Photo: Ursula Meyer.
Ein Wallfahrtsorf der Nation (Zum 22. Februar)
Im Park des Herrensitzes Mount Vernon steht abseits vom. Wege
ein schlichtes efeubewachsenes Haus mit 'den Sarkophagen von
George und Martha Washington. Vor das vergitterte Tor führen
Eltern ihre Kinder, Männer legen ihre Hand aufs Herz und ge-
denken des Mannes, der ihnen ein Vaterland geschaffen hat. Wash-
ingtons Sternenbanner hatte dreizehn Sterne; die Fahnen, die vor
der Gruft stehen, zeigen 48 Sterne.
Die Entwicklung und Grösse dieses Landes kann nicht einfacher
symbolisiert werden — in seinem Sternenruhm ist die Unsterblich-
keit Washingtons gesichert.
AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK
by the New World Club, Inc.. 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION
Knterea as secona-class mattei Januar? 30 1940. ai New York Post Office undei Act oi March 3. 1879.
Vol. XIV—No. 8
NEW YORK, N. Y., FRIDAY, FEBRUARY 20, 1948
In
USA
10#
Offener Brief an Bevin
Von DAVID COURTNEY
Der nachfolgende Artikel stammt aus der berühmten "Column One"
die von dem britischen Christen David Courtney alltäglich in der jüdi-
schen "Palestine Post" veröffentlicht wird. Im vorixen "Aufbau" erzählte
unser Mitarbeiter C. Z. Kloetzel, mit welcher Spannung diese Rubrik er-
wartet wird.
Sie haben sicher schon einmal von Emile Zola gehört. Er pflegte
Bücher zu schreiben. Vielleicht haben Sic seine Bücher nie gelesen
— aber das macht nichts. Er hat noch etwas viel Besseres getan: er
hat die Seele einer Nation und den guten Namen eines Mannes
gerettet. Er hat auch das Leben von Hauptmann Dreyfus gerettet —
aber auch das ist nicht wichtig, darauf kam es nicht an. Er hat mit-
ansehen müssen, dass Frankreich entehrt und befleckt wurde durch
eine Handvoll hoher Offiziere, Zivilbeamter und Politiker, die die
Juden leidenschaftlicher hassten, als sie Frankreich oder Ehre oder
Gerechtigkeit liebten. Vor genau fünfzig Jahren auf den Tag prangte
Zolas Anklage auf der ersten Seite von l'Aurore, die weder Lord
Beaverbrook noch Lord Kemsley oder Lord Eothermere gehörte,
sondern einem gewissen Monsieur Clemeneeau. Es wäre interessant,
zu wissen, was Sie von "J'accuse" gehalten hätten, wenn Sie damals
gelebt hätten. Es ist leichter, sich vorzustellen, was Sie denken
würden, wenn Zolas zwingende Anklage laut geworden wäre, seit
Sie Seiner Majestät Aussenminister wurden. Sie würden das ganze
Komplott amerikanischen Juden zugeschrieben haben, und die damit
verbundene Schärfe der Kominform; und was die Ehre anbelangt:
es ist richtig, dass Sie nicht Zolas Idee von der Ehre einer Nation
(Fortsetzung auf Seite 2)
Englands Feldherr und Agent
Der berühmte Brigadier John
John Bagot Glubb, bekannt als
Glubb Pascha, ist der Oberkom-
mandierende der arabischen Le-
gi°n* Photo Keystone.
Eine Nation kämpft um ihr Leben
Scharmützel an der Grenze Tel Aviv-Jaffa
Ein jüdischer Arzt hilft einem verwundeten Haganah-Kämpfer,
während dessen Kamerad weiter die Gegner abwehrt.
Im Hauptquartier der Haganch
In einem mit Sandsäcken geschützten Raum beraten zwei Führer
der Haganah mit Hilfe von Karten und Telephon eine
Verteidigungsakiion.
Courtesy Histadrut Photo News, National Committee for Labor Palestine
'
WMWHWW
"WM
Vorbereitungen für den Kampf an der Front
Jüdische Knaben und Mädchen üben sich im Scharfschiessen.
Courtesy Histadrut Photo News, National Committee for Labor Palestine
Fertig zum Dienst
Ein junges Mädchen meldet sich'
zur freiwilligen Ausbildung '
Umkehr im
State Dept.?
E.H. Wie wir aus Kreisen des
State Department erfahren, betont
man dort gegenüber einer ständi-
gen Steigerung der öffentlichen
Unzufriedenheit mit der bisheri-
rigen US-Palästinapolitik und den
Treibereien hinter den Kulissen
gegen die Lösung der Uniied Na-
tions, dass man den Brief des
Staatssekretärs Marshall an den
Congressrnan Javiis nicht als ein
Ausweichen vor einem Entschluss
auffassen dürfe. Das State Depart-
ment sei tatsächlich der Meinung,
dass es ohne Aufforderung der
United Nations keine Initiative
mehr ergreifen könne. Wie wir
im vorigen "Aufbau" schrieben,
| lässt die Verfahrenheit der gegen-
wärtigen Situation nur ein lang-
sames Nacheinander von Mass-
nahmen zu, so schwer das auch
angesichts der blutigen Vorgänge
in Palästina für die Leidenschaf-
ten des jüdischen Volkes dort
verständlich sein mag. Palästina
ist aber nun einmal Bestandteil
der ganzen grossen Weltpolitik.
In diesem Zusammenhang kann
es als ein Fortschritt bezeichnet
werden, wenn der vom "Aufbau"
als erster Schritt zu einer Ver-
besserung der Lage geforderte
Schritt, nämlich die Aufhebung
des Waffen-Embargo, vom State
Department in Betracht gezogen
wird. Es hat Verhandlungen mit
England, dessen Form der Eva-
kuierung in Washington zum Teil
als eine Taktik wohlerwogenen
politischen Druckes und als sehr
ärgerlich empfunden wird, einge-
leitet. Sie laufen darauf hinaus*
von London die Zusicherung zu
erhalten, dass nach einem ent-
sprechenden Beschluss der UN
und der darauf folgenden Auf-
hebung des Embargo durch die
USA, etwaigen Waffensendungen
nach Palästina von englischer
Seite keine diplomatischen und
militärischen Schwierigkeiten in
den Weg gelegt werden würden.
Sollte England freilich nicht ein-
willigen, würde die Aufhebung
des Embargo bis zum 15. Mai zu
warten haben.
MM-
12 ^ 1
A U FBAU
Friday. Februory 20, 1
wiiMiwiMMiiwB—wii——M—
Palästinas Entscheidung in der Schwebe
Rückkehr zum UNSCOP-Minderheitsplan unannehmbar—Zionistische Beratungen beendet
Palästinakommission und Sicherheitsrat
In der amerikanischen Presse
ist in jüngster Zeit vielfach mit
auffallender Betonung die Mei-
nung vertreten worden, dass sich
im Schosse der United Nations
die Tendenz einer Rückkehr zum
Minderheitsplan der UNSCOP,
der bekanntlich die staatliche
Organisation Palästinas auf fö-
derativer Grundlage empfahl, an-
bahne. In den entsprechenden
Zeitungsartikeln taten die Ver-
fasser so, als würden alle Beteilig-
ten den bi-naiionalen Palästina-
Staat als den allein möglichen
Ausweg aus der Zwickmühle der
Teilung betrachten und mit einem
Aufatmen der Erleichterung be-
grüssen, die amerikanische Re-
gierung nicht ausgenommen.
Demgegenüber können wir auf
Grund von Informationen aus
Kreisen der jüdischen Führung
versichern, dass ein solches Zu-
rückgehen auf den UNSCOP-
Minderheitsplan für die Juden
unter gar keinen Umständen in
Frage kommt. Mögen solche Strö-
mungen, hier und da—auch verein-
zelt unter Juden wie bei Univer-
sitätskanzler Dr. Judah L. Mag-
n®s — auftreten, so bleiben doch
die jüdischen Führer auf dem
Standpunkt, dass die Teilung für
das jüdische Volk nur das Mini-
mum darstellt, unter das herun-
terzugehen kein - zionistischer
Führer angesichts des Entscheids
der Nationen vom 29. November
1947 auf sich nehmen könnte
und würde.
Nlflit »liuf llitlcrkoit verwaist
man in massgeblichen jüdischen
KfflsMi In «IIPM-HI ZiiNHimiiri« Intime
Ulis die TjiI.kik-Im-, «Ijiss
herausgeschnitten wurde) und damit
Ihren N. Sinnt im >1 f < 11<-■ Osten
erhalten weiden, während den Juden
von den Vriilierii iiivht eiiimnl der
kleine St»»« v,»n der Orii«»e Ver-
mont N Keieöimt werde.
Zionistenführer an den
Kongress
Es ist denn auch in den soeben
zu Ende gegangenen zionistischen
Beratungen in Washington mit
keinem Wort die Alternative des
Minderheitsplanes in Erwägung
gezogen worden. Ganz im Gegen-
teil haben die 700 in Washington
versammelten zionistischen Füh-
rer aus allen Teilen des Landes
mit der denkbar grössten Ent-
schiedenheit am Beschluss der
United Nations vom 29. Novem-
ber festgehalten- Die Washing-
toner zionistische Tagung hatte
vor allem den Zweck, die Sena-
toren und Abgeordneten in per-
sönlichen Unterredungen zu
überzeugen, dass die Vereinigten
Staaten politisch wie moralisch
gebunden seien, die Führung bei
der Durchführung des TPilungs-
entscheides der UN zu überneh-
men.
Die zweitägige Konferenz nahm
eine Resolution an, in der die
amerikanische Regierung ersucht
wird, ihre UN-Delegation anzu-
weisen, die Befolgung des UN-
Entscheides durch alle beteiligten
Regierungen zu erreichen und
Massnahmen gegen Regierungen
zu verlangen, die sich dem Be-
schluss der Vollversammlung of-
fen widersetzen.
Weiter verlangt die Resolution
eine Einwirkung auf den Sicher-
heitsrat dahin, dass eine Miliz für
den jüdischen Staat aufgestellt
und eine internationale Truppe
nach Palästina gesandt werde,
um den Beschluss vom 29. No-
vember zu verwirklichen. End-
lich wird die Abänderung des
amerikanischen Waffenembargos
verlangt.
Der New Yorker demokrati-
sche Abgeordnete Charles A.
Buckley hat denn auch schon
seine Bereitschaft erklärt, im
Kongress eine Resolution einzu-
bringen, die die Aufhebung des
Waffenembargos im Sinne hat.
Englands Haltung im Sicher-
heitsrat
Es wird nun sehr interessant
sein, zu beobachten, wie sich in
der kommenden Woche im Si-
cherheitsrat die Dinge entwickeln
werden.
Der Bericht der Palästina-Kom-
mission wird am Dienstag, 24. Fe-
bruar, im Sicherheitsrat erstmalig
debattiert werden.
Wie verlautet, wird in der
kommenden Woche der Haupt-
. delegierte der Vereinigten Staa-
ken bei den UN, Senator Warren
R. Austin, vor dem Sicherheitsrat
!die Haltung der amerikanischen
Regierung gegenüber der Palä-
' stina-Situation bekanntgeben.
Sofern die Haltung der Re-
gierung der Vereinigten Staa-
ten in Betracht kommt, ist nach
Auffassung informierter jüdischer
Kreise kaum ein dramatischer
Umschwung zu erwarten.
Für Washington gilt die Parole
"Wait and See", d. h. man ist
theoretisch bereit und gewillt,
jede Teilungsaktion der UN zu
stützen, will aber erst einmal
abwarten, was die anderen Mächte
tun wollen. Washington sieht da
vor allem auf London, von dem
man noch nicht weiss, ob es im
Sicherheitsrat die Entsendung
einer internationalen Polizeimacht
nach Palästina, wie sie der Be-
richt der Palästinakommission
soeben in der Frage der prak-
tischen Durchführbarkeit der Tei-
lung und der Sicherheit im Lande
als unerlässlich bezeichnet hat,
bekämpfen oder gar vetieren
wird. Der "Manchester Guardian"
hat bereits als erstes britisches
Blatt den Mut, die Beteiligung
Englands an der internationalen
Streitmacht — mindestens für
den Schutz Jerusalems — zu be-
fürworten. Das Auftreten des
britischen Kolonialministers Ar-
thur Creech Jones vor dem Si-
cherheitsrat am nächsten Donner-
stag sollte dieses Rätsels Lösung
bringen.
Tfehriiten* tat Im Hliihllek auf die
SI ehe rheit es raffe eine Korrektur der
l'resReimelduiiKeii über die Zaihl der
bewaffneten Araber »iif |»alä.stli»eii-
sl*eheiM Hoden vonniileii. >lan hat
von ..15 000.. bewaffneten., 11r«lil*elieii
(«iierrlllan jresinroehen. Davon kann
nach verlässlichen jüdischen Informa-
tionen gar keine Rede sein. Es stehen
bisher Im besten Falle :tOOO bewaff-
nete Araber auf dem Hoden I*n-
liistliiii*.
Ob der neueste Appell des Prä-
sidenten Truman an die arabi-
schen Staaten abkühlend auf die
arabische Liga wirken wird, ist
noch zu früh, zu erkennen. Eines
aber ist sicher. Die Drohungen
der Araber und der Druck der
Oelinteressenten in Washington
halten unvermindert an. Doch
steckt bei den Arabern ein gut
Teil Bluff dahinter. Moshe Sher-
toks soeben gefallene Bemer-
kung. die Araber könnten ihr Oel
nicht trinken und würden es lie-
ber gegen Dollars als gegen Rubel
verkaufen, erfährt eine bekräfti-
gende Beleuchtung durch die in
Washington vorliegende Nach-
richt, dass zumindest eine der
arabischen Regierungen bereits
zu erkennen gegeben hat, sie sei
zwar gegen die Teilung, werde
aber eine Störung ihrer Oelinter-
essen (soll heissen ihrer Ver-
käufe) in Bezug auf die Ver-
einigten Staaten nicht zulassen.
Inzwischen hat die Palästina-
kommission der UN den mit be-
sonderer Spannung erwarteten
Bericht über die Sicherheitsfrage
dem Security Council überreicht.
Von jüdischer Seite hat man die-
sem historischen Dokument, das
ganz unverblümt die unange-
nehme Wahrheit ausspricht, dass
"ohne militärische Kräfte in
angemessener Stärke keine
Teilung Palästinas möglich
sei",
nichts hinzuzusetzen. Eine Per-
sönlichkeit der Jewish Agency
meinte: "Jeder Kommentar von
unserer Seite würde nur ab-
schwächen, der Bericht spricht
für sich selbst!"
