i i M« X ■ L v w ...... ' ^ " jy * rrenlnur.ll/.ti.t ! - p- &C* IBEr'enDSOHN ^ ^ ^ "i"J^ l| mk T ...... u.s'a 10<$ SS!*«* "* ' > ♦ >, ■f xy "3 ♦ »w , AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK fcy the New World Club. Inc., 209 West 481h Street, New York 19, N.Y. FOREIGN EDITION ttntereo as second-class mattei January 80. 1940. at New York Post Offlee ander Act ot March 3, 1879. Vol. XIV—No. 1 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, JANUARY 2, 1948 Einheitsfront Hagana — Irgun Grosse jüdische Laiidkäufe in Sarona für 9 Millionen Dollars — Zwei Schiffe mit 15,000 "lllegcEen" haben den Bosporus passiert. — Araber kämpfen unter deutschen Offizieren — Neue Ernennungen für die Palästina-Kommission R. D. Die Palästina-Chronik der jüngsten Tage weist Ereignisse auf, die für die Bildung des jüdi- schen Staates viel verheissen. Als wichtigstes Moment an der inneren Front des Jischuw, als bedeutsam- ste Etappe auf dem Wege zur Kon- solidierung der jüdischen Einheit in Järez Israel darf die als vollzogen gemeldete Verschmelzung von Ka- gana und Irgun Zvai Leumi gelten. Am Morgen des 26. Dezember Ist ein Abkommen zwischen Ha- gana und Irgun unterzeichnet •worden, demzufolge die Streit- kräfte des Irgun unter das Kom- mando der Hagana treten. Aehn- iiche -Verhandlungen mit der Stern-Gruppe sind im Gange, je- doch noch nicht zum Abschluss ge- kommen. Gemäss dem Abkommen Dollen die Kräfte des Irgun zwar eine gewisse Autonomie behalten, doch werden sie keine gesonderten Operationen mehr führen und sich den Befehlen des Hagana-Kom- mandos unterstellen. Die Führung der Hagana hat gleichzeitig mit der Nachricht von der Vereini- gung der beiden militärischen Or- ganisationen die Eröffnung einer Militärschule mit vorläufig 200 Studenten bekanntgegeben. Es hat lange gedauert, bis die Fusion Hagana - Irgun zustande- gekommen ist. Ueber ein Jahr lang ist darüber verhandelt wor- den. Wiederholt sind die Bespre- chungen abgebrochen Wörden. Wäre nicht Jetzt der äussere Druck der wachsenden arabischen Angriffe hinzugekommen, die üb- rigens kürzlich der Leiterin der Jerusalemer Sektion des Politi- schen Departements der Jewish Agency, Golda Meirson, um ein Haar das Leben gekostet hätten, die Vereinheitlichung der militäri- schen Verteidigung des Jischuw würde wohl noch auf sich haben warten lassen. Der Wert des Fu- sionsabkommens liegt darin, dass jetzt Angriffe auf die britischen Truppen und Polizeikräfte, die eine Spezialität des Irgun waren, erheblich nachlassen dürften und damit das Verhältnis zur briti- schen Mandatsverwaltung sich bessern wird. * Ein zweites ausserordentlich bedeutungsvolles Faktum in der jüngsten Entwickung in Palästina sind die grossen jüdischen Land- käufe in Sarona, der einstigen deutschen Templer-Kolonie bei Tel Aviv. Dieser gemeinsam vom Jüdischen Nationalfonds (Keren (Fortsetzung auf Seite 2) >■*> *+ x vuk So könnte es auch sein Eine Szene der arabisch-jüdischen Freundschaft aus jenen Tagen, da die Hetze des Mufti und der arabi- schen Grossgrundbesitzer das natürliche Bündnis zwischen den arbeitenden und bäuerlichen Schichten der beiden Völker noch nicht vergiftet hatte. Auch heute sind die Ruhestörer meistenteils Ruhestörer von auswärts. Photo International Eine Verhaftung in Tel Aviv Ein an einem Ueberfall beteiligter Araber wird von jüdischen Polizisten abgeführt. WirtscHafts-Prognose für 1948 Von ROBERT LANN Hunderte von Studienbüros be- fassen sich in den Vereinigten Staaten mit Wirtschaftsprognose, aber ihre Leidenschaft, das kom- mende Jahr vorauszusagen, ist diesmal merklich abgekühlt, weil die ^Prophezeiungen, die Ende des Vorjahrs jedem Interessenten in Massen zuflogen, nicht eingetrof- fen sind. Es waren nicht nur die Theoretiker, die irrten. Noch im Mai 1947 hat das "Fortüne Maga- zine" eine Umfrage bei mehreren hundert Leitern von privaten Un- ternehmungen gemacht, und nicht weniger als 75 Prozent haben vor- ausgesagt, dass bis Ende 1947 eine merkliche Abschwächung un- serer Wirtschaft eintreten werde. Statt dessen ist die Wirtschaft auf Rekordhöhen angelangt. Der Föderal Reserve Index der indu- striellen Produktion (ein Mengen- index) hat die Grenze von 190 überschritten und damit die dop- pelte Vorkriegshöhe erreicht; für nicht weniger als $24 Milliarden hat die Industrie neue Fabriken und Maschinen aufgestellt, nicht gerechnet die Kriegsfabriken, die der. Staat jetzt billig verkauft. Das Investierungstempo hat sich in den letzten Monaten abermals erhöht und wird bereits auf 30 Mil- liarden jährlich geschätzt. Es ist nur logisch: Wenn die Industrie mit ihrer vergrösserten Kapazität weiterhin voll arbeitet, muss der Tag kommen, wo das Angebot die Nachfrage über- steigt; wo die Fabriken und der Handel die Lager, Preise, Per- sonal und die Löhne abbauen. Bereits jetzt hat die Schuhindu- strie damit überrascht, dass sie eine Lohnherabsetzung von den Arbeitern fordert. Wann wird der Tag kommen, wo man von einer allgemeinen Abschwächung der Wirtschaft sprechen wird? Niemand kann voraussagen, wann der Rückgang der Wirt* schaft eintreten wird, wohl aber kann man mit einiger Wahr* scheinlichkeit voraussagen; wie lang die uns vergönnte Atempause sein wird. Nach unserer Mein uns werden die nächsten sechs Monat;*> keinen "Rückgang zeigen, aus meh- reren Gründen :. 1. Eine grosse IVelle von Lohn- erhöhungen ist im Gange, die dM Kaufkraft der Arbeiterschichten heben und den Einfluss der Preis- steigerungen der letzten Monate auf den Haushalt der örgä v ier- ten Arbeiter aufwiegen wi'rrf. , Die Arbeiter der Konfektion u";- strie haben eine Lohnerhöhu-, : $5 per Woche durchgesetzt, die rexlu- arbeiter eine solche von $4.50, die Hafenarbeiter von $3 jetzt und weitere 3 Dollar ab Februar; die Kaufhäuser haben ihren Angestellten $4 zuge- geben, die Eisenbahnarbeiter haben grosse Erhöhungen durchgesetzt, und die Arbeiter der andern grossen Indu- strien werden im Januar und Februar Lohnerhöhungen verlangen. Die Indu- strie hat keine Lust, eine Kampfstel- lung dagegen zu beziehen, weil ein Streik die grossen Gewinne der Indu- strie bedrohen würde. Die Kaufkraft der breiten Schichten der Arbeiter kann also für die nächsten sechs Mo- nate als geschützt angesehen werden, auch wenn die Preise etwas steigen sollten. 2. Die Landwirtschaft ist daran, die Früchte des Jahres 1947 in Geld umzusetzen. Unsere Land- wirtschaft hatte noch nie ein Jahr, wo Rekordpreise mit grossen Er- trägen per acre Hand in Hand gin- gen. 1947 aber war ein solches Jahr. Das Department of Agri- (Fortsetzung auf Seite 6) Antrag auf Schliessung der DP-Lager Im amerikanischen Repräsen- tantenhause ist man jetzt dem DP-Problem mit einem Zweipar- Aus dem Inhalt: Seite Schnellere Bildung des jüdi- schen Staates................................... Z Amerikanische Presse und Palästina ........______________________________________ z Schuetz: Bergauf in England 4 Fingal: Deutsche in Paris____________5 Rund um MacArthur....................... 5 Rokach von Tel-Aviv_______________________ 6 Rosenhergs Memoiren___________________ 7 Um Saarland § Was wird aus Indien?................... 9 5*hweizer Hochverräter ............. 9 Vogel: Arnold Zweig_______________________11 Craener: Neujahrs-Glückwünsche ......16 Ickes: Between dollars and principles _______________________________________.17 Matthias: GaIiIeo-"Mythos" „.19 Interview mit Low ______________________20 teienantrag zu Leibe gegangen. Der demokratische Abgeordnete für New York, Andrew L. Somers, und der republikanische Abgeord- nete für Pennsylvania, Hugh D. Scott, Jr., haben jeder einen gleich- lautenden Antrag dahingehend ein- gebracht, dass alle jüdischen DP's, die zur Zeit unter amerikanischer Jurisdiktion stehen, nach Palästina repatriiert und die DP-Lager zu einem bestimmten Termin liqui- diert werden sollen. In ihrem Antrag fordern die beiden Repräsentanten Somers und Scott den Präsidenten Truman auf, die "Behörden der amerikanischen Besatzungzone an- zuweisen, sofort das Repatriierungspro- Rramm für 'Hebrew diaplaced persona* in Angriff zu nehmen, zu diesem Zwecke Schiffe und andere Transportmittel zur Verfügung zu stellen und die DP-Lager spätestens am 1. Oktober 1948 zu schliessen". Somers gab bekannt, dass er in den nächsten Tagen mit einer im- posanten Liste von Kongressmit- gliedern hervortreten werde, die alle seinen Antrag unterstützen würden. Betrachtungen zur Lage: Cläre liebt Albert nicht Von MANFRED GEORGE Eine der populärsten Bilderzeitschriften widmete kürzlich einen mit vielen Photographien versehenen Aufsatz dem Rabbiner Joshua Loth Liebman, dessen Buch "Peace of Mind" seit seinem Erscheinen im März vorigen Jahres sich auf der Best Seiler-Liste hält und einen grossen Einfluss auszuüben scheint, ivenn man die Zahl der Leser und die Zahl der Dis- kussionen über das Werk des Predigers mit Ein- fluss gleichzusetzen bereit ist. Die Zeit ist zu kurz, um festzustellen, ob Liebmans aus der Zeit geborener Versuch, Religion und Psychoanalyse zu versöhnen und in ihrer Kombination zu doppelt starker Wir- kung auf den modernen Menschen zu bringen, wirk- lich irgendwelche Spuren hinterlassen wird. Augen- blicklich sehen wir einen freundlichen, energischen Mann von vierzig Jahren in seinem Boston zu einer stadtbekannten, verehrten Figur" werden. Auch sind allenthalben in den Vereinigten Staaten seine irdi- schen Tröstungen, die auf die Schaffung des "Frie- F t\ r ■? , „ dens im Gemüt" zielen, willkommen und tun offen- bar mancherlei Gutes. Das Ga'ieimsiis der Wirkung liegt in der klaren Erkenntnis Liebmans, das nichts unsere amerikanische Gegenwart so vergiftet wie das Gefühl der Unsicherheit. Erst kam die grosse Enttäuschung, dass nach der Gewinnung des ge- waltigsten Krieges und der riesigen Kraftanstren- gung, die dazu nötig war, kein friedliches Land der Zukunft sich vor den Augen breitete. Neue und höhere Gefahrenberge schienen aus dem Boden ge- wachsen und neue Mahner mit Forderungen nacti neuen Opfern klopften an die Türen. Dazu praisr selte aus dem Füllhorn der Wissenschaft eine un- ' heimliche Menge von Erfindungen auf die Zeitge- nossen hernieder. Sie wurden zudem in die unan- genehme Position versetzt, selbst zu bestimmen ,ob diese Entdeckungen der Wisenschaft, gekrönt von der Gabe der Atomkraft an die Menschheit, zum Un* 2* AUFBAU Friday, January 2, 1948 heil oder zum Guten von ihnen benutzt werden sollten. Alles, was wir heute im politischen und geistigen Bereich erleben, ist eine Folge dieser Unsicherheit, die ihrerseits wieder letzten Endes aus dem Mangel an einen das Universum einschließenden und inner- lich wahrhaft erhebenden und ruhig machenden Glauben fl.iesst. Es ist die grosse tragische Stunde der christlichen Welt — und wenn wir Stunde sagen, so meinen wir eine kurze Zeit von hundert bis zwei- hundert Jahren — in deren Ablauf wir leben. Am allerstärksten wird das bisweilen klar an Kleinig- keiten, an gewissen Aeusserungen des Schmerzes, die eigentlich bereits eine Agonie verraten. Christentum und "jüdischer Geist" Der jüdische Anteil an dem Fortschritt der Welt — Fortschritt als Höherentwicklung in die himm- lischen Bezirke jeder Art genommen — ist unge- heuer. Er ist viel ungeheurer, als die Juden selbst ahnen, die sich geistig vielfach merkwürdig leere und in grotesken Begriffen geformte Gehäuse und Verstecke gebaut haben, aus denen sie vom Schick- sal Jahrhunderte hindurch nicht herausgelassen wurden. Aber wer wahrhaft die jüdische Leistung auf dieser Erde erkennt, wird jenen ungeheuren Schauder empfinden, den dieses Phänomen auslösen muss. Jetzt geschieht es nun, dass eiries der grösten von einem Juden geschaffenen Systeme, das Christentum, in grosse Schwierigkeiten gerät, weil andere jüdische Systeme drauf und dran sind und ohne besondere oder gar bewusste Absicht, es im Fundament zu er- proben. Wir haben früher oft an dieser Stelle auf- gezeigt, wie von Moses über Christus und Spinoza bis zu Marx, Freud und Einstein die Welt für die Menschen so bedeutsam von Juden erkannt, bewegt und vertieft wurde. Dabei ist die Allmacht der jüdi- schen Idee, die keinem Angriff von aussen, sondern nur einem von innen erliegen kann, von ihrer Zweig- erscheinung des Christentums am häufigsten be- kämpft worden. Aber das Christentum hat sich nie von dem Judentum trennen noch sich in der Welt durchsetzen können. Bisweilen hat es engste Nach- barschaft mit dem Judentum wiedergefunden, so wie das etwa bei den Unitariern der Fall ist, denen die stärksten Herzen und Köpfe Amerikas von Jeffer- son bis Holmes angehörten und die in der Person des grossen Juden von Nazareth keine göttliche Er- scheinung mehr sehen. Bisweilen und zwar viel häu- figer befindet es sich in einem heftigen Kampf. Die- ser Kampf geht nicht nur gegen die jüdische Grund- lehre, deren Strenge und Schwere sie für die Men- schen im allgemeinen wenig attraktiv und daher zu keinem Konkurrenten macht, sondern vor allem gegen den "jüdischen Geist". Dieser Geist ist aber nicht irgendwie volksmässig oder geographisch be- ldern er wjrd auch in seinen scheinbar sn und Offenbarung unendlich fern ab- , Manifestationen bestimmt von den For- .... ..er jüdischen Ethik und dem persönlichen Verhältnis des Menschen zu Gott. Einstein, Freud und wie sie heissen, sind auf dem Boden des jüdi- schen Geistes aufgewachsen. Cläre's "unheiliges Triumvirat" Niemand hat ein besseres Gefühl dafür als jene Menschen, die vergebens versuchen, die Entwick- lung der Welt aufzuhalten. Die Polemiken, die die bekannte, von dem bekannten Monsignor Fulton J. Sheen bekehrte und vor kurzem zum Katholizismus übergetretene Cläre Boofh Luce gegen Freud und Einstein fährte, haben keinen polemisch - wissen- schaftlichen Charakter gehabt, sondern waren, offenbar unter der kompetenten Mitarbeit von Sheen, rein weltanschaulichen Charakters. Hier enthüllte sich einer der interessantesten Vorgänge, der wahrscheinlich noch viele Konsequenzen und Auswirkungen haben wird: dass der Antisemitismus auf einer neuen Plattform angelangt ist, und zwar ganz logisch auf der Plattform der Bekämpfung des jüdischen Geistes, der die theoretischen Grundlagen von Zweigerscheinungen der jüdischen Lehre zu be- drohen scheint. Nach einer Analyse der Luceschen Artikel durch Fanny Sedgwick Colby im "American Scholar" scheint Mrs. Luce wie folgt zu denken: "Wir armen Unschuldschristen sind in unsere gegenwärtige gott- lose Situation durch das unheilige Triumvirat -von Kommunismus, Psychoanalyse und Relativität hin- einmanövriert wordtn. Diese drei Systeme, symbo- lisiert durch Marx, Freud und Einstein, sind das Resultat des messianischen Impulses eines religiös unbefriedigten, jüdischen Ichs." "Nachtigall, ich hör dir trampeln", heisst ein altes Berliner Sprichwort. Aber es ist noch schlim- mer. Cläre Luce geht sogar dazu über, neben ihrer törichten Theorie, die sie mit dem Eifer der Neu- bekehrten verteidigt, auch den guten selten Bertrand Russell einfach umzufälschen. Russell schreibt einmal: "Die Struktur der jüdischen Geschichte bringt es mit sich, dass sie immer einen machtvollen Appell auf die Unterdrückten und Unglücklichen ausübt. St. Aug astin hat diese Struktur auf dam Christentum angeivandt, Marx auf d dropped over Hiroshima in the form of a bömb, killing tnillions, still to be split over the whole world, whence it may bring the Atomic Kingdom of Heaven on Earth or come to judge mankind obsolete. I believe in Uranium, Plutonium and the Cyclotron, the Communion of Scientists, the corrup- tion of the Body, the Relativity of all mind and matter, world witti an end, Amen." Man sollte diesen Ausfall gegen die grösste Ent- deckung dieser Zeit nicht für möglich halten. Die Welt wird ihn überleben, kein Zweifel. Aber es ist möglich, dass in Zukunft, naher oder ferner, ein paar Juden ihn nicht überleben werden. Hier ent- lädt sich auf der Basis der Angst über die Sicher- heit der eigenen, ach so unsicheren Weltanschau- ung genau jener der Furcht entborene Hass, der mit anderen Vorzeichen und anderen Worten in Europa mehr getötet hat als die Atombombe. Wir müssen diese Zeichen mit Sorgfalt und früh- zeitig deuten. Glücklicherweise haben wir in den Vereinigten Staaten viele und mutige Menschen, die hinter zahlreichen politischen Erscheinungen und literarischen Polemiken unheimliche Kräfte am Werk erkennen, die egoistische und dabei zugleich totalitäre Interessen mit dem Mantel von pseudo- wissenschaftlichen Argumenten decken. Wir glau- ben, dass die antijüdische Note dabei vielfach eine Rolle spielen wird. Es gehen z. B. zur Zeit recht be- gründete Gerüchte um, nach denen einflussreiche Kreise (verschiedene Banken und Zeitschriftenkon- zerne) versuchen, den Kampf gegen die paar Kom- munisten in Hollywood mit einem Kampf gegen die jüdischen Produzenten in der Filmstadt zu ver- binden. Ganz im tiefen Grunde aber liegt der wahre Kon- flikt: der Kampf einer unsicher gewordenen und in ihren Grundfesten erschütterten Welt gegen die überragende universelle Sicherheit, die die jüdische Religion auch dem modernen Müschen bietet, eine Religion, die durch keine Entdeckung und keine Sternen- oder Seelenforschung irgendwo in ihrer Allgültigkeit angerührt werden kann. Einheitsfront Ex-Senator Gillette verlässt die Bergson-Gruppe Der frühere Senator Guy M. Gillette hat nach seiner Rückkehr von einer Reise nach Los Angeles und San Francisco bekanntgege- ben, dass er mit dem 1. Januar als Präsident der American Leagae for a Free Palestine zurücktrete. Gillette erläuterte seinen Ent- schluss dahin, dass nach seiner Meinung angesichts der Palästina- Entscheidung der United Nations jede weitere Tätigkeit der ALFP überflüssig und schädlich sei. PATENT-ANWALT Uruguay - Argentinien - Brasilien Korrespondenz englisch, deutsch, französisch, italienisch, spanisch. ERNESTO SUGAR MONTEVIDEO. URUGUAY Cerrito 563. Kommen Sie nach BRÜSSEL? ^^-»"»-»Cafe-Restaurant Nor-Club BOULEVARD ADOLPHE MAX 86 I (im Haupt-Verkehrszentrum) ANERKANNT BESTE JÜDISCHE WIENER KÜCHE im elegantesten Rahmen zu billigsten Preisen Mittwoch-Samstag-Sonntagabend: Original russischen ORCHESTER! E FRIEDMANN - BRONJA ROCHMANN LUKRATIVE GELD-ANLAGE IN URUGUAY Völlige Sicherheit der Inversion garantiert Auskunft: Architekt KURT ALTMANN 21 de Setiembre 3138, Montevideo, Uruguay Brüssel Apotheke Finkelstein 25 rue 8t. Michel (Place de Brouckere) Tel. 183947 Verlangen Sie KUNDEN KARTE mit ANRECHT AUF 10% RABATT! (Fortsetzung von Seite 1) ? Kayemeth, und von der Tel Aviver Stadtverwaltung durchge führte Bodenerwerb ist dazu be- stimmt, eine grosszügige Ausdeh- nung des Stadtgebiets von Tel Aviv zu gewährleisten. Zu dem von der Palästina-Regierung fest- gesetzten Kaufpreise von $9,000,- 000 wurden Ländereien in der 1870 von Deutschen gegründeten Kolonie Sarona mit einem Areal von rund 4000 Dunam (1150 acres) übernommen. Der Landkauf von Sarona, der mit dem Londoner Colonial Office und der Mandatsregierung über ein Jahr lang verhandelt worden ist, gibt die Möglichkeit, die Flä- che des Stadtgebiets von Tel Aviv um nahezu ein Drittel zu vergrös- sem. Dies ist deshalb für die künftige Stadtplanung von gröss- ter Tragweite, als jetzt nicht nur die lang geplanten Wohnhausbau- ten und Industrieanlagen entste- hen können, sondern vor allem auch der Platz für die Regie- rungsgebäude des neuen jüdischen Staates gewonnen ist, denn Tel Aviv wird ohne jeden Zweifel die Regierungszentrale werden. Das Abkommen, das für den Jüdischen Nationalfonds von Dr. Abraham Granovsky, für die Stadtverwaltung von dem — augenblicklich in New York wei- lenden — Bürgermeister Israel Rokach von Tel Aviv unterzeich- net worden ist, hat an den Keren Kayemeth gewaltige finanzielle Anforderungen gestellt. Er hat al- lein $5,000,000 zum Kaufpreis zu- gesteuert und damit, seine bisher grösste Investition auf dem Felde städtischer Aufschliessung voll- zogen. * * Auch wichtige Nachrichten an- derer Natur kommen aus Palä- stina. Die sogenannte "illegale" Einwanderung ist wieder be- trächtlich in Fluss gekommen, diesmal allerdings gegen Wunsch und Willen der Jewish Agency (vergleiche die Hintergründe des Falles Sneh an anderer Stelle des Blattes). Jedenfalls haben zwei 6 Restaurant - Cafe - Bar CHEZ KALI Wenn Sie m PARIS sind, Essen Sie im bekannten jüdischen Restaurant CHEZ KALI (KALINSK1) 31, RUE DE TREVISE PARIS 9e neben den Folies Bergire Telephone Taltbout 50-2$ FRÜHSTÜCK-, MITTAG-, ABEND- und SUPPER- SERVICE In PARIS i«t da» führende jiddische CABARET DANCING LA RIVIERA 349, RUE ST. MARTIN Metro: Strasbourg-St. Denis Tel.: ABC. 6308 unter der Leitung des berühmten Tel Aviver Kapellmeisters BERNHARD POTOK Erstklassige jidd. Attraktionen. Musikalische Überraschungen. Tischbeslellungen erbeten DAS GAB ES NOCH NICHT IN PARIS SIGMUNT BERLAND präsentiert sein Jiddisches CABARET DANCINf BAR Jiddische Musik und Gesänge Die grössten jiddischen Attraktionen RICHARD INGER u. a. 5, Rue de Metz PARIS 10e Tel. Provence 46-32 WENN Sienach PARIS fahren, WO würden Sie essen? IM JÜDISCHEN MECI/A RESTAURANT IVICJlXM Inhaber: Meiler Sbis, rue ßeranger, PARIS Hie METRO REPUBLIQVE ALLE BEK ANNTEN Parfümerien BERLOWITZ fr Partümerie Lido, Champs-Elysees jetzt: 83, RUE MONTMARTRE PARIS 2e Kein Laden, sondern Verkaufsstand Schiffe von je 4570 t, die die Flagge Panamas führen, der ''Pan, York" und der "Pan Crescent" mit über 15,000 visenlosen Juden an Bord bereits den Bosporus passiert und sind auf dem Wege nach Palästina. Die Schiffe sind von dem bulgarischen Hafen Burgas ausgelaufen, nachdem sie im Oktober von den Vereinigten Staaten in Konstanza in Rumä- nien eingetroffen waren. Die Jew- ish Agency hatte Befehl gegeben, die Abfahrt keinesfalls durchzu- führen. Die jüdischen Führer in Rumänien glaubten aber ange- sichts der Tatsache, dass die Pas- sagiere ihre Heime und Stellun- gen aufgegeben und ihre Habe verkauft hatten, den Instruktio- nen der Jewish Agency zuwider- handeln zu müssen. * Nach Aussage von Hagana-Füh- rern sind in den heftigen Schar- mützeln im Haifa-Gebiet syrische Stosstruppen unter dem Kom- mando von fünf deutschen Offi- zieren festgestellt worden. Diese wissen offenbar im Haifa-Gebiet ausgezeichnet Bescheid und haben einen Angriffsgürtel von sieben befestigten Stellungen um die Stadt angelegt, von dem Hecken- Schützen ein ständiges Feuer un- terhalten. # Abschliessend kann noch mitge- teilt werden, dass die Palästina* Kommission der UN fast, vollzäh« lig ist. Nach dem Dänen Feder» spiel und dem Panama-Vertreter Dr. Eduardo Morgan ist jetzt auch der Tscheche Ravel Lisichy endgültig nominiert worden, und die Philippinen haben den Sena- tor Vincente Francisco als Ver- treter ernannt. Nur die Benen- nung des Vertreters Boliviens steht Hoch aus. Postanweisungen nach Oesterreich Vom 1. Januar ab wird es möglicä sein. Postanweisungen nach Oester- reich zu senden. Der Betrag muss in Dollars und Cents angegeben sein, die Money order soll den Vermerk "Can- celed" tragen und voll ausgefüllt an das New York Exchange Office ge- sandt werden. Der Postanweisungs- dienst von Oesterreich nach Amerika ist noch nicht wieder hergestellt. LONDON ^bofalost FEINE BITTERE SCHOKOLADEN und KONFEKT Insbesondere: Mariipan, Krokant, Ingwer, Mokka bohrten. Katzenzungen. IM DETAIL NUR: 279", Finchley Road, Hampste&d LONDON, N.W. 3 Versand innerh. Gross-Britanniens bereitwilligst Wayfarer« Restaurant and Cafe Contmentale 20, Cranvllle Place. Orchard Street London W. 1 - Tel. MAYfair 512$ Upen trom JNoon tili 10 p. m. L,uncnes, Afternoon Teas, Dinner». JNo House ctiarges. Jäxcell. Continen- tal cuisine and Patisserie trom own Dakery. Tables bookabie tor ümners. WINTER S HOTEL 14. 