Menschen an der Ruhr Von RUTH KÄRPF Ruf.h Karpss Artikel von ihrer Deutscnlandreise ist von besonde- rer Aktualität angesichts der Rolle, die. die Ruhr im European Re- covery Program Staatssekretär Marshalls spielt. ^ Ich war kürzlich im Ruhrge- biet, zu einer Zeit, als Lebens- inittelknappheit und Unruhe alle Fragen dort zuspitzte und sie im. düsteren Licht von Streiks, Hun- ger und Gewalttätigkeit erschei- nen liess." . In solchem Rahmen sprach ich jpiit den Männern, die die Kohle graben, mit ihren Gewerk- schaftsführern, mit den deut- schen Politikern des Ruhrgebiets Und seinen britischen Gouver- neuren, mit den Männern, die in der Krupp'schen Villa Hügel in Essen für die Produktion und Verteilung der Ruhrkohle zu sor- gen haben, und mit den Män- nern, deren Aufgabe es ist, die Kohlenerzeugung der Ruhr in das grössere Bild Deutschlands Bernard M. Baruch ist heute viel weniger konservativ als in seiner Jugend. Vor dem Aussenpolitischen Komitee des Senats in Washington entwickelte er ein Anti-Inflationsprogramm, das vor allem ein Herabschrauben Farmproduktpreise, Rückkehr der Steuer auf "excess profits", ein Aufhören der Lohnsteigerung und keine Steuerabschläge für Einzelpersonen für die nächsten zwei Jahre bei gleichzeitiger Nie- derdrückung des allgemeinen Preisniveaus forderte. Würde dies durchgeführt, könne auch der Marshall-Plan nach Innen ebenso Wie nach aussen wirkungsvoll in die Tat umgesetzt werden. und des Gedeihens Europas ein- zupassen. Ich sprach mit einem deutschen Redakteur namens Schappe. Er ist ein Sozialdemokrat des lin- ken Flügels. Dieser Mann sagte: "Ein sehr grosser Teil von uns Deutschen hat noch immer nicht eingesehen, dass wir den Krieg verloren haben und warum wir ihn verloren haben. Hätte ich die Geschicke der Ruhr für Europa zu lenken, ich .vürde vier Dinge tun. Ich würde die Bergwerke verstaatlichen. Ich würde die Sicherung dafür schaffen, dass Nahrung und Verbraucherwaren gleichmässig verteilt werden — an alle Leute, die arbeiten. Ich würde hier eine Besatzungsmacht für zwei Generationen unterhal- ten und während dieser Zeit mir die grösste Mühe geben, das deutsche Volk umzuerziehen. Und bis dahin würde ich Befehle erlassen, was zu tun ist, nicht aber mich auf Bitten, Appelle und Erklärungen einlassen". Der britische General, der stellvertretender Gouverneur des Ruhrdistrikts ist, bekundete merkwürdigerweise ziemlich die gleichen Gedankengänge. Auch er war zu dem Schluss gekom- men, dass, wenn man "den Deut- schen alles überlässt, sie herum- sitzen, stundenlang argumentie- ren und mit tiefer Philosophie hochabstrakte Theorien entwik- keln werden, was zuguterletzt praktisch auf Null herauskommt". Was er für die Lösung des Ruhrproblems halte, fragte ich den britischen General. "Man gebe den Deutschen in angemes- sener Zeit einen angemessenen Lebensstandard", antwortete er. "Man lehre sie, nicht den Krieg zu wollen — oder mindestens zu versuchen, ihn nicht zu wollen. Das ist eine Aufgabe für min- destens zwei Generationen. Ich fürchte, wir werden für diese zwei Generationen die Kontrolle behalten müssen". Der mit der Verteilung der Ruhrkohle .betraute britische Oberst, im Zivilleben ein Gru- beningenieur, steckte bis zum Hals in Sorgen, als ich ihn traf/ Deutsche Beamte hatten gerade ein Angebot der britischen Ar- mee, Kohle und Getreide für sie zu befördern, abgewiesen. Ihre Begründung war, dass "derartige kurzfristige Krisen - Transporte nicht der Mühe wert" seien. In (Fortsetzung auf Seite 6) AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc., 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Enteren at, secona-ciass matter Januarv 30 1940 at New York Post Office undei Act ot Maren 3, 1879. Vol. XIV—No. 5 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, JANUARY 30, 1948 U.SA ' 0^ Mobilisierung der Jugend Die Jewish Agency ruft vier Jahrgänge auf Jerusalem, 28. Januar. Angesichts der zögernden Entwicklung, die die Palästinafrage im Schoss der United Nations nimmt, und angesichts der sich dadurch täglich verschlech- ternden jüdischen Situation in Palästina hat sich die Jewish Agency zu einem dramatischen Schritt entschlossen. Nicht gewillt, sich das schwer genug erreichte Resultat der Teilung und des Staats- beschlusses wieder durch internationale Intrigen entreissen zu lassen und ihr Land und das Leben, seiner Bewohner durch untätiges Zuschauen weiter zu gefährden, hat sie die Mobilisierung von 15,000 jungen Juden und Jüdinnen in den Altersklassen zwischen 19 und 2? Tahr=\n angeordnet. Das wird die ZaJ vHaganah dienenden Männer und Frauen nunmehr auf rund 25,000 brin- gen. Die Durchführung der Rekrutierung soll mit dem 15. Februar beendet sein. Ein grosser Teil der Eingezogenen wird nur einen Teil des Tages Dienst tun und während des anderen seiner bürgerlichen Tätigkeit nachgehen. Die Leitung der Rekrutierung hat der "Jewish Central Manpower Board", der nach amerikani- schem Muster arbeitet und seine Aufgabe auf Grund einer freiwilligen Registration durchführt, die in den letzten Wochen circa 60,000 Meldungen in den oben erwähnten Altersklassen brachte. Die Verhandlungen zwischen Haganah und Irgun sind immer noch nicht abgeschlossen. Die Stern- gruppe mit ihren rein individualistischen Terror- aktionen ist bisher völlig abseits geblieben. Frieden ##. Minuten, wenn... Von allen Seiten: Sofoorage gegen den UN-Beschluss Neue Definition der D.P. Neue Begriffsbestimmungen' In einem Rundschreiben an die amerikanischen Konsuln hat das State Department jetzt den Be- griff "Displaced. Persons", wie er in der Einwanderungs - Verord- nung des Präsidenten Truman vom 22. Dezember 1945 gebraucht wird, neu umschrieben. Man hat dabei durch eine Erweiterung der Ursprünglichen Definitionen vor allen Dingen denjenigen Hilfe ge- bracht, die durch , ein Festgehal- tenwerden in deutschen und Österreichischen Lagern nicht in der Lage waren, sich vor dem 22. Dezember 1945, dem Stichtag der Verordnung, bei einem amerika- nischen Konsulat zu registrieren. Anerkennung als DP Unter der Verordnung des Präsi- denten Truman ist für Einwande- rungsanwärter vor allen Dingen deshalb so wichtig, weil die Vi- sums-Bestimmungen den DPs die erste Vorzugsberücksichtigung im Rahmen der nicht vorzugsberech- tigten Quoteneinwanderer gewäh- ren. Ausserdem können in den amerikanischen und britischen Zonen Deutschlands und Oester- reichs nur Visumsanträge von DPs von den U. S. Konsuln be- rücksichtigt werden neben den Anträgen von denjenigen, die nahe Verwandte amerikanischer Bürger sind. Schliesslich können Sammel - Affidavits nur für DPs gestellt werden. Die früher gebrauchte Begriffs- bestimmung des DP war viel zu eng und hatte zur Folge, dass viele DPs, die sich unglücklicher- weise nicht vor dem Stichtag re- gistrieren konnten, auf die ge- wöhnliche Warteliste gesetzt wur- den. Jetzt aber kann zum Bei- spiel ein deutscher Flüchtling, der unter dem Hitler-Regime tempo- räre Zuflucht in Holland gefunden hatte, dann aber von den Nazis nach Deutschland deportiert wur- de, um schliesslich von den Alli- ierten erst nach dem 22. Dezem- (Fortsetzung auf Seile 2) JOIN THE MARCH OF DIMES JANUARY 15-30 THE NATIONAL FOUNDATION FOR INFANTILE PARAIYSIS Das Palästina-Problem schmort im Hexenkessel der internatio- nalen Politik. Während auf den Landstrassen des umkämpften Landes wieder einmal auf bei- den Seiten junge Menschen fal- len, die am besten brüderlich zu- sammenarbeitep würden und zu- sammenarbeiten könnten, wenn nicht gesichtslose, obgleich nicht namenlose Interessen und Inter- essenten Verständigung und Frie- den aus Fanatismus, Selbstsucht, Oel- und Geldgier untergraben hätten, versucht man mühsam in New York, Lake Success und Washington Auswege und Brük- ken zu finden, Alle Gegensätze der Welt, vom internationalen bis zum lokalen, schneiden sich heute in Palästina." Da ist der beherrschende Zwie- spalt zwischen Ost und West, der eine sinnvolle und gemeinsame Aktion der Mächte zugunsten des politisch schwächsten Volkes in der Welt so gut wie unmöglich macht. So wie die Verhältnisse nun einmal liegen sieht der We- sten rot, wo russische Truppen in Erscheinung treten könnten. Nicht wegen Palästinas, sondern wegen des Oels der arabischen Länder. Kein Zweifel, dass wie überall es auch hier auf die Ver- einigten Staaten ankommt. Das Dementi Forrestais, das man in Washington trotz der Angst um Oel Trumans Palästinapolitik militarischerseits billige, war sehr formal. Ueber die Rolle des Staatssekretärs Lovett bringen wir an anderer Stelle Einzelhei- ten. Aber viel mehr noch erfährt man, aus welcher Richtung der Wind bläst, durch jene Bemü- hungen, unsere Palästinapolitik auf die sogenannte Bi-Partisan- Basis zu stellen. Die Vertreter dieser Bemühungen wollen da- mit anscheinend einen befürch- teten "Druck" von zionistischer Seite auf Truman als Demokraten und Kandidaten mindern (Auf der anderen Seite wäre es im Falle einer positiven gemeinsa- men Einstellung beider Parteien für einen jüdischen Staat künftig- hin nur vorteilhaft, wenn die Pa- lästina - Politik der USA eine Zwei - Parteien - Unterstützung hätte.) Auf keinen Fall aber werden die United Nations wirklich wei- ter kommen, solange die Ver- einigten Staaten sich derart vor- sichtig zurückhalten. Schon al- lein dieses Zurückhalten bedeu- tet eine Ermutigung der feindli- chen Araberwelt. Dabei ist es letzten Endes gar nicht einzu- sehen, wovor man eigentlich Angst hat, es sei denn, man setzt einen Weltkonflikt bereits für die nächsten zwölf Monate als gewiss ein. Geht man aber von der Voraussetzung aus, dass wir zumindest noch eine Anzahl von Jahren Frieden haben werden und dadurch uns die Möglichkeit weiterer Friedensjahre sichern können, so ist das arabische Ar- gument in der Hand unserer ein- heimischen Palästinagegner so- wohl wie der wachsend feind- lichen Kreise im State und War Department wenig schlagend. Denn erstens sind die Araber in keiner Weise irgendwie einig. Das beginnt mit der persönlichen Feindschaft zwischen dem Mufti und dem Rebellenführer Kawukji, und setzt sich fort in der Einstellung des König Abdullah sowohl wie des Königs Ibn Saud gegenüber Palästina. Beider In- teressen laufen einander zuwi- der, aber Palästina bleibt in der Mitte ihrer Fehde als Erpres- sungsobjekt gegenüber den Ver- einigten.....Staaten hängen. Saudi- Arabien befürchtet von einem amerikanischen Interesse an Pa- lästina, dass dessen Sicherkeit erkauft wird mit Konzessionen an den Ehrgeiz Abdullahs, der bekanntlich das jüdische Palä- stina gern existieren lassen würde, wenn er sich den ara- bischen Teil einverleiben könnte. Genau das ist es, was Ibn Saud fürchtet. Auf der anderen Seite sind Syrien und Libanon, von denen das letztere bisher immer palästinafreundlich war, eben- falls gegen den jüdischen Staat, weil auch sie das Anwachsen Transjordaniens befürchten und in einem Appeasement Abdul- lahs eine grosse Gefahr für ihre eigenen Länder sehen. Vom Oel muss dabei selbstver- ständlich auch gesprochen wer- den. Dass der Einfluss der vier grossen Oelgesellschaften (Standard Oil of California, Standard Oil of New Jersey, Socony-Vacuum und Texas) auf' das State Department gering ist, wird niemand behaupten. Es fragt sich nur, was eigentlich diese vier Gesellschaften von Ibn Saud, der das Oel hat, fürchten oder erwarten. Etwa, dass er nun Oel an die Russen ausliefert? In dem Augenblick, wo die arabi- schen Fürsten des amerikani- schen Interesses am Vorderen Osten sicher sind und wissen, Auf Palästinas Landstrassen Eine arabische Patrouille macht in einem Jeep Jagd auf ihre Haganah- Gegner. Die moderne Ausrüstung zeigt die Stärke der Bewaffnung. KWWMMWI FHWiyrgeneeryQO, 1' dass Washington es mit Palästina ernst meint, wäre das Ganze nur noch eine Frage geschickter fi- nanzieller Diplomatie. Statt des- sen überlässt die amerikanische Politik den Vorderosten immer noch zu sehr den englischen Ver- suchen, bei dem Rückzug nach Afrika sich durch Verträge mit den arabischen Staaten und auf Kosten des jüdischen Palästina eine Rückendeckung zu verschaf- fen. Aber die Araber nutzen Eng- lands Schwäche nur aus, während sie der Stärke der USA sich willig anpassen würden. Und da sitzen sie nun, um das Wort des Vorsitzenden der Palä- stina-Kommission Lisicky, zu ge- brauchen, die "fünf armen Pil- ger" und arbeiten ihre Memoran- den aus. Es ist gar keine Frage, dass sie ohne die .Vereinigten Staaten keine Kommission zur Rettung Palästinas, sondern höch- stens zum Begräbnis des Prestige der United Nations sein werden. Die Juden Palästinas sehen die Schwierigkeit der Situation. Sie sehen sie mit Zorn und Bitter- keit. Sie konzentrieren das Trommelfeuer ihrer Ueberre- dung auf die Vereinigten Staa- ten. Ende der Woche trifft Weiz- manfi hier wieder aus London ein, Abba Hille! Silver hat sei- nen Besuch in Palästina unter- brochen und wird zurückkom- men. Und eingetroffen ist schon eine der energischsten Persön- lichkeiten der 1ewish Agencv, Frau Golda Meyerson. In Avnc rika geboren, gehört sie zu den Vorkämpfern des Jischuw drü- ben und war eine ebenso beson- nene wie unermüdliche Streite- rin für die Unabhängigkeit des Landes. Unsere Mitarbeiterin Margo Wol ff hat sie draussen in Lake Success gesprochen. Hier ist ihr Bericht. "Wir wählten die Verteidigung" Golda Meyerson spricht für den kämpfenden Jischuv "Wir haben nur die Wahl, ent- weder dem englischen Landes- gesetz zu folgen und uns von den arabischen Angreifern wehrlos ermorden zu lassen oder uns selbst zu verteidigen", stellt Golda Meyerson fest. Sie sagt es ganz gelassen und ruhig, aber als sie hinzufügt "Wir wählten die Ver- teidigung", da hat ihre Stimme jene Härte und Entschlossenheit, die mehr denn je heute die Grundhaltung des Jischuv in Pa- lästina ist. Golda Meyerson, die erprobte Gewerkschafts - Sekretärin, die wortgewandte Diplomatin, die mitreissende populäre Sprecherin, hat Verhandlungen, Besprechun- gen, Beratungen aller Art geführt- Dennoch ist diese erste Presse- konferenz in den USA auch für sie etwas Besonderes: "Wir in Palästina fühlen uns alle wie eine grosse Familie. Das ist die Basis unseres Zusammen- gehörigkeitsgefühls. Darum ist uns das Leben jedes der Unseren besonders teuer. Wir haben viele verloren und wir wissen, dass noch schwere Verluste vor uns liegen. Aber wir müssen dafür bereit sein." • Nach einem Augenblick des Schweigens fügt sie hinzu, und es klingt wie eine nicht zu überhö- rende Anklage an alle freiheits- liebenden Volker der Welt: "Dabei könnten wir in fünf Mi- nuten Frieden in Palästina ha- ben!" "Wie?" ' "Durch zwei Massnahmen: 1. die Haganah müsste von den UN als unsere legale Selbstschutz- Armee anerkannt werden. 2. in- ternationale Hilfstruppen müssten sofort zur reibungslosen Durch- führung der UN-Entscheidung nach Palästina gesandt werden." Und die Araber? Wird eine Verständigung möglich sein? "Wir wissen, dass viele Araber Bürger des jüdischen Staates sein werden", erklärt Golda Meyerson, "und wir wissen, dass viele gern mit uns leben werden. Auf dem Gebiet der Hygiene, der Erzie- hung und des Wohnungswese haben wir bereits Pläne gesch fen, die den arabischen Le1 .s- standard entscheidend .essern werden. Wir sind jetzt noch mit- ten im Abwehrkampf gegen die Mufti-Banden. Wir haben alles zu verteidigen: unser Land, un- sere Existenz, unsere Zukunft. Die bleibt untrennbar mit den Unseren verbunden, die noch draussen harren. Wir wollen sie heimholen — das ist eines unse- rer wichtigsten Ziele". Als Golda Meyerson das sagt, spricht sie wie eine Mutter, nicht nur wie die ihrer beiden Söhne, sondern wie all der vielen um- herirrenden Kinder ihres Volkes. "Als ich durch die Siedlungen des Negev reiste und mit unseren Menschen dort sprach, Menschen, aus Gaskammern, Hinterbliebe- nen, die nun Wüste in fruchtbares Land wandeln, da wusste ich: Wir werden durchhalten. Unsere gerechte Sache muss und wird siegen." Der Freund der Araber im State Department Loy Wesley Henderson. • Direktor der Abteilung für vorderöstliche und afrikanische Angelegenheiten im State Department, ist so etwas wie die "graue Eminenz" im amerikanischen Aussenministerium in Washington. Dieser noch nicht ganz 56jährige Diplomat, Sohn eines methodistischen Geistlichen von schottischer Abstammung in Arkansas, der für die Formung der amerikanischen Politik im vorderöstlichen und afrikanischen Raum die persönliche Verantwortung trägt, gilt all- gemein als der gefährlichste und ausgesprochenste Gegner der zionisti- schen Bestrebungen und der Errichtung des Judenstaaies in Palästina. Jetzt haben zwei ausgezeichnete Journalisten in Washington, Charles Van Devander und James A. Wechsler, in mehreren Fortsetzungen im Magazin der "New York Post" eine Potträtsstudie von Henderson ver- öffentlicht. Wir entnehmen ihr folgende Stellen: "Das Gebiet, das Henderson untersteht, beginnt mit Grie- chenland im Westen,, kreuzt die Dardanellen nach der Türkei, umfasst dann Palästina, Iran und Irak, schwingt nach Pakistan, tndien, Ceylon und Burma hin- Iber und schliesst im Süden das noch schlafende Afrika ein. Für die Beziehungen der Vereinigten Staaten mit. diesem ungeheuren Gebiet übernimmt Henderson die persönliche Verantwortung, und er nimmt sie sehr ernst.... Henderson ist kein Produkt eines politischen Nepotismus. Als Angestellter des Zivildienstes ist er ständig im State Department während der Adminnistration von fünf Präsidenten — Harding, Coolidge, Hoover, Roosevelt und Truman — höher geklettert. Die Ergebnisse der kommenden Novemberwahlen dürften seine CUBA EINWANDERUNGS- ANGELEGENHEITEN, TOURISMUS, WIRT- SCHAFTS-FRAGEN, HERSTELLUNG VON VERBINDUNGEN zu Ex- und Importkreisen besorgt: Agencia Globe Bernaza 112, HABANA Kommen Sie nach BRÜSSEL? rreÄp"-£ säseäs"-™" Cafe-Restaurant Nor-Club BOULEVARD ADOLPHE MAX 86 I (im Haupt-Verkehrszentrum) ANERKANNT BESTE JÜDISCHE WIENER KÜCHE im elegantesten Rahmen zu billigsten Preisen Mittwoch-Samstag-Sonntagabend: Original russisches ORCHESTER1 E FRIEDMANN - BRONJA ROCHMANN Stellung kaum berühren. Eine seiner Leitmaximen ist der feste Glaube, dass freundliche Bezie- hungen zur arabischen Welt von überragender Bedeutung für das Volk der Vereinigten Staaten ist. Vor einigen Jahren richtete er eine Mahnung an einen neuen Kollegen: wenn Amerika sich die Sache des jüdischen Staates zu eigen mache, werde das un- f-ere "ganze Araberpolitik ruinie- ren". Die neiden Verfasser berichten dann weiter, dass während der UN-Verhand- lungen über Palästina Loy Henderson "in stillschweigender Anerkennung des Misstrauens gegen seine Motive" Staats- sekretär Marshall gebeten hatte, ihn von jeder direkten Teilnahme an den Ii.N. Verhandlungen zu befreien. Die Autoren der Henderson-Studie legen schliesslich besonderen Nachdruck auf ITendersons langjährige und unge- brochene Russland-Feindschaft. In die- sem Zusammenhange bemerken sie: "Zu einem gewissen Grade sind Hendersons Geschicke im State Department hinauf- und herun- tergegangen, und zwar im umge- kehrten Verhältnis zur Herzlich- keit der amerikanisch-russischen Beziehungen. Sein Einfluss war zeitweilig während des Kriegs- bündnisses mit den Sowjets ver- dunkelt; er wurde damals als Botschafter in Irak für zwei Jahre' nach Bagdad abgeschoben. Erst als Mitte 1945 die ersten Nachkriegsdifferenzen die Bezie- hungen zwischen Washington und Moskau zu trüben begannen, wurde Henderson nach Washing- ton zurückberufen id an seine jetzige Schlüsselstellung gesetzt, von der aus er die amerikanische Politik in dem "Zündholzschach- tel-Gebiet" lenkt. Loy Henderson ist wie die Autoren feststellen, in seiner Russland-Feind- schaf't ganz und gar unter dem Einfluss seiner Gattin, einer geborenen Lettin mit Namen Elise Marie Heinrichson, der Tochter eines einst reichen Guts- besitzers, der durch kommunistische Enteignungen und deutsche Plünderun- gen ruiniert wurde In Washington kam es einmal zwischen ihr und der Gattin des damaligen russischen Bot- schafters Umansky im Heim von Joseph E. Davies bei einem Dinner um ein Haar zu einem tätlichen Zusam- menstoss. Dann fahren die Verfasser der Artikelserie fort: "Die Vorderosten - Abteilung des State Department ist durch- weg mit Leuten besetzt, die Hen- dersons Meinungen über die Le- benswichtigkeit unserer Bezie- hungen zu den Arabern teilen. Viele von diesen Orientspeziali- sten sind Söhne von Missionaren, die lange in arabischen Gebieten gewirkt haben. Sie sind alle in dem Glauben aufgewachsen, dass kein Qrund vorliegt, "unsere Freundschaft mit 80,000,000 Ara- bern wegen ein paar tausend Ju- den zu riskieren".... Eselsheide : -st-, "Eselsheide1' heisst ein In- temierungslager in der Nähe von Bielefeld, in dem Nazis auf ihr Verfahren vor der Spruchkammer in Biel^f--1JI i»r"™ten. Der Name ist leid« symbolisch,' denn i dort nicht um m Verbreeher, bös- 0 auen, frech und an- massend < trotz der Niederlage. Diese "Eselsheide" ist ein Repti- liennest, in dem plänmässig alles unternommen wird, um die De- nazifizierungsverfahren zu sabo- tieren. Dort in der Eselsheide sass der politische Kuppler Schröder, der bekanntlich mit einer lächerli- chen Strafe davonkam. Die Ar- beiterschaft hat eine Massenkund- gebung gegen das Urteil veran- staltet, das revidiert werden soll. Auch der ehemalige Grossherzog von Mecklenburg. war ein Be- wohner der Eselsheide, in der die Beschuldigten die Möglichkeit haben, sich mit ihren Anwälten zu verschwören, um die Spruch- kammern unter Druck zu setzen. Dazu gehört allerdings nicht viel, den von 33 Staatsanwälten der Spruchkammern sind nicht weni- ger als 30(dreissig!) Nazig in füh- renden. Posten gewesen. So sind die Verhandlungen nur Possen, in denen des Verwechslungsspiels kein Ende ist, und allen Beteilig- ten die Augen vor lauter Zwin- kern schmerzen. Der Vorsitzende der Spruchkammer, die gegen Schröder verhandelte, ein gewis- ser Bobbert, war seit dem Jahr 1934 Oberstabsintendant in der Wehrmacht und erhielt für seine Tätigkeit in der Etappe hohe Aus- zeichnungen. ALLE INTERNATIONALEN TRANSPORTE LA CONTINENTALE MENKES BRUXELLES, Belgium 125, Chee. d'Anvers Spezialverpackung von Kostbarkei- ten, Gemälden und Umzugsgütern. 1» PARIS ist das führemde jiddische CABARET DANCING LA RIVIERA 349, RUE ST. MARTIN Metro: Strasbourg-St. Denis Are. 6308 unter der Leitung des berühmten. Tel Aviver Kapellmeisters BERNHARD POTOK Erstklassige iidd Attraktionen. Musikalische Überraschungen. Tischbestellungen erbeten Jeden Sonntag TANZ-TEE von 5-7 Uhr, mit vollem Programm. —A LLE BEKANNTE N— Parfiimerien BERLOWITZ fr Parfiimerie Lido, Champs-Elysees jetzt: gg, RUE MONTMARTRE PARIS 2e Kein Laden, sondern VerKautsstand. Versand in alle Länder spesenfrei. Aber es gibt auch dunkle Töne in diesem verdriesslichen Schwank von der Eselsheide, denn eine einzige Kammer nimmt ihre Arbeit ernst und verhängt angemessene Strafen, natürlich keineswegs zum Vergnügen der Angeklagten, die nach Nazima- nier sofort ein Kesseltreiben ge- gen den Vorsitzenden dieser Kammer begonnen haben. Die Angeklagten verwandeln sich in Ankläger und werfen dem Lan- desgerichtsdirektor Heitkamp vor. er sein kein . . . Nazi gewesen und als "Geschädigter des Naziregi- mes" befangen! Die Sippe hält zusammen wie Pech und Schwe- fel, und so ist es ihr gelungen, dank ihren Verteidigern wieder- holt den Vorsitzenden abzulehnen und Verhandlungen vor dieser Spruchkammer zu vereiteln, um stattdessen von Nutzniessern des Naziregimes freigesprochen zu werden. Heitkamp hat sich bisher nicht einschüchtern lassen und führt auch ohne Verteidiger die Verhandlungen weiter, auf die Gefahr hin, eines Tages umgelegt zu werden. Denn diese wilden Esel sind gefährliche Bestien. Wann wird man hören, dass et- was gegen diese Bande unter- nommen wird? PARIS Restaurant - Cafe - Bar CHEZ KALI Wenn Sie in PÄR1S sind, Essen Sie im bekannten A»a jüdischen Restaurant CHEZ KALI (KALINSKI) 31, RUE DE TREVISE PARIS 9e neben den Folies Bergf-re Telephone Tailbout 50-26 FRÜHSTÜCK-, MITTAG-, ABEND- und SUPPER- SERVICE DAS GAB ES NOCH NICHT IN R A R I 5 SIGMUNT BERLAND präsentiert sein Jiddisches CABARET dancinc bar Jiddische Musik und Gesänge Die grössten jiddischen Attraktionen RICHARD INGER u. a. "5, Rue de Metz PARIS 10e Tel. Provence 46-32 WENN Sie nach PARIS fahren, WO wurden Sie esäen? IM JÜDISCHEN MCCIf A RESTAURANT IVIE JlXM Inhaber: Mesler 5bii, rue Beranger, PARIS Ule , METRO REPUBLIQUE WO SfSAÜCfs/M Stauten. — xx «• >>» Sie kürz- ctinvandrslru. Kälten Sie uns Ihre A(li('S«c. ifainit wir Jhncn für einige Zeit itriitis den "Autbau" t |.e it.<1 eii. k<> iii»«;m. . Displaced Persans (Fortsetzung von Seite 1), ber 1945 aus dem Lager zu ent- lassen zu werden, sich als DP re- gistrieren, wenn er a) am 22. Dezember 1345 sich iil Deutschland aufgehalten hat; b) in der Zwischenzeit in keinem anderen Lande zum dauernden Auf- enthalt zugelassen wurde; c) sich nach Ankunft in dem jetzigen Aufenthaltslande innerhalb einer an- gemessenen Frist zur Antragstellung auf Einwanderung beim amerikani- schen Konsul remeldet hat. Das State Department unter- scheidet in seiner Verwaltungs- verordnung zwischen DPs ausser- halb Deutschlands und Oester- reichs und solcher, die sich in der britischen oder amerikanischen Zone Deutschlands oder Oester- reichs befinden. Die letzteren gel- ten nur dann als DPs im Sinne der Trumanschen Verordnung vom 22. Dezember 1945, wenn sie 1. Personen nicht deutscher Na« lionaUtät sind, die gegen ihren Willen zur Zwangsarbeit importiert wurde«, oder 2. Ausländer irgend einer Nationall« tat sind, die von den Nazis verfolgt wurden, oder 3. Ausländer sind, die befürchten müssen, dass sie wegen ihrer religiösen oder politischen Ansichten verfolgt werden, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren, oder 4. gewissen nahe Angehörige eine* der vorbezeichneten drei Kategorien sind: Eine "displaced person" ausser- halb E:... :c' uzsler- reichs muss folgender Beschreibung ent- sprechen: a) Eine Person, die am 22. Dezem- ber 1945 in Deutschland oder Oester- reich gelebt hat, zu einer der Vier oben angegebenen Klassen gehört, und seit dieser Zeit weder in ihr rl»im»t- land zurückgekehrt ist, noch das Recht erhalten hat, in einem anderen Lande dauernden Wohnsitz zu, nehmen,1 und die sich angemessene Zeit nach ihrer Abreise aus Deutschland oder Oester- reich bei einem amerikanischen Kon- sul angemeldet hat. b) Eine Person, die am 22. Dezember 1945 ausserhalb Deutschlands oder Oesterreichs gelebt hat, die unter die vier oben angegebenen Kategorien fällt, nicht in ihr Heimatland zurück- gekehrt ist, noch zu dauerndem Wohn- sitz in ein anderes Land zugelassen wurde, die sich am oder vor dem 22. Dezember 1945 bei einem ameri- kanischen Konsulat angemeldet hat, oder sich innerhalb angemessener Zeit angemeldet hat, nachdem er Visen in einem Lande, in dem diese Amts- handlung erst nach dem 22. Dezember 1945 vorgenommen werden konnte, er- teilt wurden." Alfred Präger. LONDON FEINE BITTERE SCHOKOLADEN und KONFEKT insbesondere: Marzipan, Krokant. Ingwer, Mokkabohrten Katzenzungen. IM detail NUR 279®. Finchley Road, Hampstead LONDON, N.W. 3 Versand innerh. Gross-Britanniens bereitwilligst WINTER'S HOTEL 14. NETHERHALL GARDENS LONDON, N.W.3 (2 mins Finchley Rd. Underground Station). Strictly . exquisite cuisine, magnificent rooms w.central heating and electric fires H & c. water, lift and every comfort. Kedassia Supervision Telephone: Hampstead 2342. Wayfarers Restaurant and Cafe Continentale 20, Granville Place, Orchard Siesel London W. 1 - Tel. MAYfair 5125 Open from Noon tili 10:30 p. m. Lunches. Afternoon Teas, Dinners. No House charges. Excell. Continen- tal cuisine and Patisserie i'rom own bakery. Tables bookable for dinners. Füllfedern- und [Ihre n -Repara t u r en MIT GARANTIE. ASTE LTD. 62. Oxford St., I Stock No- 9 LONDON, W 1 J. EBAN Ltd. BU1LDERS 8c DECORATORS 48, Praed Street, London. W. 2 Phone: PÄD dington 4557 Ausführung aller in das Fach einschlägigen Arbeilen. Direktor: J. Ebenspanger LONDON Anzeigen-Annahme URBACHS INTERNATIONAL ADVERT1SINC OFFICE 63. Lancastei Grove London NW. 3 Palästinas Botschafterin in New York Goldie Meyerson von der aussenpolitischen Abteilung der Jewish Agency in Jerusalem gibt der Presse in Lake SucceSs ein Bild der Lage in Judaea. Links Moshe Shertok, rechts zwei bekannte jüdische Journalisten, Don Pines und H. S. Shneiderman. Der erste Entwurf zum Totenmal Ein Besuch im Atelier des Bildhauers Jo Davidson Als am 19. Oktober 1947 am Riverside Drive zwischen 83. und 84. Strasse jene Stätte feierlich geweiht wurde, die die Stadt New York für die Errichtung eines Totenmals zur Erinnerung an die Warschauer Ghettokämpfer und die 6 Millionen erschlagener europäischer Juden zur Ver- fügung gestellt hatte, war von dem geplanten Monument fak- tisch nichts vorhanden als die Konzeption des Denkmals an sich. Man wusste nur, dass der damals in Paris weilende be- rühmte amerikanische Bildhauer Jo Davidson, der den Auftrag für das Totenmal erhalten hatte, dort mit den Skizzen zu dem ersten Entwurf beschäftigt sei. Vor wenigen Tagen nun hat Jo Davidson in einem kleinen Kreise von Freunden und Kunstkennern das erste Gipsmodell des Toten- mals in seinem Atelier gezeigt. Obwohl der, Künstler selbst gleich zu Eingang seiner Erläuterungen bescheiden hervorhob, dass auch dieser "erste Entwurf" noch völ- lig "in statu nascendi" sei und voraussichtlich vielen Abänderun- gen und Verbesserungen unter- liegen werde, war dennoch der Eindruck auf die Beschauer ein tiefgehender. Wie mir der Bildhauer erklärte, ist die formale Anlage seines Entwurfes merkwürdigerweise durch die Form des Warschauer Ghettos bestimmt worden. Jo Davidson geriet eines Tages eine Karte der Stätte.der Warschauer Ghettoschlacht in die Hände, und deren geographische Form — oben breit und sich nach unten, nach der Stätte des letzten Widerstan- des, verjüngend — löste in ihm den entscheidenden Gedanken zur äusseren Form seines Modells aus. Betrachtet man es von vorn, so ist der erste Eindruck be- herrscht durch die grossartige zentrale Gruppe. Auf einem Unterbau, der im späte- ren Original in Granit ausgeführt wer- den soll, erhebt sich die gewaltige Gestalt, eines jüdischen Jünglings. Sie ist vom Künstler als Bronzefigur ge- dacht und soll eine Höhe von 12 Fuss haben. Ganz im heroischen Geiste empfunden, ist diese Figur Jo David- sons die Inkarnation des unbezwing- lichen jüdischen Freiheits- und Wider- standswillens. Kühn blickt der Jüng- ling in die Ferne, Die aufgerollten Aermel und die geballten Fäuste unter- streichen noch die innere Spannung, die in diesem Kämpfer vibriert. (Jo Davidson hat die Statue des Jüng- lings, unabhängig vom Gipsmodell, noch einmal für sich in grösserer DK mension modelliert; da ist das Feier- lich-Heroische der Statue npch deut- licher sichtbar.) Flankiert wird die Jünglingsfigur