Die Aufgebe für 1948: 250 Millionen Dollar für diese drei Ziele 1—Die Sicherung Palästinas 2—Rettung europäischer Juden | an AMERICAN 3—Hilfe für Immigranten in USA Bericht aus Atlantic City Seite 5 WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc., 209 West 48th Street, New York 19. N. Y. FOREIGN EDITION tintereo as secono-clasi, matte) Januar» 30 1U40 at New York Post Office undei Act ol March 4, 187!# U.^A ' 0^ Vol. XIII—No. 51 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, DECEMBER 19, 1947 Waffen für Palästina GENERAL HILLDRING: Der jüdische Staat wird sich durchsetzen Generalmajor John H. Hilldring war bekanntlich vor Beginn der letzten Tagung der Vollversammlung der Vereinigten Nationen vom Präsidenten Truman zum Berater der USA-Delegation, die unter Füh- rung Berschel W. Johnsons stand, ernannt worden. Er hatte die spe- zielle Aufgabe, einen Beschluss der Vollversammlung zugunsten der Teilung Palästinas und der Schaffung eines Juden- und eines Araber- staates herbeiführen zu helfen. Hilldring hat sich dieser seiner Aufgabe glänzend entledigt. Er sieht jedoch seine Mission damit als nicht beendet an, sondern ist gegenwärtig intensiv dahingehend tätig, dass der UN-Beschluss nicht auf dem Papier bleibt, sondern zu den gegebenen Terminen Wirklich- keit werde. Soeben hat er mit Moshe Shertok, dem Leiter des Politischen Departements der Jewish Agency, eingehende Beratungen über die Versorgung der jüdischen Abwehrformationen in Palästina mit den nötigen Waffen, darunter auch Geschützen und Flugzeugen, abgehal- ten, Im Anschluss daran gewährte er dem Vertreter des "Forward" in iLake Success, Leon Kristol, eine Unterredung, in deren Verlauf er un- gefähr ausführte: "Die Juden in Palästina heute und im Judenstaat später werden ilie (notwendigen Waffen zu ihrem Schutze bekommen. Es ist sehr zu beklagen, dass so viel Bliit bereits vergossen worden ist und dass die Zusammenstösse noch nicht aufgehört haben. Man geht aber fehl, wenn man in den jetzigen arabischen Angriffen mehr sehen will als zeit- weilige Aktionen, die für die Gesamtlage wenig Bedeutung haben. Diese Angriffe sind gewiss nicht eine Folge des UN-Beschlusses. Sie wären in noch wilderer Form ausgeführt worden, und die Zahl der Toten und Verwundeten wäre weit höher gewesen, wäre d6r Beschluss auf Teilung Palästinas und Gründung eines Judenstaates nicht zustande gekommen. Die Gesamtlage hätte sich ohne den Beschluss in jeder Be- ziehung viel ärger gestaltet. Die Teilung des Landes und Errichtung eines Judenstaates erschienen tatsächlich als die einzige Lösung. Manche Wortführer der arabischen Staaten machen viel Lärm, aber es wird bei dem Lärm bleiben. Diese Staaten sind nicht in der Lage, eine Entscheidung der Vereinigten Nationen umzustossen und sie wer- den einen solchen Versuch auch nicht wagen. Die "Mobilisierung" in (Fortsetzung auf Seite 2) Brücke zwischen West und Ost Von WOLFGANG BRETHOLZ Prag, im Dezember. "Die tschechoslowakische Demo- kratie ist unversehrt aus der letz- ten Ktise hervorgegangen, und wvr sind fest entschlossen, sie auch in Zukunft gegen alle Gefahren zu verteidigen, die sie von rechts oder links bedrohen" — erklärte mir ein hervorragender tschechischer Politiker, der in der letzten Trrise eixiß wichtige Rolle gespielt hat. "Wir wissen sehr gut" — so ;fuhr er fort — "dass man uns im Westen bereits verloren gegeben hat. Man hält es, unter dem Ein- druck der jüngsten Ereignisse in Ost- und Südosteuropa, für sicher, dass die Tschechoslowakei in naher Zukunft in eine 'Volksdemokratie' nach östlichem Muster umgewan- delt wird. Dabei ist man geneigt, nur jene Gefahren zu sehen, die der tschechoslowakischen Demo- kratie von der extremen Linken drohen, das heisst die Gefahr der , Aufrichtung einer kommunisti- schen Diktatur. Dagegen schüttelt man ungläubig, die Köpfe, wenn von einer Verschwörung der tisch- ten die Rede ist, wie im Fall der kürzlich aufgedeckten Verschwö- rung in der Slowakei, und glaubt, auf Grund von Vergleichen mit weiter östlich gelegenen Ländern, dass es sich auch hier um ein fingiertes Komplott handeln muss, das als Vorwand dazu dienen soll, demokratische Elemente zu kom- promittieren und auszuschalten. In Wirklichkeit jedoch haben die Ereignisse in der Slowakei ge- zeigt, dass für die Tschechoslowa- kei, wenigstens' im gegenwärtigen Zeitpunkt, die Gefahr eines Rechts- putsches erheblich grösser und akuter ist als die eines Umsturz- versuches der extremen Linken. "Nennen Sie es die Quadratur des Kreises oder die Ermöglichung des Unmöglichen" — so fuhr mein Gesprächspartner fort — "aber wir sind fest entschlossen, weiter und bis zu Ende zu führen, was uns bisher gelungen ist, das heisst: erstens, in unserer Aussenpolitik aufs engste mit der Sowjetunion zusammenzuarbeiten, ohne den Kontakt mit dem Westen zu ver- lieren oder unsere staatliche Un- abhängigkeit preiszugeben, und zweitens, in unserer Innenpolitik die Zusammenarbeit zwischen bür- gerlichen und sozialistischen Par- teien aufrechtzuerhalten, ohne den Weg der parlamentarischen Demo- kratie zu verlassen und ohn^ die bürgerlichen Freiheiten und die Menschenrechte einzuschränken. Wir wissen, dass sowohl die Bil- (Fortsetzung auf Seite 6) Das Gebot der Stunde: Schnelle Einwanderung Wie wir hören, ist sowohl seitens des Weissen Hauses und des De- partment of State in Washington, als auch seitens des Generalsekre- tär! äts der Vereinigten Nationen in Lake Success den jüdischen Führern die Versicherung gegeben worden, dkss in dem Bezirk des Mittleren Ostens "nach dem* Rech- ten gesehen" werden wird. Das Resultat ist bereits sichtbar. Die Konferenz der AussenminiSter der arabischen Staaten in Kairo kam ausdrücklich überein,, den Plan zum Einmarsch in Palästina fallen zu lassen. Beschlossen wurde lediglich, einen Fonds von einer Million Pfund Sterling zur Unter- stützung der Palästina-Araber in ihrem Kampf gegen die Errich- tung des Judenstaates zu schaffen. Die Staatsmänner im Mittleren Osten wissen freilich nur zu gut, dass auch der Beschluss über die Million Pfund -den Sicherheitsbe- stimmungen der Charter der Ver- einigten Nationen zuwiderläuft. Sie werden sich daran erimnern, mit welcher Energie der Sicher- heitsrat im Falle der Unterstüt- zung der Untergrundkämpf'er in Griechenland seitens Bulgariens und Albaniens eingeschritten! war. Die Araber als Mitbürger Neben diesem Sicherheiitspro- blem existiert ein zweites arabi- sches Problem. Man könnte es das innere Araberproblem nennem, die Position der Araber im kommen- den Judenstaat nämlich. Dieser Staat soll ein demokrati- sches Gemeinwesen par exce;llence werden. Den arabischen Staatsan- gehörigen werden doppelte Rechte gewährt werden: Rechte als Bür- ger, und Rechte als nationale Gruppe. Sie sollen in den gesetz- gebenden Körperschaften wrie in der Verwaltung ihrer Zahl, ent- sprechend vertreten sein. Heute leben in den Territorien, die den Judenstaat bilden werden, nicht ganz 550,000 Juden und fast 400,000 Araber. Gesetzt num den Fall, diese Arabermasse eirklärt sich bereit, an der Organisierung des Staates mitzuhelfen. Sie hätte dann ein Recht auf eine Vertre- tung in Parlament, Regierung und Verwaltung in der Höhe vcon 42 (Fortsetzung auf Seite 66) Aus dem Inhaltl: i Seite Brief aus Wien......................................... 3 Hollands Judenprozess......................3 Panzerkreuzer und Neu» Erziehung ............................................ 7 Wer ist ein Held?................................. 7 Anti-Anti .................................................. 7 Nazis in Italien ..................................... 7 Die IG-Schnitzlers ........................... 9 Bund und ORT ..............................S), 10 Der 50 Cents-Dollar..........................11 Die Stahlfalle ...........................................11 Entwerteter Rubel...............................12 Tisch mit ßiiehern .............................13 Wolfgkehl rn die Deutschen......14 Leben^künst'er Bassermannt 15 Erwachsene ausgeschlossen ...20 Voice of New York...........................20 CHAIM WEIZMANN: Zusammenarbeit mit England und den Arabern Aul der Tagung des United Jewish Appeal in Atlantic City hielt Dr. Chaim Weizmanns eine alle Zuhörer lief bewegende Bede, die wir hier mit einigen Kürzungen wiedergeben. Der greise Führer des Zionismus, der der erste Präsident des neuen jüdischen Staates werden dürfte, dem. bei seinem Erscheinen im Saale spontane Huldigungen dargebracht wurden, sprach frei und selber sichtlich Von der Grösse des Augenblicks ergriffen. Sie können sich vorstellen, wie bewegt ich bin, in einem Augen- blick sprechen zu dürfen, der einen Wendepunkt in unserer jahrtau- sendalten Geschichte darstellt. Vor allein möchte ich mich einer angenehmen Pflicht entledigen — und ich weiss, dass Ich für Sie alle spreche, und auch für die, die im Geiste heute bei uns sind. Ich danke dem Präsidenten dieser grossen Republik für das, was er für das jüdische Volk getan hat. Ich glaube, dass seine Politik und die seiner Verwaltung dieser Entscheidung den Weg bereitet haben. Das jüdische Volk wird sich in kommenden Jahr- hunderten dankbar dessen erinnern. Wie seinerzeit der persische König den Weg für die Juden in Palästina freigemacht hat, so hat der Präsi- dent der Vereinigten Staaten die Tore für uns geöffnet. Ich möchte in ein par Worten andeuten, wie wir die Lösung der Probleme angehen könnten, die einer endgültigen Errichtung des Jüdi- schen Staates im Wege stehen. - Erst wollen wir uns einmal den Staat selbst ansehen. Wenn vor dieser Entscheidung Leute so leichthin über den Jüdischen Staat sprachen, so empörte ich mich innerlich dagegen; nach so vielen Jahrhunderten der Unterwerfung unter den — manchmal wohlwollenden, meistens aber feindseligen — Willen anderer, war für mich dieses Gerede über den Jüdischen Staat eine Entweihung der Idee. Jeder, der mit dieser Idee spielte, ehe sie reif war, ehe sie irgend eine Aussicht auf Erfüllung hatte, schien mir etwas sehr Heiliges, das in Verehrung und Ächtung hochgehalten werden sollte, zu entweihen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um über etwas zu sprechen, was wohl noch nicht in die Tat umgesetzt wurde, aber doch eine grosse Hoffnung ist, die die Juden leiten wird. Meiner unmassgeblichen Meinung nach kann man diese riesige Auf- gabe nur bewältigen, wenn man zunächst einmal sich nicht brüstet, (Fortsetzung auf Seite 2) Die Offensive der Kominform Von LEO STAHL Paris, im Dezember. Das französische Volk steht seit zwei Wochen in schwerem, aber erfolgreichen Abwehrkampf. Die grosse Offensive in Westeuropa, zu der Moskau wenige Tage vor dem Zusammentritt der Londoner Kon- ferenz der Aussenminister die französische Sektion der neuen kommunistischen Internationale angesetzt hat, mit dem dreifachen Ziele, die Macht in Frankreich an sich zu reissen, oie Realisierung des Marshallplanes zu verhindern und den "eisernen Vorhang" vom Herzen des Kontinents bis an die Küsten des Atlantischen Ozeans und des Mittelmeeres vorzuschie- ben, ist zwar noch nicht zu Ende. Aber der erste Durchbruchsver- such ist nach vorübergehenden Anfangserfolgen an dem Wider- stand des französischen Volkes restlos zusammengebrochen. Vernunft der Arbeiterschaft behält die Oberhand Dass dem Lande trotz blutiger Wirren das Schlimmste erspart geblieben ist, dankt es neben der rnhigen Entschlossenheit seiner i.euen Regierung in erster Linie der Vernunft, der Mässigung und Besonnenheit der grossen Masse seiner Arbeiterschaft, die sich mit grosser Entschiedenheit und vol- lem Erfolg gegen den Versuch zur Wehr gesetzt hat, ihre materielle Notlage und ihre berechtigte For- derung nach unverzüglicher Besse- rung ihrer durch die unaufhaltsam fortschreitende Teuerung uner- träglich gewordenen Situation po- litisch ausbeuten und zu Vorspann- diensten für die Interessen einer fremden Mach* missbrauchen zu lassen. Der von den Kommunisten ausschlaggebend beherrschten Ge- werkschaftszentrale war es zu- nächst gelungen, durch geschickte Tarnung der Offensive das Gros der Arbeiterschaft mit sich zu reissen und einen nach dem ande- ren der lebenswichtigen Betriebe zum Stillstand zu bringen. Die äusserste Linke glaubte sich bereits am Ziel ihrer Wünsche, aber ihr Triumph sollte nur von kurzer Dauer sein. Die Reaktion und die Auflehnung gegen ihre Katastrophenpolitik kam aus den Reihen der Arbeiterschaft selbst, die, nachdem sie die verhängnis- vollen Auswirkungen der sinnlosen Streikbewegung am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte, si'-h sehr bald darüber Rechenschaft gab, dass die kommunistische iak- tik, weit entfernt, ihre Lage zu verbessern, sie nur noch tiefer ins Elend Stössen musste. In allen 2* AUFBAU Fridqy. DecemberT9, 1947 Betrieben, in denen die unzuläng- lichen- Kräfte de4* Polizei und des Sicherheitsdienstes die Abhaltung freier Abstimmungen zu gewähr- leisten vermochten, haben die Be- legschaften mit überwältigenden Mehrheiten gegen die Fortsetzung des Streikes, dessen ausgesprochen politischer Charakter mehr und mehr zu Tage trat, gestimmt und die Arbeit wieder ayfgenommen. Trotz dieses Misserfolgs aber gab sich die äusserste Linke keines- wegs geschlagen. Statt den aus- sichtslos gewordenen Kampf auf- zugeben, versuchte sie es in der >olge mit einem Wechsel der bis- herigen Taktik, in dem Glauben, was sie weder durch Ueberredung noch durch Einschüchterung zu erreichen vermocht hatte, durch brutale Gewalt und rücksichts- losen Terror zu erzwingen zu kön- nen. Wohlorganisierte Banden von Saboteuren brachten unbekümmert um die zahlreichen Todesopfer durch Lockerung der Schienen und Zerstörung der Weichen und Sig- nalanlagen die fahrenden Züge zum Entgleisen. Bewaffnete Stoss- trupps stürmten Bahnhöfe und Postämter, Gruben und Fabriken und knüppelten die Arbeitswilli- gen, die der kommunistischem Streikparole den Gehorsam ver- weigert hatten, mitleidslos zu Bo- den. In Südfrankreich und den Industrierevieren des Nordens, wo die verfügbaren Polizeikräfte nicht ausreichten, mit den Fabriken, Eisenbahn- und Werksanlagen die Freiheit der-Arbeit zu schützen, nahm dieser Kampf ausgesprochen revolutionären Charakter an. In Marseille, Nizza, Valence, G re- noble, St. Etienne und anderen Städten ist es zu schweren Zu- sammenstössen und regelrechten Strassenkämpfen zwischen dem Sicherheitsdienst und den Aus- ständigen gekommen, und den ver- einten Anstrengungen von Polizei und Truppen ist es bisher nicht ge- lungen, die Ordnung überall wie- derherzustellen. In Marseille, das mehrere Wochen lang vcn jeder Verbindung mit der Aussenwelt ab- geschnitten war, hatte sich ein revolutionäres Streikkomitee der Herrschaft bemächtigt und die Be- völkerung durch Unterbindung selbst der Lebensmitteltransporte der schlimmsten Not ausgesetzt, während gleichzeitig in den im Hafen durch den Streik der Docker und Seeleute blockierten Schiffen Milliardenwerte an Nahrungsmit- teln und anderen leicht verderb- lichen Gütern zugrunde gingen. Im Norden steht, obwohl die über- grosse Mehrheit der Bergleute die Wieder Aufnahme der Arbeit be- schlossen hat, die Mehrzahl der Zechen noch heute still, weil kom- munistische Stoßtrupps in Stärke von mehreren tausend Mann alle Zugänge besetzt halten und sich der Einfahrt der Arbeitswilligen mit Gewalt widersetzen. Radikale Linke steht jetzt Gewehr bei Fuss Das im Höhepunkt der Wirren konstituierte neue Ministerium Schuman hat zur Verstärkung der Polizei und der republikanischen Garde 120,000 Reservisten zu den Fahnen berufen, die vor allem zum Schutze der Bahnanlagen, öffentlichen Gebäude und Fabriken Chaimn Weixmann (Fortsetzung von Seite 1) nicht allzuviel von einem Siegle redet, oder über die Tatsache, dass wir über andere einen Sieg errungen haben; Ausdrücke wie "unser Erfolg über ein grosses Volk" sollten vermieden werden. So etwas hilft uns nicht, sondern schadet nur. Eine unserer vornehmsten Aufgaben ist es, unsern Nachbarn, den Arabern, gegenüber wie auch allen andern Völker der Erde und vor allem den grossen Vereinigten Staaten, ein gerüttelt Mass guten Wil- len* .?u zeigen. Man hat uns gegenüber sehr viel guten Willen bewiesen; wir dürfen ihn nicht verschwenden; er ist das kostbarste Kapital, das wir besitzen. Wenn Sie es verschwenden, so werden Sie es durch Samm- lungen des United Jewish Appeal nicht wieder einbringen können. Und nun \verde ich etwas sagen, was vielleicht noch weniger gern gehört wird. Wir müssen versuchen, wieder zurückzufinden zur Freund- schaft mit dem Land, das als erstes die Bildung eines jüdischen Na tionalheimes angeregt hat. Es ist das Land, aus dem ich komme. Wie auch immer die Politik von*—-■- Grossbritannien seit 1939 ausge- sehen haben mag — und es war keine gute Politik, es war nicht einmal eine gerechte Politik — heute, da wir am Beginn einer Er- füllung stehen, wollen wir ein neues Kapitel anfangen, das auch sehr wichtig ist;'füf unsere Bezie- hungen zu England -- geväde wie man am Erev Yom Kippür die Vergangenheit vergisst: und ein neues Kapitel der Geschichte be- ginnt. Wohl haben die arabischen Völ- ker nicht immer die Hand zur Freundschaft geboten, das war ge- gen ihre Politik — aber wir dür- fen den Rat unserer Freunde, ge- duldig zu sein, nichtr; vergessen. Wir müssen daran denken, dass das arabische Volk eine böse Zeit durchzumachen hat, dass es in früheren Tagen eine grossartige Zivilisation und Kultur besass, an der wir teilgenommen haben; es heisst vielleicht die Hoffnung nicht zu hoch zu spannen, wenn wir glauben, dass Geduld, Ausdauer, gerechte Behandlung, gute Be- ziehungen, hauptsächlich mit den arabischen Minoritäten im Jüdi- schen Staat, diese glorreichen Tage der Zusammenarbeit, die die Namen von Cordoba und Granada in der Geschichte der europä- ischen Zivilisation berühmt ge- macht haben, wieder herbeiführen werden. Es ist mir schmerzlich, dass in dieser Zeit der Freude ein Mann, ein ganz besonderer Mann, nie er- wähnt worden ist, der der Inbe- griff des Pioniertums ist, und der seine Arbeit in Palästina vor sech- zig Jahren begann; der von seiner Familie als unverbesserlicher Träumer betrachtet wurde; der die grossen Siedlungen in Judäa auf- gebaut hat: Rishon L'Zion, Pe'tach Tikvah, Rechovoth — dort lebe ich; dann in Galiläa, in Ober-Galiläa; dann Samaria; bis schliesslich ganz Palästina mit einem Netz- werk von SieSungen überzogen war, die das Skelett aller grossen landwirtschaftlichen und indu- striellen Leistungen bildeten, die heute erreicht worden sind — ich meine den Baron Edmund Roth- schild. Ich bin weder ein Baron, noch ein Millionär, noch ein Rothschild, und daher muss ich als objektiv gelten. Für den verstorbenen Ba- ron Edmund war ich immer eine Art "Roter". In einer Entgegnung sagte ich einmal die Worte zu ihm: "Bedenken Sie, Baron Edmund, es gibt Menschen, für die Sie ein 'Ro- ter' sind." Jemand ist immer der "Rote" von jemand anderem. Ich will Sie nicht weiter mit mei- nen Erinnerungen behelligen; nur eines möchte ich noch sagen: Während des ersten Weibkrieges, im Jahre 1918, wurde ich von Ge- eingesetzt werden sollen. Ein gleichzeitig vom Parlament gegen die tagelange Obstruktion der Kommunisten verabschiedetes Ge- setz zum Schutze der Republik, gibt ihr die Handhabe zusammen mit den in erschreckendem Aus- mass überhandnehmenden Sabo- tageakten alle Versuche, die Wie- deraufnahme der Arbeit gewalt- sam zu verhindern, wirksam zu bekämpfen, ohne damit die in der Verfassung verbrieften Grund- rechte der Arbeiterschaft, die den Streik als legale Waffe im sozialen Kampf ausdrücklich anerkennen, irgendwie anzutasten. Robert Schuman, der neue Ministerpräsi- dent, der unter so schwierigen Umständen sein verantwortungs- volles Amt angetreten hat, hat es durch seine umsichtige und bei aller Energie jeder Provokation und unnötigen Härte abholden Politik verstanden, nicht nur die durch die Schwäche seines Vor- gängers stark untergrabene Staats- autorität wiederherzustellen, son- dern auch mit der Gesamtheit des Bürgertums einen grossen Teil der Arbeiterschaft auf seine Seite zu bringen und so der revolutionären Agitation den Wind aus den Se- geln zu nehmen. CHEMIKER Amerikanischer Staatsbürger, un- verheiratet, mit der Herstellung von Organ-Präparaten und pharmazeutischen Spezialitäten vertraut, für pharmazeutisches LI AD AKI A IQ A gesucht. Laboratorium in fIMDMIiM'vUDA Arbeits- bewilligung wird besorgt, Stellung kann sofort angetreten werden. Bewerbungen mit genauer Angabe von Kenntnissen, bisherigem Wirkungskreis und Gehaltsforderungen sind an den ''Aufbau" unter Chiffre M. N. 5 1 72-M zu richten, in Deutsch, Englisch oder Spanisch Das Land hat die Kraftprobe, die ihm die Kominform aufge- zwungen hat, gewonnen. Die Ge- fahr aber, die mit dem Regime der Existenz Frankreichs schlecht- hin oder doch zum mindesten sei- ner Unabhängigkeit droht, ist keineswegs gebannt. Die äusserste Linke hat den Kampf abgebrochen, aber nicht aufgegeben. Sie steht Gewehr bei Fuss, um ihn bei der nächsten sich bietenden Gelegen- heit unter günstigeren Bedingun- gen wieder aufzunehmen. Die so- ziale Krise ist ungeachtet der Kon- zessionen. die die Regierung unter dem Druck der Ereignisse den Ge- halts- und Lohnempfängern ge- macht hat, ungelöst geblieben, und solange es nicht gelingt, zwischen den Lebenshaltungskosten, die auf das 15-20fache der Vorkriegszeit gestiegen sind, und dem Lohn- niveau, das noch immer weit unter der Hälfte dieses Teuerungskoeffi- zienten liegt, einen vernünftigen Ausgleich zu schaffen, wird Frank- reich nicht zur Ruhe kommen. Brüssel Apotheke Finkelstein 25. rue St. Michel (Place de Brouckere) Tel. 18334? Verlangen Sie KUNDEN KARTE mit ANRECHT AUF 10% RABATT I -BRÜSSEL- CAFE-RESTAURANT DE LA COURONNE Rue des Pianies 73 - Tel. 181970 (2 Minuten v. Nordbahnhof u, den grossen Hotels) Wiener jüdische Küche < GEMÜTLICH! GUT! BILLIG! V LA RAMEE Dir. Mme. E. LILIENFELD La Rosiaz LAUSANNE SWITZEHLAND Erstklassiges, neuzeitliches, israeli- tisches Töchter-Pensionat. Herr- liche Lage (600 m ü. 1V1.) mit Blick aut See und Alpen. Gründliches Studium der französischen und an- derer modernen Sprachen. Hanclel.s-, fachen, Haushaltkurse, Sport. Pro-' Kommen Sie nach BRÜSSEL? Treffpunkt aller Amerikaner im JÜDISCHEN Cafe • Restaurant NOR-CLUB BOULEVARD ADOLPHE MAX 861 (im Haupt-Verkehrszentrum) ANERKANNT RESTE JÜDISCHE WIENER KÜCHE im elegantesten Rahmen zu billigsten Preisen Mit.twoch-Samstag-Sonntagabend: Original russiscnes ORCHESTER! E FRIED MANN - BROX'JA BOCHMANN Sie in Kontakt mit allen Ihren Freunden, General MtiHtirirtf/ (Fortsetzung von Seite 1) Syrien und die ''Versprechen" ägyptischer Politiker, "einzumarschie- ren", sind lediglich Gesten. Von Bedeutung ist, was Generalmajor Hilldring hinsichtlich der Aussicht, dass England an der Errichtung des Judenstaates positiv mitwirken könnte, geäussert hat. Er gibt den Juden den Rat, ihre Be-f schwerden gegen England jetzt ruhen zu lassen und eg taktisch mögt lieh zu machen, dass es zu einer Annäherung zwischen England und dem Jischuw komme. Wörtlich fügte er hinzu: "Man kann und wird mit den Engländern ins Benehmen kommen. Ich kenne die Engländer gut. Mit vielen ihrer militärischen Führer und Staatsmänner bin ich persönlich gut bekannt. Es kann sein, dass ge- rade darum mich Präsident Trtiman als einen Delegierten in die Voll- versammlung im Znsammenhang mit der Behandung der Palästina- Frage entsandt hat." In der Tat steht Hilldring hei den Engländern in hohem Ansehen. Als Mitarbeiter General Marshalls hat er zusammen