Die Palästina-Regierung hat einem Ersuchen der Jewish Agency hach beschleunigter Zulassung von Waisenkindern unter 18 Jahren pid von Kindern unter zwei Jahren mit ihren Eltern, die zur Zeit in Pipern - Lagern leben, stattgegeben. Alles in allem werden rund |50O Personen somitausserhalb der Reihe die Zulassung in Palästina erhalten. Die genannte Zahl wird von der monatlichen Zypern-Quote jfron. 750 abgezogen werden, bis die "aussertourliche" Zahl wieder auf- 11t ist. Die anderen Zypern - Internierten erklärten sich nach ■einem Besuch von.Mirs. Goldie Meirson, der Leiterin der Jerusalemer Bektion des Politischen Departements der Agency, bereit, auf ihre Reihenfolge zu verzichten. Man schätzt, dass es in Zypern-Lagern *'50 Kinder unter zwei Jahren, dazu rund 1000 Eltern und andere Familienangehörige, sowie etwa 2100 Waisenkinder unter 18 Jahren ;ibt. BECONSTRUCTION AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc., 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Entered as second-ciass mattei January 30, 1940, at New York Post Office undei Act ol March 3, 1879. Vol. XIII—No. 48 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, NOVEMBER 28, 1947 U.S'A 10* Palästinas Sternstunde Mittwoch, 12 Uhr mittags. In diesem Augenblick, da der "Aufbau" in Druck geht, ist die letzte Entscheidung über Palästina noch nicht gefallen. Die Abstimmung steht auf des Messers Schneide. Zu Beginn des Nachmittags tauchte plötzlich das Gerücht auf, dass Griechenland, das sich bisher der Stimme enthalten hatte, mit "Nein" stimmen wolle. Auch die Philippinen, die bisher der Sitzung nicht beigewohnt hatten, erklär, ten ihre Absicht, ebenfalls mit "Nein" zu stimmen. Dadurch entstanden neue Zweifel, ob es auf Grund ier Abstimmungen im Komitee der 57 zu der erforderlichen Zweidrittelmehrheit in der Schluss-Ab- stimmung der Vollversammlung kommen würde. Wenn das geschieht, wird die Mehrheit nur eine sehr knappe sein, vorausgesetzt, dass sich das Stimmenverhältnis, wie es in der Komitee-Abstimmung in Erscheinung trat, sich nicht noch wesentlich verschiebt. ^ Die Dienstag-Resolution des Unterausschusses zugunsten der Teilung gewann 25 Staaten als An- hänger, 13 stimmten dagegen, 17 enthielten sich der Stimme, und zwei Staaten waren abwesend. Man •|ieht also, das Schicksal Palästinas, und damit des jüdischen Volkes und Staates, hängt bei dem jetzigen Stande der Dinge an ein oder zwei Stimmen. Denn die Befürworter der Teilung müssen Mindestens dop- pelt soviel Stimmen aufbringen als die Nein-Sager, um sich durchzusetzen. Bei solcher Sachlage halten wir es im Augenblick für zu verfrüht, redaktionell Stellung zu nehmen. Wir werden das in der nächsten Nummer tun, bringen jedoch-heute ausführliche Berichte unserer Korrespondenten zur Situation, die hinter die Kulissen der Vorgänge in Lake Success hineinleuchten und unseren Lesern das Verständnis für das Geschehen erleichtern werden. Vorgefechte um die Endabstimmung Von unserem Berichterstatter GEORGE WRONKOW Lake Success, 26. November. Der Hammer fällt dreimal. Der Vorsitzende-Dr. Evatt, der Haupt leleegerte Australiens, eröffnet die $3. Sitzung * des Palästina-Aus schusses. Es ist Montag abend. Der Konferenzsaal i» Lake Success ist iberfüllt, die Stimmung auf das iüsserste gespannt. Den ganzen -Tag über, in den Morgen- und jjN'achmittagsitzimgen, hatten Be fürworter und Gegner des Tei pungsplanes das Wort. Die Dele- gierten der arabischen Staaten jwurden deutlicher, als sie es je ge- wesen waren. Besonders der Ver- treter Aegyptens drohte unverhüllt jhit Massakers der Juden in den arabischen Staaten des Nahen Ostens, wenn die Mehrheit der Vereinten Nationen die Teilung Palästinas beschliessen sollten. Der Vertreter der Jewish Agency, Moshe Shertok, blieb eine energi- sche Antwort nicht schuldig, hauptsächlich aber stellten diese Delegierten immer wieder die Le- galitädes Planes in Frage. Ihr Kampf ging um die Zögernden, die Bich fragen, ob der Plan arbeits- fähig, ob er legal sei. Der russische Delegierte Tsarapkin bewies in starken und logischen Ausführun- gen diese Legalität des Teilungs- plans im Rahmen der Verfassung der Vereinten Nationen. >■ In der Delegierten-Bar und in den Presseräumen gingen inzwi- schen die Spekulationen darum, ob eine Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan erreicht werden könne. Um die Mittagszeit stan- den die Voraussagen dann 27 zu 13, also ein knapper Sieg, aber immer wiedci- waren die Delegierten der Staaten, die sich bisher jeder Stel- jungsnahme enthalten hatten, das grosse Fragezeichen. i Nun ist es Abend geworden. Der Vorsitzende schneidet weitere De- batten ab, er will endlich zu einem j |3rgebnis kommen. Zuerst werden |ie Pläne des arabischen Unter- ausschusses zur Abstimmung ge- stellt, und zwar Paragraph für Pa- ragraph — das bedeutet eine lange Reihe von Abstimmungen. Dele- gierte und Journalisten halten die Bleistifte bereit: namentliche Ab- Itimm/ivg ist gefordert. Zur Ab- stimmung „steht der arabische An- trag, die ganze Frage der früheren Verpflichtungen Palästina gegen- über von der Balfour-Erklärung jui, dem Internationalen Gerichts- |of zu übergeben, der feststellen j soll, ob die Vereinten Nationen überhaupt das Recht haben, über Palästina zu entscheiden. Es ist vorauszusehen, dass die arabische Forderung abgelehnt werden wird, aber es kommt auf das Stimmen- verhältnis an. Welche Stärke kön- nen die arabischen Staaten auf- bringen, wieviel Stimmenenthal- tungen wird es geben? . . . Die ruhige Stimme Evatts, sein breiter australischer Dialekt-, mildern die Spannung etwas. Der namentliche Aufruf beginnt. Afghanistan: Ja — Argentinien: Ja — Australien: Nein — Belgien: Nein — Bolivien: Enthaltung — Brasilien: Ja —. Ein leiser Aus- ruf des Erstaunens ist zu hören — Kanada: Nein — Chile: Nein — China: Enthaltung — Columbien: Ja — Costa Rica: Nein — Cuba: Ja . . . So geht es weiter. 57 Län- der werden aufgerufen. Ausser den arabischen Staaten selbst unter- stützen noch EI Salvador, Grie- chenland, Haiti und Liberia den arabischen Antrag. Das Endergeb- nis: 18 Ja-Stimmen, 25 Nein-Stim- men, 11 Enthaltungen, 3 Länder abwesend. Der südamerikanische Block ist gespalten. Das britische Empire ist gespalten, da sich Eng- land der Stimme enthält, während die Dominions gegen den Antrag stimmen. Selbst der Sowjet-Bloclc ist nicht einmütig, da sich hier Jugoslawien der Stimme enthält. Arobische Stärke iibi&MscJifr Das war die erste Abstimmung,, die Araber haben eine überra- schende Stärke gezeigt. Weitere; Abstimmungen folgen, das Bild! wird für die Araber noch günsti- ger, als der arabische Antrag zur Abstimmung kommt, der Interna- tionale Gerichtshof solle entschei- den, ob die Vereinten Nationen die Macht haben, den Teilungsplan durchzuführen. Mit nur 21 zu 20 Stimmen wird dieser Antrag abge- lehnt, sogar Belgien und Frank- reich stimmten für ihn. Es wird später Abend, es wird: Nacht. Eine namentliche Abstim- mung folgt der anderen, die Er- gebnisse schwanken, manche Dele- gierten scheinen nicht mehr ganz; (Fortsetzung auf Seite 2) ... . ...........r'hoto Keystone Ueberall in Europa warten die jüdischen DP's auf die Stimme der Welt Werden die United Nations durch ihre Palästina-Abstimmung auch diesen Unglücklichen ein Heini geben? (Flüchtlinge vom "Exodus" im Lager Poppendorf.) Der Kampf um die Teilung Lake Success, 26. November. Spätestens am Vorabend des "Thanksgiving" der amerikanischen Nation hätte die diesjährige ordentliche Tagung der Vollversammlung der Vereinigten Nationen zu Ende gehen sollen. Jedoch, trotz allen Drängens der führenden Persönlichkeiten, ist der Schluss hinausge- schoben worden. Denn das jüdische Drama, in welchem die jetzige Voll- versammlung die entscheidende Rolle zu spielen hat, ist noch in Ent- wicklung begriffen. Es wird sehr leidenschaftlich agiert; dies nicht allein seitens der Hauptakteure, Juden und Araber, sondern auch seitens der Repräsentanten der mittelbar beteiligten Nationen. Ueberraschende Wendungen treten ein, wie sie seit Gründung dieses zweiten Bundes der Völker kaum jemand vorauszusagen gewagt hätte. War schon das friedliche und wohlmeinende Zusammenarbeiten Amerikas und Russlands an einem verwickelten und scharf umkämpften Plan eine Ueberraschung, so musste es noch mehr verwundern, dass die Sprecher Amerikas und Russlands neben- und hintereinander scharfe Kritik an England übten und dem Vereinigten Königreich ihren Tadel aussprachen, dass dieses seine ihm aus der Zugehörigkeit zu den Vereinigten Nationen erwachsenen Pflichten nicht zu erfüllen bereib sei, Wem fällt da nicht das alte Gleichnis ein: "Rechte Hand, Linke Hand — alles vertauscht." Amerika will an Durchführung der Teilung mitwirken In der Tat hat die Ende der vorigen Woche abgegebene Erklärung Sir Alexander Cadogans, dass England nichts unternehmen werde, um eine Teilung zu erzwingen, Verwirrung in die Situation gebracht und die Aussieht £ür den Teilungsplän verschlechtert. Der Delegierte--Neu* seelarids, und mit ihm einige Repräsentanten anderer Länder, die mit dem Herzen für den Jüdenstäat sind, sahen sich veranlasst, zu er- klären, dass sie nicht für einen Staat stimmen können dessen Verwirk, lichung nicht eine bestimmte Macht garantiert. Diese Wendung hatte wiederum ihr Gutes: Berschel Johnson wandte sich energisch an den Sicherheitsrat und erklärte gleichzeitig, dass Amerika bereit sei, sein Teil zur Erzwingung der Durchführung des Planes beizutragen. Damit ist das Problem der Organisierung einer internationalen Polizei für Palästina — diesmal nicht mehr nur seitens neutraler Kleinstaaten, sondern auch mit Beteiligung zumindest einer der Grossmächte wieder aktuell geworden. Die ganze Verschleppung aber entstand hauptsächlich dadurch, dass von arabischer Seite her immer wieder überraschende Tricks in das Spiel geschoben werden. Auch das Situationsbild wird durch diese Taktik erheblich verwirrt. Im® " stimmt, über deren Zweck sich nicht alle Delegierten klar waren, sodass aus dem Ergebnis dieser Abstimmungen kein bestimmter Schluss darüber gezogen werden konnte, welche von den Länder- Delegationen für den jüdischen und welche für den arabischen Fall sind. So hatten z. B. ausgespro- chene Anhänger der Teilung für den arabischen Antrag auf Absor- bierung der DP's seitens dei ver- schiedenen Länder gestimmt, Palästina-Einheitsstaat fällt Sogar hinsichtlich der Bewer- tung der Abstimmung über die Re- solution des Zweiten Unteraus- schusses, Palästina als einen Ein- heitsstaat (unter arabischer Herr- schaft) zu erklären, waren die Meinungen geteilt. Für diese Reso- lution stimmten lediglich zwölf Staaten, 29 stimmten dagegen, 14 enthielten sich der Stimme, 2 wa- ren abwesend. Verschiedene Län- der - Delegierte gaben jüdischen Journalisten gegenüber der Mei- nung Ausdruck, dass hier jede Nein-Stimme als Ja-Stimme für den Judenstaat zu bewerten sei. Denn die Unentschiedenen wären unter den Nichtstimmenden zu su- chen. Hinzu kommt dass manche Delegierte, die sich der Stimme enthielten, wie z. B. die Chinas und Ecuadors, sich vorher schon für den Judenstaat erklärt hatten. Eine Zweidrittel - Mehrheit für Teilung sei daher fast gesichert. Die Repräsentanten der Jewish Agency sind aber nicht geneigt, sich diese Schlussfolgerung zu eigen zu machen. Sie blicken auf Verlauf der annähernd zwölfstün- digen Sitzung des Ad Hoc (Palä- stina)-Komitees der Siebenund- fünfzig am gestrigen Montag und während der Sitzungen am Diens- tag wurde über eine Unzahl Reso- lutionen und Amendements abge- 2.* AUFBAU Amerika, dessen Wortführer in der ersten Tagungsperiode die Zügel haben locker werden lassen und so den Eindruck erweckten, als ob es den USA nicht an einer ge- schlossenen Front gelegen sei. Die anfängliche Unterlassung hatten die USA-Dele irrten jetzt gut zu machen. In der Tat werden jetzt seitens des anfangs etwas kühl ge- wesenen Berschel Johnson, sowie anderer Herren aus Washington die äussersten Anstrengungen ge- macht, die Schwankenden davon zu überzeugen, dass eine positive Lö- sung des Palästina-Problems eine nicht- zu umgehende Notwendigkeit der Stunde sei. Dies nicht allein darum, weil nach Aufgabe des Mandats und militärischer Räu- mung des Landes seitens Englands keine andere Macht vorhanden sein wird, um eine Schlacht auf Leben und Tod zwischen Juden und Ara- bern zu verhindern, sondern auch darum, weil Ehre und Ansehen, ja vielleicht die Existenz der United Nations in dieser anscheinend ab- seits der grossen Weltprobleme liegenden Sache engagiert sind. Diese Gedanken machen offenbar Schule unter den bisher Unent- schiedenen. Soeben, Dienstag, vier Uhr nach- mittags, wurde im Komitee der 57 j über die Resolution des Ersten Untersuchungs - Ausschusse abge- timmt, die empfiehlt, Palästina in ' zwei unabhängige Staaten, einen jüdischen und einen arabischen, aufzuteilen. Fünfundzwanzig St,aa- jten stimmten für diese Resolution. }3 stimmten gegen sie, 17 enthiel- ten sich der Stimme 2 waren abwe- send. Für diese Abstimmung war eine Zweidrittel-Mehrheit nicht notwendig, sodass die Resolution |— obwohl eine Stimme zur quali- fizierten Mehrheit fehlt — vor die ! Vollversammlung zur endgültigen Entscheidung kommen wird. Die |allgemeine Bewertung ist die: Es ist kaum anzunehmen, dass die I Nein-Stimmen sich auch nur um eine einzige vermehren werden. Hingegen sei mit Bestimmtheit da- mit zu rechnen, dass von den 17, ' die sich der Stimme enthielten und den zwei heute abwesend Gewese- nen sich eine ziemliche Anzahl be- reit finden werden, in der Vollver- sammlung für Teilung zu stimmen. I Michael Wurmbrand. Verfassungsentwurf für den jüdischen Staat Der Weg zur Entscheidung (Fortsetzung von Seite 1) zu wissen, worüber sie abstimmen. Der Argentinier erklärt einmal: "Ich stimme nicht mit, ich weiss nicht, worum es geht." Evatt bleibt ruhig, er erklärt noch einmal den Antrag. Dieser Teilantrag schlüpft durch mit 17 zu 14 Stimmen bei 23 Enthaltungen, er verlangt, dass Länder, aus denen jüdische Flücht- linge kommen, veranlasst werden sollen, sie zurückzunehmen. Der Gesamtantrag über die Frage der jüdischen Flüchtlinge mit einer Lösung, wie die Araber es wollen, wird dann bei Stimmengleichheit abgelehnt, 16 zu 16, 23 Enthaltun- gen — 2 Staaten abwesend. Das Bild ändert sich Die Luft im Saal ist blau ge- worden vom vielen Tabakrauch, es geht auf Mitternacht, aber der Vorsitzende gibt den Delegierten keine Ruhe, sie haben bisher in der Tages- und Nachtsitzung ins- gesamt 13 Stunden getagt. Schliesslich kommt die wichtigste Abstimmung der Nacht: Errich- tung eines arabischen Staates für ganz Palästina. Plötzlich ändert Bich das Bild: drei Staaten, die sich bisher ständig der Stimme enthalten haben, stimmen dagegen. Bolivien, Holland und Slam, ein vierter, Brasilien, stimmt dage- gen, obgleich er für den ersten arabischen Antrag gestimmt hatte. Andere Staaten, die die Araber in Einzelfragen unterstützt hatten, enthalten sich der Stimme. Das Endergebnis: 12 Stimmen für den arabischen Antrag, 14 Stimment- haltungen, 29 dagegen. Die Delegierten weigern sich, weiter zu tagen, sie sind über- müdet. Der Vorsitzende vertagt die Abstimmung. Eine Pause von weni- ger) Stunden, bis am Dienstag früh der Kampf weitergeht, bis die letzte grosse Schlacht im Palästina- Ausschuss geschlagen wird, die Abstimmung lim den Teilungsplan, um die Schaffung eines jüdischen und eines arabischen Staates in Palästina. Die Stimmung im jüdi- schen Lager hat sich etwas gebes- sert, die Aussicht auf eine Zwei- drittel-Mehrheit ist gestiegen, aber noch lange nicht sicher. Denn nicht alle 29 Staaten, die gegen den ara- bischen Antrag stimmten, werden für den amerikanisch-russischen Antrag, das heisst für die Teilung stimmen. Die Limousinen der Delegierten rollen durch die • Nacht, wenige Stunden trennen uns von der Ent- scheidung. Die entscheidende Abstimmung Dienstag vormittags 11 Uhr. Der Vorsitzende Evatt sitzt wieder auf seinem Platz, der russisch-amerika- nische Teilungsplan und acht Zu- satzanträge stehen zur Abstim- mung. Die Delegierten, müde von den Debatten des vergangenen Ta- ges, nehmen ihre Sitze ein. Sämt- lich Pressestühle, sämtliche Rund- funk-Sende-Kojen 'sind besetzt. Der einzige Punkt der Tages- ordnung, der noch für die General- versammlung zu beraten bleibt: Der Teilunsplan für Palästina. Aber viele Zusatzanträge sind zu beraten. Es handelt sich um Ver- besserungen in Einzelpunkten. Ausser Pakistan scheinen die ara- bischen Staaten an der Debatte nicht interessiert. Ein Antrag Pa- kistans, die ganze Grenzziehung aus dem Plan zu streichen und sie dem Sicherheitsrat zu überweisen, wird mit 22 zu 8 Stimmen abge- lehnt. Wieder die grosse Zahl von Stimmenenthaltungen. Die Debatte verliert sich in Ein- zelheiten — eine kurze Mittags- pause wird eingelegt, und wieder treten die Delegierten zusammen. Ein dänischer Antrag liegt vor, durch den der Sicherheitsrat auf- gefordert werden soll, der zu bil- denden Palästina-Kommission alle Macht zu geben, die sie zur Durch- führung ihrer Aufgabe braucht. Dänemark fürchtet mit anderen Delegierten, dass der Plan in sei- ner bisher vorliegenden Form nicht stark genug ist, es meint, dass die Palästina - Kommission grössere Autorität braucht. Dieser Antrag, der den Plan zweifellos verstärkt, wird angenommen. 'Ich stelle nunmehr die Teilung zur Abstimmung!" Und dann kommt der entschei- dende Augenblick. Der Vorsitzende Dr. Evatt hebt die Stimme: "Ich stelle nunmehr den Teilungsplan zur Abstimmung!" Namentliche Abstimmung ist ge- fordert. Vor jedem Delegierten, vor jedem Journalisten liegt ein vorgedruckter Zettel zur Eintra- gung der Stimmen. Atemlose Stille herrscht im Saal. Der Sekretär der KOMMEN SIE NACH BRÜSSEL?... KOMMEN SIE ZU UNS! ♦ Sie finden UNVERÄNDERT die beste Wiener jüdische Küche zu massigen Preisen im Restaurant COMO Boulevard Adolphe Max 58-60, 1. Etage (Eing. neb. Blumengesch.) IM ZENTRUM DER STADT Direktion: E. ADLER Kommen Sie nach BRÜSSEL? Treffpunkt aller Amerikaner im JUDISCHEN Cafe - Restaurant NOR-CLUB BOULEVARD ADOLPHE MAX 861 (im Haupt-Verkehrszentrum) ANERKANNT BESTE JÜDISCHE WIENER KÜCHE tm elegantesten Rahmen zu billigsten Preisen Mittwoch-Samstag-Sonntagabend: Original russiscnes ORCHESTER! E FKIEDMANN - BRONJA ROCHMANN Der Jüdische Nationalrat in Palästina hat einen sechsköpfigen Ausschuss zur Ausarbeitung eines Entwurfes der Verfassung des ge- planten jüdischen Staates einge- setzt. Gleichzeitig hat Grossrabbi- ner Isaac Herzog bekanntgegeben, dass auch er den Entwurf einer Verfassung vorbereite, der einem Ausschuss von Rabbinern zur Genehmigung vorgelegt wer- den soll, bevor er an die poli- tischen jüdischen Körperschaften weitergeleitet wird. Massen-Prozess gegen 700 Auschwitz-Nazis Der grösste Massen-Prozess gegen Kriegsverbrecher des zweiten Weltkrieges wird binnen kurzem in Warschau vonstatten gehen. 700 Wachen, Blockwarte und andere untergeordnete Beamte des Todes- lagers Auschwitz (Oswiecim) werden sich unter der Anklage der Er- mordung von 1,500,000 Juden und mehrerer Hunderttausender von Nichtjuden zu verantworten haben. In Krakau hat ferner am 24. November ein Prozess gegen 40 Haupt- beamte von Auschwitz begonnen. Unter den Angeklagten befindet sich ein Kommandant der Frauenabteilun": des Lagers und mehrere Aerzte. Kommission ruft den ersten Na- men nach dem Alphabet auf: Afghanistan — die Antwort ist ein "Nein". Argentinien — Ent- haltung. Australien gibt die erste bejahende Antwort. Der Aufruf geht weiter, 57 Nationen werden aufgerufen. Belgien: Stimmenthal- tung — und dann in rascher Folge Bolivien, Brasilien, Byelorussland, Kanada, Chile, fünf mal hört man ein Ja. Der letzte Name auf. der Liste Yugoslawien: Stimmenthal- tung. Jeder rechnet auf seinem Zettel: 25 Ja-Stimmen, 13 Nein- Stimmen, 17 Enthaltungen. Wie haben die Fünf Grossmächte ge- stimmt? Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion "Ja", Gröss- britannien, China und Frankreich haben sich der Stimme enthalten. Auch Neuseeland enthielt sich der Stimme, erklärte aber vor der Ab- stimmung, dass es durch diese Enthaltung nur seine Besorgnis über die Durchführungsmöglich- keiten des Planes zum Ausdruck bringen wolle, und dass es in der Plenarsitzung, wo eine Zweidrittel- mehrheit nötig sein wird, um den Plan in Kraft setzen zu können, für den Antrag stimmen werde. Geg67i den Antrag stimmten aus- ser den arabischen Staaten Kuba, Indien, Siam und die Türkei. Wei- tere Stimmenthaltungen sind Bel- gien, Griechenland, Luxemburg, die Niederlande und Jugoslawien in Europa. Argentinien, Colombia, Salvador, Haiti, Honduras, Mexiko in Südamerika, ausserdem Liberia und Abessinien. Die Vertreter Pa- raguays und der Philippinen waren abwesend. Neuseelands Stimme aus- schlaggebend Der Teilungsplan geht nun der Vollversammlung zur Beratung, zu. In der Plenarsitzung in Flushing DR. JUR. Leop. Landsberger INTERNATIONAL LAW (früher Rechtsanwalt und Notar in Berlin) KÖRTE POTEN 9 b DEN HAAG (Holland) Ich habe meine Gerichtslätigkeit wieder aufgenommen RECHTSANWALT Dr. A. Weinberg (vormals Remscheid) Anschrift: HOTEL STADT DÜSSELDORF Düsseldorf 22 a Kasernenstrasse 67 b Britische Zone, Germany RECHTSANWALT Dr. Joseph Hoffer Verteidiger in Strafsachen ist nach ÖSTERREICH zurückge^ kehrt und hat seine Advokaturs' Kanzlei in WIEN IX. LICHTENSTEINSTRASSE 2 wieder eröffnet. Telefon: R-50-0-50 Realitäten-Büro Viktor Krautschneider GEBÄUDE-VERWALTUNG GRUNDSTÜCKE HYPOTHEKEN WIEN IX. Lichtenstein-Strasse 2 Telefon: R-50-0-50 wird von der Mehrheit versucht, einige der Delegierten, die sich bis- her der Stimme enthielten, zu überzeugen, dass dieser Teilungs- plan nicht die ideale, aber immer- hin die bestmögliche Lösung des Palästina-Problems darstellt. Im Ausschuss fehlte eine Stimme zu dieser Zweidrittelmehrheit. Aber Neuseeland ist hinzuzurechnen und und wohl auch die Niederlande, die noch einen Zusatzantrag vor der Plenarsitzung einbringen werden. Nach der Annahme des Teilungs- planes wird die Vollversammlung die Kommission wählen, der unter dem Sicherheitsrat die Durchfüh- rung dieses Planes anvertraut wen- den soll. »i ? Restaurant - Cafe - Bar CHEZ KALI Wenn Sie in PARIS sind, «Ay Essen Sie im bekannten AtA jüdischen Restaurant CHEZ KALI (KALINSKI) 31, RUE DE TREV1SE PARIS 9e neben den Folies Bergfere Telephone Taiibout 50-26 FRÜHSTÜCK-, MITTAG-, ABEND- und SUPPER- SERVICE DAS GAB ES NOCH NICHT IN PARIS SIGMUNT BERLAND präsentiert sein Jiddisches CABARET DANCING BAR Jiddische Musik und Gesänge Die grössien jiddischen Attraktionen RICHARD INGER u. a. 5, Rue de Metz PARIS 10e Tel. Provence 46-32 WENN Sie nach PARIS fahren WO würden Sie essen? IM JÜDISCHEN IJECI/A RESTAURANT lVICj|\M Inhaber: Mesler 5bis, rue Beranger, PARIS Ille METRO REPUBLIQUE A A A y Restaurant Paul 13, Rue Nolre Dame de Nazareth PARIS 3e Grande Salle pour Noces et Banquets Telephone : ARchives 64-36 Französischer Rechtsberater Dr. jur. Charles Rosenberg PARIS 60 RUE DE LAGNY Tel.: Diderot 7728 Internationale Rechts- und Wiedergutmachungs-Fragen (früher Rechtsanwalt in Köln) ALLE BEKANNTEN Parfümerien BERLOWITZ fr. 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"Time International" ist der Name der seit einiger Zilf j erscheinenden Auslandsausgabe ve( "Time", des amerikanischen ' Mad#'; richten-Wochenblatts mit der grösste! Auflage. Diese Ausgabe umfasst defc inhaltlich ungekürzten Bild- und Text® teil von "Time"; es fehlen lediglict die Inserate. Die Ausgabe wird auf ll Chicago hergestellten Matern, die nac|§ Uebersee geflogen werden, in Paris ubsI in Kairo gedruckt und ist am selbe! Tage im Strassenhandel erhältlich wi|i die Ausgabe in den Vereinigten Staat' ten. Es versteht sich von selbst, dass diese Ausgabe unztensiert ist. Ii Deutschland ist "Time International"! in der englischen und amerikanische! Zone, aber nicht in Berlin, erhältlich« Abonnements für Deutschland nimmj das New Yorker Büro von "Time I»«" ternational", 9 Rockefeiler Plaza, Ne\| York 20, N. Y., entgegen. I LONDON Dr. B. MOSHEIM Rechtsanwalt 16, Elgln Court, Elgin Avenue LONDON W 9 Tel. 