der zentralen Gruppe rechts und links von zwei" kraftvollen Männergestalten in kämpferischer Haltung., Hinter der Mittelgruppe liegen da und dort gefallene Opfer. Das Mittelstück des ersten Entwurfs verlängert sich, dann zu einer zweiten Gruppe, deren Kern eine Art von Prophetengestalt, ein bärtiger Jude mit der Thora im Arm, bildet. Er wirkt wie das Sinnbild der jüdischen Geistigkeit und hebt symbolhaft den sonst ganz auf Kampf und Verteidigung gestellten Entwurf auf eine mehr spirituelle Ebene. So schön und wirkungsvoll auch diese zweite Gruppe vom Künst- ler gedacht ist, es lässt sich nicht leugnen, dass sie vorläufig kompo- sitorisch mit der Zentralgruppe keine organische Einheit bildet. Das gibt Jo Davidson auch zu und sucht nach einer befriedigen- deren Lösung, die er unschwer zu finden hofft. Richard Dyck. Die Affaire "Asscher-Cohen" Von FRITZ ROTHG/ESSER Amsterdam) Amsterdam, im Januar. In der Angelegenheit "Asscher- Cohen" ist eine Komplikation ein- getreten. Nachdem die beiden Be- schuldigten vor einigen Wochen, wie berichte, aus der Untersu- chungshaft entlassen worden sind (was völlig im Sinne aller Presse- kommentare lag), ist nun plötz- lich. man kann sagen, zur allge- meinen Verwunderung und Ueber- raschung, der Spruch eines jüdi- schen Ehrenrates veröffentlicht worden, der das Verhalten der bei- den Herren während der Beset- zungszeit mit dem Ausdruck "ta- delnswert" bezeichnet und darum empfiehlt, beide für Lebensdauer von allen jüdischen Aemtern oder Funktionen auszuschließen. Dieser Ausspruch hat nicht nur in .jüdischen Kreisen Aufsehen er- regt, nicht wegen seiner Formulie- rung und des Urteils, sondern we- gen der Tatsache an sich. Denn es ist in allen Staaten, in denen eine normale Rechtssprechung herrscht, "üblich (oder sogar gesetzlich vor- geschrieben), dass während der Dauer eines Prozesses vor einem ordentlichen Gericht jedes Ehren- oder Disziplinarverfahren zu ru- hen hat. Die Anwälte der Beklagten ha- VALUTEN EINKAUF-VERKAUF Foreign Currency Service 1472 BROADWAY (Cor. 42nd St.) LO 4 - 1284 DEVISEN ben denn auch in der Presse eine Protesterklärung* abgegeben. In diesem Zusammenhang hatte der Schreiber dieser Zeilen auch eine Unterhaltung mit dem Advokaten Abel Herzberg, dem Verteidiger von Asscher. Herzberg ist im jüdischen Leben Hollands, wie auch in der ganzen zionistischen Welt eine bekannte Per- sönlichkeit, dessen Lauterkeit als überragendes Beispiel und Vorbild be- trachtet werden kann. Er war bis vor einigen Jahren Vorsitzender des Zionistenbundes in Holland, und ist ferner ein ebenso ausgezeichneter Jurist wie ein hervorragender Schrift- steller. Sein Buch "amor fati", das er nach seiner Rückkehr aus der Oepor- tation von Bergen-Belsen schrieb, ist wohl die beste, psychologisen und menschlichst tiefst fundierte Schil- derung des Lebens in einem Konzen- trationslager, die bis jetzt irgendwo erschienen und darum nicht mit Unrecht ein "best-seller" geworden ist. Mit seinen weissen langen Haaren und seinen prägnanten Zügen muss man wirklich bei Abel Herzberg an einen alt-jüdischen Patriarchen denken. Er war über die neue Wendung in dem Verfahren gegen HOHE BEI SPARINSTITUTEN Regier ungs- Ver- sicherung bis $5000. Kostenlose Beratung und Vermittlung ERNST I. CAHN 29 BROADWAY N. Y. 6, N. Y. BO 9-0531 — Residence: HA 6-0326 Verzinsungen ab 1. Februar auf Einzahlungen bis 10. Februar Asscher und Cohen aufrichtig und ernstlich betrübt. Er erklärt, dass Asscher diesen Ehrenrat nicht an- erkannt habe, während Professor Cohen die Gelegenheit benutzte, um sich in einem Kreis von jüdischen Glaubensgenossen zu verteidigen. F. R. 16 Deutsche trainieren arabische Guerrillas Nach Berichten aus Jerusalem verlautet" aus dortigen gutunter- richteten jüdischen Quellen, dass 16 deutsche Sprengstoff-Sachver- ständige, unter ihnen drei frühere Nazi - Offiziere, die arabischen Gnerillakämpfer im Gebrauch von Dynamit und in der Herstel- lung von Landminen unterweisen. Post für Zypern Das Joint Distribution Committee gibt bekannt, dass Briefe an jüdische Flüchtlinge in Zypern wie folgt adressiert werden sollen: Name de* Internierten — Nummer des Laser# — Cyprutt, <• <» A .I.G., t'.I.D. — Jerusalem, l'alestine. Nur auf diese Weise adressierte Briefe werden prompt befördert. Martin Buber-Feier Am 12. Februar veranstalten "Aufbau" und "New World Club" anlässlich des 70. Geburtstages Martin Bubers eine Feier, die dem Werk und Wirken des gros- sen zeitgenössischen jüdischen Denkers gewidmet ist. Sprecher des Abends ist einer seiner in- timsten Freunde und Kenner, Prof. Ernst Simon von der Uni- versität Jerusalem, der zur Zeit Gastprofessor am New Yorker Jewish Theological Seminary ist. Aus Schriften Bubers liest Leon As- kin, der erst in diesen Wochen als "Faust" vor dem New Yorker Pub- likum erschienen ist. Der musikalische Teil des Abends wird mit drei Werken von Ben Haim, Mark Lavry und Do- browen bestritten von Joseph Bern- siein. dem bekannten Solisten des Palestine Orchestra und Gründer und Leiter des Tel Aviv String Quartets. Bernstein wird übrigens in der näch- sten Saison hier unter Leonard Bern- stein spielen. Die Feier beginnt um 8:30 im Com- munity Center. 2U0 West 89th Street. (Näheres siehe Club-Seite.) FOREST HILLS: Modernes BACKSTEIN- EINFAMILIEN- H A U S Auf schönem Garten- grundstück. Kurier Weg zur Subway. 6 schöne grosse Zim- mer mit moderner Küche mit Refrige- rator, eingebauter Kamin, 2 Badezim- mer mit Stallshower, Gasheizung, isoliert, freistehende Garage. Viele Extras, wie: Screens, Venetian blinds usw. _ _ $17,500.00 Klar REALTY 118-19 QUEENS BOULEVARD Forest Hills, L. I. - BO 8-8804 8 Ave. Subway. letzter Ausgang Union Turnpike Station. """INVESTORS"™ $16.000 cash—Near Grd. CONCOURS 31 Apt., 21% return. ERNST JOSEPH REAL ESTATE BROKER Tel.: RI 9 - 2463 Closed Saturdays - Open Sundays Betrachtungen zur Lage: Hoover aus dem Sack Von MANFRED GEORGE In diesen Tagen sass ein alter Mann, selbst schon nicht mehr ganz gesund, in seiner Wohnung und las die Todesnachricht eines anderen alten Mannes. Es wäre unnatürlich gewesen, wenn Herbert Hoover seinem Gegner Charley Michelson viel Tränen nachgeweint hätte, Michelson ist es gewesen, der dem ehemaligen Präsidenten, der wenige Tage vor dem Riesenkrach dem amerikanischen Volke ver- sichert hatte, dass "prosperity just around the corner" sei, den Stempel des "schlechtesten Propheten im Lande" aufgedrückt hatte. Und nun ist Michelson, der "silent orator" und hervorragende Stratege der Demokratischen Partei, tot. Hoover aber ist noch sehr lebendig. In ihm feindlichen Washingtoner Kreisen spricht man höchst respektlos von ihm als dem "Gespenst aus dem Wandschrank", das jäh aus seiner unrühmlichen Vergangenheit wieder aufgestiegen sei. Aber dieser alte Herr ist sehr munter und entfaltet eine Politik, die nicht ohne Gefahren ist. Wir haben kürzlich an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Marsball-Plan in seinem Inhalt als Friedensplan für Europa in dem Augenblick in Sinn und Bedeutung gefährdet ist, da er wesentlich in seinen Summen, mit denen er arbeiten soll, gekürzt wird. Marshall selbst hat sehr grimmig dein Kongress ein "Entweder — Oder" präsentiert. Diese Alternative ist keine Spiegelfechterei, weil das Department of State diesmal aus lauter Angst vor der Feindseligkeit des Kongress von vornherein Minimalziffern gegeben hat und sich kaum irgendeinen Raum zum Handeln liess. Jetzt aber haben diejenigen Kreise, die sich nicht offen trauen, den Marshall-Plan zu verwerfen, wohl aber alles tun, um ihn aus den verschiedensten Gründen zu unterminieren, in Hoover einen mächtigen Verbündeten gefunden. Denn die von dem Präsidenten Truman bereits sehr scharf zurückgewiesene Forderung Hoovers auf eine weitgehende Beschneidimg der Hilfssummen und das Nichteingehen einer langfristigen moralischen Bindung gegen- über den europäischen Ländern ist eine kostbare Unterstützung für die unter Tafts Segen gegründete senatoriale Fronde der Wherry und Genossen. In ihrem Kampf gegen die vereinten Bemühungen von Marshall und Vandenberg hat Hoovers sabotierende Attacke den Rebellen einen "Mantel der ReSpektabilität" um die Schultern gehängt. Was die Argumente anlangt, so ist dieser Mantel allerdings sehr fadenscheinig. Denn schliesslich kann Hoover im Ernst nicht be- haupten, dass eine Ausfuhr von 3 Prozent des gegenwärtigen Natio- naleinkommens die amerikanischen Wirtschaft verhängnisvoll schwächen kann. Und wie steht es mit seiner Behauptung, dass unsere Europa-Politik die Inflation fördere? Will er tatsächlich glau- ben machen, dass die 15 Milliarden, die wir zur Stabilisierung der internationalen Lage seit Kriegsende gezahlt haben, die wahren Gründe unserer Preissteigerung sind? Schon hier sieht man, dass hinter Hoovers Taktik Kräfte sichtbar sind, die von den wahren Ursachen unserer Preissteigerung ablenken wollen. Er kann schliess- lich auch nicht im Ernst behaupten, dass bei unserem Nationalein- kommen von 200 Milliarden eine Ausgabe von knapp 7 Milliarden innerhalb der nächsten 15 Monate notwendigerweise unsere innere Inflation weitertreiben muss. Was will Hoover also? Er ist bereit, nur 4 Milliarden zu zahlen, aber nicht 6. 8. Wo ist der Unterschied? Der Unterschied liegt in der Mentalität Hoovers und seiner Kreise, die a.us einer politisch wirk- samen Aktion eine unpolitische Wohltätigkeits-Kampagne machen wollen. Dahinter steckt wieder zweierlei: die Auferstehung gewis- ser isolationistischer Traditionen, die sich nicht zu bekennen wagen, aber trotzdem mit dem Knüppel - zwischen - die - Beine - Schmeissen Die vorliegende Ausgabe des "Aufbau" ist seine FOREIGN EDITION (AUSLAND-AUSGARE). Sie enthält dein gesamten Text der amerikanischen Aus- gabe. Lediglich Notizen rein lokaler Bedeutung sind ausge- lassen. Dafür wurden zusätz- liche Artikel allgemeinen In- teresses aufgenommen! sSl::lrcfteX}' nasW pach" «et8oEi NEUE BACKSTEIN EINFAMILIENHÄUSER Bestes Material und Ausarbeitung $18,500 IN ERSTKLASSIGER WOHNLAGE FOREST HILLS Nähe Subway, Schulen und Einkaufszentrum, 6^2 grosse Zimmer, das modernste in Küchen, farbig gekachelte Bäder, Extra-Toilette im ersten Stock, 2 offene Veranden, eingezäunter Garten, Ölheizung. Modellhaus offen zur Besichtigung täglich und Sonntags von 10—5 Uhr: 102-43 62nd Drive, zwi- schen 102. Strasse und Yellowstone Boulevard, 8th Avenue Subway Station 63rd Drive. Für nähere Informationen telefonieren Sie: RYLON REALTY 98-89 QUEENS BOULEVARD . FOREST HILLS 6 oder 8. Ave. Express Subway bis Roosevelt Ave., dann um- steigen in ••Local" bis 67th Ave. Tel.: ILlinols 9-2600 Täglich und Sonntags geöffnet. 1' ' ^ - 4* AUFBAU Y T r - - • Swt ,ti£ VNBiifiöi Vftfch* Friclay, Jemiary ZO. 1948 nicht sparen, und weiterhin das Bestreben Hoovers und seiner Kreise, den Aufbauwillen der Regierungen Europas, die ihnen zum Teil unsympathisch sind, durch eine ungenügende Unterstützung zu schwächen, um die Versorgung privater Unternehmerkreise durch privates amerikanisches Geld zu fördern. Diese Einstellung riskiert selbstverständlich ein Versagen des Marshall-Plans und damit eine Erhöhung des kommunistischen Einflusses in Europa. Das ist niemanden klarer als Marshall selbst. Die Sorge davor hatte ihn zu der ungewöhnlichen Schärfe der Unterstreichung seines Planes vor dem Kongress unter der Devise "Put up or Shut Up" ge- führt. Und wohl auch die "moralfördernde" Publikation der nazi- russischen Dokumente ad usum Congressus veranlasst. Auf der anderen Seite des Ozeans hat man offenbar gleichzeitig bei aller Hoffnung auf den Marshall-Plan Sorge vor dem Ueber- wiegen bestimmter Tendenzen in unserer Aussenpolitik. Man be- obachtete mit - Spannung den unterirdischen Kampf zwischen den verschiedenen Interessengruppen in Washington und vermerkte mit besonderem Interesse den plötzlichen Rücktritt Eisenhowers von seiner Bereitschaft, für die Präsidentenwahl zu kandidieren. Wäh- rend es eine Anzahl Beobachter gab, die der Meinung waren, dass die Abwürgung Eisenhowers durch schwere Drohungen der rechten Republikaner gegenüber einer künftigen Administration des hoff- nungsvollen White-House-Aspiranten erreicht worden war, gab es auch viele, die in dem Entschluss Eisenhowers eine Geste von höchster aussenpolitischer Bedeutung sahen.. Diese Kreise meinten, dass Eisenhower, an.sich stets gut unterrichtet -über alle Vorgänge, die aussenpolitische Situation für so gefährlich hält, dass er nicht zwei Dinge auf einmal riskieren wollte: weder sich durch die Kan- didatur eine eventuell notwendige Rückkehr auf seinen militärischen Posten zu versperren noch bei einer Wahl während einer schweren aussenpolitischen Krise und ihren etwaigen Folgen sich von Truman schlagen zu lassen, da in einem solchen Fall die Wählerschaft nie- mals für einen Wechsel im Weissen Haus zu stimmen pflegt. Der Ruf Bevins noch einer Westeuropäischen Union kam unmit- telbar nach den Vernehmungen von Baruch und DulleSj die einen regionalen europäischen Verteidigungspakt der Länder ausserhalb der russischen Zone als Garantie für Europas Wiederaufbau im Rahmen des Marshall-Plans gefordert hatten. Hiesige Kreise hatten sofort, darauf hingewiesen, dass dieser Vorschlag viel zu allgemein gefasst sei, weil eine Anzahl Länder infolge ihrer besonderen Lage (etwa Schweden, Schweiz usw.) gar nicht in der Lage seien, einem solchen Pakt beizutreten. Der engere Plans Bevins — Frankreich, England und Benelux umfassend — ist weit organischer und durch- führbarer. Immerhin bedeutet es, dass mit einer solchen Union auf aussenpolitischem Gebiet eine "third force" sichtbar, werden würde, und es ist gar keine Frage, dass die englische Politik hier nicht nur eine geivirse Garantie für die Marshall-Plan-Gelder und ihre Verwendung schaffen will, sondern auch gleichzeitig wieder den Weg zurück zur Grossmachtstellung und -Strategie eingeschlagen hat. Mit anderen Worten: in gewissem Sinne ist Bevins Pronuncia- mento eine Art politischer Unabhängigkeitserklärung und der Ver- such, Westeuropa zwischen die Vereinigten Staaten und Russland mehr oder weniger als selbständige Macht einzuschieben. Man ist sich in Washington freilich klar darüber, dass eine solche Union in vielen Fällen andere Interessen vertreten würde, als es die Inter- essen der Vereinigten Staaten sind, und dass die Frage der Schaffung einer "balance of power" zwischen Moskau und Washington damit noch keineswegs gelöst ist. EDITORIALS Iwan, Hamlet und unsere kulturelle Freiheit 1. m. Viele Diskussionen, die nicht enden wollen, enden nur des- halb nicht, weil beide Parteien — unrecht haben. Und weil beide unrecht haben, haben natürlich auch beide recht — nämlich in dem, was sie gegen das Unrecht des Andern sagen. Und von diesem Recht leben sie. An diese vertrackte Situation musste ich wieder denken, als ich in einer deutschen Zeitung einen Artikel Melvin J. Laskys las, der überschrieben war: "Kulturelle Unfreiheit". Hier wird zu dem alten Thema Gedanken-Unfreiheit in der Sowjet-Union ein neuer Brief des Film-Regisseurs Eisenstein zitiert, in dem er die Vorwürfe, die das Zentral-Komitee gegen seinen Film "Iwan der Schreckliche" gerichtet hat, begeistert „gutheisst. Und voll Anklage-Pathos sich und seinen Mit-Künstlern zuruft: wir sollten- uns "der Stalin-Epoche würdig" erweisen. Ja, aber wenn der doch nicht mehr ganz junge Eisenstein dieses Sich-würdig-erweisen bis heute noch nicht gelernt hat. . . . Doch das ist noch nicht das zentrale Problem. Ein anderes Beispiel, das Lasky erwähnt hat. Im "Theater- Almanach für 1946" schreibt der russische Kritiker Usowski, Hamlets Passivität und Pessimismus seien dem Mann aus der Sowjet-Union fremd. Weshalb eine Leningrader Hamlet-Aufführung die Zeilen: Die Zeit ist aus den Fugen: Schmach und Gram, Dass ich zur Welt, sie einzurichten, kam! umwandelte in die Zeilen: Die Zeit ist aus den Fugen. Sie wieder einzurichten kam ich auf die Welt. Nun ist nichts leichter, als sich darüber lustig zu machen. Und es geht ganz bestimmt nicht auf dem Wege der Edikte eines Zentral- Komitees und einer spiessig-arroganten Dramaturgie. Aber die, welche sich lustig machen, sollten es sich wiederum nicht ganz so leicht machen. Denn, wiewohl die Zentral-Komitee-Kultur ganz bestimmt auf der schiefen Ebene ist, so sollten wir uns dennoch etwas mehr zu Herzen nehmen, was sie gegen unsere "freie" Kultur zu sagen haben. Sie sagen, man sei nicht frei dort, wo die Unfreiheit in der Zentral-Komitee-Kultur ihre Parallele hat in der Unfrei- heit in der Konzern-Kultur. Und sie sagen: dort, wo wir wirklich frei seien, seien wir allzuoft frei nur für geistigen Unfug: für reisse- risch^n Schwindel zum Beispiel. Das sagen sie! Und mir scheint, dass man gegen die Gewaltherrschaft ihrer Bürokratie nur dann AHR AUF VERKAUF lJuwelen Umarbeitungen — Reparaturen Grosse Auswahl in feinsten Schweizer Uhren Telephone! ELdorado 5-5440 865 FIFTH AVENUE (Corner S3rd Street) Suite 410, N. Y. 22. N. Y. kämpfen darf, wenn man sich ihre berechtigten Einwände gegen die undemokratischen Elemente der Kultur der Demokratie zueigen gemacht hat. Diese Einwände kann man nicht aus der Welt schaffen, indem man die Aufmerksamkeit der Welt von sich ablenkt durch Hinweis auf die "Kulturelle Unfreiheit" des Kritikers. Wir haben grössere Sorgen als ihre "Kulturelle Unfreiheit". Wir haben vor uns die Frage: wie kann man ohne kindisch -unverschämte Verballhornungen des "Hamlet", wie kann man ohne diesen administrativen Hochmut, den Eisenstein billigt, unser geistiges Leben unter die Diktatur der Wahrheit stellen? Zur Lösung dieser Frage gehört allerdings mehr Courage als die ewige Wiederholung der — berechtigten Anklagen. Ein Wunder im Osten j. m. Der Osten hört nicht auf uns zu erstaunen. Mahatma Gandhi ist die Krone seines Lebens nicht versagt geblieben: er hat die Freiheit Indiens erlebt. Da droht seinem Lebenswerk die Zer- störung von Innen, es ist in Gefahr in Blut und Asche zu zerfallen. Er fastet. Er setzt sein Leben aufs Spiel. Er sucht, das Herz Indiens zu bekehren, auf dass Friede und Liebe ihren Einzug halten. Er pre- digt seine berühmte "Satyagraha" oder "Wahrheitskraft" oder "See- lenstärke" oder Gewaltlosigkeit. e Und siehe, ein Wunder geschieht: die Gefahr der indischen Selbstzerstörung ist gebannt, die Rede vom Krieg verhallt, Hindustan und Pakistan verhandeln im Rat der Ver- einigten Nationen. Der Westen glaubt an Wunder nicht. Aber was ist hier denn ge- schehen? Hat ein Prophet gesprochen? Von welcher Art war der Blitz, der in einen massiven Volkskörper schlug und die Flamme der Vernunft entzündete? Ein -religiöser, übernatürlicher, gött- licher? Der Mensch des Westens fragt sich, ob über dem Menschen eine göttliche Kraft steht, die ihn zur Besinnung rufen kann. Er fragt sich: Soll sich der Mensch, nur auf sich selbst, auf seine eigene Kraft verlassen, oder soll er auf ausser ihm stehende übernatürliche Kräfte bauen? .. ...... r. Wir wollen diese Frage hier nicht entscheiden. Vielleicht wird sie nie eine abschliessende Antwort finden, weil sie für jeden Men- schen sich vpn neuem stellt. Es mag einer der festen Zuversicht sein, dass die Menschheit,einzig mit sich selbst reqhnen müsse und ein anderer, dass nur Gott der feste Anker, sei, der- allem Vergänglichen seinen letzten Wert, Sinn und Trost, gibt. Eines ist sicher — und hierin scheint wohl das eigentliche "Wunder" Gandhis zu liegen: um Frieden und Verständigung unter den Menschen zu stiften, be- darf es der Entfaltung und Förderung jener tieferen,, geistigen. Ener- gien, die die unmittelbaren, materiellen Interessen und politischen Ambitionen einzelner' Gruppen überschreiten, „Gandhis Beispiel ist eine der eindringlichsten Widerlegungen einer nur politischen oder nur ökonomistischen Geschichtsauffassung., Auch wer sich zu Israel zählt, kann, wie Gandhi, nicht Gewalt üben wollen. Wir haben zwar nicht die Lehre der Gewaltlosigkeit verkündet. Wir sind der Auffassung, dass ein bedrängtes und bedroh- tes Volk, um sich und seine Kinder zu retten, Waffen haben und zu- weilen Gewalt üben muss. Mit Israel aber ist die Lehre der Gerech- tigkeit und des Friedens in die Welt gekommen. Irgunisten und Sternisten haben an ihr ebenso wenig teil wie alle, die der völki- schen Selbstsucht verfallen sind. Als Volk jedoch haben wir gelehrt und gelernt, dass Gerechtigkeit unter den Menschen herrschen muss und dass Gerechtigkeit allein zum Frieden führt. Wir wollen, wie Gandhi, die Gewalt nicht. Wir wollen unsere Gemeinschaft weiterbauen mit Menschen, die das Rechte tun, ohne zu glauben, dass Gott ist oder dass er dies will, und ebenso mit Men- schen, die glauben und tun und nicht bloss predigen und richten. Aber wir können die Gewaltlosigkeit nicht zum politischen Prinzip machen. Wir müssen dem Uebel, wenn es uns mit Vernichtung droht, mit Gewalt widerstreben. Wir meinen, es gibt nichts Besseres als für die Gerechtigkeit zu kämpfen — freilich liebend zu kämpfen, so dass der Weg zur Völkerverständigung und des Völkereinvernehmens offen bleibt. Dass Gandhi dafür Verständnis hat, beweist ein Satz, den er selbst einmal geschrieben: "Haiw I not repeatedly said that I would have India become free cven by violence rather than that she should remain in bondage?" Was wohl bedeutet, dass selbst bei Gandhi das Verlangen nach Freiheit und Gerechtigkeit stärker noch ist als der Glaube an die Gewaltlosigkeit. "Spotlight on Germany" A special discussion and dramatic presentation of this vital probiern will t.ake place on Sunday, February 8, at 8 p m., at the Central School of Needle Trades, 225 West 24th Street, under the auspices of t,he New York Area Council of the American Veteran» Committee. Broadcast over Station WMCA from 9 to 9:30 p. m. It will cover such questions as the future of the Ruhr area, Fascism in Germany Bizonia and Trizonia, etc. Participants are Edgar Ansei Mow- rer, writer and editor, Russell Nixon, former Chief of Investigation of Car • tels and, External Assets, James S. Martin, former Chief of the Decarteli- zation Branch and Edd Johnson, Man- aging Editor of the New Republic. This board, which will also answer questions. will be joined by either Norman Thomas or Reinhold Nieduhr. Tickets available at the New York Area Council of AVC, 139 East 57 Street, or at box office. —Protect Your Hands— wUh wonderfully different. European taste scented. EXQUISIT DAY CREAM blended with lanolirie, finest oils and Cholesterine to help your hands from gelting chapped or rough. No slickiness, no oiliness. Unusually economical. 2 ozs. $1.00 plus tax. Send 20c for "Try-il" jar of this band care doctors use and prescribe to HEDDA MAAR 1472 Broadway, New York 18 FÜR KIDDUSH: Lipschutz-Weine berühmt für Kashruth und Qualität MONTEREY WINE CO., Inc. 70 STANTON STREET Near Allen St. GRamercy 5-2881 te Ad <9 Ai Jeder Neuankömmling bekommt, wenn er 'uns seine Adresse mitteilt, für einige Zeit gratis den "Aufbau". Formulare für Rückerstat- tungs-Anspriiche Die American Federation of Jews from Central Kurope gibt hiermit bekannt, dass sie von dem Zentral- amt für Vermögensverwaltung in Bad Nenndorf eine grössere Anzahl der für die Anmeldung von Riick- erstat .ungs-Ansprüchen in der briti- schen Zone vorgeschriebenen Formu- lare (MGAF/C) erhalten hat. Die Formulare können von der Federa- tion, 1674 Broadway, Room 808-9, New York City, unentgeltlich be- zogen werden. Jede Anmeldung muss in dreifacher Ausfertigung erfolgen. AUF DECCNSTtilfCTICN Reg U.S cat Ofl No 1: t year, $6.00 for 1 vear. (Postage included) ABC 119 ABC Vol. XIV—No. 5 January 30, 1948 Copyright 1947 by New World Club, Inc. Entered as second-class matter January 30. 1940. at New York Post Office under Act of March 3. 1879 Nicht hinreichend verdächtig c. m. Als die Amerikaner nach München kamen, setzten sie Staatsrat Dr. Fritz Schäffer als bayrischen Ministerpräsidenten ein. Hätten sie von seinem Wirken gewusst, würden sie nin nach ihm gegriffen haben. Schliesslich mussten sie ihn fallen lassen, und das Verfahren vor 6 er Spruch- kammer kam gegen ihn in Gang. Jetzt hat ihn der Generalkläger, d. h. ein bayrischer Beamter, aus- ser Verfolgung gesetzt. Nicht hin- reichend verdächtig. . . . 1922 lobte Schaeffer im bayrischen Landtag die zwar "unklaren" aber doch nationalen Ziele der Nazis. Ob ihr Antisemitismus "berechtigt" sei, liess er dahingestellt, aber verwahrte sich dagegen, "die Judenfrage" zu un- terdrücken. 1933 bescheinigte Schaeffer der Hit- ler-Regierung in einem Zeitungsarti- kel, ihr Zusammenbruch würde "Un- glück und Gefahr für das gesamte Reich bedeuten". 1945, als Ministerpräsident, duldete er einen Schädling wie den früheren Wehrminister O^ssler in amtlicher Stellung. Einem politisch belasteten Sekretär schrieb er, "der Form halber" würde er "unter dem Namen 'Büro- kraft' angestellt" werden. Dem Präsidenten des Statisti- schen Amtes sagte er, Fragebogen zu fälschen, sei nicht ratsam, aber "kleine technische Ungenauigkei- ten" seien unbedenklich. Im Geiste dieser Persönlichkeit entschied der Generalankläger, der Verdacht reiche nicht aus. . . * Y0U GET 15% off! Stofewide Sale of Men's Overcoats, Topcoats, Snits, Sports Coats, etc. 30% saving on 1948 prices SHULSTER MEN'S SMART CLOTHING 574 FIFTH AVENUE, at 47th Street, 1 flight up ' - ■ : :■ • 1-A 3-1437_:__ Export-Anzeigen im Aufbau haben Erfolg. Was ist ein Amerikaner, Mr. Rosenwatd? m. g. Es gibt immer Menschen, die zu ungelegenster Zeit aus Entwicklung, sind für ihn ausserhalb des Privaten (zum Beispiel der einem Mangel an Einsicht, meistens aber noch mehr aus einem Man- gel an Takt, allen Menschen, gleichgültig welcher Partei, auf die Nerven gehen. Zu ihnen gehört der Vorsitzende des "American Coun- cil of Judaism", Herr Lessing Rosenwald, der in diesen Tagen es für nötig gehalten hat, die Juden in den Vereinigten Staaten dahin zu belehren, dass sie sich nicht mit den Juden eines kommenden Nationalstaats identifizieren dürften etc. . Mit anderen Worten, Rosenwald hat wieder einmal mit einem ungeheuren Krach offene Türen eingerannt. Im übrigen kann die Art, wie er einen hundertprozentigen Defaitismus in Bezug auf die palästinensische Idee predigt, bei Juden wie Nichtjuden nur die gleiche Abwehr erwecken gegen eine Gruppe, die ihrem Volk in der heroischsten Stunde seiner Geschichte in den Rücken fällt. In einer sehr würdigen Weise hat ihm Joseph M. Proskauer, Prä- sident des "American Jewish Committee", in der "Times" am näch- sten Tage geantwortet. Dass es der Vertreter einer so hochkonser- vativen Gemeinschaft war, der Rosenwald erwiderte, kann als viel bedeutsamer gelten, als wenn militante Zionisten Rosenwald und seine Gruppe — die man mutatis mutandis wohl am besten mit den deutschen Naumannianern vergleichen kann — zurückgewiesen hätten. Während Rosenwald mit hysterischen Angstschreien sein Pub- likum anzulocken versuchte, hat Proskauer die ganze Diskussion auf. eine, sachliche und. würdige Basis gestellt. Während Rosenwald den Juden in Amerika in der Palästinafrage den Mund überhaupt verbieten möchte, unterstreicht Proskauer die Tatsache der Ent- scheidung der United Nations und die Notwendigkeit, dass die Vereinigten Staaten als deren Mitglied die Durchführung der Be- Hilfstätigkeiten ) nur noch ausdrückbar auf dem Wege über die amerikanische Politik, die für ihn und seine Weltanschauung das gleiche Medium darstellt, wie für irgendeinen anderen seiner Mit- bürger, gleichgültig welcher Abstammung. Gleich ihm ist er natür- lich in seiner Beeinflussung dieser Politik und in seiner politischen Willens- und Weltanschauungs-Bildung frei, soweit das im Rahmen der amerikanischen Verfassung und ihrer demokratischen Garantien und im Rahmen des allgemeinen Begriffs der Loyalität sein kann. Es mag vielleicht einige geben, die gegen diese Darlegung ein- wenden mögen, dass der jüdische Staat ja ein neuer, Staat sei und und vorher ja nicht bestanden habe. Wir halten dies für unerheb- lich, denn es hat z." B. im Laufe der letzten hundert Jahre manche Staaten gegeben, die erst entstanden sind — entweder neu ge- gründet oder wieder erschaffen — während die Angehörigen der entsprechenden Volksgruppen schon längere Zeit in Amerika als Vertreter ihres Volkstums gelebt haben, z. B. die Tschechen. Die Schwierigkeiten des Herrn Rosenwald stammen daher ein- zig und allein aus einer Quelle: Er hat immer noch nicht eingesehen, dass man nicht Amerikaner ist, sondern dass man es wird. rechnen. Ausserdem würde eine Steuerreduktion "straight across the boai'd", wie das Finanzgenie Knutson sich ausdrückt, mehr Geld in den Taschen des Publi- kums lassen in einem Augenblick, In der Linie des gesunden Menschenverstandes Von HAROLD L. JCKES BEZAHLE DEINE SCHULDEN Wie von ihm nicht anders zu Schlüsse zu ihrem Teil unterstützen: "Das ist keine rein pro jüdische erwarten war, hat Bernard M. Einstellung, das ist eine pro-amerikanische und prö-United-Nations- Baruch vor dem Foreign Afiairs Haltung." | Committee des Senats staatsmän- Eigentlich ist das so selbstverständlich, dass man es gar nicht zu nische und patriotische Ansichten betonen brauchte, Aber die Rosenwald-Gruppe, deren konfuses geäussert. Er hat den Marshall- Plan und unsere wirtschaftlichen Angelegenheiten sowohl innen- wie aussenpolitisch diskutiert. Er hat die gesunde Ansicht, dass zwei Jahre lang keine Steuerre- duktionen vorgenommen werden sollten. Ich selbst habe, seitdem Deftken sich immer physiologisch in Angstbauchschmerzen auswirkt, hat immer noch nicht gemerkt, dass die Palästina-Lösung die Stel~ hing der Juden in Amerika normalisiert, statt sie — wie Rosenwald denkt — anormal macht. Wir haben bereits an dieser Stelle seit Jahren versucht, diese einfache und selbstverständliche Deutung, die törichterweise von manchen Seiten so verschxvierigt wird, immer wieder zu unterstreichen. Jeder Einwohner der Vereinigten Staaten ist ein Amerikaner von 'c[je Republikaner im Kongress irgendwelcher Abstammung, d. h. er ist durch eigene Geburt oder den Ausschlag geben, mich gegen Vorfahren auf ein auswärtiges Land bezogen, aus dem er stammt. | jede Steuererleichterung gewen- Das hatte ursprünglich zu dem berühmten Bindestrich geführt, z. B. j det; daher haben mich Baruchs German-American, Italo-American, Irish-American. Im Laufe der; Ansichten über diesen Punkt be- Nationswerdung der USA ist dieser Bindestrich immer kleiner ge- J sonders gefreut. Er hat auch auf worden und schliesslich ist der "American" übrig geblieben, d. h. j teilweise Wiedereinführung der ein American of Polish, French, Swedish etc. descent. j Profit Tax (Gewinnzuwachs- Statt dieser Volksbezeichnung stand für Juden das Wort "Jewish Steuer) gedrängt, was unausge- descent". Stand es wirklich? Bei manchen ja, bei manchen nein, j sprechen eine Kritik an Präsi- Denn die anormale Situation, dass die Juden aus allen Ländern dent Truman und die Demokrat!