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April — Die Hintergründe des Falles Sneh Anklage gegen arabische Liga beim Sicherheitsrat Von massgebender Stelle in Lake Success erfahren wir, dass der "Palästina-Stab" des Generalsekretariats der Vereinigten Nationen seit Wochen mit der Vorbereitung des Planes für Teilung und Staaten- bildung beschäftigt ist, sodass die Durchsührungs-Kommission der Fünf, wenn sie am 7. Januar 1948 zusammentreten wird, ein umfang- reiches Material zur Durcharbeitung und Pläne zur Durchführung vor- finden wird. . Dieses Material betrifft u. a. die Sesshaftmachung von 225,000 heimatlosen Juden aus den europäischen DP - Camps in Palästina wovon zumindest 75,000 schon im Verlauf von 1948 ins Land gebracht werden sollen. Es wurde bereits arrangiert, dass die Fünfer-Kom- mission sich dieserhalb sofort mit dem Führer der britischen UN- Delegation ins Benehmen setzt. Fs wird erwartet, dass England an dem Verlangen, dass die Kom- mission nicht vor dem 1. Mai ins Land komme, nicht festhalten, sondern zustimmen wird, dass sie schon am 1. Februar an Ort und Stelle zu amtieren beginnt, und dass eine jüdische Verwaltung schon am 1. April zu funktionieren anfängt. Sollte England dem zustimmen, dann werde die grössere, von den Juden selber zu kontrollierende Einwanderung am I. April einsetzen. Es liegt, so versichert man, in Englands Plan, die Stadt Tel-Aviv schon am ]. Februar, bei Eintreffen der Kommission, ganz der jüdischen Kontrolle zu überlassen. Warum Sneh zurückgetreten ist Das Ausscheiden von Dr. Moshe Sneh aus der Exekutive der Jew- ish Agency, die von ihm selber und dem kleinen politischen Zir- kel, dem er jetzt verbunden war, mit Theaterdonner der Welt ver- kündet würd2, hat die verantwort- lichen zionistischen Kreise in Je- rusalem, London und New York nicht überrascht. Man wusste, dass seine Position innerhalb der offiziellen zionistischen Politik längst unhaltbar geworden war. Es ist kennzeichnend, dass er gleichzeitig auch aus der Leitung der Weltorganisation der - Allge- meinen Zionisten, die eine Zeit- lang stark unter seinem Einfluss gestanden hatte, ausgeschieden ist. In der praktischen Wirkung be- deutet Snehs Rücktritt eher eine Konsolidierung denn eine Trübung der politischen Linie der Jewish Agency und der von ihr reprä- sentierten zionistischen Gruppie- rungen. Es war in der Oeffentlich- keit wenig bekannt geworden, dass Sneh noch vor geraumer Zeit von seinen Kollegen in der Exekutive veranlasst worden war, das bis dahin von ihm verwaltete Haga- na - Dezernat niederzulegen. Die Hagana, die als reine Schutztruppe gedacht ist, hatte unter Sneh's Duldung manche Dinge getan, die von dieser Marschroute abwichen. Zu erwähnen wäre zum Beispiel die seinerzeitge Sprengung aller elf Jordan-Brücken in wenigen Nachtstunden, die militärisch ein Meisterstück war, aber dem Ji- Schuw weder als Verteidigung^- mässnahme, noch politisch irgend- wie Nutzen gebracht hatte, dafür aber die britische militärische Führung und König Abdullah von Transjordanien in eine scharf antizionistische Haltung gedrängt hatte. Solche Dinge wurden nach Snehs Niederlegung des Hagana- Dezernats abgestellt. In der Frage der "illegalen" Einwanderung, die von den Zionisten und Juden der ganzen Welt als legal im Sinne des Mandates und auch vom Ge- sichtspunkt der Ethik und Huma- nität angesehen wird, blieb Sneh nach wie vor massgebend. In den letzten Wochen hat sich auch in der Frage der Einwande- rung ein Wandel vollzogen. Wie wir zuverlässig erfahren, werden seit Wochen Verhandlungen zwi- schen dem State Department in Washington und dem Foreign Office in London unter Mitbeteili- gung von Mitgliedern der Jewish Agency geführt, die darauf abzie- len, dass England, früher als ur- sprünglich vorgesehen, Tel Aviv und andere Punkte an der See militärisch räumt, um auf diese Weise eine verstärkte jüdische Einwanderung unter jüdischer Kontrolle zu ermöglichen. Politik auf eigene Faust Englands Bedingung ist, dass bis dahin die "illegale" Einwande- rung aufzuhören habe, während die Einwanderung aus Zypern un- ter englischer Kontrolle weiter vor sich gehen werde. Offenbar hat die Exekutive der Jewish Agency dieser Bedingung zuge- stimmt. Moshe Sneh hingegen ver- suchte auch in diesem [Punkte, eine Politik auf eigene Faust zu treiben. Es hat den An- schein, dass die Order der Jewish Agency, wonach die beiden gros- sen, früher amerikanischen, Schiffe "Pan York" und "Pari Crescent" mit 17,040 Juden an Bord die Reise nach Palästina jetzt nicht antreten sollten, nicht rechtzeitig weitergegeben oder gar die Schiffe von gewisser Seite ermuntert wor- den waren. Dies brachte die Exe- kutive, sowie die verhandelnden Personen auf amerikanischer wie auf britischer Seite in eine höchst unangenehme Lage. Niemand kann heute voraussagen, wie die Verhandlungen ausgehen werden und was das Schicksal der 17,000 Wanderer werden wird. Sneh verhinderte Weizmanns Wiederwahl Noch manches andere gab den Ausschlag für Snehs Rücktritt. Seine politische Ueberzeugung, die er mit, einer Inbrunst ver- tritt, als wäre sie ein religiöses Dogma — die Ueberzeugung näm- lich, als hätte England den un- verrückbaren Beschluss gefasst, PRIVAT-KOMMERZBANK A. G. COMMERCIAL PRIVATE BANK, LTD. ZÜRICH (Switzerland) PELIKAN STRASSE 37 Telegramm-Adresse: PRIKOBANK Code: Peterson's 3rd Edition Tätigung aller kontinentalen Bank-Ge- scluilte, insbesondere Geldüberweisun- gen nach allen kontinentalen Ländern. seine frühere Judenstaatspolitik ein für allemal zu liquidieren — liess sich vom Gesichtspunkte neuerer Entwickhingen nicht mehr rechtfertigen. Der politisch sehr fähige Mann brachte es auf dem Zionisten-Kongress zu Basel im Herbst 1946 zustande, eine Front zu bilden, die Weizmanns Wieder- wähl zum Präsidenten der Jewish Agency verhinderte. Es gelang ihm sogar, den Vorsitzenden der Exekutive, David Ben-Gurion, in in diese Front hineinzuziehen. Auf die amerikanische Gruppe der Silvcr und Neumann übte er einen starken Einfluss im Sinne der Mobilisierung der amerikani- schen öffentlichen Meinung gegen Englands Palästina - Politik aus. Er kam selber nach Amerika und wirkte in diesem Sinne. Diese Po- litik hatte zeitweilig gute Früchte getragen. Eine Linie für die Dauer konnte sie jedoch nicht werden. Die Ereignisse überholten sie. Und so musste Sneh gehen. Er hätte der Bewegung und der Sache des Judenstaates, der er seit seiner frühen Jugend dient, besser genützt, wäre er still ge- gangen. Indem er aber durch sei- nen Anhang ausposaunen liess, er verlasse "die Exekutive, weil diese eine einseitige Orientierung nach der Seite der Weststaaten zu ver- folgen begonnen habe, während er, Sneh, für eine Orientierung nach der Seite der Oststaaten weiter wirken wolle, hat er nur Verwir- rung in das politische Bild ge- bracht. Der Wahrheit an sich ist mit dieser Behauptung wenig ge- dient. Die verantwortlichen Füh- rer des Zionismus und der nicht- zionistischen Freunde des Juden- staates sind nach wie vor ent- schlossen, die Sache des Juden- staates aus allen möglichen Kon- flikten und Interessen - Gegensät- zen zwischen West und Ost her- auszuhalten. Niemand verlangt oder erwartet von ihnen eine an- dere Haltung. Auch die jetzigen Dreieck - Verhandlungen Amerika —■ England —- Jewish Agency über Abkürzung der Mandats- dauer und schnellere Bildung des Judenstaates können nicht anders als die Billigung Russlands, Po- Russland plant eine ]ens, der Tschechoslowakei und der übrigen Ostmächte finden. Für eine solche Politik setzen sich diese Staaten innerhalb der Ver- einigten Nationen mit ihrem gan- zen Einfluss ein. M. W. 1 Million Pesos für Palästina Der vor fünf Jahren aus Polen in Mexico _City eingewanderte jüdische Industrielle Oskar Kohn hat dem Jüdischen Nationalfonds: den Betrag von 1,000,000 Pesos (rund $200,000) gespendet, um damit seine Bereitschaft auszu- drücken, an der Errichtung des jüdischen Staates mitzuhelfen. Tass nach Palästina Die amtliche Sowjet-Nachricb- tenagentur Tass hat bei den bri- tischen Behörden in Palästina offi- ziell um die Erlaubnis nachge- sucht, in Jerusalem ein eigenes Büro eröffnen zu dürfen. Bisher berichtete die Tass-Agentur über die Ereignisse in Palästina von Kairo aus. Anklage gegen amerikanische Presse- Vertreter in Palästina M. W. Die hebräische Presse in Palästina übt scharfe Kritik an der Art, wie gewisse Vertreter von Zeitungen und Presse-Agenturen in U.S.A. die Oeffentlichkeit in Amerika über die Vorgänge in Palästina informieren. Ihre Berichte seien dazu angetan, den Eindruck zu er- wecken, dass das Land von Schlachten durchtobt ist, während in Wirk- lichkeit nirgendwo, sei es im jüdischen, sei es im arabischen Sektor, der normale Arbeitsprozess stockt. Auch die jüdisch-arabische Zu- sammenarbeit hat nirgendwo eine Unterbrechung erfahren. Im Haifaer Hafen, in Polizei und Beamtenschaft, in den Orangen-Plantagen ar- beiten jüdische und arabische Arbeiter und Beamten friedlich zusam- men. Der Wirtschaftsaustausch zwischen den beiden nationalen Sek- toren ; geht ebenfalls ungestört vor sich. Würden die amerikanischen Korrespondenten — so schreiben die hebräischen Zeitungen — sich ein bisschen mehr in Tel-Aviv umsehen, sie würden entdecken, dass die schöne Stadt von Leben und Bewegung voll ist. In der Arbeitspause zu Mittag herrscht in den Strassen ein Gedränge, dass Autos und Autobusse Mühe haben, sich durchzukämpfen. In Jerusalem, Haifa und in anderen Zentren ist es nicht viel anders. In den Kolonien wird ebenfalls intensiv gearbeitet. Am schärfsten kritisieren die hebräischen Zeitungen die unleugbar pro-arabische Einstellung der betreffenden Korrespondenten. Für ge- wöhnlich werden die Araber in der Heldenpose der "Verteidiger ihres Vaterlandes" gegen "Angreifer von aussen" dargestellt, den larmoyan- ten Reden ihrer Wortführer wird viel Raum gewährt. Den wirklichen Verteidigern, den Juden, werden grausame Akte angedichtet, die sich nie und nirgends ereignet haben. Eine etwas kritischere Einstellung müsste den Korrespondenten die Tatsache vor Augen führen, dass alle diese schiessenden und redenden Araber gar nicht aus arbeitenden Schichten Palästinas stammen, sondern dass es sich zu einem grossen Teil um Marodeure und politische Fanatiker aus dem gesamten Nahen Osten handelt, die seit Jahren immer zur Stelle sind, sobald ihre Her- ren und Lohngeber sie rufen. Zu einem anderen Teil setzen sich die feigen Schützen aus dem Hinterhalt aus Jugendlichen zusammen, die leicht und billig für ein Abenteuer zu haben sind. Die hebräischen Zeitungen — an der Spitze die meist verbreitete Tageszeitung "Davar" — erheben gegen diese Korrespondenten die Beschuldigung, dass sie bewusst die Politik der Arabischen Liga und der hinter dieser stehenden amerikanischen Oel-Interessen, sowie ge- wisser antizionistischer Politiker in Washington verfolgen. Man könne aus dieser Haltung der pro-arabischen amerikanischen Kreise — so schliessen die Zeitungen — ersehen, dass es in Amerika einflusevoi"h'» Kreise gibt, die glauben, man könnte immer noch den Pa Beschluss der Vollversammlung der Vereinigten Nationen um oder zumindest seines wahren Zieles — eine Lösung der Jude anzubahnen — berauben. Anklage gegen Staaten beim Die hebräischen Zeitungen in Palästina bringen Meldungen ih- rer Korrespondenten aus Kairo, Beirut und anderen Zentren des Nahen und Mittleren Osten, denen zu entnehmen ist, dass die dorti- gen russischen diplomatischen Vertreter und Konsuln Material über die Rolle der arabischen Re- gierungen bei den palästinensi- schen Unruhen der Moskauer Re- gierung übermitteln ■— ein Ma- terial, das als Unterlage für eine Anklage gegen die arabischen Staaten beim Sicherheitsrat der Vereinigten Nationen dienen soll. Die Anklage werde dahin lauten, dass die Staaten durch ihre Ein- mischung in die Verhältnisse Pa- lästinas, das bis zur beschlosse- nen Teilung und Staatenbildung die arabischen Sicherheitsrat gewissermassen unter Trusteeship der UN steht, sowie durch ihre Unterstützung der arabischen An- greifer, die wichtigsten Bestim- mungen der Charter der Vereinig- ten Nationen verletzen. Wir wir erfahren, liegt ein weitreichendes ähnliches Material über die Palästina-Politik der Staaten der Arabischen Liga auch bei der Regierung in Washington vor. -nd. ERNST I. CAHN 29 BROADWAY N. Y. 6. N. Y. BO 9-0531 — Residenc6: HA 6-0326 Verzinsungen ab 1. Januar auf Einzahlungen bis 10. Januar FoaEss,=.o»° Güns' FOREST HILLS HOCHMODERNES BACKSTEIN- ZWEJ-FAMJUENHAUS Zwei 4-Zimm erwohnungen, beide sofort beziehbar, geräumige Wohnzimmer, grosse helle Küchen mit neuzeitlichem Komfort, besonders grosse Dinettes, luftige Schlaf- zimmer, farbig gekachelte Bäder i..It Brausen, automatische Oelheizung. 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Das politische Pendel ist also nicht weiter nach rechts ausge- schfagen, ist wohl sogar neuerdings zur Labourseite hin zurückge- schütterungen der grossen Gesetz- gebungsperiode mit ihren Ver- staatlichungen, Sozialreformen, Angriffen gegen verbriefte Rechte und Besitztümer gehört der Ver- gangenheit an. Eine Ausnahme, nämlich die Verstaatlichung der Stahl- und Eisenindustrie, zeich- net sich noch am Horizont ab. Aber sonst steht das kommende Jahr im übrigen gänzlich im Zei- chen des praktischen Regierens und der Arbeit. London, Ende Dezember. England befindet sich am Ende dieses Jahres noch mitten im "Uebergang zur Friedenswirtschaft und zur Neuregelung seiner Le- bensgewohnheiten in Uebereinstim- mung mit der Nachkriegszeit. Dieses Jahr hat die grosse Er- nüchterung gebracht. Es begann mit dem Schock der Kohlenkrise, veiks und des Produktions- • ■ 'es. Ein harter Winter ver- ■ te die Krise. Schliesslich i auch am .Essen, an der B-ekleidung, an zahlreichen an- dere] Bedürfnissen des täglichen Lebens scharf eingespart werden. Die Quittung stellten die eng- lischen Hausfrauen und Familien- väter der Regierung bei den Ge- meindewahlen im November aus, als sie von Südengland bis Schott- land plötzlich einheitlich für die Konservativ_n stimmten. Im Laufe dieses Jahres zeigten sich aber auch struktuelle Pro- bleme des Labourregimes, welche sich auf das tägliche Leben der Bevölkerung nachteilig auszuwir- ken begannen. Die Arbeiterschaft reagierte vor allem in der zu Be- ginn des Jahres verstaatlichten Kohlenindustrie keineswegs so günstig, wie es anfänglich er- wartet wurde. Anstatt mehr zu arbeiten, begannen die Bergleute immer weitere Konzessionen zu fordern. Kurz nach der Verstaat- lichung musste die B-Tage-Woche eingeführt werden. Damit erlitt die Produktion einen weiteren Rückschlag. ' Auch in den übrigen Industrie- zweigen drängte die Arbeiter- schaft auf vermehrte, volkswirt- schaftlich nicht mehr tragbare Konzessionen, wie höhere Löhne, längeren Urlaub, kürzere Arbeits- zeit. Gleichzeitig stiegen die Preise für die lebenswichtigen Rohstoffe und Nahrungsmittel am Welt- markt, und die Devisenkasse des Schatzamtes wurde leer. Und am Ende verschärften sich auch die internationalen Spannungen immer mehr, die Kluft zwischen West und Ost gähnte weiter auf als je zuvor. Aus einer Vertrauenskrise ent- stand eine Regierungskrise, das Kabinett Attlee wurde umgebil- det, und eine Reihe von älteren Politikern und unfähigen Neulin- gen musste weichen. Gripps trat als der überragende Geist der Re- gierung an erste Steile. Als Dal- ton auf Grund einer Indiskretion demissionieren musste, fiel ausser dem Wirtschafts-Direktoriat auch noch das Schatzamt an Gripps. Und was im Zeichen einer vor- sichtig lavierenden Politik im Laufe der ersten Jahreshälfte be- gonnen hatte, wurde in den letz- ten Monaten immer mehr in den steten Rhythmus einer systema- tisch geordneten, zielstrebig auf Export ausgehenden Wirtschafts- planung eingebaut. Die Regierungskrise wurde über- wunden. Wichtige Nachwahlen wurden von der Regierung ge- wonnen, nachdem der Schock der Wahlniederlage in den Gemeinden überstanden war. Das Bild am Ende des Jahres hellt sich auf. Die Kohlenproduk- tion hat eine ungeahnte Höhe er- reicht. Die Arbeiterschaft packt überall kräftiger zu. Sie legt sich Zurückhaltung auf in ihren For- derungen nach sozialen und wirt- schaftlichen Verbesserungen. Sie hat an Hand der ungünstigen Wahlergebnisse und der knappe- ren Rationen einen Begriff" vom Ernst nicht nur der Lage Eng- lands, sondern auch der Position des Labourregimes bekommen. Das Bürgertum hat sich doch durch eine sichtbare Verbesserung Neujahrsnacht bei den Kindern Ein Zelt von Schweigen über eure Betten, geliebte Kinder, breitet diese Nacht: Die Nacht, die eines Jahres rostige Ketten uns lösen soll — die richten soll und retten, was wir in einem Jahr nicht gut vollbracht. Dort draussen lärmen sie durch diese Nacht: was falsch klingt, durch Geschrei zu übertönen. Da trinken sie zu Tod den alten Gram, die blinde Sucht, das läppische Gewöhnen — und was bringt Morgen? Nüchternheit und Scham. Und späte Sterne sinken, die sie höhnen. Ebi Zelt von Schweigen über eure Betten, geliebte Kinder, breitet diese Nacht. So hab ich manche Stunde hier gewacht, an dieser wunderbarsten aller Stätten: die Leere ahnend, wenn wir euch nicht hätten — und hab euch leise unsern Dank gebracht. Die Jahre sind für euch noch kleine Zahlen. Die Abkunft schweigt für euch, wie diese Nacht. Nur unsre Hoffnung, unsre Wünsche malen ein Bild von Glanz für euch, indes die fahlen Stunden des Morgens dämmern aus der Nacht. Geliebte Kinder in dem Zelt von Schweigen: schlaft ruhig. Habet eurer Träume acht: Wie sich die Jahre ineinander neigen wird schaffend euer Sein ins Dasein steigen , » » Und seid gesegnet uns zu jeder Nacht. Hilde Marx. DECONSTBIfCTICN Reg. (J.S fat. Oft No 4L. .891 Editor: Manfred George Assistant Editors: Bichard Dyck Kurt Hellmer Advertising Manager: Hans E. Schleger Circiilation Manager: Ludwig Wronkow Advlsory Board: Louis Adamio Max Gruenewald Leo 3aeck Jacob K. Javits 1 Roger N. Baldwin Freda Kirchwey 1 D A. Jessurun Adolf Kober Cardozo Thomas Mann Emanuel Celler Harold R. Moskovit Albert Einstein Max Nussbaum Lion Feuchtwanger A. A. Roback Nahum Goldmann Fritz von Unruh Board ot Direclors: Alfred Prager, Chairman; Fred H. Bielefeld, Manfred George, Willi Gunzburger, Dr. Wilfred C. Hülse, Ludwig Loewenstein, Hans E. Schleger, Dr. Fritz Schlesinger, Ludwig Wronkow Advertising Rates on application. Mem- ber ot Audit Bureau of virculations. Published weekly by the New World Club, Inc. (Dr. Fritz Schlesinger Presi- dent). 209 W 48th St., New York City 19. Telephone: C1 7-4662. Cable Address: "Aufbau" New York (Jnsoliciled manuscripis should be ao compar.ied by slamped self-addressed envelopes. The Editors cannot be re« sponsible for the return of any un« solicited material. Subscription Prices: U. S. A.. its terri- tories and possessions, and Canada: $2.50 for .year, $4.50 for 1 year. Cen- tral and South America: $2.75 for year, $5.00 for 1 year. All other coun- tries: $3.25 for % year, $6.00 for 1 year. (Postage included) ABC Vol. XIV- -No. 1 119 ABC January 2, 3 948 Copyright 1947 by New World Club, Inc. Entered as second-class matter January 30. 1940. at New York Post Office under Act of March 3, 1879. Prozess gegen einen Schuft Vor dem österreichischen Volks- gericht in Linz hat ein Prozess gegen1 den 35jährigen Juden Her- mann Gutter begonnen. Gutter war Aufseher in drei Nazi-Kon- zentrationslagern und steht unter der Anschuldigung, den Mord von vielen Juden verursacht zu haben. schwungen. Die Produktionsziele des Cripps-Planes werden erreicht. Die Hilfe von aussen, welche der Marshall-Plan verspricht, rückt in greifbare Nähe. Und es hat in England seit Kriegsende keine Op- position gegeben, welche sich ein solches Prestige erworben hätte, dass das Volk sich ihr um jeden Preis zuwenden würde. Und so schlimm, dass sich die Massen einfach jedem Gesundbeter an den Hals werfen würden, ist es nicht. Die Faschisten unter Mosley und die Kommunisten mit ihrer neue sten Direktive, welche sie in den offenen Konflikt mit dem Labour- regime sendet, können von ihren unsicheren Positionen am Rande des Geschehens nirgends zum Zen- trum vordringen. Es bleibt daher beim Zweiparteiensystem. Das Bild, das sich die Englän- der von den Begierenden herab bis zum einfachsten Angestellten und Arbeiter von dem kommenden Jahr machen, zeigt einen allmäh liehen, schrittweisen Aufstieg. Die seelischen und politischen Er- ANKAUF VERKAUF Umarbeitungen — Reparaturen Grosse Auswahl in feinsten Schweizer Uhren Telephone: GLdorado 5-5440 665 FIFTH AVENUE (Corner *3rd Slreel) Suite 410, N. y. 22. N. Y. IN THE DISTRICT COURT of Tel Aviv Tel Aviv, 27. XI. 1947 Succession No. 1029/47 In the matter: of the succession of Mo she Kaminker of Lwow (Poland) and of Zlata Kaminker of Lwow (Poland) deceased. Felilioners: Izhak-Asher Kaminker through his attorney, Dr Ph. Korngrun, advocate of Tel Aviv, Mrs. Heda Shlesinger through her attorney Dr, D. Pohorille, advocate of Tel Aviv, Mrs. Chana Genauer of Hail'a, thröugh her attor ney, Dr. Oster, advocate o£ Tel Aviv. Let all persons take notice, that Izhak Asher Kaminker, Heda Shlesinger and Ghana Genauer have applied to the District Court of Tel Aviv for an order declaring the succession to Moshe Ka minker of Lwow (Poland) and Zlata Kaminker of Lwow (Poland) deceased and that the said application will be heard at the District Court of Tel Aviv ninety days from the date of the pub lication of Ulis notice. All persons claiming any interes t must appear before the said Court or send their Opposition in writing nineiy days otherwise such order will be made as to the Court seems right (signed) E. MANI A/Registrar District Court of Tel Aviv. Halbjährliche Gutschrift DIVIDENDE Monate (vom 1 (Zinsen) wurden für die 6 Juli bis 31. Dezember) mit m% jährlich gutgeschrieben. ERÖFFNEN SIE IHR KONTO mit je- dem Betrag von $1.00 bis $7500. BESUCHEN SIE UNS — oder depo- nieren Sie per Post — Es ist so leicht und bequem. Verlangen Sie schriftlich oder telefonisch Formulare und adressierte portofreie Couverts. 1 elefon: PE 6-2818 Geöffnet Donnerstag« bis 6:30 p. m. Treten Sie unserem 1948 Christmas Club bei. Es wird deutsch gesprochen. — Fragen Sie nach Mr. Scholl. UNION DIME ' SAVINGS BANK Established 16S9 Avenue of the Americas (6th Ave.) at 40th Street New York 18, N. Y. Memb«r Feder«! Deposit Insurance Corporation Friday, January 2,1948 ~ ^ - * awMMftw^........ ■-. • AUFBAU ' .......................!W»Wi 8 — "i ■■■. "i Deutsche in Paris Von Stefan Fingal In der letzten Zeit sieht man wieder viele leutsche in Paris. Sie kommen als Spezialisten, Vorar- beiter, Techniker, Ingenieure und Chemiker. Ihre Papiere sind ta- dellos, sie haben auf normale Weise Arbeit gesucht und gefun- den. Sie waren natürlich nicht nur niemals Nazis, sondern sind auch in der Lage, es zu beweisen. Frank- reich braucht Arbeitskräfte und Marianne ist in glänzender xeno- philer Laune, sie weiss, dass den gewonnenen Hirnen und Händen die Herzen folgen. Diese Welle der neuesten Emigration stösst auf die sich täglich vergrößernde Masse der befreiten und als Zivil- arbeiter zugelassenen Kriegsge- fangenen. Zu ihnen gesellt sich die Zunft der Auslands-Heimkeh- rer, das sind jene wunderlichen Gesellen, die vor zwei Jahren glaubten, dass der deutsche Wie- deraufbau nicht ohne sie bewerk- stelligt werden könnte, und die nun eingesehen haben, dass es so- gar mit ihnen nicht geht. Das will aber keiner von ihnen einge- stehen. Sie sind zum Unterschied von den jüngsten Emigranten- schichten sehr redselig, aber man braucht sie nur zu fragen, aus welcher Zone sie kommen, um zu wissen, was sie erzählen werden. Sie sind sozusagen "zonal ausge- richtet". Die anderen blicken mit den Augen von Kindern, die in die Weihnachtsbaumlichter starren, in das Wunder von Paris. Sie kom- men aus einer Hölle und verste- hen nicht, warum sich Leute in diesem Paradies so quälen und echinden, streiken, meutern und sabotieren. Wenige von ihnen fin- den den Weg zu uns, den Vetera- nen der Emigration, und wir wis- sen nicht, was ihnen zu sagen. Wir tun alles Mögliche, um ihnen nicht weh zu tun, aber als ich ih- nen zum ersten Male "Ihr" sagte, "Ihr Deutsche hättet usw.", da •war es doch wie ein Schmerz, nicht so sehr, weil man ihn em- pfand, als weil man ihn verur- sachte. ... In Prankreich erscheinen deutschsprachige Monats-und Wo- chenzeitschriften für Zivilarbeiter und Kriegsgefangene. Aus ihnen spricht die gleiche Verlegenheit. Das Liebeswerben um die Gunst der Besiegten, das in der Heimat die Tollhausblüte des Pogromban- diten von gestern in leitender Stel- lung entfaltet hat, spiegelt sich in der Buhlschaft um den Leser •wieder. Die YMCA gibt eine sehr anständig gemachte, nur etwas zu himmelblaue Monatsschrift "Die Brücke" heraus, die den Schein- werfer des Geschehens abblendet und auf Goethe, und Verhaeren, Hölderlin und Rimbaud richtet. Die im gleichen Verlage erschei- nende "Neue Brücke" ist eine Wo- chenschrift, die sich gleichfalls durch Sauberkeit und Zurückhal- tung auszeichnet. Das französi- sche Arbeitsministerium veröffent- licht den "Neuen Kurier", der kürzlich in "Deutsche Zeitung in Frankreich" umgetauft wurde. Es soll n c!i eine katholische Zeitung DELEX MUNDWASSER CK foUeite* ZmtflXUekt* GeuUität i/2-oz. $ .40 1-oz.S .70 2-ox. $ IfiO 4-OI. $1.80 in Ihrem Drug Store oder durch: DELEX PRODUCTS 15 6 - 0 9 4 5TH AVE., F L US Hl N G, L. \:, N.Y. geben, die zu eruieren mir jedoch nicht gelungen ist. Die Blätter erscheinen unter strengem Ausschluss der Oeffent- lichkeit. Die Redakteure sind Franzosen, naturalisierte Emi- granten, Frontkämpfer, Depor- tierte und Maquisards, über jede Zweifel erhabene Journalisten, aber keiner will es sich mit der Kundschaft verderben, und so erfährt der Leser kaum, was eigentlich geschehen ist, und was die Welt von Deutschland denkt. Es gibt Ausnahmen. Da schil- dert ein leider anonym gebliebe- ner Heimkehrer seine Eindrücke in der einem Luftbombardement zum Opfer gefallenen Vaterstadt., Angesichts des Ruinenfeldes ver- lässt ihn der Mut, seinen Mitbür- gern die Vorwürfe ins Gesicht zu schleudern, die er jahrelang auf dem Herzen hatte. "Wie können Leute", so fragt sich der von Zweifeln Befallene, "die eine so schöne alte Stadt in zwanzig Minu- ten in einen einzigen riesigen Friedhof verwandelten, uns von Verantwortung sprechen. . . Einige Tage später entdeckt er beim Auspacken von alten Büchern eine Zeitung vom Septem- ber 1940: "Unsre Luftwaffe in ununterbroche- nem rollendem Einsatz auf London.... Die Stadt ein einziges Flammenmeer. . . . Riesige Flächenbrände wüten. . . . Ganze Stadtviertel in Rauch und Asche. . . . Der Donner der Explo- sionen von der Kanal-Küste aus hör- bar. . . . Grossbritannien bebt in seinen Grundfesten. . . ." "Mir ist plötzlich, als ob ich mit dieser Zeitung den Schlüssel in der Hand hielte. Die Ursache? Das ist ein Teil davon! In dieser Zeitung vom September 1940! Denn sie ist in deut- scher Sprache geschrieben, sie wurde in Millionen von Exemplaren verbrei- tet und wurde von Millionen von Deutschen gelesen Wir können nicht sagen, dass wir von nichts gewusst hätten, denn man verschwieg uns nicht, was mit der Stadt London ge- schah. . . . Ja, damals waren wir es, die ganze Städte in Trümmer legten. Es waren unsere Bomber, die wie Pflugscharen über hunderttausende von Heimstätten hinwegrollten und sie mitsamt den Frauen, Kindern, Kran- ken und alten Leuten darin umpflüg- ten. . . . Was sagten wir dazu, als wir diese triumphierenden, klirrenden Be- richte in unseren Zeitungen lasen? Sprachen wir damals von 'Terror'? Wir sagten: 'Bei so grossen historischen Ereignissen kommt es auf hundert- tausend Menschenleben mehr oder weniger gar nicht an." Am merkwürdigsten benehmen sich die angeblichen "alten Bs- kahnten". Leute, die man in Ber- lin oder Wien vom Wegsehen kannte, begrüssen einen als alten Freund und werfen einem ihre jüdische Grossmutter oder einige Monate Konzentrationslager mit der Visitenkarte an den Kopf. Man merkt die Absicht und — zweifelt. Das sind keine eigentli- chen Emigranten sondern Durch- reisende, die sich nur in Geschäf- ten hier einige Tage aufhalten, sehr viel Geld haben, und sehr be- troffen sind, wenn man ihnen mit Vorsicht entgegenkommt. Jeder bringt ein Empfehlungsschreiben mit, und jeder will gute Stim- mung haben. Sie schreiben Alibi- Romane, inszenieren Alibi-Filme, studieren in der Nationalbibliothek die Werke eines zu übersetzenden Autors aus dem siebzehnten Jahr- hundert, kurz, sie tun alles, als hätten sie nie die Hand zum Hit- lergruss gehoben, niemals das Horst-Wessellied gebrüllt, niemals das braune Hemd getragen. Sagt jnari ihnen dann aber seine schlechte Meinung, so sind sie ge- kränkt: "Wir sind sooo ehrlich be- müht, das deutsche Volk zur De- mokratie zu bekehren, aber man macht es uns so schwer...!" A.XTI INTI Von KURT HELLMER WER SCHÜTZT MacARfHUR VOR SEINEN "FREUNDEN"? Wahljahr 1948 Kandidaten Einwanderung nach Kanada Die Hias teilt uns mit: Die kanadi- sche Regierang hat von der bisherigen Vorschrift, dass Antragsteller persön- lich bei den Visa-erteilenden Beamten vorstellig werden müssen. Abstand ge- nommen. Das kanadische Department of Mines and Resources wird eine Er- klärung herausgeben, die die Verfüg- barkeit von kanadischen Einreise-Er- laubnissen festellt und die Adresse des Antragstellers dem europäischen Ver- treter mitteilt, der dann die Einreise- erlaubnis ohne Rücksicht auf den Wohnort des Antragstellers erteilt. Durch dieses Verfahren ist es dem HIAS-Büro in Paris möglich, Durch- reisevisen für diejenigen zu verschaf- fen, die in Ländern wohnen, die keinen kanadischen Vertreter haben, so dass die Betreffenden ihre Einreise- erlaubnis in Paris erhalten können. Vorbedingung ist, dass die Reise ge- sichert ist, und dass der Antragsteller an seinem Wohnort medizinisch unter- sucht und für gesund erklärt worden ist. Schiffsraum von Frankreich nach Von Kurt Mertig bis Col. Robert Mc Cor mich reicht die Front, die eine Kandidatur von Gen. Douglas MacArthui für den Präsidentenposten propagiert. Würde man einen nach seinen Propagandisten beurteilen, so wäre Gen. Mac Arthur das Sprachrohr der Reaktionären, Atisemiten, Amerika- deutschen, Faschisten und Isolationisten. Noch niemals haben sich diese Kreise so lange im Voraus auf einen einzigen Kandidaten ge- einigt. wie diesmal. ... . .. Zu denen, die Gen. MacArtluu- aktiv unterstutzen, gehören Kurt Mertig, der sich als Vertreter von 30 Millionen (!) Amerikanern deutscher Abkunft dünkt; Gerald /,. K. Smith, der "Führer" der "Christian Nationalist Crusade"; Hamilton Fish, dessen Blatt "Today s World" neuerdings einen antisemitischen Kurs eingeschlagen hat (siehe Anti-Anti vom 19. Dez. 1947) ; James E. McDonald, der frühere Commissioner of Agriculture in Texas und Vorstandsmit- glied der reaktionären "Big Business"-Organisation "American Action, Inc."; Fred R. Zimmerman, Secretary of State von Wisconsin und prominentes Mitglied der Steuben Society; C. Daniel Kurts von der "Christian Front"; Lanzing Hoyt, der Vorsitzende des ehemaligen "America First Committee" in Milwaukee, der bereits 1944 MacArthur zum Präsidenten nominieren wollte; und Col. Robert McCormick, der Besitzer und Herausgeber der "Chicago Tribune". Den Todeskuss aber dürfte Mac Art'mr der Texas Millionär George W. Armstrong geben, der MacArthur als Präsidentschaftskandidaten einer dritten Partei, der "Jeffersonian Coiistitutional Party", aufstellen will, mit Senator W. Lee O'Daniel (Texas) als Vizepräsidenten. Zu diesem Zweck will Armstrong eine "Constitutional Foundation" grün- Kanada ist ausserordentlich knapp, und es sind Bemühungen im Gange, kanadische Einwanderer auch von englischen Häfen aus zu befördern. Eine Durchreise durch die Vereinigten Staaten würde allerdings eine grosse Verzögerung bedeuten, da die ameri- kanischen Konsuln auch für Durch- reise-Visen Untersuchungen über Her- kunft und Ruf des Antragstellers vor- nehmen. CONGREGATION HABONIM Rabbiner Dr. Hugo Hahr Büro: 200 West 72nd Street Telefon: TR 7-3280 Samstag, 3. Januar 1948 MORGEN-GOTTESDIENST 10:15 A. M. Safe Jan. 3rd to 10th up to in Gemeinschaft mit der Union of American Hebrew Congregations im True Sisters Building, ISO West 85th St., N. Y. C. GAST-REiDNER: Rabbiner Dr. LEO BAECK früher Berlin JEDERMANN WllLLKOMMENl • JOfo REDUCTION QUALITÄT MMdhiigsui. (pAmMtL EIN- UND ZWEIREIHIG ebenfalls imit VERDECKTER: LEISTE WINTERMÄNTEL REIN WOLLENE, IMPORTIERTE UND HIESIG EE STOFFE Säle Jan. 3rd to 10th up to 5Ofo REDUCTION NUR $55.oov Werte bis $75.00 GANZ IHR PERSÖN- LICHER GESCHMACK, GUTER SITZ, MEISTER- HAFT VERARBEITET. ÄNDERUNGEN FREI! 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Dewey und Ex-Gov. Harald Stassen heftigst bekämpft. Die Begründung für diese Feind- seligkeit entbehrt oft nicht der Komik. So wird Eisenhower bald als "schwedischer Jude" beschimpft (von Ellis O. Jones), bald als der eigentliche Autor des Morgenthau-Plans (im "Broom"), bald als "Geist von Willkie" (von Gerald L. K. Smith). Stassen folgt (nach dem "Broom") "in die Fusstapfen Willkies"" und ist der "erwählte Kandi- dat des B'nai B'rith (G. L. K. Smith). Dewey hingegen kann (ebenfalls nach Smith) nicht Präsident werden, weil er zwei Jahre lang ohne Bezahlung in einem Synagogen- chor gesungen hat; weil er (nach Edward James Smythe von den "Protestant War Veteran»") "der gefährlichste politische Demagoge" sei, der die Protestanten an die Katholiken verraten habe; weil er sich (wie Hamilton Fish argumentiert) davor gedrückt habe, im letz- ten Krieg in die Armee einzutreten; und weil er (nach Col. McCormick) ebenso wie Stassen ein "verdammter Ausländer" ist, der bei den Primärwahlen in Illinois nichts zu suchen hat! Der Pionier von Tel-Aviv Bürgermeister Rokach in New York Der 50jährige Bürgermeister Ro- kach ist ein Sinnbild der Stadt Tel- Aviv, die die Hauptstadt des neuen Juden - Staates werden wird. Ein Vierteljahrhundert wirkt er jetzt in der Verwaltung dieses Platzes, der soeben seinen 40. Geburtstag' gefeiert hat. Zuerst war er in ver- schiedenen Abteilungen tätig, dann Vize - Bürgermeister unter dem Gründer und ersten Bürgermeitser von Tel-Aviv, Meir Dizengoff, und seit dessen Tod 1936 in den schwersten Zeiten der arabischen Unruhen und des zweiten Welt- krieges ihr Oberhaupt. Rokach besucht jetzt zpm ersten Mal die Vereinigten Staaten. Die Rokachs verfolgen ihren Stamm- baum zurück auf den berühmten Sittenlehrer und Mystiker Elcasgr von Worms, der um die Wende des XI. und XII. Jahrhunderts v. Chr. ein Grosser unter den "Frommen in Deutschland" war. Seinem bedeutendsten Werk gab er den Titel "flokeaeh", d. h. Salbrn- Mischev oder Apotheker, weil er in die- sen Weisheitslehren seinem vielgeprüf- ten Volk eine Sammlung geistige]' Heil- mittel in allen Lebenslagen darbieten wollte, und niivh diesem Titel wurde er dann selbst und seine l ainilic be- nannt. Die Bukachs wandelten dann nach Russland aus, und von Herditsehew kam der palästinensische Ahnherr der_ )-a- milie Israel Hak vor mehr als einem Jahrhundort nach der heiligen Stadt Safed, wo er die erste grössere hebräi- sche Druckerei gründete und damit das geistige Leben des .lisehuw ausserordent- lich befruchtete. Von Safed aus ist der Onkel unseres Bürgermeisters, Eleasar Rokach, ais ein Verbreiter hebräischer Bildung und als einer der frühsten Propagandisten des Zionismus schon vor Herzt durch die Welt ii -zogen. Er war ein fruchtbarer Dichter, ein gewandter Journalist, ein schlagkräftiger Polemiker, und von sei- nem Wirken zeugen die zahlreichen Zeitschriften, in denrti er an den ver- schiedensten Orten seine Ideen ver- focht, so in Bukarest durch seinen "Rat- geber", in Baku durch sein Blatt "Der jüdische Geist", in dem galizisehen Stanislau durch den "Ilajarden". Der Vater Israel Rokaehs,Sc/m- mon Rokach, war Vorsteher der jü- dischen Gemeinde in Jaffa und hatte unter der türkischen Herr- schaft in der arabischen Welt der alten Hafenstadt einen schweren Stand. In den aufgeregten Zeiten während des ersten Weltkrieges hat ihm der damalige türkische Gouverneur Djemal Pascha öfters gedroht, ihn an dem höchsten Baum von Jaffa, der vor seinem Auto-Reparaturen schnell und fachmännisch ausgeführt durch Expert Mechan. KOCH SERVICE CO. 4425 B'way (190. St.) LO 7-7670 SIGNS Anfertigung innerh. 24 Stunden gut u. preiswert. Freie Lieferung. STERNBERG & BESAS 643 West 172nd Street. Boom 24 Tel.: WA 7-9770. Hause stand, aufzuhängen. Schi- mon Rokach hat viel für die kultu- relle Hebung seiner Gemeinde ge- tan. Er hat das erste jüdische Krankenhaus, die erste jüdische Bibliothek und die erste Bne Brith Loge in Jaffa geschaffen. Mit besonderem Eifer setzte er sich für das Gedeihen des jungen Sprösslings ein, der damals an den Grenzen Jaffas mit seinen ersten Häuser-Gruppen schüchtern Wur- zel fasste und unterstützte tat- kräftig seinen Freund Dizengoff unter der Parole, die er sich ge- wählt. hatte: "Raum für Tel- Aviv!" Der Sohn hat diesen Wahlspruch vom Vater übernommen, und ihm war es vergönnt, ihn in damals un- geahnter Weise verwirklichen zu helfen. Die ganze Entwicklung Tel- Avivs von dem ostjüdischen Städtel der frühesten polnischen und russischen Einwanderungen bis zur modernen Grosstadt hat er miterlebt und mitgeschaffen. Da Rokach überall zu sehen ist, ist er zu einev populären Figur ge- worden. Er spricht in allen Sit- zungen und Versammlungen und weiss vermöge seiner langen Er- fahrung und seines vielseitigen Bildungsganges, mit allen in Be- tracht kommenden Faktoren, mit der bunt zusammengewürfelten Be- völkerung ständigen' ■ Kontakt zu halten und gut auszukommen. Da er in der Schweiz und in London das Ingenieurwesen studierte, hat er sich europäische Zivilisation an- geeignet, und so war es ihm mög- lich, in den schwierigsten Situatio- nen gute Beziehungen zu den Engländern aufrecht zu erhalten, obwohl sie ihn schliesslich doch ein- sperrten. Ebenso hat er auch in den Zeiten stärkster Spannung und offener Feindschaft die Fäden zu der ihm so wohl vertrauten arabi- schen Welt nie abreissen lassen. Selbst der einfache Fellache kennt den "Rees el beledije il jahud", den Herrn der jüdischen Stadt, wie er allgemein genannt wird. Selbst während der Unruhen konnte er sich in die gefährlichsten Gegen- den begeben, ohne für sein Leben fürchten zu müssen. Doch nicht nur mit den Volks- massen verkehrt Rokach auf glei- chem Fusse, sondern er beherrscht auch Sprache und Vor stellungs- weit der Gebildeten. Er hat sich für den Aufbau und Ausbau der Bibliotheken und des Museums in Tel-Aviv eingesetzt, Volkshoch- schulen und Abendkurse ins Leben gerufen, und auf seine Initiative gehen z. B. die Preise zurück, die alljährlich von der Stadt Tel-Aviv für das beste Buch, die besten Bil- der und Kompositionen verteilt werden. 'S. Ernst. W irtschafts-Pr ognose Wir bitten Sie bei jeder Zahlung an den "Aufbau" und N.W.C. um Angabe ihrer Bestimmung, da sonst weder Gutschrift noch Auf- tragsausführung erfol?' kann. Ich bearbeite ausschliesslich Wiedergotiaehungsanspriiche LOUIS LOEW (früh Rechtsanwalt am Land- und Oberlandesgericht Bamberg, Bay.) 91 PAYSON AVENUE. APT. 4-K (nr Dyckman St.) N. Y. City 34 Telefon: LO 7-5167 Sprechzeit: Mon. bis Freitag 10—1, oder nach Verabredung. (Fortsetzung riculture schätzt, dass die Barein- nahmen der Landwirtschaft in 1947 34.6 Milliarden Dollar betru- gen. Die Gestehungskosten betru- gen etwa 16.6 Milliarden Dollar, sodass ein Kassa-Ueberschuss von 18 Milliarden Dollar resultiert, was 4 bis 5 Milliarden mehr ist als im Vorjahr. Die überfüllten Kassen der Landwirte sichern die Kauf- kraft der Farmer bis zur nächsten Ernte. Wo die landwirtschaftlichen Preise abzubröckeln drohen, greift die Regierung schnell ein, wie jüngst beim Tabak. Daß Gesetz, welches Hilfeleistung an Europa gibt, enthält eine Klausel, die die Regierung ermächtigt, Eier und Früchte, die die Regierung heuer gekauft hat, um einen Sturz der Preise im Inland zu verhindern, zu einem Fünftel des Kaufpreises zu exportieren. 3. Die Hilfsaktion für Europa wird unsere Exporte dahin beleben. 4. Die Bautätigkeit wird im Frühjahr mit vergrösserter Inten- sität einsetzen, weil die Bevölke- rung sich daran gewöhnt hat, dass das Bauen von Häusern das Dop- pelte des Friedenspreises kostet, und weil die Qualität der Häuser, die 1947 errichtet wurden, viel besser ist, als die der Häuser, die 1946 gebaut wurden. 5. Es besteht, die gerechtfertigte Hoffnung, dass der Kongress eine Steuerreform besehliessen wird, von Seite 1) die nicht nur die Steuersätze er- massigen, sondern auch die schwere Doppelbesteuerung von Gesellschaftsgewinnen ganz oder teilweise beseitigen wird. Gegen- wärtig unterliegt der Reingewinn einer Gesellschaft der Bundes- und Staatseinkommensteuer zusammen etwa 41 Prozent. Der Rest,, sofern er als Dividende verteilt wird, wird beim Empfänger abermals mit 20 bis 27 Prozent besteuert. Das Treasury Department ist für eine diesbezügliche Erleichterung. Sollten diese Tendenzen Gesetz werden, so wird die Aktienbörse den erhöhten Aktienertrag wahr- scheinlich mit einer Kursbesserung beantworten, was erfahrungsge- mäss die Wirtschaft im allgemei- nen befruchtet. Die amerikanische Bor? ■ 1 fc stets auf Steuergesetze sehr.™'' reagiert: mit einer Hausse» als 1936 die Verteilung der Ge- sellschaft - Gewinne angeordnet wurde, mit einer Baisse 1941/42, als die Kriegsgewinnsteuer be- schlossen wurde, und mit einer Hausse in 1945/46, als die Kriegs- gewinnsteuer aufgehoben wurde. Zusammenfassend sei also ge- sagt, dass ein Wirtschaftsrück- schlag in den nächsten sechs Mo- naten äuserst unwahrscheinlich ist, was nicht ausschliesst, dass das Geschäft in einzelnen Zweigen der Wirtschaft Schwankungen zei- gen wird. Simon Ravidowiez in New York Dr. Simon Ravidowiez, Professor für Hebräisch an der Universität in Leeds (England), ist auf dem Wege nach Chicago, wo er auf Ein- ladung der dortigen Universität sechs Monate lang über mittelalter- liche und moderne Philosophie des Judentums lesen wird, in New York eingetroffen. Zu Ehren des Gastes veranstaltete der amerikanische Zweig des Welt- verbandes tür hebräische Sprache und Kultur "Histadruth Irith" einen Emp- fang im Freedom House (20 West 40th St.), dem jüdische Gelehrte in grosser Zahl beiwohnten. Dr. Abra- ham J. Heschel, Philosophie-Professor am Jüdisch-Theologischen Seminar, der Professor am Jeschiwah College S. K. Mirsky, und der Redakteur des "Horeb", Dr. P. Churgin, würdigten die Leistungen Ravidowiczs als Denker und Sprachforscher, sowie als Initiator und Mitbegründer der "Histadruth Ivrith". Zum Schluss umriss Ravido- wiez die geistigen Probleme des Welt- judentums im Zusammenhang mit d?r bevorstehenden Gründung des Juden- staates. Ravidowiez, Schwiegersohn des im Exil im Holland gestorbenen Führers im Zionismus und im jüdi- schen Gemeindeleben in Deutsch- land, Dr. Alfred Klee, ist vielen deutsch-jüdischen Gelehrten von seiner mehrjährigen Wirksamkeit in Berlin her bekannt. Seine wohl' durchdachte und weitherzige Defi- nition vom "Judentum", die über die engere nationalistische wie über die exklusive orthodoxe Auffas- sung weit hinausgeht, ist nicht al- lein von Theoretikern des Zionis- mus, sondern auch von der nicht- zionistischen Intelligenz, sogar von Theoretikern des zionistenfejndli- chen sozialistischen "Bund"' ak- zeptiert worden. MC#- Dos ist verboten Auch Ihre Freunde in Uebersee dürfe* Devisengesetze nieht brechen. Helfen Sie, indem Sie den "Aufbau" für ihn bei uns bestellen. W ieder gutmachung s- Angelegenheiten erledigt prompt und gewissenhaft ADOLF MUSSBACH Dipl. Kaufm. u. Wirtschaftsberater HEILBRONN (14A), Württemberg U. S. A. Zone. Germany Pfuehlslrasse 44 EUROP.W1EDERGUTMACHUNG - KRIEGSSCHÄDEN - Dr. Walter Kahn 884 Riverside Drive, New York Telefon: WA 8-7719. 3—8 p m INTERNAT. RECHTSBERATUNG Drs. Wolfen, Pinner, Behr, Marcuse & Associates EUROPÄISCHE RECHTSSACHEN Wiedergutmachung, Nationalisierung, Kriegsschäden NEW YORK, N. Y.: PAUL MARCUSE 644 Riverside Drive, Aödubon 3-0743 CHICAGO. 1LL. BALTIMORE, MD. ALFRED EISENSTAEDT & MARTIN 1. KOBEY 30 West Washington Slreet; Central 3831 RUDOLF BEHR Cordova Apis. D-3, Lake Drive, Madison 1921W LOS ANGELES, CAL.: HEINZ PINNER & BRUNO LAMM 219 West 7tb Street. Vandike 7954 SAN FRANCISCO, CAL.: MARTIN WOLFEN 1658 - 31si Avenue. OVerland 1-1993 WASHINGTON S. D. C.: 1129 Vermont Av.. NW (Rm. 410). Tel. District 3562 Dr. G. Schulz & Dr. F. Rothschild fr.Rechtsanwälte Ludwigshafen a Rh (franz.Zone), Mannheim (am.Zone} WIEDERGUTMACHUNGS- u. TRANSFERANSPRÜCHE sowie EUROPÄISCHE RECHTSSACHEN Dr. G. SCHULZ Dr. F. 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Y WA 5 . 8507 Frlfhy, Januery 2,1948 AUFSAtt Warnung vor einem Buchkauf Rosenbergs "authentische Memoiren" — eine Kette unzusammenhängender Aufsätze Alfred Rosenbergs "authentische Memoiren" sind jetzt in einem Verlag in St. Gallen (Schweiz) unter dem Titel "Portrait eines M mach h citxverbrechers" erschie- nen. (Die amerikanische Ausgabe wird Ziff-Davis herausbringen.) Diese hinterlassenen Memoiren sind authentisch. Auf rund 120 von insgesamt 340 Seiten des Buches wird berichtet, was Rosenberg im Gefängnis gemacht, früher ge- dacht und später ausgeführt hat; es wird aus interessanten Büchern üb er den letzten Junitag des Jah- res 1934 zitiert und man vergisst nicht, darauf aufmerksam zu ma- chen, dass am 30. Juni desselben Jahres Ernst Röhm erschossen und . Gregor Strasser ermordet Wurde. Verfasser dieser 120 Seiten sind Serge Lang und Ernst von Sehende. Hätten sie im Vorwort darauf hingewiesen, wie die mei- sten dieser Niederschriften zustan- degekommen sind und vor allem, was sie als unrichtig gestrichen haben, sowie die Tatsache ver- merkt, dass Rosenberg als Kriegs- verbrecher abgeurteilt worden ist, es hätte genügt. Durch ihre poli- tisch - historische Montage, öde und anfängerhaft gemacht, muss der Leser infolge der dauernden .Unterbrechungen der Rosenberg- sehen Fragmente den Ueberblick verlieren. Erst spät wird er er- kennen, dass Rosenberg genau so erbärmlich wie seine Mitangeklag- ten ist, — falls er das nicht schon vorher gewusst hat. Im allgemeinen soll man nicht die Ansicht vertreten, tot ist tot und Totes interessiert nicht mehr. Der erste Verleger, der Na- poleons auf St. Helena geschrie- bene Bücher mit dieser Begrün- dung zurückwies, hat es bis zu sei- nein Tode bereut, , dass er sich einen Millionenverdienst entgehen liess. Doch Rosenbergs für be- stimmte Zwecke geschriebene Stücke sind augenblicklich nicht von Belang, und ein Schweizer Verlag, der darauf hinweist, er wolle mit dieser Veröffentlichung etwas gegen den Neofaschismus _____t . --------- ist soeben von einer in offiziellem Auftrag unternommenen Deutsch- landreise zurückgekehrt und wird im New World Club über ihre Er- lebnisse in Berlin, München, Nürn- berg, Frankfurt a. M., Würzburg lind Stuttgart berichten. Der Vortrag, der den Titel führt "Als ich wiederkam . . . Amilich und Privat in Deutschland", findet am Donnerstag, 15. Januar, 8:45 p. m., im Community Center, 270 West 89 Street, Manhattan, statt und wird in Anbe- tracht seiner Aktualität Donnerstag, 29. Januar, 8:45 p. m., für die Seclion Queens des N.W.C. im Jewish Center of Jackson Heights, L. I„ 73rd Street Und Woodside Avenue, wiederholt. An beiden Abenden, die von Kurt Lu- binski geleitet werden, ist Diskussion vorgesehen. (Näheres siehe Clubseite.) unternehmen, täte besser daran, ein Werk über Oswald Mosley oder das Gebaren des Schweizer Che- mietrustes zu veröffentlichen. Er würde damit dem so prahlerisch verkündeten Zweck näher kommen und brauchte sich nicht nachsagen zu lassen, mit der Herausgabe seines mittelstarken Buches über und von Rosenberg das Publikum im Unklaren zu lassen, wie wenig Seiten von Rosenberg verfasst sind, ein Publikum, dem 17 Fran- ken für das Werkchen abgenom- men werden. Das bedeutet nach dem Umrech- HANS BEYTH tiurch die Tageszeitungen geht die Nachricht, dass Hans Beyth, der Führer der jüdischen Jugend- Alijah in Palästina und engste Mit- arbeiter der unvergesslichen Mrs. Henriette Szold bei einem heim- tückischen arabischen Angriff auf einen Convoy getötet worden ist. Tiefe Trauer drückt mir die Fe- der in die Hand, und mit Wehmut denke ich zurück an unsere ge- meinsam verlebte Kindheit in dem Harzstädtchen Bleicherode, die Schulzeit in Nordhausen und die nächtelangen Diskussionen im Kreise der Freunde in Hildesheim. Hier war es, dass aus dem ty- pisch assimilierten bürgerlichen Jungen sich ein glühender Beken- ner des Judentums entwickelte. Hier war es, dass sein Feuer, sein Idealismus, seine Persönlichkeit zum ersten Male aufleuchteten. Aus einem stagnierenden jüdischen Geselligkeitsverein schuf er eine Stätte zionistischer Chaluzarbeit. Noch mancher wird sich der Ver- sammlung erinnern, da der Landes- rabbiner mit geschwungenem Re- genschirm auf den hübschen gros- sen Jungen losging und "Sie Zio- nist, Sie Jugendverführer" schrie. Und mancher wird sich erinern, dass nach kurzer Zeit Hans Beyth's Geschicklichkeit, der Ernst seiner Bemühungen und sein persönlicher Charm nicht nur des Rabbiners hohe Achtung erzwang, sondern ganz Hildesheim, Alt und Jung, in seinen Bann zog. Als Hans nach etwa zwei Jahren nach Berlin ging, hatte sich fast die gesamte jüdische Jugend zum Abschied eingefunden und, als der Zug aus der Halle fuhr, da wuss- ten wir, wir waren ärmer und ein- samer geworden und wir weinten. Wir wussten aber auch: Du wirst vorwärts schreiten auf dem Weg zu Erfolg und Grösse, was immer Du anpackst, Du wirst es schaffen. Heute sind es nicht nur die Jun- gen und Mädel einer kleinen Ge- meinde, die um Dich trauern. Mit Deiner Familie und Deinen alten Freunden trauert die gesamte jü- dische Jugend in Erez. Arthur Michaelis. —Protect Your Hands—— with wonderfully differenl. 