mit dem eng- lischen Generalstab die Organisierung und den Aufmarsch der alliier- ten Armeen im Kriege vorbereiten helfen. Auch später war das Zu- sammenarbeiten mit denEngländern eine seiner Hauptaufgaben. Wie kam Hilldring zum Juden- und Palästina-Problem ? Er erzählt es selbst. Er besuchte mehrmals die DP-Lager, sprach mit vielen der älteren und jüngeren Juden und Jüdinnen, die durch eine Hölle der Pein ohnegleichen gegangen waren. Kein Land stand ihnen offen. Doch in ihnen allen lebte ein hohes Ideal: einmal als freie Menschen in einem freien Palästina zu leben. Ein Bild beeindruckte ihn stark: Beamte des Joint Distribution Committee brachten in eines der Lager Gebetmäntel und Werkzeuge. Die Augen der Alten leuchteten beim Anblick der Gebetmäntel, die Augen der Jungen beim Anblick der Werkzeuge auf. Soll man — fragte er sich — solche Menschen endgültig verkommen lassen? "Diesen Menschen ist mit Gebetmänteln und Werkzeugen allein nicht geholfen. Sie brauchen eine Heimat. M. W. neral Allenby ersucht, den Ober- kommandierenden der arabischen Armeen, den verstorbenen König Feisal, zu besuchen. Der König stand damals an d«r Spitze einer ziemlich bedeutenden Armee in Transjordanien. Ich machte eine lange, mühevolle Reise, schliesslich, nach elftägiger Fahrt in allen möglichen Vehikeln, die selbstver- ständlich stets zusammenbrachen, befand ich mich auf dem Berge Moab, dem arabischen Lager ge- genüber, und bereitete mich vor, am nächsten Morgen den arabi- schen Potentaten zu besuchen. Es war eine schöne Mondschein- nacht, und ich stand auf einem vorspringenden Felsen, sah ins Jordantal hinunter und über das Tal hinweg auf die Berge von Ju- däa; und in diesem Augenblick, in einer Zeit, die nicht viel Raum hat für Sentimentalitäten, schien es mir, dass gerade diese Stelle seit viertausend Jahren kein jüdischer Fuss betreten hatte. Und nun stand ich hier — ein einfacher Bürger aus England, ein Jude aus dem Ghetto, aus der dunkelsten Ecke eines Ghetto, das die ganze Stufenleiter des Jammers durch- litten hatte — einer arabischen Armee gegenüber und hatte die Mission, das Los meines Volkes für die kommenden Jahre leichter zu Restaurant - Cafe - Bar CHEZ KALI Wenn Sie in PARIS sind, *6* Essen Sie im bekannten Ag* jüdischen Restaurant CHEZ KALI (KALINSKI) 31, RUE DE TREVISE PARIS 9e neben den Folies Bergfere Telephone Taitbout 50-26 FRÜHSTÜCK-, MITTAG-, ABEND- und SUPPER- SERVICE DAS GAB ES NOCH NICHT IN PARIS S1GMUNT BERLAND präsentiert sein Jiddisches CABARET DANC1NC BAR Jiddische Musik und Gesänge Die grössten jiddischen Attraktionen RICHARD INGER u. a. 5, Rue de Mete PARIS 10e Tel. Provence 46-32 WENN Sienach PARIS fahren, WO würden Sie essen? IM JÜDISCHEN RESTAURANT Inhaber: Mester 5bis, rue Beranger, PARIS METRO REPUBLIQUE Hie ALLE BEKANNTEN Parfümerien BERLOWITZ fr. Parfümerie Lido, Champs-Elysees jetzt: 83, RUE MONTMARTRE PARIS 2e Kein Laden, sondern Verkaufsstand gestalten. Und es schien mir, dass in diesem Augenblick die viertau- send Jahre Wüste überbrückt wur- den. Dieses Gefühl dauerte nur eine Sekunde; dann wurde mein Traum von einem britischen Tom- my unterbrochen, der sagte: "Mein Herr, Sie ho>ben die Grenze über- schrittenUnd in diesem Augen« blick gab es wirklich keine Grenzen für mich. Ich hoffte aber, dass der Tag kommen werde, an dem diese Gren- zen für uns nicht mehr existieren würden. Freunde aus Amerika, Christ» liehe Freunde, jüdische Freund®, Ihr wisst ja garnicht, was Ihr ge- tan habt; ihr habt zweitausend Jahre unfruchtbarer Geschichis überbrückt; die alten Grenzen sind verschwunden; kein britisches Tommy kann diesen Traum mehr stören. Alles, was wir Ihnen versprechen können, ist, aus diesem Staat "ein Reich der Priester und ein heilige* Volk" zu machen, wie es in der Bibel heisst — ein Volk, das seiner alten Geschichte und einer grosse« Tradition treu bleiben wird. Wir haben einst der Welt su» Palästina eine Botschaft gesandt; vielleicht ist es nicht zu kühn, sich vorzustellen, dass wir — wenn wir den einfachen Regeln, die unsere Freunde uns heute vorgeschriebe» haben, folgen — wieder einmal einer zerstörten Welt die Botschaft bringen können, die sie so bitter braucht. LONDON jbc^ilon FEINE BITTFRF SCHOKOLADEN und KONFEKT insbesondere: Marzipan, Krokant, Ingwer, Mokkabohnen, Katzenzungen. IM DETAIL NUR: 279°, Finchley Road, Hampstead LONDON, N.W. 3 Versand innerh. Gross-Britannlen« bereitwilligst Wayfarers Restaurant and Cafe Continentale 20, GranvHle Place, Orchard Street London W. 1 - Tel. MAYfair 5125 Upen £rom Noon tili io p. m. Lunches, Afternoon l'eas, Dinners. No House charges. 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Er berief sich auf die Bereitschaft des Vol- kes, im März 1938 gegen Hitler zu kämpfen, wenn das Ausland es nicht im Stich gelassen hätte, auf seinen niemals erlahmten inneren Widerstand und die unüberseh- bare Schar von Blutopfern des österreichischen Beitrags. Während für knappe fünf Mi- nuten die Maschinen zu stampfen und die Schreibmaschinen zu klap- pern aufhörten, während mit dem Stundenschlag die Strassenbahnen und die Eisenbahnzüge auf der Strecke stehen blieben, hielten die Menschen kurze Einkehr. Die österreichische Demonstration hat- te keinen unmittelbar politischen, sondern einen eher sentimentalen Charakter. Ein Leitartikler fasste ihren Sinn mit den Worten Freili- graths zusammen: Wenn wir noch knien könnten, wir lägen auf den Knien, Wenn wir noch beten könnten, wir beteten für Wien. Die Moskauer Deklaration vom 1. November 1943 gab Oesterreich die Sicherheit seiner wiederkeh- renden Selbständigkeit nach dem Sieg der Alliierten zurück; die Konferenz von Yalta stellte aus- drücklich fest, dass der sogenannte Anschluss "erzwungen, völker- rechtswidrig und daher rechts- unwirksam" sei. Trotzdem rech- neten auch Optimisten mit länge- ren Terminen für die Neubelebung der österreichischen Souveränität. Daran, dass 31 Monate nach dem Einmarsch der siegreichen Befrei- ungstruppen das Land noch immer in vier Zonen aufgeteilt und nicht Dr. Enrico Celio wurde zum Präsidenten der Schweiz für das Jahr 1948 gewählt. Celio ist 58 Jahre alt, war Mitglied des Schweizer Staatsrats und bereits 1943 Präsident. Er gehört der Ka- tholischen Konservativen Partei an. VALUTEN und DEVISEN EINKAUF :: VERKAUF Foreign Currency Service 1472 BROADWAY Cor. 42nd St. New York 18. N. Y. 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Die Diskus- sion über die auch von Fachleuten sehr abfällig kritisierte Wäh- rungsreform nimmt täglich schär- fere Formen an. Der soeben von der Kommunistischen Partei ver- kündete Verzicht auf die Entsen- dung eines Vertreters in die Österr reichische Parlamentsdelegation für London, machte die Tiefe des eingetretenen Bruches besonders deutlich. Wohl sprach der Präsident des Gewerkschaftsbundes während ^er fünf Minuten Arbeitsruhe in Oesterreich seinen Appell noch im Namen aller Werktätigen des Lan- des, doch haben sich — leider — die Geister bereits weitgehend ge- schieden. Man ist sich vollkommen klar darüber, dass der Riesenapparat der Londoner Konferenz nicht aufgeboten wurde, um die — an sich durchaus berechtigten und als solche anerkannten — Wünsche eines Sechs-Millionen-Volk es im Herzen Europas zu erfüllen. Die Grossen Vier sollten über die Ent- wicklung der Welt und das Schick- sal künftiger Generationen, sie sollten über die Rettung aus dem Chaos oder die Vernichtung einer Jahrtausende lang geleisteten Auf- bauarbeit eine Entscheidung tref- fen. 'Venn Oesterreich trotzdem erwartet, dass die Voraussetzungen des Staatsvertrages geschaffen, die strittigen Punkte — am ehe- sten nach dem französischen Kom- promissvorschlag über das deut- sche Eigentum — bereinigt und da- mit die Grundlagen einer selbstän- digen Weiterentwicklung gesichert werden, so ist ein verständliche); Wunsch der legitime Vater des Gedankens. Oesterreich hat auch nach der einhelligen Auffassung der Alliierten den Anschluss nicht gewollt und wurde 1938 das erste Opfer des nationalsozialistischen Ueberfalls. Im Frühjahr 1945 be- freit, kämpft es nunmehr seit 31 Monaten einen verzweifelten Kampf um die Erlangung der Freiheit. Rudolf Kalmar. Der Prozess gegen den 'Judischen Rat" in Holland Cohen und Asscher aus der Amsterdam, im Dezember. Nach einer Haft von 30 Tagen sind die Herren Cohen und Asscher, die beiden Leiter des "jü- dischen Rates" in Holland, denen "Zusammenarbeit mit dem Feinde" zur Last gelegt wurde, wieder ent- lassen worden. Das Verfahren geht jedoch weiter und beide Herren mussten sich als Voraussetzung zu ihrer Freilassung verpflichten, miteinander keinerlei Kontakt auf- zunehmen, mit niemand in Ver- bindung zu treten, der eventuell als Zeug« aufgerufen werden könnte und keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Die Entlassung kam nicht un- erwartet. Zwei Tage vorher hatte der holländische Justizminister Van Marseveen, der dieserhalb in der zweiten Kammer interpelliert worden war. folgende Erklärung abgegeben: "Der Staatsanwalt habe die Verhän- gung der Untersuchungshaft über beide Herren für unerlässlich gehalten. Er selbst lege Nachdruck auf die Erklä- rung, dass dieser Umstand, soweit es ihn, den Minister, beträfe, keineswegs eine Schuldunterstellung einschlösse. Das Urteil würde bei dem Gericht lie- gen, und von Seiten des Justizministe- riums sei der Staatsanwalt ersucht, die Herren in Freiheit zu setzen, sobald der Stand der Untersuchung es zu- lasse." Der Fall Cohen und Asscher hat hier in der Oeffentliehkeit und in der gesamten Presse grosses Auf- sehen erregt, nicht dass die fürch- terliche Tragödie der holländischen Juden nun vor einem Gericht auf- gerollt werden wird, nicht dass man den Leitern des "jüdischen Rates" eine schwere Verantwor- tung zuschieben wird, sondern in der Art und Weise, wie das we- nigstens bis jetzt vor sich gegan- gen ist. Die beiden Herren wurden auf Veranlassung des Staatsanwaltes beim "Besonderen Gerichtshof" verhaftet, und der Prozess wird auch vor diesem Tribunal stattfin- den. Dieses Gericht ist aber ein- gesetzt, um Mitglieder der hollän- dischen Nazipartei, SS - Leute HOHE ERNST I. CAHN 29 BROADWAY N. Y. 6, N. Y. BO 9-0531 — Residence: HA 6-0326 Untersuchungshaft entlassen und Collaborateure abzuurteilen Nichts von diesem trifft bei den Mitgliedern des unglückseligen "jüdischen Rates" zu. Zudem hat die Untersuchungshaft scharfe Kritik in der Oeffentliehkeit aus- gelöst. Nunmehr hat das "Nederlandsch Juristenblad", das Sprachrohr der holländischen Juristen folgende gut fundierte Erklärung ini dieser Sache veröffentlicht: "Aus dem Kreis unserer Leser er- reichten uns viele entrüstete IProteste im Zusammenhang mit der Verhaftung der Herren Cohen und Assclher auf Veranlassung des Staatsanwalts beim 'Besonderen Gericht'. . . . Wir wollten an dieser Stelle zuerst nicht ülber die- sen Fall schreiben; die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Tagesptresse in Zeit und Raum zu kurz kommt, um eine Sache wie diese von allem Seiten zu beleuchten. Darum hatten wir uns jetzt an den Staatsanwalt gewandt und um Auskünfte gebeten, di /4fe*tctf and iii aAißciatsui ag&nii and bhoksM STATE MUTUAL LIFE ASSURANCE CO. oi WOBCESTER, MASS. 15 PARK ROW, NEW YORK 7, N. Y. - COrtlandt 7-3564 SOLIDE AKTIEN verzinsen sich bei gegenwärtigen Kursen MIT ETWA 6% und bieten gute Aussicht auf Kurssteigerung. Anfragen erbeten GELD-ÜBERWEISUNGEN NACH ALLEN EUROP. LÄNDERN KURT WERNER & CO. Members of N. Y. Security Dealers' Association Members National Association o£ Securities Dealers 29 BROADWAY DIgby 4-6494 NEW YORK 6, N. Y. mmmmmmmmmamm FRED j. HERRMANN Frlcfoy, Deeembtr 19, 1947 AUFBAU Ein Meilenstein der jüdischen Geschichte Der "United Jewish Appeal" beschliesst in Atlantic City einstimmig die Aufbringung von 250 Millionen Dollar als Minimum für 1948 — Henry Morgenthau Jr. wieder Leiter der grössten Sammelkampagne Amerikas — Was Palästina braucht Von unserem Sonderberichterstatter RICHARD DYCK Atlantic City, im Dezember. In voller und realistischer Erkenntnis dessen, dass das Jahr 1948 — nach einem Wort Henry Morgenthaus, des früheren amerikanischen Schatzsekretärs und soeben auf der Landeskonferenz des United Jewish Appeal in Atlantic City wiedergewählten Leiters der grössten Sammel- kampagne in der Geschichte der amerikanischen Judenheit — den "Wendepunkt in der Geschichte des jüdischen Volkes" bezeichnet, haben über 1300 Konferenzdelegierte aus allen Teilen des Landes ein- stimmig beschlossen, für das Jahr 1948 als Minimum-Quote zur Be- friedigung der finanziellen und sonstigen Bedürfnisse des United Palestine Appeal, des Joint Distribution Committee und des United Service for New Americans die riesige Summe von $250,000,000 aufzubringen. Der Gesamtbedarf zu Zwecken ♦ der Sicherheit, der Einwanderung und der Errichtung des jüdischen Staates in Palästina einerseits, der XJebersee-Hilfe für die europäi- schen Juden und der Unterstüt- zung und Sesshaftmachung der Neueinwanderer in den Vereinig- ten Staaten andererseits, geht weit über den genannten Betrag hinaus, er ist auf $400 Millionen veran- schlagt worden. Hiervon würde der United Pales- tine Appeal $284 Millionen benö- tigen, der Joint $98 Millionen und der USNA über 13 Millionen. Die in Atlantic City nunmehr festge- legte Quote stellt mithin die un- terste Grenze der erforderlichen Mittel dar, und dies Ziel soll und imuss nach dem Willen der UJA- JConferenz unter allen Umständen Erreicht werden. Etwaige Beträge Silber die 250 Millionen hinaus sol- len ausschliesslich den Zwecken der Errichtung der jüdischen Staates zufliessen. Alle jüdischen Führer, von Dr. Chaim Weismann angefangen bis hinunter zu den Delegierten klei- ner Gemeinden, waren auf der Konferenz von der Ueberzeugung erstellt, dass diesmal das amerika- nische Judentum sich der Grösse der ihm gestellten historischen Aufgabe voll gewachsen "zeigen müsse und werde. Keine Hurrah-Stimmung, aber freudiger Optimismus Wer, wie der Korrespondent des "Aufbau", verschiedentlich frühe- ren. UJA-Konferenzen in Atlantic City beigewohnt hat, konnte so- fort den gewaltigen Unterschied in der Stimmungstemperatur gegen- über den Tagungen der Vorjahre feststellen. Die über 1300 Konfe- renzteilnehmer waren ersichtlich in Hochstimmung. Nicht wie früher sah man nur ernste, fast bedrückte Gesichter, Menschen, die sich nach- WHAT'S THE DATE OF MY YAHRZEIT? Such a question is easily an- > swered when you have the 24-Year Hebrew-English Calendar on hand. it's free to our readera! The 24-year Hcbretc-English Cal- endar...all Hebretc dates, 1925 to 1949. 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Die Zuversicht, dass die Juden wie- der nach 2000 Jahren der Diaspora ein eigenes Land, einen eigenen Staat haben werden, stand leuch- tend auf allen Gesichtern geschrie- ben, und die Stoff-Draperie in den blauweissen Farben mit der Rie- seninschrift "A Jeivish State — From Dream To Realifty", die längs dem Balkon im Sitzungssäle der Westminster Hall gespannt war, verdeutlichte nur, was in den Augen und Herzen aller zu lesen stand. Dramatische Sonnabend- Abendsitzung Wenn die Konferenz sich mit überraschender Einstimmigkeit — in der Debatte wurde m?nche 1 ir mmn B it 1941. ALEUTIANS BLANOY TO HAVE OVER ALL DEFENSES FROM ICE- LAND AND OREENLAND TO THE CARIBBEAN HEMISPHERIC TREATY CALLS FOR POLE-TO POLE DEFENSE ZONES PANAMA CANA PROPOSE CONVERTING PANAMA CANAL TO A SEA-LEVEL WATERWAY tW ZEAIANO Ein Kuriosum aus Palästina Der oben abgebildete, uns von H. A. Fraenkel freundlichst zur Verfügung gestellte Brief ist die 'Philatelie Frontpage of the New" State". Caches,g hat es in Palästina bisher nicht gegeben und dieses; "Jörn Ha Hachlata AI Medina Jehudith" ("Tax der Besch 1 ti«sf;ifsung über den Jüdischen Staat" scheint das erste zu sein. Auf alle Fälle scheint es nicht nur interessant, sondern auch selten zu sein. Der neue Verteidigungsplan für die westliche Hemiisphäre Skepsis und manche Kritik laut, so vor allem gegen New York City, das sich heftig dagegen wehrte, den Prügelknaben" für das noch nicht voll erreichte Ziel der 170 Millionen der Vorjahrskampagne abzugeben — für die Festlegung der neuen Quote auf 250 Millionen entschied, so geschah dies ohne jeden Zweifel unter dem tiefen Nachhall der Sitzung am Abend des Sonnabend, 13. Dezember, die mit dramatischen un^ erregenden Momenten bis zum Rande gefüllt war. Es sprachen von jüdischen Füh- rern: Dr. Chaim Weizmann; Mo- she shertolc; Herbert H. Lehman; Henry Morgenthau Jr.; William Rosenwald; Dr. Joseph Schwartz. Von christlicher Seite nahmen das Wort: General Joseph T. McNar- ney, der frühere amerikanische Oberbefehlhaber in Deutschland; Generalmajor John H. Hilldring, früher Assistant Secretary of State und zuletzt Delegierter der Vereinigten Staaten bei den United Nations, und der republi- kanische Congressman Hon. James G. Fulton, Vorsitzender des Un- terausschusses für die Internatio- nal Refugee Organization (IRO). Weizmann von Jubel umbraust Der Augenblick, auf den alle gewartet haben, ist endlich, nach längerem Warten, da. Am Arme seiner Gattin erscheint der 73jäh- rige grosse jüdische Staatsmann auf der Rednerbühne. Die Augen hinter schwarzen Brillengläsern verborgen — seine Sehkraft hat in letzter Zeit erheblich gelitten — schreitet er langsam und wie ta- stend dahin. Ein ungeheurer Jubel bricht im Saale los. Wie ein Mann erheben sich die Delegierten und die Führer auf dem Podium. Der brausende Gesang der Hatikvah begrüsst den verehrten Mann, in dem alle Welt den ersten Präsi- denten des jüdischen Staates ver- mutet. Weizmann, der inzwischen seine Freunde und die amerikanischen Generäle mit einem Händedruck begrüsst hat, winkt in den Saal und lässt die rauschende Begei- sterung abklingen. Dann führt ihn Henry Morgenthau zum Redner- pult, und über den Riesensaal legt ! sich mit eins ein tiefes Schweigen. ' Dr. Weizmann nimmt die schwarze ! Brille ab, Und nun erkennen alle ! die altvertrauten Züge, von un- ; zähl igen Bildern her bekannt, j Wohl mögen die Augen des Füh- rers des Weltzionismus schwach , geworden sein — seine geistige ' und seelische Spannkraft ist die alte geblieben. Von seinen Wor- ten, von seiner Stimme, die sich niemals laut erhebt und dennoch in alle Winkel dringt, geht ein 1 Zauber aus, der sich allen unwi- ' derstehlich mitteilt. In die laut- I lose Stille fallen jene Sätze, die ! unsere Leser an anderer Stelle des i Blattes finden. ' Was die anderen Sprecher j sagen I Eine s;;hr politische Note wurde I in der Sitzung von General Hill* dring angeschlagen, der bei den Palästina-Beratungen vor den UN innerhalb der amerikanischen De- legation eine ausschlaggebende Rolle gespielt hat. Hilldring machte vor allem dem Gerede, es hätten in Sachen Palästinas zwi- schen dem Staatsdepartement und J>oh Jth& (jJsdl-Cbh&AMd (Ylfhm 100% VIRGIN WOOL SINGLE-BREASTED FLYFRONT OVERCOATS finest IMPORTED and DOMESTIC FABRIC ALSO DOUBLE-BREASTED BOXCOATS onfy REAL $75 VALUE These «overcoats are masterfully hand- tailoredl in accordance with the best fashion trends. All colors and sizes are availablle,, No charge for alterations. Direkte Subway-Verbindungen: BMT Line to Whitehall Street Statiotn; 1RT (Lexmgton Ave Line) to Bowling Green Statiom; £RT (Ith Avenue Line) to Wall Street Station; 8th Avenue Line to Nassau Street Station. Das Modezemtrmi des Herrn und der Dame AUFBAU Frictay, December IS/ 1947 amerikanischer UN - Delegation eine tiefe Meinungskluft bestan- den, ein für alle Mal ein Ende, ebenso den Behauptungen, die Palästina - Entscheidung der UN sei nur unter schwerem amerika- nischem Druck zustandegekom- men. Er machte sich zum beru- fensten Zeugen dafür, dass es zwi- schen döm State Department und der Delegation nie die kleinste Meiungsverschiedenheit über Pa- lästina gegeben habe. General Hilldring erklärte dann weiter, dass nach seiner Meinung die augenblicklichen Unruhen in Palästina nur untergeordneter Na- tur seien und nicht lange andauern würden. Hilldring erklärte sich als ein überzeugter Optimist: "Es ist keinerlei, Ursache zur Verzweif- lung! Im Gegenteil, man hat jeden Grund, über die Zukunft des jüdi- schen Staates in Palästina opti- mistisch zu sein." Der frühere amerikanische.Ober- kommandeur in Deutschland, Ge- neral McNamey, eine schlanke, sympathische Erscheinung straf- fer militärischer Haltung, ist wohl der Mann, der über Juden und DP's in Deutschland am allerbe- sten Bescheid weiss. "Ich habe buchstäblich zu tausenden von Ju- den in Deutschland gesprochen", sagt er, "ich kenne ihre Hoffnun- gen und Aspirationen. Für die Majorität bedeutet Palästina die Heimat, de? liest blickt überwie- gend nach den Vereinigten Staa- ten. Das Palästina - Auswande- rungsproblem sollte nunmehr in- nerhalb angemessener Zeit zu lö- sen sein. Die Stratton-Bill scheint gute Aussichten auf Annahme zu haben." Diese Hoffnung auf Vetgrös- serung der Einwanderungschan- cen in den U.S. durch legislative Massnahmen wird noch von vielen anderen Rednern auf der Konfe- renz geteilt, so u. a. von Congress- man Fulton und Governor Lehman. "Di« Geschichte kennt keine Freifahrkarten" Aber General McNarney vergisst auch nicht, den Konferenzteilneh- mern und den Juden ganz allgemein einige Wahrheiten zu sagen: "Wenn das jüdische Volk endlich seinen jahrhundertealten Traum eines Heimatlandes erfüllt sieht, dann muss es aber auch erkennen, dass es neue Verantwortlichkeiten zu übernehmen hat. In der Geschichte gibt es keine 'Freifahrt', gleich- gültig, wieviel Ungerechtigkeit in der Vergangenheit bestanden und wieviel man gelitten hat. Wollen die Juden ein Teil der Weltdemo- kratie sein, dann sage ich Ihnen als ein Freund Ihres Volkes: 'Ihr müsst mit eigenem Gewicht zie- hen!' Das bedeutet für die Juden Palästinas, dass sie Blut und Schweiss und Tränen für den Auf- bau einer neuen Nation hergeben müssen. Für die Juden Amerikas bedeutet es die Bereitschaft, noch mehr zu tun wie bisher. Ich glaube, 1948 wird das Jahr der Entschei- dung sein — das Jahr, in dem die Anstrengungen des United Jewish Appeal den Unterschied zwischen Erfolg und Versagen bezeichnen." Drei Hauptgefahren In Moshe Shertoks Meinung sind die arabische Feindschaft, die bri- tische Unwilligkeit zur Mitarbeit und der kritische Mangel an Geld- fonds die drei Hauptgefahren für die Durchführung der UN-Ent- scheidwig. In diesem Zusammen- hang richtete das Haupt des Poli- tischen Departments der Jewish Agency bittere Angriffe gegen Be- vint der die Palästina-Kommission der UN nicht vor Mandatsende, also nicht vor Mai, ins Land lassen und die Einwanderungsquote von 1500 monatlich für die Mandats dauer keinesfalls erhöhen will. Wenn die Juden Amerikas für 1948 die erforderlichen Fonds aufbrin gen werden, so meint, Shertok, Aufbau und Verteidigung des jii.ii- schen Staates gesichert, die Hin- dernisse der arabischen Feind- schaft und der britischen Nicht Kooperation leicht zu überwinden sein. Shertok sieht die Unruhen in Palästina augenblicklich als 'ioka lisiert an, warnte aber dahin, dass man auf Schlimmeres gefasst sein müsse und stark genug, um jede Ausbreitung des Aufruhrs im Keime zu ersticken". Auch Governor Herbert H. Leh- man schlug in die gleiche Kerbe: "Ich hoffe von ganzem Herzen, dasH .......die Araber in Palästina und den Nachbarstaaten unsere Zusicherungen des guten Willens und unsere Friedenswünsche im gleichen Geiste aufnehmen. Doch wenn sie BUY LIFE INSURANCE NOWl SIEGFRIED JACOB INSURANCE BROKER Residence; 255 WEST 93rd STREET MOnument 2-1008 15 PARK ROW NEW YORK 7. N. Y. COrtlandt 7-3564 Der Aufbau geht zu Ihrem Freund nach Uebersee wenn Sie hier für ihn abonnieren. Ihn hindern Devisengeselze daran. • KRANKENGELD • ÄRZTLICHE BEHANDLUNG • SPEZIALISTEN-DIENST • LEBENSVERSICHERUNG • HOSPITAL-HILFE • ERHOLUNGS-PLÄTZE • «INDER VERSICHERUNG □ □□□□DD bilden das Fundament einer Brücke über schwere Tage. Seit 1884 bietet die Arbeiter Kranken- u. 