Die Fünferkommission hat am
, Dienstag Nachmittag in Lake
| Success unter Vorsitz ihres tsche-
chischen Präsidenten Dr• Karel
I Lisicky eine Pressekonferenz ab-
1 gehalten. Lisicky, der von sich
1 und seinen vier Kollegen das me-
lancholische Scherzwort von den
! "five lonely pilgrims" geprägt
hatte, liess gleich zu Eingang des
j journalistischen Kreuzverhörs die
etwas
| dunkle Bemerkung
fallen: "Meine Herren, vielleicht
■ist dies Ihre letzte Begegnung
j mit den fünf einsamen Pil-
i grimen". Natürlich wurde er so-
ifort bestürmt, diese Bemerkung
I deutlicher zu erklären. Offenbar
wollte der Vorsitzende der Pa-
| lästinakommission damit andeu-
I ten, dass die Kommission viel-
leicht schon in absehbarer Zeit
| nach Palästina abgehen kann,
früher als es die Briten ursprüng-
lich erlauben wollten. Lisicky
; liess diese Deutung zumindest
j offen. Im Anschluss daran be-
tonte er mit ernstem Nachdruck:
i "Wir glauben an unser Werk
und glauben nicht minder daran,
dass wir den Sicherheitsrat über-
I zeugen werden. Wir haben un-
seren Plan, einen
Vortrupp unserer Kommission
nach Palästina
zu schicken, in keiner Weise auf-
gegeben. Es werden im Gegenteil
zehr bald 6 Beamte unseres Stabes
nach Jerusalem gehen, um dort
die ersten Vorarbeiten an Ort und
Stelle zu leisten."
Dann fährt er in Beantwor-
tung einer entsprechenden Frage
fort:
••Ob die seRenwärtiRe I.ajte In
l'nlästini« einen Itruvh des Friedens
im Sinne der Charter bedeutet, ist
nielit *iii iiiik festzustellen. Das fällt
»Hein In die Kömiietenz des Sieber
lieltsriilfK. I nserc Meinung stellt j»
au eh deut lieh im Bericht. AVns iiii-
xere Ansieht über das KmharRd an-
Offener Brief an Bevin
(Fortsetzung von Seite 1)
erfasst haben und daher vielleicht nicht danach beurteilt werden
sollten.
Sie wissen vielleicht nicht, dass der Zionismus — wie er von
gerechten und mitfühlenden Menschen verstanden wird — seinen
ersten starken und fassbaren Antrieb aus dem Dreyfus-Fall erhielt.
Nicht nur, weil seine Lehre sich in Herzls Herz schmerzlicher und
unauslöschlicher einbrannte, als Hitlers Brandmale auf seine jüdi*
sehen Opfer; sondern auch weil die Herzen und Seelen vieler Chri-
sten sich entsetzten bei diesem Ausdruck eines barbarischen und vul-
gären Aberglaubens, der als Antisemitismus bekannt ist. Diese
Menschen guten Glaubens und fester Prinzipien glaubten logischer-
weise, dass Ausstrahlungen aus dem finsteren europäischen Mittel-
alter Symptome für eine Erkrankung der Gesellschaft seien- Un-
menschlichkeit — und das wird Sie vielleicht bass erstaunen — ist
nicht nur eine Frage von Arbeitsstunden und Lohntüten, und drückt
sich nicht nur dann nichtswürdig aus, wenn sie Parteiführern der
Opposition in Osteuropa zugeschrieben wird. Und die Hysterie des
Rassenhasses ist nicht nur ekelerregend, wenn Deutsche davon er-
griffen werden. Wie dem auch sei: die Idee einer freien und unab-
hängigen jüdischen Nation erwuchs sowohl aus dem Gefühl mensch-
licher Gerechtigkeit den Juden gegenüber, wie auch als Akt der
Zivilisation, der die Gesellschaft von einer fressenden und demora-
lisierenden Krankheit befreien sollte. Sie wuchs und wuchs, und
es war ein grosser Augenblick, als ein Engländer einen Plan daraus
entwickelte und dessen Erfüllung mit dem Namen seines Landes
verbürgte. Die ElDßänder haben von Zeit zu Zeit klug und staats-
männisch gehandelt; man hat Bücher darüber geschrieben. Zu
schade, dass Sie keine Zeit hatten, sie zu lesen und. daraus zu pro-
fitieren. Es ist ein trauriger Anblick, wenn die Politik eines Ministers
von den grossen Taten des eigenen Landes behindert wird.
Zola war kein Jude. Ich, von dem Sie wohl noch nie gehört haben,
bin kein Jude. Meine Ahnen liegen in einem Kirchhof begraben,
der nur eine Wagenfahrt von Winsford, wo Sie geboren wurden,
entfernt ist. Der Antisemitismus Frankreichs entehrte Zola, der
kein Jude war, mehr als den Juden Dreyfus. Der verfeinerte Anti-
semitismus Ihres Departements, Herr Bevin, entehrt mich und meine
Vorfahren aus Devon mehr, als irgendeinen lebenden oder toteii
Juden. Sie entehren mich, weil Sie mein Land und mein Volk ent-
ehren; und was Sie den Juden antun, ist ein Nichts im Vergleich zu
ihrem Glauben, zu der Majestät der gerechten Sache eines Volkes
und der tröstlichen Loyalität guter Menschen zueinander, der kein
Minister, so aufgeblasen und selbstgerecht er auch sein mag, einen
dauernden Schaden zufügen kann.
Bei all Ihrer Arbeit haben Sie wahrscheinlich keine Zeit, die Pro-
bleme unseres Landes bis zur Wahrheit durchzudenken. Wie Gewis-
sen kann auch Wahrheit sehr beunruhigend sein. Sie werden es wohl
vorziehen, der Geschichte das Durchdenken zu überlassen. Ich
glaube, Sie haben einmal etwas Aehnliches gesagt. Jedenfalls, die
Geisselungen der Geschichte tun den modernden Gebeinen der-
jenigen, die sie in Ehre oder Unehre gemacht haben, nicht weiter
weh- "Heute" heisst die Losung, und Macht ist süss, Und ein ge-
scheiter Mann kann sogar sein gebrochenes Wort in ein Szepter des
Herrschenden verwandeln.
Und so geschah es, dass dieses Heilige Land, in dem ich schreibe,
zu einem Ort der Unehre für England gemacht wurde; nicht nach
Ihren Begriffen, das muss zugegeben werden; aber nach den Begrif-
fen von einfachen und vielleicht lästigen Leuten, die nur eines
wissen: dass, wenn Prinzipien solcher Männer wie Emile Zola aus-
schlaggebend wären, Sie nicht Aussenminister sein könnten.
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seh f. »«» hnlien wir die«« Im vor-
liegenden Berieht »leht erörtert.
I>»cl» wird die* In »iiKerem wachsten,
»m 1. Mär* fällig; werdenden Mo-
na I * Ii«1 rlvIit nuehgeholt werden."
"Kein uneheliches Kind"
Sehr verwahrte sich der Kom-
missionsvorsitzende gegen die
von den Arabern vorgebrachte
These der NichtVerfassungs-
mässigkeit und Ungültigkeit der
Kommission. "Wir sind kein un-
eheliches Kind der United Na-
uorts", rief der für schlagkräf-
tige Formulierungen offenbar be-
sonders begabte Dr. Lisicky aus
und betonte, dass die Palästina-
kommission eine Schöpfung der
Vollversammlung sei, daher zu
vollem Recht bestehe und ihre
Vollmachten aus der Vollver-
sammlung. der 57 Nationen her-
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Anzelqesischluss
Dienstag
diese Woche
I Uhr,
^ ' K ■ . ! ► 'e , MD'Mü
: *"1 * |
TJ
* Wen möchten Sie als Präsidenten sehen?
Ein guter Einfall Walter Winchells —- auch für unsere Leser
[p
V«!
In seiner letzten Sonntags-Rundfunkansprache
hatte Walter Winchell den folgenden guten Ein-
fall:
Ehe fünfzig Millionen Wähler ihre Stimme für einen
Präsidentschaftskandidaten abgeben können, einigen sich
ine Handvoll Politiker auf den Mann ihrer Wahl, Ich
finde das unrecht. Ich glaube, dass die erste wie die letzte
Stimme in dieser Angelegenheit dem Volk gehören sollte.
Und daher richte ich in meiner heutigen Radiosendung
an Sie alle die Bitte, mir dabei zu helfen, den Mann
auszusuchen, der Ihrer Meinung nach Präsident der Ver-
einigten Staaten werden soll.
Es handelt sich nicht um eine Probewahl, eine Mei-
nungsergründung des Publikums oder einen Wettbewerb,
sondern jeder Amerikaner und jede Amerikanerin — also
Sie alle, meine Herren und Damen, sollen die Möglichkeit
haben, Ihre Meinung zu äussern, ehe die Politiker Sie
dieser Mühe entheben.
Ich lege keinen Wert darauf die Verantwortung des
Siimmenzählens zu übernehmen. Ich bin lediglich der
Berichterstatter* der Sie jeden Sonntag um diese Zeit über
den Stand der Stimmenabgabe informieren wird. Ich
fordere hiermit Mr. Carroll Reece von der Republikani-
schen Partei, und Mr. Paul McGralh von der Demokrati-
schen Partei, auf, die Stimmenzählung zu kontrollieren.
Ich sage nicht voraus, wie die Wahl im November aus-
fallen wird, ich WWjW!ff!!
als
Mandels entlarvt
Darnand war nur sein Beauftragter
' - .st- Das Dunkel um die Er-
mordung' Georges Mandels kann
endlich aufgehellt werden. Bis-
cher galt die Version, dass Man-
gel von Beauftragten Darnands
im Walde von Fontainebleau er-
mordet wurde. Beharrlich war
die Beteiligung deutscher Stellen
ausgeschaltet worden. Heute lie-
gen die Beweise vor, dass Otto
Äbetz an Darnand den Mord-
j, aui'trag gegeben hat. Abetz ist
ein Mörder.
| In französischen Kreisen
herrscht schon lange Unzufrie-
[enheit über den Fall Abetz.
isher sitzt Abetz immer noch
:> |n Untersuchungshaft, ohne dass
man etwas von einem Prozess
gegen den Beauftragten Hitlers
' in Frankreich hört. Angeblich
soll Abetz nur wegen Plünde-
rungs-Delikte belangt werden.
Abetz ist aber ein Mörder.
Die Verhandlungen gegen die
f Mitglieder des deutschen Aus-
wärtigen Amtes in Nürnberg ge-
Inhen vor sich, ohne dass sich eine
breite Oeffentlichkeit über die
Enthüllungen neuer Nazi verbre-
chen erregt. Leider haben die
Herren mit den guten Manieren
\% keine Presse. Unter diesen Ange-
klagten sitzt ein Komplize des
1: Mörders Abetz, der einstige
♦Staatssekretär Steengracht von
. Moylander, der im Jahre 1943
Ernst von Weizsäcker ablöste.
Im Verlaufe der Verhandlungen
wurdgn die Vorgänge erörtert,
die zur Ermordung Mandels ge-
führt haben. Man hat erfahren,
dass auch beabsichtigt war, Leon
Blum und Paul Reynaud zu er-
morden. Abetz ist ein Mörder.
s Es liegen Dokumente vor, die
beweisen, dass Abetz schon im
März 1941 in einem Schreiben an
Ribbentrop, der sein Vorgesetz-
ter war, anregte von der Vichy-
| fegierung die Auslieferung Man-
Ldels und Reynauds zu verlangen,
"um sie töten zu können. Abetz
bemerkte, dass die Vichyregie-
■ jung keine Schwierigkeiten be-
reiten werde, um beide Männer
* auszuliefern. Man wird sich wohl
erinnern, dass kurz zuvor Vichy
auf Verlangen des Abetz Breit-
scheid und Hilferding ausgelie-
fert hatte. Bisher ist nicht be-
kannt, weshalb man in Berlin der
Anregung Abetz' damals nicht
Folge leistete, denn Abetz musste
Seine Mordgier bis zum Früh-
jahr 1944 zügeln, als er erneut
mit zäher Hartnäckigkeit die Er-
mordung Mandels und Reynauds
Verlangte, jetzt auch noch auf
der Ermordung Blums bestehend.
"Es war zur Zeit der schweren
Kämpfe in Nordafrika, als sich
er 'Terror in Frankreich ent-
setzlich verschärfte und täglich
Viele Geiseln ermordet wurden.
Abetz erteilte dem Bluthund
Darnand, seinem Freunde, den
Auftrag Mandel, Reynaud und
Blum zu "liquidieren".
In einer langen, Besprechung,
die eher eine Befehlsausgabe ge-
wesen ist, erhielt Darnand den
Auftrag die Geiselmorde zu ver-
mehren. Damals befanden sich
bereits mehr als 5000 Franzosen
in Häft. Viele Verhaftete wurden
Sofort getötet, die grössere Zahl
Dach Auschwitz und Buchen-
wald transportiert, um in die
Oefen zu kommen. Auch diese
Morde hat Abetz zu verant-
Worten.
Abetz erstattete nach seiner
Besprechung mit Darnand einen
ausführlichen Bericht an das
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Entwundertes Brasilien
1843, hingerichteten Manchen«
Richard Kaiz: "Seltsame Fahrten
in Brasilien". Eugen Rentsch-Ver-
lag. Erlenbach-Zürich.
Man lernt nie aus. Man liest
nie aus. Das ist das ärgerliche.
Immer wieder entdeckt man
Neues. Durch einen Zufall kam
mir das Buch "Seltsame Fahrten
in Brasilien" von Richard Katz
in die Hände. Dieses Buch
brachte mich auf das Unver-
wechselbare eines ausserordent-
lich gescheiten Erzählers, der
schon deswegen von sich ein-
nimmt, weil er uns sein stupen-
des Wissen von den Dingen, die
er schildert, nie aufdrängt.
Diese Fahrten zu den Urchri-
sten Brasiliens lesen sich so
leicht, als seien sie in einer an-
geregten Gesellschaft über den
Tisch weg erzählt. Blitzende Iro-
nie funkelt in den Sätzen und
eine so sympathische Art von
tiefem Verstehen! Nur der un-
vergessliche Hendrik Willem van
Loon verstand so zu schildern,
wusste so die grosse» Probleme
der Zeit und unserer Welt an
einem scheinbar abgelegenen Er-
denfleck aufleuchten zu lassen.
Da steht diese urchristliche Sied-
lung Palma irgendwo in Brasi-
lien, streng und prinzipienfest,
und stirbt langsam ab an Ueber-
alterung und inneren Widersprü-
chen. Daneben haben sich die
abgefallenen Brüder angesiedelt,
die "Kapitalisten" in Varpa. Da
ihre Gläubigkeit sich verwelt-
licht hat, blüht und wächst ihre
Gemeinde. Das Kapitel ist über-
reich an Einsichten und voll von
landschaftlicher Stimmung. Man
liest es gern noch einmal.