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Die meisten der Autsätze Rosen- bergs waren für das internationale Kriegsgericht in Nürnberg, für die Ankläger, die Verteidiger und die Richter geschrieben worden. Derartige Aufsätze liegen von Räder, Keitei, Stuckhart, Jodl, Dönitz, Milch, Halder, Dietrich, Schellenberg, Schacht, Frank, Schirach und dem verstorbenen ZU 30% HERABGESETZT QlÄlce INC. 139 WEST 72nd STREET TRafalgar 4-7223 N. Y. €. Zwei Redner für die Verteidigung der bürgerlichen Freiheiten werden auf der kommenden 41. Jahrestagung des "American Jewish Committee" sprechen. Links General Omar N. Bradley, der kürzlich ernannte amerikanische Generalstabschef, rechts James B. Carey, Sekretär und Schatzmeister des G l 0. Beider Thema wird lauten: Die Defense of Civil Liberties in America. stischer Triebe noch als Selbstfla-1 dass er 'suam culpam' geschlagen gellant angeklagt Wer behauptet, | hat ?" R. Nbg. Martin M. Kant Special Agent NEW YORK LIFE INSURANCE Cd Office: 52 VanderbHt Ar«. N. Y. 17, N. Y. 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Aber man kann in der Bank auch Saarmark gegen Fran- ken tauschen und Beträge bis zu 80000 Frs. von den Konten ab- heben. Eine unangenehme Ueberraschung war die plötzliche Erhöhung des Brol- prelses: anstatt 55 Pfennig wie bisher muss die geplagte Hausfrau für das übliche Brot von 1500 Gramm nun 2.02 Mark oder 40.60 Frs. auf die Ladentheke legen. Doch ist ein ent- sprechender finanzieller Ausgleich für Beamte, Lohn- und Gehaltsempfänger in Höhe von 150% des Netto-Einkom- mens vorgesehen, wenn auch nur bis zu einer Summe von 7000 Frs. Natür- lich gelten die gleichen Ausgleichs- erhöhungen an die französischen Preise auch für alle anderen kontigen- tierten Lebensmittel. Bisher war das Saarland völlig warenlos: ausser den zugeteilten Lebensmitteln fand man " zum Beispiel in den Lebensmittelge- schäften nur Scheuersand und Backaroma. In Haushaltungsge- schäften ausser den — nur auf Bezugsschein für Ausgebombte oder politisch Verfolgte erhältli- chen — Tassen, Tellern und Tö- pfen, bemalte Holzteller oder pri- mitiv gerahmte Bildchen — offen- bar Heimarbeiten Kriegsbeschä- digter. Daneben gab es einen schwarzen Markt mit schwindelerregenden Prei- sen: 1 Pfund Kaffee 300 Mark, 1 Pfund Zucker 50, 60, ja sogar 90 Mark. Zi- garetten waren mit einer Mark pro Stück ausserordentlich "billig" im Vergleich zu der amerikanischen Zone, wo sie mit 6 Mark "gehandelt" wer- Aber kaum, dass die Verord- nung über den bevorstehenden Geldwechsel bekannt gemacht war, sanken die Zigarettenprei.'.e erst auf 50, dann auf 15 und 14 Pfen- nig und jetzt kann man schon ganz offiziell in jedem Zigaretten- laden so viel kaufen, wie man Lust hat, ganz normal, zu 9-10 Pfennig das Stück. Und alle Welt saugt "selig lächelnd wie ein sat- ter Säugling" am Glimmstengel. Auch andere unverhoffte Ge- nüsse bieten sich: Plötzlich tauch- ten auf der Strasse Verkäufer "geistiger" Getränke auf, die für 57 Mark ihre bisher zurückgehal- tene Ware an den Mann brachten, aus Angst vor der drohenden Kon- kurrenz jenseits der Grenze. Auch der Schneider bietet einem uner- wartet solide und geschmackvolle Wollstoffe zu etwa 8000 Frs. für einen Anzug an. Man hofft ferner auf die baldige Eröffnung von Gaststätten, die im Saargebiet so gut wie ganz fehlen. Und die Hausfrauen hoffen unentwegt auf Kartoffeln. Elli Müller-Rau. Notizen vom Wirtschaffsmarkt Während die landwirtschaftli- che^ Versuchsstationen der Re- gierung bestrebt sind, Futtermit- tel aus Gemüseabfällen verschie- denster Art zu gewinnen und hier- durch mehr Getreide für die Ueberseehilfe im Rahmen des Marshall-Plans frei zu bekommen, sitzen die Farmer in den Weizen- gebieten von Kansas, Oklahoma und Texas noch zum grössten Teil auf ihrer 1947er Ernte, anstatt sie so rasch als möglich auf den Markt zu bringen. Für jede 10 Dollar, die der Farmer 1937 für seine Produkte bekam, erhielt er 40 Dollar im Jahre 1947. Ange- sichts des Preises von $2.70 pro Bushel Weizen und •—■ beispiels- weise — einer Durchschnittsernte von 9000 Busheis pro Farm im Ford County des Staates Kansas würden die Einnahmen den Far- mer in die 50% Einkommensteuer- stufe bringen, wenn er die ge- samte Ernte 1947 verkauft hätte. So verteilten die Farmer den Ge- treideverkauf und hielten einen beträchtlichen Teil der Ernte bis nach Neujahr zurück. Während in früheren Jahren um diese Zeit im allgemeinen nur etwa 25% der Ernte noch nicht am Markt war, schätzt der Oklahoma State Board of Agriculture, dass sich derzeit noch 55% der Ernte in Händen der Oklahoma - Farmer befinden. Die Farmer sind eben zu sicher, dass die Preisentwicklung im kom- menden Jahr weiter günstig blei- ben wird. Hunger an Weizen, lleberschuss an Zucker Im Gegensatz zu dem schier un- ersättlichen Weizenhunger der Welt steht, die Möglichkeit eines sich langsam entwickelnden Zuk- kerübersehusses in Kuba, dem grössten Zuckerproduzenten der Welt, in den kommenden Monaten. Charakteristisch ist der Preissturz von 8,5<> auf etwa 4 - Ausgabe durch den Ge- neralkonsul in Kalkutta über- roi'.'hcn liess. Um wenigstens einen Begriff von der Verskunst und dem Ein- fühlungsvermögen Nehrus in die G. cthesche Gedankenlyrik zu ver- mitt -In, möchte ich zum Schluss das Lied des Turmwächters Lyn- keus aus dem zweiten Teil des "Faust" als Abschluss hierher- setzen : Horn a,f observer, And set here to see, Swom to this toiver, The world pleases me. I gaze in the diatance, 1 see, too, anear The moon and the stars dance, The wood and the deer. The jewel eternal In all I discern, And as it gives pleasure, Seif-pleasure takes tum. You eyes, .0 so blissful, Whatever you've seen, Let it bc as it will, "Twas really serene." Richard Dyck. 700 Jahre altes Maimonides- Manusjkript Eines der Hauptwerke des Mai- monides über das alte jüdische Ge- setz, das über 700 Jahre hindurch als verloren galt, ist dank den For- schungen von Prof. Saul Lieber, man vom Jewish Theological Semi- nary of America jetzt wiederge- funden und in einer hebräischen Folio-Ausgabe veröffentlicht wor- den. Das Manuskript besteht aus vier langen Bruchstücken des he- bräischen Originaltextes des Wer- kes "Die Gesetze des palästinen- sischen Talmud" von Maimonides und ist in der Handschrift des grossen jüdischen Philosophen und Gelehrten geschrieben. Das wie- derentdeckte Manuskript ist das einzige bisher unveröffentlicht ge- bliebene Werk von Maimonides, der 1135 bis 1204 lebte. Es wurde vor über 50 Jahren von Dr. Solo- mon Schlechter in Kairo aufgefun- den und gelangte von dort in die Bibliothek der Universität Cam- bridge in England, wo es bis heute geblieben ist. Bis Prof. Lieberman seine Forschungen begann, wurde die Bedeutung des Manuskriptes nicht erkannt. Es galt als die Ar- beit eines Zeitgenossen des Philo- sophen. Ernst Engelken hat einen schön ge- druckten, broschierten Gedichtband "Der innere Kreis" bei Selected Books in Johannesburg erscheinen lassen. Die Hefte sind signiert und numeriert und mit einer zarten Radierung von Harro Fromme geschmückt. Als Nachdruck aus dem "Modern Language Journal" ist die Abhandlung von Gerhart Schmidt "A Sociological Theory of Language", die den Einfluss von Bodengestaltung, Lage und Klima auf die Sprache untersucht, als Bro- schüre erschienen. *********h, »/-mxaaam Vü Der Devisen-Amfrsschimmel macht es Ihrem Freund in Uebersee oft unmöglich, den "Aufbau" zu be- stellen. Geben Sie ein Abonnement für ihn auf. Otto Lehmann-Russbueldt 75 Jahre CHINA - EXPORT 1 Firma mit Desten Beziehungen zu direkten Erzeugern von China- Waren, wie Peking-Schm.uck, Swatow Embroideries, Handkerchiefs, Curios ( Porcelains etc., sucht GUT EINGEFÜHRTE IMPORTEURE I in allen Ländern der Welt. Anfragen mit Angabe der Artikel an: : SINO - AMERICAN IMPEX TRADING CO. ! SHANGHAI, CHINA - P. O. BOX 574 AGENTEN u. IMPORTEURE ÜBERALL! EIN ZUVERLÄSSIGER LIEFERANT Chemikalien, Spielsachen, Kugelfedern usw. VERVIELFACH r IHREN UMSATZ. 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Seine Jugendjahre standen im Schatten wirtschaftlicher Not. Nach Besuch der Volksschule wurde er "Begab- ten-Freischüler" der ersten Berli- ner Realschule, dann fand er eine Anstellung im Buchhandel. Die Lücken seiner Schulbildung schloss er durch begieriges Lesen nd Lernen. Er kam in Fühlung mit einer seltsamen Gruppe Menschen, der "Gemeinde der Neuen Kirche Sivedenborgs". Ihre Lehre suchte Darwinismus und urchristliche muth von Gerlach, Rudolf Goldscheid, Kurt Greiling, Gustav Landauer, Ren6 Schickele; Abgeordnete wie Eduard Bernstein, Oskar Cohn, Hugo Haase, Georg Gothein, Konrad Hausmann, Karl Liebknecht, Peter Reinhold, Heinrich Stroebel, Emanuel Wurm, schlössen sich zum "Bund Neues Va- terland" zusammen oder unterstützten seine Ziele. In der noch 1914 erschie- nenen Schrift "Die Schöpfung der Ver- einigten Staaten von Europa" erteilte Lehmann den alldeutschen Annexions- absichten schärfste Zurückweisung. Im April 1915 hoffnungsvoll ein- geleitete Besprechungen in Holland konnten die erstrebte Beendigung Ethik, Spiritismus und Kriegs- des Krieges nicht näher bringen dienstverweigprung zu verschmel- zen. Die diesem Kreise verbundene Familie Russbueldt gab ihm ein spätes erstes Heim. Er wurde Berichterstatter einer Reichstags- und Landtagskorres- pondenz; daneben betrieb er eine Buchhandlung für freigeistige Li- teratur. Als 1900 Bruno Wille und Wilhelm Basische den Giordano Bruno-Bund gründeten, wurde er dessen Sekretär. Hier entstand die für sein weiteres Leben und Wir- ken bedeutsame Freundschaft mit Kurt von Tepper-Laski, dem be- kannten Rennstallbesitzer und Hin- dernisreiter, Kriegsgegner und Re- publikaner. Beide schlössen sich dem "Deutschen Monistenbund" an und bekämpften mit Ernst Haeckel, Bruno Wille und Wilhelm Ostwald die Orthodoxie der Kirchen. Neben kleineren Schriften, die diesem Kampfe dienten, schrieb Lehmann-Russbueldt in dieser Zeit Novellen und Märchen, die ihm Be- achtung verschafften. " Schon 1913 hatte sich Tepper-Laski gegen die deutsche Wehrvorlage aus- gesprochen. Kurz nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges fassten er und Lehmann den Plan, ein geeignetes Organ zur schnellen Herbeiführung eines Verständigungsfriedens zu grün- den. Staatsleute und Diplomaten wie Hans Delbrück, Graf von der Gröben, Harry Graf Kessler, die Grafen Leyden und Monts, Fürst Lichnowsky, Konsul Schlieben; Männer der Wissenschaft wie Georg Graf Arco, Lujo Brentano, Albert Einstein, Friedrich Wilhelm Foerster, Emil Gumbel, Max Lehmann, Paul Oestreich, Ludwig Quidde. Wal- ter Schücking, Friedrich Siegmund- Schultze, Hans Wehberg; Dichter und Schriftsteller wie Kurt Eisner, Hell- QUALITY WRIT1NG INSTRUMENTS SALES AGENCY FOR PRESDON MFG. CORP. SchoeMän & Co., Inc. Telephones: iHAnover 2-4938 — WXitehall 3-1436 62 WILLIAM St.. NEW YORK 5,N Y. EXPORTEUR der in einigen Wochen nach dei Schweiz übersiedelt sucht GEEIGNETE VERTRETUNGEN nur von Fabrikanten direkt. Zuschrifter an: Box D. C. 137-M. Am Ende des gleichen Jahres führ ten die Unterdrückungsmassnah- men der kaiserlichen Regierung zur Einstellung jeder Arbeit in der Oeflrentlichkeit. Erst in den letzten Monaten vor dem Waffenstill- stand konnte in Anbetracht der Schwächlichkeit der militärpolizei- lichen Ueberwachung der Bund wieder aktiver werden. Lehmann, der im Herbst 1915 als Landsturm, mann eingezogen worden war, kam nach Berlin zurück. Im Dezember 1918 veröffentlichte er die erste Schrift gegen die Dolchstosslegen- de: "Warum erfolgte der Zusam- menbruch an der Westfront?" . Im Jahre 1922 wurde der "Bund Neues Vaterland", bisher ein schmales Komitee namhafter Per- sönlichkeiten, auf eine breitere Ba- sis gestellt. Die Parallelität der Be- strebung des Bundes zur französi- schen Liga für Menschenrechte fand in der Aenderung seines Na- mens in "Deutsche Liga für Men- schenrechte" Ausdruck. Lehmann blieb bis 1926 Sekretär, wurde dann als solcher durch den von Danzig kommenden Kurt R. Gross- mann abgelöst, beeinflusste aber die weitere Entwicklung der Liga als Mitglied ihres Vorstands in höchst aktiver Weise. An aussenpolitischen Aufgaben stand die französisch-deutsche und die pol- nisch-deutsche Verständigung im Vor- dergrund, an innenpolitischen dei Kampf gegen die Schwarze Reichs- wehr, die geheime Aufrüstung, den um sich greifenden Antisemitismus. Im "Kampf für den Weltfrieden" gab Lehmann eine geschichtliche Darstel- lung dieser Tätigkeiten In "Die Reichswehr" sagte er die politische Entwicklung, die Deutschland dann genommen hat, warnend voraus. Die "Revolution des Friedens" gab wert- vollstes Tatsachenmaterial zum glei- chen Ausblick. Mehrere Schriften waren der deutsch-französischen Ver- ständigung und dem föderativen Zu- sammenschluss Europas gewidmet. Das die internationale Verflechtung der Waffenindustrie und des Waffenhan- dels darstellende Buch "Die Blutige Internationale der Rüstungsindustrie" wurde in erheblicher Auflage in zwölf Sprachen verbreitet. Am 28. Februar 1933, unmittel- bar nach dem Reichstagsbrand, wurde Lehmann verhaftet. Durch glückliche Umstände konnte er flüchten und" mit Hilfe katholi- scher Freunde nach Holland ent- kommen. Von da ging er nach Eng- land, um hier vor dem drohenden "furor teutonicus" zu warnen. Die Bücher 'Germany' s Airforce" und 'Aggression" dienten diesem Zwek- ke. In seiner kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges in Paris erschienenen Schrift "Neues Deutschtum" suchte er die europä- ische Aufgabe des so lange unter- drückten und verschütteten "ande- ren" Deutschtums aufzuzeigen. Während des Krieges kam er der politischen Pflicht, zu den Problemen Stellung zu nehmen, die sich aus den Kriegsereignissen in Bezug auf die künftige Gestaltung der deutschen Verhältnisse ergaben, in seinen "Rund- briefen des Flüchtlings" nach. Er ver- öffentlichte Richtlinien zur Erziehung der Deutschen zu Weltbürgern und veröffentlichte Vorschläge zur Dezen- tralisierung Deutschlands auf der Grundlage der Selbstverwaltung. Im Sinne dieser Arbeiten und mit Rück- sicht auf die Aufgabe, die alten Freunde in Deutschland - wieder zu- sammenzuschliessen, führte er die "Liga für Menschenrechte" im Lon- doner Exil fort. Vier jüngst vollendete Bücher geben wiederum Zeugnis von dem Stürmen und Wirken dieser Per- sönlichkeit. Im Vorwort zu einem dieser Bücher wird der Jubilar von Dr. Jakob Stoecker, dem früheren Chefredakteur des "Dortmunder Generalanzeiger" treffend so ge- zeichnet: "Dieser Mann war zeit- lebens ein Kämpfer. Ein Kämpfer für eine Idee, die Idee des wahren Menschentums, das nicht an Ras- sen un$ Nationen gebunden ist. Es war die Idee der Menschheit, der unseres Volkes und aller Völker beste Geister gedient haben." Alois Ernst (London). Die Anti-Defamation League of B'nal B'rith (212 Fifth Ave., NYC.), hat ein Memorandum herausgegeben, betitelt "Discriminalion in Employmeni", m dem Vorschläge unterbreitet werden, wie man der nach Kriegsende sofort wieder einsetzenden Diskriminierung von Arbeitern aus Minoritätengruppen (Negern, Mexikanern, Katholiken, Ju- den, Eingewanderten) Einhalt gebieten kann. Dem Bericht beigefügt ist ein Formblatt zur Anzeige von Diskrimi- nierungsfäUen, ein Formbrief zur Er- langung eines Interviews mit einer Firma, ein Formbrief zu senden an Arbeitsvermittlungen, dass Stellen nur auf Grund von Befähigung ausgege- ben werden, ein Formblatt für Inter- views und der Bericht eines Inter- views mit einer Stellenvermittlung. 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In der angesehenen demokratischen Schweizer Zeitung "Der Landbote" (Winterthur) findet sich die fol- gende Schilderung seines Auftre- tens in Frankfurt: "Ein Hörsaal der Frankfurter Uni- versität. Die Menschen sitzen und stehen gedrängt. Am Vortragspult liest der Dichter Alfred Döblin. Er führt, im Schein der grellen Lese- lampe, das Manuskript dicht vor die kurzsichtigen Augen. Seine Stimme Ist sanft, dabei eindringlich. Er selber ist in der Emigration grauhaarig ge- worden, aber seine Gesichtsfarbe ist frisch. Das also ist der Mann, der 'Berlin Alexanderplatz' geschrieben hat, die tragische Geschichte des Franz Biberkopf, der Mann, der das Buch von den "Meeren, Bergen und Giganten" aufgetürmt hat, der Dichter des 'Wallenstein' und der Forscher hinter den biologischen Geheimnissen der Natur. In Frankreich hat er sich, zum Katholizismus bekehrt. Hier nun, m diesem Universitätssaal, legt er in einem Vortrag, den er 'Un- sere Sorge — der Mensch' nennt, öffentlich Bekenntnis ab. Er wendet sich gegen den Kollektivismus, er rühmt das Urchristentum. Er sagt: 'Die menschliche Person ist ein feier- liches Wesen; sie bildet die Brücke zum Jenseits'. Worauf es ankommt, sagt er, sei dies: 'Demut, begleitet von Schweigen und Dulden'. Das Wort des Philosophen: 'Ich denke, also bin ich', müsse eine Verwandlung erfahren in das andere: 'Jesus ist, also bin ich'." So weit der Winterthurer "Land- bote", ein für seine zuverlässige Berichterstattung bekanntes Or- gan. ok. Kleopatra Oskar von Wertheimer: "Kleo palra, die genialste Frau des AI lertums". Amalthea-Verlag, Zürich- Leipzig-Wien. 454 Seilen. 17 Ab- bildungen. Das Genie der Ptolemäerin Kleo- patra hat durch zwei Jahrtausende Dichter, Politiker und Gelehrte zu tätiger Bewunderung gezwungen Es ist nur ein Merkmal dieses Ge- nies, dass jedes Studium ihrer Per- sönlichkeit neue Beziehungen zur Gegenwart aufdeckt. Darin liegt auch das Verdienst des Buches "Kleopatra, die geni alste Frau des Altertums" von Oskar von Wertheimer. Gleichzei tig rückt der Verfasser aber mit Entschiedenheit von allen Schrift- stellern (einschliesslich Bernard Shaw) ab, die sich von den histo- risch nachweisbaren oder vertret- baren Tätsachen entfernt haben Er beweist, dass die Wirklichkeit so, wie sieh das Zeitalter der Kleopatra dem Forscher darstellt, auch ohne dichterische Aus- schmückung erregende Erkennt- nisse vermittelt. Ist nicht sein Alexandrien mit den schnurgeraden Ävenuen, dem •woljcenkratzenden Leuchtturm von Pharus und dem Hochbetrieb in- ternationaler Gäste ein New York des Altertums? Es war Mittel- punkt eines Kampfes um dasselbe Mittelmeer, dem unser Zeitalter ein noch längst nicht abgeschlosse- nes Kapitel hinzufügt. Wertheimer begnügt sich nicht mit der Schilderung Kleopotras als Herrscherin, als Liebespartnerin eines Cäsar und eines Antonius. Er entwirft das vollkommene Bild der historischen Jahre, in denen — ich spreche vom Altertum — der Wiederkehr der Früh- Expressionisten Den Neuausgaben des 1912 in der Havel bei Berlin ertrunkenen Georg Heym ("Gesammelte Gedichte") und des 1914 in Galizien gebliebenen Georg Trakl ("Dichtungen") im Verlag "Die Arche", Zürich, werden in nächster Zeit Neuausgaben weiterer Expres- sionisten folgen. Der gleiche Verlag beabsichtigt, auch die Gedichte des im ersten Welt- krieg gefallenen Ernst Stadler neu herauszubringen, während der Verlag P. Heitz, Strassburg, das nachgelassene Werk von Ernst Wilhelm Lötz ver- öffentlichen wird, von dem bisjier nur der 1913 bei Kurt Wo* erschienene Gedichtband "Wolkenüberflaggt" be- kannt war.. Eine Prosaarbeit von Lötz, "Sonderbares Erwachen", die erkennen lässt, welch gross angelegte Begabung mit dem 1914 in den Vo- gesen gefallenen Dichter verloren ging, erschien soeben erstmals in der von Hans Hennecke herausgegebenen literarischen Monatsschrift "Die Fähre" (Verlag Willy Weismann, München). ok. Osten und Westen gegen einander antraten. Er sucht in der Moral- auffassung, der Gesellschaftsord- nung, der Wirtschaftslage die Er- klärung für die grandiose Um- wälzung, die stattfand, als Könige, Diktatoren, Opportunisten und alle Freunde der Demokratie vor den Trümmern ihrer Zeit standen. Wir nennen sie das Altertum. Dieses Buch rückt sie uns unheimlich Karl Wolfskehl: 1933. A Poem Sequence—In German and English. New York: Schocken Books, 1947. nahe. Kurt Lubinski. Dass sich die deutsche Sprache mit dem jüdischen Geiste einmal im Zeichen Stefan Georges ver- mählen würde, stand nicht zu er- warten, als der Stern des Meisters aufging. Dennoch ist dies kein sol- cher Widerspruch, wie man denken möchte. Man blicke auf eine Ge- stalt, wie die beispielhaft humane Herders es war, zurück und er- innere sich, wie dieser grosse Mann immer wieder auf den Quell der Bibel und der hebräischen Sprache hinwies, der die deutsche Dichtung befruchten sollte. Man führe sieh auch einmal jene jene Grundtatsache vor Augen, dass es die Psalmen waren, neben der lateinischen Literatur, die in den Zellen der Mönche die barba- rischen Sprachen der Heiden schmiegsamer machten. Und auch Luthers Bibelübersetzung, welche die deutsche Schrift- und Litera- tursprache schuf, scheint mir mehr von dem männlichen Erz deg alten hebräischen als vom hellen, schon kulturgesättigten Klang des neuen griechischen Testaments zu leben, das einer jungen, noch nicht form- gewordenen Sprache noch nicht adäquat, war. So ist es nicht verwunderlich, dass der "poeta laureatus" der Nazis, Josef Weinheber, die Wie- dergewinnung der Saar preisend,' Die strenge und feierliche Stim- me Georges lässt sich natürlich nie überhören, nur hat sie hier ihren Platz und wirkt nicht so peinlich . und siehe einen Retter gab dir als Manier wie bei vielen anderen sintt __:____ ____ Ttir____1_____1 _ . .. • i. von seinem leeren Odenpathos ab kommt und zum Psalmisten zu rückgreift: . .. , ... x . seiner Jünger. Manchmal aber ist dass er dich losete aus Feindeshanden. • n j- • r< ■ j. j In deinen Hütten wirst du wohnen wie em Gedicht ganz im Geist des judi- zuvor." sehen Rituals geschrieben, dass es Oder dass Berthold Brecht seine fast wie ein Gebet wirkt, so das Klage um das verlorene Deutsch- fragende: ^ demselben Tonfall singt: "Weisst du weisst du Wer