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Since its national proclamation by President Lincoln in 1863, the spirit of Thanksgiving prayers has never lost its joy and strength. It is a very special day for all of us who came to this country during the last twenty years. Having lest countries dominated by tyrants and mobsters, we found a new home and new friends and—in very sense of the word—a new life. You do not become an American overnight. You are not able to master hundreds of years of historical development in a short time. By carefully studying the spirit of this country, by experifcncing its life and thinking, you can be- come a Citizen after five years. Devotion to the ideals of freedom and the dignity of man, as embodied in the American Constitution, will make you proud of being an American among fellow Americans. Thus you may add to your Thanksgiving prayers a few words of challenge to those—men or ideas—trying to under- mine the rock on which the founders of this republic built their World of everybody's right to life, liberty and the piirsuit of happiness. We of European descent know the meaning and the threats of totalitarianism of all shades. And so, on this Day of Thanksgiving, we free Citizens of a free nation pledge a fight against all evil systems threatening this very right I to life, liberty and the pursuit of happiness. Ein Mann, der um die Lösung rang Das Werk des Kanadiers Pearson im Palästina-Ausschuss Lester B. Pearson Photo; British Combine. Lake Success, im November. Vor dem Konferenzzimmer Num- mer 11 in Lake Success steht ein Polizist der Vereinten Nationen. Journalisten wärten auf dem Gang. Hinter der verschlossenen Tür geht es um eine Entscheidung. Die Palä- stina-Frage ist in ihrem kritischen Stadium. — Es ist der 10. Novem- ber, der Arbeitsausschuss tagt in geschlossener Sitzung. Vertreter von vier Nationen; Vereinigte Staaten von Amerika, die Sowjet- Unio i, Guatemala und Canada sitzen zusammen und versuchen die Kluft zu schliessen zwischen dem russischen und amerikanischen Vorschlag, wie ein selbständiger jüdischer und arabischer Staat in Palästina errichtet werden soll. Die Tür Öffnet sich endlich, eine kurze Pressekonferenz folgt: Ja- wohl, Russland hat eine neue Reso- lution eingebracht, Amerika ist mit ihr einverstanden — der kanadische Kompromiss Vorschlag bildet die Unterlage. Wie kam dieser kanadische Kom- promiss-Vorschlag zustande ? Ka- nada hatte in den Palästina-Aus- schuss nur einen stellvertretenden Delegierten entsandt; es war Un- terstaatssekretär im Aussenmini- sterium Lester B. Pearson. In diplomatischen Kreisen war Betrachtungen zur Lage: The in the Pocono Mountains well known COLONY 'SWISS CHALETS* consisling of 8 buildings silualed on Route U. S. 6 near Milford of the Sianion family, has been sold this day for all cash to an Investment Client of Mr. JULES LEBELL, Broker in New York» in a all cash iransaction. ERNST I. CAHN 29 BROADWAY N. Y. 6, N. Y. BO 9-0531 — Residence: HA 6-0326 Wunder über Wunder Die wahren Probleme des Friedens und Krieges — Von MANFRED GEORGE V*) Unsere Leser werden im Laufe der vorigen Ar- tikel gemerkt haben, dass sie mit Entwicklungen der wissenschaftlichen Forschung von Heute, Mor- gen und Uebermorgen zu tun haben, die in jedem, ob Fachmann oder Laie, Millionär oder Lumpen- proletarier, Präsident, Diktator oder nur ein ein- facher Soldat unter den Soldaten des Lebens, ein Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit erregen. Darum müssen wir noch einmal jenen Satz wieder- holen : ein neues Zeitalter ist angebrochen. Aber das ist kein Zeitalter im gewöhnlichen Sinne, kein Zeitalter des Typs, nach dem Geschichtsbücher - un- tergeteilt werden. Es ist ein gänzlich neues Zeit- alter, und die wenigen Ausführungen, die wir bisher gemacht haben, sind nur ein paar Hinweise auf das, was sich vorbereitet und worum es geht. Wenn die Kohle verschwindet Wir sind nun bei weitem nicht die einzigen mit solcher Erkenntnis. Nur sehr viele, die darum wis- sen, sagen es nicht. Zum Teil versuchen sie auch, wegzudenken. Die ungeheure Verwirrung-, die heute in der Politik herrscht und die auf der gros- sen Bühne des weltpolitischen Geschehens die bei- den Kolosse verdichteter Machtfülle — die Ver- einigten Staaten und die Sowjetunion gegenein- ander stellt, wird meistenteils recht oberflächlich analysiert. Aber gehen wir von einigen kleinen Fol- gen aus, die die Entdeckung des Atoms mit ihren tausendfachen sich anschliessenden Entdeckungen mit sich gebracht hat: es ist eine 'wohlbegründete Ansicht, dass innerhalb relativ kurzer Zeit zwei der grössten Bodenschätze der Menschheit eine höchst eingeschränkte Bedeutung haben werden. Kohle wird im grossen und ganzen überflüssig werden und vom Petroleum werden nur etwa 80% der heute *) Vgl. auch "Aufbau" No. 44-47. verbrauchten Quantität eine nützliche Bedeutung, nämlich im wesentlichen als Schmiermittel, erhalten. Atomenergie wird billiger selbst als Wasserkraft sein. Es ist nun nicht anzunehmen, dass das, was in kleinem Sektor einer Anzahl von Personen glückte, nämlich das Hemmen von wirtschaftlichen Ent- deckungen, in dem Riesenmasstab der entfesselten Atomenergie-Kraft wiederum durchgeführt werden kann. Es war wohl möglich, solche Dinge wie die ewige Rasierklinge, das unzerbrechliche Glas und die dauerbrennende Glühbirne durch Aufkaufen von Patenten und andere Manipulationen "vom Markt verschwinden" zu lassen. Es wäre aber geradezu irrsinnig, wenn sich irgendjemand einbilden könnte, den umwälzenden Einfluss der Entdeckung der Atomkraft und ihre Formeln in Aktenschränke zu sperren. Es ist also vermutlich so, dass z. B. alle jene Menschen, die in der Kohlenindustrie als Ar- beitgeber oder Arbeitnehmer tätig sind, und auch ein grosser Teil derer in der Oelindustrie, eines Tages anderweitig in der Nation und durch die Nation beschäftigt werden müssen. Vermutlich werden noch Dutzende anderer Industrien und Ar- beitermassen in gar nicht allzu langer Zeit derartige Umschichtungen vorzunehmen gezwungen sein. * Es wird daher eines der ungeheueisten Probleme sein, die die Vereinigten Staaten zu bewältigen haben, das Land und seine Bevölkerung auf das "neue Zeit- alter" einzustellen. Es ist freilich zu vermuten, dass unter den gegebenen wirtschaftlichen Umständen der Wunsch, eine Umschichtung der Bevölkerungs- struktur möglichst reibungslos zu gestalten, dazu fuhren wird, die Entwicklung länger hinauszuzö- gern, als es rein nach Massgabe der Forschung und ihrer Ergebnisse wahrscheinlich nötig wäre. Ein weiteres sehr interessantes Faktum, das man dieser ehemalige Universitätspro- fessor nicht unbekannt. Er war auch schon kanadischer Botschaf- ter in Washington gewesen. Aber die breitere Oeffentlichkeit kannte ihn nicht. Heute ist er einer der grossen Namen der diesjäh- rigen Generalversammlung der Vereinten Nationen. Am dritten November sprach Pearson in inoffiziellem Kreise zu einigen Journalisten über das Palä- stina-Problem. Er sass da, ein freundlicher, für diplomatische Be- griffe recht jung aussehender Mann. Amerikaner und Russen hat- ten ihre Stellung zum Teilungsplan schon bekanntgegeben. Er sagte so (Fortsetzung auf Seite 4) Verkauf, Verwaltung VON HÄUSERN Vermietung v. Apt. 0. GRUNDMAN Lic. Real Etate Broker 118-65 METROPOLITAN AVE. KEW GARDENS 15, N.Y. Virginia 9-0583 ™F\?7o ™ Ist ISO-,, sofort i tiom<;r tieue ' 5eye^ar6ai«>»s Viel'/ ■ LAHE REALTY BO-8-2330 107-40 Queens »ovlr« «rd Forest Mills# k» »• ELMHURST $12,990 HOCHMODERNES Backstein-Bungalow Kurzer Weg zur Subway. 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Es ergibt sich für uns das viel zu wenig beachtete Resultat, dass jene Kraft, die allen anderen Kräften gegenüber sich wie ein Gigant zu Zwergen verhält, notgedrungenerweise vom Staat usurpiert ist und dadurch selbst bei uns, dem klas- sischen Lande der Abneigung gegen die Allmacht des Staates, die Macht des: Staates erhöht hat. "Wir haben das Paradies oder die Hölle in unse- ren Händen. Wir wollen selbstverständlich das Pa- radies schaffen. Werden wir um die uralte Gefahr herumkommen, mit der fast alle technischen Ent- wicklungen der Vergangenheit verbunden waren. Gibt es eine Abkürzung, die uns den Umweg der Leiden erspart? Der Kämpf um die Fülle Äber ehe wir darauf auch nur zu antworten versuchen, wollen wir uns daran erinnern, dass wir nicht- allein in der Welt, sind.. Selbstverständlich wollen auch die Russen ihr Paradies. Und wie man auch das Paradies bei uns oder bei ihnen oder in anderen Ländern nennt, Ziel ist überall der mög- lichst grosse Wohlstand des Menschen und die Er- reichung eines besseren, schöneren, genussreicheren Lebens. Nein, es geht nicht, wie wir es schon ein- mal gesagt haben- um die Atombombe. Es geht da- rum, dass die Atomenergie und die tausend mit ihr zusammenhängenden Verbesserungen von Leben (Gesundheit), Ländern (Klima, Ernten) und Ma- schinen rasch und in grösster Auswirkung nutzbar gemacht werden. Es geht um die Durchsetzung eines Friedens in einem neuen Zeitalter, in dem ein Land führend ist und zuerst einen solchen Lebens- zustand für seine Bewohner schafft, der vorbild- lich ist. Knapp gesagt: wer es schafft, Fülle und Reichtum und Lebensfreude durch eine weise und grossartige Verwendung der Atomenergie in seinem Lande hervorzubringen, der wird das mit dieser Neuformung des Lebens sich entwickelnde System vermutlich der ganzen Welt als ein Vorbild vor- halten können. Die Russen, heute in allem weit hinter dem Le- bensstandard der Vereinigten Staaten und vieler anderer Länder zurück, haben theoretisch insofern einen Vorsprung, als sie, einmal im Besitz der Atomenergie, einen Umbau ihres Riesenreiches auf Grund einer Planung vollziehen können, die wie alles bei ihnen einen staatlichen Zwangscharakter hat. Das fängt primitiv damit an, dass die unge- heuren Ländermassen der Sovietunion ein "hand- liches" Gebiet werden würden und dass Bevölkerung und Produktion in einem Masse steigen werden, dass alle gegenwärtigen, schon sehr vorteilhaften Berechnungen, weit hinter sich lässt. Wie anders erst könnten die Vereinigten Staa- ten, die wiederum technisch und organisatorisch den Russen weit überlegen sind, das eigene Land und das ihrer näheren und weiteren Verbündeten zu Mustern strotzenden Wohlstandes machen. Wir wellen gar nicht von jenem allmählich in das Be- wusstsein der Politiker tretenden Problem des ver- nachlässigten Kontinents Afrika sprechen, der im- mer mehr für England und damit für die Vereinig- ten Staaten, ramin-dest theoretisch, den Ersatz für das verlorene Asien zu spielen beginnt. Das Grunddilemma ergibt sich also aus der Tat- sache, dass die beiden entscheidenden Machtgruppen in der Welt, nach verschiedenen historischen Ge- setzen angetreten, sich in einem unterschiedlichen Stadium ihrex»Mstyrisehen Entwicklung befinden und dass die Tendenzen ihrer Machtwillensbildung auf der einen Seite von einer ökonomischen, auf der anderen Seite von einer politisch - sozialen Kraftidee gespeist werden. Die volle Freisetzung der Produktionskraft durch die Atomenergie bringt den Gegensatz zur sichtbarsten Antithese, in dem es den Produktiönsfaktor absolut zum Zentrum des Geschehens macht. Produktion — Ueberproduktion Aber bei dem Wort Produktion steigt auch gleich der Gedanke an seine unheimliche Erweiterung, an Ueberproduktion, auf. Hier liegt jene "Drohung", die die Atomenergie in sich birgt. Man kann auch im Reichtum ersticken. Wenn man ihn — und das Wort lässt sich nicht vermeiden — nicht plant. Denn es ergibt sich naturgemäss, dass eine immer und immer wachsende Produktion in ihrem Abfluss nicht nur kanalisiert werden muss, sondern dass auch die gesamte Zeit des Individuums in ihrer Aufteilung in Arbeits- und Freizeit eine neue Regelung zu erfahren hat. Die Verminderung der Arbeitszeit ergibt sich dann zwangsläufig und die Gestaltung der Freizeit und die Freisetzung der menschlichen Kräfte für ihre schöpferische Um- lenkung in andere Ausdrucksformen wird ein Pro- blem von allererster Bedeutung. So wie die Möglichkeit der überquellenden Fülle von Schätzen der Natur — aus Wasser, Erde, Luft und Feuer — viele unserer bisherigen westlichen Wirtschaftsbegriffe veraltet machen oder verändern wird, so wird sich auch zugleich erweisen, dass das Phänomen der marxistischen Weltanschauung mit seinen Totalansprüchen sich auf seine wahre Be- deutung, nämlich auf_ eine wirtschaftlich wichtige Theorie von begrenzter Geltung reduziert. So. wie wir dem Wesen des einzelnen Menschen allmählich immer näher kommen, ohne das Ausmass der Reise in die Tiefe schon zu übersehen, so dringen wir parallel mit den geschilderten Entwicklungen zu neuen Formen der Menschengemeinschaft vor. Krieg ist kein Ausweg Jetzt werden unsere Leser begreifen, warum wir früher sagten, dass in Hiroshima nicht nur -eine japanische Stadt in die Luft geflogen ist. Und-sie werden auch begreifen, dass im Grunde alle Mög- lichkeiten kriegerischer Auseinandersetzung an dem Grundlauf der Entwicklung nichts ändern können, es sei denn, dass wirklich eine-radikale Vernichtung der Menschheit erzielt wird. . Soweit sich aber das Ausmass der vorhandenen Konflikte übersehen lässt, würde vermutlich jeder kommende Krieg, und es kann nur einer im Weltmasstab zwischen den beiden Weltmächten sein ■— auf ein "Unent- schieden" hinauslaufen. Zugegeben, wem immer an diesem Kriege läge, der würde die Entwicklung der neuen Zeitläufte um zwei bis drei Generationen verzögern und dies mit der Opferung von vielen Millionen Menschen zu erkaufen haben. Gibt es einen Ausweg in diesem Dilemma der na- türlichen Rückständigkeit der" Nationen und Men- schen gemessen an einer Entwicklung, "die diese Menschen und Nationen nebst ihren gesamten Ein- richtungen überholt hat? Wie kann in dieser Situ- ation der Frieden erhalten werden, der die Voraus- setzung unseres Ueberlebens ist? Doch logischer- weise nur dadurch, dass das Atom, eine Allkraft, all- national verwaltet wird. Ohne die internationale Kontrolle, von USA vorgeschlagen und von Russland bisher abgelehnt, kommen wir nicht weiter. Sie allein ■ist die Vtftiaussetzung einer gleichmässigen und abge- stimmten Nutzbarmachung unserer Erfindungen für die gesamte Welt. Und die erste Tat der Erkennt- nis einer neuen Zeit muss die Abschaffung des Be- griffes von der absoluten Souveränität des Staates sein. Drücken wir es mit den Worten des schon einmal zitierten Emergency Committee of Atomic Scientists aus: , , Entweder — oder "Das amerikanische Volk muss verstehen, dass der Weg zur Erreichung der grossen Zukunftsziele nicht leicht ist. Es muss begreifen, dass, auf lange Sicht hinaus, die Schaffung einer übernationalen Weltregierung notwendig ist, die mit allen zur Er- haltung des Weltfriedens notwendigen Mitteln aus- gestattet ist. » Ist das realistisch? Wir glauben, nichts ist rea- listischer. Wir wissen, dass die Entwicklung in Wissenschaft und Technik es zuwege gebracht hat, dass die Völker der Welt nicht länger unter miteinander konkurrierenden nationalen Souveräni- täten, mit dem Krieg als endgültigem Entschei- dungsfaktor, leben können. Wir müssen die höhere Realität des Satzes "Kein Mensch ist eine Insel" begreifen. Entweder gelingt es uns, selbst bei grössten Opfern miteinander in Frieden zu leben oder der Tod unserer Gesellschaft ist gewiss. Während wir uns so der letzten Stunde vor Mitternacht nähern, ist die Forderung an uns klar vorgezeichnet. Was wird unsere Antwort sein?" (Schluss) Ein Mann . « « (Fortsetzung von Seite 3) ungefähr: wir haben uns beide Pläne angesehen, sie haben beide ihre guten Seiten. Aber die ameri- kanische Idee, die Verantwortung einem Trcuhänderschafts - Komitee der Generalversammlung zu über- lassen, scheint viele Schwierigkei- ten zu geben. Vielleicht ist der rus- sische Plan, der dem Sicherheits- rat die Verantwortung für Palä- stina übertragen will, in diesem Punkte besser. Wir müssen uns das noch überlegen. Inzwischen brachten dje Zeitun- gen Schlagzeilen: Die Palästina- Verhandlungen auf dem toten Punkt — die russische und amerikanische Ansicht unüberbrückbar. Der Dele- gierte von Guatemala schlug vor, in einer Arbeitssitzung der unmit- telbar Beteiligten einen Kompro- rniss zu versuchen. Und diesen Kompromissvorschlag brachte Pear- son mit. Er sagte sich: es muss et- was geschehen — England hatte zu Beginn der Tagung erklärt,;;dass es sein Mandat über Palästina 'aufge- ben wolle, und dass et im -Prinzip einem Teilungsplan HüStzKme; auch Russland und AmekMaAtim- men im Prinzip diesem Plan zu — wenn jetzt der Generalversamm- lung kein arbeitsfähiger Plan, un- terbreitet werden könnte, wäre dies eine sch were Niederlage, der Ver- einten Nationen. Pearson hat in. dieser Zeit sein Zimmer im Hotel Bütmore in New, York nur wenig gesehen. ..Er »ver- handelte und vermittelte Zwischen den beiden grossen Antagonisten Amerika und Russland, und wenn man ihn einmal sah xitia W>fe^'wie die Dinge stünden, so erklärte er:. "Ich' kann da nicht, v^el tun" — aber er tat sehr; viel, bi^ .eben am 10, November die prinzipielle jEini- ung zwischen Amerika und der Sowjet Union erfolgte. Pearson wurde beglückwünscht. "Was wol- len Sie," — erwiderte er, ■— "das ist doch ein russischer Vorschlag gewesen." Während die Zeitungei} jubilie- rende Ueberschriften brachten, er- klärte der kanadische Delegierte den Journalisten, die auf ihn hör- ten: "Seien Sie nicht, zu optimi- stisch." Und dann kam die briti- sche Erklärung, die dem Plan viel von seiner Wirkungsfähigkeit nahm, und wieder setzte man sich im Arbeitsausschuss zusammen. Am Sonnabend, den 14. November, schien Pearson abgekämpft ' und entmutigt: "Ich fahre ab," sagte er, "es hat ja doch keinen Zweck". Aber Pearson fuhr nicht ab, er verhandelte und vermittelte, weiter; der Plan wurde abgeändert und nach weiteren britischen Einwänden *T A DECCNSTEtfCTION Heg U.Ss cat Uli Na i. HUI Editor: Manfred George Assistant üditors: Richard Dyck, Kurt Hellmer Advertising Manager: Hans E. Schleger Circülation Manager: Ludwig Wronkow Advertismg Kates on appiication. Mem« ber oi Audit Bureau of vi~culations. Published weekly by the New World Club, tnc (Dr. Fr lt.? Sehlesmß'" Presi- dent). 209 W 48th St.. New York City 19. l'elephone. C1 '7-4662 Cable Address: 'Aufbau' New York Unsolicited manuscripts should be ac- companied by stpmped self-addressed envelopes. The Editors cannol be re- sponsable tor the return of" anv un- solicited material. Subscription Prices: U S A.. its terri- tories and possessions, and Canada: $2 50 for '/> year. $4.50 for 1 year Cen- tral and South America: $2.75 tor ^ year. $5.00 for 1 year All other coun- tries: $3.25"for „year, $6.00 for 1 vear. (Pöstage included) . ABC 119 ABC Vol. Xin.~-No.-48 Nov. 28,3947 Copyright 1947 b.y New World Club, Inc. Entered as second-ciass matter January 30. 1940. at New York Post Office under Act of Märch 3. 1879 wiederum abgeändert, bis er dem Palästina-Aussehuss in seiner Ge- samtheit vorgelegt werden konnte. Mehr konnte:, Pearson nicht tun, | die Entscheidung lag nun im Aus- schluss und in dW Generalversamm- lung. Aber einen Beweis hat der kanadische Vertreter erbracht: De- legierte, die hinter den Problemen nicht nur Machtpositionen sehen, sondern die Menschen, um deren Schicksal es geht, "können — auch wenn sie hüt kleinere Nationen vertreten — -ihre Stimme geltend machen. Das hat Lester B. Pearson getan und auch sein Kollege im Arbeitsausschuss, der Delegierte von Guatemala, Jorge Granados, der mithalf, Amerika und die Sow- jet-Union in der Palästina-Frage zusammen zu "bringen. G. Gow. Know Your America! Courtesy of DUDLEY'S Style Center for Men and Womee 1947 DECEMBER 1947 SUN MON: TUE; WED THU; FRI ;SAT i__|T LTCTii (sriz I 7 8 9 10 U 12 13 14il5 16 17 18 19 20 ,21122123 24 25 26 27 l2lW3äT31i~T'""i:......I Zu den FEIERTAGEN: Der NEUE verbesserte KNIRPS 1 DAMEN- u. HERRENSCHIRME/ mit geschmackvoll. Griffen Taschenschirme ab $8.98 HANDTASCHEN K leinlederwaren Seidene Shawls MAYERSON 3875 BROADWAY _(zwischen 161. und 162. Str.)_ WWW» Tel. WA 7 4548 WWMW» öecemlier: 2. '1939: Eröffnung des , LaGuardia» Flughafens in North Beach, L, I. 4. 1943: Roosevelt - Churchill - Stalin Meeting in Teheran. 5. 1782: Martin van Buren, 8. Präsi- dent der U. S. A„ geboren. 7. 1941: Pearl Harbor Day. 8. 1941: Kriegserklärung an Japan. 10. 1898: Die Philippinen von Spanien an U. S. A. abgetreten. 11. 1941: Kriegserklärung an Deutsch» land. 12. 1941: Guam von den Japanern be« 16. 1773: Boston Tea Party. 17. 1903: Willbur Wrights erster Flug. 21. 1620: Die Pilgrims landen in New England. 23. 1941: Wake Island fällt. 25. Weihnachten. 28. 1856: Woodrow Wilson, 28. Präsi« der II. S. A„ geboren. 29. 1808: Andrew Johnson, 17. Präsi- dent der U. S. A., geboren. m ini r v'c Lf LyLzJLiIli I 9 Makes history for yöu with FINE CLOTHES (See advertisement Page 5) 73 New St. • 26 Broadway • N.Y.C. rr ANKAUF Juwelen VERKAUF Umarbeitungen —- Reparaturen Grosse Auswahl in feinsten Schweizer Uhren Telephone: CLdorado 5-5446 665 FIFTH AVENUE (Corner S3rd Slreel) Suite ",10. N. Y. 22. N. Y. Selfhelp's Altersheim in Blois nach Dijon verlegt Nach langen, schwierigen Bemühun- gen ist es gelungen, an Stelle des von der französischen Regierung der Seif- help zur Verfügung gestellten Heims in Bois ein neues, behagliches Alters- heim in der Nähe von Dijon {Plom- bieres) zu finden. Das neue Heim bietet noch Unter- kunftsmöglichkeiten für sechs weitere Gäste. Freunden der Selfhelp, die An- gehörige oder Freunde in diesem Al- tersheim unterbringen wollen, wird an- heimgestellt, sich unmittelbar mit dem Büro der Selfhelp, 147 West 42nd St., Room 519 (Tel. BByant 9-0485), in Ver- bindung zu setzen. Headquarters for Helpful LIFE INSURANCE SERVICE 74e SeäM' STATE MUTUAL LIFE ÄSSURANCE CO. OF WORCESTER. MASS. 15 PARK ROW, NEW YORK 7. N. Y. - COrtlandt 7-3564 Friday, November 28. 1947 AUFBAU Benno Elkan — 70 Jahre Der eminente Bildhauer kann am 2. Dezember von der Höhe der sieb- zigsten Wiederkehr seines Ge<- hurtstagcs auf ein überaus frucht- bares Lebenswerk zurückschauen, reich an Leisttingen wie an Erfol- gen. Er hat ein Recht zu dem be- sonderen Stolze: dass dies in Deutschland durch öffentliche Auf- träge und weiten Widerhall be- ständig ausgezeichnete, aber 1933 jäh verleugnete und geschmähte trätbüsten, ausgezeichnet durch ihre physiognomische Prägnanz, durch straffe, unverschwommene Individualisierung unterschiedlich- ster Menschen vom Industriecäsa- ren bis zum Bohemien (etwa Louis Hagen, der Zeichner Pascih, Feld- marschall Haeseler, die Massary, d'Albert, der Kunsthändler Flecht- heim), auch vorzüglicher Medail- len (Ebert, Rathenau, Ludwig Franck, Mahler etc.). Neben Eine Probe der Arbeit Benno Eikerns Bronze-Kande- laber "Das Alte Testament" (Mittelstück), Westm inster Abbpy, London. Schaffen von solcher Erfahrung nur zu seinen bisher höchsten Voll- bringungen befreit und gespornt worden ist. Elkan hat der engli- schen Zufluchtsheimat mit gestei- gertem künstlerischen Vermögen zu danken gewusst. Im Landhause des amerikani- schen Künstfreundes Isaae H. Itivy, Vice Chairman des Amer- ican Joint Distribution Committee, hat mir Benno Elkan (in USA nur «ujjSP Besuche gejner Familie) von seinem Schaffen in England be- richtet. Ich erinnere mich so vieler Por- unzähligen Grabmalen privateren Charakters auf vielen Plätzen der letzten Ruhe im Westen und Süden Deutschlands erhebt sich die Säule mit dem Pegasus auf dem Münche- ner Waldfriedhof, die Frank We- dekind gewidmet ist. Und monu- mentale Gestaltungen in Mainz oder Frankfurt — jene mächtige Elegie einer klagend Hin- gekauerten, über der Inschrift "Den Opfern". Diesen "jüdischen Defaitismus" haben die Nazis so- fort abmontiert — bis das Werk vor anderthalb Jahren seine feier- liche Wiederaufrichtung erfahren hat, nun so entsetzlich tief be- schwert noch von Leid. Manche dieser Reihen hat die Weiterarbeit in England ständig mehren können, vor allem natür- lich die der Büsten. Der "Aufbau" brachte im August das Porträt von Lord Heynes in King's Col- lege Library, Cambridge, von dem so- eben eine zweite Version für den Int. Monetary Fund in Washington gegos- sen wird. Andere Bronzeköpfe zeigen Lord Samuel, Sir William Beveridge oder Dr J. Hertz, Chief Rabbi o£ the British Empire. . Aus einer besonderen schöpferischen Anspannung heraus ent- stand 1937 jene wuchtige Orang Utang- Gruppe, die dann als Bleiguss im Zoo von Edinburgh Aufstellung gefunden hat — wohl Elkans einige Tierplastik und doch ein Wurf, der an Barve den- ken lässt. Was aber dieser zweiten Phase seines Lebenswerkes erst die be- sondere Wendung gegeben hat, das ist eine Folge sakraler Leuchter. Freilich hatte Elkan schon seit zehn Jahren an der Konzeption und den Studien zu dem etwa sie- ben Fuss hohen Bronze-Kandelaber des Alten Testaments gearbeitet, als dieser 1939 in der Royal Aca- demy ausgestellt wurde, um dann in der Westminster Abbey seinen seinen Platz zu erhalten. | Welche Auszeichung für den jüdi- schen Bildhauer aus Dortmund, dem sogleich im Kriege, ein neutestament- liches Gegenstück in Auftrag gegeben wurde. Die beiden weitästig ausgrei- fenden Leuchter erzählen in aus- drucksvoll profilierten Figuren und Szenen das Epos der Bibel. So bildet der des alten Bundes einen Baum der jüdischen Legende, deren Gestalten im rankenden Gezweige überall wie Blü- ten erspriessen, in lockerer Symme- trie verteilt und in Entsprechungen ge- ordnet um den Mittelschaft mit Moses, dem ersten Menschenpaar und Abra- ham. Ein, kleiner "Chanukka-Leuch- ter" zeigt die fünf Brüder Makkabi in eckiger Akzentuierung der Umrisse während der 1946 fertiggestellte "Da- vidsleuchter" den Psalmensänger in die Mitte eines lyrisch beschwing ien und von Figuren durchsetzten Ranken- werks rückt. Benno Elkan ist mit allen seinen Meriten nie ein höchst eigenarti- ger, um Originalität bemühter Bildner gewesen, aber dafür auch kein modischer Künstler oder Sklave einer blossen Manier, In seiner Formensprache, von der je- weiligen Aufgabe bestimmt, hat er diese stets gross aufgefasst. Ellcan hat uns viel gegeben, und die Schöpfungen in England be- weisen, dass er uns noch viel zu geben hat. Willi Wolfradt. Letters to the Editor Die holländische Juden- Tragödie Der Bericht über die Verhaftung der Herren Asscher und Cohen in Amsterdam bedarf einiger zusätz- licher Bemerkungen. Der "Joodsche Raad", der unter der verantwortlichen Leitung bei- der Herren stand, war eine Umbe- nennung des ehemaligen Flücht- lingskomitees, die im Auftrage der Deutschen wenige Wochen nach er- folgter Besetzung Hollands voll- zogen wurde. Er war eine Institu tion, die von der jüdischen Bevöl- kerung gefürchtet und von der Mehrzahl der christlichen verach tet wurde. Im Laufe der Zeit bildete sich hier eine Hilfsorganisation für die Gestapo heraus. Und wenn man auch nicht gerade sagen kann, dass all die Hilfe, die hier den Nazis ge- leistet Wurde, aus Böswilligkeit ge- schah (Angst und Kurzsichtigkeit waren meist die Hauptmotive), so bewiesen ' die späteren Ereignisse leider nur zu gut, welche sträfliche Unfähigkeit hier am Werke war. Bei den Deportationen im Juni 1941, wö man einige Hundert jüdi- sche junge Leute zu Gasversuchen nadh Mauthausen verschickte, von denen keiner lebend zurückkehrte, spielte ebenfalls der "Joodsche Raad" eine traurige Rolle. Die Adressen der aus Wieringen, einer jüdischen Ausbildungsfarm,, in Amsterdam weilenden jungen Leute, erhielt die Gestapo vom "Joodschen Raad". Der dafür ver- antwortliche ■ Herr (er tat es bona fide), konnte ein paar Wochen spä- ter mit Einwilligung der deutschen Polizei über Frankreich und Spa- nien nach USA auswandern, wo er in einem der Südstaaten lebt. - Ein Jahr später begannen die Auswanderungen, lies Deportatio- nen, und hier zeigte sich der "Joodsche Raad" in seiner ganzen Gefährlichkeit. In einer Zeit, wo in Holland jeder Beamte, der noch nicht gerade Nazi war, sabotierte, konnten die Herren "Referen- ten" nicht genug Eifer zeigen, um dafür zu sorgen, dass die sogenann- ten Anträge auf Auswanderung, wahre Uebersteckbriefe, schnell und gründlich ausgefüllt wurden. Weigerte sich der betreffende "Auswanderer" oder verzögerte er seinerseits die Ausfüllung, so be- kam er Drohbriefe, ja selbst Tele- gramme ins Haus geschickt, worin man ihm mit der SS drohte. Herr Asscher und Cohen schrie- ben keine Drohbriefe. Sie standen über allem und nahmen gehorsam die Befehle der Nazihenker in,Em- pfang und gaben beruhigende Pa- rolen aus. Alles bona fide? Dass diese bona fide nicht ganz so überzeugend wirkt, zeigte kürz- lich der Prozess gegen den ehema- ligen Nazibürgermeister von Amsterdam Voute, bei dem der Herr Asscher mit Herrn SS-Dienst- stellenleiter Lages zusammen als einzige Entlastungszeugen auf- traten und wo er sich so für den inzwischen Verurteilten einsetzte, dass der Vorsitzende ihn fragte, was für eine Rolle er denn während der Besatzungszeit gespielt habe. Bei der vorbildlichen Objektivi- tät der holländischen Justiz wird der Prozess gegen die beiden An- geklagten sicherlich vieles ans Licht bringen, was manchem Mit- arbeiter des ehemals "Joodschen Raad" nicht sehr angenehm sein dürfte. Die überlebenden Objekte dieser Institution warten auf das Urteil IC. L. Laps. Die Familie Schubert im Elend Zum ersten Male wurde in der Züricher "Tat" im Februar 1947 auf die bittere Notlage der Nach- kommen Ferdinand Schuberts, des Bruders von Franz Schubert, hin- gewiesen. ' Im Hause dieses Fer- dinand starb bekanntlich Franz im Jahre 1828. Ferdinands Urgross- enkel, Karl Schubert, starb am 26. Mai 1945 in Wien an Hunjgei- ödem. Seine Witwe, die 55jährige Jo- hanna Schubert, schreibt: "Will Ihnen nur ein klein wenig von meinem traurigen Leben erzähllen". und enthüllt dann in rührender Be- scheidenheit und ohne Jammern ein Bild grenzenlosen Jammers. "Gott sei Dank wurde kein Kind hungerkrank. Wie ein Wunder nur unterernährt und schwach." Man weiss, was das heisst! Die Stadt Wien begnügt sich, mit 200 Schilling Zulage im Monat das qualvolle Dahinvegetieren der Nachkommen eines Namens, der heilig ist in der Kultur Euroipas, zu "ermöglichen". Als man in diesem Jahre Schu- berts 150. Geburtstag begiing, wagte Frau Johanna nicht nioeh einmal, die Gewaltigen des Schu- bertbundes aufzusuchen, dienn schon an Schuberts 100. Todestag (1928) "wurde ich schön arnge- brüllt" dort. Warum? "Schubiert- forscher" hätten ihr geraten, die Photographie ihres Sohnes Walker zu verkaufen, der seinem grosssen Ahn am ähnlichsten sah. Sie mat- ten ihr gesagt "die Ausländer lie- ben und verehren Franz Schubert sehr und werden gern diese IBii- der kaufen". Anbrüllen seiuens der Schubert-Zunft war also die Antwort auf dieses hilflose Unter- nehmen. Anbrüllen, — nicht ettwa ein Zeichen tiefer Scham, "deenn leider sah man uns den Hunjger aus den Augen und wir schämten zu arm aus". Im Juni 1947, im Schubertjzahr wurden in London zwei Schubeert- liedvr "Der Sänger am Feiseen" und "Fern von der grossen Statdi" versteigert — für 4600 Schweiizer Franken, während "fern von irier grossen Stadt" Frau. Johamna Schubert schreibt: "Ich musste am Stock gehen, dterm ich konnte mich nicht mehr aufrescht halten. Viele Tränen weinten wir 'vor Hunger und im Verborgenen, dass, es niemand sah, denn wir schämten ums schon wegen des Hungers." 