Mit derselben weltmännischen
Weite und behutsamen Rührung
berichtet Richard Katz im zwei-
ten Kapitel von jenem unglück-
lichen, leprakranken Mulatten
Antonio Francisco Lisboa, der
1730 als Sohn eines portugiesi-
schen Zimmermanns und einer
Negersklavin in Ouro Preto im
volkreichsten Landstrich Brasi-
liens, in Minas Geraes, .geboren
wurde. Er nennt ihn "den gröss-
ten bildenden Künstler,
Amerika hervorgebracht hat" —
und wer ausser einigen Fachleu-
ten hat eigentlich einmal diesen
Namen gehört?
Ganz bescheiden wird man
wenn man den Märtyrerweg
Studenten wird als Stimme aus Stellung Rainer Maria Rilke und Franz
dem Hitler-Deutschland mit Recht |Ka£ka zu beweisen dass der Prager
_ _ Hiike, der in seinen Jugend werken Pra-
bekannt gegeben, neben dem gGf Atmosphäre gab, sich später seiner
"Moorsoldatenlied" und dem Vaterstadt entfremdete während j
. . , t • j> Kafka senon durch seine vollkommene ,
grausig - genialen Dachau - Lied i Beherrschung der tschechischen Spra- i
irlrs i n Konzentrationslager umge- jehe sich der tschechischen Nation .
! verbunden tunite }
den kommenen Jura Soyfer. j j)as grosse Interesse der tsche
Mancher wird in dem Vorwort tischen Lese weit für Kafka geht'
Heinrich Manns zunächst mit aus (jem raschen Absatz dieser
widerwilligem Zögern lesen, dass Publikation, die auch in deut-1
auf Grund der Zeugnisse dieses scher und englischer Sprache er- :
Buches "trotz schlecht bestände- scheinen wird, hervor. I
u ner Prüfungen für Deutschland Die Lebensbeschreibung Kaf- j
dieses Genies, dem fast alle we- zu hoffen bleibt . Dann aber lässt von Max Brod wird der Pra- I
sentlichen religiösen Denkmäler "ian sich von Heinrich Manns be- ger Verlag V. Peter im Mai d. J. j
und Kirchen Brasiliens ihr Ent- s nnener Leidenschaft völlig über- herausgeben und diesem Werke j
stehen verdanken, liest. Mit sie- eugen: dass Deutschland unter- (jjg tschechische Gesamtausgabe (
benund vier zig Jahren packt ihn f 'hen musste, weil es diese grosse Kafkas in der Uebersetzung >
der Aussatz, er verkrüppelt, er ^ tevatui vetriet und verliess. Paul Eisners folgen lassen,
schmilzt buchstäblich zusammen, Deshalb müsste dies Lesebuch Arnos! Feigl.
geht tief vermummt herum, und j wirklich ein Lesebuch für ein
nur die Kirche schützt den Ge- künftiges Deutschland weiden
ächteten. Man nennt ihn nun Venn es e*n künftiges Deutschland
geben soll.
Kurt Pinihus.
Jakob Wassermann-
Renaissance
Als Lizenzausgaben des Carl Posen-
Verlags, Zürich, sind Jakob Wasser-
manns "Caspar Hauser" im Oberbadi-
schen Verlag in Singen (französische
Zone) und "Der Fall Maurizius",
'Etzel Andergast" sowie "Josef Kerk-
Ein New Yorker Roman
Marcia Davenport: "Eastside —
(MhnmeS ScTlbners Sons' hovens/dritte°Existenz'' im Ibis-Verlag,
Linz (Oesterreich), neu erschienen. Der
New York, $3.00).
T-N • T> _ • , 1__1 „1-1 neu ci Buuciiwu, A-'t-A
Dieser Roman ist deshalb Greifen-Verlag, Rudolstadt t russische
Iprs interp.^sant. weil er die ! Zone). wird Wassermanns "Columbus"
"Aleijadinho", zu deutsch das
Krüppelchen und er wird unter
diesem Namen berühmt, und
geht in die Geschichte Brasiliens
ein. Noch mit achtundsiebzig
Jahren, als jämmerlicher Fleisch- (
klumpen, dem man die Meissel ^^^riders interessant, weil er die i Zone), wird Wassermanns
an die Fmgac binden muss, über- inrmrhnlh PinPr hp herausbringen; der Verlag Das Silber-
nimmt pt- Linen letztpn Auftrat Zustande innerhalb einer De- bootf Saizburg (Oesterreich), den
n mmt ei seinen letzten Auftrag, s^jmmten New Yorker Gesell- "Christian wahnschaffe".
zwei Altare der Karmellterkir- <^hilsWt Hip mar»1 Zugleich in drei Neuausgaben er-
rhp in Dum Pretn linrl prhält d-i sc"aits-cn,lcni »cniiuei t, uie iiidii, scheint, "Das Gänsemännchen", und
cne m UUlO ^reto una ernalt, da mlt relativer Genauigkeit etwa zwar in der russischen Besetzungszone
Deutschlands (im Greifen-Verlag, Ru-
dolstadt), in der amerikanischen Zone
Kpriins in ner vor - rimerzeit
mer, erbarmungsloser Tod! Sei
ten hat mich etwas so erschüt
tert. Armes, grosses Krüppel- war, ist hier der Gegensatz ' Zürich, Une Reihe Lizenzen lür anderb
chen", was ist gegen dich all die 7,vf>j(-p Generation der Einwände- I Büch®r ,vorL. Wassermann vergeben.
i , .. „ , zweite Generation aer üjinw i• , *T »T-«i «. dolstadt), in der amerikun».schtn Zone
° U> a, ' a adnn . ^ , Berlins m der Vor - Hitlerzeit (bei R. Pioer & Co., München) und in
mpr prharmnn^lnspr TnH» SpI- vergleichen könnte. Was drüben Oesterreich (im Verlag Das Silberboot,
Salzt) ur ff)
etwa der Gegensatz Juden und. Ferner 'hat der Verlag Carl Posen,
der Hauptstadt des brasiliani- halbjüdischen Dame schwelgen-
sehen Bundesstaates Bahia, S. den Geschichte, die erst im letz-
Salvador. Mit grosser Eindring- ten Teil, in der Entwicklung und
lichkeit und wohltuender Sach- Unterdrückung eines blutigen
10,000 Exemplaren.
ok.
Buchnotizen
_______________________ ____________v Als eine der schönsten bisher in Pa-
kenntnis hält uns Katz ein Kol- Skandals einen explosiven Auf- hergestellten lximstbm-her «r-
oiiciiiucuh einen cApiuaivcii «ui , schien soeben im Verlag "jMassada iel
leg über die seltsamen Riten der trieb erhalt. Interessant die Ge- \ Aviv, Romain RoiUnds Michekmtvio-
Religion eingewanderter Sudan- stalt des tschechischen Jungen j besorgten" und" e^ve» *t/n
Neger, die, vermischt mit deut- von der East-Side, der als Welt- Ausgabe. Der mit 00 ganzseitigen Ab-
lieben katholischen Einflüssen, kriegsgeneral den Zusammen- > biidungen versehene Band enthält ans-
ö . .. , . | scr dein bekannten Rolland sehen lext
zu einem eigentümlichen Amal- stoss einer urwuchsig amerika- eine Einleitung über Rolland und m
gam geworden ist, das Weisse nisch-demokratischen Welt mit «nem zweiten Teil eine ausführliche
und Farbige gleicherweise im ' der ernüchternden Wirklichkeit (Werkes "sowie eine bis6 auf die neuest«
Bann hält. Kolleg, habe ich ge- ' der politischen Gegenwart von Zeit ergänzte Bibliographie von Dr.
sagt? Ich hätte es kaum bemerkt, heute mit der Stärke seines ge- e]^T%Atre der u.N.-Entscheidung
wenn es noch einmal so lang ge- sunden und männlich aufrechten
wesen wäre! Ist Besseres über Gemüts erlebt. Wie gesagt: ein
ein Buch zu sagen?
O. M. Graf.
Ein deutsches
Lesebuch
"Die Morgenröte" (Aurora-Verlag,
New York. $3.50).
Nachdem ich in dem Buch "Die
Morgenröte", weil es "Ein Lese-
buch" unterbetitelt ist, zuerst
wirklich nur gelesen, d. h. geblät-
tert hatte, dann aber, als viel Alt-
bekanntes sich wie neuaufflam-
mende Dichtung und vorwärts-
deutendes Maifest las, jedes der
hundertfünfzig Stücke noch ein-
mal genau durchgelesen habe,
muss ich ehrlich und offen be-
kennen, wiewohl als gereifter
Kritiker Superlativen abhold,
dass dies Lesebuch eins der erre-
gendsten und bewegtesten Werke
der deutschen Literatur, viel-
leicht der Weltliteratur, ist.
Es enthält Lyrik und Philo-
sophie, Erzählungen, dramatische
Szenen, Aphorismen und Essays,
in deutscher Sprache geschrieben,
von Walther von der Vogelweide
bis zum heutigen Tag, über das
Thema: Frieden, Freiheit und Ge-
rechtigkeit. Und man staunt, wie
vielfältig und verschiedenartig
dies unendliche Thema der
Menschheit, das Menschlichkeit
bedeutet, Ausdruck zu finden ver-
mag.
psychologisch recht informiertes
Buch.
Es erweist sich, dass die Beiträge Kttfkci itl Frag
der stillen klassischen Denker, etwa des | .
Weimarer Generalsuperintendenten' Die Persönlichkeit und
Herder, des klügsten Deutschen Lieh- w«rl- tVan? PCafta« ist Hank Hpr
lenberg oder des Philosoonon Kant. tWerk * ai?Z,.^atKaSTT1St , "
aufreizender und zeitgemässer wirken leidenschaftlichen Hingabe Max
als die der zeitgenössischen Schrift- wPu erschlossen Wie
steller, die in Wort oder Tat oder mit " . . . , . er^LniUi>sen' vv.^e
Opferung ihres Lebens für diese Ideen bei vielen schöpferisch eigenwil-
kämpften Ebenso überraschend ist, ligen Geistern bleibt noch die
wie aktuell die Klagen and Anklagen. ,
der vergessenen Dichter ans der Zeit i t rage zu losen, ob und wie das
des dreissigjährigen Krieges, Gryphius, 1 eigene Milieu, in dem er lebte,
Logau, Fleming, Opitz äich anhören, .6 ' , . . .
und wie scharf gerade die scheinbar Sich im Gesamtwerk Wiederspie-
Sanftesten der Vergangenheit für die : oeH
Zukunft sprachen, etwa Claudius, s \ _ . » , . . ,
Seume, Lenau oder Jean Paul, der Mit dieser Frage befasst Sich
sagt: "im längsten Frieden spricht der ejne interessante tschechischePu-
Mensch nicht so viel Unsinn and Un- , ,,, .. T, n___v
Wahrheit als im kürzesten Kriege" bllkation franz Kafka a Prüha
oder "Die Handhabung des Friedens . (Kafka in Prag), die im hiesigen
wird uns jetzo vielleicht schwerer als , . . ____
die des Kriegs, und doch ist je.-.c die Verlag V. Zikes gut ausgestattet
wichtigere". und mit reichem Bildermatreial
Unsere Zeitgenossen, die Deutsch- , erschienen ist. Hugo Sieben-
land verliessen, sind sehr reichlich schein, Emil Utiz, Kafkas Mit-
vertreten sie bestehen am besten ' schüler während der Gymnasial-
en gedrängt erzählender Prosa und .iahre, der englische Uebersetzer
in schmerzlicher Lyrik; ihr Zorn Kafkas Edioin Muir und der An-
und Feuer ist gedämpfter als die reger dieser Publikation Peter
Dichtung ihrer vielen Vorläufer i Dometz haben die Beiträge gelie-
im Exil und selbst der geruhigen ;±ert.
Cnttfrifrl Kollpr im I Siebenscheins Essay geht in geist-
btnweizer. LrOttll lect iveue? im |vojjer ^,reise auf die Symbolik und
prophetischen Hassgesang gegen 'Problemstellung Kafkas ein, wobei
.vrtio nfw»t1i/>hnn Vprlpnmrlpr" imarl- sein Werk auslegend und seine
Die Oftenuicn^n Verieumcicr I Pei-Fönlichkeit einreihend, rjemals sein
und C. F. Meyer im prophetischen ; Wort "ich liebe" vergessen dürfe.
Emil Ulitz zeichnet den geistigen
für den Judenstaat, erschien im Ver-
lag' Izreel, Tel Aviv, die hebräische
Uebersetzung des letzten Werkes
des jüdischen Gelehrten l'rof. Ismar
KItioecii: A Century of .!«•« ImIi l-lfe.
Die Uebersetzung wurde von Baruch
Krupnik, einem langjährigen Mit-
arbeiter Prof. Elbogens an der n-
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An excerpt from pliysician«' lives
from Paracelsus down to Dr. (lonlori
Seag-rave of Burma, t Iiis a nt hoiogy
gives a piefure of t he t i ines in
which t liey lived, and of the suc-
cesses they acliieved.
Friedensgesang "Friede auf Er-
den". Sozialistische Manifeste und
politische Theorie sind kluger-
weise vermieden, von Marx findet
sich nur ein Brief des Zwanzig-
Kreis und das geistige Milieu am Ende
des vorigen Jahrhunderts und hebt
besonders das geistige Leben der deut-
schen Juden in jener "Zeit hervor, die
eigentlich in einem freiwilligen Ghetto,
jedoen mit allen Kulturbedürfnissen
des modernen Menschen gelebt haben.
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jährigen an den Vater. Aber das iutitz schildert die damals "stille, unauf-
s'i rm t i vfli m n t i fp IVT^nifpst ^Fui- ballige Wiiivung des jungen lx a i k a,
..lanatisch mutige iviannesi r ut. i _n dern niemand den Dichter ahnte.
Freiheit und Ehre" der im Jahre Muirs Abhandlung behandelt Kafkas
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Zu seinem 70. Geburtstag:
Martin Bubers Weg zwischen Gedanke und Tat
i.
Chassidismus und Zionismus
Bubers früher Ruhm, der seine
Gestalt seit fast einem halben
Jahrhundert begleitet und teil-
weise verhüllt, stammt aus der
Entdeckung und Darstellung des
chassidischen Gedankenguts für
die westeuropäische christliche
und jüdische Welt. Von freier no-
vellistischer Erzählung der "Ge-
schichten des Baal Schern" zu im-
mer strengerer Quellentreue fort-
schreitend, vollbrachte Buber eine
Art ergänzender Emanzipations-
tat: er machte das östliche Juden-
tum, oder doch eine seiner charak-
teristischen Bewegungen, gleich-
em» kulturfähig und erwies seine
Gleich - Berechtigung vor dem
verwöhnten Geschmack eines
ieutsch-literarischen Publikums.
Als um die Jahrhundertwende
seine Bücher in nichtjüdischen
Verlagshäusern zu erscheinen be-
gannen, schien die Gleichberech-
tigung der Juden beinahe vollen-
det. zu sein: ein west-östlicher
Jude bezeugte das Ostjudentum
vor der westlichen Welt.