das kreist? Wie haben deine Söhne dich zuge- Weisst du was Versöhnung heisst?" richtet i Dass du unter den Völkern sitzest, | Die englische Übertragung, die Ein Gespött oder eine Furcht." sich, so oft wie möglich treu ans Dies alles kommt mir bei Ge- Wort hält, ist durchaus zu be- legenheit der neuen zweisprachigen grüssen, denn sie macht dem ame- Ausgabe von Karl Wolfkehls "Die1 rikanischen Judentum die vorhin Stimme spricht" noch einmal zum > beschriebene Möglichkeit einer Ver- Bewusstsein. Sie ist abermals im bindung der deutschen Sprache Verlag Schocken mit veränderten ' mit dem jüdischen Geist, in einem Titel und mit englischen Ueber-j anderen Sinne als dem Heines, tragungen von Carol North Val- eine Entwicklung, die hier in Arne- hope und Ernst Marwitz, welche'rika unglaubhaft scheint, durchaus die deutschen Texte begleiten, har- j klar. Sie hat natürlich ihre ausgekommen. j Schwächen, denn die Sicherheit _ Ein zweites Phänomen, das j von Sicht und deutlicher Beziehung, einem deutlich wird, ist die seit- die das deutsche Wort aufweist, same Ambivalenz und Vielschichtig- wird in Fällen, wo es umschrieben keit der George-Kreises, dem man ! werden musste, verschwommen, demnach nicht so unbedingt die j Dennoch ist der Erlösungsdrang Schuld an der Vergiftung des wert-; und die mystische Inbrunst in ihr vollsten Teils der.. deutschen' Ju-^ zu spüren, wie auch das unstill- gend geben darf, die er unzweifel-! bare Weh der ewigen Entfremdung haft mitzutragen hat. Neben Ber-\ und Enttäuschung: tram und Wolters gehörten ihm ja "Over and over, iahen we sat with Arnold Zweig — Ein Blick in die Herkunft und Zukunft Von MANFRED VOGEL kürzlich zum GO. Geburtstag des Dichters Arnold Zweig --- - von Lion Feuchtwanger gebracht, der sich vor allem dichte i £« Stössen Romanen des Dichters unter besonderer Berück- sichtigung seines neuen Werkes "Das Beil von Wandsbeck" beschäftigt Bedeutung Zweigs für die Literatur der Gegenwart ver- £™«.wL, n ^ noCj den folgenden Aufsatz, der Werke und Wesen oJünriL «?,ulneit ?nu sfP Seit®Jler beleuchtet und den wir aus Platz- gründen, nicht gleichzeitig veröffentlichen konnten. In Zweigs Vorrede zum "Dorian Gray" heisst es: "Der Künstler hat niemals das Bedürfnis, etwas zu beweisen; sogar das Wahre kann bewiesen werden." Wie nun aber alle echte Kunst den Beweis nicht nur ihrer selbst, sondern auch dessen, was sie aussagt, in sich trägt, so bedeutet auch Oscar Wilde im Allegorischen nicht nur intellektuelle Spielerei, vielmehr gültigen Ausdruck des seiner Zeit und ihrer Gesellschaft erwachse- nen schöpferischen Mediums. Unter denen, die je sich betrach- tend an diesem Geise versucht ha- ben, nimmt Arnold Zweig einen viel zu wenig gewürdigten Platz ein. Ueberwältigend jedoch wirkt es, wie Zweig auf diesen paar Sei- ten seiner Vorrede nicht nur sein Modell in konturensicherem Por- trät trifft, sondern, weit über den Anlass hinausgreifend, spontan enträtselt, was einen Dichter aus- macht und was eine Literatur. Ist das ein Zufall ? Geht es hier nicht um geistiges Ahnentum, durch Blutsverwandschaft so gut verdolmetscht? Was verbindet Ar- nold Zweig mit dem Gegenstand seines kleinen Essays, mit Wilde? Nichts — ausgenommen die we- sentlichste Komponente seiner Kunst: die Art, Persönliches at- mosphärisch so zu verdichten, dass Perspektive zur Richtung wird und Geschehnis zum Sinnbild. Tendenz, kunst ist ein ebensolcher Wider- spruch in sich selbst wie ihr Ge- genteil, die Kunst ohne Tendenz. Kunst ist, was unterhaltend er- zieht, was darstellt und deutet und formend kämpft. Wer wüsste das besser, als der Mann, der die Seele eines als Soldat verkleideten Bau- ern zum Schema erhoben hat ge- gen den Widersinn einer sinnlosen Zeit? In seinem Buche "Lessing- Kleist-Büchner" verhakt Zweig sich bewusst in den letzten dieser drei Repräsentanten der geistigen Blütezeit Deutschlands, in Büchner als in den entscheidenden Wende- und Angelpunkt auf dem Wege, den der Dichter beschreitet, um einzugreifen in die Erziehung der Menschheit zum Menschen. Schil- lers- Anlauf ist hier zur Entfaltung gekommen, der Kämpfer zum Poe- (Fortsetzung auf Seite 12) Folkloristisches Allerlei Um jüdische Volkssagen und Folk- lore, die mit dem Zusammenbruch des alten Europa im Schwinden sind, der Allgemeinheit zu erhal- ten, versuche ich diesbezügliches Material zu sammeln. Ich ersuche daher Personen, die daran interessiert sind, mir in die- sem meinem Vorhaben behilflich zu sein und mir jüdische Legenden, Episoden, Anekdoten, Lokal-Ge- bräuche und dergl. einzusenden. BENJAMIN SCHREIBER 242 West 76th Street, New York 23 German-Language Authors, Playwrights, Scriptwriters, Joumalists Your MSS. Translated into Sensitive, Literary English PROMPTLY . CONSCIENTIOUSLY . AT REASONABLE RATES By Expert Writer-Translator Recommended by Leading Publishers. Advice and Estimates Free. - English MSS. Revised. - Proofs Read. Let a Fellow-Graftsman Advise You! Write: Box I. T. 4841-M. PORTRAITS AUCH NACH PHOTOS Ständige Heimausstellung von Portraits, Landschaften, Stilleben. UNTERRICHT IM MALEN UND ZEICHNEN Telephonische Anmeldung erbeten: WA 6-5514 LUDWIG NUNBERG, 605 WEST 137th ST., N. Y. C. ADLER'S Buchhandlung und Antiquariat ALLE EUROPÄISCHEN NEUERSCHEINUNGEN AM LAGER 114 Fourth Ave. (bei der 12 Str.) New York 3, N. Y. - GR 5-2525 Deutsche Bücher aus allen Gebieten - Autographen KAUFT und VERKAUFT Helen Gottschalk Book Store 1672 Second Ave. (86.-87 Str.) New York 28 Tel,: AT 9-6809 Neuerscheinungen in USA u Europa USA Bestsellers. Besorgung ge- wünschter Werke Grosses uagei antiquarische, Bücher auch die Brüder Staufenberg an, und mehr noch, der verehrungs- würdige »Wolfskehl, der George in die Schweiz begleiten durfte, als er seine letzte Reise dorthin unter- nahm. Die Erschütterung, die diese Ge- Wolf skehls in den Jahren 1933 und 1934 gebar, schwingt noch voll in ihnen. Voller vielleicht, weil das Ausmass der jüdischen Tragödie damals nicht geahnt wer- den konnte, und der Himmel sich bisher noch nicht zu sehr über uns gelichtet hat. Die intime Kenntnis altdeutschen Sprachguts hat Wolfskehl nicht nur nicht geschadet, sondern hat ihm vielmehr geholfen, den jüdi- schen Kern dieser Verse klarer her- auszuschälen. Die Gefahr des Predi- gers, das Zuviel an Salbung, das solcmen religiösen Strophen sehr oft anhalftet, wird vermieden, wenn man wie Wolskehl oft auf die Weisee des deutschen geistlichen Lieds? zurückkommt, wie in den folgernden Zeilen: "ILicht losch, Todes Stille spricht Tz"auber Wüstenei: DHröhne bis das Dunkel bricht, DVu mein Hahnenschrei!" Odder in dem ans Volkslied ge- mahmenden Gedicht 'Schechina", das : fernher an die Worte von chasssidischen Gesängen erinnert: '"Ein Körnlein ist verscharret lfm Irgendwo der Welt. Wer auf das Körnlein harret JVMit dem ists recht bestellt." Deutsche Bücher ALLER ART KAUFT ZU HÖCHSTEN PREISEN in Gross - New York und auswärts ALFRED ROSE 84-31 BEVERLY ROAD KEW GARDENS. L. New York Phone: Virginia 7-9679. S- Dens Grosse Literarische Ereignis: Thomas Mann "DOKTOR SF AU ST US" DAS LEBEN DES EDEUTSCHEN TONSETZERS ADRIAN LEVERKUEHN 1 Erzählt von einem Freunde 71774 SEITEN. GANZ- CA LLEINEN ................................. «hO.OU Portofreie Lieferung. 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Tins volume should do imich to clarify the many romplexities of the eomposer's Iis« and ehnrneter; all Imown fnets of Iiis lifo, in letters and documents, have been translated, eonipiled and avranged in chronological order. The Music of Sibelius. Edited by Gerald Abraham. W. W. Norton. An appriisal farrer, die Naziverbrecher angeredet: "Ich begrüsse in Euch die deutsche Volksseele!" Und dann hielt der Geistliche der "Volks- seele" einen Vortrag über die "Aufartung des Menschen" und erzählte, als treuer Schüler des gehängten Atheisten, des Kriegsverbrechers Rosenberg, etwas von drei Naturgesetzen: dem "heroischen Daseins- recht", dem "Naturgesetz der Autorität" und der "Auslese". Es ist noch nicht bekannt, ob der Kaplan dann die Gaskammern mit seinen Naturgesetzen rechtfertigte. Aber als der Schüler Rosenbergs zum Schluss ausrief: "Ich rufe zur Führung in der Welt das tüchtigste Volk!" gerieten die Naziverbrecher in einen "Begeisterungstaumel"! Die Volksseele kochte. Und nun ist es nicht wahr gewesen, und man liest in vielen Blättern steinerweichende Mitleidsappelle für die "unglücklichen Internierten, die grosse seelische Not litten" und die "man endlich laufen lassen" sollte. Und notorische, eitle Dummköpfe und gewerbsmässige Falschweichensteller binden der Welt das Märchen auf, Deutschland sei keine Gefahr mehr. aus Mitteleuropa in Palästina ein- trafen, und: bald ging sie zur voll- ständigen Schulung neuer Für- sorgerinnen über. Sie begann ohne Budget, ohne passenden Raum, ohne Lehrkörper, ohne hebräische Lehrbücher. Als die ersten fünf ^Schülerinnen 1935 das Studium abgeschlossen hatten, bewilligte der Vaad-Leumi die ersten Mittel, und schliesslich errichtete Frau Wronsky eine "Schule für Sozialen Dienst" mit zweijährigem Lehr- gang und vielgliederigem Lehr- körper. Die1 ganze Läst dieser Ar- beit r—. nicht nur die geistige Lei- tung des Unterrichts — lag in den Händen von Frau Wronsky. Sie regte jauch die Gründung des "Ver- bandes der Sozialarbeiter" an, lei- tete ihn in seiner ersten Periode und arrangierte innerhalb dieser Arbeit Seminare aus dem eigent- lichen Gebiet der Sozialarbeit oder Grenzgebieten. Wohlfahrtswerk verlangt die ak- tive Mitarbeit weiter Schichten der Bevölkerung. Dabei galt es, einen besonderen Widerstand zu über- winden. Träger der freiwilligen sozialen Arbeit waren zunächst nur die bürgerlichen Frauen. Die Ar- beiterschaft stand dem Gedanken einer zentralisierten Wohlfahrts- pflege ablehnend gegenüber. Frau Wronsky, mit ihrer innersten Zu- gehörigkeit zu dem Kreis der Ar- beiter und mit ihrem systema- tischen Denken war der ge- eignete Mensch, diesen inneren Widerstand zu überwinden. Sie übersetzte Wohlfahrtspflege mit dem Wort "Volkspflege" und de- finierte diese als "Stärkung und Entwicklung der Volkskräfte". In den letzten Jahren beschäf- tigte sich Frau Wronsky vor allem mit der Frage, wie diese indi- viduelle Fürsorge systematisiert werden könnte, wie den Fürsorge- rinnen ein Werkzeug in die Hand zu geben wäre, das die soziale Diagnose, die jeder Therapie vor- ausgehen muss, möglichst unab- hängig von Zufall und Irrtum macht. Diese Arbeit, die der Tod unterbrach, ist ein deutlicher-Aus- druck des Wesens von Siddy Wronsky. Ihre Fähigkeiten, ver- bunden mit einer grossen organi- satorischen Begabung und einer gegen sich selbst harten Tatkraft machten sie zu einer schöpfe- rischen Kraft für Palästina. M. Turnowsky-Pinner. SCHWEDISCHE NOTIZEN Die aus deutschem Besitz stammen- den und daher beschlagnahmten Os- ram-Werke wurden jetzt von der — sozialdemokratischen — Regierung Schwedens an den Konsum verkauft, der hier ebenfalls eine derartige Indu- strie betreibt — eine Massnahme, die von der freien schwedischen Unter- nehmerschaft stark kritisiert worden ist. 2000 weitere deutsche Kinder werden in Schweden erwartet, während man für die übrige schwedische Hilfsarbeit in Deutschland selbst gewisse Befürch- tungen hegt. Grund: die schlechte Valutalage Schwedens. Dr. Kurt Schumacher, der deutsche Politiker, hat nun auch Skandinavien besucht, wo seine Thesen und scharfen Angriffe gegen den Osten nicht immer unbeantwortet geblieben sind. In Oslo z. B. protestierten norwegische Stu- denten ziemlich heftig, und ein Göte- borger liberales Blatt wies darauf hin, dass Schweden zumindesten den "Rus- senhass" allein organisieren könne. Dr. Karl Willy Wagner, der bekannte Elektrotechniker und Gründer des Heinrich Herz-Institutes in Berlin, hielt eine Gastvorlesung in Göte- borg, und berichtete u. a., da^s er 1936 von den Nazis seines Amtes enthoben worden war. Wagner ist jetzt wiedei tätig. Kurt Juster. jYrnotd Zweig (Fortsetzung von Seite 11) ten gestossen, um seine Sendung zu steigern. Nach Machiavelli muss der unbewaffnte Prophet unterlie- gen. Nun, er ist wohl unterlegen, solange seine geistigen Waffen nicht militanter waren als die thea* tralische, aber höfliche Forderung des Marquis von Posa. Büchners grosses Aufbegehren ist wirksame- res Geschütz. Hier wird das Ge- schehnis gepackt und gedeutet und ethisches Gesetz nicht nur geformt, sondern auch mit der unerlässli- chen Methode des Kampfes verse- hen. Zweifellos unterliegt Arnold Zweig willentlich der Polarität dieser beiden geistigen Vorfahren, die zu analysieren ihm so unver- gleichlich gelang. Für ihn freilich können beide, sozusagen als Syn- these, nur Programm bedeuten, Technik oder Tradition. Und wenn Zweig gesprächsweise einmal den für sein Weltbild und Wirken be- deutungsvollen Satz sagt "Ich gewinne mehr und mehr die Ueberzeugung, dass Wilde ein Re* Präsentant des 19., Büchner aber einer des 20. Jahrhunderts ist", so liefert er selbst damit den Rah- men, in den jedes halbwegs tref- fende Konterfei seines geistigen Profils, ob Zeit- oder Momentauf- nahme, hineingehört. In seinem ersten Prosaversuch, den "Aufzeichnungen über eine Familie Klopfer", diesen jüdischen "Buddenbrooks" en miniature, hat Zweig vor nunmehr rund 35 Jah- ren seinen Werdegang symbolisch antizipieren wollen. Eines hat sich bewahrheitet: Der Dichter lebt heute, wie damals vorausgesagt, im jüdischen Lande, sein Wohn- sitz war bis vor kurzem der er- träumte auf dem Berge Carmel. Nehmen wir an, das Sujet der "Familie Klopfer" in seiner gan- zen Dekadenz und "Neuen Em- pfindsamkeit" war als ein Denk- mal jenem 19. Jahrhundert gesetzt, von dem Zweig sich zugunsten des 20. so klaffend entfernt hat seit- her — dann war es gelungen. Und nehmen wir für alle morbiden An- sätze auf der Suche nach der eige- nen Persönlichkeit im weiteren Sinne den Nenner Wilde, so gehö- ren auch die bizarren, kammermu- sikalisch köstlichen "Novellen um Claudia," hinzu. Dann aber kommt die grosse Wendung. Arnold Zweig ist ein echtes Kind dieses Jahrhunderts, darin die In- halte sich schneiden und treten, die Farben wechseln und ineinan- der fliessen. Auch bei Zweig über- schneiden sich die Perspektiven, de- ren wesentlichste zwei so oft zu- einander wollten, bis die Zeit ihnen den letzten Zusammenhang raubte. Diese zwei Elemente sind das eu- ropäische und — das jüdische. Wenn sich in "Claudia" oder "Pont und Anna" diese beiden Komponenten noch unausgespro- chen begegnen, so beherrscht das Judenschicksal allein die Theater- stücke "Abigail und Nabal" und "Die Sendung Semaels" zeitlich näher und darum eindringlicher noch den Essay "Das Ostjüdische AntlitzGipfelpunkt des von der hohen europäischen Warte aus nachgestalteten Massenschicksals hingegen bedeutet der "Grischa Zyklus, dem Zweig seine Weltgel- tung dankt, und mit dem er in die erste Reihe der geistigen Käm- pfernaturen aufgerückt ist. Ein emphatisches Ausrufungszeichen hinter sein militantes Europäer- tum hat Zweig nun mit dem "Beil von Wandsbek" gesetzt. Unsere Zeit aber begnügt sich nicht mit Farben, sie sucht die Schattierung, die spezifische Spiel- art heraus. So heisst denn bei Ar- nold Zweig Europäertum genauer ein durchgeistigter Sozialismus und Judenschicksal von jeher, das Streben nach Zton. Wie sehr die äussersten Kurven in der Ver- schmelzung dieser Gesinnungen zum Konflikt führen können — und wer trüge heutzutage nicht seinen weltanschaulichen Konflikt mit sich herum? — hat Zweig in einem seiner dichteriseh schönsten Bücher, im "De Vriendt", wie ohne Absicht ausgesprochen. Verklär- testen Ausdruck hat Zweigs zioni* stische Anhänglichkeit, der frei- lich aller Chauvinismus fremd und zuwider iüt, in seinem Buch "Das Neue Canaan" gefunden. Und be- deutet "De Vriendt" jüdischen Ausblick nach dem versinkendem Europa, so hat Zweig uns in seiner glänzend angepackten Caliban"- Studie das europäische Mass für jüdisches Schicksal gegeben. Der Schlesier Arnold Zweig, aus Glogau, hat die schlesischen "We- ber" nicht verraten. Er ist von sei- nem Winkel her nicht in die Ber- liner Volksbühne, sondern in das europäische Welttheater hinein- marschiert. Er ist vor der "Ent- wurzelung" Zionist und vor der Weltkrise — Weltbürger gewesen. Sein Werk wird den Kommenden Schrittmacher sein. Ein Musik-Schachspiel So möchte ich die interessante Erfindung von Dr. Arthur Gordon in Palästina nennen. Sie ist die reizvolle Kombination einer Brett- spiel - Praxis mit der Musik- Theorie. Pestalozzis Erziehungs- Grundsatz, "spielend zu lernen", ist hier auf eine originelle Art verwirklicht. Man "spielt" auf den 64 Feldern des Schachbrettes mit je zwölf weissen und schwar- zen Steinen, die den zwölf Stufen unserer Tonleitern entsprechen, und "lernt" dadurch die Herr- schaft über wichtige Vorgänge im System der Intervalle .und Ak- korde; denn die Figuren, die bei ihren Zügen stets die Farbe ihrer Felder beibehalten, müssen so ge- stellt werden, dass eine Ueberein- stimmung mit gewissen Klang- figuren entsteht. Auf dem Spiel- brett werden z. B. Dur- und Moll- dreiklänge nebst ihren Umkehrun- gen erkennbar, alterierte Akkorde, Septimenakkorde, kadenzierende Fortschreitungen, Tritonus - Bil- dungen. Bei der Grundstellung oder bei der* Zielstellung kann die Verwertung mu- sikalischer Themen oder Motive ver- einbart werden. Man gibt etwa die Parole aus "Die beiden ersten Takte "der Schubertschen "Forelle", und mit ihr schwimmt man dann ins Lager des Spielpartners. Die Möglichkeiten der Kombinationen und der "graphi- schen Darstellungen" sind unerschöpf- lich. Gewinner ist in jedem Falle der, dessen Steine zuerst die Anfangsstel- lung der Figuren des Gegners ein- nehmen. Man könnte z. B. mit der Nationalhymne der USA oder der pa- lästinensischen die Position des Geg- ners erobern. Wie im Schach, so kann auch hier eine Partie remis (unent- schieden) bleiben. Eine Analogie mit dem Schach wird auch durch Endspielprobleme und Rätselauf- gaben hergestellt. Ich kenne z. B. die Aufgabe: Das Eulenspiegel- Motiv von Richard Strauss soll nach drei Zügen auf dem Brett "sichtbar" werden. Paul Riesenfeld. "German Life and Letters" nennt sich eine neue englische Vierteljahrsschrift, die von zwei führenden Germanisten, Professor L. A. Willoughby (London) und Professor J. Boyd (Oxford) bei Basil Blackwell, Oxford, heraus- gegeben wird. Es ist, genau ge- nommen, nur die Wiederaufnahme eines durch den Krieg unter- brochenen Unternehmens. Professor G. P. Gorsh, für viele Jahre Vorsitzender der Londoner Goethe-Gesellschaft, umreisst den Auf- gabenlcreis: Studien über deutsche Literatur, Kunst, Philosophie, Wissen- schaft, die Politik der Herrscher* die Zusammensetzung der Gesellschaft, die Geisteshaltung des Volkes — sine ira et studio — obgleich die Greuel der jüngsten Vergangenheit nie aus dem Gedächtnis der Menschheit schwinden können. Felix Braun gibt persönliche Erinne- rungen an Rilke nit Proben unver- öffentlicher Briefe, Hugo F. C. Königs- garten macht eine erste, sachliche, feingegiiederte Bestandsaufnahme der deutschen Literatur drinnen und draus- sen während .1933-1945. Als Proben neuer deutschen Lyrik sind Albrecht Haushofers "Moabiter Sonette" deutsch und in englischer Uebertragung (von Ernst Feise, Baltimore) wiedergegeben. Ueber die Sonderstellung der Schweiz für das Studium der Germanistik be- richtet W. G. Moore (Edinburg); W G. Moore (Oxford), schildert auch die widerspruchvollsten geistigen otrö» mungen im Vierten Reich, und ein Berliner Brief von John Bourke unter- richtet wohlinformiert über die Ver- suche eines neuen kulturellen Aufbaus^ Lutz Weltmann. Friday, Jonuary 2, 1948 AUFBAU *13 Dramatisierter Dosfojewsky "Crime and Punishment" (National Theasre) Wie die Zeit vergeht! In unserer Jugend hätte uns diese Bühnenver- sion des grossartigen Dostojewsky- schen Romanwerkes wie ein Stück zeitgenössisches Russland ange- mutet. War nicht Russland ewig, waren nicht der Zar und seine Ge- sellschaft scheinbar ebenso unab- änderlich wie die klassischen Ge- stalten der russischen Dichtung? Heute sucht man wohl vergeblich in Russland nach einem Studenten wie Raskolnikow, der so empöre- risch einen Uebermenschen zu le- ben unternimmt und seine Konzep- tion bis zur Konsequenz des Mor- des an einer Wucherin steigert. Alles, was hier in dem Mietshaus bei schlechtem flackerndem Licht und von Schnaps und Begierden ge plagt herumirrt, all diese Vielfalt von Typen ist als Typ von der Zeit liquidiert. Aber da Doatojewsky ein Dichter war, ein grosser Menschen- bildner, voll von Abscheu und von Mitleid für alles, was rings um ihn kreuchte und fleuchte, sind seine Figuren als Menschen unsterblich geblieben. Sie verlieren auch nicht in Rodney AcJclands geschickter Dramatisierung an Lebendigkeit, ■wenn sie auch in den Konturen här- ter und schärfer geworden sind und manches an innerer Tiefe auf- geben mussten. Notwendigerweise schmilzt da- durch das Drama des Studenten Raskolnikow zu einem aufregenden Kriminalstück zusammen, in dem der Missionars- und Herren- mensch-Gedanke, aus Qual über das Elend des Menschenpacks rings um ihn geboren, eher als Abson- derlichkeit wirkt, denn als der Ausbruch revolutionärer Empö- rung. Von dieser Einschränkung abgesehen, ist der Abend das grossartige Erlebnis einer viel- fältigen Schauspielkunst und einer hervorragenden Regie, die es ver- steht, ganz grosses Theater zu ent- falten. Theodore Komisarjevsky hat die russische und die deutsche Schule des Moskauer Künstler- theaters und Reinhardts hinter sich und ist seinen Lehrern in New York nicht untreu geworden. Er beweist es hier wieder im Aufbau LONDONER NOTIZEN John Gielgud als Raskolnikoff in "Crime and Punishment". seines Querschnitts durch Zimmer, Flure, Treppen, die bald ein verfilz- tes Ganzes bilden, erfüllt von Lärm und Rauch und schlecht er- tragener Armut, bald szenisch auf- geteilt sind und den grossen Ein- zelszenen der Tragödie von Ver- brechen und Sühne alle Entfaltung geben. Im Mittelpunkt steht John Giel- gud. War er in "Medea" ein schwa- cher Held, dem der Panzer um die Glieder schlotterte, so füllt er hier ganz seine Rolle aus und ist voll von dem brennenden Leid des Fa- natikers, der durch das Grauen sei- ner Existenz sich langsam zur Selbstaufgabe hintastet. Im Ge tümmel der Hausbewohner zwei faszinierende Frauen - Gestalten Dolly Haas gibt die von der Schwe- ster auf die Strasse hinausgejagte Prostituierte ganz von der Gloriole der Unschuld und des Opfers um- strahlt. Sie ist voll Schlichtheit die Erlösenn für die Selbstherrlich- keit Raskolnikows, innig im Besitz der Demut, die alles überwindet. Die andere Frau ist Lillian Gish, erschütternd in ihren Versuchen die Blosse ihres Elends mit der Fadenscheinigkeit ihrer Prätentio- nen zu bedecken. Ihre hektische Verlorenheit, ihr verbissenes Sich- klammern an tote Vergangenheit sind erfüllt von einem ungeheuren und überwältigenden Herzeleid. Der ungeheure Beifall für diese drei Darsteller und die übrige Schauspielerschaft wird manchmal aber fast ganz abgelenkt auf Vla- dimir Sokoloff, der aus dem5unter- suchenden Polizeibeamten einen dämonischen Detektiv macht, dem fast nur noch die Hörner fehlen, um der Teufel der intellektuellen Ueberlegenheit zu sein. Manfred George. Die palästinensische Tänzerin Paula Padani ist kürzlich in den Vereinigten Staaten eingetroffen und wird am 27. Januar im Kaufmann-Auditorium der "Y" einen Abend palästinen- sischer Tänze geben. Wiederum Galileo "Lamp at Midnight" (New Stages, Bleekerstreet) m. g. Die grosse Fülle brachlie- gender produktiver Kräfte im ame- rikanischen Bühnenleben (rund 80%) bringt es mit sich, dass zwei Stücke über Galileo Galilei fast zur gleichen Zeit von den neuen Experimentiertheatern, beide Male mit dem erforderlichen grossen Aufwand an Schauspielern, her- ausgebracht werden konnten. Nach Bertold