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M. ßirkhead, den Direktor der "Friends es Demoeracy" mitgeteilt, dass die Statuten der Zeitschrift eine Klausel enthalten, nieh der "kein Artikel, Buch oder Zeitschrift, die Erkläruligen antisemitischer Natur enthalten, in "Today's World" veröffentlicht oder inseriert werden darf." Der fragliehe Artikel stammt von Robert H. Williams und heisst "Secret Polire in Your City" Es ist ein verleumderischer Angriff auf die Juden im allgemeinen und auf die "Anti-Dsfamation League" (ADL) der B'nai Brith im besonderen. Die ADL bekämpft bekanntlich den Antisemitismus — aber Williams bagatellisiert den Begriff Anti- semitismus, indem er das Wort jedesmal in Anführungszeichen setzt. So unterstellt er, dass der Kampf gegen den nicht existierenden Anti- semitismus der ADL nur als Vorwand diene, um ihre "kommunisti- schen" Ziele durchzuführen, nämlich: 30 Gauleiter Hitlers, von denen neun Verbrecher immer noch frei herumlaufen. Viele lei- tende Nazis führen ein erträgliches Leben in deutschen Internierungs- lägern, aber viele hausen unbehel- ligt und in tausend Freuden im Ausland. Wie es die Nazis in Schweden, Spanien und Argen- tinien treiben, wurde vom "Aufbau" bereits veröffentlicht. Heute kön- nen einige Hinweise auf das Leben der Nazis in Italien gegeben werden. Viele Nazis ausserhalb der deut- schen Grenzen zogen,, es vor, draussen zu bleiben. Es ist un- möglich, genaue Zahlen anzugeben, aber man rechnet, dass sich unter den 600,000 Fremden in Italien mindesten.s 20,000 bis 30,000 Nazis befinden.-Und es handelt sich nicht nur um Nazis, die beim Zusammen- bruch einfach draussen geblieben sind, sondern auch um Angehörige der deutschen Kolonie, die sich als Nazis schon seit zwanzig und mehr Jahren in Italien betätigt haben. Zum alten Stamm sind seit dem Zusammenbruch manche hinzuge- kommen, die Angehörige der Wehr- macht oder der vielen Büros waren, die in Italien bestanden. Im September 1943 begannen die Deutschen zahllose Büros in Italien einzurichten. Es handelte sich vor allem um Wirtschaftsbüros, die über Millionenbeträge verfügen konnten. Der in Rom lebende Maxi- milian Wiesel gibt in der deutschen Zeitung 'Epoche" eine Million Per- sonen an, die in diesen Büros an- gestellt waren. In Mailand kon-i trollierte der Stab die norditalieni- sche Industrie; seine Leiter mach- ten sich beim Zusammenbruch "selbständig". Es wurden damals Millionen beiseite geschafft. Man- che dieser Diebe haben sich inzwi- schen an italienischen Unterneh- mungen "still" beteiligt. Es ist eine Sippe von ehemaligen Nazis und ehemaligen Faschisten, die sich heute auf geschäftlicher Basis wiedergefunden haben. In der ersten Zeit hielt man es für besser, sich zu verstecken, aber heute kann man sich wieder frei bewegen, ausserdem besitzt man längst "Papiere" und hat diese peinliche Angelegenheit rasch ge- regelt. Man lebt als Ausländer, als Angehöriger einer verbündeten Nation oder als vertriebener Balte. Es ist nie sehr schwer gewesen, (Fortsetzung auf Seite 10) Jahre verteilt — kann die "Voice of America" die Stimimstärke be- kommen, die sie braucht, um das russische Prop - Trommelfeuer- durchzuhalten — führte Kongress- mann Karl. E. Mündt aus, Co- Chairman eines Studien'Komitees beider Häuser, das kürzlich aus Europa zurückgekehrt ist. "We are losing the War of W 91 PAYSON AVENUE. APT. 4-K (nr Dyckman St.) N. Y. City 34 Telefon: LO /-5167 Sprechzeit: Mon. bis Freitag 10—1 oder nach Verabredung. gungen, unter verschiedenen Vor- aussetzungen dessen, was Helden- tum ist. Weder Brecht noch die den Triumph der katholischen Kir- che feiernden Hersteller des Films (der übrigens nach dem Roman von Graham Greene "The Laby- rinthian Ways" gedreht ist) ha- ben "recht" mit ihrer Definierung des Helden. Recht behält der be- sonnene Betrachter, der, von der Relativität aller Dinge (der Rela- tivität des Materialismus wie der Kirche einbegriffen) überzeugt, dem sterbenden wie dem überle- benden Helden seine Meriten "in seiner Zeit" zuerkennt. Ein politisches Stück, ein politi- scher Film — mit "rechts" oder "links" ist da, so billig es wäre, nicht zu etikettieren. Freilich, bis zu einem gewissen Grade pas- sen beide Werke schon in eine Schablone. Aber beide wachsen über sie vielfach hinaus für' den, der wirklich nach der Wahrheit dieser Zeit sucht und sich nicht be- gnügt, im Jahrmarktslärm der Schlagworte des Tages eine billige Falschmünzerei der Begriffe , zu treiben. Galileo wurde in einer glänzen- den Inszenierung von Joseph Lozey und mit der Musik von Hanns Eis- ler gegeben. Kurzweilig, aufre- gend, bilder- und einfallsreich. Die Besetzung ist riesenhaft. Etwa sechzig Rollen. An der Spitze eine hinreissende Leistung von Charles Laughton, der auch das Stück übersetzt hat. Er ist ein Galileo von kühnster und menschlichster Art zugleich, ein unruhiges, le- benslustiges, massives Mannsbild mit listigen Augen und pfiffigen Bewegungen, prachtvoll und er- götzlich. Seine Tochter gab Joan McCracken, eine der lieblichsten Gestalten# aus den Gemälden der Renaissance gestiegen und von ihrem Geist beseelt. Unmöglich alle anderen Darsteller zu nennen, aber doch soll wenigstens John Carradine erwähnt sein, ein Gross- Inquisitor von höflich-unheimli- chem Wesen, und die Gruppe der Balladensänger-Familie (Harris Brown, Elisabeth Moore und Iris Mann), ein Trio in Callot'scher Manier. (Das Experimental Theater gibt bil- lige Vorstellungen, sechs in der Serie, und alle Theaterfreunde sollten diese mutigen Versuche modernen Theaters unterstützen. Das "American National Theater" ist der Schutzpatron dieser modernen Aufführungen, bei denen alle Schauspieler gleich bezahlt wer- den, Auch Charles Laughton bekommt nur $10 pro Abend. Die nächste Auf- führung ist ein neues Stück von Jan de Hartog "Skipper Next to God". In- teressenten schreiben an ANTA, 113 West 39th Street, New York. Der oben besprochene Film "The Fugitive", der im 'Victoria Theater am Broadway läuft, hatte in der Hauptrolle als den verfolgten Priester Henry Fönda, der wun- dervoll gesammelt und schlicht die schwierigste Rolle seiner Lauf-' bahn spielt. Ihm steht neben einer Fülle grossartiger amerikanischer und mexikanischer Darsteller u. a. zur Seite die ihre indianische Schönheit mit herrlicher Ruhe zur Schau tragende Dolores Del Rio, die wir solange nicht gesehen ha- ben und die hier eine Art brauner Maria Magdalena von heute spielt. Manfred George. Deutsche Medizin nach dem Kriege W. C. H. Einem im "Journal o! the A.M.A." veröffentlichten Ber- liner Brief entnehmen wir folgende Tatsachen. In Deutschland wird zur Zeit an den nachstehend auf- geführten Universitäten gelehrt: Amerikanische Zone: ...Erlangen, Frankfurt, Heidelberg, München, Mar- burg, Würzburg Giessen. Britische Zone: Bonn, Göttingen Hamburg, Kiel, Köln, Münster. Französische Zone: Freiburg, Mainz (neu): Tübingen. Russische Zone: Berlin, Greifswaid, Halle, Jena, Leipzig, Rostock. Die Universitäten Königsberg und Breslau existieren nicht mehr als deutsche Universitäten. Ausser der neuen'Universität in Mainz planen die Franzosen eine weitere im Saargebiet. Giessen ist die einzige der genannten Universitäten ohne medizinische Fa- kultät. Medizin hat den grössten Zulauf von Studenten, besonders in der amerikanischen und russischen Zone. Eine Reihe von Universi- täten nehmen zur Zeit keine neuen Medizinstudenten. Es gibt 10,714 Medizinstudenten in der amerikanischen( Zone, 6430 in der britischen, 2887 in der französischen und 3336 in der russischen, zusätzlich der Studenten in Rostock und Greifs- wald, deren Zahl nicht bekannt ist. In Berlin wird ein Versuch gemacht, mehr Studenten aus Arbeiterkreisen heranzuziehen. 24% der Berliner Stu- denten haben kein Abitur. 40% der Studenten sind Frauen, in der medi- zinischen und philosophischen Fakul- tät sind sie die Mehrheit. Nochmals Markabwertung Nach einem Berichte der Asso- ciated Press aus Washington vbm 7. Dezember 1947 hat das Treasury Department neue Noten für das besetzte Deutschland gedruckt, um sie auszugeben, falls das Abkom- kommen mit der Sowjet-Union über den Friedensvertrag nicht zustande kommt. Die "New York Times" brachte einen Bericht aüs London vom 10. Dezember, wonach Secretary of State Marshall dem Council of Foreign Ministers mit- geteilt hat, dass über die Ausgabe der neuen Noten noch keine Ent- scheidung getroffen sei, da die Vereinigten Staaten nach einer Währungsreform für das gesamte Deutschland im Council of Foreign Ministers streben. Auch die Russen haben den Druck neuer Noten für ihre Besetzungszone vorbereitet. So kann die Währungsreform für Deutschland als bevorstehend be- trachtet werden. Im Falle der Einigung mit Russland als eine Gesamtaktion der vier Besetzungs- mächte; im Falle des Scheiterns der Verhandlungen mit Russland als getrennte Aktionen der West- mächte und Russlands. .Damit rückt die Gefahr näher, welche die sämtlichen Ansprüche der Opfer der Naziverfolgung zer- stören wird, wenn nicht durch eine generelle gesetzliche Härteklausel oder auf sonstigem Wege die Ge- fahr beseitigt wird. Ich habe im "Aufbau" vom 24. Oktober (Seite 12) auf das drohende Unheil hin- gewiesen und ich erneuere den Hinweis als einen Appell in letzter Stunde an die kompetenten Orga- nisationen, damit sie ihren Einfluss bei den berufenen Stellen zu Gun- sten der Naziverfolgten geltend machen. Charles K. Schulz. Dr. jur. MANFRED ZADIK CONSULTANT ON RESTITUTION MATTERS 703 Market St. Tel. DO 2-7838 San Francisco 3, Calif. CONSULTANT on Restitution Matters Hans G. Marcus 401 Broadway - New York. N. Y WA 5 850? Stössen« für Reformen des Gesundheitswesens. In einem kürzlich bei Doubleday and Co. erschienenen Buche "Where l Stand" stetzt sich der Kandidat, für die Nomination zum Präsidentschafts - Kandidaten der Republikanischen Partei, Harold E. Stassen, für durchgreifende Re- formen im Gesundheitswesen und in der ärztlichen Versorgung der Haus- und Grundbesitz, Vermögensverwaltungen Wiedergutmachung Frankfurt a. ML u. Gross-Hsssen HEINZ KARRY FRANKFURT A. M. Friedberger Anlage 8 EUROP. W1EDERGUTMA C HUNG - KRIEGSSCHÄDEN - Dr. Walter Kahn 884 Rivereide Drive, New York Telefon: WA 8-7719, 3—8 p m INTERNAT. RECHTSBERATUNG FRANKFURT s. M. Todesurkunden - Erbscheine WiedergulHiachungsanspriiche etc. erledigt gewissenhaft INSPEKTOR FRITZ STEIN FRANKFURT a. M.. Baumweg 5 Bevölkerung ein. Stessen lehnt zwar die Sozialisierung der Medi- zin als solche ab, fordert aber Vornahme eines Zensus aller vor- handenen Hospitäler und medizini- scher Einrichtungen, wo Solche fehlen, Bundeszuschüsse, staatli- che Beihilfen und private Unter- stützung. Ueberall, wo solche be- nötigt werden, sollen neue Kran- keneinrichtungen geschaffen wer- den. Wo Ortschaften nicht in der Lage sind» ein eigenes Kranken- haus zu unterhalten, sollen wenig- stens Gesundheits-Fürsorgestellen eingerichtet und mit fahrbaren Kliniken verbunden werden, die Bewohner in isolierten Gegenden leicht erreichen können. Darüber hinaus setzt sich Stassen für die Ausdehnung des Programms des Gesundheitswesen des Landes .ein und hält in dieser Hinsicht na- mentlich die Verbesserung der sa- nitären Einrichtungen zur Versor- gung der Neger-Bevölkerung für sehr wesentlich. Freigabe in der englisch- amerikanischen Zone Die in Nummer 47 des "Aufbau" auf Seite 34 (Spalte Chicago) von Ihnen unter Martin J. Hobeys und meinem Namen gebrachte Notiz hat infolge ihrer Kürze, wie Herr Bandmann in Nummer 48 des "Aufbau" schreibt, zu dem Miss- verständnis Anlass gegeben, dass sich diese Freigabemeldung auf von den Nazis enteignetes jüdi- sches Eigentum beziehe. Das ist nicht der Fall. Die in beiden Zo- nen angeordnete Freigabe bezieht sich nur auf solches Vermögen, das nur deshalb in die Verwaltung der Okkupationsmächte übernom-- men ist, weil die Person, die mm« streitig Eigentümer des Vermö- gens ist, ausserhalb Deutsehlands wohnt. Mit dieser Einschränkung geht aber die Freigabeverordnung über Grund- stücke hinaus und umfasst jegliches Vermögen (real estate, industrial, re- tail and other commercial businesses and securities and bank accounts di- rectly related to the operation of stich, properties). Berechtigt zur Freigabe ist nicht nur der Volleigentümer, son- dern, wem mindestens 61 Prozent des Eigentums gehört. Das hierbei in Be- tracht kommende Vermögen wird al- lein für die amerikanische Zone aUt einen Wert von 1% Milliarden Reichs- mark und damit um etwa 100 Mil- lionen höher geschätzt als das dem Restitutionsgesetz unterliegende Ver- mögen. Zweck der Freigabe ist die Entla- stung der Okkupationsbehörden von der Verwaltung dieses Vermögens. Die Verwaltung hört, wenn nicht in letz- ter Stunde eine Verlängerung ange- ordnet wird, mit dem Ende dieses Jah» res auf und wird von den Okkupa- tionsbehörden den deutschen Behör- den übertragen, wenn nicht der Ei- gentümer bis dahin Anstalten gemacht hat, das Vermögen in eigene Verwal- tung durch einen seiner Aufsicht un- terliegenden Verwalter zu überneh- men. Wie weit er dabei den bisherigen Verwalter als seinen Verwalter ein- setzt, ist Sache freier Vereinbarung, Der Eigentümer kann daher dadurch, dass er untätig zusieht, nicht errei- chen, dass die Okkupationsbehörden weiter die Verwaltung unter ihrer Verantwortlichkeit führen. Alfred A. Eisenstadt. Treiben Sie Wintersport? Der "Aufbau" kommt mit. Geben Sie uns Ihre Ferienadresse. EUROPEAN (REDIT0RS ASS0C. 415 LEX1NGTON AVENUE, NEW YORK 17, N. Y. 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IV1Z Die Kultur derer von Schnitzler Von Francsortiemis "Schnilzler: "Während der zweiten Hälfte des Jahre* 1944: wurde um mit- geteilt, dass Gillgas und Chemikalien^ von den IG Farben- produziert, zum Mord von Menschen in Konzentrationslagern gebraucht würden." Ankläger: "Und was taten Sie?" Schnitzler: "Ich war entsetzt." Ankläger: "Taten Sie etwas in dieser Angelegenheit?" Schnitzler: "Ich behielt es für mich selbst. Weil es zu schrecklich war. Ich hatte immer den Eindruck, dass wir solche Dlrige nicht herstellten. Ich fragte Conrad Müller, ob es Ambros und unseren anderen Direktoren In Auschwitz bekannt sei.' Ankläger: "Und was antwortete er?" Schnitzler: "Er sagte, dass es allen IG Farben-Direktoren in unseren Auschwitzer Fabriken bekannt sei." Aus dem Nürnberger Prozess gegen IG-Farben. •Utiin Komplice ist dem Täter gleichzusetzen. Wenn wir Komplicen in einer Sache sind, sind wir auch Täter . . . Wer ein Verbrechen begeht, hat wenig- den Mut, es zu begehen. Und wenn man ein Verbrechen begehen lässt, so ist es dasselbe Verbrechen und Feigheit noch obendrein. Charles Peguy. In diesen Tagen werden inner- halb und ausserhalb Deutschlands Millionen Bücher verschlungen, die das Leben der Mörder des Dritten Reichs zum Gegenstand haben. Und das mag gut sein — falls die Leser nicht nur darauf aus sind, das Gruseln auf ange- nehme Weise kennenzulernen; falls die Leser auch bereit sind, sich wenigstens auf Minuten mit den Opfern, mit ihrer Angst, ihrer Pein> ihrem Schreien im Schmerz zu identifizieren. Aber diese Mörder-Literatur gibt nur ein Teil-Bild von jener Wirk- lichkeit, die einmal das Dritte Reich gewesen ist: das populäre, leicht zu malende, nicht sehr um- strittene Teil-Bild. Daneben aber, neben dem Mörder-Klüngel und gut Freund mit ihm, gab es den Klüngel der Schmiere-Steher: ein Klüngel feiner Leute, sehr feiner Leute, gut parfümierter Leute, die nach allen Künsten rochen. Sie hatten keinen Klumpfuss und mussten nicht brüllen, wenn sie sprechen wollten. Sie waren inter- national versiert und hatten keine Stellung sich zu ermorden. Nie- mand beschreibt sie, Nicht einmal ihre Doktoren beschreiben sie. Einer von ihnen hiess Herr von Schnitzler. Er war wichtiger als alle Streichers. Wer in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts sich in Frank- furt niederliess, der wusste bei seiner Ankunft natürlich schon vorn Kömer und vom grossen Sohn Goethe und vom bissigen Adoptiv- sohn Schopenhauer und auch von der Pauls-Kircheafoer vielleicht nicht ein bisschen von dem Herrn und der Frau Lilli von Schnitzler, obwohl sie und nicht Goethe und die viel beredete Frankfurter Tra- dition d6n Gestank machten, den nicht nur die Frankfurter einzu- atmen hatten. Wenn eine beson- ders feine Theater-Premiere statt-' fand, dann gab es da in allererster Linie die von Schnitzler. Frankfurt hatte sein China - Institut mit Herrn Wilhelm. Frankfurt war berühmt für die Kultur-Seelen, die Leo Frobenius, der Afrika-Fahrer, in die Welt gesetzt hat. Wer pro- tegierte alle diese piekfeinen Un- ternehmungen? Man zeigte mir einen sehr signierten Herrn und eine sehr fahrige Literatur-Nixe: den Herrn und die Dame von Schnitzler. Ich weiss nicht, ob Sie allei das finanzierten. Es können auch ihre Freunde, die von Mumms, gewesen sein, die wie- derum besonders den Grafen Key- serling liebten und dafür sorgten, dass diesem Gentleman, der spä- ter den subtilsten, ätherischsten Antisemitismus herstellte, kein Härchen in seinem dummen Weis- heits-Bart gekrümmt wurde. Ja, wer ist denn dieser Herr von Schnitzler? Und was hat er mit der Kultur zu tun? Er ist, so unterrichtete man mich, ein ganz grosses Tier bei den I.G. Farben, dem ersten deutschen Milliarden-Trust; er ist gewisser» massen der Minister des Aeusse- ren dieser Milliarden. Und dann erfuhr ich auch noch, weshalb in den Frankfurter Redaktionen so- viel die Rede war von I.G. Far- ben. Ein Mann, welcher der Ver- waltung dieses Konzerns ange- hörte, kontrollierte den "deutschen Provinzverlag G- m. b. H.", in der die alte Maternkorrespondenz "Arens", die Maternkorrespondenz "Wiemann" und die Maternkor- respondenz "Frankfurt am Main" zusammengefasst waren. "Der deutsche Provinzverlag" versorgte über 400 Zeitungen. Von Schnitz- Dank aus Schanghai Ein aus Deutschland nach Schanghai geflüchteter jüdischer Emi- grant sandte dem "Aufbau" die folgenden Zeilen: An meine Freunde in den Vereinigten Staaten und der Welt, An den "Joint" und gleichgerichtete Hilfsorganisationen, An die endlose Zahl hilfsbereiter Menschen! Dank, Dank und nochmals Dank für die Leistungen und Opfer, die Ihr auf Euch genommen habt, um mir und anderen Bedürftigen in unserer Not zu helfen. Ihr könnt kaum ahnen, wieviel Euer Beitrag, mag er klein oder gross sein, mir und den Massen unserer Gemeinschaft hier gehol- fen hat. Schaut beispielsweise mich an. Ich bin kein besonderer Fall, just einer unter 15,000. Von Eurem Geld habe ich Nahrungsmittel gekauft, die mich die Kriegszeit überleben liessen. Durch Euer Geld war ich imstande, meine Ausbildung zu vollenden. Es war Euer Geld, das für meinen Vater die notwendigen Heilmittel beschaffte. Es was Euer Geld, mit dem man das Altersheim baute, in dem meine Tante bisweilen Obhut fand. Aus Eurem Geld entstand das Gemeinschaftsheim, in dem Alt und Jung ihre Sorgen verges- sen konnten. Es war eine der durch Euren Eifer geschaffenen Organisatio- nen, die- mir Arbeit gab. Eure Beiträge sind es, die die Hoffnung derer wach halten, die hier noch zurückbleiben müssen. Ich weiss nicht, wer einst auf die Idee kam, eine Organisation zur Hilfe für seine Mitmenschen zu gründen, aber ich weiss, dass dieses weltweite Unternehmen, das durch Eure Beiträge erhalten wird, eine der schönsten Leistungen dieser Erde darstellt. Voll Hoffnung sehe ich dem Tag entgegen, da ich mich »in Eure Front einreihen darf. Bis dahin verbleibe ich Euer dankbarer Schanghai-Refugee. Zeichnung für die UJA von Renee George Die Waise ler. | war also so etwas wie ein spritus rector. , Für den spiritus, das war ehe- liche Arbeitsteilung, war nun im besonderen die Frau Lilly da. Sie war geradezu verrückt nach Kul- tur: nach Frankreich und Prinz- hörn und Beckmann und Scheler und: einigen anderen teuren Din- gen! Zu ihren besonderen Spezies gehörte der Psycho-Analytiker Jung, der dann (um zurückhal- tend zu sein) im Dritten Reich wohlgelitten war, obwohl man die Psycho-Analyse hinausgeschmissen hatte. Und ein von Schnitzlersches Schosskind war dießär "Prinz Ro- han mit seiner "Europäischen Re- vue"; auch der Faschismus war schliesslich europäisch. Uebrigens trat in dem "Kulturbund", den Frau von Lilli besonders betreute, der Sohn des Herrn Oswald Mosley auf. Schon im Jahre 1929 war I.G. Farben an der Frankfurter So- cietäts-Druckerei (also: an der Frankfurter Zeitung) beteiligt. Die Beteiligung wurde; in den Dreissiger Jahren immer lebhaf- ter, bis zur Uebernahme der Zei- tung durch I.G. Farben, Der Aus- schlag, den der Virus I.G. Farbi- cus an der immer noch liberal ge- nannten Zeitung her vorbrächte, zeigte sich, als Kircher und Sie- burg. Da war gewiss noch ein bisschen Resistenz in diesem grei- sen liberalen Körper F. Z. Ich kenne die Namen der Resistenten. Aber was waren sie gegen die Schnitzlers? Das K.war stär- ker als die F. Z. Wer die Frank- furter Zeitung 1933, 1934 gelesen hat, weiss, dass sie ekelhafter war als der Völkische Beobachter. Der bekannte sich doch wenigstens zu dem was er tat. Die .Frankfurter Zeitung aber verschwieg in der von Schnitzler-Sprache die Riesen- Verbrechen jener Tage. Man hat mir erzählt, dass Hit- ler dann im Hause der von Schnitzler gewohnt hat; dass das älteste Schnitzler-Töchterchen mit einem SS-Mann verheiratet war. (Haben sie zusammen Laotse ge- lesen, in der Uebersetzung des Frankfurter Chinesen Wilhelm?) Ganz positiv weiss ich nur, (und das kann ich beschwören), dass ein witziger Frankfurter Profes- sor die Frau von Schnitzler "Das Hitler-Mädchen Quatsch" (Pen- dant zum "Hitlerjungen Quex") benannt hat. Wer schreibt die Geschichte dieser Kapitäne am Steuerrad der deutschen Miss - Wirtschaft, und Mist-Wirtschaft ihrer Hitler-Mäd- chen Quatsch? Wer beschreibt ihre filmhaft eleganten Hehler-Gestal- ten, ihren Wortdreck, ihr? Allü- ren in Konzerten und auf Kunst- ausstellungen? Und wer beschreibt dieses Ehepaar von Schnitzler, das auf dän Höhen der Mensch- heit wandelte, damit in den Tie- fen (unbeachtet von Milliarden Dummköpfen L) die Hölle zuberei- tet wurde, welche die von Schnitz- ler für ein billiges Fundament ihres miserablen Daseins hielten? Gedenken an Granach Am 21. Dezember soll auf dem Montefiore Cemetery ein Denkmal für den im Dezember 1945 verstor- benen Schauspieler und Schrift- steller Alexander Granach enthüllt werden. Näheres ist zu erfahren bei dem "Alexander Granach Yid- dish Book Committee" (304 East 32nd Street, New York City), das in etwa einem Monat Grahachs Buch "Da geht ein Mensch" auf Yiddisch herausbringen wird. Gran- nachs Wünschen zufolge wird diese Ausgabe an Schulen, Bibliotheken, DP-Lager — wo immer sich jid- dischlesende Bewunderer des Au- tors befinden, verteilt werden. Die "Association of Jewish Refu- gees" veranstaltete im Londoner Embassy Theatre ein grosses Wohl- tätigkeits-Konzert, das leider nicht so besucht war, wie es dem Zweck und den Darbietungen entsprach. Franz Osborn spielte wunderbar Klavier und John Hendrik sang beglückend, Die Tagung der Intellektuellen UNESCO in Mexico Mexico City, Anfang Dezember. Die UNESCO (United Nations Educational Scientific and Cul- tural Organization) tagte in Mexiko vom 6. . November bis 