4600 Fran- ken? Ja, aber wozu sich mit ctien armen Schuberts in Wien, Berggasse- 29 befassen? Hans Kühner. Anti-änti Von KÜRT HELLMER Hitlers Nachfolger "Ueber Faschismus und Demokratie hinausgehend" bezeichnet Sir Oswald - Mosley seine in seinem soeben in England erschienenen Buch "Die Alternative" umrissene Idee zur Rettung des Abendlandes. Aber während dieser Idee jeglicher demokratische Zug fehlt, basiert sie völlig auf dem aus Italien und Deutschland bekannten Faschis- mus, den Mosley zu einem Superfaschismus entwickelt. Um sich der Gegenwart anzupassen, hat er seine Einstellung in manchen Punkten anders formuliert; das wird zwar manche Anhänger enttäuschen, aber vielen Gegnern Sand in die Augen streuen. Seine Methode ist jetzt die eines gerissenen Demagogen, der den Hörer mit dem fängt, was er hören will, um dann fast unbemerkt hinzuzufügen, worauf es ihm eigentlich ankommt. Der frühere Führer der "British IJi'ior. ,->/ Fmeist»" bezeichnet sich heute als einen "Mann ohne Partei", der sich berufen fühlt, "einer neuen europäischen Idee zu dienen". Anmassend erklärt er: "Ich muss es 'tun, weil kein anderer es kann!" Anti-Labor Party Mosley ist darauf bedacht, Gehör in einem Nach- kriegs-England zu finden, das durch die Ueber- gangserscheinungen vom Krieg zum Frieden und vom Kapitalismus zum Sozialismus von Enttäuschungen heimgesucht ist. Seine Haupt- attacke richtet sich daher gegen die regierende Labor-Party, der er vorwirft, dass sie "vom totalitären System alle Uebel übernommen habe, aber nicht dessen Tugenden", und dir> er als "Sehrittmaeheri.i des Kommunismus" bezeichnet. Für seine Kampfesstellung gegen den Kommunismus kommt ihm die gegenwärtige antikommunistische Welle zustatten. Den Kommu- nismus stellt er als die Wurzel alles Uebels hin, während er dem Faschismus, der nur auf dem Schlachtfeld, aber nicht auf geistigem Gebiet den Krieg verloren habe, nur positive Seiten einräumt. Pro-Deutsch Deutschland ist nicht schuld am Kriege. Mosley spricht wie ein Wahldeutscher, für den es nur Deutsche gibt und niemals Nazis gegeben hat. Auf die Rassenpolitik der Nazis geht er mit keinem Wort ein, denn er identifiziert sich ja mit ihr. Auch die Urteile im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess erkennt er nicht an, weil er kriegführenden Staaten das Recht zubilligt, ihre politi- READER MAX MAIERHOFER WRITES TIME FROM REGENSBURG, GERMANY: i Ii lU4»: A decade of controlled, distorted news in Germany has been followed by a storm of conflicting propagandas. As a result, Germans by the hundred thousand share Reader Maierhöfens consuming hunger for a factual account of what's happening in the world around thein. TIME, the weekly American newsmagazine, invites you to send your friends and relatives in Germany news of the free world, the whole world — along with America's view of that news—in TIME each week. Through TIME, German readers can again experience the satisfaction of understanding the acts of inen and the march of events through a free press — uncensored and undistorted. And TIME's news will reach thein quickly. An edition is now printed in Paris from film flown from U. S. presses, so that Europeans can read TIME wliile 3,000,000 Americans are read- ing exactly the same clcar, concise report. TIME now offers a special short-term Christmas rate of 40 weeks of TIME International for only $7.50 ASAVING OF $2.50 compared with the newsstand cost in Germany. Just fill out and rnail the coupon below—today. TIME Intel national *°?m ^-41. TIME & LIFE Bldg., 9 Rockefeiler Plaza, New York 20, N. Y; D Please send 40 weeks of TIME at the special rate of $7.50 to: (Available only for American and British zones in Germany, exeluding Berlin) TIME Name. ., Address. My name is... My address is. □ I enclose.........Q Please bill me. Eaeii frft will be announced by a Card bearing your name. Ii Frlttoy, November 2t. IS47" sehen Feinde zu beseitigen. Dass es sich im Falle der Nazis millio- nenfach um unschuldige Zivilisten handelte, die aus rassischen oder religiösen Gründen kaltblütig getötet worden sind, bleibt unerwähnt. Aber: "Europa muss vergessen und verzeihen" plädiert Mosley. Für Mosley ist eben das "Tausendjährige Reich" noch nicht zu Ende; deshalb gibt er auch die Hoffnung auf ein "Comeback" Deutschlands nicht auf. Er wartet darauf, dass England, Frankreich und Amerika zugunsten Deutschlands eine positive Einstellung be- ziehen. "Jeder der Europa retten loül, muss pro-deutsch sein", argu- mentiert er, und sein "pro-deutsch" ist identisch mit "pro-nazistisch". Sein Motto von 1939, "Mhid Britiin'a Business", sei heute ebenso falsch wie die damalige Einstellung der amerikanischen Isolationi- sten: "Der Patriot von damals ist der Fifth Columnist von heute!" Mit einem Wort: Faschisten aller Länder vereinigt Euch! Mosley formuliert den Gedanken in seinem Ausblick auf die Zukunft: 1. ein politisches Ziel: eine Vereinigung von Amerika, England, Frankreich, Deutschland und den lateinischen Ländern von Europa und Süd- amerika (um einen faschistischen Block zu schaffen) ; 2. ein wirt- schaftliches Ziel: den Avabau Afrikas durch. Europa, um Lebens- mittel und Rohstoffe zn beschaffen (um Europa autark zu machen)! In. beiden Punkten müsse Deutschland die gleichen Chancen einge- räumt werden wie den anderen Ländern. Amerika Die Vereinigten Staaten spielen in den Betrachtungen Mosleys eine wichtige Rolle. Während er die oben erwähnte politische Vereinigung zum gemeinsamen Ziel der Bekämpfung des rus- sischen Kommunismus predigt, will er gleichzeitig Amerika als Kon- kurrenten in Europa ausschalten, — aber erst soll Amerika Europa helfen, Afrika auszubeuten! Die Judenfrage Das jüdische Problem nimmt in Mosleys über .'{00 Seiten starkem Buch nur vier Seiten ein! Mosley anerkennt anscheinend die Palästinalösung, verlangt aber die Gesamt- auswanderung der Juden dorthin. Ein alter Nazitrick. Aehaliches hat Mosley bereits 1938 in seinem Buch "Tomorrow We Live" gesagt, das im Vorfahr unter dem Titel "My Answer" eine erweiterte Neu- auflage erlebte. Damals propagierte er. dass die "gefährlichen*' Juden England verlassen, die übrigen als Ausländer behandelt werden müssen. Wohin sie wandern selten, sagte er nicht — Palästina lehnte er damals ab, weil es den Arabern gehöre. Der Zukvnftsstaot Mosleys Phantastereien über einen Zukunfts- staat sind zweifellos die unpopulärsten Kapitel seines Buches. Er propagiert eine Regierung durch "hierarchische Zusammensetzung", einen pyramidenförmig aufgebauten (Stände-) Staat von Fachleuten, die auf verschiedenen Stufen bestimmte Auf- gaben zu erfüllen habet), mit immer kleiner werdenden Komitees, die sich bis zu dem obersten "Exekif,tivbeamten" (sprich "Führer!"), der allein alle Entscheidungen trifft und alle Vollmachten hat, ver- jüngen. Ueber diesen Mann darf das "Volk von Zeit zu Zeit mit "Ja" oder "Nein" abstimmen und ihm seinVertrauen oder Misstrauen ausdrücken. Die Gefahr In den letzten Monaten ist bei faschistischen Demon- strationen in England wiederholt der Ruf "We Wa.nl Mosley" laut geworden. Mosley aber hat geschwiegen. Am 15. No- vember jedoch, nur vier Wochen nach Erscheinen von "The Alterna- tive", hat Mosley zum ersten Male wieder als Redner an einer Stras- senkundgebung in London teilgenommen. Bei dieser Gelegenheit er- klärte er auf eine — vielleicht bestellte — Anfrage, er werde sich in- nerhalb von zwei Wochen entscheiden, ob er in die politische Arena zurückkehren werde. Falls er eine neue Bewegung gründen sollte, würde er sie "Union Movement" nennen. Mosleys Ziel ist damit klar umrissen: er wird versuchen, sein fa- schistisches "Union Movement" auf eine internationale Basis zu stellen. Geheimnis um den Erzberger-Mörder -st- Man erinnert sich noch des Justizskandals im Falle des Erz- berger-Mörders Heinrich Tillessen, so kurzlebig auch unser Gedächtnis geworden ist. Das schändliche Ur- teil ist später revidiert worden, aber inzwischen hat sich ein Zwi- schenfall ereignet, der schwer zu verstehen ist, fast noch schwerer als das Urteil, das zuerst gegen den Mörder Tillessen gefällt wurde und sich auf formale Auslegungen angeblich ungenauer Verfügungen gründete. Es handelt sich um den Kompli- zen TiMessens, den zweiten Erz- berger-Mörder Heinrich Schulz, der verhaftet wurde und sich im Gefängnis zu Nürnberg befindet. Der Mörder Schulz hatte natürlich unter Hitler Karriere gemacht und war SS-Obersturmbannführer ge- worden. Es war ja zu erwarten, dass man einem Mann, der sich als Mörder bewährt hatte, einen hohen Posten in einer Massenmörder- bande gab. Es ist bisher unbe- kannt, welche Verbrechen dieser Mörder noch verübt hat. Schulz sitzt in Haft, muss aber nach den rechtlichen Bestimmun- gen nicht in Nürnberg, sondern in Freiburg abgeurteilt werden. Die amerikanische Anklagevertretung hatte deutsche wie französische Stellen unterrichtet, dass der Mör- der verhaftet worden sei und zur Aburteilung den Behörden überge- ben werden könnte. Seltsamerweise gaben die betreffenden Stellen aber keine Antwort und schwiegen sich auch aus, als das Auslieferungs- angebot wiederholt wurde. Schulz befindet sich seit fünf Monaten in Haft! Aber nach den uns zur Zeit vorliegenden Mittei- lungen ist immer noch keine Aeuse- rung der französischen wie deut- schen Stellen erfolgt. Wer ist daran interessiert, den Fall zu verschleppen und am Ende gar einen Mörder laufen zu lassen? Wird man eines Tages wieder mit Erklärungen formaler Natur her- ausrücken? "Eine deutsche Gefahr existiert nicht mehr" In der schweizerischen Tages- zeitung "Die Tat" hat LEOPOLD SCHWARZSCHILD vom 20. bis 23. Oktober vier ausführliche Artikel unter dem Titel "Was bleibt von der deutschen Gefahr?" veröffent- licht. Hier sind einige Sätz« dar- "Nichts war berechtigter als die Sorge, dass Deutschland zum zweiten Mal zu Kräften kommen und zum dritten Mal aggressiv werden könne.... Aber in den letz- ten zwei Jahren hat sich unbe- merkt eine neue, unerwartete Tat- sache entwickelt, die das Bild to- tal verändert. Es ist die sicher fundamentale Tatsache, dass das Ding, das Deutschland hiess, ein- fach nicht mehr existiert. "Die politische Figur, die diesen Namen trug, ist verschwunden vom Schachbrett, ja sogar von der Landkarte. Das ist die neue Tat- sache: das Reich ist erloschen, und geschaffen worden ist an sei- ner s.att ein westliches Ex-Reich und ein östliches Ex-Reich. Hier gelangen wir zu der ersten Revision, die heute an den älteren Vorstellungen von der deutschen Gefahr vorzunehmen ist. Es ist die Gewissheit, dass mindestens die östliche Zone niemals wieder ein Bestandteil von irgend etwas Deutschem sein wird.... Sie wird nie wieder ein Teil einer deut- schen Gefahr, sondern höchstens einer russischen, Gefahr sein...." "Die Impotenz der Rheinisch- Bavarischen Republik (das west- liche Reich) rechtfertigt keine be- sonderen Aengste und Warnungen, gleichgültig sogar was ihre Gei- stesverfassung sei!... Wir kön- nen das totale industrielle Kriegs- potential, das der Rheinisch-Bava- rischen Republik innewohnt, auf rund 50 Prozent der Kapazität und Produktion Ex-Deutschlands im Jahre 1929 beziffern. Was be- deutet das in konkreten Ziffern? Wir wählen als Beispiel Stahl, weil es zu den begünstigten Bran- chen des neuen Programms gehört und weil aller Stahl der Rheinisch. Bavarischen Republiken aus die- sen zwei Zonen kommen wird. Nun, das Ex-Reich produzierte 1944, im Krieg, über 26 Millionen Ton- nen Stahl; 1929, in* der Hochkon- junktur, 16,2 Millionen Tonnen Tonnen; 1936 in den Anfängen der Aufrüstung, 14,9 Millionen Tonnen. Aber das Niveau für die westlichen Zonen in dem neuen Industrie-Programm ist 10,7 Mil- lionen Tonnen. . . "Der Zeitpunkt, in dem ein sou- veränes Westdeutschland existie- ren wird, hat die Neigung, in eine immer entferntere und un- durchsichtigere Zukunft zu ent- rücken. Seifest die konsequente- ; sten Pessimisten laufen kein Ri- siko, wehn sie ihre Unruhe zu« i mindest für einige Jahre auf Eis i legen...." "Lasst uns zusammenfassen; Eine deutsehe Gefahr existiert nicht mehr, weil nach Amputa- tion der russischen Zone, Deutseh- land selbst nicht mehr existiert. Bleibt übrig die Gefahr, die der westliche Torso eines Tages mög- licherweise konstituieren könnte. Es wird höchstens die mediokre Gefahr sein, die eine sub-mittlere Macht konstituieren kann. Und selbst diese mediokre Gefahr wird nicht existieren, bevor das west- liche Gebiet in einen voll souve- ränen Staat verwandelt und von fremden Truppen geräumt sein wird, t eine Aussieht, die immer ungewisser wird. Diejenigen, die noch immer ehr« lieh von dem Gespenst der deut- schen Gefahr erschreckt sind, kann deshalb Trost zugesprochen werden; ihre Vorstellungen sind grösstenteils anachronistisch." Nationalismus oder Messianismus? Eine Schrift Ernst Simons zur jüdischen Erziehung Dr. Ernst Simon, Professor für Pädagogik an der Hebräischen Universität in Jerusalem, der ge- genwärtig als Gast-Professor an dem Jüdisch-Theologischen Semi- nar in New York wirkt, gehört zu jener Gruppe in Deutschland ge- schulter jüngerer jüdischer Akade- miker, die bald nach ihrer Einwan- derung in Palästina in den ersten Hitler-Jahren, angefangen hatten, dem Jischuw ihren besonderen Stempel aufzudrücken. Als ausge- glichene Menschen, die dem Juden- tum mit Leib und Seele angehörten, haben sie die seelisch-geistige Krise des Versetztwerdens in einen neuen Kulturkreis, ohne Schaden zu neh- men, gut überstanden; ja auch der Sprung aus einem Sprachgebiet in das andere ist ihnen nicht schlecht bekommen. Sie, die einst zu den glänzendsten deutschen Stilisten gezählt wurden, schreiben jetzt ein klassisches Hebräisch. Und was sie schreiben, hat Persönlichkeitswert. Diese Menschen sind nicht ge- wohnt, mit dem Strom zu schwim- men; sie versuchen, den Strom i ;is seinen zuweilen gefährlichen En- gen in ein natürliches breites Be'.t zu lenken, wobei sie sich nicht sel- ten gezwungen sehen, ein Stück gegen den Strom zu schwim- men. An Mut zur Unpopularitüt fehlt es ihnen am wenigsten. Zeugenschaft für diese schöne geistige Haltung gibt die von der Alija Chadascha herausgegebene und Felix Rosenblüth gewidmete Schrift von Ernst Simon: 'ha- maschber b'zionuth iv'hachinuch" (Die Krise im Zionismus und die Erziehung". Verlag "bitao'n" 15 Rambam Street, Tel-Aviv.) Simons Schrift behandelt die hebräische Erziehung in Palästina. In diesen Zeitläuften, in denen die gesamte Existenz des jüdischen Volkes in der Welt ausserhalb Pa- lästinas in Frage gestellt ist, und die geistigen Führer des Volkes eine Rettung hauptsächlich in einer Neu-Or ientie rung und Intensivie- rung der jüdischen Erziehung sehen, ist dieser Schrift schon we- gen ihrer grundsätzlichen Frage- stellung "Nationalstaatlichkeit oder Messianismus" Geltung und Be- deutung beizumessen. Ernst Simon meint, dass die reichlich nationalistische Erziehung der Jugend in Palästina ein gerüttelt Mass an Schuld an der gefährlichen Exaltierheit der Jugend, wie überhaupt an der Krise des jüdischen Menschen hat, bei- des ausgelöst durch die Krise im Zio- nismus. Es habe sich schon genug ge- rächt, dass der politische Zionismus das Nationl-Sein neben das Jude-Sein, und das Judenstaats-Ideal, sogar noch über das alte jüdische Ideal "Leben in E'ez Israel" gesetzt hat. Nun haben die Erzieher ein übriges getan, indem sie der Jugend den Glauben beizubringen versuchen, dass das Ideal souveräner Staatlichkeit sich noch in dieser Gene- ration erfüllen werde. Mehr messiani- sche Geduld hätte eine seelenzerrnür- bende Enttäuschung und viel Blut erspart. Simon zieht eine Parallele zu der ewigen Krise des Christentums, die ihren Ursprung darin hat, dass die ersten Christen des Glaubens wa- ren, ihre Füsse stünden bereits in- nerhalb der "Tore der Erlösung", so dass sie der Ausübung der prak- tischen jüdischen Gebote entraten könnten. Simon ist weit entfernt davon, über die jüdische Erziehung im Lande, die oft hochstehenden Menschen anver- traut ist, den Stab zu brechen. Was er vorschlägt, ist, den Gedanken der Er- ziehung aus dem "Sturm der Historie" und aus der saftlosen "säkularist'schen Orientierung" herauszuhalten und, mehr als es bisher der Fall war, die Saat jüdischer Ewigkeitswerte in ihn zu senken. Die Jugend soll geistig nicht für den Tag, sondern für einen langen Weg gerüstet sein. "Judentum unbe- dingt, Nationalstaatlichkeit bedingt" ist seine Losung. Der Verfasser wendet sich gegen jene palästina-zentrischen Ideen, die das "Diaspora"-Judentum ne- gieren wollen; er redet einer "Au- to-Emanzipation des gesamten jü- dischen Volkes" das Wort. Auch sieht er ein nicht kleines Unglück in der Erscheinung, dass die Juden — als Folge der erlebten Katastro- phe — sich zu isolieren beginnen. Es wäre zu wünschen, nicht nur Schriften über die Massenmorde, sondern auch über opfervolle Ret- tungstaten von Nichtjuden ersehei- nen zu lassen. Der Jugend in Palä- stina, die noch keinen Frieden ge- kannt hat, soll das Ideal des Huma- nismus und der Gemeinschaft aller Menschen nahe gebracht werden, i Und das Jüdische Nationalheim I sollte in den Rahmen des sich er- > neuernden Orients gestellt werden, und hierzu könnten die im Leinde lebenden Araber eine Brücke sein. Die inhaltsreiche kurze Schrift ist dazu angetan, den Gesichtskreis auch jener Leser zu erweitern die — wie der Schreiber dieser Zeilen — nicht ganz der Analyse und den Schlussfolgerungen Ernst Simons folgen können. Michael Wurmbrand Jüdisches Leben in jüdischer Kunst Von Dr. ADOLF KOBER Am 12. November wurde die stände warm empfohlen. Dass man dritte Abteilung des jüdischen Mu- seums, das einen Bestandteil des "Jewish Theological Seminary of America" bildet, und seit Mai 1947 sich im früheren Warburg-Haus 1109 Fifth Avenue befindet, mit einem feierlichen Akt, aus dem die Ansprachen von Dr. I. M. LeInn- thal und Kurator Stephen Kayser hervorzuheben sind, seiner Bestim- mung übergeben. Diese neue Abteilung will die jü- dische Kunst im jüdischen Leben zum lebendigen Ausdruck bringen. Der Raum, den man vom dritten Flur aus zuerst betritt, zeigt die Entwicklung des Synagogenbaues, insbesondere in Deutschland und Osteuropa. Als Illustration dienen bekannte Zeichnungen, ferner Bilder von M. Chagall (Synagoge in Safed, zwei Wil- naer Synagogen), besonders das Modell einer deutschen ländlichen Synagoge, bei der der bunte Torahschrein aus der bayrischen Gemeinde Weilheiin (ca. 1720) herrührt und das Vorbetei- pult im Museum stilgemäss gefertigt wurde. Der moderne Synagogenbau wird durch Entwürfe von Architekten wie Erich Mendelsohn für Synagogen in St. Louis und Cleveland, Percival Guttman für eine Synagoge in Mt. Vernon, Fritz Nathan und anderer repräsentiert. Ein weiterer Raum zeigt die Weihe des jüdischen täglichen Le- bens durch die religiöse Zeremonie. Ausgehend von dem biblischen Wort: "Dieser ist mein Gott, ich will ihn verherrlichen", haben die jüdischen Weisen die kunstvolle Anfertigung der für den religiösen Gebrauch notwendigen Gegen- der Empfehlung gefolgt ist, zei- gen die Gegenstände, die hier zur Schau gestellt sind und das jüdisch religiöse Leben von der Geburt bis zum Tode repräsentieren; es sind z. B. Beschntiidungsinstrumente, Trauringe, Ketubboth, Waschge- räte, aber auch Amulette aus mystisch bewegter Zeit, schliesslich ein Wandteppich mit dem Tisch- gebet aus Rudolf Koch's Offenba- cher Werkstatt. Besondere Anziehungskraft dürfte die "gute Stube" finden, der ent- zückende Sabbatraum, der mit einem kleinen Anbau für Küchengeräte ver- bunden ist. Es folgt ein Raum, der die (ür jeden Festtag in Betracht kommen- den Geräte. Symbole und Gebetbücher enthält. Sabbatlampcn, JBesomimbüch- sen, Chanukkaleuchter und Megilloth in den verschiedensten Stilformen sind reichlich vertreten. Auch ein Musikzimmer mit der Ausstellung von Werken Ernest Bloch's, des Repräsentanten mo- derner jüdischer Musik, ist vorhan- den, und schliesslich ein Raum mit Bildern des aus Galizien stammen- den Malers und Silberschmieds Ilya Schor. Er hat besonders in seinen trefflichen kleinen Bildchen jüdisch religiöse Motive seiner al- ten zerstörten Heimat mit gläubi- gem Herzen verwendet. Ein "Hiob" des Bildhauers Milton Horn befin- det sich in demselben Raum. Die genannten Gegenstände sind großenteils gute alte Bekannte aus den Sammlungen: Harry (J. Friedman, Mintz, Danziger Museum, früher im Jüdisch-Theologischen Seminar, Man- ches Geschenk und manche Leihgabe sind hinzugekommen. Aber erst in den hohen, vornehmen Räumen des War- =K«gt?a+USeS den nunmehr feii* ÄÄ rSKÄ SrTvSirwSs" Un" B"h" USW' Der Herkunftsort der Gegenstände euroM^t^teilsT Oeutechland und Ost- europa, die ältesten Stücke gehören dem Ende des 17. Jahrhunderts an Sie W.> krmgen uns zum Bewusstsein, was wii an judischem Kulturgut in Syna- gogen, im Privatbesitz, in jüdischen Museen wie Berlin, Frankfurt, Mains NAolsburg, Warschau, Wien, Wormli usw. besessen und verloren haben. Wir freuen uns daher mit der neuen Abteilung des jüdischen Mu- seums, die durch Stephan Kayser, seine Gattin, die hochbegabte Künstlerin, und durch. Guido Schönberger ein Glanzstück jüdi- scher Mii'seumskunst geworden ist. Wir wünschen dem jüdischen Mu- seum viele Freune und Förderer, besonders aber, dass es ihm gelinge, neues jüdisches Leben zu erwecken und jüdische Künstler zu neuen Taten zu inspirieren. Verurteilung eitles Schweizer Nazis George8 OUramare, aHas Marcel Dieudonne, ein Schweizer Staats- angehöriger, der unter der deut- schen Besetzung m Frankreich in Paris die Radiosendung "Un. neutre vous parle" leitete und auch als Frontist eine grosse Rolle ge- spielt hat, ist xvom Gericht ~ist Lausanne zu sechs Jahren Kerker und zur Aberkennung' der bürger- lichen Rechte für die Dauer von sunt Jahren verurteilt worden. Der Staatsanwalt betonte, dass Oltra- mare sich als Schweizer zum Ban- nerträger nazistischer Ideen ge- macht und damit Verrat an seinem Heimatlande verübt habe. Vier französische Gestapospitzel füsiliert Die Franzosen George s DeU fanne, Bernard Fallot, Piers» Charbonnier und Raymond Fres- wy, die als Gestapoagenten von der französischen Justiz zum Tode verurteilt worden waren, sind im Fort de Montrouge standgericht- lich erschossen worden. Wieroy, rieveniiw /«, i vi/ AUF*AU • f Franz Steininger, der musika- lische Bearbeiter und Dirigent der Tschaikowsv. >:>erette "iviusjc m My Heart", hat die Musik zu einer neuen Operette "Queen of the .West" geschrieben, die im Früh- jahr am Broadway herauskommen wird. Die Operette behandelt den Bau der Wasserleitung, die das CJebiet von Los Angeles von einer Wüste zu bewohnbarem Land ver- wandelt hat. Die Familie RMder hat das Chi- cagoer "Journal of Commerce" ge- kauft und Wird das Blatt mit dem gleichen Itedaktionsstab führen wie ihr New Yorker "Journal of Commerce". Der Kaufpreis des Chicagoer Blattes soll $1,250,000 betragen haben. Victor Serge, einer der Gründer der Kommunistischen Internatio- nale (Komintern), der später vom Kommunismus abfiel und einer sei- ner erbittertsten Gegner wurde, ist im Alter von 57 Jahren in Mexico City, wo er seit sieben Jahre« lebte, gestorben. Als Sohn eines Vom Zaren exilierten russischen Revolutionärs in Brüssel geboren, ging er 1917 nach Russland, trat der bolschewistischen Bewegung bei, kämpfte im Bürgerkrieg gegen die Weissrussen und wurde 1919 Mitglied des Exekutivkomitees der Komintern. 