Brechts Werk, das wir i kürzlich hier ausführlich bespro- chen haben, zeigt "N^w Stages" Richard Tauber hat soeben nach seiner schweren Operation das Kran- kenhaus verlassen. um sich in Torquay j jetzt 'Lamp ab Midnight" von Bar- •»XI rwUstln« TTv» 4- x " zu erholen. Er hofft, in nicht allzu langer Zeit wieder singen zu können. Joss, der ehemalige Oesterreicher, der seit Jahnen Karikaturist der Lon- doner Abendzeitung "Star" ist, gab soeben eine Sammlung seiner Arbeiten unter dem Titel "Up Against. It" heraus. Frederick Solomonski, der frühere Leiter der jüdischen "Ben Uri"-Gal- Jerie, stellt seine neuesten Arbeiten bei "Jabe" aus. Der geborene Berliner zeigt ausser seinen religiösen Oel- gemälden Portraits und Landschaften. Rudolf Nelson hat den Plan aufge- geben nach Berlin zurückzugehen. Nelson, der im nächsten Jahr siebzig wird, lebt in Amsterdam und hat einige neue Operetten mitgebracht, an deren Produktion in England er ar- beitet. Karen Glaser, eine in Berlin geborene 18jährige Schauspielerin, spielt in der englischen Produktion von "Power Without Glory" die jugendliche Haupt- rie Stavis. Im Gegensatz zu dem deutschen Autor, der aus Galilei einen schwa- chen, aber klugen Mann macht, der sich der Allgewalt durch ein Pak- tieren mit ihr bei "geistigem Vor- behalt" entzieht und das "Harte durch das Weiche" ü-berwindet, wird hier Galilei als ein reiner Märtyrer gezeigt, der an seiner Frommheit innerlich zugrundegeht. Brechts Stück ist ein politisches Autoritätsbereichs der Kirche. In manchem handfester und eindeuti ger als Brecht ist es zugleich weni- ger provozierend und gedankener- regend. Es hat eine grosse ehrliche Leidenschaft, eine Hingabe an das grandiose Thema des Konflikts zwischen Individuum und totalitä rem Gedanken; auch hat es den rechtschaffenen Ton der Simplizi tät. Brechts Stück blitzt und bril- liert in den faszinierenden Disso- nanzen der Dialektik, Trotzdem ist es gut, dass wir auch das Drama Stavis' sehen konnten, das Boris Tumarin schlicht und voll Hingabe insze- niert hat. Peter Capell spielt in ihm den Galilei. Wo Charles Laughton ein energisch-listiger Mensch war, gibt. Capell eine ein- fache, klare Gestalt, zeichnet er in grossen farbigen Strichen "einen sympathischen Kämpfer. Zusammen mit vielen anderen jungen Schauspielern macht er den Abend ereignisreich und erlebens- wert. So reiht, sich "New Stages" Spie] ersten Ranges, das den Fall, mit ihrer Arbeit würdig in die Galileo als eine Art belehrendes j Kette der interessanten Theater- Beispiel verwendet, Stavis' Draftia abende ein, wie sie in dieser Fülle bschränkt den Konflikt auf das und Buntheit die New Yorker The- historische .Geschehen im Kampf i atersaison seit langem nicht auf- zweier Tendenzen innerhalb des zuweisen hatte. Wir haben bereits kürzlich über diese Schülerin der Mary Wigman, die 1937 ihre eigene Schule in Tel Aviv gründete, einen Bericht aus Paris gebracht. Paula Padani hat in Palästina eine» durchgreifende Aenderung ihrer künstlerischen Arbeit erfah- ren. Landschaft und Leben haben sie umgeformt und ihren Themen neuen schöpferischen Inhalt ge- geben. Sie hat nicht nur in den Städten Palästinas, sondern auch in den Dörfern und Siedlungen ge- tanzt umd jetzt auf ihrer Tournee durch Europa, die sie sowohl in DP-Lag;er wie in die grossen Kon- zert-Sälle von Paris und Brüssel führte, ;grosse Erfolge zu verzeich- nen gehiabt. Vor (einiger Zeit erhielten wir einen Artikel von einem unserer englischien Mitarbeiter, Herbert Hoivartth, der, "The Dancer of the Bible" überschrieben, die Ein- drücke 'wiedergab, die der Schrei- ber vom Paula Padani auf der Bühne ddes Ohel in Tel Aviv emp- fangen lhatte. Es heisst darin: "Thromghout the evening I gazed like a Subject und er hypnosis. Dancing; is sometimes a very pri- mitive Illing, sometimes an un- naturalljy refindet and spiritualized art. In IPaula Padani's dancing the middle ppoint between these two ex- tremes -was found. The basic sen- suosity of the body's movements was noot concealed, but it was sweetened by a sort of thoughtful- ness; and to this was added the modifying qualities of two other arts working in concert with hers, pageantry of colour and design contributed by her husband, Miche- el Aram, who designed her dresses, and music, specially written by composers like Boscewitck and Partos who have evolved a new pastoral music in evocation of Pa- lestine. After that evening I always went to Paula Padani's recitals. Der Autor schliesst sehte Aus- führungen mit den Wort.Cn: "For my part I have long be- lieved that artistic achievcments of Zionism will eventually win the British people, as the political case has failed to do in view of the non-political temperament of this island. "Soon Paula Padani will reach America and I do not doubt that she will have a welcome there from the public. It would be well to have the American film studios show the potentialities of this girl for a biblical film. The great Griffiths knew that the cinema can retell the old Testament stories as no other artistic medium has managed to do. The time has come to film Rachel, Ruth and Esther. In a per- son like Paula who has recently proved what she can do in convey- ing the Bible, a film director has material ready to his band." Bank verliert 2 Millionen Pfund Wiederholt sich die Hugenberg-Ufa-Affaire? London, Ende Dezember. sehen Streifen dieselben Chancen wie Hollywood - Produkten zu ge- ben. Nunmehr will Rank also bil- ligere Filme herstellen, die aller- dings noch weniger in den Ver- einigten Staaten die Konkurrenz zu den Massenprodukten Holly- woods aufnehmen können werden. Die Nachricht, dass der grosse Mühlenbesitzer Arthur J. Rank seit 1940 zwei Millionen Pfund an Beinen Filmgeschäften verloren hat, wurde von Lord Beaverbrooks "Daily Express" vierspaltig auf der ersten Seite aufgemacht. Da Rank ausserdem bekannt gibt, dass er weitere fünf Millionen in die diesjährige Produktion inve- stieren wird, so kann man sich vorstellen, wie sein Film-Aben- teuer enden wird; denn es ist nicht anzunehmen, dass der gute Geschäftsmann seinen ganzen Be- sitz von zirka 50 Millionen in ein so riskantes Geschäft stecken will. Es stellt sich heraus, dass man auf die Dauer nicht Prestige- Filme machen kann, die zwar viel Ruhm, aber wenig Geld einbrin- gen. Rank hat zu teuer produziert, um seine Filme in England amor- tisieren zu können, und Amerika zeigte sich nicht geneigt, engli- Rank ist ein reiner Geschäfts- mann, und wird deshalb eines Ta- ges aufhören, gutes Geld in ein bodenloses Fass zu werfen. Wenn man sich die Beaverbrook-Pesse ansieht, die trotz der mageren vier Seiten täglich Platz genug hat, nicht nur die Regierung Attlee anzugreifen, sondern auch die eng- lische Filmpleite zu drucken, so kann man Vergleiche mit der Hu- genberg-Ufa-Affäre nicht vermei- den. Wer ausser dem kanadischen Zeitungslord ist in England in der Lage, einen so grossen Film- und Kino-Konzern zu übernehmen? Die Versicherungs - Gesellschaften ha- ben bereits einmal schlechte Er- fahrungen gemacht, als die "Pru- dential" vor dem Kriege an Korda viele Millionen verlor. Deshalb Werden sich auch andere Geldge- ber hüten, gutes Geld in vage Filmgeschäfte zu investieren. Man kann sich aber gut vorstellen, dass Lord Beaverbrook ausser finan- ziellen Interessen etwa politische hat, den Rank-Konzern zu über- nehmen. Beaverbrook ist ein ge- wiegter Konservativer, der den Wert des Films als Propaganda sicherlich gut kennt. Vielleicht hat er in seinen Archiven nachge- schlagen, welchen Vorteil die Uebernahme des deutschen Ufa- Konzerns durch Hilgenberg für die Sache der Konservativen hatte. Es ist garnicht so ausgeschlossen, dass die Dinge diese Entwicklung nehmen. Die andere Möglichkeit ist na- türlich eine Finanzierung der Filmindustrie durch die Regierung j oder die Bank von England auf [ dem Wege über eine Filmbank; aber es ist fraglich, ob die Regie- rung Attlees trotz des unzweifel- haften Propagandanutzens einer solchen Aktion das finanzielle Ri- siko eingehen wird und will. Bisher hat sich der englische Film von politischen Bestrehungen fernge- halten — selbst das englische Aequivalent zu "March of Time", das "Modern Age" heisst, und von Rank produziert wurde, ist bisher ausserordentlich fair der offiziellen Regienmgs- Politik gegenüber gewesen. Gewiss, kein Produzennt kann es allen recht ma- chen. "CCaptain Boycott" ist we- gen seiiiner pro-irischen Tendenz angegriflffen worden; "It Always Rains on>n Sundays" hat antisemiti- sche Gefefühle in Wallung gebracht (aber giganz unberechtigt), Sollte also die e englische Regierung kein Interessese zeigen, der englischen Industrien zu helfen — und es ist kein Ge£eheimnis, dass nicht nur Rank anm seinen Filmen Geld ver- liert —so besteht natürlicher- weise di.die Gefahr, dass politisch interessiesierte Gruppen die Gele- Propagairanda-Mittel in die Hand zu bekomommen. Tatsächichlich produziert nicht nur Rank zu ;u teuer. "Caesar und Cleo- patra", "PEenry V." und der noch nicht geigezeigte "Hamlet" können die Gestefetehungskosten niemals her- einbringeigen. Auch Kordas "Idealer Gatte" u: und Pressburger - Powells "A Matteiter of Life and Death" (in Amerika ;a "Stairways to Heaven") waren vieviel zu teuer, um rentabel zu sein. ft. Mehr als eint vierte] Mil- lion Pfuffund darf vorläufig kein Film kostosten, wenn Englands Film-- krise niehicht in eine Katastrophe ausarten, m, und einem "Hilgenberg" m die HäHände gespielt werden soll. ■, . :r ,. ' ■ Fem. Film-Panorama "To Live in Pecsce" World Theatre m. g. Wieder einer der italieni- schen Filme, der, wenn auch nicht ganz in der grossartigen Qualität von "Open City" oder "Shoe Shine", doch haushoch über dem Durchschnitt unserer einheimi- schen Produktion steht. Das Thema ist ebenso origninell wie eigenar- tig durchgeführt: ein amerikani- scher Negersoldat wird in einem kleineu italienischen Dorf, das von einem Nazi beherrscht wird, ver- steckt. Schwerste deutsche Dro- hungen bringen die Bewohner nicht dazu, ihr Geheimnis zu verraten. Bis es eines Tages dazu kommt, dass der amerikanische Soldat und der Nazi sich in völliger Trunken- heit begegnen und glauben, dass der Krieg zu Ende sei. Sie fallen sich in die Arme, das Dorf gerät in jubelnde Raserei, eine Orgie der I' i eundschaft bricht aus. Als aber Schüsse in der Feim- die Illusion zerflattern lassen, folgt dem Kar- neval der Friedenssehnsucht ein Aschermittwoch der Grausamkeil iijyiv.Enttä^.sehungkv; ,:.i;>t ., 14* AUFBAU ...........................!....... .:■■■■■ Friday, January 2, 1948 Am 24. Dezember 1947 entschlief nach schwerem mit Geduld ertragenem Leiden meine innigstgvliebte Frau und treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante MARTHA LEOPOLD geb. Leopold (früher Frankfurt a. im Alter von 51 Jahren. M.) Ihr Andenken wird bleiben. uns stets in Erinnerung BENNO LEOPOLD 500 West 190th Strebt, NYC !'! KURT LEOPOLD und Frau 652 West 189th Street, NYC :33 ALBERT LEOPOLD New Zealand fr» Am 26. Dezember verstarb meine geliebte Frau, unsere liebe Mutter und Schwester ANN SANDERSEN nee KLEIN (früher Frankfurt a. Main) ADOLPHE S. SAND ERSEN (früher Rechtsanwalt und Notar Dr. Adolf Salomon) 227 Riverside Drive, New York City GER ARD und CLAIRE SANDERSEN 54 Carmel Street, Harnden, Conn. ERNST und IRENE LED ERMANN nee Sandersen 321 West 78th Street New York City Mr. attd Mrs. ANDRE A. HESS 121 West 75th Street. New York City CLEMENTINE DE SILBERMANN Calle Abazuba 2737, Montevideo, Uruguay Bitte keine Besuche. Schmerzerfüllt bringen wir die traurige Nachricht, dlas* mein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter Va- ter, Schwiegervater, Grossvater, Schwager und Onkel GUSTAV LEVISON (früher Frankfurt a. M., Brüssel) im 71. Lebensjahre ganz plötzlich um« entrissen wurde. In tiefer Trauer: ROSA LEVISON, geb. Oppenheimer ALBERT und BLANCHE STERN, geb. Levi.on LEO und DAVINE LEVISON, geb. Marlow GEORGE STERN 1010 16th Ave. South, Nashville 4, Tenn. Am 26. Dezember 1947 verschied nach schwerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet, mein innigstgeliebter Mann, mein guter treusorgender Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel HERMANN HAUSER (früher Lahr - Rust, Baden) im 67. Lebensjahre. In tiefer Trauer CECILIE HAUSER geb. Levy ALFRED JOSEPH und Frau GERTRUDE geb. Hauser ERWIN JOSEPH, Enkel 520 West 183rd Street, New York 33. N. Y. Für die uns anlässlich des am 22. Dezember 1947 im 76. Lebensjahre erfolgten Hinscheidens meiner lieben Gattin, un- serer guten Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante HILDA FULD, geb. Mayer (früher Usingen, Taunus) erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: SALLY FULD UND KINDER 61-05 39th Ave., Woodside, L. I., N. Y. Am 12. Dezember 1947 entschlief nach längerem Leiddn, aber dennoch unerwartet Herr LUDWIG A. ISAAK (geboren in Wallertheim) im Alter von 56 Jahren. Wer ihn kannte, weiss was wir verlieren! Namens der trauernden Hinterbliebenen CARLA ISÄAK-PAUCKER Brüssel 3, Avenue Paul Deschanel 8. Am 23. Dezember 1947 ist mein Vater, Bruder und Grossvater geliebter Gatte, unser teurer Dr. ALBERT DREYFUSS (früher Fürth in .Bayern-Jerusalem) im 69. Lebensjahre für immer von uns gegangen: In tiefer Trauer: ALICE DREYFUSS geb. Oppenheimer, New York Dr. FRITZ DREYFUSS. Jerusalem LUISE DAVID. New York WILLI DREYFUSS. Los Angeles, Calif. ERNST DREYFUSS. Ramatajin, Palestine 1 und deren Familien. I 2 Oakland Place I Brooklyn 26. New York Am 13. Dezember 1947 entschlief mein innigstge- liebter Mann und unser guter Vater ALFRED STERN (früher Lübeck) im 57. Lebensjahre. In tiefer Trauer: IRENE STERN, geb. Servos GERDA und ALICE STERN Markesan, Wisconsin Am 20. Dezember entschlief nach schwerem Leiden unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmuttet und Tante, Frau JENNY FIELD (Dreschfeld) geb. ROSENHEIM (früher Frankfurt am Main) Im Namen der Hinterbliebenen: HARRY H. FIELD 201 Claremont Boulevard, San Francisco 16, Calif. WEIT VORAUSSEHENDE MENSCHEN sind sich ihrer Verantwortung bewusst, wie wich- tig der Besitz einer Familien-Grabstätte ist, wenn plötzlich ein Todesfall in ihrer Familie eintritt. Treffen Sie daher Ihre Entscheidung im voraus und mit Ueber legung. New World Cemetery Park im Cedar Park Cemetery EINZELGRÄBER DOPPELGRÄBER FAMILIENPLÄTZE Cemetery Department des New World Club, Inc. 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. CIrcle 7-4662 Am 25. Dezember 1947 verschied ganz unerwartet im Alter von 58 Jahren mein geliebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel FRED COLOMBY (früher Berlin) In tiefer Trauer: ELSE COLOMBY geb. Ries JULIUS COLOMBY HARRY COLOMBY ROBERT WAYNE COLOMBY 720 Fort Washington Avenue New York 34, N. Y. Am 22. Dezember 1947 entschlief unser geliebter KURT L. VANDEWART (früher Loewensohn, Fürth i. B.) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: GERDA VANDEWART und Kind THOMAS ELLIOT ISO LOEWENSOHN und Frau LULU und PETER »RASCH. Johannesburg, S. A. 65-41 Booth Street Forest Hills, N. Y. Beileidsbesuche dankend verbeten. Ludwig Oppenheim (früher Begräbms-Ordnei in Mannheim tjifetnmiai /Bin Streei tit Amsterdam Ave. ENdicnti 2-6600 LÜNti ISLAND. 1250 Central Ave Fat Rockaway: 7-7100 MIAMI BEACb Bei Trauer fällen telefonieren Sie Beerdigungs-Institut Park West Memorial Chapel FUNERÄL DIRECTORS: HERKAM E. ALPERT MEYERS BROTHERS 115 West 79th St., N. Y. C. ENdtcott 2-3600 LONG ISLAND: 1284 Central Avenue Far Rockaway FAr Rockaway 7-3100 The t'inest in Monuments m GRABSTEINE BERNARD BERLiN 350 Fort Washington Ave. N. Y. C. 33 WA 7-'045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN of Wulkan & Neubrunn, Wien Studio: ?20 Ft. Ifashington Avenue N. Y. C. 33 WA 7-3570 GRABSTEINE LIPSTADT MEMORIAL COMPANY 370 Amsterdam Ave. (nahe 78 St.) Tel.: TR 4-2211 Samstagi geschlossen IN MEMORIAM: Wir gedenken am 6. Ja- nuar 1948 des 100. Geburts- tages unseres verschiedenen Grossvaters, Herrn MARTIN J. MEYER (ehemals Seniorchef der Fa. William Herz & M. I. Meyer, Berlin) und bitten alle Verwandten und Freunde diesen Tag mit uns in ehrendem Andenken an den Verstorbenen zu be- gehen. Im Namen der Hinter- bliebenen: H. H. Lehman, 59/61, Hat- ton Garden, London,E.G.1. Gerald A. Lehman, P. O. Box 1072, Caracas, Venez. ROTHSCHILD SAMUEL & SONS Inc West End Funsrai Chapej 200 W 91 st S i SC 4-060C Spec prlce to Aufbau reader» Am 27. Dezember 1947 verschied plötzlich und unerwartet an ihrem 72. Geburtstage unsere liebe Mutter, Schwester und Grossmutter EMILY HEPPNER geb. SOLOMON (früher Hamburg) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: MEINHARD DOBRINER und Frau ADA geb. Heppner 619 West 144th Street, New York 31, N. Y. HERBERT HEPPNER, London IRENE TUCH SADIE SCHLEIN, Milwaukee, Wis. Für die so zahlreichen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Hinscheiden meines geliebten Mannes, unseres guten Vaters und Schwiegervaters DAVID HESS sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: FRIEDA HESS geb. Falk 47-25 - 40th Street Long Island City, N. Y. Am 19. Dezember 1947 — nur zweieinhalb Monate nach dem Tode ihres ge- liebten Mannes — ver- schied plötzlich und uner- wartet im 62. Lebensjahre unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Gross- mutter und Tante Adele Rosenthal geb. Bloch (früher Giessen, Köln) In tiefer Trauer Gert u. faula Rosenthal Lilo Rosen Marilyn Rosenthal 3926 Oakford Ave., Baltimore 15, Md. Am 19. Dezember 1947 ver- schied nach langem schweren Leiden unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, On- kel und Grossonkel Samuel May (fr. Berlin) im 81. Lebensjahr. In tiefer Trauer Waller u. Charloiia May geb. Weise, 553-26tn Ave., San Francisco, Calif. Am 8. Dezember, drei Monate nach Ankunft in den U.S., verschied im 42. Lebensjahre meine über alles geliebte Frau und Mutter Nina Kuehns geb. Ordner (fr. Shanghai, Prag) FRED KUEHNS, Gatte HARRY KUEHNS, Sohn 687 22nd Ave., San Francisco, Calif. Am 2. Dezember 1947 ver- schied nach längerem Leiden mein geliebter Mann, guter Vater DAVID MAKOWSKI früher Berlin im Alter von 76 Jahren. In tiefer Trauer: Gertrud Makowski geb. Luft Herbert Makowski, Paris Dina Podemski geb. Kimel- fe ld und Sohn, Paris Bruxelles 51, "Avenue Jean Dubrucq Die Bleue Beitragskarte hilft in Europa und Amerika Am 14. September starb mein geliebter Mann, unser guter Vater und Bruder SIEGMUND HIRSCH nach kurzer, schwerer Krank- heit im 65 Lebensjahre. Frau Trude Hirsch Rudy Hirsch Gerda Hirsch Frau Selma Einstein geb. Hirsch, N. Y. C. Santiago de Chile Pasaje Matte 30 Am 29. November 1947 ver- schied mein geliebter Mann, mein herzensguter Vater Dr. med. Georg Alsberg l'r. Cassel Grete u. Elisabet Alsberg, Stockholm, Bergsund- strand 23. Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme anlässl. d. Heim- ganges meiner geliebt. Frau, unserer guten Mutter und Schwester Nany Rosenbaum geb. Hanauer sprechen wir unseren tief- gefühlten Dank aus. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: MANFRED ROSENBAUM New York, Dezember 1947 568 Audubon Ave., NYC. 33 Für die uns anlässlich des Hinscheidens meiner lieben Frau, unserer Mutter, Schwie- germutter, Grossmutter und Schwester Regine Oppenheim in so grossem Masse erwie- sene Teilnahme danken auf diesem Wege herzlichst Familien Oppenheim Katz David Gunzenhauser Klingenstein 605 W 175 St., NYC. QUEENS QUEENS TEMPLE MEMORIAL INC. Bernhard Weiss, Manager Grabstätten auf allen Friedhöfen u. Krematorien FLushing 9-1010 Alle Informationen werden am Telephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSHING III f* I I ^ C* I Vollständige Erledigung aller H I lOLH O* 5UIH J Beerdigungs-Einzelheiten zu niedrigen Preisen in allen JÜDISCHES BEERDIGUNGS INSTITUT Teilen New York». Anerkannt von deutsch-jüdischen Gemeinden Grabstätten auf allen Friedhöfen Neue, oioder i eingerichtete Chapel (nahe Washington Heights); 1225 JEROME AVENUE (Ecke 167. Str.) - Tel.: JErome 6-7400 BROADWAY MEMORIAL CHAPEL, Inc. 4120 BROADWAY (Ecke 174 Strasse) BRETTSCHNEIDER BROTHERS Beerdigungen zu massigsten Preisen unter günstigsten Bedingungen, auch von "Chapels" innerhalb Gross-New Yorks aus. Beerdigungsplätze auf den bekanntesten Friedhöfen. Die einzige jüdische Chapel' in Wash. Heights u. 'Inwood Section'. Komitees. Organisationen und Synagogen-Gemeinden sind höflichst eingeladen, unsere Räume zu besichtigen Tag und Nacht geöffnet. Tel.: WAdsworth 7-2250 Friday, January 2, 1948 All Fl AM *15 PERSONALIA In dieser Rubrik werde» _nur Gedenktage' gebracht, die eine» runden Zeitabschnitt bezeich- nen. Nur Geburtstage über 80 können alljährlich angezeigt werden. Dr. med. Gabriel Steiner, Detroit, Michigan, wurde zum Professor für Neuropa- thologie ernannt. Dr. Steiner, der aus Ulm a. D., Württemberg, stammt, habili- tierte sich an der Universität Strassburg für Neurologie. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er Professor an der Universitäts- Nervenklinik in Heidelberg. 1933-'34 erhielt er ein For- schungsstipendium an der Col- umbia University in New York und kehrte dann nochmals kurz nach Heidelberg zurück. Seit :"'|936 war er Associate Professor für Pathologie an der Wayne University in Detroit. Kr hat zählreiche Arbeiten auf dem Gebiet der Nervenkrankheiten und besonders auf seinem spe- ziellen Forschungsgebiet der Multiplen Sklerose veröffent- licht, wofür er kürzlich ein weiteres grosses Forschung.« Stipendium von der Kresge Foundation erhielt. Er gilt als einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Neuro- Pathologie. In Detroit nahm er sich be sonders der Neuimmigranten an und bekleidete auch die Präsi- dentenstelle der Detroiter Seif Help Organisation. tional Museum tätig ist, erhielt \ von dessen Sekretär A. V/et- wore ein offizielles Belobigungs- schreiben. In ihm wird Leder- in an für seine Leistungen im Interesse der Modekultur der Vereinigten Staaten besonders ehrend ausgezeichnet. Albrecht Wetzel war Spross eines protestantischen schwäbi- schen Hauses, war also in die- sem Sinne nicht "einer von uns". Aber er war es im Sinne der geistigen Verbundenheit. Und aus dieser zog er prak- tische Folgerungen in einer Zeit, in der so etwas nicht ohne Gefahr für das eigene Ich geschehen konnte. Er hat zahl- reichen jüdischen Männern und Frauen im Rahmen seiner be- ruflichen Tätigkeit als Leiter der Städtischen Irrenanstalt _ in Stuttgart geholfen, so weit sich das mit seiner grossen ärztlichen Gewissenhaftigkeit in Einklang bringen liess. Er sah, wie viel seelische Not Folge der den Ju- den auferlegten übergrossen seelischen Belastung war, und er hatte den Mut, diese seeli- schen Folgeerscheinungen als Krankheit zu betrachten und zu bezeichnen und die Betroffenen demgemäss als der Hilfe be- dürftig zu behandeln. Auch seinen zahlreichen jüdi- schen Freunden hielt er die Treue. So gehört er zu dem kleinen Kreis der Helden im Dritten Reich, gehört zu ihnen auch nach der Art, wie er den Tod seiner ihm seelisch gleich- wertigen Gattin trug, die im russisch besetzten Gebiet, wo Frederico Popper (Apartado 1665) beging in Caracas, Vene- zuela, seinen 50. Geburtstag Aus Wien eingewandert, hat er durch Veranstaltung von Vor- trägen, Theatervorstellungen und XJnterhaltungs-Abenden viel zur Hebung der Kunst und Wissen- schaft in Caracas beigetragen und unter anderem auch ein Gästspiel Richard Taubers " er- möglicht. Carl Lederman, der sich hier als Modehistoriker einen bedeu- tenden Namen gemacht hat und auch seit einiger Zeit als Sach- verständiger für das U.S. Na- Nach Palästina senden Sie Ihr. Angehörigen Blumen-Grüsse zu Geburtstagen, Familien- Festlichkeiten durch Florist E. Brenner TEL-AVIV, Sheinkinstr. 