- kamen, nur aus keinem jüdischen, machte sie vielfach zu jüdischen sehe Partei darstellt, da diese die und deutschen, jüdischen und russischen, jüdischen und spanischen ! Steuer zu voreilig abgeschafft ha- Einwanderern zugleich. Im Gegensatz zu Europa, in dem in vielen' ben. Wie gleichfalls zu erwarten Staaten die jüdische Minderheit so gering und infolgedessen so assi- war, hat Baruch den rein dema- miliert war, dass sie nur noch als eine religiöse Gruppe galt, war der gogischen Vorschlag Trumans, Jude in den Vereinigten Staaten für seine Umgebung ausserdem dass jedem Steuerzahler ein Ab- immer Angehöriger einer Volksgruppe, ein Mitglied des "Jewish" zug von $40.— von seiner näch- oder "Hebrew people". sten Steuererklärung gestattet Wenn Palästina wächst und gedeiht, wird es im wesentlichen j --—- den grössten Teil der jüdischen Wanderung aufnehmen können. Es ---- wäre eine sinnvolle und erlösende Folge der Staatsgründung, wenn diese Wanderung — eine wesentliche Quelle aller antisemitischen Reaktionen durch ihre sozialen und kulturellen Begleiterscheinun- gen — aufhören würde. Das würde zugleich heissen, dass auch die jüdische Einwanderung nach Amerika nur noch, eine relativ geringe sein und vermutlich im wesentlichen Nachzügler (Verwandte) um- fassen würde. Der Jude in Amerika selbst, ein amerikanischer Bürger jüdischer Abstammung, ist dann ausserhalb seiner religiösen Bindung natur- gemäss nur noch auf Palästina bezogen. Genau so bezogen wie ein amerikanischer Bürger norwegischer oder griechischer Abstam- mung auf Norwegen oder Griechenland. D. h seine Loyalität kann nur ausschliesslich den Vereinigten Staaten gehören. Seine Sympathien und seine Wünsche für den jüdischen Staat und dessen glückliche DEADLINE for All Advertisements MONDAY 4 P. M. v/erden sollte, mit einem Achsel- zucken erledigt. Baruch hat richtig auf die Ge- fahr hingewiesen, die eine so rie- sige nationale Verschuldung mit sich bringt. Wenn ein Privat- mann eine Schuld von $50,000 hat, und sein Einkommen über den gewohnten Durchschnitt gestiegen ist, so wird er — wenn er gesun- den Menschenverstand besitzt — seine Schuld so schnell wie mög- lich abzahlen. Selbst wenn das Wetter auf dem Wirtschaftsmarkt schön aussieht, so muss man doch immer mit kommenden Stürmen Know Your America! Courtesy of DUDLLY'S Style Center for Men and Women 1948 FEBRUARY 1948 SUN MON TUE WED THU FRI [SAT T| 2l3 |4 iSTeltf 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 121 M I J.]....... Februar: 1. 1789. Wahl George Washingtons als ersten Präsidenten der U.S.A. 9. 1773. William Henry Harrison (Amerikas 9. Präsident) geboren. 9. 1870. Organisation des ersten Wet- terdienstes. 1847. Thomas A. Edison geboren. 1809. Abraham Lincoln geboren. 1795. Die erste Staats-Univfersität in North Carolina eröffnet. Valentine's Day. 1876. Bell und Gray erhalten Pa- tent auf Telefon. 1942. Fall von Singapore. 1867. Eröffnung des Suez-Kanals. 1878. Edison erhält Patent auf den Phonographen. 1732. George Washington geboren. 1904. Abschluss des Vertrags zwi- schen den U, S. und Panama, die Kanalzone betreffend. 1807. Henry Wadsworth Long- fellow geboren. DUDLEY'S Makes history for you with FINE CLOTHES (See advertisement Pagjp 5) 73 New St. • 26 Broadway • N.Y.C. 27. m & *olcJ*rLG.H /ßmücwMet HOCHKONZENTRIERT in beliebtem Geschmack hervorragender Qualität zu niedrigen Vorkriegspreisen. 2oz.$l( Auch - 40c - 70c - 81.30 In Ihrem Drug Store oder portofreie Zusendung nach allen Staaten. PROBEFLASCHE GRATIS LEX PRODUCTS 156-09 45th Ave., Flushing, N. Y. SALE Sämtliche Winter-Kleider BIS ZU 50% HERABGESETZT Qutlce INC. 139 WEST 72nd STREET TRafalgar 4-7223 N.Y.C. HALB-JAHRES- AUSVERKAUF 9 100% REINE WOLLE IMPORTIERTE und HIESIGE STOFFE WERTE BIS ZU $85.00 ÄNDERUNGEN FREI Direkte Subway-Verbindungen: BMT to Whitehall St.; IRT (Lexington Ave.) to Bowling Green; IRT (7th Ave. Line) to Wall St.; 8th Ave. Line to Nassau St. DAS MODEHAUS DES HERRN UND DER DAME! in dem die Inflation ausser Kon- .es das Falsche; aber wenn es dies j tigt, um über die Zukunft des trolle zu geraten droht. J aufrichtig wünscht, so kann es ! Ruhrgebiets* nachzudenken. Doch Die Republikaner pflegen sich ihm nicht verweigert werden. ! sein Partner in der Produktion zu rühmen, dass ihre Partei die) Ich weiss nicht, ob General j hatte Gedanken darüber, was zu Partei gesunder Finanzen und ge-, Eisenhower ein guter, geschweige | geschehen habe .Er war auch ein sunder Geschäftsgebarung sei. Sie : denn ein grosser Präsident sem j Oberst und im Zivilleben Mon- berufen sich dabei auf die Tradi-, würde. Ich weiss nicht einmal, ob taningenieur. Von allem war die tion Alexander Hamiltons bis zu ich — falls er nominiert werden Präsident William McKinley, würde — ihn stützen würde. Aber Diese Zeiten scheinen aber vorbei ich weiss, dass er aus dem Holz zu sein. Heute redet sogar ein der Männer geschnitzt ist, die im Mann von Senators Taft Ersah- Weissen Haus sitzen sollten. Ich renheit über Steuerreduktionen, bin ganz seiner Meinung, was die Wahrscheinlich werden die Repu- j Ueberantwortung ziviler Angele- blikaner. unter der tölpischen genheiten an Militärs anbelangt. Führung von Congressman Knut- ' Aber man kann vielleicht bewei- sen, trotz des weisen Rates von ' sen, dass gerade er der Berufssol- Baruch, im wirtschaftlichen Flug- , dat ist, der ohne Risiko auf den sand versinken. Man darf aber höchsten Posten des Landes ge- hoffen, dass Präsident Truman ' stellt werden könnte. seine stimmenfängerischen Aeus- serungen zurücknehmen und je- dem Gesetzesvorschlag, der heute die Einkommensteuer abbauen will, festen Widerstand leisten wird. Eher sollte sie — wie Ba- Copyright 1948, New York Post Syndicate. Autorisierte Ueber- setzung von Mary Graf. Wollen Sie wissen, wie es heute in Deutschland aussieht? Dann versäumen Sie nicht den Amt li<-Ii und Privat in Deutschland", den Hella Fromm wegen der beson- ders grossen Nachfrage Donnerstag, 5. Kebruar, 8:45 p. m., im Community Center, 270 West 89th Street, für den New World Club wiederholen wird. Es sei ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass dies die finziKe Wiederholung des Vortrages für unsere Mitglieder und Freunde in Manhattan ist Kurt Luliinski wird den Abend mit anschliessender Diskussion leiten. ' Leo Baeck predigt in New York Dr. Leo Baeck, der Führer des libe- ralen Welt-Judentums, ist soeben zu kurzem Aufenthalt von Kalifornien nach New York zurückgekehrt. Wie wir hören, wird Dr. Baeck am Sonn- abend. 31. Januar, vormittags 10:15 Uhr, in der Synagoge der Congregation Habonim, im True Sisters Building, 150 West 85th Street, als Gastprediger erscheinen. Der 75jährige Präsident der World Union für Progressive Judaism und langjährige Führer der deutschen Ju- den in schwerster Zeit, wird somit Gelegenheit haben, mit vielen seiner alten Berliner Gemeindemitglieder, die jetzt der Congregation Habonim unter Rabbiner Dr. Hahn angehören, v/ieaer zusammenzutreffen. Dr. Leo Baeck wird ferner am 1. Februar, von 10 bis 10:30 a. m„ in der Sendung der Amer- ican Broadcasting Company "Message of Israel", zusammen mit Rabbi Fer- dinand Isserman aus St. Louis, zu hören sein. x ruch vorgeschlagen hat und der ; Y° ^" lellerlka!" Präsident nachträglich einzusehen scheint — in der Form der Wie- dereinführung der Gewinnzu- wachssteuer erhöht werden. DER WILLE DES VOLKS GESCHEHE Man kann General Eisenhowers Widerstreben verstehen, seinen Namen als den eines möglichen Präsidentschafts-Kandidaten ge- brauchen zu lassen. Es ist aber be- dauerlich, dass er sich weigern würde, als Kandidat aufzutreten, selbst wenn das Volk es wünschen sollte-. Die spontane und weitverbrei- tete Neigung für Eisenhower ist eine der ermutigendsten politi- schen Erscheinungen, die ich je erlebt habe. Ich habe viele soge- nannte Volksbewegungen gese- hen und an manchen teilgenom- men. Aber fast ohne Ausnahme sind alle diese Bewegungen ange- kurbelt worden; sie waren weder spontan noch originell. Wenn aber das Einsetzen für General Eisenhower keine Bewegung ist, dann gibt es so etwas überhaupt nicht. Jeh glaube, niemand kann be- zweifeln, dass General Eisen- hower keinen Ehrgeiz hatte, Prä- sident zu werden. Seine letzte Aeusserung muss in dem Geiste angenommen werden, in dem sie abgegeben wurde. Nun geht er sogar weiter und erklärt, dass er die Nomkiation auch dann nicht annehmen würde, wenn sie ihm angeboten würde. Meiner Mei- nung nach geht das zu weit. Kein Bürger der Republik hat das R echt, dem Volk zu sagen, dass er ihm nicht dienen will, selbst wenn das Volk seinen Dienst verlangt. Ich habe" niemals gefunden, dass General Sherman besondere Ach- tung verdient für seinen Aus- spruch: "Wenn ich nominiert werde, so werde ich ablehnen, und wenn ich gewählt werde, so werde ich nicht dienen." Ein pa- triotischer Bürger, der an die Ideale der Demokratie glaubt, sollte so etwas nicht gesagt ha- ben. Letzten Endes ist die Frage nicht, was General Eisenhower will oder nicht will; wichtig ist, was das Volk will. Vielleicht will Pakete «wich Europa In unserer Notiz "Pakete für die Tschechoslowakei" in No. 2 hat sich insofern ein Druckfehler eingeschlichen, als das Gewicht der dorthin zugelas- senen Pakete Pfund übersteigen muss. Es hiess irrtümlich: darf 6Vi Pfund nicht übersteigen. Seit dem 1. Januar 1948 sind auch Geschenkpakete im Höchstgewicht von 22 Pfund für Frankreich zugelassen und die Beschränkung, dass nur einmal wöchentlich der gleiche Absender an den gleichen Empfänger ein Paket schicken darf, ist fallengelassen wor- den. Ferner braucht der bisher vor- geschriebene gelbe Zettel nicht mehr auf die Pakete aufgeklebt zu werden. Gedenkstein für die Stuttgarter Juden Auf dem Stuttgarter jüdischen Friedhof wurde vor kurzem in Anwesenheit der Angehörigen der Israelitischen Kultusgemein- den Württembergs ein Denkmal für 2498 von den Nazis ermordete Mitglieder der Kultusgemeinde Stuttgarts enthüllt. Es sprachen Oberrabbiner Dr. Ohrenstein (München), der Vorsitzende der Gemeinde Stuttgart, Warsche, Minister Dr. Bäuerle, Staatskom- missar Dr. Auerbach (München) und ein evangelischer Geistlicher. (d) Menschen an der Ruhr (Fortsetzung von Seite !) Wahrheit, so dachten einige der britischen Offiziere, war den Deutschen die Idee unbequem, dass das Volk gesehen hätte, wie britische Armeelastwagen Nah- rung für die Deutschen heran- schaffen. Im Gegensatz zur deutschen Propaganda bleibt bei weitem grösste Teil der Ruhrkohle in Deutschland. Frankreich, her- kommensgemäss ein starker Käufer von Ruhrkohle und -Koks, musste sich an die höchste Stelle, nämlich den Rat der Aus- senminister der Grossen Vier, wenden, damit es wenigstens einen Teil seiner früheren Ruhr- kohleneinfuhr für Wiederaufbau- zwecke zugeteilt erhalte. Im letz- ten Februar zum Beispiel war ein wenig über 3 Millionen Ton- nen Kohle für den Verkauf ver- fügbar. Weniger als 250,000 t gin- gen davon nach anderen Län- dern als Deutschland. Der britische Verteilungschef war an jenem Tage zu beschäf- A. WALTER . DIAMANTENSCHLEIFER aus HEIDELBERG gibt bekannt.. dass er die Firma WALTER-RICH CORP. JEWELERS Uhren, Juwelen,Dtamanlenschleiferei eröffnet hat «38 SEVENTH AVE. (Nähe 54th St.) Tel.: LI 7-4762. Förderung der Kohle sein Kopf- schmerz. Bei aller Kritik an der briti- schen Ruhrverwaltung sind die Ziffern, für die er'verantwor'lich ist, zu sehr ausser Acht gelassen worden. Die Zahlen zeigen, dass seit der Zeit der Ankunft des Obersten (Mai 1945) die Förde- rung um über 100 Prozent gestie- gen ißt. Der Oberst ist sich na- türlich klar darüber, dass selbst die gegenwärtigen Produktions- ziffern auch nicht annähernd das volle Ruhr-Potential erreichen. Doch ist er der Verantwortliche für die Einführung verschiedener Anreiz-Methoden, die schätzens- j werte Ergebnisse hinsichtlich des . Sichdrückens von der Arbeit, bei j der Gewinnung neuer Bergarbei- i ter und bei der Steigerung der j Förderung pro Mann gezeitigt haben. Der Oberst ist . der Mei- j nung, dass zur Ankurbelung der Produktion und zu ihrer Sicher- stellung zwei Dinge zu gesche- hen haben. Die Fundamente al- ler grossen Rüstungswerke in Deutschland müssen abgerissen und zerstört werden, wie das mit der gesamten deutschen Schwer- industrie geschehen sollte. "Und dann müssen wir hier eine Be- satzungsarmee für mindestens 50 Jahre haben. Ich möchte sagen, eine Armee von etwa 100,000 Mann. Da wir in jedem Falle eine Armee haben müssen, können wir.sie ebenso gut hier garniso- nieren lassen". Der 75jährige Herr Schmidt ist der Führer vom "Industrieverein Bergbau", der Gewerkschaft der Bergarbeiter und Metallarbeiter in der Ruhr, die mit aktiver bri- tischer Unterstützung fast 95 Prozent aller Kohlen- und Stahl- arbeiter organisatorisch erfasst. Schmidt benimmt sich und spricht genau wie ein Sozialde- mokrat alten Stils aus der Zeit vor Hitler. Er bringt auch einige Forderungen der Bergarbeiter vor. Nach besseren Unterkünf- ten. Nach grösseren Nahrungsra- tionen. Nach Verstaatlichung der Gruben. Nach besseren Auf- stiegsmöglichkeiten für die Kum- pels. Doch erst wenn man zu den Gruben selber geht und sich mit den Arbeiter- und Betriebsräten in ihrem winzigen mit Kohlen- staub bedeckten Versammlungs- raum unterhält, wird man her- ausfinden, was die Bergarbeiter wirklich wollen. "Wir wollen die Entnazifizierung der Bergwerke", sagte der Vorsitzende des Arbei- terrates einer der Gruben aus- serhalb Essens, "Wenn man von der hiesigen Grube 15 Leute, de- ren Namen ich Ihnen geben könnte, entfernte, dann garan- tiere ich, dass am nächsten Tage die Produktion steigen würde!" In den überanstrengten Augen .dieser Bergleute sah ich zum er- sten Male während meines Auf- enthaltes in Deutschland etwas anderes als Mitleid mit sich selbst und hörte andere Töne als die dauernde Bitte um Hilfe, "Ich weiss, wie wir Nahrung be- kommen können", sagte ein Mit- Auto-Reparaturen schnei) und fachmännisch ausgeführt durch Expert Mechan. KOCH SERVICE CO. 4425 B'way (190. St.) LO 7-7670 ANZÜGE HERBSTMÄNTEL WINTERMÄNTEL Gelegenheits-Posten Ia MARKEN-QUALITÄT Alle Grössen 34—54 Normal, kurz, lang, untersetzt Ursprünglich: $65—$125 JETZT AB $32.50 Sie sparen bis zu 50% Spezial Gruppe Grosse Auswahl nicht abgeholter bekannter Markenfabrikate — An- züge und Mäntel — in allen Farben Muster und Grössen $10 - $15 - $20 (URSPRÜNGLICH $35 BIS $75) KASKEI/S 9 COLUMBUS AVE., N. Y. C. (59-60 Sts., 1 Block West v. B'wa.y ) glied des Arbeiterrates. "Man darf das nicht nur den Bauern überlassen. Die landwirtschaft- ; liehen Gewerkschaften sollten nachprüfen, was die Bauern tat- sächlich erzeugen und abliefern. Dann sollen Sie mal sehen, wie- viel mehr es in sehr kurzer Zeit S zu essen gibt". Dass sie bessere Wohnungen, bessere und mehr Maschinen, Seife, Stiefel und Arbeitskleider benötigen, das ist nach der Ueberzeugung der Bergleute in der Ruhr heute von jedermann anerkannt. Was aber mehr ist, die Bergarbeiter der Ruhr er- kennen — und sie sind' die Ein- zigen, die ich in Deutschland fand, die so sprächen — dass Un- terkünfte, Maschinen. Seife und Textilien überall in Europa knapp sind. Ihre Forderungen sind: Entnazifizierung, festere Haltung gegenüber den Bauern und Nationalisierung der Berg- werke. Nicht bis ich aus der Ruhr mit ihrem Durcheinander von wider- sprechenden Interessen, Störun- gen und gegensätzlichen Ansich- ten heraus war, hörte ich eine gesunde Lösung für das Pro- blem, eine, die in das Gesamtbild Europas hineinzupassen schien. Richard Crossman, der Sprecher der "Rebellen" der Arbeiterpar- tei in England, hat sie als erster skizziert. "Deutschland soll so- viel Kohle produzieren, wie es kann", sagte Crossman, "aber dann sende man diese Kohle nach Frankreich, Luxemburg und Belgien und lasse diese Länder Stahl fabrizieren. Ein Teil dieses Stahls kann nach Deutschland rückversandt wer- den, zur Verarbeitung in der Präzisions- und Fertigindustrie. Eine solche Lösung würde Deutschland befähigen, seinen Maximalbeitrag zur Wiederin- gangsetzung seiner eigenen Wirt- schaft beizusteuern. Aber auch Europa als Ganzes würde davon profitieren, und so hätte man vor allem eine garantiert sichere Kontrolle über die Basis je- des deutschen Kriegspotentials: Stahl". In fast jedem der kontinenta- len Länder, in Paris, in War- schau, in Prag, hörte ich Befür- wortungen dieser Idee. Indessen die Entscheidung, die kürzlich unter amerikanischer Führung hinsichtlich des Ruhr- gebiets getroffen wurde, sieht sehr anders aus. Sie verdoppelt nahezu die deutsche Stahlerzeu- gung gegenüber der "Sicherheit bietenden" Zahl des Potsdamer Abkommens. Eine solche Lösung passt in die Gedankengänge der Mens,;-h'"-\ mit denen ich in der Ruhr i.;. iprochen, ganz und gar- nicht hinein, ausser in die des Herrn Schmidt. Schmidt war es, der sagte: "Ich persönlich garan- tiere, dass es keinen Streik ge- ben wird.... Das Ganze ist Ver- trauenssache. ..." Und am näch- sten Tage fegte ein Streik über das Ruhrgebiet. Copyright, Star Newspaper '.'"-Tvice (Toronto). Martin M. Kant Special Agent NEW YORK LIFE INSURANCE Cd Office: 52 Vanderbilt Ave. N. Y. 17, N. Y. MUrray Hill 3-8475 Resldence: WA 8-1658 IHR VERSICHERUNGS AGENT für 1948: Mrs. JULIA STOCK LEBENS-, Unfall-, Kranken-, Hospital-Versicherungen Aufnahme bis 80 Jahren, besonders auch wichtig für NEU-EINW ANDERER. (Unverbindliche Beratung.) Office: 103 PARK AVE., New York 17. N. Y. - Tel.: CA1. 5-2820 Jrtesidence: 715 WEST 1701h STREET. N. Y. C. - Tel.: WA 3-865S SIEGFRIED JACOB INSURANCE BROKER Residence: 255 WESI 93rd STREEI MOnument 2-1008 15 PARK ROW NEW YORK 7. N. Y. COrtlandt 7-3564 • KRANKENGELD • ÄRZTLICHE BEHANDLUNG • SPEZIALISTEN-DIENST • LEBENSVERSICHERUNG • HOSPITAL-HILFE • ERHOLUNGS-PLÄTZE • KINDER-VERSICHERUNG d d d q d d d bilden das Fundament einer Brücke über schwere Tage, Seit 1884 bietet die Arbeiter Kranken- u. Sterbe-Kasse den bestmöglichen Schutz im Folie von Krankheit, Unfoll oder Tod. Massige Raten. Freie Auskunft. • 60,000 Mitglieder - 365 Zweigstellen in 27 Staaten Kapital: $4,600,000.00 Ausbezahlte Unterstützung: $24,200,000.00 WORKMEN'S BENEFIT FUND MAIN OFFICE: 714 Seneca Avenue, Brooklyn 27, N. Y. Senden Sie unverbindlich Ihren Prospekt: Name Alter.., f, January 30, 1948 AUFBAU *7 ANTI-ANTI Von KURT HELLMER Mitleid, Polit'k und Propaganda Forderungen Die United States — German Chamber of Commerce untj___in New York, eine unofiizielle Organisation, die be- müht ist, die Handelsbeziehungen zwischen Deutsch- land und den U. S. zu normalisieren, hat in ihrem neuen Aktions- programm auch eine Forderung aufgestellt, die absolut nicht in ihr Gebiet fällt. Dieses Programm wäre weiter ohne jede Bedeutung, würde die Organisation es nicht dem Congress vorlegen und ver- suchen, Einfluss auf die amerikanische Gesetzgebung zu bekommen. Die fragliche Forderung lautet wörtlich: "Legislation bringing io a speedy end denazification proceedings except wilh respecl io actual war criminals. and for these actual criminals a definile Statute of limitations should de established. Such legislation would make available once again to German industry some of the best minds in Germany which sre now restricted to manual labor." Dass derlei Propaganda nicht auf taube Ohren stösst, beweist der kalifornische Congressman Frank R. Haveruier, der in den Con- gressional Record die bei der letzten "Nationalkonvention " in Los Angeles der "Federation of American Citizens of German Descent in the United States of America, Inc." angenommenen Resolutionen aufnehmen liess. Zu diesen Resolutionen gehört ein Appell an den Congress, die gesetzliche Grundlage zur Einwanderung von "200,000 deutschen DPs" zu schaffen. Also nicht Opfern zu helfen, sondern ihren Henkersknechten! Gegen- Doch warum in die Ferne schweifen, wo das — forderunqen Schlechte liegt so nah'? Immer wieder erfährt man von in den U. S, lebenden, aus Deutschland stammen- den Juden, die "Persilbriefe" ati Nazis nach drüben schicken. Diese Juden scheinen sich von der Tragweite ihrer Handlungsweise keine Vorstellung machen zu können, aber ein deutscher Nichtjude, der als öffentlicher Kläger bei einer Spruchkammer fungiert, weiss ein Lied davon zu singen. In einem Brief an jüdische Freunde in den U. S. schreibt er: "Meine Arbeit freut mich ganz besonders, wenn meine Anträge auf 10 Jahre Arbeitslager durchkommen. Es gibt aber auch viel Aerger. Besonders ärgere ich mich, wenn ein Nazischwein mir von Eueren Glaubensgenossen •ine eidesstattliche Versicherung vorzeigt, worin steht, dass er bis zuletzt "immer gut" zu ihnen war. Es ist mir unbegreiflich, wie die, die am meisten unter dem Abschaum der Menschheit zu leiden hatten, Parteigenossen noch ihre Unterstützung geben. Dadurch wird mir das Leben als öffentlicher Kläger sehr schwer gemacht." Edeiweiss in Manhattan HUNGER IN DEUTSCHLAND Winter 1947-48 Die Titelseite des Prospeel* der Oberland, Inc. In einem vorneh- men Wohnhaus in der West End Ave. in New York hat sich ein neues Versandgeschäft für Lebensmittel- pakete nach Deutschland aufge- macht. Der Name der Firma klingt nicht sonderlich kommerziell; sie heisst "Oberland, Inc." und gehört Rudolf Zundefer, Josef Kubicek und Katherine Manuel. Was fällt uns nun dabei ein? Eine Organisation gleichen Na- mens kämpfte einst nach dem Er- sten Weltkrieg in Deutschland für die "'nationale Erneuerung". Zu- sammen mit ähnlichen illegalen Verbänden wie etwa der Organi- sation Consul, dem Wiking Bund, der Organisation Kranzler, dem Nationalverband deutscher Solda- ten und der Arbeitsgemeinschaft Rossbach E. V., war sie eine Vor- läuferin der Nazibewegung, deren wichtigste Kampfmethode Terror und politischer Mord waren. Die N. Y. "Oberland, Inc." hat aber nicht nur den Namen jener antidemokratischen Organisation von 1919 übernommen, sondern auch ihr Panier, das sie als Firmenzeichen verwendet: das Edeiweiss auf schwarzem Grund. Gewiss, die "Oberland, Inc." ruft nicht zu "nationaler Erneuerung" auf. Aber sie macht Mitleidspropaganda, und zwar mit gefährlich - politischen Untertönen. Auf der Titel- seite ihres Prospekts steht gross "Hunger in Deutschland"; darun- ter sieht man das Bild eines ab- gemagerten Germanen, der an Händen und Füssen an vier schwere Gewichte gefesselt ist, die die Namen der vier Besatzungs- zonen tragen; im Hintergrund ste- Das "Firmenzeichen" der Oberland, Inc. hen zwei einsame Gräber. PS zu einer In der Dezember-Nummer der von Hamilton Fish Verleumdung herausgegebenen und redigierten Zeitschrift "To- day's World" wurde ein ' böswillig-antisemitischer Artikel von Robert IL Williams gegen die Anti-Defamation League der B'nai B'rith (siehe Anti-Anti vom 19. Dez. 1947) veröffentlicht. Statt der angekündigten Fortsetzung erschien nunmehr in der Ja- nuar-Ausgabe eine auf eine? der letzten Seiten versteckte, von Fish gezeichnete kurze "Erklärung", in der er sagt, er habe sich durch Unterlagen davon überzeugt, dass die in derrt Artikel enthaltene Be- hauptung, die ADL sei kommunistisch, nicht den Tatsachen ent- spreche. N Fish fügt hinzu, die ÄDL sei eine seit 34 Jahren bestehende Organisation "von nationaler Bedeutung" und ihre Mutterorganisation, die B'nai B'rith, sei 104 Jahre alt. Er sei davon überzeugt, die ADL bekämpfe den Kommunismus VERKAUF ANKAUF Qflav & QflercaJat Das Feinste in Juwelen OTTO MAY früher bei Robert Koch Juwelier Frankfurt a/ML 349 PARK AVENUE Hotel Ambassadoi NEW YORK 22, N. Y. Tel.*. PLaza 5-4940 £ !' Our 'l'lme. I<:«). Geburtstages Heinrich Heines hielt die Geinein- Hchal't Ffc.ig-liiubisev .knien in -Ham- burg' im Fröbel-Seminar eine Feiev ab. Als Sprecher trat Hugo Hertz auf, während Ourt Erich aus Heine- scher Lyrik und .1 'rosa ivzii ierl <>. Lieder von Heine in Mendelssohn- •sciier und Seiliimannsclier \ vi tuiiung sang Charlotte Gay. Da Heines Crah auf dem. Montmartre nicht er- reichbar war, wurde das Grab von Heines Mutter in Ohlsdorf mit Bin- nen geschmückt. Das marmorne . I eine.-.Denk mal vom Barkhof betin- sieh jetzt durch die Vermittlung der Töchter des Verlegers Campe in hinein Park in Toulon. Die Heine- Plakette, die an dem inzwischen durch Bomben zerstörten Hause Campes befestigt war, wurde geret- tet und hängt jetzt an der Eingangs- halle des Hauses Espfanade, wo Heines Schwester wohnte. ALTE und NEUE Jüdische Bücher [jeder Art, in Hebräisch, Jiddisch | Engl. u. Deutsch; sow alle Ritualien Prompter Versand M. SULZBACHER «. SNEATH AVENUE LONDON, N.W.II Soeben erschienen! Otto Oberholzer Richard Beer-Hofmann\ Werk und Weltbild des Dichters. Bern 1947. - 272 Seiten mit einem Bild des Dichters. - Leinen $4.80 MARY S. ROSENBERG Publisher. Bookseiler & Imporfer 100 W. 72nd St.. New York 23. N. Y. Dept. 11 ---> International Autographs 285 Riverside Drive New York 2ö Ankaul seJtenei Stücke und ganzer Sammlungen Musik. Literatur. Wissenschaft bevorzugt Gute Preise für europäische Stücke V Theodor Haecker Der Buckel Kierkegaards. Lei. $1.85 Vergil. Valer des Abendlandes, $2.65 Martin Heidegger Plalons Lehre von der Wahrheit (mit einem Brief über den "Humanismus") ......................Lei. $2.00 ADLER'S Buchhandlung und Antiquariat EUROP. NEUERSCHEINUNGEN 114 Fourth Ave. (bei der 12. Str.) New York 3, N. Y. - GR 5 - 2525 Deutsche Bücherl ALLER ART KAUFT ZU HÖCHSTEN PREISEN in Gross - New York und auswärts ALFRED ROSE 84-31 BEVERLY ROAD KEW GARDENS. L. I.. New York Phcne: Virginia ? S679. Die Hütte im ewigen Eis Aufz.etcliiiiiiiK'e'i meine»* l r- «Iiiin Martin Jbeukcfehl von der WNteii L>t»frulnteviin»t <-uro|tüi- nflit'r Seeleute Im l'olarfls. ller- niiMKegelieii von Kurt Selimelizer. Illustriert von Fred Kiiorr. — Haseln-r- Verlas, Ziirlvli. Hier ist die grosse Fahrt des holländischen Seefahrers Willem Barent von jemandem berich- tet, der dabei war. Kleine und grosse Menschlichkeiten spielen vor den Hintergründen kleiner und grosser Abenteuer, von Kurt Schmeltzer (einst der populäre Buchhändler vom Berliner Wit- tenberg-Platz, heute Bürger des englischen Empire) meisterlich dargestellt. Der Autor benutzt, ausseror- dentlich geschickt altertümelnd, die Sprache des 16. Jahrhunderts. Darum bekommt sein Buch einen besonderen Reiz, denn es zaubert den Leser in die Zgit des Ablaufs der Geschehnisse. Das Buch hat also Atmosphäre, ist durch die Wahl des Themas lehrreich und spannend und hat sogar ein "Happy End". L. W. Neue Musikbücher von H. E. Jacob Der New Yorker Verlag Rinehari & Co. kündigt für den Sommer 1948 ein neues biographisches Werk unseres Mitarbeiters Heinrich Eduard Jacob an: Joseph Haydn, His Times, Art and Glory. Das Buch, mit seinen 600 Seilen Text, zahlreichen Notenbeispie'vn und Bildern, zeigt den Meister in über- strömender Kraftfülle als den revo- lutionierenden Lehrer Moz-arts und Beethovens. Es zeigt ferner den über- ragenden Einfluss Haydns auf die englische und französische Musik sei- ner Zeit, sowie, nach bisher uner- schlossenen Quellen, die abergläu- bische Beziehung, die Napoleon J. mit Haydn verband. - Im Mai erscheint ferner die um- gearbeitete amerikanische Volks-Aus- gabe von H. E. Jacobs. "Johann Slrauss". Das bisher in neun Spra- chen veröffentlichte Buch — die ein- zige auf dem Wiener Familien-Arrhiv basierende, authentische Strauvs-Bio- graphie — wird, ebenfalls mit Musik- beispielen und Bildern, von Garden City Publishing Co. herausgebracht. Die Weisheit Russlands "Meisterwerke der russischen Li- teratur". Von Max Hirschberg. (Neuer Verlag, Stockholm.) Diese buchtechnisch sehr schön ausgestattete Sammlung von Ka- binettstücken russischer Literatur ist schon deswegen besonders wertvoll, v/eil sie zwei höchst er- freuliche Eigenschaften hat: Max Hirschberg kennt nicht nur die russischen Originale und hat sie teilweise glänzend übersetzt, er verrät auch in jeder Kapitelein- leitung grossen Kunstverstand und er hat eine durchaus eigene Meinung in der Bewertung dieser Literatur. "Bildkraft, Plastik und Naturnähe" und einen mächtigen sozialen Realismus bezeichnet er als die hervorstechendsten Eigen- schaften aller russischen Schrift- steller und versucht sie sogar schon in den ältesten Dokumenten wie der "Chronik des heiligen Ne- stor" (1056-1113), im Testament des Fürsten Wladimir Monomach (1096) nachzuweisen. Er bestreitet nach meinem Da- fürhalten mit vollem Recht, dass diese volksverbundene und seit jeher auf eine gesellschaftliche Aenderung abzielende Literatur, auch nur irgendwann ihre Wur- zeln in der Mystik des Mittelalters hatte und er lehnt — was ihm li- terarische Tiefenschürfer des We- stens sicher als Oberflächlichkeit vorwerfen werden — den "Rie- sengeist" Dostojewski, der immer Interessante NEUERSCHEINUNGEN! Hermann Rauschning: "DIE ZEIT DES DELIRIUMS" 415 Seiten. Ganzleinen $4.50 Neue handliche Kunstbücher mit je 53 Abbildungen, davon 5 larbig, und 30 Seiten Text. Herausgeber Professor Jedlicka: COURBET, DELACBOIX, MANET. RENOIR, UTRILLO, VAN GOGH. Jeder Band gebunden $2.50 KATALOGE GRATIS! FRIEDRICH KRAUSE Versandbuchhandl. u. Leihbücherei 4716 Broadway (Nähe Dyckman St.) Tel.: LO 7-3547 N. Y. 34. N. Y. Abverkauf aller meiner deutschen Bücher zu noch nie dagewesenen reduzier- ten Preisen, wie: Th Mann .Rilke, St George, etc. Nur in NEUER'S BUCHHANDLUNG 1614 Second Ave.. N. Y. 28, N. Y. Telephon: HE 4-2730 IL 8-7123. 'mehr in mystische, chauvinisti- sche und autokratische Ideen'' versank, als "gefährlich und ver- derblich" ab. Mystik und Gott- suchertum hing doch für den Eu- ropäer stets.mit allem Russischen zusammen. (Nur nebenbei: Ich kenne keinen unmystischeren, heidnischeren Schriftsteller als Tolstoi!). Es ist unmöglich, die Fülle des sorgfältig zusammengetragenen Materials aufzuzählen. Es ist eine ganz lebendig gestaltete, vollgül- tige Literaturgeschichte, gar nicht professoral und immer wieder an- ziehend. Sie stammt von einem Menschen, der in sein Metier ver- liebt ist, der darin ganz aufgeht und uns durch diese Hingerissen- heit gewinnt. Die zwar nicht neue, aber durch viele, sehr klare For- mulierungen und einleuchtende Beispiele verdichtete Feststellung, dass alle Weisheit und Wirkungs- gewalt der russischen Literatur seit jeher in ihrem sozialen Pa- thos, in ihrem Ethisch-Propagan- distischen lag, ist freilich manch- mal übertönt und führt zu Wie- derholungen, die abschwächen. Aber was wiegt das bei der Kost- barkeit des Gebotenen! Oskar Maria Graf. W hat 's New in Books Raintree Couniy. By Ross Lock- ridge, Jr. HoughionMifflin. $3.75. An extraordinary flrst novel—on the surface the accoUnt of a Single day, .Tuly 4, 1892, in the lit'e o£ a tiny Indiana town; it is also the account of the life , of the town's schoolmaster and, at the same time, a critical biography of Ameviea from the agrarian period through the Civil Wijr into the era of ruf hiess industrial expansion. Defeat in the West. By Millon Shulman. Dutton & Co. $4.50. Major Shulman, formerly an ih- telligence offleer of the Canadian Army, has used the secret doeü- ments and füll records öf the Ger-, man Foreign Oftice from 1871 _ to 1944, implementings them by Irving doeumentation based on tlie inter» rog-ation of German offleers, to give a fascinating story of the downfall of a nation that in 1941 was the master of Europe. The Atlantic Frontier. Colonial American Civilization (1607- 1763). By Louis B. Wright. Al- fred A. Knopf. $4.50. Here is the very readable story of the founding of the 13 colonies, with a compact chapter on the 18th Century. Architects of the Republic. By Frank Kingdon. Beechhurst Press. N. Y. $3.50. The well-known news commentator who is seeking election as a Senator from New Jersey, presents a, study of Washington, .Tefferson, Tjincoln and F.D.R., of their characters and Personalities, and the ideas they em- bodied or expressed. The Republic of Austria. 