliner Ge- richte befassen sich täglich mit solchen Fällen von Bestechung, Schiebungen, Lebensmittelkarten- fälschungen, Verstössen gegen die Preisverordnungen und so fort. Dabei ist den Richtern klar, dass nur ein kleiner Teil der Delikte gerichtskundig wird. Verhungert aus Gesetzestreue Kürzlich erklärte ein Angeklag- ter zu seiner Verteidigung, dass im Grunde genommen jeder, der heute noch lebt, sich strafbar gemacht haben müsse; denn wenn er nur von seiner Lebenmittelkarte exi- stiere, wäre er schon längst am ernährung Blutkreislaufstörungen und verhungerte sozusagen am le- bendigen Leibe, ein halbes Jahr nachdem er das Experiment, streng gesetzlich zu leben, begonnen hatte. Das Gesetz gerät mit dem tat- sächlichen Leben in einen immer grösseren Widerspruch. Wer ar- beitet, gilt als "doof", denn intel- ligente Leute verdienen Geld, ohne sich anzustrengen. In diesen Kon- turen zeichnet sich das augenblick- liche Leben in Berlin wie in ande- ren deutschen Städten ab. Ein Tat- bestand, der die vollständige De- moralisierung weiter Kreise begün- stigt und in bedenklicher Weise auch die Jugend erfasst. Schüler Moskaus in der Ostzone In vielen Schlüsselpositionen der Sowjetzone sitzen ehemalige deutsche General Stabsoffiziere, die während ihrer Gefangenschaft vom "Nationalkomitee Freies Deutsch land" umgeschult worden sind. Der von den Russen eingesetzte Ber- liner Polizeipräsident Markgraf war seinerzeit im deutschen Wehr- machtsbericht belobigt und mit als Gefangene zählen würden. Man darf vermuten, dass diese Versio- nen, ob sie nun stimmen oder nicht, bewusst im Publikum verbreitet werden, um "Kraft durch Furcht" zu erzeugen und die Deutschen zu der gewünschten Orientierung zu veranlassen. Zweifellos reagieren die vom sowjetischen Besatzungs- gebiet umschlossenen Berliner mit seismographischer Genauigkeit auf die jeweilige politische Wetterlage. So setzte kürzlich im Berliner Westen ein grosses Kofferpacken ein, als die Meldung eintraf dass Molotov die Pariser Besprechungen über der Marshall - Plan abgebro- chen hatte. Andere tanzen auf vier Hochzeiten, um sich eine Rückver- sicherung nach jeder Windrichtung offen zu halten. Am schlimmsten wird die Angstpsychose, wenn die periodisch wiederkehrenden Ge- rüchte auftauchen, dass die eng- 1 isch-amerikanis'chen Truppen Ber- lin zu verlassen gedenken. Die Eng- länder beispielsweise sind in der westdeutschen Zone ziemlich un- beliebt, doch in Berlin würde man sie anflehen zu bleiben, sollten sie einmal Anstalten machen, fortzu- So lebten sie in Theresienstiadt Blick in das Elendsquartier "L 306". 90 Männer waren in diesem Raum eingepfercht. Im Vordergrund beklagt eine junge Frau ihren toten Manin. Sie selbst kam in den so- genannten Todestransport und wurde vergast. Zeichnung von Heinrich Baehr. Hunger eingegangen. Dieses Exem- pel wurde auch tatsächlich an einem Berliner Gericht bis in seine letzte Konsequenz vorgeführt.- Ein Staatsanwalt, der speziell Wirt- schaftsdelikte bearbeitete, hatte sich um des guten Beispiels willen vorgenommen, ganz streng nach der Lebensmittelkarte zu leben und kein Gramm zusätzlicher Nahrung aufzunehmen. Er wurde zusehends elender, bekam infolge Unter- dem Ritterkreuz ausgezeichnet wor- den. Ueber die jetzigen Aufgaben der Generäle Paulus und Seydlitz gehen die kühnsten Flüsterparolen. Die grosse Differenz zwischen der deutscherseits geschätzten und von Molotov bekanntgegebenen Kriegs- gefangenenzahl wird auf die in den Weiten Russlands exerzierende deutsche "Befreiungsarmee" zu- rückgeführt, deren Mitglieder damn ja tatsächlich auch nicht melhr ziehen. Die Berliner haben eben ih- ren eigenen Anschauungsunterricht genossen und treiben fleissig Ver- gleichswissenschaften. Diese schär- fen den Blick, und so erklärt es sich, dass hier die Geister sich krasser scheiden als irgendwo sonst in Deutschland; denn Ber- lin ist der Berührungspunkt zweier Weltanschauungen, die in einer Auseinandersetzung von globalem Ausmass stehet. Haben Sie etwas zu verzollen? Formalitäten bei der Ankunft. — Von Alfred Prager mg mm m ■ * ■ Zum Teilungs-Vor- schlag für Palästina Vor allem ist es wichtig, die "Uebergangsperiode" vorzuberei- ten, in welcher neben den notwen- digen Regierungsorganisationen für die beiden Staaten die inter- nationalen Garantien für den Schutz der Minderheiten und der heiligen Stätten geschaffen werden sollen. Trotz der Einzigartigkeit des Falles Palästina kann man die Erfahrungen verwerten, die mit territorialen Veränderungen, besonders nach dem ersten Welt- krieg gemacht worden sind, mö- gen sie auch durch weitere Ent- wicklung überholt worden sein. Das Gleiche gilt von den inter- nationalen Verträgen zum Schutze der Minderheiten, zu denen .beson- ders die damals neu geschaffenen Staaten Osteuropas verpflichtet wurden. Ein gutes Beispiel bietet die Teilung Oberschlesiens, wie sie 1921 auf Grund einer Volksab- stimmung durchgeführt worden ist. Auch hier waren — in einem Gebiete, das ungefähr der Grösse Palästinas entspricht — verschie- dene Volksteile geographisch zer- streut angesiedelt, andererseits aber wirtschaftlich ausserordent- lich stark vermengt, sodass auf beiden Seiten der Grenzlinie nicht nur ziemlich beträchtliche Min- derheiten verblieben, sondern auch wichtige Interessengebiete ausein- dergerissen wurden. Auch hier wurde den Beteiligten, Deutschland und Polen, auferlegt, einen Vertrag zu schliessen, der für eine Uebergangszeit die Kon- tinuität des Wirtschaftsleben-; und den Minderheitenschutz gewähr- leisten sollte. Schliesslich waren auch hier an Ort und Stelle inter- nationale Instanzen tätig, uns un- ter Aufsicht des Völkerbundes die Durchführung der sogenannten Genfer Konvention zu überwachen. Das weitschichtige Material die- ser fünfzehnjährigen Uebergangs- zeit ist in Genf niedergelegt und hat in dem Werke Kaikenbecks: "The Experiment of Upper Silesia" eine umfassende Bearbeitung er- fahren. Man wird auch nicht an den Erfahrungen vorbeigehen können, die besonders die Juden Ober- schlesiens mit dem Minderheiten- schutze gemacht haben. Bekannt- lich ist es 1933 im Anschluss an die beim Völkerbund eingereichte Petition Bernheim gelungen, a-uf Grund des Genfer Abkommens ihre Anerkennung als Minorität gegen- über den Nazis zu erreichen, und in gewissem Umfange auch durch- zusetzen. Zurückblickend ist indes zu sagen, dass bei aller Würdi- gung der auf diesem Gebiete er- zielten Ergebnisse ein wirksamer Minderheitenschutz nur möglich ist, wenn er an Qrt und Stelle von einer starken mit Exekutiv-Gewalt ausgestatteten internationalen In- stanz garantiert wird. Vor allem aber hat es keinen Sinn, von Min- derheitsrechten eines Volkes zu re- den, das nicht an irgend einem Platze der Welt eine Mehrheit darstellt. Dr. Georg Weissmann. Oft genug hört man Ankömm- linge von Ueberse seufzen: "Stun- denlang hat mich die Zollbehörde aufgehalten!" Gewiss, die Zoll- kontrolle bleibt niemandem er- spart, gleichviel, ob man als Ein- wanderer oder, nach einer Ge- schäfts- oder Vergnügungsreise, als Bürger der Vereinigten Staa- ten einen Hafen Amerikas er- reicht, ob als Besucher oder auf- grund eines Re-Entry Permits, das dem Nichtamerikner, der seinen Wohnsitz in den Staaten hat, die Wiedereinreise gestattet. Hafentickets Die Angehörigen und Freunde eines Schiiispassagiers dürfen am Tage der Ankunft die Landungsstelle, die inner- halb der Freizone liegt, betreten, wenn sie im Besitze einer von der Hafen- behörde ausgegebenen Eintrittskarte sind. In New York City sind diese Ein- trittskarten nur bei persönlicher Vor- sprache im Zollgebäude (Customs House) in Bowling Green erhältlich. Es empfiehlt sich daher, sie sich recht- zeitig vor dem Ankunftstag zu be- schaffen. Auswärtige müssen die Ein- trittskarte schriftlich anfordern. Kontrollen vor der Landung Sämtliche von Uebersee kommenden Schiffe halten an der Quarantänestelle, die unmittelbar vor dem Ankunfts- hifen liegt. Dort geht der Arzt des Gesundheitsamtes sowie die Beamten der Zollstelle und de» Immigration and Naturalisation Service sowie etwaige Zeitungsreporter an Bord. Währeind der Fahrt zum Dock werden die Passa- giere, deren Gesundheitszustand zwei- felhaft ist, vom Arzt untersucht, nach- dem er den Report des Schiffsatzties über anstckende Krankheiten auf de?m Schiff und über Passagiere, denen auis sonstigen Gesundheitsgründen die Lam- dung verweigert werden soll, z:ur j Kenntnis genommen hat. Nach dem Amtsarzt entfalten ttiie Einwanderungsinspektoren ihre Tätig- keit, die sich jedoch nur auf Nichit- amerikaner erstreckt. Wenn diesser Beamte die Landung genehmigt h;at, darf der Einwanderer aufatmen: (Hie letzte Schranke ist gefallen. Auch die Zollbeamten sind währeind der kurzen Endstrecke zum Haften nicht müssig. Sie sichten und sortierten die Zollinhaltserklärungen (Baggajge Declarations), die die Passagiere avus- gefüllt haben, nachdem sie ihnen natch Verlassen des letzten Hafens vor ESr- reichen der Vereinigten Staaten vcorn Zahlmeister des Schiffes ausgehändiigt worden sind. Es handelt sich hier tum Formulare, in denen alle Stücke, dJie als angabepflichtig genannt sind, auf- geführt werden müssen, wenn sie iins Land gebracht werden sollen. Die Bogen, die laufend nummeriert simd, werden dann wieder eingesammelt urnd später den Zollbeamten übergeben, ctiie sie nach Ankunft im Hafen auf deem Tisch des Hauptzollinspektors depo- nieren. Im Hafen Nachdem der Ankömmling cHie Landungsbrücke des Schiffes vesr- lassen hat, muss er «ich eunächist vergewissern, ob auch sein ge- samtes Gepäck ausgeladen worden ist. Er stellt dann die Stücke eng zusammen, begibt sich zum Tisch des Chief-inspectors und ersucht, dass ein Zollbeamter mit der Zoll- deklaration zum Gepäck entsandt wird. Der Zollinspektor kann das Formular leicht aus den Stapeln herausfinden, da der Passagier einen nummerierten Abschnitt in Händen hat, der mit der Nummer der Zollerklärung übereinstimmt. —■ Bevor der Beamte den Passa- gier zum Oeffnen seines Gepäcks auffordert, wird er ihn fragen, ob seine Erklärung auch vollständig ist. Dies gibt ihm die letzte Mög- lichkeit, etwaige Lückön zu beken- nen und die auf dem Schiff ausge^- füllte Liste zu berichtigen. Entgegenkommen für Einwanderer Es kann vorkommen, dass vom Zoll- inspektor der Weitertransport der Güter zum Zolltaxator, 201 Varick Street, veranlasst wird, wenn es so zahlreich und unübersichtlich ist, dass es nicht sofort im Zollhafen abgefertigt werden kann. Jeder, der in den Vereinigten Staaten seinen ständigen Wohnsitz hat, muss bei Rückkehr aus dem Ausland genau angeben, was er ausserhalb dieses Lan- des erworben hat. Hierbei spielt die Frage einer möglichen Befreiung vom Zoll ebensowenig eine Rolle wie die zurückkehrenden Citizen zugestandene "Exemption" von $100.00 pro Familien- mitglied. Im allgemeinen darf man nur ein einziges Stück einer Sorte zollfrei ein- bringen also eine Flasche Likör, Par- füm oder eine Gallone Wein. Was darüber hinausgeht, bedarf der Ge- nehmigung. Strenge Vorschriften regeln den Import von ausländischen Photo- und Radioapparaten, Glaslinsen, Parfüm usw. Auch Spielzeug fällt unter diese Aufzählung von Arti- keln, die mit hohem Zoll belegt sind. Der Zollbeamte wird bei der- artigen Artikeln nach dem An- schaffungspreis und der Rechnung fragen und dann die Entscheidung treffen, ob Zollfreiheit besteht, oder welche Tarifklassen die Be- rechnung des Zolls regelt. Heimkommende Amerikaner oder mit Spannung ihren Einlass er- wartende Immigranten wird der Aufenthalt durch die Zollformali- täten verständlicherweise oft mit Ungeduld erfüllen. Tatsächlich wickelt sich aber die Zollabferti- gung so wirksam und wohlorgani- siert ab, dass eine weitere Be- schleunigung kaum mehr mög- lich ist. 10* AUFBAU Fridey, November 21, 1947 Die Föderal Reserve Bank greift an Von ROBERT LANN Die Börse erfüllt nicht mehr ihre wichtigste Funktion, die darin be- steht, der Industrie das notwen- dige Anlagekapital zur Verfügung zu stellen. Die Industrie sucht Milliarden für Vergrößerung und Modernisierung der Produktions- anlagen, das Publikum aber will von Kapitalserhöhungen nichts wissen. Wenn eine Gesellschaft ankündigt, dass sie zusätzliches Kapital sucht, stürzt der Kurs der Aktie, auch wenn mon weiss, dass das Geld gut verwaltet wird und zusätzliche hohe Gewinne brin- gen wird. Selbst die Tcvas Co., eine der grossen und reichen Ocl- gesellschaften, musste jüngst böse Erfahrungen machen. Die Aktien der Am. Telefon & Telegraf ge- hen zurück, weil die Gesellschaft neues Kapital braucht, um Millio- nen neuer Anschlüsse zu bauen. Guten Gesellschaften gelingt es immerhin noch, mit Opfern neues Kapital aufzubringen. Sie offe- rieren Vorzugsaktien mit hoher Dividende und mit der Klausel, wonach die Vorzugsaktien zu einem vorteilhaften Preise in Stammaktien eintauschbar sind, wie es jüngst American Brake Shoes getan hat. Vorzugsaktien hingegen, die nicht gegen Stamm- aktien eintauschbar sind, errei- chen täglich neue Tiefkurse, ebenso wie die Bonds, deren Rück- gang andauert. Vorzugsaktien, die gegen Stamm- aktien eintauschbar sind, haben einen relativ lebhaften Markt, weil sie eine gute Rendite bringen, meist 4.5-5 Prozent und dem In- haber die Chance geben, an einem eventuellen Kursaufstieg der Stammaktie voll teilzunehmen, weil ja solche Vorzugsaktien je- derzeit in einem bestimmten Ver- hältnis gegen Stammaktien ein- tauschbar sind. Der Markt orien- tiert sich nach dieser Richtung. Die Zahl der Gesellschaften, die Geld benötigen, um Betriebe zu erweitern oder zu modernisieren, ist gross, aber die meisten sind ausserstande, das Geld an der Börse aufzunehmen. U. S. Steel, die ankündigten, dass sie $500 Millionen investieren werden, die sie bereits in der Kassa haben, .ist natürlich eine Ausnahme. Die Gel- gesellschaften allein glauben, dass sie in den nächsten fünf Jahren 13 Milliarden Dollar investieren müssen, um die erhöhte Nachfrag-e nach Oel befriedigen zu können. Die Teuerung, die den Preis für Vorräte und neue Investitio- nen aufs Doppelte des Friedens- preises geschraubt hat, stellt grosse Anspiliehe an die Finan- zen der Gesellschaften. Der Besit- zer von Aktien wird daher gut tun, die Lage nicht nur darauf- hin zu prüfen, wie die Geschäfte der betreffenden Gesellschaft ge- hen, an der er beteiligt ist, der vorsichtige Aktienkapitalist wird vielmehr die finanzielle Kraft der Gesellschaft untersuchen, und oft wird er finden, dass das Geschäft der Gesellschaft gut geht, dass die Gewinne hoch sind, dass die Aus- sichten glänzend sind, dass aber die Geldmittel der Gesellschaft nicht ausieichen, die erhöhte Er- zeugung und die wachsenden Um- sätze zu finanzieren. Um das gleiche physische Geschäftsvolu- men zu finanzieren, braucht man jetzt ein Betriebskapital, das dop- pelt so hocti ist wie in Vorkriegs- zeiten. Viele Gesellschaften konnten sich bisher damit helfen, dass sie kurzfristige Bankkredite aufnah- men