1928 wurde er aus der K.P. wegen seiner Sympathie für Leon Trotzld ausgegossen und mach Sibirien verbannt. Diese Be- strafung führte zu einem heftigen Protest zahlreicher Persönlichkei- ten aus dem literarischen Leben bei der Sowjetregierung, u. a. van Andre Gide. Nach acht Jahren durfte Serge Sibirien verlassen, jer begab sich nach Frankreich. | Serge ist der Autor mehrerer Ro- mane, darunter "Long Dust"; sein bedeutendstes politisches Werk ist "ftussia— Twenty Years After". Am tiÖ. November heiratet der New Yorker Congressman Jacob K. Javits, Mitglied des Advisory Board des "Aufbau", Marion Ann Borris. linser Mitarbeiter Kurt Pinthiis wurde an die Columbia University in New York berufen, um dort im " Rahmen der Graduate Faculty of English and Comparative Litera- ture Theätergeschichte und zeit- genössisches Drama zu lehren. Er wurde auch mit der Mitverwaltimg des Brander Mattheivs Dramatie Museum beauftragt. Andre Gide, der die Nachricht von der Zuerkennung des Nobel- preises für Literatur an ihn in Neuchätel in der Schweiz erfuhr, wird sich nicht persönlich zur Emfangnahme des Preises (im Werte von rund $40,000) nach Schweden begeben, da sein hohes Alter und seine Gesundheit ihm die Reise verbieten. Der Dichter muss nach den bestehenden französi- schen Devisenvorschriften den Be- trag in schwedischen Kronen an I das Devisen amt abliefern, das ihm ! den Gegenwert in französischen Francs überweist. Max Brods Drama "König SanV wurde in einer Nachtvorstellung, im Freien, am Abhang des Berges Gilboa (dem historischen Schau- platz der Ereignisse) am 27. Okto- i ber mit grossem Erfolg uraufge- führt. Hebräische Uebersetzung von Sch. Schalom. Die Blaue Beitragskartfe hilft richt nur in Amerika sondern auch in Europa. GEORG KOLBE in Bronze vorbestimmt. Als sol- cher stand er Haller, de Fiori und der Sintenis als Pate nahe. Aus Berlin kommt die Nachricht,! Wie die meisten Bildhauer von dass dort im Alter von 70 Jahren' _anS war er unermüdlich im Skiz- der hervorragende Bildhauer Georg J ^ier^n nach dem lebenden Modell. Kolbe gestorben ist . , Doch diese Tuschezeichnungen, 'mit sensitiver und doch so siehe- am 15. April 1877 m Sachsen rr„„ , , -___ e , geborene Künstler begann als Maler.rer Härm hingeworfen, gehen in und Graphiker in München und Dres- ihrer kraftvollen Auswertung der den. Im Paris, wo er 1898 seine Mal- « . -__XIr__, T • i , Studien forzusetzen gedachte, faszi- j Schwarz-W eiss-Werte von Licht liierte ihn jedoch das plastische Werk und Schatten weit über ihren ur- Bodins so sehr, dass er sich entschloss, 1 „„„-i,,-!;»!,.» pl„„. , „ i ; „ _ Bildhauer zu werden. Ehrst während j ®Prünglichen Charakter hinaus, einer später folgenden Studienzeit in sind nicht mehr Hilfswerke, sondern Rom unter der Leitung Tuaillons war ! ___ ____Tr , er imstande, sich von dem überwälti-1 graphische Kunst- genden, seine Eigenentwicklung hem- werke, gesuchte Sammelobjekte inenden Einfluss Rodins loszumachen. __ Vor dem I. Weltkrieg wurde er in , Ur slen ^.LNner. Deutschland Führer einer Bildhauer- | Er tat sich auch als Porlrälisl hervor gruppe, die später mit dem Namen (Annette Kolb, 1916; Henry van de Post-Impressionislen geschichtlich fest- ! Velde, 1913; Max Slevogt, 1926; die gelegt wurde. Sie befürwortete eine j umstrittene Ebert-Büste), entwarf 1927 neue Romantik, die sich vom Heroi- ' ein monumentales Beethoven-Denk- schen und Repräsentativen eines miss- : mal. schuf 1913 das Heine^Denkmal für verstandenen Hellenismus des 19. Jahr- j Frankfurt a. Main, ein "Grabmal für Kunderts lossagte, um die reinen kubi-! einen Gefallenen", 1919, das Krieger- schen Formen und die rhythmischen i denkmal in Stralsund, 1935. Funktionsbeziehungen des tänzerisch | Doch sind es seine unheroischen, Das Rückerstattungsgesetz vom 10. November Von Dr. HERMAN MULLER Vizepräsident der American Federation of Jews from Central Europe III. bewegten oder unposiert sich gehaben- den Menschenkörpers zum Selbstzweck künstlerischer Gestaltung zu machen. Die reiche Gliederbewegung und die animalisch-anmutige Unbe- Bchwertheit seiner Mädchenkörper widerspricht den plastischen For- derungen von Holzklotz und Stein quasi lyrischen Bronzen nach hockenden, knieenden, tänzerisch bewegten Mädchenleibern und seine so sehr lebendigen Studien in Tusche dazu, die seinen Welt- ruf begründet haben. Wie in den meisten Museen von Rang, ist Ein weiteres Beispiel für die Einschränkung anerkannter Rechtsprinzipien ist die Durch- brechung des Prinzips der Rechts- kraft. Die Wirkungen, die sonst ein rechtskräftiges Urteil besitzt, sind in Artikel II Abs. 4 unter be- stimmten Voraussetzungen aus- drücklich aufgehoben. Der zur Rückerstattung Verpflichtete kann sich aas ein früheres, zu seinen Gunsten ergangenes Urleil, selbst wenn es nach geltendem Recht rechtskräftig ist, nicht berufen, wenn sein damaliger Proxessgeerner ' #egen seiner Rasse, Re- ligion, Nationalität, Weltanschauung oder wegen seiner politischen Gegner- schaft zum Nationalsozialismus zur Wahrung seiner Rechte tatsächlich oder rechtlich nicht imstande war". Die Wiedergutmachungsorgane sind angewiesen, solche Urteile als "nichtig" zu behandeln. Man muss sich nur die zahlreichen Fälle vor Augen halten, in denen Personen, die vor der Auswande- rung standen, einer gegen sie er- hobenen Klage nur darum nicht entgegentraten, weil sie bei der damaligen "Rechtssprechung" ihr Recht zu finden doch nicht hoffen konnten, um die Aufhebung des fundamentalen Prinzips der Rechtskraft als notwendig zu er- erkennen, soll der Zweck, dem das Gesetz dient, erfüllt werden. Strenge Haftimg und gemilderte Haftung Das Gesetz unterscheidet zwi- schen schwerer und einfacher Ent- ziehung. Wer den entzogenen Ver- mögensgegenstand von dem Ver- folgten durch ein gegen die guten Sitten verstossendes Rechtsge- schäft, durch Drohung, durch widerrechtliche Wegnahme oder durch eine sonstige unerlaubte Handlung erlangt hat ("schwere Entziehung"), oder wer als Nach- er werber wusste oder den Um- ständen nach annehmen musste, dass der Vermögensgegenstand zu irgendeiner Zeit durch eine schwere Entziehung erlangt war, haftet bei Unmöglichkeit der Herausgabe, auch wenn sie unver- schuldet ist, für vollen Ersatz des Schadens. die qualifizierenden Umstände, die eine Entziehung zu einer schweren machen, nicht vorlagen, muss zwar das entzogene Gut ebenfalls zu- rückgegeben werden; der Erwerber haftet aber nicht für Schadener- satz wegen Unmöglichkeit der Herausgäbe oder wegen Ver- schlechterung des ^entzogenen Ver- mögensgegenstandes, wenn er nachweisen kann, dass er die im Verkehr erforderliche Sorgfalt an- gewendet hat; Ei wird vom Gesetz wie ein Treu- händer behandelt, der fremdes Gut verwaltet. Er hat für die Zeit, in der er Nutzungen gezogen hat, dem Be- rechtigten eine angemessene Vergü- tung zu entrichten. Als angemessen gilt; der Betrag der gezogenen reinen Nutzungen abzüglich eines angemesse- nen Entgelts für die Geschäftsführung des Verpflichteten. Dieses Entgelt soll nach dem Gesetz 50 Prozent der ge- zogenen Reinnutzungen nicht überstei- Ein Beispiel möge den Unterschied zwischen schwerer und einfacher Entziehung klar machen: Der Arier A. hat dem Juden J. an- gedroht, er werde ihn ins Konzen- trationslager bringen, wenn er ihm (dem A.) nicht einen bestimmten Ge- genstand "verkaufe" Eingeschüchtert durch diese Drohung "verkaufte" J. den Gegenstand dem A. Dieser Fall stellt eine schwere Entziehung dar. Wenn A. den Gegenstand nicht her- ausgeben kann, weil er ihn später etwa verloren hat. so haftet er dem J. auf vollen Ersatz des Schadens. Für Schaden, den das Gut auch ohne die Entziehung getroffen haben würde, haftet er nicht. Hat dagegen A. den Gegenstand von J erworben, ohne durch Drohung oder sonstwie den J. unter Druck gesetzt zu haben (einlache Entziehung), dann kann er sich, wenn die Herausgabe unmöglich sein sollte, von der Ver- pflichtung zum Schadenersatz dadurch befreit werden, dass er nachweist, dass ei die im Verkehr erforderliche Sorg- falt angewendet und infolgedessen die. Unmöglichkeit der Herausgabe nicht zu vertreten hat. Ansprüche des zur Rückgabe Verpflichteten Nach Artikel 44 hat der zur Rückgabe Verpflichtete grundsätz- lich Anspruch auf Rück gewähr der von ihm für den Erwerb des ent- zogenen: Gegenstandes gewährten Leistung zum Beispiel auf Her- ausgabe des seiner Zeit von ihm gezahlten Kaufpreises. Elegante WINTER- MÄNTEL $50 — $85 Englische und einheimische Stoffe Ständige grosse Auswahl in ANZÜGEN Fr hat iiherrties «Ii« i Dieser Grundsatz erfährt jedoch da- herauszugeben? Verwendungen am "das ^urch eine wesentliche Einschränkung, alut dass Betrage, über die der Veräusserer entzogene Gut werden ihm nur erstat- tet, wenn sie notwendig waren uind im .Interesse des Berechtigten lagen. Bei einfacher Entziehung-, in Fällen also, in Äenen beim Erwerb (Berechtigte) bei der Entziehung nicht frei verfügen konnte, weil er infolge Massnahmen der Naziregierung der diskrimninatorischer Gesetze und (Fortsetzung auf Seite 8) G.&M. CIOTHIERS Inhaber S. GUTMAN Ii UNION SQ. W., Ecke 14. Str.' 1 1. Sto-k - Suite 205 l [Tel. AL 4-1153, tiesidence WÄ 8-3648 1 Täglich geöffnet bis 7 Uhr abends, |Sonnta^s v. 11-1 Uhr geöffnJ "Aufbau" bringt Sie in Kon- takt mit allei Ihren Freunden in allen Erdteilen. So — etwa in der ästhetischen | Kolbe auch im Museum of Modern Mitte zwischen Maillol und Rodin Art als Bildhauer und als Zeich- ßchaffend, schien er zum Bildner' ner vertreten. B. F. Dolbin. ifixis il&7 Ä.Wfcu et T6 sr. ' 9t.yc. 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Tel.: No Charge LO 7-1770 for allerations HG AUFBAU Pridoy, Nevember 28. 1947 Rückerstattung (Fortsetzung von Seite 7) freien Verfügung über sein Vermögen beraubt war, von der zurückgewähren- den Summe abzusetzein sind. Hat also der Erwerber den Kauf- preis, wie es häufig genug ge- schah, gan^ oder teilweise nicht an den Veräusserer bezahlt, sondern Zah- lung für Rechnung des Veräusserers als Sonderabgabe an ein Organ des Staa- tes oder der Partei geleistet, so ver- mindert sich insoweit das vom Berech- tigten herauszugebende Entgelt. Sollte dem Berechtigten nach gelten- dem oder künftigem Recht ein An- spruch auf Rückzahlung der so be- zahlten Steuer- oder devisenrechtliclun Sonderabgaben zustehen, so muss er selbstverständlich diesen Anspruch an den Rückgabeverpflichteten abtreten In keinem Fall hat der Berech- tigte mehr zurückzugewähren als den Wert, den der entzogene Ver- mögensgegenstarid im Zeitpunkt der Rückerstattung hat (abzüg- lich des Wertes der bestehen blei- benden Belastungen). Die Zah- lungsbedingungen der Geldleistun- gen, die im Zusammenhang mit der Rückerstattung stehen, sind im einzelnen von den Widergut- machungsorganen festzusetzen. Im Falle der Rückerstattung von Grundstücken kann der Be- rechtigte verlangen, dass seine Verbindlichkeit zur Rückgewähr des Entgelts gegen Eintragung einer Rüekerstattungshypothek an dem Grundstück zugunsten des Rückerstattungspflichtigen, jedoch nicht länger als 10 .Tahre, gestun- det wird. Wahlweiser Anspruch auf Nach- zahlung Nicht selten wird es vorkom- men, dass ein Berechtigter, vor allem wenn er nicht in Deutsch- land wohnt, es vorziehen wird, statt des entzogeenen Geschäfts- unternehmens oder Grundstücks einen geldlichen Ausgleich für den erlittenen Verlust zu erlangen. Artikel 16 trägt dem Rechnung, indem dem Berechtigten das Recht eingeräumt wird, unter Ver- zicht auf alle sonstigen Ansprüche aus dem Gesetz eine einmalige Nachzahlung zu verlangen, und zwar in Hohe des Unterschieds zwischen dem erlangten Entgelt und dem angemessenen Preis. (Schluss folgt) Wiedergutmachung in der französischen Zone General Pierre Koenig, der französische Oberbefehlshaber, hat eine Verordnung erlassen über die Rückerstattung von Vermögens- werten, die in der Zeit vom 30. Januar 1933 bis 8. Mai 1945 den recht- mässigen Besitzern aus Gründen ihrer Nationalität, Rasse, Religion, Weltanschauung oder antinationalsozialistischen Tätigkeit entzogen worden sind. Der Erlass unterscheidet zwischen der Entziehung von Vermögens- werten ohne 'Zustimmung ihrer Besitzer (Konfiskation) und Ver- mögensübertragungen, die mit scheinbarer Zustimmung ihrer Besitzer erfolgten. Im ersteren Falle sollen Gerichte, die für diesen Zweck be- sonders gebildet werden, die Nichtigkeit der seinerzeitigen Enteignung feststellen, während bei rechtsgeschäftlichen Uebertragungen auf deren Annullierung erkannt werden soll. Ist die Nichtigkeit festgestellt oder die Annullierung ausgesprochen, so gilt für die Beteiligten die frühere Rechtslage, wie sie vor der Enteignung bezw. Vermögensübertragung war, als wiederhergestellt. Nutzungen, die die Erwerber aus dem Besitz gezogen haben, und die zurückzuerstatten sind, kommen jedoch nach dem Erlass nicht den ursprünglichen Eigentümern zugute. Sie sind vielmehr dem Fonds für Entschädigung der Naziopfer zur Verfügung zu stellen. Ebenso muss der Ertrag aus der Veräusserung erbloser Nachlässe diesem Fonds zugeführt werden. Mitgeteilt von der American Federation of Jews from Central Europe. Martin M. Kant 1 Special Agent 1 NEW YORK LIFE INSURANCE C(\ Office: 52 Vanderbilt Ave N. Y. 17, N. Y. MUrray Hill 3-8475 Residence: WA 8-1658 Vermögensfreigabe in der britischen Zone Die unter dieser Ueberschrift in No. 47 des "Aufbau" vom 21. No- vember 1947 auf Seite 34 (Spalte Chicago) erschienene Notiz hat, wie Anfragen an uns zeigen, viel- fach zu Missverständnissen An-, lass gegeben. Die dort erwähnten Massnahmen nicht nur für die britische, sondern auch für die amerikanische Zone, haben, wie ausdrücklich betont wird, mit Wie- dergutmachung und der Rückgabe von Grundeigentum oder vop son- stigem Vermögen nicht das Min- deste zu tun. Es handelt sich viel- mehr um Folgendes: Die im Auslande wohnenden Eigentümer von in diesen beiden Zonen gelegenen Grundstücken, s> weit diese weder verkauft oder be- schlagnahmt worden sind* aber we- gen Abwesenheit der Eigentümer von den Besatzungsbehörden durch Bestellung von Verwaltern unter Aufsicht genommen worden sind, sollen nunmehr die Möglichkeit haben, Verwalter nach eigener Wahl zu bestellen; ihr Eigentum muss aber einwandfrei feststehen. Es werden daher nur solche Fälle in Frage kommen, in denen der Eigen- tümer noch ohne jede Veränderung im Grundbuche eingetragen ist. Weitere Voraussetzung ist, dass der Eigentümer in einem Lande gegenwär- tig seinen Wohnsitz hat, das entweder ein neutrales ist, mit Ausnahme von Spanien und Portugal, oder das zu den United Nations gehört, oder dass der Eigentümer Bürger eines solchen Lan- des ist. Der neue Verwalter andererseits muss seinen Wohnsitz in Deutschland haben und muss unter Berücksichti- gung der Denazifizierungsvorschriften, politisch einwandfrei sein. Legt ein diesen Bedingungen entsprechender Bevollmächtigter den Besatzungsbehör- den eine neuerdings ausgestellte Voll- macht vor, die ihn auch ermächtigt, die Besatzungsbehörden von jeder INSURE YOUR CHILDREN againat the thread of INFANTILE PARALYSIS Polio Benefita now available up to $5,000.00 All expenses up lo $5,000, coverlng Hospifalizailon, Services of Physicians and Nurses, Iren Lung and other Equlpment. Drugs and Mediclnes, Transportalion by Plane. Train or Ambulance lo a Hospllal or Sanitarium. ASK FOR DETAILS: KARL LOE WEN STEIN LIC. INSURANCE BROKER ALL KINDS OF INSURANCE 90 JOHN STREET NEW YORK 7, N. Y. Phone: CO 7-4363, Evenings: AC 2-9022 Wichtige Mitteilung! Da es mir unmöglich ist, alle meine Kunden und Freunde schriftlich oder persönlich davon zu benachrichtigen, dass sämt- liche Versicherungsraten für neue oder zusätzliche Lebensversicherungen ab 1. Januar 1948 wesentlich teurer werden, setze ich Sie hiermit davon in Kenntnis. Wer Geld sparen will, entschliesse sich schnellstens, schreibe für Appointment, besonders wichtig für N eueinwanderer. JULIA STOCK I Spezial-Agent LIFE, ACCIDENT, HOSPITAL Sc SICKNESS INSURANCE Office: 103 PARK AVENUE :: Bes.: 715 West 1701h Slreel CA 5-2820 WA 3-8655 HOW TO SA VE MONEY? BUY LIFE INSURANCE N 8507 Wiedergutmachung Dr. Alfred Schweizer (früher Rechtsanwalt und Notar in Stuttgart) 75-40 Austin St., Forest Hills. L. I. Tel.; BO «-7351 (8-10 a. m.) Restitutions - Ansprüche bearbeitet HENRY LIEBRECHT (Ehm. Landgerichtarat; Dr. Jr. - Langj. Mitarbeiter d. amk. Anw F. Wirth in Berlin) »761 UNIVERSITY AVENUE New York «3, NY. Tel.: LO 3-0573 EUROPEAN CR EDITORS ASS0C 415 LEXINGTÖN AVENUE. New York 17, N. Y. Suite 906 Phone: MUrray Hill 3-0971 Wir übernehmen die Eintreibung und Sicherstellung Ihrer Vermögenswerte in Europa. ♦ Wir erledigen die sachgemässe Anmeldung Ihrer Ansprüche auf Rückerstattung. ♦ Wir sorgen für die Beschaffung des erforderlichen Beweismaterials zur Durchführung Ihrer Ansprüche. ♦ Wir übernehmen die treuhänderische Verwaltung sowie die Verwertung und Veräusserung von europäischen Ver- mögenswerten nach Anerkennung. •Vorherige schriftliche oder telephonische Anmeldung erbeten- Drs. Wolfen, Pinner, Behr, Marcuse & Associates EUROPÄISCHE RECHTSSACHEN Wiedergutmachung, Nationalisierung, Kriegsschäden NEW YORK, N. Y.: PAUL MARCUSE 644 Rirerside Drive, AU du hon 8-0743 CHICAGO, ILL.: ALFRED EISENSTAEDT & MARTIN I. KOBEY 30 West Washington Street; Central 3138 BALTIMORE, MD.-. RUDOLF BEHR Cordova Apts. D-3, Lake Drive, Madisen IS21W LOS ANGELES, CAL.: HEINZ PINNER & BRUNO LAMM 219 West 7th Street. Vandik« 7954 SAN FRANCISCO, CAL.: MARTIN WOLFEN 1651 - 31st Avenue, OVerland 1-1193 WASHINGTON 5, D. C.s ins Vermont Av.,NW. (Rm. 410), Tel. Di.irlct 8561 Dr. «r. SIDNEY MENDEL früher RECHTSANWALT In BERLIK jetzt Makler für alle Arten, von Versicherungen < übernimmt Bearbeitung Von deutschen Rechts- und WiedergutmaGhungsangelegenheiten 15 PARK ROW, NEW YORK 7, N.Y. Tel.: COrtlandt 7 -3564 Rücksprachen nach telefonischer Vereinbarung. DR. BRUNO FÜRST (flüher Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt a. M.) DR. JAMES G. KAUFFMANN (früher Rechtsanwalt und Notar in Hamburg) WIEDERGUTMACHUNG 251 WEST 92nd STREET, N. Y. C. Tel.: SC 4 - «299 Nur nach telephonischer Vereinbarung Dr. Stephen S. Wertheimer WIEDERGUTMACHUNG (früher Rechtsanwalt in Karlsruhe) 475 Fifth Avenue, New York 17, N. Y. - Tel. MU 3-1093 VI 9-8406 Dr. Louis Koppel (früher Dortmund) WIEDER- GUTMACHUNG 55 Lffberty St., New York City Phone: BArclay 7-9247 abends: Virginia 9-5334 Europäische Rechtssachen Wiedergutmachung, Kriegsschäden HANS I. CAHN Dr. zur.. Dr. es sc. pol., dipl. Intern. Studies (fr. Rechtsanwalt in Bonn a. Rh.) 1655 E. 71h Sl. Tel. ESplanade 5-6459 Brooklyn, N.Y. Nach Verabredung Wiedergutmachung Dr. David D. Lowe (fr. Rechtsanwalt u. Notar in Essen) 21 Sanford Street ROCHESTER 7, N. Y. Tel.: Monroe 6715 Dr. CHARLES K. SCHULZ (fiüher: Dr. Karl Schulz, Rechts- anwalt Frankenthal-Ludwigshafen) Wiedergutmachuiig und Transfersachen 260 WEST END AVE., Apt. S C New York 23, N. Y. Tel.: SC 4-7539 Besprechung nach tel. Verabredung. Ich bearbeite ausschliesslich LOUIS LOEW (früh. Rechtsanwalt am Land- und Oberlandesgericht Bamberg, Bay.) 91 PAYSON AVENUE. APT. 4-K (nr. Dyckman St.) N. Y. City 34 Telefon: LO 7-5167 Sprechzeit: Mon. bis Freitag 10—1, oder nach Verabredung. Dr. jur. MANFRED ZADIK CONSULTANT ON RESTITUTION MATTERS 703 Market St. Tel. DO 2-7838 San Francisco 3, Calif. ^ridäy, November 28, 1947 AUFBAU ■ * 9 u it der Sorgfalt eines ordentlichen Ariseurs" Von unserem österreichischen Korrespondenten Wien, Mitte November. I Als 1938 der Nationalsozialis- mus auch in Oesterreich zur Macht kam, legitimierte die Staatsgewalt den offenkundigen Raub. Bereits in den allerersten Stunden der Be- setzung erschienen Uniformierte bei jüdischen und nichtjüdischen, aber politisch missliebigen Fami- lien, um "im Namen des Führers" zu beschlagnahmen, was ihnen in die Augen stach. Unter dem Schutz der bewaffneten Macht, vor allem der SA, wurde geplündert und gestohlen, verschleppt und verwüstet. Erst vor wenigen Tagen standen solche Plünderer aus den Tagen der "Machtübernahme" vor dem [Wiener Volksgericht. Sie haben — zugegebenermassen — die Woh- nung des Juweliers Stern in der Pillergasse 16mäl hintereinander heimgesucht. Der Wert ihrer Beute betrug in diesem Falle allein nicht weniger als 1 Million RM. Dass es anlässlich der ''Hausdurchsuchun- gen" nicht ohne barbarische Quä- lereien der Bestohlenen abging, muss nicht erst eigens berichtet werden. . Als die NSDAP , die formlose Praxis des ersten Ansturmes auf die "befreite Ostmark" zu systema- tisieren begann, wurden eigene De- zernate mit der Ausschlachtung des jüdischen Eigentums betraut. Die Gehetzten unterschrieben blind- lings, was ihnen zur Unterschrift vorgelegt wurde, um das nackte Leben zu retten, liessen sich willig übervorteilen und atmeten erst er- leichtert auf, wenn sie das Deut- «che Reich' äls Bettler verlassen durften. Millionen, die keinen Fluchtweg mehr fanden, gingen in den Konzentrationslagern elend zugrunde. Sie wurden so lange ge- schunden, gepeitscht und gejagt, bis sie auf der Arbeitsstrecke ver- reckten,, mit der Injektionsnadel gemordet, vergast oder am Rande «£ener Massengräber erschossen. In ihren Häusern, Geschäften und Wohnungen machten die Ari- seure sich breit, lebten von .der Frucht fremder Arbeit, ohne sich ihrer Niedertracht bewusst zu sein und haben vielfach auch heute noch nicht das richtige Verständ- nis für die begangenen Verbrechen. "Selbst jener Mann, der, von einem Frauenzimmer in weissen Strümpfen begleitet, meine Wohnung als "Aller Kämpfer" für sich in Anspruch nahm" — schreibt ein österreichische» Emi- grant von gutem Namen in der Kul- turwelt aus London — "bestreitet heute, ein Ariseur zu sein. Er habe doch, hielt er mir vor, iür die Einrich- tung meiner Wohnung RM 560.— be- zahlt und hält diesen Preis für durch- Aus angemessen. Das "Judengut", mit dem er sich bereicherte, bestand aus einer mit antiken Möbeln eingerich- teten 2-Zimmer-Wohnung samt 14 orientalischen Teppichen, reichlichem Glas, ebenso reichlichem Porzellan, einer wertvollen Bibliothek und zahl- reichen Bildern." Der Einzelfall ist leider nur allzu typisch. Er liesse sich mit ungezählten Variationen wieder- holen., Die kleinen und die grossen Arisettre pochen, völlig unbeküm- mert um die Millionen Toten, die zum Himmel schreien, auf ihr an- geblich "gutes Recht", spielen bei passender Gelegenheit die Wohl- täter der vertriebenen Juden, de- nen "ohnedies nicht zu helfen war" Und fühlen sich gekränkt, wenn ihnen zugemutet wird, zurückzuge- ben, was sie acht Jahre lang zu Unrecht besassen. Die Geschädigten haben es, so- Wß)t sie das Chaos überlebten, durchaus*nicht leicht. Es steht, seh? zun} .Schaden des österreichi- schen Ansehens, nicht nur die Ab- wehr. der Ariseure, sondern „auch dies Schwerfälligkeit des bürokra- tisehen Apparates gegen sie. Die- ser Apparat setzt sich — anders als 1938 — "aus einer verwirrenden Ueb^rfülle* juristischer und wirt- schaftlicher Bedenken zusammen. Groteskerweise wird der Wider- spruch gegen die Vertreibung des Ariseurs nicht allzu selten mit dem Zweifel daran begründet, ob die früheren Besitzer (oder ihre Erben) auch tatsächlich fähig wären, das ihnen gebührende Eigentum entsprechend zu ver- walten. Soviel über dieses ebenso heikle Ue&e\>deHHAuföau* . . . Bald nach dem Einsetzen der Arbeit der Emigrantenpresse war es der "Aufbau", der aus kleinsten Anfängen sich zu einem Weltblatt entwickelte. Der "Aufbau" wird nicht nur in Amerika gelesen, son- dern durch seine geradezu geniale Organisation gelangt er in die fernsten Teile der Welt. Man müsste diesem Blatt einen beson- deren Artikel widmen, um sich mit seiner amerikanischen Entwicklung auseinanderzusetzen. Der Schrei- ber dieser Zeilen könnte mit allem Freimut in der Oeffentlichkeit sich hierzu äussern. Doch wer wahr- haftes Interesse nicht nur an der Zeitung selbst, sondern dem ihr angehörenden Hilfswerk hat, muss abwartend die Weiterentwicklung verfolgen, yfti sich dann erst kri- tisch zu äussern, wenn der geeig- nete Zeitpunkt hierfür vorhanden ist. Soviel sei hier gesagt, dass das Hilfswerk, dessen Organ der "Aufbau" ist, Leistungen bisher vollbracht hat, die die grösste Be- wunderung und Anerkennung ver- dienen. Von diesem Gesichtspunkt aus sollte man auch das Blatt be- trachten, wenn zum Teil negative Kritik darüber einsetzt. Die Zei- tung'wird von Manfred George mit einem journalistisch vortrefflich geschulten Personal geleitet. Sie hat Korrespondenten, Reporter und gelegentliche Mitarbeiter in fast allen Ländern. Das Endziel ihrer Organisation ist, soweit ich unter- richtet bin, noch lange nicht er- reicht. (Aus der Berliner Jüdischen Zeit- schrift "Der weg".) Modern Sterling handwrought at Denmark's famous Smithie* ONE EAST 58th STREET NEW YORK 22, N. Y. AT THE SAVOY-PLAZA PLaza 9-2643 wie peinliche Thema schon disku- tiert wurde: Die praktischen Er- folge sind bisher äusserst gering. Man muss bedauerlicherweise fest- stellen, dass die Zahl der endgül- tig abgeschlossenen Wiedergut- machungsfälle kaum imponieren- der ist als der bescheidene Umfang der re-arisierten Substanz. Das Bundesministerium, für Vermö- genssicherung und Wirtschafts- planung aber liess dieser Tage amtlich mitteilen, dass "die Inha- ber arisierter und anderer im Zu- sammenhang mit der nationalsozi- alistischen Machtübernahme ent- zogenen Vermögensschaf ten ver- pflichtet seien, "sie— nicht etwa zurückzugeben, wie man billiger- weise glauben sollte, sondern — "mit der Sorgfalt eines ordentli- chen Kaufmannes weiter zu ver- walten." Die Ariseure, heisst es in der ominösen Verordnung, hätten "jede Veränderung (Vermehrung oder Verminderung), die über den Rah- men der gewöhnlichen Geschäfts- führung hinausgeht, dem Bundes- mmisterium für Vermögenssiche- rung und Wirtschaftsplanung an- zuzeigen." Die fahrlässige Unter- lässung der Anzeige werde mit Ar- rest bis zu sechs Monaten, die vor- sätzliche Unterlassung mit Kerker bis zu zehn Jahren bestraft. Es geht also hier, wie man an einem krassen Beispiel deutlich sieht wieder einmal nicht um die eigentliche Wiedergutmachung, sondern um eine formal-juristische Finte am Rande des Wesentlichen. Das "Judengut", das mit 560.- RM für einen Bruchteil seines wahren Wertes "gekauft" wurde, muss nur mit der Sorgfalt eines ordent- lichen Ariseurs verwaltet werden, dann ist — scheinbar — bis auf weiters alles in Ordnung. Dass es damit nicht sein Bewenden haben kann, liegt auf der Hand. Man wird versuchen müssen, einer sehr grosszügigen Auffassung gegen- über das Recht durchzustzen. General Omar N. Bradley, der bisherige Administrator of Veterans Affairs, wurde als Nach- folger von Dwight D. Eisenhower zum Generalstabschef ernannt. Er wird sein neues Amt Anfang des nächsten Jahres antreten. Das Zahlengebäude des Pentateuch Ich habe die Kritik über Oskar Goldbergs Schrift "Das Zahlen- gebäude des Pentateuch" mit In- teresse gelesen. Die Darstellung ist im wesentlichen richtig — aber der letzte Satz verdirbt den ganzen Eindruck und unterdrückt die Wahrheit. Ich hoffe, dass Sie mich als lang- jährigen Verleger in Wien, der jüdi- schen Schriftstellern zur Publikation ihrer Ideen verhelfen hat, zu dieser Rezension Stellung nehmen lassen. Sie ist um so verwunderlicher, als Oskar Goldberg Mitarbeiter der vor- züglichen "Jüdischen Revue" war, die Manfred George in Prag herausgab, und in der Goldberg lange Artikel über "Die Probleme der Bibelkritik" veröffentlicht hat. Im letzten Satze der Rezension hätte eins gesagt werden müssen: Es ist das erste Mal in der Ge- schichte der Bibel-Literatur, dass ein Phänomen im Pentateuch. von Mathematikern von Weltruf 6#-* statifft. ' worden ist. Die Yeshiva University in New York hat es nämlich verstanden, eine mathematische Zeitschrift zu begründen, "Scripta Mathematica" genannt, die von den bedeutend- sten lebenden Mathematikern wie R. C. Archibald, E. T. Bell, A. A. Frankel (Universität Jerusalem!), J. Ginsburg, L.'Ch. Karpinsky, E. Kasner, M. Kraitchik, Gino Loria, W. D. Reeve, L. G. Simons her- ausgegeben wird. Da die Ergebnisse von Oskar Goldbergs Schrift "Die Fünf Bü- cher Moses, ein Zahlengebäude", die er zum ersten Male 1908 in Berlin veröffentlicht hat, — nach sehr langer und gründlicher Prü- fung — von "Scripta Mathema- tica" veröffentlicht worden sind, so bedeutet dies: dass seine Er- gebnisse stimmen, und dass die Bibelkritik, die den Pentateuch in viele Quellen zerlegt, in der Tat einen sehr harten Schlag er- litten hat. Herr S. G. hätte also nicht schreiben dürfen: "Ueber den Wert der Abhandlung entscheidet die wissenschaftliche Literatur", sondern: "Ueber den Wert der Abhandlung hat die wissenschaft- liche Literatur bereits entschieden, indem "Scripta Mathematica" die biblisch - mathematischen Ergeb- nisse Goldbergs geprüft und ver- öffentlich! hatDr. Heinrich Glan,. Das Totenbuch von Auschwitz Unter dieser Ueberschrift brachten wir in unserer No. 40 eine Mitteilung, dass das Holländische Rote Kreuz Da- ten und Aussagen hat bearbeiten las- sen, die nunmehr ein zusammenhän- gendes Bild der Ereignisse in Ausch- witz geben. Unsere Leser haben diese Notiz vielfach missverstanden. Da* Holländische Rote Kreuz erhält ständig Anfragen nach einer Namensliste der Deportierten und Ermordeten. Ein« solche Liste ist nicht vorhanden. Der von uns erwähnte Bericht ist eine Re- konstruktion der Deportationen, und zwar unter Benutzung bereits vorhan- dener Literatur, u. a. auch des Toten- buches von Auschwitz. larming witli an extdvsivt i»r MARISHELIS for SMAR1T WOMEN ever/ bog gwaranteed e gay, c goldplated Ornaments cofors. block, green, red, brown. prices: suede $ 14.5t); calf $ 16.50; Cöbra $19.50; lizard $24.50; North Amerrican alligator (leather lined) $49.50. Add Federal tax. Check, Money Order (postage prepaid), or C O D. 