1918-34. By Mary MacDonald. Oxford University Press. $2.50. Tlie author discusses the remark« a.ble political experiment of the Social Democratic Republic whose Constitution, had it worked, would liave tu med Austria into a model demoeraey. IJnfortunately, there are a few completely erroneous State- ments, such as the Claim that "a.l- most all" leaders and top officials of the Social Democatic Party were Jews and that, it was "the Jewish tendency towards extremisin" which "accentuated the natural tiIt of the party towards the lest." Das Grosse Literarische Ereignis: Thomas Mann "DOKTOR FAUSTUS" DAS LEBEN DES DEUTSCHEN TONSETZERS ADRIAN LEVERKUEHN Erzählt von einem Freunde 774 SEITEN. GANZ- Cfi LEINEN .................................. epu.tjv Portofreie Lieferung PETER THOMAS FISHER BOOKSELLER 507 FIFTH AVENUE NEW YORK 17. N. Y. MU 2-4533 Kataloge gratis ■ Deutsche Bücher aus allen Gebieten • Autographen KAUFT und VERKAUFT Helen Gottschalk Book Store 1672 Second Ave. iSb.-L? Str.) New York 28 Tel.: AT 9-6809 Neuerscheinungen in USA u Europa USA Bestsellers. Besorgung ge- wünsenter Werke Grosses uager .'intiQuarischei Bücher WWW taiitrary 30, 1948 aupTAU^ WWW EMIL BAERWALD Emil Baerwald ist vor einigen Tagen fast 79 Jahre alt in New York gestorben. Er stammte aus Frankfurt a. M. und ist zusammen mit seinem Bruder Paul Baer- wald, jetzigem Ehrenpräsidenten des American Joint Distribution Committee, und einer ganzen Reihe anderer Geschwister aufge- wachsen im Hause seines Vaters Hermann Baerwald, Direktors des Philanthropin, der wohlbekannten 1804 gegründeten jüdischen Real- schule. Das lebendige Interesse an jüdischen Menschen und Dingen im Rahmen einer humanistischen und humanitären Gesamteinstel- lung, das er im Vaterhause in sich aufgenommen hatte, hat ihn durch sein langes Leben begleitet. Im Jahre 1896 kam Emil Baer- wald nach New York, lebte dann in London, lange Zeit wieder in Deutschland,, und kehrte schliess- lich im Jahre 1939 nach New York zurück. Im Geschäftsleben war sein Name mit bedeutenden Unternehmungen wie der Ameri- can Steel & Wire Co. verbunden, ■die später in United Steel auf- ging, und der Londoner Zinn- Firma Louis Lazarus and Son. Aber seine kaufmännische Lei- stung gibt nur Zeugnis von einem Teil seines Wesens. Sein Bild wird erst vollständig, wenn man an ihn als einen künstlerisch und sozial interessierten Mann und vor allem an einen Menschen mit einem gütigen, verstehenden und hilfsbereiten Herzen denkt.. 1917 war er mitverantwortlich für die Reorganisation der "Jewish Phi- lanthropies" in New York. Wer in der Nazizeit sein Wirken als Ku- ratoriumsmitglied des "Hilfsver- eins der Deutschen Juden" ge- sehen hat, wird nicht vergessen, wie er und seine Frau stets da waren für die Gehetzten und Verfolgten, wie sie ihr Können, ihre Energie und ihre Beziehun- gen eingesetzt haben, um zu ret- ten. „ Emil Baerwald hat ein gutes innerlich reiches Leben gelebt. Ein freundliches Geschick hat es ihm vergönnt, bis zum Ende sei- ner Tage zu wirken und zu hel- fen. Frank W. Bishop. Wilhelm Sternfeld zum 60. Geburtstag Offiziell ist er der Leiter der Thomas Mann-Gruppe in Eng- land — für uns Refugees war er vom ersten Tag an, da er nach England kam, eine Art Schutz- patron. Einer, auf den stets Ver- lass war, einerlei, ob die Bomben niederfielen, die Häuser brannten, die VI und V2 mit ihrem abscheu- lichen Lärm die Luft erfüllten, Es war immer da, immer bereit, jeden Hilfsbedürftigen -— ohne Unterschied der Nationalität, der Konfession und politischen Ein- stellung — anzuhören, jedem Rat- schläge zu geben und tatkräftig zu helfen. Er war es, der es Hunderten von Refugees ermöglicht hat, eine schwere und bittere Zeit zu überstehen, und viele Hunderte werden in allen Ländern dankbar an ihn denken und ihm, erfahren sie, dass er am 1. Februar seinen sechzigsten Geburtstag feiert, ebenso herzlich und aufrichtig alles Gute wünschen, wie wir, die wir noch zusammen mit ihm in England sind. Wir gedenken der vielen, vielen Schritte, die er getan hat, um andern zu hel- fen, und wünschen ihm ebenso- viele Jahre eines befriedigenden und, soweit dies in unseren Tagen In Memoriam James Israel Zu seinem 100. Geburtstag Der Verfasser dieses Gedenk- artikels, Dr. Julius Lewin, früher Berlin, begeht in diesen Tagen in New York City seinen 80. Geburts- tag. Er ist soeben als Besucher in U.S.A. mit seiner Gattin eingetrof- fen, nachdem er — nach jahre- langer Inhaftierung in Bergen- Belsen — in Palästina noch einmal eine eigene ärztliche Praxis er- öffnet hatte. Am 2. Februar 1848 wurde James Israel in Berlin geboren. Während des ersten Weltkrieges schlug mir Israel vor, in seiner Privatklink mitzuarbeiten, da alle seine Assistenten eingezogen wa- ren. Ich nahm seinen Vorschlag dankbar an und trat dadurch zu ihm in nähere Beziehungen, die bis zu seinem Tode, am 20. Fe- bruar 1928, andauerten. Israel war der Spross einer seit vielen Generationen angesehenen Familie sefardischen Ursprungs. In seiner äusseren Erscheinung glich er seinem Vater, die Leben- digkeit des Geistes kam von der Mutter. Als junger Mensch zeigte er ne- ben dem früh erwachten Sinn für Naturwissenschaften eine ausge- prägte Neigung zur Malerei, die er sich sein Leben lang bewahrt hat. Mit 17 Jahren verliess Israel das Friedrich Wilhelm-Gymnasium in Berlin, um Medizin zu studieren. Nach seinem Staatsexamen ging er zur weiteren Ausbildung nach Wien. Das Jahr 1873 war für ihm entscheidend. Das jüdische Kran- kenhaus in Berlin stand damals unter Leitung des Chirurgen v. Langenbeck und des Internisten Traube. Israel wurde einziger As- sistent und konnte so Kenntnisse erwerben, die die Grundlage sei- ner weit bewunderten diagnosti- schen Kunst wurden. 1874 ging er nach Edinburgh zu Lord Lister, um das Verfahren der Antisepsis kennenzulernen. Ein Jahr später wurde er Stell- vertreter Langenbecks im Jüdi- schen Krankenhaus. Er war da- mals 27 Jähre alt. 1880 wurde er Nachfolger Langenbecks. 40 Jahre war er im alten Krankenhaus in der Auguststrasse tät ig. Vier Jahre nach der Erbauung des neuen Krankenhauses, im Jähre 1917, legt er, ~fast siebzigjährig, sein Amt nieder. Trotzdem arbeitete er weiter. Geistesschärfe und Si- cherheit der Hand blieben ihm er- halten und noch vier Wochen vor seinem Tode operierte er mit vol- lem Erfolg. Er war damals 78 Jahre alt. Ungeachte seiner stets zuneh- menden Tätigkeit im Operations- saal und am Krankenbett, hat er nie aufgehört, ausserordentliche wissenschaftliche Arbeiten zu veröffentlichen. James Israel Als junger Krankenhausarzt entdeckte er die Strahlenpilz-Er- krankung (Aktinomykose) des Menschen und die vorbildlich durchgeführte Erforschung und Beschreibung begründete seinen Namen. Er schuf neue Methoden für die plastische Chirurgie. Seinen Weltruhm verdankt er seiner Meisterschaft auf dem Ge- biete der Nierenchirurgie. Die grundlegende, 1901 erschienene "Chirurgische Klinik der Nieren- erkrankungen" gehört zu den we- nigen klassischen Werken des kli- nischen Schriftums. Noch ein Jahr vor seinem Tode gab er zusam- men mit seinem Sohn Wilhelm ein zusammenfassendes Lehrbüch der .Nierenchirurgie heraus. James Israel war Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie — eine Anerkennung, die nur sehr wenigen zuteil wurde —^ und vieler anderer medizini- scher Gesellschaften. Seine ein- stimmige Ernennung zum Vor- sitzenden des Internationalen Kongresses für Urologie, bewies sein Ansehen in der ganzen wis- senschaftlichen Welt. Bei der Feier seines 75. Geburtstages hielt im Namen der medizinischen Fa- kultät der berühmte Chirurg August Bier eine Ansprache, in der er Israel einen Arzt und Chi- rurg von Gottes Gnaden nannte. James Israel war eine grosse Persönlichkeit. Eiserne Willens- kraft, Sslbstzucht, Würde, Weis- heit und Güte verbanden sich mit hoher geistiger Kultur und form- ten ein menschliches Bild von sel- tener Harmonie und Geschlossen- heit. Schon seine Erscheinung trug den Stempel des Ausser ge- wöhnlichen. Etwas Ehrfurchtge- bietendes ging von ihm aus. Die Begegnung mit ihm bleibt unvergessen. Julius Lewin. ERMANNO WOLF-FERRARI A. H. In Venedig, "seinem Ge- burtsort, starb an den Folgen einer Herzattacke der Komponist Ermanno Wolf-Ferrari im Alter von 72 Jahren. Als Sohn des deut- schen Malers August Wolf, der besonders durch seine Kopien für die Münchener Schack - Galerie bekannt geworden ist, und einer italienischen Mutter, nahm Wolf- Ferrari, abwechselnd in beiden Ländern lebend, die Kulturen beider Völker in sich auf. Zu- nächst widmete er sich gemäss dem Wunsch seines Vaters gleich- falls den bildenden Künsten, bis ein Besuch der Bayreuther Fest- spiele den Umschwung herbei- führte und die Musik zum Mittel- punkt seiner Studien machte. Er erhielt Unterweisungen in Kom- position bei Josef Rheinberger an der Münchner Musikakademie. Seine ersten Werke, unter ihnen ein Oratorium "La Salumite" und die Oper "Cenerentola", die um- gearbeitet 1902 als "Aschenbrö- del" in Bremen herauskam, fan- den freundliche Aufnahme. Deutschland blieb dann viele Jahre Wolf-Ferraris Wahlheimat — er sie- delte sich in Bayern an —• und die meisten Bühnenwerke, die später seinen Ruhm begründeten, erlebten dort ihr Uraufführungen. Die Reihe der grossen Erfolge begann mit dem charmanten, behenden Einakter ••Susannes Geheimnis", der Mozart- schen Geist mit dem der italienischen "eommedia dell' arte" glücklich bin- det. Ihm war schon 1903 die komi- sche Oper "Die Neusierlsen Frauen" in München mit beträchtlicher Durch- schlagskraft vorangegangen. Die tragische Volksoper "Der Selimuck der Million im", die sich in Libretto und musikalischem Stil des drama- tischen Brios der italienischen Ve- risteii bedient (1911, Berlin), hat sich, abgesehen von dem grossen Instrumentalvorspiel im dritten -Akt, nicht behauptet. Auch die spä- teren dramatischen Schöpfungen — unter ihnen "Der Liebhaber als Arzt", "Das» Liebesband tier Mar- eliese'% "Sly" — haben sich mit dem internationalen Erfolg von "Susan- nes Geheimnis" nicht messen können. Den Konzertsaal gewann Wolf- 1 Ferrari mit dem Chorwerk "La nur möglich ist, glücklichen Le- bens. Es ist gut, dass man dies schrift- lich tun kann, denn wie soll man so ganz richtig für sich selbst und andere einem Menschen danken, der, sobald man den Mund auf- macht, um dies zu tun — ein Per- petuum mobile der Hilfsbereit- schaft, auch schon wieder forteilt, um "irgendetwas einzurenken" oder "einen Fall an geeigneter Stelle vorzutragen — und nur da- für nie Zeit findet, Dankesworte anzuhören. Hermyma Zur Mühlen. Ignaz Friedman In Sidney (Australien), wo er seit 1940 seinen Wohnsitz hatte, starb, 66 Jahre alt, der Pianist Ignaz Friedman. In Polen gebo- ren, studierte Friedman mit The- odor Leschetitzky in Wien Und WNOeNSBD • I Kiy* ssoue, ROKEACH / I 7 WsWWWWtMW» nach ausgedehnten Konzerttour- nees liess er sich in Berlin nieder, um bei Ausbruch des ersten Welt- krieges nach Kopenhagen überzu- siedeln. Nach südamerikanischen Konzertkreiseri kam Friedmann 1921 zum ersten Mal in die Ver- einigten Staaten und er gewann auch hier, besonders als Interpret der Klassiker, Brahms', Chopins und Debussys grosses Ansehen als ein ausgezeichnet fundierter Spie- ler. Als Herausgeber der Werke Chopins und Liszts hat sich Fried- man Verdienste erworben; als Komponist ist er mit Kammer- musiken, Klavier-, Cello-Werken und Liedern hervorgetreten. Manufactwer's f CL0SE-0UT • Due to late DELIVERY from Our FACTORY—We are sacrificing BELOW WHOLESALE PRICES MEN'S 100% VIRGIN WOOL HAND-TAILORED 0VERC0ATS Regulars, Shorts, Longs, Stouts CUSTOM-TAILORED SUITS made to your measurements ALTERATIQNS FREE MARG0LIS CCLÄG Makerg of Better Clothes for 33 Ys. 97 FIFTH AVE., Cor. 17th St. New York City 3 - GR 7-7143 OPEN D A I L Y to 7 P. M. (Open All Day Sunday for Your Convenience) CLOSEDSATURDAYS HOSE'S Wohnzimmer - Schöpfun- gen in herrlicher Auswahl .... auf Bestellung in unseren eigenen Werkstätten angefertigt. Geöffnet täglich bis 6 Uhr; Donnerstags bis 8:30. Durch und durch Spiralfeder-Konstruktion. Rosshaar-Füllung - Kein Ersatz-Material. • BEQUEME TEILZAHLUNGEN » O Vita Nuova", in dem die noble und formschöne, wenn auch nicht tiefe Tonsprache des Komponisten glücklichen Ausdruck findet. In vielen Kammermusiken der verschiedensten Kombinationen hat sein Talent, das auch hier eine Synthese alten italienischen Klanggutes mit modernem Em- pfinden darstellt, reiche Entfal- tungsmöglichkeiten gehabt. A B00N TO JEWISH H0USEW1VES... KOSHER SUDS THAT 6IVE ABS0LUTELY GREASELESS DISHWASHING! H.J. HEINZ CO. introduces the New Mira« de Suds—SWERL—In The Big Green Box! Reault of 7 Years Of Scientific de« search! 'Jewish women have often longed for a Kosher prod- uct which would permit them to wash dishes the twentieth Century way... in a dishpan of bubbling suds. The dream has comp true! H. J. Heinz Co., the makers of the 57 Varieties, have introduced SWERL, The Magic Suds that took seven years of careful scientific work to perfect. Besides being Kosher and pareve, SWERL is a boon to Jewish housewives in many other ways. It makes greaseiess dish- washing possible. No grease in the pan, on the dish cloth or on the dishes or Utensils! Hands feel smooth and soft after us- ing SWERL. An amazing product! SWERL comes in a giant green package, giving the housewife more for her money. And it costs less— 54 to 10«* less — than any other suds of this type oa the market. Not only does SWERI. serve for Kosher dishwash- ing. It is the finest suds for nylons, silks, woolens and other delicate fabrics. The absence of grease film pro- tects the brightness and the colors. This remarkable product; is Kosher — absolutely Ko- sher and pareve. In the lower lest hand corner of the box is the © seal of approval of the UNION OF ORTHODOX JEW- ISH CONGREGATIONS OF AMERICA...the same © seal that you find on the labels of Heinz Kosher Baked Beans and Heinz Kosher Soups. Switch to SWERL! It's Kosher! FRANCK CHIC0RY Tabletten sind wieder zu haben • Während der Zubereitung fügen Sie eine Tablette Ihrem Kaffee bei und ge- messen Sie das feine Aro- ma. Äusserst praktisch. 10# für 40 Tabletten bei Ihrem Händler zu haben. HEINR. FRÄNCK SONS. Inc. Flushing, L. I., N. Y. AN ALL - AMERICAN PRODUCT Iii ry '*» All ay, January 30, If46 Handel und Wirtschaft Das Experiment des "Free Franc" Werden Pfund, Mark und Krone folgen? R. L. Die französische Regierung hat sich entschlossen, einen freien Franc zu schaffen, dr-^on Preis nicht von der Obriakeit, son- dern von Nachfrage und /-*:gebot bestimmt werden wird. Sie hat sich weiter entschlossen, Kapitalseinfuhr und -Ausfuhr freizugeben lind sucht die Zustimmung des Parlaments, einen freien Croldmarkt in Europa zu schaffen. Ein krankes Land sucht sich gesund zu ma- chen. Der Patient wirft die Krücken weg und er will sich auch nicht auf das Rollwä gelchen verlassen, das Marshall unter seinen Körper zu schieben v~-rsprir-ht. Der Kit." '-:": • :t. r- ' r' —nv"V Füssen zu gehen. Und es ist ihm am ersten Tag geglückt. Die Preise für Gold und für den Dollar sind in Paris um 5 Prozent zurückgegangen. Das Problem Frankreichs besteht darin, Gold und Dollar zu erhalten, um seinen Aussenhandel aufrechtzuerhalten, der 1947 mit 1 Milliarde Dollar passiv war. Dass Export und Fremdenverkehr auf der neuen Basis grosse Summen in guter Währung erbringen werden-, ist sich-r. Und n - * r-r '> v-- ' ■ <■'' - 1 • Mo Ein- und Ausfuhr von Gold und der freie Handel darin ein Teil des Segens, der sich seit Jahren über Tanger (Nordafrika) ergiesst, nach Frankreich ableiten werden. Insofern ist Schumanns Plan logisch. Aber er löst nicht die Hauptaufgabe, die darin besteht, die französische Bevölkerung dazu zu veranlassen, ihr Gold und 'hre Dollar im freien Handel zu verkaufen. Ein hoher Preis an sich wird die Eigentümer von Gold und Dollar in Frankreich nicht zum Ver- kauf gegen Banknoten veranlassen, wenn sie sehen, dass dauernd neue Francnoten rzdruck*: werben <"r'> '"?"> ' ?" r i "r werden müssen. Die französischen Bauern haben ca. 1.5 Milliarden Dollar in Goldstücken gehortet; sie tun es seit 1933 Der französische Städter hält den gleichen Betrag in Dollarnoten. Die Freigabe des Frankenkurses kann nur dann zur Gesundung des'Landes führen, wehn gleichzeitig Staatseinnahmen und Ausgaben balanciert werden, sodass der Druck von Ranknoten eingestellt werden kann. Das ist bis jetzt nicht der Fall in Frankreich. In Italien hingegen war die gleichzeitige Einstellung der Notenpresse der entscheidende -Faktor füi den Erfolg der Stabilisierung der Lira, die sich seither auf ca. 580 hält. Die Stabilisierung der L'ra ist von einer scharfen Geld- knappheit in ganz Italien begleitet, die die Eigentümer von Ware zwingt, Waren zu verkaufen. Im Inland und im Ausland. Das hat dazu geführt, dass in letzter Zeit in Südamerika z. B. italienische Motoren billiger ausgeboten werden als solche aus den Vereinigten Staaten. > Die Regierung Schumann hat jedoch nicht den Mut, den Weg der Gesundung bis zu Ende zu gehen. Die Regierung hat verfügt, dass der Private, der Gold verkauft, 25% Steuer zu zahlen hat, als Strafe dafür, dass er das Gold nicht, abgeführt hat, wie es frühere Gesetze anordneten. Damit versetzt die Regierung Schumann der ganzen Akt'on den To^Tstosp. M1*-. '"5% F^~afe wird niemand Gn'd abführen. Hat er es bisher heimlich gehalten, wird er es weiter- hin halten, wenn es nicht mehr verboten ist. Die Lira, der russische Rubel und der französische Franc sind abgewertet und auf eine gesündere By'-s restellt. Andere Wäh- rungen werden in Bälde folgen. Die Mark, das englische, Pfund und die tschechische Krone werden als die nächsten Kandidaten für eine Abwertung angesehen. Die Krone z. B. wird im Privathandel ployment in the postwar world. In the latter ease, the study's kndings amount to an outright criticism of our government's failure to utilize fully existing1 400 für 1 Dollar gehandelt; offizieller Kurs ist 50. Auch diese drei international economic* agencies Währungen werden in Bälde den Weg der Gesundung gehen. Aber geben wir uns keiner Täuschung hin. Die Herabsetzung der aus- ländischen Währungen auf ihren wahren Wert wird letzten Endes Amerika treffen. Die internationale' .• reiskonkurrenz, dio i"i Import und Export in allen Ländern fehlt, wird rasch wiedererwachen. Die Einfuhr von Gütern nach US. wird wieder lohnend werden und auf den ausländischen Märkten werden unsere Exporteure bald wieder auf die europäische Konkurrenz stossen. Bisher waren wir die Nutzniesser c'avon, dass ausländische Währungen künstlich hoch- gehalten wurden. United States and those countries "whose internal economy, as a matter of choice, is organized to provide a maximum of freedom," but exeluding others who, like the Soviet Union, "would man- ipulate the system to its own ends." Our government is blamed for "too great emphasis on uni- versality" in the past. Approval of the principle of limiting bene- fits under the Marshall-Plan to the 16 European nations repre- sented during the Paris delibera- tions in the summer of 1947 is thus implied. . The need for political security —internal and external—is em- phasized because the motivations leading to long-term produetive Investment to inerease output arid raise the Standard of living will be äbsent as long as fear of losS thröügh war destruetion, in- vasion or Confiscation prevails. Skepticism which our foreign economic program has met abroad is attributed to the fol- lowing omissions on our part: 1. Adequate increase' of oür Im- ports to help foreign countries acquire iriueh needed dollar ex- changö. 2. Sincere efforts de- signed to help cushion the "boom and bust" pattern of our highly dynamic eccinomy which played such havoc with foreign econo- mies during the Great Depres- sion. 3. Recognition of and em- phasis on the crucial funetion of truly international economic in- stitutions to buttress economic stability at high levels of em- during* the past year and the at- tempt, within the framework of the Marshall-Plan, simply to relegate such international in- stitutions as the International' Bank for Reconstruction and De- velopment to the subordinate Position of a paying office for the U. S. agency to be entrusted with the admin:/tration of the European Recovery Program Harry Bodansky. NEW, FIRST QUALITY TlRES and TUBES to all parts of EUROPE for immediate delivery. U. S. Brands Distributing Co. 475 FIFTH AVENUE, NEW YORK 17, N. Y. Phone: RH 4-3422 Deutsche Anfragen werden deutsch beantwortet. VERTRETER IM IN- UND AUSLANDE GESUCHT EXPORT-FIRMA - General Merchandise sucht zwecks Ausdehnung ihrer Verbindungen INTERESSENTEN und VERTRETER IN ALLEN LÄNDERN. Luftpostbriefe erbeten an: M. FIRESTONE COMPANY, Inc. 80 BROAD STREET, NEW YORK 4, N. Y. Cables: Maximeff New York. STREPTOMYCIN FOR EXPORT. We will provide licenses for various countries. PROMPT SHIPMENT GUARANTEED LUBRO DISTRIBUTING CO., 55 W. 42nd St., N. Y. C. Phon^: J-Ongacre 4-5444 - 5 Cable Address: Lubrodis, Newyork Dr. G. Schulz & Dr. F. Rothschild fr Rechtsanwälte Ludwigshafen a Rh (franz Zone), Mannheim (am Zone) WIEDERGUTMACHUNGS- u. TRANSFERANSPRÜCHE sowie EUROPÄISCHE RECHTSSACHEN Dr. G. SCHULZ Dr. F. ROTHSCHILD 10 a m.-3 p m 60 BEAVER ST. 4_7 p M : 200 PINEHURST AVE. Ro°™ 7l°A. New York City New York CUy Tel.: BO 9-8420 Ext. 143 Privat: 12 W. 72nd St. - EN 2-2000 . Telefon: WA 8-0484 Ausserhalb dieser Zeit nach besonderer telefonischer Verabredung Auf der Rückreise nach Deutschland zur Wiederaufnahme meiner Praxis in NÜRNBERG-FÜRTH halte ich mich vom 13. bis 18. Februar in New York auf. Wegen gewünschter Rücksprache bitte abends zwischen 7:30 und 8:30 Uhr anzurufen: Regensburger, WAdsworth 7-6030 (brieflich: 860 West 1 8 1 st Street, New York 33, N. Y.). Rechtsanwalt Dr. Carl Dormitzer LI FT VA NS IN HOLLAND Fristablauf für Schadenanmeldungen vor 1. März 1948 Dr. jur. Leopold Landsberger DEN HAAG (Holland) 9 B KÖRTE POTEN - Ich bearbeite alle Wiedergutmachungsfälle in der amerikanischen, englischen und französischen Zone Dr. Eugen Loew früher Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt a. M. 779 RIVERSIDE DRIVE at 1571h St. Tel.: WA 3-7573 Apt. 35-B Sprechzeit: Montags bis Freitags, 4-6 Uhr, oder nach Vereinbarung. | Früherer AMTSRICHTER i w erledigt formgerecht 1 DEUTSCHE WIEDERGUT- MACHUNGS-ANTRÄGE Dr. Henrv Blumenthal 295 WADSWORTH AVE., NY 33. NY Write oi call for appoint. WA 7-5565 CANADA RESTITUTION CLAIMS LEGAL ADVICE Dr. jur. Julius Pfeiffer Registered Public Accountant MONTREAL 4616 Hutchison St. Tel. DO 4386 Nazi-Geschädigte Amerikanische Zone Deutschlands Bearbeitung Ihrer WIEDERGUT- MACHUNGSANTRÄGE durch früh. Berliner Landgerichts-Direktor. Direkte Vertretung vor den Wieder- gutmachungsstellen. Dr. F. G. LORENZ 717 Cornelia Ave., Chicaoo 13. III. TeL: Lakeview 7945 Als Ihr Vertrauensmann in DEUTSCHLAND gebe ich Ihnen Rat und Auskunft zusammen mit meinem Buch "Be- freite Justiz" (enthaltend detail- lierte Beschreibung von 27 Rechts- fällen in Wiedergutmachung etc.). LANDGERICHTSDlttEKTOR Dr. jur. et rer. pol. JOSEF LOEWE MAINZ, Untere Zahlbachstr. 28 (früher Anwalt in Berlin) Referenz: K. Kauffmann-Grinstead, A A.I.A., 342 Madison Ave., N. Y. Give to the BLUE CARD American Leadership in World Economic Affairs Rebuilding the World Economy— America's Role in Foreign Trade aiid Investment. By Norman S. Büchanan and Friederich A. Lutz, The Twentieth Century Fund, New York 18. 434 pp. With congressional Hearings on the Marshall-Plan under way, the research study "Rebuilding the World Economy — America's Role in Foreign Trade and In- vestment" assumes added sig- nificance because of its rieh and valuable background ma- terial as well as timely sugges- tions in respect to desirable policy measures in the international eco- nomic field. The study under review rec- ognizes the fundamental import- ance of a multilateral trading sjstem for Our own country as well as international prosperity in general. Although, ideally, such a system ought to be world- wide in scope, its " universal! ty" is not considered essential as long as it covers a large enough trading aera comprising the CONSULTANT on Restitution Matters Hans G. Marcus 401 Broadway - New York, N. Y WA S - 85a? Autorisierte Wiener Häuserverwaltung OSKAR DUB WIEN I, HESSGASSE 7/19 besorgt kulant und verlässlichst Administration rückerhaltener Rea- litäten. auswärtiger Ursprungs-Ei- gentümer. - Adresse vormerken. EUROP. WIEDERGUTMACHUNG - KRIEGSSCHÄDEN - Dr. Walter Kahn 884 Riverside Drive,. New York u Telefon: WA 8-7719. ^-8 p m INTERNAT. RECHT^BSRATÜMO Harris Tweeds - Worsteds TROPICALS LORDSHIP TEXTILES, LTD. 71 MARGARET STREET LONDON W. 1 Cables: BESTWOOLEX LONDON. —English Exporfers (London), Ltd.— 9/10 MARBLE ARCH LONDON W. 1. ENGLAND SUPPLIERS AND DISTRIBUTORS OF: Eleclribal Goods, Radios, new and used machinery, Hardware. - Texliles and Soft Goods. - Matches, heavy and iine Chemicals. - Dyes. Rubber (raw. manufadured goods and Rubber Chemicals). - Household Articles (Glass, Cullery, Enamelware, Aluminum). Shoes, Boots. - Food Products. Colonial Produce and Raw Materials from: British and other sources. Bankers: SW ISS BANK CORPORATipN, LONDON Für Import und Export sowie sämtliche GESCHÄFTLICHE TRANSAKTIONEN mit Frankreich r.nd seinen Kolonien wenden Sie sich an SOFRACOMEX Societe Francaise pour le Commerce a ('Exterieur, 82, Rue Francois Miro» Paris 4e** Bagger-Maschinen, Draglines mit Diesel- und Elektro-Motoren-Antrieb, der bedeutendsten belgischen und holländischen Konstruktionswerkstätten und Maschinenfabriken. PHILIPPE SCHINDLER 74, Rue de Neufchatel BRUXELLES, BELGJUIV Cable-Adresse: SCHINDLIF. Bruxelles QUALITY WRITING INSTRUMENTS SALES AGENCY FOR PRESDON MFG. CORP. schoeman & CoV, Inc. Telephones: HAnover 2-4938 - WHitehoM 3-1436 62 WILLIAM ST., NEW YORK 5,N.Y. Attention: EXPORTERS! Are you contemplating going out of the export field for any reason? We will purchase your con- nections and ideas. We are a well established export Organization with ample resources and iirst- dass references.. Box U. N. 555-M. REO. U. 5 FAT. OFF Unechte Perl-Halsketten ALLE ARTEN VON UNECHTEM SCHMUCK ' ♦. KÄUFER ÜND AUSLANDS- VERBINDUNGEN GESUCHT Robert Fleischer Co. 366 5th Ave., New York 1, N. Y. Tel.: CIrcle 6-2176 Attention Exporters And Job Lot Buyers! One of the foremost plastic manu- facturers is closing out his large stock in lots at small fraction of cost. High quality handbag frames, buttons, buckles, pins, earrings, cigarette cases and boxes, and other '• novelties. Call LOnr?acre 3 - 5593 oi: vyrite -to Box I. D. 570-M. •" - ■ -'V>v iay, Jcnuary 30, 1948 ▼v* «r-.rrr ----—■——--—-i AUFBAU ll'W'SfJWff'................. •11 Besuch im Trümmerland III. • Eine Stunde und zehn Minuten hatte es gedauert, von Frankfurt am Main nach Berlin-Tempelhof zu fliegen. Zum ersten Mal nach neun Jahren wieder Berliner Luft; Trümmerluft! • Berlin ist nicht mit den anderen deutschen Städten zu vergleichen. Es ist Grosstadt geblieben. Inmit- ten der Zerstörung herrscht pul- sendes Leben ist alles voll Unter- nehmungsgeist. Kurz nach dem Krieg spielten 120 Kinos. Heute gibt es schon wieder 227. Ausserdem 16 Thea- ter. 19 Varietes und Kabarets. Im Sommer hatte das "Haus am Wannsee" Freilichtspiele. Von Gast- und Hotelstätten .waren 1945 noch 2000 übrig, jetzt gibt es wieder 6700 "Beherbergungsbe- triebe". Ein Zimmer kostet 25 Mark pro Nacht, zuzüglich 25 Mark für Bettbezüge. , Ich erlebte Ueberraschungen ohne Ende. In der Tauentzien- strasse zwickte ich mich in den Arm, als ich inmitten aufge- schichteter Trümmer einen Laden sah mit einem ganzen Schaufen- ster voll Käthe Kruse-Puppen. Jede kostete fünfhundert Mark. Ich bezahlte mit sechs Päckchen Zigaretten. . Der Laden "schräg vis-ä-vis" ist noch immer Arnold Müller: "Kindermoden und Jugendmo- den." Ganze Strassenzüge sehen aus wie Lavafelder, aber am Kur- fürstendamm gibt es Läden ganz modern auf ihre Art. Sie sind in das Erdgeschoss ausgebombter Häuser eingebaut, haben schmale Fenster letzten Stils und sind jreichlich mit Bronze und Schmie- deeisen verziert: Elektrisches Licht gibt es nur stundenweise Und so benützen diese Läden Wetterlampen, wie sie früher auf dem Weihnachtsmarkt an den Buden brannten. Ich war auch bei einer Moden- Schau, Ecke Uhlandstrasse und Kurfürstend amm. Da bot das Da- menpublikum seine eigene Mo- denschau. Draussen fielen ver- hungerte Frauen ohnmächtig um und in den Abfallfeldern" in den Vorstädten humpelten alte Leute durch die Schuttfelder. Die Füsse in Lumpen gewickelt, zerrissene Handschuhe an den verfrorenen Händen, suchen sie nach verwert- baren Resten. Von BELLA FROMM In Berlin wurde ich nicht nur yon der Armee verpflegt, die ihre Lebensmittel aus USA, Eier und Butter aus Dänemark bekommt^ Einmal ass ich im "Jockey"-in der einstigen Lutherstrasse. Freddy, der frühere Besitzer, .starb in Shanghai. Seine Nachfolger ha- ben ein Schwarzmarkt-Restau- rant daraus gemacht, mit Cock- tails und Sekt, Steaks, Crepes Suzettes und richtigem Kaffee. So ein Essen kostet 750 Mark. Es herrschte eine Atmosphäre, ähnlich der nach dem ersten Weltkrieg: ausgelassene Paare, ältere Herren in Handelsgesprä- che vertieft oder mit jungen Mäd- chen in Kniefühlung. Ich war auch in "Paris an der Spree'. Es war sehr chick in dem Hautrestaurant "Bagatelle" — das einst das Frohnauer Nazi- Hauptquartier war. Die Elite der Franzosen wohnt in Frohnau selbst, auch die französischen Be- hörden haben dort ihren Sitz in den grossen Villen. Die Truppen liegen in Tegel und Reinicken- dorf. Ein Stadtplan 1948 Allmählich bekam ich eine, Vorstellung von dem Stadtplan der Trümmer-Metropole. Es dau-, erte eine Weile, bis ich glaubte, was ich sah. Vom "Kadewe" konnte ich geradewegs bis zum Lützowplatz durchschauen, des- sen Brunnen in Trümmern liegt.' Die Nettelbeck-, die Kleist- und die Schillstrasse sind Schuttfel- der. Der Sportpalast h^at kein Dach mehr. . Daneben'" "Korn- frank" ist jetzt das "Allied Con- trol Authority Building"'. Vom Hotel Esplanade sind nu'r einige Mauern übrig. Die Linden lang und in einzelnen Teilen des "Kar- toffelgartens", wie die Berliner den Tiergarten umgetauft haben, wurden gerade Bäume ange- pflanzt. Der einzige Laden Unter den Linden ist die grosse russi- sche Buchhandlung. In der Behrenstrasse sind die von Gras und Unkraut überwu- cherten Schuttberge so hoch, dass sie an die ersten Stockwerke rei- chen. Goerings Luftfahrtministe- rium an der Wilhelm-Ecke-Leip- zigerstrasse ist heil. Die Russen haben es bezogen. In der Leipzi- ger Strasse fährt die 76 und es gibt Schaufenster mit Rosenthal- Porzellan. Am "Hotel Kaiserhof" deckt ein Trümmerberg den "U"- Bahnhof zu. Im rostigen Stahlge- rippe bei A. Wertheim ist eine Esstube eingebaut, aber "die Wol- ken schauen doch hinein". Auf dem Leipzigerplatz wächst das Unkraut zwischen den Steinen und am Brandenburger Tor wei- den die Kühe. Die goldene Amazone nahe dem Goldfischteich im Tiergarten steht nackt und verloren inmit- ten von Kohlköpfen und anderem Gemüse. Die marmornen Hohen- zollern der Siegesallee haben fast alle ihre Köpfe eingebüsst. Ihre Torsos stehen sinnlos in den Schrebergärten. Nahe der Hofjäger - Allee begegnete ich einem Siedler, der den Pflug durch seine Parzelle führte. Der Bahnhof "Zoo" ist schon neu gebaut. Er hat moderne Fahr- kartenschalter, Gepäck- und Warteräume und sogar eine sau- bere Bahnhofs - Wirtschaft. Das Glas fehlt noch im Dach und wie auf allen Bahnhöfen Deutsch- lands ist es abends sehr dunkel. Im Dienst von Schutt und Trümmern Schutt und Trümmer haben neue Berufe geschaffen. Da die Männer im Verhältnis von eins zu sieben stehen, machen überwie- gend Frauen die Aufräumungsar- beiten. Die "Trümmerfrauen" werden mit 83 Pfennig die Stunde und einem warmen Mahl täglich bezahlt. Alle Städte haben "Stadttrüm- mer - Verwertungsstellen". , Auf schmalspurigen Schienen ziehen Miniaturlokomotiven vollgehäuf- te Loren zu Sammelstellen, Ich sah so einen "Trümmerexpress" in der Nähe vom Stadtbahnhof Börse, wo die Ruinen zu hohen Bergen aufgetürmt sind. Die Trümmer werden zu Zertrümme- rungsmaschinen gebracht. Das zerriebene Material wird mit Ze- ment zu neuen Steinen umge- formt oder zu Pulver zerrieben und als Dünger an Landwirte verkauft. Die Zertrümmerer werden von früheren Mitgliedern der Elite- garde bedient, die in Internie- rungslagern leben. Ob diese Men- schen bei ihrer Strafarbeit daran denken, dass sie und ihresglei- chen es waren, die aus Deutsch- land einen Trümmerhaufen ge- macht haben? Jüdische Aerzte in Deutschland Von DR. WILFRED C. HÜLSE " Vor uns liegt ein interessantes Journal, 30 Seiten stark, im Zeitschriften-Format, gefällig ge- druckt: das erste Heft des ersten Jahrganges eines "Bulletin des jüdischen Mediziners in der U. S. i Zone Deutschlands", München. 