Das nennt man Neutralität Bei Redaktionsschluss lagen drei Meldungen aus Palästina vor, die ein eigenartiges Licht auf die Haltung Englands werfen. Die erste Meldung besagt, dass die Palästina- Mandatsregierung nach der Bombenexplosion im Jerusalemer Semiramis-Hotel, für die die Ha- gana die Verantwortung öffentlich übernommen hatte, die "Lage sorgfältig studiere" und ein Vorgehen gegen die Hagana plant. Nach der zweiten Meldung sind die Briten dabei, ihre Polizei-Detache- ir.ents aus den Teilen des Landes, die dem arabischen Staat zuge- sprochen sind, zurückzuziehen, während die dritte Meldung erken- nen lässt, dass in der Altstadt von Jerusalem nun schon den fünften Tag 2000 Juden von den Arabern belagert werden, ohne dass es bis- her möglich war, ihnen Entsatz und Proviant zu verschaffen. Hält man diese drei Meldungen zusammen, so hat man ein ziem- lich komplettes Bild des unfairen Spiels, das England augenblick- lich in Palästina treibt. Die Jewish Agency sollte nicht zögern, mit aller Schärfe bei den United Nations gegen diesen Neutralitätsbruch aufzutreten. AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club. Inc., 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Entereg as secono-class matter Januars 30 W4U at New York Post Ottice undei Act 01 March 3. 187!» Vol. XIV—No. 2 NEW YORK, N. Y„ FRIDA Y, JANUARY 9, 1948 in USA Internationale Ar; für Palästina Vermeidung des Bürgerkrieges ist nur durch neutrale Truppen möglich In den letzten sieben Tagen hat sich die Situation in Palästina *o radikal geändert, dass die verantwortlichen jüdischen Stellen sich zu einer Aenderung ihrer Politik gegenüber den massgebenden Stellen in Lake Success genötigt sehen. Während bisher die Jewish Agency und der Vaad-Leumi (Jüdischer Nationalrat Palästinas) den Standpunkt vertreten hatten, dass der Jischuw Manns genug ist, aus eigenen Kräften mit den von der Arabischen Liga ausgerüsteten, aus dem Hinterhalt angreifenden Banden fertig zu werden, erheben sie jetzt die Forderung nach Bildung einer internationalen Militär- formalion, die nach Palästina dirigiert werden soll, um die Beschlüsse der Vollversammlung der Vereinigten Nationen zu sichern. Der Vorsitzende der Exekutive, David Ben-Gurion, hat diese Forderung bereits öffentlich ausgesprochen, und der Leiter des Politischen Departements der Exekutive, Moshe Shertok, hat soeben die Flugreise nach New York angetreten, um sich in Lake Success Jium Wortführer einer solchen Forderung zu machen. Diese Forderung ist weder von Furcht, noch von nationalem Egoismus diktiert. Hinter ihr stehen die folgenden Erwägungen: Im Hinblick auf das vollkommen friedliche Zusammenleben Und Zusammenarbeiten zwischen Juden und Arabern in den letzten neun Jahren gaben sich die jüdischen Führer der Erwartung hin, dass es durch den UN-Beschluss über Teilung und Staatenbildung nicht zu einem Bürgerkrieg kommenf Werde. Noch Ende voriger Woche hat der eben in New York ein- getroffene Bürgermeister von Tel-Aviv, Rokach, der Empörung des Jischuw über die "übertriebe- nen Meldungen der amerikani- schen Presse" aus Palästina Aus- druck gegeben, und hat dabei be- merkt dass der friedliche Aufbau, unbeschadet der Ueberfälle sei- tens arabischer Banden, unge- stört weiter vor sich geht. Die Juden fürchten keineswegs, dass sie der arabischen Mehrheit unterliegen werden. Kein Jude und kein Araber glaubt an' eine solche Möglichkeit. Den Juden ist aber ein Bürgerkrieg in tiefster Seele zuwider. Die ganze jüdi- sche Stäatsidee ist auf Frieden und Freundschaft mit den Ara- bern im Lande und im gesamten Mittleren Osten gegründet. Im Interesse eines solchen Friedens, der ja auch der Friedensidee der ganzen Welt dienen würde, ver- langen die Juden, dass eine von den Vereinigten Nationen orga- nisierte Ordnungstruppe — gleich jener, die die Volksabstimmung im Saargebiet Ende 1934 so mu- stergültig überwacht hatte — sich zwischen dem arabischen und dem jüdischen Sektor einschaltet. Zusammentritt der neuen Kommission Am Freitag tritt in Lake Suc- cess die neue UN Palestine Com- mission zusammen, die sich aus Per Federspiel (Dänemark), der wahrscheinlich Vorsitzender wer- dest wird, Dr. Karel Lisicky (Tschechoslowakei), Dr. Eduardo Morgan (Panama), Senator Vi- cente J. Francisco (Philippinen) und Raul Diaz de Medina (Boli- vien), zusammensetzt. Unterrich- tete Kreise nehmen an, dass die Kommission, deren erste Sitzung vom Generalsekretär der UN, Trygve Lie, geleitet werden wird, bevor sie noch an die Fragen der Grenzziehung und Staaten-Orga- nisierung herangeht — wofür das Material ja ausgearbeitet vorliegt — vor allem die Frage der Si- cherheit erörtern und eine drin- gende Anfrage an den Sicher- heitsrat richten wird. Pearson wieder am Werk Die Situation im Sicherheitsrat hat sich insofern zugunsten der Aus dem Inhalt: Seite Manfred George: Wallace 3 Geschichten der Rettung......... 5 Bella Fromm: Reise ins Trümmerland......... 7 Interview mit Leo Baeck 9 Wächst der Antisemitismus in USA?.................................................. 9 Kurt Glaser: Grzesinski...........10 Harold Ickes: Fall Landis 13 Weiterhin Beiträge von H. E. Jacob, Ossip Kalenter, Kurt Kersten, Paul Westheim, Willi Wolfradt, u. a. jüdischen Interessen gebessert, als Kanada den ihm von der Voll- versammlung kürzlich zugewiese- nen Sitz im Sicherheitsrat mit dem in allen UN-Kreisen hochan- gesehenen und beliebten Staats- mann Lester B. Pearson besetzt hat. Der "Aufbau" hat seine Leser über die Person Pearsons und seine überragende Rolle bei der Annahme des Palästina-Beschlus- ses der UN ausführlich unterrich- tet.- Die an der Lösung des Pale- stina - Problems interessierten Kreise im State Department zu Washington und in Lake Success erwarten, dass es Pearsons Ver- handlungstalent gelingen wird, auch in der Frage der Bildung einer Sicherheitstruppe für Palä- stina — als Vorhut für eine spä- tere ständige UN-Polizei — eine Lösung zu finden. Es ist kein Geheimnis — ob- wohl offiziell bisher keine Mel- dung hierüber vorliegt, dass im Schosse des Sicherheits- rates bereits verschiedene Pläne durch beraten werden. Der eine Plan geht dahin, dass die fünf Grossmächte eine — dem Sicher- heitsrat unterstellte — Armee- Kommission bilden, die den Ober- befehl haben solle, während eine Anzahl Kleinstaaten je eine Mili- tärformation beisteuern. Ein zweiter Plan sieht eine Beteili- gung lediglich von Kleinstaaten vor, während die Grossmächte für die Bewaffnung und die Fi- nanzierung aufkommen sollten. Ein dritter Fall sieht eine nur von den Grossmächten gebildete Truppe unter einem vom. Sicher- heitsrat gewählten Befehlshaber vor. Gegen letzteren Plan beste- hen zwei Bedenken. Der West- block möchte nicht eine irgendwie erhebliche russische Militärein- heit im Nahen Osten sehen; fer- ner müsste die Regierung in Washington erst die Genehmi- gung des Kongresses für die Ent- sendung von Truppen für eine Intervention im Auslande einho- len. Man hofft, dass jetzt, wo die Zeit drängt, eine Kompro- misslösung gefunden werden wird. Haganah und Irgun Wie steht's nun um den Irgun und die Stern-Gruppe? Innerhalb des Jischuw und auch der Welt- Judenheit herrscht starke Erbit- terung gegen den Irgun, dessen Angriff auf arbeitsuchende Ara- ber in Haifa das Blutbad in der Raffinerie ausgelöst haben soll. Ein direkter Zusammenhang zwi- schen den beiden Ereignissen ist bisher nicht zweifelsfrei festge- stellt worden. Dennoch erheben sich Stimmen, die fordern, dass die Hagana mit den die nationale Disziplin boykottierenden Seiten- gängern sofort ein Ende machen solle. Seitens der Hagana wird demgegenüber darauf hingewie- sen, dass heute, wo sich die Zio- nistenfeinde nicht allein gegen den Judenstaat, sondern gegen Leben und Existenz der Juden- heit in Palästina konzentrieren, ein inner jüdischer Bürgerkrieg in eine Katastrophe ausarten könnte. Sobald aber die UN-Kom- mission — und in ihrer Beglei- tung vielleicht auch eine Sicher- heitstruppe — im Lande eintrifft und der Hagana die Erhaltung der Ordnung im inner jüdischen Sektor zuweisen wird, dann wird gegen den Bruch der nationalen Disziplin mit äusserster Strenge vorgegangen werden. M. W. Eine schändliche Vor einigen Tagen brachten die "New York Times" auf der ersten Seite eine Meldung aus London, in der es hiess, dass die englische Regierung über die Passagiere der auf den beiden aus Bulgarien nach Palästina abgefahrenen Schiffe "Pan Crescent" und "Pan York" beunruhigt sei. Der Grund hierfür läge in dem Ver- dacht, dass sich ein grösserer Teil "kommunistischer Agenten" unter diesen DPs befänden, die sich nach Palästina einschmuggeln woll- ten, um dort eine subversive Tätigkeit zu beginnen. Der Bericht war nicht gezeichnet. Am nächsten Tag brachte das- selbe Blatt auf Seite Sieben eine scharfe Erwiderung amerikanischer Zionistenführer. die die Behauptung, dass die beiden Schiffe voll von "fifth columnists" wären, empört ableugnete. Rabbiner Israel Goldstein, der Vorsitzende des "American Zionist Emergency Coun- cil", bezeichnete die Depesche in der "New York Times" als "the last example of the British smear campaign against Jewish refugees and the Zionist movement". Gleichzeitig gab das amerikanische Büro der "Jewish Agency for Palestine" eine Erklärung heraus, in der die "New-York-Times"-Depesche als eine "böswillige Ver- leumdung" bezeichnet wurde. Diese Ausführungen wurden ergänzt durch Mitteilungen, die der soeben aus Europa, Zypern und Palästina zurückgekehrte Direktor der Joint-Arbeit in Uebersee, Dr. Joseph J. Schwartz, auf der so- eben stattgefundenen Jahrestagung des Joint gemacht hat. Er gab Feinern Erstaunen über die aus angeblich "offizieller englischer Quelle" stammenden Meldungen Ausdruck und fand es "unglaublich", dass "diese Meldungen in massgebenden Kreisen hier Glauben fin- den und Besorgnis erregen konnten". Dann fuhr Schwartz fort: "Ich habe diese Menschen gesehen, ich war mitten unter ihnen. Ich kann euch nach bestem Wissen erzählen, aus was für Einheiten sich diese "Fifth Column" zusammensetzt: 1600 sind Kinder bis zu zwei Jahren, 2500 zwischen drei und neun Jahren. 4000 sind Chaluzim, die unter den Auspizien der Zionisti- schen Organisation für Palästina ausgebildet worden waren. Viele sind Witwen und Kinder der zu Beginn des Krieges in Jassy an einem Tage abgeschlachteten 11,000 Juden. Kein einziger ist unter diesen Menschen, der nicht alle Brücken zu seiner alten Heimat Rumänien abgebrochen hätte, utn endlich Lebens- und Existenz- sicherheit in Palästina zu bekommen. Diese Menschen als "Kommu- nisten" hinzustellen, ist eine der grausamsten Lügen unserer Zeit." Es ist nicht verwunderlich, dass die kommunistische Note auch in der Palästina-Politik eines Tages auftauchen würde. In einem Bericht aus Jerusalem schreibt uns unser Mitarbeiter C. Z. Kloetzel, einer der sachlichsten Kenner der dortigen Verhältnisse: "Eine voraussehbare Gefahr — denn es ist unter heutigen Ver- hältnissen eine Gefahr — ist verhältnismässig spät eingetreten: der Versuch, das jüdische Palästina als eine kommunistische Zelle und den zukünftigen Staat a priori als einen "Satelliten Russlands" an- zuschwärzen. Man hatte das schon als einen Schachzug der Araber in Lake Success erwartet; seltsamerweise habe sie sich diese Chance entgehen lassen. J.hr Versäumnis wird jetzt von englischer Seite (Fortsetzung auf Seite 2) Der Kampf der Mächte um Deutschland III Von der Sovietzone zum "Ost-Staat Von unserem Sonder-Berichterstatter WOLFGANG BRITHOLZ Berlin, Anfang Januar. als erste die definitive Spaltung Durch das Scheitern der Lon- Deutschlands — und damit Euro- doner Konferenz ist die Fiktion einer gemeinsamen alliierten Kontrolle über ein ungeteiltes Deutschland endgültig zusam- mengebrochen. Die Aufspaltung Deutschlands in einen Ost- und einen Weststaat ist zur vollende- ten Tatsache geworden. Sowohl die Westmächte, wie die Sowjet- union stehen vor der Notwendig- keit, aus dieser Situation die un- vermeidlichen Konsequenzen zu ziehen. Das heisst: die Tätigkeit der interalliierten Kontrollkom- mission in Berlin für beendet zu erklären und ihre Besatzungs- zonen als wirtschaftlich und poli- tisch selbständige staatliche Ge- bilde zu organisieren. Statt dessen hat in Deutsch- land ein kurioses Versteckspiel begonnen. Da weder die West- pas — zugeben wollen, warten die einen auf den ersten Schritt des anderen. "Gründet eine West- regierung, zieht Euch aus dem Kontrollrat zurück und räumt Berlin", — sagen die Russen zu den Westmächten. Diese geben sich ihrerseits den Anschein, als glaubten sie einstweilen noch nicht an einen endgültigen Bruch und warteten auf die baldige Wiederaufnahme der Verhand- lungen über Deutschland. "Ich hoffe, dass der Alliierte Kon- trollrat trotz dem Scheitern der Londoner Konferenz seine Tätig- keit in Berlin fortsetzen wird" erklärte General C3ay und sagte gleichzeitig seine Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Westzone ab, auf der die Konsti- tuierung einer Westregierung hätte besprochen werden sollen. mächte, noch die Sowjetunion I Während die Besatzungsmächte durch dieses Versteckspiel ver- suchen, das Eingeständnis des Londoner Fiaskos hinaus- und die Verantwortung für die sich daraus zwangsläufig ergebenden Folgen dem anderen zuzuschieben, berei- ten sich allerdings beide Seiten auf die neue Phase des "Kampfes um Deutschland" vor, die mit dem Scheitern der Londoner Konferenz begonnen hat und die sich sehr schnell zu einer der wichtigsten Etappen in dem "Kal- ten Krieg" zwischen dem Westen und Osten entwickeln dürfte. Die Sowjetunion ist dabei den Westmächten um etliche Runden voraus: Denn 'während man im Westen noch berät und Projekte entwirft, ist die Offensive im Osten bereits in vollem Gange, die sich genau nach, den gleichen bewährten Methoden abspielt, welche die Sowjetunion in den Staaten ihres ost- und südost- Friday, January t, 1 MS europäischen Machtbereichs an- zuwenden pflegt. Die erste und wichtigste Etappe ist die totale innere Gleichschaltung der Soip- jetzone und die Beseitigung jeg- licher Opposition. Als zweite Etappe dürfte die Vertreibung der Westalliierten aus Berlin vor- gesehen sein.' Das Endziel jedoch ist unzweifelhaft die Ausdehnung der Sowjetherr-chaft über ganz Deutschland, durchaus im Sinne■ der von Molotow in London und von den deutschen Kommunisten in Deutschland erhobenen Forde- rung nach "Aufrechterhaltung der deutschen Einheit" und "schleuniger Bildung einer deut- schen Zentralregierung". Auf dem Wege zur totalen in- neren Gleichschaltung der Sow- jetzone hat die sowjetrussische Besatzungsmacht gerade kürzlich einen entscheidenden Schritt ge- tan, Denn die Absetzung der beiden Vorsitzenden der Christ- lich - Demokratischen Union (t"DU.) der Ostzone Jakob Kai- ser und Ernst Lemmer bedeutet nichts anderes als die Unter- werfung der letzten politischen Partei im russischen Machtbe- reich, die sich im Rahmen der so- genannten "Block-Politik" bisher wenigstens ein gewisses Mass von Selbständikeit zu erhalten ge- wusst hatte, unter - die totale Herrschaft der kommunistischen SED. DenVorwand für die Beseitigung Kaisers und Lemmers lieferte der sogenannte "Volkskongress für Einheit und gerechten Frieden", den die SED. mit voller Unter- stützung durch die Besatzungs- macht während der Londoner Konferenz in der deutschen Ost- zone veranstaltete. Der Volks- kongress war als die überpartei- liche Repräsentation gedacht, durch die das deutsche Volk: in London zu Worte kommen sollte. In Wirklichkeit war er von An- fang an nichts anderes als ein parteipolitisches Propaganda-Un- ternehmen der kommunistischen Einheitspartei der Ostzone und ein Instrument in den Händen der sowjet,russischen Besatzungs- macht. Seine Hauptaufgabe sollte — wie aus Mölotows Antrag, eine Delegation des Volkskongresses in London zu hören, eindeutig hervorging — darin bestehen, "im Namen des deutschen Volkes" gegen die "Versklavung Deutsch- lands durch den Marshall-Plan" zu protestieren. Ebenso wie sämtliche Parteien der Westzonen lehnte auch die Christlich - Demokratische Union der Ostzone eine offizielle Teil- nahme am Volkskongress unter Hinweis darauf ab, dass seine Zu- sammensetzung in keiner Weise den demokratischen Prinzipien entspreche und dass er nicht als Vertreter des gesamten deutschen Volkes angesehen werden könne. "In Anbetracht der bestehenden Verhältnisse" — das heisst mit Rück- sicht auf den starken Druck, der auf die CDU-Mitglieder in der Ostzone ausgeübt wurde - - sali sich die Partei- leitung der CDU jedoch gezwungen, ihren Mitgliedern die individuelle Teil- nahme am Volkskongress freizustellen. Die SED, der es vor allem darauf an- kam, dem Volkskongress einen "über- parteilichen" Charakter zu geben, nützte diesen Umstand aus, indem sie eine möglichst grosse Anzahl von CDU-Leuten zu Delegierten für den Volkskongress "wählen" liess. Diesen blieb nichts übrig, als am KongJess teilzunehmen, denn — so erklärten sie in Berlin auf der Sitzung des Partei- vorstandes — "es ging über die Kraft der Menschen in der Sowjetzone, die Wahl" abzulehnen". Die Tatsache, dass von insge- samt 2215 Delegierten zum Volks- kongress 219 der Ostzonen-CDU. angehörten, genügte den Sowjets, um einen Gegensatz zwischen der Führung und der Anhängerschaft der CDU. zu konstruieren, — während es. sich in Wirklichkeit doch nur um einen Gegensatz zwischen der in Berlin herrschen- den Freiheit und dem in der Ost- zone herrschenden politischen Druck handelte. Bei einem "pri- vaten Besuch" gab der Verbin- dungsoffizier zwischen der Sow- jetischen Militär - Administra- tion und der CDU., Hauptmann Kratvn, Kaiser den "freund- schaftlichen Rat", alg "guter De- mokrat" den Parteivorsitz nieder- zulegen. Als dies nichts nützte und sich die Landesverbandsvor- sitzenden hinter den Partei Vor- sitzen den stellt, blieb den Sow- jets nichts anderes übrig, als Kaiser und Lemmer abzusetzen. Damit erhält die deutsche Sowjetzone genau dasselbe poli- tische Gesicht wie die ost- und südosteuropäischen Staaten. Die gesamte Regierungsgewalt liegt bei dem sogenannten "Block", in dem die Kommunisten, hier unter dem Namen SED., allein den Ton angeben, während die beiden nicht - kommunistischen Partner, die Liberal-Demokratische Partei und die Christlich-Demokratische Union,nichts als "Ja" zu sagen haben. Die LDP. hat sich unter ihrem Führer Külz schon längst mit dieser Rolle abgefunden, die CDU. wird jetzt, nach der Er- setzung Kaisers und Lemmers durch "Külzlinge", wie der neue Ausdruck im deut- schen politischen Wörterbuch für die "Quislinge" der Ostzone lau- tet. ihrem Beispiel folgen. Damit ist die erste Etappe der Umwandlung der Sowjetzone in einen "Oststaat" beendet; die sowj etrussisehe Besatzungsmacht kann oppositionslos mit Hilfe der SED. ihre Zone regieren. Die nächste Etappe wird der "Kampf um Berlin" sein, der einer be- sonderen Darstellung bedarf. Was das Endziel der russischen Politik, in Deutschland, das ist den Zusammenschluss der West- zonen mit der Ostzone unter sow- jetrussischer Herrschaft, betrifft, so wird er heute schon durch eine gewaltige Propagandaaktion vor- bereitet, die sich in gleichem Help the DP's "Lest behind in Europe are still hundreds of thousands of courageous survivors of op- pression who stand in urgent need of assistance. Despite the industry of these displaced per- sona and the efforts that public and private agencieS are making in their behalf, homes have been found for only' a small proportion. It is clear that what has been done and what is being done is not enough. It is not sufticient to provide care for these homeless people in refugee camps. They need permanetit homes and a chance to lead normal, useful lives. The ultimate Solution must be in resettlement. I cannot find words to express too strongly my earnest conviction that the United States and the other nations that can help must take action—and prompt action—to open their doors to these people and off er them assistance to reestablish produetive lives. The Obligation of wotld leader- ship rests squarely vvith us. We cannot in conscience ask other governments and nations to do their füll part unless and until the American government acts to allow our fair share of these refugees to come and live here." W. Avereil Harriman. Secretary of Commerce Masse gegen die Westmächte wie gegen die westdeutschen Par- teien und Politiker richtet und deren Leitmotiv das Schlagwort von der "deutschen Einheit" bildet. Der Auftakt zu dieser Propa- Eine schändliche Verleumdung (Fortsetzung von Seite 1) nachgeholt, und insbesondere Shertok wird in dieser Hinsicht "als zukünftiger jüdischer Aussenminister" aufs Korn genommen. Die Wahrheit ist natürlich, dass das jüdische Palästina, die Kol- lektivsiedlungen eingeschlossen, nicht im entferntesten kommuni- stisch sind. Die kommunistische Partei Palästinas hat die Mitglieder- zahl eines grösseren Vereins und wird nicht deshalb äst Einfluss gewinnen, weil sie sich seit Lake Success "eretz-israelitisch" statt "palästinensisch" nennt. Was aber die zukünftige jüdische Aussenpolitik 'anbetrifft, so muss es jedem Einsichtigen klar sein, dass das anzustrebende Ziel die international anerkannte Neutralität des jüdischen Staates sein muss. Es ist tief zu bedauern, dass diese Bestimmung nicht in die Resolution der Vereinigten Nationen aufgenommen worden ist. Das Bild der gegenwärtigen Lage wäre nicht vollständig, ohne auf eine innere Gefahr des Jischuvs hinzuweisen: die Aktivität jener Kreise, die man euphemistisch "Dissidenten" zu nennen pflegt, die aber in Wirklichkeit Rebellen gegen den Mehrheitswillen des Jischuvs und des jüdischen Volkes sind. Ihre fortdauernden Morde englischer Polizisten und Soldaten tragen naturgemäss nicht dazu bei, die Stimmung der Sicherheits- organe gegenüber der jüdischen Bevölkerung zu heben und sie ihr Amt zumindest3rcJ Sireelj Saite 110. N. Y.22, JN. Y. treffenden Fragen schärfere De- finitionen wünscht und gewöhnt ist. Unter vielen Liberalen kann man die Stimmung vielleicht mit den Worten des ehemaligen Kol- legen des Kandidaten, des frühe- ren Innenministers Ickes, wie folgt summieren: "Ich werde mich zu keiner Unter- stützung eines Kandidaten entschlies- sen, bis die demokratische und repub- likanische Konvention vorbei sind. Dann werde ich mir die Kandidaten ansehen und vor einer Erschliessung ihre Programme sorgfältig studieren. Wen ich dann unterstütze, das wird davon abhängen, wen. ich auf lange Sicht für unser Land für gut halte. Ich habe oft kritisch über den Präsi- denten Trum.an gesprochen, es aber niemals für ausgeschlossen erklärt, . dass ich ihn vielleicht schliesslich doch unterstützen würde. Und .obwohl ich das politische Wagnis von Henry Wal- lace für hoffnungslos halte, könnte ich doch unter Umständen meine Stimme für ihn abgeben, die, obwohl in diesem November fortgeworfen, sich für 1952 oder 1956 auswirken könnte. Das feh- lende Stück in dem Puzzlespiel, das , die Wähler im Spätherbst zu lösen haben, ist das Gesicht des republikani- schen Kandidaten.. Der unabhängige Wähler wird sich daher erst nach der republikanischen Konvention in Phila- delphia entscheiden." In der Tat blickt jetzt alles auf die Republikaner. An Trum ans Kandidatur ist nichts zweifel- haft. Im GOP-Lager aber haben wir Taft, Dewey, Stassen, War- ren und vielleicht auch Eisen- hower und neuerdings Mac Arthur. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meisung, dass die GOP durch die dritte Kandidatur einen Kampf für unnötig halten und daher Taft oder Martin auf- stellen wird, glaubt ein so erfah- rener Politiker wie Arthur Krock, dass gerade darin eine ausserordentlich gefährliche Ver- suchung läge, weil nach einer solchen Aufstellung bei einem Ausspringen von Wallace im letzten Augenblick Truman leich- teres Spiel haben würde als etwa bei einem Kampf gegen Dewey. Mit anderen Worten: Die Wallace - Kandidatur wird in ihrem Störungswert nicht ohne weiteres abgetan. Man darf auch nicht vergessen, dass Wallace eine Persönlichkeit ist, die wirklich aus der Tiefe der Bevölkerung dieses Landes kommt. Kein Zweifel, dass zum Beispiel seine Ablehnung der all- gemeinen Wehrpflicht, eine sehr weite Popularität geniesst, ganz abgesehen davon, dass ihn dies mit Voll- und Halbisolationisten in eine Front bringt. Auch seine Angriffe gegen Wall Street; und Monopole sind traditionell und stammen, wie Kenneth Stewart ganz richtig schreibt, "nicht aus dem modernen Moskau, sondern aus dem alten Mittelwesten". Von .Lincoln über Grover Cleveland und Wilson bis zu Roosevelt ha- ben diese beiden Institutionen niemals die Sympathien der be- deutendsten Männer der amerika- nischen Geschichte besessen,. Und deren Antipathie hat immer ein volkstümliches Echo gefunden. Das Gleiche gilt für Wallaces Unterstreichung des Friedensge- dankens, die ebenfalls der unkrie- gerischen Einstellung der weite- sten Volksmassen entspricht. Diese allgemeinen Ideen haben natürlich nicht die Kraft das rie- sige Räderwerk der Parteiwahl- maschine nennenswert dürch Ent- zug von Stimmen zu schädigen. Immerhin bestehen zwei Möglich- keiten. Die erste Möglichkeit ist die, dass, wie oben schon ausge- führt, die Absplitterung der Kräfte von den Demokraten den Republikanern Sieges-Aussichten verschafft. Die zweite igt, dass Wallace dadurch,-'da'ss er einige Millionen Wähler um sich sam- melt. doch noch solchen Einflüäs auf Gruppen- und Far'teiiörnaatio- nen in.gewissen Gebieten gewinnt, dass es einer indirekten., P!inwii> kung auf verschiedenst^ Gebiete des politischen Gebahren gleich- kommen kann. Wallace ist der Typ eines Idea- listen und Rebellen. Und da er ein amerikanischer Mensch ist, hat er heute noch als 59zähriger jene Knabenhaftigkeit, deren Op- timismus keine' Alters-Plattheit, sondern Frische ist. Wehn man die Vorgänge daher ganz schärf ana- lysiert, kann man vielleicht vor- läufig am besten dies feststellen: Wallace hat sich eingeschaltet. Aber ist es ausgeschlossen, dass er sich, unter gewissen Bedingungen nicht auch wieder ausschaltet? Vermutlich ist diese Möglichkeit nach wie vor sein "secret weap- on". Washington, D.C. "Nation'« Capital" - Besuchet fin- den nahe Street Car und Bus Lines, in guter ruhiger Lage, Park u. 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Das Verfahren in Leip- zig gegen Scheringer, Ludin und Wendt gab dann Hitler die er- wünschte Gelegenheit, vor dem Reichsgericht seine Legalität zu beeiden. Es werden Köpfe rol- RECONSTBIfCTIO Keg U.S eat Ott No i: i Editor: Manfred George Assistant Editors: Richard Dyck Kurt BeLlmer Advertising Manager: Hans ti. Schleger Circu la tion M an a gen Ludwig Wronkow Advisory Board: 1 Louis Adarnic Max Gruenewaid Leo Jaeck Jacob K. Javits Roger N Baldwin Freda Kirehwey D A. Jessurun Adolf Kobei Cardozo Thomas Mann Emanuei Geller Harold R. Möskovit Albert Einstein Max Nussbaum Lion Feuchtwangei A. A. Roback Nahum Goidmann Fritz von Unruh Board ot Direclors: Alfred Prager, Chairman; Fred H. Bielefeld. Manfred George. Willi Gunzburger Dr Wils red ■ C. Hülse, Ludwig Loewenstein. Hang E. Schleger, Dr. Fritz Schlesinger, Ludwig Wronkow Advertising Rates on appücation. Mein« ber of Audit Bureau of vi-euiations. Published weekly by the New World Club, ine (Dr Fritz Schlcsing<<> Presi- dent,). 