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I i | NAME ............................................................................................................................................................................! | ADDRESS ....................................................................................-............................................................- 1 DER AUTOR A.R.LERNER ist der weiten Oeffentlichkeit durch sein vorhergehendes Buch THE MARCH OF EVIL und sein Denkmalprojekt in New York für die Opfer des Nazismus, weithin bekannt geworden. Sein letztes Buch, THE CHAL- LENGE OF HATE wurde enthu- siastisch vom Publikum und von der Presse aufgenommen. In überzeugender Weise wird in dem Buch die Entwicklung der amerikanischen fascistischen Be- wegungen und ihrer Gefahren dem Leser vor Augen geführt und der Weg gezeigt, wie durch die Zusammenarbeit der Völker, Rassen und Religionen eine Ret- tung der Menschheit erzielt wer- den kann. Die New Ywk Post charakte- risiert das Buch als: . . A mag- niiieent defense of demoeraey at a crucial moment of civilization." SOEBEN ERSCHIENEN: LiVING HARMONIOUSLY by WILLIAM H. McCLURG A GUIDE FOR TRUE AND SUCCESSFUL LIVING $2.75 per copy. F.F.F. PUBLISHERS, INC. Suhrkamp das Alleinrecht für die Veröffentlichung der gesamten Autoren übertragen erhält. Wenn einmal der Friedensvertrag mit Deutschland unterzeichnet sein wird,-dann wird der alte S. Fischer Verlag unter diesem Namen wieder erstehen, womit auch alle unsere Rechte an ihm an uns zurückfallen. Darüber hinaus haben wir jetzt auch einen Zweigverlag in Wien eröffnet, sodass meine Firma jetzt drei Häuser unterhält, den Verlag Soeben eingetroffen: vom BERMANN-FISCHER VERLAG, STOCKHOLM ♦ BRUNO WALTER Thema und Variationen 16 Tafeln - Index 508 pp...........$7.00 ALFRED EINSTEIN Mozart, mit WerltVerzeichnis 8 Tafeln - Index 700 pp............$9.75 VERA INBER Platz an der Sonne 208 pp.............$3.25 WALTER KOLBENHOFF Von unserm Fleisch und Blut 216 pp..........$3.50 DR. 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Geboren und vorzüglich er- zogen in Braunschweig, war sie eine der ersten Frauen Europas, die 1891 den philosophischen Doktortitel erwarb, in Zürich, wo sie bis 1897 als Sekretärin der Stadtbibliothek arbeitete. Sie lebte dann in Bremen, Wien, München, Ita- lien, seit 1907 in Braunschweig, Berlin und schliesslich in Heidelberg. Ricarda Huch war Dichterin, Erzählerin und Historikerin, und ihre Grösse bestand darin, dass sie Dichtung, Erzählung und Ge- schichte zu einer kaum bisher da- gewesenen Einheit zu verschmel- zen wusste. Ihre, grossen und klei- neren dichterischen Erzählungen lesen sich wie Geschichte und ihre Geschichtswerke gleichen dichte- rischen Erzählungen. Unter dem Einfluss Gottfried Kellers Schrieb sie Gedichte tiefen Gefühls und Gedenkens in vollendet schöner Form und 1893 den Roman "Erinnerungen von Ludolf dem Jüngeren", den Un- tergang einer wohlhabenden Familie darstellend, die sich aber nicht, wie später Thomas Manns "Buddenbrooks", durch zunehmende Introversion und intellektuelle Verfeinerung, sondern durch tiberrationale Leidenschaften zersetzt. Auch die Gestalten ihrer spä- teren Erzählungen, so "Von den Köni- gen und der Krone", "Aue der Trl- umphgasse", sind von starken Instink- ten getrieben, bis zu den literarische- sten Kriminalromane "Der letzte Som- mer" und "Der Fall Deruga". Sie hat seit etwa ihrem fünfzig- sten Jahre keine Erzählungen und Gedichte mehr geschrieben, bis sie, um jhr achtzigstes Jahr, Deutsch- lands selbstverschuldetes Schicksal in erschütternden Gedichten dar- stellte, die kürzlich in einer Antho- logie "De Profundis" erschienen. Ein merkwürdiges Paradox be- herrscht ihre dichterischen, wie ihre historischen Werke. Sie er- kennt die Fatalistik im Schicksal des Menschen und in der Ge- schichte der Menschheit, und sie bemüht sich, dies willkürliche Um- hergestossenwerden durch die Be- tonung des Männlich-Starken und der Willenskraft zu überwinden. Aber schliesslich siegt immer wie- der das Weiblich - Versöhnende, eine humanistische Harmonie, über das wilde Geschehen. ' Dies Problem treibt ihre schöp- ferischen Werke immer mehr zum epitsehen Stil, zur historischen Er- N. SEMENTOWSKI- KURILO MENSCH UND GESTIRN Das umfassendste Buch über astrologische Lebens- deutung Mit 96 Tafeln und Tabellen, 560 Seiten, Leinen sFr. 19.80 ARTEMIS VERLAG - ZÜRICH J. H. W. ROSTEUTSCHER "Die Wiederkunft des Dionysos" DER NATURMYSTISCHE IRRATIONALISMUS IN DEUTSCHLAND Brosch. ca. S.Fr. 14.00 Leinen ca. S.Fr. 17.50 Das Buch verfolgt eine geistige Bewegung, die zur Kulturkrise unserer Zelt wesentlich beige- tragen hat. A. Francke A. G. Verlag, Bern Zum Tode Ricarda Huchs zählung, bis sie sich schliesslich ganz der reinen Historie zuwendet, jedoch stets in Auseinandersetzung mit den grossen moralischen, so- zialen und politischen Fragen der Gegenwart. Sie erzählt die Ge- schichte grosser Einzelpersönlich- keiten, aber schildert damit zu- gleich eine ganze Epoche, baut ein weites historisches Panorama auf und bemüht sich dennoch, Licht in die düstere Problematik unseres Jahrhunderts zu bringen. Im Stil, grosser epischer Erzäh- lung schrieb sie "Die Geschichten von Garibaldi" 1906/07, "Das Le- bendes Grafen Federigo Confalio- neri" 1910 und das Monumental- werk über den dreissigjährigen Krieg "Der grosse Krieg in Deutschland" 1912/14. Aber schon vorher hatte sie die rein histori- schen Werke "Blütezeit der Ro- mantik" (1899) und "Verfall der Romantik" =(1902) geschrieben, die eine völlige Neuwertung der Ro- mantik" bedeuten und eine Reftais- sance in der Beschäftigung mit dieser Epychs hervorriefen. Diese analytische und synthetische, historische Methode nimmt sie wieder auf, nachdem im ersten Weltkrieg ihre schöpferisch-dichterische Periode zum A"bebben gekommen ist. Einige Titel: "Der Sinn der Heiligen Schrift" (Aus- einandersetzung mit Religion und Neu- heidentum), "Menschen und Schicksale aus dem Risorgimento", "Entpersön- lichung" (Preis der Persönlichkeit', "Michael Bakunin und die Anarchie" (Sozialismus gegen Bürgerlichkeit), "Im alten Reich, Lebensbilder deut- scher Städte". Bücher über Luther, Wallenstein, Freiherrn von Stein er- weisen den ungeheuren Umkreis ihrer Stoffe und ^er immer eigenwillig dar- gestellten Und gelösten Problematik. Ihr an' Arbeitskraft und Reich- tum schier unfassbares Lebens- werk sollte gekrönt werden durch eine "Deutsche Geschichtevon der zwei grosse Bände, "Römi- sches Reich deutscher Nation" 1934 und "Das Zeitalter der Glau- bensspalturig" 1937 bereits in einem Schweizer Verlag erschie- nen. Denn die Grösse und Stärke ihrer Persönlichkeit erwies sich nicht nur darin, dass sie bis zu zu ihrem Ende kein Nachlassen in Weitblick und darstellerischer Kraft zu spüren war, sondern dass sie offen den Nazis Trotz bot. Ricarda Huch war, neben vielen änderen ihr dargebrachten Ehrun- gen, Mitglied der Preussischen Dichterakademie. Aber mit der Ankunft der Nazis legte sie dies Amt nieder und veröffentlichte nichts mehr in Deutschland. Des- halb ist manches ihrer letzten Werke noch unveröffentlicht. Ihre historischen Studien hatte sie jetzt unterbrochen, um auf Grund dokumentarischen Meterials ein zusammenfassendes Werk über die Nazi-Opfer zu schreiben. Ueber diese grosse, mütterliche Frau, die immer stärker Hoffnung und Liebe als die erhaltenden Fak- toren im bitteren Kampf des Ein- zelmenschen und der Menschheit betonte, sind bereits fast so viele Bücher geschrieben worden, wie sie selbst verfasst hat. Aber ihr gan- zes Leben lang hielt sie ihr wun- derbar vergeistigtes, helläugiges Antlitz vor der Menschheit ver- borgen, für die sie dies umfassend- ste je von einer Frau veröffent- lichte Lebenswerk schuf. KURT PINTHUS. America Iis One and All (Herausgegeben von Harry Shaw und Ruth Davis. Harper & Bros.) g-f. Dreiundzwanzig Geschichten — teilweise aus Romanen- ausge- löste Kapitel, teils selbständige Kurzgeschichten -v- über ebenso- viel Nationalitäten, die alle in dem Begriff des Amerikanertums zusammengeschmolzen sind. Ver- schieden in der Stimmung, im Stil, in der Kraft der Schilderung haben sie doch eines gemeinsam: sie zei- gen, dass das Hängen an der Tra- dition, die unverlöschliche Liebe zur Heimat nicht im Widerstreit stehen muss mit dem Hineinwach- sen in eine neue Welt, in ein neues Volk. Unter den Autoren sind die besten Namen der modernen ame- rikanischen Literatur vertreten, darunter Louis Adamic, George Papashvily, William Saroyan, Ste- phen Benet, Willa Cather und Sinclair Lewis. Anlass seiner Gründung im Jahre 1906, den Kampf zur Erreichung seiner Ziele durch vier Jahrzehnte und was, an- gesichts der Drohungen, denen die menschliche Freiheit noch jetzt aus- gesetzt ist, noch zu tun übrig bleibt. Listen der Angehörigen des Executive Committee, des General Committee und der Chapters sind dem Bändchen angefügt. Almanac-Shanghai 1946-47. Shanghai Echo Publishing Co. Dieser Almanach enthält vergangene Geschehnisse, die einen Einfluss auf die Zukunft haben und einen Quer- schnitt durch die Kriegsperiode geben. Kulturelle, soziale und Handels-Inter- essen werden beleuchtet und Shanghai als Gemeinde und Stadt wird dem Le- ser nahegebracht. Besonderer Nach- druck wurde auf die UNRRA und auf die grosse Gemeinde der Displaccd Persons gelegt. An instruktivem Bild- material wurde nicht gespart: ein deut- scher Anhang bringt einen Teil der englischen Artikel in deutscher Ueber- setzung, aber auch besondere deutsche Aufsätze. Der Herausgeber, Ossi Lewin, verspricht, dass in der kommenden Ausgabe das Material, das hier nicht mehr eingeschlossen werden konnte, eingehend bearbeitet werden wird. What's New in Books The American lliad. The Story of the Civil War as Narrated by Eyewitnesses and Contempora- ries. By Otto Eisenschiml and Ralph Newman. Bobbs Merrill. This is the story of the Civil War as told in letters, diaries, memoirs, reminiscences and newspaper accounts of; prominent figures on both isides. Well balanced between Union and Confederate sources, the compilation is as dramatic as it is authentic. Back Home. By Bill Mauldin. Wil- liam Sloane Associates. In contrast to "Up Front," "Back Home" is a lob of writing with draw- ings subordinate to the text. The most interesting passages are the ones in which the author describes his per- sonal problems and frustrations. Feast of the Jesters. By Manuel Komroff. Farrar, Straus & Co. The author of the best seller, "Cor- onet" depicts Vienna during the great Congress of 1815, telling a skillful, de- ceptively simple tale of a troupe of French actors who came to a city which, at that time, was the Capital of the world. A Certain Rieh Man. By Vincent Sheean. Random. House. A 42-year-oId multi-millionaire, [back in New York after three years wüth a BUCHN0TI7EN Ways lo Human Freedom, the 401h Annual Report of the American Jew- ish Committee. Dieser* Jubiläumsbericht ist mehr, als eine Rechenschaftsleistung. Die Arti- kel und Reden umschreiben nicht nur die Tätigkeit des Committee im ver- gangenen Jahr, sondern erörtern den bombing squadron in the Eighth Air- force, discovers how the fact of in- ordinate wealth harms every relation- ship, private and public. ABC of Divorce. By Jacques Ba- call and Louise Sloane. E. P. Dutton & Co. After discussing void marriages and annulments, the authors turn to di- vorces proper, pointing out all diffi- culties, advantages, and disadvantages I of obtaining a divorce in one particular ; State. There are chapters on children, j money matters and Separation agree- i ments, and an appendix giving, in ! abbreviated form, the most important laws on divorce and remarriage. The Jewish People. Past and Pres» ent. Compiled by the Board of Editors of the Jewish Encyclo- pedia. Central Yiddish Culture Organization, New York. $10.00. The topics cover Jewish life and aspiration, anthropology, history, phi- losophy, mysticism, social and eco- nomic evolution, migrations and relig- ion. Volumes 2 and 3 will include monographs on demography of Jews in Europe and the United States, Jew- ish agrarian Settlements, colonization in Falestine and other countries, anti- semitism, Zionism, the labor movement in Russia, Poland and Palestine, and the Jewish contribution to the arts. Soeben erschienen: THOMAS MANN Doktor Faustus Das Leben tfes deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde. 774 Seiten $6»5Q "Dieses Roman werk ist ein Licht in der Nacht, die über Deutschland liegt. Aber es leuchtet über dessen Grenzen weit hinaus in eine Welt, die seinesgleichen nicht hat." —MAX RYCHNER, Die Tal, Zürich BESTELLEN SIE BEI IHREM BUCHHÄNDLER BERMANN-FISCHER VERLAG ORDER DEPARTMENT THAN8BOOK COMPANY, Inc. 788 Broadway New York 3, N. Y., Gefes Devisengeselxe machen es ihrem Freund in Uebersee unmöglich, den "Autbau" direkt zu bezahlen. Tun Sie es für ihn. 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Befriedigt hat Staatssekretär Marshall am vergangenen Donnerstag sein Flugzeug bestiegen, das ihn zur Viermächte-Konfe- renz nach London brachte. Er hatte das einstimmige Votum des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten in der Tasche, der sich, damit für die Notwendigkeit eines Zwischenkredits an Frank- reich, Italien und Oesterreich in der Höhe von $597,000,000 aussprach. So ist Marshall — anders als Präsident Wilson 1919 — vor "pein- lichen" Ueberraschurigen seitens des in allen aussenpolitischen Ent- scheidungen allmächtigen Senats einigermassen gesichert und kann sich mit Ruhe den Beratungen der Möglichkeit eines Friedens mit Deutschland widmen. Die künftige wirtschaftliche und politische Gestaltung Deutsch- lands> in Sonderheit des nicht von den Sowjets besetzten Teiles, und das Gelingen des "europäischen Genesungs-Programms" (ERP) sind Untrennbar verbunden. Die tragischen Erfahrungen von zwar nur 2%■> jedoch äusserst harten Jahren haben zu dieser, vielleicht für viele bitteren, Erkenntnis geführt. Einzelne führende Köpfe der ame- rikanischen Militärverwaltung in Deutschland und politische Kreise in U.S.A» hatten es schon bald nach Potsdam gemerkt. Der vergan- gene Sommer mit den sehr sorgfältigen Studien der amerikanischen und europäischen Sachverständigen, die der Vorlage des E.R.P. vor- ausgegangen sind, haben die Einsicht vertieft: Der den Gedanken west- licher Freiheit noch offen stehende Teil Europas ist nur in seiner Gesamtheit zu retten, und das deutsche industrielle Potential hat dazu seinen entsprechenden Anteil zu liefern. Militärpolitische Sorgen oder schwerindustrielle Konkurrenzträume haben yor den Forderungen rauhe? Wirklichkeit kapitulieren müssen. Eine Ilmlenkung des gewohnten Stromes französischer Eisenerze zu den Hütten des Ruhrkohlenbeckens, wie sie der Monnet-Plan zum Ziele hat, würde, wenn überhaupt, erst in Jahren fühlbare Resultate zeitigen und für eine rasche Rekonstruktion der europäischen Wirtschaft zu spät kommen. Die dem Pariser Plan folgenden Beratungen, insbesondere die des Harriman- und des Herter-Ausschusses, haben es immei: klarer zum Ausdruck gebracht, dass das Geld-Problem,das zu Anfang eine so grosse Rolle gespielt und viele amerikanische Kreise erschreckt hatte, nicht der entchei'dende Punkt, ist. Die Güter-Erzeugung und die produktiven Kräfte Westeuropas und Amerikas sind es, die zusammen allein im- stande sind, Europa aus seinem Marasmus zu erlösen. Die Fähigkeit dieses reichen Kontinents hier und seiner hochent- wickelten Agrar- und Industriewirtschaft ist nicht unbegrenzt und nicht allein dazu fähig, ganz zu schweigen, dass man auch mit Miss- ernten rechnen muss. Nur die deutsche Industrie mit ihrem gewal- tigen Kohlenreservoir in der Ruhr kann den Ausgleich liefern. Und das gilt nicht nur für schwerindustrielle Produktion. Erfahrene agrarische Sachverständige, wie Fritz Baade zum Beispiel, sind der Ansicht, dass bei entsprechender Auswertung der Kohle zur Kunstdüngerproduktion, nicht nur, der Menschenüberschuss der deutschen Westzone, den zehn Millionen aus dem Osten gebracht haben, ernährt, sondern auch der Ausfall der östlichen Agrarländer in wenigen Jahren gedeckt werden können. Wie weit die bisher bekannten Forderungen der Sowjet-Union nach Reparationen aus der laufenden Produktion dieser Generalrege- lung des westeuropäischen Wirtschaftszustanden entgegenstehen, wie weit die Forderungen aller vier Alliierten auf einen Nenner gebracht werden können, ohne den Marshall-Plan zu zerstören', wird den In- halt der Verhandlungen kommender Wochen bilden. Eines ist sicher: die Genesung Europas und die Beruhigung der aus seiner wirtschaftli- chen Krankheit resultierenden sozialen Unruhe sind — das ist die tiefe Erkenntnis, die die amerikanische Politik in den letzten Mona- ten gewonnen hat — für die Zukunft und den Frieden der Vereinig- ten Staaten lebenswichtige Voraussetzung. Der Anteil, den Deutsch- land dazu zu liefern hat, ist entscheidend. Die Fortdauer des jetzigen Zustandes jedoch führt unentrinnbar zu Krise und Krieg. Das Festmahl der "Delayed Pilgrims" Handelsminister Harriman und Herbert H. Lehman bei den Neuankömmlingen im Hotel Marseille "Delayed Pilgrims" sind in An- sehung des bevorstehenden Thanks- giving Day jene D.P.'s, die in den Vereinigten Staaten eine Zuflucht gefunden haben, nachdem sie Hit- lers Höllenlager zu überleben ver- mochten. Sie werden dank einer schönen Idee des United Service for New Americans den ersten Thanksgiving Day auf amerikani- schem Boden in besonders feier- licher Und zugleich traditionell amerikanischer Weise begehen. In den Räumen des Hotel Mar- seille an Broadway und 103rd St. —^ das Hotel ist die regelmässige Unterkunftsstätte des USNA für alle Neuankömmlinge — wird am Donnerstag, 27. November um 12 Uhr mittags ein Festmahl der "De- layed Pilgrims" abgehalten wer- den, das von Herrn D. Beryl Ma~ nischewitz in grosszügiger Weise gespendet wurde und den Neuan- kömmlingen auch kulinarisch die Tradition des Thanksgiving Day nahebringen wird. Diesem Dinner wird der ameri- kanische Handelsminister W. Avereil Harriman als Ehrengast präsidieren. Neben ihm werden der frühere New Yorker Gouver- neur und einstige ÜNRRA-Gene- raldirektor Herbert H. Lehman sowie der Ehrenpräsident des USNA, William Rosenwald, die neuen Amerikaner und ihre ame- rikanischen Freunde begrüssen. Der bekannte Schauspieler und Filmstar Raymond Massey wird bei dem Festmahl als Toastmaster fungieren, und der berühmte Sän- ger der Metropolitan Opera, Law- rence Tikbett, die Anwesenden mit seiner Kunst erfreuen. Darüber hinaus aber wollen die Neuankömmlinge noch in besonde- rer Form dem amerikanischen Staatsoberhaupt ihre Verehrung und Dankbarkeit für die Auf- nahme in unserem Lande bezeu- gen. Dem Handelsminister Harri- man wird bei dem Festmahl eine von mehreren Tausenden von Neuankömmlingen unterzeichnete Dankadresse überreicht werden, die er Präsident Truman überge- ben soll. Bis jetzt haben schon 3,438 neue Amerikaner aus 178 Städten, Gemeinden und Dörfern der Union die Dankadresse un- terzeichnet. Zwei Kriegsteilnehmer •: • M-> vi What the Public Should Bear in Mind "Nothing in the career of one man can or should be permitted to take the meaning from the wartiime sacrifice and effort of the Air Force men and women; or to harrn the future effectiveness of the United Staltes Air Force." —General Arnold. Zeichnung von Wrönkow Oskar Marmorek gestorben Oskar Marmorek, der bekannte Wiener Kohlenindustrielle, ist vor einigen Tagen in New York an den Folgen eines Herzleidens gestor- hn. Mit ihm entschwindet eine Persönlichkeit von feinster Kultur. Sein aufrechter Charakter und sein unbeirrbarer Gerechtigkeits- Sinn erwarben ihm die Liebe und Achtung seiner zahlreichen Freun- de. Er war der verehrte Mittel- punkt einer grossen Familie und noch in vorgerücktem Alter er- kämpfte er sich hier in U. S. A. eine neue Existenz. Oskar Marmorek war ein be- kannter Bergsteiger, einer der ersten Skifahrer der Zdarsky- Schule und seine Begeisterung für den Sport entsprang tiefer Liebe zur Natur. Als der Arierparagraph im deutsch - österr. Alpenverein eingeführt wurde, gründete er den unabhängigen Alpenverein Donau- land, den er im Geiste der Berg- freiheit führen half. Seine grosse Liebe für Musik und Kunst ver- vollständigt das Charakterbild der Persönlichkeit Marmoreks. S. Z. Kantor. Richard Fuchs gestorben Allzu früh ist im fernen Neu- Seeland Richard Fuchs ins Jenseits abberufen worden, der tapfere Mann, dessen künstlerisches Schaf- fen den Juden in Karlsruhe und Umgebung in schweren Jahren manche Stunde der Erbauung und Erhebung bereitete. Die M>n ihm erbauten und reno- vierten Synagogen in Gernsbach . unÄ .. Brv-chsckl . » wareq t „Zeugnisse seines beruflichen Könnens als Ar- chitekt. Seine tiefste Liebe aber galt der Musik. In den Jahren äusserer Erniedrigung schrieb er Kammermusik, die an verschiede- nen Plätzen erfolgreich aufge- führt wurde. Sein Chorwerk vom jüdischen Schicksal (Worte von Karl Wolfskehl) wurde vom jüdi- schen Kulturbund Deutschlands mit dem ersten Preis ausgezeich- net. Er selbst gründete im Jahre 1933 die Karlsruher Ortsgruppe des Kultur- bundes und hielt sie bis zu seiner Aus- wanderung im Jahre 1939 auf einem beachtlichen künstlerischen Niveau. In diaser Eigenschaft, wie als letzter Präsident der Karlsruher B'nai B'rith Loge war er unermüdlich tätig, Stolz und Würde der gedemütigten jüdischen Menschen aufrecht zu erhalten. Die Nazis konnten die von ihm erbauten Synagogen zerstören; die Erinnerung an den jüdischen Menschen, an den Künstler Richard Fuchs wird weiterleben. F. S. W. S. Margoshes — 60 Jahre Man ist versucht, ein Frage- zeichen hinter diese Ueberschrift zu setzen, stellt man sich diesen schlanken, fast jünglinghaften, stets mit Energie geladenen Mann vor, der im Mittelpunkt nicht nur des journalistischen, sondern auch des politischen und kulturellen Lebens der amerikanischen Juden- heit steht. Neben seinem berühmt gewordenen englisch geschriebenen Column "News and Views" den "Der Tog" (Jewish Day) täglich auf der ersten Seite bringt, schreibt er Artikel für jiddische und he- bräische Magazine, die stilistische Feinarbeiten sind. Dr. S. Margoshes graduierte an der Columbia University and am Jewish Theological Seminary, lehnte aber ihm angebotene Rabbinerposten ab und wurde Chef der Textbuch-Redaktion des von Dr. J. L. Magnes gegründeten Jüdischen Erziehungsbüros. Sein erstes Buch war eine Studie über jüdisches Pressewesen, die noch heute als grund- legend gilt. Er war Mitbegründer des American Jewish Congress und später des World Jewish Congress, dessen leitendem Or- ganen er heute noch angehört. 1920 wurde er Direktor der Zionistischen Organisation Amerikas, zeitweise war er Mitglied des Aktionskomitees der Zionistischen Weltorganisation. Seine Mitarbeit am "Tog" begann schon 1922. Später war er mehrere Jahre Chefredakteur dieser grossen Tages- zeitung, die ei zum Intelligenzbla tt der jiddisch lesenden Welt ausgestalten half. 1934 organisierte er den denkwürdig gewordenen Massenmarsch gegen die nazistischen Greuel, womit der INazi- Boykott in Amerika begonnen lhatte. Dr. Margoshes gehört zu den rmeist- gereisten jüdischen Journalisten. iSeine Reiseberichte über jüdisches Leben und Wirken in den verschiedenen Län- dern der Welt fanden immer reinen grossen Leserkreis. In der Familie Margoshes scheint Schriftsteller-Begabung erbliclh zu sein. Der Grossvater von Dr. Mar- goshes, Samuel, redigierte die älteste hebräische Zeitung in Ga- lizien, "Machsike Hadass"; sein Vater, Josef Margoshes, ist hieute noch, als hoher Achtziger, eiiner der Hauptmitarbeiter des "Mtorn- ing Journal"; seine Gattin, Etose Kirschenbaum-Margoshes, ist eine feine jiddische Schriftstellerin, und der einzige Sohn, Zion Margosshes, ist ein* begabter englischer Schrift- steller. M. W. * Verschenken Sie dieses Jcahr nach Uebersee den "Auflxau" Palästinensische Idylle Das folgende ergötzliche und wahre Geschichtchen aus jüngster Zeit, spielt in einem nördlich ge- legenen Kurorte Erez Israels und wirft ein Schlaglicht auf die bei- nahe tragikomische heutige Situa- tion in Palästina: Ein junger britischer Stabsoffi- zier der im Norden des Landes stationierten Fallschirmtruppen, trifft in Haifa einen früheren Frontkameraden, der ihn nach der üblichen Begrüssung über seine Erlebnisse ausfragt. Der junge Lieutenant - Colonel schmunzelt spitzbübisch und erklärt schliess- lich: "Wir leiden durchaus nicht an Langeweile, denn wir haben in der Nähe unseres Camps einen wirklich gepflegten jüdischen Gast- betrieb ausfindig gemacht, der amüsanter und angenehmer ist, als unser Kasino im Camp. Wir ge- hen nahezu allabendlich hin und fühlen uns wohl und absolut sicher. Denn jedesmal, wenn wir kommen, erscheint ein Dreitonnen-Lastauto mit Leuten von der Haganah (er sprach es aus wie "Hegene"), die das ganze Gebäude umstellen und uns mit automatischen Schnell- feuerwaffen vor den Untergrund- leuten bewachen. Ihr Commanding Officer, ein ausgezeichnet schneidi- ger Offizier, gibt uns einen smar- ten Salut, den wir freundschaft- lich erwidern!" Wäre ein photographischer snap shot von diesem Idyll nicht eine Aufmerksamkeit für Mr. Devins Stammbach? $. wi> pi ........ r ......./ ^ "_p : pw. Notizen vom Wirtschaftsmarkt Schmuggel von Wertpapieren Amerikanische Wertpapiere, ur- sprünglich im Besitze von Staats- angehörigen verschiedenster euro- päischer Länder, aber unter der Naziherrschaft während der Kriegsjahre konfisziert, tauchen in wachsenden Mengen im ameri- kanischen Börsenmarkt auf, an- statt zu ihren rechtmässigen Be- sitzern zurückzufinden. John J. Donavan, Assistant U. S. Attor- ney für den südlichen Gerichtsbe- zirk New York, vermutet, dass eine wöhlorganisierte europäische Gruppe diesen Wertpapierschmug- gel in die Vereinigten Staaten durch standig hin und her reisende Geschäftsleute und ehemalige An- gehörige der amerikanischen Streitkräfte auf das eifrigste be- treibt. Das Treasury Department, nach Verhandlungen mit verantwortli- chen Börsenstellen, veröffentlichte im Juli dieses Jahres eine erste Liste von etwa 20,000 Wertpapie- ren prominenter amerikanischer Firmen wie U. S. Steel, General Motors, American Telephone & Telegraph, etc., deren Verlust durch Naziraub uns von verschie- denen europäischen Regierungen mitgeteilt worden war. Das Treas- ury Department hat die Einfuhr dieser "Scheduled Securities", wie sie offiziell heissen, ohne spezielle Genehmigung, zu einer strafbaren Handlung erklärt. Börsenmakler oder Einzelpersonen, die in den Besitz dieser Papiere gelangen, müssen sie der Federal Reserve Bank of New York entweder di- rekt oder durch den Händler, der sie ursprünglich auf den hiesigen Markt eingeführt hat, melden. Besser als Nylon Der bedeutendste neue Textil- rohstoff seit der Erfindung von Nylon soll im kommenden Jahr herauskommen, und zwar handelt es sich um die plastische "Saran"- Faser, die von der Dow Chemical Company aus Petroleum und Chlor hergestellt wird. Der neue Kunst- stoff ist wasserdicht, nicht feuer- gefährlich, besonders haltbar und billig in der Herstellung. Die Preislage der aus Saran-Fasern hergestellten Stoffe dürfte vorläu- fig zwischen der von Kunstseide und Nylon liegen. Die Sarau Yarn Company, eine gemeinsame Toch- tergesellschaft von Dow Chemical und National Plastics Products, wird in einer neuen Fabrik in Odentowm, Md., im kommenden Frühjahr die Herstellung der Stoffe aufnehmen. Das Rohma- terial hatte bisher versuchsweise nur Verwendung für Möbel bezug- stoffe gefunden. Gewinnbeteiligung Zu den Bestrebungen mächtiger . Wirtschaftsinteressen, die Sympa- thien auch der Arbeitnehmer für die Idee des "Free Enterprise" wach zu halten, ist ein neues Ka- pitel hinzugekommen. Gewinnbe- teiligung als Ansporn für Arbeits- leistung und Produktionssteige- rung ist als solche nicht neu. Sie ist bisher jedoch auf Einzelfälle beschränkt geblieben und nicht systematisch durchgeführt"worden. Um nun dieses System weiter zu verbreiten und nötigenfalls zu ver- bessern, wurde der "Council of Profit Sharing Industries" gegrün- det, dessen geistiger Urheber und Exekutivdirektor der aus Deutsch- land gebürtige und am Wooster College in Ohio tätige Philosophie- professor Dr. Robert Hartman ist. Dr. Hartman ist überzeugt, dass die Idee der Gewinnbeteiligung Angestellten und Arbeitern ein direktes Interesse am Erfolg des Unternehmens gibt. Der Council beabsichtigt ein Handbuch heraus- zugeben, in dem die mannigfachen bestehenden Systeme analysiert und die wirtschaftlichen Vorzüge der Gewinnbeteiligung als Grund- lage eines "gesunden" Kapitalis- mus dargelegt werden sollen. Harry Bodansky. Berichtigung Der in dem Artikel "Die Tragödie der holländischen Juden vor Gericht" ("Aufbau" vom 21. November) ge- nannte Dr. Visser ist nicht, wie irr- tümlich gemeldet war, Nobelpreisträ-; m . . ■......,......,,I: 'IS* A ll F.B Ä II Fridcy, November 28, 1947 Wem gehört das Oel? Vört HAROLD L ICKES, former U.S. Secretarv of the Interior nicht nur dem Supreme Court eine lange Nase gemacht — sie haben auch die Gesetze der Ver- einigten Staaten verletzt, da sie versuchten, über öffentliches Eigentum zu verfügen. Wenn sie nicht soviel Anstand haben, zu- rückzutreten, dann sollte es eine der ersten Handlungen des (Kon- gress in seiner Sondersitzung sein, sie öffentlich anzuklagen. Nicht nur die Stipulierungen, die er mit seinem Namen unter- zeichnet hat, sondern die Erklä- rung seines Solicitor General, der dem Supreme Court Trotz bietet, genügt, um zu beweisen, dass Attorney General Clark in diesem Rechtsstreit nicht immer im In- teresse der Vereinigten Staaten vorgegangen ist. Infolge des Dekrets des Supreme Court betreffend den Fall des Ebbelandes in Kalifornien, müss- ten jetzt eigentlich der Attorney General und der Secretary of the Interior aus dem Truman-Kabi- nett austreten. Diese beiden Be- amten hatten mit eifriger Unter- stützung des Attorney General von Kalifornien Stipulierungen jbeim Gericht eingereicht, die — wenn sie angenommen worden wä- ren — dem Staat Kalifornien das Recht an dem Ebbeland vor sei- nen Küsten zugesprochen hätten, obgleich der Supreme Court bereits festgelegt hatte, dass ein solches Recht nicht existiere. Die Stipu- lierungen waren nicht nur dazu angetan, den Supreme Court ver- ächtlich zu machen, sie waren eine Anmassung seitens dieser beiden Bundesbeamten. Das Recht, über öffentliches Eigentum zu verfü- gen steht lediglich dem Congress zu. In allgemein verständlicher Sprache ist die Situation wie folgt : Der Supreme Court ist der Meinung, dass die Vereinigten Staaten das Recht haben, gegen den Staat Kalifornien und dessen Pächter, die wertvolles Oel ge- wonnen haben, das den Vereinig- ten Staaten gehört, eine einst- weilige Verfügung zu erwirken. Trotz dieses Dekrets haben der Attorney General und der Sec- retary of the Interior durch den Solicitor General verkünden lassen, dass die unzulässigen Stipulie- rungen, die das Gericht auszu- streichen angeordnet hatte, zu Recht bestehen bleiben würden. Wenn das keine Verächtlich- machung des Gerichts ist, dann gibt es eine solche überhaupt nicht. Wenn Derartiges vergeben und vergessen bleiben soll, dann müs- sen wir uns bei dem verstorbenen Secretary des Department of the Interior Albert B. Fall und dem Attorney General der Harding- Aera, Harry N. Daugherty, noch nachträglich entschuldigen. Der Attorney General und der Secretary of the Interior haben Vor kurzem sind der Solicitor of the Department of the Interior, Mastin G. White (auch aus Texas) und der Attorney General dahin übereingekommen, dass der Fed- era.1 Leasing Act sich nicht auf das kalifornische Ebbegelände er- streckt. Ich bestreite dies. Ich be- haupte, dass diese Ansicht alle Merkmale einer heimlichen Abrede hat, um die Verfolgung der legi- timen Interessen des Volkes der Vereinigten Staaten zu vereiteln. Als letzte Tat sollten der Attorney General und der Secretary of the Interior mit freundlicher Miene diese Ansicht umstosien und das sagen, was meiner Meinung nach das Gericht letzten Endes doch sagen wird, nämlich dass der Fed- eral Leasing Act sich auch auf das kalifornische Ebbegelände er- streckt. Copyright 1947, N. Y. Post Corpo- ration. Autorisierte Ueberaetzuiig Setzung: von Mary Graf. Man-About- Hollywood . FRIEDRICH PORGES Reportinq: ' Production News: Luise Rainer has been assigned the lead in "Christ in Concrete", a Rod E. Geiger production which will be made in Italy at the start of next year; her contract calls for an- other picture to be pro .uced in the summer . . . Henry Koster plans an independent picture on the life of the Italian com poser Bellini and will make it in Italy . . . Mar- lene Dietrich is expected to arrive on November 20th to play in Paramount's "Foreign Affair"— and to celebrate her birthday on December 25th at home again. . . Ernst Lubitsch, in his new picture "This Is The Moment" has Betty Grable play two parts,—the "An- gelina, Countess of Bergamo" in the 1861 period and her ancestress, the "Countess Francesca" in the 1561 sequence of the technicolor musical . . . Seymour Nebenzal bought the screen rights to the radio audience participation show "Queen For a Day"; he will pro- duce the picture after completing "Queen of Hearts", his next. . . Curt Siodmak has assigned Robert Alda, Ann Dvorak and Pres ton Foster for the leading parts of his first still untitled independent picture . . . Paul Henried checked into Eagle-Lion studios to play in "Hollow Triumph". . . Elliot Nu- gent is going to produce "Night Watch" from the story on Pales- tine by Robert Buckner as the first picture for his own independent "Niagara Enterprises". . . Paul Gordon ig preparing a picture with Jehudi Menuhin in the lead. ; . . Miscellaneous: Constantin David, director of many French and Ger- man pictures such as "Berlin After Därk", and "Our Daily Bread", and the founder of the Film Science Institute in Paris, has arrived in fcown; he is gather- ing material for the third volume t or his work "Traite Scientifique jde Ia Cinematographie". . . Lilli Palmer signed a long term con- ' tract with United States Pictures; 'first picture under this deal will be "The Long Way Home", a fo- mance with a contemporary Eu- ropean background . . . Hedy La- marr in ''Ecstasy" and John Lo- der in "Jealousy"—that's what you can read on the marquee of a Los Angeles theater , . . Erfolg Ich weiss noch ganz gut, wann ich Andre Previn zum erstenmal sah. Es ist ungefähr zwölf Jahre her. Eine Kindereinladung in Ber- lin, Der kleine Andre beobachtete ein Mäderl, das ein Kinderklavier aus dem Spielschrank gezogen hatte und nun mit einem Finger auf die Tasten tippte. Das war so ein Klimperkasten mit zwei oder drei Oktaven. Andre — kurz uhd stämmig — schien mit seinen fünf Jahren schon ein kleiner ernster Andr6 Previn Mann. "Lass mich mal!" sagte er plötzlich und schob das Mädel bei- seite. Und der Klimperkasten war magisch belebt, gab Akkorde von sich und Läufe und klang fast wie ein echtes Klavier. Vier Jahre später traf ich Andre wieder — in Hollywood. Er war mit Eltern und Geschwistern nach Amerika ausgewandert. Wenn man ihn jetzt spielen hörte, klahg das schon voll und männlich, als ob ein ausgereifter Virtuose am Flügel sässe. Andre ging zur Schule und studierte Musik. Nicht nur Kla- vier. Seine Lehrer waren — zu- erst der Vater, Jack Previn — dann Rabinowitsch, Joses Achron, Mario Castelnuovo-Tedesco. Bald war Andre eine der besten Kräfte im berühmten Kinder-Or- chester Merenblum. Der Zwölf- jährige organisierte dann eine eigene music, band, mit der er auf- spielte, wo ein Engagement zu ha- ben war und verdiente damit die ersten Dollars. Er war fünfzehn Jahre alt, als der Dirigent Iturbi ihn beauf- tragte, ein Klavierarrangement zu schreiben, das für M.G.M. ge- braucht wurde. Gleich nach der Ablieferung seiner Arbeit erlebt der Junge, was Tausende vergeb- lich anstreben: das M.G.M. Studio engagiert ihn — den Schuljungen — als Musiker. Von da an führt er sozusagen ein Doppelleben. Nach Schluss der Schule bringt ihn das M.G.M. Auto täglich ins Studio und dort ist er ein ange- sehener und autoritativer Musi- ker. Abends daheim, in der Fa- milie — ist er wieder "der Kleine" und muss seine Hausaufgaben machen. Dazwischen spielt er Klavier im Radio — er wirkt mit bei der Si- natra-Sendung — er spielt in der Ford-Stunde — er gibt Klavier- konzerte in Los Angeles, in Santa Barbara — er komponiert Lieder und begleitet die Sänger — er spielt Solo in der Hollywood Bowl. Und graduiert mit sechzehn. Dazu bekommt er einen Kon- trakt von M.G.M. als Komponist und Pianist. Bezieht im Studio sein eigenes Bungalow. Arrangiert die Musiken zu den Filmen "Fiesta" und "It Happened in Brooklyn". Er spielt in. diesen Filmen und in vielen anderen M.G.M.-Filmen die" meisten Klaviervorträge — hinter der Szene. Und bekommt schliess- lich $iie selbständige musikalische Direktion eines ganz grossen Films, der bei der M.G.M. in Vor- bereitung ist. Das heisst: er muss vorhandene -Musik arrangieren, neue Musik komponieren, alles or» chestrieren und die Aufnahmen der Musik dirigieren. Dazu kommt ein Vertrag von Victor Records — um Platten für verschiedene jazzalbüms zu spie- len, ein Vertrag mit dem Robin- Verlag, der Andres Kompositionen herausgeben wird, und schliesslich eine Einladung nach Washington! Dieser Tage fliegt der kaum Achtzehnjährige — vor einigen Jahren als unbekannter Flüchtling Eingewanderte — von Hollywood als Gast des White Höuse nach Washington, um vor dem Präsi« denten der Vereinigten Staaten, von Amerika zu spielen. Ferdinand Kahn. Was wir uns in England wünschen Einem geschenkten Gaul, schaut man doch ins .... Wenn man Geld ausgibt, um einem anderen eine Freude zu machen, so erwartet man keine Kritik des Geschenks; aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht lieber etwas schenken würde, was der Empfänger wirk- lich gebrauchen kann — als nur ein höfliches Dankeschön zu erhal- ten. Liebe und freundliche Men- schen, die helfen wollen, senden seit kurzem oder langem Liebes- gabenpakete nach Europa, und sen- den oft etwas Ueberflüssiges, ohne es zu wissen. Sie erhalten nette Dankschreiben von ihren Ver- wandten, Freunden oder nur Be- kannten; denn man kann doch schliesslich eine Liebenswürdigkeit nicht mit Reklamationen beantwor- ten. Nun sind die Verhältnisse in allen Teilen Europas Verschieden, und man kann keine Richtlinien, die für alle Länder gelten, aufstel- len; aber soweit diese liebenswür- digen Spender ihre Gaben nach England adressieren, möchte ich hier mal sagen, was uns wirklich fehlt, wobei ich natürlich Spezial- wünsche ausser Acht lasse. Kaffee und Tee. auf dem Kontinent tast schon keine Gebrauchsartikel, son- dern eine neue Währung, sind für Eng- land zum Beispiel unangebracht: Kaf- fee ist unrationiert und die Teeration zumindest für die einstigen Kontinen- : talen ausreichend. Das Wichtigste scheint mir jede Art von Fetten, ob es j nun Butter, Gänseschmalz oder Oel ist. Zucker ist äusserst knapp; aber alle Arten von Fruchtsäften sind oftmals überhaupt nicht zu haben. Es kommt j natürlich ganz darauf an, ob der Be- j schenkte eine eigene Wirtschaft führt, oder nicht - Mehl und Milch in Büch- 1 •sen sind nur für die Hausfrau eine | -willkommene Ergänzung, ebenso Reis, der hier seit Jahren selbst im schwär- zesten Schwarzmarkt nicht zu haben | ist. Frankfurter. Hamburger und alle , anderen Arten von Fleischkonserven sind für den Wirtschaftenden und cien Junggesellen gleichermassen willkom- men. Die berühmte "Hühner-Nudel- suppe" hat sich bereits herumge- sprochen- aber zum Beispiel andere Suppenkonserven gibt es auch in Lon- don frei zu kaufen. Sardinen sind knapp und Lachs in Büchenn gibt es nur auf Punkte zu kaufen; aber Nescafe, die Mischung von Kakao-Milch-Zucker a la Nes, und Schokolade in allen Formen ist so selten oder so scharf rationiert, dass man jedem damit eine Freude machen kann. Salami gibt es zur Zeit in Eng- land frei,zu kaufen, aber alle anderen Sorten von Wurstwaren sind schon so lange nicht zu kaufen, dass man sie fast schon vergessen hat Mandeln in allen Formen, ob kandiert, gesalzen oder im Naturzusland, würden Kinder in England wahrscheinlich gar nicht mehr erkennen, solange haben sie schon keine mehr gesehen. Frucht- kristalle kann man immer gebrauchen, während Backobst wohl nur für Haus- halte in Frage kommt. Ich muss immer an die Weih- nachtsgeschenke aus meiner Ju- gend denken, die zum grossen Teil aus sogenannten "praktischen Dingen" bestanden, die man so- wieso brauchte; und man musste sich dafür bedanken, als wenn es sich um die erwarteten Luxus- sachen handelte. Ein Liebesgaben- paket aus Amerika ist ein Festtag in London, und ich bin der Mei- nung, dass man ein bisschen Luxus einpacken sollte und nicht nur jene Dinge, die man so notwendig braucht. Wenn schon Schokolade, gute, oder Marzipan ' oder wenig- stens Milchschokolade, die hier nicht zu haben ist. Das klingt sicherlich furchtbar undankbar; aber es ist so notwendig, einmal zu sagen, weil doch die Gebenden nicht nur eine lästige Pflicht er- füllen wollen, sondern etwas sen- den möchten, was den Empfängern mehr als nur ein konventionelles Danke abringen soll. Wenn schon Seife, dann Sei fenf locken. Wenn Fleisch, dann 'Luuge oder Huhn, nicht nur Corned-Beef. Ich weiss ich weiss — einem ge- schenkten Gaul kuckt man nicht ins Maul; aber da man mir ja so- wieso nichts schenken wild, so wollte ich es diesmal im Namen derer sagen, die selbst aus Grün- den der "guten Erziehung" nicht zu schreiben wagen. . . . l'em (London). OLD GOLD behandelt nur Eines den besten TABAK der Welt! duefaen Sie keinerlei medizinischen Eigen- schaften in Old Gold. Unsere einzige Eigenschaft ist der auserwählteste Tabak. Und mit welcher liebevollen Sorgfalt wir diesen pflegen! Fast 200 jährige Erfahrung mit Tabak . . . jede Massnahme die Qualität zu hüten . . . verbinden Eines: Ihnen unbegrenzten Genuss zu geben und sonst nichts. Erwarten Sie das wenn Sie rauchen? Sind Sie auf der Suche nach erstklassigem, reifem Tabak, dem Gipfel der Vollendung? Dann zünden Sie sich eine Old Gold an, mein lieber—Sie werden ein wirkliches Vergnügen haben! Für einen "TREAT" anstatt eines "TREATMENT . ... versuche eine Old Gold Hergestellt von seit fast 200 fahren ein Schlagwort für Tabak Friday, November 28, 1947 AUFBAU 1$ Lorca Premiere The House of Bernarda Alba" im Coronet Thaeter Beverly Hills, im November. Dieses letzte Stück des späni- schen Dichters Frederico Garcia Lorca, der 1936, siebenunddreis- sig Jahre alt, von spanischen Fa- : achisten erschossen wurde, ist be- reits in Buenos Aires, Mexico City, Paris, London und Prag aufge- führt worden. Die "Pelicon Pro- ductions", eine der Gesellschaften, die mit Erfolg daran arbeiten, aus Hollywood eine Theater-Stadt zu machen, führte es nun zum ersten Male in Amerika auf. Das Stück machte einen grossen Eindruck. Die Aufführung, unter der Regie Sokoloffs, war schwach. I. Lorca ist innerhalb und ausserhalb Spaniens als einer der ersten Dich- ter des Landes anerkannt. Im Jähre 1933 wurde das erste Stück der Trilogie aufgeführt, deren letztes nun sein letztes Werk wurde. Das erste Drame heisst "Bluthochzeit". (Es wird gerade in Stuttgart gespielt.) Neben den dramatischen Werken veröffentlichte Lorca einige Ge- dichtbände, zum Beispiel (während seines Aufenthalts in New York im Jahre 1929) die Sammlung "Poet in New York". Das folgende Poem stehe hier als Probe seiner Lyrik: "Der Mond bleckt Elfenbeinzähne. Wie alt und traurig er blinzelt! Die Betten der Bäche sind trocken, den Feldern entsprosst kein Grün, die kahlen, gebeugten Bäume sind ohne Nester und Blätter. Frau Tod, zerschunden und borkig, streicht durch die Trauerweiden, gefolgt von eitler Trugbilder widersinnigem Hofstaat. Eine böse Hexe im Märchen, verhök-ert sie arglistig, bös, Farben von -Unheil und Wachs. Der Mond erfeilschte sich Schminken vom Tod. Der Mond ist im Wahnsinn ih Dieser verworrenen Nacht. Doch mir in der düsteren Brust Erricht' ich derweil selber mit den dunklen Zelten aus Schatten eine Kirmes ohne Musik. II. Da l ins Milhaud, der die Musik zum Stück machte, hat mit grosser Zurückhaltung so eine Kirmes ohne Musik angedeutet. "Das Haus der Bernarda Alba" ist weniger ein Haus als eine Festung. Der Kommandant dieser Festung ist Frau Bernarda, eine stolze, unzugängliche Matrone. Ihre Gefangenen sind ihre fünf Töchter Der Feind ist die ganze kleine Stadt rundum — und vor allem ihre männliche Jugend. Kein Mann, weit und breit, so dekretiert diese Un- Mutter ist, ist gut genug für eine Alba; deshalb sind die Fünf vor Gier scholl halbverrückt. Und nur die Grossmutter wär imstande, zu entweichen: sie träumt von unge- zählten Babies, die sie haben wird. Frau Bernarda stammt aus Zei- ten, wo noch die Mutter über dem Neste lastete — wie später der Vater. Ihre fünf Jungen (zwischen 30 und 40, mit Ausnahme des Jüngsten, stammen hingegen schon aus Zeiten, in denen die Frauen nicht nur für Männer heran- wuchsen (das taten sie schon im- mer) , sondern das auch noch laut und bis zur Monomanie bekunden. Das Stück ist ein fünffache* Schrei nach dem Mann. Und da es sich immer um denselben handelt (der allerdings jenseits der Festung bleibt), ein fünffacher Stroit um den Mann. Die Fünfte streitet nicht nur und schreit nicht nur. Und muss sich am Schluss erhängen. Frau Bernarda aber bleibt ungebrochen. Eine tra- gische Figur, die nicht zugrunde geht. Lorca ist in diesem Stück et- was ein spanischer Strindberg. Das ist die Atmosphäre vom "To- tentanz" auf südspanisch *- katho- lisch: feindlich abgesperrt von der Umwelt frisst man sich aus- serdem noch untereinander auf. Das Stück ist ausserordentlich in der Entwicklung des herannahen- den Gewitters, das in dies Haus einschlagen wird. Jede der fünf Töchter ist bis zum Rande mit Sturm gefüllt — und die Alte sucht diese Stürme niederzuhalten. Die Aufgabe der Regie war also, fünf mehr oder minder verhinderte Orkane zu in- dividualisieren. Die zweite Auf- gabe war: das monotone Toben der Menschen - Elemente zu differen- zieren. Beides gelang nicht immer. Aber die Sprache dieses Dramati- kers ist so kräftig, dass sie den Zuhörer packte. Ludwig Marcus«. Ballet Theasre Harald Kreutzberg gibt am Sonntag, 7. Dezember, sei- nen vierten und letzten New Yor- ker Tanzabend im Ziegfeld Theatre. Arfur Holde: Ein gewaltiges Experiment 'Mourning Becomes Electra" im Golden Theatre m. g. Der amerikanische Film geht harten Zeiten entgegen. Die Untersuchungen des Un-American House Committee in Washington haben ihn noch mehr eingeschüch- tert als er es schon war. Mutig war er ohnehin nie. Und Druck hatte er von allen Seiten auszu- halten. Frauenverbände, religiöse Gruppen, Berufsorganisationen machten ihm das Leben sauer. Und es ist ein Zeichen der Zeit, dass zum Beispiel in New York der ausländische Film augenblicklich ein Kino nach dem anderen erobert. Das Publikum beginnt in diesem erfreulichen Import eine grössere Befriedigung zu finden als in grossen Teilen der Hollywood-Pro- duktion, die sich vielfach auf den "dümmsten Zuschauer"' einstellt. Es ist typisch ( dass selbst das Rialto Theater am Broadway, das traditionelle Heim später Liebes- paare, müder Urlauber und die Stätte des "Gruselfilms", seine auf Frankenstein, Vampire und Dschungelgespenster eingestellte Politik aufgibt und ein "Film- theater für ausländische Meister- werke" wird. Unter diesen Umständen ist die Verfilmung von Eugene O'Neills grosser Tragödie "Mournings Be- comes Electra" eine wirkliche Tat. Und ein gewagtes Unternehmen. Denn während das Publikum zum Beispiel bei der Aufführung der "Medea" die ungeheure Entfaltung antiker Leidenschaften mit Furcht und Grauen, zumindest aber mit Respekt, erlebt, ist die O'Neillsche Transponierung der klassischen Örestiade mit ihrem dunklen und kein Kompromiss kennenden Ab- lauf von Schuld und Sühne in ein neuenglisches Milieu nicht ohne weiteres so überzeugend. Es ist sehr interessant, die Reaktion eines an sich grösstenteils am griechi- schen Vorbild nicht geschulten Publikums zu beobachten. Die Uebersteigerung des Geschehens bringt es bisweilen zum Lachen und doch geschieht es, dass die Wucht der Handlung immer wieder die Unwilligkeit und den Widerstand gegen die Zumutung, die Selbstaus- rottung einer Familie mitzuerleben, überwindet. Die Frage bleibt, die alte Frage, soll der Film überhaupt das Thea- ter übernehmen? Sie war zuletzt sehr deutlich wieder akut bei "Henry V.". Obwohl hier die Far- bigkeit und Bildhaftigkeit des Shakespeareschen Vorwurfs des erleichterte. Auch hier in der "Electra" ist das Bild oft von einer schlichten und überzeugenden Grossartigkeit, das Spiel von im- ponierender Kraft. Katina Paxinou (Christine Mannon-KIytemnestra) und Rosalind Russell (Lavinia Maimon-Electra) haben den Atem der echten Tragödie. Besonders die Russell ist in manchen Episoden von jener Jurchterregenden Schick- salsbesessenheit, die wie alle Be- sessenheit an die Grenze des "Ver- rückt-Seins" kommt. Wie soll der biedere Kleinbürger, der neun Zehntel des Zuschauerraums füllt, da mitkommen? Es ist auch nicht leicht, drei Stunden eine Hoch- spannung des Gefühls im Zu- schauers zu erzeugen und durchzu- halten. Trotzdem: Dudley Nichols ist ein grosser und ein mutiger Regisseur. Musik in New York Little Orchestra Society Wie selten bietet sich die Gele- genheit, die bezaubernd be- schwingte "Italienische Serenade" von Hugo Wolf öder das Konzert für drei Klaviere von Mozart zu hören, das dieser für den Hausge- brauch der Gräfin Lodron und ihrer begabten Töchter schrieb, Häufiger ist schon die Begegnung mit dem Konzert für zwei Klaviere c-moll von Bach, einer der köst- lichsten Schöpfungen dieser Form. Auch ein Werk wie Georges Enes- cos Oktett op. 7 für Streicher fin- det im herkömmlichen "Musikbe- trieb" kaum einen Platz. Als inter- essantere Novität figurierte in dem Programm die "Scottish Bai- lad" für zwei Klaviere op. 26 von Benjamin Britten. Sie hat ein mächtiges, wenn auch nicht gerade tiefgehendes dramatisches Pathos, das am wirksamsten in einem Trauermarsch zusammengefasst ist. Der Komponist des "Peter Gri- mes" hat in anderen Werken Be- deutsameres zu sagen. Im Tripelkonzert gesellte sich zu dem trefflichen Duo Vronsky und Babin, in dem der männliche Vertreter allerdings dynamisch zu sehr führte, am ersten Klavier noch Rosina Lhevinne. Sie gab ihren Part mit Esprit und gr osser Klangkultur. Wie immer leitete Thomas K. Sherman das Orchester sehr umsichtig und hielt festen Kontakt mit den Solisten. Toscanini in der NBC Die häufig gestellte Frage,, wa- rum jemand, dessen Abende mit dem Aufnehmen ungeheurer Quan- titäten von Musik ausgefüllt sind, auch noch die NBß-Konvxrte ein- bezieht, die man am Radio mühe- loser hören kann, lässt sich nur da- mit beantworten, dass diese Sen- dung einen wahrhaft festlichen Abschluss allwöchentlicher kriti- scher Berufsausübung bildet. Bach, Vivakli und Händel sprachen im Studio der Station durch den (Geist Toscaninis 'mit einer Eindring- lichkeit zu den Anwesenden, dass ihnen diese unmittelbar genossene Weihestunde lange in der Erinne- rung bleiben wird. Der Konzert- meister des Orchesters, Mischat Mi- schakoff, spielte das Violinkonzert B-Dur von Vivaldi mit gro:ssem Ton und sehr musikalischer .Auf- fassung, nur im Finale durch Ner- vosität etwas gehemmt. Mitropoulos mit den Phil- harmonikern Seit ihren ersten Aufführungen 1915 hat die "Alpensymphmnie" von Richard Strauss, die daimals mit geringem Enthusiasmus be- grüsst wurde, kein Glück gelhabt. Die innere Leere dieser mit un- überbietbarer Orchestertechnikc be- handelten Bilderbogen ist hieute noch genau so evident. Daran kann auch eine so virtuose Darstellung, wie sie Mitropoulos mit voller Be- reitschaft der Philharmoniker dem Werk angedeihen liess, nicht viel ändern. "Iheria" von Debussy und die Tannhäuser Ouvertüre teiilten das grandios durchgeführte ]Pro- gramm. . Solistenkonzerte Ania Dorfmanns Klavierabend be- stätigte früher gewonnene Eindrücke: City Center Im City Center ist wieder grosse Ballettsaison das "Ballet Theatre" stellt sich mit seinem neuen En- semble vor, das Lucia Chase und Olivers Smith leiten. Das Programm der Abende ist ausserordentlich geschickt zusam- mengestellt aus bewährten Werken des klassischen Ballets und moder- ner Choreographie. Schon der An- blick des gesamten Chor de Bal- let in Michel Fokin es "Sylphiden" löst mit dem klassischen Ideal- bild seiner ersten Formation spontanen Beifall aus. Im Mittel- punkt steht Alicia Alonso, Prima Ballerina von bezaubernder Gra- zie und Ausdrucksfülle. Ihr Part- ner im "Pas de Deux" ist Igor Youskevitch, ein Vi tu ose des klas- sischen Balletts. Zweifellos das bedeutendste Mu- ster neuzeitlicher Choreographie ist "Pilla, of Fire" von Antony Tudor, Es ist die zu Arnold Schön- bergs Musik gestaltete Geschichte der Leiden und Leidenschaften eines jungen Mädchens. Antony Tudor selbst gibt den Freund die- ses Mädchens, das von Yarna Vance mit einer ergreifenden Be- seeltheit getanzt wird. Das Ballett endet mit einer sehenswerten Szene: die Liebespaare im Dämmer des Waldes. Wie harmonisch sich die Tanz- schritte des klassischen Balletts dem modernen Ausdruck und sei- ner knappen Präzision anpassen, ist ganz besonders interessant im "Interplay" von Jerome Robbin g zu beobachten. Mit wenigen Mit- teln — einfarbigem Grau, Rosa, Grün und Gelb für Kostüme und Dekorationen — ist schon äusser- lich eine modernistische Atmo- sphäre geschaffen, und das En- semble erzeugt mit Temperament und Humor die gute Laune eines Volksfestes von heute — auch dies ein Triumph für die unvergängli- che Jugendfrische des Balletts. Kurt Lubinski. Hilfe für junge Tänzer Der