'Der Kopf in hebräischen Buch- staben, mit Seiner Allegorie, die ärzt- ; liehe und jüdische Symbole vereinigt, . bringt den vollen offiziellen Titel: "Michtaw Lechawer Begaluth Asch- kenas". Mit Ausnahme der ersten Seite ist der Druck in lateinischer Schrift, die sowohl für die deutschen Wie für die jiddischen Artikel benutzt Wird. Einzelne offizielle Reporte be- nutzen beide Sprachen abwecnsehvj, was ihre intime Verwandtschaft be- sonders treffend demonstriert. Und englische technische Artikel rnden sich auch. Wir haben das technische Aus- Sehen hier eingehender als üblich besprochen, weil es das Unge- wöhnliche dieser Zeitschrift so treffend charakterisiert — das Ungewöhnliche, das so vollkom- men die Stellung dieser Gruppe Wiedergibt. Beginnen wir mit dem Ende der Zeitschrift — dem statistischen Teil. In einem Artikel Dr. J. Bichels, der sich mit dem Plan einer Ansiedlung von 100 DP- Aerzten in Palästina beschäftigt, lesen wir, dass in Polen selbst un- gefähr 600 jüdische Aerzte' den Terror überlebten, dass dazu noch 200 jüdische Aerzte in der briti- schen und amerikanischen Besat- zungszone und 70 weitere in Ita- lien kommen. pj^se Aufstellung scheint in einem gewissen Gegensatz zu einer anderen offenbar offiziellen Verbandsstatistik lu stehen, die nach dem Stande vom * 1. April 1947 in der, U. S. Zone nur Aerzte» 50 Zahnärzte und 33 Apo- theker aufführt. Der scheinbare Ge- gensatz mag daher rühren, dass die in Polen lebenden Aerzte offenbar in die U.S. Zone nachrücken, denn es wird immer und immer wiedii oetont, dass alle dies^ „erzte auswandern wol- len und müssen. Es lohnt sich, die statistische Struktur der Aerzte-Gruppe ein wenig eingehender zu studieren. Sie besteht aus 177 Männern, 34 Frauen; 16 sind über 55 Jahre, 62 über 45 Jahre alt. Ihrer früheren Staatsangehörigkeit nach sind 110 Polen, 41 Litauer, 31 Rus- sen, 10 Deutschen, 9 Ungarn, 4 Ru- mänen, 3 Tschechoslowaken und je einer ein Lette, Este und Oester- reicher. Die Verteilung bei den Zahn- ärzten und Apothekern ist ähn- lich. Diese Frage spielt für die Beteiligten offenbar eine grosse Rolle. Wir erfahren nämlich aus der Zeitschrift, dass trotz dem no- torischen Mangel an Aerzten in Deutschland die amtlichen deut- schen Stellen Ausländern, nur Er- laubnis für die Behandlung von Ausländern efteilen, und dass die Zahnärztekammer in München die jüdischen Zahnärzte angewie- sen hat, "ihr Schild nur in der. Muttersprache oder in der Spra- che ihres Heimatlandes auszuhän- gen." Das passt gut zu, unseren priva- ten Informationen, nach denen aus dem K. Z. oder dem Unter- grund zurückgekehrte deutsche Aerzte ebenfalls auf erheblichen behördlichen Widerstand bei der Praxis - Eröffnung stossen. Es scheint,, dass die obige Statistik nur diese beiden Gruppen jüdi- scher Aerzte -umfasst, dass es da- neben aber .oioch eip? kleine; Gruppe frei praktizierender jüdi- " - ' MM he»k»m;<4#e sl.aw«uet Jb. \ 41J.SS7L! Die Unterzeichnung einer widersinnigen Allianz Zur Veröffentlichung der deutsch-russischen Vertragsdokumente, die das State Department herausgegeben ha*: Letters to the Editor Our readers are alvoays wel- come to express their epin- ions in this column but it is essential that such letters carry the sender's füll name and address, regardless of whether or not he wants to sign his statements when pub- lished. Also, tue request that such letters b'e Short and to the point. Naturally, the opin- ions expressed are those of the writers and not neces- sarily those of the editors. scher Aerzte gibt, die durch Mischehen die Möglichkeit hatten, während der Hitlerzeit unbehel- ligt zu leben — allerdings ohne zu praktizieren. Wir erfahren auch einige inter- essante Daten über die jüngste Einwanderung europäischer Aerz- te in Palästina. In den letzten zwei Jahren wander- ten 140 Aerzte nach Erez Israel ,von denen nur 46 unter 36 Jahren waren; eine Anzahl von ihnen soll immer noch ohne geeignete Unterkunft und 45% der jüngeren und 75% der älteren Gruppe (die genaue Altersgrenze ist nicht angegeben) noch ohne Beschäf- tigung sein. Elf befinden sich zur Aus- bildung in Krankenhäusern und wei- tere Mittel für Ausbildungszwecke werden zur Verfügung gestellt. Die Zeitschrift zeigt in lebhaf- ter und ergreifender Weise, wie diese Gruppe von Menschen um Leben und Freiheit, um Nah- rung und berufliche Qualifikation ringt. Wie alles für sie ungeheuer schwierig ist, wie sie um Sauber- keit im eigenen Haus (Ehrenge- richte und Verifikations-Kommis- sionen) , um Anerkennung bei Be- hörden und Publikum kämpfen müssen, während ihnen das Nö- tigste an Büchern, Instrumenten, Räumen, ärztlicher Fortbildungs- möglichkeit fehlt, um etwas für den jammervollen Gesundheitszu- stand der ihnen anvertrauten jü- ! dischen DPs tun zu können. Der Geist der Zeitschrift ist ein kämpferischer im erfreulichsten Sinne des Wortes. Wir, die ein glückliches Schicksal rechtzeitig ails Eurdpe gerettet hat, schulden ihnen nicht, nur Bewunderung, und ' Sympathie, sondern auch ^öralisdhe und materielle Hilfe. ' Zum Thema Irgun Es ist zu bedauern, dass der 'Aufbau,' statt sich auf Tat- sachenreportage zu beschränken, die innerzionistische Kampfarena betritt und sich zur Tribüne der- jenigen macht, die die jüdische Widerstandsbewegung in den Schmutz zu ziehen suchen. Die Aggressivität der "Argumente'' des Herrn Simon verdient kaum eine Widerlegung. Irgun sjtärkt den Antizionismus in Englands Wir erinnern uns, dass Herr Bev- in, und englische Politiker vor ihm, einige Unfreundlichkeiten gegen das jüdische Volk begin- gen, lange ehe der Irgun im Zuge des Widerstandes gegen die eng- lische Blockade, die ungesetz- lichen Deportationen und den englischen Terror in Eretz Israel zum Zurückschlagen gezwungen wurde. Irgun verhindert Ver- ständigung mit den Arabern? Diese ist vielmehr ein Haupt- programmpunkt des Irgun. Feme- morde? Die gelegentliche Hin- State Senator Zarelzki für DP-Immigration Der bei den Wahlen im ver- gangenen November zum ersten Male zum New York State Sena- tor gewählte Joseph Zaretzki hat im Senat des Staates New York eine Resolution eingebracht, um den U. S. Congress aufzufordern, entweder die Stratton Bill oder die Ferguson Bill anzunehmen, die es 400,000 europäischen DPs ermöglichen würde, in die Ver- einigtest ■ Staaten einzuwandern.. richtung - nach Verhandlung vor einem Gericht - von feindlichen Spionen, an deren Händen das Blut von Tausenden von Juden klebte, verdient den Beifall aller wirklichen Patrioten. Es wäre interessant, zu wissen, wie sich die damaligen Gesin- nungsgenossen Ihrer Korrespon- denten zu den terroristischen, eine Verständigung mit der Be- setzungsmacht verhi ndernden Untaten des Matitjahu und Juda Makkabi gestellt haben würden? Dr. Rosenblüths Argumente sind typische Agency-Spiegel- fechterei. Weizmann^ stets ein konsequenter Achad-Haanr'st und Gegner eines jüdischen Staates i (siehe Kongrersprotokoll 1931), ( bezeichnet jetzt ein lebans- I unfähiges Ghetto in 13% des i ursprünglichen Mandatsgebiets 1 als "Staat" - und da wir Juden zwar individuell gewitzt, aber ; kollektiv und politisch dumm sind, fallen viele von uns auf | diesen "Ersatz ' hinein. Erlauben Sie mir schliesslich ein Wort des Protestes ge ^en den Verfasser Ihrer wöchentlichen Predigt . . . Selbst wenn man manche Aspekte der letzten Ge- ! schehnisse missbilligt - und ver- I gessen wir nicht, dass wir unsere ! Nachrichten weitgehend der eng- lischen Lügenpropaganda ver• i danken — hat man nicht das I Recht, die idealen Motive anderer I zu beschimpfen. i Ich hoffe, die Objektivität der - Redaktion wird weit genug gehen, um sie zur Veröffentlich- ung dieses Briefes zu bestimmet Der Verfasser ist Revisionist — wenngleich er nicht der An- sicht des Dr. Rosenblüth ist, dass "Mut" dazu gehöre, sich als solcher zu bekennen: er | findet, dass Logik und ein ge- | wisses Minimum an nationaler I Solidarität und Anstandsgefühl eine hinreichende Legitimation sind. Dr. Harry C. Schnur. In der Debatte, ob, durch den "Irgun" der Antisemitismus in naRRVRRR WWWW "aauary SO, 1948 England gewachsen ist, ob ohne ihn England heute unser Freund wäre, ist leider eine Kleinigkeit vergessen worden: dass Palästina zur Zeit fraglos vor einer der schwierigsten Si- tuationen steht und dass insbeson- dere wir hier, die wir weitab vom Schuss sind, kein Recht zu einer Kritik haben, insbesondere nicht im jetzigen Augenblick. Jetzt gilt es nur eines: sind die Leute des "Irgun" ganze Männer, können Sie nach bester Macca- baer Art für ihr neues Heim und die Sache des Judentums ein- treten — und da wir dies bejahen müssen, da wir vor den Helden, die so*zu sterben verstanden, dass die Welt denn doch aufhorchte, Respekt haben müssen, — so haben wir hier geradezu die Pflicht, nicht einen Streit her- vorzurufen, der so wie die Dinge stehen, völlig akademisch ist. ' Wenn England sehen wird, dass sich der jüdische Staat durch- setzen wird, dass er kein Al- mosennohmer mehr ist, sondern ein Faktor im Nahen Osten, wird gerade dieses Land es sein, dass für Judäa die grössten Sympa- thien haben wird. Die Sympathie der Welt war im Augenblick der Abstimmung für uns. Nun brauchen wir Klug- heit, Einigkeit und Kraft. Und deshalb schlage ich vor: dass wir die Diskussion für einige Jahr- zehnte verschieben. Dr. Henry H. Leisher. Ein schwieriger Fall In meiner Verzweiflung wende ich mich an Sie und möchte Ihnen in Kurzem meine Lebensge- schichte mitteilen. Ich wurde im Jahre 1919 in Pe- king als uneheliche Tochter einer Chinesin und eines belgischen Kunstmalers geboren. Meine Mutter starb ein Jahr, nach mei- ner Geburt und ich ging mit mei- nem Vater nach Antwerpen, wo ich mit ihm und seiner Schwester bis zu seinem Tode im Jahre 1934 lebte. Drei Jahre später starb auch meine Tante und ich war mutterseelenallein. Mein Vater hatte versucht, mich zu adoptie- ren, doch war 'dies nach belgi- schem Recht schwer möglich. Ich bin zur Krankenpflegerin in Ant- werpen ausgebildet worden und zwar im grössten Krankenhaus (Stuyvenberg Hospital) und be- sitze auch von dort das Diplom. Ich spreche englisch, französisch und flämisch perfekt und ver- stehe-""auch etwas deutsch. Ich kehrte im Jahre 1938 in die Hei- mat meiner Mutter zurück und arbeite hier als Kranken- und Ki ndevpflegerin. Da ich als Mischling an chine- sische Kreise keinen Anschluss finden konnte, dies umsoweniger, als ich der chinesischen Sprache nicht mächtig bin, schloss ich mich, da ich allein in der Welt stehe, eng an jüdische Emigranten an, deren Schicksal dem meini- gen glich. Ich habe in ihren Krei- sen viele gute Freunde gefunden, und deren religiöse Gebräuche, die auf mich einen derartigen Eindruck machten, dass ich mich, von der jüdischen Religion tief beeindruckt, entschloss, zum Ju- dentum überzutreten und nun- mehr dem jüdischen Glauben an- gehöre. Die Emigration hier in Shanghai ist in der Auflösung be- griffen und alle meine guten Freunde dürften mich binnen Kurzem verlassen, sodass ich bald wieder allein dastehen wer- de. Ich bin überzeugt, dass meine jüdischen Freunde mir auch gern geholfen hätten, aber sie sind alle selbst Emigranten und konnten beim besten Willen nichts für mich tun. Ich weiss, dass Sie in Ihrem Blatt immer für Hilfe in der grössten Not eingetreten sind und wende mich jetzt auch an Sie mit der Bitte, meinen Brief in Ihrem geschätzten Blatt zu ver- öffentlichen, vielleicht findet sich unter Ihren Lesern jemand, der meine Lage versteht und mir hilft, aus China wegzukommen. Ich möchte betonen, dass ich kei- ne materielle Hilfe benötige, da ich mir meinen Lebensunterhalt immer verdient habe und auch kleine Ersparnisse besitze. Elma Wu Kets (Shanghai). Fermcciö Btirco — ein achtjähriger Dirigent So gross die Zahl an Wunderkindern unter den Solisten ist: Kinder, die als Dirigenten Aufsehen erregen, gehören zu den Seltenheiten, da die Be- herrschung des Orchesterapparats eine grössere Willenskraft und geistige Ueberlegenheit voraussetzt, um ein Ensemble reifer, ihres Könnens bewusster, Musiker zu bezwingen. Der erst Sjäbrige Italiener Ferruccio Btirco, der soeben mit dem Schiff "Sobieski" in New York eingetroffen ist, will am 28. Februar in Carnegie Hall alle Rekorde der Jugend brechen, die bisher aufgestellt wor- den sind. Gemäss den Angaben seiner ihn begleitenden Mutter, die Sängerin ist, dirigierte Ferruccio bereits im Altgr von 4 Jahren ein Orchester in Fiume. Vor seiner Fahrt nach Amerika hat er eine Tournee durch Europa beendet, nachdem er schon Orchester in Mailand, Neapel, Palermo, Verona und Parma sehr erfolgreich geleitet hatte. i WIE WIR HÖREN: Im Alter von 68 Jahren starb in Basel der Archäologe Dr. Ernst Emil Herzfeld, ehemaliger Pro- fessor an der School of Humanis- tic Studies des Institute for Ad- vanced Studies in Princeton. N. J. In Celle geboren, studierte Herz- feld an der Technischen Hoch- schule Charlottenburg und an den Universitäten München und Ber- lin und wurde 1920 Professor für orientalische Archäologie an der Berliner Universität. Er leitete Expeditionen an die Stelle des alten Babylon, nach Kurdistan und Luristan, nach der Türkei, nach Indien und nach Afghani- stan. Als Leiter einer 1933 von der Universität Chicago veranstalte- ten Expedition nach Persien, ge- lang es ihm, die alte persische Hauptstadt Persepolis auszugra- ben, ein Fund, den führende Au- toritäten als "den grössten und wichtigsten in der Geschichte der archäologischen Entdeckungen" bezeichnet haben. Bei dieser Ge- legenheit stiess er auch auf ein 5000 Jahre v. Chr. altes Dorf aus der Steinzeit und auf die Ruinen abgebrannter Paläste aus der Zeit Alexanders dfes Grossen. Zu sei- nen Büchern gehören u. a. "Ira- nische Denkmäler" (1932), "Iran in the Ancient East" (1941) und "Zoroaster and Iiis World" (1946). Otto Falckenberg, der langjäh- rige frühere Direktor der Münch- ner Kammerspiele, ist im Alter von 74 Jahren in Starnberg ge- storben. Er war zuletzt mit seiner ehemaligen Schülerin, Annemarie Rothe, verheiratet. Seine Tochter, I Gina Falckenberg, lebt in Italien. In Homburg starb Raphael Ed. Liesegang, der Entdecker der nach ihm benannten "Liesegang- sehen Ringe" (Niederschlagsreak- tionen in Gallerten) im Alter von 78 Jahren. Bis zuletzt leitete er sein kolloidchemisches Institut. Er wirkte bahnbrechend auf den Gebieten des Fernsehens, der Far- benphotographie und leitete jah- relang den naturwissenschaftli- chen Teil des "Hochland". Aus- serdem betätigte er sich auf schriftstellerischem Gebiet durch Beiträge zur "Tat" (Eugen Diede- rich) und zur "Frankfurter Zei- tung" sowie durch seine kleinen historischen und religiösen Dra- men, denen - Arthur Kahane (Deutsches Theater) grösste Be- achtung schenkte. Dr. Paul Nettl, früher an der Deutschen Universität in Prag, jetzt Professor für Musicologv an der Indiana University und "Ex- pert of Musicology, Committee of Doctoral Studies, Chicago Musical College", erhielt eine Berufung als Gastprofessor an die Wiener Universität. Walter Winchell: "The Eric Godals, he's the American "Low" — which is as high as you can get among U.S. Cartoonists — have reached that (divorce) ver- 'dict." Der bekannte deutsche Straf- rechtslehr er Prof.- Dr. Eduard Kohlrausch ist nach Berichten aus Berlin vor kurzem im Alter von 75 Jahren gestorben. Kohlrausch, der an den juristischen Fakultä- ten der Universitäten Königsberg, Strassburg und Berlin gelehrt hatte, war von 1932 bis 1933 Rek- tor der Berliner Universität. Jean-Paul Sartre, dem Autor der "Fliegen" und führenden Exi- stenzialisten Frankreichs, der am Eine erfolgreiche 16jährige Wissenschaftlerin Die am 20. April 1931 in Berlin geborene und seit 1940 in die Vereinigten Staaten eingewanderte Ursel J. Blttmenlielm, eine Schülerin der Forreat Hills High School, ge- hört zu den 15 Schülern und Schüle- rinnen New Yorks, die unter 16,000 Teilnehmern aus allen Staaten der Union wegen "besonderer wissen- schaftlicher Befähigung" für ein Westinghouse - Stipendium ausge- wählt; worden sind. Am 27. Februar beginnt dann in Washington eine Tagung des Science Talent Institute, auf der die 40 in die engste Auswahl gestellten Kan- didaten noch einmal vor einem Gremium der bedeutendsten ameri- kanischen Wissenschaftler eine Prü- fung zu bestehen haben. Wie alle Teilnehmer an diesem Wettkampf der wissenschaftlichen Talente unter unserer Jugend musste auch Ursel Blumenheim an einem wissenschaft- lichen Projekt arbeiten. Sie wählte sich die Erforschung-- der Zeugung und Verlängerung der Lebensspanne der "planarians", einer Gruppe von flachen Würmern, die für die Krebs- forschung und das Studium des Wachtums der Zellen ganz unerläss- lich sind. Ursel Blumenheim hat neue Ex- perimente und Methoden zur Züch- tung dieser medizinisch wichtigen Wurmgattung vorgeschlagen. New York - Stadt der Nationen Bürgermeister O'Dwyers Pläne für das Goldene Stadtjubiläumi Die Herausgeber und Redak- teure der fremdsprachigen Presse New Yorks hatten Mayor Wil- liam O'Dwyer, der selber einst als Immigrant ins Land gekom- men ist und daher mit der fremdsprachigen Presse als Be- raterin und Wortführ er in der verschiedenen in New York friedlich und harmonisch neben- einander lebenden Völkergrup- pen stets engen und freund- schaftlichen Kontakt gesucht hat, zu einem Frühstück im Gra- merey Park Hotel geladen, um so dem Stadtoberhaupt ihren Dank und ihre Anerkennung abzustat- ten. Anlässlich dieses Frühstücks überreichten die Vertreter der fremdsprachigen Presse Mayor O'Dwyer eine Resolution, die die bisherige Amtsführung des Bür- germeisters in den ersten zwei Jahren seiner Amtsperiode rüh- mend würdigte und ihm für seine weitere Amtszeit die Un- terstützung der fremdsprachigen Presse New Yorks gelobte, die in der Stadt rund 1,4 Millionen Le- ser hat. Mit charakteristischer Bescheidenheit bat der Mayor, ihm das ehrenvolle Dokument erst am Ende seiner Amtszeit, nach weiteren zwei Jahren, zu überreichen, da man dann erst Radio de Gaulle heftig angegrif- fen und ihn mit Hitler verglichen hatte, wurde vom Ministerpräsi- denten Robert Schuman jegliches Auftreten im französischen Rund- funk untersagt, (ok) Helene Weigel spielt, aus Holly- wood nach Europa zurückgekehrt, gegenwärtig Sophokles "Antigene" (in der Nachdichtung von Hölder- lin und der Bearbeitung von Brecht) am Stadttheater von Chur in Graubünden, (ok) Ernst Deutsch tritt derzeit in der Wiener Renaissance-Bühne in Shaws "Teufelsschüler" auf und hat bei Presse und Publikum Be- geisterungsstürme erweckt, (-z) Ernst Kreneks Oper "Das Le- ben des Orest" kam in Linz zur österreichischen Uraufführung. In St. Gallen erlebte Erich Wolfgang Korngolds Pantomime "Der Schneemann" ihre Schweizer Premiere, (rb). Oskar Sima, einer der lautesten Na- zis, vor einiger Zeit totgesagt, wird demnächst im Berliner "Lustspielhaus des Westens" gastieren, (-z) Hitlers Dolmetscher, Paul Otto Schmidt, wurde am Tegernsee verhaftet, wo er sich versteckt gehalten hatte, (-z) Werner Jacob, bisher Operndirektor der Städtischen Bühnen in Düsseldorf, ist der neue Intendant der Städtischen Oper Berlin, (-z) Die französischen Militärbehörden haben Carl Zuckmayers Schauspiel "Des Teufels General" für die fran- zösische Zone Deutschlands verboten, (-z) Prinz Philipp von Hessen wandte sich zu Weihnachten an den Chef der amerikanischen Militärregierung für Hessen, Dr. James R. Newman mit der Bitte, ihn aus dem Zivilgefangenen- lager zu entlassen. Dr. Newman lehnte die Bitte ab, da der Prinz nicht zu den "berüsksichtigenswürdigen Fällen" gehöre, denen gegenüber Nachsicht am Platze wäre, (-z) Im Wiener Volkstheater wurde eine Büste für den 1943 in den U.S. gestor- benen ehemaligen langjährigen Dra- maturgen dieser Bühne, Professor Heinrich Glücksmann, enthüllt. Unbillige Forderung Von Wolfgang Philipp Handelt es sich um Flüchtlings- geliebter Sind alle Menschen sehr strenge Richter Was jeder sich selbst verzeiht —, mit Emphase Reibt er's dem Flüchtling unter die Nase, Wünscht sich vertriebene Laden- schwengel Fein geläutert als Gnadenengel! Will denn kein Selbstgerechter verstehn: Wär Wandlung so leicht, wär sie längst ja geschehn! Doch ein Mensch wird immer ein Mensch nur bleiben, Du kannst ihn nicht aus sich sel- ber treiben, Hat alles vergessen, lernt wenig dazu — Und kurz: ein Mensch wie ich und du. (Aus dem1 bei Oprecht-Zürich er- schienen Gedichten "Melodie der Fremde".) sehen könne, ob er etwas gelei- stet habe und was. Mayor O'Dwyer, der von der ihm zum Ausdruck gebrachten Wertschätzung seiner kommuna- len Arbeit durch die verschiede-» nen nationalen Gruppen New Yorks sichtlich gerührt war, sprach nach dem Frühstück über seine Pläne für das in diesem J ahre bevorstehende Goldene (fünfzigjährige) Juibläum von Gross-New York, das entspre- chend der Bedeutung dieses Er- eignisses würdig und grosszügig gefeiert werden soll. Für die Feier des Goldenen Stadtjubilä- ums hat Mayor O'Dwyer ein eigenes städtisches Komitee ein- gesetzt, dessen Vorsitzender Gro- ßer A. Whalen ist. Zwar liegen schon verschiedene Anregungen und Pläne dieses Komitees vor, doch hat Bürgermeister O'Dwyer seine eigenen Ansichten über die zweckmässige Ausgestaltung der Feier, und über diese seine Wün- sche und Absichten sprach er ausführlich im Kreise seiner Gastgeber im Gramercy Park Hotel. Der Mayor steht auf dem Standpunkt, daSs eine Stadt wie New York, die durch Einwande- rung heterogener Gruppen gross geworden ist und das Musterbei- spiel für das harmonische Zu- sammenleben unterschiedlicher Rassen- und Bevölherungsteile bietet, unbedingt in der Jubilä- umsfeier diesen Punkt besonders herausstellen sollte. Um zu zei- gen, was das Völkerkonglomerat New Yorks zu seinem Werden, Wachsen und Gedeihen, politisch, kulturell und sozial beigtragen hat, erbat Mayor O'Dwyer die besondere Mitarbeit der fremd- sprachigen Presse und forderte sie zu baldigen Vorschlägen auf. Auch war der Bürgermeister der Auffassung, dass New Yorks Jugend in stärkstem Masse zur Feier des Jubiläums von Gross- New York herangezogen werdest sollte. Was ihm vorschwebt, ist ein "pageantry of youth", farbig, heiter und beschwingt von dem Elan der Jugend, ohne die ein Bild der Hudson-Metropole leer und verbogen wäre. Auf Anre- gung des Mayors konstituierten sich die Anwesenden als ein Sonderausschuss der fremdspra- chigen Presse, der dem Mayor schon in allernächster Zeit ent- sprechende Anregungen und Vor- schläge für das Jubiläum unter- breiten wird. Der unter dem Vorsitz von Colone! Sigurd J„ Arnessen, dem Herausgeber der norwegischen Zeitung "Nordish Tidende", stehende Ausschuss: war sich sofort darüber einig, dass die städtische Jubiläums- ausstellung im Grand Central, die im Sommer abgehalten werden soll, auch eine Sonderschau der Foreign Language Press enthal- ten müsse. Ein anderer Vorschlag ging dahin, ein Festmahl oder Konzert abzuhalten, bei dem die besten Künstler aller in New York lebenden Nationen mitwir- ken sollen. Ueber alle diese und weitere Pläne wird der Aus- schuss in diesen Tagen zu neuer Beratung zusammentreten. H. D. Tagung der jüdischen Invaliden in der U.S.-Zone In Neu-Ulra hat jüngst der Verband der jüdischen Invaliden In der ameri- kanischen Zone Deutschlands, der in 130 Ortsgruppen über 2000 Mitglieder umfasst, im Beisein von Richter Levin« lhal, des jüdischen Beraters des ame- rikanischen Oberkommandierenden, und zahlreicher Vertreter anderer jü- discher Organisationen seine 2. Lan- deskonferenz abgehalten. Die zwei- tägige Konferenz, die zahlreichen Re- feraten und Beschlüssen gewidmet war, endete mit der Annahme einer Reihe von wichtigen Resolutionen, die auf Folgendes hinauslaufen: Intensi- vierung der Umschichtung des jüdi- schen Invaliden, der nur durch den Erwerb von Fachkenntnissen als kon- struktives Element in den jüdischen Staat eingegliedert werden kann; Schaffung einer psychotechnischen Kommission, die die Aufgabe haben soll, jeden Invaliden entsprechend sei- nem physischen Zustand fachgemäss umzuschulen; für die Zeit des Ver- bleibs in Deutschland Versorgung der jüdischen Invaliden mit Prothesen, orthopädischen Schuhen usw.; ver- stärkte jüdische Kulturarbeit unter den Invaliden; Resitution geraübten Eigentums an die jüdischen Invaliden. Fridey, January 30, 1948 AUFBAU *13 Zum Tode Robert Meyers Von Prof. Bernherd Zondek (Jerusalem) Am 12. Dezember ist in Min- neapolis, Minn., Robert Meyer verschieden, einer der letzten Vertreter der klassischen Periode der deutschen Medizin. Männer mit historischem Na- men in der medizinischen Wis- senschaft wie Ernst Häckel, Wilhelm Eis, Recklinghausen, Hoppe-Seyler, Thiersch, Kuss- maul, Wilhelm Alexander Freund, waren seine Lehrer; Rudolf Vir- chow und Robert Koch seine Zeitgenossen, mit denen er in wissenschaftlichen Kontakt kam, Aschoff und August Wassermann seine Freunde. Nach 5j ähriger Tätigkeit als praktischer Arzt in einer kleinen Stadt, liess, er sich 30j ährig in Berlin nieder als Arzt und Geburtshelfer. Der Wendepunkt in seinem Leben war die Einladung von Jo- hann Veit, in seiner Gynäkologi- schen Klinik das Laboratorium für pathologische Anatomie zu übernehmen. Es war dies zu einer Zeit, als Karl Rüge, Pro- sektor in der Universitätsklinik der Artilleriestrasse, Berlin, seine grundlegenden Arbeiten über Pathologie der weiblichen Genit^lorgane begann. Bald ver- band eine enge Freundschaft Robert Meyer und Karl Rüge, und dieser konnte sich keinen besseren Nachfolger wünschen und finden als Robert Meyer. Ro- bert Meyers Laboratorium in der Artilleriestrasse wurde ein Sam- melpunkt für Gynäkologen aus aller Herren Länder. Dieser stille, bescheidene Mann hatte eine magnetische Kraft als Lehrer. Robert Meyer wurde der anerkannte Weltführer in der Gynäko-Pathologie. Die Lehre von dem Mechanismus der Men- struation, die Relation zwischen Anatomie und Funktion des Eierstocks, die Lehre über die Placenta und ihre maligne Dege- neration, die gutartigen und bös- artigen Veränderungen des Ute- rus sind von Robert Meyer grundlegend erforscht worden. Es gibt kein Gebiet, auf dem nicht seine Meinung die füh- rende war und geblieben ist. Bei seinem 70. Geburtstag, schon ein Jahr nach dem Beginn der Naziherrschaft, wurde er in Berlin der Mittelpunkt grosser Ehrungen, Ehrenmitglied vieler wissenschaftlichen Gesellschaf- ten. Aber schon war seine Stel- lung von den Nazis untergraben und kurze Zeit darauf musste er die Stätte verlassen, die durch ihn in seinem Spezialfach zu einem Mittelpunkt der Weltme- dizin geworden war. Amerika kann stolz sein, dass es dem 75jährigen, so verdienten Forscher die Möglichkeit gege- ben hat, seine Arbeit fortzuset- zen. Seine zahlreichen amerika- nischen Freunde und Schüler, unter ihnen besonders I. C. Ru- bin, H. F. Traut, E. Novak, Mo~ tiloff, Grete Stohr u. a., umgaben TO AUSTRIA AND ALL OTHER COUNTRIES IN EUROPE S E A I by I AIR Via ANTWERP Rd. Trip $425 April 15, May 10, June 14, July 19 Unboxed AUTOMOBILES $350 Via BREMEN Round Trip $450 WatermanLlne. Leave every Frlday > Train reservaiion Bremen-Munlch arranged LIMITED SPACE FIRST COME, FIRST SERVED AIR and STEAMSHIP TICKETS at official rate» NO SERVICE CHARGE LONDON Round Trip $586.70 PARIS Round Trip $622.70 VIENNA Round Trip $745.10 Air Faree are increasing after March 1. — If deposils are paid before, you will.be prolected at the presenl rate. BOOK NOW AND SAVE $45 on Round Trip Open daily 9:30 to 6:30 Saturdays to 3:30 STEVE LOHR Manager EUROPEAN DEPARTMENT 147 WEST 42nd STREET LO 4-5540 G°'to EUROPE? WlSS- II Travel your plan Man n SWISS-PLAN i« the exclusive repre- sentalive in the USA of the famous 15-year-old SWISS HOTEL PLAN. ZUERICH, Known as "HOPLA." Fjrst-class accommodations guaranteed, traditional low rates, conducted "all included" tours, France, Italy, Holland, Switzerland, Palestine. Individual tours also arranged. Itineraries, literature, folders available free of Charge. SEE YOUR TRAVEL AGENT Swisä-Plan Corporation, 220 5lh Ave- . Tel.: WA 9 6606 MW i SCHIFFS- und FLUG-KARTEN nach der GANZEN Well zu Originalpreisen FERIEN- - PAUSCHAL- - REISEN— ■ lautffravel Gegründet 1929 Offieially author. bonded agents 705 MADISON AVE. New York 21, N. Y. (63. Str.) Telephone: PL 9-7887 Vertagung des Zionistischen Aktionskomitees Die Exekutive der Jewish Agency hat beschlossen, die für Anfang Februar angesetzte Kon- ferenz des Zionistischen Aktions- komitees auf Mitte oder Ende Februar zu vertagen, je nach dem Eintreffen der Palästina- Kommission der U.N. Die Exe- kutive beschloss ausserdem, eine "Schatten - Exekutive" in Tel Aviv einzusetzen, für den Fall, dass Jerusalem vom Rest des Landes abgeschnitten werden sollte. der augenblicklichen Unabkömm- lichkeit einiger amerikanischer Persönl ichkei ten. Die Jewish Agency hat soeben mitgeteilt, dass die bevorstehende Tagung des Zionistischen Ak- tions-Komitees bis zum 2. März vertagt worden ist und in Jerusa- lem abgehalten wenden soll. Die Gründe der Vertagung liegen ein- mal in den Vorgängen in Lake Success im Schosse der UN-Pa- läsina - Kommission, sodann in Gemischte Polizei in Jerusalem In Jerusalem wurde die Schaf- fung einer neuen gemischten Po- lizeitruppe aus Juden und Ara- bern bekanntgegeben, die der Stadtverwaltung zur Verstärkung der augenblicklichen Polizei- kräfte zur Verfügung gestellt werden soll. Die Kosten für die neue Polizeitruppe, die aus 300 Juden und 300 Arabern zusam- mengesetzt sein soll, werden zu gleichen Teilen von der Palästina- Regierung und von der Jerusa- lemer Stadtverwaltung getragen werden. IN 0£N EJR$TEIW Ihres Hiei-Nviiis sollen uns sclion Dr. Alfred Neumann, früher Wien, wurde zum Exekutivdirek- tor des'.Icwisli l'itmily and C.hil- dren's Sei vice in Denver, (Colo- rado, ernannt. (1517 Lyndalc Ave- nue Soulli, Minneapolis 0, Miim.). Richard Khrlich. einer Buch- händler- und Verleger-Familie entstammend, feiert am 22. Fe- bruar seinen 00. Geburtstag. U'»70 Harvard St.. Cambridge, Mass.). Bis Ende 1038 betrieb er in Berlin eine Druckerei mit Ze.itungsver- lag, in der u. a. die "l'oscner Heimatsblätter'" herausgegeben wurden. Fr selbst war vielfach schriftstellerische auf jüdisch-hi- storischem Gebiet tätig und ge- hörte dem Vorstand zahlreicher jüdischer Organisationen an. Die Nazis deportierten ihn mit seiner Frau nach Theresienstadt. 