209 W 48th St.. New York City 19. Telephone: Ci 7-4662. Cable Address: "Aufbau" New York Unsolicited manuscripts shoijto be ac« companied by sta.mped self-addressed envelopes. The Editors cannot be re« sponsible for the return of any un- solicited maierial. Subscription Priees: U. S. A.. rts terri- tories and possessions, and Canada: $2.50 4br Vu .year. $4.50 for 1 y#ar. Cen- tral änd» South Am'erica: $2äf5 for »/§ year," $5100 for 1 year. All offitir coun- tries: $3.25 for % year, $6.00 for 1 year. (Postage includ^d), r't ABC Vol. XIV—No. 2 1.19 ABC January 9, 1348 ■Copyright .1947. b.v 'New WorlfitClub. Inc. Entered qs second-class matter January 30;, 1940. at New York Post Office under Act of March 3, 1879. A. WALTER ■ DIAMANTENSCHLEIFEH aus HEIDELBERG gibt bekannt, dass er die Firma WALTER-RICB CORP. JEWELEHS Uhren, Juwelen-Diamaniemchleiferei eröffnet hat 838 SEVENTH AVE. (Nähe Mth. St.) Tel.: Cl 7-4762. FÜR KIDDUSH; Lipschutz-Wcme berühmt für Kashrutl und Qualität MONTEREY WINE CO., Inc. 70 STANTON STREET Near Allen St. GRamercy $-2881 len, so verschwor er sich, aber "auf legale Weise". Von der Mil- lionenzahl der Köpfe, die da rol- len würden, machte sich niemand eine rechte Vorstellung. Eichard Scheringer wurde im Gefängnis Kommunist. Die Nazis; sollen ihn dann umgebracht ha- ben. Oberleutnant Wendt schloss sich den Strassers an und bezahlte das, beim Massenmord des 30. Juni 1934, mit dem Leben. Hans Elard Ludin blieb Hitler treu, nahm an seinem Raubzug gegen Europa teil, und wenn ihn nun die Strafe erreicht hat, so teilt er, in einem tieferen Sinne, damit das Los seiner Kameraden Sche- ringer und Wendt: auch ihn ha- ben schliesslich die Nazis umge- bracht. - . jr\j ove"5' flavor. HEINZ OVEN-B A K E D BE ANS THE O SEAl On the towei right hortd lide of the lob«! you will st» of endoriemtnl the (U> leuli of the UNION OF ORTHO.! DOX JEWISHr CONGREOA. TION 5 Of AMERICA. Friday, January 9, 1948 AUFBAU ' Schneller als der Schall Dies -ist das erste Bild des neuen Raketenflugzeugs XS-1 der amerikanischen Luftwaffe, Es ist schneller als der Schall und hat damit die sogenannte Schall-Grenzgeschwindigkeit durchbrochen. Das Flugzeug (oben rechts) ist mit einem Supersort-Bornber verbunden und wird von ihm aus in Bewegung gesetzt. Geschichten der Rettung Der Mann aus dem feurigen Ofen Unter den etwa 200 jüdischen DPs, die am vergangenen Don- nerstag mit der "Marine Tiger" aus Bremerhaven in New York ankamen, befand sich auch der in Beuthen geborene Heinrich Hau- ser. Er kam mit Frau und Kind hier an. Zeitungsleuten erzählte er das folgende erschütternde Er- lebnis: 1941 wurde er von den Nazis aus Lodz nach dem Arbeitslager Krasznik. darin nach Budzin, schliesslich, 1941, nach dem To- desläger Maidanek verschickt. Etwa zwei Wochen vor der Be- freiung durch die Russen wurden er und ein zweiter Lagergenosse wegen eines angeblichen "Verge- hens" vom Lagerkommandanten in",eineri' noch nicht angezündeten Kreltmtöriumsofen geworfen. Sie sollten die ersten Opfer der näch- sten Verbrerinungsaktion werden.' Die Ofen tut- schloss sich hinter j ihnen. Drei Stunden später kam j der polnische "Kapo" (Lagerpoli- j zist), dessen Aufgabe das Ofen- | j anzünden war. Er machte die i I Türe auf, war überrascht die bei- den zu erblicken und lief fort, um , sich Instruktionen zu holen. Diese ' 5 Pause benutzten die Todeskandi- daten. um zu entweichen. I [ Hauser hatte vor Entsetzen die j Sprache verloren. Er gewann sie ' erst wieder, als die russischen Soldaten einmarschierten und ein Unteroffizier die Frage an ihn richtete, "wie er heisse. "Jude' 'Heinrich Hauser!" erwidert er, | 'wie er es beim Verhör durch SS- Leute zu antworten gewohnt war.; Damit hatte er die Sprache wie derge wonnen. -d. Gertrude und Michael Richter Louis D. Levinthal, einst Präsident der Zionistischen Organisation Amerikas, zuletzt Ratgeber des Generals Lucius D; Clay in jüdischen Angelegenhei- ten der amerikanischen Zone in Deutschland, war Sonntag mit Flugzeug aus Deutschland in New York eingetroffen, .— noch zur rechten Zeit, um den im Ball Rooni des Hotel Commodore ver- sammelt gewesenen zweitausend Delegierten der 33. Jahreskonfe- renz des Joint Distribution Com- mittee seinen ersten Bericht über die Situation der in Europa ins- besondere in den DP-Lagern le- benden Juden zu erstatten. Mit Leidenschaft und Zorn trat er der von gewisser Seite vertrete- DELEX nen Auffassung entgegen, dass die Heimatlosen sich aus Men- schen minderer Qualität zusam- mensetzen. Von den herzbewegenden Ge- schichten aus den Lagern, die Levinthal seinen Hörern als von ihm selbst erlebt erzählte, sei nur die folgende verzeichnet: In dem Lager Sengwarden, in dem die Engländer einen Teil der Passagiere des "Exodus '47" untergebracht haben, machte der Vorsitzende des Lager-Komitees, Ingenieur Lustig, Levinthal mit Gertruda Bobolinska, "einer grossen, wohlgestalteten Frau mit herrlichen Augen und ein- nehmendem Lächeln" bekannt. Sie ist Katholikin. Bis zum Aus- bruch des Krieges war sie Leh- rerin in einem Dorfe bei Danzig. Sie und ihr Mann waren mit dem jüdischen Ehepaar Stolovitzky befreundet und liebten deren fünfjährigen Sohn Michael. Herr Stolovitzky wurde von den Nazis in ein Konzentrationslager ver- schleppt und zu Tode gemartert. Frau Stolovitzky floh mit Mi- chael nach Wilna. Als Gertrudas Mann als polnischer Uhtergrund- kämpfer fiel, floh Gertruda eben- falls nach Wilna. Dort traf sie 1942 Frau Stolovitzky, erschöpft von Sklavenarbeit, in sterben- dem Zustand. Bevor sie ihren letzten Atemzug tat, bat sie Ger- truda, sich Michaels anzuneh- men, dessen einzig überlebender Verwandter ein Onkel in Tel Aviv ist. Gertruda beschloss, Mi- chael zu seinem Onkel zu brin- gen. Sie liess aber den Knaben nie im Zweifel darüber, dass er Jude sei. Den nazistischen Hä- schern gegenüber gab sie Mi- chael .als ihren, der Katholikin, eigenen Sohn aus. Nur so "konnte sie den Knaben vor dem Tode, der jedem jüdischen Kinde ge- wiss war, retten.,'- Nach der Befreiung machten sich Gertruda und Michael auf d e n .1' Ii r e h t b a r b e s c h w e r 1 i c h e n Weg nach einem Lager in Deutschland, von wo sie bald nach Palästina gebracht zu wer- den hofften. Sie kamen in ein Lager bei Kassel., einem, der seh 1 ech tes l.e n i n Deutsch I and. Gertruda nahm, alle Entbehrun- gen auf sich und achtele nur daraus, dass Michael das not- wendigste bekomme. Nach, fast dreijährigen !.....,eiden fanden sie endlich den. Weg zum. "Exodus '47", auf dem sie.die ganze gefährliche Odyssee 'Mar- seille ..............- !.....iaifa '— Marseille Hamburg mitmachten und schliesslich in Sengwarden .......- nach Vernichtung ihrer Doku- mente . namen- und heimatlos wie alle Exodus-Menschen . — landeten. Gertruda .die selber in die katholische Kirche beten geht, überwacht die jüdische Er- ziehung ihres Schutzbefohlenen, sowie seine Bar-mizwah-Vorbe- reitung, und so lernte sie auch hebräisch. In dieser Sprache ver- kehrt sie auch mit ihren jüdi- schen Genossen im Leid, die sie alle verehren. Als Levinthal zu Gertruda sagte, die Regierung des jüdischen Staates werde sich freuen, sie als Bürgerin des Landes Israel aufzunehmen, antwortete sie mit Tränen in den Augen he- bräisch: Ja, sie wünsche Bürge- rin von Erez Israel zu werden. Und sie schloss mit einem: "To- dah rabbah" (Viel Dank)! "Wollen wir amerikanische Ju- den" — fragte Richter Levinthal zum Schluss — "hinter der Be- reitschaft unserer DP's, ihren noch unglücklicheren rumäni- schen Brüdern zu helfen, wollen wir hinter der Opferbereitschaft der Gertruda Bobolinska zurück- stehen?" W-d. j Die vorliegende Ausgabe ; des "Aufbau" ist seine FOREIGN EDITION (AUSLAXD-AUSGABK) Sie enthält den gesamte» Text der amerikanischen Aus- gabe. Lediglich Notizen rein lokaler Bedeutung sind' ausge- lassen. Dafür wurden zusälz- 1 i <:• Ii e A r t i k e I a 11 g e m e inen 1 n - tvresses aiafgeuom»i< n. Die "Blaue Beitragskarfe" "Schnell und individuell" ist das Losungswort-bei Sa/e 50Jo REDUCTION 2169 Broadway (76-77St.) ,s<ä3 5^ (jJinbüihahu REDUCED 50% fchna. 2167 BROADWAY 1 R LfJLi HOC H12 Midtc% Qualität SsmL-ÜjnnuaL ClmAanaL SALE OF OVERCOATS 100% VIRGIN WOOL • IMPORTED AND DOMESTIC FABRICS ALL COLORS AND SIZES ALTERATIONS FREE UP FOR WÄLDES UP TO *85 oo Direkte Subway-Verbindungen: BMT to Whiteliall St.; IRT (Lexington Ave.) to Bowling Green: IRT ('Ith Ave.) so Wall St.;" Eighth Ave, to Nassau St. (Bma, WfadsipwlAUML d&kr dfahhPL rnuL dsüv (beumsL DELEX PRODUCTS 15 6 - Ö 9 4 5TH AVE., F l U S H l N G, i. N» Y - 6* AUFBAU Friday, January f, 1948 Aus dem Hinterhalt erschossen Eliahu Katz gefallen Ello (Eliahu) Katz ist einem mörderischen von Arabern aus- geführten Ueberfall zum Opfer gefallen. Mit ihm verliert der jüdische Sport einen seiner be- deutendsten Könner. Katz war wohl unstreitig der beste jü- dische Langstreckenläufer der Welt. Seine grössten Erfolge hatte er im Jahre 1924 bei der Olympiade in Paris, wo er hinter seinem Landsmann Ritolä den 2. Platz im 3000 - m - Hindernis- laufen belegte und bei der glei- chen Olympiade zusammen mit Nurmi und Ritola das 300-m- Mannschaftslaufen gewann. Katz kam im Jahre 1925 nach Deutschland, 'wo" er na.eh k urzer Zeit dem Bar Kochba. Berlin beitrat, und dort van EifolK zu .Kr Co lg eilte, alle deutschen I jarignt i'eck en [ji ufe r .sei- ner Zeit seh lagend. Seine Kr so Ige und sein Eintreten für den jüdischen Sport hatte viel dazu beigetragen, den bisher wenig' he kannten jüdi- schen Sportklub "Bar Kochba" Ber- lin in die Höhe zu bringen. Unzäh- lige Staffel- und M an n sc h af t RS i e ge dieses Klubs sind dein läuferischen }\imi»en von Kai'/, zu verd*'nkpn. Katz war seit 1933 in Palästina. Alle, die ihn kannten, wissen, welch schweren und unersetz- lichen Verlust wir erlitten haben. Der Verstorbene hinterlässt eine Frau mit einem Kind. Sie befin- det sich, ihres Ernährers beraubt und kurz vor der Entbindung des zweiten Kindes stehend, in schwerster wirtschaftlicher Not. (Spenden seiner Freunde wird die Redaktion des "Aufbau" gern vermitteln.) Felix Pinczower. Die palästinensische Presse be- klagt den Tod zweier in Jerusa- lem beliebt gewesener Aerzte, des aus Deutschland stammen- den Dr. Robert Simon und des aus Wien eingewanderten Dr. Hugo Lehr, die beide während der Ausübung ihres Berufes durch Kugeln arabischer Schüt- zen .gefallen sind. Dr. Simon war gerade auf dem Wege zu einer einsamen kranken Frau, die er aus einem von arabischen Angriffen besonders bedrohten Stadtviertel herausholen wollte. Warum jeder einen Schekel kaufen soll Von Jacques Torczyner, Vorsitzender des Nationalen Schekel-Komitees der Zionist Organization of America. zu besehliessen sein. »Deshalb ist die gegenwärtige Seh ekel Wer- bung von geradezu vitaler Bedeu- tung. Man hat diesen Kongress Palästina eine Bedeutung wie nie zuvor. Die Kampagne der Zionistischen Organisation Amerikas zum Ver- j.. _____ , , ,, , kauf der Schekel. die jeden Käufer zur Teilnahme an den Wahlen für i Kongress des Uebergangs den Zionistischen Weltkongress berechtigt, steht nun vor der Türe. ! genannt. Von nun an bis zur Ein- Der Schekel eines jeden Juden hat in diesem Jahr der historischen __ •" . Entscheidungen und der definitiven Bildung des Jüdischen Staates in richtung des Staates Sind Wir in einer gefährlichen und wechsel- vollen Üebergangsperiode. Auf dem Kongress von 1948 muss sich die gemässigte Haltung der Allgemeinen Zionisten Ame- rikas durchsetzen. Je grösser die Vertretung der Zionistischen Or- ganisation Amerikas sein wird» umso weniger werden partei- ische Leidenschaften imstande Pakete für die Tschecho- slowakei Im allgemeinen bleiben die bisheri- gen Vorschriften für Pakete bestehen, mit folgenden Abweichungen: Vom 1. Januar 1048 ab dürfen iie Pakete, die den Vermerk "Gift Parcels" tragen müssen, nur noch 200 Zigaretten ent- halten. xvenn sie zollfrei zugelassen werden sollen. Ausser Zigaretten müs- sen noch andere lebenswichtige Ar- tikel darin enthalten sein; das Gesamt- gewicht. darf 6 % Pl'und nicht über- schreiten. Pakete, die nur Zigaretten enthalten, werden nicht zollfrei zuge- lassen. ' Zeugen gesucht Es wird dringend Material benötigt für Verfahren gegen diejenigen, die für die Führung des Rasse-Dezernats der Staatsanwaltschaft Ilambui g wäh- rend der Nazizeit verantwortlich wa- ren. Alle diejenigen, die der Meinung sind, dass sie unter unzulässigen Mass- nahmen von Vertretern der Staats- anwaltschaft Hamburg im La'.il.» der gegen sie anhängig gemachten Ver- fahren zu leiden hatten, werden gebe- \ ten. ihre Namen. Aktenzeichen mit einer kurzen Darstellung ihr.tr Be- schwerden an die Jüdische Gemeinde in Hamburg. Rothenbaumchaussee 38. zu senden. Der jüdische Staat ist erst im Prinzip geschaffen. Noch liegen zahllose Hindernisse vor uns. Noch sind viele Schwierigkeiten zu überwinden. Die Juden haben eine Rechtsstellung gewonnen. Sie sind wieder ein Volk unter Völkern, eine Nation unter Natio- nen — aber der Staat muss erst noch gebaut werden. Die Feinde des jüdischen Vol- kes sind geschlagen. Aber sie setzen ihre Tätigkeit fort. Ihre Machenschaften gehen weiter. Sie versuchen die Welt von der Un- möglichkeit der Errichtung eines jüdischen Staates zu überzeugen, und sie übertreiben die Zwischen- fälle, die gerade jetzt in Erez Is- rael sich ereignen. Das amerikanische Judentum und die amerikanischen Zionisten von 80 Millionen Menschen durch die Vereinigten Staaten in den nächsten vier Jahren. Das fordert die Entwicklung und Schaffung neuer Industrien in Erez. Wir brauchen die techni- sche Geschicklichkeit und die Fä- higkeiten amerikanischer Inge- nieure, Chemiker und Physiker aller Arten. Inmitten arabischer j sein, auf dem Kongress die natio- Nachharn braucht Palästina die | naien Pressen zu blenden. Dar- morahsche und politische Hilfe um ni -en alle Mitglieder der von Grossmächten, vor allem der ZAO den Verkauf der Schekel mi t Vereinigten Staaten. Die Uebertragung des Eigen- tums, der Aktiven und Passiven der Jewish Agency auf den jüdi- schen Staat wird auf dem Zioni- stischen Weltkongress von 1948 aller Macht betreiben, auch an Juden, die der Bewegung nicht angeschlossen sind, damit mög- lichst viele. Delegierte zum näch- sten Kongress entsandt werden können. Ein Aufruf an die "Aufbau"-Le$er Mit den Juden in der Welt, mit haben neue Pflichten gegenüber ^em Yischuw in Palästina teilen dem S aate Der politische Sieg | wir die Befriedigung Über die hatte ohne die Unterstützung der 'haff des Jüdischen Staates, amerikanischen Regierung nicht Die Entscheidung der United f wonnen werden können Auch Nations leitet eine neue Epoche die Durchfuhrung der Entachei-1 der jüdischen Geschichte ein. dun« der UN ist ohne die Mit- i 4, . XT. . arbeit der Regierung der Verein-! Aber mit dem Yischuw und igten Staaten nicht möglich — Open House für die Schachfreunde unter New-Yorks "Äufbatf-Lesern Der "New World Schach- und Bridge Club, Inc.," (S. Birnbaum), 252 West 76th Street, im Hotel Churchill, New York 23, N. Y., ladet hiermit alle neii.eingewanderten Schachfreunde herzlichst ein, von Montag bis Freitag, 11 bis 6 p. m., am Schachspiel unentgeltlich teil- zunehmen. Freie Bewirtung mit Kaffee und Kuchen. "Who ls Loyal so America?" Wir haben kürzlich auf einen in "Harper's Magazine" erschie- nenen Artikel "Who Is Loyal to America" hingewiesen. Sein Ver- fasser ist Henry Steele Commager, Professor für Geschichte an der Columbia-Universität und einer der grossartigsten Kenner amerikanischer Tradition und Geschichte. In dem Artikel, der einen geradezu sensationellen Erfolg bei der Leserschaft des Landes hatte, versucht Commager in den gegenwärtigen verwir- renden Diskussionen über "loyales" und "illoyales" Verhalten eine reinliche Scheidung der Begriffe durchzuführen. Wir sind so häufig aus Leserkreisen nach dem Commager-Ar- tikel angefragt worden dass wir von Harper's eine kleine Zahl Nachdrucke erworben haben. Sie sind gegen .Einsendung i*on 10 Cents zu haben von: "Aufbau", Editorial, 209 W, 48th St., New York 10, N Y. Bitte auf dem Kuvert zu vermerken "Loyalty". mit anderen Worten nicht ohne die beharrliche und fortgesetzte Unterstützung der amerikani- schen Judenheit. Der Jischuw bedarf wirtschaft- licher Hilfe. 400,000 Einwanderer werden innerhalb der nächsten vier Jahre erwartet. Sie brennen darauf, in ihr Land zun kommen. Nicht etwa nur die DP's, die in den Lagern schmachten, sondern auch Juden aus anderen Teilen der Welt, vor allem auch Juden in den arabischen Ländern, die nach Palästina wollen, um dirt ein Leben in Würde und Ehren zu führen. Die Absorbierung dieser 400,000 Immigranten durch eine Volksgemeinschaft von 400,000 entspricht etwa der Absorbierung mit den Juden in der Welt tei- len wir auch die Verantwortung, die dieser Entscheidung ent- springt. Die Juden in Palästina stehen in einem schweren Kampf. Sie führen ihn mit dem Einsatz ihres Lebens. Sie kämpfen für den Boden, den sie der Wüste abgerungen haben, für die Kin- der, die dort glücklich aufwach- sen, für die vielen, die dort er- wartet werden nach Jahren grenzenloser Erniedrigungen und Entbehrungen. Niemand von uns kann mit den Juden in Palästina wett- eifern. Aber jeder von uns kann ihnen den Kampf erleichtern. Jede materielle Hilfe, die heute — nicht morgen gegeben wird, kelaktion beigesteuert wird, be- deutet zugleich eine Kundgebung der Solidarität. Wir leiten die Sorge für das junge Gemeinwesen, das sich vorbereitet, selbständig und fr?i zu sein. Jeder unter uns hat eine unaufschiebbare Verpflich- tung, dem Yischuw jetzt mit al- len Kräften zu helfen. American Federation of Jews From Central Eurcpe. Inc. Rudolf Callman Nathan Stein Cliairti'"T!. > sitient. Herman Muller Executive Vice- l're.sidt-rjt. Musik in Palästina Sidor Belarsky gab hier mehrere Gesangs-Abende. Im November hatte das Radio Jeru- salem einen "Monat jüdischer Musik". Die Werke vori etwa hundert jüdi- schen Komponisten wurden gesendet, darunter besonders ostjüdische Musik und hebräische Volkslieder, kantorale Musik und chassidische 'Veisen. Max Brod sprach über die "Neue hebrä- ische Musik im Lande". Die mit dem Ernst Bloch-Preis aus- gezeichnete Komposition des Amster- damer Tonsetzers Hans Krieg wurde , - , -r-. • „ j ____o„u„ vom Radio Jerusalem gesendet. Ge- auch jeder Dollar, der zur Sehe- sang. P. Holländer. j. s. Helft Palästina verteidigen K500 Vertreter jüdischer Grossvereinigungen Amerikas beschlossen auf der im Dezember durchgeführten Konferenz des United Jewish Appeal in Atlantic City die sofortige Durchführung einer Notstands- Aktion zur Aufbringung von $25,000,000 für die Verteidigung Palä- ' stinas. j In dieser einstimmig angenommenen Resolution wurden insbesondere ' alle jüdischen Vereinigungen Grossamerikas aufgerufen, ihre Mitglie- der und Freunde, einschliesslich aller Untergruppen zu mobilisieren lind einzusetzen, damit diese $25,000,000 noch vor Beginn der General- Campaign des United Jewish Appeal 1948 durchgeführt werde, deren Aufgabe es ist, .$250,000,000 im Jahre 1948 aufzubringen. Henry Mergenthau Jr„ General Chairman des United Jewish Appeal, führte in der von ihm vorgelegten Proklamation aus: "Die schnelle und opferwillige Durchführung dieser Notstands-Aktion werde für alle Welt ein sichtbares Zeichen sein, dass die Judenheit; Amerikas sich bis zum letzten für die Ver- teidigung Palästinas einzusetzen bereit sei. Auf den Schultern der amerikani- schen Judenheit lagert die gleiche Verantwortung wie bei den Regierungen der United Nations, Frieden und Freiheit im jüdischen Lande sicherzustellen." Rasches Handeln tut not! Helfe jeder zu seinem Teile mit, Palästina zu ver- teidigen! Spenden hierfür werden erbeten an: United Jewish Appeal of Greater New York — Council of Organization — Division 170 — 250 W 57th St., New York 19, N. Y.: über den "Ausbau" — UJA — Division — 209 West 48th Street, New. York 19, N. Y. Schecks und MoneyOrders bitte auszustellen: United Jewish Appeal Emergency Campaign for Palestine. gOKEACh ■ CONMNSCO • Wie freuen uns über jeden Brief »Ii den Adressen von Neuankömm- lingen. Wir wollen Ihnen gratis den "Aufbau" schicken. EIN WORT AN DICH Das jüdische Volk steht vor der Verwirklichung des Traumes, den es in den zweitausend Jahren seiner Heimatlosigkeit nie aufgegeben hat: den jüdischen Staat in Palästina wieder- aufzubauen. Nicht nur die Gerechtigkeit unserer Sache, nicht nur die bewundernswerten Leistungen unserer Pioniere in Erez Israel, sondern vor allem die staatsmännische Voraussicht und poli- tische Erfahrung der führenden Männer der Jewish Agency und der amerikanischen Judenheil: haben schliesslich die Anerkennung unserer nationalen Aspiration vor dem Forum der Weil herbeigeführt. Der Kampf aber ist keineswegs beendet: unsere Gegner versuchen direkt und indirekt alles, um die Durchführung des Beschlusses der United Nations zu vereiteln. Deshalb ist es von ausschlaggebender Bedeutung, dass die Juden in aller Welt geschlossen und einmütig hinter ihrer Führung stehen. DER EINZIGE WEG, DIESE EINHEITSFRONT FÜR PALÄSTINA VOR DER NICHT-JÜDISCHEN ÖFFENTLICHKEIT ZU DEMONSTRIEREN, IST DER ERWERB DES SCHEKELS. Der Schekel ist die Form, in der der nicht zionistisch organisierte Jude seine Solidarität mit dem Aufbau des jüdischen Staates in Palästina registrieren und durch Teilnahme an den Wahlen zum zionistsichen Weltkongress die Art dieses Aufbaus direkt mitbestimmen kann. So wie der United Jewish Appeal die MATERIELLE Mitwirkung eines jeden Juden am Auf- bau Palästinas verlangt, ist der Sinn der Schekelaktion, das Bekenntnis zu diesem Aufbau ZIFFERNMÄSSIG, abzulegen. JEDER JUDE MUSS DEN SCHEKEL ERWERBEN! Bitte tragen Sie sich und jedes über 18 Jahre alte Mitglied Ihrer Familie hierunter ein, und veranlassen Sie Ihre jüdischen Verwandten und Freunde, Ihre Lieferanten und Kunden, Ihre Kollegen und Geschäftsfreunde, Ihre Klienten und Patienten, sich gleichfalls einzutragen. EILE TUT NOT, denn die "Liste muss spätestens am 14. Januar mit $1.00 pro Schekel wieder in unseren Händen sein. Hier abtrennen und in Druckschrift ausfüllen___ Zionist Organization of America THEODOR HERZL SOCIETY 717 West 117ih Street, New York 33. New York 1 am enclosing Check Money Order Postal Note .................. for $............................... Please send the Shekel in the amount of $1.00 each to the following: NAME ADDRESS Date: ............................................................................................ Signatur©: Fndkiy, January 9, 1948 AUFBAU *7 Wiedersehen in Trümmerland Im Herbst 1938 kam ich nach Amerika. Im Herbst 1943 wurde ich Amerikanerin. Im Herbst 1947 reiste ich in einem offiziel- len Auftrag" nach Deutschland. Der kurze Aufenthalt in Lon- don und Paris, eine Fahrt durch die Normandie. Die Ruinen, die ich sah, gaben mir einen Vorge- schmack von dem, was ich in Deutschland erleben würde. Aber, was ich tatsächlich vor- fand, ging über alle Phantasie- vorstellung hinaus. Es war Trümmerland: äusserlich und moralisch. Der Zug ging um 17,45 vom Gar de l'Est ab. Es ist wieder der internationale Schlafwagen- zug, mit dem Mitropa-Kringel an den Wagen. Er heisst jetzt "Orient-Express" und sieht aus wie ein Miltärtransport auf ele- gant, zwischen dessen unifor- mierten Gestalten etwas Zivil ge- raten ist. Es .gibt Speise wage», mit gu- tem Essen und "extras" wie Pate, Wein und Likör. Nur der Nes- kaffee erinnert an die Gegen- wart. Die Abteile sind warm und taghell erleuchtet. An diesen Zug werden zwei bis drei alte, elende Kästen angehängt. In ih- ren dunklen schlecht geheizten Coupees sitzen Zivilisten. Fran- zosen fahren meist nur kurze Strecken mit. Ich sah verschiedene Reisende mit kleinen blau-weissen Abzei- chen im Knopfloch. Sie waren in die III. Klasse-Abteile zusammen- gepfercht und hatten zahllose zer- schlissene Koffer bei sich, vor- sichtshalber mit Schnüren und Riemen umwickelt. Ich schämte mich, so viel bequemer zu reisen als sie, die wohl nicht wussten wann ihre Reise zu Ende sein wird. Military Police kontrolliert die Pässe. Sie wacht darüber, dass kein Unbefugter in die Wagen der Besatzungsmächte kommt. An der Grenze steigen deutsche Schaffner ein; aber das französi- sche Zugpersonal bleibt. Von BELLA FROMM Aus der lauten Kommando- stimme, die mich am Morgen aus dem Schlaf schreckte, schloss ich, dass wir in Deutschland wa- ren: "Hier dürfen sie nicht ein- steigen. Können Sie nicht lesen? Das ist reserviert für Mitglieder der Besatzungsarmeen." Nazis Allerwegen Schon am ersten Tag — in Stuttgart — .fragte ich mich, weshalb so viele deutsche Män- ner unverändert wie Nazis aus- sehen. War es der fanatische Blick, der noch immer nicht aus den sehnigen Gestalten ver- schwunden ist — oder war es nur die Kleidung? Diese wie Skimützen aussehenden Uni- formkappen, die alle Arbeiter und jungen Leute tragen: in Schwarz, Blau, Grau und Grün- lich — nur nicht in Braun. An manchen Mützen prangt noch ein einsames blechernes Edelweiss. In Stuttgart — und auch spä- ter in anderen Städten — fuhr ich öfters in der Strassenbahn, die überall zwei klappernde An- hänger hat. Viele Fenster haben das Glas eingebüsst. Es ist durch Pappe oder dünne Holzbretter ersetzt. Infolgedessen ist es in solchen Wagen halbdunkel. Auf einer Fahrt benutzte ein- mal ein junger Mensch die kleine amerikanische Flagge, die er an meiner Jacke sah, als Gelegen- heit, sich Luft zu machen. "Wir brauchen keine Hilfe aus Amerika. Wir lassen uns die Ge- danken anderer Völker nicht aufdrängen. Wir Deutsche tun nur, was uns zusagt." "Aber Hitlers Gedanken habt Ihr an- genommen", sagte ich. Hass klang aus der Stimme des Bur- schen: "Er gab uns ja auch et- was zu seinen Gedanken dazu — Brot und Arbeit." Jeeps und Taxis Meistens fuhr ich mit früheren "Volkswagen". Sie sind heute im Dienst Amerikas, aufgemacht nach dem Vorbild unserer Jeeps und Army Trucks und werden von Mitarbeitern des MG be- nutzt. Andere fahren als Auto- Droschken, die nur mit Ausweis oder spezieller Genehmigung be- nützt werden dürfen. Es gibt ame- rikanische und englische "Pas- senger Services". Dort kann sich jeder ausländische Reisende oder Beamte ein Taxi bestellen. Bei den Engländern bezahlte ich im Büro des Taxi-Services. Bei uns gab es kleine Hefte, die bei den "Visitors Bureaux" verkauft werden. Diese Heftchen haben abreissbare Coupons im W^rte von fünf Pfennigen bis zu einer Mark mit denen die Taxifahrten bezahlt werden. Ein volles Heft kostet $6.