3. Dezember. Schriftsteller, Jour- nalisten, Volksschullehrer, Uni- versitätsprofessoren, Radioansa- ger, Philosophen, Museums- und Filmdirektoren sind die Delegier- ten dieser bunten Versammlung; bunt sowohl ihrer Hautfarbe als auch ihrer politischen Färbung nach. Es sind Menschen, die aus verschiedenen Schichten ihres Vol- kes kommen und dadurch vielerlei Möglichkeiten haben werden, ihren Einfluss im Sinn der UNESCO geltend zu, machen. Ein "wunderschöner Ziegelbau mit langgestreckten Seitenflügeln und in der Linienführung gan* un- serem heutigen Schönheitsempfin- den entsprechend war die Arbeits- stätte (erbaut von dem jungen, begabten mexikanischen Architek- ten Mario Pani). Nichts fehlte in diesem Bau, *er hatte Freilicht- theater, eigene Druckerei, Post- kontore und Papierläden. In den beiden Seitenflügeln wurde Schule abgehalten, und neugierige mexi- kanische Kinder kamen herüber- gelaufen, um sich die vielen Sen- sationen einer internationalen Ta- gung aus der Nähe anzusehen. Mexico überbot sich als Gast- geber. Einzigartige Ausstellungen, Ausflüge in die interessante Um- gebung, Konzerte, Theater, per- sönlicher Abschied beim Präsiden- ten des Landes im Nationalpplast — es war ein Prunk, der glauben machte, man spiele in einem gross angelegten Film mit. Fünfzehn verschiedene Arbeits- gruppen arbeiteten während drei Wochen zahlreiche Beschlüsse aus, um sie der Vollversammlung vor- zulegen. Das Arbeitsgebiet war riesengross. Hier lag einer der Fehler der Organisation. Die Ziele waren zu gross gesteckt, engere wären besser gewesen; das Budget, das mit 7,500,000 Dollar für 1948 angenommen wurde, kann da auch nicht mit. Greifen wir, und in aller Kürze, die drei wichtigsten Vorschläge heraus: Kriegshetze In heftigster Debatte wurde der pol- nische Vorschlag diskutiert, jede Hetze zum Krieg zu bestrafen. Der ägypti- sche Delegierte führte u. a. aus: "Die Völker der Welt sollen die Stimme de- rer hören, die sie Intellektuelle nen- nen. UNESCO ist entschieden nicht mit den Schritten mfrietien, die die Vereinten Nationen unternommen ha- ben um den Völkerfrieden in der Welt zu sichern.' Die Vereinigten Staaten und Frankreich brachten dann einen Antrag ein, der von der Versammlung feierlich angenommen wurde. Gehirn-Trust Der englische Delegierte und Schrift- steller S. B. Priestley brachte die ori- ginelle Idee eines internationalen Brain Trusts" im Geist der UNESCO zur Annahme, mit genauen Durchfüh- rungsbestimmungen für Presse, Radio und Film. UNESCO und Deutschland Der englische Vorschlag besagt, dass das Exekutiv-Komitee der UNESCO Verhandlungen mit den Alliierten Be- hörden in Berlin führen soll, um die Form und das dem Budget entspre- chende Ausmass festzustellen, wie man die Ziele von UNESCO in Deutschland wirksam machen kann. Der Vorschlag wurde mit 17:1 (Polen) von der Ar- beitsgruppe angenommen und ging auch in der Vollversammlung mit einer von Polen vorgeschlagenen Wort- anderung durch, dass es sich nicht um direkte Aktionen handele, sondern um Ueber wachungsar bei t. Nachdefti auch in diesem Fall weitgehende Divergenzen in prin- zipiellen Fragen zwischen den ver- schiedenen Delegierten glücklich überbrückt waren, gab es noch am vorletzten Tag einen bedauerlichen und durchaus vermeidbaren Zwi- schenfall. Veranlasst durch den holländischen Delegierten nahm der Vorsitzende der Versammlung (der libanesische Delegierte) allen Satzungen zuwider die Diskussion des Themas der Beziehungen zu Deutschland wieder auf, nachdem dieselbe Versammlung kurz vor- her darüber bereits abgestimmt hatte. Die polnische Delegation verliess den Saal und war auch in der folgenden Sitzung abwesend. "Auf Wiedersehen in Beirut" hiess es zum Abschied unter den vielen Freunden, die diese grosse Arbeitsgemeinschaft zusammenge- bracht hatte. Im nächsten Jahre werden neue Staaten und neue Freunde , hinzugekommen sein, unter ihnen auch der Vertreter des jüdischen Palästina. Teresa Feibelmann. Romantischer Sozialismus Zum 50|ährlgeii Bestehen des ."BUND" t»*i»i«*i«8#t$*siiii»is®iei«*i*iii»i*Bses«i«e****»ii*8**«i ..=* ".'Kt! -fAüW M. W. Im gleichen Jahre wie die Zionistische Bewegung, begeht auch ihr politischer und ideologischer Antipode im jüdischen öffentlichen Leben, der "Bund" (Jüdischer Ar- beiter-Bund für Litauen, Polen und Russland), das Fest seines 50jähri- gen Bestehens. Es ist ein tragi- sches Fest. Denn von der einst nach vielen Hunderttausenden zäh- lenden Masse dieser Bewegung sind heute wenige Zehntausende übrig geblieben. Sie wurde in Russland vom Bolschewismus teils aufgeso- gen, teils zerschlagen; in Poler. und Litauen ging sie im Rauch der Himmler'schen Krematorien auf. Mehrere Tausende opferten ihr Le- ben in den Partisanenkämpfen in den Wäldern und Ghettos. Die Feier wurde am letzten Sonn- tag, 14. Dezember, nicht eigentlich vom "Bund", sondern eher von sei- nen "Kindern" begangen: den nach Hunderttausenden zählenden sozial- demokratischen Arbeitern, die im Jewish Labor Committee und im Workmens Circle organisiert sind. Führer des "Bund" aus Osteuropa waren es, die das jüdische Proletariat in den amerikanischen "sweat shops" organisierten und es zur Avantgarde der sozialdemokratischen Bewegung in der Neuen Welt erzogen. Es erbte von "Vater Bund" wohl die demokratische Ideologie, nicht aber seinen revolu- tionären Elan, der einst der Schrecken des Zarenhofes wie der bürokratischen Maschine im alten Russland gewesen ist. Sie konnten ihn im freien Ame- rika nicht gut brauchen. So hatten denn die Feiern in Amerika — z. B. auch die im Manhattan Center zu New York, an der über 5000 Arbeiter und einige hundert Partisanen aus Polen teilnahmen — Moniente starker Rüh- rung und dankbaren Gedenkens. Die Festredner waren die ehemali- gen Bundisten und heutigen amerika- nischen Arbeiter-Führer Ab Cahan, David Dubinsky, N. Chinin, John Mill, S. Mendelsohn. Joeph Baskin und der Generalsekretär des "Bund", Dr. E. Scherer. Der "Bund", von Arkady Kremer in Wilna gegründet, war eine Ar- beiterbewegung ganz eigener Art. Auf der einen Seite lehnte sie ein Aufgehen in den allgemeinen Ar- beiterbewegungen ab, \yeil sie jü-- .ii________ ... disches Volkstum bejahte und posi- tiv zum jiddischen Sprach- und Kul- tursektor eingestellt war; auf der anderen Seite sagte sie jeder jü- disch-nationalen und hebräischen Betätigung rücksichtslos den Kampf an. In der "Jüdischen Gasse" war der Bund ein dominierender Faktor. Zuzeiten brachte er bei Wahlen m Warschau, Bialystok und in kleine- ren Zentren mehr Stimmen auf, als alle anderen jüdischen Parteien zu- sammengenommen. Der jiddische Dichter Leivik stellt fest, dass ohne die unzügelten Aktionen des "Bund" gegen den Zionismus heute wei- tere Hunderttausende den jüdischen Sektor in Palästina gestärkt hät- ten, und ebensoviele Hitler-Tote weniger gewesen wären. Ein Romantizismus des Sich- aufopferns drückte der Bund-Ideo- logie seinen Stempel auf. Als jüdi- sche Revolutionäre waren Bundi- sten zuerst den Racheakten der Re- aktion ausgeliefert; die Zahl ihrer Märtyrer überstieg die der nicht- jüdischen Revolutionäre um ein Be- deutendes. "Wir Juden müssen uns für die Gesamtbewegung opfern", — war die Antwort des Bunds auf diese Tatsache. Von manchen Bundisten-Köpfen ergriff die Idee der Opferung der Judenheit zum Besten der Mensch- heit Besitz. Und jetzt, nach Ver- nichtung der osteuropäischen Juden durch Hitler, gab ein bundistischer Dichter in einem Gedicht dem Ge- danken Ausdruck, dass aus den mit jüdischem Blute gedüngten Feldern eine neue "Saat für die Völker" aufgehen werde. Dieser Bund- Ro- mantizismus mag Arthur Zygel- bojm 1943 in London veranlasst ha- ben, den Freitod zu wählen, "um das Weltgewissen zu wecken". Ro- mantisch in der Idee, real Kampf — das war der Bund, ganisator und Kommandant Ghetto-Auf standes in War sc war der Bundist Michael Klepfiscli« im tifi- AUFBAU Friday, December 19, 1S47 25 Jahre ORT in IJ.S.A. W. C. H. Die Dezember - Nummer der von Louis B. Boudin und George Backer herausgegebenen ORT Economic Review ist dem 25, Ge- burtstage der amerikanischen ORT-Organisation gewidmet und ihrem unermüdlichen Wirken für die handwerkliche, industrielle und land- wirtschaftliche Aus- und Umbildung jüdischer Menschen in allen Teilen der Welt — vor allem in Ost- und Mittel-Europa. Die ausgezeichnete vielseitige Wirtschaft« - Zeitschrift, die ORT vierteljährlich seinen englisch sprechenden Freunden präsentiert, be- schäftigt sich mit allgemeinen Wirtschaftsproblemen in aller Welt, in Erkenntnis der Tatsache, dass Juden nicht isoliert, sondern ethnische Teile eines allgemeinen Weltwirtschaftssystems sind, das nicht ohne Schaden gespalten werden kann. In dieser Festnummer aber erleben wir mit ORT, der 1880 in Russland gegründet wurde, noch einmal die 25 Jahre seiner Geschichte in Amerika, seit Leon M. Bramson, Aron Syngalov/Ski und David Luvovitsch 1822 als Delegierte-nach U.S.A. kamen. Welchen Widerhall ihre Arbeit für die Rehabilitation des euro- päischen Judentums in Amerika fand, kann man vielleicht am besten aus der Namensliste des ersten amerikanischen ORT-Komitees ersehen, das alle Teile des Judentums repräsentierte mit Männern wie Adolph Lewisohn, Nathan Strauss, Paul Baerwald, Louis B. Boudin, David Sarnoff, Jacob Panken, B. Charney Viadeck, Adolph Held, Julius Rosenwald, James H. Becker, Jacob BiIlikopf,Cyrus Adler, Morris Wolf und Joseph M. Proskauer. " Das liest sich heute wie ein "Who's Who" des amerikanischen Juden- tums — aber es ist diese gemeinsame Front von rechts und links, die ORT ermöglicht hat und ermöglicht, sein Wirken über die ganze Welt auszudehnen für die berufliche Rekonstruktion der Juden im Galuth und für die Palästina-Wanderung. Dies ist eine willkommene Gelegenheit, mit Dank und Glück- wünschen den Ausdruck der Verpflichtung zu verknüpfen, die jeder, der sich als Jude bekennt, heute und in Zukunft hat, die Arbeit des ORT zu fördern und in weitere Kreise zu tragen. WIEWIBHCEEN In Tel-Aviv starb der Dichter und Musiker Simon Kronberg. In | Deutschland gehörte er dem Rilke- Kreis an, war Mitarbeiter der "Flamme", seine Gedichte brachte der Verlag Kiepenhauer heraus. Im Dalcroze-Institut wurde er zum Musik-Pädagogen ausgebildet. In Palästina erlernte er das Schu- ster-Handwerk und" liess sich in Givat Chajim als "Schuh-Macher und Poet dazu" — unter dieser Kennzeichnung wurde er populär — nieder. Sechs Jahre lang leitete er einen Chor in der Kolonie deut- scher Juden Naharija. Dem- nächst erscheint vor ihm im Moa- dim-Verlag ein Werk "Tod im Hafen", das die "Patria"-Tragö- die behandelt, (-d.) » Dem unter der Leitung von Ar- thur Hellmer stehenden städti- schen Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, das bisher im .Haus am Besenbinderhof und im Saal der Sparkasse in Altona gespielt hat, ist jetzt ein drittes Haus an- gegliedert worden: das mit den letzten Errungenschaften der The- aterbautechnik umgebaute Haus der Jugend in Altona, das 740 Personen fasst. Zur Eröffnung wurde Kleists "Zerbrochener Krug" und Molieres "Heirat wider Willen gespielt; Bürgermeister Max Brauer hielt eine Ansprache und Eugen Jochum dirigierte das Philharmonische Orchester. Neu- erdings spielt das Deutsche Schau- spielhaus gelegentlich auch wie- der in seinem ursprünglichen Heim in der Kirchenallee; dieses Haus ist gänzlich unbeschädigt geblieben und steht als "Garrison Theater" unter der Regie der englischen Mi litärregierung. In Basel starb der 26jährige Wolfgang Borchart, der als einer der begabtesten unter den jungen deutschen Dichtern galt. Er suchte im Basler Klaraspital Genesung von einer schweren Krankheit, die er sich als deutscher Soldat in der Ukraine zugezogen hatte. Zwei Bände seiner Erzählungen werden demnächst im Rowohlt-Verlag her- auskommen, ein Drama "Draussen vor der Tür" soll in Hamburg ur- aufgeführt werden und wurde von Heinz Hilpert in Frankfurt, sowie vom Schauspielhaus Zürich ange- nommen, ' (ok.) Die "Vereinigung der Verfolg- ten des Naziregimes" (VVN) in Marburg beantragte beim Haupt- ankläger der Spruchkammer in Frankfurt am Main ein Spruch- kammerverfahren gegen Dr. Hans Schlange - Schöning en, den Direk tor der Hauptverwaltung für Er- nährung im bizonalen Wirtschafts rat. Schlange»Schöningen habe 1924 gesagt, die Staatsform der Republik, die auf Fahnenflucht und Hochverrat aufgebaut worden sei, könne nicht von Bestand sein, oder die Weltgeschichte müsse ihren Sinn verloren haben. Die- ser Ausspruch sei in einem natio- nalsozialistischen Buch 1934 mit Einverständnis des Autors ver- öffentlicht worden. Die frühere Frankfurter West- endBynagoge soll im Zuge der er- sten Wiedergutmachungsmassnah- men in Hessen zur grössten Syna- goge Europas ausgebaut werden. Der Münchener Architekt Dr. Werner Bürkle erhielt den Ent- wurf der Pläne und die Bauleitung. Peter Martin Lampel, der in New York lebende Autor von "Re- volte im Erziehungsheim" und "Giftgas übe« Berlin", hat ein neues Schauspiel "Flucht vor uns selber" geschrieben. In Zürich starb im Alter von 52 Jahren der Regisseur am dor- tigen Stadttheater, Leopold Dudek. Vor seiner Schweizer Arbeit war Dudek lange Jahre als geschätz- ter Komiker an den deutschen Theatern Prags tätig. Mit der "Drottningholm" trafön in New York zum ersten Mal die Unger - Zwillinge" ein, die 26 Jahre alt sind und nur dadurch unterschieden werden können, dass Bertil ein Monokel im linken und Gustaf eines im rechten Auge trägt. Sie sprechen beide sieben Sprachen, sind Komponisten, Pia- nisten und Filmschauspieler und haben eben einen Film in Italien beendet. Beide sind Mitglieder der schwedischen Luftwaffe. Dr. Fritz Ermath, der nach sei- ner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten Intendant des Radio Stutt- gart geworden war, ist von seinem Posten zurückgetreten. Nach einer Mitteilung des Chefs der amerikar nischen Nachrichten - Kontrolle, hatte Ermath gegen die Anord- nung No. 21 der Militärregierung Verstössen, die bestimmt, dass alle Bewerber vor der Erteilung der Arbeitserlaubnis geprüft werden müssen. Ermath hatte Mitarbeiter einstellen wollen, die für die Nach- richtenkontrolle der Militärregie rung nicht tragbar waren. (Ob wohl Ermath während des Krieges in den US lebte, hat er sich nicht naturalisieren lassen). Vor kurzem starb der Initiator zur Errichtung einer Internatio nalen Liga zur Bekämpfung des Faschismus, der Reichenberger Redakteur Hans Winkler. Bis zur Abtretung des Sudetengebiets 1938 war er Generalsekretär der Demo- kratischen Freiheitspartei, an de- ren Spitze der Bürgermeister von Reichenberg, Dr. Carl Kostka, stand- Seine Haft in der Strafan- stalt Berlin-Moabit hat ihn später zugrunde gerichtet, so dass er 1945 nur nahezu erblindet in seine Vaterstadt zurückkehren konnte. In New York starb Frau Isabella Lunzer, die Witwe des während der Nazizeit in Wien verstorbenen Büh- nenschriftstellers Fritz Lunzer. Dr. Reuben S. Nathan, der Chef der Zeitschriften-Sektion des New Yorker Office der Civil Affair Di- vision of the Army, wurde auf. di-, rekten Auftrag von General Eisenhower, dem Chef des Stabes, zum Lt.-Col. in der Reserve er- nannt. Er wurde von Brig. Gene- jral McClure eingeschworen. Seine. Ernennung erfolgte, weil Dr. Na- than zu seinem bisherigen Aufga- benkreis mit Fragen der politi- schen Planung betraut wurde. (Nathan stammt aus Magdeburg und war früher Jurist.) Morris Weinberg, Herausgeber der jiddischen Tageszeitung "Der Tog" (Jewish Day)„ gibt bekannt, dass er den bisherigen Verwal- tungsredakteur der Zeitung, Solo- mon Dingol, zum Chefredakteur an Stelle des kürzlich verstorbe- nen William Edlin bestellt hat. Dingol, der ein: begabter Publizist ist, nimmt auch eine führende Stel< lung im sozialen Leben der Juden Ame- rikas ein. Er ist Vize-Präsident der HI AS, Mitglied des Rates des Amer- ican Joint Distribution Committee und der Gewerkschaftskampagne für Palä- stina, des Direktorenrates des Jiddi- schen Wissenschaftlichen Institutes, der American Economic Society und der Academy for Political Science Dingol war während des ersten Welt- krieges Londoner Korrespondent des "Forward", später Redakteur des "Sunday Forward". Seit 25 Jahren gehört er dem Stab des "Tog" an. (nd.) Zum Thema "Berliner Kultur- bund-Orchester" wird uns weiter- hin mitgeteilt: In Palästina spie- len in verschiedenen Orchestern Vater und Sohn; Polischuk (Vio- line), Dr. Werner Liebenthal (Schlagzeug), Kurt Sommerfeld (Schlagzeug), Siegmund Petrusch- ka (Trompete), Heinz Schiefer (Posaune), Heinz Berger (Oboe) und Walter Schleyer (Flöte). Friedrich Borges, der Holly- wooder Korrespondent "des "Auf- bau", wurde als Mitarbeiter euro- päischer Blätter zum Präsidenten der Hollywood Foreign Corre- spondents Association für das Jahr 1948 gewählt. Dr. Egon Newman, ehemaliger Kapellmeister in Wien und Berlin und Komponist einiger erfolgrei- cher Operetten und Lieder (dar- unter "For You Madonna"), der die letzten fünf Jahre in Mexiko gelebt hat, ist. in Hollywood ein- getroffen, wo er als Professor für Musik an der Universität tätig sein wird. In Philadelphia starb im Alter von 82 Jahren A. Raymond Raff, der ehemalige Vorstand der Zoll- behörde des Hafens von Philadel- phia. Er war Präsident der anti- nazistischen German - American League for Culture und organi- sierte 11,000 deutschsprechende Amerikaner zur Bekämpfung des Amerikadeutschen Volksbunds vor Eintritt Amerikas in den Zweiten Weltkrieg. Reinhard Eisner, der Sohn des 1919 in München ermordeten er- sten Ministerpräsidenten der bay- erischen Republik, ist als Haupt- ankläger der Lagerspruchkammer Nürnberg-Langwasser tätig. Wäh- rend der Nazi-Zeit lebte Reinhard Eisner in Berlin. (-!-) In Minneapolis, wo er bis vor wenigen Monaten an der Univer- sity of Minnesota gelehrt hatte, starb am 12. Dezember im Alter von 83 Jahren der bedeutende Ge- lehrte und Forscher Robert Meyer, der an der Berliner- Universität viele Generationen von Aerzten in der Pathologie der Frauenkrank- heiten unterrichtet und sich auf diesem Gebiet Weltruf erworben hatte. Im hohen Alter von uen Nazis aus Amt und Forschung vertrieben, hatte er in Amerika eine neue Stätte der Wirkung ge- funden. Wir werden über die Be- deutung Robert Meyers für die medizinische Forschung und Lehre noch eingehender berichten. Professor Dr. Hans Cornelius, der bekannte Philosoph und Er- kenntnistheoretiker, ein Neffe des Komponisten Peter Cornelius, starb kürzlich in München kurz vor Vollendung seines 84. Lebens- jahres (-z) Eine stille Frau Zum Heimgang von Louise Waterman Wise Es gibt Menschen, die durch Stille wirken. So ein Mensch war Frau Louise Waterman Wise, die dahingegangene Gattin des grossen Amerikaners und Juden Dr. Ste- phen S. Wise, Präsidenten des American Jewish Congress und des World Jewish Congress« Ihre Mitarbeiterinnen schildern sie so: Sie erschien unauffällig heute in dem einen, morgen in dem andern jüdischen Büro, setzte, sich beschei- den an einen Tisch und begann zu arbeiten. Sofort verbreitete sich diese Atmosphäre der Stille und und er wies auf den Schweigen- den — 'löchert mir die Ohren." Ja, wenn Louise Wise hereinkam und schwieg, wurde man ganz Ohr. Ueber tausend Personen wohn- ten am vergangenen Freitag dem Totendienst in der von Stephen Wise geschaffenen Free Synagogue bei. Hunderte konnten keinen Platz mhr finden. Vertreter von Stadt und Land waren anwesend. Präsi- dent Truman hatte eine Botschaft des Mitgefühls an die Familie ge- sandt. Dr. David Petegorsky, Exe- kutiv-Direktor des American Jew- ish Congress, der die Trauerrede hielt, traf am besten das Wesen dieser seltenen Frau, als er sagte: "Sie führte einen nachsichtslosen Krieg nicht so sehr gegen die bö- sen Menschen, als gegen das Böse im Menschen." Dem nun einsam gewordenen Kämpfer Dr. Stephen S. Wise wen- det sich unser Mitgefühl zu. Trösten kann ihn keiner. M . W. Mrs. Stephen S. Wise der Arbeit, über das ganze Haus. Die Mitarbeiterinnen sammelten sich um sie, leise gab sie Anregun- gen, entwickelte Pläne, nahm dankbar Ratschläge entgegen, als hätte man sie fürstlich beschenkt. So still und bescheiden voll- brachte sie grosse Werke: grün- dete die Women's Division des American Jewish Congress und zog damit zehntausende jüdischer Frauen überall in Amerika zu po- sitiver jüdischer Sozial - Arbeit heran; dann richtete sie nach Aus- bruch der Hitler-Pest in Deutsch- land drei grosse Gebäude in der Nachbarschaft der Free Synagogue als Wohnräume für die Flücht- linge aus Deutschland, später aus Oesterreich, ein, in denen mehr als 4000 Menschen von 1933 bis 1941 ein erstes Heim im neuen Lande gefunden haben; sie gestaltete die gleichen Häuser nach Amerikas Eintreten in den Krieg in Erho- lungsstätten für Soldaten aller Konfessionen um. Mehr als 300;000 Feld-, Luft- und Marine-Soldaten gingen in den Kriegsjahren durch diese Häuser. Unter ihren übrigen sozialen Werken nimmt das von ihr ge- schaffene Kinderhilfswerk des Jü- dischen Weltkongresses einen her- vorragenden Platz ein. Kinder- heime wurden in verschiedenen Ländern eingerichtet, mehrere der Kinder wurden von amerikanischen Familien adoptiert. Einer deutsch- jüdischen Familie entstammend, die nach Misslingen der 48er Re- volution in Deutschland ein Heim in Amerika gesucht und gefunden hat, erbte und betätigte sie das Schillersche Ideal des Wahren, Schönen und Guten. Das kam auch zum Ausdruck in ihrer Kunst; sie war eine begabte Malerin. Ihrem Gatten stand sie nicht al lein in seinem jüdischen und zio- nistischen Kampf, sondern auch in seinem Ringen um eine bessere De mokratie und grössere soziale Ge- rechtigkeit in Amerika bei. Es gab rein äusserlich kaum einen stärke- ren Gegensatz als den zwischen Stephen und Louise Wise. Er eine grosse, imposante Figur, mit ebenso einschmeichelnder wie be- zwingender Stimme, mächtig im Wort. Sie — zierlich und bezwin- gend schon durch den Blick aus ihren hellen Augen. Dennoch war sie es oft — Stephen gestand es oft lachend — die das Heft in Händen behielt. Er pflegte zu ihrer Cha- rakterisierung die Anekdote vom Rabbi heranzuziehen, zu dem seine "Chassiden" (Anhänger) mit al- lerlei Ideen und Wünschen kamen. Nur einer im Hintergrunde ver- hielt sich nachdenklich schweigend. "Still doch!" rief der Rabbi; "euch höre ich garnicht. Nur der dort" — Wo die Zitronen blüh'n (Fortsetzung von Seite 7) sich ein richtiges Papier zu ver- schaffen. Man konnte auch ein po- litischer Flüchtling, ein D.P. oder ein dem "Ofen entronnener Jude" Es gab in Rom eine Zeitlang ein Zentralbüro für Deutsche mit amt- licher Erlaubnis eröffnet von einem gewissen Willy Nix, das soge- nannte "Nix-Büro". Nix "betreute" die Deutschen, etwa 4000 Personen, die natürlich in eine Karthotek aufgenommen wurden. Man erhielt von Nix auch ein Papier, das amt- lich anerkannt wurde und von süd- amerikanischen Ländern wie von der Schweiz als vollwertig angese- hen wurde. Man bekam auf dieses Papier hin Visen und Sichtver- merke. . . Aber es scheint, dass we- nige schwer Belastete sich bei Nix eingefunden haben, da man eine amtliche Kontrolle doch scheute. Aber Nix hatte auch viele fun- den unter Nichtdeutschen, die da- ran interessiert waren, aus Europa zu verschwinden , und sich gegen hohe Beträge falsche Pässe von Nix ausstellen liessen. Man hat den Schwindel entdeckt. Nix wurde verhaftet, sein Büro aufgelöst. Wiesel, der die Verhältnisse sehr gut kennt, behauptet, * dass viele belastete Nazis, entwichene Kriegs- gefangene, N S-Hoheitsträger und SS-Angehörige nicht nur leicht un- ter falschem Namen untergekom- men sind, sondern ebenso leicht nach Spanien und