66 Saison-Blumen, Bukett ab $4, Rosen oder Gladiolen, Bukett *b $5. - Auftrag durch regis- tered letter mit Betrag Prompte Lieferung. Unserer lieben Mutter, Gross- jmutter und Urgrossmutter Frau EMMA SPEIER fr. Alsfeld, jetzt Carolina, ' Rhode Island die herzlichsten Glück- wünsche zu Ihrem 70. GEBURTSTAG 10. Januar 1948 KINDER, ENKELKINDER und URENKEL New York — Brooklyn, N. Y. Buenos Aires — Carolina Für die mir in so grossem Masse anlässlich meines Ge- burtstages erwiesenen Auf- merksamkeiten danke ich allen Verwandten und Freun- den aufs herzlichste. Morris Dahlerbruch 630 West 173rd Street New York 33, N. Y. Für die uns anlässl. unserer GOLDENEN HOCHZEIT erwiesen. Aufmerksamkeiten danken wir auf diesem Wege allen Verwandten, Freunden und Bekannten herzlichst ISIDOR und KAROLINA MANE, geb. lVlane 1025 Dana Avenue Cincinnati. Ohio (fr. Gernsheim, Pfalz, Paris) Eine FAMILIEN-ANZEIGE In dieser Grösse (1 lnch) kostet $4.90 (Mindestgrösse) Grössere Anzeigen kosten: l',i" hoch 1 Spalte breit $6.30 iy2" "1 " " $7.35 2" " 1 " " $9.80 2 W " 1 " " $12.25 3" " 1 " " $14.70 Die folgenden Grössen NUR für Todes-Anzeigen: 4" 1 w 2" T 4" $19.60 $14.70 $19.60 $29.40 $3.9.20 usw. Anzeigen bitten wir im Vor- aus durch Scheck oder IVloney Order zu bezahlen. Anzeigen- schluss Montag 2 Uhr An- zeigenaufträge sind zu rich- ten an Aufbau Advertising Department Um Druckfehler zu vermeiden, bitten wir die Anzeigen in Druckschrift oder mit der Schreibmaschine auszusetzen. Photographin Rose Nicolaier fr. BRESLAU und BERLIN JETZT IN NEW YORK Porträt-Aufnahmen im Heim Innenaufnahmen Commercial Photography Verabreden Sie telefonisch zw. 8:30 u. 10:36 morgens ILlinois 9-3230 62-98 SAUNDERS STREET ELMHURST, L. I. Ob für grosse Gelegenheiten, oder kleine Aufmerksamkei- ten, ob für die Bronx oder Queens, RENEE-F/ou^rs hat das Richtige für Sie! Nette Bedienung, reelle Preise zuverlässige Lieferung! 390 COLUMBUS AVENUE Zw. 78. u. 79. Str. EN 2-0660 Unseren lieben, guten Eltern Norbert und Regine Rottenberg (fr. Wien) die herzlichsten Glück- wünsche zu ihrer Goldenen Hochzeit am 2. Januar 1948 von ihren Kindern Arnold und Anny; Willy u. Elsa; Henry und Bertha 2023 Pingree, Detroit 6, Mich. SALO u. FRANZISKA DR1MMER aus Wien, feiern ihre Goldene Hochzeit am 28. Dezember 1947 in Stockholm, -Essingen Straket 13, Sweden. Unseren lieben Eltern Robert und Toni Katzenstein (fr. Gau Odernheim, Rheinhessen) herzlichste Glückwünsche zu ihrem 40. Hochzeitstag am 5. Januar 1948 von ihren Kindern und Enkelkindern 5464 Ellis Avenue Chicago 15, III. Unserem lieben Onkel Heymann Joseph unserer lieben Tante Hedwig Joseph geb. Frank 778 Lincoln Place Brooklyn, N. Y. (fr. Bitburg bei Trier) herzliche Glückwünsche zum 40. Hochzeitstag am 10. Januar 1948 KURT und ELSIE JOSEPH ERHARD und RUTH FRIED geb. Joseph Unsern Lieben LEO und HILDE KAY (fr. Katschinsky, Eberswalde, 1, Foster Avenue, St. Kilda, Melbourne, Australia unsere innigsten Wünsche zur SILBERNEN HOCHZEIT am 16. Januar 1948 ANNA KATSCHINSKY geb. Levy, und Kinder, Enkel u. Urenkel Wir danken unseren Ver- wandten, Freunden und Be- kannten innigst für die uns anlässlich unserer Silber-Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten. Carl und Selma Baum geb. Marx 573 W 181 St., New York 33. - PHOTO— WEITZMANN 2424 BROADWAY (between 8.9th-90th Sts.) Tel.: SC 4-6270 HOCHZEITS- AUFNAHMEN CAND1D PICTURES PASS-BILDER CITIZENSHIP We are happy to announce the arrival of cur son Steven Emanuel Dec. 27, 1947 on the birthday i'rom his grandpa Albert Levy, f'ly Essen-Bad Driburg Walter and Inge Mayer nre Levy 517 West 171 th Street - New York City f'ly Mullenbach - Eii'el f'ly Essen — Hoboken, N. J. sie ihre nächsten Verwandten hatte aufsuchen wollen, von der Ruhr hingerafft wurde, nach der Art, wie er sich schliesslich über sein eigenes schweres Los stellte, als die schleichend ein- setzende Krankheit ihn für die allerletzten Jahre Schritt für Schritt bis zur völligen Hilf- losigkeit des freien Gebrauchs seiner Glieder beraubte. Am 7. November 1947 wurde er von seinem Leiden erlöst. We are happy to announce the arrival of Ronald's: twin brothers Raymond Maurice and Randolph Noah on December 14. 3947 Dr. and Mrs. Samuel R. Splitter (f'ly Wien) West Hempstead, L. 1. We are very happy to announce the arival of our DANIEL A. on December 24, 1947 Martin Goldschmiedt and Liebeth, nee Kohn 731 W 183 St., New York 33. Die glückliche Geburt ihres zweiten Sohnes Jorge Daniel zeigen hocherfreut an Harry Weissenberg und Frau Kato geb. Kepecs Santiago de Chile, Casilla 13142 Unser Seew hat ein Schwesterchen bekommen. Martin Münzesheimer und Frau Edith geb. Weis fr. Essen fr. Niederhochstadt Pfalz Kfar Schmarjaha. Palestme Oktober 1947. Walter und Hilde Gottlieb, geb. Mayer fr. Ebernburg, Pfalz, und Mühlheim, Mosel vermählten sich am 1. Januar 1948 Omaha, Nebr., 138 North 35 Street The Barmizwoh of our son Günter will take place on Saturday, January I0th, 1948 at the CongregationEmethWozedeck 166 Street/Broadway (Audubon Hall) Jacob and Hedwig Gessner nee Simon f'ly Frankfurt a. M. 654 W 161 St.. Apt. 3 H New York 32 At home alter 2 p. m. The Barmizwoh of our son Henry will take place oh Jarsuarv 10, 1948, 9:30 a. m„ at Chevralh Yeshurun 5493 Blackstone Ave. Moses a Lisi Nussbaum m t Strauss Reception: Sunday, Jan. 11, I i oni 3-5. 1027 E 53rd Street. Chicago. III. We are happy to announce the arrival of our daughter Diana Isabella December 11, 1947 Fred and Edith Laupheimer nre Michel k'ly Laupheim f'ly Merxheim (Nahe) 614 W 152 St., Apt. 25, NYC. Kew Gardens | Photo Studio, Home Portraits '■ Cameras, Films, Supplies JAMES PHOTO, Inc.: 81-61 Lefferts Boulevard 1 Tel.: VI 7-2523 1 Mr. and Mrs. HERMAN HIRSCHH EIMER (f'ly Pforzheim) 69-11 Yellowstone Boulevard, Forest Hills, L. I., N Y. announce the Barmitzwah ol their son JACK on January 10th, 1948 at 10:15 a. m., Congregation Habonim, Masonic Temple 108-01 Queens Boulevard, Corn. 71 Ave.,Forest Hills, L.I. At home Sunday, January 11 from 3-6 p. m. wurden wir eines unserer Ge- treuesten beraubt, H. H. 88. Geburtstag: Therese Oster- mann geb. Blum (fr, Medders- heim/Nahe) — 1. Januar — 1304 Grant Avenue, Apt. 2, B, New York 56, N. Y. 84. Geburtstag: Clara Fürst geb. Steinam (fr. Würzburg) — 9. Januar — 85 Nanahagan Road, Pleasantville, Westehester. N Y. 80. Geburtstag: Felix Simon (fr. Thalfang, Kreis Bernkastel) — 23. Dezember — 117 Sherman Avenue, New York 32, N, Y 75. Geburtstag: Leopold Kauf- mann (fr. Colmar) — 29. Dezem- ber — 189 East 34 Street, Brook- lyn, N. Y. 70. Geburtstag: Clara Hers — 5. Januar — 3030 North Cramer Street, Milwaukee, Wis. 60. Geburtstag: Dr. Henry Schloss — 13. Dezember — 3456 Elaine Place, Chicago 13, III; William F. Cohen (fr. Gelsen- kirchen — 8. Januar — 828 New- ington Avenue, Baltimore 17, Md; Bernard Marx (fr. Bens- heim) — 5. Januar — 837 South Ogden Drive, Los Angeels 36, Calif. The Barmitzwoh of my son Ernest will take place on January 10, 1948 Congr. Tikwoh Chadoschoh Rev. Mr. Shotland 558 West 158th Street, N. Y. Kaete Feibelmann n Order zu bezahlen Anzeigen- schluss Montag 2 Uhi An zeigenaufträge sind zu rieh ten an Aufbau Advertising Department Um Druckfeh lex zu vermeiden bitten wir die Anzeigen in Druckschrift oder mit der Schrei hm aschinr aufzusetzen mema. Mihamed Essa House, Palestinc Petschelt, Ernst, Karl und Willy (Söhne des Braunkohlen- und Brikct.twcrksbesit.zcrs Pet- schek i.i Aussig. C.S.R.), von Ellinor Trauteswein, Günther- strasse 17 (18a), Nürnberg, Ger- many, U.S. Zone. Lazarus, Olga, geb. Lewitus (fr. Wien, Taborslr. 24, 1938 aus- gewandert, vermut 1. London), Zeugen gesucht — Wer war August-Oktober 1943 mit Arthur und Berthold Marx aus Siegen/W. (deportiert aus Amsterdam) im Zuchthaus Brandenburg zusammen und kann angeben, wann sie wei- terdeportiert wurden, evtl. wohin? Auslagen werd, gern vergütet. •— Nachricht an Gerard Polak, Advocat Amsterdam, Sarphatistr. 8-10. SUCHE meine Mutter Gitel Dm'eles geb. Rosenfeld meine Geschwister Lea iL Edith Dodeles (fr. Leipzig), bis 1943 War- schau, angeblich z. Zt. Russ- land Qder übriges Europa. Dankbar für jede Nachricht: DORIS NATHAN Santiago de Chile Clasificador F. 481 von Paula Sternberg, 628 West | 151 Street, New York City. | Goldfarb, Hermann (fr. Inns- bruck, Oesterr., zul. Herson, Russland), von Regina Koenig, : Sosua, Dominican Republic. j Winkelstein. Fritz (fr. Ftci- ' scher in Hadamar b. Limburg i, i von Käthe Eilberg, Bad Soden, Taunus, Moltkestr. 1, Germany I Löwenthal, Walter < Kauf- mann aus Hamburg), von (lein- ' rieh Richter. 601 West 151 St.,1 Apt. 43, New York, N. Y. Weinberg, Erich (fr. Oelde- Wests.). von Feodora Gesund. 1847 Loring Place S.„ New York 53, N. Y. (für Werner Wcinhe>'i; Holland). Tochter von Max Elikari ii i. Hagenbach - Pfalz). von Paul Mayer, 379-9th St., Cliflside Park. N. J. Ellbogen, Franz (fr. Kauf- mann in Wien, jetzt vermut! New York), von Ruth Grob. 500 Riverside Drive, New York 2 7 N. Y. Ueberlebende Mitglieder det Familien Pariser und Krott (lr Lwow-Lemberg). Von Frank Ste- vens, 321 West 94 Street. New York 25, N. Y. Fliegelman (Schneider aus Wien, jetzt New York), von , Heinz u. Willy (fr. Gleiwitz); P rau Z. Winnik, 1314 Elder Ave., I undBruno, Paula und Margot Bronx 59, N. Y. (für Heinrich (fr, Breslau), von Erich Wech- Gold, Italien). seimann, c/o Cosmos Clothing Haas, Leo (zul. Beck Street, Co. Ltd.. 157-159 Hobson Street, • ßronx), von Grete Nickels, 1 Auckland Cl. New Zealand. GennanySSC ^ Igstadt,! Israel, Ilse und Heinz ,1'r. Trebitsch, Josef (Modeiournil ! Hamburg, Pension Carnap, Har-| lr. Sri IKSVÄ Ifssj'w ?i von Dora Allertseder, Freiland-1 York 25 N Y Strasse 31c, (13b) _ Gröbenzell b München. Germarl,v. Rand, Moritz (Exporteur aus Gablonz, seit 1938 New York), von Lisa Schier, Bismarckstr. 17, Zi. Nr. 105, Bad Kissingen (13a) Bayern, US-Zone, Germany. Berta Lange verw. Silberstein, geb. Nebel, Schoppinitz. zuletzt Beuthen, O.-Schlesien (wahrscheinlich Shanghai), von SIEGFRIED LABAND, Tegu- cigalpa, Rep. Honduras, C.A. Möllering, Willy (lr. Dort- mund. Feldherrnstr., seit 1924 Detroit. Mich.), von Carl Ecke, Saarlandstrasse 81, Dortmund, Germany. . ----- --------- -------Wollner. Dr. Gerhard (fr. Hirsch. Dr. Oskar (Hals-Na- Wien- Heichsaplelgasse, seit 1939 sen-Ohren Spezialist, fr. Wien, IUSA), von Maria Holinka-Dole- seit J938 USA), von Ernestine z?k- Schloss Schönbrunn. Meid- Zdonek, Schottenl'eldgasse 89 > 'Inger Vieröckl, Wien XIII, Wien, VII., Austria. j Austria. Kun. Henriette (geb. in Buda- 1 TT Spieg1' Hildegard (zul. 506 N. liest. 1944 deportiert, 1945 Felda- i Howa.rd Street, Baltimore. Ma.). tingi, von Witwe Armin Kun- von Alexander Benedek, Jurek- Krez Geza utea 18 IV/5, Buda- B'asse 32/4. Vienna, XV., Austria. oest o, Ungarn. Lubinslci, Lotar ( jetzt Lubin, Rosenberg, Jos< oh und Hilda LarrY- New York), von Erika und Fritz (fr Wien), von Dr. Kahlert, Louise-Otto-Strasse 7. ignaey Rosenberg, ul. Marsz. (10a) Meissen. Russinn Zone, Zymievskiego 42, Walbrzych, Po- Germany. Bernhard „t. \ 5 Sc",'" nsAn>berg* R°se"a,d?tr- seit 1936. Gertrude Heppe, zu Zt Üdine USA), von Fred Prager, 115-25 Italien. Viale Venezia 49 Metropolitan Avenue, Apt, 362, Kew Gardens 15, L. I., N. Y. Kinder des Geheim rata Ileil- Riess, Herr (Johannesburg, S. fron n Clirn« tir 1 __— m. S-i f" 11 3<1 i n t-71 Mnn; V/-vrh i . r, vr.". (fr. Berlin W, Rosenheimerstr.), von Ludvik Rösch, Marianske Lazne. Postovni Schranka 19c, Czechoslovakia. Fliess, Dr. Robert (1 So, I predict that for quite a while the public will have a chance to_ see many meaningless mttsicals, with the chorus girls wearing pantalets. They will at least be harmless. Civic rights are all right in their place, but in the Capital of moviedom they are of strictly academic concern in comparison with the reality of the almighty dollar. Certainly Eric Johnston is no brave Saint George slaying the dragon of intolerance. Copyright 1947, N. Y. Post Corpo- ration. Dr. jur. F. L. BUNZEL Public Accountant - Tax Consultant Notary Public NEUE BÜRO-ADRESSE: 1904 So. Arlingion, cor. Wäsh. Blvd. tArlington Professional Bldg.) Los Angeles 16, California ROchester 1625 - AXminster 1-0755 EUROPÄISCHE WIEDERGUT- MACHUNG- und FREIGABE-AN- SPRÜCHE. STEUER-BERATUNG. Polizist in Anchorage Von LEOPOLD BAUM Giiäfd what is Yours Insurance protects against loss by Fire, Theil. Liability, Accident. Sickness. Death. For Information call » GEORGE SIMMEL 2231 West I51h St. - Ph. FE 9006 Los Angeles 6, Calif. FRED LEWIN GENERAL AND LIFE INSURANCE BROKER & AGENT 1350 Hauser Boulevard YO 7473 LOS ANGELES 35 Noch nie habe ich so verschiede- ne Menschentypen gesehen wie in Alaska. Je länger man hier ist und je mehr sich das Auge schärft, desto mehr bemerkt man die feinen Unterschiede zwischen einzelnen Individun, und obgleich das Leben hier Mitglieder einzelner Gruppen einander völlig anpasst und es bei- nahe unmöglich ist, Juden von Nicht - Juden zu unterscheiden, lernte ich doch ein paar Menschen kennen, die ihr ganzes Leben unter Goldgräbern oder Fischern ver- bracht und beinahe vergessen ha- ben, dass sie Juden sind. Wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt, erfährt man mancherlei über ihr früheres Leben, ihre Her- kunft, ihr Judentum; aber das Le- ben an sich ist so hart und an- strengend, dass man gerade noch mit den Notwendigkeiten des Ta- ges fertig wird. Einer der interessantesten jüdi- schen Bewohner Alaskas, den ich kennen lernte, stammt — aus Ber- lin. Im folgenden will ich seine Ge- schichte erzählen. . Seit ich in Anchorage war, fiel mir bei meinem täglichen Weg durch die eine Hauptstrasse ein prächtiger Bernhardiner auf. Die Bernhardiner sind dort eine ganz grosse Seltenheit; man sieht zwar viele Hunde, aber es sind aus- schliesslich Huskies, die bekannten, sibirischen Schlittenhunde, Ver- wandte der roten Chows. Sogar die Zeitung in Anchorage wurde auf den Bernhardiner aufmerksam und brachte eines Tages einen Artikel über ihn, in dem es hiess, das Tier stamme aus Oesterreich, sein jet- ziger Besitzer, der mit der ameri- kanischen Armee dort stationiert war, habe ihn dort erworben, ja, er habe drei volle Monate in Oesterreich gewartet, bis sich ihm die Möglichkeit geboten habe, den Hund mitzunehmen. Später lernte ich den Eigen- tümer des Hundes kennen, einen gut aussehenden blonden Jungen, der mir beiläufig den Inhalt des Artikels bestätigte. Dann kamen die jüdischen Feiertage und ich ging zum Gottesdienst, den das Army Camp veranstaltete. Dort traf ich zu meiner Ueberrasch ung den jungen Mann wieder — in Po- lizisten-Uniform. Erst dachte ich, dass er offenbar dienstlich dort zu tun hätte, aber dann fiel mir ein, dass ein Zivil-Polizist in einem Army Camp nichts zu suchen hat. So fragte ich ihn kurzerhand, was ihn herführe. Und nun erzählte er mir, er stamme aus Berlin, heisse John (Hans) Schein^r und sei der Sohn des Schneiders Scheiner vom Kurfürstendamm. Er diente drei VISTA THEATER 4473 SUNSET BOULEVARD I Block östl. v. Vermont Blvd. Tel. Ol 5206 unter Leitung von Harry Rosendorff SONNTAG, den 4. JANUAR, bis SONNABEND, den 10. JANUAR Ein RICHARD OSWALD FILM Schubert's Friihlingsfraum mit Siegfried Arno, Lucie English, Grell Theimer, Carl Jöcken Herrliche Musik in einem reizenden Film, der bei allen Anklang finden wird und als Beiprogramm auserwählte KURZFILME UND WOCHENSCHAU Täglich Kaffee und Warner-Kuchen gratis Das Vista Theater bringt ausschliesslich Filme in deutscher Sprache, die N 1CHT unter dem Nazi-Regime in Deutschland oder Österreich produziert wurden. DR. WALTER J. LOWE Optometrist Augenuntersuchung - Brillenanfertigung 1038 S. FAIRFAX AVENUE \'i ßlO)ck So of Olympic Blvd. LOS ANGELES 35, Calif. Phone: WE 3-3324 Warner M. 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Eine offene miltärisehe Ak- tion von Seiten irgent einer ara- bischen Regierung kann daher, mindestens solange die Weltlage sich nicht erheblich verschlechiert, als äusserst unwahrscheinlich an- gesehen werden, ich sage dies trotz der Tatsache, dass die Staa- ten der Arabischen Liga — Aegyp- Die Zeitschrift "Fortune" bringt in ihrer zweiten Halbjahrsprog- nose, die eine Schätzung der ge- schäftlichen Aussichten für 1948 darstellt, den Optimismus der lei- tenden Geschäftsmänner Amerikas in Bezug auf das Anhalten der guten Konjunktur zum Ausdruck: Es heisst in der Voraussage von "Fortune" folgendermassen: Die Geschäftsleitungen der ame- rikanischen Unternehmungen und Firmen erwarten, dass die Prospe- rität das ganze Jahr 1948 hindurch anhalten wird, und treffen danach ihre Dispositionen. Der jetzige Optimismus der Führer der Ge- schäftswelt steht in scharfem Ge- gensatz zum Mai dieses Jahres, als 74% von ihnen zum Jahresende einen allgemeinen Konjunktur- rückgang erwarteten. Von den (über 28,000) befrag- ten Geschäftsleitungen im Lande sprach sich 1% im Sinne einer stei- len Konjunktur-Kurve nach oben aus. 20% glaubten an eine mässige Aufwärtsbewegung, 39% sahen keine nenneswerte Aenderung vor- aus; 37% hielten ein massiges Ab- sinken für wahrscheinlich; 2% sagten einen scharfen Wirtschafts- sturz voraus und 1% hatte keiner- lei Meinung. Heute nehmen 65% der Direkto- ren an, dass ihre Geschäftsgewinne in der ersten Hälfte 1948 ebenso hoch oder höher sein wgrden als im Jahre 1947. Fast keiner glaubt an eine Preissenkung, und über ein Drittel von ihnen erwartet die Not- wendigkeit einer Preissteigerung." Briefmarken - Ecke Das Jahr 1948 bringt eine Flut von N euerscheinungen Auf dem Gebiet der Briefmarken verspricht das neue Jahre ein recht ten, Irak, Libanon, Syrien, Saudi- fruchtbares zu werden. Politische Arabien, Transjordanien und Ye~ | Geschehnisse, Jubiläen, und mit- unter sogar auch wirklicher posta- lischer Bedarf geben Anlass zu z a 111 r e i c h e n N e u e r s c h ei nun g e n, v o n denen wir bereits eine ganze An- zahl melden können. men — kürzlich bekanntgegeben haben, dass sie Truppen an Pa- lästinas Grenzen haben aufmar- schieren lassen, «I!« für alle Fälle bereit stehen. Ich glaube nicht, dass irgend eines dieser Länder trotzdem so weit gehen wird, einen Krieg oder sogar einen Ausschluss aus den United Nations zu riskie- ren. Wohl aber glaube ich, dass inoffiziell jeder dieser Staaten al- les tun wird, um einer Streitmacht innerhalb Palästinas zu helfen." Hann Ix'handel! Kriniit liooseveli (Iii* l-'i-iigr der an^i-hl ich von Ilm Saud geplanten Annullierung der :im<*riklinischen OelKonzessionen uml I M' T11 C I • k t (l.'IXIII Die Vereinigten Staaten eröffnen die Reihe mit der 3 Cents Erinnern ngsmarke für Dr. George Washington Carver, Sohn von Sklaven, der _ einer der bedeutendsten ameri- kanischen Wissenschaftler wurde. Sammler, die Ersttagsabstempelung wünschen, können bis zu zehn selbst- adressierte Umschläge mit money order senden an; Postmaster, Tuskegee In- stitut., Ala. Ersclieinungsdatuni, 5. Ja- nuar. Die Carver Foundation gibt einen Sondorumsehlag heraus, auf dem der Gelehrte bei der Arbeit gezeigt wird. Dieser Umschlag, mit einer I Ersttags-Abstemplcung "auf Vierer- block, ist erhältlich bei: Julian B. Thomas, P.O. Box 34, Morningside Station, New York 26, N, Y. Preis: 1 Dollar, Das Geld fliesst: der Carver Foundation zu. Einige Monate später wird die Cali- fornia Jubiläumsmarke von der ame- rikanischen Postverwaltung veraus- gabt werden. Weiterhin ist die He- rausgabe einer Marke zur Ehrung des Verfassers der Nationalhymne Frances Scott Key gebilligt Eine Erinnerungsmarke an den ame- rikanisch-spanischen Krieg vor fünfzig Jahren sowie die Ausgabe einer La- Guardia-Marke stehen zur Beratung. Grossbritannien plant Sondermarken für den Silber- Hochzeitstag des Königspaars. Zwei Marken sind in Vorbereitung: eine 2'.'. pcnny-Marke und eine 1 Pfund-Marke" Die laufende britische Serie hat keine Pfund-Marke. Dies mag der Grund für die Ausgabe eines so hohen Nenn- wertes sein. Wahrscheinlich ist aber, dass die britische Postverwaltung diese Marke als einen guten Exportartikel anstellt. Aus England wird weiter: J.ij Vorbe- reitung für Ausgabe einer Erinne. rungsserie für die Befreiung der Ka- nal-Inseln gemeldet. Diese Marken werden nur auf den Kanalinseln zur Ausgabe kommen. (Werte 1 Penny und 2 Pennies.) Weiterhin wird Eng- land zur Eröffnung der Olympischen Spiele Sondermarken ausgeben. Olympische Spiele: Für die Olympischen Spiele werden fast alle an den Spielen teilnehmende Länder Sondermarken ausgeben. Uns fehlt der Raum, um sie alle aufzu- zählen — aber jeder auf den Spielen zum Wettbewerb stehende Sport wird auf einer Briefmarke seine Ehrung finden. Verschiedene Länder planen, die Marken nicht nür im eigenen Lande zu verausgaben, sondern sie auch durch Sonderagenturen am Ort der Spiele selbst zu verkaufen. Vereinigte Nationen: Das Emblem der Vereinigten Na- tionen wird auf den Markenzeichen vieler Staaten im Laufe des Jalires erscheinen. Zur Unterstützung des Kinderhilfsfonds wollen mehrere Post- Verwaltungen Wohltätigkeits - Marken verausgaben. Es Steht noch nicht fest, in welchem europäischen Lande in diesem Jahre die Vollversammlung abgehalten werden wird, aber zweifel- los wird es sich dieses Land nicht nehmen lassen, das Ereignis postalisch gebührend zu feiern. Die Vereinigten Nationen selber pla- nen die Errichtung einer eigenen Post. Verwaltung. Auf der letzten General- versammlung wurde das Sekretariat beauftragt, einen Bericht auszuarbei- ten, der der kommenden Versamm- lung vorgelegt wird. Nach dem bis- herigen Vorschlag werden die kom- menden Marken das Siegel der Ver- einigten Nationen tragen mit Inschrif- ten in den fünf offiziellen Sprachen. Es wird geschätzt, dass der Verkauf dieser Marken der Organisation etwa 5 Millionen Dollar einbringen wird« die für die Propagierung der Idee der Vereinten Nationen Verwendung lin- den sollen. Palästina: Der Beschluss der UN zur Schaffung eines eigenen jüdischen Staates wird sein Echo auch in der Philatelie fin- den. In Palästina sind bereits Vortie • reitungen zur Schaffung eigener jüdi- scher Postwertzeichen im Gange'. Es wird damit gerechnet, dass der Verkauf dieser Marken in der ganzen Welt ein willkommener -Zuschuss Mi- die Staatskasse sein wird. Triest: * Auch hier werden die Vereinigten Nationen an der Wiege einer neuer« Brief marken-Ausgabe stehen. Sobald der Sicherheitsrat sieh über die Per- son des künftigen Vorsitzenden der Triester _ Verwaltung geeinigt hat,, wird im freien Gebiet Triest eine eigene autonome Verwaltung ge- schaffen werden, die als eine "ihrer ersten Amtstätigkeiten eigene Brief- marken verausgaben wird. Die In- schriften werden zweisprachig, italie- nisch und jugoslawisch, sein. Deutschland: Die laufenden Serien, besonders in der französischen Zone, werden durch neue Werte vervollständigt. So kann in Rheinland-Pfalz ein neuer 20-PXen» n ig-Wert mit dem Bild einer Dorf- strasse in St. Martin heraus. Die Saar- gebiet-Markcn werden mit neuem Wertbezeichnungen in Centimes über- druckt. Die ersten Ueberdruvke sind bereits erschienen (2 Franc.; auf 12 Pfennig, 3 Fr. auf 15 Pf. und 6 Fr. auf 24 Pf.), Im Januar wird die gesamte lausende Serie überdruckt sein. Später wird eine eigene Neuausgabe in neuer Wertbezeichnung den " Provisorien folgen. Fridkiy, January 2, 1948 AUFBAU Letters to the Editor Anonymous Letters A number of "Aufbau" readers find occasion to write me in re- gard to various subjets. Lome- times the letter pertains to an individual the writer wishes to score or seorn; at other times, there is some grievance against a dictionary or encyclopedia for slurring the Jews or Yiddish. I appreciate the information, and perhaps I ought also to ap- preciate the fact that the absence of a signature or address place« Ko Obligation to reply, but I have been impressed with the differenee in attrtude toward anonymous letters in the Anglo-Saxon coun- tries and, say, the German-speak- ing countries. I don't think it is altogeth6r due to the differenee of