— und wird zum Wert dreissig Cents für eine Mark an- gerechnet. Die Volkswagen, die sozusagen amtlich fahren, wer- den vielfach von früheren deut- schen Offizieren gesteuert. Sie kamen zu diesen Chauffeur-Stel- lungen auf Grund einer Schluss- folgerung unserer Besatzungs- behörden: Offiziere wurden erst 1944 PG's (das war vordetn nach derft deutschen Offiziers-Regie- ment verboten). Jetzt wird die- sen Offizieren der verspätete Parteieintritt als mildernder Umstand anerkannt. Wo meine Wiege stand Die erste Nacht in Deutsch- ! land verbrachte ich in meiner Geburtsstadt, Nürnberg. Ich habe mich oft geärgert, dass ich in der verrufensten deutschen Stadt zur Welt gekommen bin. Mein Zug kam gegen sechs j Uhr abends an, als es schon däm- j merig war. Es goss in Strömen, j Zwei Träger hatten sich meiner ! Handkoffer bemächtigt. "Ich i habe noch kein deutsches Geld," | sagte ich. — "Na, Stäbchen wem i se doch ham," meinte der eine. ; — Ich sah ihn mit grossen Augen an: "Stäbchen?!" — "Stäbchen", wiederholte er und dabei deutete er mit zwei Fin- gern die Bewegung des Rau- chens an. Von da ab lernte ich, Kellnern, Zimmermädchen, Chauffeuren und sonstigen Dienstbeflissenen überall als Trinkgeld "Stäbchen" zu geben. Es ist die mächtigste Nach- kriegserscheinung im deutschen Sprachschatz. Meine Träger lotsten mich durch Unterführungen und über Treppen des Bahnhofes. Es war zappendüster. Da das Dach fehlt — wie bei fast allen deut- schen Bahnhofshallen — stand alles unter Wasser. Es war ein langsames Vorwärtskommen, weil ich dauernd in tiefe Löcher stolperte, die unter dem Wasser lauerten. Ich bekam ein grosses Doppel- zimmer mit Bad im Grand-Ho- tel, das, als Göring und Himmler dort abstiegen, "Reichsparteitag- Gasthaus" geheissen hatte. Es ist heute das erste Hotel für Amerikaner in Nürnberg. Es war angenehm warm und im Bade- zimmer gab es heisses Wasser. Aber keine Handtuchhalter, keine Seifenschalen, keine Klin- geln, keine Teppiche — nur einen kneinen Badeteppich vor der Wanne. Die Fussböden haben Löcher, in den Bettstellen sind Pritschen anstatt Spiralmatratzen. Vor den Fenstern stechen verbogene Eisenträger gespenstisch in den Himmel. Das Hausmädchen erschien mit einem Kopfkissenbezug in der Hand: "Zum abtrocknen, wir ham kei Handtücher". — Es war eine besondere Auszeichnung. Sie wurde mir auf Anordnung des amerikanischen Majors zu- teil, der Hotels und Restaurants in Nürnberg kontrolliert. Am Eingang aller amerikanischen Hotels hängen grosse Plakate, die DEADLINE for All Advertisements MONDAY 4 P.M. Das Wohltätigkeits-Konzert des New World Club Tbüdet alljährlich einen Höhe- punkt der New Yorker Konzert- saison und hat sich in den Krei- sen des kunstliebenden Publi- kums einen festen Platz erobert. Das Konzert, dessen Reingewinn dem Hilfswerk der "Blue Card, Inc." und dem "Fonds für soziale Hilfe" im N.W.C. zufliesst, findet am 24. Januar, 8:30 p. m., in der • Town Hall, 123 West 43rd Street, statt Die künstlerische Leitung des Abends liegt wiederum in den Händen Gerhard Pechners von der Metropolitan Opera, dem es gelungen ist, eine grosse Zahl füh- render Künstler der Met und des Konzertpodiums für das Konzert zu gewinnen. Alle Künstler haben sich uneigennützig in den Dienst der Sache gestellt. Dr. Fritz Stiedry, der berühmte Wagner-Dirigent der Met, dessen Neueinstudierung des gesamten "Ring des Nibelungen" zur Zeit das Interesse aller New Yorker Musikfreunde fesselt, dirigiert ein Symphonie-Orchester, das aus führenden Künstlern des N.B.C. und des Philharmonischen Orche- sters ausgewählt ist. Mit ihm tei- len sich, die bekannten Kapell- meister der Met, Max Rudolf und Kurt Adler in die Dirigenten- prlichten des Abends. Die Ouvertüre zum "Sommer- naehtstraum", dem Mendelssohn- Jahr entsprechend, und Mozarts '"Kleine Nachtmusik" werden er- neut. für die grosse Dirigenten- kunst Striedys zeugen. Ray Lev. deren Konzerte in der Carnegie Hall grösste Erfolge darstellen und die eine unserer führenden Pianisten ist, hat den Klavierpart in der "Burleske" von Richard Strauss und der "Rhapsody in Blue" von George Gershwin übernommen, zwei symphonische Werke, die dem Dirigentenstabe Max Rudolfs anvertraut sind. Karin BranzeU, eine unserer bekanntesten Altistinnen und Florence Quartara.ro. die im N.W.C.-Konzert des vergangenen Jahres die Hörer zu begeisterten Ovationen hinriss, werden Lieder und Opernarien zu Gehö bringen. Weiterhin haben noch folgende erste Künstler der Met fest zuge- sagt: Deszö Ernster, Bass; Felix Knight, Tenor, Gerhard, Pechner, Bass-Buffo. Nähere i;iiiz.««Mivitv» «lex I»ro- sriimms finden sie auf Seite 15 die- ser Nummer und in den kommendi-n Nummern dos "Aufbau". Alle Plätze Kind reserviert, und die lebhafte Nachfrage nach Karten, die bereits eingesetzt, hat, macht dringend wünschenswert, sieh iim- KeheiKl Pliitxe zu reservieren. Kar- ten sind • erhältlich: im Office des -X.W.C., 20!» West 4Nth KV.. New York 19, N. - V. (Tel.: Cl. < -1 >ii!2 > ; in der öptown - A lissa hest el 1 e bei "JmvIVk Fiirnitii re <»". 4 2 !> 0 Broadway, Ecke lS.'ird St., und in der Queens-Aus- gabestelle »II« >>>,»,»". 116-21 Queens Boulevard, Forest Hills, I.. f., N. V. Her ftviii«■ rivHtt' wird von den veranstaltenden < )ras'nisat ionen aus- schliesslich zu r .Linderung der Not unserer leidenden Brüder verwen- det, an der keiner schweigend vor- über geh < Ii sollte, rler das (lliick hatte, sich beizeiten hierher reiten und festen Fuss fassen zu kennen. Hi- •O" RABATT Auf alle WINTERMÄNTEL STÄNDIGE GROSSE AUSWAHL IN ANZÜGEN G.&M.CLOTHIERS Inhaber: S. CU f MAN 1 UNION SQUARE W., Ecke 14. Str., 1. Stock, Suite 205 Tel. AL 4-1163, Residence: WA 8-3648 . Tag!, geöffn. b. 7 Uhr abd. SONNTAGS VON 1 ! BIS 1 UHR GEÖFFNET DAS ECHTE, WELTBERÜHMTE VADEMECUM MUNDWASSER (SCHWEDISCHES ERZEUGNIS) - Original-Flasche 2Vi ozs.......$2.50 Bezugsquellennachweis und Postversand EI. H. MÄSTE TOILETRIES - 24 E 21st St., N. Y. 10. N. Y. - AL 4-0198 ,o©' ROSE'S Wohnzimmer-Schöpfun- gen in herrlicher Auswahl .... auf Bestellung in unseren eigenen Werkstätten angefertigt. Juli-August Samstags geschlossen. Geöff- net täglich bis 8 Uhr. Donneistags bis 3.31 Durch und durch Spiralfeder-Konstruklion Rosshaar-Füllung — Kein Ersatz-Material • BEQUEME TEILZAHLUNGEN • rose furniture • MM >' M -W . W Sm-'Wl >. -\ . '■'< MMUM MMWMZ den Deutschen und Displaced Person* den Zutritt verbieten. Leider sind von dieser Bestim- mung auch jüdische DP's betrof- fen, aber das Verbot ist nötwen- dig, weil es unter den 1,500,000 DP's der verschiedenen Nationen eine Unzahl noch nicht entlarv- ter Nazis gibt. Ich ging nach dem Essen durch die dunklen Strassen. Nebengas- sen haben überhaupt keine Be- leuchtung. Fussgänger tasten sich an den zertrümmerten Hauswänden entlang. In der Nacht vom 2. Januar 1945 hatten tausend RAF Flug- zeuge Nürnberg in zweiundvier- zig Minuten zermahleh. Damals At last! A BOON TO JEWISH HOUSEWIVES... KOSHER SUDS THAT GIVE ABSOLUTELV GREflSELESS DISHWASHING! H.J.HEINZ CO. introduces the New Mira« cle Suds—SWERL—In The Big Green Box! Result.of 7 Years Of Scientific Re» searchl Jewish women have often longed for a Kosher prod- uct which would permit them to wash dishes the twentieth Century wav ... in a dishpan of bubbling suds. The dream has come true! H. J. Heinz Co., the makers of the 57, Varieties, have introduced SW ERL, The Magic Suds that took seveh years of careful scientific vvork to perfect. Besides being Kosher and pareve, SWERL is a boon to Jewish housewives in many other ways. It niakes greaseless dish- washing possible. No grease in the pan, on the dish cloth or on the dishes or Utensils! 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Vor einem Jahr haben die Nürnberger be- gonnen Gebäude auszubessern. Es hausen aber immer noch hun- derte von Familien in Höhlen Hilter der alten Burg und im Festungsgraben. Viele wohnen in Zimmern, denen eine Wand fehlt. Auch im "Deutschen Hof", einst Hitlers Stammhotel, fehlt eine Wand, und wie in der Berliner Reichskanzlei hängt auch dort der historische Hitlerbalkon an der zertrümmerten Front. "O.C.C.W.C." Das Ziel der amerikanischen Verkehr unittcl int da:; jetzt welt- historisch gewordene Gcriehtsge- bäude an' der'Fürtherstrassc," das O.C.C.W.C. (Office of Chief of Counsel of War Crimes). Von neun Uhr morgens ab rollen grosse Llilitär Autos; und Jeeps dorthin. Für die Mitarbeiter ge- hen all > 15 Minuten "AMI- Busse" vom Hauptbjhnhof ab. Zurück läuft der Verkehr nicht zu bestimmten Zeiten. Manche der Verantwortlichen sitzen noch tief in der Nacht in ihren Zim- mern über den Akten. Der Eintritt in das Gerichts- gebäude wird streng überwacht und von dem Doppelposten nur gestattet, wenn ausser dem amerikanischen "Passport" ein "OCCWC - Visitor's Pass", der vom Sicherheitsoffizier unter- schrieben sein muss, vorgezeigt wird. Es gibt "Cafetarias" im Ge- richtsgebäude in denen auch die mit Ausweisen versehenen Zeu- gen und sonstige im Gericht tä- tigen Deutschen essen dürfen. Der nahe PX-store hat eine "snack-bar". Wenn Mittags die Sirene heult, ergiesst sich der Strom der in den sechshundert Zimmern Beschdftiglen in diese Lokale zum Lunch. Ich kam gerade n-tch Nürn- berg zu den ersten Vorverneh- mungen im "Auswärtigen-Amts Prozess", der e-ne der letzten Anklagen ge-en d-s offizielle Deutschland von 1933 -1945 dar- stellt: "Case Nr. 11 of the Mili- tary Tribunal". "Der,Prozess gehört an Bedeu- tung neben den "Internationalen Prozess" gegen die zweiund- zwanzig Hauptnazis", erklärte mir der Anklagevertreter, Dr. Robert M. W. Kempner, mein al- ter Freund und Kollege aus den Tagen gemeinsamer Arbeit im Ullsteinhaus. "Wir klagen hohe Diplomaten an, anstatt für den Frieden — für den Krieg ge- wirkt zu haben." Und dabei holte er aus einem feuersicheren Schrank ganze Pakete von Er- lassen, und gab mir Dokumente des Auswärtigen Amtes, die mit wenigen Zeilen über Leben und Tod von Millionen entschieden. Als Unterschriften sah ich Na- men von Ministern und Staats- Sekretären, mit denen ich oft in Deutschland zusammen gekom- men war. "Diese Leute haben sich immer so vir1, auf die deutsehe Beam- tenehre eingebildet" — sagte Kempner. "und sie haben sie missbraucht, nur um die Anord- nungen der Partei und des "Füh- rers" noch zu überbieten. Wir planc~ ihre Verbrechen gegen Martin M. Kant Special Agent NEW YORK LIFE INSURANCE Cd 1 Office: 52 Vanderbilt Ave U N. Y. 17, N. Y. MUrray Hill 3-8475 Residence: WA 8-1658 deutsche Staatsbürger und gegen sechs Millionen vernichteter Ju- den abzuurteilen und die Propa- ganda blosszustellen, die von die- sen Beamten betrieben wurde". In einem hohen, mit hellem Stoff ausgeschlagenen Zimmer landen die Voruntersuchungen statt. Wir waren zu viert, Dr. Kempner, eine amerikanische und eine deutsche Sekretärin und ich. Wir setzten uns an den grossen Tisch im Zimmer. Dann führte ein MP den ersten Ange- klagten herein. Er setzte sich erst nach Aufforderung. Der Gl im Stahlhelm, den Revolver im Gürtel, das Gewehr neben sich, zog sich auf einen Sitz in einer Ecke des Zimmers zurück. Jede Vernehmung dauerte un- gefähr zwanzig , Minuten. Meh- rere Angeklagte hatten "Keine Ahnung", oder "Ich kann mich nicht erinnern die fraglichen Schriftstücke je gesehen" — "meinen Namen darunter gesetzt zu haben". Wenn dann — auf einen Wink des Anklagevertre- ters — eine der Sekretärinnen das Dokument vorlegte, erblasste der Angeklagte: "Das ist ja schrecklich" — "Das habe ich gar nicht mehr gewusst". (Ein zweiter Artikel folgt.) Hand-Picked Stone Tablels Arnong the grotesque skeletons of assassinated houses in Berlin's West End Stands the great syna- gogue. It Stands there exactly as it stood on the morrow of that shameful day in November, 1938, when uniformed Nazi in- cendiaries put their sacrilegious torches to this house of God. Roofle.es and burned out it stands, but by the war un- touched. None of the bombs which rained down upon the city day alter day, month . . .> . month, ever hit it. Above the hollow entranee two stone tablets still proclaim the law upon which rests our civili- zation, outraged on this soil and now revenged upon it: "Thou slialt love God the Eter- nal with all thy heart, with all thy soul and with all thy strength." And that other command. alike unto the first: "Thou shalt love thy neighbor as thyself." As one xvalks away from this scene one's mind, füll of its sig- nificance, turns to that third pom- mandment, proclaimed in Chris- tian temples. The command of the Divine Master which en- joins all those who call them- selves after Him to love their enemies. "People and Freedom'1 (London). Wer empfahl Magee? k. h. Aus Nürnberg berichtet die Associated Press, dass dem An- trag des Kriegsverbrechers Ernst voti Weizsäcker, den -amerikani- schen Rechtsanwal', Warren E. Magee als Verteidiger zu erhal- ten, stattgegeben wurde. Aller- dings hat der präsidierende ame- rikanische Richter William C. Christiansen bestimmt, dass die Dienste Magees der amerikani- schen Regierung keinen Cent ko- sten dürfen. Auch ohne diese Klausel ist die Zulassung eines amerikani- schen Anwalts als Verteidiger eines deutschen Kriegsverbre- chers eine prinzipielle Angele- genheit, die nicht ohne Einfluss auf die, Führung des Prozesses gegen Weizsäcker bleiben dürfte. Eine nicht minder wichtige Frage ist- allerdings, auf welche Weise Magee im Falle seiner Zu- sage, die Verteidigung Weizsäk- kers zu übernehmen, sein Hono- rar und seine Reisespesen er- hält. An einer Zahlung in deut- scher Mark dürfte er wohl kaum interessiert sein. In unserer Column "Anti-Anti" vom 2. Januar wiesen wir auf die Zusammenhänge hin, die zu Weizsäckers Wahl von Magee zu seinem Verteidiger geführt ha- ben mögen. Magee war im vori- gen Jahr der Verteidiger des we- gen Meineids angeklagten frühe- ren Herausgeber der isolationi- stischen Zeitschrift "Scribner's Commentator", Douglas M. Stew- art. Im Verlaufe dieses Prozesses waren die beiden Nazidiploma- ten Hans Thomsen, der frühere deutsche Botschafter in Wash- ington, und Haus Borchers, der frühere deutsche Generalkonsul in New York, als Zeugen aus Deutschland gekommen und sind naturgemäss mit Magee in Be- rührung gekommen. WN Sit. 5><« ANa?ikX E.N VaCSUBFWAu*^ <*3r Wir helfen Ihnen dabei, indem wir an Neuankömmlinge gratis den "Aus- bau" schicken. ANZÜGE HERBSTMÄNTEL WINTERMÄNTEL Gelegenheits-Posten ta MARKEN-QUALITÄT Alle Grössen 34—54 Normal, kurz, lang, untersetzt Ursprünglich: $65-$125 JETZT AB $32.50 !Sie sparen bis zu 50% Spezial-Gruppe IGrosse Auswahl nicht abgeholter. I Dekannter Markenfatirikate — An- ' züge und Mäntel — in allen Farben I Muster und Grössen $10 - $15 - $20 (URSPRÜNGLICH $35 BIS $75) IKASKEL'S 19 Columbus Ave., N. Y. C. 1(59-60 Sts., 1 Block West v ß'way) Wollen Sie wissen, wie es heute in Deutschland aussieht? I);uni «i.'u f« Sit; nicht den Vor- trag den Belln fromm über ihre hl fjftiziellem Auftrag un- ternommen«: mid soeben abgeschlos- sene Deutscht« ndreise Donnerstag, Iii. Jan aar, 8.45 p. m., im Community ■Center, 1170 West S9tii Street, Man- hattan, für ..den New World Club hält: "4 In l. «i wlrderlgetan,''.'.... . ..- - 1 Daran, knüpfte ich die Frage nätih seiner persönlichen Einstel- lung ..zum ,Zionismus.. Lächelnd ant wartet. Dr. Baeck: '; ""Ich bin ein Anhänger und Be fürworter des jüdischen Staates, dessen ' geistige und materielle Werte ' mir wohl bewusst sind. Aber ich bin kein Parteimann. Baeck will hier in all seinen Reden und Vorträgen die Juden aller religiösen Schattierungen zum Bewusstsein dazu efwecken, dass der Weltfriede nur vollen- det werden kann, wenn die Re- ligionen den Völkern der Welt die Seele zum Ewigen empor- heben. In diesem Zusammen- hänge sagt er: "Ohne Helision and den Glanlien den feie fimpirlert, kann e* keinen Frieden geben. Demi selbst die Di- plomntie. wie . aic unsere grössten Staatsmänner üben, muss sieh auf Glauben gründen. Glaube und Ver- traue», »lud die zwei Faktoren, die wir heute bei den Vereinten Natio- nen hoch vermissen und ohne die sie keinen Erfolg- haben können." Baeck vergisst auch nicht hin- zuzusetzen, dass er in den Jahren der Prüfung im Konzentrations- lager gelernt hat, wie sehr der Mensch ohne den Glauben nicht bestehen kann. "Ohnch Glauben, ohne eine religiöse PKilosöphie hätten wir uns nie gei- stig- gesund erhalten können." Noch einmal auf Palästina zu- rückkommend, unterstreicht Dr. Baeck, dass nach seiner Meinung auch ein Nationalismus nicht der Religion entraten kann. Ein nur nationalistisches Palästina werde keinen Bestand von Dauer haben können, erklärte er und weist dar- auf hin, dass es gerade in Erez die jüngeren Generationen ge- wesen sind, die die Aelteren zum Glauben und zur Religion zu- rückgeführt haben. "ITeberliauyt sind es heute, wie ieh hoste, die Kinder, die ihre Kitern er- ziehen," sagt er mit feinem I äehein» "und das gilt nicht nur für Palä- stina. Die Jugend hat um die reli- giöse Wiederbelebung des, Juden- tums unschätzbare Verdienste." Die jüdische Sendung Baeck glaubt übrigens, dass das Judentum heute wieder, wie zu seinen grössten Zeiten, "mis- sionarisch" wirken sollte, Nicht im Sinne der Gewinnung von Proselyten, sondern als Bringer einer religiösen Botschaft, die sich an Geist und Gemüt auch der Nichtjuden wendet. Das Buch — und die Menschen, die hinter ihm stehen — sind das beste Werkzeug einer . solchen missionarischen Tätigkeit. In die- sem Zusammenhang erzählt er, dass sein Buch "Die Essenz des Judentums" jetzt ins Japanische übersetzt worden sei. Mit der Bekräftigung, dass die Geschichte der Juden in Deutsch- land ein für. alle Mal zu Ende sei und es für die Juden dort keine Zukunft und keine andere Der Bürgermeister von Tei-Aviv in New York T, ™ ii-, 1 . Israel Rokach (Milte), über den wir im vorigen "Aufbau" einen Hoffnung als die Auswanderung | ausführlichen Artikel veröffentlichten, ist nach den Vereinigten Staaten gekommen, um hier Pläne für grössere Landkäufe in Palästina durchzuführen. gäbe, schliesst das Gespräch. Richard Dyck, Antisemitismus in U. S. Ä. EIN GESPRÄCH MIT BENJAMIN R. EPSTEIN Der Dank der Prager Juden Prag im Januar. Im Smetanasaal des Prager Ge- meindehauses veranstaltete der Rat der jüdischen Kultusgemeinden in Böhmen und Mähren anlässlich des Beschlusses der vereinigten Natio- nen auf Errichtung des jüdischen Staates eine Feier, zu der als Ver- treter der Kanzlei des Präsidenten der Republik Gesandter Dr. Jina, die diplomatischen Vertreter der USA, der Sowjetunion, Schwedens, Jugoslaviens und Polens sowie Ver- treter der tschechoslovakischen Mi- nisterien und der Kirchen erschie- nen waren. Der Vorsitzende des Rates, Iiik. Priseher. würdigte als Festredner die Verdienste Theodor I-Ierzls. Er schil- derte - die .jüdische Aufbauarbeit in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und die bisher erzielten wirtschaft- lichen und kulturellen Erfolge. Auf die Gründe des arabischen Widerstandes eingehend, wies er auf das feudale System der Araber hin, die vom Jeru- salcmei Mufti, dem ehemaligen Ver- bündeten Hitlers, unterstützt werden. "Es ist unser Ziel," sagte Ing. Frischer, "das es den Arabern im jüdischen Staat hesser ergehe als unter ihrem feudalen System." Der Redner gedachte der positi- ven Stellungnahme des ersten Prä- sidenten T. G. Masaryks und sei- nes grossen Schülers Benes zum Zionismus. Er sprach dann seinen besonderen Dank dem Präsidenten Dr. Benes, dem Aussenminister Ma- saryk, der tschechoslowakischen Re- gierung, der USA und der Sowjet- union für ihr volles Sicheinsetzen in der jüdischen Frage aus. Die Er- richtung des jüdischen Staates, so schloss der Redner, ist keine Lö- sung des Weltjuden-Problems, aber eine wichtige Hilfslösung für Ju- den aus gewissen Gebieten. Für das gesamte Judentum aber bedeutet der jüdische Staat die Erweckung des Bewusstseins, der internationa- len menschlichen Familie als ein würdiges Mitglied anzugehören. Die Versammlung hörte stehend das Begrüßungsschreiben des Prä- sidenten der Republik Dr. Benes an, der u. a. erklärte, er teile die Freude der Juden über die Errich- tung des jüdischen Staates. A. Feig!. Europäer, die nach den Ver- einigten Staaten kommen, auch Journalisten von Ansehen und Fähigkeiten, sind oft nicht im- stande, das, was sie hier sehen und erleben, sehr rasch richtig zu wer- ten. Vieles scheint so ähnlich wie in Europa, vieles hat gleiche Na- men und ähnliche äussere Erschei- nung, und ist doch im Grunde völ- lig verschieden. Die Vereinigten Staaten sind nämlich nicht anders als jedes andere Land auch. Man muss lange und intensiv darin ge- lebt haben, um es zu begreifen. Viele Einwanderer schaffen das nach einer geraumen Frist. Je gründlicher und verantwortungsbe- wusster sie sind, desto länger las- sen sie die Atmosphäre auf sich einwirken und in sich einsinken, bevor sie die eigene Welt mit der neuen Welt mischen, sich seelisch angleichen und auf der Basis von Kenntnis und Erfahrung ihr neues Leben auch mit einer neuen Le- bensempfindung krönen. Die Anpassung der Einwanderer Eine ganze Anzahl darunter sind freilich zu verhärtet, um die Schale, die ihr Wesen umschliesst, ohne Gefährdung ihres Ichs zerbrechen xu können. Sie feiern ihre Auf- erstehung in diesem Lande erst in ihren Kindern. Andere wiederum wollen sich garnicht einleben. Sie haben einen inneren Widerstand, versteifen sich auf ihre Vergan- genheit und bleiben notwendiger- weise nicht nur am Rande, sondern auch, ohne dass Neues sie befruch- tet während das alte Sein verdorrt, unfruchtbar. Eine der schwierig- sten Erfahrungen ist die Feststel- lung der Relativität der Daseins- erfahrung, in die ein Europäer hier gerät. Es gibt eine scheinbar ein- fache Formel, das Dilemma zu lösen. Er muss sich klar sein, dass auf manchen Gebieten die Ver- einigten Staaten in der Entwick- lung aus historischen Gründen eine ganze Anzahl von Jahren hin- ter Europa zurück sind, während sie auf anderen dem alten Konti- nent weit vorausliegen. Gleichzei- tig geschieht es, dass sie jetzt die fehlende Entwicklung aufholen, aber in einem ganz anderen Tempo und unter andeten Bedingungen, als die Entwicklung in Europa ver- laufen ist. Der in Europa Gebo- rene hat oft das Gefühl, hier Er- eignissen und Abläufen beizu- wohnen, die er schon zu kennen vermeint. Er befindet sich ein we- nig in der Lage des Mannes, der einer Landschaft oder einer Situ- ation begegnet, die er schon einmal irgendwo im Traum gesehen zu ha- ben glaubt. Und doch, es ist eine ganz andere Situation, historisch, soziologisch, psychologisch — wel- che Seite man auch nehmen will — es ist eben die ganz und gar spe- ziell amerikanische Gegebenheit. An alle diese Dinge muss man denken, wenn, man zum Beispiel eine so eminent, wichtige Frage wie die des Antisemitismus, des ewi- gen dunklen Boten und Begleiters der Reaktion, erörtert. Auch in un- serem Lande lebt und regt, er sich in ganz besonderen Formen, ver- ändert er sich in seinen Manifesta- tionen gemäss den Entwicklungs- gesetzen des Landes. Wir hatten in diesen Tagen Ge- legenheit, uns mit einem Mann zu unterhalten, der wohl einer der besten Kenner und Bekämpfer die- ser reaktionären Geistes- und Ge- fühlsseuche betrachtet werden kann: Benjamin R. Epstein. Er wurde vor kurzem zum Nationalen Direktor der Anti - Defarnation League bestellt, der wirksamsten und mit den modernsten Mitteln der Aufklärung kämpfenden Orga- nisation der B'nai B'rith, die auf dem Gebiet der Blosstellung und Bekämpfung der Diskriminierung gegen Rassen oder Minoritäten Entscheidendes geleistet hat. Zwischen 1918 und 1947 "Sehen Sie", fragte ich Epstein, "eigentlich einen grossen Unter- schied »wischen der antisemiti- schen Situation nach dem ersten Weltkrieg und nach diesem?" "Sicherlich", meinte er, "die Anti-Bewegungen' nach dem ersten Weltkrieg waren wilde, ungezü- gelte Bewegungen, die sich in schändlicher Weise vor allem ge- gen Neger und Katholiken und Wall Street wandten, eine lange Zeit wiederum waren sie dann rein anti-bolschewistisch. Sie richteten sich freilich auch gegen die Juden, aber es war nur eine Art Unter- strömung, die mitlief. Heute ist der Antisemitismus bei uns aus der Mob-Atmosphäre stärker als je zuvor die gesellschaftliche Lei- ter emporgeklettert, er hat eine Verfeinerung durchgemacht. Statt der früheren zahllosen Organisa- tionen von Querköpfen, Demago- gen oder sonstigen 'crackpots' gibt es heute viel weniger antisemiti- sche Formationen, aber dafür bes- ser fundierte und stärker finan- zierte. Hinzu kommt, dass die Pu- blizistik Juden und jüdische Fra- gen früher viel weniger in den Vordergrund gestellt hatte. Es ge- schah ganz selten einmal, dass sie auf der Titelseite der Zeitungen auftauchten. Seit 1933 vergeht aber kaum ein Tag, dass nicht der amerikanische Leser in einer gros- sen Ueberschrift mit jüdischen Dingen und jüdischen Interessen befasst wird. Infolgedessen ist in den letzten 14 Jahren der Durch- schnittsleser ausserordentlich 'Jew conscious' geworden!" •'Mit anderen Worten", unter- brach ich Epstein, "Sie sind auch der Meinung, dass es ein Segen wäre,, wenn die Juden endlich 'aus den grossen Ueberschriften' ver- schwänden?" "Jew-conscioos" Er lächelte etwas resigniert: "Sicherlich, aber .alles hat seinen notwendigen Zeitablauf. Vorläufig hat sich dieses 'Jew-conscious'-Sein böu ausgewirkt. Zum Beispiel in den Fragen der Diskrimination in den Schulen, die in den letzten zehn Jahren sich ausserordentlich ver- stärkt hat. Wenn man dagegen pro- testiert, erhält man die naive Ant- wort, dass sich eben zuviel Juden bewerben. Aber die jüdische B-e-; völkerungsziffer wächst genau so,, wie die Ziffern der anderen Bevöl- kerungsgruppen." ' Von der Frage der Quotfeiv ühd Restriktionen, die an sich ja all- gemein in ihren Implikationen be- kannt ist, glitt die Unterhaltung zu der Frage, wie weit' sich diese ganze Verstärkung antisemitisches Strömungen im gesamtpolitischen Bild bemerkbar macht. Das erste nur noch schwach verhüllte Zeichen des Einbruchs des Antisemitismus in das politische Bewusstsein war nach Epstein die Lancierung des berüchtigten und lügenhaften Schlagwortes "Clear it with Sid- ney", durch das seinerzeit Roose- velt ebenso wie der jüdische Arbei- terführer und seine Freunde ge- troffen werden sollten. Man hatte offenbar die Zeit für reif gehalten,1 einen antisemitischen Faktor in die allgemeine Wahlpropaganda zu injizieren. Fortschritte Aber Epstein gehört nicht zu den Leuten, die den Antisemitis- mus als eine abgegrenzte Erschei- nung sehen, die mit begrenzten Mitteln bekämpft werden kann: "Naturgemäss ist der Antisemi- tismus eine so komplexe Erschei- nung, dass sie nur gegen den Hin- tergrund der ganzen Weltereig- nisse gesehen und nach ihm zur Definierung abgestimmt werden kann. An sich haben wir ein un- bändiges Vertrauen in unserem ' Kampf weiter zu kommen und wir wollen ihn in aller Oeffentlich- keit führen. Alle 'Methoden hinten herum' haben wenig Zweck. Schliesslich hat sich auch vieles bei uns schon geändert. Wir haben heute die Körperschaften gegen Diskriminierungen in verschiede- nen Staaten, wir hatten die präsi- dentielle Verfügung gegen jede Diskriminierung