Südamerika fah- ren konnten. Viele denken aber gar nicht da- ran, Italien zu verlassen, sondern ziehen es vor, das paradiesische Leben weiterzuführen, als ob nichts vorgefallen sei und ihnen nichts geschehen könne. So üben ehema- lige Ortgruppenleiter und andere Funktionäre des berüchtigten Aus- landsapparates der Nazis heute wie einst ihren Beruf aus, unerreich- bar für jedes Verfahren, denn in Italien kümmert man sich nicht um die Vergangenheit, und für die deutschen Spruchkammern existie- ren sie nicht. Es befinden sich sehr viele Schwerbelastete unter diesen Individuen, aber da niemand sucht, hat auch niemand die Angst, ge- funden zu werden. Neues aus dem Radio Peter M. Lindt, der Leiter der deutschen literarischen Sendung (Station WEVD), wurde am 13. Dezember über die Kurzwellen- sendung "Voice of America" (N.B.C.) über die Aufgaben der Literatur und des Rundfunks als völkerverbindende Faktoren interviewt. = Die vorliegende Ausgabe i 1 des "Aufbau" ist seine i I FOREIGN EDITION I | (AUSLAND-AUSGABE). | H Sie enthält den gesamten s W Text der amerikanischen Aus- s % gäbe. Lediglich Notizen rein a H lokaler Bedeutung sind ausge- §f Ü lassen Dafür wurrhn 7'isätz^1§ D liehe Artikel al!irr™" n"n In- fj| = tervsses HUiPL. al- ajL m m fr- «-,y„. & jdL IMPORTS MARSHAU PLAN COUNTRIES OTHERS 1936/38 1947 fest.) EACH SYMBOL—10 PERCENT OF TOTAL graphic syndicare Unser Handel mit den Ländern des Mcsrshail-Piaits Vor dem Krieg gingen 43% unseres Exports nach den vom Marshall- Plan erfassten Ländern und 36% unseres Imports kamen von dort. (Quelle: Department of Commerce.) Die Stahlfalle Von HAROLD L. ICKES, früher U. S. Secretary of the Interior Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten und — in geringerem Masse, die der ganzen Welt — scheint in eine Stahlfalle gegan- gen M sein. Und soweit ich sehen kann, wird weder die Regierung noch der Kongress etwas unter- nehmen, um diese Falle zu öffnen. Der Mangel an Stahl ist in hohem Masse für die gefährliche Infla- tionsspirale verantwortlich. Er ist ebenso verantwortlich für den Mangel an anderen Dingen, der das Publikum verärgert. Von einer höheren Warte aus kann man sagen, dass der Mangel an Stahl den ganzen Marshall-Plan zum Scheitern bringen kann. Es ist ein offenes Geheimnis, dass — abgesehen von Nahrungs- mitteln — wenig Hilfe für West- europa geleistet werden kann, wenn nicht die Stahlproduktion in Amerika zunimmt. Unsere inlän- dische Nachfrage nach Stahl ist bereits grösser, als die Versor- gung. Der Krug-liepoi t über na- türliche Hilfsquellen und Aus- lands-Hi fe hat d es s-ihr klar ge- mach!. L)ei St"h mance! macht sich n'cht i-fv !. : - , vir au- chvrn wie A'a- schinen und Automobil-Industrie fühlbar, auch die Petroleum-Indu- strie mit ihrem Verbrauch an Stahlrohren, Umkhidungen, Rohr- leitungen und anderen Transport- mitteln leidet daruntei. D e Dün- ger- und chemischen Industrien haben den Druck des Stahlman- gels gespürt, als sie versuchten, sich Tankwagen und Behälter zu verschaffen. Dringend wird Stahl zum Bau von Eisenbahnwaggons benötigt, mit denen im Inland Kohle, und für das Ausland Wei- zen nach den betreffenden Häfen geschafft werden muss. Stahl fehlt für tausend andere Zwecke. Washington weiss dies, und noch viel mehr. Die Regierung freilich bricht sich beinahe das Kreuz, um sich recht taktvoll den Stahlmonopolisten, vor allem United States Steel gegenüber, zu verhalten. Letzteren hat unser verbindlicher Attorney General das Recht zugestanden, die frü- here Anlage der Geneva Steel Company in Geneva (Utah) als Kriegs-Restbestand für ein But- terbrot zu kaufen. In diesem Zu- sammenhang sollte man sich ein» (Fortsetzung auf Seite 12) iL " Friday, December 19, 1 Wf Der abgewertete Rubel R. L. In der Einleitung zum Ab- wertungsdekret gibt die russische Regierung offen zu,dass der "grosse vaterländische Krieg" zum Teil durch die Notenpresse finanziert wurde und dass der hohe Noten- umlauf die Warenpreise in den freien Läden und Märkten auf das 10-15fache der Vorkriegshöhe ge- trieben hat, während die rationier- ten Güter, soweit sie in Staatsläden verkauft wurden, beinahe auf Frie- denshöhe verblieben. Nunmehr geht die Regierung daran, die Ungleich- heit der beiden Märkte auszuglei- chen und die nichtregulierten Preise zu beseitigen. Voraussetzung dazu ist eine drastische Reduktion des Notenumlaufs, dessen Höhe unbe- kannt ist. Die umlaufenden Noten werden awengswelse 10:1 umgetauscht, indem die Regierung "einen Rubel mit voller Kaufkraft für je 10 Rubel mit nicht voller Kaufkraft" tauscht. Wer sein Geld hingegen einer Bank anvertraut hat, wird besser behandelt als der Besitzer von Bargeld. Kleine Sparer mit 3000 Rubel Guthaben, Was unge- fähr dem Einkommen eines Arbeiters in drei Monaten entspricht, erhalten neue Rubel im Verhältnis 1:1, Sparer mit Guthaben bis 10,000 Rubel 2:1 und darüber hinaus 3:1. Wer hingegen eine der vielen Staatsanleihen gekauft hat, bekommt sein Geld nur im Ver- hältnis 3:1 gegen eine neue 2% Kon- versionsanleihe umgetauscht. Um ein einheitliches Preisniveau schaffen zu können, wird jede Ra- tionierung aufgelassen, alle Waren werden frei und zu einheitlichen Preisen in staatlichen Läden ver- kauft werden. Der Preis für Brot und Mehl wird sogar gegenüber den rationierten Prei- sen um 12% ermässigt, Fleisch und Tett um 10'/;,; hingegen werden die Preise von Milch, Eiern, Früchten, Textilien und die aller andern Güter auf ein Niveau gehoben, das höher ist als das in den rationierten Läden, aber wesentlich niedriger als in den freien Läden. Dem Dekret ist zu entnehmen, dass das Niveau etwa 35-40% der freien Preise sein wird, was immer- hin das Vier- und Fünffache des Vorkriegspreises wäre. Löhne und Pensionen bleiben unverändert, ebenso die Steuern. Wen wird die Reform treffen? Hinsichtlich der Einkommen gibt es in Russland drei grosse Schich- ten der Bevölkerung : In der ersten sind die hohen Be- amten von Partei, Handel, Indu- strie, die Leiter der Fabriken und Handelshäuser und die Vorarbei- ter. Sie beziehen 5 bis 10,000 Ru- bel per Monat, mussten Sich in den freien Läden verpflegen und konn- ten einen sehr hohen Lebensstan- dard führen. Ihre Lage wird durch die Reform wesentlich verbessert werden, da sie ja in Zukunft zu unifizierten Preisen einkaufen werden. Die nächste Gruppe sind die Fa- briksarbeiter, die im Stücklohn ca 1000 Rubel monatlich verdienen. Sie erhielten Lebensmittelkarten, sodass, ihnen ein Teil des Einkom- mens verblieb, um in den freien Lä- den einzukaufen. Ihr Einkommen war aber nicht genügend, Erspar- nisse zu machen. Ihre Lage wird eher erschwert werden, zumal die staatliche Belieferung der Arbei- tersiedlungen mit billigen Artikeln durch das neue Dekret beseitigt wird. Für Kleider, Schuhe und Hartgüter werden sie wesentlich mehr als bisher zahlen. Die dritte Gruppe, die die Kanz- leibeamten, Arbeiter in unwesent- lichen Betrieben und Pensionisten umfasst, die meist 350 Rubel be- ziehen, wird durch die neuen Preise am stärksten getroffen werden. Die Devaluation des Rubels ist eine scharfe Massnahme, um Ord- nung in die russische Wirtschaft zu bringen. Die Aussenwelt wusste nicht, dass die Inflation dort die Preise auf ein so exorbitantes Ni- veau getrieben hatte. Die Mass- nahme wird viele hart treffen, aber die wirtschaftliehe Stellung des Landes wird zweifelsohne daduren gestärkt werden. DIE STAHLFALLE {Fortsetzung von Seite 11) mal den vorsichtig abgefassten Bericht des President's Council of Economic Advisers ansehen. Diese höfliche Körperschaft berichtete an Präsident Truman, dass der Stahlmangel "hauptsächlich einem Absinken in der Stahlproduktion zuzuschreiben sei, die mit dem augenblicklichen Umfang und Art unserer Staatswirtschaft nicht Schritt halte". Weniger beleidi- gend für die Stahlkönige konnte man es nicht ausdrücken. Der Krug-Bericht ist ein bisschen di- rekter. Er zeigt, dass die Stahlin- dustrie, trotz riesiger Nachfrage, seit Aufhören der Kriegskonjunk- tur Anlagen geschlossen hat, die eine Produktionsfähigkeit von 4 Millionen Tonnen Stahl besassen, und dass die übrigen Anlagen aus- serdem noch 6 Millionen Tonnen Stahl unter ihrer Leistungsfähig- keit erzeugen. Der Bericht drängt darauf, dass diese lahmgelegten Produkt inskräfte nutzbar ge- macht werden. Das wesentliche Resultat dieser Untersuchung ist es, dass die Pro- paganda - Agenten und Reklame- fachleute der Stahlindustrie Tag und Nacht arbeiten, um sich ge- fällige Antworten auszudenken, die das Publikum beruhigen könn- ten. Jeder wird zugeben, dass die ——English Exporten (London), Ltd.— 0/10 MARBLE ARCH LONDON W. 1, ENGLAND SUPPLIERS AND DISTRIBUTORS OF: Electrica! Goods. Radios, new and used machlnery, Hardware. - Textties and Soft Goods. - Matches, heavy and fine Chemicals. - Dyes, Rubber (raw, manufactured goods and Rubber Chemicals). - Household Articles (Claas, Cutlery, Enamelware, Aluminum). - Shoes, Boots. - Food Products. Colonial Produce and Raw Materials from: British and other sources. Bankers: SWISS BANK CORPORATION. LONDON Harris Tweeds - Worsteds TROP1CALS LORDSHIP TEXTILES, LTD. 71 MARGARET STREET LONDON W. 1 Cables: BESTWOOLEX LONDON. Bagger-Maschinen, Draglines mit Diesel- und Elektro-Motoren-Antrieb, der bedeutendsten belgischen und holländischen Konstruktionswerkstätten und Maschinenfabriken. 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Andererseits ist es bekannt, dass die Stahlindustrie seit langem je- der Erweiterung energischen Wi- derstand entgegensetzt, und dass sie sich erfolgreich bemüht, fette Dividenden einzustecken, ohne sich um die Wirkung auf die nationale Wirtschaft zu kümmern. Obgleich die Verwaltung dem Kongress einen Gesetzes-Vorschlag unterbreitet und die Vollmacht er- beten hat, die Verteilung der wichtigsten Nahrungsmittel und industriellen Rohstoffe; einschliess- lich Stahl und Eisen, zu kontrol- lieren, so hat sie doch in Bezug auf die Erhöhung der Stahlpro- duktion so gut wie nichts getan. Vor kurzem hat das Handels-De- partement einen Versuchsballon losgelassen und hat gedroht, die Verwendung von Zinn für die Ver- packung von Kaffee, Bier, Luxus- Nahrungsmitteln Motoröl etc. ein- zuschränken. Diese famose Idee gehört in die Kategorie der geflü- gellosen Donnerstage. In die Tat umgesetzt, würde die Stahlerspar- nis nach Aussagen der Büchsen- Fabrikanten allerhöchstens 1 Pro- zent betragen. Dieser Vorsehlag, sagen sie, würde die bereits über- belasteten Transportmittel noch mehr belasten, da für die Behäl- ter anstelle von Metall das viel dickere Glas verwendet werden müsste. Es sieht so aus, als würde dies nicht viel ausmachen. Dem ist aber nicht so. Ein Ueberblick der United Brewers Foundation zeigt, dass wenn nur die Bier-In- dustrie versuchen würde, ihren Umsatz an Büchsenbier, von 1948 in Fiberkartons zu verschicken, 48,5000 Extra - Güterwagen benö- tigt werden würden, für den Ver- sand in Holzbehältern dagegen 51,300 Extra-Güterwagen. Abgesehen davon, würde der Vorschlag des Handelsieparte- ments eine ungerechte Härte für hunderte von kleinen Geschäfts* leuten darstellen. Die Antwort auf den Stahlmangel liegt beim Stahltrust, der jetzt vergnügt singt "It Ain't Gonna Rain N» More", während das arme Publi« kum klagend antwortet mit "Pye: Got Plenty. of Nothin' ". Copyright 1947, N. Y. Post Corpo- ration. Autorisierte ttebersetztin'gr. von Mary Graf. USA und Finnland Die Finnen haben in den Vereinigten Staaten seit ieher eine besondere Kre- ditwüidigkeit genossen. Selbst wäh- rend der Depressions jähre des vorigen J thrzehnts und nach dem ersten Fin- nisch-Russischen Krieg 1939*1940 zahl- ten die Finnen prompt die aus dein ersten Weltkrieg herrührende Kriegs- schuld an die Vereinigten Staaten. Und auch jetzt hat dieses Land bereits ein Drittel seiner neuen Kriegsschuld an Russland bezahlt, obwohl die Ge- samtsumme von $300 Millionen bis 1952 in Ratenzahlungen abgegolten werden kann. Beachtenswert ist die Tatsache, dasei Finnland in den ersten neun Monaten dieses Jahres eins günstige Aussen- handelsbilanz erzielen könnte — tat- sächlich eine Leistung, da es nehen den Vereinigten Staaten wahrlich nicizf viele Länder gibt, die ein ähnlich' günstiges Aussenhandelsbild aufweise« können. PARK BRIDGE CORPORATION COMMERCIAL FINANCING SINCE 1931 52 WALL STREET NEW YORK 5, N. Y. 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Hier ist nun em Werk erschie- nen, das sich vor allem erst ein- mal dadurch auszeichnet, dass es — mit mehr als dreihundert Zeich- nungen und Photos versehen — ein grossartiges Bildermaterial ent- hält, das Porträts, Karikaturen, Illustrationen und Faksimiles in bunter Fülle bringt und neben dem Text ein Photo-Pano/ama von der Zeit der kolonialen Literatur bis zu Saroyan und Steinbeck und ande- ren Autoren der Gegenwart bietet. Während derartige Sammelwerke sonst der neueren Literaturge- schichte nur knappen Raum ge- währen und allen Wert auf die ; sogenannten klassischen Perioden legen, ist hier fast die Hälfte des Buches der Zeit von 1890 bis 1947 gewidmet. Witham hat eine rasche und kluge Art, mit einigen Zitaten, einem Hinweis, einer Anekdote die Autoren historisch einzuordnen, und vor allem erreicht er es, den Leser von'der Lektüre der Litera- turgeschichte auf das Werk selbst hinzulenken und in ihm eine bren- nende Neugier für den Autor und seine Schöpfungen zu erzeugen. Das ist etwas, das man sonst so schmerzlich bei den Zusammen- stellungen dieser Art vermisst. Die- se hier vermittelt auf eine kurz- weilige, durch die Bilderauswahl glänzend unterstützte Art auf knapp 400 Seiten stichwortartig einen ungeheuren Reichtum an Kenntnis, den jeder Leser leicht von selbst erweitern und vertiefen kann. Wir hatten einmal in deut- scher Sprache die Wiegiersche Ge- schichte der deutschen Literatur. Diese ist ihr amerikanisches Ge- genstück Amüsant, flüssig und schön ausgestattet, präsentiert sich das Buch als ein prächtiges Geschenk für alle Gelegenheiten, Harold E. Bern. Rctmuz' erster Amerika-Erfolg "When the Mountain Fell"; By C. F. Ramuz. English Translation by Sarah Fisher Scott. Pantheon Boolts Inc., New York. $2.50. Der Welsch-Schweizer Charles- Fernand Ramuz ist im Mai 1947 gestorben. Fast ein halbes Jahr nach seinem Tod hat er, der eigen- artigste Romandichter der moder- nen französischen Literatur, durch die Oktoberwahl des Book-of-the- Month Club die erste grosse ame- rikanische Anerkennung gefunden, die ihm gebührt. Unter dem sachlichen Titel "WM^ the Mountain Fell" ist sein Meisterwerk "Derborence nach einem Tal im Kanton Vaud benannt, in der hervorragenden Uebersetzung von Sarah Fisher Scott dem amerikanischen Leser erschlossen worden. Nachdem "The Reign of the Evil One" und "The End of All Men" bereits er- schienen sind, ist die Wahl dieses Romans besonders glücklich. Denn Handlung und Menschen, die Ra- Our American Music By .John Tasker Howard. — Tho- mas Y. Crowell Company, N. Y. A. H. Wem — Musiker oder Laien — darum zu tun ist, einen gründ- lichen Ueberblick über die Ge- schichte der amerikanischen Musik zu bekommen, kann nirgends eine bessere und vollständigere Infor- mation erhalten als in dem neu herausgekommenen Band "Our American Music" von John Tasker Howard. Dieser ist seit einer Reihe von Jahren Kurator der Ameri- cana Music Collection der Public Library in New York und hat wie kaum ein zweiter Zugang zu dem dokumentarischen Material aller Epochen amerikanischer Musik- pflege. Die Daten bezüglich der zeitgenössischen Komponisten sind, anscheinend vielfach als Resultat von Fagebogen, mit grosser Präzi- sion bis in die letzte Zeit hinein, weitgehend ohne alle Werturteile mitgeteilt. Dadurch ist das Schwergewicht des umfangreichen Bandes stark zugunsten der Schil- Regenschirme aller Art u. Qualitäten sind vorrätig und werden billigst angefertigt: bei West End Umbrella 615 WEST 150th STREET Ladeneingang Riverside, Ecke Geöffn 11-2 p.m., Samstag ganztägig muz hier in seiner merkwürdiger- weise zugleich knappen und brei- ten, stets Atem raubenden, stets ins Monumentale strebenden Spra- che schildert, bedürfen keines li- terarischen Kommentars. Die unmittelbare Wirkung des Schicksals eines Totgeglaubten, der vom Bergrutsch in sein Hei- matdorf zurückfindet, ist vollkom- men. Die Ereignisse drängen sich. Die Liebeskraft einer Frau nimmt siegend den Kampf mit den Na- turgewalten auf. Ramuz' Schilde- rung ist so genial, so absolut wahr, dass sie selbst in jeder Zeile die Gesetzmässigkeit des Natur- notwendigen annimmt. Dieser Roman, der mit seiner Spannung den Leser nicht loslässt, gehört zu den grossen Werken der Weltliteratur. Die Schweizer Bau- ern, von denen Ramuz erzählt, werden zu Symbolen der Mensch- heit und der Bergrutsch, der sie trägt, ist das Schicksal in seiner Unerforschlichkeit. Kurt Lubinski. derung der lebenden Generation verlegt worden. Daneben befindet sich aber eine Reihe von Kapiteln, die interessante Aufschlüsse über vergangene Perioden bringen. Zu ihnen gehören diejenigen, die sich mit der Musik der Indianer, der Neger und der Kolonisten beschäf- tigen. Auch die den nationalen Hymnen, der frühen Oper und den Anfängen des öffentlichen Kon- zertwesens gewidmeten Abschnitte bieten eine zuverlässige und an- regend geschriebene Einführung. Aus Barlachs letzten Lebensjahren -st- Aus Ernst Barlachs letzten Lebensjahren werden Einzelheiten bekannt, die ein Freund Barlachs in einem Buche "Begegnungen mit Ernst Barlach", bekannt gibt. Paul Schurek ist oft mit Barlach zusammengewesen und hat erfah- ren, wie tief Barlach unter dem Regime litt, das ihn verfemte und schamlos verleumdete. Barlach ar- beitete beim Anbruch der Barbarei an den Figuren der "Gemeinschaft der Heiligen" für die Fassade der Katharinenkirche zu Lübeck, sei- nem Lebenswerk. Die Nazis ver- boten die Ausführung, und ver- bittert sagte Barlach: "Ob ich noch einige kleine Hölzer mache oder nicht, ist nicht so wichtig. Da ich das Lübecker Werk doch nicht voll- enden darf!" Barlach lebte einsam, in völliger Abgeschiedenheit in Güstrow, um nur noch eine grössere Arbeit zu vollenden: den "Fries der Lau- schenden", aber als das Werk fer- tig war, gestand er dem Besucher: "Ist doch wohl reichlich lyrisch!" Schurek meint, dass Barlach zu Beginn des Naziregimes nicht klar erkannte, was ihm drohte. Erst allmählich verstand Barlach, dass Barbaren das Land überfallen hatten. Es kamen dann wilde Dro- hungen, Verleumdungen und ganze Kampagnen in der Nazipresse, die Entfernung der vier grossen Denkmäler in Magdeburg, Kiel, Hamburg und in Güstrow, wo man Barlach wie einen Aussätzigen ver- femte. Aber Barlach konnte nicht den Entschluss fassen, aus Gü- strow fortzugehen,, geschweige aus Deutschland, so schwer er auch litt. Bevor Barlach starb, traf er die Verfügung, nicht in Güstrow sondern in Hamburg begraben zu werden. Das war ein Protest. Ueber das Schicksal der Werke Barlachs erfährt man, dass das Hamburger Relief, dessen Modell erhalten blieb, wiederhergestellt werden soll. Drei grosse Figuren, vor fünfzehn Jahren vollendet, wur- den an der Fassade der Katheri- nenkirche zu Lübeck kürzlich auf- gestellt. Wenig literarischer Nachwuchs in Deutschland Die Berlin-Zehlendorfer Gruppe des "Kulturbunds zur demokrati- schen Erneuerung" hatte in der Absicht, unbekannten begabten Autoren den Weg zu den Verle- gern zu ebnen, um Einsendung von Arbeiten junger Schriftsteller ge- beten. Die von einem Kreis nam- hafter Lektoren vorgenommene Prüfung der 276 eingereichten Arbeiten zeitigte ein negatives Re- sultat. Ueberraschend Neues und Einmaliges, eine bedeutsame Stel- lungnahme zur heutigen Zeit oder gar ein Ausweg aus dem heutigen Dilemma habe sich nirgends ge- zeigt, so wird im Rechenschaftsbe- richt des Kulturbundes ausgeführt, der im übrigen scharf den "herkömmlichen, kleinbürgerlichen Stil" der jungen Menschen geisselt, den ausgesprochenen Mangel an Selbstkritik und die Schilderung nur "rein privater Erlebnisse", un- ter denen das Heimkehrermotiv dominiere (wobei uns das "Pri- vate" keineswegs so verdaimnens- wert erscheinen will und seine Ver- pönung nur zeigt, wie sehr man in Deutschland noch immer in totali- tären Normen befangen ist). Die Lyrik der Jungen bestehe zum überwiegenden Teil aus "Garten- lauben-Gedichten", fährt der Be- richt fort, und e-schreckend sei auch der Mangel an Humor — was bei einer Jugend, die mit 17 Jah- ren ins Feld kam und bis dahin nur als "Pimpfe" und "Hitler-Ju- gend" einem jede persönliche Re- gung tötenden Staatsmoloch zu dienen hatte, eigentlich kaum ver- wundern dürfte. ok. Die Schöpferin des Scarlet Pim- pernel, die Baronin Orczy {Mrs. Montague Barstow) ist im Alter von 82 Jahren in London gestor- ben. Sie wurde in Ungarn gelboren und kam mit 16 Jahren nach Lon- don. Ihr Roman "The Scarlet Pim- pernel" wurde von einem Dultzend Verlegern zurückgewiesen, biis sr endlich 1904 erscheinen konnte und ein grosser Erfolg wurde. Das ver- anlasste sie, auch weiterhin Ro- mane mit der Hauptgestalt; des Scarlet -Pimpernel (Sir IPercy Blakeny) zu schreiben. 