in der Absicht, später an der Börse Aktien oder Bonds zu ver- kaufen und mit dem Erlös die Bankschuld abzuzahlen. Die An- leihen, die die Banken an Indu- strie und Handel geben, um Wa- ren zu erhöhten Preisen zu kau- fen, sind gross. Letzte Woche sind wiederum 150 Millionen Dol- lar-Kredite gewährt worden. Das jetzige Tempo der Kreditgewäh- rung durch Banken entspicht einem Jahresumfang von nicht we- niger als 8 Milliarden. Die Federal Reserve Banken sind im Begriffe, eine Kampfstel- lung gegen diese Entwicklung zu beziehen. Sie sehen in den hohen Bankkrediten eine neue Inflation, denn wenn eine Bank Kredite ge- währt, so schafft sie damit neue Bankeinlagen und neue Kaufkraft, die vorher nicht da war. Deshalb arbeiten die Federal Reserve Bän- ken dahin, die Kredite der Privat- banken an Handel und Industrie einzuschränken. Das Noteninstitut sucht vom Congress Vollmachten zu erhalten, um den Kampf gegen die neue Inflation aufzunehmen. Eine Erhöhung des Zinsfusses al- lein ist kein wirksames Mittel ge- gen Inflation, weil 1 oder 2 Pro zent mehr Zinsen pro Jahr nie wanden abschrecken, Geld auszu- borgen in Zeiten, wo Preise und Gewinne täglich steigen. Man muss schärfere Mittel anwenden: Laut Gesetz: sind alle Depositen-Banken verpflichtet, einen gewissen Pro- zentsatz der Einlagen als Bar-Re- serve bei der Federal Reserve Bank zu halten. Gegenwärtig ist dieser .Satz 20 Prozent für Ban- ken in grösseren Städten und 14 Prozent für Banken auf dem Lande. Bereits jetzt hat die Fed- eral Reserve Bank die Vollmacht, die Bar-Reserven für Banken in -New York und Chicago auf 26 Prozent zu erhöhen; die Noten- Bank aber sucht eine allgemeine Vollmacht, über die jetzigen Sätze hinausgehen zu können, um so den Banken das Gewähren von Darle- hen im grossen Stil unmöglich zu machen. Als dieser Plan Frei- tag bekannt wurde, fielen die Bankaktien, weil ja das Geschäft der Banken wesentlich einge- schränkt werden würde, wenn 30 oder 40% jeder Einlage durch Bar- bestand gesichert werden müsste. Das wäre der erste wirksame Schritt zur Bekämpfung der In- flation, die im Gange ist. Bisher wurden der Inflation keinerlei Hindernisse in den Weg gelegt. Die Preise steigen, die Gewinne steigen, und so haben denn die Ar- beiter bereits eine neue Serie von Lohnforderungen angekündigt. Wenn das Geld teurer wird und der Zinsfuss steigt, werden dann die Staatspapiere auf Pari blei- ben? Jedermann ist an dieser FHEEDC0 PRODUCTS INC. 154 NASSAU STREET NEW YORK 7, N. Y. EXPORT-ABTEILUNG Abteilung 1: I Abteilung 2: CHEMIKALIEN • Schwer- und Fein. 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Das Schatzamt und die Fed- eral Reserve Banken haben erklärt, dass sie den Zinsfuss ven 2.5 Pro- zent für 'Staatsanleihen aufrecht erhalten wollen. Und sie haben die Mittel, ihren Willen durchzu- setzen. Die Regierung hat zahl- reiche Fonds, in denen ungeheure Summe angesammelt sind. Einige dieser Government Ageneies haben erst vor einem halben Jahr für 2 Milliarden Staatspapiere verkau- fen müssen, um einen stürmischen Aufstieg (!) der Staatspapiese zu verhindern, weil die Banken damals Staatsanleihen in Mengen kauften. So falsch haben noch vor einem halben Jahr die Grossban- ken den Anlagemarkt beurteilt. Jetzt hat sich die Situation ge- wendet, und die Regierung steht bereit, jede Menge von Staatspa- pieren aufzunehmen. In den ver- schiedenen Fonds der Regierung sammeln sich jährlich grosse Be- träge an, etwa 4 Milliarden Dollar pro Jahr, für die Bonds gekauft werden können, wenn es notwen- dig sein sollte. Das ist ungefähr die Lage und das Üüstzeug, mit dem die Stel- len, die den Geldmarkt in Hän- den haben, den Kampf gegen die Inflation beginnen wollen. Jane Bearman hat als neuestes Buch einer Serie von Kinder - Feiertagsbüchern.. "Shovuoi Time" geschrieben, das von der Union of American Hebrew Congregation ver- öffentlicht worden ist. Die Bücher dienen dazu, um Kinder bis zu sechs Jahren in die Gebräuche der jüdischen Feiertage einzuführen. Traurige Gesichter sieh fr man, weil Devisengesetze die Einfuhr des "Aufbau" In Uebersee oft unmöglich machen. Greifen Sie ein, bestellen Sie für Ihren Freund direkt. Dame welche Ende November nach BELGIEN fährt ist bereit, Aufträge geschäftlicher Natur zu übernehmen. Box: N. F. 4752-M. PERFECT BAUNS & BURLAP CO. Gustav Pollak, Owner formerly of POLLAK & NEURON, VIENNA, AUSTR1A Specializing in REFOLDING, DOUBLE ROLUNG, BALING and CASING for EXPORT Pöcking of General Merchandise. 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Molo, dessen servile Buchwidmung an Alfred Rosen- berg in aller Welt bekannt sei, und durch Frank Thiess, von dem man überall wusste, "wie tief be- eindruckt" er in den ersten Nazi- jahren war; es gibt noch genug lebende Zeugen dafür"; und aus- gerechnet Frank Thiess habe sich dann zum Erfinder des Begriffes "innere Emigration" aufgeschwun- gen. Schliesslich kom«mt Abusch noch auf den kompakten Angriff Man- fred Hausmanns zu sprechen, der in grob entstellender Weise Thomas Mann wegen , seiner Haltung in den Jahren 1933 bis 1936 attackiert habe. "Der Angreifer war wieder- um ein Mann, von dem man sicher- lich nicht behaupten darf, er wäre ein Nazi gewesen, der aber immer- hin in den Kriegsjahren sein Bild in Uniform mit Stahlhelm unter dem Motto 'Buch und Gewehr' von Goebbels propagandistisch benut- zen liess nnd manche Zeile in die- sem Geiste schrieb." — So weit der Berliner "Aufbau" über Manfred Hausmann. Der Aufsatz kommt zu dem Er- gebnis im "Fall" Thomas Mann: "Als ein grosser Moralist in unse- rer Zeit wirkt er, ob er nach Deutschland bald zurückkehrt oder ihm seine Dienste noch länger von Kalifornien aus leisten möchte, auf die ihm gemässe Art für das deut- sche Volk und die Menschheit, wie Tolstoi und Romain Rolland in ihren Tagen für ihre Völker und die Menschheit." Womit die systematische Hetze gegen Thomas Mann, die bis in die "allzu ahnungslose deutsche Links- presse" ging (wie Abusch sie nennt), wohl vorläufig ihr.Ende gefunden haben mag. Ö.K. "Als der Fremde kam" heisst ein neuer Roman von Her- mynia zur Mühlen, der im Glöbus- Verlag zu Wien erschienen ist und die Geschichte eines kleinen Dorfes in der Nähe von Bratislava in be- wegter Weise erzählt. Es beginnt mit der düsteren Periode^ da das Unheil näher und näher kam, Oesterreich immer mehr und mehr verfiel, um endlich eine sicher^ Beute Hitlers zu werden. ^Unge- mein bunt ist der grosse Zug von Menschen, den der Leser begleitet; österreichische, slowakische, tsche- chische und jüdische Personen er- scheinen, verschieden im Denken, im Handeln und in der Gesinnung. Die kompliziertesten Gegensätze in dieser Länderecke werden von einer klugen Frau kenntnisreich geschildert, die Darstellung ist be- wegt und anschaulich und man er- lebt ein Stück Geschichte abseits der grossen Welt, um noch einmal zu erkennen, wie sich niemand dem Zugriff Hitlers und seiner Bande zu entziehen vermochte. Die uner- müdlich schaffende Schriftstellerin hat ihren zahlreichen früheren Ro- manen ein Werk hinzugefügt das die Reihen der Gestalten, die von ihr schon geschaffen sind, berei- chert, Und das letzte Kapitel des Buches ist in seiner nächtigen Stimmung eine dichterisch und menschlich ergreifende Leistung dieser Frau, die nie aufgehört hat, für das Gute und Anständige zu wirken. K. K. Hans Carossas Rückkehr Nach langer Abwesenheit trat der Dichter Hans Carossa, aus Deutschland kommend, wieder vor die Schweizr Öffentlichkeit. Er las im Rahmen das Internationalen Studenten-Clubs im Auditorium maximum der Eidgenössisch ein Technischen Hochschule in Zürich aus eigenen Werken. Aber selbst die sonst so zurückhaltende "Neue1 Zürcher Ztitung" sprach in Anbe- tracht von Carossas nazistischer Vergangenheit von "Missvergnü- gen, die für den und jenen noch nicht ganz ausgelöscht sind", während der "Zürcher "Tages-An- zeiger" Carossas Vorlesung derart deplaziert fand, insbesondere in der Stoffwahl, dass er erklärt, sie habe sich eher für ein "Kraft durch Freude"-Publikum geeignet als für Schweizer Zuhörer. Im "Schweizer Bücherblatt" erinnerte der verdienstvolle Adolf Saager gleichzeitig an Carossas Worte, mit denen er noch im Jahr 1942 "Dem Führer" (in einer just so benannten Anthologie) huldigte. "Der kühne, das allgemeine Schick- sal tragende Kämpfer und Füh- rer", schrieb Carossa damals. Es entbehrte nicht der Pikanterie, dass der ehemalige Präsident der von Hitler als Gegenstück zum Pen- Club ins Leben gerufenen "Euro- päischen Schriftsteller - Vereini- gung", Hans Corossa, in Zürich gerade vom Präsidenten des Zürcher Pen-C'ub-Centers, Prof. Robert Fassi, eingeführt wurde und in Basel sogar im Rahmen des dortigen Pen - Club - Centers las. o. k. American Overture, Jewish Rights in Colonial Times By Äbram Vossen Goodman. Jewish Publication Society. 260 Seiten. $3. In der Geburtszelle der Vereinig- ten Staaten, den ersten dreizehn Kolonien, waren alle möglichen Glaubensbekenntnisse und Sekten zu finden. Und gerade diese Viel- falt machte es unmöglich, eine Staatskirche für eine oder einige dieser Gruppen zu errichten. Aber die Trennung von Staat und Kirche vollzog sich langsam und schritt- weise. In jeder Kolonie, in jedem Staat musste das Problem in an- derer Weise gelöst werden. In der "American Overture" wird diese Frage aufgerollt und eingehend bearbeitet. Wenig be- kannte und authentische Quel- len haben das Material gelie- fert, das eine ehrliche Geschichts- schreibung, die auch die unange- nehmen Tatsachen nicht verschlei- ert, ermöglicht hat. Dabei erfährt man viel Ueberraschendes: z. B., dass die Juden bereitwilliger auf- genommen wurden als die Katho- liken, und dass sie sozusagen als Prüfstein dienten im Kampf um bürgerliche und religiöse Freiheit. Die Geschichte, die Abram V. Goodman, jetzt Rabbi am Tempel Emanu-El in Davenport, Iowa, er- zählt, ist keine Sammlung belang- loser Zwischenfälle. Sie ist die Geschichte des Kampfes um Men- schenrechte. Where I Stand. By Harold E. Stassen. Doubleday & Co. The former Governor of Minnesota, now Republican Presidential aspirant, presents "the nucleus of my political beliefs, set down on the background of my political experience." Soviet Russia Since the War. By the Very Rev. Hewlett Johnson, Dean of Canterbury. Boni & Gaer. Dr. Johnson has been studying, de- f^nding and visiting the Soviet Union since 1917. His account of two ex» tensive j ourneys in 1945 and 1947 rangea in scope from microscopic to pano- ramic. He held out both hands to Russia in friendship and he, *at least, was not rebuffed. Touchstone for Ethics. By T. H. and Julian Huxley. Harper & Bros. The lectures of a grandfather, deliv- ered in 1893, have been supplemented by those of the grandson, making * fascinating and lucid record of man's progress in combining the theory of evolution with the much later de- veloped sciences of psychology and anthropology. The American Past. By Roger Butterfield. Simon & Schuster. $10.00 A painless course in American his- tory, telling the story in pictures rather than words, this volume ought to be- come an excellent reference book of graphic illustrations and anecdotal Material. Itrailaiio s f»r Hooks i * CHRISTMAS GIFT B00KS IN GERMAN I BEST-SELLERS AS WELL AS MANY COMPLETE WORKS OF THE GREAT WR1TINGS OF THE BEST-KNOWN GERMAN AUTHORS fr I _ BRENTANO'S 586 - FIFTH AVENUE, NEW YORK 19, We mail »II book» postage free in U. S. A. N. Walter Nigg GROSSE HEILIGE Franz von Assisi, Jearuia d'Arc, Nikiaus von Flüe, Therese von Avila, Johanna von Kreuz, Franz von Sales, Gerhard Tersteegen, Vi an- Ney, Therese von Lisieux. Mit 9 Bildnissen. 2. Auflage. Grossoktav, Lei,nen, sFr. 21.— ARTEMIS VERLAG - ZÜRICH FRITZ STRICH "DER DICHTER UND DIE ZEIT" EINE SAMMLUNG VON HEDEN UND VORTRÄGEN Brosch. ca. S.Fr. 14.50 Leinen S.Fr. 17.80 Der hervorragende Forscher (Or- dinarius an der Universität Bern) setzt sich mit den Aufgaben der Dichter in ihrer Zeit auseinander. Eine Problemstellung, die an das Immer - Lebendige der Dichtung rührt. A. Francke A.G. Verlag, Bern. Soeben erschienen: ANNETTE KOLB Ludwig II. König von Bayern und Richard Wagner 107 Seiten, Amsterdam 1947. Leinen, $2.00 HERMANN KESTEN Die Zwillinge von Nyrnberg Roman. 539 Seiten. Amsterdam 1947. — Leinen, $4.50 MARY S. ROSENBERG Publisher, Bookseiler and Imporler 100 WEST 72nd STREET New York 23, N. Y. Dept. II Hie Blaue Beitragskarte erhält täglich Dankesbriefe aus Europa. De* Grosse Literarische Ereignis: Thomas Mann "DOKTOR FAUSTUS ■I DAS LEBEN DES DEUTSCHEN TONSETZERS ADRIAN LEVERKUEHN Erzählt von einem Freunde 774 SEITEN, GANZ- tfß Pst LEINEN .............................. «pO.DU Portofreie Lieferung. PETER THOMAS FISHER BOOKSELLER 507 FIFTH AVENUE NEW YORK 17, N. Y. MU 2-4533 Kataloge gratis P. FELDHEIM'S Jüdische Verlagsbuchhandlung 45 ESSEX ST. N. Y. 2, N.Y. Tel.: GRamercy 3-5093 Grösste Auswahl in Judaica und Hebraica Talleissim, Tefilin und Mezuzoth In verlässlicher Qualität. Wieder erhältlich das bekannte d eut- sche Gebetbuch für Frauen: "Sttun- den der Andacht" v. Fanny Neuida. Ankauf von Bibliotheken und Bln- «elwerken su den besten Preisen. 