'in Juden in Berlin Der "Aufbau" isl im Besitz einer Liste der der Jüdischen Gemeinde Berlin angeschlossenen Juden. Die Liste enthält Na- men, Adresse sowie die Angabe, ob der Betreffende ehemaliger KZ-Insasse war oder illegal gelebt hat, Sternträger oder Nicht- steroträger war, oder Rückwanderer ist, und die Namen der nach Mai 1945 geborenen Kinder. Die Liste ist am 31. Juli 1947 abgeschlossen. Wir sind gerne bereit, schriftliche Anfragen zu beantworten, müssen unsere Leser aber bitten, frankierte, adressierte Rtick- kouverts beizuschliessen und auf dem an uns adressierten Um- schlag Lisi B. zu vermerken. Telefonisch oder per- sönlich kann keinerlei Auskunft gegeben werden! Wir bitten daher. Besuche und Anrufe zu unterlassen. Arn 29. Dezember 1947 wurde plötzlich und uner- wartet mein geliebter Mann, unser herzensguter /ater und Schwiegervater, unser geliebter unvergesslicher Opa NATHAN STRAUSS (früher Bad Salzschlirf) im Alter" von 66 Jahren von uns gerissen. Die Tieftrauernden: JENNY STRAUSS, geb. Zimmermann MARGOT STRAUSS 22 Meadow Str., Wallingford, Conn. HARRY RODEN und Frau Resi, geb. Strauss ALAN, LARRY, ELINOR u. PETER RODEN Overlook Farm, Paddock Avenue, Meriden, Conn. Am 22. Januar 1948 verschied plötzlich, uner- wartet, nach einer Operation, mein geliebter Mann, Unser lieber Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Neffe BERTHOLD LANDAU In tiefer Trauer, im Namen der Hinterbliebenen RECHA LANDAU geb. Hirsch 601 West 140th Street, New York 31, N. Y. Am 23. Januar 1948 ist nach kurzem Leiden mein innigst- geliebter Gatte, unser guter Vater, Grossvater und Bruder Dr. MAXIMILIAN MAIER früher Wien im 79. Lebensjahre sanft entschlafen. in tiefer Trauer: Fritzi Maier, 6129 N. Kenmore Ave., Chicago 40, Iii. Hugo und Frau Edda M. Schischa, New York Dr. A. W. und Frau Miriam L. Maier, Chicago, III. George H. und Frau Gertrude Maier, New York sowie Enkel Steven, Fredric, George. New York Ignatz, Felix und Richard Maier, als Brüder. Am 20. Januar 1948 verschied sanft, nach langem Leiden, unerwartet mein geliebter Mann, mein guter Vater und Bruder GUSTAV MAYER früher Simmern, Hundsrück im Alter von 58 Jahren. In tiefster Trauer: FRIEDA MAYER geb. Frank GUNDER MAYER, 945 Cullom St., Chicago 13, III. SOL. MAYER und FAMILIE, 4714 N. Racine Ave., Chicago 40, III. HERBERT MAYER, Oran. Nord-Afrika Juni 1946 konnte er hier einwan- dern und lebt seither mit seiner Gattin bfci seinem Sohn. 86. Geburtstag: Marie Taussia, geb. Lowy (fr. Tcheehoslowakei) — 30. Januar — c/o Stadler, 2713 South Euclid Avenue, Berwyn, 111. 85^ Geburtstag: Moritz Falk (fr. Icheiihausen) — 29. Januar —. Daughters of Israel Home, 12(i0 Fifth Avenue, New York City. §2. Geburtstag: Josef Marx (fr. Kantor der Israelitischen Gemein- de, Giessen) — 1. März —Caixa l'ostal 3.143, Sao Paulo Brazil. 80. Geburtstag: Else Pels v., Glees, geb. StcmberK (fr. Aurich) — 28. Januar — Schenkkade 252, Den Haag, Holland; Jacob Weil (fr. Frankenthal, Rheinpfalz) — 9. Februar — 4 Davis Court, ltrookliiif, Mass.; Johanna Simon, Am iL. Januar 1948 verschied sankt nach schwerem Leiden unser guter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel FERDINAND HANAU Etam-Meuse. France (früher Saarlouis-Roden) tm 73. Lebensjahre. in tiefem Schmerz: RICHARD HANAU 1540 East 4th Street, Brooklyn 18, N. Y. WALTER KAHN und Frau Martha, geb. Hanau (Aufenthalt unbekannt) MAX HANAU und Frau Martha, geb, Joseph Etain, Rue de Morteau ANDRE MICHEL und Frau Trudel, geb. Hanau Etain, Rue de Morteau ROBERT HANAU und Frau Margot, geb. Stern Etain. Rue R. Poincare 4 Enkelkinder: Claude, Guy, Dany, Yves Mein guter Mann, mein guter Vater, Schwieger- vater, Grossvater, Bruder, unser Schwager und Onkel Dr. MARTIN LUBINSKI entschlief sanft in seinem 77. Lebensjahr. Im Namen aller Hinterbliebenen- DOROTHY LUBINSKI KURT LUBINSKI ' New York, 26. Januar 1948. 905 West End Avenue Am 20. Januar, 1948 verschied nach längerem Leiden mein geliebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Gross- vater CONRAD ORBACH im Alter von 76 Jahren. In tiefer Trauer: ROSALIE ORBACH. 277 Washington St., Quincy, Mass. Dr. EGMONT und EDITH ORBACH, New Britain, Conn. GÜNTHER und BERTEL ORBACH, Santiago, Chile Dr. RUDI ORBACH, Quincy, Mass. __' Ludwig Oppenheim (frtihei Begräbnis-Ordnei to Mannheim ^aden' tjitemwiaf jnc. /bin streei 8t Amsterdam Ave ENdicoti 2-6600 L.ONU ISLAND 1250 Central Ave Fat Rockaway: 7-7100 iVUAMl BEACH Bei Trauerfallen telefonieren Sie Beerdigungs-Institut Park West Memorial Chapel FUNERAL DIRECTORS: HER MAN E. ALPERT MEYERS SKOTHERS 115 West 79th St., N. Y. C ENdtcott 2-3600 LONG ISLAND: 1284 Cential Avenue Far Rockaway FAr Rockaway 7-3100 ROTHSCHILD SAMUEL & SONS tnc West End FuneraJ ChapeJ 200 W 91 st S i SC-4.060t Spec prict- tc Aufbau readert In Shanghai verschied an. 1. Januar 1948 u.tser unvergesslicher, guter Va- ter, Schwiegervater, Gross- vater, Schwager, Bruder und Onkel Nathan Schirokauer (fr. Hindenburg, O.-S.) im 62. Lebensjahr. In tiefe-, Trauer: HANS, WALTER und ELLI LEHMANN geb. Schirokauer I I Gayton Crescent Hampstead-London N.W. 3 WALTER und LOTTIE KALLMAN geb. Robert 2041 First Street Ntipa, Calif. HEINRICH und ROSA SCHIROKAUER geb. Präger Santiago de Chile The F inest in Monuments Am 26. Dezember 1947 verschied im 62. Lebensjahr plötzlich mein innigstgelieb- ter herzensguter Mann, unser Bruder, Schwager und Onkel BERNl KLEEBLATT (früher Leipzig) .Wir werden ihn nie ver- gessen. In tiefem Schmerz. ROSEL KLEEBLATT geb. Schön Familie MAX KLEEBLATT, Hilversum, Holland Familie EDE LEHMANN, Forbach. Moselle Familie MOR HELD, London BERTEL KLEEBLATT und Kinder, Leeds Pitrufquen, Chile . Casilla 26 <®> MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN ot Wulkan & Neubrunn, Wien Studio 720 Ft. Washington Avenue N Y. C. 33 WA 7-3570 It is with great sorrow that we have to announce the death of our beloved friend. Mr. TheodorWeisenstein President of the Eastern District Soccer League t'or the past 20 years. We all mourn the departure of this great humane and populär sportsman who will he remembered by us for- ever. Eastern District • Soccer League L. Heidecker, Vice President Am 22. Januar verschied nach langem, schweren Lei- den meine liebe Mutter und Schwiegermutter,. Grossmut- ter, Schwester und Tante, Martha Simon geb. Kuntz im 61. Lebensjahr. In tiefer Trauer Herman Simon und Frau, geb. Hirsch Percy Julius, Evelyn Carol, Enkel geh. Marx (fr. Michelstadt i/O) — 27. Januar — 863 South lf>th Street, Ncwark 8, N. J.; Amalie Marx, geh. Neumann (fr. Komp ten a. Rh.) — 28. Januar — 6404 Goliad Avenue, Dallas 14, Texas. 70. Geburtstag: Betty Mann, gel). Mayer (fr. Köln) — 0. Fe- bruar — 11 Park Avenue, Mt. Vernoii, N. V.; David Loewcnstcin (fr. GelsenUirrlie») — 2. Februar — 121"» South 0 Streit,. Teive Haute, Ind.; Meta Wachtel (fr. Nürnberg) — 7. Februar — o/o Nussbnuni, Casilla :S.">:S9, Guaya- quil, Ecuador. 60. Geburtstag: Julius Lederer (fr. Ottenburg, Baden) — 17. Fe- bruar — 3327 Fast Broadway, Long Beach 3, Calif. 50. Geburtstag: Henry Grune- wald (fr. Bonn) — 7. Februar — 505 f>7th Street, West New Vor6, N. J. 45. Hochzeitstag: Solomon lind Pearl Korkes (fr. Wien) — 3 Fe»S hruar — 1123 Coney Island Ave- nue Brooklyn 30, N. Y. Silberne Hochzeit: Ernest und Margaret Iscnbergr, geb. Wolff (fr. Sehneidemiihl) — S. E. Bnu- I levard, Vineland, N. J.; Max und I Yanka Frank, geb. Stern (fr. Wuppertal) — 23. Januar — 15.11 , Luxor Road, East Cleveland, Ohio, Briefe auf der Redaktion (Bitte stets die Kennummer anzugeben) 2061 : Anna Glückauf-Hombur« Ss"r (aus Langen, Hessen), betrifft Vermögen ihrer Eltern. 2062: Hans Natonek, von Walter Jonas, Paris. 2063: Eleanor Eichenberg (NYC), von Claude Herrmann, Yilleur- NACHRUF! Mein lieber Mann, Magnus Marcus Kaufmann aus Kattowitz und Reuthen, Oberschlesien, ist am 10. November 1947 in Teignmouth, Devon, England, kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres in geistiger Frische plötzlich gestorben. Er überstand die Kriegs- jahre in Kattowitz und es war ihm vergönnt, seinen Lebensabend im Kreise sei- ner Kinder und Enkel zu verbringen. ELISE MARCUS 6, Ferndale Road Teignmouth, Devon I Erst jetzt ist es uns trau-j i rige Gewissheit geworden,! | dass meine geliebte Tochter, . Schwester und Schwägerin Sophie Block Amsterdam (fr. Bochum) im K.Z. Auschwitz im Jahre 1943 von den Nazis ermordet j wurde. In tiefer Trauer: Helene Block, geb. Kahn Hilde und Rudi Neustadt Pampa'2730, Buenos Aires Siegfried Ernst Block I Emmy Block, New York f wmmmmmmmmmammmmmmmmm. Am 19. Januar verschied plötzlich nach langem schwe- rem, mit grösster Geduld er- tragenem Leiden mein in- nigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel HERMANN STRAUSS (f'ly Haiger, Dillkreis) kurz vor seinem 69. Geburts- tage. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Gidda Straus«, geb. Finsterwald Issi und Frieda Hess, geb. Strauss u. Kinder Carol u. Bernice, 43 Cleveland St.. Rochester, N. Y. Fred ux. Bianca Markus, geb. Strauss u. Tochter Kay, 461 Joseph Av„ Rochcster. N Y. Jacob Strauss, 185 Audubon Ave., N.Y.C. Am 15. Januar 1948 ist im Alter von 70 Jahren mein ge- liebter Mann, mein teurer Bruder und Onkel Eugen Stern (fr. Kitzingen/Main) nach längerer Krankheit sanft entschlafen. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: EMMI STERN geb. Schmidt 3416 Elaine Place Chicago, III. Am 23. Januar verschied plötzlich nach langem Leiden unsere liebe BILLA MANNHEIMER geb. Seligmann (Worms —r Frankfurt/M.) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Eugen Mannheimer, 10 Fort Washington Ave., new- ad- dress: 31 Post Ave., N.Y. 34 Paul Mannheimer Hugo Seligmann, Melbourne Am 25. Januar 1946 ent- schlief unsere liebe Mutter, Grossmutter und Schwester. Caroline Zivi geb. Bloch fr. Müllheim in Baden im 81. Lebensjahre. Die trauernden Hinter- bliebenen: Familie HUGO ZIVI 47-43 47th Street,- Woodside, L. I. LAURA MUELLER geb Zivi, und Sohn ■ 77. West 181st Street; Bronx, N. Y. Am 14. Januar (3. Schebat) verschied im 78. Lebensjahre mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Grossvater und Onkel FERDINAND WALLENSTEIN fr. Grossenbuseck Die trauernden Hinterbliebenen: Emma Wallenstein geb. Simon und Kinder. 227 Audubon Avenue New York City GRABSTEINE BERNARD BERLiN 350 Fort Washington Ave. N. Y. C. 33 WA 7-«045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung I I I HC /■* || /» £» f \ k g O Vollständige Erledigung aller I 1^ J]p| (TjJK J Beerdigungs-Einzelheiten zu * niedrigen Preisen in allen JÜDISCHES BEERD1GUNGS-INSTITU1 Teilen New Yorks. Anerkannt von deutsch jüdischen Gemeinden Grabstätten auf allen Friedhöfen Neue, mode- i eingerichtete Chapel (nahe Washington Heights): 1225 jEROME AVENUE (Ecke 167. Str.) - Iel.: JErome 6-7400 GRABSTEINE LIPSTADT MEMORIAL COMPANY 370 Amsterdam Ave. (nahe 78 St ) Tel.: TR 4-2211 Samstag* geschlossen Am 22. Januar 1948 ver- schied in New York nach kurzer Krankheit unser lie- ber Gatte, Vater und Gross- vater LOUIS ALBERT Die Einäscherung fand, seinem Wunsche gemäss, in aller Stille statt. In tiefer Trauer MARY ALBERT und Am 20. Jan. 1948 verschied ganz plötzlich kurz vor ihrem 77. Geburtstag, unsere innigst gel.Mutter u.Schwiegermutter HERMINE JAKOBY geb .Gruenewald(f.Mannheim) Wer sie gekannt hat weiss, was wir verloren haben. In tiefer Trauer Lillie Ross geb. Jakoby Eugene Ross, 5711 Bartlett St., Pittsburgh 17, Pa. IN MEMORIAM Anlässlich "des Jahrestages des Todes meines lieben Mannes • Ingenieur 1 Wilhelm Oberlander gedenke ich seiner, Helen Oberlander QUEENS QUEENS TEMPLE MEMORIAL INC Bernhard Weiss, Manager Grabstätten auf allen Friedhöfen u. Krematorien FLushing 9-1010 Alle Informationen werden am Telephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSHING BROADWAY MEMORIAL CHAPEL, Inc. 4120 BROADWAY (Ecke 174 Strasse) BRETTSCHNEIDER BROTHERS Beerdigungen zu {(lässigsten Preisen unter günstigsten Bedingungen, auch von "Chapels" innerhalb Gross-New Yorks aus. Beerdigungsplätze aui den bekanntesten Friedhöfen. Die einzige jüdische Chapel' in Wash. Heights o. 'Inwood Secfion'. Komitees, Organisationen und Synagogen-Gemeinden sind höflichst eingeladen unsere Räume zu besichtigen. Tag und Nacht geöffnet. Tel.: WAdsworth 7-2250 LOEWENSTEIN Tochter von Karl und Minna Loewenstein, gesucht von Ernst Loewenstein, Sodener Strasse 10, Berlin-Wilmers- dor£, Germany. WELLISCH Kürschner, der auch in Wien- Kürschncrmeister war, sucht Freunde u. Verwandten Wellisch, Jacques, 92, Fau- bourg Poissonniere, Paris 10e GESUCHT WIRD Landsberger, Ernst (fr Luk- kenwalde bei Berlin, Metallfabr. j Bartosik & Co., dann Italien u. Cuba); und Lenzen. Curt (Sohn: ti. Justizrats Dr. Felix Lewy j Lenzen, Berlin, jetzt Buenos Aires), von Johanna Lewy- ' Ranft, Wittenbergplatz 5/6, Ber ♦ lin W 30, Germany. j Gruenebaum, Julius und Hed-; wig« geb. Seligmann (fr. Frank-i Jurt a. Main, Telemann Strasse), i*on Lu und Triidl Kahn, Tarbes (Htes. Pyr.), 11 rue Dalloz, I France. j „ Treisler. Rose, geb. Guih {fr. j Berlin, Vater Besitzer einer i Knopffabrik) von Dr. Felix, Guth, 98 Paoting Road, Shang- ; Jini, China. | , Rosenlhal. Bernhard (fr. Ber- lin), von Johannes Robert, Ib- benbueren, Hotel Oncafitsch.l (Westfalen B. W.), Germany. Adler, Markus (Kürschnei aus Berlin, dann Holland, jetzt USA), von Max Marcus, 5538 Stanton I Avenue, Pittsburgh 6, Pa. j Haniwedell. Lore# geb. Kaiser i (bi'f Kriegsende Hamburg); und Feind. Lusia geb. Czysz (fr. Wien, dann Katowice, bis 1940 London, jetzt vermutl. New York), von Vera. Koenigsfeld, Caixa Postal J099, Sao Paulo, Brazil. . Gelber (fr. Hamburg-Rutsch- bahn), von Berisch Schapira- Goldfarb, geb. Medyn, Viamonte 781, Buenos Aires, Argentine. Philippsohn, Lydia und Vater iind Geschwister (fr. Berlin,El- pässerstr, Krankenschwester, 1938 nach San Francisco ausgew.), Von Grete Samson c/o Marx, 65 JE. 96 Street, New York 28, N.Y. j Weilzenblum, Priedel ,fr. Za- greb, Jugoslawien), v. Dr. Erich Schlesinger, Apartado 1113, Ca- racas, Venezuela» Lewin, -Marlin (geb. Strass- fcurg, Westpr., Sohn des Flei- pchermeisters Siegfried Lewin, Kul. Tilsit, OstprJ, von Erich Littmann, 6 Mendele Street, Tel- Aviv, Palestine. Ob für grosse Gelegenheiten, odter kleine Aufmerksamkei- ten, ob für die Bronx oder Queens, RENEE-FZOHWS hat .das Richtige für Sie! Nette Bedienung, reelle Preise zuverlässige Lieferung! 390 COLUMBUS AVENUE Zw. 78. u. 79. Str. EN 2-06601 Wolff, Hugo (1939 von Holland nach New York), von Helene Schulte, 25 Winterbergstrasse, Paffrath b. Bergisch-Gladbach, Brit. Zone, Germany. Baum, Dr. med. Alberl; und Breuer, Dr. med. Frnz t beide früher Wien, seit 1938 USA), von Maria Kraus, Pramergasse 19/19, Wien IX, Austria. Weiss. Dr. Rabbiner (fr. Dan- zig, jetzt vermut!. USA), von Tamara Rottenberg, Wittduen- Amrum, Germany. Heller, Ilse, geb. Guhrauer (seit 1938 New York), von Hans Baumann, c/o Hias, 408 Marion St., Seattle, Wash. Kinder von Agathe und Wen- delin Raiker; und Kinder von Anna Meyer, geb. H&iker (alle vermutl. Chicago), von Alois Haiker, Salzachstrasse 21/4, Wien XX, Austria. Wolfsohn, Sigmund (fr. Wien, seit 1939 vermutl, New York), von H. I. Wolfsohn, 55 Percy St., Oxford, England. Loewensberg, Heddie-Hedy (fr. Mainz, Frauenschule und Kiri dergärtnerinnen-Seminar, dann Heilerziehungsanstalt Kalmen- hof in Idstein/Taunus), van Martha Heimbuerger, Kalmen- ho.f, (16) Idstein/Taunus, Ger- many. Bruder von Josef Gustav, No. 3 D P. Centre-Barletto, Prov. Bari, Italy. Verwandte von Irene Berlstein (Tochter von Dr. Adolf Berl stein aus Polen), (13a) Alzenau, Jahnstr. 22, Bayern, U.S. Zone, Germany. Weilzmann, Dr. 1 Maximilian (Zahnarzt, fr. Wien, seit 1938 USA), von Luise Sierek, Gym- nasiumstr. 23, Wien 18, Austria. gv.,-, n;sÄWm- Warner yun-llllp Tel. LO 8-3922 BabyCarriageShop 4325 BROADWAY (184th) N.Y.C Coacheite $59.50" Cribs........ $29.50 Play Pens $10.95 Hi Chairs $10.95 Stroller with Hood $18.75 Reparaturen preiswert. ;->-Ä • m n preiswert. I We are happy to announce the arrival of our son Allen Fred January 16th, 1948. Ludwig and Elsie Klein nee Baum 1705 E. Howell Street Seattie 22, Wash. f'iy f'ly Karlsruhe Bad Kreuznach Kew Caldens Photo Studio, Home Portrait» ' Cameras. Films, Supplies JAMES PHOTO, Inc. 81-61 Lefferts Boulevard Tel.: VI 7-2523 Wir gratulieren herzlich unserer lieben Mutter, Gross- mutter und Urgrossmutter Jenny Katzenstein Bogota, Columbien Calle 45a, No. 1437 zum 88. GEBURTSTAG am 4. Februar 1948 Ihre dankbaren Kinder, Enkel und Urenkel Unserer lieben Mutter und Schwiegermutter SARA AGULNIK 11 Oxford Terrace Gateshead, England (früher Stuttgart, Pension Agulnik) die herzlichsten Glück- Wünsche zti ihrem s.G.w. am 14. Februar 1948 stattfindenden 80. GEBURTSTAGE IHRE KINDER UND ENKEL Es Jst mir unmöglich, für die mir anlässlich meines 80. Ge- burtstages erwiesenen Auf- merksamkeiten jedem Einzel- nen zu danken, und spreche deshalb auf diesem Wege al- len; Vefwan^ten, Freunden u. Bekannten meinen herzlich- sten Dank aus. KARÖLINE MARX geb Bendheim (fr.Sprendlin- fen bei Frankfurt a. M.) Legget Ave., Bronx, N. Y. Eine FAMILIEN-ANZEIGE in dieser Grösse (1 tneti) kostet $4.90 (Mindestgrösse) Grössere Anzeigen kosten: 114" doch 1 Spalte breit $6.30 1%" "1 " " $7.35 2" " I " " $9.80 " 1 " " $12.25 3" " 1 " " $14.70 Die folgenden Grössen NUR für Todes-Anzeigen: 4" - I 1^4* •• 2 2" " 2 3" " 2 4" " 2 $19.60 $14.70 $19.60 $29.40 $39.20 usw. Anzeigen bitten wir im Vor- aus durch Scheck oder Money Order zu bezahlen Anzeigen- sehluss Montag 2 Uhr An- zeigenaufträge sind zu rich- ten an Aufbau Advertising Department Um Druckfehler zu vermeiden, bitten wir die Anzeigen in Druckschrift oder mit der Schreibmaschine '* aufzusetzen. — PHOTO _ N. CHeke? 683 NOSTRAND AVENUE Brooklyn, N. Y. - SL 6-3627 BESTBEKANNTER WIENER PHOTOGRAPH Besitzer vieler Auszeichnun- gen, (IRT u 8th Ave. Stat.) Wir gratulieren unserer lieben Mutter und Oma Johanna Strauss (fr. Miehlen-Oberlahnstein) zu ihrem 75. GEBURTSTAGE am 30. Januar 1948 Gustav Reutlinger u. Familie Walter Erman und Familie 514 E. Courtland St. Philadelphia 20, Pa. Unserem lieben Vater David Loewenstein (fr, Buer, Wests.) zu seinem 70. GEBURTSTAGE am 2. Februar 1948 die allerherzlichsten Glückwünsche! Seine Kinder: KURT und GUSTEL WERNER und HAZEL Seine Enkelkinder MICHAEL, RUTH MIRJAM ■1215 9th Street Terre-Haute, Ind. Statt Karten. Für die anlässlich meines 70. GEBURTSTAGES erwiesenen Aufmerksamkei- ten danke ich allen recht herzlich. Frau ERNESTINE HIRSCH geb Merklinger ifr. Berwangen,Baden) 880 West 180th Street New York 33, N. Y. Für die uns anlässlich unseres 40iähr. HOCHZEITSTAGES in so reichem Masse erwiese- nen Aufmerksamkeiten dan- ken wir allen Verwandten u. Freunden, besonders den In- habern und Angestellten der United Kosher Provision Co., Inc., Brooklyn, N. Y„ herz- lichst. HEYMANN JOSEPH und Frau HEDWIG, geb. Frank (früher Bitburg bei Trier) 778 Lincoln Place Brooklyn 16, N. Y. Für die uns freundlich erwie- senen Aufmerksamkeiten an- lässlich unserer SILBERNEN HOCHZEIT sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten un- seren herzlichen Dank. MARTIN GLUECK und Frau ERNA, geb. Levy 900 Gordon Terrace Chicago 13, III. We are very happy to an- nounce the arrival of our son Lenard Erwin January 14, 1948 Sigi änd Trudy Bacharach, nee Stern (f'ly Marburg — Minneapolis) 535 West 162nd Street New York 32, N. Y. We are happy to announce the arrival of Judy's baby brother Howard Hermann on January 20, 1948 David and Mary May 17 Beiden Avenue Norwalk, Conn. (f'ly ' ' (f'ly Rossdorf- Berwangen- Darmstadt) Baden) »We are happy to announce the arrival of our son David Laurence on January 16, 1948 a brother t'or Marilyn. Manfred Plaut a. Vera n6e Kay (f'ly Katschinsky) 47. Belsize Court London, N.W.3 We are happy to announce the arrival of Susan Ann's baby sister •Michele Audrey on January 15, 1948 Max and Shari Bronner (Eichenbronner) (f'ly Nürnberg) 6951 Oglesby Avenue Chicago 49, III. We are happy to announce the arrival of . Leslie John's baby 'brother Peter Michael on January 19, 1948. Karl and Edith Weil nee Mendelsohn 765 Westwood Drive St. Louis 5, Mo. Die Geburt ihres zweiten Sohnes Samuel Jacob Zeigen erfreut an Rabb. Dr. Max Kapustin und Frau Brunhild geb. Rosenfelder Danville, Va. Die glückliche Geburt von Ruth Shirley's Bruder Ronald Josef geben bekannt Walter Levy und Frau Caroline geb. Hirsch (fr. Breyell, (fr. Polch, N -Rh.) Bez. Mayen) 667 West 161st St., N.Y.C. 20. Januar 1948 We are happy to announce the arrival of our daughter Sandra Helen on January 26, 1948 Julius and Ruth Keller nee Feldman 22 Nordacs Street Trenton, N. J. (f'ly (f'ly Mannheim) Günzenhausen) Wirb für den "Aufbau" —PHOTO— WEITZMANN 2424 BROADWAY (between 89th-90th Sts.) Tel.: SC 4-6270 HOCHZEITS- AUFNAHMEN CANDID PICTURES PASS-BILDER CITIZENSHIP Redaktionsschluss: Montag 12 Uhr mftteos We are häppy to announce the arrival of our daughter Roslyn Judith on January 22, 1948 Alfred and Carry Barancik n«5e Rapp 5455 Blackstone Avenue Chicago 15, III. Die Geburt ihrer Tochter LINDA MARGRET 24. Januar 1948 zeigen hocherfreut an Bert Mayer und Frau Margot, geb. Wertheim %9 Thayer St., 'New York City (fr.Reichenbach (fr.Angenrod i. Odenwald) - Oberhessen) We are happy to announce .. « the arrival of Gerald's baby sister ANNETTE on January llth, 1948. Alfred a. Edith Layton (f'ly Lachmann, Berlin) 1, Chelwood Avenue Leeds, 8, England We are happy to announce the arrival of our son RAYMOND ALEX on January 16th, 1948. Manfred and Marion Elly Kahn, nee Croner 558 W. 164th St., N.Y. 32, N.Y. f'ly Frankfurt/M. f'ly Berlin The Barmizwah of my son Kurt will take place on February 7th, 1948 at Temple Isaiah Israel 1100 Hyde Park Boulevard and Greenwood • Mrs. Jenny Seligmann nee Frankel (f'ly Wupperthal-Elberfeley 5215-17 Kimbark Avenue Chicago 15, III. Reception: Sunday, February 8. 3-6 p. m. The Barmitzwoh of our son Erwin will take place on February 7, 1948, at the Congregation Ahavath Thor ah 2024 Amsterdam Avenue (160-161 Sts.) Alex and, Fanny Salm n6e Loewenthal (f'ly Schweich/Mosel) 645 W 160th St., Apt. 3-G New York 32, N. Y. At home: Sunday, 2-5 p. m. Mr. a. Mrs. Salli B. May (f'ly Frankfurt-Main) 111-39 76th Road Forest Hills, L. I., N. Y. are happy to announce the Barmitzwoh öf their son ERIC on February 7th at 9:30 a. m. Forest Hills Jewish Center, 92-15 69th Avenue (corner Kessel Street), Forest Hills, L. I., N. Y. At home: Sunday, Feb. 8, 1948, from 3-6 p. m. Am 24. Januar 1948 feierte unser zweiter Sohn MICHAEL seine Barmitzwah Walter Tucker Und Frau PAULA, geb. APPEL (früher Oels i. Schi.) 107 EUwood Street New York 34, N. Y. Ignatzu.Lotte Sachwald freuen sich, die am 17. Januar 1948 in Paris stattgefundene Bar-Mizwah ihres Sohnes Theodore bekanntzugeben. 96, rue de Turenne, Paris 3e Irene I. Schweid Bert Hirsch E N G A G E D 286 Ft. Washington Avenue 880 W. 180th St., N. Y. C. f'ly Paris f'ly Berwangen France Germany January, 1948 WEDDING PICTURES CHILDREN'S STUDIES PORTRAITS in my studio or your home 239 W. 72nd St. TR 7-8886 ffeJ TTfcS? MODERATE PRICES JULIUS [HAMBURGER DIAMOND RINGS WATCHES Jewelry ' Silverware [255 FT. WASHING1 AV. 1(171»! St.) . Tel.: WA 8-6080 Wäsche- Aussteuern | Vertrauenssache. Seit Jahrzehnten hierfür bekannt. SCHWÖB LINENS INC. 12 EAST 461h ST. - 51h Floor New York 17 N. Y. Unverbindliche, fachmän- _ Nische Beratung Mr. and Mrs. Jules Lowengard are very happy to announce •the engagement of their daughter Edith to Walter P. Loebenberg son ot Mr. and Mrs. David Loebenberg on January 20, 1948 5231 Kimbark 5306 Woodlawn Ave. Ave. Chicago 15, III. (f'ly (f'ly Wächtersbach, Darmstadt) Frankfurt/M.) Mr. a. Mrs. Jacob Adlet Mr. a. Mrs. Otto Daniel announce the engagement of their children IRENE to ERIC Caixa Postal 51 121 Sherman Petropolis Avenue E.doRio Brasil NewYorkCity (f'ly (f'ly Stuttgart) W.-Elberfeld) Lotte Goldschmidt Ernest A. A. Noymer E N G A G E D 371 East 21st Street Brooklyn 26, N. Y. (f'ly Stuttgart, London) 30-59 85th Street Jackson Heights, N. Y. (f'ly Nürnberg) January 24, 1948 Mr. a. Mrs. Rudolf Anderl Mr. a. Mrs, Emanuel Karfiol announce the engagement of their children EVELYN to ARTHUR 520 W 163 St. 188 W 101 St. (f'ly Vienna) (f'ly Munich) New York City January 31, 1948 j Ellen Simoni Freddy Winant (f'ly Wimmer) E N G A G E D January 18, 1948 315 W. 94 St. 600 W. 140 St. New York City (f'ly München) Friedel Ermann Alfred Lambert E N G A G E D January 24, 1948 17 East 96 St 68-35 Burns St. N.Y.C. Forest Hills, L.I. (f'ly Osan/Mosel, (f'ly Luxembourg) Andernach/Rh.) Mr. and Mr. James Jacks (f'ly Berlin) Mr. Rose C. Barison are happy to announce the engagement of their children LILLY SUSANNE to GEORGE ALLAN January, 1948. 500 Bergen Av.,Jersey City,N.J. 52 Tonnele Av., J ersey City ,N J. Hilf der Blauen Beitrags karte, Pakete nach Europa schicken. Die Vermählung unserer Kinder ERICA und GÜNTER findet am 1 Februar 1948 statt. MARGOT HERZBERG geb. Berger Santiago de Chile General Salvo 155 (früher Suhl/Thür.) LEO ROSENKRANZ und Frau HILDE, geb. Gerson Santiago de Chile Josö L Araneda 248 (früher Berlin)* Bruno Stern Lisel Stern nee Wolfsheimer M A R R I E D January 18th, 1948. (f'ly (f'ly Niederstetten Weikersheim Wttbg.) Wttbg.) 854 Intervale Avenue New York 59, N. Y. Herbert Izbicki Trude Izbicki nee Hoffmann M A R R I E D January 29th, 1948. f'ly Berlin f'ly Castrop- ^ Rauxel, Wests. 21, Langford Court Abbey Road London, N.W.8 INSTEAD OF CARDS: Norbert Low Ei nie Lo w nee Strauss M A R R I E D February 8th, 1948. ■ f'ly f'ly Frankfurt, M. Frankfurt, M. 1311 East 53rd Street Chicago 15, III. Reception: 2-4 p. m. at Hotel Windermere EAST 1642 East 56th Street Walter Vollweiler Erna Vollweiler nöe Dreyfus M A R R I E D January 18, 1948 (f'ly Kirch- (f'ly Bruchsal, heim/T.) Baden) At home: Sunday, February 1, 1948 from 2-6 p. m. d681 Broadway, Apt. 52 (corner I53rd St.) New York City Henry Schauer Elsie Schauer n6e Mondschein M A R R I E D January 24, 1948 436 Fort Washington Ave. New York City Albert Knoepfler Assia Miriam Knoepfler n4e Magasiner MA R R I E D f'ly Shanghai, Berlin) 884 Riverside Drive New York City November 29, 1947 Ernest Rosenfeld Trude Rosenfeld nee Kohlmann M A R R I E D 600 West 161st Street, N. Y. C. (f'ly Buehl) 8 Featherbed Lane, N. Y. C. (f'ly Kircheim a. Eck) Hugo Leüchtmann Hanna Leuchtmann n6e Loewenstein M A R R I E D February 1. 1948 377 Harwick Rd. Rochester, N. Y. (f'ly Amster- (f'ly Messing- dam) werk, Paris) Mr. and Mrs, EDMUND LEM have the pleasure of an- nouncing the marriage of their daughter SOPHIE to Mr. LOU REGENSTEIN on Sunday, February 1, 1948 at 2 o'clock in the afternoon Temple Isaac 554 Prospect PL, Brooklyn. 