1 VERKAUF ANK AUIF ^yiflav ( ^ }il( i rfida( Stic. Das Feinste in Juwelen o T T O MAY früher bei Robert Koch Juwelier Frankfurt a/M. 349 PARK AVENUE Hotel Ambassador NEW YORK 22, N. W. Tel.: PLaza 5-4940 Tisch mit Büchern Zum Schenken und Sichfreuen Picassobuch. Umstritten bis zum äussersten, als der 'Grösste" dieser Zeit gepriesen; als ein "Verderber" gelästert und bekämpft, hinterli- stig gelobt und töricht getadelt — eines ist er sicherlich: ein grosser, genialer Befruchter, ein Mann mit nimmermüden Augen. Dazu hat er ein Herz von Stolz und Würde. Er zeigte es während der Okkupa- tion der deutschen Barbaren, wie sich ein aufrechter Mensch verhält. Hier hat nun Paul Eluard (Philo- sophical Library, "The Inner Life of Pablo Picasso, New York, $4.75) die Werke des Künstlers aus allen Perioden zusammengestellt Und seine Poesie, die a us der gleichen Quelle fliesst, damit vereinigt. Es ist ein anregendes, monumentales Buch entstanden, das jedem Be- mühten die Möglichkeit des Ein- lasses in diese wechselnde Welt bie- tet. Ein grundlegendes und schönes Werk voller Ueberraschungen, je länger man es sich ansieht. * "Hieronymus Bosch" (By How- ard Daniel, The Hyperion Press and Duell. Sloan and Pearce, New York, $6.00). In der prachtvollen Kunstreihe dieser Verlage, in der schon Bände über Goya, Rodin, Greco etc. erschienen sind, besit- zen wir nun auch diesen Niederlän- der. Kaum glaublich, wie die Welt ihre Scheinwerfer auf Kunstwerke dreht. Wie populär uns assbar war Bosch in seiner Zeit, wie versank er als abstrus und grotesk später und wie modern und erschütternd genial ist er heute für uns, da die Psychoanalyse so viele Traumlän- der entdeckt hat. Welch handwerk- licher Abklatsch Boschs erscheint Dali, wie nahe ihm als Brüder sind Tschelitchevski oder Max Ernst Dieser Maler hat wahrhaft "die Tore der Hölle geöffnet" (Lampso- nius). Schafft euch dieses Werk eines Hellsichtigen in einer dunk- len Uebergangszeit an. Uner- schöpflich strömt es euch entgegen. Wer schon immer Bosch geliebt hat, wird Abende nun neu in seiner Welt zwischen Himmel und Erde verweilen. Wer ihn nur wenig kennt, wird immer andere Geheim- nisse in ihr entdecken. EAU DE COLOGNE <6*4 icUtSte ft$tiU4c6 7&444VI, wie Su €4 fem&tt MM*. In Ihrem Drug Store oder durch: DELEX PRODUCTS I 5 6- O 9 4 5™ AVE., F L U S HIN G, L. I., N.Y. Für trimmed and untrimmed BEÄUTIES t II k '' T -v - i DRESSES FOP FESTIVE OCCASIONS • brighl, sparkling designs! » fashionable styles! • black and pastel shades! at Richman's famous low prices. CtiMtVt'S Opern tili 10 p. m Tel.: Mo Charge LO 7-1770 ior alterations CO ATS Come, blink your eyes at luxurious coais you never Ihoughl you'd see priced this low! Every dazzling new coat Sil- houette ol the season in the group! - Lavishly furred - iiited coats • sportsters - hooded coats - scarf coais - toppers - in World iamous fabrics and a Wide ränge oi colors and sizes. A large selection of SUITS smartly tailored all colors and sizes 14* AUFBAU Friday, December 19, 1947 John Steinbeck: "The Pearl" {The Viking Press, New York $2,00). Die bezaubernde Erzählung einer mexikanischen Volksfabel von heute. Der Fund einer Perle im Meer bringt eine indianische Familie, die rein ist innerlich wie die Natur, in der sie lebt und die sie nährt, in grässliche Verbindung düng mit der "wirklichen" Welt. Besitz wird zur brennenden Ge- fahr. Mit prachtvoller Einfachheit und in einem von der Atmosphäre Mexikos getränktem Stil ist das erzählt. Es ist eine jener Fabeln, die als klassisch in die Literatur- geschichte eingehen werden. Wohl dem Land, das solche Erzähler be- sitzt. Wohl der Erde, die neben allen ihren abgefeimten zweibeini- gen Bewohnern eine Familie be- haust, wie diese aus Kino, Juana und Coyotito bestehende, in deren dumpfen und doch klaren Seelen die Hoffnung der Menschheit auf eine bessere Welt ruht. (Der grosse Maler Orozco hat das Büch- lein mit Zeichnungen versehen. Gerade für den, der Orozco liebt, wirken sie zu "gelegentlich"). "The Wonderful Adventures of Nils". By Selms Lagerlöf (Pan. therm Books, New York, $5.00). Dies wundervolle Buch unserer Kinderzeit, das sich so gut bis ins hohe Alter lesen lässt, ist jetzt in einer mit 200 anmutigen Bildern von H. Baumhauer geschmückten Ausgabe erschienen, deren Eng- lisch den reichen und doch stets so schlanken Stil der Dichterin voll bewahrt hat. Die beiden ursprüng- lichen Bände sind hiar in einem zusammen veröffentlicht. Welch Innere Erholung und Befreiung, wieder einmal auf diese wunder- bare Reise gehen zu können, auf der der kleine Nils als ein Elf zwi- schen Menschen und Tieren seine seltsamen Abenteuer erlebt und zu ein?m anständigen Kerl heranreift. Die unermüdliche Kulturarbeit des Pantheonverlages hat ein neues Denkmal ihres sauberen Fleisses und ihrer hohen Qualität der schö- nen Reihe ihrer bisherigen Werke hinzugefügt. * Joseph G. Herzberg: "Late City Edition" (Henry Holt & Co., New York). Der ausgezeichnete Jour- nalist Herzberg hat zusammen mit seinen Kollegen von der "Herald Tribune" eine Art Gegenstück zu dem seirierzeit viel besprochenen Werk des "New York Times"-Sta- bes "The Newspaper" herausgege- ben. In 29 Kapitel wird das Wer- den einer grossen Tageszeitung ge- schildert. Zeitungsleser, wie alle jungen und alten Journalisten wer- den mit schmunzelndem Vergnü- gen erfahren, wie sich allmählich das bunte Mosaik eines so in jeder Hinsicht vielseitigen Blattes vor ihren geistigen Augen zusammen- baut. Herzbergs Buch schildert ebenso das Werden eines Reporters wie die Kämpfe der Frauen in die- sem Beruf, die Einteilung der Ar- beit ebenso wie das Detail, ob es sich um Nachrufe oder Editoriais, um Sportnachrichten oder Polizei- rapports handelt. Eine riesige Er- fahrung steht ihm und seinen Mit- arbeitern zur Seite. Nach der span- nenden und amüsanten Lektüre wird fast jeder am nächsten Mor- gen seine Zeitung mit anderen Augen und mit einem neuen Ver- ständnis für das, was er da für 5 Cents kaufen kann, lesen. * "Journaiisra in the United Stat- es". By Robert W. Jones. (E. P. Dnlton & Co., New York, $7.50). Im Gegensatz zu Herzberg ist dies ein grundlegendes Werk, das die Geschichte des amerikanischen Journalismus von 1704 bis zur Ge- genwart umfasst. Es ist auf einem mühsamen und bemühten Quellen- studium aufgebaut, solange es in der Vergangenheit verweilt. Es gibt die grossartige Entwicklung des freien Wortes und seines Kam- pfe«, und die meisten Leser werden die Berichte aus der Zeit des Bür- gerkriegs bis zum Durchbruch der Presse in die Frontstellung einer innerpolitischen Grossmacht mit wachsendem Interesse lesen. Eine ungeheure Fülle von Stoff ist hier verarbeitet. Sie wird in der neue- ren Zeit eher verwirrend als hel- fend. Namen und Zahlen überstür- zen sich. Jones kritische Ader ist schwach, seine Wertungen verlas- sen sich oft auf Zitate, die Verbin- dung mit dem, was sonst im Lande vorgeht, bleibt soziologisch unge- ordnet. Aber als eine Art lexikali- schen Panoramas, das von Bryant bis Ochs und Pulitzer reicht,, hat sein Werk hohen Nachschlage- und Unterrichtswert. * Israel Epstein: "The Unfinished Revolution in China". (TAttle, Brown & Co., .$3.50). China ist für uns die nächsten hundert Jahre wichtiger als Europa. Hier ent- scheidet sich unser aller Schicksal. Es ist der Drehpunkt unserer und der russischen Politik. Niemand betont das richtig. Von den zahllo- sen Büchern über das verwirrende Problem ist das hier eines der klar- sten und aufregendsten. Epstein, chinageboren und ein alter Jour- nalist (UP), ein Freund Stilwells und Carlsons, gibt ein vollgültiges Bild der verwirrten und von be- zahlten Agenten jedes Lagers zu unserem Schaden so oft entstellten Geschichte der letzten Jahre. Jeder Student der Weltgeschichte, jeder gebildete Laie auch, der Verant- wortung fühlt, wird das glänzend geschriebene Kolossalgemälde der chinesischen Revolution mit allen seinen spannenden Komplikationen als einen notwendigen Anschau- ungsunterricht betrachten müssen. m. g. Wolfskehl an die Deutschen Karl Volfskehl: An die Deut- schen. Gedicht. 14 Seiten. Nume- rierte Auflage von 600 Exemplaren. $1.25. (Origo-Verlag, Zürich ) Der wortgewaltige Karl Wolfs- kehl, zweifellos einer der bedeu- tendsten aus dem Stefan-George- Kreis, der sich in den letzten Jah- ren der grauenvollsten Judenver- folgung leidenschaftlich und in herrlichen deutschen Versen zum Judentum bekannte, erhebt seine Stimme nach langem Schweigen im Exil, das der im 8. Jahrzehnt seines Lebens Stehende, heimweh- krank, .in Neuseeland verbringt. Ein lyrisches Flugblatt, wenige Seiten umfassend, edel gedruckt, sorgfältig ediert, schickt er in die Welt; ein Gedicht "An die Deut- schen", das er 1934 in Rom begann, 1944 auf Neuseeland beendete. "Euer Wandel war der meine," erklärt er den Deutschen. "Deut- scher Gau hat mich geboren, deut- sches Brot speiste mich gar,, deut- schen Rheines" Reben goren mir im redakteur der Züricher "Tat", Er- win Jaeckle), den greisen Dichter Absage: "Dein Weg ist nicht mehr aus seiner beziehungslosen Bin- de!- meine." Den Deutschen, die samkeit im südlichen Stillen Ozean sich zu einem imaginären barbari- | fn den Rhein zurückzubringen, der sehen Norden, statt zum kultur-'ja nicht nur Deutschlands Grenze trächtigen Rhein bekennen, ruft er, leidet, sondern auch ein gutes sich von ihnen trennend, zu: . . „j Stück zwischen Schweizer Ufern und ich weine, weine, weil das ^a^intliesst — hier von Goethe und Herz verwaist, weil ein Tausend-j R^ke gepriesen. Wenn es gelingt, jähr vereist." |so würde des Gedichtes letzte In der Schweiz, wo das Gedicht, Schau — "Selige See lockt, Land erschien, bemüht sich zur Zeit ein ergleisst" — Wirklichkeit werden, einflussreicher Kreis (um den | Stefan-George-Schüler und Chef-' Ossip Kalenter. NOTIZEN AUS MEXICO t aus Nestroys "Einen Jux will er sich I machen". Paul Gutmann, früher Vorsitzender , Im Gebäude von "Bellas Artes" des Schutzverbandes Deutscher Schrift- wurde das "Museum der Plastischen steller. der Senior der in Mexico leben- Kunst" eröffnet, das durch Anwen- den Schriftsteller deutscher Sprache, dung der Prinzipien moderner Mu- gab m seinem Vortrags-Zyklus "Dämon seumstechnik jedes einzelne Kunst- unserer Zeit eine Reihe von wertvol- werk zur vollen Wirkung brihgt. len Erkenntnissen und Mahnungen. _ j Paui Mayer las aus seinem jetzt in Deutschland erscheinenden Versbuch Anlässlich des hundertjährigen To- destages von Felix Mendelssohn wur- den unter Leitung von Dr. Ernst Roemer (früher Wien und Berlin) Werke des Komponisten zum Vortrag gebracht. 'Wanderer ohne Ende" und aus seinem ebenfalls dort veröffentlichten Novel- lenbüch 'Das zweite Lebe'n". Frau A. Klausner, die als Delegierte des Jüdischen Weltkongresses an den Beratungen des in Mexico tagenden Blut ein Tausendjahr." Denn, so UNESCO-Kongresses teilnahm, und der i . . , i_ t\. v. ■ , , : Schriftsteller Hans Jacob, der hier deutet der Dichter an, es wurde das durch seine Artikel im "Aufbau" ein in Lucca ansässige jüdische Ge- i Publikum gewonnen hat, berichteten schlecht Kalönymos einst von Karl > gung"deuts?hsp^ dem Grossen nach Mainz ver-1 der "Hatikwah" (Vereinigung deutsch- nflün»*- Hot. Woi'wiat Wnlf-Vöhl» 1 sprechender Zionisten) gemeinsam ein- pflanzt, der Heimat w oltskehls, « berufenen Versammlung über die Ar- und es war der "klare Ritter" Raw [beiten der UNESCO, soweit sie jii- Kalonymos,. der im Kampf der i di!fhe Angelegenheiten betreffen tx . i T» i- Der amerikanische gegen den Anti- Deutschen gegen die Byzantiner 1 semitismus gerichtete Film "Croesfire" bei Controlle in Süditalien Otto l beherrschte unter dem Titel "Kreuzzug , „ . t, ,| gegen den Hass wochenlang den dem Zweiten sein eigen Ross gab, [ Spielplan eines grossen Kinos im Zen- trum der Hauptstadt. GO SKIING WITH THE NEW WORLD CLUB PORTRAITS AUCH NACH PHOTOS Ständige Heimausstellung von Portraits, Landschaften, Stilleben. UNTERRICHT IM MALEN UND ZEICHNEN Telephonische Anmeldung erbeten: VA 6-5514 LUDWIG NUNBERG, 605 WEST 137th ST., N. Y. C. ORIG. ÖLGEMÄLDE Passende Weihnachtsgeschenke aus meiner WIENER PRIVATSAMMLUNG billigst zu verkaufen. J. Alt, 'xmerling. Rahl, Ameseder, Th. Ender, Schweninger u a.; auch moderne französische. Tel.: WA 7-4186 von 8-2 und 6-9 Das ideale Geschenk Large Selection in TOYS and Season Greeting Cards THE QUALITY SHOP 549 Columbus Ave. (86.-87.Str.) TR 3-3047 New York 24, N. Y. Der unbekannte „ . VANGOGH Bonnasc 1 da furchtbare Not ihn bog". , rund um das Cap Horn — erforderlich waren. Eisen- bahnverkehr und Dampfschiffahrt standen um diese Zeit erst im An- fange ihrer Entwicklung; die erste amerikanische Bahnstrecke, mit Pferden betrieben, wurde 1830 bei Baltimore dem Betrieb übergeben und nach dem Jahre 1831 erfolgte die Eröffnung der Lokomotiv- Eisenbahn von Albany nach Boston, Grössere Strecken mussten mit dem Ochsen-Karren, dem "covered wagon" zurückgelegt werden. Der Ruf "Gold in Kalifornien" hat seinerzeit ungeheure Resonanz in der ganzen Welt gefunden. Der Strom der vom Goldfieber erfass- ten Emigranten kam um diese Zeit nach der Westküste zunächst aus den anderen Staten der USA, aber auch aus Australien, Hono- lulu und China. Mnche Gebiete, wie beispielsweise der junge Staat Oregon, wurden nahezu entvölkert, Märchenerzählerin aus Norwegen -ae- Die mit viel Publizität ge- segnete "Grandma Moses" ist kei- neswegs die einzige Grossmutter in Amerika, die erst im vorgerück- ten Alter angefangen hat, sich künstlerisch zu betätigen und da- mit zu Ruhm und Ansehen zu ge langen. In Los Angeles lebt eine 74 jährige Frau, Mrs. Gudrun Thorne-Thompson, die im vergan- genen Jahr mit Märchenerzählen die Summe von $10,000 verdient hat. Wie? Als sie im Jahre 1911 noch Schullehrerin in Kalifornien war und die Märchen und Sagen ihres heimatlichen Norwegen, die sie ihren ABC-Schiitzen zu erzählen pflegte, in einem Buch zusammen- fasste, dass sie "East of the Sun and West of the Moon'' nannte, dachte noch niemand daran, dass solche Geschichten, auf Schall- platten erzählt, eines Tages .las Interesse von Millionen von Kin- dern und Erwachsenen im ganzen Lande erwecken könnten. Auf diese Idee kam erst die Li- brary of Congress im Jahre 1944, und dann folgte das Angebot ein<-r grossen Schallplattenfirma, in deren "kidises" Serie Mrs. Thorne Thompson heute die bei weitem beliebteste und erfolgreichste Er- zählerin von Märchen und Sagen ist. Dabei bedient sie sich der ein- fachsten Technik, d. h., sie verzich- tet auf alle Geräuscheffekte und anderen Tricks, deren sich Holly- wood und die Schall platten Indu- strie sonst so gerne bedienen, und hält sich lediglich an die gute, alte Formel des "Es war einmal. . . ." "Ich kann mich noch erinnern, wie zuhause in den Spinnstub"n und in den Dörfern diese Geschich- ten erzählt worden sind, und ich versuche einfach, es genau so zu machen...." als die (oft übertriebenen) Nach- richten der Gold fünde sich ver- breiteten. Aus dem benachbarten Mexico allein kamen innerhalb eines Jahres 6000 Einwanderer. Die europäischen Revolutions- wirren 1848 trugen gleichfalls da- zu bei, den Strom der Auswande- rer zu verstärken. Dabei muss man nur bedenken, welche An- strengungen und Gefahren Rei- sende in diesen Zeiten überwinden mussten, um zu ermessen, was es bedeutete, den Kontinent zu durch- queren. Reise per Ochsenkarren oder bestenfalls Pferdewagen gab es damals auf mehreren Routen, wie die "Santa Fe Caravane", den "Oregon Trail", den "Platte-Trail" über den South Pass und den "Humboldt-Trail". Die Reisenden waren dauernd in Lebensgefahr durch Wetterunbilden, Ueberfälle von kampflustigen Indianern und auch durch mangelhafte Organisa- tion der Riesenunternehmungen; der Antritt erfolgte meistens von der Stadt Independence am Mis- souri River, die Endpunkte dieser Routen im Westen waren Oregon, Mexiko oder Kalifornien. Ebenso gefährlich waren die Seereisen auf sehr primitiven Schiffen, die vielfach von den See- leuten im Hafen von San Fran- cisco verlassen wurden und dort verfaulten, weil die Mannschaften es vorzogen, mit ihren Passagieren nach den Goldfeldern Zu ziehen. Manche Schifffahrtslinien hatten daher Panama als Endziel. Wenn auch viele Goldgräber rasch zu Vermögen kamen, so wurden man- che enttäuscht — mit den primi« tiven Goldwaschmethoden konnten nur verhältnismässig geringe Men- gen gewonnen werden. Die ersten Goldwäscher begnügten sich da- mit, den goldhaltigen Flussand in kleinen Waschschüsseln zu schwen- ken und den Goldstaub oder die kleinen Körner — "nuggets" ge- nannt — abzusondern. Später wur- den indianische Hilfsarbeiter her- angezogen und eine mehr berg- männische Gewinnung durchge- führt, oft arbeiteten aber diese Aufbereitungsanlagen unrationell. Die technische Entwicklung brachte dann industrielle Arbeits- methoden, hydraulische Spülanla- gen, die unter hohem Druck das erzhaltige Gestein herausschlämm- ten, ferner chemische Lösungsver- fahren; aber die Ausbeute an Gold war immer von den Zufälligkeiten des Erzgehaltes pro Tonne abhän- gig. Auch sogenannte "goldboats" — Baggermaschinen mit endlosen Ketten und Becherwerken zur Förderung des Flussandes — wur- den eingesetzt. Trotzdem sank die Produktion dauernd und lohnte oft infolge der gesteigerten Löhne und Betriebskosten nicht die auf- gewandten Kosten. Viele der neu enstandenen Orte und Städte im Goldminengebiet wurden bald wie- der verlassen und noch heute gibt es zahlreiche sogenannte "ghost towns" mit Rathaus, Kirche, Schulgebäuden sowie verfallenen Wohnhäusern in diesen Gegenden Kaliforniens. Der "gold boom" war bald vorbei und es folgte vor 50 Jahren die Entdeckung der kali- fornischen Erdölvorkommen. {Fortsetzung folgt) Ein weiterer republikanischer Präsidentschaftskandidat Gouverneur Earl Warren von Calif ornien hat seine Zustimmung für eine Warren-Delegation gegeben, die um einen Platz für Warren auf der Primary-Liste Californiens kämpfen soll. Damit hat sich Warren nach Taft, Stassen und Dewey ebenfalls in die Arena von 1948 begeben» um sich um die Nominierung für die republikanische Präsidentschafts- Kandidatur zu, bewerben. Unser Bild zeigt ihn im Kreise seiner (offenbar musikalischen) Familie. Man-About- Hollywood | FRIEDRICH PORGES '! teoortinq: Production News: Lionel Shapiro has arrived to watch the filmsng of his novel "The Sealed Verdict," the story of one of the trials against Nazi criminals, at the Paramount Ludios; he commented on the theme of his book and the film: "The trials have impressed the Gev, ians with a sense of their defeat; but it is too much to hope they will impress them with any sense of guilt!". . . Henry Koster will direct "Take Three Tenses" for Samuel Goldyn . . . Robert Siodmak, on loan from Universal- will , direct "The Chair For Mar- tin Rome" at 20th-Fox; he also worked on the screen play with Richard Murphy and he will get $200,000 for the whole job . . . Otto Preminger, who will finish the Lubitsch picture, has still four or five weeks to go until it will be completed; he had to postpone his Broadway plans, of course . . . Marlene Dietrich will sing three songs composed by Freder ick Hollander for her role In Paramount's "Foreign Affair"; by the way, Billy Wilder hasn't decided yet on the final title of the picture; the working title is still "Operation Candy Bar". . . Jean Paul Sartre will stage the play-within-a-play sequence of Beaumarchais' "Marriage of Fi- garo" in the picture from Feucht- wanger's "Pioud Destiny" at En- terprise; theBallet Russe de Monte Carlo has been signed for a dance number in the same picture. . . Gregor Rabinovitch will produce five more film-operas for Colum- bia: "Lady of the Camellias" (Traviata), Gounod's "Faust", Verdi's "Aida'. Offenbach's "Tales of Hoffmann", Flotow's "Martha'' and Leoncavallo's "Pagliacci". . . Casting: Ludwig Donath, will play the part of a teacher of He- brew in Paramount's "Sealed Ver- dict". . . Veronika Pataky plays in Columbia's "The Loves of Car- men". . .Fay Malten-Wall has been assigned a role in "Foreign Affair" Etui another part in "Sealed Ver- dict," both at Paramount. . . Celm Lovsky is also cast in the last named picture . . . Marta Mitrovitch drew a role in Colum- bia's 'The Gallant Blade". . . Mischn Aver will appear in George Pal's f>0 per cent live action and 40 per cent puppet-picture "Tom Thumb". . . For the second con- secutive year Fritz Lang was se- lected best film director in an annual poll of "Cine Suisse". . . Lotte Lehman currently playing and singing in MGM's "The Big City," sold a story to Joe Paster- nak, a musical fantasy, titled "Ticket to the Moon"; she will have a part in her own picture and Lauritz Melchior will also be in the cast . . . Franz Molnar's play "Mima" is being prepared for production at the El Patio thea- tre by the Ben Bard players. . . Bertolt Brecht's new play "Cau- casian Circle of Chalk" will have its world premiere in Zürich. . . Fritz Rotter's and Elissa Röhn'« comedy "Really, Mr. Quill" has been bought by Robert McCahon for Broadway production in Feb- ruary; Walter Slezak is being con- sidered for one of the parts. . . Arnold Pressburger is in town to do some casting for his Maugham- picture "Then and Now" which he is going to produce in Italy next year; he will return to London soon. . . . And More: Paul Frischauer, the writer, has arrived in Hollywood; he completed a new novel about "Esther" and the prosecution of the "white strangers" . . . Harry M. Warner was presented with the 'Humanitarian Award" of the Hollywood Foreign Correspondents Association for his work as chair- man of the National Friendship Train Committee, at a luncheon at the Roosevelt Hotel . . . Maurice Chevalier starts his one-man show at the Los Angeles Biltmore Thea- tre on December 23 . . . Ernst Krenek is lecturing on Musical Literature at the Southern Cali- fornia School of Music and Arts . . .Oscar Beregi, 72 years old, is directing plays at the "Teatre Experimental" of the University of Chile; he has also started writ- ing his memoirs . . . Sam Spiegel (S. P. Eagle), former Berlin film producer, had been in this country on a repeatedly extended visitor visa; after having obtained per- mission to go to Tijuana (Mexico) and to re-enter the United States, he took out first papers. . . Begegnung mit dem Hakenkreuz Von BRUNO MANUEL LONDONER NOTIZEN Ernestine Costa spielte die Haupt- rolle in zwei Stücken des Holländers H. B. Fortuin, "The Chair' und "Nightshade' , die mit Beachtlichem Erfolg in Farnham aufgeführt wurden. Willy Forst, der im nächsten laiir bei Rank in London einen Film in- szenieren wird, dürfte im Januar nach England übersiedeln. Der Plan, "Elisa- beth von Oesterreich" zu verfilmen, ist zurückgestellt worden; Richard Du- schinsky arbeitet an einer musikali- schen Komödie für den österreichi- schen Regisseur. Dieser Tage war ich bei Warner Brothers, um mir Kostüme anzu- sehen. Wohlgemerkt: historische Kostüme. Da die Filmautoren zur Abwechslung mal wieder in Ver- gangenheit schwelgen, wollte eine europäische Modezeitung wissen, wie es die Hollywooder Kostüm- zeichner mit der historischen Treue halten. Ich legte diese Frage dem de- signer vor. Er war sehr entgegen- kommend, lud mich erst zum Lunch ein, führte mich dann zum Kleidermagazin und sagte: "Nun überzeugen Sie sich selbst und bil- den Sie sich Ihr eigenes Urteil." Das tat ich dann auch. Bereits angesichts einer Galerie von Un- terröcken aller Zeiten war ich überzeugt, dass man es — abge- sehen von kleinen Konzessionen an die Neuzeit (wie Druckknöpfe und Reissverschlüsse) — mit der Ueberlieferung ziemlich genau nahm. Aber das ist es nicht, wovon ich sprechen will. Der gründliche designer führte mich durch das ganze Magazin, durch drei Etagen eines Warenhauses der Vergan- genheit. Da waren von der Kleo- patra bis zur Kameliendame, von der Tunika bis zum Tailor Made" und von der hellenischer Haar- schleife bis zum viktorianischen Diadem rund 2000 Jahre Mode aufgebahrt. Eb ist keine Ueber- treibung zu sagen, dass Warners eine Stadt mit einer Viertelmillion Einwohnern bequem, doch male- risch einkleiden könnten. Aus dem Bestand vorhandener Uniformen liesse sich eine kriegsstarke Armee ausrüsten. Wobei siel Warners noch den Luxus gestatten könnten, auch die gegnerischen Kräfte be- stens auszustatten. Es lässt sich nicht leugnen, dass beim Anblick dieser verblichenen Herrlichkeiten zwiespältige Emp- findungen in mir aufstiegen. Die Uniformen, diese Zeugen blutiger Geschichte, werfen ein düsteres Licht auf unsre Welt. Da hängt sie nun, die bunte Pracht des Hel- denlebens. Diese Farben und Sym- bole bedeuteten einmal etwas. Da- für gingen Völker in den Tod. Sie starben im Bewusstsein unver- gänglichen Ruhmes. Und Batail- lone von Komparsen haben im Licht der Jupiterlampen diese Schlachten nachgelebt, die bis in die bedenkliche Nähe der Wirk- lichkeit führten. Sie "-trugen das leuchtende Rot der Reiter von Mars'la-Tour und das Khaki der Kämpfer um El Alamein. Da hängt nun ihr Heldenleben, chemisch gereinigt auf Kleider- bügeln und wartet auf die nächste Gelegenheit. Ein leiser Kotten- geruch durchströmt die treue Pflichterfüllung auf der Stange, Sieger und Besiegte sind hier in enger Tuchfühlung, Man wird das Gefühl eines Mausoleums begra- bener Feldherrenhoffnungen nicht los, eines Zeughauses vergangener Herrlichkeit. Was einst getrennt marschierte, schläft nun vereint. Es stellt sich heraus, dass der Magazinverwalter zwischen Ver- gangenheit and Gegenwart eine Grenze zieht, womit er in gewisser Hinsicht recht hat. Wie soll sich bei dem raschen Wechsel derzeiti- ger Regierungssysteme ein Mensch mit Uniformen noch auskennen. Ohne mich besonderer Vorliebe für das Soldatische zu' rühmen, warf ich auch einen Blick auf die blutbefleckte Ehre meiner alten Heimat. In einer längen Reihe hingen die schwarzen Mäntel der "Leibstandarte Adolf Hitler", die in den Filmen "Underground" und ' The Edge of Darkness" das be- herrschende Element bildeten. Ich stand erschüttert vor dieser grau- sigen Augenweide. In Erinnerung an die Missetaten lief mir eine Gänsehaut über den Rücken. Ich hatte das beklemmende Gefühl, in einer Schreckenskammer gelandet zu ein. An den Uniformen schien mir noch das Gift des Totalitaris- mus zu kleben. Und das Verblüf- fendste : hier rangierten sie unter Uniformen der Gegenwart. 