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Bloch gehört zu den wenigen zeitgenössischen Komponisten, die einer solchen Massierung ihrer Werke in drei zusammenhängen- genden Präsentationen gewachsen sind. Er durchmisst einen so wei- ten Radius in Ideen, Formen und Ausdruckselementen, sein Stil, durch so viele Phasen er auch ge- gangen ist, stellt ein so geschlos- senes, individuelles Ganzes dar, dass eine Uebersicht dieser Art wie die Wanderung durch die Bil- derausstellung eines Mannes wirkt. Man sieht auch hier das Auf und Ab einer grossen Künst- lerschaft. Kurze Streichquartett- Skizzen, die mehr als zwanzig Jahre zurückliegen — Prelude, Nisjht, In the Mountains — sind sehr bildhafte, sensitive Impres- sionen; die Sonate für Klavier (l')4(5), vollgriffig und virtuos, treibt leidenschaftlich und rastlos vorwärts, das aus dem Jahr 1945 stammende Streichqtmrtett ist ab- geklärteste, in der Verarbeitung der Themen meisterlich organi- sierte, nur etwas zu breit ausge- sponnene Kammermusik. Das Orchesterkonzert brachte neben zwei der populärsten Werke, dem Concerto grosso und der ; *iSchelomo"-Rhapsodie, die Blochs ; internationales Ansehen begrün- den half und mit zuerst den spezi- fisch jüdischen Geist seiner Musik klarlegte, zwei instrumentale , Bruchstücke aus seiner 1910 in : Paris uraufgefiihrten Oper "Mac- 1 beth". Diese mit dramatischer Energie vorwärtstreibenden, höchst . wirksamen Abschnitte, die den ! Einfluss Wagners zeigen, wecken , den Wunsch nach der Bekannt- schaft mit dem ganzen Werk im Bühnenrahmen. Den grossartigen Abschluss des Festes bildete die "Israel'' - Symphonie (1916), die ihre innere Kraft nicht unbe- ! J^ächtlich aus seclischen Assozia- tionen mit der jüdischen Gefühls- und Gedankenwelt zieht. Die Juilliard School konnte für ] die solistischen, kammermusikali- J sehen und orchestralen Aufgaben ! so treffliche junge Musiker ins • Feld führen, das die Grenzlinien j zwischen Studierenden und Arri- 5 vierten — unter ihnen das GriJler- Quartett und der Cellist Felix Salmond — verwischt waren. Die ausgezeichneten Orchesterleistun- gen waren der Einstudierung Ed- gar Schenkmans zu danken. LAST 2 PERFS.! This Sun. Eve. & Dec. 7 Thousands Turned Away at First Two Sold-Out Perfe. S. HUROK presents "THE GREATEST MALE DANCER SINCE NIJINSKY!" —Time Mag. Kreutzberg "Export! Irresisilble!" —Martin, Times "Wonder Man!" -1—Biancolli, World-Tel. "One Man Showl" —Johnson, Post "A Wonderful Cancer!" —Terry,. Herald Trib. SEATS NOW AT BOX OFFICE *3.60, 3.00, 2.40, 1.80, 1.20 (Tax incl.) Mail Orders Promptly Filled ZIEGFELD LH£T«V. New Friends of Music Shaw dirigiert Bach, Hindemith und Beethoven Eine Aufführung, die selbst dem mit grossen Kindrücken überschütteten be- rufsmässigen KoiizcrlbesLivher lange im Gccüii'htnis bleiben wird: Robert Shaw brachte mit der Sonde vl: nippe seines Collegiale Chorale die Kanbite No. 140 "Wiiehel riu f. rnl'l uns d ;e Stimme" von Bach, Hindemiths Sechs a vappella- CcsiinRc zu Texten von Rilke, die mei- sterlich gesetzt, allen Madrigalstil mit Eigenem binden, und ''lim Schluss die Messe C-Dur von Beelhoven, den kür- zeren. st reckenweise last Mozartisch klingenden Vorläufer zur "Misrsa Sol- emnis". Die ('hornarl ien eelan«en mit kaum überbietbarer Tonschönheit. Shaw wächst von Aufführung zu Auf- führung mehr in den Geist klassischer Kirchenmusik hinein; auch die wippen- den Bewegungen bei leichten, eilenden Zeitmassen werden seiner grossen in- neren Entwicklung bald zum Opfer fallen. Es vntsorach dem historischen St.il der Kantate, dass die Solisten Heather Moon, Robert Holland und Paul Ukena dem Ensemble entnommen waren. Sie erfüllten die nicht leichten Aufgaben mit dem selben Gelingen, mit dem Shirlee Emmoni, Grace Hoff- man, Robert Holland und Robert Gross das Soloquavtet t der Messe ausge- glichen und beseelt durchführten. Robert Blum (Oboe), Michael Rosenker (Violine) und Yella Pessl (Cembalo) trugen zu dem ungewöhnlichen Cha- rakter der Aufführung bei. Simon Barere stellte I.iszts Sonate h-moll in den Mit- telpunkt seines Carnegie Hall-Pro- grainms, wohl wissend, dass sich hier seine besten Kräfte sammeln würden Er besitzt nicht die Dämonie, mit der einige der ganz Grossen sie bewältigen, aber er gibt ihr starke Konturen und glanzvolle Lichter. Mit diesen Ele- menten seiner Spielkunst kam die So- nate e-moll op. 90 von Beethoven zu kurz: sie entbehrte in dem "sehr sing- bar vorzutragenden "zweiten Satz des Dutts und der Innerlichkeit. Barere ist im Grunde ein Virtuose der alten Schule, aber als solcher immerhin ein sehr anziehender Typ. Julius Katschen gehört 7-u der Gruppe junger ameri- kanischer Pianisten, denen der Ueber- gang von den bei einem Kinde erstaun- lichen Leistungen zu einem wohlfun- dierten, ausgereiften Musikertwm voll gelungen ist: er ist ein ernster, seines Können be wüst er und auf hohe Ziele gerichteter Spieler geworden. Im zwei- ten Teil seines Programms brachte er durch eine sehr transparente Darstel- lung die harmonisch ungewöhnlich reizvollen kurzen Stücke aus den "Mikrokosmos" von Bartok dem Hörer nahe. Debussy lind Chopin wurden mit feinstem Klangsinn ausgedeutet; Liszts XII. Rhapsodie hrtte mitreissenden Schwung, ohne um des Effekts willen veräusscrlicht zu werden. Katschen hatte eine grossen, berechtigten Erfolg. Aus dem Musikleben Der Alice M. Ditson Fund wird Ende November eine neue Serie von Konzerten im McMillin Theatre der Columbia Universitv veranstalten. Erica Morini gibt ihren diesjährigen Carnegie Hall- Abend am Freitag, 28. November, mit Werken von Hänriel. Vivaldi. Bach, Vieuxtemps, Hindemith, Sehostako- vich und Leo Nadelmann. Ernst Kreneks IV. Symphonie wird von Dimitri Mitropulos am Don- nerstag, 27. November, im Konzert der N. Y. Philh. Symphony Society urauf- geführt. Ditta Daye gibt ihren ersten Arien- und Lieder- Abend am Sonntag, 23. November, in Carnegie Hall mit Werken von Schu- bert, Brahms, Mozart, Bizet, Verdi und Johann Strauss. Gian Carlo Menotti schloss einen Kontrakt mit MGM in Hollywood ab. Er wird die von ihm gelieferte Filmmusik auch leiten. Dr. Heinz lInger, der sich in Deutschland besonders einen Namen als Mahlerinterpret ge- macht hatte und seit seiner Auswan- derung in England als Dirigent tätig ist. beabsichtigt, Amerika für Konzert- zwecke zu besuchen. Leslie Hodge hat als Dirigent des neuen Symphonie- Orchesters in Guadalajara (Mexiko) die Bevölkerung der Stadt, mit vielen Werken der klassischen und modernen Literatur bekanntgemacht. In der letz- ten Saison wurden u. a. gespielt: Beet- hoven. Wagner, Brahms, Dukas, Rimsky-Korsakoff, Weinberger, Stra- winskv. Samstag, 22. Nov. 8:30 P. M. NUR NOCH EINMAL SILVIA GR0HS HERBERT NELSON in dem GROSSEN ERFOLG "Du und ich und ein Klavier" im BARBIZON PLAZA 58th Street and Sixth Avenue NUR NOCH WENIGE KARTEN an der Theaterkasse des Barbizon Plaza 101 West 58 St. - Telefon: CI 7-7000 und an der Abendkasse. Die Entscheidung im Reichold- Preisausschreiben Als vor etwa zwei Jahren der Industrielle Henry H. Reichold in Detroit, der sich neuerdings (lm einem Kunstmiizen grossen Stils entwickelt hat und sein besonderes Interesse dem Detroit Symphonie- Orchester schenkt, einen Wettbe- werb für neue symphonische Werke von Komponisten der westlichen Hemisphäre ausschrieb, erregte diese Aktion schon durch die unge- wöhnliche Höhe der bereitgestellten Preise — $25,000, $5,000 und $2,500 — beträchtliches Aufsehen. Ueberraschender weise hat ein amerikanischer Musiker, den man als einen Aussenseiter unter den Tonsetzern des Landes bezeichnen darf, heroy Robert.s-ow, den ersten Preis für eine "Trilogy" betitelte Komposition gewonnen. Robertson, der 51 Jahre alt ist, wirkt als Professor der Musik am Brigham Young University in Provo, Utah. Als Schaffender ist er im grossen amerika- nischen Musikleben bisher kaum be- kannt geworden. Auch Siegmund Spaeth lässt ihn in seinem umfassen- den Buch "A Guide to Great Orches- tal Music" nur bei denen mitlaufen, die mit Namen und wenigen Werken unter dem Titel "Among Those Pres- ens' zusammengefasst sind. Der Träger des zweiten Preises, der vierzigjährige Brasilianer Ca- margo Guarvieri, hat sich im letz- ten Jahrzehnt durch ein reiches und qualifiziertes ouevre durchge- setzt, in dem Orchesterstücke, Kla- vierwerke und Lieder auch in den Vereinigten Staaten viel Beach- tung fanden. Mit dem dritten Gewinner kommt wieder ein im Konzertsaal unbe- kannter Name' in dem Vorder- grund : Albert Sendrey, der in den Studios von Metro-Goldwyn-Mayer als Arrangeur tätig ist, erhielt den dritten Preis für eine "Inter-Ame- rican Symphony". Musikfest in Brüssel Im Mai findet in Brüssel ein Musik- fest statt, an dem auch Erich Kleiber als Dirigent teilnehmen wird. Die Wie- ner Oper wird zu einem Gastspiel er- wartet. "Far Harbor" ist der Titel einer neuen amerikani- schen Oper, deren Komponist Baldwill Bergerson und Librettist William Archibald sind. Das Werk wurde von der Ballet Society in Auftrag gegeben und soll Im Januar herausgebracht werden. Dämon Runyons Geschichten vom Broadway werden für NBC In einer Serie dramatisiert. "Preview of the Opera" ist eine regelmässige Sendung von WQXR-WQXQ, die am Montag und Mittwoch Teile aus Opern bringt, die in der selben Woche in der Met auf- geführt werden. ERNEST ANDERSON, fci associatwm »ith Sam Cutwktfc, pt«tenta MOLLY PICON MYRON COHEN and the hilarious BARTON iiiiiiai MAX KAMINSKY & His Kazotsky Swing Band_ ACADEMY of MUSIC Lafayette Ave., Brooklyn, N. Y. THÜRS., DEC. 4 at 8:30 P.M. Mail Orders Promptly Filled $1.20,1.80, 2.48, 3,3.60 (Tax Incl.) -- KLAVIER- - Stimmen u. -Reparieren ANKAUF VERKAUF PAULSTANY (fr. Klavier Stiasny, Wien) 620 W. 1701h St.. N.Y.C. - WA 3-806$ Spezlal-Preise für Musiklehrer und Restaurants Nora Kaye, eine der Star-Tänzerinnen des un- ter der Leitung von Lucia Chase und Oliver Smith stehenden Ballet Theatre, dessen diesjährige Saison im City Center begonnen hat. Unter anderem gelangen die Bal- lette "Theme and Variation«" von Georges Balanchine und "Summer Day" von Jeron» e Robbins zur Uraufführung. Samuel Antek, Geiger im NBC Symphony Orchestra, Wurde als Dirigent des New Jersey Symphony Orchestra ernannt. Musikalische IS euer scheinungen The Slory of Dance Music von Paul Nelll—Philosophlcal Library, New York A. H. Zwei grundlegenden deutschen Werken: Curt Sachs' "Weltgeschichte des Tanzes" und Oskar Bies "Der Tanz" schliesst sich jetzt' als eine wert- volle Ergänzung und Erweiterung früherer Forschungen "The Story o£ Dance Muiic" von Paul Netll an. Nettl hat sich auf diesem Gebiet schon i« Europa durch eine Reihe von Spezial- arbeiter! als kenntnisreicher und ur- teilsfähiger Musikwissenschaftler be- währt. Von den Tänzen der primitiven Völker führen die anregend geschrie- benen und durch viele Notenbeispiele und Bilder belebten Kapitel über alle Phasen der Volks- und der Kunsttanz- Musik bis in die bunten Gefilde mo- dernster Rhythmen. In den Abschnit- ten der Ballette des Barocks und be- sonders der Tanzsuiten, die ja den grössten Beitrag zur Entwicklung der symphonischen Formen geleistet haben,, gibt Nettl ein besonders umfangreiches und gut ausgewähltes Material. The Quartets of Beethoven von Daniel Gregory Mason, Oxford University Preis, N. Y. A. H. Das Genie gibt jeder Genera- tion wieder neue Eindrücke, neue' Aspekte und Anregungen. So ist «e auch nichts Ueberflüssiges, wenn Dani*I Gregory Mason die gesamte Quartett- musik Beethovens nochmals einer Analyse unterzieht, obgleich diese Se- zierung schon von anderen, am aus- führlichsten wohl von Theodor Heim» Vincent d'Indy und Joseph de Marliave erfolgt ist. Mason begnügt sich nicht mit dem Blosslegen der Struktur, er ergänzt diesen Prozess durch reiche aesthetische und historische Aufkla«. rungen. Kammermusikspieler, die sich nicht mit der Ausführung begnügen, sondern tiefer in die Schaflenswelt Beethovens eindringen wollen, werden aus dem Band erheblichen Nutzen ziehen. ' KONZERT ' anlässlich de* 100. Todestages von FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY Zugunsten der BLUE CARD, Ine. (Blaue Beitrags-Karte) SONNTAG, 23. NOVEMBER 1947, 8;30 p. m. TIMES HALL 240 WEST 44th STREET NEW YORK CITY Mitwirkende: MARIA SCHAKO (Mezzosopran) HEIDA HERMANNS (Klavier) ' THERESE CENSOR (Sopran) PAUL MEYER (Begleitung) Lieder, Duette und Klavierwerke von FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY Karten erhältlich: The Blue Card, 209 W. 48th St. (Phone CIrcle 7-4662): Juwelier Silberthau, 3889 Broadway, oder Box Office, Times Hall, 240 West 44th Street. # PREISE DER PLÄTZE: $2.40; $1.80; $1.20 (Tax included) e BARBIZON PLAZA - SALON DE MUSIQUE 58th Street and Sixth Avenue SONNTAG, 23. NOVEMBER, 8:30 P.M. "Zwischen Lachen und Weinen" Die grosse Tradition intimer Kunst, in Scherz und Ernst Herbert Kramer m. Helen Steinten Eintritt $1.50, einschl. Steuer Mitglieder 90^, einschl. Steuer Veranstalter: New World Club, Inc. Vorverkauf: 209 West 48th Street (CIrcle 7-4662) und Abendkasse town NOVEMBER 29 ^ernook 3:00 ***** Elisabeth SCHUMANN SOPRANO. Tickets at Box OHice Only. LEO ROSENEK at the Steinway Management ANNIE FRIEDBERG Carnegie Recital Hall Sun. Eve. at 8:30, Nov. 23 DITTA DAYE LYRIC COLORATURA TICKETS AT BOX OFFICE Mgl. Den Fritz, 47 West 701h Street CARNEGIE HALL NOVEMBER 24 MONDAY O .-JA EVENING at Benno RABINOF VIOLINIST SYLVIA RABINOF at the Steinway ■I SIEGFRIED" mit FRIEDA LEIDER und LAURITZ MELCHIOR sowie viele andere komplette Opern-Auf nahmen ItEiVH 1 MBELKE CO. 242 EAST 86th STREET, NEW YORK CITY Abends bis 8:30 offen. Phone: REgeni 4-5159 Prompter Postversand. Frldoy, November 21, 1947 AUFBAU *13 Goethes "Faust" bei den Players From Abroad Photo Alfredo Valente O N ST AG E Presenis THE WATCHED POT by SAKI (H. H. Munro) Oct. 28 thru Nov. 23 THE FAMILY HEUNION by T. S- ELIOT Nov. 2ti thru Dec. 7 HENRY IV by LUIGI PIRANDELLO Dec. 10 thru Doc. 21 YERMA by F. GARCIA LORCA Dec. 24 thru J.i». 3 CHERRY1 ANE THEATRE Commcrce Stfvct Order by mail or phone WAlkins 4-3768 Subscii.' if.i to repertory $5.20 Sin"! p.'-i'l'ormnnee $1.80 and $1.20 SAT Kv> • X SUN. MATINEES 2:10 . < vening 8:40 p.m. (exr. A' Leon Askin Faust Albert Bassermann Mephisto Else Bassermann Martha Schwertlein Photo Ch. C. Pfeiffer Was ist mit unserem Theater los? Ein Gespräch mit Brooks Atkinson Die New Yorker Theaterkritik ist streng und unabhängig. Durch die Tatsache, dass sich der grösste Teil des amerikanischen Theater- lebens ayf einen kleinen Raum, auf den in tausend Romangeschichten und Filmlegenden gefeierten New Yorker Broadway Distrikt, konzen- triert, hängen Glück und Elend der Autoren zu einem grossen Teil von den wenigen Menschen ab, die in den paar führenden Blättern der Stadt als Wächter der Thalia fungieren. Wer eine europäische Vergan- genheit hat und sich diesen Betrieb ansieht, -wird sich nicht leicht zu- rechtfinden. Herausgewachsen aus einer langen Tradition inniger Ver- bundenheit mit der Kulissenwelt, hat die europäische Kritik in den letzten,: anderthalbhundert Jahren einen :i Zusammenhang mit dem Theaterleben entwickelt, der in einem ;yiel stärkeren Masse als hier in deif'Vereinigten Staaten und bei aller Wahrung des kritischen Ur- teils dych eine Art von Kamerade- rie war. Dass diese Art der Be- siehung bisweilen, z. B. in Städten Wie Paris und Budapest, auch kor- rupte Züge annahm, ist nur natür- lich. Aber Theater war eine Volks- angelegenheit, war eine Arena, in der kulturelle Kämpfe ausgefoch- ten wurden, und war in seiner Struktur nicht so krass und nicht vor allem ein geschäftliches Unter- nehmen, bei dem Grundstücksinter- essen, Filmindustrie-Einflüsse und andere Faktoren eine grosse Rolle spielten. Während in Europa zu Gunsten begabter Dichter, werden- der guter Darsteller, trefflicher Re- gisseure oder interessanter Ideen, auch wenn nichts davon schon voll- kommen war, über manche Mängel freundlich hinweggesehen wurde und Zuspruch und Nachsicht oft Kennzeichen der Kritik waren, hat der amerikanische Theaterkritiker eine viel härtere Haltung. Was ge- hen ihn auch schliesslich die Speku- lanten und Spieler des Broadway an? Ein Mann der Welt Einer der führenden Theater- kritiker des Landes, der in seiner Haltung zum Theater, in der Fülle seines Wissens und der hohen Qua- lität seines Stils, vor allem aber auch in der Liebe zum Objekt einen der besten Wegweiser durch den lärmerfüllten Broadway-Dschungel repräsentiert, ist Brooks Atkinson ton der "New York Times". Atkinson ist nicht zufällig zu seinem Beruf gekommen, weil ge- rade ein Platz frei wurde oder in der Sportredaktion ein Mann zuviel war. In einem kleinen Ort von Massachussetts geboren und ein Absolvent von Harvard, war er Brooks Atkinson Der