Andrang zu diesen Tanz- nachmittagen war bereits Ende der vörigen, ersten Saison so stür- misch, dass neuerdings stets zwei aufeinanderfolgende, ausverkaufte Vorstellungen benötigt werden, um ihn zu bewältigen. Gelegentliche kleine Ueberschüsse der Billetkasse werden zur Verbesserung des tech- nischen Apparates verwendet. Die Leiterin, Trudy Goth, und ihre Hilfskräfte, arbeiten natürlich ehrenamtlich; mit dem gleichen Enthusiasmus, welcher ihre Tän- zer dazu drängt, neben und nach anstrengender Arbeit um das täg- liche Brot ihre wenigen Stunden der Erholung dem Studium neuer» meist recht komplizierter Tanz- werke zu widmen. "Choreographers' Workshop" hat seit November 1946 in sieben Veranstaltun- gen 27 Uraufführungen auf die Bühne gebracht. Dass das Niveau solcher Pro- gramme. auf rlen-m r>Ue«: neu ist- Choreographie und Musik, Regie und Ausführende — nicht durchaus gleichwertig sein kann, ist ohne wei- teres zugegeben. Im Rahmen der Aufführungen haben sich bisher Atty van der Berg und Henry Swartze — beide früher vom Joos Ballett —, Jean Houloose, eine Wigman-Schülerin, Tony Charmoli, Ruth Harris ehe- malie Partnerin von Serge Lifar in Paris, Frank Wectbrook und, Talley Beatty am erfolgreichsten betätigt. In einer Zeit, da es vielen jünge- ren Menschen auf allen Gebieten der Kunst angesichts der oft un- überwindlichen finanztechnischen Schwierigkeiten kaum möglich ist ins Licht der Oeffentlichkeit vorzu- dringen, verdient das nachstehende Unternehmen eine besondere Er- wähnung. "Choreograiihers' Workshop" ist eine vor Jahresfrist ins Leben ge- rufene künstlerische Vereinigung, die es sich zur Aufgabe stellt, jun- gen Choreographen und Tänzern kostenlose Gelegenheit zu bieten, ihre Arbeit dem Publikum und der Kritik New Yorks vorzuführen. Die Organisation wird auf völlig uneigennütziger Basis "* geleitet: Niemand verdient und niemand verliert an ihr Geld. Die Choreo- graphen stellen ihre Tanzschöpfun- gen dem "Workshop" frei zur Ver- fügung, fertig studiert und ge- probt, mit Musik, Kostümen und zugehöriger Szenerie. Es kostet sie weiter nichts, um in einem ein- wandfreien künstlerischen Rah- men an die vielumworbene New Yorker Oeffentlichkeit treten zu können. Die laufenden Ausgaben des Unter- nehmens, wie Saalmiete, Probenraum, Beleuchtung, Publicity und Druck- sachen, werden von den Eintritts- geldern gedeckt. Und eine erstaunlich günstige Aufnahme der an jedem er- sten Sonntag des Monats auf einer bescheidenen Studiobühne stattfinden- den Recitals sorgt für eine tatsächlich ausgeglichene Bilanz. Sie ist eine sattelfeste Musikerin, die ihr Instrument mit gepflegtem Ge- schmack und mit starkem Sinn für Farbe und Kontur behandelt. Die sel- ten gespielte Sonate No. 3 C-Dur von Beethoven und die in h-moll von Cho- pin bildeten einwandfreie Belege ihres beträchtlichen Könnens. Teresa Sterne begann als Kind vor etwa zehn Jahren ihre Konzertkarriere. Wer ihre rntwicklungsmöglichkeiten damals mit Zweifel betrachtete, konnte sich in seinem Glauben bei ihrem Town-Hall-Abend bestärkt füh- len. Die junge Pianistin hat auch jetzt noch nicht viel zu bieten: Ihr Ton trägt nicht, und ihre Darstellung hat keine Physiognomie. Sie bedürfte vor allem der Führung eines grossen, autoritativen Lehrers, der sie vielleicht aus dem Niveau des eben nur gewand- ten Spielers hinauszuheben weiss. Nadia Heisenberg zählt zu den ange- sehensten New Yorker Pianistinnen. Diesen Ruf festigte sie an ihrem Car- negie Hall-Abend durch grossen Wurf und technische Sicherheit, weniger durch Gefühlswärme. Die vier "Ex- cursions" von Samuel Barber und Etü- den von Prokofieft: und Strawinsky machten im modernen Teil des Pro- gramms weit bessere Figur als die überladenen, Chopin abgelauschten Etüden von Scriabine. Joseph Laderoute setzte seinen hel- len, gepflegten Tenor mit musikali- schem Verständnis und Stilkenntnis wirkungsvoll in Arien und Liedern der verschiedensten Epochen und Katego- rien ein. Der Charakter seiner Stimme sichert ihm gerade im Oratoriengesang und in geistlichen Werken das Mit- gehen des Hörers. Ein Bruchstück aus der H-moll-Messe von Bach war in dieser Richtung. ein überzeugender Beleg. Mendelssohii-Gedächtnis- Konzert k. p. Als der sehr junge Felix Mendelssohn dem sehr alten Goethe in Weimar vorspielte, trat der olympische Greis hinter einen Fenster Vorhang, um seine Er- schütterung zu verbergen, und als er wieder hervortrat, sagte er, er käme sich vor wie der alte, ver- bitterte König Saul, für den der junge David spielte. Der "göttliche Knabe", wie ihn Goethe nannte, hatte vorwiegend Bach gespielt, und jeder Musik- freund weiss, was Mendelssohn für die Pflege Bachs bis zum heu- tigen Tage bedeutet. W as aber Bach für Mendelssohn bedeutet, zeigte sich in einigen Nummern dieses Konzerts zur Erinnerung an seinen 100. Todestag. Die '"Variation« Serieuses" wie "Lieder ohne Worte" und das gra- ziös-virtuose Scherzo in E-moll wurden von Heida Hermanns ge- nau so gespielt, wie heute Men- delssohn gespielt werden sollte. Sie mied alle Süsslichkeit und Ge- fuhlsverwaschenheit; mit technisch be- herrschter Spielfreude schuf sie die sehr verschiedenartigen Stücke kristall- klar in Anschlag und Phrasierung nach, manchmal betont herb, und doch hauchhaft zart, wo man es so erwar- tete Die, welche Mendelssohn süsslich schelten, waren allzu oft das Opfer seiner süsslichen Interpreten. Deshalb ist Heida Hermanns unschwelgerische, kuhlere Wiedergabe Mendelssohns nicht nur erfreuliche, sondern auch nützliche Arbeit. Man ist überrascht, wie eben- bürtig Mendelssohns - Bartholdys Lieder in der Entwicklungstheorie von Mozart und Schubert zu Brahms und Wolf stehen. Maria Sehaeko. eine anmutige Erschei- nung, sang die bekanntesten und verdienstvollerweise auch weniger bekannte Lieder in anmutiger Art mit ihrem weichen, warmen, wohlklingendem Mezzo-Sopran, der noch voller zur Entwicklung kommen kann. Sie sang in lieblichem Zusammen- klang auch einige Duette mit dem hellen, freudigen Sopran von Therese Censor. Paul Meyer am Piano war nicht nur ein idealer Begleiter der Singstimmen, sondern er machte die sonst oft ver- nachlässigte Begleitmusik mit präzis- sicherem und doch anschmiegend hin- gehauchten Spiel fast zum selbständi- gen Kunstwerk. Reicher Beifall dankte dem freudebringenden Abend. IS* AUFBAU Friday, November 28, 1947 Mein lieber Mann OSKAR MARMOREK ist am 17. November 1947 im 73. Lebensjahre seines arbeitsreichen Lebens verschieden und wurde am 20 ds. Mts. zur eWigen Ruhe gcVjettet. Was ein Mensch an Güte, Hilfsbereitschaft uno Selbstlosigkeit zu fassen vermag, war in diesem edlen, klugen und aufrechten, bis zum Ende rastlos tätigen Manne vereinigt. In tiefer Trauer: JULIA MARMOREK, als Gattin FRANZ MARMOREK ERNEST und TRUDE MARMOREK ANN-MARIE und HAMILTON WRIGHT als Kinder LYNNE MARMOREK, als Enkelin und sämtliche Geschwister New York, N. Y., im November 1947 Am 14. November 1947 entschlief nach langem Leiden im Alter von 78 Jahren unser geliebter Gatte, Vater und Grossvater FELIX RUHR (früher Dortmund-Herne) In tiefer Trauer AMALIE RUHR, geb. Wolf JOSEF und HEDWIG KÖGLER Tel-Aviv, Palestina HEINZ und SOPHIE MANES Chicago, III. KURT u. LOTTE WOLF, Chicago, 111. ALFRED und HELEN GOLDSCHMIDT Chicago, III. JOSEF u. ILSE BLISS, Chicago, 111. und 7 Enkelkinder Am 19. November 1947 wurde nach längerem Leiden, doch unerwartet, unser guter Vater und Schwieger- vater, mein treuer Bruder Dr. med. FELIX PINKUS (fr. Berlin) im 79. Lebensjahre aus seinen Forschungen wegge- rufen. In tiefer Trauer: , ,, , HERMANN und HILDA PINKUS, geb. Hensel 653 Borgess Avenue, Monroe, Mich._ WERNER und LUISE GRAB, geb. Pmkus 77 Schlieffenstr., Wuppertal-Vohwinkel Nord-Rhein-Westfalen EUGENE PINKUS 99 Hudson Street, New York 13, N. Y. Am 15. November 1947 verschied nach 24jähriger glück- tiÄteSta 5S5, 8°S Mut», MARY PELZIGER, geb. Beeck im 45. Lebensjahre. 8872 - 16th Avenue Brooklyn 14, N. Y. (früher Berlin) In tiefster Trauer: JULIUS PELZIGER RUTH PELZIGER Am ?a November 1947 verschied im vollendeten HEINRICH FINKELSTEIN (fr. Berlin) Für die uns erwiesene innige Teilnahme danken wir allen Verwandten und Freunden. Im Namen der Hinterbliebenen: Brnij<«iw SAR % PIMClül.STRIPf MAX P. FINK 65 Hillside Avenue, New York City _ Ludwig Oppenheim (früher tiegräbnls-Ordnei in Mannheim Baden rjitemtmai ihc. /6th Slreei & Amsterdam Ave ENdicott 2-6600 LONU ISLAND 1250 Central Ave Far Rockawayi 7-7100 MIAMI BEACB The F inest in Monuments m MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN of Wulkan & Neubrunn, Wien Studio: 720 Ft. Washington Avenue N. Y. C. 33 WA 7-3570 ROTHSCHILD SAMUEL * SONS Inc Weil End Funeral Chap«' 200 W 91 sl Sl SC 4-060( Spec prlce to Aufbau readers Am 24. November 1947 verschied nach kurzem Leiden mein inniget geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Schwager und Onkel GUSTAV HAMBURGER (früher Alzenau, Ufr.) im Alter von 77 Jahren. In tiefer Trauer: BERTA HAMBURGER, geb. Oestrick 12 Stewart Drive, East London SIEGFRIED und ZITTA HAMBURGER geb. Weil JOSEF und REGI HAMBURGER geb. Jacobs Mbabane, Swaziland LEOPOLD und TONI LINDHEIMER geb. Hamburger 69 Fairview Avenue, New York 33, N. Y. und 3 ENKELKINDER Am 23. November 1947 verschied plötzlich meine innigst geliebte Frau, unsere gute Mutter, Schwägerin, Cousine und Tante ERNA BAUM geb. SIEGEL (früher Bingen-Mannheim) In tiefer Trauer: SIGMUND und WERNER BAUM 65 North Pine Avenue Albany 3, N. Y. Nach langem mit grosser Geduld ertragenen Leiden verschied am 20. November 1947 meine innigst ge- liebte Frau, meine gute Mutter, Tochter, Schwester, Schwiegermutter und Schwägerin TONI BAER geb. Ledermann im Alter von 48 Jahren. In tiefer Trauer: FRANZ BAER; ELLEN BAER MATHILDE LEDERMANN JULIUS LEDERMANN und Frau JETTCHEN BAER 1220 S. Citrus Avenue, Los Angeles 35, Calif. Schmerzerfüllt bringen wir die traurige Nächricht, dass mein lieber Gatte, guter Vater, Bruder. Schwiegervater Schwager und Onkel HERMANN BIKART (Zürich) im Alter von 67 Jahren ganz ylötzlich aus dem Leben geris- sen wurde. , „ _ In tiefer Trauer: GERMAINE BIKART, geb. UUmann Zürich, Dufourstrasse 59, Schweiz PAUL und RENEE WEILL, geb. Blkari Zürich, Sumatrastrasse 1, Schweiz LEOPOLD und JENNY HIRSCH, geb. Bikart 8533 52nd Ave., Elmhurst, L. I., N. Y. LEOPOLD und RACHEL ADLER, geb. Bikart 657 West lßlst Street, New York City \m 23. November 1947 verschied sanft nach längerem schweren Leiden im Alter von 84 .Tahren mein Hebet* Gatte, unser herzensguter Vater, Schwiegetvatei, Gross- vater, Bruder. Schwager und Onkel DAVID LION (fr. Saarwellingen) In tiefer Trauer: BERTA I.ION. *el». MEIRR nebst Kindern und Enkelkindern 114 Nr.file Avenue, New York 34, N. Y. Bei Trauerf aller, telefonieren Sie Beel digungs-lnstitut Park West Memorial Chapel FUNERAL DIRECTORS: HERMAN E ALPER1 MEYERS BROTHERS 115 West 79th St., N. Y. C ENdlcotl 2-3600 LONG ISL ANDi 1284 Central Avenue Far Rockaway FAi Hockawat 7-3100 | Am 20. November 1947 ver- schied nach langem Leiden im 84. Lebensjahr unsere ge- liebte Mutter, Tante und Cousine PAUUNE BAUM geb. Deutsch (fr. Niederolm b. Mainz) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: OTTO BAUM und Frau Hedwig, geb. Mayer 435 Fort Washington Ave. New York 33, N. Y. WEIT VORAU~»ukMENSCHEN . . sind sich ihrei Verantwortung bewusst, wie wich- tig dei Besitz eine harr.ilen Grabstätte ist, wenn plötzlich ein Todesfall in ihre» Familie eintritt. Treffen Sie dahei Ihr* Entscheidung im voraus und mit Ueheilt-gung New World Cemeterv Park im Cedor Park Cemetery Block, 15 eiNZELGRÄBER DOPPELGRÄBER FAMILIENPLÄTZE Cemetery Department de; New Worlr1 Club, Inc o/ West tttb Streel New York 18 M V set.; VAnderbiU b-JW Herr GABRIEL STERN (früher Wien) ist am 22. Oktober .1947 im Alter von 61 Jahren einem plötzlichen Schlaganfall erlegen. Die tieftrauerndien Hinterbliebenen: ELLA Austerlitz, als Schwester 34 David Street, Jerusalem, Palestine ANN und JACOB AUSTERLITZ als Neffen Am 5. November 1947 verschied in Valparaiso, Chile, nach längerem Leiden unser lieber Bruder, Schwagei und Onkel Francisco (Franz) Calvary im Alter von 55 Jahren. Dr. MARTIN und LISE CALVARY 932 East Market Street Warren, Ohio RICARDO CALVARY Valparaiso, Chile, Abtao 596 FRANK und EDITH CALVARY Unsere liebe, gute Mutter, Grossmutter und Ur» grossmutter Frau ROSALIE KAÜFFMANN geb. HIRSCH (fr. Stuttgart) ist nach schwerer Krankheit am 14. November 1947 im 84. Lebensjahre sankt entschlafen. Ihrer grossen, selbstlosen Liebe und Herzensgüte wer- den wir ein treues Gedenken bewahren. THEKLA KAÜFFMANN 6617 S. Racine Ave., Chicago 36, III. ALICE UHLMAN, geb. Kaufmann » 5325 S. Wdodlawn Av., Chicago 15, III. die Enkel und Urenkel On November 21 st 1947 died after long illness our beloved brother ALBERT MANASSE in Shanghai at the age of 50 years. WITHOLD and HEDWIG FREUDENHEIM 2641 Estevo Bellaeo, Montevideo-Uruguay MAX and META MANASSE Ranat Gäm, Palestine GEORGE and ANNE MARIE MANASSE 110 Rose Hill Avenue, New Rochelle, N. Y. SIEGFRIED MANASSE Herzlia, Palestine GRABSTEINE BERNARD BERLIN 350 Fort Washington Ave. N. Y. C. 33 WA 7-1045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung ■ s* W 1 Vollständige Erledigung aller HIRSCH & SONS JÜDISCHES BEERDIGUNGS-INSTITUT T«1.» N«w York.. Anerkannt von deutsch-jüdischen Gemeinden Grabstätten aul allen Friedhöfen Neue, modert eingerichtete Chapel (nahe Washington Heights): 1225 JEROME AVENUE (Ecke 167. Str.) - Tel.: JErome 6-7400 GRABSTEINE LIPSTADT MEMORIA! COMPANY 370 Amsterdam Ave. (nahe 78 SU Tel.: TB 4-221) Samstags geschlossen Our beloved husband and father CURT A. PHILIPSON (formerly Hamburg) passed away ori the 1 Oth of November 1947 akter a short illness. ALICE PHILIPSON, nee Lazarus JÜRN PHILIPSON ANNE-MARIE PHILIPSON Caixa Postal 3175; Sao Paulo, Brazil QUEENS QUEENS TEMPLE MEMORIAL INC. Bernhard Weiss, Manager Grabstätten auf allen Friedhöfen u. Krematorien FLushing 9-1010 Alle Informationen werden am Telephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSHING BROADWAY MEMORIAL CHAPEL, Inc. 4120 BROADWAY lEcke 174 Strasse) BRETTSCHNEIDER BROTHERS Beerdigungen zu massigsten Preisen untei günstigsten Bedingungen, auch von "Chapels" innerhalb Gfoss-New Yorks aus. Beerdigungsplätze auf den bekanntesten Friedhöfen. Die einzige jüdische Chapel' in Wash. Heights u. 'Inwood Secfion . Komitees. Organisationen und Synagogen-Gemeinden sind hoflichst eingeladen unsere Räume zu besichtigen Tag und Nacht geöffnet. Tel.: WAdsworth 7-2250 Fridey, November 28. 1W AUFBAU * 17 Am 18. November 1947 verschied plötzlich und ganz un- erwartet inmitten seiner Tätigkeit mein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Schwager und Onkel JAKOB SCHANZER (früher Wien) im Alter von 62 Jahren. in tiefster Trauer: STELLA SCHANZER geb. Eberstark LYDIA ROSENTHAL und Gatte STEPHAN NORBERT SCHANZER und Gattin Dr. ANOLD EBERSTARK (Wien) und 2 Enkelkinder Gleichzeitig danken wir allen Verwandten, Freunden und Schülern für die uns erwiesene liebevolle Anteilnahme. Am 20. November 1947 entschlief nach' schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater JULIUS WERTHEIM . .(fr. Berlin) MARTHA WERTHEIM, geb. Wertheim ARNOLD und FRITZI WERTHEIM ELFRIEDE WERTHEIM CHARLOTTE WERTHEIM Havet. Avenue 96, New York 32 und Buenos Aires Am 22. November verschied unsere geliebte, unver- gessliche Mutter-und Schwiegermutter, Frau SELMA WARTENBERGER geb. LINNEMANN (früher Berlin) in ihrem 80. Lebensjahr. HANS und ERNA WARD, geb. Grönheim 1870 East 90th Street Cleveland 6, Ohio Am 8. Oktober 1947 ver- schied in Colonia Avigdor, Argentinien, nach kurzer Krankheit unsere innigst ge- liebte Mutter, Schwiegermut- ter, Grossmutter, Schwester, Tante und Schwägerin Meta Gutmann geb. Lichtenauer (fr. Heidenheim, Mfr.) Namens der Hinterbliebenen: Rosl Stein geb. Gutmann 4657 N. Magnolia Ave. Chicago, III. Am 23. November 1947' verschied plötzlich, nach kurzem Leiden, unseuc innigstgeiiebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau BERTHA HESS geb. Laupheimer . (früher Würzburg) Im Namen der tief trauernden Hinterbliebenen: ' FELIX und RUTH HESS geb. Leopold .. JOAN und BARRY LEWISOHN 315 New York Avenue Brooklyn 13, N. Y. Für die überaus zahlreiche I Anteilnahme beim Hinschei- 1 den unserer teuren Entschla- Paula Weinstein gen. Rosenbach (fr.. Felsberg. Bez. Kassel) danken wir herzlichst. Im Namen der Hinterbliebenen: Siegmund Weinstein und Familie 14ti9 St. NScholas Ave. New York 33, N. Y. Am 1,S. November 194 7 verschied im 83. Lebens- jahre mein innigst gelieb- ter Mann., unser lieber Va- ter, Schwiegervater und Grossvater Moritz Weingarten (fr, Rassel) Im X:i invii. .der trauern- den 11 int erhlielienen : Johainui VVfiiisarten gel). Kr:wn so überaus grossem Masse erwiesenen Aufmerksamkei- ten danke ich allen auf •die- sem Wege herzlichst. Cäcelie Smerka c/o Edward Behrend 601 W. 160th St.. N.Y. 32, N.Y. (fr. Hamburg) STATT KARTEN Nach England zurückgekehrt, recht herzlichen Dank Allen für die vielen Aufmerksam- keiten u. Glückwünsche an- lässlich unseres N. Y. Auf- enthaltes u. zu meinem 70. Geburtstage SALLY HIRSCH 41, Cazerove Rd., London N.16 Für die vielen Aufmerksam- keiten anlässlich unseres 35. HOCHZEITSTAGES sagen wir allen Verwandten und Freunden unseren herz- lichsten Dank. HEINEMANN u. JETTCHEN STERN, geb. Simon (fr. Flieden) 1224 Pacific Street Brooklyn 16, N. Y. Unseren lieben Eltern Rudolf und Bertha Schloss geb. Rosenbusch (fr. Jesberg) die herzlichsten Glückwünsche zur SILBER-HOCHZEIT 3. Dezember 1947 ERWIN SCHLOSS EDMUND W. und ELFRIEDE SCHLOSS 1158 East 54 Place Chicago 15, III. — Photo-— GOLDSMITH 4260 BROADWAY Cor 181 st St 3rd Floorj PORTRAITS CH1LDREN end WEDDING PICTURES in Studio or vour home Moderate Prices Tel.: WAdsWorth 3-0735 Direkt aus Italien eingetroffen: bei Ren.ee Flowers ) 390 COLUMBUS AVE.. N.Y.C. > (zwischen 78. und 79. Str > )) > Handgemalte Töpfe in allen > Grössen u. Mustern! - Dazu: < ) wirklich FRISCHE Blumen )und Pflanzen! Anruf genügt: 'EN 2-0660 - Freie Lieferung. Briefe auf der Redaktion (Bitte stets die Kennummer an- zugeben. da sonst keinerlei Aus- kunft erteilt werden kann.) 2032: M. Heymann (725 W 172 St., NYC'i, von Mistler, Deutsch- land. 2032a: Max Goldschmidt (667 W 111 St., NYC), von Verona Jo- seph, Haifa. 2033: Hans und Fritz Marburg' (aus Frankfurt a/M., USA), von Kethy Thoenes, Köln. 2034: Adele Hertz (Schweden- NYC), von Gustav Berg, Argen- tinien. 2035: Frau Julius Meier-Gräfe, von Benno Reifenberg, Baden. 2036: Zaida Barlund, von Sep- pe Korhinen, Helsinki.; • 2037: Claus Günther Gölzel, von Hans Fechner, Berlin. Martin and Rose Schild nee Strauss (f'ly Hessdorf, Germany) are happy to announce the arrival of their daughter Carolyn Mae on Thursday November 6, 1947. 3488 Dury Avenue Cincinnati 29, Ohio Knuts Baby-Bruder Ronald ist angekommen! Dies zeigen hocherfreut an Hugo u. Margot Bens« hei geb. Bauer (früher Hamburg) Shanghai, China Av. Haig 211/6 We are happy to announce the arrival of Ruth's; baby sister SUS1AN ROSE on November 17, 1947 Hugo and Else Heilbronn nee Wertheim (f'ly Geisig, (f'ly Brünen, Oberlahnstein) Wesel) 4547 D Street Philadelphia 20, Pa. We are happy to announce the arrival of Evelyn's brother STANLEY ALLEN on November 15, 1947 Ernst a. Trudy Mayer nee Levy 72 East; 42nd Street Brooklyn, N. Y. (f'ly (f'ly Mayeii/RhldL) Hamburg) Die glückliche Geburt ihres Sohnes FRED EMILIO zeigen hocherfreut an Siegfried Schlesinger u. Frau Delia, g;eb. Gomez Barranquilla, Hotel del Prado Colombia, S. A. Oktober 1947 Die glüclkliche Geburt ihreis Sohnes PETER HERBERT zeigen hocherfreut an Wolfgang Philippi u. Frau Uschi, geb. Zoodek Santiago de Chile Casiilla 4658 " Mr. and Mrs. Rudollf Trevor nee Frrischmann happily anmounce the birth of Tomimy's sister Barbar,a Rennee on Noveimber 2, 1947 BETTER MUSIC FOR YOUR SOCIAL AFFAIRS eff Iiis piano M4j p w His accordion Bis society orchestra iVlüsic ot every description, singers, entertamers, masters of ceremony tor weddmgs, parties, etc EKW1N S'IKAUS, Hotel Ansonia Broadway & 73rd St SU 7 3300 We are 'very Happy to amnounce the arrival rof our daughter CARÖL FAY on Noveimber 23, 1947 Martin and Berta Aufseser nee Baum 500 West 167th Street New Yoii'k 22, N. Y. For WEDDING CANDIDS PORTRAITS and CHILDREN'S PICTURES call TR 7-8886 239 W. 72nd St MODERATE PK1CES %sCÜf Kew Gardens Photo Studio, Home Portraits X Cameras Films, Supplies S JAMES PHOTO, Inc. I 81 -61 Lefferts Boulevard ( Tel.: VI 7-2523 « LITERARISCHES BÜRO § Heins Tdbar 601 West 1561h Street New York 32, N. Y. Tel.: AUdubon 3-6091 Dichtungen JEDER ART. Reden. Vor- träge, Lieder, in deutscher Sprache f. alle Gelegenheiten, er.nst u. heiter, Vers Od. prosa. Rufen Sie an od schreib. Sie. HA-TO-DE-PO Hans Tobar, der Poet. Dr. German u. Frau Eleanor Schellitzer, geb. Ansbacher zeigen hocherfreut die glück- liche Geburt ihrer Tochter DIANA DOROTEA an. Buenos Aires, 12. Nov. 1947 Calle Tronador 2G24, Dep. D We are happy to announce the Barmitzwah o£ our son Joachim (Joe) on December 6, 1947 at. the Fort. Washington Svnagogue 555 W. Ii,'2nci St. (10:15 a. m.) Adolf a. .Alte * Dreifuss 1300 Broadway New York City Reception following Service at the Svnagogue between 12 and 1 p. m. Mrs. Ilse Nofield nee Friedheim (f'ly Hamburg) announce the Barmitzwah of her son RALPH on Saturday, Dec. k, 1947 at Congregation Beth Israel 1839 Geary Street San Francisco, Calif. Reception: Saturday 3-5 p. m. 220 Baiboa Street Max Blum u.Frau Dora geb. Weikcrsiheimer) ir. Oehringen-Stuttgart 1305 Taylor Street, N.W. Washington 11, D.C. zeigen die Barmitzwoh ihres Sohnes Lothar am 6. Dez. 1947 i. d. Synagoge Talmud-Tora, 14th u. Emer- son Sts., an. — Zu Hause: Sonntag, 7. Dez., v. 3-7 Uhr. The Barmitzwoh of our son Eric will take place on Nov.. 29, 1947, at Temple Beth Israel 4850 N. Bernard Street Mr. and Mrs. Paul Shuman 4915 N. Monticello Ave. Chicago 25, III. Mr. and Mrs. Leo Stern Mr. a. Mrs. Ludwig Dreifus announce the engagement of their children HANNELORE to ARMIN November 23, 1947 15 Ft. Wash- 47 Ft. Wash- ington Ave ington Ave. New York 32 New York N. Y. N. Y. (f'iy (f'ly BaUeijberg/Eder) Pirmasens) _ ......... ! ! !'! S i ' i 1 ) 1 ! i i i !' lil i } 1 1 1 1 'I t j j! - JULIUS --- HÄMBUEGER DIAMOND RINGS WATCHES iewelry Silverware 255 FT. WASHiNGI. AV. I(171sl St., Tel.: WA 8-6080 Graphologe ALFRED KAJNFER wissenschaftlich anerkannt v Ärzten, Schalen Psychologen Beratung in allen Problemen Honorar $3.00 62 LEROY STREET (Cor. 7th Ave.) WA 4-1575 Office hours fi om 6-8 p m. . Unsere Kinder HELGA und FRANK haben sch verlobt Emil u. Kate Lipmann 111-14 76th Avenue Forest Hills, N. Y. (früher Berlin) Max und Rosa Wertheimer R. F. D. 1, Box 376 Lakewood, N. J. (früher Mannheim) November 1947 Mr. a. Mrs. Hugo E. Kaplan announce the engagement, of: their daughter . LOTHE to ERWIN°OSTER son of the late Mr. and Mrs, BERTHOLD OSTER November. 1947 3514 Rochambeau Ave. N. Y. 67, N. Y. (f'ly Mainz) 728 W. 181st Street. Apt. 52 New York 33, N. Y. (f'ly Nochern, Rheinland! Mr. a. Mrs. Jonassohn (f'ly Breslau) announce the engagement of their only daughter Lotte Siedner to Richard Nelken only son of Mrs. Betty Nelken and the late Mr. Sam Nelken (f'ly Breslau) November 10th, 1947. Portview Portswood Road Greenpoint Cape Town, S. A. Audrey B. Cohn Paul E. Reinhold E N G- A G E D November 29, 1947. 2016 Regent 30 Westminster PI. Rd. Brooklyn Brooklyn N Y. N. Y. Nelly Gruenebaum Joseph Saenger E N G A G E D November 27, 1947. 8 Longview Avenue White Plains, N. Y. 700 West 17*111: Sttreet New York City Helga Rieh Harry Lesser E N G A G E D October 31, 1947 1368 Ellis St. 1382 S. Van Ness San Francisco, Calif. (f'ly (f'l.v Breslau) Schneidemühl) sittn 18* AUFBAU Friday, November 28, 1947 Mr. and Mrs, Silvain Wyler announce the marriage of their niece Hilde Bollag to Walter Zürne sort of Mrs. Morris Zurndorfer on November 23, 1947 46 E. Cedar 5202 Woodlawn Street Avenue Chicago, III. Chicago, III. (f'Iy Suttgart) PERSC LIA 70. Geburtstag: Else Nassauer, geb. Horkheimer (fr. Frankfurt a. M.) — 19. Dezember — Hebel- strasse 94, Basel. Switzerland; Ludwig Strauss (fr. Nürnberg) — 1224 St. Nicholas Avenue, Apt. 4A, New York City; Elsa Char- lotte Ries, geb. Levy (fr. Bre- men) — 28. TTovember — 600 W 150 Street, New York City; Gi- Wtr weiss etwas über die laubstumme Frau KLARA THEIMER geb. Sass, Wien deportiert Oktober 1941. Nachrichten erbeten: Elly Neumark, 560 W. 165 St. New York 32, N. Y. Howard J. Rolef Rosi Rolef nve Oppenheim M A R R I £ D November, 1947 312 West 105th Street (f'ly Widdig (f'ly Wiesbaden- b Bonn) Biebrich) Herman Nussbaum Ilse Nussbaum nee Goetz M A R R 1 E D November 29, 1947 255 Audubon Ave.. N. Y. C. (f'ly Differten-Saar) (f'ly Schleusingen i. Th.) Mr. John Lewis and Mrs. Dorothea Lewis n£e Goldberg are happy to announce the marriage of their daughter Ursula to Gerard D. Mamlok November 27, 1947 1959 Oak St. 161 E. ,95th St. San Francisco, New York 28 Calif. N. Y. (f'ly Hamburg) (f'ly Berlin) LOOKING FOR Siegmund Bohnheim (f'ly Ffm., Liebigstrasse ) Helmi Helm, Hersielderstr. 11 Frankfurt a. M., Germany. Mrs. Kaethe Diamantslein f'ly Spiegier from Vienna and Mrs. Hilda Spiegier f'ly Grunberg from Vienna are requested to get in touch with Mr. Max Schwarz f'ly from Vienna, now at the Park Central Hotel, room 2044 Mr. and Mrs. Paul Peritz (früher Hamburg) Mr. and Mrs. Georg Zweig (früher Berlin) zeigen die Vermählung ihrer Kinder INGE u. GERHARD an. November, 1947 12-43 48th Street Brooklyn, N. Y. Paseo Bolivar 41-73 Barranquilla, Colombia, S. A. Harry A. Berger Lore Berger nee Strauss M A R R I E D Thanksgiving, Nov. 27, 1947 85 E. Moshulu Parkway Apt. 4-A, Bronx, N. Y. CLARA JORDAN 19 Jahre alt, aus Regensburg, Bayern, Grass-Gasse, hat am Radio von Frankfurt ge- sprochen. Lass Tante PAULA BROCK, 2226 East 28th St.. Brooklyn 29, N. Y„ wissen, wo Du bist. Gesucht werden FAMILIE und FREUNDE von ADOLF FEFER Sohn v. Bajnysz u. Asna, geb. Szwarckopf) und ANNA FEFER geb. Goclaw (beide geboren in Warschau) BRUXELLES, Belgium 32, Rue d'Anglelerre ROBERT H. RINGEL INGE RINGEL nee Wodowski M A R R I E D November 22, 1947. 115-25 Metropolitan Ave. Kew Gardens, L. I. Formerl.y Frankfurt a. M. Sally Kirstein Heinz Boldes VERMÄHLTE 16. November 1947 27 Heydori Park Road Toronto, Ont., Canada Ich suche meine Tochter Karla Bssser geb. Glanz, geb 4. Nov. 1908 in Berlin, dep. von Dauphin, Frankreich, am 9. Sept. 42. Unkosten werden vergütet. Für jede Nachricht od. Infor- mation aufrichtigst dankbar. OLGA GLANZ 58 Beaufort Park London NW. 11, England. Ilona Stoessl-Kaslner sucht Liesl Eisenberg-Baba und Dora Gruess früher Wien, Rembrandtstr. Zuschriften erbeten an: Stoessl, Wien. Postamt 72 Postfach 91. Max Strauss Gerda Strauss nee Goldschmidt M A R R I E D November 23, 1947 47 Reid Street South River, N. J. (f'ly Steinbach, (f'ly Berlin Rheinpfalz, Germany, France) Cuba) Harry Jeffrey London Ilse London nee Marz M A R R I E D Sunday, November 23, 1947. 