'Das scheint ein Regiefehler des Magazinverwalters zu sein", er- klärte der nicht wenig erstaunte designer. "Denn diese Gegenwart gehört doch wohl der Vergangen- heit an." "Wir wollen es hoffen", sagte ich mit leicht gequälter Ueber- zeugungsstärke. Berichtigung In der Besprechung von Emil Froe« schels Buch "The Human Kace" in der vorigen Nummer, ist leidex ein sinnstörender Druckfehler unterlaufen. Der Satz muss heissen: "Der Verfasser setzt sich auch mit psychologischen und mathematischen Problemen aus- einander, dip, wie der Ersatz von "un- bevvusst" und "bewusst" durch "non- expression-ripe" und "expression-ripe" . , . beachtenswert sind." In unserem Text erschienet ■ - ii •. ; Wftefe "unbe- wahi't" iinii vtivAilirtY; H »* i5;' i! Friday, December 19, 1947 AUFBAU *17 Unser gutes, liebes Mutteichen, Schwiegermutter, Gross* muttel und Urgrossmutter ELLY HADRA geb. Staub (früher Gross-Strehlitz, O.-S.) ging am 13. Dezember 1947 im Alter von 77 Jahren von uns. In tiefem Schmerz: * MAX und BENNY HADRA. geb. Wolfgang 158-14 Galt Ave., Flushing, L. I., N. Y. HERTHA und ILSE HADRA 560 West 163rd Street, New York, N. Y. HERBERT und GRETE HADRA, geb. Aron 1723 N. 33rd St, Philadelphia, Pa. NORBERT und LISA MEYERS, geb. Hadra BARBARA CONSTANCE .158-14 Oak Ave., Flushing, L. I., N. Y. Für die vielen Beweise der Anteilnahme und allen ideee/n, die unserer lieben Mutter Frau CECILE SIMON geb. LAEMMLE das letzte Geleit gaben, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. ;?i jm Namen der Hinterbliebenen: SIEGMUND W. und EDITH SIMON f 0 Overlook Terrace New York, N. Y. Am 15. Dezember (2. Tewes) 1947 verschied meine geliebte Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Schwester REGINE OPPENHEIM geb. Gunzenhauser (früher Bebra, H.-N.) Im Namen der Trauernden: LEVI OPPENHEIM JULIUS OPPENHEIM und Frau Erna, geb. Goldschmidt BERTHOLD KATZ und Frau Irma, geb. Oppenheim JULIUS DAVID und Frau Else. geb. Oppenheim RUDI OPPENHEIM und Frau Ruth. geb. Lewi Schiwoh at 605 W. 175th St. New York City Am 10. Dezember entschlief im Alter von 66 Jahren nach kurzer Krankheit meine gute Fräs, unsere liebe Mutter und Grossmutter jtegine Alsberg, geb. Fei+h ADOLPH ALSBERG GEORGE und ELSBETH ALSBERG R. D. I, Lebanon, N. J. JOHN und LOTTE ALSBERG 1334 Bay Street, Alameda, Calif. fi™ JTACHRUFt Am 28. Juli 1942 entschlief nach kurzer Krankheit tu Berlin im 80. Lebensjahr unsere innigstgeliebte Mutter, Grossmut- ter und Tante Henriette Rüben, qeb. Levy (früher Alienstein, Ostpr.) Unsere innigstgeliebten Geschwister. Schwager, Schwäge- rin, Onkel und Tante, Cousin und Cousine Hugo Und Rosel Rüben wurden in ihren besten Jahren im Dezember 1942 Opfer der ttazibrut in Auschwitz. In nie verlöschendem Gedenken: FELIX RÜBEN und Familie (fr. Dresden-Milano) 6 Hornby St., Melbourne, Windsor, Aüstralia \ FELIX COHN. New York City Ludwig Oppenheim (früher Begräbnis-Ordnei in Mannheim Baden» II tjfiemmial inc. 76th Sireei & Amsterdam Ave. ENdicott 2-6600 LONG ISLAND: 1250 Central Ave Fat Rockaways 7-7100 MIAMI BEACB The Finest in Monuments m MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN of Wulkan & Neubrunn, Wien Studio: 720 Ft. Isashington Avenue N. i\ C. 33 WA 7-3570 ROTHSCHILD SAMUEL & SONS, Inc West End Funera) Chape) 200 W. 91st L i SC 4-060C Spec. price to Aufbau readers Am 27. November 1947, nur 4% Monate nach dem Tode ihres Mannes, verschied plötzlich nach schwerem Leiden im 71. Lebensjahr unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwägerin und Tante FRIEDA CONITZER geb. Lewy (früher Hamburg) In tiefer Trauer: MANFRED und HILDE CONITZER Box 1296, Cape Town, Union of South Africa HANS und GRETE JACOBY Box 88, Livingstone, Northern Rhodesia ALEXANDER CONITZER ROSE CONITZER Enkel. Neffen und Nichten WEIT VORAUSSEHENDE MENSCHEN sind sich ihrer Verantwortung bewusst, wie wich- tig der Besitz einer Familien-Grabstätte ist, wenn plötzlich ein Todesfall in ihrer Familie eintritt. Treffen Sie daher Ihre Entscheidung im voraus und mit Ueberlegung. New World Cemetery Park im Cedar Park Cemetery EINZELGRÄBER DOPPELGRÄBER FAMILIENPLÄTZE Cemetery Department des New World Club, Inc. 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. CIrcle 7-4662 Erst jetzt erhielten wir die traurige Gewissheit von dem Verluste unserer Lieben LOUIS STERNFELD gestorben 1942 in Theresienstadt im 76. Lebensjahre; JULIE STERNFELD geb. ELKAN. gestorben in Auschwitz im 55. Lebensjahre; ROLF STERNFELD (früher Dortmund) gestorben in Auschwitz im 25. Lebensjahre. Wir werden sie nicht vergessen. ALFRED S. FIELD JULIA FIELD MARY ANN FIELD 3325 Hyde Park Ave.; Cleveland Heights IS. Ohio ELSE FIELD, St. Louis, Mo. Am 7. Dezember 1947 verschied plötzlich und unerwartet, mein inhigstgeliebter Mann, unser guter Vater; Schwieger- vater, Schwager und Onkel DANIEL SIEGEL .. ' 1 (früher Hergershausen) im 59. Lebensjahre. Iii tiefer Trauer: JETTCHEN SIEGEL geb. Nordhauser BERT und BETTY SIEGEL geb. Goldwein RUTH SIEGEL Gleichzeitig danken wir herzlichst für die erwiesene Teil- nahme. 601 West I63rd St., N. Y. C. Wir bedauern aufrichtig das Hinscheiden des Grün- ders und Mitarbeiters unserer Firma DANIEL SIEGEL Sein Andenken wird uns stets- in Erinnerung bleiben. s. & s. LIVE POULTRY MARKET 274 59th Street,, Brooklyn, N. Y. Am 4. Dezember 1947 verschied plötzlich und unerwartet unser innigstgeliebter Vater, Giossvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel WILHELM STERN (früher Frankfurt a. M) im Alter von 72 Jahren. In tiefer Trauer: GÜNTER STERN und FAMILIE JOSE und GRETA STERN Ottawa 4365, Santiago de Chile GERARD und ELLA STERN 4-25 Northwood Hall,Hoirnsey Lane, London N.6 ROBERT und ELLA LEINNETT geb. Stern 99-58 - 66th Ave., Forest Hills, N. Y. HENRY STERN, La Paz, Bolivien Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer lieben Frau JENNY ROSENHEIMEÜ geb. ROSENBAUM (früher Würzburg-Nürnberg) sagen wir unseren herzlichsten Dank. Im Namen aller Hinterbliebenen; MARTIN ROSENBAUM New York, 17. Dezember 1947 Bei Trauerfällen telefonieren Sie Beei digungs-Institut Park West Memorial Chapel FUNERAL DIRECTORS: HERMAN E ALPERT MEYERS BROTHERS 115 West 79th St., N. Y.C. ENdicott 2-3600 LONG JSLANDi 1284 Central Avenue Far Rockaway FAx Rockaway 7-3100 GRABSTEINE BERNARD BERLIN 350 Fort Washington Ave. N. Y.C. 33 WA 7-1045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung U I D II |kl Vollständige Erledigung aller Fl I l> V* Fl \Jß |^| J Beerdigungs-Einzelheiten zu JÜDISCHES BEERDIGUN GS-INSTITUT "'^"Kien^ew^orks. ^ Anerkannt von deutsch-jüdischen Ciemeinden. Grabstätten auf allen Friedhöfen Neue, moderi eingerichtete Chapel (nahe Washington Heights) i 1225 JEROME AVENUE (Ecke 167. Str.) . Tel.: JErome 6-7400 Statt Kalten! Für die uns in so grossem Masse erwiesene Teilnahme beim Hinscheiden meines ge- liebten Mannes, unseres her- zensguten Vaters und Gross- vaters GUSTAV HAMBURGER (fr. Alzenau, Ufr.) danken herzlichst: Berta Hamburger 12 Stewart Drive East London, South Africa Siegfried u. Zitla Hamburger 12 Stewart Drive East London, South Africa Josef u. Regi Hamburger Mbabane, Swaziland, S. A. Leopold u. Toni Lindheimer 91 Fairview Ave., New York City und Enkelkinder GRÄBST Eä NE UPSTADT MEMORIA! COMPANY 370) Amsterdam Ave. (nahe 778 St.) Tel.; TR 4-2211 Sazmstags geschlossen Für die - uns anlässlich des am 8. November 1947 im 60. Le- bensjahre erfolgten plötzlichen Hinscheidens unserer guten Mutter. Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante EMMA ROEDER geb. FUCHS (früher Rothmühl-Reichenberg) erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: WALTER, CHARLES und ERICH • 21.32 Wallace Avenue Bronx 60, N. Y. Nach langem, schweren Leiden entschlief am 3. Oe- lber 1947 in Stockholm, Schweden, JULIUS ZAUDY Carl Zaudy und Frau Thea, geb. Adler London, England Dr. Lore Zaudy, Boston, U. S. A. Richard Zaudy und Frau Ruth, geb. Kaufmann Gävle, Schweden Tm 34 Lebensjahr entschlief sanft mein geliebter Mann, unsei guter Vater und Grossvater ISAR MUSA Petaluma, California 6. Dezember 1947. (früher Berlin) TONI MUSA geb. Cohn BERT und FLORENCE MUSA, Petaluma ELSE und THEA JURAS-, San Francisco DR. GEORGE, HELEN und ERIC MUSA, New York NATE und LOTTI FECHHEIMER. Columbus, Ohio Nach mehrjährigem schweren Leiden verstarb am 24. November mein guter Mann, unser treuer Vater und Bruder ALFRED WILKINS (WElNKRANTZ) im Alter von 68 Jahren. Im Namen aller Hinterbliebenen: META WILKINS > geb. Lindenberger Am 13. Dezember 1947 verschied nach langem, schweren Leiden im 77. Lebensjahre unsere gute Mutter, Schwieger- mutter. Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante LINA LEVI, geb. Kotz (früher Gensungen) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: JOSEPH GOLDSMITH und Frau FRIEDEL geb. Levi THEO LEVI und Frau TONI geb. Stamm 21 Bennett Avenue 5 Enkelkinder Trauerhaus: 600 West 186th Street New York City Am 6. Dezember 1947 verschied in Brüssel mein ge- liebter Bruder Dr. STEFFEN KANN (früher Frankfurt am Main) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen, insbe- sondere seiner Frau: MALI DITTMANN-KANN Dr. ALBERT D1TTMANN ! 1 25 East 62. Str., Chicago 37, III. QUEENS QUEENS TEMPLE MEMORIAL INC. Bernhard Weiss, Manager Grabstätten auf allen Friedhöfen u. Krematorien FLushing 9-1010 Alle Informationen werden am Telephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSHING BROADWAY MEMORIAL CHAPEL, Inc 4H20 BROADWAY (Ecke 174 Strasse) BRETTSCHNEIDER BROTHERS Beerdigungen zu massigsten Preisen anter günstigsten Bedingungen, auch von Chapels" innerhalb Gross-New Yorks aus. Beerdigungsplätze auf den bekanntesten Friedhöfen. Diie einzige jüdische Chapel' in Wash. Heights u. 'Inwood Section'. es, Organisationen und Synagogen-Gemeinden sind höflichst eingeladen unsere Räume zu besichtigen lag und Nacht geöffnet Tel.: WAdsworth 7-2250 18* AUFBAU Friday, December 19, 1947 PERSONALIA Paul J. Bruneil—60 Jahre Unser Vertreter in Chi- cago ist mehr als ein Agent für uns. Er ist ein Vorkäm- pfer und Pionier für die Ide- ale des "Aufbau" in Illinois. Es ist kaum glaubhaft, dass dieser Mann, dessen Energie und Organisations- talent aus allen seinen Brie- fen lebendig werden, am 19. Dezember schon sechzig Jah- re alt wird. Ein Mann, der mit 60 Jahren noch so ju- gendlich wirkt, kann nie alt werden. Und das wünschen wir vom "Aufbau" ihm aus vollem Herzen. Herr Paul J. Brunell ver- lebt seinen Feiertag im Kreise seiner Familie, 5432 S. Kimbark Ave., Chicago 15, III. "Schnell und individuell" ist das Losungswort bei jeder Hilfeleistung der Blauen Beitragskarte. DR. EMIL ULMANN Im Alter von 67 Jahren ist am 8. Dezember 1947 in New York der frühere Rat am Oberlandesgericht München, Dr. Emil Ulmann gestorben. Er war in Nürnberg geboren, studierte an bayrischen Univer- sitäten un-1 bekleidete dann dreissig .fahre lang Richterstel- lungen zu bayrischen Gerich- ten, zuletzt am Oberlandesge- richt München. Durch seine vorbildliche Gewissenhaftigkeit, Rechtskunde und Unparteilich- keit genoss er überall grosses Ansehen. Er wurde als Jude von der Hitlerregierung 1933 gezwungen, in Pension zu gehen. Bei dem Pogrom von 1938 wurde er mit seiner kranken Frau unter Dro- hungen gezwungen, Deutsch- land sofort zu verlassen, obwohl er darauf hinwies, dass er we- der Pass noch Visum Labe. An der holländischen Grenze wurde er verhaftet, weil er ohne Pass versucht habe, die Grenze zu überschreiten und. in das Polizeigefängnis München eingeliefert. Dort erpresste man von ihm die Abgabe der ameri- kanischen Erbschaft, die er von einem Bruder in den Vereinig- ten Staaten gemacht hatte und liess ihn schliesslich, nach Zah- lung der Fluchtsteuer und Ju- Für die anlässlich des Ablebens meiner herzensguten Gattin, unserer teuren Mutter Frau Friederike Lauer, geb. Rappaport erwiesenen Beileidskundgebungen danken nerzlichst Rechtsanwalt Dr. MAX LAUER LOTHAR LAUER KURT LAUER Philadelphia, Pa. 4516 Old York Road Meine liebe Frau, unsere liebe Mutter und Schwester Nany Bosenbaum, geb. Hanauer wurde heute nach langem, schweren Leiden von uns ge- nommen. Im Namen der Hinterbliebenen: MANFRED ROSENBAUM 568 Audubon Ave., Apt. 17-D, New York 33, N. Y. 16 Dezember 1947 Funeral service for our be- loved son S/Sgt. Erich I. GOLDSCHMIDT killed in action in Germany, March 1 1945, will be held at Hirsch & Son's Memorial Chapel, 1225 Jerome Avenue, Bronx, on Sunday, Dec. 21, at 10 A. M. Mr, and Mrs. LEO M. GOLDSCHMIDT and family 875 West 180th St., N. Y. C. Am 27. November verschied plötzlich unsere innigstge- liebte Mutter, Schwiegermut- ter, Grossmutter und Tante HEDWIG KRALL geb. Motyches (früher Wien) kurz nach Vollendung ihres 72. Lebensjahres. Im Namen aller Hinterbliebenen: Leo u. Friedl Rizzer geb. Krall 5429 Kenwood Ave. Chicago, III. Dr. Stephen u. Greil Klinger geb. Krall Crownsville, Md, Walter u. Lilly Elson geb. Krall 2915 Silver Hill Ave. Baltimore 7, Md. und Enkelkinder Am 4 Dezember 1947 ver- schied mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Dr, Siegfried Ursell (fr. Düsseldorf-Oberkassel) im Alter von 67 Jahren. Leni Ursell geb. Meyer Ilse Ursell Fritz Ursell Sidi u. Ida Sass geb. Ursell 4 Belvoir Terrace, Trumpington Road Cambridge, England *. W. • Am 11 Dezember 1947 ver- schied im 86. Lebensjahr un- ser lieber Vater, Schwieger- vater, Grossvater und Ur- gross vater LUDWIG GLASER (früher Hamburg) tief betrauert von Kindern JOHN GLASER 529 W. 180th Street IGNATZ GLASER 43 Sickles Street Für die vielen Beweise auf- richtiger Anteilnahme beim Hinscheiden unserer teuren Entschlafenen Frau BERTHA HESS - geb. Laupheimer (früher Würzburg) sagen wir unseren herzlich- sten Dank. Fred und Hilda Lewisohn geb. Hess Norbert Hess Felix und Ruth Hess Joan und Barry Lewisohn Siegfried und Bertha Laupheimer_ Für die uns in so grossem Masse erwiesene Teilnahme beim Hinscheiden meines ge- liebten Mannes, unseres teu- ren Vaters, Schwiegervaters und Grossvaters Moritz Manasse danken herzlichst im Namen der Hinterbliebenen Berta Manasse und Familie 121 West 105th Street, NYC. Eine FAMILIEN-ANZEIGE In dieser Grösse (1 tnch) kostet $4.90 (Mindestgrösse) Grössere Anzeigen kosten: 1^4" hoch 1 Spalte breit $6.30 IV/' " 1 " " $7.35 2" 2 Mi" 3" $9.80 $12.25 $14.70 Die folgenden Grössen NUR für Todes-Anzeigen: 4" v/y 2" 3" 4" $19.60 $14.70 $19.60 $29.40 $39.20 Anzeigen bitten wir im Vor- aus durch Scheck oder lVIoney Order zu bezahlen. Anzeigen- schluss Montag 2 Uhr. An- zeigenaufträge sind zu rich- ten an Aufbau Advertising Department. Um Druckfehler zu vermeiden, bitten wir die Anzeigen in Druckschrift oder mit der Schreibmaschine aufzusetzen. Allen Verwandten u. Freun- den herzlichen Dank für ihre grosse Aufmerksamkeit an- lässlich meines 80. Geburtstages Louis Barth c/o Katzman 865 West End Ave., Apt. 11-A Innigste Glückwünsche zum 75. GEBURTSTAG unserer lieben Mutter und Grossmutter Sarah (Sascha) Joffe am 26. Dezember 1947. ERNST M. MAIER und Familie Empfang: 25. Dezember 3-6 p. m. 35-16 76th Street Jackson Heights Unser geliebter Vater GEORG MUELLER (früher Steinau/O.-S.) feiert s.G.w. am 17. Dezember 1947 seinen VC). Geburtstag Echeverrta 1340 Buenos Aires, Argentinien denabgabe, auswandern. Seine Frau starb 1942 in Kew Gardens. Seitdem lebte Dr. Emil Ul'mann in der Familie seiner einzigen Tochter, der Künstlerin Mrs. Herbert Maier, in New York. Dr. Emil Ulmann war ein feingebildeter Mann mit wei- ten literarischen Interessen. Es war ein Schwager Jakob Wassermanns und ein Onkel von Professor Richard Will- stätter, der 1915 den Nobel- preis für Chemie errang. Seine Freunde werden ihm ein dauerndes Andenken be- wahren. Max Hirschberg. Wilhelm Levinger 70 Jahre In diesem Blatt, das eine Brücke bildet zwischen der alten und der neuen Welt, soll ein Jubilar nicht über- gangen werden, der viele Jahre seine Kenntnisse und seine Arbeitskraft den jüdi- schen Interessen gewidmet Ob für grosse Gelegenheiten, oder kleine Aufmerksamkei- ten. ob für die Bronx oder Queens, RENEE-^Zoiters hat das Richtige für Sie! Nette Bedienung, reelle Preise zuverlässige Lieferung! 390 COLUMBUS AVENUE Zw. 78. u. 79. Str. EN 2-0660 Photographin Rose Nicolaier fr. BRESLAU und BERLIN JETZT IN NEW YORK Porträt-Aufnahmen im Heim Innenaufnahmen Commercial Photograph? Verabreden Sie telefonisch zw. 8:30 u. 10:30 morgens ILlinois 9-3230 62-98 SAUNDERS STREET ELMHURST, L. I. Unserem geliebten Vater und Grossvater Hermann Wollheim (fr. Königsberg, Pr.) zum 70. GEBURTSTAG am 25. Dezember 1947 herzlichste Glückwünsche. Kinder: Siegmund Rothschild u.Frau Susi, Palästina; Julius Bass u. Frau Hann!, Palästina; Franz Hirsch u. Frau Ruth, London, und vier Enkel- kinder. Rischon Lezion Awiwa Palestine. Zu der am 29. Dezember stattfindenden GOLDENEN HOCHZEIT unserer geliebten Eltern und Grosseltern Michel und Jeanette Wolf, geb. Kahn (fr. Baisingen, Württ.) gratulieren herzlichst Kinder und Enkelkinder Porto Alegre Rio Grande do Sul, Brazil Caixa Postal 319 tis ist uns unmöglich, für die uns anlässlich unserer Goldenen Hochzeit erwiese- nen Aufmerksamkeiten je- dem Einzelnen zu danken, und wir sprechen auf die- sem Wege allen Verwandten, Freunden und Bekannten un- seren herzlichen Dank aus. Mr. and Mrs. Julius Wertheimer 2419 Davidson Ave., Apt. 2-C Bronx 53, N. Y. Für die uns anlässlich unserer Goldenen Hochzeit in so zahlreichem Masse er- wiesenen Aufmerksamkeiten danken wir auf diesem Wege allen Verwandten, Freunden und Bekannten herzlichst. Moritz u. Maiie David geb. Fleischmann 85 Johnson Ave., Newark.N.J. Meinen lieben Eltern Berthola und Selma Aron geb. Kahn (fr. Saarweilingen, Saar) wünsche ich das Allerbeste zur Silbernen Hochzeit am 25. Dezember 1947. Zu Hause: Samstag, 27. und Sonntag, 28. Dez, 2-5 nachm. Siegbert S. Aron 705 St. Marks Av., B'klyn 16 hat: der ehemalige, in Mün- chen geborene Justizrat Wil- helm Levinger, der am 19. Dezember seinen 70. Geburts- tag begehen kann. Nach kurzen Jahren prakti- scher Arbeit in Würzburg liess er sich als Anwalt in München nieder. Seine Interessen waren keineswegs auf das Fach be- schränkt; ein Anhänger der damaligen Friedrich-Naumann- Richtung, beteiligte er sich leb- haft an der fortschrittlichen Po- litik in Bayern und bewährte sich hervorragend als Kenner moderner Literatur und Kunst; eine ansehnliche Sammlung von Plakatkunst gab davon Zeugnis. Nach dem Weltkrieg stellte sich Levinger als Syndikus dem Bayerischen Landesausschuss des G.V. zur Verfügung. In jener Zeit der aufkommenden völki- schen Bewegung, mit München als Mittelpunkt, nahm die Klein- arbeit in der Verfolgung persön- licher und gemeindlicher 'An- griffe einen recht bedeutsamen Umfang an. Levinger stand mit — PHOTO— WEITZMANN 2424 BROADWAY (between 89th-90th Sts.) Tel.: SC 4-6270 HOCHZEITS- AUFNAHMEN CANDID PICTURES PASS-BILDER CITIZENSHIP _ PHOTO* U. Ch efez 683 NOSTRAND AVENUE Brooklyn, N. Y. - SL 6-3627 BESTBEKANNTER WIENER PHOTOGRAPH Besitzer vieler Auszeichnun- gen. (IRT u. 8th Ave. Stat.) Josef Dorfläufer und Trude, geb. Baum zeigen hocherfreut die Geburt ihrer Tochter Eliana Rivka 3. Dezember 1947 TEL-AVIV 9, Eduard Bernstein Street vorm. Wien vorm. Höchst a. M. Unsere Vicky hat ein Schwesterchen bekommen Evelyn Greer In dankbarer Freude Josef und Ruth Zakrzewski geb. Jacobius (früher Danzig) 3. Dezember 1947 Sydney, Australien 41 Winston Ithace Road . Elizabeth Bay We are happ.y to announce the arrival of our son Gregory Gustav December 12, 1947. Paul and Susi Salzman nee Blum 4995 Lote St. Catherine Road Montreal, Canada We are very happy to announce the arrival of our twins Steven Howard Stephanie Irene Justin Kühl and Frau Ilse geb Goldschmidt 514 W. 213th St., Apt. 1-A New York City Mr. a. Mrs. Bert S. Straus nee Ruth Hilb joyfully announce the arrival of their daughter MIRIAM INGRID on December 10, 1947. 4820 Wilern Avenue Baltimore 15, Md. £'ly Karlsruhe f'ly Buchau Baden a. F. We are happy 1o announce the arrival o£ Evelyn Carol's brother PERCY JULIUS Herman and Ilse Simon nee Hirsch 112 Häven Ave., N. Y. City 32 (f'ly Berlin, Münster/Wests.) We are nappv to announce the arrival ot our son E. L 1 December llth, 1947 28 Kislew 5708 Carl a. Martha Katzenstein- Hammelburger 155 Audubon Ave., N. Y. seinem bewährten juristischen Rat jedem Einzelnen und den Kultusgemeinden zur Seite. Auch in der neuen Heimat Amerika hat er seinen Gemein- sinn bewahrt und sich zur Mit- arbeit der Selfhelp in New York zur Verfügung gestellt. Mögen diesem gütigen Und charakterfesten Mann noch viele Jahre eines geruhsamen Lebens- abends beschieden sein. Karl Rosenthal. (Waltere Personalia siehe S. 19) WEDDING PICTURES CHILDREN. S 5TUDIES PORTRAITS in my studio or your home 239 W. 72nd St TR 7"8886lvlol)£RATE pricES ffe(J arcus ?»oi° — Photo-- GOLDSMITH 4260 BROADWAY Cor 181st St 3rd Floor PORTRAITS CHILDREN PICTURES WEDDINGS in Studio or your home Moderale Prioes Tel.: WAdsworlh 3-0735 Kew Caldens i Photo Studio. Home Portraits | Cameras. Film», Supplies , JAMES PHOTO, Inc. 81-61 Lefferts Boulevard Tel.: VI 7-2523 STATT KARTEN. Die glückliche Geburt unseres Sohnes MICHAEL ALLEN zeigen hocherfreut an Justin and Liesel Kanthai geb. Katz 1595 Macombs Road Bronx 52, N. Y. f'ly t'ly Langenselbold Laubach by Frankfurt/M. by Giessen We are happy to announce the arrival of our son BERT MANUEL November 18th, 1947. Arthur a. Herta Liffmann n«^e Keller 287 y2 Flora Avenue Winnipeg, Man. Canada We are happy to announce the arrival of our daughter Sandra on December 9, 1947 Nathan a. Doris Lieman n£e Tocker 1475 Popham AV.. Bronx, NY. (f'ly Karlsruhe i. B.) Unser Mirele hat ein Brüderchen Daniel Guillermo bekommen. Heriberte Konitzki und Frau Eva, geb. Auswaks Crecente Errazuiz 918 Santiago, Chile The Barmitzwoh of our son Henry will take place on December 27, 1947, at Congregation Machane Chodosh 554 Frospect Place Brooklyn, N. Y. Arthur and Hanna Weiler 1015 Washington Ave. Brooklyn 25, N. Y. We are happy to announce the Barmitzwah of our son PETER on Saturday, Dec. 27, 1947, at the Amer. Jewish Congregat.. 257 W. 93rd St., NYC., 10 a m. Max and Inge Katz nöe Saenger 215 W. lOlst St.. Apt. kill N.Y.C. (f'ly Berlin-Shanghai) Mr. a. Mrs. M. Mayer Mr.a.Mrs.H.W.Rudolei announce the engagement of their children ANNE to MAX 601 W. 176 St 4515 N. llth St. N.Y.C. Philadelphia, Pa. (.f'ly (f'ly Gross-Gerau) Hannover) Reception: N.Y.C. Saturday and Sunday Dec. 20 and 21, 2-5 p. m. Margot Mayer Richard P. Haas E N G A G E D December 1947 551 W 157th St. 395BelmontAv. NYC, NY. Newark, N.J. f'ly Wiesbaden- f'ly Kandel- , __,ondon Karlsruhe i Aussteuern I Vertrauenssache. I Seit Jahrzehnten hierfür bekannt. SCHWÖB LINENS INC. 12 EAST 461h ST. - 51h Floor New York 17. N. Y. Unverbindliche, fachmän- nische Beratung. JULIUS HAMBURGER DIAMOND RINGS WATCHES Jewelry - Silverware 255 FT. WASHINGT. AV. (I7lsl St.) . Tel.: WA 8-6080 Mr. u. Mrs. HERMAN KARY Mr.u. Mrs. WALTER SALING geben die Verlobung ihrer Kinder GERDA und KURT bekannt. 409 S. 7th St., Philadelphia 47, Pa. (fr. Breslau) 47 Ft Washington Ave. New York 32, N. Y. (lr. Bogota, Columb.