bekannte Theaterkritiker der New York Times. Das Bild zeigt ihn als Korrespondenten während des letzten Krieges. frühzeitig der Dichtung und Philo- sophie verschworen. Seine Bücher über Thoreau und Emerson zeugen davon. Nach kleinen journalisti- schen Anfängen war er mehrere Jahre der Leiter der Book Revieio der "Times". Heute ist der 53jäh- rige der erste Theaterkritiker des Blattes und gleichzeitig der Her- ausgeber der sonntäglichen "Dra- ma Section", die nicht nur eine für New York interessante Wochen- beilage ist, sondern auch eine der besten Theaterzeitschriften der Welt genannt werden kann. Aber Atkinson ist kein Bücher- und Archivwurm, kein Ueber Spe- zialist, der zwischen Redaktions- sessel und Parkettsessel hin und her pendelt. Er weiss, dass Thea- ter und Welt innig verbunden sind, dass über das, was auf den Bret- tern, die die Welt bedeuten, vor- geht, nur wahrhaft schreiben kann, wer die Welt wirklich kennt. Und so liess er sich von seinem Blatt zwei Jahre nachChungking senden, um die China-Berichte zu schrei- ben. Dann ging er nach Moskau, von wo er menschlich kluge und po- litisch einsichtige Referate nach Hause schickte, ohne deswegen dem FRITZ v. UNRUH Through November 29th GALERIE ST 46 WEST 57th STREET E T I E N N E NEW YORK 19. N. Y. Schicksal zu entgehen, als "Fa- schist" gebrandmarkt zu werden. Das Buch Seiner Frau Oriana, in der sie ihr tägliches Leben mit ihren russischen Bekannten schil- dert, und das in seiner Intimität Sehr reizvoll ist, kam etwas besser weg. Atkinson, der auch das europäi- sche Theater sehr gut kennt, er- schien uns daher als eine besonders geeignete Persönlichkeit, alle jene Eigentümlichkeiten und Anders- artigkeiten zu erörtern und zu er- klären, die Menschen, die das ame- rikanische Theater zu lieben ge- lernt haben, ohne das europäische zu vergessen, auffallen und nicht recht erklärlich sind. In dem klei- nen Würfel von Zimmer, in dem Atkinson in dem Bienenstock der "New York Times" haust, gab er sehr freimütig Auskunft. Er ging sofort im Gespräch auf den wirt- schaftlichen Grund der Dinge: "Hier liegt der Grund für alle Mängel. Und beim Film. Bevor es ihn gab, haben wir hunderte und aberhunderte von Theatergruppen gehabt. Ob unser Volk den Film lieber hat, kann ich nicht endgültig beantworten. Es hat noch keinem fairen Wettbewerb gegeben. Der billige Preis und die Allgegenwart des Kinos sind ein ausschlaggeben- der Faktor. Ja, wenn das Theater dasselbe kosten würde! Als wir die "Bundestheater" hatten (das wa- ren während der Roosevelt Admini- stration zur Arbeitslosenhilfe sub- ventionierte Bühnen), da kostete der Sitz 50 Cents und die Theater waren krachend voll." Wettlauf mit der Kultur "Ein anderer Grund aber für die Schwierigkeiten der amerikani- schen Theatersituation" — so> fährt Atkinson, ein freimütiger Liberaler, fort — "ist die Tatsache,, dass der Durchschnittsamerikaner bis vor relativ kurzer Zeit recht eine ziemlich gleichgültige Haltung gegenüber kulturellen Dingen ein- genommen hat. Kultur war nicht, wie es in Europa der Fall war, ein Teil des normalen Alltagslebens, wurde nicht so wie drüben respek- tiert. Erfolg, Macht, industrielle (Fortsetzung auf Seite 16) American Kinder-Willkommen-Xlub ladet ein zu Onkel Hans Mann« wellberühmter KINDERBÜHNE Sonntag, 30. Nov. 1947, 2 Uhr nachm. Herzllah Academy PLAYHOUSE 314 West 91al Street, N. Y. C. Zur Aufführung gelangt: "Max und Moritz in der Schule" und der Einakter "DIE CHANUKKAH-LICHTER" in Englisch Nur im Vorverkauf gelöste und be- zahlte Karten gelten als reserviert. Karten zu haben: Evco, Kirxderbe- kleidungs-Geschäit, 2445 Broadway (!)0th St.) Zimbler, Beauty Salon, 200 W. 82nd Street; Josef Lang, 200 West 78th Street (TR 7-4193). Preise der Plätze: $1.00, $1.20 Tax inbegriffen. - Herzliche Grüsse an meine zahlr. Nichten, Neffen, Eltern Onkel HANS MANN. R05ANK0 & ROSENSERfö 80 CLINTON ST. GR.3 656I BEN CHAülN • MAMACtR Fonite—Sat. & Sun. from 12 Noon Israel Hosenberg Presen ts "MATINEE WIFE" a yiddish muslcal pJay starring Aaron Lebedeff - Vera Rosanko Nellie Caiman with a large cast Uta Hagen Gretchen sagt die Devisenstelle. Sie fibl kein Geld trei. um den "Aufbau" zu be- zahlen. Hier können Sie eingreifen. Bestellen Sie für Ihren Freund iu Uebersee direkt. The Players from Abroad. Inc. Leitung: FELIX G. GERSTMAN BARBIZON PLAZA THEATRE 58th STREET and 6th AVENUE MITTWOCH, 26. NOV. DONNERST., 27. NOV. FREITAG, 28. NOV. SAMSTAG, 29. NOV. SONNTAG, 30. NOV. 8:30 abend« ALBERT und ELSE MITTWOCH, 3. DEZ. DONNERST., 4. DEZ. FREITAG, 5. DEZ. SAMSTAG, 6. DEZ. UTA HAGEN LEON ASKIN BASSERMANN Jfauöt Der Tragödie 1. Teil Von GOETHE mit Martin Brandt - Anton DifFring - Walter Engel - Lelo Field - Susi Forest - Maria Guttmann-Horch - Vilma Kuerer - Fred Lorenz-Inger - Sylvia Morris - Robert Pirk - Ludwig Roth - Stefan Schnabel - Susan Thorne Inszenierung: LEON ASKIN - Produktionsleitung: G. V. GONTARD - PREISE DER PLÄTZE:-- 26. November (Gala Premiere) . Samstag, 29. Nov. & 6. Dez.. . . Alle übrigen Tage........... . $4.80, $3.60, $2.40 $3.90, $2.70, $2.10 .$3.60, $2.40, $1.80 Tax incl. KARTENVERKAUF, SCHRIFTL. & TELEPH. BESTELLUNGEN Office FELIX G. GERSTMAN, 140 West 42nd St. - CH 4-1640 WEITERE VOR VERKAUFSSTELLEN: Barbizon-Plaza Ticket Office, 101 W. 58th St. (CI 7-7000) - Cafe Eclair, 141 W. 72nd St. (TR 4-7935) - Henry Mielke Co., 242 E. 86th Street (RE 4-5159) - Edward Stein. Jeweler, 4209 Broadway (WA 8-15251 Anne Millinery, 370 Columbus Ave. (TR 7-4600) - M'izzi and Irene, 2210 Broadway (TR 4-6231) - Atlantic Lloyd. 108-22 Queens Boulevard (Midway Theatre Bidg.), BO 8-3214. -> MAI. 4 EV6. PERFS. SAT. & SUN. ^ MAURICE S0HWARTZ«, " SWIOCKZ DAUGHTER /t/tvwptay by ARI IBN-ZAHAV -MtUMeby J.RUMSHIN5KX YIDDISH ART THEATRE Evqs lncl.SUN.8 30 * Mats. SAT. ond SUN. 2 SO GREGORY PECK • DOROTHY McGUIRE • JOHN MW (ientleman's Agreement M ä y rain 7thAve. — BRANDT'S MAYFAIR 47th St. 2a CENTURY-FOX TONIGHT SAT Rr ST TN continuous from 12 noon luiuurni, 0/11. gl oui>. LATE SHOW saturday PAUL BURSTEIN :: LILLIAN LUX s: IRVING JACOBSON taMSsS! "A WEDDING IN TOWN" Jack RECHTZEIT - Ola SHLIFKO - The MEDOFF'S - 3 added attrac- tions: Dave LUBRITSKY - Esta SALTZMAN - Florence WEISS HYMIE JACOBSON S Orch. IRVING' Q NlTIONALÜ/mh 1AST HOUSTON ST. 1 2.4 AVE. GR Uli« ON THE SCREEN: Milfon Sonla BERLE HENIE 'Sun Valley Serenade" Meimshä SKVMIK LEO LIEBGOLD LILLY ULLIANA „in AI» ELLSTEIN'S New YiMish Musical Comedy JUST MY LÜCK'' Cvtrv Ei« lind. SUN.) MATS. SAT. 1 SUN. SIE6EL SPECIAL THANKSGIVING OAY MATINEE 2- AVE. Theatre secono ave. at z« st. or. 4-246i "tVrW," LEO FUCHS NATHAN & ROSE JACOB » iETTY COLDBERC JACOB A NEW YIDDISH MUSI£Al COMEOY Cvtrv I»». Med. $w.l Meli. Sat. 1 Sw. PARKWAYThea. EiSTERN PKWAY 4 ST. iOHHS PLACE BROOKLYN—CI. 5-1390 14* AUFBAU fridgy, November 21, 1947 Brooks Atkinson (Fortsetzung von Seite 15) Stellung, alles auf finanziellem Sichdurchsetzen basierend, waren die Masstäbe. Kultur war etwas, womit sich Damen in ihrer Frei- zeit beschäftigen." So scharf das klingt: man er- innere sich der Tatsache, dass ein grosser Teil des ungeheuren Ein- flusses der amerikanischen Frau auf das gesamte amerikanische Le- ben heute darauf beruht, dass es die amerikanische Frau gewesen ist, die Jahrzehnte hindurch fast ausschliesslich die Förderin und Ijüterin des "kulturellen Fort- schritts" war. Und Atkinson fährt fort: "Erst seit rund 25 Jahren hat sich das geändert. Heute ist der Amerikaner bemüht, das kulturelle Gescheiten zu einem integrierenden Bestandteil seines Lebens zu ma- chen. Wenn man durch das Land reist, so spürt man überall ein Sichentfalten kultureller Bedürf- nisse, ein inniges Sfch-Itingeben an die Strömungen des Kunstle- bens, einen Wunsch und Willen sich davon tragen zu lassen und dabei selbst einen eigenen Weg zu suchen. Wohin man in USA kommt, wachsen neue Museen aus dem Boden, werden Symphonie- Orchester gegründet, entstehen Kunstausstellungen, entfalten sich neue Zeitschriften, und das Thea- ter beginnt ein eigenes Leben zu entwickeln." Der wahre Fortschritt Mit dieser Erweiterung des Themas vom Theaterbezirk zum allgemeinen Kulturbezirk betont Atkinson etwas Wichtiges. Das New Yorker Theater in allem sei- nem faszinierenden Glanz ist kein Ausdruck des modernen amerika- nischer Kulturwillens. Der prägt sich in einer beglückenden Fülle anderer kultureller Darbietungen und Gründungen sowohl in New York wie überall im Lande, insbe- sondere in Mittelstädten, aus. Mu- sik und bildende Kunst sind hier führend. Ja, es gibt Städte, in de- nen statistisch bereits mehr Men- schen Bildergalerien als Baseball- spiele besuchen." In Bezug auf die Einrichtung von "Volksbühnen" oder auf die Subventionierung von Theatern durch den Staat ist Atkinson pessi- mistisch: "Der einzige Staat, in dem so etwas existiert, ist der Staat Vir- ginia, in dem drei subventionierte Truppen das Land bereisen. Aber im allgemeinen ist auch auf dem Gebiet des Theaters wie überall der Amerikaner grundsätzlich misstrauisch gegen alles, was vom Staat ausgeht. Wenn Europäer das immer in Rechnung ziehen würden, würden sie viele aktuelle politische Diskussionen in USA besser ver- stehen. Man befürchtet immer, dass, was der Staat tut, "keine gute Arbeit" ist, dass sie unfruchtbar bleibt, die Entwicklung hemmt und Ideen eingrenzt. Dazu kommt, dass wir, wie ich schon sagte, in unse- rem Verhältnis zur Kultur Jahre zurück sind und früher Geld, das dafür vom Staat ausgegeben wird, als Verschwendung ansahen. Es gibt eine einzige Gründung, die auf der Idee eines nationalen Theaters aufgebaut war, das 1936 in Phila- Unsere nach Schweizer Rezept beliebten Hauchdünnen TÄFELCHEN in BITTER und MILCH werden wieder hergestellt Three ß fliocoiates 2688 BROADWAY nahe 103rd St. N Y 25 Wiederverkauf, wend. sich an CHARLES FRANK & CO. 22 East 17th Street 1 Phone SPring Z-8444. Viennese Confectioners (Oscar Honigsberg aus Wien) 3464 BROADWAY (141. Str.) New York 31. N. Y HOME-MADE ~ XNDIES & COOKIES TCH POSTVERSAND. delphia gebildete "National Thea- ter". Es war eine gesellschaftliche Angelegenheit und wurde 1940 von professionellen Theaterleuten über- nommen. Es ist aber heute nicht viel mehr als eine Art Haupt- quartier zur Klärung von Ideen und Strömungen im Theaterleben. Die schon erwähnten Bundesthea- ter in der Depressionszeit wurden sehr bald stark von Kommunisten beeinflusst und es ergab sich die merkwürdige Situation, dass zum Beispiel das damit verbundene Kin- dertheater marxistische Pro- grammstücke gab und Geld dafür von der Regierung erhielt." Ueber die Aussichten des ameri- kanischen Theaters in der nächsten Zeit ist Atkinson nicht sehr optimi- stisch. Er empfindet, wie es alle liberalen Elemente im Lande tun, dass die allgemeine Stimmung der Bitterkeit, Ergebnis eines gewal- tigen Krieges und Sieges ohne die erwarteten Früchte davon, und die Furcht vor der Weltlage alle reak- tionären Strömungen verstärken. Das aber ist eine schlechte Atmo- sphäre für die Entwicklung eines Theaters aus seiner Bindung an finanzielle Spekulationen und an einen sich seiner kapitalsmässig immer mehr bemächtigenden Film zu einer volkstümlichen Kunst oder gar zurück zu seiner endgültigen Bestimmung als Spiegel der öffent- lichen Meinung und im höchsten Sinne pädagogischen Institution. Manfred George. Harald Kreutzberg, Tänzer und Romantiker Ve» KURT LUBIHSKI Das Gastspiel Harald Kreutz- bergs in New York hat neben der ungeteilten Bewunderung für seine einzigartige Tanzkunst Befremden darüber erweckt, dass in keinem seiner Tänze die Zeit der Nazi- herrschaft und des Kriegselends in sichtbarer Stellungnahme Aus- druck gefunden hat. Als ich auf diese unerfüllte Erwartung bei meinem Wiedersehen mit Harald Kreutzberg hinwies, gab er die Antwort eines echten Roman- tikers: "Ich bin ein Stiller. Ich habe niemals bewusst in meinen Tänzen Stellung zum Zeitgeschehen ge- nommen. Man hat mir jetzt auch in Deutschland nahegelegt, The- men wie "Konzentrationslager" zu gestalten. Das kann ich nicht. Ich kann nichts unmittelbar verarbei- ten, sondern muss den Nieder- schlag des Erlebens auf meine Phantasie abwrten. Ich fliehe mit meiner Kunst in eine Traumwelt, und das Publikum, vor dem ich drüben tanzte, war immer froh, mir in diese Traumwelt zu folgen." Tatsächlich liessen die Ereig- nisse um Harald Kreutzberg an Realität nicht viel zu wünschen übrig. 1944 wurde er als Gemeiner eingezogen, tat erst als Kraftfah- rer eines Armee - Omnibusses in Bregenz Dienst und wurde dann nach Grisolo in Oberitalien weitergesehoben. Dort hatte der bedeutendste Tänzer Mitteleuropas das Amt eines Hospitalburschen, wusch Fussböden, reinigte Instru- mente, bis er mit dem gesamten Lazarett in amerikanische Gefan- genschaft geriet. Er war unter den hunderttausend Mann, die in Bres- cia auf den Abtransport nach der Heimat warteten. Und hier, im Gefangenenlager, trat er zum er- sten Male wieder auf. In regel- rechter Theaterrolle, als Mephisto und als Puck, den er einst bei Reinhardt gespielt hatte, im "Sommernachtstraum". Die Szene war ein zerbombtes Haus. Die Rü- pel erschienen durch die zertrüm- merten Fensterrahmen im Licht einer fahlen Laterne. — "Es war meine unvergessliehste Inszenie- rung", sagt Kreutzberg heute. Er ist Oesterreicher von Geburt. Und seit 1933 hatte er in seinem Haus in Seefeld bei Innsbruck gewohnt. Als er nach dreimonatiger Gefangenschaft dorthin zurückkam, liessen sich zwei amerikanische Offiziere melden. Mili- tärbesuch ih der besetzten Zone ist nie Für Geburtstage — Für die Gäste — Für Alle lind zum Selbstversand nach Übersee emDfehlen wir: Schokolade-Rum-Bohnen Ib. S1.2D i Droste Pastillen __—V* lb. 