bei Bundesprojek- ten, wir haben neuerdings Filme, die vor dem breitesten Publikum die Fragen aufrichtig und deut- lich behandeln. Verräter von gestern Wir dürfen auch nicht verges- sen, dass eine grosse Anzahl von Organisationen, die während des Krieges als Verschwörergruppen und antistaatlich angesehen wur- den, heute dadurch, dass sie sich der allgemeinen anti - russischen Front angeschlossen haben, plötz- lich ihre eigentlichen Ziele mit | einem patriotischen Mantel um- hängeil und sich so tarnen. Da- durch, dass sie sich für die kon- servativen' Kräfte erklären, brin- gen sie ihre antisemitischen Pro- gramme mit in diese scheinbare Einheitsfront hinein und verfäl- schen so für grosse Teile der Oes- fentlichkeit den Tatbestand. Sie hängen sich an alle Rockschösse und sind vielfach nicht" abzuschüt- teln. Vielfach erkennen, auch die Kräfte, denen sie sich anbiedern, 10* AUFBAU nicht, dass es sich hier um Aufrüh- rer und Verräter von gestern handelt. Und was die liberalen Kreise angeht, so sind sie zur Zeit zu zersplittert und schwach, um wirklich wirksame Formationen im politischen Feld zu bilden, Forma- tionen, die sich weder an "rechts" noch "links" anlehnen müssen. Dass dem Liberalismus ein "rally- ing point" fehlt, ist einer der be- dauerlichsten Faktoren der heuti- gen politischen Situation. Auf der anderen Seite ist aber die Frage der Lösung des Antise- mitismus auch in unserem Lande keine Frage irgendeiner au-.....v blicklichen politischen Gruppie- rung oder Tendenz. Die Beseiti- gung des Antisemitismus kann nicht auf der Basis einer Klärung der rein jüdisch-nichtjüdischen Be- ziehungen erfolgen, sondern nur auf der Basis besserer mensch- licher Beziehungen zwischen allen Bevölkerungsgruppen überhaupt. Einer der besten Wegweiser hierzu ist der Bericht des "Komitees für bürgerliche Rechte" des Präsiden- ten Truman, der mit seinen scho- nungslosen Enthüllungen und sei- nen ausgezeichneten Forderungen wahrhaft den Weg weist, wie jene grundsätzliche Verbesserung unse- rer Demokratie erzielt werden kann, die -uch eine Bereinigung der antisemitischen Situation mit sich bringen würde. Der Kampf gegen den Antisemi- tismus ist ein Kampf um die grundsätzlichen Menschenrechte. Aus diesem Grunde ist er ein Kampf auf lange Sicht. Viele Menschen sind ungeduldig Sit er- warten und fordern Sofortmass- nahmen, Schnellaktionen, rasche Erfolge. Aber das können immer nur kurzfristige Kämpfe und Re- sultate sein. Was wir wirklich pla- nen müssen, ist der Kampf auf lange Sicht. Das politische Pendel schwingt hin und her, von einem Extrem zum anderen. Wir können uns in vernünftiger Weise darauf einstellen. Aber erreichen müssen wir, wie immer es schwingt, dass es eines Tages überhaupt nicht mehr die antisemitische Frage in seinen Pendelschlag einschliesst. m. g. Ein drittel Jahrhundert JOINT Ideologische und strukturelle Wandlungen "Das Jahr 1948 bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte des jüdischen Volkes; in diesem Jahre wird der jüdische Staat im jüdischen Lande erstehen. Der Beschluss der Vereinigten Natio- nen. dass dieser Staat geschaffen werden solle, legt dem Joint Dis- tribution Committee neue grosse Pflichten auf!" Diese Worte sprach der Präsi- dent des Joint, Edward M. War- burg, bei Eröffnung der 33. Jah- reskonferenz dieser grössten Hilfs- und Aufbau-Organisation in der jüdischen Geschichte. Sie kennzeichnen die Wandlung, die innerhalb des Joint seit dessen Gründung im Jahre 1914 vor sich gegangen ist. Ursprünglich eine Institution für "Hilfe, Aufbau und Sesshaftmachung der Juden in ihren ursprünglichen Heimat- ländern", sieht sich der Joint neute vor die Judenfrage als Ganzes gestellt, deren Lösung den Juden staat in Palästina ein- schliesst. Dabei hob Warburg hervor, dass die Fürsorge für die jetzt anderthalb Millionen Juden in den Ländern Europas (ausser- halb Russlands), von denen der grösste Teil in den alten Heimat- ländern wird bleiben müssen, nicht hinter den Bemühungen um das Judenstaats-Icleal zurückste- hen sollte. Präsident Warburg erzählte den über zweitausend Führern jüdi- scher Gemeinden aus allen Teilen der USA, die im Ball Boom des Hotel Commodore versammelt waren, dass der Joint im Be- richtsjahre die Riesensumme von 79,092,000 Dollar ausgegeben habe. Nicht weniger als 103,000 Men- schen in Europa, Nordafrika und im Orient wurde durch Ausbildung geholfen, sich selber ganz oder teil- weise zu erhalten. 750,000 Mtimier, Frauen und Kinder wurden ausrei- chend oder doch zuschussweise mit Nahrungsmitteln versehen. 132,000 Kinder in Kuropa, darunter 30,000 Vollwaisen, wurden in Heimen er- halten und erzogen. Schulen, in denen weitere 85,000 Kinder erzogen wurden, erhielten Subsidien. JOINT gründete oder unterhielt 380 Spitäler und Erholungsheime. Mehr als 30,000 jüdischen Flüchtlingen wurde zu neuen Heimen in .Palästina, Nord- und Südamerika verholten; für die "Heister wurden die Reiseausgaben bestritten. 11,000 Juden mit Zertifi- katen wurde die Einwanderung in Palästina ermöglicht. Die meisten hatten einen Beruf erlernt. l)a& alles in einem Jahre. Diese Angaben Warburgs wur- den durch einen ins Detail gehen- den sehr eingehenden und licht- vollen Bericht des Vize-Vorsit- zenden der Exekutive, Moses A. Leavitt, ergänzt; Leavitt gab auch einen Rückblick auf "33 Jahre Joint", in welcher Periode mehr als 300,000,000 Dollar für Hilfe ausgegeben wurden. Im Mittelpunkt der Samstag- Sitzung stand die Ansprache des Vize-Präsidenten und früheren Gouverneurs von New York, Her- bert H. Lehman, der erklärte, die Judenheit müsse alles daranset- zen, um den Judenstaat stark und unangreifbar zu machen. Vor al- lem müsse man sich unablässig bemühen, die Stratton-Bill zum Gesetz zu machen, sodass die USA ihr Teil zur Lösung der Hei- matlosenfrage beitragen könne. Präsident Truman, Gouverneur Dewey, General Clay und andere Führer der USA sandten herzli- che Begrüssungen. Für das Jahr 1948 wurde ein Budget von 98,547,000 Dollar, das aus dem 250-Millionen-Budget des United Jewish Appeal zu dek- ken sein wird, beschlossen. Warburg und Leavitt wurden auf ihre Posten wiedergewählt. Zu Vize-Vorsitzenden wurden ge- wählt: James H. Baker, J. Edwin Goldwasser, J. C. Heiman, AI. Kahn. Herbert H. Lehman, I. H. Levy, H. P. Linder, William Ro- senwald, W. J. Shrader, M. K. Schloss, Jonah B. Wise. Ehren- vorsitzender der europäischen Exekutive ist Dr. Bernhard Kahn. Vorsitzender der Exekutive ist Joseph J. -Schwartz. Albert Grzesinski ist am 31. Dezember v. J. gestor- ben. Der frühere preussische In- nenminister und Polizeipräsident von Berlin erlag einer plötzlich auftretenden Lungenentzündung, der sein bereits seit einiger Zeit durch eine ernste Herzerkran- kung geschwächter Körper keinen Widerstand mehr entgegensetzen konnte. Mit ihm ist einer der Architekten und zugleich, wie eine vom Tagesstreite ungetrübte Geschichtsforschung einst fest- stellen wird, eine der stärksten stützen der Weimarer Republik dahingegangen. Am 28. Juli 187!) in Treptow a. d. Tollense, einem kleinen pommer- schen Städtchen, geboren, kommt er frühzeitig nach Berlin, wo er in Spandau die Volksschule besucht. Der junge, wissensdurstige Metall- arbeiter tritt sehr bald in _ die Reihen der aufstrebenden Arbeiter- bewegung, der er als Gewerkschaft- ler und in der Sozialdemokratischen Partei dient. Während des ersten Weltkrieges nimmt er als Leiter des Kasseler Gewerkschaftskartells eine führende Stellung in allen Fragen der Verpflegung und Kriegswirt- schaft in Kassel und der Provinz Hessen-Nassau ein. Die neuen Kräfte, die nach dem Zusammenbruch aus den Trümmern des wilhelminischen Staates ein anderes Deutschland zimmern müs- sen. werden sehr rasch auf die orga- nisatorischen Till.-nie des Kasseler Ge werk sc h a ftsführ e r s aufmerksa m und holen den indessen in den Land- tag Gewählten im Juni 1919 als Unterstaatssekretär in das preussi- sche Kriegsministerium. Im November des gleichen Jah- res wird er mit seiner ersten gros- sen Aufgabe betraut. Sie bringt ihn sofort in den Vordergrund der politischen Bühne, die er bis zur Zerschlagung der Weimarer Republik nicht wieder verlasssen soll; er wird zum Reichskommis- sar ernannt, mit dem Auftrag, Heer und Marine aufzulösen und alle KriegswirtschaftsVerträge ab- zuwickeln. In unerwartet kurzer Zeit, bis zum März 1921, gelingt Grzesinski die Umstellung des Reiches, das noch dazu alle Lasten von Waffenstillstand und Frie- densvertrag zu tragen hat, vom Kriegszustand zur Friedenswirt- schaft. Die junge Demokratie ist von Beginn an gefährdet gewesen, Kommunisten und Nationalisten rannten von rechts und von links gegen sie an. Das Reich war prak- tisch ohne Exekutive. Die besas- sen die "Länder", vor allem das grösste, Preussen. Dessen Innen- ministerium wurde damit die Säule, die den neuen Staat im in- neren Gleichgewicht hielt. Kon- struktiver Sinn, Weitblick und Energie mussten sich in der Per- sönlichkeit paaren, die die Zügel dieser zentralen Verwaltungs- stelle führte. Grzesinski war die- ser Mann, und die Jahre seiner Ministertätigkeit, von Oktober 1926 bis Februar 1930, sind die fruchtbarsten Jahre demokrati- scher Neugestaltung gewesen. Damals kam es zu den grossen Umgemeindungeu und Elektrifizie- rungsverbänden im Westen Deutsch- lands, das Kolonisationswerk im Osten machte gute Fortschritte, die Demokratisierung der Verwaltung- und des Polizei wesens wurde viel energischer als vorher angepackt. Als er aus dem Amt schied, um sei- nen früheren Posten als Berliner Polizeipräsident wieder anzutreten, schien die Demokratie erheblich ge- sicherter als vorher. Wirtschaftskrise und Massen- arbeitslosigkeit, Zerrissenheit der Arbeiterbewegung und politische Schwäche liessen die vom Gross- kapital gespeiste nazistische Welle immer mehr anschwellen, bis sie die Demokratie unter sich begrub. Der Staatsstreich Papens im Juli 1932 jagte auch Grze- sinski aus dem Amt; der Macht- antritt Hitlers jagte ihn aus der Heimat. Er flüchtete in die Schweiz, dann nach Frankreich. Das Schicksal der deutschen Emigration in Frankreich mit all ihrer Rechtlosigkeit und Rechtsunsicherheit lässt ihn nicht ruhen, bis ein "lletrnt für deutsche Flüchtlinge heim französische» In- nenministerium" geschaffen ist, des- sen erster Präsident er wird. Die Schaffung des "Flüchtlingspasses" und damit eine weitgehende Legali- sierung der Emigranten sind die Frucht seiner Bemühungen. 1937 kommt er nach USA. Der zweite Weltkrieg bringt auch für ihn harte Jahre. Der 69 jäh- rige reiht sich wieder als Metall- arbeiter ein, der er einst ge- wesen war, und steht von morgens früh bis abends spät am Schraub- stock; drei schwere Jahre lang. Aber er gab nicht nach. Daneben widmet er seine ganze Kraft der "German Labor Dele- gation", deren Vorsitzender er wird. Die Aktion der "Delega- tion" in Verbindung mit den ame- rikanischen Gewerkschaften vöm Jahre 1940-41, die nach dem Falle Frankreichs so vielen führenden Politikern und Schriftstellern das Leben rettet, ist in bedeutendem Masse seiner Energie zu danken. Im Kriege gründet er gemeinsam mit demokratischen, deutschen und amerikanischen Freunden die "Association of Free Germans, Inc.", mit dem Ziele, den Kern eines neuen, freien Deutschlands an der Seite der Alliierten erste- hen zu lassen. Er schreibt für Magazine und die Tagespresse, arbeitet und liest, rastlos und nimmermüde. Noch während seiner Krankheit erscheinen regelmässig Aufsätze aus seiner Feder. Mit Grzesinski zu diskutieren war nicht immer leicht, und es ging oft hart auf hart. Dennoch war man immer wieder von der Lauterkeit seiner Gesinnung er- schüttert. Mit ihm zu spazieren, war ein grosser Genuss. Wie die- ser Berliner Preusse, der er blieb, wo immer er weilte, sich in diese Stadt New York hineingelebt hatte, wie er sie liebte, überraschte jedesmal von neuem. Er hatte sie, wie überhaupt amerikanische öf- fentliche Einrichtungen, mit der Hagana-Schützen in Jaffa in einem Scharmützel mit arabischen Banden. Die Hüterin des Erbes t Marie Romain Rolland Als im befreiten Frankreich 1944 Romain Rolland mit 79 Jahren starb, hinterliess er nicht nur ein Werk, das der Welt unendlich viel gegeben hatte. Er hinterliess bei denen, die dieses Werk kannten, das tief-schmerzliche Bewusstsein dessen, was er der Welt noch hätte geben können, und dass in den fol- genden Jahren seine Stimme, die eines wahren Humanisten, not- wendig, ja vielleicht geradezu not- wendend sein würde. Er hinter- liess aber auch zwei Erben als Be- treuer seiner bekannten und noch unbekannten Lebensarbeit: seine einzige Schwester Madeleine — nun eine sehr rüstige und geistes- frische Fün fund siebzigjährige :— und seine Gattin Marie, die — sehr viel jünger — mit unerhörter Tatkraft ihr Leben der grossen Aufgabe widmet, das Gedankengut Rollands zu pflegen und zu ver- breiten. In ihr hatte er das späte aber grosse Glück einer idealen Wegge- fährtin gefunden, die voll tiefsten Verstehens für ihn und sein Werk seine engste Mitarbeiterin gewor- den war. Er hat ihr sein sechsbän- diges Romanwerk "Die verzau- berte Seele" mit den Worten ge- widmet: "Zehn Jahre Kampf mit meinem Selbst. Nur wer es niederkämpft, dringt übers Selbst hinaus. Zehn Jahre Frieden, Sohn des Kriegs und Vater neuen Kriegs. Doch klage nicht! Am Ziel ist wieder Frieden. Entgegenschreiten lass ans dem! Du Freundin mir und Weib, nimm meine Wunden hin! Das Beste sind sie. was mein Leben gab. ' Jedwede eines Vorwärtsschreitens Spur." In dieser zarten Frau, Tochter zweier Nationen, verbinden sich und das sich nun zu einer weltum- spannenden Vereinigung entwik- kelt, der "Association des Amis de Romain Rolland"". Einige Monate nach Rollands Tod fanden sich in Paris äuf An- regung von Frau Marie eine An- zahl Freunde zusammen, bildeten ein Comite, an dessen Spitze Paul Claudel trat. Neben einer Reihe bekannter Schriftsteller gehören zu diesem Comite die Direktoren der Biblio- theque Nationale und der Biblio- theque der Sorbonne und andere offizielle Persönlichkeiten, selbst- verständlich auch Madeleine Rol- land und Frau Marie Rolland, wel- che die Leitung des Sekretariats übernommen hat. In diesem lau- fen alle Fäden einer ausgedehnten, internationalen Arbeit zusammen. Diese Arbeit besteht vorläufig hauptsächlich aus der Zusammen- stellung der Archive. Die in der ganzen Welt verstreuten Briefe — und es hat wohl selten jemand so viele erhalten und gewiss nie- mand sonst einen jeden eigenhän- dig beantwortet — werden in Pho- tokopien oder Abschriften gesam- melt, so wie alles, was je über Rol- land geschrieben wurde. Das Bestreben der Association geht überdies dahin, einen "Prix International Romain Rolland" zu schaffen in der Art des Nobelprei- ses für Literatur. Ein von Zeit zu Zeit erscheinendes Bulletin unter- richtet die Mitglieder über Arbeit und Erfolge. Die Herausgabe der "Cahiers Romain Rolland", die Unveröffentlichtes, enthalten, ge- hört auch zu den Aufgaben der Association resp. Frau Rollands. Von Amerika bis Indien und Au- stralien bilden sich in den meisten die besten Wesenszüge der Frauen | Ländern Gruppen von Freunden. Frankreichs und Russlands: I Ueberall treten prominente Zeitge- Charme und Energie. Welch eine j nossen an die Spitze. In Belgien Energie gehört aber auch zur' wird die Gruppe von der Königin' Durchführung des Unternehmens, dessen Plan ihrem Kopf entsprang war beglückt, Neueingewanderten von seinem Wissen mitteilen zu können. Sein tiefstes Sehnen aber galt der alten Heimat, und als ihn vor einigen Wochen die neu erstan- dene, alte Partei zu wichtiger Ar- beit berief, gab es nur noch ein Ziel für ihn: gesund zu werden, um mithelfen zu können. Das Schicksal hat es anders gewollt. Die deutsche Arbeiterbewegung hat mit Albert Grzesinski einen ihrer charaktervollsten und treu- esten Söhne, die Demokratie einen kraftvollen Vorkämpfer ihm eigenen Akribie studiert und verloren., Kurt Glaser. Elisabeth präsidiert, in der Tsche- choslowakei von Jan Masaryk. Frau Marie Rolland ist glück- lich, diese ungeheure Arbeitslast und Verantwortung tragen zu dürfen, sie weiss, dass sie nicht nur ihrem Gatten, dass sie der j Welt damit einen grossen Dienst erweist. Else Flatau (Zürich) Das ist nicht möglich Aber es ist möglich für Sie, für Ihren, Freund in Uebersee den "Aufbau" zu abonnieren. Ihn hindern Devisen-Ver- ordnungen daran. Frida/, January 9, 1948 AUFBAU *11 AM RANDE DER ZEIT: Schwanengesang der Schnecke Einer englischen Zeitung war 'dieser Tage'die betrübliche Kunde zu entnehmen, dass sich die "Bri- tische Gesellschaft zur Beobach- tung der Schnecken (British Snail - Watching Society" nach kaum zweijährigem Bestehen wie- der aufgelöst habe. Auf der ab- schliessenden Mitgliederversamm- lung, der übrigens auch der Bi- schof von Reading beiwohnte, gab der Gründer und Sekretär der (der Gesellschaft die Auflösung be- kannt, mit dem Bemerken, sie habe alle ihre gesteckten Ziele erreicht. Man kann nicht umhin, zu fra- gen, welchen nunmehr erreichten Zielen sich diese edle Gesellschaft geweiht hatte, ist denn hinfort nichts mehr an den Schnecken zu beobachten? Schon das Emblem der Vereinigung jedoch, eine Schnecke mit der Inschrift "Sem- per domi" ("Immer zu Hause"), lässt auf ein mehr als nur zoo- logisches; Interesse, ja geradezu auf ein |deal sehliessen. Und so hat man in der Tat von dem Se- kretär, Mr. Peter H. Heaton, nun erfahren, welches Ziel gesteckt war: "Der ganzen Welt die Tu- genden der Schnecke kundzutun, nämlich, eine Beharrlichkeit, die nicht hastet, und eine unverzagte Selbständigkeit." Hätte der Appell des Bundes an alle Welt gelautet: "Seid schlei- mig, schleimig, schleimig!", so liesse sich der Optimismus noch verstehen, seine Mission sei nun erfüllt. Es mag auch bis zu einem gewissen Grade gelungen sein, die Bewohner der britischen Insel von den hohen Tugenden der Schnecke zu überzeugen und das Fanal der Langsamkeit sozusagen in ihre Herzen zu pflanzen. Doch scheint selbst in England die Anregung, die Wohnungsfrage nach dem Vor- bilde dieser Architektur-Pioniere zu lösen und die individuelle Villa etwa als eine Art erweitertes Schulterblatt zu produzieren, nicht in ausreichendem Masse befolgt worden zu sein. Jedenfalls aber ist anderwärts das Evangelium der Schnecke noch so gut wie gar nicht gepredigt worden, und ganze Län- der und Kontinente bleiben erst noch zu bekehren. Nicht zuletzt der amerikanische, der auch darin un- begrenzte Möglichkeiten böte. Ob nun der Auflösungsbeschluss der "Gesellschaft zur Beobachtung der Schnecken" nur ernsthaft ocZer doch ironisch mit der Erfüllung ihrer Mission begründet worden ist — uns ist ein Licht verloschen. So wird die arme Menscheit denn wei. ter im wüsten Gewimmel und in unbehausten Rudeln dahinhasten und wird nicht diesen stillen Apo- steln der Häuslichkeit und der Un- abhängigkeit nacheifern, sondern den Ameisen, Wölfen und Lemmin. gen________Willi Wolfradt. Travel to Europe Improved If you believe the travel jam so and from Europe will continue along post-war lines for many months to come, we are happy to report that you are wrong. It may be revealed, that the sum- me r-f all jam has finally been on trans-Atlantic travel facilities alleviated. Late checkings on Steamship and air facilities for jthe North Atlantic route indicate that the combined ship and air facilities available for 1948 will be capable of transporting over 650,000 persons to Europe. Late ßstimates reveal that 34 passen- • ships will be in regulär trans- Atlantic service between the east- i ports of the United States and Europe by the spring of this year. New air routes and faster ischedules give estimates for air travel capacity in excess of 200,000. Travelling in general is made easier from month to rnonth. Americans no longer will require visas to enter Holland. The Nor- wegian Government has waived visa fees for U. S. Citizens on ^acation visits to. Norway. A paSsport is no longer required from U.S., Citizens visiting Trini- dad and Tobago. Simple tourist cards for all the Americas are being advocated at the Panama Conference of Western Hemi- spherß nations. England, France, Switzerland and Scandinavia are preparing outstanding events for tourists. American tourists are now per- mitted to visit the American Zone of Germany. For the first time since the start of the war in 193^, a group of American tourists en- tered Germany for a ten-day visit just a few weeks ago. This trip is the beginning of a series of 10-day conducted tours which were worked out by the United States Office of Military Government in Germany and the American Ex- press Company. Under a blanket military permit arrangement, the tours will operate out of Paris. Curtis J. Höxter. Eine Familienonzeige im 'Auf* beu wird in allen fünf Erd feilen gelesen. / FRITZ SCHWARZSCHILD Associated with LANG TRAVEL SERVICE Official Agcnts for All Steamship and Air Lines All Over the World 1170 BROADWAY (28th STREET), ROOM 705 New York 1, N. Y. :: MUrray Hill 6-4580 . 81 YOUR TRAVEL AGENT Auswanderung von RUMÄNIEN, POLEN, UNGARN, BULGARIEN, TSCHECHOSLOWAKEI ist noch möglich FAHRKARTEN NACH SÜD-AMERIKA können durch uns besorgt werden. Für Auskünfte kommer Sie oder schreiben Sie: Glohe-Stcxr. Inc. * Travel Service 107 WEST 43rd ST. NEW YORK 18, N. Y. Literarische Welt Maeterlinck: Aphorismen über Tod und Jenseits Von HEINRICH EDUARD JACOB Ein Franzose bemerkte einmal, ;r könne nicht vestehen, wie jemand nach Pascals "Pensees" noch Aphorismen schreiben könne. Es ist aber ganz gut zu verstehen. Denn da "Aphorismata" so etwas wie Früchte sind, die vom Baume des Sehens fallen, so ist es sehr er- sächlichkeit — staunlich, dass nicht jeder geistige , amerikanischen wir uns nicht alle sofort um? — Nun, Maeterlinck rühmt den Tod nicht. In seinen Aphorismen und Dialogen nimmt er ihm nichts von seiner sozialen und individuellen Schwere. Er nimmt ihm auch nichts von seiner grimmen Tat- unähnlich jenen Sekten, die den Mensch sein Erstaunen über das i Tod für eine "Sinnestäuschung" Dasein täglich in so und so vielen' der Ueberlebenden halten, weil der Aphorismen ausdrückt. I Tote ja geistig weiterlebe. Klüver Das tut nun der 80jährige Mä-' und voltairischer fragt Maeter- terlinck ("The Great Beyond", llinck, ob der Irrtum nicht eher wo- Philosophical Library, New York,'anders läge: Wenn wir überhaupt 1947). Er, der viel weiss von Men-jsterben müssen, so ist es doch wohl sehen, Tieren, Dingen, vergisst! nicht ganz so sicher, ob wir jemals trotzdem nicht den Sokratischen; sozusagen "gelebt" haben. . . .? Ur-Satz: "Ich weiss, dass ich j Ueberhaupt, Maeterlincks völli- nichts weiss." In der Tat, wie ger Mangel an Mystizismus und könnte man etwas über Dasein, | Charlanterie ist wohltuend. Da es Geburt und Tod des Individuums; ein Diesseits gibt, in das man wissen in einer Welt, die immer! durch das Tor der Geburt tritt, so grösser und weiter wächst; da' nimmt er nach und zwar eine Welt des Etwas und nicht eine Welt des Nichts., Aber keineswegs gibt Maeterlinck vor, zu wissen, wie es im Jenseits aus- sieht". Weder erwartet uns dort ein Hotel, noch ein Sanatorium, noch ein Untersuchungsgericht, noch ein Strafhans. Die Engel sind weder Gepäckträger noch Kran- kenwärter; und die Teufel schon deshalb keine Teufel, weil es sie gar nicht gibt. Kurz, es ist keine Spur von Swedenborg in Mater- lincks Buch. Maeterlinck, der vor 50 Jahren mit seinen Stücken soviel Ent- zücken und Befremden erregte, weil sie alle hinter Schleiern spie- len und Wirklichkeit und Wahn mischen,. spricht heute nicht mehi in Schleiern. Er ist ein redlicher Mann, der sein Päckchen allge- mein verständlicher Gleichnisse mit edlem Freimut auf den Tisch legt. Ein Weiser, der mit einer heiteren und antiken Trockenheit sich selbst und andere auf das Ende vorbereitet. Die Weisheit der Herzens- einfalt Diese Einfalt hat nichts mit Einfältigkeit zu tun; sie ist die natürliche Einfachheit, die unbe- Art griechischer \ irrt von diplomatischer Schlau- astronomische und physikalische (Philosophen an, dass es wohl auch 1 heit ihre Erkenntnisse findet Entdeckungen täglich das Bild des ejn jenseits geben müsse, in das und ihren Weg geht. Herschale Kosmos verändern; während zu-.man durch das Tor des Todes Handle (The Smile of Hershaie gleich der Mikrokosmos des per- tritt. Menschen, die in einem Zim- Handle von B. N. Jubal, Curra- sönliehen Ichs, lange schon haar- mer ieben müssen vernünftiger- j wong Puhl. Co., Auslieferung dünn durch ähnliche^Entdeckungen ^ we;se glauben, dass jenseits des , W. S. Matsdorf, Sydney, Austra- Zimmers ebenfalls eine Welt ist: |lien) ist solch ein Weiser, ein an- legt wird? Zwischen jenem Aussen und diesem Innen, die beide uns in furchtbarer Schere halten, wo ist da irgend ein Trost? Maeterlincks Trost ist, dass es neben dem Lebenswunder noch ein Todeswunder gibt. Den Tod als Tröster für das Individuum, als Schlafstifter und Schmerzens-Aus- löscher. (Ich sollte meinen, dass Maeterlinck Bethels grossen Holz-! schnitt "Der Tod als Freund" j kennt, wo für den im Lehn- §tuhl zusammengesunkenen uralten 1 Türmer der Knochenmann das Glockenseil zieht). Und für die Zu- rückbleibenden, Ueberlebenden gibt es den Tod als "Sammler")- als "Vereinfacher". Der Abgeschie- dene wird von ihnen schlackenlos, das ist: ohne zu viel verwirrende Einzelheiten gesehen. Es fällt von ihm ab, was wahrscheinlich ohne- hin eine optische Täuschung der anderen war. Immerhin, jeder, der den Tod rühmt, setzt sich dem Spott aus, der sich in Griechenland gegen den Philosophen Peisithanatos erhob: er sei ein "procurer of death", ein Zuhälter des Todes. Denn schliess- lich, wenn der Tod etwas so Er- strebenswertes ist, warum bringen m Unser Reisebüro bietet Ihnen: G FLUG- & SCHIFFSKARTEN (offizielle Raten) HOTEL- & RESORT-RESERVATIONEN (Original-Preise) G Individuelle und ALL-EXPENSE REISEN NACH EUROPA Unsere BÜROS IN EUROPA zu Ihrer Verfügung 0 Individuelle Reisen nach WIEN & ÖSTERREICH CRUISES nach Miami Beach, Havana, West- Indien, Bermuda, etc. $ Fachmännische Beratung für eile Reisean- gelegenheiten BERATUNG FÜR IHRE ANGEHÖRIGEN IN • EUROPA ßk 1*B M ATL.A YD MANHATTAN 55 WES'i 42nd STREET Suite 753-755 BR 9- 1161 BR 9- 1020 FOREST HILLS 108-P2 UU ENS BOlil.t- v ARD Midway Theatre Building BOulevard 8 - 3214 SCHIFFS- und FLUG-KARTEN nach der GANZEN Well zuOriginalpreisen - FERIEN- - PAUSCHAL- —REISEN— B^laut^ravel Gegründet 1929 Osticially author bonded agents 705 MADISON AVE. New York 21. N. Y (63 Str.) Telephone: PI 9-7887 To EUROPE by AIR or SEA DIRECT SAILING TO PALESTINE FEB. 19 $200 up EMBASSY TOURS 147 W. 42nd St. . 