governmental eontrol and fear of antagonizing the authorities. I believe it is more a matter of sportsmanship which symbolizes the Anglo-Saxon Civilisation. Any one who complains or airs a grievance should be prepared to divulge his or her identity. AI- though not all anonymous letters are pasquinades, they may come perilously close to that category. Snipers are not soldiers. Aside from the formal aspect of the practice, I should like to call the attention of such writers to the circumstance that the reeipient who wishes to point out some new angle to his correspondent's claim is entirely at sea. For example, the latest communication I re- ceived from a nameless "Aufbau" reader is t the effect that the Heath. German-English dictionary refers to Yiddish as a corruption of German. Of course, such a preyalent misconception should be corrected, but I do not find the Teference in the Heath dictionary (latest edition). That reader, then is harboring a grievance which cannot be redressed. Had I his address, I could set his mind at ease, as well äs removg a Btigma from the shield of a respectable dictionary, even if it should have proven guilty in the past of libel against as expressive a language as ever existed. A. A. Roback. ?l4ci Das ist verboten Aick Ihr« Freunde In Udberse« dürfen DeYisen*es«tze nicht brechen. Nelken Sie, indem Sie den "Aufbau" für ihn bei um bestellen. Amerikanisches Soldatengrab auf Prags jüdischem Friedhof An einem trüben Spätherbst- morgen, am 14. Dezember 1944, wurde auf dem jüdischen Friedhof in Prag-Strasnice, Solon Golvin, geboren am 13. Januar 1916^ in Everett, Mass., gestorben am 10. Dezember 1944, zu Grabe getragen. Vier deutsche Offiziere hatten ihm, dem kriegsgefangenen Flieger, er- staunlicherweise das Ehrengeleit gegeben. Die jüdische Kultusgemeinde Prag hat zusammen mit dem Rat der jüdischen Kultusgemeinden in Böhmen und Mähren über dem Grab eine schlichte Holztafel mit einem Davidstern errichten lassen. Unter diesem Stern in Grab No. VIII, Reihe 3, Gruppe 33 schläft Solon Golvin seinen letzten Schlaf, solange bis vielleicht seine Angehörigen oder Freunde die sterblichen Ueberreste in die ame- rikanische Heimat überführen las- Dr. Iltis (Prag). sen. Die Kinder und die Kreuzigung Wie auch' im "Aufbau" gemeldet, fand kürzlich eine internationale Zusammenkunft nichtjüdischer Per- sönlichkeiten aus allen Gebieten der Wissenschaft und Religion, darunter vieler katholischer und protestantischer Geistlicher statt, die sich in der Schweiz versammelt hatten, um neue Wege zur Be- kämpfung des Antisemitismus zu finden. Berichten zufolge ist besonders von geistlicher Seite auf eine Ursache des Antisemitismus hin- gewiesen worden, die leider nur zu oft vergessen wird und, soviel ich mich erinnere, auch im 'Aufbau" kaum jemals erörtert wurde: näm- lich die Darstellung des christ- lichen Religionsunterrichts in den Schulen, insbesondere die unwahre Behauptung von der Kreuzigung Jesus' durch die Juden, die in das bis dahin unberührte kindliche Ge- müt den ersten Keim des Anti- semitismus legt. Eine Umformung des christlichen Religionsunter- richtes in allen Ländern wurde darum von vielen Teilnehmern auf jener Tagung als Grundbedingung zur Ausmerzung des Antisemitis- mus aus der Kinderseele gefordert. Es genügt nicht, später zu lernen, dass die Kreuzigung eine römische Todesart war, die nur gegen poli- tische Verbrecher angewendet wurde und dass der römische Statthalter daher verantwortlich war, der Jesus als politischen Auf- wiegler hinrichten liess. Ein Kind von 6 bis 7 Jahren ist unfähig, derartige Zusammenhänge zu be- greifen, und nachträgliche Aufklä- rung kommt zu spät. Ich selbst bin die allerersten Jahre in einem Dorfe in die Schule gegangen und habe als einziger Jude als sechsjähriges Kind am katholischen Religionsunterricht manchmal teilgenommen. Ich kann mich noch erinnern, wie die Geschichte Von der Kreuzigung Jesus' durch die Juden vorgetragen wurde und welch tiefe Wirkung sie auf die Kinder gemacht hat. Wenn der Antisemitismus mit der Wurzel ausgerottet werden soll, dann muss man das Funda- ment zerstören, auf dem er ge- deiht: nämlich die Infizierung des kindlichen Gemütes durch den christlichen Religionsunterricht. Willy Cohen. I Die vorliegende Ausgabe j j des "Aufbau" ist seine j FOREIGN EDITION | (AUSLAND-AUSGABE). j Sie enthält dem gesamten! i Text der amerikanischen Aus-1 j gäbe. Lediglich Notizen rein j lokaler Bedeutung sind ausge- \ j lassen. Dafür wurden zusätz- ] liehe Artikel allgemeinen In-; teresses aufgenommen. Der Galileo-"Mythus" at Lake Placid Lvxuriovs occomroodationi $16 end up daiiy, inclwde* del»*e • utiide reem, beth, 3 »«Ii. Send for Souvenir booklet A-l "The Lake PteKid Story" New York OHke: 'Circte 7-4626 SCHALET PLACID, N.V. Phone Lake Placid 42 for HONEYMOON OR PERFECT WINTER SPORTS Make reservatio!» NOW at thls new Swiss-styl« hetel on the shore es Lake Placid. Excel!, ski slope. 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Was hat es für einen Sinn, dass Sie mit berserkerhaftem Ungestüm gegen den Hitler-Mythus, den Mus- solini-Mythus, den Stalin-Mythus kämpfen, wenn Sie keine Gelegen- heit versäumen, einem halben Dut- zend anderer Mythen liebkosend über die Wangen streichen? Zum Beispiel: dem Galileo - Mythos? Darf ich mir als alter Freund er- lauben, das zu beweisen? 1. Die "Entdeckung der Erdbewe- gung um die Sonne" wurde von Coper- nicus gemacht, nicht von Galileo. Co- pernicus veröffentlichte sein Werk (De revolutionibus orbium coelestium) im Jahre 1543, und zwar auf besonderen Wunsch des Kardinals Schoemberg und des Bischofts von Kulm, Tiedemann Giese. Wie Sie sich in der Library der 42nd Street überzeugen können, war es sogar einem Papst, Paul III., ge- widmet. 2. Unter den neun Päpsten, die in der Periode von 1543 bis 1615 regier- ten, nahm nicht ein einziger Anstoss an der CopernikaniSehen Lehre. Die einzigen, die Anstoss nahmen, waren Luther und Melanchton. Der grosse Kepler, der die copernikanische Lehre verteidigte, musste daher von der Uni- versität Tübingen, die eine rein pro- testantische Universität war, fliehen. Er ging — wie Sie in jedem Buch über Kepler nachlesen können — zu den Jesuiten in Gratz und Ingolstadt. 3. Galileo wurde nipht verurteilt, well er eine revolutionäre, wissen- schaftliche Theorie lehrte, sondern weil er mit dieser Theorie Hokuspokus trieb. Es war dies zum mindesten die Ansicht von Männern wie Tycho Brahe, Lord Bacon, Milton. Es ist dies auch die Ansicht des Protestanten Werner Heisenberg, den man ja wohl als einen der drei, vier grössten lebenden Phy- siker bezeichnen muss. Er schreibt in seinem Buch "Wandlungen in den Grundlagen der Naturwissenschaft" (1936), dass er selbst gezwungen gewe- sen wäre, Galileo zu verurteilen, wenn er damals zum Kardinalskollegium ge hört hätte. . . . 4. Galileo Ist niemals mit der Tortur bedroht worden. Selbst die Strafe, die er erhielt, war sehr milde. Er bekam "Stubenarrest", d. h. er durfte eine Villa, in der er lebte, eine Zeitlang nicht verlassen, und hatte einmal wöchentlich zur Busse ein paar Psalme zu beten, und zwar für die Dauer von 'Enjoy Your Holldays at SUN VALLEY LODGE st«. Agathe des Monis. QUEBEC On Trout Lake, Laurentian Mts. * AU Winter Sports * Luxurlous Aeeommodalions * American Jewish Cuisine Write direct or phone: New York Office: CIrcle 7-0578 Eine Familiendnzeiqe im 'Auf bau' wird in allen fünf Erd- teilen gelesen. DnnEDC WINTER KWft/EK^ COTTAGE LAKE PLACID 54 MAIN STREET Tel.: 783 BEREITS ERÖFFNET Luxuriöse Zimmer mit je 2 Einzel- betten, Privat-Bad od. Shower, ge- mütliche Gesellschaftsräume, Aus- sicht auf den See. Bekannte Wiener Eoders-Küche. Anfragen in N. Y. zwischen 7-9 p.m. TRafalgar 4-2629. High in the Laurentians Trout Lake Quebec COUNTRY CLUB Hakoah ist unmatched for its hospitality. Large lounge with open fire place, sun room, steam heated hot & cold water in rooms. 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Glauben Sie nicht, dass es an der Zeit wäre, unsere eigenen Schul- bücher zu revidieren, bevor wir 62 anderen Völkern Vorschläge über Erziehung machen? Sollte es nicht vielleicht gerechtfertigt sein, die zur Verantwortung zu ziehen, die unentwegt fortfahren, olle Kamel- len zu verbreiten? Lassen Sie es sich gefallen, dass man Ihnen im- mer wieder die Geschichte der 'Weisen von Zion" auftischt? Diese Geschichte ist eifte Fälschung, ge- wiss. Aber die Galileo-Geschichte ist auch eine Fälschung, und eine ebenso böse. Es kann gar kein Zweifel bestehen, dass seine Ver- urteilung unklug war, und dass wahrscheinlich auch Fehler ge- macht worden sind. Aber die ganze Geschichte ist eine Bagatelle ver- glichen mit der Verbrennung des Servetus, der auch ein Wissen- schaftler war (er hat als erster den Lungenkreislauf beschrieben) und zu diesem Tode nicht durch Rom verurteilt worden ist, sondern den "Befreier von Rom", Calvin. Sollte; es vielleicht nicht die katho- lische; Kirche, sondern die Zeit ge- wesen sein, die manchmal kurzsich- tig uind sogar infam war? Und selbst; zugegeben, dass das Urteil über Galileo kurzsichtig war (es war keineswegs infam!) — können Sie ennen einzigen Beweis,erbrin- gen, (dass diese Kurzsichtigkeit im Feldes der Astronomie von der Kirchiie gewollt oder gefördert wurdtie? Ich weiss nur, dass die berühmte Giraldda in Sevilla, die noch heute be- sichtiggt werden kann, das erste Obser- vatorium der westlichen Welt war und von Geber, dem späteren Papst Syl- vester II., im Jahre 1196 gebaut wor- den ist. Es war Albertus Magnus, der die Kugelgestalt der Erde verteidigte. Es waren Mönche, die die astronomi- schen Tafeln und Bücher der Araber übersetzten. Es war Papst Clemens VI., der im Jahre 1842 den Gebrauch eines Instruments empfahl, ohne das es noch heute nicht möglich ist, die Höhe eine* Sterns zu bestimmen — den Sextanten. Es war in Neapel, wo im Jahre 1560 die erste wissenschaftliche Akademie ge- gründet wurde, die Academia Secreto- rum Naturae, die Akademie für die Geheimnisse der Natur. Es folgte Rom 1603 Es folgte London mit der Royal Society erst 1645 und Paris erst 1666. Sollten wir nicht Schluss machen mit diesen Mythen — nach dreihundert Jahren Wissenschaft? Leo Mathitis. Abschiedsempfang für Dr. Kilver Am Montag abend gaben die Führer des Zionismus im Hotel Astor einen Empfang zu Ehren des" Führers des amerikanischen Teils der Jewish Ageney, Dr. Ab hu Hillel Silver, der sich mit sei- ner Gattin zu einem mehrmonat- liichen Aufenthalt nach Palästina begibt. An dem Empfang nahmen führende Personen der UN teil. Die Silvers gehen nach Palästina als in ein "friedliches Land". Sie bringen dem Jischuw eine fried- liche Botschaft, eben die Versiche- rung, dass der Judenstaat früher als erwartet mit Hilfe der Ver- einigten Nationen Wirklichkeit werden wird und dass den heimat- losen Juden in Europa und im Orient eine Erlösung aus ihrer Not in absehbares Zeit winkt. Briefkasten Paketsender, New York : Das Wort "GARE", soweit es sich auf CARE- Pakete bezieht, ist nicht mit dem englischen Ausdruck für "Für- sorge" identisch, sondern eine Ab- kürzung des offiziellen Namens der Organisation "Cooperative for American Remittances to Europe". Der englische Ausdruck für Ge- schenkpaket lautet "gift parcel". Da« STRIKT KOSCHERE Hotel IN DEN LAURENTIANS .unter der Aufsicht des Jewish Community Council and Rab- binical Council of Montreal AURORA Morristown, N. J. 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"Time" und "Life" haben die ausschliesslichen Reproduktions- rechte für Magazine (ausser der "Nation") gekauft. Wir bringen im folgenden ein Interview mit dem Karikaturisten, das dieser einem Mitarbeiter des "Aufbau" gegeben hat, sowie eine Originalzeichnung, in der Low wohl zum ersten Mal einen Interviewer statt eines Interviewten karikiert hat: London, Anfang Januar. Als vor einiger Zeit auf der Pressekonferenz der palästinensi- schen Regierung die Frage ge- stellt wurde, wie es komme, dass eine Zeichnung von David Low, auf der der Mufti erkennbar war, die Zensur passieren und in der "Pales- tine Post" habe erscheinen können (der palästinensischen Presse ist die Erwähnung des Mufti in wel- cher Form immer, strikte unter- sagt), gab Mr. Stubbs, der Public Information Officer, die Antwort: "Low ls Above the Law" Als während des Krieges ein ame- rikanischer Journalist in England herauszufinden versuchte, wie hoch man Lows Aequivalent in Waffen einschätze, erhielt er die Auskunft: "Low ist wertvoller als ein Schlachtschiff." " Als, im Jahre 1927 Lord Beaver- brook einen "brainstorm" hatte und Low einen Vertrag anbot, der dem Zeichner erlaubte, seine Mei- nung zu vertreten, auch wenn sie der Redaktionspolitik diametral entgegengesetzt sein sollte, verlor Beaverbrooks "Evening Standard" bald 150,000 protestierende reak- tionäre Leser — und gewann 200, 000 neue, enthusiastische Anhän- ger Lows. Seit ungefähr zehn Jahren hat Low aufgehört, ein Karikaturist zu sein. Er ist eine Institution gewor- den. Man nannte ihn "den mächti- gen Mr. Low" und "den Staats- mann unter den Zeichnern". Ein- mal, so erzählt Bradshaw, standen die Mitglieder- eines britischen Ka- binetts vollzählig Schlange für ihn. Wie beim Friseur folgte jeder Mi- nister brav Lows "Der Nächste, bitte", während gleichzeitig die "Creme" der Opposition geduldig im Nebenzimmer wartete, bis die Reihe an sie kam. Low ist der Erfinder des Colonel Blimp Mit ihm hat er nicht nur die englische Sprache um ein neues Wort bereichert, sondern hat eine Figur geschaffen, die schnell zum Besitztum der Nation wurde. So wie es manchem heute unwahr- scheinlich vorkommt, dass Don Quixote von jemandem geschaffen wurde, der Cervantes hiess, gibt es sicherlich jetzt schon nicht wenige, Hand-Pick^ Washington cynics are telling a story about the repräsentative from the little republic of San Marino who asked for aid under the Marshall Plan. State Depart- ment officials referred him to the Secretary. He explained that his people had suffered from the war and its aftermath. "How many of you are there?" hj was asked. "Only a few thousand." "And do you have a Communist probiern" "No, we are spared that." "Well," said Mr. Marshall, "I'm sovvy we can't help." So, on his way home, the unhappy man called on Presi- dent Auriol in Paris and explained his probiern. "Can you," he said hopefully, "spare us just a dozen Communists?" "What, a dozen Communists? That is out of the question. We cannot spare a singte one—each is worth at least ten thousand dollars." ("New Statesman and Nation") die erstaunt sein würden zu hören, dass Blimp nicht "wirklich" ist, sondern die Schöpfung eines einzi- gen Gehirns. "Gespräch, nicht Interview" Um etwas von dem Geheimnis seines ausserordentlichen und mächtigen Bleistifts zu erfahren, schrieb ich Low und ersuchte um ein Interview. "Ich lasse mich un- gern interviewen", stand in seiner Antwort, "aber ich würde mich freuen, ein "Gespräch" mit Ihnen zu haben" (ein bedeutsamer Un- terschied). Zur verabredeten Zeit strebte ich also nach den Polarregionen von Golders Green ,einer typischen bes- seren Vorstadt Londons, mit Mei- len um Meilen von Villen, die sich bemühen, wie alte Bauernhäuser auszusehen. Sobald wir sicher vor dem Kamin verankert sassen, stürzte sich Low, der wusste, dass ich kürzlich aus Palästina einge- troffen war, förmlich auf mich mit Fragen, Fast zweieinhalb Stunden lang presste er mich wie eine Zi- trone aus mit Erkundigungen über die Situation dort, die Vorder- und Hintergründe, was dieser Teil der Bevölkerung wirklich dächte und was der andere Teil wolle. Und warum. Und mit welchem Recht. Was ist die potentielle Kraft des einen Lagers und welche Stärke läge in dem andern. Die Flut der sachlichen und pointierten Fragen nahm kein Ende. Ich verstand bald, warum Low sich nicht gerne interviewen liess und ein "Gespräch" vorzog. Dieses war die Art von Gespräch, das er seit Jahrzehnten führte. Er macht das Interview und ist derjenige, der Fragen stellt, der zuhört und beobachtet und immerzu Notizen macht, an den Rand von Zeitungen, auf die. Rückseite von Zigaretten- schachteln und auf seine Nägel, be- sonders den Daumennagel, "weil der am meisten Platz hat." Hier war eine wichtige Spur zum Geheimnis der Wirkung Lows. Seine ausserordentliche zeichneri- IV •-'•nng wird durch unersättliche >" ».... verbunden mit einem u '"'-5,-H^i'dsn analytischen In- teile".vys'st.. Doch selbst, silche Gaben erklär- ten noch nicht eine Stellung von dieser Einzigartigkeit. Etwas, das Wichtigste, fehlte noch. Es war Low selbst, der mir, nachdem ich mich aus der Zwickmühle seiner Fragen befreit hatte, selbst den noch ausstehenden Schlüssel über- gab. Er erzählte, wie sein Bleistift vom Zorn über die Stupidität der Menschen geführt wird, und von Mitleid — nun ja, gleichfalls um des Menschen Stupidität willen. Es gäbe keinen anderen Weg, sagte er, als diese Sachen auszukämpfen. So wie ein Chirurg sein Skalpell führt, bis es an die verfaulte Stelle stösst, so müsse er, Low, seinen Stift, führen, um die Gesellschaft in ihrer Nacktheit aufzuzeigen, die Stellen, an denen sie infiziert ist, und die Persönlichkeiten, die den Virus tragen. Dieses ist die dritte und bedeu- tendste Quelle von Lows Kraft. Sie liegt in seiner Menschlichkeit und Wärme und in seiner absoluten Kompromisslosigkeit, wo es sich um den Kampf gegen die Kräfte des Dunkels handelt. Das Lebens- werk dieses Mannes, dessen Vor- name David ist, ist ein unausge- setztes Erschlagen von aufgebla- senen bösartigen Goliaths und ein nie erlahmender Krieg gegen die Philister. Lows Aufstieg Low wurde 1891 in Neuseeland geboren. Mit elf Jahren gewann ei- sernen ersten Zeichenpreis, mit neunzehn war er politischer Kari- katurist einer Zeitung seines Hei- matlandes. Ein Jahr später wurde ohne sich durch das Frühstück un- terbrechen zu lassen. Dann folgt eine Art geistiger Verdauungs- spaziergang, verbunden mit unun- terbrochenem Kritzeln von Skizzen. Danach beginnt das richtige Zeich- nen, das sich bis zum Dinner hin- zieht. Standard im Himmel Das Schwere an seiner Arbeit, erzählte mir Low, besteht nicht, wie man annehmen sollte, darin, tagein, tagaus einen Einfall zu ha- ben, sondern darin, dass er von zu- vielen Einfällen geplagt sei. "Es N triNt «IfEKy'EWFft 4BOUT fALEflW Wie David Low (links) sein Interview mit dem "AufbaiV'-Mitarbeiter Da Costa darstellt. man auf ihn in Australien auf- merksam und holte ihn über das Wasser mit einem Vertrag für das "Sydney Bulletin". Wenige Jahre später kam ein Ruf von der ande- ren Seite der Erdkugel. Low fuhr nach London, wohin ihn der "Star" geholt hatte. Es war 1919, und der junge Mann hatte bereits eine recht hübsche Karriere gemacht. Er hatte auch in der Zwischenzeit das Glück gehabt, eine Frau zu heiraten, die es ihm erlaubte, seine Papiere, Zeitungen und Zeichnun- gen über sämtliche Fussböden des Hauses zu verstreuen. Dann folgte die Verbindung mit Beaverbrook. Low blieb sein eige- ner Herr und wurde weltberühmt. Sein Stil reifte und seine Voraus- sagen gewannen die nicht ganz geheuerliche Aura der Prophetie. Er erhob sich mehr und mehr "über das Gesetz" und das einzige Mal, da er nachgab, war vor dem Kriege, als Hitler und Mussolini derart wütend über seine vernichtenden Karikaturen wurden, dass es in- ternationale Komplikationen gab und der Künstler schwerstem di- plomatischen Druck ausgesetzt wurde. Low gab, anscheinend, nach — und nächsten Tag erschien "Mussler", ein zusammengesetzter Diktator, der die beiden humorlosen Heroen noch lächerlicher machte als zuvor. Doch all dies ist längst Geschichte geworden. Low arbeitet acht Stunden täg- lich. Nach dem Erwachen beginnt er sich gleich durch einen Riesen- stoss von Zeitungen durchzulesen, ist die Arbeit des Ausscheidens, die so schwer ist", sagte er. "Jawohl, es ist eine ziemliche Quälerei. Uebrigens, ein guter Teil der Ar- beit beim Zeichnen besteht auch darin, jedes Zeichen von Arbeit oder gar Anstrengung daraus aus- zumerzen. Was für ein Beruf!" Als ich ihn fragte, ob er daran denke, in irgend einer fernen Zu- kunft sich von der Arbeit zurück- zuziehen, rief er aus: "Nein, ich habe die Absicht wei- ter zu zeichnen, bis ich sterbe — und möglicherweise sogar darnach. Natürlich, warum nicht — wenn es einen Himmel gibt, müsste es oben auch einen "Evening Stand- ard" geben, der zweifellos weiter Beiträge von mir drucken wird —" "Wie? Ob ich für die gegenwär- tige Britische Regierung bin? Ich bin nicht für die Regierung, son- dern für gewisse Punkte ihres Programmes. Wie zum Beispiel die Nationalisierung unserer primären Industrien. Weil ich glaube, dass England sonst nicht gesunden kann, und weil unsere Gesundung notwendig für die internationale Prosperität ist." Palästina Während das Feuer langsam im Kamin herunterbrannte, wendete sich das Gespräch wieder zu Palä- stina. Dieses Mal war es Low, der meistens sprach — leider waren die interessanteren Teile "off the record". Low hat in seinen zahl- reichen Zeichnungen über das Pa- lästinaproblem immer die Seite derer genommen, die er als "die Kräfte der Vernunft und der Tole- ranz" bezeichnet. Er bedauert die gegenwärtigen Zustände tief und fügte hinzu: "Ich glaube nicht dass es einen einzigen vernünftigen Menschen gibt, der dies nicht täte." Eines, meint er, sollten die Juden zu sehen versuchen. "Obwohl ich es verstehe, dass Menschen mit dieser jüngsten Vergangenheit und diesen grässlichen Erlebnissen mehr mit dem Gefühl als dem kla- ren Kopf reagieren, glaube ich doch, dass diese Grundlagen eines neuen Staates allein auf kühl be- rechneten Fakten gebaut werden können. Jawohl, hier liegt das Pro- blem!" Low fuhr fort: "Ich weiss nicht, was die nähere Zukunft in Palä- stina bringen wird. Ich wünschte nur, sie würde nichts bringen, das die Beziehungen zwischen den bei- den Völkern, den Engländern und Juden, völlig zerschneiden und un- widerruflich zerstören würde. Dies wäre tragisch." "Ich habe eine grosse Sympathie für das jüdische Volk und wünsche ihm eine endliche Wendung, Glück und schliesslichen Erfolg in seinen nationalen Bemühungen. Ich erlebte vor 25 Jahren die Unruhen in Ir- land, und ich bin unglücklich dar- über, dass, in diesem Fall, die Ver- ständigung am Ende zu spät kam". Lows Motto Ich verabschiedete mich und während ich mit der komplizierten Tätigkeit des Einhüllens gegen die sibirischen Zustände von Golders Green beschäftigt war, dachte Da- vid Low eine Weile nach, bevor er meine letzte Frage beantwortete. Was war sein Motto oder Leitsatz im Leben, hatte ich wissen wollen, falls es etwas dieser Art für ihn überhaupt gab. "Ich fürchte", sagte er langsam, "es wird wie ein Gemeinplatz klin- gen. Aber das und nichts anderes ist es, was ich sagen würde. Ich glaube, es gibt nur eine Sorte Er- folg, an den man denken soll. Und das ist der Erfolg, der darin be- steht, eine Sache so gut zu machen als man sie, nach Massgabe seiner Kräfte, nur irgend machen konnte." William Haber nach Deutschland William*Haber, Professor für Volkswirtschaft an der Univer- sität Michigan und früher ge- schäftsführender Direktor des National Refugee Service, ist vom Army Department zum Berater für jüdische Angelegenheiten bei Ge- neral Lucius D. Clay, Oberbefehls- haber in Deutschland, und bei Ge- neral Geoffrey Key es, Oberbefehls- haber in Oesterreich, ernannt wor- den. Er folgt damit im Amte Judga Louis Levinthal, der Ende De- zember nach den Vereinigten Staaten zurückkehrt. Prof. Haber wird sein neues Amt am, 15. Januar antreten. Martin Buber-Feier Anlässlich des 70. Geburtstages Martin Buber's veranstalten Aus- half und New World Club am Don- nerstag, 12. Februar, eine Martin- Buberfeier, in deren Mittelpunkt eine Festansprache von Professor Ernst Simon steht. H. 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