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Jeden freien Abend besucht er in New York ein Broad- way-Theater. — "Die künstle- rische Entwicklung seit 193B ist enorm," stellt er fest, "die Tänze der neuen Musicals haben Bedeu- tung und einen der Handlung an- gepassten Sinn, der ihnen früher vollkommen fehlte." "Und in Deutschland?" fragt» ich. — "Im Grunde spielen dort nur wir von der alten Garde eine Rolle, die Wigman, die Palucca. Die junge Generation drängt sich zur Kunst, aber sie ist zu leer, zu hoffnungslos, um etwas zu lei- sten." Kreutbergs zweiter Abend Die in den Kriegsjahren entstan- denen Tänze, die Harald Kreutz- berg bei seinem zweiten Auftreten im Ziegfeld Theatre zeigte, betonen seilten Hang zum Romantischen: als "Verliebter Gärtner" geht er bis zur Naivität des Schäferspiels zurück und im "Sternenlied" folgt Dov Bevel Chapter HAPOEL HAMIZRACHl presents INTERNATIONAL FILM FESTIVAL featuring "THE DYBBUK" Saturday, November 22, 8 p. m. CENTRAL HIGH SCHOOL OF NEEDLE TRAVEL 223 West 24th Street. N. Y. DONATION $1.00 to be obtained at 1133 Broadway GEM iiMstsifrsr. wa = Immmßm NOW THROUGH MONDAY Delightfull Kren eh Kilm HAI M V and FEKlVANUKfi "The Well Digger's Daughter" (With English Titles) Plus A Keaturette in Technicolor "HOLLYWOOD WONDKRLAXJO» UPTOWN Tel.: WA 8-1350 PR1DAY THROUGH MONDAY Deanna tinrbiii, Donald O't'omior Something in the Wind Yvonne I>e Carlo - sie«, Brent "SIjAVK GIRL" STARTS TtJESDAY: "WELCOME STB ANGER" und "TIMM OUT OF *11 > »>" AI PI NF Dyckmon st.! rlLrlliLi at Broadway 208 Dyckman St.. cor. Broadway FRIDAY, SATURDAY, SUN., MON. NOVEMBER 21 TO 24 "CROSSFIRE" "BANJO" Late Show Every Saturday Nite (Last feature about 11 p. m.) EMPRESS »nimm lSlst St., Audtibon Ave. - WA 7-2638 FRIDAY THRIJ SIJNDAY June Häver - Betty Grnble IX COLO R "The Dolly Sisters" and «CLAUDIA and DAVID" Dorothy MvGulre - Robfrt Voung _Niedrige Eintrittspreise _ Zjjm.nr]E IflIM.gT. C-St.Nicholo« Av«. tW.WOtm-3 77001 FRIDAY THROUGH MONDAY William Powell 'Song of the Thin Man' — AND — "The Other Love" Barbara Stanwyck - David Nlven er den weltflüchtigen Gedanken des Sternguckers. Für ein ver- wandtes Motiv findet er den heite- ren Ausdruck im "Tanz des Vaga- bunden", der als lachender Phil», soph der Landstrasse seinen Weg zjeht. Diesmal liess Kreutzberg Kostüm und Requisit bedev/and an seiner Wir- kung teilnehmen. Besonders imposant der Riesenfaltenwurf des roten Gewan- des. das er als "Engel des jüngsten Ge- richts" trägt. Sein "Orpheus" verwan. delt sich in sehnsüchtiger Selbstauf- lösung mittels einer Maske in da? Traumbild s-*>nev v»rlr>™"nen k?i> — und ein Strick, den er über den Schul- tern trägt, wird zu einem grandios schwingenden Perpetuum Mooile sei- nes Sternentanzes. Höhepunkt des Abends waren die drei von keiner Musik begleiteten Studien des /Wahnsinns. Wie hier Kreutzberg mit wenigen Grund- linien den menschenscheuen Blu- mennarren, sein" grossenwahn- sinniges Gegenstück und schliess- lich den vom Verfolgungswahn Ge- peinigten kurz hintereinander ge- staltet, ist eine Gipfelleistung weit über das Tänzerische hinaus- ziehender Kunst. Das Publikum war begeistert. K. L. Oscar Homolka wurde für eine freie Neubearbeitung von Strindbergs "Te- ientanz" engagier. Dolly Haas spielt eine Hauptrolle in der von Rodney Ackiand stammen- den Dramatisierung von Dostojevskys "Crime and PuMshmenl". Die von Abe Polonsky. Hans Jos« Rehfisch und John Reinhardt geschrie- bene Komödie "Plece de Resistance* wurde umbetitelt und heisst , jetzt "Woman in Arms". Sie wird wahr- scheinlich nicht, wie vorgesehen, in New York, sondern in London zur Uraufführung gelangen. . Oskar Karlweis, von seiner kürz- lichen Erkrankung völlig genesen, be- ginnt in zwei Wochen mit den Proben zu Marcel Pagnols "Topaze". Louis Calhorn spielt eine Hauptrolle in dem Schauspiel "The Survivors" von Peter Viertel und Irwin Shaw. DARRYL F. Z AN UCK presents FOREVER AMBER 20th CENTURY-FOX TECHNICOLOR LINDA DARNELL CORNEL WILDE RICHARD GREENE GEORGE SANDERS Directcd by Otto Preminger Produced by William Perlberg From n'ovel by Kathleen Winsor ★ ON STAGE * VELOZ & YOLANDA Extra! SID CAESAR NOW H0XY 7th Ave & 50th St. "A masterpiece ... Worth a trip any time any distance ... no ectu- cated person would want to miss." —Archer Winsien, N. Y. Post "Das Programm fesselt durch seine Ungewöhnlichkeit." —Richard Dyck, Aufbau Twelve Performance* Sold Out CINEMA 16 announces final Performances of 5 Documentary and Experimental Films NOVEMBER 25 and 26 7:45 and 9:30 'P.M. Admission $1.00 PRO VING ETOWN PLAYHOUSE 133 MacDOUGAL ST. (1 block east of Sth Ave. at 41h St.) New program starts Dec. 2 rmm QUItHS B!,d FORtST HILLS IL 9-8944 ~ Now through Sat., Nov. 21-22 Late Show Every Saturday Night Deanna Durbin, Donald O'Connor "SOMETHING IN THE WIND" & Yvonne De Carlo - Geo. Brent "SLAVE GIRL" Sunday thru Tuesday, Nov. 23-25 Every Sun. doors open 11:45 a.m. Barbara Slanwyck - Errol Flynn "GRY WOLF" & James Cagney - Geo. Rast "EACH DAWN I DIE" Starts Wednesday "CROSSFIRE" & "BANJO** Fridoy, November 21, 1947 AUFBAU *1.5 r LINST Max Beckmann Diese Ausstellung in der Buch- holz G aller y (32 East 57th St.) ist eine erregende Auftaktsfanfare zu den für 1948 geplanten Ehrun- gen für diesen deutschen Künst- ler, der gegenwärtig an der Wash- ington University in St. Louis, Missouri, lehrt. Das City Art Museum of St. Louis bereitet eine retrospektive Schau seines male- rischen Lebenswerks, das Art In- stitute of Chicago eine Schau sei- nes graphischen Oeuvres für das kommende Frühjahr vor. ' ' Beckmann, der Weimarer Akademie entwachsen, schloss sich der Berliner Sezession zu e'/ie? Zeit an in der Lie- berm.mn, Co inth und Sievogt ueren Richtung dem französischen Impres- sionismus zusteuerten. Doch bereits da- mals schien er mehr den expressioni- stischen Künstlern der "Brücke ver- wandt. Die barbarische Kühnheit seiner überkräftigen Konturen, die willkür- lichen anatomischen Verzerrungen sei- ner Modelle, die allegorisch-ratselvolle Thematik seiner Kompositionen deute- ten ah, dass seine Eigenart vom Stamme der deutschen Oothiker und Renaissance-Meister ist. Nach dem Jahre 1912, noch bevor er Frankfurt am Mein zu seinem Arbeits- und Lehrsitz machte, war er als Expo- nent des deutschen Expressionismus anerkannt. Als sich nach der stürmi- schen Dada-Zeit seine Palette aufhellte, fand er die ihm entsprechenden The- men zu seinen Farbenorgien in der Zauberwelt des Zirkus und in Musik- Stilleben, in denen das Gelb der Blech- instrumente augenbetäubend tobte. - Eine Pariser Zwischenperiode vor dem zweiten Weltkrieg hatte eine merkbare ästhetische Bändi- gung seines Temperaments in der Richtungi Braques zur Folge, die jedoch nicht lange anhielt. Im Jahre 1937 entwich er der Verfolgung durch die Nazis und eog als "entarteter Künstler" nach Holland. Aus dieser Zeit stammt sein Hauptwerk, das Triptychon "Departure", nun im Besitz des Museums of Modern Art, wo diese aufrührerisch-grausame Allegorie lediglich in Picassos Guernica- Mary Cassatt (1845-1926) Lean Exhibition for the Benefrt of the Goddord Neighborhood Center Niemals bisher ist die wahrhafte Statur dieser Amerikanerin von Geburt, durch Wahl und Talent jedoch triebkräftigen Angehörigen des französischen Impressionismus, so deutlich hervorgetreten, als in dieser bemerkenswerten Ausstel- lung bei Wildenatein, 19 E 64 St. Fraglos ist eine retrospektive Uebersicht über Mary Cassatts Schaffen ohne Einbeziehung ihrer zahllosen Variationen des Mutter- Kind-Themas nicht denkbar. Doch die Mehrzahl dieser Gemälde ent- standen nach den 90er-Jahren, also nach dem künstlerischen Gipfel- punkt ihrer Karriere. Man muss jedoch Oelbilder wie "At the Mural einen ebenbürtigen Rivalen als ein elementarer Protest gegen die Greuel des 20. Jahrhunderts hat. Dieses Triptychon begründete den hiesigen Ruf des bis dahin hier fast unbekannten Malers. Die 18 Gemälde der gegenwär- tigen Ausstellung stammen alle aus den letzten drei Jahren. Alle sind grossen Formats, alle zeugen von der olympischen Sicherheit, mit der er nun Farmen und For- men beherrscht. Die Ueberbeto- nungen, die kühnen Vereinfachun- gen und Verzerrungen haben die Sicherheit des Nachtwandlers, der selbst am Rande des Abgrunds nicht das Gleichgewicht verliert. Man beachte die anatomischen Prokrustes-Taten in "Siesta", in 'Afternoon" oder etwa in der blut- rünstigen Marterphantasie "The Mill", und sehe, wie ein Meister der Natur vorzeichnet, wie ein Frauenkörper zu liegen hat, wie ein begehrender Männerarm zu greifen, ein Fuss zu stehen hat, um in seine so ureigene symbo- lische Welt zu passen. B. F. Doblin. Opera", '*Woman and Child Driv- ing", ihre Pastelle "The Black Hat", 'Mother and Tvvo Chiklren' gesehen haben, um zu verstehen, warum die Pariser Künstlergruppe um Degas, warum die französi- schen Impressionisten diese Ameri- kanerin, ja, diese Frau als eine der ihren betrachteten. Sie entstammte einer Pittsburglier Bankiert'amilie, die ihren Kindern zwar eine europäische Erziehung angetieihen liess, aber rebellierte, als diese Erzie- hung in Mary Cassatts Wunsch, Künst- lerin zu werden, unerwartete Früchte trug. Sie überwand jedoch alle Vorur- teile, die Zeit, Gesellschaft und Familie dem künstlerischen Ehrgeiz einer Frau in den Weg stellten. Nach unbefriedigenden Studien vor Gipsabgüssen an der Philadelphia Aca- demy erkämpfte sie sich die Erlaubnis zu einer Studienreise, die sich auf Jahre erstreckte. Vom Jahre 1868 bis 1874 waren die Kunstzentren Italiens, Spaniens jnd Hollands ihre künstleri- schen Wallfahrtsorte, besondersCorreg • gio und Rubens Gegenstand ihrer Ver- ehrung. Ihr "Portrait of Madame Cor- tier", mit dem sie ihren ersten Pariser "Salon "-Erfolg errang, ist beinahe sklavisch "rubensisch". Es spricht für die solide maltechnische Fundierung ihrer Entwicklung, die mit der An- nahme dieses Frühbildes entschieden wurde, denn dieser Erfolg veranlasste j die Cassatt, Paris zu ihrem ständigen ' Wohnsitz zu machen. _ j Hier folgte sie bald auf dem logi- | sehen Weg über die Anerkennung von Delacroix und Courbet den Fusstapfen der Impressionisten. Besonders Degas' Pastelle taten es ihr an. Gegenseitige Beachtung brachte bald ein Freundschaftsver- hältnis der beiden Künstler zu- wege, das reiche Früchte trug. Auch in ihrem graphischen Werk, das bewundernswerte Lei- stungen aufweist, finden sich die unausweichlichen Einflüsse o'er Pariser 90er-Jahre: Japans Holz- schnitte und das graphische Werk Anders Zorns sind Paten ihrer Radierungen "Gardner Held by bis Mother", "Woman Bathing", "Ca- therine Fruit". Nach 1900, obzwar noch lange nicht künstlerisch ausgeschöpft, unternahm Mary Cassatt die an- strengende Mission, amerikanische Freunde zum Ankauf von Werken der Impressionisten und deren Vor- gänger anzuregen. Sie versenwen- dete Zeit, Geld und Energie an diese Sammler-Patenschaft. Dem reifen künstlerischen Urteil dieser hervorragenden Frau, dem Rat dieser selbstlosen Kollegin von Meistern sind berühmte amerika- nische Kunstsammlungen, wie die der Havemeyers, Stillmans, Whit- temores und Vanderbilts zu ver- danken. B. F. Dolbin. Führung und Ausgang des Pro- zesses werden dann erweisen, ob die Aufrollung des ganzen furcht- baren Dramas vom jüdischen Standpunkt aus zu begrüssen ist oder nicht. The Columbia Book of Musical Masterworks von Godderd Lieberson; Allen. Town «t Heath, Inc.. N. Y. A. H. Die ungeheure Zunahme in der Nachfrage nach Schallplatten mit ernster Musik, die mit am deutlichsten den schnellen Aufstieg des amerikani- I sehen Musiklebens in den letzten Jahr- zehnten kennzeichnet, diese erfreuliche : und für die Grammophon-Gesellschaf- : ten überaus einträgliche Tendenz hat : zur Veröffentlichung eines Buches ge- j führt, in dem die Columbia Recording | Company etwa 1000 den Albums der klassischen Musik beigegebene bio I graphische Skizzen und musikalische i Analysen zusammenfaßt. In einer auf ' das Verständnis und Orientierungs- bedürsnis des Musikliebhabers zuge- schnittenen sehr übersichtlichen Form ist von Bach bis Shostakovitch das Füllhorn an Konzert- und Opernmusik ausgeschüttet, das von der Gesellschaft in Platten herausgebracht wurde. Da die Begleitworte von Autoritäten stam- men, so werden sie, in einem Band vereinigt, nicht nur unmittelbar dem Hörer der Platten, sondern ebenso sehr dem allgemein und künstlerische Be- lehrung bemühten Musikfreund ein be- gehrenswertes Hilfsmittel zur Erwei- terung seiner Kenntnisse bedeuten. HEINRICH SPITZER | "Emperor Francis Joseph" — est hörte der freundliche Herr mit dem schnecweissen Kaiserbart diese Worte lächelnd ausgespro- chen, wenn Amerikaner mit seinem Anblick vage Erinnerungen an eine milde Filmfigur verknüpften. Doch uns bedeutete der ehrwür- dige Greis, der Nestor der österrei- chisch-jüdischen Immigration, der nun im patriarchalischen Alter von 92 Jahren sein arbeitsreiches Le- ben beendete , weit mehr. Wir wussten, dass die stets ta- dellose äussere Erscheinung des alten Herrn das Spiegelbild seines lauteren Charakters war. Von der Pike auf beginnend, hatte Kommerzialrat Spitzer sein Wiener Unternehmen begründet und zu hohem Ansehen gebracht. Trotz seines grossen geschäftli- chen Erfolges ist er persönlich stets bescheiden und anspruchslos geblieben. Es war ihm vergönnt, den 60jährigen Bestand der seinen Namen tragenden Firma, an der er mit Leib und Seele hing, in der neuen Heimat zu eileben. Heinrich Spitzer war stets ein ausgezeichneter Jude und erfreute sich wegen seines Fleisses, seines untadeligen Rufes und seiner Wohltätigkeit grössten Ansehens in der Wiener jüdischen Gemeinde. Dr. Josef Gudemann. HOTEL Reservierungen Florida, Atlantic Coast, Cafskills, Adirondacks Canada ZU ORIGINAL PREISEN SCHIFFS- u. FLUGKARTEN zu offiziellen Preisen von und nach EUROPA, PALÄSTINA und allen Teilen der Welt Touristen-Reisen nach Wien möglich Permits kurzfristig erhältlich. Auch Skireisen nach den österreichischen Skiplätzen. Aus- künfte durch unser Austria Dept. ATLANTIC LLOYD MANHATTAN | FOREST HILLS 55 WEST 42nd STREET j 108-22 QUEENS BOULEVARD Suite 753-755 i Midway Theatre Building BR 9-1161 BR 9-1020 1 BOulevard 8-3214 FRITZ SCHWARZSCHILD Associated with LANG TRAVEL SERVICE Official Agent« for All Steamship and Air Lines All Over the World 1170 BROADWAY (28th STREET), ROOM 705 New York 1, N. Y. :: MUrray Hill 6-4580 - 81 YOUR TRAVEL AGENT Flug- u. Schiffs-Karten von und EUROPA Sofortige Reservierungen für 1948 unerlär/iich. Riverside Travel Service SS Lines s 192s 2095 BROADWAY (7 3rd St.), New York City . TR 7-0100 ALLE FAHRKARTEN ZU ORIGINALPREISEN Tragödie der holländischen Juden (Fortsetzung Ton Seite 7) bewahren konnte. Wie, hat der "Jüdische Rat" darin geirrt! Der Kreis um Dr. Visser war, nachdem Asscher und Cohen Leiter des "Jüdischen Rates" geworden waren, ohne Einfluss auf den Lauf der Dinge. Praktisch allerdings hätte deren Auffassung, die keine aktive Gegenwehr (wie etwa in Warschau) wünschte, sondern alle Verordnungen der Deutschen als ungesetzlich betrachten und negie- ren wollte, auch kaum mehr er- reicht. Dass Asscher und Cohen ihr Amt "bona fide" antraten, daran ist kein Zweifel. Und bestehen ju- ristische Paragraphen gegen je- mand, der einer Situation nicht mehr gewachsen ist? Die Anklage wird darauf basie- ren, dass die Methode des "Jlüdi- schen Rates" den Deutschen im die Hände gearbeitet habe. Die IZahl der Geretteten wäre grösser gewe- sen, wenn jedem einzelnen Juden in Holland klar geworden wäre, dass es nur eine Möglichkeit zur Ret- tung für ihn gebe: sich zu ver- stecken ! Aber ist das nicht eine Rechnung mit unbekannten Grössen? Es könnte durchaus so sein! Es lag aber auch im Bereich der Möglich- keit, dass die Deutschen mit ihren Unser Motto: Keine Extra-Gebühren! Ob VERGNUGUNGS- oder GESCHÄFTS- REISEN per Flugzeug per Schiff WIR BERATEN SIE GLOBE-STAR, INC. Travel Service 1107 WEST 43rd STREET I New York 18, N. Y. Phone: LOngacre 3-0983 Razzien in dem kleinen und von al- ler Welt abgetrennten Holland, das landschaftlich nicht für Massen- verstecke geeignet war, auch den letzten Juden gefunden und in sei- ner Wohnung oder seinem Ver- steck erschlagen hätten. Wie . . . und ob . . man solche Wahrscheinlichkeiten oder Mög- lichkeiten in streng juristische Be- griffe wird kleiden können, muss der Prozess erweisen. Gegen Asscher und Cohen ist viel polemisiert worden. Objekti- vität ist schwer, besonders wenn man hunderttausend Tote be- trauert: Vielleicht sollte man den bevorstehenden Prozess sogar de- j grüssen. Er kann vieles klarstel- | len, vorausgesetzt, dass er objek- j tiv, sehr objektiv geführt wird, I und dass man keinen Grsichts- ! punkt ausser Acht lässt, nicht zu- letzt alle psychologischen, die eine wichtige Rolle spielen werden. 