797 Putnam Avenue Brooklyn, N. Y. Was der New Look angerichtet hat Stimmen aus den U.S.A. In Los Angeles tragen die Frauen lieber bequeme Sport- schuhe als hochhackige Pumps, in St. Louis haben sie es durch ihren Kaufwiderstand erreicht, dass gewisse Spezialgeschäfte ihre Preise um genau die Hälfte des Preises herabgesetzt haben, und in Miami, Florida, kaufen die Touristen rosa- und mauve-far- bene Nylonstrümpfe, während die Eingeborenen in alten Strandan- zügen herumlaufen, die vom "New Look" etwas so weit ent- fernt sind, wie Maine von Oregon. Woher weiss man das? Von den 150 Fraueriredakteurinnen und Mode - Berichterstatterinne n, die vor kurzem wieder zur Na- tional Press Weese nach New York gekommen waren, um hier die neuesten Kollektionen in Augen- schein zu nehmen, und die Idee des "New York Label" in alle Teile des Landes hinauszutragen. Cleveland hat Preisgrenze "Alle unsere guten Geschäfte führen natürlich die elegante New Yorker Konfektion, aber selbst in den Kreisen der Wohl- habenden macht sich jetzt schon eii\ gewisser Widerstand gegen die " allzu hohen Preise bemerk- bar." Die uns das sagt, ist Winfred Gudseck, Modeberichterstatterin für den "Cleveland Piain Leader". Natürlich werden für sehr ele- gante Sachen aus grossen Häu- sern immer noch angemessene Preise bezahlt — z. B. für Adrian Modelle, die bei uns auch geführt werden — aber wenn ein kleines seidenes Imprimee plötzlich $300 kostet, dann streiken die Kunden. "Für so ein Kleidchen zahle ich nicht mehr als $95", hat neulich eine sehr wohlhabende Kundin in einem unserer feinsten Spezialge- schäfte erklärt, und irgendwie scheint das auch wirklich die Grenze zu sein. Mit Mänteln und Kostümen ist es natürlich etwas anderes, zumal da die gut ange- zogene Frau in unserer Stadt, mehr auf Qualität sieht, als auf irgendetwas anderes, und sie lieber für einen guten Tweed Geld ausgibt, als für irgendeine flüchtige Modelaune. Der soge- nannte "New Look" ist bei uns nur in der modifizierten Form ak- zeptiert worden, d. h., soweit er nicht allzu gewagt und extrava- gant ist. Die zuerst Bekehrten waren die jungen Mädchen, die übrigens auch für die Einführung der zwanglosen kalifornischen Mode verantwortlich sind. Cleve- land kauft jetzt ausser in New York auch in Kalifornien, und zwar vor allem Sport- und Strandsachen." Grosse Damen irr» kleinen Rhode Island Die nächste, die uns zwischen Cocktail und Modenschau Aus- kunft über die Reaktion der Frauen auf den "New Look" in ihrer Heimatstadt gibt, ist Made- leine Corey vom "Providence Journal". Ihre column erscheint sowohl im Morgen- als auch im Abendblatt und erreicht eine Leserschaft von etwa 450,000. "Ich habe immer .zwei ganz verschiedene Schichten der Be- völkerung im Sinn, wenn ich meine Sachen schreibe. Das eine sind die Damen der Gesellschaft, die bei uns eine grosse Rolle spie- len und die, wie Sie wissen wer- den, der Neu-England - Tradition entsprechend, alle einen mehr oder minder konservativen, aber dafür auch sehr kultivierten Ge- schmack haben. Unsere Bevölke- rung hat einen stark französi- schen Einschlag, und ausserdem haben sich bei uns auch viele Kunsthandwerker aus der Alten Welt angesiedelt. Wir haben be- rühmte Silberschmiede und Ju- weliere, und aus unserem klei- nen Staat kommen die feinsten Webereien. Unsere Damen der Gesellschaft waren es von jeher gewohnt, viel Geld für ihre Gar- derobe auszugeben, und bisher hat sich in diesen Kreisen auch noch kein Widerstand gegen die herrschenden Preise bemerkbar gemacht. Natürlich machen diese Frauen die neue Mode nicht etwa vorbehaltlos mit, d. h., mit all ihren Gewagtheiten und Extra- vaganzen, aber sie bezeichnen sie als "ladylike", und endlich ein- mal wieder als etwas, womit man Grande toilette machen kann. Der andere Teil unserer Leser- schaft dagegen, d. h. die berufs- tätige Frau und die Hausfrau, die darauf angewiesen ist, Mas- senkonfektion zu kaufen oder sich ihre Sachen selber zu schneidern, beklagen sich bitter über die all- zu grosse Stoffverschwendung, die die neue Mode verlangt und die damit verbundenen Kosten. Dabei sind die jungen Mädchen, genau wie in allen anderen Städ- ten auch, bei uns die ersten ge- wesen, die die langen Röcke und Mäntel mit Begeisterung getragen haben, und ich kenne nicht we- nige, die wochen- und monate- lang an anderen Dingen gespart haben, nur um sich wenigstens ein modernes Kleidungsstück kaufen zu können." Hier spricht Pittsburgh Frances Walker von der "Pittsburgh Post - Gazettedie ausser. Modeberichten und Arti- keln auch ein "Shopping column" für ihr Blatt schreibt, ist zwar in ihren Berichten so sachlich, dass selbst der schärfste Beobachter keine persönliche Kritik heraus- lesen kann, aber in ihrem Herzen hat sie doch Mitleid mit den vie- len Frauen, deren Kleiderbudget durch den "New Look" und die radikalen Veränderungen, die er bedeutet, schwer aus der Balance geworfen worden ist. "Denken Sie bloss an die vielen Frauen un- serer GIs, die das bisschen Geld, das sie hatten, dazu verwendet haben, um sich hübsch einzuklei- den, und die zu Beginn des Win- ters 47 feststellen mussten, dass der Mantel, den sie sich 46 ge- kauft hatten, inzwischen hoff- nungslos unmodern geworden war. Schliesslich und endlich kauft sich ja die Durchschnitts- frau in Amerika nicht alle Jahre einen neuen Wintermantel, und irgendwie hätten unsere Mode- schöpfer darauf Rücksicht neh- men müssen. Ich kann zwar das Argument verstehen, dass eine neue Mode geschaffen werden musste, um den gefährlich gesun- kenen Umsatz zu heben und da- mit die Beschäftigungsziffer in der Industrie, aber irgendwie hätte meiner Meinung nach ein Kompromiss gefunden werden müssen, damit auch die weniger Bemittelten nicht allzu sehr zu- rückzustehen brauchen. Pittsburgh ist,e wie Sie wissen, eine grosse Industriestadt, wo viele sehr wohlhabende Familien ansässig sind. Die ersten, die sich voller Begeisterung auf die Mode gestürzt haben, waren die jungen Mädchen, d. h. die College Girls und die Debütantinnen, und auch die jungen Sekretärinnen, die zum Teil sehr gut bezahlte Posten innehaben. Eine junge Dame, die im langen, weiten Ballerinarock im Büro sitzt, ist in Pittsburgh durchaus kein seltener Anblick. Dabei herrscht bei uns im allge- meinen ein stark konservativer Geschmack, und die Frauen legen viel mehr Wert auf Qualität, als auf irgend etwas anderes. Wir sind, wie man so sagt, 'the tweedy type', und das kommt wahr- scheinlich nicht zuletzt daher, dass der Grundstock unserer aus vielen Nationalitäten gemischten Bevölkerung schottisch-presbyte- rianisch ist. Sie wissen, der Schotte verlangt immer gute Ware für sein Geld, und das hat sich in den Kaufgepflogenheiten unserer Frauen bis heute erhal- ten. Bis jetzt haben sich die hohen Preise für die neue Damenklei- dung noch nicht unvorteilhaft in anderen Abteilungen ausgewirkt, aber viele unserer Kaufhaus-Be- sitzer befürchten, dass dies über kurz oder lang der Fall sein könnte und versuchen, dem zu steuern. Für Spezialgeschäfte ist Pittsburgh kein Pflaster, es ist vielmehr eine ausgesprochene "Department Store" - Stadt, und daher sind es die Waren* und Kaufhäuser, die die führende Rolle in der sogenannten "Con- sumer Education" spielen. Eine Anzahl unserer führenden Ge- schäftsleute haben sich unlängst zu einem Forum zusammenge- schlossen und mit Hilfe der Haus- wirtschafts - Lehrerinnen unserer öffentlichen Schulen und einer gut gemachten Inseraten - Kam- pagne versucht, die Konsumenten über die Beziehungen zwischen Qualität und Preis einer Ware aufzuklären." Vera Craener. Ehefrau verlangt Stundenlohn für Hausarbeit In Waukesha, Wisconsin, hat ein Ehemann die Scheidungsklage gegen seine Frau unter der Begründung ein- gereicht. dass sie . . . 75 Cent pro Stunde für geleistete Hausarbeit ver- langt. Das neue FrühjahrscompEet Dunkelblaues Mantelkleid in Prinzessform über einem mit einer breiten Rüsche besetzten Unterkleid aus blau-weiss karier- tem Taft. Dazu passend eine grosse Schleife, die am Unter- kleid abgearbeitet ist, und aufge- knöpfte Manschetten. Die grossen, aufgesetzten Taschen verbreitern die Hüftpartie der sonst schlan- ken Silhouette. Ein "Lombardy Dress", vorgeführt bei der gros- sen "Dollar and Sense" Moden- schau des New York Dress Insti- tute im Waldorf-Astoria. Briefmarken - Ecke Philatelie im Radio Der New Yorker Sender WOR bringt von nun an jeden Sonn- abend von J0 Uhr 15 bis 10 Uhr 30 eine Sendereihe "All About Stamps". Gäste aus allen Zwei- gen des amerikanischen Lebens kommen zu Worte, die sämtlich eine Leidenschaft haben: "Brief- markensammeln". Das Programm steht unter Leitung des Musikdirektors der Station Sylvan Levin. Gast im ersten Programm war Kapellmeister Vincent Lopez, der als Einführung verschiedene Akkorde spielte, die auf Briefmarken erschienen sind, wie beispielsweise die National- hymnen-Ausgaben südamerikanischer Staaten. Dann folgte ein Quiz-Pro- gramm, in dem Schüler philatelistische Fragen beantworten mussten und da- für Marken und Abonnements auf Briefmarken-Zeitungen als Preise er- hielten. 'All about stamps" kann noch Verbesserungen vertragen, ist aber sicherlich eine Bereicherung des Radio-Programms. Uebrigens nat der Auslandsdienst des B. B. C. London einen besonderen Er- folg mit einer Brielmarkensendung für Oesterreich. Die österreichischen Sammler, die bisher von der übrigen Welt ziemlich abgeschnitten waren, lauschen mit grossem Interesse dieser Sendung, in der sie vieles über Mar- ken-Ausgaben in der übrigen Welt er- fahren. Oesterreichs Neuerscheinun- gen Zu Ehren der Olympischen Spiele hat Oesterreich eine Ein Schilling plus 50 Groschen Wohltätigkeitsmarke ver- ausgabt. Die Marke Zeigt das olym- pische Feuer über den symbolischen fünf Ringen. Die Farbe ist blau. Die Winter-Oiympiade findet vom 80. Ja- nuar bis zum 8. Februar in der Schweiz statt. Selbstverständlich hat auch die Schweiz Sondermarken verausgabt. Zwei weitere österreichische Marken bringen den Komponisten Carl Michael Ziehrer "und den Maler Friedrich von Amerling auf 20-Gro- schen und 60-Groschen-Werten. Interessante Neuerscheinun- gen Neue Luflposimarken kommen in Frankreich, dem Saargebiet. Franzö- sisch-Maroklco und in Irland zur Aus- gabe. Frankreich: 50 Francs mit dem Porträt des Luftfahrtpioniers Clement Ader, zwei weitere Marken mit Bild- nissen des bekannten französischen No- vellisten und Fliegers Anloine de St. Exupcry und des Piloten Dagneux. Saargebiet: Als erstes Gebiet in Deutschland nach dem Zusammen- bruch wird das Saargebiet eine Luft- postserie verausgaben, 25 Francs; 50 Franse und 200 Franse sind als Werte vorgesehen. In Fran&ösisch-Marokko wird eine • Wohltat igkeits-Luftpost-Serie heraus- kommen. 8 Franse plus 36 Franse und 20 Franse plus 35 Franse werden zu Gunsten der Landwirtschaft und des Wiederaufbaus verausgabt. Irland: Die erste Luftpost - Serie dieses Landes wird den internationalen Flughafen Shannon in Irland zeigen. 2. Spender-Liste für die Brief- marken-Sammlung für die DP- Kinder Mit freudiger Genugtuung kön- nen wir heute eine weitere Liste von grosszügigen Spendern ver- öffentlichen. Wir ejtnpfangen Sen- dungen nicht nur von unzähligen Orten der Vereinigten Staaten, sondern auch das Ausland betei- ligt sich an dem guten Zweck; so konnten wir Spenden von Cuba und Bulgarien in Empfang neh- men. Joseph Abeles, Forest Hills, N. Y.: Alfred M. Adler. Chicago. III.; Dr. Curt Aibu, New York, N Y.; Arthur Bueichler, New York, N. Y.; Julius Brand, Flushing. N. Y.; M. Dillen- bürge r. Los Angeles, Ca Iii".; Herbert Eise mann. New Bi ilain. Conn.; Hertha Flanter, New York, N. Y.; E. Falk, New Vork. N. Y.; Galliiu r, New York, N. Y.; W. P. Garrick. Bridgeport. Conn.; Dr. K. Geisenberg, New York, N. Y.; Alfred Hammerschmidt, New York, N. Y.; L. Hodcsmann, New York, N. Y.; Max Heirsch, Milwaukce, Vis.; S. Jacob, New York, N. Y.; Dr. Stefan Ksinski, Habäna, Cuba; Walter Loe- Jacubowski. New York. N. Y.; Martin wenthal. New York, N. Y.; Werner Marx, Philadelphia. Pa.; Dr. S. Navon, Sofia. • Bulgaria; Ralph Nordhauscr, Denver, Co!.; Mrs. Ciaire Pollock, Providence, R. I.; Mrs. I. Rosenthal, Brooklyn, N. Y.; Dr. Max Sorelt, New York, N. Y.; S. Sander, Bronx, N. Y.; Arthur N. Simon, New York, N. Y.; Arthur Veit, New York, N. Y.; H. S. Victor, Forest Hills, N. Y.; Hermann Ch. Wolff, Los Angeles, Calif.; Joint Distribution Committee, New York, N. Y.; Library of the American Jewish Committee, " Periodieal^ Department, New York, N. Y. Im Namen der DP-Kinder sprechen wir den, obigen Freunden einer guten Sache unseren Dank aus. Die Samm- lung wird weiter fortgeführt, camit wir eine grösslmögliche Anzahl von Kindern :.nit diesen Marken eine Freude in ihrem trostlosen Dasein be- reiten können. Weitere Spenden an die Briefmarken - Gruppe im New World Club, 209 West 481h Street, New York 19, N. Y., erbeten. Paul B. de Jonge (Chairman). BRIEFMARKEN SUCHE NEUHEITEN! WELTTAUSCH Gehe Li. verlange erstkl. ReL'ei enzen LEOPOLD MARBACH Viale Parioli 97, ROM, Italien. BRIEFMARKEN Monatliche Versteigerungen mit je 3000 l.ots Ankaut von Sammlungen und besseren Marken oriei Übernahme zui Aktion Auktions-Katalog frei BILLIG & REICH SS WEST 42nd STREET NEW YORK 18. N. Y. U S. A. Ein wundervolles Steckenpferd "The Romance of Stamp Collect- ing". Ey Ernest A. Kehr. Thomas Y. Crowell Co., New York. 53.50. m. g. B rief mar ke n 'a' n' n cl 11 is:, j ein Vergnügen, das immer noch j seine Ursprünglichkeit für den i Liebhaber hat, solange er nicht ; der Versuchung weicht, ein Spe- kulant zu werden. Wie viele an- dere Sammler zweige ist auch ! dieser heute neben ehrlichen i Händlern durchsetzt von Gele- 1 genheitsmachern und halben i Schwindlern, die aus der Leiden- schaft der Amateure Vorteile für : die eigene Tasche zu münzen versuchen. Umsomehr freut man sich, in dem Redakteur der 1 Brief markenecke der Herald Tribune, einer der besten "Eic- ken" im Lande, Ernest A. Kehr, einen Mann zu finden, der die Romantik des Briefmarkensam- mclns und seiner bunten Welt nicht nur am eigenen Leib er- fahren hat, sondern auch mitzu- teilen weiss. Das Buch ist aus- serordentlich lebendig geschrie- ben und von vielen Geschichten und Episoden belebt, unter de- nen Kehrs eigene Geschichte si H ^ 1 Iii, Ü HM Ü I#' W 'yf l : '' A ' r; IE te. GM WM iie ABCDEFGH WEISS: 9 Steine. Weiss: König E7, Springer E3, Springer H3, Läufer H2, Läufer H7, Turm B6, Turm B7, Bauer C3, Bauer G3. Schwarz: König E5, Läufer A2, L,äufer B2, Turm A4, Turm D2, Springer B3, Springer D3. Bauer A5, Bauer D7, Bauer GS. , Jonuary 30. AUPIAH *17 Ein Schauspieler mif Ort des Interviews: eine Thea- tergarderobe in all ihrer desillu- * sionierenden Nüchternheit. Zeit: 25 Minuten vor Beginn der Vor- stellung," Aufgeregtes Treiben hinter der Bühne, freundschaft- liche Begrüssungen, flüchtiger Austausch der letzten Nachrich- ten vom "Rialto". Ruhender Pol in dieser fiebernden Atmosphäre: John Garfield. Er spielt deS Holländers Jan de Hartog "Skipper Next to God", das das Experimental Theatre 6 für seine Abonnenten herausge- bracht hat und das so einschlug, dass es in den regulären Spielplan aufgenommen werden musste. Freitag übersiedelt es vom Maxine Elliott Theatre ins Playhouse — ein berechtigter Erfolg und ein erfreulicher, weil es sich Bier um ein Stück mit einer ernsten Botschaft handelt. In diesem Stück spielt Gar- field den Kapitän eines Schiffes, einen tief religiösen Christen, der mit'seinem Schiff Flüchtlinge aus Europa rettet. Wie der Kapi- tän" alle Hindernisse, die. sich seiner Aktion und seinem Den- ken in den Weg stellen, über- windet und den Weg in die in- ji nere und äussere Freiheit für seine Schützlinge findet, ist der Inhalt dieses mitreissenden Stük- kes. i • Garfield hatte zu Beginn, der Spielzeit den Antrag, die männ- liche Hauptrolle in Tennessee Williams' "A Streetcar Named Desire" zu spielen, abgelehnt. Warum? Weil ihm die angebo- tene Gage nicht hoch genug er- schien. Dann aber akzeptierte er "Skipper Next to God" im Ex- perimental Theatre, in dem alle Schauspieler, Stars oder nicht, $80.00 die Woche bekommen. Warum? | "Ich liebe dieses Stück", be- ginnt Garfield, vorsichtig seine Worte wägend. "Und ich liebe meine Rolle. Ja, irgendwie iden- tifiziere ich mich mit dieser I Rolle. Aber tut das nicht jeder- Schauspieler, der eine gute Rolle spielt?" "Als ich das Stück zuerst las, wollte ich es selbst produzieren und die Regie führen. Aber wie es so mit Stücken geht, die man als "nicht kommerziell" stempelt — ich habe nicht das nötige Geld aufbringen können. So sagte ich sofort zu, als sich die Gelegen- heit bot, die Hauptrolle im Ex- perimental Theatre zu spielen." . Das Experimental Theatre ist ein Zweig der American National The- atre Academy und hat seine Spiel- zeit mit Bert Brechts "Galileo" mit f Charles Laughton in der Titelrolle begonnen; es spielt nur sogenannte "nicht kommerzielle" Stücke, die von berufsmässigen Produzenten abge- lehnt worden sind. Liegt aber ge- llügend Publikumsinteresse vor, so kann der "'kommerzielle Broadway" ein Stück übernehmen — und das ist nun mit "Skipper" geschehen. " 'Skipper' ist ein zutiefst auf- richtiges und anständiges Stück", fährt Gar#eld in seinem Kom- mentar fort. "Es ist kein Stück über Juden. Im Mittelpunkt steh$ ein Mann mit einem Gewis- sen.... Jeder von uns hat ein Gewissen.... Letzten Endes wird der Mann auf die Probe gestellt. Es ist die Herausforderung, auf Gespräch mit John Garfield die Menschen mit einem Glau- ben — gleichgültig welcher Reli- gion — über alles Religiös-Dog- matische hinweg auf rein sittli- che Art reagieren." Feurig, wie ein "jugendlicher Held", spricht Garfield diese Worte. Seine Augen glänzen und man fühlt, wie nah ihm Stück und Rolle gehen. Meinen Ein- wurf, dass dieses Stück 1942 oder TIMES HALL - Fri., Febr. 61h at 8.30 MARINKA MEZZO-SOPRANO CUREWICH assisted by Marlin Rieh at the Steinway Felix Galimir, Violin, Eva Heinitz. Cello Management: William L. Stein, Inc. GESUCHT SÄNGER VORTRAGS-KÜNSTLER MUSIKER gegen kleinen Regiebeitrag von Wiener Geselligkeitsverein für wohltätige Zwecke. Zuschriften: Box K. H. 581-M ~ KLAVIER- - Stimmen u. -Reparieren ANKAUF VERKAUF RAUL S TA N Y (fr Klavier Stiasny, Wien) 620 W. 1701h St.. N.Y.C. - WA 3-8063 Speziai-Preise für Musiklehrer und Restaurants John Garfield 1943 hätte gespielt werden.müs- sen, um das. Ciewissenuder Welt zu appellieren, lässt , Gar- field gelten und bemerkt: "Das Stück hat heute tatsäch- lich nur noch historischen Wert. Heute nämlich ,würden ; sich die im Stück dargestellten Juden so etwas nicht mehr gefallen las- sen. Heute würden sie zurück- schlagen." Wir berühren andere Themen. Zunächst Biographisches: Gar- field (ursprünglich Jules Gar- finkle) wurde als Sohn russi- scher Einwanderer in der Riv- ington Street an der Lower East Side von Manhattan gebo- ren und ist in der Bronx und in Brooklyn aufgewachsen. Sein Vater arbeitete in einer Fabrik: am Freitag abend und an den hohen Feiertagen war er als Kantor tätig und John sang im Synagogen-Chor. Sein erstes ISngagement war am Repertory Theatre von Evä, LeGal- lienne; es folgte die Theatre Union und schliesslich das Group Theatre, jene bis heute unersetzte Künstler- 8'ememsehast, mit der die Autoren Clifford Odets, Irvin Shaw und Ro- bert Ardrey eng verbunden waren. John spielte drei Stücke von Odets — "Waiting for Lefty", "Awake and Sing" und "Golden Boy" — bevor er von Hollywood geschnappt wurde. Augenblicklich ist Garfield In zwei der erfolgreichsten Filme zu sehen: in 'Body and Soul" ,das von einer Birma produziert, wurde, deren Mit- besitzer er ist, und in "Gentleman's Ageement". ' "In diesem Film habe ich nur eine relativ kleine Rolle", er- klärt er. "Ich habe sie aber gern übernommen, weil es eine Rolle ist, die etwas zu sagen hat. Das ist eines der Dinge, die ich am Group Theatre gelernt habe: es gibt keine kleinen Rollen, es gibt nur unbedeutende Schauspieler." Für ihn in Aussicht genommen ist eine Verfilmung von Ira Wol- ferts "Tucker's People" und eine Originalkomödie, "The World and Little Willie". Und am Broadway? "Ich möchte gern den Peer Gynt spielen... und dann den Romeo", ist seine Antwort. Nach einigem Zögern fügt er hinzu: "Und schliesslich den Hämlet. Das ist meine Sehnsucht. Aber vielleicht ist das nur die Sehnsucht jedes Schauspielers", schliesst er bescheiden ab. Garfield war niemals |n Deutschland, aber er kennt deut- sches Theater, bestes deutsches Theater: vor vielen Jahren sah er in New York das Gastspiel von :Ma3c Reinhardts Deutschem Theater. Und erinnert sich noch besonders eines Schauspielers: Alexander. Moissi. Kaum nennt er den Namen, da beginnt er in bestem Deutsch Moissis Jeder- mann, zu deklamieren — mit allen Eigenarten dieses grossen Dar- stellers. Es sind die einzigen deutschen Worte, die Garfield sprechen kann. Kurt Hellmer. IHRE ___ ADRESSE SiTTe Neueinwanderer geben uns Ihre Adresse, damit wir ihnen für einig« Zeit gratis den "Aufbau" schicken können. Tonite—Sat. & Sun. from 12 Noon ISRAEL ROSENBERG presents: 'In Love with a Married Woman' A Yiddish comedy with a large cast including Annie Ludin. Feder Sisters, Sam and Sally Josephson The Players from Abroad, Inc. Leitung: FELIX G. GERSTMAN BARBIZON PLAZA THEATRE 581h STREET and 61h AVENUE Unter den Auspizien des Austrian Institute SONNTAG, 15. FEBRUAR, 8:00 abends IN MEMORIAM RICHARD TAUBER Vera Schwarz Emamiel List Galimir String Quartet Paul Berl Gedenkrede: Basil Rathbone DER TOR UND DER TOD Claudio . . Der Tod . Von HUGO V. HOFMANNSTHAL . ... . Michel Ingram ....... Leon Askin . . Fred Lorenz-Inger Mutter......Erika v. Wagper Mädchen ......Kitty Mattern Freund . Peter Capell Regie: LEON ASKIN Die Stimme Richard Tauber's Schallplatten Künstlerische Leitung: FELIX G. GERSTMAN Bühnenleitung: BRUNO HOHENBERG Preise der Plätze: $3.60, $2.70, $2.10, incl* Tax Vorverkauf, schriftliche und telefonische Bestellungen: OFFICE FELIX G. GERSTMAN, 140 W. 42nd Street Telefon: LO 4-6990 WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN: Barbizogi-Plaza Ticket Office, 101 W, 58th St. rVs 2«d AVE. 6* S-MSS Orchesira A Technicolor Musical on Screen Virtuoser Reisser, virtuos gespielt "Angel Street" k. h. So geht es manchmal mit Theaterstücken: sie sind erfolg- reich in England, werden dann in einigen amerikanischen Sommer- theatern "ausprobiert', ohne , in- teressierte Produzenten zu finden, und werden schliesslich auf gut Glück von neuen Produzenten am Broadway herausgebracht. Genau das ist 1941 mit "Angel Street" (das in England und später im Film "Gaslight" hiess) geschehen. Am Broadway lief es dann über drei Jahre und jetzt wurde es, ganz wie ein klassisches Stück, von der famosen Truppe im City Center neueinstudiert. Diese Truppe, die mit der phantasiereichen Aufführung von "Volpone" begann, holt unter der feinfühligen Regie von Richard Barr alle Möglichkeiten aus die- sem virtuosen Stück von Patrick Hamilton heraus. Hier ist zeit- lich und räumlich eine Hand- lung komprimiert, die, auch wenn man ihren Ablauf kennt, immer aufs Neue Verblüfft. Denn diese im City Center mysteriöse Geschichte von Mr. Manningham, der seine Frau auf die charmanteste Weise in den Wahnsinn zu treiben versucht, um ein Alibi dafür zu haben, wenn er sich ihrer entledigt haben wird, — diese Geschichte, mit allen Fi- nessen dramatisiert, schafft eine Spannung, wie man ihr selten im Theater ausgesetzt ist. Uta Hagen, unvergessen als das Gretchen in der deutschen "Faust"-Aufführung der "Players from Abroad", spielt grosses The- ater in der besten Tradition: sie gestaltet diese gehetzte, als Opfer ausersehene Frau mit einer Skala von Zwischentönen, die sie zur mitreissenden Melodie vereinigt. Herrlich auch der originell- schrullige Detektiv von Riehard Whorf. Jose Ferrer ist der Böse- wicht: dämonisch - elegant, ein Mephisto von eigenen Gnaden. Pointiert die Nebenfiguren: Phyl- lis Hill und Nan McFarland. Alles in allem ein echter Thea- terabend Bravo! Jiddisches Volksstück When Hearts Are Young" im Parkway Theatre Rose Shoshana, vor dem Kriege eine der jüngsten und begabtesten Schauspielerinnen des jiddischen Theaters in Warschau, hatte nach dem Einzug der Nazis ist die pol- nische Hauptstadt alle Schrecken der Gestapo-Hölle zu. erdulden. Nur durch ein Wunder gelang es, ihr und ihrem Gatten Lazar Ka- hane, einem der bekanntesten polnischen Publizisten, den Fän- gen der Nazis zu entschlüpfen unc' sich nach jahrelanger Wanderung durch Russland, Japan und der Mandschurei nach Shanghai durchzuschlagen. Dort erlag Ka- hane der Erschöpfung und Ent- behrung; Shoshana allein erreichte das Endziel: New York. Hier entpuppte sich die Schau- spielerin als Schriftstellerin von Format. Ihr Roman "When Hearts Are Young" erschien in Fort- setzungen im "Forward". Er schil- dert den Lebensweg von Raizale, einem Mädel aus frommem Hause, das, von Lebenshunger und Ver- führung aus der Bahn geworfen, den Verführungen der Strasse er- liegt, dann im Kriege von Todes- lager zu Todeslager gehetzt wird, später durch die DP-Lager in Deutschland wandert, wo sie mit, Hilfe ihrer gesanglichen und tän- zerischen Begabung ihren Schick- salsgenossen das Leben leichter zu machen versucht, schliesslich von einem Impresario entdeckt und nach Amerika gebracht virti wo sie bald zum Startum empor- wächst, am Ende aber in die Lager zurückgeht, wo sie ihr einst aus Not ausgesetztes Kind und cien Geliebten ihrer Jugend wieder- findet. Aus diesem Mammuth-Roman schnitt Rose Shoshana vierzehn Bilder heraus, die Nathan GoIrl- berg in grosser Aufmachung zeigt und zu denen Sholom Secunda eine verführerische musikalische Untermalung geschrieben hat. Die Verfasserin betätigt sich als Zwi- schenakt-Erzählerin voll Anmut und sprachlichem Glanz. Wie früher die "Forward" - Leser, so folgt jetzt im Theater ein aufs äusserste gespanntes Publikum dem bunten Geschehen. Die junge Mirjam Kressyn, die gleicher- massen als Sprecherin, Sängerin und Tänzerin begabt, dem uralten Ideal des "vollkommenen Schau- spielers" am nächsten kommt, ist Raizale. Scharf prägt sich die reizvolle Pantomime ein, in der das kaum erwachsene Ding mit dem Hut ihres Angebeteten zu Bett geht, sowie jenes Bild, in dem die zu Ruhm gekommene Diva einer alternden Schauspielerin eine Tragi-Groteske vorspielt, die man so bald nicht vergessen wird. W-d. Rosa Bok im Goldenen Wagen Von Kurt Lubinski Das Drama des Lebens hat der; . Koloraturstimme der Wienerin I Rosa Bok die rührende Kraft ver- ( liehen, die sie heute besitzt: im J Januar 1943 stand sie — seit drei Jahren Mitglied der Metropolitan ; Opera — auf fVif n ■ old- aen Wagen hinter der Bühne. Man gab Rimsky-Korsakoffs "Le Coq d'Or"; Sir Thomas Beecham hatte Rosa Bok für die Rolle der Kö-! nigin gewählt. Neben ihr auf dem Krönungsgefährt stand En-1 zio Pinza als König. Es war zwi- [ sehen dem zweiten und dritten j Akt: im Augenblick, in dem der Wagen auf die Bühne fahren sollte, brach die Achse. Nur l in den Kulissen hörte man den! Schrei der Stürzenden. Der Vor- hang war offen und nun begab | sich das Wunder, dass die Sän- j gerin Rosa Bok mechanisch, so gut wie in bewusstlosem Zu- j stand ihre Partie zu Ende führte. In ihrer Garderobe stellte der Arzt an der Ohnmächtigen Schä- delbruch und Gehirnerschütte- rung fest. Seitdem ist Rosa Bok — ausser auf einer Tournee der Met und ihrem Besuch aller Army Camps — nicht wieder in Amerika öffent- lich aufgetreten. Jetzt, fünf Jahre später, gibt sie am Freitag, Iß. Februar, ihr erstes Konzert in der Town Hall. Rosa Bok ist tatsächlich Sängerin Von Geburt. Ihre Mutter ist eine Eisin- fer und Gesang ist in der Familie — die erühmte Irene Eisinger ist eine Ku- sine — durchweg erblich. Geographische Einflüsse kommen hinzu: Rosa Bok. in Wien geboren, verlebte ihre Kindheit auf der unga- rischen Puszta am Plattensee dort, wo Lieder und Geigen zu den Abend- stunden gehören. Das hatte aller- dings zunächst die böse Folge, dass sie bei ihrer Rückkehr nach Wien auf der Schule eine entsetzlich schlechte Zensur im Singen bekam, weil sie nicht auf Deutsch singen konnte. Es war für das junge Geschöpf auch so etwas wie der Zusammenbruch des goldenen Wagens. Dann aber kam der Besuch des Wiener Konservatoriums und ein Auf- stieg fast über Nacht: vom Stadt- theater in Mainz unter Paul Breisach nach Wiesbaden unter Paul Bekkex, nach Hamburg mit Gastspielen an der Staats- und an der Kroll-Oper Berlin, als Königin der Nacht in "Zauber- flöte" unter Leo Blech, bis — wieder eine Achse in dem goldenen Wagen unserer Zeit brach: aus Hitler-Deutsch- land ging Rosa Bok nach Prä« und sang Gastrollen an der Wiener Staats- oper. In Prag war 1938 ihr letztes Auftreten unter Georg Sxell in Richard Strauss' "Die schweigsame Frau". Dann ging sie nach Amerika. Im vergangenen Jahr hat Rosa Bok ihre erste Europa-Tournee nach dem Krieg gemacht. Es war zugleich ihr erstes öffent- liches Auftreten nach dem Un- fall. Der goldene Wagen kam wieder in Fahrt: In Paris warnte der Agent sie vor dem Singen deutscher Lieder, aber sie musste in der Salle Gaveaux Schuberts "Jüngling an der Quelle" dreimal wie- derholen. In der Mailänder Scalrt gab sie einen Brahms-Abend zum 50. To- destag des Komponisten, in Rom musste sie noch in der gleichen Woche ihres ersten Konzertes ein zweites fol- gen lassen, im Teatro Argentina ein Oratorium von Petrassi singen und ausserdem acht Konzerte für die ame- rikanischen Truppen und den "March of Dime" veranstalten. Und dies sind die nächsten Sta- tionen für den Wagen ihrer Kunst: im Mai die Brüsseler Festspiele und im Juni die Oper während der Zürcher Festspiele. Eric Richmond der junge Wiener Tenor, wirkt in einem Konzert der International Music Lovers Guild (Leitung Kammersänger Ernst Fischer) am 4. Februar, 8:30 p. m., im Frater- nal Auditorium, 110 West 48th St., mit. Ein Tendenzstück II ja Ehren- burgs hk Der Romanschriftsteller und Journalist II ja Ehrenburg, von allen russischen Autoren wahr- Scheinlich am meisten ausserhalb der Sowjet-Union bekannt, hat vor einiger Zeit Amerika besucht und dann eine Reihe von Artikeln mit scharfen Angriffen gegen die amerikanische Demokratie ver- öffentlicht. In anderen Artikeln drückte er sein Mitleid mit "den armen Deutschen" aus, die die "Opfer des brutalen Expansions- dranges der Amerikaner gewor- den sind." Er wendet sich auch scharf gegen den "Kolonialwahn der Monopolhyänen von Wall Street." Ein amerikanischer Antiquitäten- händler kommt in eine südfranzösische Provinzstadt und wird dort für den "Sondergesandten Trumans" gehalten. Die Begeisterung ist grenzenlos. Man beschliesst sogar ihm zu Ehren — er heisst Low — den Stalingradplatz in Lowplatz umzutaufen. Low will den bronzenen Löwen auf dem Stadtplatz aufkaufen, der "das stolze Symbol der französischen Unabhängigkeit" ist und die Stadtverordneten stimmen zu, ha- ben ihre Rechnung aber ohne die "kochende Volksseele" gemacht. Die Kommunisten des Städtchens stürmen in den Sitzungssaal, als man dem Amerikaner den Löwen übergeben will und verhindern diese Untat. Eine Kommunistin erklärt: "Zum Teufel mit dem amerikanischen Gold. Wir werden niemals eine Kolonie dieser Hyänen werden." Das Stück, das den Titel "Der Löwe auf dem Platz" trägt, soll auch in Paris herauskommen. Reinhard Johannes Sorge wieder aufgeführt Im Zuge der Neubelebung des Früh - Expressionismus, die für das literarische Streben in Deutschland heute bezeichnend ist, brachte das Stadttheater in Aachen das Mysterienspiel "Me- Neueinstudierung des "Ring" Die Walküre Metropolitan Opera House Es gibt keinen Opernkomponi- sten, der auch nur annähernd mit solcher Präzision und Theater- kenntnis dramaturgische und sze- nische Angaben gemacht hätte, wie Wagner. Und doch wäre es unsinnig, seine Anweisungen noch jetzt sklavisch zu befolgen. Die technischen Mittel haben sich in- zwischen grundlegend verändert, und Wagner wäre der erste ge- wesen, der sich aller Neuerungen bedient hätte. Betrachtet man unter diesen Gesichtspunkten die von Herbert Graf als Regisseur und Lee Si- monson als Bühnenbildner mit Aufwendung grosser Mittel be- sorgte Neuinszenierung der "Wal- küreso kann man vielem zu- stimmen, was Althergebrachtem nicht mehr entspricht. Die verän- derte Struktur und "Innenein- richtung" der Hütte Hundings und die vom Herkömmlichen noch weiter abweichenden, aus mächtigen Gebirgsschieferplatten bestehenden Felsgebilde des zweiten und dritten Akts sind neue, in vieler, keineswegs aber in jeder Hinsicht annehmbare Er- gebnisse alter, selbst von Wagner in Bayreuth nicht immer glück- lich gelöster Probleme. Weniger befriedigend sind die Lichteffekte, die