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Er betrachtet die Welt mit einer überlegenen Philoso- phie, in der Ironie und eine un- endliche Liebe für die getretene Kreatur sich mischen. Die Ka- pitel bilden kein zusammenhän- gendes Ganzes; jedes ist ein Stück für sich,, jedes bringt entweder Betrachtungen oder Begegnun- gen mit Menschen vom Holze Hershaies, Helden und "Weisen des Alltags, die niemand kennt, und die doch das Salz der ' Erde sind. Tales of Yore, from the Life of Rabbi .Joselmann von Rabbi .Mar- kus, Lehmann, Jewish Pocket Books, New York, N. Y. — 25 e. Auch Rabbi Joselmann gehört zu der Familie dieser Helden. Furchtlos, niemals der Gefahr des eigenen Lebens achtend, wagt er es, für das Recht der Rechtlosen, Verachteten, Unterdrückten ein- zutreten, und siehe da, sei'nß Feinde beugen sich vor ihm und geben ihm, was er verlangt. Die Erzählungen süssen auf Doku- menten des 16. Jahrhunderts, die der Autor gesammelt hat. M. G-f. Unsere Japaner im Kriege M. g. Es ist eine allgemein be- kannte Tatsache, dass die japa- nischen Einheiten des amerika- nischen Heeres im zweiten Welt- krieg zu den besten Truppenteilen der 'Armee gehörten. Bestätigend den Glauben, den der verstorbene Präsident Roosevelt ("Amerika- nismus ist eine Sache, des Hirns und Herzens, keine der Rasse oder Abstammung") in sie gesetzt hatte, hat das 442nd Combat Team, in dem die japanisch-ame- rikanischen Soldaten vereint wa- ren, gefochten und sich bewährt. In einem dokumentarischen Werk "Amäricans" (Washington, In- fantry Journal Press, $5.00) legt Major Owille C. Shirey Zeugnis dafür ab. Zu den vielen Geschichten der Armeen und Regimenter gesellt sich so die Geschichte dieses Teams, das aus dem 442igsten I n»f a nt eT ie - Regiment, der 232sten Feldingenieur - Kompa- nie und einigen anderen Einhei- ten bestand. Die japanisch- amerikanischen Truppen haben hauptsächlich in Italien und Süd- frankreich gefochten. In den HOW GOOD IS YOUR ENGLISH? oi Iier i»c»i»le fall for the fiin- ni<-t—«vlth in«' It's your eolumii. Tlu-i-e «Ines not exi*t nnytMiiK siiiywluTi* thnl enit eompete witli lt. J. F., Detroit. "Aufbau', 209 West 48. Str., New York 19. N. Y. Hiermit bestelle ich ................. Exemplare Ihres Heftes "How Good 1s Your English?" by Anne Polzer zum Preise von 50> —----— . ,• Ergänzung . Ist vder : Besprechung eines - Bu- chet Von Samson Raphael - in: Na» 50, 1947, wurde Jeider: vergessen» den Titel des Buches < Sartaugeben, Es ' heisst "Um » dip* gDiagnose", (franz. -Titel: Potlrt: Pmer uu- Diagnostic')5 -und ist bei Meddeiis & Co, in Brüssel erschienen. , Englische Intensiv-Kurse Was bieten die englischen Inieneltr» Kurse? Fünf Tage in der Woche Unter- richt. — Montag bis Freitag — acht Wochen hindurch. An jedem Tage• vier Unterrichtsstunden. ■ _ Was lerne ich In dieser Zelt? Alles» was Sie fürs tägliche Leben brauchen. 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Im Fall Pauley versuchte es eine; Clique des Weissen Hauses, einen ihrer Favoriten auf einen wichtigen Regierungsposten zu drängen: im Fall Landis hat die gleiche Clique darauf abgezielt, einen Mann aus einem Regie- rungsposten hinauszudrängen, der ganz besonders dafür qualifiziert. War. und den der Präsident erst vor wenigen Monaten mit der Medal for Merit dekoriert hatte. Mitleidig wie ich bin, nehme ich ain,, dass der Präsident in beiden Fallen nicht wusste, was seine "Freunde" ihm antaten. Vielleicht wollte er es auch nicht wissen. Landis bekämpfte die Monopo- lisierung unserer ausländischen Luftlinien und wurde bei den mächtigen Interessenten der Pan American "persona non grata". Er empörte die Fluglinien, die das neue Frachtgeschäft monopolisie- ren wollten dadurch, dass er dar- auf bestand, es sollte GFs ermög- licht werden, ihre kleinen von der Regierung gewährten Anleihen zur Uebernahme des neuen Luft- fracht-Geschäftes mit Flugzeugen aus Restbeständen zu verwenden. Er "steckte seine Nase in Ange- legenheiten der Sicherheitsvor- kehrungen, die ihn gar nichts an- gingen" — nämlich, als er Präsi- dent Truman veranlasste, -ein Special Air Safety Committee zu ernennen und darauf bestand, dass die Piloten vernommen wer- den sollten, weil sie besser wuss- ten als irgend jemand anderer, warum vertrauensselige Passa- giere in brennenden Wracks ab- stürzen mussten. Ueber den Be- richt dieses Komitees entbrannte hinter geschlossenen Türen wo- chenlang ein wütender Streit; die Vertreter der Fluggesellschaften wehrten sich heftig gegen die Ko- sten der vorgeschlagenen Sicher- heits - Massregeln, die Landis, Vertreter der Piloten und alle an- deren Komitee-Mitglieder ver- langten. Gegen die Opposition der Fluglinien sandte Landis den Be- richt schliesslich an das Weisse Haus. Dieser Streit spielte W.'Averell Harriman, unserem "Eisenbahn- sekretär", direkt in die Hände. Harriman, unser Secretary of Commerce, ist ausserdem der wichtigste Eisenbahnmagnat in den Vereinigten Staaten. Er erbte die Union Pacific von seinem Va- ter. Er verlangte, dass die Luft- schiffahrt ihm unterstellt werde. Landis kämpfte dagegen an. Es war ja der Sinn und Zweck des Civil Aeronautic Boards zu ver- hindern, dass die Fluglinien — scharfe Konkurrenten der Eisen- bahnen um Passagiere und Fracht — durch eine verrottete Eisen- bahnverwaltung abgewürgt wür- den. Aber als Weihnachtsgeschenk für Herrn Harriman, — der Vor kurzem wegen des Preiskon- trollprogramms des Präsidenten aus dem Kabinett auszuscheiden drohte, und dessen Person für die kommende Kampagne unerläss- lich" ist — brachte Truman den Kopf von Landis dar und ein Versprechen, an seine Stelle Stanton Griffis zu setzen. Griffis ist der Leiter des Bankhauses Iiemphill, Notes & Co., des Wall- street-Intimus von Wallaces lieb- ster Zielscheibe: Forrestal-Harri- man, Bundesgenossen in Wall- streets Spekulationskreisen. Truman wird sich von seinen Feiertags-Drinks genügend er- holt haben, um Wallace dadurch, dass er den Namen Griffis* selbst vorschlägt; nicht eine bequeme Zielscheibe zu geben. Aber wer The Trend of Consumer Sewings and Debts 20 15 10 IN PERCENT OF DlSPOSAfiLE INCON CONSUMER SAVINGS.. E v . '' ; 1 / \ rÄkii * %i ** UMER I EBTS ^' „ J 'fr?" ■i ? . - 20 15 10 20 15 10 1939 1940 1941 1942 1943 1944 »9i5 1946 JUNE 1947 , grophic tyndiccte 20 15 10 1939 1940 1941 1942 1943 1944 »9i5 1946 JUNE 1947 , grophic tyndiccte betroffenen Gesellschaften und deutschen Gesellschaften des gleichen Tätigkeitsfeldes. Direk- tor David L. Bazelon vom Office of Alien Propert^ erläuterte die Entscheidung der Justizministers noch dahin, dass auf Antrag den Interessenten fm solche Patente Lizenzen zu andern s-enen Be- dingungen erteilt werden. W«s der Verbraucher $£*< <■; u. * v Wir haben einen kleineren Prozentsatz unseres Einkommens gespart, während unsere Schulden gestiegen sind. Quelle: Survey of Cuvrent Business. gen Männer verlieren, die noch Selbstachtung besitzen, und der Präsident, der in diese Patsche von seinen Freunden im Weissen Haus hineinmanöveriert worden ist (am gleichen Tag, an dem sein Leibarzt ihn in eine andere Pat- sche brachte), wird nicht mehr immer ihn vorschlägt, wird kein j wissen, wem er trauen kann — leichtes Spiel haben. Wallace und und damit, hat er bestimmt recht. augenblicklich verbrauchten Kunstseide, die bisher natürlich mittee, die Roosevelt-Liberalen werden sich das nicht entgehen lassen. Kein Neu-Ernannter wird es wa- gen, ?ich für "Pan Am" einzu- eingeführt werden musste, ent- spricht. Die Rayon-Fabrik soll mit allen Möglichkeiten künftiger Erweiterung angelegt werden. Die Verhandlungen über die Konstruktion- und Bauentwürfe mit der Architektenfirma Oscar Kohorn & Co. in New York sind Wenn die Luftfahrtlinien einen bereits im Gange. Das Werk soll Gran Vernunft besässen, so wür- den sie Truman anflehen, Landis aus den offenen Armen von Jo- setzen. Die Piloten und die Ver- seph P. Kennedy zurüekzulocken. waltung haben einen neuen' Das werden sie aber nicht tun, Grund zu gegenseitigem Miss- und so können wir uns wieder trauen. j einmal auf eine prächtige Rau- Eine Verwaltung, die von fä'hi- ferei gefasst machen, gen Männern scharenweise ver-! Copyright i:»48, N. lassen wird, wird nun alle iibri- T. Post Cor- I)oratio Ii. A utorisierte Ueber- Kelziinjt von Mary Graf. Aufbau einer Kunstseidenindustrie in Palästina Eine $5,000,000 Rayon-Fabrik von Amerika finanzier* Mit einem Kostenaufwand von .$5,000,000 soll jetzt in Palästina der erste Schritt zum Aufbau einer Kunstseidenindustrie in in Palästina erfolgen. Auf einer Pressekonferenz im Hotel Roose- velt gab Leo D. Rosenstein, Prä- sident der Palestine Rayon Cor- poration in New York, bekannt, dass von der genannten Gesell- schaft im Gebiet des jüdischen Staates ein Industriewerk zur Fabrikation von Viscose-Kunst- seide (Rayon) und Stapelfiber unter den oben erwähnten Kosten errichtet werden wird. Nach Mr. Rosensteins Mitteilungen ist der Verkaut der Gesellschafts- anteile überaus erfolgreich gewesen: von der ersten Emission von $290,000 sind kaum noch Anteile zum Verkauf übrig geblieben. Die Emission, die am 23. Dezember v. J. aufgelegt wurde, besteht aus 14,500 Vorzugsaktien und 2000 Stammaktien, Die neue Kunstseidenfabrik, die die modernste Maschinenausrüstung er- halten soll, dürfte zweifellos zu wei- teren Investitionen dieser An an- regen und die Industrialisierung des jüdischen Palästina beschleunigen. Ro- senstein reist am 9. Januar mit der "Saturnia" nach Palästina ab, um den erforderlichen Grund und Boden für das Viscose-Werk zu kaufen und Op- tionen auf Bauverträge zu nehmen, bevor an die nächste Aktienmieeion im voraussichtlichen Beirage von $5,000,- 000 herangegangen wird. Für die Zio- nistische Organisation Amerikas ist Benjamin Dost,, Präsident des Palestine Pro.jects Coinmittee der Zionist Or- ganisation ol! America, in den zwölf- köpfigen Advisory Board der Palestine Rayon Corporation ' eingetreten. Die- sem Board gehören prominente Führer der IndU'.Me und Finanz wie bekannte Juristen, Volkswirtschaftler und Zio- nismen an. In Palästina wird die Firma durch Dr. Bernard Joseph, den Syndi- kus der Je\vi«h Ageney, vertreten werden. In dem aus ersten Fach- männern der Rayon- und Textilindu- strie zusammengesetzten Direktorium sitzt H. a. auch Max Dost, Präsident der Princelon Knilling Mills, einem der grössten Unternehmen seiner Art in der Wett. Bis jetzt hat es in Palästina keine Rayon-Fabriken gegeben. Leon Rosenstein veranschlagt die Produktionskapazität des neuen Viscose-Werkes auf rund 2,500,000 Pfund, was dem Betrag der ausser den eigentlichen Fabrik- anlagen eine Kraftstation, Ga- ragen» Lagerhäuser wie auch Un- terkunftsräume und eine Cafe- teria für die Arbeiter ein- •chliessen. One World Commission geht r uf Weltruf Zur Ehrung ues Andenkens des verstorbenen New Yorker Ex-Mayors Fiorello H. LaGuar- dia, der der Preisträger des One World Award für 1947 war und den mit dieser Auszeichnung verbundenen Weltflug infolge seines Ablebens nicht mehr zur Durchführung bringen konnte, ist von dem One World Award Committee eine One World Com- mission gebildet worden, deren Mitglieder den Weltflug LaGuar- dias nun doch noch unternehmen werden. Nach Mitteilung von Jacques Ferrand, Exekutivseki ?tär des One World Award Committee, sind Professor Ernily Greene Boich, Trägerin des Friedens- Nobelpreises von 1946. Miss Iris' Gabriel, die Gründerin des. American Silent Guest Com- und Mrs. Fiorello LaGuardia Mitglieder der One World Commission, die in Kürze ausreisen soll. Der berühmte deutsche Dichter und Drama- tiker Fritz von Unruh, wird als Sonderdelegierter für Deutsch- land in der Kommission am- tieren. Verfügung über beschlag- nahmte Patente Attorney General Tom C. Clark hat soeben bekanntgege- ben, dass das Office of Alien Property im Justizdepartement nunmehr der amerikanischen In- dustrie ganz allgemein eine grosse Zahl von Patenten zu- gänglich machen wird, die bisher im Besitz von Gesellschaften wa- ren, in denen die Regierung un- ter dem Trading with the Enemy Act sich durch Beschlagnahme die kontrollierende Aktien- mehrheit gesichert hat. Nach Schätzung des Justizministers werden von dieser neuen Poli- tik über 6000 Patente von 25 Ge- sellschaften betroffen. Es handelt sich hier um Patente vorwiegend deutschen Ursprungs auf dem Gebiete der Farbstoffe, der Pho- tographie, der Chemie, der Phar- mazeutik, der Mechanik und der Textilindustrie. Der Attorney General begrün- det diesen Schritt mit der Ver- ringerung der Möglichkeit der Wiederaufnahme von Kartell- Vereinbarungen zwischen den Sie laufen frei herum In Ihrer Ausgabe vorn 7. 11. 1947 las ich den Artikel "So wird die Pest aus- gerottet". Dass die Judenmassakers durch die Nazis stattgefunden haben, ist eine Tatsache, die in der ganzen Welt bekannt ist. Dass die Täter zum grössten Teil sich ihrer Freiheit und eines angenehmen Wohllebens er- freuen, ist ebenso bekannt. Dass ahei ein Mann wie August Josef Hohn, obgleich die bereits von ihm begange- nen Missetaten in der "Volksstimme" zu Köln veröffentlicht worden sind, frei herumläuft, spricht der Beteue- rung des deutschen Volkes und seiner führenden Männer, dass ihnen die Umerziehung des deutschen Volkes zur Demokratie eine .Ueberzeugungs- und Herzenssache sei, Hohn. Der Landesverband der jüdischen Gemeinden von Nordrhein-Westfalen hat nunmehr Ihre Veröffentlichung aufgegriffen und bei der Staatsanwalt- schaft in Aachen Anzeige gegen den August Josef Hohn Wegen Verbrechen» an der Menschlichkeit erstattet. Landesverband der jüd. Gemeinde* von Nozdrhein-Weslfalen. QUALITY WRITING INSTRUMENTS SALES AQENCY FOR PRESDON MFG. CORP. Schoeman & Co:, Inc. Telephones:. HAriover 2-4938 — WHiteholl 3-1436: 62 WILLIAM ST., NEW YORK 5,N.Y. IMPORTERS ABROAD Buy Cheaper USA Export Licenses through energetic. experienced Buying Agent on moderate Commission Basis. 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Kraulheimer» Stralgatan 11, Stockholm HEINZ und ZAHAVA ISRAELSKI und Sohn AMOS, Kiryat-Yam, Haifa-Bay FRANCES ILLING, I 642 Ogden Street, Denver, Colorado ERWIN ILLING, 1642 Ogden Street, Denver, Colorado MARGOT und PAUL HIRSCH, Hotel Avion, Rue des Entrepreneur« 32, Pari* 15 RUTH und KARLI HIRSCH, Stralgatan 11, Stockholm ROSE-MARIE ARNSTEIN und KARLA WOLLENSTEIN, Stralgatan 11, Stockholm i MARTHA und FRANZ EHRLICH, John Ericssonsgatan 3, Stockholm sowie Schwäger, Verwandte und Freunde Nach langem, schweren Leiden entschlief am 27. November 1947 unsere innigstgeliebte Mutter, Schwester, Tante und Grossmutter BERTHA WESTHEIM geb. ROSENBUSCH (früher Borken, Hessen) Im Namen der Hinterbliebenen: THEO und RUTH WESTHEIM, geb. Lei.er BARBARA, MARGIT, Enkelkinder HUGO ROSENBUSCH und Familie BERTHOLD und L1LLI ROSENBUSCH, geb. Sander G. P. O. Box 1152 Wellington, N. Z. Am 6. Januar 1948 ist unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Grossmutter und Tante PAULA STEIN geb. Grünsfelder fr. Crailsheim, Wttbg. naeh schwerer Krankheit im 69, Jahre für immer von uns gegangen. Im Namen der Hinterbliebenen: MAX und FRED STEIN 31 Bennett Avenue, New York City. Am 23. Dezember 1947 verschied unerwartet unsere liebe Mutter, Grossmutter, Urgrossmutter und Schwieger- mutter, Frau SÖFIE WALTUCH im 81. Lebensjahre. HELEN BOYKO, geb. VValtuch Dr. EGON WALTUCH FRED WALTUCH DORA DIAMANT Dr. RUDOLFINE MENZEL als Kinder und alle Enkel, Grossenltel, Schwiegerkiirider Ludwig Oppenheim (früher Begräbnis-Ordnei in Mannheim Badem tÄfemmmt /Bth Streel & Amsterdam Ave ENdicotl 2-6600 LONG ISLAND 1250 Central Ave Fat Rockaway: 7-7100 MIAMI BRACH © Schmerzerfüllt bringen wir die traurige Nach- richt, dass am 2. Januar mein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel RICHARD LINDENBERG (früher Vilsen und Westerstede i. Old.) im 77. Lebensjahre ganz plötzlich uns entrissen wurde. In tiefer Trauer: JENNY LINDENBERG, geb. Feilman ARTHUR und KAT1E RUBINSTEIN, geb. Lindenberg FRED und LOTTIE SELIGMAN, geb. Lindenberg nebst Angehörige 2 7 Sick]es St., New York 34, N. Y„ Apt. 8-B Am 6. Januar 1948 entschlief mein innigstgeliebter Mann, unser unvergesslicher Vater, Schwiegervater und Grossvater LEO JOSEPHSON (früher Berlin) im Alter von 76 Jahren. JENNY JOSEPHSON, geb. Ring Dr. GEORGE P. JOSEPHSON und Frau CLAIRE, geb. Gross MAX JOSEPHSON DAGOBERT JOSEPHSON und Frau Dr. JULIUS und MARION JACOBS, geb. Josephson, Sidney und Enkelkinder 7017 Groton Street, Forest Hills, N. Y. Nachdem er Jahre eines leiderfüllten Daseins in der alten Heimat durchlebt hatte, ist unser unvergesslicher > WILLY SCHINDLER (früher Berlin und Hindenburg, Oberschlesien) 51 Jahre alt, am 17. Dezember 1947 in Melbourne, Australien, nur wenige Wochen nach seiner Ankunft einem tückischen Leiden erlegen. In tiefer Trauer: GRETE SCHINDLER, geb. Gau. Gattin, Melbourne, Australien KURT und MARGOT SCHINDLER, Bruder und Schwägerin, 231 Elizabeth Street, Melbourne, Australien FRED SCHINDLER. Bruder. 214 JBeechwood Avenue, Bridgeport, Conti., U S A. Am 30. Dezember 1947 wurrde uns unsere innigst- geliebte Gattin und Lebensgefährtin, Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine MARIE GUTMANN geb. NEY ganz unerwartet in der Blüte ihres Lebens entrissen. Für die trauernde Familie: ALFRED GUTMANN 229 S. 5Oth St., Philadelphia 39, Pa. .....................—....................... 1 tf Am 31. Dezember 1947 verschied ganz plötzlich und i unerwartet mein innigstgeliebter Mann, unser guter ^ Bruder, Schwager und Onkel EMANUEL TEITZ im Alter von 61 Jahren. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: JUDITH TEITZ, geb. Lachmann 230 West End Avenue, New York 23, N. Y. Unsere liebe Mutter JOHANNA NEU, geb. Reiss (Mannheim-fsj ürnberg) ist im Alter von 66 Jahren verschieden. Im Namen aller Hinterbliebenen: ERIC T. NEW umd Frau MARIANNE 410 West 24th Street, New York City MEMORIALS SY EMANUEL NEUBRUNN of Wulkan & Neubrunn, IFiert Studio: 720 Ft. Washington Avenue N. Y. C. 33 r,4 7-3570 GRABSTEINE L1PSTAD! MEMORIA! COMPANY 370 Amsterdam Ave, | (nahe 78 St.) Tai.: TR 4-2 Samstag* geschlossen Bei Trauerf allen telefonieren Sie Beerdigungs-Institut Park West Memorial Ghapel FUNERAL DIRECTORS: HERMAN E. AJLPERT MEYERS BROTHERS IIS West 79th St., N. Y. C. ENdicotl 2-3600 LONG ISLAND: 1284 Central Avenue Far Rockaway FAr Rockaway 7-5103 GRABSTEINE BERNARD BERLiN 350 Fort Washington Ave. N. Y. C. 33 WA 7-'045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung ROTHSCHILD SAMUEL & SONS tnc West End Funera) Chape) 200 W 9Ist S'J SC 4-060C Spec price to Aufbau readers WEIT VORAUSSEHENDE MENSCHEN sind sich ihrer Verantwortung bewusst, wie wich- tig der Besitz einer Familien-Grabstätte ist, wenn plötzlich ein Todesfall in ihrer Familie eintritt. Treffen Sie daher Ihre Entscheidung im voraus und mit Ueberlegung. New World Cemetery Park im Cedar Park Cemetery EINZELGRÄBER DOPPELGRÄBER FAMILIENPLÄTZE Cemetery Department des New World Club, Inc. 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. CIrcle 7-4662 Ganz plötzlich und unerwartet entschlief heute unsere innigstgeliebte Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante CLARA MAAS geb. STRAUSS früher Gauotiernheim/Frankfurt' a. M. im 80. Lebensjahre. Die Trauerfeier findet im Park West Memorial Chapel, 115 West 79th Street, Freitag, den 9. Januar, 11 a. in., statt. In tiefer Trauer: RUDOLF MAAS und FRAU geb. Kohnstamm FRED MAAS 150 Riverside Drive, New York City Am 29. Dezember 1947 verschied nach kurzer Krank- heit im 6 I. Lebensjahr unser lieber, gütiger Mann u. Vater ALFONS LEVI (früher Konstanz a. B.) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen. In tiefem Leid: GERTRUDE LEVI, geb. Hofmann MAX S. LEVI 3584 California Street San Francisco, Calif. Am 29. Dezember 1947 verschied nach kurzer Krank- heit im 74. Lebensjahre mein lieber Mann, unser ge- liebter Vater und Bruder SIEGFRIED SCHWAB (früher Nürnberg, München) Im Namen der Hinterbliebenen: ALICE SCHWAB, geb. Herr mann 780 West End Avenue, New York City Die Beisetzung fand in aller Stille statt. Am 3. Januar 1948 ver- schied mein "lieber Mann, unser lieber, guter Vater. Schwiegervater, Bruder und Schwager Sol Kaufmann (fr. Koblenz) im Alter von 61 Jahren. In tiefer Trauer: Johanna Kaufmann, geb. Moser 1162 E 54 Place. Chicago 15, III. Greta Kaufmann Harold und Carolyn Kaufmann geb. Löb Edward u. Nina Kauf- mann geb. Moser Rila Guggenheim geb. Kaufmann Chicago, III. Albert u. Julius Kauf- mann. Manilla, Pi. Am 27. Dezember 1947 ver- schied nach , langem, schwe- ren, mit grosser Geduld er- tragenem Leiden mein ge- liebter Mann, unser liebster Vater, Schwiegervater und Grossvater Jerman Jacobsohn (früher Hamburg) im Alter von 57 Jahren. In tiefster Trauer: Frieda Jacobsohn geb. Winukur GeorgeJacobsohnu.Frau Ida geb Goldstein M. Rebhan und Frau Irene geb. Jacobsohn James Jacobsohn 2 Enkelkinder ■1540 Eddington Rd. East Cleveland, Ohio. Tiefbetrübt überrascht uns die traurige Nachricht von dem Tode unseres geliebten, treuen Mitarbeiters, Herrn SOL. KAUFMANN Trauernd stehen wir an der Bahre dieses edlen Mannes. S. SALM 1031-35 East 55th Street, Chicago 15, 111. , QUEENS QUEENS i TEMPI E MEMORIAL INC. I Bernhard Weiss, Manager Grabstätten auf allen Friedhöfen u. Krematorien | FLushirtg 9-1010 i Alle Informationen werden am I elephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSH1NG I 1 1 €** tZ** 1 9 jf* C* >k I C* Vollständige Erledigung aller H I RbL^H \3* bUNb B^di^m^Emzdheiten medrieen I reisen in allen JÜDISCHES BEERDIGUNGSINSTITUT Teilen New Yorks. Anerkannt von deutsch-jüdischen Gemeinden. Grabstätten au! allen Friedhöfen Neue, modert eingerichtete Chape! (nahe Washington Heights) 1225 JEROME AVENUE (Ecke 137. Str.) . Tel.: JErome 6-7400 BROADWAY MEMORIAL CHAPEL. 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Dezember 1947 entschlief plötzlich und unerwartet an einem Herzschlag mein innigstgeliebter, guter und treuer Mann, unser lieber Schwager Waldemar Jankilewitsch (früher Hannover) im Alter ron 60 Jahren. Wer ihn gekannt, weiss, was ich verloren. In tiefer Trauer: ROSA JANKILEWITSCH, geb. Süssermann JOSEF SÜSSERMANN Brooklyn 14, N Y. MARKUS WACHTEL und Frau Bad Nauheim, Germany _ Am 2. Januar 1948 entschlief mein geliebter Mann, Vater, Bruder, Schwager und Onkel MAX ETTLINGER (früher Frankfurt am Main) im 63. Lebensjahre. In tiefer Trauer: PRIEDEL ETTLINGER, geb. Haa« PAUL ETTLINGER Hotel Colonial, 51 West 8 I st Street, New York, N. Y. Am 18 Dezember 1047 verschied plötzlich und unerwartet mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwa- ger und Onkel MAX ISRAEL (früher Simmern. Hunsrück) im Alter von 57 Jahren. in tiefer Trauer: BILLA ISRAEL geb. Mendel und Tochter INGE Tel Aviv, Palestine. 15 Ranak. Street GÜNTHER ISRAEL als Sohn, 71 W 83rd St , N Y. C. JOSEPH ISRAEL u. Familie. 35 Ft. Wash, Av„ N Y. 32 ALFRED PRENZLAU u. Frau ELSE geb. Israel. N. Y. und Familien MENDEL Besondere Umstände gestatten es erst heute, anlässlich des am 20. November 1947 erfolgten unerwartet raschen rimschei- dens metner lieben Gatten und Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin, Tante, Nichte und Cousine LINA SELIG geb. Schwarzenberger (früher. Miltenberg a. M.) für die uns in so reichem Masse erwiesenen Aufmerksam- ketten herzlichst zu danken. MOR. SELIG und Sohn BERND 381 East 21st Street, Brooklyn 26, N. Y. SALO SCHWARZENBERGER und Geschwister 1252 East 9th Street, Brooklyn, N. Y._ Am 25. November 1947 entschlief mein geliebter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Grossvater und Schwager JOSEPH CAHN (früher Mannheim) im Alter von 71 Jahren. ALMA CAHN geb. Speyer. 1 Monsby Mans., 42 Möns Road, Bellevue, Johannesburg, South Afnca ERWIN und TONI CAHN. geb. Ottenheimer. Enkel- kind EILEEN, 46. 8th Avenue, Highlands North, Johannesburg, South Africa WALTER und JAYNE CAHN. 4, 15th Avenue, Lower Houghton, Johannesburg, South Africa Am 3. Januar 1948 ent- schlief nach langem Leiden unser lieber Vater, Schwie-| gervater und Grossyater DAVID WEYL! (früher Cleve) Im Namen der Hinter- bliebenen : HANS WEYL, Arnheim, Holland Vyzel Straat 1 8 j TRUDE HEIMAN, geb. Weyl 5554 Waterman Avenue, St. Louis 1 2, Mo. Heute entschlief unser lie- ber Vater, Schwiegervater, Grossvater Bruder, Schwa- ger, Onkel und Vetter Albert Meyer . er u. a. die "Aesthetik", herausgegeben von Prof. Leo Kestenberg, eine Novel- lensammlung (Stefan Zweigs Händel- Novelle, Mörikcs "Mozart auf der Reise nach Prag" und E. T. A. Holt- manns "Kreisleriana"). G. Abrahams "Tschai kowsky-Bio^raphie" und ein p.'incl mit 1 r> Biographien von Eric Blom. Demnächst erscheint "Die Mu- sik des Orients" von Dr E. Gerson- Kiwi (Jerusalem). Cur! Sachs "Welt- "e'.chichle des Ton/es". Ern«t K' oneks "Music Here and Now" und Kurt Lon- dons "Filmmusik". Inzwischen kamen I im Verlag des "Volksmusik-Institutes Ravinas Bücher über Beethovens und Mendelssohns Symphonien und über Joel Engel heraus. Stutschewsky schrieb über "Jüdische Musik". Der grösste Bucherfolg im Lande war bisher der erste Band eines Kon- zertführers von Peter Gradenwitz "D;e Welt der Symphonie", in dem histori- sche Darstellung und Analyse vereint sind. Der 2. Band dieses Führers, der Kammermusik gewidmet, erscheint demnächst (Massada-Verlag). Weitere Bücher auf musikalischem Gebiet sind: Frank Pollaks originelle 'Musiklehre" und Shlomo Hofmanns Buch über Musikerziehung. Auch die Notenproduktion im Lande hat einen grossen Aufschwung benom- men. Allen voran ist die Kulturabtei- lung der Histadruth, die .nun auch kurze Stücke palästinensischer Mu- siker in der Form von "sheet music" vertreibt. Das erste vollständige Kam- mermusikwerk .eines palästinensischen Komponisten, das im Ausland publi- ziert wurde, ist: "Vier palästinensische Landschaften" für Oboe und Klavier von Peter Gradenwitz. j s. A. N. WHITEHEAD An den Folgen einer Ge- hirnblutung starb kürzlich in Cambridge, Mass., der in Eng- land geborene Mathematiker und Philosoph Alfred North White- head, dessen bekanntester Schü- ler Bertrand Russell ist. White- heacl, den die "New York Times" in ihrem Nachrufe einen der "kühnsten Abenteurer im Reiche des Geistes nennt, hat ein Alter von 86 Jahren erreicht und ge- hörte zu dem kleinen Kreis der 24 zivilen und militärischen Per- sönlichkeiten, die von der briti- schen Krone mit dem Order of Merit, der höchsten Dekoration Grossbritanniens für wissen- Russisches Ballett in Wort und Bild "The Soviel; Ballet," bv Juri Slonimsky and others. Philosoph!