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Embassy Tours EUROPEAN DEPARTMENT Steve Lohr, Manager 147 WEST 42nd STREET (Broadway) Wi 7-4228 n* AUFBAU Friday, November 21, 1947 Am 16. November 1947 verschied plötzlich und unerwartet mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Bruder und Schwager MAX MEYER (früher Mannheim) im Alter von 61 Jahren. In tiefer Trauer: Alice Meyer geb. Duehrenheiroer Fred, Eric und Hanno Meyer Frieda Schnaittacher geb. Meyer Moritz Meyer und Frau Ilse geb. Cahn Friedrich Duehren und Frau Francis Ludwig Duehren und Frau Elisabeth Philadelphia, Pa. 670 Riverside Drive New York, N. Y. Am 15. November entschlief plötzlich und unerwar- tet mein innigstgeliebter -Gatte, unser herzensguter Vater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel SALO BRAUNSBERG (früher Hannover) Emmy Braunsberg geb. Hirschfeld 549 Riverside Drive, N. Y. C. Gustav Braunsberg und Frau Edith Barrowford, Lancs., England Herbert Braunsberg, London Julius Braunsberg und Frau Thesy 1217 - 57th St., Brooklyn, N. Y. George Braunsberg als Enkel Unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter. Gross- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau EMMA COHEN geb. Nussbaum (früher Frankfurt a M.; Johannesburg, S.-A.) wurde uns am 15. November 1947 nach sehweerr Krankheit im Alter von 57 Jahren entrissen. In tiefer Trauer: HERMAN und ERNA LEVI. geb. Cohen Johannesburg, L A. 42 Greenway MANFRED und TRUDY AUL. geb. Cohen 1304 E. 53rd Street, Chicago 15, III. ARMAND und ALICE LANG. geb. Nussbaum 1119 E. 54th PI.. Chicago 15. 111. Vier Enkelkinder Am 12. November 1947 verschied plötzlich und un- erwartet mein innigstgeliebter Mann, mein guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel ALPHONSE LEVY (früher Mannheim und Paria) BERTHE LEVY, geb. Proe.'sdorfer ALICE LEVY 74 Hedden Terrace, Newark 8 ,N. J. Am 11. November 1947 verschied sant't nach längerem Leiden Im Alter von 51 Jahren unsere über alles geliebte HILDE WEISS, geb. Kraus (früher Ellingen b. Nürnberg und 7 Jahre London) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: JUSTIN WEISS LEO WEISS, Sohn GRETEL KRAUS 3032 Ruekle Street ISSI und FANNY STEINBERGER. geb. Kraus 2413 N. Delaware Street MARTIN KRAUS. Captown. South Africa Indianapolis, Ind. Am 11. November 1947 verschied nach langem, schweren Leiden unser innigst geliebter Gatte, Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel MORITZ MAYER (fr. Frankfurt a. M.) FRIEDA MAYER geb. Rothschild OSWALD und RUTH LANDAU geb. Mayer CARL und PAULA ROSENBERG geb. Mayer 35-53 82nd Street Jackson Heights, L. I., New York Gleichzeitig danken wir bestens für erwiesene Anteilnahme. Am 11. November 1947 verschied plötzlich und un- erwartet unsere innigst geliebte Mutter, Schwieger- mutter, Grossmutter, Tante, Schwägerin und Cousine JENNY FRANK, geb. Trier (fr. Michelstadt, Hessen) In tiefer Trauer: HERBERT FRANK WALTER FRANK ALBERT FRANK LEO BRAUNSCHWEIGER und Frau ...... geb. Frank 600 West 162nd St., New York City Für die uns erwiesene Teilnahme sagen wir auf diesem Wege herzlichsten Dank. Am 15. November 1947 verschied plötzlich mein innigstge- liebter Gatte, unser teurer Vater, Schwiegervater und Bruder JACOB KLINGENSTEIN (früher Westheim bei Hammelburg) im Alter von 69 Jahren. In tiefer Trauer: CILLY KLINGENSTEIN, geb. Gunzenhaus«? 674 West 161st St.. New York City PAUL KLINGENSTEIN und Frau Selma, geb. Feldman MAX KLINGENSTEIN ROSALIE MEYER, geb. Klingenstein CLARA GANZMAN, geb. Klingenslein JULIA FRANK, geb. Klingenstein IDA CUNZBUHGER, geb. Klingenslein Am 12. November 1947 verschied plötzlieh nach kurzer Krankheit im 75. Lebensjahr mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Grossvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel EMIL DINKELMANN (früher Worms /Rhein) Im Namen der Hinterbliebenen: FRIEDA DINKELMAN, geb. Gerothwohl 1105 Mcdanos, Montevideo, Uruguay ALBERT und LILI KAELBEflMANN, geb. DinkeJmann 1219 Ejido, Montevideo, Uruguay MAX DINKELMAN 411 Eullerton Parkway, Chicago 14, III. MORITZ DINKELMAN ROSA SCHEUER, geb. Dinkelman Montauban, Tarn-et-Garonne, France INGE DORIS, Enkelkind Am 16. November 1947 verschied in Baden in der Schweiz kurz nach Vollendung ihres 83. Lebensjahres unsere innigst- geliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Urgrossmut- ter, Schwägerin und Tante JOHANNA ROSENBERG geb. Holzinger (früher Fürth/Bayern) tm Namen der Hinterbliebenen: OTTO ROSENBERG und Frau Lilly, geb. Arnstein 238 Fort Washington Avenue New York 32, N. Y. JAKOB STEINACHER. Klar Schmarjahu z. Z. 215 Stillings Ave , San Francisco 12, CalLf. Ludwig Oppenheim (früher Begräbnis-Ordnei In Mannheim Baden Inc /6lti Slreei & Amsterdam Ave ENdico» 2-6600 LONG ISLAND 1250 Central Ave Fax Rocltaway: 7-7100 MIAMI BKACH The l- inest in Monuments © MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN of W Iii lern & Neubrunn, Wien Studio: 720 Fl. Washington Avenue A. Y. C. 33 WA 7-3570 ROTHSCHILD SAMUEL & SONS tnc West End Funera) Chape; 200 W. 9Ist Si SC 4-0600 Spec. price to Aufbau readers Die Krone meines Lebens, meine über alles geliebte Frau, unsere aufopferungsvolle, treusorgende Mutter, Schwieger- mutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante LINA COHN, geb. Haberer (früher Berlin) ist nach langem, mit unendlicher Geduld ertragenen Leiden am 23. Oktober 1947 von uns genommen worden. Sie war ein Vorbild aller weiblichen Tugenden; sie war edel, hilfreich und gut. In tiefster Trauer: Dr. WILLY COHN EDITH EMILIE (Emmi) WENGER. geb. Cohn ERNST WENGER ROBERT und LILY WENGER 6 Avondale Street, Sydenham, Johannesburg, Südafrika. Gleichzeitig danken wir für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme an unserem unersetzlichen Verlust. Meine geliebte Gattin, unsere Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Grossmuttcr und Urgrossmutter, Frau ELSE EBEL, geb. Goldstein (früher Beuthen/O.-S.) ist am 29. Oktober 1947 im vollendeten 67. Lebensjahr sanft entschlafen. In tiefer Trauer: EMIL EBEL RUDOLF EBEL und Frau Edith, geb. Tichauer Sao Paulo, Brazil, Rua Botucatu 537 BERNHARD EBEL und Frau Olga, geb. Angress Montevideo, Uruguay, Av. Bolivia 1372 Verw. KAETE TRAUBNER, geb. Ebel z. Zt. Weilheim, Oberbayern GERHARD BRAUER und Frau Lotte, geb. Ebel Kfar Szold, Post Rosh-Pinah, Palestine SIGISMUND EBEL und Frau Hetty, geb. Van Geldern Tel-Aviv, P. O. Box 9023, Palestine Enkel und Urenkel Am Sonntag, den 16. November 1947, verschied nach kurzer Krankheit mein lieber guter Mann, unser treubesorgter lieber Vater, Grossvater, Schwiegervater und Onkel MORITZ MANASSE (früher Talheiin/Heilbronn) im 82. Lebensjahr. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: BERTA MANASSE, geb. Keulmann 121 West I05th St., New York City LEON und RETA MANASSE, geb. Birk, u. Tochter Susan 549 West 163rd St., New York Citv CHARLES und SELMA WAMPHOLD. geb. Manasse. und Sohn Charles Montgomery, Alabama Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied im 68. Lebens- wahre meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, meine treue Schwester, unsere liebe Schwiegermutter, Grossmutter, Schwägerin, Tante und Cousine RICKCHEN SCHLOSS geb. Sackl (früher Hofheim/Unterfranken)' In tiefer Trauer: JULIUS SCHLOSS. « ARTHUR SCHLOSS und Frau, geb. Steinberger MAX SCHLOSS und Frau, geb. Sterzelbach SALLY SCHLOSS und Frau, geb. Zeilborger SOL LIGHT und Frau, geb. Schloss JETTCHEN BAUML, geb. Sacki und 3 Enkelkinder 573 W. I92nd St., Apt. 3-B. New York. N. Y. 11. November 1947 Bei Trauerfaller, telefonieren Sie Beek digungs-lnstitut Park West Memorial Chanel FUNERAL DIRECTORS: HERMAN E ALPER1 MEYERS BROTHERS» US West 79th St., N Y C ENdlcott 2-3600 LONG ISLAND: 1284 Central Avenue Fa» Rockaway FAr Rockaway 7-3101 GRABSTEINE LIPSTADT MEMORIAL COMPANY 370 Amsterdam Ave. (nahe 78 St.I Tel.: TR 4-2211 Samstage geschlossen II I 1% ^ I I JT* ^ 1 £+ Vollständige Erledigung aller nmovn Beerdigungs-Einzelheiten zu JÜDISCHES BEERDIGUNGS-INSTITUT Anerkannt von deutsch-jüdischen Ciemeinden Cjrabstätten auf allen Friedhöfen Neue, modei i eingerichtete Chapel (nahe Washington Heights): 1225 JEROME AVENUE (Ecke 167. Str.) . Tel.: JErome 6-7400 Erst heute erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser geliebter Vater und Schwiegervater Herr >• MAX GINS (fr. Breslau) im März 1943 in Theresienstadt ver- schieden ist. Rabbiner Helmut Gins Montevideo, Uruguay Casilla 128 Otto Boehm und Frau Herta, geb. Gins La Paz, Bolivia lista de correos Plötzlich und unerwartet verschied am 15. November 1947 meine geliebte Frau, meine treusorgende Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Helene Baehenheimer geb. Gunzenhäuser (früher Hamm a. d. Sieg) im 58. Lebensjahre. In tiefer Trauer: ALEX BACHENHEIMER KURT BACHENHEIMER „o. r, MAX und FLORA GUNZENHÄUSER nebst Familie 884 Riverside Drive New York 32, N. Y. Am 10. November 1947 verschied plötzlich mein ge- liebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervatr, Gross- vater, Schwager und Onkel MORITZ REINHEIMER (fr. Frankfurt a. M.) im Alter von G9 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: HERMINE REINHEIMER, geb. Weil 4335 N. Dayton St., Chicago 13, III. [GRABSTEINE BERNARD BERLIN 350 Fort Washington Ave. N. Y. C. 33 WA 7-1045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung QUEENS QUEENS TEMPLE MEMORIAL INC. Bernhard Weiss, Manager Grabstätten auf allen Friedhöfen u. Krematorien FLushing 9-1010 Alle Informationen werden am Telephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSHING BROADWAY MEMORIAL CHAPEL. Inc. 4120 BROADWAY (Ecke I?« Strasse) BRETTSCHNEIDER BROTHERS Beerdigungen zu massigsten Preisen unter günstigsten Bedingungen, auch von "Chapels" innerhalb Gross-New Yorks aus. Beerdigungsplätze auf den bekanntesten Friedhöfen. Die einzige jüdische Chope/' in Wash. Heights u. 'fnwood Section'. Komitees, Organisationen und Synagogen-Gem.»inden sind höflichst eingeladen unsere Räume zu besichtigen Tag und Nacht geöffnet. Tel.: WAdsworth 7-2250 Fridoy, November1 21, 1 ¥47 A II P I A II "17 Am 11. Oktober verschied nach schweren, mit Geduld er- tragenen Luiden meine innigstgeliebte Frau, teure Schwester, Schwägerin und Tante, Frau WITTA FUERTH geb. Hofmann (früher Leipzig) ' In tiefer Trauer: JONAS FUERTH „ , Melbourne, Australien, 79 Outer Crescent St. LOUIS und ROSE LEVENSON geb. Hotmann New York MAX und EMMA HOFMAN, New York EMIL HOFMANN. Leipzig DAVID und ELSE CHERRY geb. Hofmann New York JACK und GRETHE STATLEY geb. Hofmann New York ■ . NATHAN und LOLOTTE HOFMANN, Paris FRITZ und ELSE ALEXANDER geb. Fuerlh Melbourne, Australien -In einem Sanatorium in South Carolina, wo er Hei- lung von seiner schweren Erkrankung erhoffte, ist unser Freund KARL W. EGER (fr. Frankfurt a. M.) am 11. November von seinem Leiden erlöst worden. Wir werden ihn nie vergessen. SEINE FREUNDE Am 15. November starb nach kurzer Krankheit unser sehr geliebter Vater, Schwiegervater, Grossvater und Onkel SALLY SIEGLER im 81. Lebensjahre. (früher Koblenz) ARTHUR und RUTH KAMBERT geb. Siegle* 216 West SSth Street, N. Y. C. MORITZ und EDITH ERNSTHAL geb. Siegler FRITZ und HERBERT SIEGLER. Aufenthalt unbekannt Unsere gute Mu tter,Schwieger- mutter, Grossmutter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante Emma Mannheimer ist heute nach kurzem Kran- kenlager sanft entschlafen. Rochester, N. Y. 12. November 1947. In tiefer Trauer: Dr. Henry u. Irma Rosenfeld, 1035 Monroe Ave. Michael u. Rosa Reizenstein, 24 Portmouth Terrace Eugene u. Belle Spatz, 7 Central Parkway Mt. Vernon, N. Y. Erwin u. Rita Mannheimer, Conde Este 12, No. 283 Caracas, Venezuela Siegfried u. Hermine Mannheimer Wiluna, 29 George Street East Melbourne, Australia nebst 7 Enkelkindern. Nach langem, schweren, mit unendlicher Geduld ertrage- nen Leiden verschied am 10. November 1947 mein innigst- geliebter Mann, unser her- zensguter Vater, Schwieger- vater, Grossvater, Schwager und Onkel ISIDOR JOE WOLF (früher Berlin) In tiefstem Schmerz: META WOLF, geb. Segal WERNER und EDITH BUSCH, geb. Wolf RITA WOLF CARRY und ELAINE WOLF, geb. Biener DAVID STANLEY BUSCH als Enkelkind 115 Parkside Avenue Brooklyn, N. Y. Gleichzeitig sagen wir Allen für die uns erwiesene Teil- nahme auf diesem Wege un- seren herzlichsten Dank. In der Schweiz, wo er Er- holung suchte, verschied En- de August 1947 mein gelieb- ter Mann, unser treubesorg- ter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Alfred Sulke (Berlin, Shanghai) im 48. Lebensjahre. Edith Sulke und Stephan z. Zt. Schweiz Walter Sulke, Shanghai Dr. Arthur Ben-Zadok (Rummelsburg) und Frau Guslel, geb. Sulke, Paläst. Allan G. Belvin (Dr. A. Ber- liner) und Rrau Rose, geb. Sulke 485 Barnett Street N.E. Atlanta, Ga. Bertram Sulke, Brazil Am 12. Nov. 1947 ver- schied unsere liebe Mutter Emma Rosenberg geb. RADT (fr. Gleiwitz, O.-S.; Bern, Schweiz) im 74. Lebensjahr, nach kurzer schwerer Krankheit. Erich xi. Margit Rosenberg 2130 Wightmann St., : Apt. 7, Pittsburgh 1 7,Pa. SIMON CECILE wife of the late Josef beloved mother of Sigmund and Edgar and dear grand- mother. Services were held Friday, 12 noon, at The Riverside, 76th St. and Amsterdam Ave. No visitors please. Am 27. August 1947 ver- schied meine herzensgute Frau, unsere geliebte Mutter, Grossmutter, Schwiegermut- ter, Tante und Schwägerin Rosa May geb.David fr. Grossbieberau, Odenwald, im Alter von 65 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: JULIUS MAY Col. Avigdor-Entre Rivo. Buenos Aires, Bebedero 2761 Für die uns in so grossem Masse erwiesene innige Teil- nahme beim Hinscheiden unseres teuren Entschlafenen Willi Hammerschlag danken wir herzlichst. Im Namen der Hinterbliebenen: Frieda Hammerschlag geb. Wertheim Meinhard Hammerschlag 655 West 190th Street New York City. Für die uns anlässlich des Heimgangs meiner ge- liebten Frau, unserer gu- ten Mutter, Grossmutter und Schwester IDA MAYER geb. Hamburger (fr. Klein-Auheim a. M.) erwiesene Teilnahme dan- ken im Namen der Hinter- bliebenen : MAX MAYER und Kinder 82-88 Wadsworth Terrace New York 33, N. Y. Mein lieber Mann, unser lie- ber Vater, Schwiegervater und Grossvater SALOMON STOCK (fr. Köln) feiert am 6. Dezember 1947 seinen 80. GEBURTSTAG la Berkley Street off Breda Street Gardens, Cape Town South Africa Unserer lieben Mutti JOHANNA FABIAN geb. Labus, in Frankfurt a/O. fr. Berlin-Shanghai, jetzt 537 Belmont Ave., Chicago, III., zu ihrem 77. GEBURTSTAG am 22. November 1947 die allerherzlichst. Wünsche von ihren Kindern: Walter u. Dörchen Fabian u. Enkel Mi- chael, Raanana, Paläst.; Max u. Ilse Fabian u. Enkel Mari- anne, Kopenhagen, Dänemk.; Morris u Margie Fabian geb. Gretel Bensinger (München), Chicago, III. For WEDDING CANDIDS PORTRAITS and CHILDREN'S PICTURES call TR 7-8886 239 W. 72ndSt. f f MODERATE PRICES »rtOlOG** - PHOTO— WEITZMANN 2424 BROADWAY (between 89th-90th Sts.) Tel.: SC 4-6270 HOCHZEITS- AUFNAHMEN CANDID PICTURES PASS-BILDER CITIZENSHIP Wir gratulieren aufs herz- lichste unserer lb. Mutter u. Grossmutter Mrs. Johanna Maas fr. Hemsbach, jetzt 601 W. 162nd St., Apt. 5-A, N. Y. City, zu ihrem 65. Ge- burlstag am 24. November 1947. — Die dankbaren Kin- der: Familie Edgar Maas, Los Angeles: Familie Her- bert Maas, New York, N. Y. Für die vielen Aufmerksam- keiten anlässlich unserer Goldenen Hochzeit sagen wir allen Verwandten und Freunden unseren herz- lichsten Dank. Meier u. Ida Nussbaum geb. Stern (fr. Fulda) 247 Audubon Ave., Apt. 66 New York 33, N. Y. Unseren lieben Eltern und Grosseltern Moritz u. Marie David geb. Fleischmann (fr. Aufsess, Oberfranken) zur GOLDENEN HOCHZEIT und unserem lieben Vater und Grossvater Moritz David zum 75. GEBURTSTAG unsere allerherzliEhsten Glückwünsche! Die Kinder und Enkelkinder. 