So wenigstens sah es von aus-
sen aus, und der schnelle Erfolg
mag mit diesem teils kulturpoliti-
schen, teils snobistischen Aspekt
zusammengehangen haben. Aber
nicht dies war es, was der junge
Autor im Sinne hatte. Sein "Weg
zum Chassidismus", um den Titel
einer kleinerf autobiographischen
Schrift zu zitieren, hatte ihn aus
der galizisch-wienerischen Assi-
milation seines Elternhauses über
die aufklärerisch-gelehrte, aber
noch wesenhaft jüdische Atmo-
sphäre des Grossvaters und Er-
ziehers, Salomen Buber, zu einer
religiösen Wirklichkeit geführt,
die er in Leben und Schrifttum
der Chassidim fand. Ihre Wen-
dling zu einer dreifach erneuerten
Unmittelbarkeit der Beziehung
zu Gott, der Natur und den
Mitmenschen — entsprach dem
innersten Drange des jungen
Mannes nach einem möglichst un-
vermittelten Leben mit dem Schö-
pfer, der Schöpfung und den Ge-
schöpfen. Alles, was sich zwi-
schen diese schlechthin gegebe-
nen Urtatsachen stellen wollte,
und sei es selbst die Heilige
Schrift, ihre mündliche Lehre und
ihr gelebtes Gesetz, erschien als
Hindernis auf dem Wege eines
Eroberungszuges, der zwar nicht
Bilder, aber Schriften stürmte.
Das Pathos, das hinter dieser
erfolgreichen literarischen Be-
mühung stand, war also nicht jene
emanzipatorische Befriedigung
eines Teiles der Leser, der es wi-
der Willen diente. Buber war da-
mals bereits politisch in einem
anderen Lager: nicht in dem der
Emanzipation, sondern in dem
der Autoemanzipation, des Zio-
nismus, Seine Wiederentdeckung
des Chassidismus und sein Zionis-
mus hingen in der Wurzel zusam-
men; beide dienten einer neuen
Unmittelbarkeit, die der jüdische
Mensch zu den Grundtatsachen
des Lebens wiederzufinden hatte,
aber auch wiederzufinden hoffen
durfte, weil er sie ja immer wie-
der, und so zuletzt noch im Chas-
sidismus, besessen hatte. Die histo-
rische Renaissance diente der
werdenden; die Vergangenheit
wurde zum Midrasch der Zukunft.
Dies gilt insbesondere für einen
weiteren zentralen Beziehungs-
punkt. In Bubers Auffassung sind
sowohl Chassidismus wie Zionis-
mus sozial-religiöse Phänomene,
beziehungsweise Postulate: im
"Stübel" und in der Kwuza findet
Gott den Ort seiner irdischen
Martin M. Kant
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Von ERNST SIMON
Verwirklichung: die gerechte
Menschengemeinschaft. Der sozi-
alistische, das heisst, der als So-
zialist lebende jüdische Arbeiter
in Palästina erfüllt die Verheis-
sung des chassidischen Lebens,
selbst dann, wenn er sich in sei-
ner be wussten Ideologie diesem
Zusammenhang entziehen will.
Judentum ist Gemeinschafts-
leben im Dienste Gottes. Was aber
ist Christentum?
II.
Judentum und Christentum
Buber war für Jahrzehnte der
Hauptvertreter des Judentums
vor der christlichen Welt, der Bot-
schafter Israels an die Völker,
aber ein Botschafter, den das
eigene Volk nicht immer akkredi-
tierte. Man glaubte seiner Darstel-
lung des Judentums oft mehr aus-
sen als innen. Schon diese schwie-
rige und zuweilen tragische Zwi-
schenstellung musste ihn immer
U Martin Buber-Feier des
1 "Aufbau"
Ü Zur Feier des 70. Geburtstags i
ES Martin Bubers veranstaltete der i
5= "Aufbau" im Community Center ;
Ü (b'9Lh Street) einen Abend, bei j
Sdera Professor Mrnst Simon die j
= von dem überfüllten Saal mit :
i H freudigem und verstehendem j
| = Beifall aufgenommene Festrede \
| H hielt.
§5 Wir werden über die Rede j
|S Simons, die inhaltlich zum Teil j
§|noch andere Gedankengänge ent- i
=§ hielt als der auf dieser Seitel
= abgedruckte Aufsatz, noch be- j
EE berichten.
H Min geleitet wurde der Abend I
H von dem Freund und Kenner Bu- ;
= bers, dem Verleger S. Schocken, :
EE der in kurzen, aber tiefsrehen- ;
= den Ausführungen die Stellung \
Ü und das Wese'n Bubers als eineä {
|e Mannes zwischen und in den \
= Welten von Ost und West und ;
H als eines legitimen Deuters bei- \
= der Sphären, als ihres Verkün-;
Sders und Verbinders, aufzeigte. -
H Leon Asikln las kurze chassi-;
= dische Geschichten und eine län- I
Ügpre über die Strafe eines zer- -
= störten Sabbaths mit tiefem Ge- -
Ü l'i'ihl für die innige Frömmigkeit -
S des Textes. Joseph Bernstein -
ü spielte 7.um Ein- und Ausgang i
|des schönen Abends mit grosser :
g Meisterschaft Melodien von Ben- :
SSTTayim, Lavry und Dobrowen. !
wieder auf das Problem "Juden-
tum und Christentum" hinlenken.
Wie kam es, dass der christliche
Theologe ihn oft besser verstand,
als der jüdische Politikef oder
Rabbiner? War seine Deutung des
Judentums vielleicht allzusehr be-
stimmt von seiner Herkunft aus
westeuropäischer christlicher Kul-
tur?
Aber auch hier, ebenso wie
beim Chassidismus-Problem, müs-
sen wir zwischen einer äusseren
und inneren Schicht der Motivie-
rung sorgfältig unterscheiden. So
wichtige Denkanstösse für den
Soziologen Buber auch von den
Phänomenen des Verstanden Wer-
dens oder Missverstandenwerdens
ausgehen mögen, der Theologe
wird doch" immer die grosse
"Frage an den Einzelnen" stellen:
was ist Wahrheit?
Anders als Bubers grösster
Freund, Franz Rosenzweig, lässt
er nicht Judentum und Christen-
tum als gleichberechtigtes relativ
menschliches Teilhaben an der
einen und absoluten, doch ver-
borgenen göttlichen Wahrheit des
"Sterns der Erlösung" gelten: das
Judentum als "das ewige Leben"
und das Christentum als "den
ewigen Weg". Buber, dem das
Christentum niemals als die reli-
giöse Wahrheit schlechthin nahe-
getreten war, kann ihm nicht den
Platz neben dem Judentum an-
weisen, sondern muss das alte
Glaubens - Gespräch fortführen,
wenn auch mit völig neuen Denk-
mitteln. Gerade in diesem Punkt
ist er häufig missverstanden wor-
den, weil er, besonders in seiner
Frühzeit, das Urchristentum als
eine legitime jüdische Bewegung
in Anspruch nahm und stets der
Person Jesu die grösste Verehrung
gezollt hat. Aber doch immer nur
der Person, soweit sie von ihrem
Anspruch auf Messianität ablös-
bar ist. In seiner Rede zum Ge-
denken des grossen christlichen
Sozialisten und Zionsfreundes Le-
onhard Ragaz, der in der Jerusa-
lemer Synagoge "Emeth we-
Emuna" gehalten hat, formuliert
Buber seine Stellung nach beiden
Seiten hin in klassischer Eindeu-
tigkeit:
"Ich glaube fest daran, dass die
jüdische Gemeinschaft im Zuge
ihrer Wiedergeburt Jesus rezipie-
ren wird, und zwar nicht bloss als
eine grosse Figur ihrer Religions-
geschichte, sondern auch im le-
bendigen Zusammenhange eines
sich über die Jahrtausende er-
streckenden messianischen Ge-
schehens, das in der Erlösung Is-
raels und der Welt münden wird.
Aber ich glaube ebenso fest daran,
dass wir Jesus nie als gekomme-
nen Messias anerkennen werden,
weil dies dem innersten Sinn un-
serer messianischen Leidenschaft,
also eben dem, was Ragaz an uns
so wichtig für das Kommen des
Reiches Gottes erscheint, wider-
sprechen würde. In das mächtige
Seil unseres Messiasglaubens, das,
an einem Fels am Sinai geknüpft,
sich bis zu einem noch unsicht-
baren, aber in den Grund der
Welt gerammten Pflocke spannt,
ist kein Knoten geschlagen. Für
unsern Blick geschieht Erlösung
allezeit, für ihn ist keine gesche-
hen. Am Schandpfahl der Mensch-
heit stehend, gegeisselt und gefol-
tert, demonstrieren wir mit un-
serem. blutigen Volksleib die Un-
erlöstheit der Welt. Für uns gibt
es keine Sache Jesu, nur eine
Sache Gottes gibt es für uns."
Gott hat sich in keines Men-
schen Leib verkörpert: die Er-
lösung ist in keinem Geschichts-
moment vorweggenommen wor-
den, sondern liegt in ihrer gan-
zen Fülle vor uns; das Volk Israel
selbst ist als der leidende Gottes-
Martin Buber
und
Leo Baeck
knecht der Jesaianischen Verheis-
sung ihr lebendiger Bürge: dies
etwa sind die wichtigsten, wenn
auch durchaus nicht die ein-
zigen Unterscheidungs - Punkte,
die für Buber Judentum und Chri-
stentum trennen. Doch wie sein
Weg von der Theorie des Chassi-
dismus zur Tat des Zionismus
fünrte, so muss auch hier eine Be-
ziehung zwischen gedanklichem
und gelebtem Judentum gestiftet
werden. Sie erwächst aus der kri-
tischen Frage, inwieweit die jüdi-
sche Wirklichkeit der Aufgabe Is-
raels gerecht wird.
Ein Grossteil von Bubers ge-
danklicher Bemühung kreist um
dieses Problem. Er verschliesst
sich keiner Mangelhaftigkeit im
jüdischen Leben Palästinas und
der Diaspora. Er sieht jeden Ab-
fall, sowohl den von der Religion,
wie vor allem den in der Religion
selbst, den ihre scheinbaren Trä-
ger und offiziellen Vertreter üben.
Aber er verzweifelt nicht an Isra-
els standhaftem Kern, am "Reste,
der zurückkehren wird". Dessen
Spuren entdeckt seine Philoso-
phie der jüdischen Geschichte in
der halben Verborgenheit ihrer
Zeitalter: als Prophetie, Urchri-
stentum, Hagadah, Mystik, Chas-
sidmus, Chaluziuth. Die geheim-
nisvolle Kontinuität dieser unter-
irdischen Strömung, die immer
nur zeitweise und meist nach-
träglich die Anerkennung des offv
ziell geltenden Judentums erlangt
haben, bildet das eigentliche legi-
time Volk Israel. Sein Weg geht
durch die Niederlagen einer heim-
lichen Geschichte, die als Glieder
einer paradoxen Kette zum end-
zeitlichen Siege der Erlösung lei-
ten. Im vollen Bewusstsein des
zeitlichen Versagens muss sich der
Jude, der dies erkannt hat, in den
tätigen Dienst am werdenden
Reiche Gottes stellen. Dieser
"Dienst an Israel" ist zugleich sein
Dienst an der Welt. Die Kraft zu
ihm schöpfen seine Träger aus je-
ner tiefsten Quelle, die den Men-
schen dann durchströmt, wenn er
gelernt hat, mit seiner ganzen
Person "Du" zu sagen.
III.
Ich und Du
Bubers wichtigster Beitrag zur
modernen Philosophie . besteht in
seinem kleinen Buch "Ich "und'
Du", dem Kernstück seiner Meta-
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AUFBAU
Friday, February 20,
Physik, deren andere Teile wir
hoffentlich in der nächsten Jahren
von der immer noch steigenden
Fruchtbarkeit des Siebzigjähri-
gen, der uns in seinem letzten, pa-
lästinensischen Jahrzehnt fast
jährlich ein Buch geschenkt hat,
erwarten dürfen 1). Der Kernge-
danke ist die Begründung einer
theologischen Erkenntnistheorie.
Des Menschen Welt, Haltung und
Erkenntnis ist zwiespältig, je
nachdem, in welchem Wortpaar
seiner Grundworte er steht: dem
Paar Ich-Du oder dem Paar Ich-
Es. Das zweite stiftete alle bis-
herige 'Wissenschaft; jeder "Ge-
genstand der Erkenntnis" ist ein
"Es", ein versachlichtes Gegen-
über, das nur jeweils eine seiner
Facetten dem Beobachter, Einord.
ner, Zergliederer, Gebraucher zu-
kehrt. So etwa ist die Pflanze dem
Botaniker ein Es, Gegenstand
oder Glied einer bestimmten Klas-
seneinteilung; dem Agronomen
etwa Unkraut oder Nutzpflanze,
und noch dem Liebenden, der sie
der Geliebten bringt, ein Aus-
druckssymbol. Doch wer sich an
ihr freuen kann, ohne sie zu be-
gehren, dem erschliesst sie ihre
Ganzheit, ihr eigenes Sein; sie
verwandelt sich aus Teilhaftigkeit
des Gegenstandes zur Fülle einer
Gegenwart. ZU ihr, und nur zu
ihr, kann der Mensch Du sagen,
und dies Du wird nun von einem
anderen Ich gesagt als dem der
wissenschaftlichen Teilerkennt-
nisse: der Ganzheit der Gegen-
wart des Du entspricht die Ganz-
heit des Einzelmenschen; beide.
Ich und Du, bedingen einander
, und verwirklichen einander.
Worin unterscheiden sich aber
diese Erkenntnisse etwa von de-
rifen der Kant-Schopenhauer'schen
Aesthetik, deren Verhaltungs-
weise bekanntlich von ihren Mei-
stern als die eines "Wohlgefallens
ohne Interesse" definiert wurde?
Auch dort ist die Blume nicht Ge-
genstand objektiver Analyse, son-
dern Gegenwart seliger Schau.
Der Unterschied liegt in dem, was
wir oben theologische—und nicht
ästhetische — Erkenntniskritik
genannt haben. Die Ich-Du-Bezie-
hung ist keine der Anschauung,
bei der der Betrachtende aktiv
und das Betrachtete — eben doch
wieder ein Es — passiv wäre, wie
beim Naturgenuss, sondern eine
Begegnung, jene Grundkategorie
1) Jetzt wieder abgedruckt in dem
Bande "Dialogisches Leben", Gesam-
melte philosophische und pädagogische
Schriften, Gregor Müller Verlag, Zü-
rich, 1947, sowie in der englischen Aus-
wahl aus Bubers nichtjüdischen Schrif-
ten "Between Man and Man", Verlag
Routledge, London.
in Bubers "dialogischem Leben"
Daher, stiftet sie die Gemeinschaft
des Menschen mit allem, zu dem
er jeweils Du sagen kann: mit der
Welt als Schöpfung, mit dem Mit-
menschen als Geschöpf und mit
Gott als Schöpfer, Offenbarer und
Erlöser. Die Sehnsüchte des frü
hen Buber, der den Chassidismus
wiederentdeckte, haben sich dem
reifen Mann nun als formulier-
bare Erkenntnisse erfüllt, in de-
nen Franz Rosenzweig nicht um-
sonst eine der wenigen Parallelen
und Vorläufer seiner eigenen re-
ligiösen Existential - .Philosophie
sah.