8 Horbury Crescent Kensington Park Rd. London W.ll, England Wer kann Auskunft über Max Buchsbaum (Fulda) geben; wer war mit ihm zusammen in Stutthof, Buchenwald; wer weiss etwas über sein weiteres Schicksal? Alle Auslagen werden gerne vergütet, Zweckdienliche An- gaben an: E. Hess, 701 W. 179 St.. N.Y. 33 Dr. a. Mrs. Lazarus Ehrmann (formerly Bremen) announce the marriage of their daughter Helga Tirzah to Mr. Walter Loevinsohn son of the late Mr. and Mrs. Richard Loevinsohn (of Bielefeld) on November 30, 1947 4828 Hutchison Street, Apt. 3 Montreal, Canada Dr. Hans Feldman Annie H. Feldman nee Leeds (Levi) M A R R I E D November 24, 1947 129 West 94th Street New York 25, N. Y. Grössere Anzeigen kosten: 1 Vi" hoch 1 Spalte breil .. 1 $6.31 i4" $7.3£ 2" .. j $9.80 2 '// " 1 $12.25 3" ' 1 $14.7( 4" " 1 $19.61 IV/ .. 2 $14 7( 2" " 2 $19.6( 3" " 2 $29.40 4" *' ? usw. 839.2s Grössere Anzeigen kosten: Jpie Vermählung unserer Kinder RUTH und WALTER findet am 7. Dezember 1947 statt Marek Sperber und Frau geb. Kern Santiago de Chile Roberto del Rio 1285 Jakob Liebermann u. Frau geb Heilfron Santiago de Chile Estado 42 In dieser Rubrik werden nur Gedenktage gebracht, die einen runden Zeitabschnitt bezeich- nen. -jur Geburtstage über 80 können alljährlich angezeigt werden. A Hero s Komecoming On Suday, November 23, the remains of the late Pvte. Fred M. Harlem, who gave his life for this country three years ago during the bloody battle in the Huertgen Forest near Aachen Germany, were taken to final rest. Fred Harlem had acquired American citizenship only short- ly before he went overseas. Rabbi Polish conducted the re ligious cervice, and Fred Sheri- dan, N. Y. County Vice-Com mander of the Jewish War Vet- erans of the USA, was in Charge of the military part. When after the short, military graveside ceremony the bugler souded Taps and the flag-drapped cos- sin was lowered, the ex-soldiers who were standing at rigid at- tention gave the hand salute. In everybody's mind was just one thought: "He shall not have died in vain." Am 15. November starb in Lon- don (NW 3, 25 Elsworthy Road) im 74. Lebensjahre Eugen Well, der langjährige Kultusvorstand der früheren Gemeinde Ingen- heim bei Landau, Rheinpfalz, tief betrauert von seiner Faiyiilie und vielen Freunden. In den vielen Jahren seines Wirkens verstand Eugen Weil, immer und immer wieder, trotz der Gefah- ren, die die Gemeinde zu beste- hen hatte, diese lebensfähig und lebenskräftig zu erhalten, m.m. Am 1. November verschied K. M. Feil (Bombay. India) in Zü- rich. Feil war viele Jahre lang aktives Mitglied der Jewish As- sociation in Bombay. Er hatte stets Interesse und Mitgefühl für die jüdischen Refugees in Indien gezeigt und niemals Ko- sten und Mühe. Zeit und Arbeit gescheut, um Juden, die Hilfe brauchten, zu helfen. Keil wurde nur 40 Jahre alt. Er hinterlässt eine junge Frau und einen Sohn von 1'/{. Jahren. Sein Ableben be- deutend einen schweren Verlust für die jüdische Gemeinde in Indien. Walter Levy. Unser Mitarbeiter Eric Mann erhielt am fünften Jahrestag der Gründung des mexikanischen Kulturfilms eine Auszeichnung der mexikanischen Regierung, die ihm durch den Generalkonsul in Los Angeles überreicht wurde. 90. Geburtstag: Simon Oppen- heimer (fr. Schrisheim bei Hei- delberg) — 7. Dezember — 3681 Broadway, Apt. 22, New York 31, N. Y. 85. Geburtstag: Sophie Levy, geb. David (fr. Eberbach, Baden) — 2. Dezember — 3495 Baruch Avenue, Apt. D, Cincinnati 29, Ohio; Barned Stern (fr. Eichen- walde — 28. November — 2114 Marin Avenue, Berkeley, Calif. 84. Geburtstag: Berta Bacher (fr. Liegnitz) — 26. November — Grand Hotel Brissago, Swit- zerland. 83. Geburtstag: Emanuel Fuld (fr. Weiskirchen am Main — 30. November — 510 West 184 Street, New York 33, N. Y. 80. Geburtstag: Samuel Grus- nebaum — 28. November — 656 West 160 Street, Apt. 2A, New York City; Jacob Kaufmann — 2. Dezember — 314 East Tremont Avenue, Bronx, N. Y. 75. Geburtstag: Max Hess (fr. Hildesheim) — 17. Dezember — 225 Rua Barao da Torre, Apto 202, Rio de Janeiro, Brazil. Herbert Kahn Margaret Kahn nee Laemle (f'ly Stuttgart) M A R R I E D November, 1947 P.O. Box 5128, Johannesburg South Africa sela Engelhard, geb. Wasservogel (fr. Wien» — 7. Dezember — 795 Marshall Avenue, St. Paul 4, Minn.; Wilhelm Le vinger (fr. München) — 19. Dezember — 251 West 89 Street, New York City, Ehepaar Hermann und Auguste Haimann — 4. Dezember — 5528 Waterman Avenue. St. Louis, Mo. 65. Geburtstag: Frau Max Levi, geb. Zimmermann (fr. Fulda) — 29. November — 835 West 17i) Street, New York 33, N. Y.; Berta Introligator (fr. Offenbach a. M.) — 11. Dezember — 1647 West 2" Street, Los Angeles, Calif. 60. Geburtstag: Julius Sichel (fr. Frankfurt a. M.) — 29. No- vember — 81 Crooke Avenue, Brooklyn 26, N. Y. 50. Geburtstag: Frederico Pop- per 18. Oktober — Apartado 1665, Caracas. Venezuela. 45. Hochzeitstag: Emil und Therese Mann, geb. Dreifuss (fr. Selzen bei Mainz) — 30. Novem- ber — 884 Riverside Drive, Apt. 2E, New York City; Sol und Minna Frank, geb. Sleinhard (fr. Bibra, Thür.) — 19. November — 20 Sicktes Street, New York 34 N. Y. Silberne Hochzeit: Paul und Dora Adler, geb. Jacobsohn (fr. Frankfurt a. M.) — 3. Dezember — 5443 Kimbark Avenue, Chi- cago, III.; Siegfried und Gina Gotthilf, geb. Imbach (fr. Bres lau) — Rua Consolacao 2264, Sau Paulo, Brazil. Gebühr $2.00 pro gesuchten Na- men. Für Familien gleichen Namens ebenfalls $2, wenn die Daten für alle übereinstimmen Bodlaender, Ernst (fr. Bres- lau), von Walter Imroll (fr. Im- mervoll), Kleverstrasse 31, Düs- seldorf 22a, Germany. Rohr, Max und Fanny (zul. Glockengasse, Wien), von Robert Antal, 3307, 83 Street, Jackson Heights, L. I. (für J. Riegelhaupt, England). Eisemann, Hans (Sohn v. Sig- mund Eisemann aus Heidelberg, zul. Poughkeepsie, jetzt vermut). Los Angeles), von Jew. Council of 1933, 1750-11 Avenue, San Francisco, Calif. Gutsein, Adolf (fr. Zimnawoda, Kr. Neidenburg. Ostpr., jetzt New York), von Heinz Willam, Türkenstrasse 13 II, (1). Berlin N. 65, .French Seetor, Germany. Witt, Martin (Fournierhänd- ier); und Blitz. Dr. Wilhelm: und Blitz, Heinrich (alle früher Wien), von Julius Carl Hofmann, Piaristengasse 36, Wien VIII, Austria. Bachrach, Juliane, geb. Bern- feld (fr. Wien, Vormosergasse, dann Paris), von Dr. Hans Kurz, Neuer Markt 14, Wien I, Austria (für Amalie Bernfeld). Michel, Moritz und Alfred (fr. Urbach-Westerwald, jetzt USA), von Erna Linden-Michel, Haupt- strasse 92, Koblenz-Arenberg, Rheinland-Pfalz French Zone, Germany. Rosen-Smith, Herbert (Photo- graph. Sohn von Fritz Rosen- berg, seit 1929 USA), Von Heinz Jürgen Themal, Wilhelmstrasse 10, Burgdorf (Hannover), British Zone, Germany. Wolf, Frau Hans (zul. 314 Ri- verside Drive, New York), von S. F. Kauffmann, c/o "Aufbau", 209 West 48 St., New York (E.S.). Oppenheimer, Siegfried (seit 1939 Nashville). von Max Schult- ze. Refrath bei Bensberg, Haus Klosterhöfchen, Nordrhein-West- falen, British Zone, Germany. Walk, Berta, Loewenberg, Lina und Sivottkin, Anna, geb. Glaser (fr. Deutschland), von Adolf Li- bowski, 7 Emile Zola Street, Tel Aviv, Palestine. Stargardter, Hans, Sally und Siegmund (fr. Deutschland, jetzt USA), von Walter Friedlander, 78 West 94 Street, New York 23, N. Y. Tennenblatt, Dr. Jaques (zul. Wühelminenstrasse 19, Wien), von Thea Sevcik, Zimmermann- gasse 9, Wien IX, Austria. Windmueller, Alfred und Fa- milie (fr. Beckum, Wests., seit 1935 USA), von Karl Knecht, Nordgraben 273a, (21a), Senden- horst, Germany. Goldschmidt, Wilhelm (fr. c/o Haag & Co., Wien, seit 1939 USA); und Slrisower, Edl (fr. Wien, seit 1939 New York), von Peter Schanzer, Cottagegasse 10/6, Wien XVIII, Austria. Roth, William (zul. Elisabeth, N. Y.); und Gruenberg, Martin und Ilse, geb. Goldscheider (fr. Stuttgart), von Irma Kraus-Elias, Marulicev-Trg. 8, Zagreb, Yugo- slavia. Schwarz, Caecilie und Mitzi; und Schoen, Hansi und Kurti und Lilli, von Sophie Bretisch- Nicderdoerfer, Erdbergstr. C8/6, Wien III, Austria. Langfelder, Ernst (für Dr. Reinicke); und Schwartz, Elisa- beth, geb. Gentzle (für Käthe- rine Walesinski, geb. Gentzle); und Stern, Herbert (zul. 21-68 42 Street, Astoria, L. I.. für Nor- bert Seibertz), alle von Amer- ican Friends Service Committee, 241 Lexington Avenue, New York 16, N. Y. Verwandte von Max und Irma Jasklewilz, geb. Froehlich (fr. Breslau), von Ruth Lubasz-Jas- klewitz, Glamsbjerg, Danmark. Goetz, Dr. Gerda (fr. Chem- nitz, jetzt New York, Ehename unbekannt), von Tilly Grenner, Weststrasse 116, Chemnitz, Sach^- sen, Germany. Theilheimer, Elly. gen. Thyler, geb. Boecker (zul. Long Island, N. Y.); und Thea und Kane, Hertha Joan, geb. Theilheimer (zul. Long Island), von Dr, Werner Boecker, Lübecker Chaussee 133, Hamburg-Sasel (24a), British Zone, Germany. Greenberg, Mali, geb. Ludmer (geb. in Dobrotow bei Kolomea, Galizien), von American Na- tional Red Gross, Brooklyn Chapter, 57 Willoughby Street, Brooklyn, N. Y. Neumark, Walter; und Neu marlt-Sperber, Paula, geb. Bar- ber (beide geb. in Wien, zul. in Sidi-Bel-Ades, Marocco), von Si- mon Neumark, 601 West 163 St., New York City. Finger, Oskar (fr. Vilshofen, Nd.B.), von Fred Kufner, 144 Hubbard Rd., Hartford, Conn. Jezower, Genia (zul. Nachod strasse, Berlin), von Abram Ja- witz, 1021 Bryant Ave., Bronx 59, N. Y. Feder, Dr. Erwin (Brasilien, vorübergehend New York), von Richard Sternheimer, 602 West 190th St., New York 33, N. Y. Wohlgemuth. Paul oder Söhne (fr. Kleiststrasse, Berlin), von Margot Limmer. 813 Beacon Street, Boston 15, Mass. (für Rose Wroblewsky-Wohlgemuth, Frankreich). Balm, Dr. med. (fr. Abert ham bei Karlsbad, C.S.R.), von Ernst Fink, 856 Wilson Avenue, Chicago 40, III. Deutsch, Hellmut (geb. in Wien, später Indien, jetzt an- geblich Los Angeles), von Ru- Hellmut Levy Ruth L evy geb. Simons Vermählte, 25. Nov. 1947 39 Herrn on St., Haifa, Palest, (fr. Ladenburg b. Heidelberg) (früher Bochum) dolph Ehrman, c/o Mitchell Furniture Co., 1112!) Magnolia Blvd., North Hollywood, Calif. Angehörige von Johanna Frank, geb. Euphrat (bis 1940 Berlin, dann Buenos Aires), von Eisbeth Gutman, 656 W. 160th St., New York 32, N. Y. Goldschmidt Louis (fr. Rheda, Wests., jetzt USA), von Mimi Franz-Goldschmidt. Wittekind- strasse 25, Bielefeld, Westfalen, Germany. Hammerstein, Kurt (fr. Düs- seldorf), von Gertrud Vollmer, Rubensstr. 95, Berlin-Friedenau, Germany. Mankiwilz, Werner (fr. Direk- tor der Dreiiuss-Bank, Frank- furt/M.), von Josef Tillmann, Hartmann-Ibach-Sti. 105, Frank- furt/M., Germany. Ascher, Dr. (fr. Landsberg a. Warthe, Hals-, Nasen-, Ohren- arzt), von Paul Patzer, 15a Ger- stungen i. Thür., Grenzstr. 31, Kreis Eisenach, Germany. Verwandte und Freunde von Lucia Priwin, geb. Saenger (fr. Stettin, dann Magdeburg, Ber- lin-Grunewald, Rom), von Luiia Priwin, Taarbaksdalsvey 4, Ko- penhagen-Taarbak, Denmark. Reiss, Hermann (fr. St. Poel- ten, Linzerstr . Kleidergeschäft), von Grete Reiss, Brigittaplatz 11, Wien XX, Austria. Kopfmann. Rudi (zul. 216 E. 84th St., New York), von Eliza- beth Ussachevsky, Church World Service, Committee on Displaced Persons, New York 18, N. Y. (für Emilie Niederhausen, Ger- many) . Frledlaender, Dr. Walter (Arzt), und Friedlaender, Dr. Georg (Arzt) und Freund, Dr. Walter (Kinderarzt), und Brasch, Dr. Hugo (Zahnarzt), und Wisch. Ruth, geb. Koenigsberger (alle aus Breslau), und Putzrath, Hertha, geb. Levin (fr. Berlin, Windscheidstr.); und Korngold, Johann Wolfgang (Komponist aus Wien); und Koenigsberger, Beyer', (13a) Bamberg/Bayern, Gerson (fr. Breslau), von Kaethe Fleischstr. 4, II, U. S. Zone, Germany. Josephsohn (fr. Skurz); und Ryzkowski (1926 aus Kreuz nach New York ausgewandert); und Abramschik. Herr (fr. Berlin, dann Jastrow, zul. Rio de Ja- neiro), von Hans Danielsohn, Lutherplatz 1, Rathenow, Poland. Hochman, Mailech-Max, und Fishel (geb in Kiew, seit 1906 San Francisco), von Rosa Grund- Hochman, Sedanstr. 43, II, Ulm a. Donau, Germany. Verwandte von Heymann, Adolf und Fanny Paula Auguste geb. Herz (fr. Frankfurt a. M.), von Werner Heymann, 76 Fried- bergerlandstr., (16) Frankfurt a. M., U. S. Zone, Germany. Baum, Josef und Familie (fr. Getreide-Importfirma in Düssel- dorf), von Bodenheim & Giffel, Mühlenstr., Ecke Windmühlen- gasse, Neuss/Rhein, Germany. Baptist, Herr (fr. Lehrer in Haunsheim bei Dillingen/Donau, seit 1925 USA), von Andreas Graus, Johannisstr. 170, I, Nürn- berg, Bavaria, Germany. Korach, Rosemarie (geb. in Berlin, 1939 Italien, dann Lon- don, seit 1940 New York, Re» klamezeichnerin u. Mannequin), von Magda K vitner-Wilhelm, Novi-Sad, Jugoslawia, Zeljez- nicka ul. br. 34/1. Brueckner, Max Egon (fr. Würzburg, dann Rouen, Frank- reich), von Joseph Brueckner, Rottendorfer Str. 26, Würzburg 13a, Bayern, US Zone, Germany. Welsz, Emil (fr. Polsterer in Frankfurt a. M., dann USA), von Adolf Klinzner, Martin- CARL KATZ ILSE KATZ nee Schiff MARRIED - Nov. 26, 1947. f'ly f'ly Schenklengsfeld- Speyer Frankfurt a. M. Rhein 206 W. 99th St., New York Luther-Str. 10, Frankfurt a. M„ Germany. Silverstein, Louis und Ester, geb. Blank (Philadelphia), von Ruth Rudat, 81 Geesthachterstr.. (24a) Geesthacht-Elbe, Provinz Schleswig-Holstein, Brit. Zone, Germany. Cohen. Werner oder Richard (fr. Castrop Rauxel 1.), von Hilde Meyer, 10, Grosvenor Gar- dens, London NW 2, England. Stern, Arthur; und Singer, Julius (Kaufmann); undStrauss, Armin (Metzgermeister, alle fr. Frankfurt am Main); undOp- penheimer, Max (fr. Frankfurt a. Main, jetzt vermutl. Chica- go), von Hans Herr, Georg Speyerstrasse 19, Frankfurt a. Main-W 13, Germany. Schneider, Fritz (fr. Komö- diengasse, Wien, seit 1939 New York), von Anton Schaffer, Wehlistrasse 218/7, Wien, II., Austria. Uosherovilch. Jacob und Vo- lodie; und Garrison, Sonia verw. Uosherovilch (alle ver- mutlich Los Angeles), von Fre- da Uosherovitch-Goldstein, 59 Anson Road, London N 7, Eng- land. Scherzer, Schulim uhd Eva geb. Margulies (fr. Wien), von Elisabeth Strudl - Auerbach, Wehlistrasse 218/7, ien II., Au- stria. Silberberg, Lucie geb. Baron (fr. Berlin-Grunewald); und Bick, Lene geb. Baron (fr. Ber- lin-Dahlem), von Helene Baron, Menzelstrasse 9, Berlin-Grune- wald, Germany. Schönfeldt, Alwin und Karo- line geb. Nimke (zul. 1937 Gar- field St., New York) und Kinder Herman (Bankbeamter); und Alwine (Lehrerin), von Church World Service, Inc., 37 East 36 Street, New York 16, (für Min- na Groth, Germany). Soen, Walter (bis 1939 im Kaufhaus Rüdenberg, Bad Oeynhausen/Wests., dann Lon- don, jetzt Bogota, Columbia); und Semmel. Gisbert (Apothe- ker, seit 1924 USA), von Hans Cohn, Casa di Ricovero Israe- litica, Cannaregio 2874, Venezia, Italy. Gruenfeld, Schije oder Sam (Rabbiner in New York); und Gruenfeld, Hirsch (seit 1913 USA); und Weber, Siegfried (1933 Palästina, jetzt New York); und Zucker, Adolph; und Loewinger, Pepi, von Benjamin Gruenfeld, 28 Alma Square, London N.W. 8, England. Harloff, Berl und Chaskel und Chaje (vor 14 Jahren aus Polen nach New York), von Genia Zelazo, No. 3 D.P. Center Bar- tetta, Bl. Gb. Kt. 15, Prov Barl, Italy. Silbermann, Sabine und Ro- bert; und Reich, Max (alle fr. Köln); und Loewenstein, Josef (fr. Köln, Lindenthal): und Buchbinder, Lotte (fr. Krefeld); und Sekenberg, Dr. Ernst; und Stern, Josef, und Schnoog. Henny (zul. Haifa), von Bert- chen Esch-Weise, Gausstr. 36, Köln-Deutz, Germany. Freunde und Verwandte (aus Schierstein, Rhein), von Dr. Christian Schneider, 10. Rue Antoine Carteret, Geneva, Swit- zerland. . ..... .....m____ Auskunft erbeten über meinen Bruder SIGMUND FISCHER Gattin CILLY, Töchter FANY 21, ARANKA 19, LIDA 14 früher Nove-Mesto N/V, Hur- banova ulica, C.S.R.; vermut- he i deportiert 1942. Spesen werden dankend vergütet. PAULA MANDL 2031 East 23rd Street Brooklyn, N. Y. Es trafen ein: Aus Belgien: Herman, Lea, Edith, lind EmsWallach (fr. Mannheim), c/o Fuld, 120 West 90 Street, New York 24, N. Y. Aus Bolivien: Herr und Frau Alfrado Kirsch (fr. Berlin), 449 South Cloverdale, Apt. 105, Los Angeles 36, Calif. Aus Brasilien: Georg Heyman- sohn (fr. Berlin), 619 West 143 Street, Apt. 21, New York City. Aus England: Emmy Katz (fr. Essen), c/o Frank, 701 West 177 Street, New York 33, N. Y.; Herr und Frau David Ring, c/o Nor- ton, 565 West 162 Street, New York City; Marianne Brachman, geb. Neufeld, 44 Park Place, Wa- terbury, Conn.; Irmgard Wein- berg (fr. Hamburg), 617 West 143 Street, Apt. 6, New York City; Rita Matkeus (Er. Berlin), 4420 Sunset Blvd, Los Angeles 27, CaliC. Aus Holland: Milde und Wal- ter Stern (fr. Bocholt, Wests.), c/o Selz, 638 West 160 Street, New York 32, N. Y.; Isidor und Edith Löwenbach, geb. Arnstein und Tochter Ursel (fr. Hanno- ver), 4562 East 14 Street, Oak« land, Calif. Aus Kenya: Georg und Selm» Heimann, c/o Turetsky, Georgia Road, Farmingdale, N. J. Aus Northern Rhodesia: Alex und Betty Stiel (fr. Augsburg), c/o Uhlmann, 4055 West 40 Ave., Los Angeles 41, Calif. Aus der Schweiz: Sigmund, Grete und Louis Beres (fr, Wien), 1097 Walton Avenue, Apt. 52, Bronx 52, N, Y. w Aus Shanghai: Meier und Rosa und Erich Hacker (fr. Wien), 2624 N. 30th Street. Philadelphia 32, Pa.; Paul und Lotte Zeidler (fr. Berlin), s/ö Bräuner, 5749 Catharine Street, Philadelphia 43, Pa.; Alfred und Dorothea Gottschalk, geb. Sommerfeld u. Sohn Manfred (fr. Berlin), 3220 West Turner Street, Philadelphia 21, Pa.; Kurt und Friede! Benger. geb. Israel und Sohn Denhy (fr, Berlin), c/o Jewish Family Serv- ice, 301 Wilder Building, St, Paul, Minn.; Hertha Beuthner, c/o Steinert, 9311 Avenue A, Brooklyn 12, N. Y.; Willy Lipp- man (fr. Breslau), 1487 East 118 Street, Cleveland, Ohio; Aron und Charlotte Hirschfeld, geb. Bursch (fr. Berlin), c/o Bakst, 3745 Calvert, Detroit, Mich.;Otto und Henny Levy, geb. Brilles (fr, Berlin), 42 Hugo Street, San Francisco, Ca'if.; Samuel und Selma Haasz, geb. Sinasohn und John, Henry und Gerda Haas, geb. Buchheim (alle fr. Berlin;, 19 Gibbs Street SW, Pojtland 1, Oregon; Max Strauss (fr. Som- merhausen bei Würzburg), 661 West 179 Street, New York 33, N. Y.; Albrecht und Antonie Cohn, geb. Sloerk, c/o Shapiro, 3761 Waverly, Detroit, Mich.; Tneodor Heyman (frürer Ber- lin), 3630 Reading Road, Cincin- nati 29, Ohio; Dr. Siegfried und Ann! Bader, geb. Gerecht und Sohn Peter (fr. Berlin), 316 West 36 Street, Apt. 5A, New York City. Aus Südafrika: Sara Moch (fr. Ottenburg, Baden), 5610 Fair Oaks Street, Pittsburgh 17, Pa, Aus Swaziland: Stefan Reis (fr. Eisleben), 1350 Ogden Ave, Apt. I C, Bronx 52, N. Y. Ellen Schedel, geb. Herzberg (fr. Berlin-Dahlem), c/o Hör» witz,4312 North Bernard Street, Chicago, III. Au Bolivien: Helmut und Steffi Preusr., geb. Chotzen (fr. Bres- lau), c/o Kochmann, 855 Ocean Avenue, Brooklyn, N. Y. Eine SUCH-ANZEIGE tn dieser Grösse (I inch) kostet $4.90 (Mindestgrösse) Friday, November 28, 1947 AUFBAU *19 Psychohygiene - Wissenschaft und Praxis Von DR. WILFRED C. HÜLSE I. Vor nahezu 40 Jahren brachte der amerikanische Verlag Long- WÄNs, Green and Co. das Buch eines unbekannten jungen Maines heraus, Clifford W. Beers, der un- ter dem Titel "A mind that found itself" eine Autobiographie ver- fasst hatte — eine Autobiographie, die eine der imposantesten und weitverbreitetsten V olksbewegun- gen unter wissenschaftlicher Füh- rung hervorrief, die die Welt je gekannt hat — The Mental Hygiene Movement, oder, auf deutsch, eine Organisation zur Pflege geistiger Hygiene. Clifford W. Beers beschrieb et- was, das heute in zahlreichen Zei- tungs- und Magazin-Artikeln, in Buchern und Broschüren, Filmen und Radio Sketches, diskutiert wird; aber niemand hat ihn bisher in der Wucht und Treue der Dar- stellung übertroffen: er erzählte über seine Erlebnisse und Erfah- rungen als Patient in amerikani- schen Irrenanstalten. Ein Jahr nach dem Erscheinen des Buches, das der Psychologe und Philosoph Wm. James mit einem Vorwort versehen hatte und das viele führende Psychiater, an ihrer Spitze der Schweizer-Amerikaner Dr. Adolf Meyer, der Altmeister amerikanischer Nervenärzte, leb- haft begrüssten, wurde in USA das National Committee for Mental Hygiene gegründet, dem — nach dem ersten International Congress on Mental Hygiene im Jahre 1930 die Gründung des International Committee for Mental Hygiene folgte. Beide Committees haben ihren Sitz in New York City (1790 Broadway). Der dritte Internationale Con- gress ist für den Sommer 1948 in London geplant. Die über die ganze Welt verbrei- teten Gruppen dieser internationa- len Bewegung für psychische Hygiene haben alle einen und den- selben Zweck: Verständnis und guten Willen für die geistig und nervös Gestörten zu erwecken und dadurch gleichzeitig vorbeugend zu wirken. Die Mehrheit der zivilisier- 4EXINCT0N SIOSAH- MODERNES LAGERHAUS PRIVAT-KABINEN 202-10 WEST 89th STREET NEW YORK CITY, TRafalgar 4-1575 NEWARK, N.J. 790 BROAD ST Telephone MArket 3-0375 MÖBEL-TRANSPORTE DURCH SAMMEL-LADUNG SPEZIAL-DIENST NACH CALIFORNIEN DURCHGANGS-DIENST nach Plätzen in den Staaten WASHINGTON, OREGON, COLO- RADO, ARIZONA, NEW MEXICO NEVADA, UTAH, IDAHO, WYOMING, MONTANA u TEXAS Lagermöglichkeit überall erhältlich Haus-zu-Haus-Dienst. Wir erledigen Transporte jeder Grösse prompt u zuverlässig. Telefonieren od schrei- ben Sie f. unverbind! Voranschläge. WINTERNITZ MOVfNG OWN 8-STORY F1REPROOF Warehouse Pöcking 36 WEST 47th STREET Tel.: BR 9 - 5838 Warehouse: BR 9-5807 SIMON'S MOVING & EXPRESS SERVICE ÜMZÜ^^AGER™G. TRANS- „,,£ORTE ALLER ART BILLIGSTE BERECHNUNG 749 WEST END AVENUE ' Phone: AC 2-3660 AUTO & LIGHT EXPRESS FÜR ALLE GELEGENHEITEN Prompt - zuverlässig . billig J B. J.AR8ETT 850 WEST END AVENUE Riverside 9-9591 ten Menschheit, viele Gebildete ein- geschlossen, haben über geistige Erkrankungen immer noch mit- telalterliche Vorstellungen, die mit Magie und Zauberei verknüpft sind, und den Geisteskranken als ein gefährliches, wildes, tierähn- liches Wesen ansehen, von dem man, selbst wenn er geheilt ist, sich besser fernhält. Man findet immer noch phantastische Vorstel- lungen über Erblichkeit oder An- steckung von Geisteskrankheiten, die mit dem Stande der Wissen- schaft nichts zu tun haftn. Einen Fall geistiger Erkrankung in der Familie zu haben, wird vielfach als beschämend empfunden und ängstlich geheim gehalten, als ob es die ganze Familie in üblen Ruf bringen könnte, und der Besuch in der Sprechstunde eines Psychiaters ist' für viäle Menschen gleichbe- deutend mit dem Verlust bürger- lichen Ansehens oder geschäft- licher Zurechnungsfähigkeit. Ein solcher Zustand aber macht es un- möglich, nervösen und geistigen Störungen vorzubeugen, von denen wir heute wissen, dass sie vielfach durch Umweltsfaktoren: falsche Erziehung, unerquickliche Fami- lienverhältnisse, Mangel an Liebe und Verständnis hervorgerufen und verstärkt werden. Die unzu- reichende Versorgung vieler ner- vöser Patienten in Familie und Anstalten kann vielfach direkt auf mangelndes Verständnis, Angst und auf die völlig falsche Vor- stellung des Publikums zurückge- führt werden, dass bei geistigen Störungen sowieso nichts zu machen ist", dass der Kranke "sich selbst helfen" müsse und dass er vielfach "einfach nicht den nöti- gen guten Willen" hat. Die Wissenschaft ist heute glück- licherweise so weit fortgeschritten, dass für die meisten nervösen und geistigen Störungen Hilfe sehr wohl möglich ist und dass, wenn der Kranke frühzeitig in erfahrene ärztliche Behandlung kommt, völ- lige W iederherstellung erreicht werden kann. Die Komitees für geistige Hygiene verbreiten nicht nur publi- zistisch Verständnis für eine mo- derne Auffassung, sie eröffnen und unterhalten auch öffentliche Klini- ken, Beratungsstellen für Ehe- und Berufsschwierigkeiten, Erziehungs- fragen etc. Es ist nicht genügend bekannt, dass die Grundlagen gei- stiger Störungen vielfach in der Kindheit gelegt werden, und dass gerade in diesem Alter nervöse Er- krankungen oft vernachlässigt bzw. als Ungezogenheiten bestraft statt heilpädagogisch bekämpft werden. Ueberwachung des Irren- wesens, Ausbildung und Vermitt- lung geeigneten Personals, For- schung und statistische Erhebun- gen gehören zum Arbeitsfeld eines Psychohygienischen Komitees. In USA besteht eine eigene Organi- sation, The American Foundation for Mental Hygiene, die grössere Unternehmungen dieser Art finan- ziert. Wenn man sich vergegen- wärtigt, dass die Bekämpfung von Kriminalität, Alkoholismus und anderen Süchten, die Erziehung Schwachsinniger, die Fragen gei- stigen Gesundheitsschutzes in In- dustrie und Armee, Rassenfragen etc. Teile eines solchen Program- mes sind, kann man sich von der Grösse der Probleme eine gewisse Vorstellung machen. Das National Committee for Mental Hygiene gibt mehrere Zeit- schriften und eine Reihe von Pam- phleten heraus, die fast alle eben beschriebenen Gebiete umfassen und für wenig Geld von jedem In- teressierten zu beziehen sind. (Fortsetzung folgt) Briefmarken- Ecke Ne«e österreichische Marken Das kleine Oesterreich, ein Land grosser philatelistischer Tradition, ver- dankt diesen Ruf nicht zuletzt seinen wirklich künstlerisch ausgeführten Brietmarken. Wir sind, dank dem Entgegenkommen der österreichischen Post- verwaltung, bereits in der Lage, die demnächst erscheinenden Flugpost- Erganzungswerte abzubilden, die besonders attraktiv ausgefallen sind. Wir melden also: droschen, braun (St. Andrä im Burgenland); Stich: Toni Schimek. 1 Schilling, rotbraun (Heidentor bei Petronell); Stich: Georg Wimmer, 2 Schilling, dunkelgrün (Gmünd in Kärnten); Stich: Rud. Zenzinger. 10 Schilling, dunkelblau (Wiener Karlskirche); Stich: Rupert Franke. Sämtliche Entwürfe stammen vom Maler und Graphiker Heinrich Belchner. Die Marken sind wirklich schön und stellen bei der heute üblichen Schillines- Umrechnung eine attraktive Bereicherung jeder Flugpostsammlung dar. — p.w. New York: GoUfenes Jubiläum Anlässlich des Goldenen Jubiläums der Stadt New York werden in der Federal Hall Station, New York, 1$ verschiedene Sonderabstempelungen vorgenommen. Durch jeden Sonder- stempel wird ein besonderes histori- sches New Yorker Ereignis gefeiert. Die ersten Abstempelungen sind be- reits erfolgt. Am 15. September folgt der Sonderstempel für die Charta, die New York vom Congress im Jahre 1783 erhielt. Am 23. Dezember wird ein Sonderstempel an die Wahl New Yorks als erste Hauptstadt der Ver- einigten Staaten im Jahre 1784. er- innern. Sammler können diese Son- derstempel erhalten, wenn sie fran- kierte Umschläge mit ihrer Adresse senden an: Federal Hall Station. Sub Treasury Building, Wall and Nassau Streets, New York. Kommende U. S.-Morken Der Goldrausch in Californien, der vor hundert Jahren durch dieölinei Pilgrims shored their food with Indiens on first Thanksgiving. Today, the Friendship train gathers shore of our Thanksgiving Harvest for hungry Europe wmm The Voice of New York By PAUL STEINER WORTH MENTIONING. Ca- nada Lee and Lena Hörne are mak- ing a tolerance short that will plug its message via comedy . . . current rates for newly decorated unfurnished 1%-room apartments on the West Side are $125 a month, pre-paid for 1 year, plus a 5-year lease . . . 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