-Berlin) Empfang: Sonntag, 28. Dez., von 2-5 Uhr. Mr. a. Mrs. Fred S. Weise f'ly Vienna announce the engagement of their daughter SUSAN to Mr. DANIEL GOLDBERG 583 Riverside Drive, Apt. 26 New York 31, N. Y. Isi Flam Regina Schindelheim E N G A G E D Chanukah 5708. f'ly Leipzig f'ly Berlin 18 ehester Avenue Brooklyn, N. Y. Steffi Guttmann AI Schwab ENGAGED j.550 S. Albany 3743 Fremont Ave. St. Chicago, III. December 20, 1947 (f'ly Berlin) (f'ly Mayen) Lilly Silb ermann Tony Audibert ENGAGED November, 1947 Stockholm Carces, Provence (f'ly Berlin) France Dorothy Isaac Hartley Cohen E N G A G E D Ctianukkah 1947 (f'ly Cologne) Wilkes-Barre, 606 W 137th St., NYC. Pa. Rose Silver Fritz Stein ENGAGED December 21, 1947 Windsor - Canada 2230 W. Euclid, Detroit 6. Mich. (f'ly FreUdental, Württ.) Illllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllilllllllllllllllllll "Schnell und individuell" Ist dos Losungswort bei jeder Hilfeleistung der Blauen Beitragskarte. Hilf der Blauen Beitrags- karte, Pakete nach Europa schicken. Fridoy, December 19, 1M7 AUFBAU *19 Briefmarken-Sammlung für die DP-Kinder Helft uns sammeln! In philatelistischen Kreisen ist kürzlich der Gedanke aufgetaucht, für die Kinder und Jugendlichen in den DP-Lagern Europas eine Briefmarken - Sammelkampagne durchzuführen. Wie wir hören, ist man in dieser Angelegenheit de- i%its mit dem American Joint Dis- tribution Committee in Fühlung- nahme getreten. Wir halten diesen Gedanken für #in6H1 äusserst glücklichen und möch- ten ihn in jeder Beziehung unterstüt- te#« t Markensammeln ist bei wei- tem mehr als eine Liebhaberei und eine Entspannung für Erwachsene. Es hat, wie gerade von Jugenderziehern oft anerkannt worden ist, einen unver- kennbaren pädagogischen Wert. Die jugendlichen Philatelisten lernen, wenn sie die häufig sehr schönen und künst- lerisch ausgeführten Postwertzeichen iiier Länder systematisch sammeln und in Alben gut geordnet inventari- sieren, gleichsam spielend Geographie und Staatenkunde, Geschichte und Technik. Das allein sollte schon genü- gen um das Markensammeln bei Kin- dern und Jugendlichen in jeder Weise zu fördern. Daheri richten wir an diejenigen Leser des "Aufbau", die in ihren Markenschätzen Dubletten besit- zen oder Marken, die sie aus an- deren Gründen nicht benötigen, die dringende Bitte, ihre über- schüssigen Briefmarken an den Vorsitzenden der Brief marken- gruppe des New World Club (209 West 48th Street, New York 19, N. Y.), versehen mit dem Kenn- wort "Briefmarken für DP-Kin- der", freundlichst einzusenden. Die Gruppe wird das weitere veranlassen, um die eingehenden Marken der später noch bekannt- zugebenden zentralen Sammel- stelle zuzuleiten. Deutsche Juden auf der "Marine Flasher" Der aus Bremerhaven in NewYork eingetroffene "Marine Flasher" Wachte unter seinen 622 Passa- gieren etwa 300; Juden aus den deutschen DP-Lagern. Der United Service for New Americans empfing 169 Juden, während die übrigen von der Hias, dem Jewish Labor Committee und Waad Hatzalah in Obhut genommen wurden. Damit ist die Zahl der jüdischen Flücht- linge, die im Jahre 1947 auf 583 Schiffen in Amerika ankamen, auf über Zehntausend angestiegen. Unter den Neuankömmlingen be- fand sich eine Anzahl junger deut- scher Juden, die von den Nazis nach Polen verschleppt worden waren und als einzige ihrer Familien die Hitlerhölle überlebt hatten. Alexander Gruenberg, geboren in Offenbach, zeigte mit Stolz eine durch Feuer zum Teil zerstörte Thorarolle, die Deutsche 1938 aus der brennenden Synagoge in Windsheim geheim her- ausgeholt und ihm zur Aufbewahrung übergeben hatten. Grünberg, der bis 1944 im Lodzer Ghetto geschmachtet hatte und als einziger seiner Familie labend davonkam, -verstand es, seinen Schatz durch alle Fährnisse hindurch- zubringen. Er zeigte einen Brief des Bürgermeisters Georg Walter, der diese seine Angaben bestätigt. Der in Deutschland geborene, jetzt 22jährige Manfred Loewenberg. eben- falls der letzte Ueberlebende seiner Familie, wurde am Pier von Lieute- nant Bourne Dybner, Bronx, N. Y., überaus herzlich empfangen. Dybner begegnete Manfred im Konzentrations- lager Buchenwald am Tage der Be- freiung des Lagers durch die Ameri- kaner. Der damals physische sehr her abgekommene Junge erzählte ihm von seinem Jugendtraum, ein Elektro- ingenieur zu werden. Dybner, der selber Elektro-Ingenieur ist, beschloss, dem jungen Menschen zu helfen. Spä- ter trafen sie sich in Hamburg, wo Dybner die Einwanderung Loewen- bergs nach USA betrieb. Er nahm ihn mit in sein Haus und traf sofort Mass- nahmen, seinen Schützling in eine Ingenieur-Schule zu schicken. -nd. "Des Teufels General" in Deutschland Carl Zuckmayers seinerzeit in Zürich uraufgeführtes, im Dritten Reich spielendes Drama "Des Teu- fels General", das im 'Aufbau" schon wiederholt diskutiert wurde, kam jetzt unter Heinz Hilpert, dem Regisseur der Uraufführung, nach der deutschen Erstaufführung in Hamburg auch in Frankfurt am Main zur Aufführung: und was be- fürchtet wurde, trat ein: die Wir- kung des Stückes auf das deutsche Publikum ist alles andere als "klä- rend" oder gar abschreckend. Im Gegenteil, es bestärkt den Nazi- geist. Einem Briefe, den der in Vor - Hitler - Tagen nicht, unbe- kannte deutsche Schriftsteller Kurt Krispien (jetzt Geschäftsführer der neuen "Kulturgesellschaft" in Frankfurt) an einen unserer Mit- arbeiter richtete, entnehmen wir folgende Feststellung: "Die Zuckmayer-Premiere — 'Des Teufels General' — Ist eine umstrit- tene Sache. Zuckmayer pflanzt treu und brav den Samen zu einer neue« Dolchstosslegende. 'Verrat und Sabo- tage, im Felde unbesiegt', ich sehe und höre es schon. Wir kennen diese Töne. Der Boden, auf den dieser gefährliche Same hier fällt, ist leider aufnahme- bereit. Das Publikum, vom SA-Unter- führer ergötzt sich an den blitzenden Ritterkreuzen auf der Bühne . . . usw." Wie einem Bericht von M. M. Gßhrke in der "Neuen Züricher Zeitung zu entnehmen ist, wurde das Stück zum Gebrauch für die deutsche Bühne stark zugestutzt. Offenbar aber nicht genug, um den Glanz des Nazireichs, den es szenisch auferstehen lässt, seine für die Deutschen heute doppelt wirksame Anziehungskraft zu neh- men. ok. Mrs. Felix Kleeman 21110 Callow Avenue Baltimore 17, Md. (formerly Nürnberg) announces the marriage of her daughter Irmgard to Sidney Weiner son of Mr. and Mrs. Michel Weiner Washington, D, C. December, 1947 2357 65th Street Brooklyn 4, N. Y. Max Nussbaum Ann Nussbaum nee Stein MARRIED — Dec. 21. 1947. 1514 Townsend Av„ Apt. A 42 Bronx, N. Y. |£'ly Burghaun- (f'ly Essen) Hünfeld) Joseph Eichhorn Bertha Eichhorn (Seiferheld) geb. Schönberg Vermählte 29. Nevember 1947 403 Audubon Avenue. New York City. Briefe aut der Redaktion (Bitte stets die Kennummer anzugeben) 2045: Dr. Albert F. Hirsch. 2046: Erna Rosenlal geb. Lö- wenberg (fr. Berlin), von Min- na Leske, Berlin. 2047: Selma Spitzer geb. Gut- mann (fr. Berlin), von Minna Leske, Berlin. 2048: Grete Koreff (fr. Wien), von Maria Steinhauser-Fellner, Wien. MF ÄM MWWWDMV'MWWM» HM gymSSSSSSSim Gebühr $2.00 pro gesuchten Na- men. Für Familien gleichen Namens ebenfalls $2, wenn die Daten für alle übereinstimmen Brumm, Erich (fr. Bank- prokurist in Breslau, dann Ber- lin und Amsterdam), von Hans Schleger, c/o ''Aufbau", 209 W 48 St., New York City. Weiss, Wilhelm, Dr. jur. (fr. Berlin, Bayreuther Str. in Pen- GESUCHT WIRD: Otto Metzger Irma Metzger geb- Goldschmidt Gerd Metzger früher Walpodenstr. 8, Mainz (Deutschland), deport. 1942 nach Polen. Dankbar für jede Auskunft. Unkosten werden gerne vergütet. SOL GOLDSMITH 30 Girard Av„ Hartford, Conn. Dr. Selma Segall und Helene Witkowski (früher Wolfshan) jetzt Weilmünster (Oberlahn- kreis), Deutschland, US Zone, suchen Verbindung mit ein- stigen Freunden, Kollegen, Patienten und Zöglingen. GESUCHT WIRD FRITZ (SIEGFRIED) KAMLOT Sohn von Willy Kamlot und Fanny geb. Schleicher, früher Wien, II.: Gr. Sperlgasse 41, jetzt angeblich in London, IMi'i i'f-'liüfeMu6Wneto liTantei - >!, •> Julius Weinberger Beate Weinberger nee Lion M, A R R 1 E D December 21, 1947. f'ly f'ly Langendernbach Saarbrücken Westerwald Ceremony: Sunday at 1:00 p. m. Congregation Ahavath Torah 2024 Amsterdam Avenue {betw. 160th-161st Sts.) 680 West 204th Street New York 34,. N. Y. Mr. a. Mrs. Leo Haberer Mr. a. Mrs. Emil Kalm announce the marriage of their children ELLEN to ERNEST December 7, 1947 220 W. 98th St. 1020 "T" St. Apt. 6-F Fresno, New York, N. Y. Calif. (f'ly (f'ly Offenburg) München) Kurt E. Jesselson Ilse Jesselson nöe Merzbach MARRIED December 14, 1947 34-44 71st Street Jackson Heights, L. I., N. Y. f'ly Frankfurt a.)M, sion Gassert, jetzt ver lutlich USA), von Margarethe Voss, Dorfbach b. Vilshofen, Ndb., Germany. Klajn, Josip (Loli, geb. in Smederevo, Jugoslawien, Zeich- ner, zul. September 1946 Lo- vrana, Istrien), von Walter Klejn (Klein), Neubaugasse 29, Wien VII., Austria. Breiiman, Oscar und Berta geb. Leder und Olga und Ma- ryan und Nesia verh. Fried und Erna, von Rose Roxon-Rop- schitz, 1 Sydney Street, Bris- bane, Australia. Frommer, Jacques und Sofie (fr. London, seit 1946 New York), von Walter Backenroth, c/o P. Podhaicer, 667 Ocean Avenue, Brooklyn 26, N. Y, Sterzer, Saul, Sarah, Malke u. Regina (fr. Dzwinogrod, Lem- berg, Polen), von Helen Klein- feld, 318-10 Avenue, Hanford, Calif. Melion, Robert (fr. Wein, seit 1939 New York), von Josefine Elsner, 153 West 74 Street, New York 23, N. Y. (für Karl Epstein, Shanghai). Beck, Mela und Waldman, Erich (fr. Wien), von Edith Kalmar, 38 Papaloapan, Mexico D. F., Mexico (für Dr. Hedi Karpaty, Wien). Wer kann Auskunft geben, wann meine innigstgeliebte Mutter, Frau Emma Hellmann geb Strguss, geb. 7. Juni 1872 in Friesen b. Kronach, O.-F., verschieden ist, um das Kad- disch-Uebet zu verrichten. Sie ist im Spätherbst 1942 nach Theresienstadt deport. wor- den, und zwar von der Woh- nung Nürnberg, Frauentor- graben 45/11. Antw. erbet, an: Mr. Martin Hellmann, 1619 N. Bentalon St.. Baltimore 16, Md. Angehörige von Dr. Fritz Antal früher Märisch Ostrau- Witkowitz werden gebeten, ihre Adresse bekanntzugeben Frau ELSEKORNER c.|o. Dr. Fred Winter 25 Central Park West New York, N. Y. Herbert Nussbaum Edith Nussbaum n^e Wolf M AHR I ED December 25, 1947 Ceremorty 1 p. m. at John Wootiman Hall 57th and Woodlaxvn Ave. Reception until 3 p. m. 903 E 55 St. Chicago 15. III. f'ly Schenk- f'ly Ichenhau- lengsfeld sen, München NorMäh Crystal Ruth E. Crystal n6e Kahn f'ly Merzig, Saar wilj be married December 25, 1947. 1571 Trydale Rd. Cleveland Heights Ohio Martin M. Freundlich Edith Freundlich nfe Blum MARRIED December 13, 1947 7 West 87th Street New York 24, N. Y. Friedman, Harry Joseph (geb. in Lodz, seit 1914 New York), von R. Frumkin, 131 West 87 St.. New York 24, N. Y. (für Myriam Friedman, Palestina). Fellner, John und Familie (Milwaukee); und Hauer, August (St. Paul), von Maria Steinhau- ser-Fellner, Jägerhausgasse 43/1, Wien XII, Austria. Wol«. Rosy und Richard und James, von National Council of Jewish Women, Philadelphia Section, Service for Foreign Born, 117 South Broad Street, Philadelphia 7, Pa. (für Gerhard Wolff). Rosenberg, Theo (fr. Melody Club, Prag, jetzt New York), von Fritz Stock, 69 West 71 St., New York 23, N. Y. Freiihann-Baruch. Dr. Anne- liese (fr. Leipzig), von Dr. John H. Abelson, 424 Oakdale Ave., Chicago 14, ,111. Kochheim, Dr. med. Wilhelm (1939 aus Berlin ausgewandert), von Hedwig Meicke, Gudvan- gerstr. 38, Berlin N 113, Ger- many. Heid. Max (fr. Köln, dann Bonn, seit 1938 New York), von Hans Schiffeis, Friedingerstr. 20, Düsseldorf-Gerresheim, Ger- many. Milch, Lllli (zul. c/o Michko- witz, 1486 Southern Boulevard, Bronx), von, Seif Help, 147 West 42 Street, New York City. Mr. and Mrs. Baruck Levi Mr. a. Mrs. Mendel Shektei annopnee the marriage • of their children ILSE to SYDNEY at the Congregatioh K'hail Adath Jeshurun 90 Bennett Ave. (W. 185 St.) pee 28, 1947— 15 Tewes §708 ;i 4 at 1:30 p. m. Bride s Res : 5583 Durocher 651 W. 179 St. Avenue 4-D, N.Y.C. . Montreal Fred S. Cohen (f'ly Gelsenkirchen, Amsterdam) Hanna Cohen nee Binheim (f'ly Hannover, Groningen) MARRIED December 14, 1947 1365 Sacramento Street San Francisco, Calif. Walter Veit Emma Veit nee Mathiesen MARRIED December 21, 1947 5541 Everett Avenue Chicago 37, III. GO SKIING WITH THE NEW WORLD CLUB Hanna Cahn anet. Berlin et Michel Khasine ont l'honneur d'annoncer leur mariage. Decembre 1947 Paris, 1 Rue Dauphine, 6e. Martin Kleeman Inge Kleeman n;, Hy».. .JRort :;jVfeshington Avenue,.fjÜQWc.yörk 20* AVVWAV Friday, December 19, 1947 Unter Ausschluss der Erwachsenen Von WILLI WOLFRADT Nur Kinder von vier bis acht Jahren sind zugelassen zu der "Children's Holiday Fair" im Mu- seum of Modern Art. Es ist ihre Kunstausstellung, an der sie sich ganz unbelästigt von Eltern und dergleichen gütlich tun sollen Solche Anhängsel dürfen das klei- ne Volk allenfalls über eine Art Zaun weg aus der Ferne im Auge behalten. Täglich und fast stündlich (10, 11 a. m. und 2, 3, 4 p. m.), auch Sonntag nachmittags, immer um die Stunde passiert ein Schwärm von höchstens 25 Kindern das rote Drehkreuz, um jeweils 50 Minuten lang das spassige Zeug teils zu konsumieren, teils zu produzieren, das die Grossen etWas feierlich "Kunst" zu nennen pflegen. Bis zum 4. Januar werden diese Füt- terungen vor sich gehen. (Teil- nahme nur nach Anmeldung beim "Educational Program" des Mu- seums CI 5-8900; spätestens zehn Minuten vor der vollen Stunde muss die reservierte Karte am In- formationsschalter abgeholt sein.) Hinter dem Drehkreuz ist die Luft bunt und von frischer Musik durchsprudelt. Dem Licht hat man farbenfrohe Bild - Transparente, eigens für diese Fair aus Cello- phan zusammenphantasiert, in den Weg gebaut. So bemalt es all die Skulpturen aus Holz und Stein, viele Tiere darunter, mit seinem Gekringel. Dass Kinder Skulpturen natürlich nicht wie wir scheu be- trachten, sondern sie anfassen, umarmen und vor allem darauf reiten sollen, haben die Bildhauer gebührend vorausgesetzt und sich einer entsprechend soliden For- mensprache befleissigt. Kleinere Figuren fahren auf einem lustigen Karussel im Kreise oder rollen aus einem Tunnel her- vor, wenn ein grosser roter Knopf gedrückt wird, Andere Knopf- drücke schwenken eine Tänzerin aus Draht und glänzenden Fetzen leidenschaftlich herum, bringen schnurrige Drahtbiester zum Wackeln oder lösen das kalei- doskopische Spiel vorüberwehender bunter Lichter aus. Und natürlich baumelt auch allerlei Kurioses von der Decke. Im zweiten Saal aber geht es dann ans Schaffen. Zwar hängen da richtige gerahmte Bilder artig in einer Reihe an der Wand, kolo- ristisch kühne und ein wenig poe- tische Bilder mit einem Stich ins Traumhafte, wie man sie eben heute malt. In einem Ballon se- geln etwa Leute durch das Blau, oder ein Tiger spukt im Mondlicht herum. Sich allein von allen kunst- historisch akkreditierten Meistern zugelassen zu finden, hätte dem Toulouse-Lautrec gewiss viel Freude gemacht. Doch diese fertigen Bilder sind hier nicht die Hauptsache. Zu der fördern vielmehr lauter rot und gelb und weiss lackierte umge- kehrte Sitzkübel auf, nicht lang- weilige Stühlchen etwa, vor Wand- staffeleien mit eingebauten Tusch- kästen, die dem Rudel unbeküm- merter kleiner Genies den Pinsel \ in die Hand drücken. Als der Be- richterstatter, leider ein Erwach- sener, sich abends in den leeren Saal einschlich, fand er noch alle1 Malbretter bedeckt mit prachtvol- lem Farbengeplantsche und leuch-! tenden Ausbrüchen koloristischer Begeisterung. An einem langen Ar-j beitstisch zusammengeklebte durch- sichtige Cellophanbildchen aber be- wiesen, dass neben den stürmischen auch die anmutigeren Tempera- mente nicht gezögert hatten, ihre Inspirationen-auszusprechen. Die ganze Veranstaltung, gelei- tet von Victor d'Antico* ist vor allem dem Vergnügen der Kinder zugedacht, denn aber auch als ein kleines Laboratorium gemeint, das erproben will, auf welche Ideen, Farbenspiele, Ausdrucksformen,die Kinder vor allem eingehen; Die Beobachtungen sollen im Rahmen des künstlerischen Educational Program weiter verwertet werden. Hauptverdienst des Unternehmens, dass weder "K-U-N-S-T" aufge- drängt, noch mit den üblichen Pup- pen und Spieltieren operiert wird, sondern durch merkwürdige Ge- bilde das Staunen und durch ein- ladende Gelegenheit das Selbst- machen angereizt wird. Gehirnoperationen verändern den Charakter Dr. Gosta Rylander vom Kgl. Schwedischen Karolinen-Institut teilte in einer Sitzung der "Association for Research in Nervous and Mental Diseases" 700 Wissenschaftlern mit, dass er durch eine Gehirn- operation das Seelenleben des Operierten völlig veränderte. Unser Zeichner prophezeite folgende Wandlungen: The Voice of New York By PAUL STEINER WORTH MENTIONING. Kate Smith is launching a campaign via her radio program against allowing children to play with toy guns and ether toy warfare im- plements . . . NYU's Robert Gess- ner holds the only füll professor- ship in Motion Pictures in the nation . . . the Academy of Time, sponsored by the Benrus Watch Co., has established fellowships at 6 additional universities for the study of time . . . Maestro Percy Faith is looking for the guy who Leo Baeck kommt wieder nach Amerika Der in London wohnhafte Dr. Leo Baeck wird am Neujahrstag in den Vereinigten Staaten eintreffen, um eine drei Monate dauernde Reise durch die Staaten unter- den Auspi- zien der American Jewish Caval- cade zu beginnen. Es ist dies ein Teil des von den American Hebrew Congregations aufgestellten Pro- gramms, das die Wiederbelebung des religiösen Bewusstseins im gan- zen Lande zum Zweck hat. -JAMAICA- ANFERTIGUNG ALLER BANDAGEN SOWIE ORTHOP. APPARATE 22 Jahre Erfahrung (Früher in Hamburg staatl. geprüfter Bandagisl) Certificate of Achievement U. S. NAVY EXPERT SURGIGAL APPLIANGE CO. 87-81 SUTPHIN BOULEVARD JAMAICA, N.Y. Tel.: JAmaica 6 - 4980 u. 8620 Timely Leather Goods ERWIN und LEO BAKEN (früher Wien) 1268 LEXINGTON AVENUE (zwischen 85. u. 86. Str.) New York 28, N. Y. - LE 4-5986 ♦ Damentaschen Kleinlederwaren Koffer - Schirme Wirb für den Aufbau. Der Aufbau ist Dein Blatt. "Ich schnitt es gern in alle Rinden ein. Mit Loew's Support verschwinde! jede Pein." HUGO LOEW (ehern Arzt u. Mitarbeiter an der Orthop. Abt. d Lenox Ave. llosp.) 220 W. 98th St., Ecke Broadway SPEZIALIST FÜR METALLOSE EINLAGEN Hervorragende Erfolge selbst in den kompliziertesten Fällen Anmeld, bitte telefon.: UN 4-2344 REDUZIERTE PREISE gave Canadian newspapers the story that iie was killed in a hunt- ing accident. The story was head- lined throughout the Dominion. . .. SEENario. A former Yugoslav cabinet minister is now operating a dress shop on Columbus Avenue .". .copies of the 1845 issue of the N. Y. Tribune selling for 50 cents each at a Sixth Avenue antique shop . . . headlines in the World- Telegram, same day, same page: "World's Faith in U. N. is Fad- ing" and "Public Sticks by U. N." . . .despite all logic, the Fifth Avenue Bar is located on Broad- way . . . Change in attitude: last year the subject of a sermon at a prominent house of worship was "One World or None." This year it was "One World or Two". ... SIGNS AROUND TOWN. In a suburban forest: "Do your Christ- mas chopping early." In a pet shop: "Please do not handle the merchandise." On a baby's bib: "No Kissing — Baby Board of Health." Outside a movie theater: "Feature's running time: Two candy bars, 42 peanuts." In a grocery störe: "In God we trust. All others pay cash. The Manage- ment." RETURN ENGAGEMENT. The palatial Paramount theater is taking back one of its ushers who quit two years ago. He'll start Christmas Eve, Dec. 24. Vic Da- mone is the young man's name as all Broadway will know when it RADIO ELEKTRISCHE GERATE VERKAUF Reparaturen 165 SHEHMAN AVENUE Tel.: LO 8-3561 Anrufe erbitte 7—9 vorm.. 7—10 abends Detail BESTECKE in Sterling und versilbert FEST-GESCHENKE in jeder Preislage • Ersetze MESSERKLINGEN Stainless Steel Reparaturen Versilbern • NUR schriftl. oder telef. Bestellun- gen. Auf Wunsch persönl. Besuch. (fr. L Posen, Wwe., Krankt.-Berlin) 15 MAGAW PLACE, N. Y. 33. N. Y Tel.: WAdsworth 7-8918 Fachmännische Schuh-Reparaturen EINLAGEN NACH MASS. JEDES MATERIAL FÜR SCHUHE. TIP TOP Shoe Repair R. Pfifferling 2673 BROADWAY Tel.: MO 2-9112 (101.-102. Str.) w Stalin stellt einen Scheck auf 100 Millionen nagel- neuer Rubel für den Marshall- Plan aus Franca hat freie Wahlen ausge schrieben «und machtPropaganda für eine spanische Republik m Die Entnazifizierungs-Operation hat Der Mufti hat sein Schwert in eine bei den Deutschen eine Aenderung Pflugschar umgeschmiedet, die er der täglichen LeKture Hervorgerufen dem jüdischen Volke schenkt Mitte: Der Ku-Kux-Klan nimmt nur noch Neger als Mitglieder auf. Zeichnung von Wronkow flashes on the Paramount marquee proclaiming the young baritone as star of the stage show. The last time Damone worked for the Para- mount, he made $18 a week. His new weeldy salary is well up in four figures with a percentage box office bonus ! HE SURE IS. Düring a Town Hall debate Economist Nathan, trying to show how difficult it is to secure certain government per- mits, remarked to Harold Stassen: "Why don't you go down to Wash- ington and try . to get an export license?" Quipped the presidential aspirant amidst the roaring audi- ence: "Pm trying to get down to Washington!" OVERHEARD. At the grid-iron: "Why don't you get a haircut? You look like a Chrysanthemum!" In a beauty parlor: "To her, dat- ing is like a drug: one dope after another!" At a service Station: "He doesn't drive his car, he aims it." After a political discussion: "Pm not going to vote for that Senator again. All the papers call him ineumbent!" On the dance floor: "He wears his hair departed in the middle." WELL ME ANT. The grand- mother of one of Uncle Don's Iis* teners had rheumatism, so the boy's mother asked him to pray for warm weather. Like a good child, the boy prayed: "Dear Lord, please make it hot so? Grandma!" Londoner Notizen Fritz Valk wird der Partner Mady Christians sein, wenn die Künstlerin Anfang des neuen Jahres nach London kommt, um ihren Erfolg in "I Remem- ber Mama" zu wiederholen. Sie wird das Stück übrigens auch selbst insze- nieren. Irene Prador, die begabte Schwester Lili Palmers, spielte die Hauptrolle in "Love for Money" in der Londoner Vorstadt Harrow mit grossem Erfolg, sodass mit einer Transferierung ins Westend gerechnet werden känn. Lore Leni-Cowan wurde Direktorin der grossen Londoner Agentur "Screeit Rights, Ltd.". die sich mit dem Ver- kauf von Manuskripten beschäftigt Henry Kosters Goldwyn-Film "The Bishop'a Wife", der anlässlich der •'Royal Command Performance" ein- malig m London gezeigt wurde, hatte einen grossen Erfolg. Es ist die zweite "Royal Command Performance" und das zweite Mal, dass ein Kontinentaler an dem Film beteiligt war, der der königlichen Familie vorgeführt wurde — im vorigen Jahr Emeric Pressbur- gers "A Matter of Life and Death". Josef Carl stattete die "Don iio- vanni" - Inszenierung im Londoner Cambridge Theater mit grossem Erfolg aus. Carl ist ein geborener Wiener, Karl Rankl dirigierte Benjamin Brit- tens "Peter Grimes" in Covent Garden. Pem. Hauchdünne, 2 - zügige Nylon Elastische Strümpfe AUS NATURGUMMI DÜNNER, STÄRKER; DUNKLERE FARBE Volle Länge......$13.50 per Paar Bei schriftlichen Bestellungen bitte nebenstehende Masskarte zu verwenden BRUCHBÄNDER - LEIBBINDEN PLATTFUSS-EINLAGEN nach Mass in eigener Werkstatt angefertigt A. WITTENBERG 145 WEST 72nd ST., NEW YORK, N. Y. Telephon: TR 4-5343 Bil *Wm. Warner. Prop. l/Ull'lllICTelefon: LO 8-3922 Baby Carriage Shop 4325 BROADWAY (184tb St.) N. Y. C. 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