Besteht hier — zwischen Buber
und Rosenzweig — eine echte Be-
ziehung, so gibt es eine recht pro-
blematische, wenn auch der Un-
tersuchung bedürftige und wür-
dige zu einer anderen anti-ideali-
stischen philosophischen Bewe
gung, zum Pragmatismus. William
James schreibt in seinem Büch-
lein "The Will to Believe"; "The
universe is no longer a mere It to
us, but a Thou, if we are religious;
and any relation that may be pos-
sible from person to person might
be possible here." Die Ueberein-
stimmung scheint zunächst gera-
dezu schlagend. Bei näherer Ana-
lyse der Beziehungen zwischen
Existentialphilosophie und Prag-
matismus, für die hier nicht der
Ort ist 2), wird sich ergeben, dass
die positiven Beziehungen zwi-
schen beiden sich im wesentlichen
auf den pars destruens, die Kritik
des philosophischen Idealismus,
beschränken, aber gerade nicht
für den pars construens, die Be-
gründung einer neuen Lebensan-
schauung, gelten. Diese steht,
selbst bei James, und um wieviel
mehr bei seinen Nachfolgern, un-
ter dem Zeichen einer "Als-ob-
Religion"; wo James vom "Willen
tu glauben" spricht, reden Buber
und Rosenzweig von religiöser
Wirklichkeit und religiöser Er-
fahrung, deren heiliger Zwang an
die Stelle wohlmeinender Emp-
fehlung tritt.
Heiliger Zwang? Wir haben das
Wort hier einem Gedichte Jehuda
Haie vis entlehnt, das Rosenzweig
übersetzt und gedeutet hat: als
der Dichter schon alle Vorberei-
tungen zur Uebersiedlung nach
Palästina getroffen hatte, machten
ihn die Warnungen der Freunde
vor dem gefährlichen Wege für
einen Augenblick schwankend,
2) Vergleiche meinen hebräischen
Vortrag "Die Stellung Franz Rosen-
zweigs in der modernen Philosophie",
gehalten in der American Academy
i'or Jewish Research auf deren Jahres-
versammlung Dezember 1947, der dem-
nächst im Druck erscheinen wird.
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und er hätte vielleicht das grosse
Unternehmen aufgegeben, wenn
die Angelegenheit nicht eben
schon zu weit gediehen wäre;
ein Stückchen "heiliger Zwang"
machte seinen Willen erst ganz
zur Tat. Solche Betrachtungs-
weise und Terminologie er-
schrecken den modernen Leser,
und zwar umsomehr, je "progres-
siver" er ist.
Wir alle haben gelernt, die Ma-
gie der grossen unbeweisbaren
Worte zu fürchten: "Schicksal",
"Blut", "Boden", selbst "Volk"
und "Gott" — sie erscheinen uns
Söhnen des zwanzigsten Jahrhun-
derts meist nur in einer roten
Wolke von Blut und Unheil. Wie-
viel haben sie dazu beigetragen,
das Chaos unserer Zeit zu mehren,
die Leiden der Guten und Gedul-
digen zu häufen, den Mund der
wenigen klargebliebenen Wahr-
heitssucher zu stopfen!
Wir verlangen nach strenger
rationaler Gedankenarbeit, nach
Beschränkung auf das Sicht- und
Greif- oder doch Nachweisbare,
verabscheuen den Nebel und su-
chen das Licht. Die dunklen Ur-
worte und orphischen Andeutun-
gen scheinen einer neuen Jugend
in unvermeidlichem Bunde mit
den Kräften und Mächten der
Finsternis zu stehen, deren My-
thos Gewalt heisst und die im
Zeichen des Todes eine unselige
Welt regieren.
Buber spricht zwar nicht in
ihrer Sprache — wie könnte er,
und wie könnten sie? — aber er
bedient sich zum Teil desselben
Vokabulars, und ein Alfred Ro-
senberg wagte ihn in Nürnberg
zu zitieren.
Die Kirchen- und Ketzerge-
schichte war oft eine Geschichte
von Priestern und Heiligen. Die
Priester verwalteten das — wirk-
lich oder scheinbar — beweisbare
Dogma; die Ketzer lebten aus der
Gewissheit unbeweisbarer Wirk-
lichkeit des Glaubens und Lebens.
Die intellektualistische Verenge-
rung des 19. Jahrhunderts hat den
unbeweisbaren Teil der Wirklich-
keit aus dem Bezirk der Vernunft
ausgestossen und ihn zur leichten
Beute für die Mächte der Finster-
nis werden lassen. So wurden die
modernen Ketzer zu den Banner-
trägern des Intellektualismus und
Vorkämpfern der Freiheit vom
Glauben; das ursprüngliche Ver-
hältnis hat sich vollkommen um-
gekehrt. Aber damit ist weder
der rationalen Wahrheit noch der
lebendigen Wirklichkeit auf lange
Sicht gedient. Die Provinzen der
unbeweisbaren Wirklichkeit ste-
hen jedem dämonischen Zugriff
und jeder satanischen Annexion
so lange offen, wie sie nicht einge-
ordnet sind in eine Gesamtaut-
fassung, die den ganzen Men-
schen, ohne künstliche Abstriche,
in seiner vollen Lebendigkeit fasst
und ihn so, wie er ist, nicht nur in
seiner isolierten Begriffssphäre,
sondern mit seinem Unten und
Oben, mit seinen Trieben und
Glaubenshoffnungen, auf den
Weg zum Reiche Gottes führt.
Der gläubige Ketzer von heute
muss deshalb Politiker sein.
IV.
Politik aus dem Glauben
Für Buber — wie für Magnes
- ist Politik Glaubenspflicht,
Mizwah.
Buber ist als Politiker kein mo-
ralischer Absolutist. Er weiss,
dass Politik "die Kunst des Mög-
lichen" ist; er erkennt die
Schwäche rein idealer Antriebe,
die Macht der Interessen und Lei-
denschaften. Was er sucht, ist die
Demarkationslinie" zwischen der
unbedingten Forderung und der
jeweils nur bedingten Verwirk-
lichung. Der eine kleine Schritt
über das Notwendige hinaus, das
notwendige Mass an Gewalt, an
List, an Lüge, an Unrecht, die alle
mit der Politik wesensnotwendig
verknüpft sind, dieser eine kleine
Schritt über das Notwendige hin-
aus ist Sünde. Buber kämpft um
das Mass im politischen Ge-
schehen, für die Haltung der
Selbstbeschränkung, die Gesin-
nung des Ausgleichs, um die täg-
lich neue Entscheidung für das,
was relativ am wenigsten un-
recht, am meisten recht ist. Wie
all seine Entscheidungen, wie die
religiös - moralischen, so lassen
sich auch diese, die religiös-
moralisch-politischen, aus keinem
Katechismus oder Schvilchan
Aruch ablesen. I n jeaer Stunde
neu, rufen sie den lebendigen
Menschen in die Gegenwart ihres
furchtbaren Du! in die Begegnung
mit ihren Masken, hinter denen
sich das maskenlose Antlitz des
Herrn der Geschichte verbirgt.
Nur einer so tief verwirrten
Zeit wie der heutigen, nur einem
so tief verwirrten Volke wie un-
serem jüdischen Volke heute,
konnte diese Haltung Bubers als
weltfremd verstiegener Idealis-
mus erscheinen. Sie ist lebens-
naher fast als alles andere, was an
politischen Theorien und Analy-
sen sonst angeboten wird: nicht
zufällig hat er fast als erster den
Ernst und die Wichtigkeit der
arabischen Nationalbewegung vor-
ausgesehen und schon auf dem
Karlsbader Kongress von 1923,
als Schwärmer verlacht, vor ihren
Gefahren gewarnt und auf ihre
Entwicklungsmöglichkeiten hin-
gewiesen. Wer auf dem schmalen
Grat zwischen Gedanke und Tat
seinen Weg sucht, sieht mehr als
die anderen, denn sein Blick geht
frei nach beiden Seiten. Er sucht
ihren Ausgleich; ja, sagen wir es
mit dem verächtlichen Fremd-
wort: ihr Kompromiss. In totaler
Zeit, die jedes Kompromiss
scheinbar verwirft, wird es
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Berichte aus Berlin
Die Teilung Deutschlands
Von WALTER KARSCH
Berlin, im Februar. heisst hier staatlichen Neuord-
Der Widerhall, den der H,l>-
der Londoner Konferenz
ill der deutschen Presse und in
der deutschen Oeffentlichkeit
gefunden hat, war so verschie-
denartig wie die politischen Ent-
wicklungen es sind, die sich seit
der Kapitulation in Deutschland
angebahnt haben. Wenn es auch
nicht übertrieben (und schliess-
lich gar nicht verwunderlich) ist,
dass in jeder der vier Zonen eine
offizielle Politik getrieben wird,
die ein fast genaues Abbild der
politischen Anschauung der je-
; weiligen Besatzungsmacht ist, so
besteht doch ein nicht unwe-
sentlicher Unterschied: in Bi-
zonia sind der Opposition gegen
die offizielle Politik keine Gren-
zen gesetzt, während in der fran-
zösischen Zone dieses Recht kei-
neswegs uneingeschränkt ist und
in der russischen überhaupt
nicht existiert. So kommt es
denn, dass die Kommentare zu
London in Westdeutschland (und
in den Blättern der Berliner
Westsektoren) auf die verschie-
densten Töne gestimmt sind, die
" Stimmen aus der Ostzone und
dem russischen Sektor Berlins
aber nur eine Melodie kennen.
So wie die Politik in den West-
zonen fast drei Jahre hindurch
aüf Abwarten eingestellt war
in der gewiss nicht schlechten
Absicht, keine vollendeten Tat-
Sachen zu schaffen, die eine Ver-
einigung aller Zonen unmöglich
machen könnten — so ist auch
jetzt noch vielfach der Hang fest-
zustellen, den Besetzungsmäch
ten die Initiative zu überlassen
Und selbst die Hände in den
Schoss zu legen. Besonders von
sozialdemokratischer Seite wird
Vor jedem Versuch, einen west
deutschen Staat Zu schaffen, ge-
warnt, während hier die Christ-
lich -Demokratische Union, oder,
wie sie in Bayern heisst, Christ-
lich-Soziale Union wesentlich re-
alpolitischer denkt und die
Chance, einem gesunden Födera-
lismus zum Siege zu verhelfen,
' nicht verpassen möchte.
Inzwischen haben die Beset-
zungsmächte dem in Frankfurt
am Main beheimateten Wirt-
schaftsrat Bizonias im wesentli-
chen von diesem gebilligte Pläne
unterbreitet, die die Erweiterung
seiner Befugnisse, wenn auch
vorläufig nur auf wirtschaftli-
chem Gebiete, eine Art Kabinett,
eine Zweite Kammer, Steuer-
vollmachten, einen Obersten
Gerichtshof * und eine Länder-
Union-Bank vorsehen. Da unter
den gegenwärtigen Verhältnissen
die wirtschaftliche Neuordnung
vor der politischen den Vorrang
haben muss, dürfte diese Rege
lung den nach zwei Richtungen
gehenden Wünschen der Beteilig-
ten durchaus gerecht werden:
einmal wollen sie, dass endlich
die Wirtschaft auf jene Touren
gebracht wird, die eine volle
Ausnutzung aller Industriekapa-
zitäten ermöglichen, zum zweiten
möchten sie vermeiden, durch
Voranstellen der politischen, das
nung, in den Geruch des Separa-
tismus zu kommen.
Rechnet man hinzu, dass der
Marshall-Plan Westdeutschland
einbezieht, so nimmt nicht wun-
der, dass der tiefe Pessimismus
über das Scheitern der Londoner
Konferenz inzwischen einem
starken Optimismus über die Zu-
kunftsaussichten für Bizonia ge-
wichen ist. In Bizonia erwartet
man, dass sich ihr die französi-
sche Zone eines Tages von selbst
anschliessen wird. Und wer die
enge wirtschaftliche Verflechtung
dieser beiden Gebiete kennt, wird
überzeugt sein, dass dieser Tag
nicht mehr fern ist.
In demselben Masse, wie sich
langsam eine reale und nüchterne
Betrachtung der Situation nach
der Londoner Konferenz in West-
deutschland durchzusetzen be-
ginnt, werden in der Ostzone die
wahren Gründe des Scheiterns
durch eine nicht abreissende, ein-
seitige Propaganda vernebelt. Die
Kommunisten treten hier als
Deutschnationale auf, die die
Einheit Deutschlands für sich ge-
pachtet haben. Entsprechend ar-
beitet auch der riesige Radio-
und Presseapparat.
Für die den Osten Deutsch-
lands beherrschenden Kommuni-
sten ist Einheit gleichbedeutend
mit einer auf die kommunisti-
sche Idee, einer sogenannten
"Volksdemokratie" "ausgerichte
auch in der Christlich-Demokra- ,
tischen Union ist dort eine Lage
geschaffen worden, die sich so
völlig von der des Westens unter-
scheidet, dass eine Verschmel-
zung unter diesen Verhältnissen
nicht möglich ist.
Wenn trotz allem noch die
Hoffnung besteht, dass die Teile
Deutschlands doch eines Tages
wieder zusammenfinden werden,
so liegt diese Hoffnung nicht nur
darin begründet, dass der Osten
den Westen Deutschlands genau
so braucht, wie dieser jenen, son-
dern vor allem darin, dass die
Konsolidierung der wirtschaftli-
chen Verhältnisse im Westen
schliesslich den Beherrschern der
Ostzone doch eines Tager einen
Anreiz dazu bieten wird, unter
Wahrung ihres Gesichtes das Ge-
spräch da aufzunehmen, wo es in
London abgebrochen wurde.
Wien - Prag
Österreich zwischen Resignation und
Zuversicht
Von RUDOLF KALMAR
Wien, Anfang Februar. I
Der heue Sowjetbotschafter in
den Vereinigten Staaten, Alexan-
der Panjuschkin, wies anlässlich
seiner Amtsübernahme darauf
hin, dass die Ausweitung der
sowjetisch-amerikanischen Han-
delsbeziehungen einen wesentli-
chen Schritt zur Herstellung bes-
serer diplomatischer Beziehun-
gen bedeuten würde. Die Aussen-
politik der Sowjetunion gehe von
der Tatsache eines Nebeneinan-
der-Bestehens zweier verschiede-
ner Systeme aus.
Seitdem sich die Konturen der
östlichen und der westlichen
Entscheidende Tage in der CSR
Wie die Kommunisten die Mehrheit gewinnen wollen
Von WOLFGANG BRETHOLZ
Prag, im Februar.