bei den unmodernen Maschi- nerien der Met auch sonst viele Wünsche offen lassen. Zahlreiche Szenen sind diesmal zu dunkel und deshalb für das Auge er- müdend. Die allzu beflissen da- hinjagenden Wolken erreichten ebenso wie die von Loge mit ge- ringem Eifer entfachten Feuer- gluten nicht genügend die rechte Seite der Bühne. Der schwächste Punkt der Neueinstudierung: die Kostüme. Selbst ohne zuverlässige Modeberichte über die in der Welt der germanischen Götter und ihrer Abkömmlinge beliebte Kleidung, kann man annehmen, dass sie nicht so bunt und kunstwerkstät- tenmässig gewesen sind. Ihre besonderen Vorzüge hatte die Aufführung im Musikalischen. Von Fritz Stiedry mit voller Kenntnis der Stilbedingungen, wenn auch mit beträchtlicher Re- serve in den Zeitmassen, aber stes souverän geführt, entwickel- ten die Solisten und das Orchester eine Klängpracht wie nur selten. Lauritz Melchior als Siegmund, Rose Bampton als Sieglinde und Mihaly Szekely als Hunding ho- ben von Anbeginn das Werk auf hohe künstlerische Ebene. Eine erinnerungswürdige Leistung bot Helen Träubel als Brünnhilde, de- ren Stimme nie bestrickender ge- klungen hat. Kerstin Thorborg als Fricka unerbittlich fordernd, aber nie kleinlich keifend, zeich- nete ebenfalls in den mächtigen "Konturen des Wagnerstils. Die Walküren waren mit acht erle- senen Stimmen besetzt: Maxine Stellman, Irene Jessn er, Thelma Votipka, Lucille Browning, Mar- tha Lipton, Jeanne Palmer, Herta Glaz und Evelyn Sachs. Abgese- sehen von einer Reihe szenischer UnVollkommenheiten, die sich zum Teil noch beheben lies- sen, erfuhr die "Walküre" eine der grossen Aufgabe entspre- chende,. zugleich der Met würdige Darstellung. A. H, Artur Holde: Musik in New York Walter dirigiert Bruckner und Strauss Eine Umfrage, welcher grosse Komponist d6r letzten hundert Jahre in Amerika am meisten vernachlässigt wird, würde An- ton Bruckner betrüblich als Sieger hervorgehen lassen. Bes- ser als anzuklagen ist es, nach den Ursachen zu forschen. Bei der jetzt von Bruno Walter mit den New Yorker Philharmonikern herausgebrachten VIII. Sympho- nie liegen sie zu einem gewissen Teil in der ungewöhnlichen Länge — einundein viertel Stunde — bei der die labilen Nerven- systeme mancher Konzertbesu- cher offenbar schwer in Schach zu halten sind. Die VIII. ist nicht nur lang; sie hat, was der leiden- schaftlichste Bruckner-Verehrer nicht leugnen kann, Längen, Wie- derholungen und Taktverdopplun- len, die die Geduld weniger be- sinnlicher Naturen auf die Probe stellen. Im Gegensatz zu anderen Dirigenten liess sich Walter auf keinerlei, früher akzeptierte Kom- tanoeite" ("Tut Busse") von Reinhard Johannes Sorge heraus, promisse ein. Er trieb weder die das im Dritten Reich wegen seiner j Tempi vorwärts, noch machte er und Grösse zur Seite stellen kann. Walter zelebrierte es überwälti- gend. Im letzten Satz, den der Dirigent auffallend "urban" und abgeschliffen behandelte, mag wieder für manchen das Mitgehen durch das Nebeneinander der mächtigen Quader erschwert sein. Wie stark aber dennoch das Werk in einer so vollendeten Darstel- lung wirkt, zeigte der dem Diri- genten und den ausgezeichneten Philharmonikern gespendete ju- belnde Beifall. Der Symphonie voraus gingen die "Metamorphosen", eine "Stu- die" für 23 Streichinstrumente von Richard Strauss, die Kousse- vitzky bereits in Amerika einge- führt hat. Das einsätzige Werk bringt in kunstvoll kontrapunk- tierenden Stimmen ein schönes, nobles Themenmaterial zu echt Straussischem Klangzauber. Der Vermerk in der Partitur "In Me- moriam, Garmisch, 12. April 1945" lässt das Werk als eine Art Grab- gesang für das untergehende Deutschland erscheinen. Strauss hat sich hier, als für ihn eine Welt zusammenbrach, mit einer Wärme und inneren Erregung ausgesprochen wie kaum je zu- vor . . . christlichen Grund - Einstellung nicht gespielt werden durfte. Re Striche, wie sie in der Partitur dem Interpreten von "Praktikern' gie führte W. M. Mund. Die Büh- ; nahegelegt werden. Ist der Hörer nenmusik schrieb der Aachener' aber der Grösse Bruckners voll Komponist Josef Eidens. j bewusst geworden, dann sieht er, Sorge, der seinerzeit durch die ' dass Ueberfülle an Ideen und die Aufführung seines Dramas "Der j Fähigkeit, in gewaltigen Dirnen- Bettler" bei Max Reinhardt be- J sionen zu bauen, die eigentliche rühmt wurde, lebte bis 1914 in der , Veranlassung zu Bruckners gi- Schweiz und folgte bei Ausbruch gantischen Massen ist. Andere des ersten Weltkriegs dem Stel-I hatten mit dem Material einer lungsbefehl zum deutschen Infan- solchen Symphonie drei be- terieregiment 111. Er fiel mit 24 stritten. Jahren in den ersten Wochen des j Krieges im Westen — wie so viele Von dem, was abschrecken hochbegabte Dichter seiner Gene- kann, enthält der erste Satz der ration, wie Ernst Stadler, Alfred Lichtenstein, Ernst Wilhelm Lötz. In der Schweiz wuchsen nach sei- VIII. am meisten. Die Tonblöcke stehen lose, oft allzu lose, neben- einander; Aufschwünge von über- nem Tode seine beiden Söhne auf wältigender Grossartigkeit ver- und lebt heute noch seine Witwe, ebben plötzlich wieder, ohne dass Sein Sohn Reinhard Johannes man recht fühlt, warum die Stei- Sorge verweigerte, als er durch gerung nicht zum Abschluss das deutsche Generalkonsulat in führt. Aber im Scherzo, dessen Zürich zum zweiten Weltkrieg ' ersten Teil Walter zurückhalten- nach Deutschland einberufen1 der in Zeitmass und Dynamik, werden sollte, den Heeresdienst weniger erdhaft als andere Diri- und ist auf diese Weise vermut- 1 genten anlegt, und im Trio, in lieh dem Schicksals seines Vaters dem Bruckner als ein Nachfahre entgangen. Reinhard J. Sorge ju- | Schuberts singt, berührt sein nior ist seit neun Jahren bei der j Zauberstab jeden Zweifler. Und "United Press" und gehört seit! nur weniges gibt es in der neue- zwei Jahren deren Zentralbüro in ren symphonischen Literatur, New York an. ok. was sich dem Adagio an Tiefe Schwedische Notizen Ein schwedischer Geseizesvorschlag gegen den Antisemitismus ist immer noch Gegenstand umfangreicher Dis- kussionen unter den berufenen Sach- verständigen. So wird z. B. vorge- schlagen, dass auch mündlich betrie- bene antisemitische Propaganda unter das Gesetz fallen soll, während dia schwedische Anwaltskammer im Prin- zip gegen eine solche Gesetzgebung ist: dass eine bestimmte Volksgruppe — so argumentiert man — ein beson- deres Schützgesetz für sich in An- spruch nehmen kann, bedeute nur eine neue und zusätzliche Waffe in den Händen des Antisemitismus. Ralph Benalzky wird in Stockholm erwartet, um die Musik für die Ope- rette "Braut über Bord" zu kompo- nieren, die von den in Schweden le- benden Librettisten Adolf Schütz und Paul Saudisch geschrieben und bereits verkauft ist. 50 Jahre wurde Max Hansert — und das bedeutet beinahe "50 Jahre mit Max Hansen", denn schon als kleiner Junge — so erinnern sich viele Schwe- den — trat er als "Lille Caruso" ("Der kleine Caruso") auf Varietebüh m auf. Der dänisch-jüdisch-schwedische Künstler geniesst nach wie vor grosse Popularität im hohen Norden. Finnlands jüdischer Gesangverein — j 90 Damen und Herren — hatte bei j seinem ersten Gastspiel in Stockholm i einen grossen Presse- und Publik ums - erfolg. i Kurl Jusler (Götebora* Die Westküste A FortnigHtly Section of 'Aufbau* for California, Oregon anj Washington Aufbau XIV, 5 January 30, 1948-West Coast VIII, 3 Brief aus San Francisco Von PETER FABRIZWS Gold. Der erste Tag der Jahr- hundertfeier des ersten kaliforni- schen Goldfundes in Coloma am 24, Januar 1848, wird diese Wo- che in dem historischen Dörfchen in der Nähe von San Francisco gefeiert. In Coloma leben heute nur ein paar Dutzend Menschen« zwischen den Ruinen einer roman- tischen Vergangenheit: seit Wo- chen haben sich die Männer Bärte wachsen lassen, um stilechte Wildwest-Atmosphäre für die Be- sucher zu schaffen. Das Programm des ersten Tages besteht unter anderem aus Goldsuchen und ech- tem Goldwaschen für die Gäste. Das Gold dürfen sie behalten . . . Zufällig fand im nahen Monterey vor einigen Tagen eine Goldsu- cherkomödie statt: beim Bau eines Schulhauses fanden Schul- jungen alte Doilargoldstücke. Und wie vor hundert Jahren zogen so- fort Scharen mit Hacken zum Baugrund, gruben wie Maulwürfe, kampierten über Nacht bei Lager- feuern und fanden tatsächlich eine grosse Menge Goldmünzen. Das ging so tagelang. Das Goldfie- ber wuchs, Gauner kamen. Einer Von ihnen wollte einem Jungen, der eben ein Marmeladeglas voll von Goldstücken auszugraben be- gann, den Fund rauben, da holte ein Bauarbeiter einen Polizisten. Ein anderer Polizist fand 50 Gold- stücke, die er gutmütig an Um- stehende, darunter einen Presse- photographen verteilte. Als die Schatzgräber anfingen, den Ze- mentunterbau der Schule zu un- terwühlen, machten der School Board dem Treiben ein Ende. . . . Wachsender Westen, Die Pacific Gas and Electric Co* kündigt den Bau einer gigantischen Vergrösse- rung ihrer Kraftanlage in San Francisco an, welche 23 Millionen Dollar kosten und die Kapazität von 62,000 auf 360,000 HP steigern Soll. Dies ist ein Teil eines Bau- programms, dass 350 Millionen Dollar kosten und die Gesamtka- pazität der Gesellschaft auf 3,500, 66® HP bringen wird. ... Die Eta- blierung neuer Industrien im nördlichen Kalifornien, die sich seit drei Jahren in wachsendem Masse vollzieht, erreichte einen neuen Rekord im Jahre 1947: 766 neue Projekte wurden in Angriff genommen, deren Ausführung 132 Millionen Dollar kostet. Raoul Auernheimer ,der kürz-. lieh in Oakland starb, hatte grosse Nachrufe in der hiesigen Presse. Seine Tochter Ciaire und deren Gatte Alfred Fellner, kamen ersf kürzlich nach Amerika. Fellners Bruder — William — ist Volks- wirtschaftsprofessor an der Ber- keley , Universität. Auernheimers Mutter war eine Kusine Theodor Herzls, der — gleich Auernheimer — an der "Neuen Freien Presse" in Wien begann. ... | John P. Steiner, Erziehungsdi- j rektor der amerikanischen Mili-1 tärregierung i n Württemberg- Baden, hält sich vorwiegend in der Bay Area auf. Er sucht für die amerikanische Zone qualifizierte, deutschsprechende Erzieher. Zu- schriften an Office of Teacher Placement, University of Berke- ley, Berkeley 4, Calif. . . . Milchaktion Ost-West. Nach dem Muster des Friendship Train hat Kalifornien nun ein "Milk Ship" organisiert, das 1400 Tonnen Trockenmilch nach Europa brin- gen wird. Der "Goldene Bär" be- gann in seinem Heimathafen Val- lejo an der San Francisco Bay Trockenmilch zu laden, die von der Bevölkerung für Kinder in Europa gestiftet wurde und fuhr dann die Küste entlang, um wei- tere Liebesgaben zu sammeln. Bei der Abfahrtszeremonie in Vallejo liess sich Governor Earl Warren von kleinen Mädchen in europäi- schen Kostümen küssen, eine Ka- pelle spielte, und es wurde ge-j Ein Erfolg, wie er nur wenigen tanzt. Damit auch Japan nicht zu ; vergönnt ist, wurde dem in Russ- kurz komme, hat die Berkeley j land geborenen Violinvirtuosen United Church eine Ziege samtjTossy Spivakovsky zuteil, als er Ziegenfutter nach Japan verladen I zum ersten Mal mit dem San lassen; die Gruppe sammelt Gel -: Francisco Symphonie - Orchester der für weitere Ziegenmilchtrans- ! auftrat. Der 37jährige Künstler porte für japanische Kinder. . . .jstudierte an der Berliner Liberales San Francisco? "Ich Musik - Hochschule unter Willy kenne keine Gemeinde in Arne- Hess. Ein Bruder, Jascha, starb rika, die bessere Organisationen Schweden an den Folgen seiner zur Bekämpfung des Rassenhas- Flucht vor den Nazis. Ein ande- ses hat, als SanFrancisco," sagte rer Bruder, Simeon, wurde ver- Willard Johnson, der Programm- mutlich von den Deutschen in direkter der National Conference Kharkov getötet. Spivakovsky, of Christians and Jews, anlässlich der mehrere Jahre in Australien der Brotherhood Week- in San Konzerte gab, kam auf Empfeh- Francisco. . . . Die Organisationen Artur Rubinsteins 1940 nach können nicht über Arbeitslosig-; Amerika. Er spielte in New York keit klagen. Zum grossen East- j und war drei Jahre lang Dirigent West Fussballspiel, das alljährlich des Cleveland Orchesters. Spiva- am Neujahrstag in San Francisco: kovsky spielt auf einer Stradiva- stattfindet, wurden Neger nicht, r*us aus dem Jahre 1721, die er eingeladen. Eine Zeitung schrieb dazu: "Das 'liberale' San Fran- cisco ist die einzige Stadt nördlich von dem Chicagoer Sammler Sa-' muel Lustgarten erhalten hat. . . . Närrische Welt. Im regen- und der Mason-Dixon-Linie, die im j schneearmen Westen kommt es Fussball diskriminiert." Und der < auf jede Wolke an. Als ein Flieger Golf Club in Richmond (an der Bay) hat zwei bekannte Neger- spieler ersucht, ihre Anmeldun- gen für ein grosses Tournee zu- rückzuziehen. ... Wie Fanny Hurst anlässlich der Brotherhood Week sagte:; "Jqh; fürch,tp, nipht Kommunismus oder, die Russen, sondern die Intoleranz in Ame- rika." in Nevada Trockeneis auf eine "nach Utah segelnde" Wolke streute und sie dadurch zum Schneien brachte, telegraphierte die um den Wintersport von Utah besorgte Handelskammer in Salt Lake City an die Nevada Han- delskammer:; "Ersuchen dringend, Melken unserer Wolken zu unter- lassen". Anzeigen und Abonnements nimmt entgegen James. Nörten 3342 Steiner Street SAN FRANCISCO, CALIF. Oege«übe? «lern Marina Post Office Phone: Flllmore 6-6549 «bot Dr. James Nörten OPTOMETRIST 3342 Steiner Street, San Francisco Sorgfältige Augemmtersuchung, Verschreibung u. Anfertigung von AUGENGLÄSERN Tel.: Flllmore 6-6549. Man-About- Hpllywopd j Ii FRIEDRICH FORGES ' Reporting: Action for Needy Aciorsz With the end of 1947, the Hollywood employment slump among screen actors had reached its deepest low. Equity, the actor's Organiza- tion, is afoout to look for a par- tial Solution of the crisis. It is planning to increase stage activ- ities in Los Angeles and is even Willing to back theatrical enter- prises built on a cooperative basis. European actors belonging to Equity are, of course, very anxious to join thgse groups or be allowed to set up units of their own. They have already appreached Equity and reeeived the assurance that assistance will be extended for their specific needs tooz However, for both American and European screen actors Equity's action doesn't bring any immediate help. It will take a lot of time until the plans can be realized. And mean- while despair among the actors is great. Humors: One can rarely teil by what sources gossip is being nourished. Yet in Hollywood you know: it's professional envy and competition, and lately the weapon of political denuncia- tion has been widely used to make a person suspect of God knows what sort of radicalism. At present, rumor has it that a well-known European actor lest town and this country for Eu- rope in order to escape investiga- tion of his political affiliations. Only his eventual return can dis- prove their assertions. Is Europe Lost? In Hollywood this question isn't asked tvith regard to foreign policy but as to whether or not Europe will be lost a^ an important ftfreign market. The figures of 1946-47 become a picture at all . .. Gregor Rßbinovitch's next Italien pic- ture will be financed by the owners of the Scalera Studios in Rome . . . Greta Garbo had an offer from Alexander Korda to show that a great deal of money i star in a picture to «be produced is still coming in from, European by- him in Paris . . . Joan Fon- showings of American pictures. • taine doesn't wan to plr- Baron- The fact that even major st^diqs1 e$s Vetsera in "Mayerl _.g:' and have returned to producing low-! bowed out from the Hakim pic- büdget pictures slated for do-s ture . . . Paul Kohner's and mestic consumption, has given George Marton's Quebec produc- rise to the belief that Hollywood j tion "The Whispering City" will has given up hope to get big j he released through Eagle-Lion; money out of Europe in the. next QP-picture will be "Apple future. Louella Parsons in her! of His Eye" with Walter Huston "Examiner" column that the foreign market has been finally shut down. This State- ment met with contradiction even from producers circles. Some people consider Mrs. Parsons* re- mark and similar opimons ex- pressed by other Hollywood Per- sonalities as directed against any- thing that comes from Europe in- cluding actors, producers, direc- tors etc. Is there a eampaign on against "foreign elements" örice again? Production: Seymour Neben- zal's plans to film "Look Home- ward Angel" don't look too prom- ising: Script and casting difficul- ties have held up work for quite a while and the question is open whether the Wolfe novel will maintains . and others of the original Broad- 1 way stage cast; it will also be produced in Canada . . . Hedy Lamarr is in hot demand these days: Danny Kaye wants her for bis leading lady in his ftrst War- ners picture "Happy Times," based on Gogol's "Inspector Gen- eral," starting in April; flrst she has to wind up her part in United California's "Let's Live a Little" • . . Otto Van Eyss (Otto Eis) wrsting screen play to his ori- ginal Störy "Big Harpe" for Wal- lace Berry at MGM . . . Bobby Watson plays the role of Hitler for the fifth time in Paramount's "A Foreign Affair" akter "The Devil With Hitler," "Nazty Nuis- For Advice arid Assistance, in All Phases of Funeral, Cemeteiy and Monument Matteis Coimult ERIC NE WM AN Arrangements in German and American Language. No charge or obligation. Telephone: WHitney 2078 or CRestview 65669 Affiliated with LODGE MONUMENT CO. 8166 Beverly Boulevard, Corner LaJolla LOS ANGELES 36, CALIFORNIA lArgest and Oldest Jewish Monument Establishment on the West Coast Radio-Phonograph SALES and SERVICE Guaranteed Experl Repairs Free Pick-up and Delivery FRED NUSSBAUM 1615 Chester Ave., Incrlewood, Calif. PHONE: ORCHARD 1 - 4 4 0 6 Give to the BLUE CARD IHRE ALTEN POLSTERMÖBEL werd, wieder neu durch Upholsterel Rudolph Pollak vieljähr Praxis in Wien u Amerika 4607 V& FOUNTAIN AVE. Los Angeles 27, Calif. NO 1-1354 Übernimmt alle einschläg, Arbeiten Erstklassige Ausführung FRED LEWIN GENERAL AND LIFE INSURANCE BROKER & AGENT 1350 Hauser Boulevard YO 7473 LOS ANGELES 35 Warner M. Hirsch INSURANCE AGENCY 210 W. 7th St., Los Angeles 14 Tu. 2472 and Fe. 3918 Guaid what is Youis Insurance protects against loss by Fire. The«, Liabilily, Accident, Sickness, Death. for Information call G E O R G E SIMMEL 2231 West 151h St. - PJi. FE 9006 Los Angeles' 6, Calif. — Uhrmacher— DAVID KIRBY aus Wien repariert Uhren, Gold- u. Silber- waren ♦ Auch Kauf u. Verkauf Spezialist in Chronograph-Arbeiten 315 WEST 5th STREET LOS ANGELES 13. Calif. (Metropolitan Building) Room 634 Tel.: MI 0621 ance," Hitler Dead or Alive" and "The Hitler Gang".... Discord: Franz W a x m an* $ original musical score for. "Para- dine Gase" is on the Academy Awards - nomination list; col- leagues of the musician, not very pleased by this fact, asserted that the "best theme" in the picture was a piano concerto, played by Valli, the composer of which was an Italian—Francesco Ceruomo, whose name was plainly shown on the sheet of music in the pic- ture. What the bitin g critics didn't know was that "Francesco Ceruomo" is only "Franz Wax- man"—in Italian. . . . MisceHaneous: Felix Jackson (Joachimson) and Deanna Dur- bin have separated after two and a half years' marriage; it was an "amicable" Separation and neither contemplates a diVorce for the present; their 22-month- old daughter Jessica Louise stays with her mother .. .Ilona Massey filed suit against film producer John R. Frieden for payment of $30,000; she signed a contract in September to play in a pic- ture planned by him but was never called to begin work . . . Marlene Dietrich is being sued by a French film producer for $100,000 dollars on breach bf contract: by the way, Marlene'« American picture "Destry Rides Again," made in 1939, is a big hit in Berlin cinemas under the title "Der grosse Bluff" . . . Fritz Lang has his story property "The Guttman Home" dramatized for the stage and plans a production on Broadway. Der Verein ehemaliger KZ-Insassen in Los Angeles hat * nunmehr folgende Adresse: Jewish Sur- vivors of Concentration Camps, 177 South Sycamore Avenue, Los Angeles 36, Calif. Wirb für den Aufbau. Der Aufbau ist Dein Blatt. DR. WALTER J. LOWE Optometrist Augenuntersuchung - Brillenanfertigung 1038 S. FAIRFAX AVENUE Ya Block So of Olympic Blvd. LOS ANGELES 35, Calif. Phone: WE 3-3324 Crown Paint and Wall Paper Co., Inc. 5160 West Pico Blvd. YOrk B261 Ist grade House Paints for inside and outside use Domestlc and Imporled Wallpapers We advise you with your redecorat- ing problems. We recommend re- liable palnting contractors All Services Personally Supervised ROBERT S. GROMAN HARRY GROMAN 830 W. Washington Blvd. JEWISH FÜNF RAI der «AUFBAU" UND ALLE MAGAZINE durch J. M. GARDNER 1439 S. Hayworth ^ ^QQ YOUR SWISS-AMERICAN WATCHMAKER & JEWELER Schweid 6773 HOLLYWOOD BLVD. Tel.: HO 2658 CEMETERY Harry Gromin Robert S. Groman Managers HO. 2322 900 N. Gower St. HoHvwoed, Calif Annahme von ANZEIGEN leder Art für den "Aufbau" HUGO MASSAHIK 6550 Fountain Avenue Hollywood 26, California Tel.: He 9763. r *Qm»y-,r*n«r < <"»0 f "" ,r v#»..' * Friday, Jenuary 30, 1948 Tel Aviv Von Erms Mandowsky Tel Aviv, im Januar. Leute aus Jerusalem oder Haifa, die unaufschiebbare Gründe we- gen der Reise nach Tel Aviv wagen mussten, sind überrascht, hier ein pulsierendes, fast nor- males Leben vorzufinden. Ihre Städte sind gefährdet, teilweise tot, während es hier den meisten Menschen gelingt, ein friedliches Leben zu führen, oder zumindest es vorzutäuschen; obgleich fünf- hundert Meter von meinem Haus entfernt, an der Grenze von Jaffa, totes, ein wenig verwüstetes Nie- mandsland beginnt, und nicht weit dahinter der Feind sich rüstet (ein zum Feind gemachter Landsmann, wenn man so sagen kann). So gewann diese mehr als 200 000 Seelen-Stadt die Atme- sphäre eines Etappen-Zentrums. Manchmal werden von Jaffa Schüsse nach' Tel Aviv hinein lan- ziert, manchmal wird jemand ge- troffen — und irgendwann gibt es dann, wenn als Vergeltungs- massregel arabische Häuser vom Militär oder von der Haganah in die Luft gesprengt werden, eine fürchterliche Detonation im Morgengrauen, und die Bevölke- rung wacht frühzeitig auf. Später geht man seinen Geschäften nach, und man kümmert sich nicht um Schüsse — und so leben wir hier in dieser Stadt fast wie in einem Idyll, nach der Meinung der Leute aus Jerusalem und Haifa. Die Kinos spielen, die Cafes sind überfüllt — meistens von Haga- nah-Leuten, das heisst: sehr jun- gen Männern und Mädchen, die irgend einen Urlaub von weni- gen Stunden bescheiden gemessen. Dann gehen sie wieder auf ihre Posten in die Verteidigungskette rund um Tel Aviv. Tel Aviv zieht sich hauptsäch- lich in nord-südlicher Richtung der Küste entlang. Die Gefah- renzone ist im Süden, an den Grenzen .Jaffas — im Norden dagegen gibt es eine Friedenszone besonderer Art. Ungestört von den tragischen Ereignissen im Süden der Stadt und im ganzen Lande, arbeitet der Tel Aviver Hafen, der den jüdischen Institu- tionen untersteht, im Gegensatz zum Haifer Hafen, der von den Engländern verwaltet wird, — mit einer Betriebsamkeit, die er nie zuvor gekannt hat. Durch die Betriebsstörungen im Haifaer Hafen, die durch die Unruhen verursacht wurden und die zu einer ungeheuren Verstopfung der Lagerhäuser führten, laden jetzt ein grosser Teil der einkommen- den Frachtschiffe ihre Waren im Tel Aviver Hafen aus, und sie nehmen, andererseits, einen gros- sen Teil der Export - Citrus; Ernte auch im Tel Aviver Hafen wieder auf. So lagen in den letz- ten Tagen meistens 15 bis 20 Schiffe im Tel Aviver Hafen vor Anker, und obwohl hier das Aus- laden kompliziert ist, da die Schiffe, im Gegensatz zu Haifa, nicht direkt in den Hafen einfah- ren können, sondern ausserhalb liegen bleiben müssen, vermag dennoch Tel Avivs kleiner^ Hafen den unerwarteten Riesenverkehr zu bewältigen. * Ida Haendel, die in England lebende Geigerin, hat sich von den Unruhen im Lande nicht ab- halten lassen und ist hierher ge- kommen, um ihren Vertrag mit dem Palestine Orchestra zu er- I "rrS^ß DIE LANDUNG DES BLOCKADEBRECHERS Es war um die Mittagszeit in der jüdischen Siedlung Naharyia, als plötzlich Jungens vom Strand her mit dem Ruf in den Ort stürmten "Oniyah Bash" (ein Schiff kommt). Und in der Tat lag draussen ein Blockadebrecher, der den stolzen Namen "United Naiions" trug und eines der wenigen Schiffe war, die der britischen Aufmerksamkeil entschlüpft waren und sich der jüdischen Küste un- beobachtet genähert hatten. Unser Bild zeigt den Versuch der Siedler, das Schiff an Land zu ziehen. Das Bild unten ist eine Szene von der Ausbootung der glücklichen Passagiere. (Photos: European Picture Service) füllen — und so wurde sie natür- lich mit besonderen Ovationen empfangen. Aber auch unser Orchester, und sein augenblick- licher Dirigent, Bernardino Moli- nari, erhielten aus ähnlichem Grund Extra - Ovationen, als sie, der unsicheren Lage im Lande zum Trotz, von Tel Aviv aus in drei Autobussen die nicht unge- fährliche Reise nach Haifa an- traten, um dort zwei Abonne- mentskonzerte zu absolvieren. Das Orchester, und der alte Herr, der Maestro, kamen heil in Haifa an — aber als sie an den beiden Abenden dort vom Hotel in den Konzertsaal gehen mussten, der in einem teils arabischen Viertel liegt, pfiffen die Kugeln. Aber die Haifaer waren glücklich, dass das Orchester trotzdem gekom- men war. Alle Musiker kamen auch heil zurück. Allerdings: nach Jerusalem können sie nicht fahren — und nicht zuletzt auch darum sind die Jerusalemer am schlimmsten daran. Zigaretten-Piraten In der Basler "Naiionalzeilung" berichtet X. B. über die modernste Form von Piraterie im Mittelmeer, die auf ganz geschäftsmässige Weise von Fischern an der Genu- eser Küste betrieben wird. Wir entnehmen der amüsanten Schil- derung folgende bezeichnenden Stellen: "Im Dezember 1947 haben die letzten alliierten Soldaten Italien verlassen. Der Schwarze Markt, der sich aus dieser Quelle nicht unwesentlich speiste, wird an Zu- fuhrmangel absterben. Ihre Schuhe fachmännisch repariert! ORTHOPÄDISCHE ARBEITEN unsere Spezialität! TIP TOP SHOE REPAIR R. PFIFFERLING 2673 BROADWAY (101.-102. Str.) » Alle Materialien für Schuhe Wird er? Wahrscheinlich nicht. Auch jetzt, wo keine Amerika- ner mehr auf der Halbinsel ste- hen, schwimmt Italien in den ge- suchten Zigaretten, die Preise klettern nicht, die Ware ist im- mer frisch. Hat dieser Handel noch ein zweites Ventil? Ja. Und dieses Ventil befindet sich in einem kleinem Nest un- DeLOBME-LEHMAN AUGENGLÄSER DOWNTOWN 42 t 23ro St (near 4th Ave.) G Ramer cy 7-2592 UPTOWN 3857 Broadway (near 161 st St.) WAdsw. 7-5387 Optiker des W.B.F. Specialist Service weit von Genua. Der Ort heisst Boccasecca. Boccasecca ist ein verschlafenes Fischernest an des- sen Strand die lang ausgespann- ten Fischernetze trocknen, die den Einheimischen seit Jahrhun- derten ein mehr oder minder kärgliches Brot geben. Oder viel- mehr gaben. Jetzt denken nur noch ein paar alte "Idioten" daran, auf Fang hinauszufahren. Die Fische in der Bucht haben ruhige Tage und können fröhlich durch das Wasser plätschern. Die Fischer von Boccasecca ha- ben sich einer einträglicheren Beschäftigung hingegeben. Das alte Seeräuberblut ist in ihnen wieder erwacht, allerdings haben sie ihren Beruf modernisiert. Sie arbeiten mit Kabel, Drahtnach- richten, motorisierter Fischerflo- tille, mit Gewinn- und kaum mit Verlustkonten. Alle Bewohner von Boccasecca sind heute Mil- lionäre; wenn das bei der herr- schenden Inflation noch nicht viel besagen will, so wollen wir sie Dezimillionäre nennen. Der Ort ist schuldenfrei, und die tüchti- gen Boccasecchesen gehören zu den begüterten Hausbesitzern ijn nahen Genua. Sie sind die GrosS- Unternehmer des Schwarzhan- dels, das mitunter zehn, zwan- zig Millionen verschlingt, ä !a longue aber sich glänzend ren- tiert. Von hier aus strahlt zum; Beispiel -der Tabakhandel bis Bozen und Syrakus. Der Fiskus, hat kürzlich festgestellt, dass dem Staatsmonopol durch diese Piraterie Milliardeneinnahmen entgehen. Das Geschäft vollzieht sich so: In einem Bureau in Mailand oder Genua trifft ein Telegramm aus New York ein, Glückwünsche oder Traueranzeigen. Der Chef dechiffriert es und weiss, welche *Ware in welcher Quantität, Be- schaffenheit und festen Preislage, aus Amerika abgesandt worden ist. Er tritt mit dem Schiff in Radioverbindung und vereinbart den Seepunkt des Zusammen- treffens. Ein simpler Handels- reisender begibt sich an den Strand von Boccasecca, geniesst die letzten Sonnentage und trinkt mit den Fischern Grappa. Das Signal ist gegeben. In der be- stimmten Nacht verlässt von verschiedenen Punkten aus eine Fischerflotille die Küste, die Aze- tylenlampen, die das muntere Fischvölkchen anlocken sollen, ziehen sich in langer Goldpunkt- allee über das Meer, verlieren sich am Horizont und erlöschen. Das ist unverdächtig, das ge- schieht an allen Mittelmeerkü- sten in allen Nächten. Gegen Morgen kehren die Fänger zu- rück. Für eine etwaige Kontrolle sind wirklich ein paar Fischchen an Bord. Darunter aber drängen sich die Ballen, Kisten, Säcke, Stapel von Warenpaketen, die darauf warten, von Boccasecca aus ihre Reise ins Landinnere anzutreten. "Der avisierte Dampfer, der mit korrekten Zertifikaten aus irgendeinem amerikanischen Ha- fen ausgelaufen ist, hat die Zoll- zone Italiens nicht berührt. Von den Fischerbarken aus sind die Einkäufer an Bord gekommen, haben gewählt, Rechnung gelegt, aber nicht gefeilscht. Die Preise sind von vornherein festgelegt. Jeder einzelne beteiligt sich daran kraft seiner Mittel und. mit den darauf entfallenden Wa- renquoten. Die 20er Packung Zi- garetten kostet 100 Lire. Aber auch die Verkaufsquote ist genau vorgeschrieben. Man kann ein- heimische Waren in den ver- schiedenen Geschäften einer Strasse zu höchst unterschied- lichen Preisen kaufen, aber die Schwarzhandelszigaretten sind auf der ganzen Halbinsel fest mit 350 Lire quotiert. Die Schwan-? | kungen infolge der Inflation oder jetzt der Deflation werden beim Einkauf berücksichtigt und die neuen Preise für bindend er- klärt. Es geht im höchsten Masse börsenmässig zu, keiner bricht aus oder macht Dumping."' AUFBAU-ADRESSE Wir bitten unsere Leser noch- mals zur Kenntnis zu nehmen, dass unsere Adresse jetzt lautet: Aufbau-New World Club, Inc. ., 209 West 48tU Street New York 19, N. V. Tel.: CI 7-4W2. Hauchdünne, 2 - zügige Nylon Elastische Strümpfe AUS NATURGUMMI DÜNNER, STÄRKER; DUNKLERE FARBE Volle Länge......$13.50 per Paar Baumwoll-Gummistrümpfe sehr dünn, $9.00 Bei schriftlichen Bestellungen bitte nebenstehende Masskarte zu verwenden Bruchbänder, Leibbinden, Plattfusseinlagen nach Mass in eigener Werkstatt angefertigt A. WITTENBERG 145 WEST 72nd ST., NEW YORK, N. Y. Telephon: TR 4*5343 mmmm—mmmmmm