- cal Library, New York. 285 pages incl. 101 pages of illustrations. $4.75. Wer sachliche Auskünfte über den Stand des Balletts in der Sowjet-Union sucht, findet sie in diesem Buch. Zugleich mit Rück- blicken auf das klassische Ballett und die kulturellen Hintergründe des slawischen und asiatischen Tanzes. In einer Reihe von Artikeln, die aus der Feder verschiedener russischer Ballett-Fachleute stam- men, werden die wesentlichsten Themen in grossen Zügen behan- delt: das moderne Sowjet-Ballett auf der Suche nach neuen For- men, das klassische Ballett in sei- ner Bindung an Musik und Ma- lerei der Vergangenheit, die cho- reographische, Erziehung der neuen Generation, die Stars von Einst, Anna Pavlova, Fokine und Ni- jinsky, die Grossen auf den heu- tigen Ballettbühnen Russlands, die Bedeutung des Tanzes für die russischen Streitkräfte — das alles ist nicht gerade künstvoll, aber aufschlussreich aneinander- gereiht. / Was für den Text gilt, trifft auch für die zahlreichen Illustra- tionen zu: sie sind ohne beson- dere Feinheit wiedergegeben, ver- mitteln aber eine Vorstellung vom Stand des Balletts und von seiner Bedeutung innerhalb der sowjet- russischen Kultur. K., L. ; schaftliche oder künstlerische Verdienste, ausgezeichnet wor- den sind. Alfred N. WhiLehead, Ehrendoktor der thii vvrsitiiteii St. Andrews, Wis- consin, 1 La i'vard, Yale, Montreal, .Manchester und McGill, wurde nach einer s Iii n zenden akademischen I jit.il j ha Im in Kugdand, wo er haupt- sächlich angewandte Mathematik lehrte, 1924 als Professor für Philo- sophie an die Harvard-Universität berufen, deren Lehrkörper er bis :l9;'.n, in welchem Jahre er in den K Ii liest a ml trat, a ngehörte. Der englische Mathematiker, der sich im Laufe der Jahre mehr und mehr zu einem der grössten philosophischen Denker unserer Zeit verwandelte, hat in seinem, zusammen mit sei- nem Schüler Bertrand Russell geschaffenen Monumentalwerk "Principin Mathematica" die Ab- leitung der Mathematik aus den Gesetzen der formalen Logik vollzogen. Doch sein bedeutend- ster Beitrag zur Geschichte des menschlichen Denkens bleibt wohl seine "Philosophie des Or- ganismus", die nach seiner Defi- nition sich mit dem "Werden, dem Sein und den Beziehungen wirklicher Wesen" befasst. Nachdem Whitehead zuerst in sei- nein Werke "Universal Alsehra" (189S) die Verwandtschaft zwischen Mathematik und Philosophie aufge- deckt hatte, erschienen von 1910 bis 1913 die drei Bünde seiner "Princip!» 'Mathematica'". <1 ie durch das Werk des italienischen Mathematikers Ciw- Pernio angeregt waren. In rascher Folge entstanden dann wei- tere philosophische und mathema- tische Werke: "Tlie Concept of Xntnre" (1920); "The Prlnelple of Helallvity" (1922); "Science and the >1 Odern World" (1,925); "Religion Im Hie Häkln«-" (1926); "Synihollwlti, II« IHeanliist' ntid F.tteet" (1927); "Adventure!» of Ideas" (1933). Dr. and Mrs. Alfred Redlich Dr. and Mrs. Carl Goldschmidt announce the marriage oi * their children Kitty to Hans Feuchtwanger New York, January 3, 1948 (22. Teves 5708) 779 Riverside Drive, N. Y. 32 474 W 238 St., N. Y. 63, N Y. Frank Rice Lottie Rice nee Simon M A R R I E D December 25th, 1947 f'ly Nürnberg f'ly Fürth Mainstockheim 247 Audubon Ave., Apt 5 N. Y. C. 33. PERSONALIA in dieser Rubrik werden nur Gedenktage gebracht, die einen runden Zeitabschnitt bezeich- nen. Nur Geburtstage über 80 können alljährlich angezeigt werden. Wie wir erst jetzt erfahren, gehört auch der ehemalige Be- zirksrabbiner Julius Greils- heimer aus Mosbach in Baden mit seiner Familie zu den Op- fern von Auschwitz. Die Ge- meinde Gemiluth Chesed in Brooklyn hat eine Gedenktafel zur Erinnerung an ihn und die anderen Märtyrer des Kreises Mosbach anbringen lassen; des- gleichen wurde ein Erinnerungs- garten zum Angedenken an Rabbiner Creilsheimer und die Mosbacher Ermordeten in Pa- lästina angelegt. .98. Geburtstag: Liebermann Hinch (Hirschowitz) — 15. Ja- nuar — Daughters of Israel, 1260 Fifth Avenue, New York City. 85, Geburtstag: Salomen Spite- ler (fr. Holic bei Goeding) — 6. Januar — 121 Oakland Ter- race, Hartford, Conn. 83. Geburtstag: Lina Weil, geb. Werlheimer (fr. Emmen- dingen, Baden) — 12. Januar - 110 West 112 Street, New York 25, N. Y. 82. Geburtstag: Heinrich Drei- fuss (fr. Bruchsal) — 11. Januar — 520 West 184 Street, New York City. 81. Geburtstag: Therese Fried, geb. Michel (fr. Merxheim, Nahe — 23. Januar — Calle Sarandi" 233, Montevideo, Uruguay. 80. Geburtstag: Albert Dann (fr. Augsburg) — 5. Januar — Montefiore Street 3, Tel Aviv, Palestinc: Therese Tilsiter, geb. Reis (fr, Bromberg) — 9: Januar — 4 Sheila House, North Circu- lar Road, London NW 11, Eng- land: Elisabeth Weinberg-Sena- tor - - 118-14 83rd Avenue, Kew Gardens, L. I., N. Y.; Clara Stern, geb. Goldberg (fr. Ruc- then, Wests.) — 18." Januar — 1518 East Maructtc Road, Chi- cago 37, III.; Karoline Marx, geb. Bendheim (fr. Sprendlingen bei Frankfurt a. M.) — 12. Januar — 918 Leggott Avenue, Bronx, N. Y.; Leopold Neuhaus (fr. We- sterburg, Westerwald) — 10. Ja- nuar — 835 West 179 Street, New York City.. 75. Geburtstag: Adolf Rosen- thal (fr. Wiesloch, Baden) 31, Dezember — 99-21 64 Road, Forest Hills, L. I., N. Y.; David Regenstein (fr. Nürnberg) — 709 Wesl Ißf) Street, New York City; Ines Vorsanger (fr. Wies- baden» — 7. Januar — 2910 North Mildted Avenue, Chicago INSTEAD OF CARDS- Mr. a. Mrs. Siegfried Woll request the honor ol your prescnce at 1he marriage of their daughter T r u d y to Mr. Ernest j. Fleischmann Sunday, January 13, 1948 at oue-thirtv o'clock Congregation K'Hall Adath Jeshurun 90 Bennett Ave., N. Y. C. 31 Bennett Ave., apt. 53, NYC Eric Wurtenberg • Fritzi Wurtenberg nee Fanto-Grop M A R R I E D December 30, 1947 600 West 161st St., Apt. 4-E New York City (f'ly (f'ly Wiesbaden) Vienna) Edward Mann Lillian Mann nee Green M A R R I E D December 24, 1947 602 W 1571h 1376 Dickens Ave, St., NYC, Fat- Rockaway, Apt. 5-A N. V. (f'ly Vienna) (f'ly Berlin) 14, III.; Hedwig Schnock, geb. Strauss (fr. M.-Gladbach) — 20. Januar — House Shoenberg, Ramat Gan, Palestine; Ferdi- nand Meyer (fr. Berlin-Tempel- hof) — 14. Februar — 12a Ca» narvon Road, Bertrams-Johan- nesburg, S.A. 70. Geburtstag: Adele Felber- baum (fr. Wien) — 1. Januar — 46 South Main Street, South Norwallc, Conn.; Levi Schwalm (fr. Dransfeld bei Göttingen) —. 5. Januar — 238 Fort Washing- ton Avenue, Apt. 4, New York City; Salomon Ilzig — 11. Fe- bruar — Rishon le Zion, Pale- stine; Salo Benjamin (fr. Dort- mund) — 20. Januar — Avenida Floral 181, Lima, Peru; Hermine Karl (fr. Schwandorf, Bayern) 24. Januar — Congresso 3199, Buenos Aires, Argentine; Vitus Weikersheimer (fr. Gaukönigs- hofen, Bayern) — 2. Januar - Rua Felicio dos Sanlos 15. Rio de Janeiro, Bra/.il; Fanny Alex- ander, geb. Meyer (fr. Leipzig) — 19. Januar — 10 Anhwei Road, Tsingtao, China; Teresa Klein, geb. Kaufmann (fr. Mann- heim) — 15. Dezember — Via Tacito 50. Roma, Italy. 60. Geburtstag: Dr. Arthur Bauer (fr. Berlin) — 6. Februar — 51 Broadhuvst Gardens. Lon- don NW 6, England; Carl Kunizsch (fr. Hamburg) 8. Januar — 108 West 84 Slrc.ct. New York 21. N. Y.; Erich Gold- berger (fr. Berlin-Wilmersdorf) — 6. Januar — Casilla 713, Val- divia, Chile; Else Wolff. geb. ICIaber (fr. Hamburg) — 17. Ja- nuar — Rosendale, Ulster Coun- ty, New York; Sigmund Kaiz (fr. Köln) — 17. Januar — 813 Lei and Avenue, St. Louis 5, Mo., Felix Vogeler (fr. Berlin) — 28. Dezember — 45-08 40th Street, Long Island Cit,v 4, N. Y. Silberne Hochzeit: Leo und Hilde Kay (Katschinski) geb. Pfingstl (fr. Eberswalde) —' 16. Januar — 1 Foster Avenue. Mel- bourne S 2, Australia: Aron und Hedwig Rauner (Cr. Trier) — 26. Dezember .....- 572 West 187 Street, New York City; Leo und Emma Gerslle geb. Urnstein (fr. Frankfurt a/M.) — 1,. Januar - 608 West 189 Street, New York City. 40. Hochzeitstag: Herr und Frau Julius Heilbronn (fr. Bor chum) — 19. Januar — 4 Eton Rite, Eton College Road, Lon- don NW 3, England. Silberne Hochzeit: Josef und Recha Levi, geb. Nussbaum (fr. Fulda) — 1. Januar — 112 Varet Street, Brooklyn, N. Y.; Kurt und Margot Berger, geb. Lustig (fr. Breslau) — 14. Januar — Capilanes la Java 182. Lima-San Isidm, Peru. Herbert Hamlet Ethel Hamlet nee Shapiro M A R R I E D January 11, 1948 1503 18th Ave. 2 Wootton Rd. Seattle, Essex Fells, Wash. N.J. Paul W. Erlanger Edith M. Erlanger nee Hall M A R R I E D December'21, 1947 1270 Midvale Avenue Los Angeles, Calif. (f'ly . (f'ly Mannhlieim) Nürnberg) Herbert: D. Rosenbaum Nahoma Rosenbaum nee Magdove M A R R I E D New York, December 28, 1947 3510 Decatur Avenue Bi'onx, N. Y. Mr. and Mrs. S. Jonassohn 8, Harrow Court, 11, Harrow Road, Berea, Johannesburg, South Africa, announce the marriage of their daughter Lotte Liedner Mr. Richard Nelken Portsview, Portswood Road, Greenpoint, Cape Town January 4, 1948 (both formerly Breslau) Sebühr $2.00 pro gesuchten Na men Für Familien gleichen Namens ebenfalls $2. wenn die Daten für all* übereinstimmen Baum, Dr. med. (fr. Abertham b. Karlsbad, C.SJt.), von Ernst Fink, 856 Wilson Avenue, Chi- cago 40, III. Menkes, Dr. Oswald (Ozio), (fr Zahnarzt in Lemberg); und Bardach, Dr. Sabina, geb. Men- kes; und Schnapik, Familie, von Dr. Luitpold Eichhorn, 42-10, 82 St., Elmhurst, L. I., N. Y. Rieberg, Frau, geb. Sommer (fr. Wanfried-Eschwege), von Max Theisebach, 117 Vine Street, Hartford, Conn. Kaliski. Artur und Dora (1935 aus Berlin nach La Paz), von Herrn« n Jacobson, 10 llowell Avenue, Larchmont, N. Y. (für Moritz Kaliski, Polen). Hanauer, Hans (fr. Karlsruhe, jetzt USA), von Arnold Nieder- man, 1724 Ruxton Avenue, Bal- timore 16, Maryland. Meyer, Rudi (Automechaniker, zul. 961 Seward Road, Shanghai, China), von Lisa Schwersenz, 14 Lombardy Street, Brooklyn 22, N. Y. Mendlowici, Fräulein (fr. Breslau, Victoriastr., seit 1940 USA), von Hans Roethler, Sir- kinstr. 11, Tel Aviv, Palestine. Hecht, Steffi (fr. Sterbsritz, Kr. Schlüchtern, Germany, c/o Ja- kob llecht), von David Baer, 50!) West 174 Street, New York 33, N. Y. Blatt, Mimi, geb. Arzt und Sohn Günther (Cr. Berlin, seit 1941 New York), von Lissi Mann- heimer-Behrens, 411 Park Ave., East Orange, N. J. - Pollak, Willi (Photograph aus Wien, jetzt New York); und Glogau, Edith (Phofogtaphin aus Wien, jetzt New York), von Max Birnbaum, Metropole Ho- tel. Simla, India. Wolfsy, Dora (zul. 201« East Brd., Los Angeles), von Adolf Taub, Mozartstrasse 6 (14a) Backnang, Württemberg, U. S. Zone, Germany. Cohn, Dr. Walter (fr. Rechts- anwalt in Landsberg, Warthe), und Rita (zul. 104 W. 84th St.] New York), von Louis May", Hotel Marseille, Broadway and 103 Street, New York City. Nachkommen von Rabino- vits, Josef (fr, Mogilno, Polen, Lederfabrik, ausgew. 1882 mit drei Söhnen und einer Tochter nach USA, zul. New York und San Francisco), von Simon Ra- binovits, Timisoara, II Strd. Ba- tania 13, Rumania. Raines, Marion (zul. c/o rot. Leon Raines, Los Angeles), von Charlotte Kommerstadt, Auen- strasse 16. Leipzig Cl, Germany. Hahn, Walter und Hella (Cr. Wien, Hauptstr., jetzt New York), von Paula Menari, Asam- strasse 17 (13b), München 9. Bayern, Germany, Amer. Zone. Stute, Familie (vermut,!. Chi- cago); und Schaefer, Fräulein (fr. Düsseldorf, Achenbachstr., jetzt vermutl. California), von Werner Riüsicke und Hilde Dahmen, * Villingen, Schwarz wald, Brig&chstrasse 4, Ger- many. Kuhlmann, Dr. Klara, geb. Reinstein (fr. Kreuznach, seit 1941 Buftalo), und Tochter Anne- marie (seit 1936 New York), von Wilhelm Verhölden, Schuhgasse 7. Bad Kreuznach, Germany. Naesel, Moses und Toni und Klara und Friedl (Cr. Wien, Wasnergasse, seit; 1938 USA), von Viktor Goerdl, Wasncr- gas:;e 21. Wien XX, Austria. Pollak. Francis (fr. Wien. 1!!40 Brooklyn, N. Y.), von E. . Blu- menfeld c/o "Charme", 26, Mea Shearinestr., Tal Aviv, Palestine. Wertheimeir, Ernst; u. Hirsch- feld, Dr. Georg (fr. Mannheim, jetzt New York); und Stern, Fritz (fr. Mannheim, jetzt New York)'; und Strauss, Herr (fr. Frankfurt, Giessen, jetzt New York, verirrn tl. Getreidegvoss- handelsfirma), von Otto Veit (17a), Waghäusel, Germany, Kempler, Roman (1938 von Wien nach Cuba ausgew., seit 1942 New York), von Edith Schein-Kempler, P.O. Box 1, Nathanya, Palestine. Guth, Abraham Markus und Sari und Ella (Cr. Wien, seit 1939 USA), von Anna Bischof Rechte Wienzeile 3;i, Wien IV, Austria. Kurt Adler Inge Adler nee Goldschmidt M A R R I E D January 11, 1948 (f'ly Ulm a. D„ (f'ly Berlin, Stuttgart) Havana) 584 Rugby Road, Brooklyn 30. N. Y. Goldstrom, Adolf und LouU (fr. Heidelberg); und Goldstrom. Hermann (fr. Mühlheim, Ruhr,, von Max Goldstrom, Uhland- strasse 169 (21b), Dortmund, Westfalen, Germany. Mayer, Dr. Heiner (fr. Kaiser- strasse. Frankfurt a. M„ jetzt vermutl.. Florida); und Mayer, Milly (Gymnastiklehrerin und Masseurin), von Käthe Hohen- adel-Lucht, Friedenstrasse 5, Schönberg/Kronberg, Taunus, Germany. Kahn, Kurt (fr. Frankfurt a. M., Inh. d. Fa. Strumpf haus Metzger, jetzt USA), von Käthe Löffel-Wolf, Goldsteinstr. 2a, Frankfurt a. M.-Niederrad. Ger- many. Winter, Szandor (fr. Autobus- unternehmen in Karlsbad, seit 1938 USA), von Louise Hanl. Wallgasse 4 (13 a), Würzburg, Germany, U.S. Zone. Heim, Dr. Hans (fr. Zahnarzt in Wien); und Calderon, Sui- tana, geb, Demayo und Söhne Luitpold Weil Irma Weil nee Valfer MARR1ED January 18, 1948 121 Oakland Terrace Hartford, Conn. (f'ly Suelzburg (f'ly b. Freiburg, Bonn a. Rh.) Baden) von Anna Heim, Novi Sad, Mak- sima Gorkog 48, Jugoslawia. Kalmus, Ann* und Frlt* und Ernst (fr. Wien, jetzt New York), von Antonia Bremm, Leoben- Judendorf 49, b. Axnix, Steier- mark, Austria. Hauschild, Dr. Leo (fr. Berlin- Schöneberg, seit 1938 New York), von Else Giballe, Westerlands strasse 15 II, Berlin-Pankow, Germany. Vollweiler, Belli, geb. Levi; und Barsch, Rüth (fr. Osthofen b. Worms a. Rh., ausgew. seit ca. neun Jahren), von Sofie Kaergel - Wallrapp,' Kumelius- strasse 1, Oberursel-Taunus (16); Germany. Kinder der verst. Julius und Ida Marcus«); und Isamc« Simon, Prof. Dr. med. und Frau, geb. Lypstadt (zul. Frankfurt a. M ); und Stern, Dr. Hans Hugo (Landgetichtspräsident) und Ju-. dllh, geb. Lypstadt (zuL Essen); und Lypstadt, Berta, geb. Sala- mon (zul. Wiesbaden); und Spear, Frilc und Elly (Spiel- waren fa^rikant, zul| Nürnberg, dann England), von Gebr. Wetz- lar. St. Annagasse 1, Post- schliessfach 337, Heidelberg; Germany. Ewig, Paula, geb. Hoffmann (zul. 3215 Central Avenue N.E^ Washington, D. C.); und Haine- bach, Max Ludwig (fr. Frank- furt, zul. West 137 Street, New York, Kaufmann), von L. Meies, Saarbrückerstrasse 15, Bildstock, Saargebiet, Germany. SAMUEL BLEICHER mütterlicherseits BYCK. geboren in BORYSLAW, Uhrmacher, gelebt in Wien, ausgewandert 1940 hierher, sucht eventuell noch zurückgebliebene Verwandte Adresse: 5301 5ih St. NW Washington, D. C. 11. JUTTA PAGELS.OHN wird gesucht, ungefähr 12 Jahre alt, zuletzt ,11 ticrlui, Tochtcr von Frau GERTRUD BÄTJ.IN (2. Ehe) aus erster Ehe. Letzte bekannte Adresse: Ru- dolf Ballin, Berlin-Charlot- tenburg 5, Suarezstrasse 15, Gartenhaus III, bei Marcuse. Die Mutter (Gertrud Ballin) verstarb in Berlin im Jahre 1941. Irgendwelche Auskünfte bittet man an di" Eltern von Frau Ballin (geb. l-'aingaus) an folg. Adresse zu senden: Sr. H. Faingaus, Rua Cel. Oscar Porto 629, Sao Paulo, Brasil: oder an den Urudcr von Frau Ballin Snr. S. Fain- gaus, Caixa Pos al 518/. Sao Paulo, Brasil. Wer kann Ausk. geben über mein. Mann SALLY BAACH, geb. 10. Januar 1901, depor- tiert: 23. Mai 1944 von Mar- seille nach Auschwitz und von dort mit Arbeitskom- mando Februar 1945 nach Gross-Rosen (dieses Lager wurde 1945 von der russisch. Armee befreit), sowie über meine Kinder RENE (geb. 10. Juni 1941) und MICHEL (Mimi), geb. 27. August 1942; beide blond u. blauäug. Rene wurde 18. 1. 45 v. Auschwitz nach Mauthausen evakuiert, wo er am 5. 5. 45, als das La- ger Mauthausen von amerik. Truppen befreit wurde, noch lebte und von einer Wiener Dame mitgenommen wurde. Nachrichten an Louise Baach, 6 place de Marseillaises, Mar- seille, Frankr., oder Leo Lie- berman, 96-10 37th Avenue, Corona, L. I„ N. Y. GESUCHT WIRD: Herbert Wiesenthal Geb. 21) 9. 1902, wohnhaft in Frankfurt/M, Stallburgstr 5, zul. in Berlin, ausgew nach Amerika 1938, von Frau Scho- lastika Fingerhut, geb. Reils, aus Dorf Kassel, Kr. Gein- hausen, vorher wohnhaft in Frankfurt a. M„ Theobald- Christstr. 8. Jetz. Adr. Scho- lastika Fingerhut, Kassel, Krs. Gelnhausen, Haus Nr. 266. Wer kann Auskunft geben über meine Mutter Frau Ww. ETTY LASER geb. SPINDEL geh. 9. 5. 86 (fr. in Firma Spanische Weinkellereien "E.ESAL", Max Laser, Hannover), deportiert aus Hannover De- zember 1941, Ghetto Riga, ab Herbst 1943 wahrscheinlich nach "Strasserihof" oder K.Z. "Stutthof". — Für jede Aus- kunft dankbar.- Unkosten . werden vergütet. MANFRED LASER 317 West 951h Street New York City Ffldoy, Janoary 9, 194B AUMAU MJNST Tnhi Eine der Sehenswürdigkeiten des amerikanischen Kontinents, die der Besucher Mexikos sich nicht ent- gehen lassen sollte, ist das frisch aus dem Erdboden auferstandene Tula (im Staate Hidalgo), von Mexiko City aus bequem mit der Bahn oder dem Auto zu erreichen. Tula ist das alte, sagenumwobene Tollan, Stadt des Quetzalcoatl, Hauptstadt des Toltekenreiches. Bis vor kurzem existierte dieses Tula nicht. Ich meine, für den grössten Teil der Archäologen. Dartiber gab es im Jahre 1939 in der mexikanischen Anthropologi- schen Gesellschaft eine leiden- schaftliche Diskussion. Einer: Jimenez Moreno, trat den A rchäo- logen entgegen.,, Er erklärte, viel- leicht an Scliliemann, an Troja ■denkend, das, wovon in den Legen- den und Ueberlieferungen berich- tet wurde, enthalte fast immer einen Kern von Wirklichkeit. Er argumentierte mit solcher Ent- schiedenheit, dass man beschloss, in Tula (unter Leitung von Jorge R. Aeosta) doch einmal nachzu- graben* • Mit dem Ergebnis, dass — eine grossartig angelegte Pyrami- denstqdt zutage kam. , ' Im Mittelpunkt eine Pyramide des Quetzalcoarl, des Stammesgottes der Tolteken? des Priestergottes. Der Tem- pel obe-n; muss prächtig ,ge,\\:esx-n nein; vier (5' Meter hohe) Karyatiden, die den Eingang bildeten,. sind erhalten geblieben*.".Mächtige Steinpfeiler, „auf allen • vier Seiten mit Reliefs ge- schmückt/ trugen das Dach einer Vor- halle, einer "weiträumigen. Anlage/ Die Wände waren mit. Relieffriesen ausgestattet;, in rhythmischer; Folge- Adler .und/ Jaguare, die Syinbti'ltiere der Kfiegerorden, Schiangehmäuler, Köpfe v'pn Toten verschlingend, mar- schierende iKrifeger! Au diesen ^Krieger- Beliefs ist noch die farbige Bemalung erhalten. Tula, den Quellen nach, ist 752' B. Chr. gegründet und 1064 von den Chichimaken zerstört worden, einem wilden Jägerstamito» der, mit Bogen und Pfeilen bewehrt, die nur mit Lanzen ausgerüsteten Tolteken besiegte. Jedenfalls ist Tula eine tolteki- sche Anlage, wenn es auch im eigentlichen Sinne nicht mehr der Teotihuacan-Kultur angehört. Teo- tihuacan, das im Tal von Mexiko eine klassische Kunst repräsen- tiert, war Gestaltung religiöser Vergeistigung und Ver inner! i- chung. Tula ist nach Teotihuacan eine neue Epoche der toltekischen Kunst, mit eigener Art, mit eige- nem schöpferischen Vermögen. Ein Stil von so schöpferischem Elan» dass er — in grossartiger, faszinierender Auswirkung — in Yucatan zum Stil des neuen Chi- chen Itza zu werden vermag. Ein Teil der Tolteken nach der Zer- störung Tulas wanderte ab nach der Halbinsel Yucatan, als Söldner ins Land ^gerufen von einem der Maya-Fürsten, der ohne fremde Hilfe der Aufstände gegen sein Re- gime nicht mehr Herr zu werden vermochte. Als Belohnung erhielt der Tolteken-Führer gewisse poli- tische Rechte über Chichen Itza. Diese Tolteken bauten das neue Chichen Itza auf, jenes Weltwun- der von' Stadt, die das Carnegie Institute in den 30er Jahren hat ausgraben und rekonstruieren las- sen. Die Tolteken brachten nach Yucatan' nicht nur ihre Religion, ihren Kult der gefiederten Schlange mit, sondern , auch die Ausdrucks- Elemente einer für das Maya-Reich neuen Kunst und Architektur, Was sie in Tula geschaffen haben, ent- wickeln: sie nun in Chichen gross- artiger, imposanter, 'mit den rei- cheren Mitteln und Möglichkeiten, die Yucatan. bot. Das ' ist'" die Renaissance von Yucatan'.' Was von vielen eine Zeit 'lang 1 als Maya-Renaissance angesehen worden ist, ist in Wirk- lichkeit eine neue, faszinierende Entfaltung toltekischer Kunst. Paul Westheim (Mexiko City) Wiedersehen mit . Ludwig Kainer Zürich, im Januar, Ein Name, der im Grauen die- ser Zeit •-untergegangen, doch nicht vergessen war, mit, der .Erinn- erung an zarteste Linien und Far- ben verknüpft — dem Duft von Rosa, dem Hauch von Apifelgrün, dem .Leuchten . von Kobaldblau — der Name Ludwig Kai»er ist jetzt nach langer Pause wieder in der Bühnenwelt' aufgetaucht. Nicht in der deutschen, zu der er als Thea- termaler 'Max Reinhardts, dessen ^Grosses Schauspielhaus"- T r ä u m e "und dessen "Fledermaus" er mit seinen Pastelltönen accompäg- nierte, als Schöpfer des Petz-Kai- Hier-Balletts und Szenario-Dichter des Balletts JQiaghileff einst als in- tegrierender Bestandteil, gehörte, sondern in der schweizerischen. Wer das kraftvoll-kultivierte Na- turell Prof. Ludwig Kainers, eines Bayern mit leicht schottischem Einschlag und von ausgesprochen internationalem Habitus, kannte, für den stand es ausser Frage, dass Kainer den politischen und kulturellen Aberwitz des Gefreiten von Braunau nicht mitmachen Würde, und wir freuen uns, den kaum Gealterten, voller Pläne und Schaffenslust, nach einem aben- teuerlichen und bitteren Leben der Emigration dieser Tage in Zürich wiederzufinden. Kainer, der sich bei Ausbruch des Dritten Reiches zufällig in Wien aufhielt, lehnte viermal die Aufforderung, nach Deutschland zurückzukehren, ab, ebenso die grossartigen Angebote von Goeb- bels und Göring, deren Emissäre ihn schliesslich als "deutschen Kulturfaktor" an die Metropolitan Opera nach New York gehen las- sen wollten. Das Ergebnis war, dass man alles beschlagnahmte, was er besass und seine Berliner Sammlung raubte, . darunter zwei Renoirs, einen Degas, einen Bosch. In Wien spürte Kainer, zumal in Künstlerkreisen, schon um 1933- 1934 das Nazilüfterl so stark we- hen, däss er nach Paris ging, wo er trotz Drängen und Zuspruch des ihm befreundeten deutschen Botschafters, v. Hösch (der dann in London durch Selbstmord en- dete) , den . deutschen Pass nicht mehr nahm, .... Der Liebhaber zarter Pastell- töne und. Zauberer traumhafter Theaterdekorationen wurde zum politischeil Emigranten und stellte seine Kunst 1940 in den Dienst der französischen Propaganda ge- gen Hitler, zeichnete aktuelle Kari- katuren ;ynd arbeitete während der berühmten" "Drole de guerre" un- ter JeoM Giraudoux im Pariser Informationsministerium. Bis der Zusammenbruch kam, der für ihn Flucht, Arbeitslager und aber- malige Ausraubung durch die Deutschen bedeutete, die nun seine neue Sammlung in Paris "be- schlagnahmten"; darunter einen Courbet und zahlreiche Guardi- Zeichnungen. Bis 1942 lebte er im gestapo- durchsetzten Marseille, um schliess- lich, als Hitler ganz Frankreich besetzte, durch Stacheldraht und über einen Grenzfluss in die Schweiz zu fliehen, wo man ihn für ein halbes Jahr zunächst wie- der in ein Lager steckte. Seine ersten Verhandlungen mit Schwei- zer Theaterdirektoren fanden un- ter fremdenpolizeilicher Genehmi- gung und Eskortierung von Solda- ten statt. Denn die Schweizer Hu- manität war währen des Krieges — vielleicht nicht ganz mit Un- recht—eine "Humanitas militans". So kam am Stadttheater von Lau- sanne Kainers Inszenierung von Shakespeares "Lustigen Weibern von Windsor" zustande. Ihr folgten am Stadttheater in Zürich Inszenierungen von Johann Slrauss ("Eine Nacht in Venedig"), Suppe ("Boccaccio"), Offenbach ("Die schöne Helena") und — ein Gipfelpunkt mu- sisch-beschwingter Dekorations- und Kostümkunst — Gershwins "Porgy und Bess", Während der diesjährigen Fest- spiele in Zürich führte die gleiche Bühne zwei neue Ballette von Kaiher auf: "Les Anges de Greco" (Musik von A. S. Marescotti) und "Ite enchantce' (Musik von Jean Binel), dirigiert von Ernest Ansermet. Und schliesslich ret- tete er im Corso-Theater in Zürich die '.'Welturaufführung" von Ralph Benalz- kys neuem Singspiel "Kleinstadt-Zau- ber", für das, wenn nicht die fest- lichen, in Türkis und Fraise schwelgen- WIEWIRHCBEN Der kürzlich verstorbene Film- regisseur Ernst Lubitsch hinter- liess seiner neun Jahre alten Tochter Nicola ein Vermögen von rund einer Million Dollar. Seine geschiedene Frau, die Mut- ter Nicolas, erhielt rund 150,000 Dollar. Der Wiener kommunistische Abgeordnete und frühere Unter- richtsminister Ernst Fischer ist aus der Redaktion des "Neuen Oesterreich", der einzigen über- parteilichen Zeitung in Wien, der er als Vertreter seiner Partei an- gehört hat, infolge Meinungsver- schiedenheiten ausgeschieden. Arno Rudert, einer der Lizenz- träger der "Frankfurter Rund- schau", ist aus der Kommunisti- schen Partei ausgeschlossen wor- den. Dazu erklärt Rudert: "Die Pflichten eines Mitglieds der KPD sind nicht vereinbar mit den Verpflichtungen des Lizenz- trägers einer überpolitischen Zei- tung". Der Dirigent Hermann Scher- chen hat nach 14jähriger Abwe- senheit in Deutschland zum er- sten Male wieder in München dirigiert. Scherchen wird sein 25;jähriges Dirigenten] ubiläum demnächst bei dem Musikkolle- gium in Winterthur feiern. Der Berliner Literar- und Mu- sikhistoriker Adolf Kochmann hat in Berlin seine Vorlesungen über Zeitungswissenschaft, Lite- ratur und Musik wieder aufge- nommen. Während der Nazizeit lebte er illegal in Berlin, grün- dete mehrere Widerstandsgrup- pen, schrieb einige Bücher und ergänzte seinen zweibändigen Weltliteratur-Führer. Zu seinen neuen, noch nicht. erschienenen Büchern gehört eine Musikge- schichte, die den Anteil der jü- dischen Komponisten und Li- bretti steh an der Entwicklung der Instrumental- und Volksmu- sik, insbesondere der internatio- nalen Oper schildert. In Tel Aviv feiert der seiner- zeit in Deutschland sehr be- kannte Text- und Schlagerdich- ter Kurt Schwatiach seinen 50. Geburtstag. Schwabach hat in Palästina seinen Beruf aufgege- ben und arbeitet seit vielen Jah- ren als Bartender, ist aber im Nebenberuf seiner alten Leiden- schaft treu geblieben. In einem Anfall von Schwer- mut sprang Lisi Karlstadt, die Frau und Partnerin des Münchner Komikers Karl Valentin, in die Isar und konnte nur mit knapper Not gerettet ; werden. . Die Berliner Stadtverordneten- versammlung hat einstimmig — ein sehr seltener Fall einem Antrag aller vier Parteien zuge- stimmt, den früheren langjähri- gen Berliner Reichtsagsabgeord- neten und Stadtverordneten Hugo Heimann wieder zum Ehrenbür- ger der Stadt zu ernennen. Wäh- rend der Weimarer Zeit hatte er diese höchste Ehre der Stadt mit Max Liebermann, dem Maler, geteilt. Die Nazis erklärten sie für ungültig. Auch eine Strasse wird Hugo-Heimann-Strasse ge- nannt werden. Heimann, der im 89. Lebensjahr steht, lebt in New York. Der bekannte Charakter-Spie- ler der jiddischen Bühne M. B. Samoilow, der viele Jahre auch an deutschen Bühnen gewirkt hatte, starb im Alter von 71 Jah- ren im Beth Israel-Hospital zu New York. Samoilow wurde am den Bühnenbilder Kainers gewesen wären, die Schweizer Presse vermutlich überhaupt kein freundliches Wort ge- funden hätte. . . . Anschliessend erscheinen in der Edition Roth-Sauter, Lausanne, ähnlich seinem reizenden Axel- Juncker-Bändchen, einige Bänd- chen Lithographien von Ludwig Kainer, deren Titel — "Plaisir de Paris", "Plaisir de Ballet", "Plaisir de Cirque", "Plaisir de Turf", "Plaisir de Jeu" — auch seinen Freunden in weiten Fernen das Plaisier eines Wiedersehens ver- schaffen werden. Ossip Kalenter. 