Die Innenpolitik der Tschecho-
slowakei steht bereits völlig im
Zeichen der Wahlkampagne, der
einer Rede, in der er erklärte,
die "Nationale Front" bedürfe der
"Erneuerung", und er verlasse
sich darauf, dass "sich in allen
politischen Parteien solche schöp-
yon Anfang an mit einer Heftig- serischen konstruktiven Elemente
keit gefuhrt wird, die durchaus jind die mit der kommimisti-
Twn rfTTf/M+r» s-lr\t+ hai/Arptahon.
der Tragweite der bevorstehen-
den Entscheidungen entspricht:
Wird die zweite Republik den
freiheitlich - humanitären Tradi-
tionen der ersten, Masarykschen
Republik treu bleiben und den
Weg der Synthese zwischen So-
zialismus und Demokratie gehen?
ten" Einheitlichkeit- In der Ost- Oder wird sie sich nach den Wah-
zone ist das, was der Westen bis- len den totalitären Regimen der
her vermieden hat, schon lange {östlichen "Volks - Demokratien"
anpassen?
FRANCS CHICOBY
WIEDER ZU HABEN!
*rJ%s!S£$-
Wirklichkeit, denn hier, und nur
hier, gibt es seit über zwei Jahren
Zentralverwaltungen, deren Fä-
den allerdings nicht in einer
deutschen Behörde, sondern in
der SMA, der Sowjetischen Mili-
täradministration in Karlshorst
zusammenlaufen, die über das
Parteihaus der Sozialistischen
Einheitspartei in Berlin diese Fä-
den in Bewegung setzt.
Doch nicht allein durch die Zen-
tralverwaltungen, noch viel mehr
durch die tiefgreifenden Verände-
rungen der wirtschaftlichen und
politischen Struktur in der Ost-
zone, durch Bodenreform und
Enteignung, durch die Unter-
drückung der Sozialdemokratie
und durch die den Schein der
Demokratie nach aussen wah- ' Wege aus bestenfalls einem Drit-
rende Gewalt - Herrschaft der tel mindestens die Hälfte zu
Kommunisten, die Ausschaltung ' machen, das enthüllte der kom-
jeder Opposition in der Liberal- jmunistische Informations - Mini-
Demokratischen Partei und nun ster Kopecky vor kurzem in
Die tschechoslowakischen Kom-
munisten hüben die Parole "51
Prozent der Stimmen für die
kommunistische Partei" ausgege-
ben, und sie hämmern diese Pa-
role Anhängern und Gegnern un-
ermüdlich ein. Wahlprognosen
hingegen, die auf dem Barometer
der Volksstimmung beruhen,
stimmen darin überein, dass es • (
den Kommunisten kaum gelingen'
wird, die 38% der Stimmen zu'
behalten, die sie vor zwei Jahren j
auf sich vereinigten, geschweige
denn jene 13% hinzuzugewinnen,
die ihnen zur Mehrheit fehlen.
Wie es sich die Kommunisten
trotzdem vorstellen, bei den
nächsten Wahlen auf legalem
sehen Partei zusammengehen
werden, um eine einzige Front
der fortschrittlichen sozialisti-
schen Kräfte zu bilden."
Die anderen Parteien haben
den Sinn dieser Ankündigung —
oder Aufforderung — sehr wohl
verstanden, umsomehr als lehr-
reiche Beispiele aus anderen, wei-
ter östlich gelegenen Ländern
reichlich zur Verfügung stehen.
Man erkannte die kommunisti-
sche Absicht, die übrigen Koali-
tionsparteien, vor allem die so-
zialdemokratische, zu spalten,
und zwar in einen linken, "fort-
schrittlichen" Flügel, der bereit
wäre, sich mit den Kommunisten
zu einem "sozialistischen Block"
(Fortsetzung auf Seite 11)
Welt immer schärfer abzuzeich-
nen beginnen, hat man in Wien
ein besonders empfindliches Ohr
für solche Bemerkungen. Das
Land das sich gerade in der letz-
ten Zeit mit steigendem Nach-
druck zu einer strikten Neutrali-
tät bekannt und durch das
Staatsoberhaupt die Formel ge-
prägt hat, dass es "gerne jedes
Nachbarn Freund, aber keines
Schutzherrn Gefolgsmann" zu
sein wünsche, kann sich weder
nach Moskau noch nach Wash-
ington orientieren. Es wird nur
leben, wenn die Grossmächte, die
den Kontinent vom Terror des
Dritten Reiches befreiten, sich
auch zur gemeinsamen Arbeit
an seiner Zukunft finden. Die
Zerreissung Europas in einen
westlichen und einen östlichen
Block müsste — nicht unbedingt
staatsrechtlich, aber zweifellos
praktisch — zu einer Zerreissung
Oesterreichs mit allen Konse-
quenzen führen. Das Schicksal
eines Siebenmillionenvolkes, das
drei Jahre nach dem Waffenstill-
stand noch immer keine Ruhe
findet, steht wie ein warnendes
Mal am Kreuzweg der grossen
Politik.
Mittlerweile wurden, knapp vor
dem letzten Termin, die russi-
schen Vorschläge über die Rege-
lung des deutschen Eigentums in
Oesterreich, besonders der Zi-
stersdorfer Oelfelder und der
Donau - Dampfschiffahrts - Ge-
sellschaft überreicht. Es hat den
Anschein, als ob die Sowjetunion
nunmehr tatsächlich bereit wäre,
Oesterreich weitergehend als bis-
her entgegenzukommen. Optimi-
sten glauben sogar an die Mög-
lichkeit einer neuen Belebung
des russisch-amerikanischen Ge-
(Fortsetzung auf Seite 11)
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Wie wir hören
In Neuhaus bei Holzminden
(Hannover) starb im 89. Lebens-
jahr der Heimatschriftsteller und
Sozialpolitiker Prof. Dr. Heinrich
Sohmey. Acl:ere Leser werden
sich noch seiner einst vielge-
lesenen niederdeutschen Romane
"Die Leute aus der Lindenhütte"
(1888) und "Der Bruderhot'"
(1897) erinnern. Sein gesamtes
literarisches Schaffen wie sein
soziales Interesse galt dem Bau-
erntum, und so gab er auch
durch drei Jahrzehnte hindurch
neben einer Zeitschrift "Das
Land" eine "Deutsche Dorf, ei-
tung" und "Sohnreys Dorfkalcn-
der" (bis 1932) heraus. AIs letz-
tes veröffentlichte er 1934 seine
Lebenserinnerungen, die den
ländlichen,eTitel "Zwischen Dorn
und Korn" Irr gen. (ok)
Emil Ludwig, der seinen
Wohnsitz« wieder in Moseia
(Schweiz) hat, arbeitet gegen-
wärtig an einem Roman, der in
New York und Kalifornien spielt,
und an seinen Lebenserinnerun-
gen.
Man wird das Missvergnügen
eines peinlichen Besuches in New
York und Hollywood haben, denn
der Theaterwissenschaftler Artur
Kutscher, der sich in München
mit den .Nazis tief eingelassen
hatte, soll eine Studienreise nach
den U.S A. unternehmen.
John Hendrik wurde von der
B. B. C. für ein Sonntagskonzert
verpflichtet; die bekannte Kapelle
Geraldo wird den Tenor be-
gleiten.
Vor kurzem wurde in der Sa-
lameh Strasse in Tel Aviv der
junge Schriftsteller Max Prager
durch eine Kugel getötet. Ge-1
i" ' ' V'• x hr'te er!
einen Palästina-Roman vollendet
"Der Gott in Dir", ein Werk, das j
t' in V-V'na schil-
dert, die Untergrund - Bewegun-
gen, Konflikte zwischen Englän-
dern und Juden. Der Roman be- ,
ginnt damit, dass eine Frau in1
Tel Aviv auf der Strasse von
einer Kugel getötet wird.Es ist
ein tragisches Geschick, dass der
Autor denselben Tod finden'
musste wie seine Romanfigur.'
Pragers Roman erscheint im Tel
Aviver Verlag "Olympia".
Bert Andrews, der Chef des
Washingtoner Büros der "New
York Herald Tribune", gewann
den diesjährigen Heywood Broun
Memorial Award der American
Newspaper Gull«1 für seine Ent-
hüllungen über diu Methoden des
State Department, An'.'r.stn,l
"aus Sicherheitsgründen" zu ent-
lassen, ohne ihnen die Gründe
mitzuteilen. Die Artikel bewirk-
ten eine Aenderung der Metho-
den des State Department. Eh-
renhafte Erwähnung erhielten
Edward J. Donohoe von der
Scranton (Pa.) Times, Ralph
' Andrist und Ralph Backlund von
der Radiostation WCCO in Min-
neapolis, Herbert B'ock, Alfred
Friendly und Dillard Stokes alle
von dT Washm^ton Post.
Der ehemals österreichische Se-
gelflieger Robert Kronfeld, seit
1939 Engländer, wurde beim Ab-
s,ii;r..; eines schwanzlosen Segel-
flugzeugs in Akton, Hampshire
(England) getötet. "Kronfeld, ein
Jude aus Wien, galt als die
grösste Autorität auf dem Ge-
biet des Sogelflug •; und siegte in
unzähligen Wettbewerben; er
war auch der erste Segelflieger,
der über den Kanal geflogen ist.
Während des Krieges diente er
in der Royal Air Force und
wurde "für ausserordentliche
Tapferkeit, Mut und Pflichterge-
benheit" mit dem Air Force
Gross ausgezeichnet. Kronfeld ,
wurde nur 43 Jahre alt. ;
U.S. Attorney General Tom C.
Clark hat die Deportation des i
| Komponisten Hanns Eisler an- !
j geordnet, doch ist Eisler mit dem j
, Department of Justice überein- I
I gekommen, dass er das Land zu
e.nem früheren Termin freiwillig j
! verlassen darf. Eisler und seine '
| Frau werden am 25. Februar von
New York nach Paris fliegen, wo
Eisler die Musik zu einer franzö-
sischen Filmfassung von "Alice
in Wonderland" schreiben wird.
Weitere Verpflichtungen werden
ihn nach Rom bringen, wo er die
Musik zu den in Italien gedreh-
ten Filmen "Galilei" und "Christ
in Concrete" komponieren wird.
Danach dürfte er nach Wien ge-
hen, um dort Konzerte zu geben.
IXalph T. Stvaus, einer dir Clicf.s des
Warenhauses lt. II. Macy, Inc., New |
York, wurde zum Direktor der National |
Mi'ltinle Selerosis Society gewählt. i
Arthur Millers Schauspiel "All My
Sons" erlelite am Berner Stadttheiite'r .
seine europäische Uraiifffiihruns?: die ]
deutsehe liehevset/.unx und* ISnivheitim^
des Werkes wurde von liertboki Vietel ;
durchgeführt, (rb).
Der neueste General
I Einer der treuesten Freunde
,des "Aufbau" wurde jetzt zum
General befördert: Col. Julius
Klein in Chicago, National-Kom-
mandant der Jewish War Vet-
erans of the United States. Klein
wurde in Amerika geboren, aber
in Berlin aufgezogen, wo sein
V ater vor dem ersten Weltkrieg
amerikanische Interessen vertrat
und Präsident der orthodoxen
Gemeinde Adass Jisroel war. Die
Eltern Kleins liegen auf dem jü-
dischen Friedhof in Weissensee
begraben.
Ueber seine Beförderung tele-
phonisch von uns interviewt, er-
klärte der neue General:
MRMiMsÄM
Brigadier-General Julius Klein in einem Gespräch mit
Admiral Haisey während der Operationen im Pacific.
"Ich sehe meine Beförderung
als ein neues Zeichen für die
Grösse unseres Landes an — journalistische Laufbahn wieder grossen und guten Einfluss gut
eines Landes, in dem jeder, dem'auf und übernahm gleichzeitig seine Leser im Sinne der Förde* ;
das Land wahrhaft am Herzen 'das Kommando der Sondertrup- rung und 'des Schutzes eines;
liegt, freie Bahn hat, gleichgültig pen der 33. und 34. Division- In freien Amerika aus, dem ich —
ob es sich um Beruf, Geschäft,! diesem Zusammenhang wurde er und wir alle — als Bürger und1
oder, wie in meinem Fall, um die jetzt zum Brigadier General in Soldaten treu dienen."
Armee handelt." 'seiner Eieensnhaft als Knm.man- Brig. Gen. Julius Klein wird auf der*
Zehnjahresfeier der Immigrant Jewilb
War Velerans am 28. Februar im Hoyel
Manor in New York die Festrede
halten.
'seiner Eigenschaft als Komman-
IClein, ursprünglich Journalist, dant der 109. Anti-Aircraft Ar-
avancierte während des zweiten tillerie Brigade ernannt.
Weltkriegs vom Oberleutnant I An seine Erfahrungen während
zum Oberst und kommandieren- des zweiten Weltkrieges, in dem
den Offizier eines Regiments und er mehrfach mit hohen Auszeich-
später einer anderen Einheit im nungen geehrt wurde, anknüp-
Kriegsgebiet des Pazifischen fend, bemerkte Klein weiter:
Ozeans. Er diente in New Cale- j "Ich bin stolz, wenn ich an die
donia und auf den Philippinen Tapferkeit und den Mut der im-
und wurde dann 1945 Spezial- migrierten Soldaten zurück-
berater des kommandierenden • denke, die unter meinem Kom-
Generals für das mittelpa^iflsche ^ mando gedient haben. Was den
Gebiet, Lt. General Richardson. "Aufbau" anlangt, so war er mir
Nach Kriegsende wurde er As- jn den Fuchslöchern stets ein lie-
sistent des Secretary of War ber Kamerad. Und er wird es
Patterson. mir immer bleiben, denn aus ihm
Im November vorigen Jahres spricht nicht nur ein grosses und
kehrte er von Washington nach patriotisches Verantwortungsge-
Chicago zurück, nahm seine fühl, sondern er übt. auch seinen
in Memorictm Richard Tauber!
Trauerfeier der "Players from
Abroad" . !
Als Richard Tauber 1946 nach
New York kam, eilte er noch vom
Flugplatz ins Lewisobn Stadium,
mai fu", Brahms "Immer leiser
wird mein Schlummer" und eine
Liedkomposition Richard Tau-
bers "The Old Tree", die so ganz
seine allen Wiener Weisen zuge-
wandte Musikalität besass-'
Im Mittelpunkt des Abends
um Emanuel List zu hören, der stancj eine Aufführung von "Der
.1 XX7iy-xi"\ r\ T in/Int» ponrs A m - - — ... __
dort Wiener Lieder sang. Arft
vergangenen Sonntag stand Ema-
des
Tor und der Tod", Hugo
I Hofmannsthals Variationen
von
auf
das ewige Faust-Motiv, die Sehn-
Sergei Eisenstein gestorben
Im Alter von 50 Jahren ist Sergei Mikhailovich Eisenstein, einer der bahn-
brechenden Filmregisseure der Gegenwart, in Moskau gestorben. Als Sohn
eines reichen Schiffsbauers geboren, wird er als Ingenieur ausgebildet . . .
betätigt sich künstlerisch zuerst im Theater . . . geht 1924 zum Film über. . . .