25./26. November 1947 85 Johnson Avenue Newark 8, N. J. (Zu Hause: Sonntag, 30. November) Die Enkelkinder Brenda u. Joe Joseph Joyce Nassauer Linda Rosenthal wünschen den geliebten Grosseltern SARA u. SALOMON ROSENTHAL (früher Wennigs, Oberh.) herzl. Glückwünsche zum 40. HOCHZEITSTAG am 24. November 1947. Kinder: Hedwig Rosenthal Manfred u. Ethel Rosenthal Rena u. Max Joseph nee Rosenthal Flora u. Alex Nassauer nee Rosenthal 2632 Davidson Avenue Bronx, N. Y. Zur Silbernen Hochzeit unserer lieben Eltern Karl und Selma Baum geb. Marx fr. Wetter b. Marburg/Lahn am 23. November 1947 wünschen wir alles Gute! FRED und EMMI BAUM Dr. a. Mrs. Max Mond danken auf diesem Wege für die Glückwünsche und Aufmerksamkeiten zu ihrer SILBERNEN HOCHZEIT. 6552 University Avenue Chicago 3 7, III. We are happy to announce the arrival of our son David Joseph on November 8, 1947 Hugo and Meta Hirsch nee Hamersley 1220 E. 54th Street Chicago 15, III. (f'ly f'ly Worms/Rh) Treis/Hessen) We are happy to announce the arrival o£ out' daughter MARIAN JEAN on November 13, 1947 Ist Kislew 5708 M. EUGENE änd GERTRUD FLEGG (Flegenheimer) nee Friedlander (f'ly Heidelberg, London- England, Vierina) 4720 Ridgevale, Apt. 11 Montreal, Canada We are very happy to announce the arrival of Ralph's sister Susan Fay on November 10, 1947. Fred a. Ruth Kornfeld nee Lamm 718 W. 178th St., Apt. 54 New York 33, N. Y. f'ly f'ly Kaiserslautern Pirmasens We "are happy to announce the arrival of our baby girl CLAUDIA BETH on November 8, 1947 Julius and Sylvia Schellenberg nee Feinstock (f'ly Goddelau b. Darmstadt and Pittsfield, Mass.) 540 East 149t.h Street Bronx, N. Y. We are happy to announce the arrivai of Noel's sister LEONORA MARIE on November l I, 1947 Attache LEONARD HORWIN and ULLA, nee DONIG formerly Berlin-Wannsee Madrid, Spain now: 321 S. Oakhurst Drive Beverly Hills, Calif. Ronald Jay is very happy to announce -the arrival of his baby sister CARRIE RUTH on November 17th, 1947. Lou and Lottie Herrmann nee Kugelman 80 Fort Washington Avenue New York 32, N. Y. Unsere Bertina-Simone hat ein Brüderchen bekommen Michael-Josef am 7. November 1947. Dies zeigen hocherfreut an Zygmund Tittmann u. Frau Marie-Anne geb. Schmandt (fr. Chemnitz i. S.) Shifte Israel 43, Tel Aviv Die Geburt ihres Sohnes NORMAN HARRY zeigen hocherfreut an Leo Mendel und Linda geb. Griuenebaum Saltillo (Coah.), Mexico Apt. 182 5. November 1947. Die Geburt ihres Söhnch^ns CLAUDIO FREDI zeigen hiermit hocherfreut an RICHARD WAGNER (früher Berlin) und Frau SELMA geb, van Ments (früher Gelsenkirchen) Santiago. November 1947 Antonio Varas 2260 We are ve;ry happy to announce the arrival o£ our daughter Renee Joyce on November 16, 1947. George a. Trude Lachman n5e Bloch 601 W. 176th St., N. Y. C. Harry a. Inge Chaskel n^e Heilbronner announce the arrival of a son ROBERT EDWARD October 30, 1947 (f'ly Berlin) (f'ly Stuttgart) Bogota, Colombia P. O. Box 41-24. Dr. and Mrs. Rudolph Haai nee Schild announce the arrival of their son LEONARD JARED November 11, 1947 29 Chesehwan 5708 78 Howard Street Lewiston, Maine f'ly Frankfuirt/M.-Ansbach STATT KARTEN: Hilde Kaufmann Justin Rtosenstock E N G A G ED November 22, 1947. 20 Seaman AvAve., Apt. 2-D BETTER MUSIC FOR YOUR SOCIAL AFFAIRS gtr0. St* Sss His piano «T™ His accordion His society orchestra Music of every description, singers, entertainers, masters of ceremon.y for weddings, parties, etc. ERWIN STRAUS, Hotel Ansonia Broadway & 73rd St. SU 7 3300 JULIUS Rev. and Mrs. Erster 829 Oak Street Chattanooga, Tenn. and Mr. a. Mrs. Max Weinberg 32 W. Park Avenue Vineland, N. J. (f'ly Fulda) announce the engagement of their children PHYLLIS to KURT Mr. a. Mrs. KARL DAVID announöe the engagement of their daughter DOROTHEA to Mr. GARY E. BAUM son of Mr. and Mrs. LOUIS BAUM November 12, 1947 Route 1 Hickman Mills, Mo. (f'ly Hamm/Sieg) 4007 Harrison Kansas City 4, Mo. (f'ly Dortmund) Dr. Ernest Kahn and Mrs. Paula Kahn nee Windmueller announce the engagement o| their daughter Eva to Mr. Marvin Chanin November 15, 1947 2608 Creston Avenue New York 58, N. Y. (f'ly Frankfurt a. M.) At home: Sunday, November 30, 1947 3-6 p. m. Mr. and Mrs. Justin Hecht and Mr. a. Mrs. Moses Arnold! are happy to announce the engagement of their children INGE to LOTHAR November 22nd, 1947. 667 West 177 th Street New York 33, N. Y. (f'ly Maroldsweisach. Bav.) Forest Hills, L. I. (f'ly San Domingo-Berlin) Mrs. Sidonie Landau & Mr. a. Mrs. Carl Horn if'lv (f'ly Witten) Vorst-Krefeld) announce the engagement of their children Helga and Walter 5023 46th So. Seattle 8, Wash. Leni Slobotzki Rabbi Yerachmiel Gradmsn E N G A G E D New York, McKeesport, Pa., Montevideo, Balti- Legionarios 2358/5 more (f'ly (f'ly Frankfurt/M.) Ichenhausen) At Home: November 30 3500 Devonshire Dr. Baltimore 15, Md. Trudy Strauss Louis Horst Moral E N G A G E D November, 1947 3679 Sacra- 3565 Sacra- mento St mento St. San Francisco, Calif. (f'ly Frankfurt (f'ly Berlin- a. M.) Charlottenburg) Miriam Kugelman Martin Steinberger E N G A G E D 11 Corringham Court London, N.W.II (f'ly Berlin) 3 West Court, 2 Woodchurch Rd., London, N.W.K (f'ly Huenfeld-Fulda) Lore Bornheim Erich Srulowicz '(Shrull) (f'ly Hamburg) (f'ly Berlin) E N G A G E D 102aAscotRd. 240 Jeppe St. Johannesburg, South Africa Ludwig Hellman Lisa Hellman nee Lubelczyk announce their wedding on Saturday November 22, 1947, at 8 p. M. at the Hamilton Hotel in St. Louis, Mo. Home address: 15 Larkin Avenue Creve Coeur, Mo. (f'ly (f'ly Hirschaid, Bav.) Breslau) HAMBURGER DIAMOND RINGS WATCHES Jewelry - Silverware 255 FT. WASHINGT. AV. (17Ist St.» , Tel.: WA 8-6080 Mr. and Mrs. Carl Eichberg announce the marriage of their daughter Inge to Mr. Arthur F. Pagelson November 23, 1947 1866 Ocean Avenue Brooklyn 30 N. Y. (f'ly Bacharach a. Rh.) 666 W. 188th. Street New York 33 ,,N. Y. (f'ly Neuwied a. Rh.) Ernest Kahn Anne Kahn nee Hoffman M A R R I E D 551 W. 175 th 26 Mer r im on Street Avenue New York 33 Ashville N.Y. N.C. (f'ly Frankfurt (f'ly a. M. - Fürfeld) Leipzig) ERNA HECHT MAX RICE (fr. Frankfurt/M., Shanghai) zeigen ihre am 27. November 1947 stattfindende Vermählung an. Empfang: 3—5 p. m.: 37-60 88th Street, Apt. 5-R Jackson Heights, L. I.. N. Y. Jack Dannhauser f'ly Buchau a. F., Württbg. Dorothy B. Dannhauser nee Shaplro M A R R I E D November 22. 1947. 12417 Brackland Avenue Cleveland 8, Ohio KARL BLUM ILSE BLUM nee Eckhaus M A R R I E D November 15, 1947. 507 W. 186th St., N. Y. C. f'ly f'ly Gr.-Zimmern Frankfurt/M. Henry J. Marx Margot Marx nee Schiff M A R R I E D November 12, 1947 150 Claremont Avenue New York, N. Y. Kurt Fred Arnstein (f'ly Nürnberg) Joan Arnstein nee Goldblatt M A R R I E D November 13, 1947 14, Mt. Sheridan, Observatory Johannesburg, South Africa Bert Lusthaus Gene R. Lusthaus nee Trager M A R R I E D November, 1947 (f'ly Vienna) (f'ly Berlin) 1700 Crotona Park E. Bronx 60, N. Y. Samuel S. Kunowitz Anita Kunowitz nee Plachte danken herzlichst für erwie- sene Aufmerksamkeiten an- lässiich ihrer Vermählung. 19. Oktober 1947. 72 22 >2 Austin Street Forest Hills, L. I. The Barmitzwah of my son Bruno will take place on Saturday, November 29, 1947 at the Congr. "Beth Hillel" 601 West 183rd Street. Millie Stoerger, nee Mathes f'ly Gross-Zimmern (Hess.) 555 W 186th St., Apt. 3-B New York City 18* AUF B A U Friday, November 21, 1947 Todes-Daten von Juden in Dachau (16. Liste) Im Verlaufe von zwei Jahren haben Joel Sack und seine zwei Mitarbeiter, Josef Llndenberger und Jakob Silbsrstein, im Auf- trage des Jewish Labor Committee in New York eine Liste von etwa 25,000 in Dachau umgekommenen Juden nebst Geburts- orten, Geburls- und Todesdaten hergestellt. Dachau ist eines der wenigen Lager, in denen Eintragungen dieser Art gemacht und später nicht vernichtet worden sind. Auf Grund dieser Liste wird es z. B. für die Angehörigen möglich werden, die Jahrzelt am Sterbetage zu begehen. Wir setzen heute die Veröffentlichung der Namen und Daten Jener in Dachau umgekommenen Juden fort, deren Geburts- orte in Deutschland, Oesterreich und de? CSR gelegen sind. Es sind dies etwas mehr als 2000 Namen. Die übrigen 23,000 Namen betreffen umgekommene Juden aus Ungarn (diese machen etwa ein Drittel der Gesamtzahl aus), Frankreich, Holland, Slowakei, Griechenland, Polen usw. Ueber diese 23,000 Namen wird das Jewish Labor Committee. 175 East Broadway, New York 2, N. Y„ gern schriftliche Aus- kunft erteilen. Telephonische und mündliche Anfragen können nicht berücksichtigt werden. Nonn:. Gch)lit:lllll (i('bnvtX )t. S' Torton, Bruno, 20. 2. 1889. Leipzig/Berlin. 29. S. 1941. Traub. Zdenek, 19. 8. 1912, Slonltz/Brandels. 5. 1. 1945. Treulich, Frlti. 13. 1. 1905, Prag, 10. 1. 1945. Triebfeder, Nathan. I. 10. 1899, Ciernowltz/Mllano. 19. 3. 1945. Tüchler. Julius. 10. 11. 1890, Welsenbach, 8. 1. 1939. Türkei. Kurt, 10. 5. 1915, Brünn/Prag, 5. 11. 1939. Türnberg, Oskar, 25. 11. 1917,! Brünn, 3. 3. 1945. I Tuteur, Robert. 28. 4. 1882, Kaiserslautern. 1. 12. 1938. Tadellss, Abraham, 30. 2. 1897, Gombln/Lelpzlg, 2. 2. 1941. | Tandler, Hermann, 8. 4. 1903. Wien, 9. 2. 1945. , Tauss, Heinrich, 30. 4. 1911, 1 Zlin/Holleschau, 18. 1. 1945. , Tauser. Rudolf, 16. 1. 1913, I Uajezd/Prag. 27. 2. 1945. Teller, Otto. 23. 2. 1896, Prag. 21. 12. 1944. Teper, Ellas, 5. 10. 1901, Rawa- Ruska-Wien, 20. 2. 1945. Thal, Martin. 10. 1. 1908. Netz- tal-Berlin, 21. 4. 1945. Thanhauser, Hans, 3. 6. 1879, Konstanz, 5. 12. 1938. Theimer. Otto, 13. 12. 1913, Prag, 20. 2. 1945. Theimer, Emil. 31. 1. 1903, Naceradek-Prag, 13. 2. 1941. Ticho. Artur, 26. 7. 1883, Zwit- lau-Brürn, 18. 5. 1941. Ticho, Baruch, 16. 1. 1889, Bos- kowitz, 19. 8. 1940. Tintner, Hans, 11. 5. 1906, Neu- titschein, 19. 1. 1945. Titelmann, Max, 10. 7. 1913, Prag. 25. 4. 1945. | Toch, Ernst, 16. 4. 1897, Prag, 24. 1. 1945. Toch, Hermann, 8. 2. 1902, Prag. 19. 3. 1945. ■Ulli Taussi?. Eugen, 8. 12. 1902, Brünn, 19. 1. 1945. Taussig, Georg, 17. 1. 1928, Iglau/Massaberg, 24. 1. 1945. Taussig, Leopold, 15. 3. 1926. Brünn. 21. 12. 1944. Taussig, Leo, 8. 6. 1923, Prag- Massaberg, 9. 2. 1945. Taussig. Otto. 27. 9. 1901. Prag. 9^ 9 1Q4S Taussig," Otto, 11. 2. 1913. Zaum/Aujed, 23. 4. 1945. Taussig. Paul. 7. 11. 1915, Ko- motau/Prag. 9. 3. 1945. Taussig. Walter. 1. 10. 1907. Wien/Prag, 22. 2. 1941. Teich, Walter, 8. 3. 1926, Wien, 31. 12. 1944. Teichner, Sandor, 14. 12. 1890, Mähr. Ostrau, 9. 3. 1945. Teitelbaum, Arthur, 19. 10. 1920, Lipiany, 28. 3. 1945. PERSt LIA Cn dieser Rubrik werden nur | Gedenktage gebracht, die einen . runden Zeitabschnitt bezeich- nen. .lur Geburtstage über 80 I können alljährlich angezeigt ■ werden. Der frühere Direktor der ! Reichskreditgesellschaft in Ber- I lin, Martin Höxter, ist mit seiner | Gattin aus Haifa in New York I eingetroffen Frau Höxter war | bis zu ihrer Einwanderung Vor- I sitzende der WIZO in Mount Carmel. (c/o Jewish Friends So- ciety. 220 West 42 Street, New YorklS, N. Y.) ! 86. Geburtstag: Mathilde Well I (fr. Heilbronn) — 6. Dezember — Agencia do Corrcio, Indiana- polis, Rua Gairotas 14, Sao Paulo, Brazil. ! 85. Geburtstag: Sofie Levy (fr. Eberbach bei Heidelberg) — 2. Dezember — 3495 Burnet Ave., Cincinnati. Ohio: Hanna Sande- lowsky geb. Laulerstein (fr. Kö- nigsberg) - 13. Dezember — Pensionarshvmmct. Skulptor- vägen 8. Enskcde, Stockholm, Schweden. 82. Geburtstag: Philipp Jacob (fr. Bremerhaven) — 20. Novem- ber — 870 West 131 Street, New York City 75. Geburtstag: Max Halber- stadt (fr. Büdingen/Hessen) — 14. Oktober — La Seyne sur Mer, Var, France; Siegmund Hollan- der (fr. Berlin-Moabit) — 26. November - 55 Sickles Street, New York 34, N. Y. 70. Geburlstag: Frau Otto Lorsch (fr. Alsfeld) — 22. No- vember — • 70!l West 176 Street, New York City; Hugo Scheuer (fr. Mainz) — 17. November — Maple Avenue, R. F. XDI, Vine- land, N. J.; Karl Relnheimer (fr. Beerfelden i/O) — 22. November — 559 West 1G4 Street, New York 32. N. Y.; Jakob Spielmann (fr. Essen) — 8. Dezember — Cours Tolstoi 115, Lyon-Villeurbannc, Rhone. France: Albert Arens- berg (fr. Marktbreit) — 19. De- zember — Beth Bauman, Manne- street 4, Tel Aviv, Palestine. 65. Geburtstag: Josef Schmidt — 15. November — 42-29 Judge Street, Elmluirst, L. I., New York; Moses Simon (fr. Lichen- roth) — 25. November — 704 Irving Avenue, Syracuse, N. Y. 40. Hochzeitstag: Adolf und Jenny Stern geb. Gutenstein — 20. November — c/o Ludwig Gu- tenstein, 175 Prospect Park SW, Brooklyn 18. N. Y. Silberne Hochzeit: Herr und Frau Julius Lui — 28. November — c/o Lui Industrial Arts, 18686 Appoline Avenue, Detroit 21, Mich.; Richard und Paula Freu- denberg (fr. Frankfurt a/M) — 22. November — 25(1 West 108 St., New York 25, N. Y.; Jacob und Selma Levi geh. Heimann (fr. Butenhausen /Württbg.) — 27. November - • 122 Corklyon Road, Brooklyn 18, N. Y.: Herr und Frau Curt Wolfenstine (fr. Ber- lin-Steglitz) -..... 