17. November 1876 in Lemberg geboren, 1907 kam er nach Ame- rika, wirkte als Schauspieler und Regisseur an jiddischen Bühnen und trat auch in deut- schen Stücken im Irving Place Theatre auf. Sein letztes Auftre- ten fand im Dezember v. J. in der Metropolitan Opera in dem englischen Pageant "If 1 sorget thee, o Jerusalem!" statt. (W) In Paris starb im Alter von 69 Jahren der Dichter Leon-Paul Fargue, welcher 1946 mit dem Grossen Literaturpreis ausge- zeichnet wurde. Er war nicht nur als Lyriker von Rang bekannt, sondern galt auch äls Sonder- ling: er rühmte sich, Zeit seines Lebens Paris nie verlassen zu haben, (rb). Hugo Hirse Ii, der Berliner Operet- tenkomponist von '•Fürst von Pap- penheim', "Tolle Lola" und "Schei- dungsrefse", arbeitet in Paris an einem neuen Werk, das "Majestät beliebt zu stehlen" lieissen wird und dessen Buch von Anne Day und Fred Lorrain geschrieben wird. Fred Lor- rain ist ein Sohn Paul Lothringers, der in Cannes lebt, und Anne Day ist ein Pseudonym für Annie Helveg, die bekannte Wiener Autorin, (iina IValkviibvrji. die seit Jahren verheiratet in Rom lebt,, wird in einem Fi i in gemeinsam mit Vivienne Romane« rnitwirk:< >>. Willy Haitis, der nunmehr für die "Kontro 11 -Kommissloit 1"iir Deutsch- land" in London a rbeit es,, liest im "Klub 4:J" aus seinem unveröffent- lichten Indien-Buch vor. Disto Koliler beendete eine eng- lische Bearbeitung von Hebbels "Jlerodes und Marianme" für die B übn-- • Otto Heller, der bekannte Kamera- mann, dessen erster Sohn soeben ge- boren wurde, photographiert den neuen englischen Film "Ficque .Dame", der mit. Anton Walbrook und Edith Kvans gedreht wird. Edith Iii*»«, • die 1 junge tschechi- sche Künstlerin, die -sich durch ihr Auftreten in- diversen deutschspra- chigen Kabaretts in London einen Namen gemacht hat, ist soeben Mut- ter eines gesunden Jungen geworden, I.ihI v i% BffWr, der bekannte Theater- und Filmregisseur, ist in Berlin eingetroffen. Berger wird "1 Remember Mama" mit der Dorsch in der Hauptrolle am Berliner llebbel-Theater i nezeiiieren. Kurt Hirsch, der Assistent Erich Pommers als oberster Kontoll-Be- amter der deutschen Filmindustrie in der amerikanischen Zone, hei- ratete die deutsche Schauspielerin Hildemar» Kurt und fährt mit ihr Mitte des Monats nach den Ver- einigten Staaten. .Die Uerüchte, dass Hildegard Knef einen Hollywood- Vertrag- hat, sind verfrüht. Professor Norman Bentwlfli, Pro- essor an der Universität in Tel Aviv, wid die offizielle Geschichte des eng- lischen 'Pioneer Corps" schreiben, die über die Tätigkeit der Ausländer in der englischen 'Armee Itechnung ablesen wird. Der Cellist Joachim. Stutschews- ky, Musikreferent des Vaad Leu- mi (jüdischen .Nationalrates in Palästina), der sich grosse Ver- dienste um die musikalische Er- ziehung der hebräischen Schul- jugend und als Komponist und Herausgeber jüdischer Musik er- worben hat, ist mit seiner Gattin Julia, der bekannten Sängerin, zu einem viermonatigen Aufenthalt in Amerika eingetroffen. Das Ehepaar Stutsehewskv wird in mehreren amerikanischen Städ- ten Konzerte geben. Der Wiener Bühnenschrift- steller Gustav Tintner, seit 1939 in Frankreich ansässig, hat Text und Musik zu einem Singspiel, das sich "Im Wirtshaus zum sil- bernen Mond" betitelt, geschrie- ben. Das Singspiel erzielte ge- legentlich seimer Uraufführung in Nizza einen grossen Erfolg. Im Kriterion-ITheater in Amster- dam fand vor ausverkauften Hause eine Heinefeier «statt. Erich Schön- lank trug ausweendig in nur wenig gekürzter Forma das Buch "Le Grand" von Heiiine vor und erregte Beifallstürme. SSchönlank war frü- her Oberregisseuur in Leipzig. Lehrstuhl für hebräische Er- ziehung am der N.Y.U. Hauptsächlich c den A nstrengungen einer Flau, derr llichteriri Birdie Amsterdam, ist es zu verdanken, dass beeits für ddas laufende Seme- ster ein Lehrstubhl für "Hebräische Kultur und Fr/.ie ehung" an der New Yoi k Unuiversity / in der Bronx ge- schaffen worden i ist. lieber luu fein- den ten und Studclentinnen, verschie- denen religiösen Bekenntnissen zu- gehörig, 'haben s sich für die Teil- nahme an den TTages- und Abend- kursen (16 St und den in der Woche) eingeschrieben. I Inhaber des Lehr- stuhls ist der KErziehungsprofessor der Universität, , 1 »r. \ hntlinin I. Kiitsh. Ziel ist ddie Ausbildung von Lehrern für hebriräische Sprache, jü- dische, Geschichte e unfl soziales Leben für Mittelschulen n unfl Colleges. Artur Holde: Musik in New York Honegqer: "Jeanne D'Are Am Bücher" N. Y. Philh. Symphony Orchestra Mit dem "König David" berei- cherte Arthur Honegger zu Be- ginn der zwanziger Jahre das von zeitgenössischen Komponi- sten spärlich bedachte Gebiet des Oratoriums um eine bedeutende Schöpfung. Etwa fünfzehn Jahre später entstand das dramatische Oratorium ""Jeanne D'Are Au Bucher", das zu uns erst jetzt, nach zahlreichen Aufführungen in Europa, durch die Vermittlung Charles Muenchs gelangt. "Wir müssen ihm dafür dankbar sein, denn es übertrifft das frühere noch an struktureller Geschlos- senheit, an thematischere Kraft und Tiefe des Gefühls. Das Werk kann in Kostümen und mit Szenerien auf der Bühne oder in konzertmässiger Form ge- geben werden. In der N. Y. Auf- führung fielen die visuellen stili- stischen Beziehungen zum frühen geistlichen Spiel fort, und . man beschränkte sich auf andeutende Gesten der Vertreterin der Jeanne D'Are, deren weisses und silbriges Gewand symbolhaft wirken sollte. Diese Entdramati- sierung tat , der Wirkung nicht .nur keinen Abbruch; die . „von Paul Claudel stammende Dich- tung und die Musik sprachen in. dieser Sublimierung nur um so eindringlicher zu dem Hörer. In. fanatischen. ..Ausbrüchen der Volksmassen, in den kalten Ver- dikten der Gerichte, in den de- mütigen Worten Jeanne D'Arcs, überall aus den Tiefen einer mit- telalterlichen religiösen Welt auf- steigende Gefühlsgewalten, in denen sich Irdisches und Trans- zendentes : alte französische Volksmelodien, derbe Tanzrhyth- men und feierliche Melodien in einem erregenden Hell-Dunkel mischen. Charles Muench dirigierte das Werk so grosslinig und musika- lisch erschöpfend, dass schon durch ihn das Schicksal der Auf- führung entschieden wurde. Die auch als Sprecherin, in einem, kurzen Rezitative sogar als Sän- gerin, hochbegabte bekannte Tänzerin Vera Zorina gab der Er- scheinung der Jungfrau ' mit' in- nigem Ausdruck unter diskreter Anwendung pantomimischer-Sit- tel glaubhafte Existenz. Raymond Gerome als Fröre Dominique und. in den Gesangspartien: Nadine Conner, Jarmila NovotnaEnid Szanto, Joseph Laderoute und Lorenzo Alvary hielten mit.'dem. Westminster Choir und den Phil- harmonikern eine gleichmässig hohe künstlerische Linie. Tristan und Isolde Metropolitan Opera House Die in der ersten Aufführung fehlbesetzten beiden Hauptpar- tien gelangten diesmal wieder in die Hände ihrer anerkannten Ver- treter. Kaum von einer Krankheit genesen, sang Helene Träubel die Isolde mit der ganzen Schönheit und Ausdrucksfähigkeit ihrer er- lesenen Stimme. Eine gewisse Zurückhaltung an dramatischen Höhepunkten mag ihre Ursache in dem nicht ganz überwundenen Stadium der Rekonvaleszenz ge- habt haben. Melchior gab den Tristan in grossem, darstelle- risch zwingendem Wagner - Stil. Die Stimme hat der Zeit leider weiter Tribut gezollt und an Email und Durchschlagskraft ein- gebüsst, um für diese heikelste aller Heldentenorrollen noch aus- zureichen. Nach längerer Krank« Musiknotizen, aus Erez Israel Tel Aviv Chamber Choir und P.B.S. Orchestra brachten unter Otto Lustig Mozarts "Requiem". Solisten: Lotte Laufer, Edith Goldschmidt., David Hal- pern, Benj. Ernstein. Am gleichen Abend führte man Paul Ben-Chajro* "Concerto for Strings" auf. Jizchak Edels "Capriccio" wurde vom Palestine Orchestra, zur Urauffüh- rung angenommen. Simpn Goldberg und Brohlslaw Gimpel konzertierten ebenfalls. II* Allst A v; V':" v/ Jeitiiery f, 1148 heit erschien Fritz Busch zum ' ersten Mal in dieser Saison am Pult, von dem bis zum letzten Platz gefüllten Hause herzlichst begrüsst Unter ihm hatte das Orchester, das sich sonst oft, wohl infolge Ueberl astung, mit nüch- terner Diensterfüllung begnügt, die für diese grandiose symphoni- sche Dichtung notwendige Be- redtheit und Farbenpracht. Das Bühnenensemble fühlte sich, sou- verän geführt, so sicher und ent- spannt, dass das, was sich in der Met nur selten einstellt, diesmal in hohem Masse vorhanden war: Atmosphäre, die auf den Hörer überspringt. Symphonische Band-Musik The League of Composers . Um den Leiter der Goldman Band, Erwin Franko Goldman, anlässlich seines 70. Geburtstages zu ehren. veranstaltete die "League of Composers", die in dieser Saison zugleich ihr 25jäh- riges Bestehen feiert, in Carnegie Hall ein Konzert, dessen Pro- gramm ausschliesslich Werke für Bandbesetzung zeitgenössischer Tönsetzer enthielt. Kino glänzend klingende Toceata tlnizinli- dos En Ständers ltalpli N ii Iis Ii im-XX illianij» wurde von einer sehr anziehenden Suite Frniienlsi* von Oarhis >! illi.iuil die Melodien ans ilinf Bezirken des Landes heranzieht, abgelöst. Als eine fast sensationelle l*>n t: liii 11 im g- n euer, konservati v e ier -lOis'enselia 11 cii dann ''Theiiui und Variationen" <>>>. 43 a, von Arnold SrkoeiibcTg. die auch schon für sym- phonische Besetzung im Konzert- haal nule Fi^ur gemaelit ha,ben. ,A's A Hfl mg der League folgte i■ in(i na(• 11wap'iierische symphonische Dichtung " I k< Power of Homo -,»<> < I'«' < lirixlijui Kfiirt" von J'ercy J.riiiiiKfr. Eilt auf alten irische« Tonleitern ruhendes, reizvolles Stück "Sliooni Ii !•<*<•" von Henry < 'owvll, ein ans den Quellen afrikanischer Volks- musik geschöpfter Yoiiil»:i" des Spaniers Pedro Siuijufiii, drei < hara kfei'stüekt von Albert Itoussel, Arlhur HtincsK« und (iciirscs An- rik. die Musiken zu einem Bühnen- stück von 'Romain Rolland sind, und der brillant für Band gesetzte erste Satz der Symphonie Vo. 10 von von Mieliola.s Miaskovsky bildeten den weiteren Inhalt des ungewöhn- lich wertvollen Programms, für des- sen treffliche Ausführung Walter Hritdt lind l'orojr GrninR-er (in sei- nem eigenen Werk) verantwortlich wa rett. Dr. Edwin Franko Goldman entstammt einer jener deutsch- jüdischen Familien, die Mitte des vorigen Jahrhunderts aus Ent- täuschung über das Misslingen der 48er freiheitlichen Revolu- tion, an der sie beteiligt wa- ren, dem reaktionären Deutsch- land den Rücken kehrten und in der Neuen Welt ein Leben in -Freiheit suchten. Das Haus der Eltern Goldmans in -oulsville. Kentucky, war ein Zen- trum der 31uslkjiflesre; Vater und Mutter waren begabte Pianisten und Geiger: sie traten oft als Solisten zu wohlttigen Zwecken auf. Anfang des Jahrhunderts übersiedelte die Familie nach New York, wo der junge Edwin in das Metropolitan Orchestra eintrat und auch als Kom- ponist hervortrat. Er organisierte cm kleines Orchester, das sich bald einen Namen in der musikalischen Welt erwarb. Mit vierzig Jahren schritt Gold- man zur Verwirklichung seiner bis dahin vergebens propagierten Idee: Musik in die breiten Massen in der Form von Konzerten unter Himmel zu tragen. Er fing auf dem Campus der Columbia l'ni versity und im grossen Eelde der New York Uni versity an; beide waren stets von Zuhörern überfüllt, so dass er den Bürgermeister ersuchen musste, ihm einen geeigneten Platz im Cen- tral Park zuzuweisen. Bis 1924 finan- zierte er selbst die Band. Endlich entschloss sich das Ehepaar Daniel und PI«.r«-nee CiiKsreiihelm. die Fi- n ans last zu übernehmen. Heute ist die Goldman Rand Besitz des ameri- kanischen Volkes. _n|] 1RYL0N: IL 9-8944 =5 Frid-Äy and Saturday, Jan. 9-10- "DEAJD OF NITE" and "COPACABANA" Late......Show jjvery Sat. Nite Sun. through Tucs., Jan. 11-13 Ronald Reagan . Shirley Temple "THAT HAGEN GIRL' ClaV.£® J*ains - Joan Cauliield THE UNSUSPECTED" Starts VVednesday • FOXES OF HARHOW" and "ROSES ARE RED" - -f !.y, Sun' doors open 11:45 a.m. 181si St., Audubon Ave. - WA 7-2638 NOW THRU SUNDAY Gary Cooper "CLOAK&DAGGER" - AND - "GENIUS AT WORK" --- Nied!-ige Eintrittspreise___ Hermann Geiger-Torel wurde als Gastregisseur und Lek- tor an das Universitäts-Konserva- trorium in Toronto für dessen Opernschule bis April dieses -Jah- res engagiert. Dann kehrt er wie- der nach Rio de Janeiro zurück, um die Opernsaison des Städtischen Theaters vorzubereiten, wo er schon seit drei Jahren als Regis- seur und Lehrer der Opernschule des "Conservatorio Braseliero de Musica" tätig ist. Vorher war Gei- ger-Torel als Regisseur am uru- guayschen Staatstheater "Sodre" in Montevideo und am Teatro Co- lon in Buenos Aires tätig. — In Montevideo schuf er ein einheitli- ches und aufeinander eingespieltes Opernensemble, das heute schon in der Lage ist, alljährlich, ohne Hin- zuziehung ausländischer Kräfte, eine uruguayische Opernsaison zu veranstalten. In Buenos Aires war Geiger- Torel auch Regisseur und Schau- spieler der Freien Deutschen Bühne, er inszenierte am "Teatro Argentino" Offenbach-Operetten in spanischer Fassung, und leitete eine interessante, originelle The- atergruppe der WIZO, die in spa- nischer Sprache jüdische Themen in dramatischer Form zur Auffüh- rung brachte. In Montevideo arbei- tete er an der deutsch-demokrati- schen Anti-Nazi-Radio-Station "La Voz del Dia" (Die Stimme des Ta- ges) mit, die unter der Leitung von Dr. Hermann P. Gebhart den Kampf gegen den Nationalsozialis- mus und Faschismus auch wahrend des Krieges führte. Perfekter Gilbert & Sullivan Die D'Oyle Corte Opera Company im Century Theatre k. h. In einer bisher an Musicals armen Spielzeit ist der Besuch der D'Oyle Carte Opera Com- pany aus London mit ihrem Re pertoire von Gilbert und Sulli- liehen Requisits, des Fächers. sen auftritt und in die er auch wieder verschwindet; und die bis zur letzten Nuance ausgenutzte Verwendung des hier unerläss- Film-Panorama "The Voice of the Turtle" (Warner) r. d. Dass eines der grössten Zugstücke am Broadway, John Van Drittens nun schon etliche Jahre hintereinander gespielte Komödie "The Voice Of The Turtle" eines Tages der Verfil- mung anheimfallen würde, war nach dem Bühnenerfolg ganz selbstverständlich. Nicht selbst- verständlich hingegen war, dass dieses reizende Kammerspiel um den Urlaub des Sergeanten Bill Page und sein unerwartetes Week-end-Abenteuer mit der ro- mantisch empfindsamen kleinen Schauspielerin Sally Middleton in seiner Filmversion nichts von den Vorzügen eihgebüsst hat, die dem Bühnenstück den Dauer- erfolg gesichert haben. Der zarte Duft und die Grazie des mit Un- tertönen leiser Ironie dahintän- delnden Liebesspiels zweier jun- ger Menschen ist geblieben, ge- blieben auch der feine Humor in der Situationskomik, die im Film gar leicht hätte vergröbert wer- den können. Das ist wohl vor allem das Verdienst des Autors John Van Druten selber, der mit raffiniert kundiger Hand, ohne wesentliche Aenderungen und Eingriffe in den Gang der Handlung ein Drehbuch schrieb, das von der ersten Szene an den Zuschauer nicht mehr loslässt. Es ist aber nicht minder auch ein Verdienst der Darstellung, die dieses Spiel um drei Menschen zu einer kleinen Köstlichkeit gestaltet. Eleanor Parker gibt der Figur der Sally, die halb wissend, halb kindlich-unschuldig in ihr Aben- teuer mit dem Kriegsurlauber hin- eingleitet, allen Charme und die jeder Zuckrigkeit ferne anmutige Verspieltheit der "demi-vierge". Ronald Reagan als Sergeant Page ist von bezwingender Männlichkeit, ohne jedoch mit seiner Sieghaftigkeit zu protzen. Und Eve Arden in der Rolle der flatterhaften Olive Lashbrooke, Sallys Freundin, versteht es brilliant, die gefährliche Klippe der Vulgarität zu meiden. Man lasse sich diesen Film für Fein- schmecker nicht; entgehen. Where There's Life (Paramount) k. h. Nicht: wo Hoffnung (Hope, Vorname: Bob) ist;, da ist auch Leben — sondern: wo es Leben gibt, da ist auch Hope. Und Leben gibt es in dieser neuesten Bob van Operetten ein ganz besonde rer Genuss. Dieses wandernde Theatermuseum, längst zu einer "nationalen Institution" in den englisch - sprechenden Ländern geworden, spielt die klassischen Werke von W. S. Gilbert (Text) und Arthur Sullivan (Musik), wie sie einst vor rund 70 Jah- ren bei ihrer Premiere gespielt wurden. Das ergibt zwar altmo- disches, aber nichtsdestoweniger stimmungsvolles Theater. Schnell war das bange Gefühl, dass man nach "Finian's Rainbow", "Briga- doon" und "Street Scene" keine Operette mehr ertragen könne, einem Gefühl tiefster theatrali- scher Befriedigung gewichen. Denn hier werden Gilbert und Sullivan wirklich so gespielt, wie sie gespielt werden müssen. Zur Eröffnung ihres Reper- toires brachten die Gäste, die zu- letzt vor neun Jahren hier weil- ten, den unsterblichen "Mikado". Traditionsgemäss geht alles vor sich: die Regieeinfälle der Ko- miker, die hier eher Possenreis- ser sind als Menschengestalter; der Chor, der nach alter Weise aus den primitiven Seitenkulis- Tradition ist alles, und alles ist bewusst neckisch und naiv, aber charmant und mit unwidersteh- licher Grandezza serviert. Wie verschieden ist- diese Ur- Auffiihrung in des Wortes eigent- licher Bedeutung etwa, von der Ber- liner Bearbeitung von Erik Charell, die 1927 im Grossen Schauspielhaus, von Ernst Stern ausgestattet, zu sehen war! .Damals wirkten mit Kita Georg, Jankuhn, Bendow, Sza- 1< R11 und Falle Ubers, dessen Vor- trag des Bar,hste 1 zen 1 ieds nicht nur /.Ii den Höhepunkten seiner Ge- staltungskunst, sondern zu den Höhepunkten der Schauspielkunst schlechthin gehörte. Wie verschie- den sind die Londoner aber auch von den beiden verjazzten' Neger- Aufs iihrungen in New York: dem '•SwiiiK- Mika ti«i" des Chicagoer WPA-Theaters und dem "Hot Mi- kiido"' Michael Todds mit Bill Robin- son in der Titelrolle. Die Aufführung ist bestes En- sembletheater: Martyn Green ist ein lustiger, leichtfüssiger Ko-Ko; Darreil Fancourt ein in Spiel und Maske beängstigender Mikado; Thomas Round ein sym- pathischen Nanki-Poo; und Mar- garet Mitchell eine süsse Yum- Yum. Ein Sonde rlob gebührt dem Dirigenten Isidore Godfrey, der die hinreissenden, ewig jun- gen Melodien Sullivans zauber- haft erklingen lässt. Neger spielen ein Tropensfück "Rain" im American Negro Theaire Dass die Idee gut ist, beweist U P T 0 W N TH&TRE Tel.: WA 8-1350 FRIDAY THltOUGU iVIONDAY Shirley Temple - Ronald Reagan THAI'HAGEN GIRL' and Claude Rains in "THE UNSUSPECTED" STARTS TUESDAY "VARIETY GIRL" and "AD VENTURE ISLAND" Stanley Weiner, der als Konzertmeister der N. Y. City Symphony kürzlich sehr er- folgreich den Violinpart in Mo- zarts Sinfonia Concertante unter Leonard Bernstein spielte, gibt am Dienstag, 13. Januar, in Times Hall einen eigenen Abend mit Werken von Vitali, Schubert. Paganini, Ysaye, Still, Bales und Ravel. die vollkommene Selbstver- ständlichkeit mit der die Hand- lung auf diese Weise abrollt: das (von der Sprechbühne und dem Musical her gleich berühmte) Strassenmädchen Sadie Thomp- son ist eine Mulattin; ihre Ver- ehrer, der Sergeant O'Hara und seine Kameraden, sind schwarze U.S. Marines; der Rev. Davidson, der Sadies Seele retten will, aber sich selbst an ihren Körper ver- liert, ist ein farbiger Missionar. Und auch dass alle andern hier Neger sind, leuchtet ein, da die Handlung des Dramas "Rain" (von John Gölten und Clemence Randolph, ursprünglich eine Er- zählung Somerset Maughams) Hope-iade, dass es nur so sprüht; Leben und Spannung und Tempo. Soviel, dass man die Unlogik ver- gisst, solange man Bob turnen sieht. Er turnt nach allen Rich- tungen: mit dem Mund, mit den Augen, mit den Armen, mit den Beinen. Immerhin wollte er ge- rade heiraten gehen, als er von mysteriösen Ausländern unter dem Vor wand gekidnapt wird, der Sohn eines utopischen Ba lkan- königs zu sein, dessen Vater im Sterben liegt und der in seine Heimat zurückkehren muss — vorher aber von den Kidnappern erschossen werden soll. Dieser Hexenkessel von Gefahren, in die Bob gerät, gibt ihm Gelegenheit zu den tollsten Hanswursti aden. Wann immer er erscheint, ist Stimmung. Er identifiziert siich so sehr mit dem Klamauk, dass; man ihn Mr. Klamauk titulieren möchte. Daisy Kenyon (Roxy) k. h. Nach dem Joan Crawiord- Film "Possessed" (Warner Bros.) «■ Piwr Dyckmon st HU I III* at Broadwa 208 Dyckman St. - Tel.: LO 7-3537 Fr't. through Mo.. - J,<-i 9-iL Rex Harriion - Maureeit O'Hara "The Foxes of Harrow" — ALSO ~ "ROSES ARE RED" NOW THROUGH SUNDAY Luise Rainer THE GREATWALTZ' - AND - "CYNTHIA" ist "Daisy Kenyon" (20th Cen- tury-Fox), ebenfalls mit Jean Crawford, eine gewaltige Ent- täuschung. Diese Wiederholung des dramatischen "Back Street'"'- Themas leidet unter einem zäh- flüssigen Drehbuch, das zu lange auf den eigentlichen Konflikt warten lässt und sich auch dann zuviel in Nebensächlichkeiten verliert. Dabei ist die Behandlung eines doppelten Liebesdreiecks — Mann-Frau-Geliebte und, in an- derer Zusammensetzung, Mann- .Frau-Freund — bisweilen er- frischend ungeschminkt und ge- radezu kühn. Aber dieser Vorteil verblasst sofort wieder in dem Augenblick, in dem eine der be- teiligten Schachfiguren das un- vermeidliche "I love you" stöhnt. Leider hat der Berichterstatter es unterlassen, das Vorkommen die- ses Satzes zu zählen. In dem von Otto Preminger pro- duzierten und inszenierten Film sind auch die Darsteller blass: das ist kein mitreissendes Liebes- drama, das Joan Crawford, Henry Fonda und Dana Andrews spielen, sondern höchstens ein Totentanz. in den pazifischen. Tropen spielt. Wenn dieses gradlinige Stück, in dem eine Frau mit ordinär- sten Mitteln Männer fängt und ein Pastor wider die Sünde pre- digt, nicht hervorragend aufge- führt wird, kann es lächerlich banal wirken. Die Schauspieler des American Negro Theatre in der 125th Street spielen es mit einer solchen Natürlichkeit, dass man nach Atem ringt: das sind Negersoldaten, wie wir sie alle Tage im Krieg sahen; das sind Negerintellektuelle mit ihren sehr wohl erzogenen Damen, wie sie die Lenox Avenue bevölkern. Und in ihrer Mitte steht Alice Chüdress als die Dirne Sadie Thompson aus San Francisco, ein zierliches Persönchen, das wie ein Vulkan die ganze aufge- speicherte Menschenverachtung einer Ausgegossenen entlädt. Alvin Childress, fern allem übertrieben Salbungsvollen, ist der Missionar, der ihr Opfer wird. Es lohnt sich nach Harlem zu fahren, um diesen "Regen" zu sehen. Kurt Lubinski. 86. STR. CASINO 210 OST 86. STR. - RE 4-0257 HEUTE BIS DONNERSTAG! Erstaufführung des Grossfilms "Es geht um mein Leben" mit Michael Eichberg Kitty Jantzen - Carl Ludwig Diehl Theo Lingen - Margit Symo — Ausserdem — "Schwarzwaidmädel" mit Walter Janssen - Maria Beling Ab Freitag, 16. Januar: Emil Jannings in "TRAUMULUS" — Ausserdem — Gitta Alp». "Gitta entdeckt ihr Herz" GREGORY PECK • DOROTHY McGUIRE • JOHN GÄRFIELD Gentlemans Asrctmcnt MAYFAIR hAveiar ~ BRANDT'S 47th St. 2a CENTURY-FOX r|j ' IWIstSI6.ST.wA LÜduiNIfflfOUBME. "°° NOW THRU TUESDAY Rex Harison - Manreen O'Hara FOXES OF HARROW and "ROSES ARE RED" »Blat.tT. tVSt.Nichnlet Av«. tvmmsHS 77QQ1 FRIDAY THROUGH MONDAY Lana Turner - Van Heflin "GREEN DOLPHIN STREET" and Extra Featurette in color •SOAP BOX DERBY" Wtdief; January 9,1948 A U FfrA U *19 Vorschlag zu einer Magna Charta Die Eimrelvorschläge des vom Präsidenten ernannten Komitees für die bürgerlichen Rechte Zur Verstärkung des Schutzapparates für die bürgerlichen Rechte empfiehlt das Komitee: 1. Die Reorganisation der Civil Rights Sectio» im Department of Justice» icwte ihre Erhebung zum Rang einer Vollabteilung des Departments. 2. Innerhalb des Federal Bureau of Investigations (FBI) Schaffung einer Sondergruppe von Beamten, die besonders in der Bearbeitung von Civil Rights- Fällen geschult sind. 3. Schaffung von Staatsbehörden, die der Civil Rights Section der Bundes- legierung analog und gleich befugt sind. 4. Errichtung einer Ständigen Kommission für die Bürgerrechte in dem Bureau des Präsidenten der Vereinigten Staaten durch Kongressakle. Gleich- zeitig Schaffung eines Gemeinsamen Permanenten Ausschusses beider Häuser des Parlaments für die Bürgerrechte. 5. Einsetzung von Kommissionen für die bürgerlichen Rechte durch die Staaten, parallel mit der Bundeskommission. Zur Verstärkung des Rechts auf Sicherheit der Person empfiehlt das Komitee d-es Präsi- denten u, a.: Der Kongress soll ein neues Ge- setz zur Ergänzung von Sektion 52 des United States Code annehmen, das sich besonders gegen Polizei- Brutalität -und 'ähnliche Vergehen richtet. Der Kongress soll ein Anti- Lynch-Gesetz annehmen. Ueberprüfung unserer gesamten Erfahrungen aus der Kriegszeit mit Räumung?- und Inhaftier.ungs- massnahmen im Sinne der Ent- wicklung einer Politik, die die Ver- kürzung von bürgerlichen Rechten einer Person oder einer Gruppe aus Gründen der Rasse oder Ab- stammung verhindert. Zur Verstärkung des Staat^biirgerrechtes und seiner Privilegien empfiehlt -das Komitee: 1. Eine Aktion der Staaten oder des Kongresses zur Beseitigung von Wahlsteuern als der Voraus- Setzung des Wahlrechtes. 2. Annahme eines Statuts durch den Kongress, welches das Recht W qualifizierter Personen zur Teil- nahme von Vorwahlen und Wahlen des Bundes gegen Eingriffe von öf- fentlichen Beamten oder Privatper- sonen schützt. ■3. Annahme eines Statuts durch den Kongress, welches das Recht zur Wählbarkeit oder zur Teil- nahme an Vorwahlen oder Wahlen des Bundes oder der Staten gegen diskriminatorische Handlungen von Staatsbeamten aus Gründen der Rasse oder der Hautfarbe, wie auch jede andere unangemessene Klassifizierung von Personen zu Wahl »wecken ausschliesst. 4. Annahme eines Gesetzes durch den Kongress, das dem District of Columbia Selbstverwaltung gibt, sowie eine Verfassungsänderung, die den Bewohnern des genannten Distrikts das Recht zur Teilnahme an Präsidentenwahlen sowie Ver- tretung im Kongress gewährt. 5. Verleihung des Wahlrechts in den Staaten New 'Mexico und Ari- zona an ihre indianischen Bürger. k. Abänderung der Naturalisa- tionsgesetze , des Bundes dahin, dass die Anerkennung der Staats- bürgerschaft, ohne Rücksicht auf Rasse, Farbe oder nationalen Ur- $prujig der Antragsteller erfolgt. 7. Die Staten sollen Gesetze wi- derrufen, die Ausländer dahin un- terschiedlich behandeln, dass sie aus Gründen der Rasse, Hautfarbe oder der nationalen Abstimmung nicht zur Bürgerschaft zugelassen werden. 8. Anerkennung der Stasbürger- schaft durch Kongressakte an die Bewohner von Gaam und West- en hl CO. 1). Annahme einer Gesetzgebung durch den Kongress, verbunden mit entsprechenden Verwaltungsmass- nahmen, die sofort jeder Diskrimi- nierung und Absonderung auf Grund von Rasse, Hautfarbe und nationalen Ursprung in allen Zwei- ge-rt der bewaffneten Macht ein Ende machen. 10 .Annahme einer Gesetzgebung durch den Kongress, die vorsieht, dass kein Angehöriger der bewaff- neten Macht irgendeiner unter- schiedlichen Behandlung durch öf- fentliche Behörden oder' in Ver- kehrsmitteln oder in Erholungs- stätten oder im Geschäftsleben unterworfen werden darf. Zur Verstärkung des Rechts auf Ge- wissens- und Meinungsfreiheit empfiehlt das Komitee des Präsi- denten : lamente sollen eine Gesetzge- bung beschlossen, die von allen Gruppen, die die öffentliche Mei- nung zu beeinflussen suchen, syste- matische Registrierung mit An- gabe aller sachlichen Fakten über die betreffende Gruppe fordert. 