Sain erster Film, "Panzerkreuzer Potemkin", obwohl ein Stummfilm, gehört
noch heute zu den grössten Erlebnissen, die die Filmkunst bietet. . . . Weitere
Filme sind "Der Streik", "Zehn Tage, die die Welt erschütterten" und "Die
Generallinie". . . . 1930 wirti er für ein Wochenhonorar von $3000 nach Holly-
wood verpflichtet, schreibt zwei Filme, die aber beide nicht gedreht werden.
. . . Dar eine Film behandelt die Entdckung des Goldes in Kalifornien, der
andere basiert auf Theodore Dreisers "Amerikanische Tragödie". . . . Die
offizielle Erklärung, warum es nicht zur Produktion der Filme kommt, lautet, !
dass der Firma Paraiaount-Famous-Lasky die Drehbücher nicht gefallen haben, i
. . . In Wirklichkeit dürfte die damals stark antirussische Tendenz in den
Vereinigten Staaten die Ursache gewesen sein. ... Er geht nach Mexiko, I
schreibt und dreht den Film "Donner über Mexiko", der schliesslich, stark
geschnitten, auch in den Vereinigten Staaten gezeigt wird. . . . Nach langer
Ruhepause in Russland dreht er 1938 "Alexander Nevsky", zu dem Sergei
Prokofieff die Musik komponiert und der ihm den Stalin-Preis und den
Lenin-Orden einbringt. . . . 1940 kehrt er vorübergehend zur Bühne zurück
und inszeniert "Die Walküre". . . . 1946 erscheint der erste Teil seines letzten
Films, "Ivan der Schreckliche". . . . Kurz danach wird er von der Sowjet-
regierung kritisiert, der zweite Teil von "Ivan der Schreckliche" wird ver-
boten. . . . Schliesslich gibt er zu. dass er "historische Tatsachen entstellt habe,
die seinen Film schlecht und ideologisch fehlerhaft gemacht haben". . . . Seine
Frau, Elisabeth Teleshova, war Schauspielerin am Moskauer Künstlertheater;
sie ist 1945 gestorben.
nuel List auf der Bühne _ _ „ „
Barbizon Plaza Theatre und ! g^cht nach Erfüllung im Leben
sang zum Gedächtnis des Freun- je(jes schöpferischen Menschen,
des Schuberts Grab , Der Unter der Regie Leon Askins kam
Wanderer' und das Fiakerlied, Dichtung zu einer starken,
das er zu einem zärtlichen Nach- schlichten Wirkung. Askin selbst
ruf für Richard Tauber gestaltete. war höchst eindrucksvoll als die
Die Feier, die von den Players j£raftgestalt des Todes. Michel
from Abroad under the Auspices jngram ais Claudio gab soviel
of the Austrian Institute veran- i^i^hen Ausdruck, als er wohl
staltet wurde, war musikalisch ge]3en kann, aber die Rolle kann
eingeleitet durch den feierlichen SQ unendlich viel mehr davon
Vortrag des berühmten Quartetts vertragen. Erica von Wagner als
Schuberts "Der Tod und das Butter, Kitty Mattern rührend in
Mädchen", die das Galimir
String Quartet spielte, und um-
rahmt von Orgelmusik. Der
Schauspieler Basil
hatte die Gedächtnisrede über-
nommen, die er im Geist des
grossen Sängers nicht dem Hin-
scheiden, sondern Taubers Le-
bensfreude widmete. Vera
Schwarz, unvergesslich in ihren
Triumphen in Berlin und
Wien, sang Händeis "Ombra
der Innigkeit des Mädchens, Pe-
ter Capell und Fred Lorenz-Inger
taten den "Players from Abroad"
i i'°J!f I alle Ehre. Paul Berl und Arpad
Sandor waren die Begleiter im
Konzertteil. Lub.
Wussten Sie, dass
bisher noch nicht einmal 50 Prozent
der kontinentalen Vereinigten Staa-
ten von Amerika kartographisch
richtig- aufgenommen worden sind?
Der Schritsteller Otto Zarek,
der während des Krieges in der
englischen Armee diente, ist seit
Kriegsende im Amt für Umerzie-
hung deutscher Kriegsgefangener
in London tätig. In den letzten
Jahren veröffentlichte er mehrere
Bücher, darunter eines über
deutsehe Kultur, und schrieb für
das Radio Zürich ein dort urauf-
geführtes Schauspiel "William
Penn".
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7 Years Of Scientific Re»
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Jewish women have oftefl
longed for a Kosher prod-
uet which would permiti
them to wash dishes the
twentieth Century way...
in a dishpan of bubbling
suds. The dream has eome
true! H. J. Heinz Co., the
makers of the 57 Varieties,
have introduced SWERL,
The Magic Suds that took
Leven years of careful
scientific work to perfect,
Besides being Koshefl
and pareve, SWERL is a
boon to Jewish housewives
in many other ways. It
makes greaseless dish«
washing possible. No
grease in the pan, on the
dish cloth or on the dishes
or Utensils! Hands feel
smooth and soft after us-
ing SWERL. An amazing
produet!
SWERL comes in a giant
green package, giving the
housewife more for her
money. And it costs less—
to 10«* less —than any
other suds of this type or»
the market.
Not only does SWERL.
serve for Kosher dishwash-
ing. It is the finest suds for
nylons, silks, woolens and
other delicate fabrics.The
absence of grease film pro-
tects the brightness and
the colors.
This remarkable produet
is Kosher — absolutely Ko-
sher and pareve. In the
lower lest hand corner of
the box is the © seal of
approval of the UNION;
OF ORTHODOX JEW-
ISH CONGREGATIONS
OF AMERICA...the same
© seal that you find on the
labcls of Heinz Kosher
Baked Beans and Heinz
Kosher Soups.
Switch to SWERL!
s Koshs?!
G
WWW
MW
' A V F WH V •
Berichte aus
Wien
Prag
(Fortsetzung von Seite 9)
sprächs aus dem österreichischen zu vereinigen, und in einen rech-
Anlass,
Als nach dem brüsken Abbruch
der Londoner Aussenmini ster-
Konferenz die Tür mit einigem
Lärm zugeschlagen wurde, blieb
zwischen dem Neusiedlersee und
dem. Bodensee noch immer ein
Spalt offen, der weit 'genug sein
könnte, um die bestehenden Fäden
weiterzuspinnen. Ob sie tatsäch-
lich gesponnen werden, mit wel-
chem tieferen Sinn, behutsam
oder eifervoll, lässt sich von Wien
aus am allerwenigsten beurteilen-
ten "reaktionären" Flügel, über
dessen weiteres Schicksal später
die "fortschrittliche" Mehrheit zu
entscheiden haben würde.
Die Antworten, die Minister
Kopecky von den anderen Koa-
litionsparteien erhielt, lassen kei-
nen Zweifel darüber, dass in der
Tschechoslowakei auch dieser
kommunistische Plan, der sich in
anderen Ländern bewährt haben
mag, zum Scheitern verurteilt
ist. Die Sozialdemokraten konn-
ten sich auf eine bereits vor der
toterreich steht - in den Rede K k Dub]i2ierte Aeus-
^radlagen seiner Elstens be-is ihres neuen Parteivoi-
fco» - zwischen Res.gnat.on ytzenden Lauschman berufen, in
imW /mrAff i/ihf ITZ-XV» 7
der er rechtzeitig vor den "ge-
fährlichen Versuchen" gewarnt
hatte, "für die Wahlen einen
überparteilichen Block" zu bil-
den, der nichts anderes wäre als
ein Versuch zur Aufrichtung der
Totalität."
und Zuversicht vor entscheiden-
den Ereignissen, hat aber selbst
»kein Gewicht im Rate der Gros-
sen. Was immer geschehen wird,
kommt wie das unabwendbare
, Itetwn und lässt den Betroffenen
kaum eine andere Möglichkeit
oilen, als dieses Fatum — be-
glückt oder verzweifelt — entge-
genzunehmen.
Die Stimmung dieses dritten
Hachkriegs-Faschings entspricht
naturgemäss der geschilderten
Situation. Das Land hat eine neue
praktische Philosophie entdeckt,
Vor allem aber ist es das Miss-
trauen gegen jeden Totalitaris-
mus, die Ablehnung von Druck
und Gewalt und das Bedürfnis
nach Freiheit und Demokratie,
an die die nicht-kommunistischen
Parteien in ihrem Abwehrkampf
die man die Philosophie des "als j &eßen die aggressiven Propagan
ob" nennen könnte: Jeder arbei- !da " Methoden der Kommunisten
tet, lebt und plant, als ob die ibei den -breiten tschechoslowaki-
grossen Fragen des zukünftigen!schen Wählermassen appellieren.
Weges bereits entschieden wären, j in diesem Zusammenhang muss
Dort, wo die Aktivität ihren Sinn 1 der Auffindung bedeutender kom-
verliert, weil sie an fremden Ent- munistischer Waffenlager in 01-
Scheidungen so gut wie gar nichts mütz und der Enthüllung, dass
iu ändern vermag, begegnet auch die misslungenen Sprengstoff-At-
die Debatte darüber nur gerin- tentate gegen drei Regierungs-
: gern Interesse. j mitglieder, den Aussenminister
1 Audi im Spiegel der Presse. Masaryk, den Stellvertretenden
treten die Schicksalsfragen der j Ministerpräsidenten Zenkl und
Weltpolitik hinter inner-öster- (den Justizminister Drtina, eine
teichischen Auseinandersetzungen kommunistische Aktion waren,
zurück. Die Wirtschaftskritik j erhebliche Bedeutung beige-
setzt sich mit den Folgen der messen werden. Vor kurzem erst
Währungsreform und den Unge-' beschuldigte ferner ein volks-
feimlheiten des Preisgefüges aus- sozialistischer Abgeordneter den
einander. Das unzulängliche Na-
tionalsozialisten-Gesetz gibt den
Parteien täglich neuen Konflikt-
kommunistischen Innenminister,
"planmässig alle nicht - kommu-
nistischen Elemente aus der Po-
Stoff. Kulturpolitische Anlässe; Iizei zu entfernen und durch
Inden im wachsenden Umfang1 Kommunisten zu ersetzen, damit
Un dankbares Publikum. Vor den ; wenigstens dieser Teil der Staats-
Kinos stehen Menschen Schlange, | gewalt fest in den Händen der
um zwei Stunden lang über der 1 Kommunisten sei."
Illusion die Wirklichkeit zu ver-| ^ ist nur natürlich dass der
Lessen. In den Ballsalen tanzt
man, unbeirrt von der allgemei
nen Not mit einer Leidenschaft,
die nur aus dem jahrelangen Ver-
Kampf der nicht - kommunisti-
schen Parteien gegen solche
Symptome eines kommunistischen
• 1.4. * • j in i !i- Alleinherrschafts - Anspruches
rnht au£ jede Freude zu erMaren bei der Masse del. Bürger mehr
* Lfben echt weiter, als Unteretüizung findet, als die
.b es bereits gewonnen wäre. | Kampagne der Kommunisten ge-
Sieben Millionen erwarten das ^n "Faschisten, Saboteure und
Urteil der Mächtigen ohne inne- Verräter'
ren Aufruhr. Es ist, als hätten
sie während der jahrelangen
Haft verlernt, den Schuldspruch
zu fürchten. Erst, wenn mit dem
Freispruch die Handschellen fal-
len, wird auch für sie das Leben
Wieder interessant zu sein be-
ginnen.
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Wird Ritter
hängen?
Der Lynch-Botschafter
Nürnberg, im Februar.
Im zweiten Anklagepunkt
der Vereinigten Staaten gegen
das Deutsche Auswärtige Amt
"Kriegsverbrechen und Verbre-
chen gegen die Menschlichkeit"
wird der (schon im ersten An-
klagepunkt "Verbrechen gegen
den Frieden" cchwer belastete)
Botschafter Karl Ritter Beschul-
digungen so schwerer Natur ge-
genüberstehen, dass Rechtsan-
walt" Dix, der Retter Schachts
und Flicks, sich bereits sehr uü-
ster geäussert hat: "Da gibts
wohl keine Rettung mehr".
Ritter, in vielen Salons der
Weimarer Republik bekannt, ge-
schmeidig und elegant, hat sich
als der rücksichtslose Opportu-
nist entpuppt, als den ihn man-
cher früh erkannt hatte.
Ritter hat es fertig gebracht,
am 20. Juni 1944 von Salzburg,
dem damaligen Hauptquartier
der Hitler zugewiesenen Abtei-
lung des Auswärtigen Amtes, als
der führende Sonderbotschafter
Ribbentrops ein langes Tele-
gr,amm an das Hauptquartier zu
senden, in dem er unter gewissen
unwichtigen Kautelen die Hin-
schlachtung der alliierten Flie-
ger, die Ritter nur "Schreckens-
flieger" nennt, billigt.
Wichtig war für ihn nur, dass
die Flieger möglichst davor be-
wahrt würden, jemals den ge-
setzlichen Status als Kriegsge-
fangene zu erhalten. Das würde,
nach seiner Meinung zu viel Un-
annehmlichkeiten mit den jewei-
ligen Schutzmächten geben. Ent-
weder, empfahl er, müssen die
Flieger sofort zu Verbrechern er-
klärt werden oder sofort ver-
nichtet werden.
"Das Ziel der Aktion gegen die
feindlichen 'Schreckens - Flieger'
sollte durch 'Lynchen' erreicht
werden. Das Auswärtige Amt be-
vorzugt diese Methode. Wenn
diese Kampagne bewirkt, dass
die feindlichen Flieger "entmu-
tigt werden, dann wird das Aus-
wärtige Amt die Affäre propa-
gandistisch ausnützen. Es beutet
schon jetzt alle Vorfälle dieser
Art zur Abschreckung aus."
Dieses Telegramm Ritters an
das Oberkommando ist die Ant-
wort auf eine geheime Note Hei-
tels, deren dieser sich offensicht-
lich so schämte, dass er sie nur
"durch Offizier" per Flugzeug
nach Salzburg befördern liess.
In der Anfrage Keitels wurde
Ritter als Vertreter des Aussen-
amts ersucht, die Formel, die
Keitel für die Behandlung von
feindlichen "Schreckensfliegern"
im Auge hatte, zu bestätigen.
Keitel war mehr dafür, die Flie-
ger im Camp Oberursel zur
"Sonderbehandlung" dem Si-
cherheitsdienst des Reichsführers
der SS zu überlassen.