23. Noveber — 208 West Post. Road, White Plains, N. Y. Briefe auf der Redaktio (Bitte stets die Kennummer anzugeben) 2031: Jacob und Lucie Estin, Paket bekommen. Baldige Bei- träge werden gern von einer der drei folgenden Personen in Em- pfang genommen: Gertruds Glauber, 448 Central Park West, New York 25; Dr. John H. Mer- lander, 212 Fifth Ave., Suite 601, New York 10; Dr. Henry D. Pohly, 20 West 40th Street. New Vork 18, N. Y. Das Committee of Former Austrian Bank Employees Sekretär Charles Slm, 3605 Broad- way, New York 31, N. Y. hielt am 8. November seine dies- jährige Mitglieder-Versammlung . ab. Im Tätigkeitsbericht wurde geb. Powidlo (NYC), von Je-' ausführlich über die bisherigen hoshua Powidlo, Palestine. j Schritte zur Erzielung einer 2032: Christoph Baals (aus Epe, i Nach- resp. Weiterzahlung von Wests., jetzt Detroit), von Hell- mut Frisch, Wiesbaden. Hilfe für Jpden in Dresden Die Jüdische Gemeinde in Dresden hat zur Zeit wieder 160 Mitglieder, darunter 18 Kin- der. Weitere 12 Rückwanderer werden demnächst aus Shanghai erwartet. Die Leitung der Ge- meinde liegt in den Händen von Leon Löwenkopf, dem die Her- ren Hirsch und Pionkowski zur Seite stehen. Wie im vergangenen Winter ist auch jetzt wieder beabsich- tigt, den Dresdner jüdischen Kindern Liebesgaben-Pakete zu Pensions - Ansprüchen referiert. Bisher sind sie ergebnislos ge- blieben, sollen aber anlässlich der Londoner Konferenz der Aussenminister neuerlich ausge- nommen werden. Zu diesem Zweck hat sich das Komitee mit dem World Jewish Congress in Verbindung gesetzt, dessen Ver- treter bei den Londoner Ver- handlungen anwesend sein wer- den. Ein besonderes Referat war der Frage der Anmeldung von Ansprüchen der Mitglieder ge- widmet, die bis 31. März 1949 vorgenommen werden muss. Die Anmeldung hat bei einer von der österreichischen Regierung bestellten Kommission zu erfol- gen, deren Entscheidungen end- gültig sind. Eine günstige Ent- scheidung allerdings kann nur eine Gutschrift auf Sperrkonto senden. Wenn jeder enemalige Dresdner in Nord-, Süd- oder Mittel-Amerika auch nur einen! ermöglichen. Zuletzt würde der Dollar spendet, dann kann jedes I Bericht des Rechnungsprüfers jüdische Kind in Dresden ein genehmigt. Gide-Tagebuch (Fortsetzung von Seite 19) durch den der ganze Teig gehoben wird. Das ist seine Aufgabe. Aber Deutschland verwehrt es ihm, diese Aufgabe zu erfüllen. Die Völker wie die Individuen vergehen in ihrer geistigen Träg- heit. Keine Doktrin ist so verhäng- nisvoll, wie die vom geringeren Kraftaufwand. 28. September. (Folgendes Zitat ist im Original deutsch) : ". . .so geht Der Mensch zu Ende, und die einzige Ausbeute, die wir aus dem Kampf des Lebens Wegtragen, ist die Einsicht in das Nichts Und herzliche Verachtung alles dessen, Was uns erhaben schien und wünschenswert." Nein, diese novissima vorba Tal- bots in Schillers ".Jungfrau von Orleans'' werden nicht meine letz- ten Worte sein. Ohne Zweifel wird es mir nicht vergönnt sein, die Wiederaufrichtung der morali- schen Werte zu erleben, für die es eine Freude sein würde zu leben, aber ich glaube fest an diese Wie- deraufrichtung. Ich vermag dies Drama Schillers nicht zu bewundern, das so künst- lich ist, wie die Dramen Hugos, und zwar bis ip die geringsten Ein- zelheiten. Es ist ohne wirkliche Tiefe, ohne Sinngebung. Selbst der *£ers bleibt rauh, dessen psycholo- gische Spannungen ganz konven- tionell oder willkürlich sind. Man fühlt nicht einen Augenblick, dass ein inneres Bedürfnis Schiller ge- trieben hätte, dies Drama zu schreiben, wie man es im "Don Carlos" oder im "Wilhelm Teil" empfindet. Es ist eine gut gemachte Aufgabe, aber nicht einmal sehr gut gemacht, über einen Gegen- stand, der ihm besonders dra- matisch erschien. Diese Walküre Jeanne, eine Gottesgeissel, tut ein Gelübde, alle Engländer in Frank- reich auszurotten, wird sich selber untreu, sobald sie vom Mitleid er- griffen wird, und sie wird nur mit- leidig, wenn sie sich verliebt, um dann vor Agnes Sorel auf die Knie zu fallen und zu schreien: "Du bist die Heilige! Du bist die Reine!" Wie peinlich und wie lächerlich! . . . Unmöglich. Nicht ein wahres Gefühl im Ganzen. 29. September. Die Lektüre der "Jungfrau" be- endet. Der Schluss ist noch ab- surder als der ganze Rest. Die ein- zige Entschuldigung, die Schiller hat, ist seine Unkenntnis der Pro- zessakten, die man zu seiner Zeit noch nicht kannte. Aus Furcht, nicht ungerecht gegen ihn zu wer- den, und ihn nicht bis zum Extre- men zu verachten, will ich seinen "Dos Carlos" wiederlesen, der un- vergleichlich besser sein dürfte, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht. Aber wieviel grösser er- scheint nun im Vergleich Goethe! Wie ist auch noch das geringste seiner Werke mit innerer bewegen- der Kraft erfüllt! Jedes ist aus einem inneren Drange entstanden und von innen heraus diktiert. Schillers "Jeanne d'Arc" entbehrt dieser inneren Notwendigkeit und scheint nur dem kindlichen Drange nach szenischen Effekten seine Entstehung zu verdanken. Ich will auch Kleists "Penthesilea" lesen. 9. Oktober. Ich hatte die "Geschichte des Volkes Israel" mitgenommen, die ich zu lesen begann. Die einen möchten die Menschen bessern, und die anderen meinen, die Menschen liessen sich nur bes- sern, wenn man zuerst die Lebens- bedingungen verbesserte. Aber rasch wird offenbar, dass das eine nicht ohne das andere möglich ist, und man weiss nicht, wo man be- ginnen soll. An gewissen Tagen er- scheint mir. die Menschheit so er- bärmlich, dass mir das Glück eini- ger ruchlos erscheint. (Aus dem Französischen übertragen von Kurt Kersten.) Die Arbeit der "Rescue Children, Inc." Vor kurzem kam die junge Kate Diamant, eine der eifrigsten Fürsorgerinnen der Organisation "Rescue Children, Inc." in Brüssel, in New York an. Sie war von zwei Kindern, Irene Gultmanr. und Charles Karo, begleitet, die zu Be- such nach New York kamen, um ihre Adoptiveltern kennen zu ler- nen. Irene Guttmann stammt aus der Tschechoslowakei; zusammen mit ihren Eltern wurde sie nach Auschwitz de- portiert, wo die Eltern vergast wurden, während sie wie durch ein Wunder gerettet wurde. Charles Karo wurde in Frankreich geboren, von wo seine El- tern deportiert wurden; er überlebte den Krieg im Hause von Christen. Ueber die Arbeit der "Rescue Children, Inc." befragt, erzählte Kate Diamant, eine geborene Ham- burgerin, im New Yorker Büro dieser Organisation: "Rescue Children, Inc." ist eine Toch- terorganisation des Vaad Hatzala Rescue Committee, das während des Krieges viele jüdische Flüchtlinge über die Grenzen des Nazireichs geschmug- gelt und gerettet hat. Die neue Organi- sation dient vornehmlich der körper- lichen, geistigen, moralischen und er- zieherischen Rehabilitierung jüdisch- orthodoxer Kinder, die verwaist sind oder von ihren Eltern durch den Krieg getrennt wurden. Seit ihrer Gründung vor über einem Jahr hat die Organisation die Adoption von 1450 Kindern vermittelt; 500 konnten mit ihren Familien wiedervereinigt werden und einige wenige durften nach Palästina oder in die Vereinigten Staaten einwandern. Die Kinder leben in den von der Organisation in Frankreich, Belgien und Schwe- den unterhaltenen Heimen. Die Adoption eines Kindes ist natür- lich keine formelle, sondern be- steht in einer rein finanziellen Un- Kate Diamant bei der Ankunft im New Yorker Flughafen mit den beiden Adoptivkindern trstützung, die pro Kind und Jahr $365 beträgt, mit denen die reinen Kosten seines Lebensunterhalts bestritten werden. Das erste Kind wurde seinerzeit von Mayor Wil- liam O'Dwyer adoptiert; weitere Adoptiveltern sind Mrs. Eleanor Roosevelt, Bing Crosby, Eddie Cantor und Ella Logan. Während ihres Aufenthalts in Amerika hatte Kate Diamant eine wichtige Mission zu erfüllen: sie übergab Mrs. Henry S. Truman in Washington ein Gesuch zur Er- leichterung der Einwanderung von Waisenkindern. Wenn es Erfolg hat, dann werden in naher Zukunft aus finanziellen Adoptiveltern rich- tige Eltern für die Aermsten der Armen unter den Ueberlebenden unserer grausigen Gegenwart werden können. k. h. LONDONER NOTIZEN Dr. Fritz Wendhausen, der bekannte deutsche Filmregisseur und Bühnen- Gewerkschaftler, änderte offiziell sei- nen Namen in Frederick Wendhousen; er ist ein Regisseur der deutschen Ab- teilung der B.B.C. Richard Duschinskr, der österreichi- sche Autor von "Komparserie" und "Kaiser Franz Joseph" verkaufte sein Stück "Elisabeth von Oesterreich" an die Rank-Organisation, die bekannt- lich Willy Forst verpflichtet hat, die- sen Stoff in London zu inszenieren. Llll Kann, die einst in Düsseldorf begann, ist in letzter Zeit oft in eng- lischen Filmen zu sehen; die begabte Schauspielerin wirkte in "The White Unicorn" und in "A Woman in the Hall" mit. Das Lustspiel "Trapei Im Vatikan", das vor kurzem als erstes deutsches Stück in London aufgeführt wurde, stammte von Curt I. Braun. Nunmehr wird dasselbe Stück in Berlin aufge- führt und als Verfasser zeichnet Mi- chael Harvard. Der englische Bearbei- ter war Ashley Dukes, und wer ist der deutsche? Pem. Von Alexander dem Grossen zu Hitler In grossen, allzu grossen Zügen versucht Friedrich Gaupp auf bi- zarre Weise die bismarcksche Reichsgründung und Hitlers Drit- tes Reich über Jahrtausende hin mit dem Reiche Alexanders des Grossen in Verbindung zu bringen, um sein Buch "Deutsche Fälschung der abendländischen Geschichtc" schreiben zu können, das den Cha- rakter eines Kriminalromans er- hält, in dem man auf die Spuren des Mörders geleitet und irrege- führt wird. Fast immer sind solche Versuche nicht frei von Willkür, wenn man auf einem Steckenpferd durch die Weltgeschichte reitet. Und wenn selbst manches zutreffend ist, bleibt das Ganze ein Spiel der Laune und des persönlichen Ein- falls, gesehen durchs umgedrehte Opernglas. Wer Vergnügen an Einspännern hat, wird das Buch, das im Verlag Paul Haupt zu Bern erschienen ist, lesen wollen. Wenn es wahr sein sollte, dass sich durch Jahrtausende hindurch von Gene- ration zu Generation eine be- stimmte Lüge vererbt, muss man die Historiker und Geschichts- philosophen bedauern, die sich seit Voltaire um die Feststellung histo- rischer Gesetze bemühen. , IC. K. Der Aufbau vermittelt Ihnen die Geschehnisse in vielen Ländern. Unsere Schachecke Von S. Birnbaum Problem No. 129. Von S. Llovd SCHWARZ: 4 Steine. §» «R £ _ G H WW: fj' §8! B l III iE SM W/W* * WW' * gs (near lfilst St.) WAdsw. 7-5387 » Redaktionsschluss: Montag 12 Uhr mittags. Erster Fachmann für europäische und amerikanische Radios ALLE REPARATUREN prompt und preiswert werden auf Wunsch abgeholt CROSSE AUSWAHL RADIOS Alle bekannten Marken Stet* <;<'lt'K<-iilivH*kä»l> GROSSES LAGER IN EUROPÄISCHEN RADIO-RÖHREN. Arthur Meyer RADIO STORE 1657 - 3. AVE., zw. 92. - 93. Str. Tel.: AT 9 - 3588 Das neueste Wunder der Flugtechnik: die Himmelsrakete Dies ist das "0-558-2 Skyrocket" genannte Flugzeug der amerikanischen Flotte das gleichzeitig "jet and rocket propelled" ist. Es ähnelt einer geflügelten V-2 Rakete und hat eine nadelartig auslaufende Spitze. Die Bauzeit betrug zwei Jahre und man hofft, dass es diese Art von Flugzeugen sein wird, die eine Fluggeschwindigkeit, die schneller als der Schall ist, erreichen wird. Während man vor kurzem die Frist zur Erreichung dieses Ergebnisses auf zehn Jahre ansetzte, hat kürzlich der Direktor für aero- nautische Forschung des "National Advisory Committee for Aeronautics", Dr. Hughes L. Dryden, gemeint, dass wir in relativ sehr kurzer Zeit, vielleicht schon zu Beginn des Jahres 1949, Passagier- Flugzeuge dieses Typs erleben werden. Nicht immer unentgeltlich, wie sich herausstellte und nicht in allen sehr breit diskutierten Fäl- len. Rixinger versuchte glaubhaft zu machen, dass er erst 1944 von dem systematischen Massenmord an den Klienten seines amtlichen "Reisebüros" erfahren habe und darüber ganz "verdattert" gewe- sen sei. Er hätte die barbarischen Methoden der Gestapo — seiner Gestapo, immerhin — innerlich ab- gelehnt und den Rassenhass ver- abscheut. Dass auf dem Morzin- platz Menschen gefoltert wurden, sei ihm niemals zu Ohren gekom- men. Er halte alles, was man da- rüber erzählt, für weit übertrieben. Nicht einmal die ungerechtfer- tigte Bereicherung aus dem ge- raubten Eigentum der Verschlepp- ten wollte Rixinger zugeben. Die Villa in der Hinterbrühl, die er für 29,000 RM weit unter ihrem wirklichen Wert kaufte, von .jü- dischen Arbeitern herrichten und fürstlich ausstatten liess, sei ihm "angeboten" worden, um sie einem "unwürdigen Nazi" zu entziehen. Er habe Perserteppiche, ein Kla- vier, Platinarmbänder, goldene Ringe und kostbares Porzellan wohl billig erworben, aber keines- wegs, um sich daran zu bereichern. "Ich hatte kein Vertrauen zur Mark", gesteht der farblose Rixin- ger mit der Unschuldsmine eines kleinen Kommis, "und wollte ganz einfach mein Geld sicher anlegen." Als der Vorsitzende ihm vorhielt, dass die lächerlichen Preise allein ihm schon das Unrecht seines Vor- gehens hätten zeigen müssen, ver- zerrte der SS-Offizier eine Situa- tion (ohne es selbst zu merken) zur Groteske. "Ich habe Mezies gekauft", sagte er mit eine" gera- dezu entwaffnenden Unverschämt- heit und fügte nach einer kleinen Ueberraschungspause hinzu: "Das ist doch nicht verboten." Ein gefürchteter Gestapomann und SS-Obersturmführer sieht vor dem Volksgericht seine Mordzen- trale als bescheidene Verwaltungs- instanz. Der Abtransport ins Ver- nichtungslager wird zu einer ein- fachen " Wohnsitzverlegung nach Theresienstadt." Zuletzt gebraucht der SS-Obersturmführer das Wort "Mezies" so selbstverständlich, als ob es ihm von Kindheit an geläu- fig wäre. Die Tarnung überpurzelt sich und endet mit einem Witz, der viel zu grausig ist, um lustig zu sein. Zehn Jahre Gefängnis sind das mildeste Urteil, das der Gerichts- hof sprechen konnte, wenn er den kleinen grauen Mann, der immer ein pflichtgetreuer Beamter war, überhaupt für schuldig hielt. Die Niedergeprügelten, zu Tode Geschleiften, Verhungerten, Er- frorenen, am Rand des Massen- grabes Erschossenen, die in There- sienstadt Verstorbenen, im Dreck von Auschwitz Erstickten und die Hauchdünne, 2 - zügige Nylon Elastische Strümpfe AUS NATURGUMMI DÜNNER, STÄRKER; DUNKLERE FARBE Volle Länge......$13.50 per Paar Bei schriftlichen Bestellungen bitte nebenstehende Masskarte zu verwenden BRUCHBÄNDER - LEIBBINDEN PLATTFUSS-EINLAGEN nach Mass in eigener Werkstatt angefertigt A. WITTENBERG 145 WEST 72nd ST., NEW YORK, N. Y. 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Ein seltsamer Prozess vor dem Wiener Volksgericht hat dv3. Dis- kussion darüber von neuem ange- facht, obwohl die Zeit nicht danach ist, sie durchzuführen. Hinter Ri- xinger hat sich das Kerkertor ge- schlossen. Was um ihn geschah, er- wartet das Urteil der Geschichte. Es braucht Distanz zu der Ereig- nisfülle und ein Herz ohne Bitter- keit, um gerecht zu sein. H. C. Benz." Palästina-Vortrag. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Vereinigung IGUL, Hakoah und Jacob Ehrlich Society, spricht der bekannte palästinensische Anwalt David Goitein unter dem Titel: "Inside Palesline" am 25. November 1947, 8 p. m., im grossen Saale der American Congregalion of Jews from Auslria, 252 West 92nd St, New York City. Gäste willkommen! Die "Blaue Beitragskarte" hilft individuell in Europa und Amerika. CHANUKKAH LEUCHTER IN STERLING SILVER 10'/-" hoch, 11 Vi" breit Ersetze MESSERKLINGEN Stainless Steel Reparaturen Versilbern NUR schriftl. oder telef. Bestellun- gen. Auf Wunsch persönl. Besuch. 7c