2. Eine Aktion des Kongresses und der Exekutive, die die Loyali- tätsverpflichtungen der Bundesan- gestellten klarstellt und die Stand- ards und Verfahren festlegt, kraft deren die bürgerlichen Rechte der öffentlichen Angestellten gewissen- haft aufrechterhalten werden. Zur Verstärkung des Rechts auf gleiche Lebensmöglich- keiten empfiehlt das Komitee des Präsi- denten: 1. Allgepiein: Ausmerzung von Absondeming (segregation) auf Grund, von Rasse, Hautfarbe, Reli- gion oder nationalem Ursprung j aus dem. amerikanischem Leben. 2. Arbeitsmöglichkeit: Die An- ! nähme eines Fai>r employment Act durch den Bund, das jedwede Form von Diskriminierung in privater Arbeitsbesehäftigung aus Gründen der Rasse,. Hautfarbe, Religion oder des nationalen Ursprungs verbietet. 3. Erziehung: Annahme von Ge- setzen durch die Staatsparlamente, die faire Praktiken in den öffent- lichen und privaten Lehranstalten festlegen und unterschiedliche Be- handlung in der Zulassung und im Verhalten gegenüber Schülern und Studenten aus Gründen der Rasse, der Hautfarbe, der Religion oder des nationalen- Ursprungs verbie- ten. 4. Wohmvesen: Annahme von Statsgesetzen, die jeden Vertrag mit Wohnbeschränkungen für un- gesetzlich erklären; desgleichen An- greifen solcher restriktiver Wohn- verträge vor den Gerichten mit Intervention des Justizdepart- ments. 5. Gesundheitswesen: Annahme von Staatsgesetzen zur Sicherung fairer Praktiken im Gesundheits- wesen, die eine unterschiedliche Behandlung und Absonderung in öffentlichen oder privaten Gesund- heitseinrichtungen aus Gründen der Rasse, Hautfarbe, Religion oder des nationalen Ursprungs aus- sehliessen. 6. Oeffentliehe Verwaltung: An- nahme eines Gesetzes durch den Kongress, in dem es festgelegt wird, dass jede Diskriminierung oder Absonderung aus Gründen der Rasse, Hautfarbe, Religion oder des nationalen Ursprungs bei Dienstleistungen aller Zweige der Bundesregierung dem öffentlichen Wohle zuwiderläuft. Annahme ähn- licher Gesetze durch die Staaten. Letters to Editor Mythus und Bagatelle Multigramm j 1 AUS EINEM WORT MACH § | VIELE | W Können Sie aus den Buch- D H staben des Wortes §jj | MANDOLINE | Ein 20 Minuten vierzig oder W H mehr Wörter bilden"? So viele g §§ Wörter in dieser Zeit zu bil- = H den, ist eine sehr gute Durch- = W schnittsleistung. gj W Erschweren Sie sich die Auf- U W gäbe dadurch, indem Sie nur W H Wörter bilden, die aus vier M Ü oder mehr Buchstaben beste- W 1 hen. ü W Wer mehr als 40 Wörter fin- W W det, soll uns seine Liste sehik- M Ekelt. Wir werden seinen Na- M W inen veröffentlichen. W W HEGELN: 1 Ei sollen nur Haupt- §§ = Wörter gebildet werden. 2 Mehr-= = zahlfarmen sind nicht gültig; = HVornamen, wie auch Namens ü aus der Mythologie und Historie, = = ebenso geographische ßezeichnun- = = gen sind gestattet 3 Jeder Buch- = = stabe darf nur so oft verwandt = §| werden, wie er im gegebenen Wort = Ü vorkommt. 4 (Jmlaute können mit ^ = dem angehängten e gebildet wer-= = den (ä - ae). MULTIGRAMM 60 Wörter aus "Prosit Neujahr" Posaune; Phrase; Patrone; Prater; Puritaner; Rose; Raupe; Rosine; Rat- haus; Ruine; Osten; Ornat; Oase; Oran; /Opernhaus; Strophe; Sonate; Sport; Satire; Sirup; Injurie; Iran; Iota; Inserat; Intarsie; Tonsur; Troja; Tonart; Topas; Notar; Noah; Note; Natron; Natur; Europa; Esau; Epos; Euphrat; Etui; Urne; Uran; Juta; Un- rat; Utopie; .Tanua; Jause; Jena; Jo- seph; Juni; Asien; Aster; Arsen; Athen; Arion; Haupt; Hahn; Heirat; Husar; Harpune. Mehr als die gewünschte Anzahl von Wörtern sandten ein; Aus dem Ausland: Berta Okunski, Montreal, Kanada; Dr. Jan Wolf, Tep- lice Sanov, Tschechoslowakei; E. Alex- ander, Lyon-Villeurbanne, Frankreich; Benito Schmelz, Mexico D. F.; Dr. A Kyriakos. Athen, Griechenland; Anne- liese Thorseh - Hartnack, Locarno, Schweiz; Hermine Schweich, Montreal, Kanada; Dr. Ella Grossmann, Malmö, Schweden; Ile Levy-Cahn, Quito, Ecuador; Adele Störn, Wien; Trude Fitzer, Istanbul, Türkei. Aus den Staaten: David v. Son, Los Angeles; Markus Pels, Pittsburgh (zweimal); Elfriede Glas, Los Angeles-, Leopold Heilbronn, Chicago; John Gottheiner, San Francisco; Rudolf A Weil, Linden, N. J.; Mrs. Alfred Ein- stein, Cleveland, „Ohio; Elsie Robert, Detroit, Mich.; Dora Fleischmann, San Francisco (zweimal); Kurt Mendel, Miami; Bianka Alt,)Swampscott, Mass.; Herta Wasserzug, Los Angeles; Ruth Arndt, Seattle; Erna Leopold, Detroit; Emil R. Levy, Nevvark, N. J.; Inge Goldschmidt. Hopatcong, N. J.; L Marx, Stamford, Conn.; Harry Zohn, Dorchester, Mass.; Zensi Mannheimer, Niniveh, N. Y.; Henry Heldenmuth, Milwaukee; Heinz Grünau, Brighton; Clementine New, Yonkers; Martin Weissman, Chicago; Dr. Thea Kallmes, Brighton, Mass.; Inge Seaman, Hart- n 17- • , . ford, Conn.; Aenne Lewin-GumpeL Der Kongress und die Statspar-White Plains, N. Y.; Adolf Rosenfelder, Seattle; Theodore Faltin, Philadelphia, Pa.; Bertha Braun, Chicago; Alfred A. Levy, Philadelphia; Anna Weinstock, Chicago; Alfred Bensdorf, Chicago; Henry Tichauer, Buffalo; Lotte Friede- berg, Hartford, Conn.; Feiice Sobek, Lebanon, Pa.; Alice B. Zellnik, New- burgh,- N. Y.; Henry Caro, Cambridge, Mass.; Kitty Lus, Dallas; Gertrud War- mund, Kansas City; Fred E. Berndt. Chicago; Margaret Loewenstern, Phila- delphia; Mina Frank, Bridgeton, N. Y.; Herman Salinger, Cleveland; Anna Cohn, Wilmington, Del.; Leo Joelsohn, Detroit; Greta Nash, Los Angeles; Ruth Arndt, Seattle; Paul A. Mayer, Hollywood; Werner Gumprecht, Cleve- land; K. Bacharach, Los Angeles. Aus Greater New York: Else Ehren- haus; Arthur Frenke]; Robert Jacob; Hermann Vogel; Adolf X. Gumprecht; Erwin Gumprecht; Selma Lesser; Ger- trud Hirsch; Hansi Weiller; Frieda Schwarzbart; Dora Friedmann; Hans Bonin; Margrit A. Wolfes; Julius Sam- uels; Max Himmelreich; Herbert Ni- velli;, Toni Steinitz; Rudi Sussmann; Mrs. Erich Jäpobus; Adele Altschul; Hilda Sander; John Heller; Arthur Fromer; Carry Friedlaender; Antonie Duldner; Thekla Saenger-Mai; Lina Neustein; Hans Dasch; M. Karpfen; Bertha Ehrmann; Else Cappel; Paula Pechner; Trude Wohl; Sally Thau, Max Kopf; Hugo Bachman; Karl Hans Gujnprecht; Alice Baruch; Annemarie Peine; Max Hackenbroch; Lore Stein; Bertha Rosenberg; Paul Rosenberg; Artur Klein; Henry Rogland; Josef Glaser; Elsie Wolfram; Renee Mislaw; Frieda Schlesinger; Harry Cohen; Marie Ann Justic; Max Wolffing; Syd- ney Selig; Florine Cahn; G. Bergman; Wolf Gumprecht-Nussenkern; Emmy Blankenstein; Melitta George; L Hirsch; Grete Meyer; Hermine Nor- den; S. Weber; Leo P. Korey; Paula Freymark; Bernard M. Pohoryles; Max Levy; Otto Kornfeld; Julia Üschy Ro- senberg; Golda Hollander; Erwin Tochner; Edith Herz; Max Lipmann; Ernest Einstein; . Esther Langsam; George Schwarz; Julius Greenstein; Frederick Bass; A. Cohn; Erna Rocher; Jacques Tepper; Hanna Beier; Irma Rosenthal; Annele Kulimann; PauU Butterfass; Tito Pines. Die Geburtenziffer in Palästina Im "Aufbau" brachten Sie neu- lich eine Notiz mit der Ueber- schrift "Palästina hat die höchste Geburtenziffer der Welt'. Der naive Leser, der diese Notiz mitten in der den Judenstaat feiernden Sondernummer findet, muss natür- lich glauben, dass die höchste Ge- burtenziffer sich auf die palästi- nensischen Juden bezieht. Das wäre aber ein schwerer Irrtum. Die höchste Geburtenziffer ist ausschliesslich den Arabern zu danken, während dir Juden eine bedeutend geringere Geburten- ziffer haben. Der bedeutende Sta- tistiker der Hebräischen Univer- sität, Professor Bacchi (ein Ita- liener), hat darüber sehr inter- essante Arbeiten geschrieben, die nachweisen, dass selbst in dem jetzigen Judenstaat und selbst bei andauernder jüdischer Einwande- rung nach einigen Jahrzehnten eine arabische Mehrheit sein würde. Robert Weitsche Leo' Matthias' hat , nicht ' Un- recht, in seinem "Letter" über den Galileo - "Mythus" zu be- klagen, dass man einelf Mythus bekämpfe, um einen anderen gelten zu lassen. Und es ist ge- recht, der katholischen Kirche die Vorwürfe zu ersparen, sie hätte sich nicht mit Ergebnissen wis- senschaftlicher Forschungen ab- finden können, obwohl sie die Dogmen hätten gefährden können. Eine hohe geistige Ueberlegen- heit, errungen in tausendjähriger Erfahrung, vermochte es, den Glauben nicht durch wissen- schaftliche Erkenntnis beirren zu lassen und immer die Grenzen abzustecken. Die Frage ist heute von besonderer Bedeutung, nach- dem es zweifelhafter denn je zuvor ist, welchen Wert noch wissenschaftliche Erkenntnisse haben, wenn sie die Möglichkeit eröffnen, dass die Menschheit •sich selber auszulöschen vermag. .Leider hat Matthias ein anderes Niveau vorgezogen, um sich über die Gegensätze zwischen Glau- ben und Erkenntnis auszulassen, indem er nach alter Weise gegen die Aufklärung polemisierte und einen Fall herausnahm, um an- zudeuten, dass auch die anderen Fälle damit erledigt werden könn- ten. Der Fall Galileo hat bekannt- lich in der gesamten Aufklä- rungsliteratur eine grosse Rolle gespielt, und da in der Tat: Ga- lileo kein Held war, ist es leicht gewesen, Uebertreibungen zu be- richtigen. Unsere Begriffe von Verfolgungen sind in den letzten Jahrzehnten hart mitgenommen worden, so dass wir in Gefahr geraten, harmlosere Fälle leicht zu nehmen. Aber es ist nur ein Gradunterschied, ob jemand durch Terror oder durch beschei- denere Mittel genötigt wird, seine Grundsätze aufzugeben. Der Teufel hat die Gewalt, vielfache Gestalt anzunehmen, um uns vom rechten Wege abzubringen. Es war die Angst, die Galileo bewog, nachzugeben. Wir haben grau- same Erfahrunen gemacht, als man sich dieses unheimlichen Mittels bediente und uns voller Die Verteilung durch den Joint Ein paar ergänzende Worte zu "Die Verteilung durch den Joint" ("Aufbau" No. 52, v. 26. 12. 47). Ich war unmittelbar nach der Befreiung ein Jahr in Deutsch- land, in Frankfurt am Main, und leitete dort das Verteilungs- Ressort der nach dort gesandten Liebesgaben, die aus Amerika und England kamen. Wir hatten schon damals Aus- einandersetzungen mit der loka- len Stelle des Joint wegen der zu geringen Zuteilung an die Frankfurter Juden. Die, Mitar- beiter meines Komitees, die zum Teil jetzt in den U.S.A. leben, können es bestätigen, dass nur die Notlage der ausgehungerten Menschen aus den Lagern uns zwang, die weit geringere Zu- teilung, . als sie das D.P. Camp Zeilsheim bei Frankfurt erhielt, weiter anzunehmen. Unsere Ret- ter waren die jüdischen D.P.'s. Sie brachten uns ihre Rationen zum Verteilen. Ich kenne die Schreiber der Briefe an den "Aufbau" nicht, aber ich weiss, dass ihre Klage berechtigt ist. Eine jüdische Weltorganisation sollte keine Untierschiede ma- chen, wo es sich handelt arme jüdische Menschern mit genügen- der Nahrung zu Aversorgen. Die Antwort dies J.D.C. aus Paris lässt erkennen, dass diese Uebelstande ihr boekannt waren, und nie hätten geduldet werden dürfen. Eine Organisation, die von Juden jeder Herkunft ge- stützt wird, hätte dem "Central Committee in Bawaria" die ent- sprechende Antwoirt, zu geben. Cilly Neuhaus«. Detroit, Mich. Angst erfüllte, gegen die ' an- zukämpfen ' ■ Millionen schwer wurde. Galileo sah die brennen- den Scheiterhaufen seiner' Zeit, auf denen Ketzer und Juden verkohlten. Es ist eine unmensch- liche und verbrecherische Me- thode, 'Menschen mit Angst zu erfüllen. Die Atlantik: Charter hat diesen Satz wiederholt. Und es handelt sich da nur um Grad- unterschiede, um Menschen nach- giebig zu machen. Der Ton,- in dem Matthias über den Verlauf der Galileoaffäre" spricht, lässt leider nichts von unsern bittern Erfahrungen verspüren, und es ist nicht denkbar, dass ein religiöser Mensch sich beruhigt, wenn je- mand aus Angst anfällig wird. .Matthias erwähnt auch, mit einem Seitenhieb gegen den Protestantismus, den dunkeln Fall des Servetius. aber es trifft nicht exakt zu. dass Servetius wegen seiner wissenschaftlichen Lei- stungen verurteilt worden ist. Der Fall Servetius ist politisch gewesen, und Verbindungen politischer Art ha- ben wahrscheinlich Servetius zu Fall gebracht. Es handelt sich hier um ein bekanntes Paradepferd im unheiligen Zweikampfe beider Bekenntnisse, und da der Fall dunkel geblieben ist, ist es leicht, ihn immer wieder hervorzu- kramen. Man weiss, dass Stefan Zweig sich mit der Affäre beschäftigt hat, und ich muss gestehen, dass ich selbst in einer unerfreulichen Auseinander- setzung mit Alfred Döblin. der sich des Servetius annahm, nicht das letzte Wort behalten habe. Aber es geht nicht; an über den Fall Servetius andere Fälle verdunkeln zu wollen, etwa die Bartholomäusnacht» acht Jahre nach der Hinrichtung des unglücklichen Arztes, etwa die Schei- terhaufen der Inquisition und die Hexenprozesse» die Judenverfolgungen unter den Päpsten des 1(5. Jahrhun- derts, die Rechtfertigung des Sklaven- handels durch den grossen Bog&uel, der gewisse Briefstellen des Apostel# Paulus interpretierte, um die Sklave- rei zu rechtfertigen. Dass ein anderer Papst im 19. Jahrhundert den Sklaven- handel bekämpfte, ist eine andere Ge- schichte, um erneut zu beweisen, dass man nicht in Schwarz-Weiss milen darf. Es mag sein, dass Luther und Me- lanchton sich gegen Kopernikus ge- wandt haben, aber sie haben wie mite Katholiken auch an den Teufel' ge- glaubt, was unter Umständen immer noch eher zu ertragen ist, als an die Realität der Atombombe glauben zu müssen, gegen die ich mir mit dem Tintenfass nicht helfen kann, in jedem Falle hat die Lehre des Protestantis- mus sich auch mit Kopernikus endlich vertragen, und man kann da schlecht von einem Mythus reden, der zerstört werden müsse. Es hat auch seine 'Richtigkeit, dass Kepler von Jesuiten aufgenommen wurde, denn sie waren keineswegs nur die bösen Intriganten, die eine Hinter, treppendarstellung aus ihnen gemacht hat. Aber ebenso fest steht auch, dass Kepler nicht bei den Jesuiten blieb, sondern zum abergläubischen W - n. stein ging, der gar nicht gut m" <>en Jesuiten war,, was sich dann in i/s'er blutig erwiesen hat. Aber Jesuiten haben leider auch den berüchtigten "Code Noir" Ludwigs XIV. geschrie- ben, der die Verhältnisse der Sklaven regelte und im ersten ParaGraphen die Ausweisung der Juden vertilgte. Aber der Jesuitenpater Delp, der an den Vorbereitungen der Aktionen vom 20. Juli 1944 hervorragend beteiligt war und gehenkt wurde, ist ein M'ärivrer unserer Periode geworden. . . . " _ Mythus gegen Mythus — es führt nur auf Abwege, wenn man den einzelnen Fall zum Anlass nimmt, um allgemein Gültiges über eine ganze Bewegung: aus- sagen zu wollen. Und es ist ein gefährliches Experiment, einen gar nicht einfachen Fall vernied- lichen zu wollen, weil er glück- lisherweise unblutig ausgegangen ist. Würde man sagen, dass der Fall Galileo eigentlich als kleine Korruptionsaffäre endete und so beigelegt worden sei? Aber "was schändet mehr? Zu bestechen oder bestochen zu werden? Und spürt Matthias nicht den leichten Brandgeruch, der sich von seiner Art zu moralisieren, verbreitet? Wir sollten es wieder verlernen über "Bagatellen" die Achseln zu zucken, aber es vorziehen Swift zu folgen, der die Bagatellen so ernst nahm wie Hamlet, einen Strohhalm. ■ Nach allen ' unsern eigenen Erfahrungen erscheint uns heute z. B. die Drey süss- affäre als eine Bagatelle, die dem Papst Leo sehr , mi.ssfi.el aber leider wurde die Bagatelle ein Vorspiel zu den rauchenden Ka- minen von Auschwitz, vor denen Leo entsetzt das Kreuz geschlagen hätte. . Es gibt eben keine . For- meln, mit denen man Patent- lösungen findet. . Kurt Kersten, Ii..........................................................^^:r.-pr:.....■*>;;......r, .*■?............;■■ :-■.',■,....■;;;: .■:,.■-. 20* - AU F BAU rriday, January 9, 1 X Molotovs knltc Schulte! 9£f "Wenn Sie einen Nickel finden, den hab' ich gestern verloren .. kfouflvh/ Eine westindische Föderation In der Monatsschrift " J .wish Frontier" behandelt Werner J. Cahnman in einem Artikel "The West-Indian Föderation" bemer- kenswerte Zusammenschlussbestre- bungen im Karibischen Meer, von denen die breite Oeffen+lichkeit bisher kaum gehört hat. Es heisst in dem Aufsatz Cahnmans: "Kurz bevor er zur Teilnahme an der Palästina-Session der US in New York eintraf, hatte der britische Kolonialminister Arthur Creech-Jones einer anderen Kon- ferenz beigewohnt, deren Ergeb- nisse in ähnlicher Weise viel dazu beitragen dürften, eine neue Na- tion zu schaffen. Dies war die Konferenz in Montego Bay auf der Insel Jamaica, auf der die Vertreter von sieben britisch- westindischen Territorien im Herbst 1947 versammelt waren, um über ein Weissbuch des Kolo- nialministers zu debattieren. Dies Dokument war ein Ent- wurf zu dem ausgesprochenen Zweck, "Vorschläge für einen en- geren Zusammenschluss in West- indien" zu formulieren. Die Kon- ferenz entdete mit der Annahme von 14 Resolutionen, die die Grundlinien einer politischen Fö- deration skizzierten. Ein Aus- schluss aus Vertretern aller Parla- mente ehr bri^3c'i-w""t:ndischen Territorien soll die Einzelheiten einer Bundesregierung ausarbei- ten, während die anderen Reso- lutionen eine Zollunion, einheit- liche Einkommensteuer - Gesetz- gebung, einheitliche Wahrung u. a. fordern. . . Der Verfasser führt dann wei- ter aus: "Die Grenzen der west- indischen Föderation sind von der Natur ebensowenig wie die des kommenden jüdischen Staates vorgezeichnet worden. Die sieben Territorien, die die Föderation bilden sollen, nämlich Jamaica, Barbados, Trinidad, British-Gui- ana. British Honduras und die Leeward- und Windward-Insel- gruppen, sind durch grosse Ent- fernungen von einander getrennt. "Sollte schliesslich eine neue westindische Nation entstehen, dann wird die Rückwirkung die ses Ereignisses auf die farbigen Völker überall in der Welt, und namentlich auf die amerikani- schen Neger, ebenso mächtig sein wie die Schaffung des jüdischen Staates in Palästina auf das jü- dische Leben und Denken in vie- len Ländern. Die amerikanische Negerpresse hat sich des Ereig- nisses schon bemächtigt, und Paul Robeson, der berühmte Ne- gersänger und Schauspieler, hat die westindische Föderationsbe- wegung als ein Ereignis von "un- geheurer Bedeutung" begrüsst. Er hat die amerikanischen Neger zur stärksten Unterstützung der westindischen Unabhängigkeits- bewegung aufgefordert.' Ein "Kulturkampf" in Palästina? In "Palesline Information". Heft No. 16, beschäftigt sich ein Artikel von Waller Eytan mit einer Frage, die namentlich im Hinblick auf die Organisation des jüdischen Staates von tiefgreifender Bedeutung wer- den kann. Anknüpfend an den "Kulturkampf" Bismarcks mit der katholischen Kirche im Jahre 1872, zeigt der Verfasser an einem Vor- gang ir Palästina, dass auch dort die Möglichkeiten eines "Kultur- kampfes" am Horizont drohend sich abzeichnen. Eytan schreibt: "An einem Freitag abend wurde in Dalia, einem Kibbutz in den Hü- geln von Ephraim, ein grosses Volkstanzfcst abgehalten. Die Tänze begannen mit Sonnenunter- gang' und dauerten bis zur Mor- gendämmerung. Eine riesige Zu- schauermenge — man spricht von 25,000 — war aus allen Teilen des Landes zusammengeströmt. Die Zuschauer kamen in Motorfahrzeu- gen jeder Art und entweihten den Sabbath dadurch, dass sie in den frühen Morgenstunden des Sonn- abend heimfuhren. Die Tänze selbst wurden von einigen als dem Geiste und dem Buchstaben der Sabbat-Gesetze zuwider angese- hen. Kaum war das Tanzfest vor- über, als aus den religiösen Schichten der jüdischen Gemein- schaft Proteste sich erhoben. Der Grossrabbiner veröffentlichte eine Erklärung, in der er seine Be-. ♦FOREST HILLS* BRUCH-BÄNDER LEIBGÜRTEL • EINLAGEN GUMMI-STRÜMPFE HEIZLAMPEN KRANKENSTÜHLE Oft Li et d Workmen's Benefit Fund WARNER 1117-16 QUEENS BOULEVARD | (Union Turnpike Subway Station) I Tel.: BO 3-2512 . Bis 8 Uhr »eöfl'net I DeLORME-LEHMAN! AUGENGLÄSER trübnis über das Ereignis aus- sprach, und diese Erklärung wurde nicht etwa von der orthodoxen, Presse, sondern auch von der Exe- kutive des Jewish Agency unter- stützt, die das Tanzfest von Dalia am Sabbat als mit dem Herkom- men des Jischuw und den Tradi- tionen des jüdischen Volkes als nicht vereinbar ansah. "Mishmar", das Organ des Hashomer Haitzair, griff die Herausforderung auf und verteidigte das Recht des Indivi- duums, so zu handeln, wie es, und nicht die andern, es für richtig fin- den. Bald breitete sich die Kon- troverse über alle hebräischen Zei- tungen aus und wurde das Thema erhitzter Diskussionen, wo immer jüdische Menschen zusammen- kamen." An diesen Vorfall knüpft der Verfasser folgenden Kommentar: "Der Sabbat in Palästina heute stellt ein unbehagliches Kompro- miss zwischen widerstreitenden Auffassungen dar. Der Jischuw ist eine arbeitende Gemeinschaft und legt natürlich grossen Wert auf seinen wöchentlichen Ruhe- und Erholungstag. Die Strandbäder sind am Sabbat mit Sonnenbaden- den und Schwimmern überfüllt. m Detail Fussballspiele werden am Sabbat im ganzen Lande ausgetragen, und es besteht kein Mangel an Zu- schauern. Aber die Läden sind ge- schlossen, die Autobuslinien ver- kehren nicht. Die Kinos öffnen erst nach Sonnenuntergang. ... Ein typisches Beispiel f-ür die Kompro- misshaltung kann man in Haifa sehen, wo eine Autobuslinie von der Stadt nach dem Gipfel des Berges Carmel geht. Die Linie ver- kehrt auch am Sabbat, nimmt aber dann einen anderen Weg und ver- meidet das jüdische Viertel Radar Hacarmel . . Und der Artikel schliesst: "Wir haben hier die Entstehung eines Problems, dem man ins Ge- sicht zu sehen hat, wenn wir daran gehen, den jüdischen Staat zu or- ganisieren. Ein Staat muss nach modernen Prinzipien gelenkt wer- den. Er kann nicht nur mit dem mosaisch en Gesetzeskodex regiert werden . . . Auf der anderen Seite ist das jüdische Volk so eng mit seinem religiösen Glauben und sei- nem religiösen Erbe verbunden, dass seine Verweltlichung einen Bruch mit der ganzen Kulturtradi- tion bedeuten könnte . . . Wenn da keine Toleranz geübt wird, wer- den wir einen 'Kulturkampf" er- leben." Die Geissei Alaskas "Amerikanische Steuerzahler werden in diesem Jahr $75,000,000 zur Befestigung Alaskas aus- geben. Nur einen kleinen Bruch- teil davon — weniger als $500, 000 — werden sie hingegen auf- wenden, um in Alaska einer Krankheit ein Ende zu machen, die einen erheblichen Teil der Be- völkerung erfasst hat und den Rest bedroht, die jede Woche 5 Alaskaner aus der winzigen Ge- samtbevölkerung von 91,000 tötet und die Moral eines jeden im Territorium untergräbt." Der Verfasser stellt dann fest, rlass eine Art von "Verschwöruing des Schweigens" die Wirkungen der fürch- terlichen Geissei Alaskas für das ame- rikanische Publikum ganz verhüllt hat, und geht zu folgenden Einzelheiten üb(»r: "Die jährliche Todesrate für Tuber- kulose in den kontinentalen Vereinig- ten Staaten beträgt 40 für je 100,000 der Bevölkerung. Arizona, wo viele Tuberkulose-Leidende Heilung suchen, hat die höchste Todesrate unter den amerikanischen Staaten: 123. Doch in Alaska steht die jährliche Todesrate für Tuberkulose auf 362. Damit, so sagt George Sundborg, Direktor des Alaska Development Board, "über- schreitet sie die von China oder Indien. . . . Tuberkulose verursacht in Alaska 70 Prozent aller Todesfälle aus über- tragbaren Krankheiten. Sie tötet, jede Woche mindestens fünf Alaskazier. Dr. C. Barl Albrecht, Missionar und Arzt in Alaska, schätzt, dass mindestens 4500 Bewohner Alaskas, wahrschein- lich aber mehr, Tuberkulose haben. Das bedeutet, dass wenigstens 4.9 Pro- zent der Gesamtbevölkerung von der heimtückischen Krankheit erfasst ist. Um diese 4500 Opfer der T.B. ;zu pfle- gen, hat das Territorium weniiger als 280 Krankenhausbetten!" Und Neuberger erhebt die schwere Anklage: "Alaskas Tragödie ist nicht, dass die Territorialregierung mit ihren kargen Mitteln so wenig tut, um die Tuberkillose zu be- kämpfen, sondern dass die mäch- tige Regierung der Vereinigten Staaten praktisch überhaupt. "Jetzt hab' ich ilen falschen aus«egraheii". "Na, Du tcenrhlnKrner Zwerf»1 . , > Zeichnung von Wronkow nichts getan hat. Trotz seines ungeheuren Reichtums gibt unser Land in diesem Jahre weniger in Alaska für den Krieg gegen die Tuberkulose aus als die nahezu bankrotte Regierung des Terri- toriums. ... BESTECKE in Sterling und versilbert GESCHENKE in jeder Preislage • Ersetze MESSERKLINGEN Stainless Steel Reparaturen Versilbern • NUR schritt!, oder telef. Bestellun- gen. Auf Wunsch pcrsönl. Besuch. Jcxo&. Hand-Picked One of India's riebest maharar jahs engaged a crack American engineer to construct a dam some miles above his Capital. The engineer's job, completed in rec- ord time, was obviously perfect, and the delighted maharajah, be- sides paying the substantial fee agreed upon in advance, tried to present the engineer with a basketful of gleaming rubies as a token of his appreciation. The engineer would have none of them, however. "I'm glad you like the job I did," he said simply, "but I can't take your rubies. We don't do things that way in America. The fee I set was more than adequate, and I want no more." The maha- rajah then offered him a dia- mond that dwarfed the Hope stone, and other priceless gifts, but the American kept refusing them, Finally the potentate said, "You simply must aeeept some gift from me, my friend, or it will be my turn to be offended." "Okay," agreed the engineer, "but let's make it a token gift—some- thing simple. For instance, golf clubs are rather scarce at home now. Golf is my favorite recrea- tion. Give me a couple of good golf clubs and we'll all be happy." The maharajah agreed to this, and the engineer returned to America, where he promptly for- got about the entire conversation. Some three months later, how- ever, he reeeived a cable from his friend, the maharajah. "My agents have combed the United States, it read, "and se- lected three golf clubs, which IJ ■ have bought for you. I am sorry to say, however, that only two of them have swimming pools." "The Saturday Review of Literatuve''. » '' "Das ewig Weibliche . . ." $.<■ Die "Boston Post" stellte kürz- lich fest dass gemäss einem Be- richt des Trinity College verhei- ratete Studenten bessere Leistun- gen aufzuweisen haben, als un- verheiratete. i Wer aber glaubt, dass dies ir* gendwie auf die grössere Reife der älteren Semester zurückge- führt wird, oder gar auf das Ver» antwortungsgefühl des verhei- rateten Mannes gegenüber sei* ner Familie, hat sich geirrt. Des Pudels Kern wird von dem betreffenden Blatt vielmehr darin gesehen, dass "das Trinity College die Se;mesterzeugnisse der verhei- rateten Veteranen an — ihre Ehefrauen schickt." (v.c.) DOWNTOW N 42 i' 23ra bt hiear 4th Ave.) GRamcrc- '-2592 UPTOWN 3857 Broadway (near ttilst St.} VSI Adsw. 7-5387 Optiker des W.B.F. Spezialist Service (fr, L, Potien, vVwc,, rvaniu.. Bcrlmj 15 MAGAW PLACE M. Y. 33. 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