Keitels Anfrage wurde durch
Ritter mit dem Schrei nach dem
Lynchen erwidert. Keitel liess
sich nicht bitten. Er schrieb in
seine Agenda nach Erhalt der
Mitteilung Ritters einen Satz, den
er zum zweiten Mal im selben
Monat, im Juni 1944, nieder-
schrieb. Das erste Mal, geschah
es, als er erfuhr, dass Ministe-
rialdirektor Berndt aus sei-
ner Amtswohnung herausgestürzt
war und zwei Flieger, die auf
der Strasse mit ihren Fallschir-
men gelandet waren, niederge-
schossen hatte.
In der Urteilsbegründung ge-
gen Keitel sind unter der An-
klage "Kriegsver brechen und
Verbrechen gegen die Mensch-
lichkeit" in sieben Absätzen Rit-
ters Verbrechen behandelt wor-
den. Der erste Absätz beschäftigt
sich mit dem Vorgehen gegen die
alliierten Flieger. Was Keitel
vorgeschlagen hatte, wurde von
Ritter zum System gemacht.
Wird auch Ritter hängen?
Taubers findet in der Londoner "Al-
bert Hall" statt, das Kapital für ein
Tauber-Stipendium aufbringen. soll
Walter Goehr, Elisabeth Schwartzkopf,
Rawicz und Landauer, und George
Melachrinos Orchester wirken mit.
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LONDONER NOTIZEN
In London starb nach langer schwe-
rer Krankheit Therese Rilla, die Gattin
des Schauspielers Walter Rilla und
Schwester Ida Rolands.
Der Berliner Reklame-Fachmann, Dr. ■
K. Friedländer, starb soeben auf seiner
ersten grossen Auslandsreise in Kuba.
Friedländer, der Export-Direktor dei
grossen englischen Inseraten-Agentur
London Press Exchange gewesen ist, ■
war ein besonders gucer Kenner dei :
Industrien des mittleren Ostens und
hat ungeheuer viel für die Propagie-
rung der palästinensischen Landwirt- '
schaft in England getan. j
Karl Osten, der bekannte deutsche '
Schriftsteller, der während des Krie |
ges fast ganz sein Augenlicht verloren
hat, vollendete soeben ein soziologi-
sches Werk, "The Law of Disorder"
in London. i
Tatjana Lieven - Maleson und Paul
Hardmuth werden in dem Stück
"Cockpit", das unter "displaced per- :
sons" spielt, Hauptrollen spielen; es
wird im Londoner "Playhouse" he- ;
rausgebracht werden. „
Guido Freud siedelte von Paris nach
England über, heiratete und zeigt so- ;
eben die Geburt seines ersten Kindes
an. Freud hat während des Krieges in
der tschechischen Armee gedient. Er
ist der Autor vieler französischer Vor- !
kriegsfilme. I
Ein Konzert, zum Gedenken Richard
Eine Eryinerung an
Th. Th. Heine
Eines der erschütterndsten Er-
lebnisse meines Kunstschreiber-
Daseins war 1936 ein Briefwech-
sel mit Thomas Theodor Heine.
Heine lebte damals in Brno
(Brünn). Jeden Sonntag sah man
von ihm in der "Prager Presse"
kleine unpolitische Zeichnungen,
sehl- "Fliegende Blätter"; Laurin,
der Unvergessliche, dei' in seiner
Zeitung so vielen kultivierten
Geistern Asyl gegeben hatte, liess
auch ihn mitarbeiten. Eine aus-
wärtige Redaktion war nun auf
die Idee gekommen, Heine aufs
neue politische Karikaturen
zeichnen zu lassen. Er sollte für
jenes Heft einige Zeichnungen
machen und man stellte ein Ho-
norar in Aussicht, das für einen
emigrierten Künstler verlockend
sein musste. Man schrieb mir
nach Paris, dass man sich durch
einen Mittelsmann an Heine ge-
wandt habe. Der aber habe abge-
lehnt.
Da man wusste, dass Heine
mich schätzte, schlug man vor,
ich solle ihn umzustimmen ver-
suchen. Heine lehnte aufs neue
ab. Er habe es aufgegeben,
schrieb er mir, politische Karika-
turen zu zeichnen. Er habe ein-
gesehen, dass man damit nichts
erreiche. Mit seinen Karikaturen
habe er für Wilhelm nur Re-
klame gemacht. . . .
Dieser Brief von Heine mu-
tete wie ein document humain
an. Es war mir, als ob da einer
—■ Heine war damals fast 70
Jahre alt — mit ein paar Feder-
strichen eine ganze und wahr-
haft gloriose Vergangenheit aus-
streiche — Erschütternd! In eihei*
Erwiderung versuchte ich ihn zu
überzeugen, wie ganz und gar
nicht stichhaltig diese Auffassung
sei. Ich selbst sei das beste Bei-
spiel. In meiner Jugend habe ich
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Skandinavien, die Majorität erringe».
Die Delegierten der E.P.U.
werden am 7. September in In-
terlaken zu einer Konstituieren-
den Versammlung zusammentre-
ten. An die Vertreter der deut-
schen Länderparlamente ist eine
Einladung hierzu bisher nicht er-
gangen, die Frage ihrer Beteili-
gung ist noch nicht entschieden.
Zur Vorbereitung der Konstitu-
ante wird eine Tagung in Gstaad
abgehalten werden.
Ein inter-europäisclies parlamentari-
sches Komitee unter Vorsitz des ehe-
maligen französischen Justizmhiisters
Francois de Menthon ist gegenwärtig
mit der Ausarbeitung eines Verfas-
sungsentwurfes für den europäischen
Staatenbund beschäftigt. _ Dieser wird
nach Prüfung durch die einzelnen l.än-
derkomitees in Interlaken zur Beschluss-
fassung unterbreitet und, falls ange-
nommen, von den Parlamenten der be-
teiligten Länder ratifiziert werden."
"Und wie steht es mit Ländern
wie Russland und Spanien?"
werfe ich ein. — "Sie sind a
priori durchaus nicht ausge-
schlosssen von dem Eintritt in
das Commonwealth der Ver-
einigten Staaten von Europa.
Wohl aber — und das betonte
Graf Coudenhove mit besonde-
rem Nachdruck — müssten sie
dann gewisse Vorbedingungen
erfüllen. Denn in diesem Com-
monwealth ist kein Raum für to-
talitäre Länder. Die Europäische
Union wird aufgebaut auf drei
Pfeilern, auf einer gemeinsamen
Wirtschafts-, Aussen- und Ver-
teidigungspolitik, auf einer ge-
meinsamen und stabilen Wäh-
rung und einer Bill of Rights.
Ohne eine Bill of Rights, ohne
eine Anerkennung der Men-
schenrechte in ihren Verfassun-
gen, würden nach unserer Auf-
fassung Russland oder Spanien
ausserhalb bleiben müssen."
Es dürfte übrigens für alle
Briefmarkenfreunde in der Welt
von starkem Interesse sein zu
hören, dass unter den Mitteln
zur Finanzierung des europäi-
schen Commonwealth auch die
Einführung einer paneuropäi-
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Agio verkauft, im intereuropäi-
schen Postverkehr verwendet
werden kann.
"Dient nicht auch der Mar-
shall-Plan einer gewissen Vorbe-
reitung der europäischen Eini-
gung?" lautet meine letzte Frage.
"Als Hilfsprogramm ist er hoch-
herzig, als Verteidigungspro-
gramm inadäquat", erwidert Graf
Coudenhove und verweist auf
ein Memorandum, das er soeben
verfasst hat und in dem es heisst:
"Gegenwärtig ist Europa das
feuergefährlichste Haus in der
Welt. Milliarden in ein solches
Haus zu investieren, ohne seine
Umwandlung in ein feuersiche-
res Gebäude zu fordern, wäre ein
schlechtes Geschäft. Offensicht-
lich kann das European Recovery
Program Europa nur retten und
Amerika schützen, wenn es mit
einer Politik europäischer Föde-
rierung kombiniert wird."
Coudenhove - Kalergi, der in
der Sprachenfrage durchaus kein
Hindernis für die Bildung der
Vereinigten Staaten von Europa
erblickt und Englisch als zweite
Sprache der Union empfiehlt,
wird am 15. März zusammen mit
Sir Norman Angell im Sender
WQXR über die Frage diskutie-
ren: "Must Europe federate to
survive?" Richard Dyck.
Geschichte einer
Rettung
Mit der grössten Befriedigung
stelle ish immer wieder fest dass
der "Aufbau" mit menschlich
warmem Interesse Nachrichten
über die Wertvollsten des jüdi-
schen Volkes sammelt. Und da
ich den seltenen Vorzug geniesse,
mit einem seiner überragenden
Repräsentanten in Europa (den
Hitler nicht vernichtet hat) be-
freundet zu sein, möchte ich
Ihnen ganz kurz die Ent-
stehungsgeschichte eines geisti-
gen Werkes schildern.
Dr. Viktor E. Frankl, der jetzt
Dozent an der Wiener Universi-
tät und Vorstand der Neurologi-
schen Abteilung der Wiener städ-
tischen Poliklinik ist, war einer
der Häftlinge im Auschwitzer
Konzentrationslager. Wie er es
selbst in seinem wunderbaren
Buche: "Ein Psychologe erlebt
das K. Z." definiert: "Eine höchst
überflüssige Nummer auf einer
Transportliste". Wir wissen heute
alle, welche Tiefe an mensch-
lichem Leiden es bedeutet, eben
so eine Nummer gewesen zu
sein. Viele, allzu viele haben das
Geheimnis des "Wie" mit sich ins
Grab genommen.
Es ist den Nazis besser denn je
in unserer Geschichte gelungen,
das zu vollbringen, was schon seit
Pharao das Ziel unserer Feinde
war: "totale Vernichtung"! Aber
in einer Baracke eines der berüch-
tigsten Nazi - Lager geschah ein
Wunder. In einer dieser Barak-
ken, wo eine Anzahl von Fleck-
fieberkranken den Tod als will-
kommene Erlösung herbeisehn-
ten, lag ein Mensch, der den Mut
und den heroischen Willen hatte,
den Tod seiner endgültigen und
wichtigsten Beute zu berauben.
Dieser Mensch, die namenlose
No. 10,439, nützte seine, wie er
glaubte letzten Lebenstage aus,
um mühsam aus dem Gedächtnis
Lebenswerk, das Buch
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AUFBAU
*13
THEATER
FILM
USIK ♦ KUNST
Ein Engländer in Irland
Das Dubliner Gate Theatre spielt "John Bull's Other Island'
im Mansfield
k. h. In dieser Komödie ist
George Bernard Shaw dem Ge-
gensatz zwischen Engländern und
Iren auf den Grund gegangen
und hat eine blendende Analyse
der beiden Völker geschrieben.
Seine Tendenz entspricht frei-
lich der Entstehungsart des
Stückes: William Butler Yeats
hatte Shaw, den irischen Ex-
Patrioten, gebeten, ein Stück für
dtis Repertoire des Irish Literary
Theatre zu schreiben. Es ent-
st? "i 1904; Shaw hat ihm alle
politischen Implikationen ge-
geben. die damals aktuell waren,
heute aber nur noch bedingt gül-
tig sind. Die Grundtendenz gilt
ä'bs"T wohl auch heute noch:
in seinem "Vorwort für Politi-
ker", das fast so lang ist wie das
ganze Stück, schreibt Shaw:
"England kann nicht ohne seine
Iren und seine Schotten bestehen,
weil es nicht ganz ohne gesunden
Menschenverstand leben kann"-
Brillant ist die Idee des
Stücks, in dessen Mittelpunkt
ein überheblicher englischer Ge-
schäftsmann steht, den eine ge-
wisse Sentimentalität zu einer
Reise nach Irland bewegt, wo er
die Eingeborenen zu gewinnen
versucht und ihnen schliesslich
eine Liebeserklärung macht: er
möchte gerne "naturalisierter
Ire werden, wenn so etwas mög-
lich wäre". Die Iren lächeln nur
über ihn, was er natürlich miss-
versteht, weil er sich selbst so
Verdammt ernst nimmt. Mit der
Tatsache, dass er es fertigbringt,
als ihr Vertreter ins Parlament
nach London entsandt zu werden,
wird die Analyse der Völker auf
die kürzeste Formel gebracht:
"Die Engländer sind geschickt in
ihrer Torheit — und die Iren
sind töricht in ihrer Geschick-
lichkeit".
Die Aufführung des Dubliner
Gate Theatre, das seit 20 Jahren
neben dem fünfzig Jahre alten
berühmten Abbey Theatre be-
steht, ist, mit den beiden Direk-
toren der Bühne, Hilton Ed-
wards und Michael Mac Liammoir
in den Hauptrollen, nicht gerade
von jener pointierten Leichtig-
keit, wie es die Shaw'sche Ko-
mödie verlangt, um dramatische
Form anzunehmen. Man spielt
zu sehr an der Oberfläche, ohne
den zahlreichen köstlichen Bon-
mots die tiefere Bedeutung ab-
zugewinnen. Es ist ein Ensemble,
dem es an Individualitäten fehlt.
Eine interessante Aufführung von Ibsens "Gespenstern"
fand in der vergangenen Woche im Theresa Kaufman - Auditorium
statt. Im Mittelpunkt stand die Frau Alving Leopoldine Konstantins,
die hier zum erstenmal auf der Bühne ihre glänzenden Salondamen-
Bollen mit dem reifen Mutter-Fach vertauscht hatte. Es ist ein
langer und oft harter Weg für diese grossartige Schauspielerin
gewesen, bis sie von den zarten1^
Mädchengestalten in "Sumurun"'
und "Gawan" zu der schmerz-
erschütterten Gestalt Ibsens ge-
langte. Aber sie erfüllte nun auf
Ein Mädchen zwischen Lynchern
"The Respectful Prostitute" (New Stages Theatre)
| in. g. Die Experimentierbühne
lin der Bleeker Street hat einen
grossen Theatererfolg- Es ist das
dritte interessante Stück von
Jean Paul Sartre, das nun in New
York gezeigt wird.
Wieder bewundert man die
Kunst sowohl wie das Handwerk,
mit der eine Fülle des mensch-
lichen Lebens und seines Wider-
Spruchs in ein kurzes Bühnenge-
schehen gepresst ist. Der zynisch-
bittere Titel entspricht dem In-
halt: ein gutherziges Strassen-
mädchen, hübsch, frech, fähig,
mit Sinn für Gerechtigkeit und
gerade aus dem Norden nach
einem Südstaat gekommen, wird
Zeugin des Mordes an einem Ne-
ger. Um den Mörder, einen Bon-
zen der sozialen Elite, frei zu be
tenbande von Lynchern hat sich
das aufsässige Herz eines "gefäl-
ligen Mädchens", eingeordnet. Es
ist ihr "ihr Platz zugewiesen
worden". Und wenn auch das
südliche Milieu in den Nuancen
nicht immer getryffen ist, der all-
gemein menschliche Vorgang ist
aufrührend und von einer schar-
fen schnellen Szenenfolge befeu-
ert. Eine meisterliche Hand ord-
net hier Figuren in einem iro-
nisch-satirischen Schachspiel.
Meg Mundy zeigt wundervoll,
wie eine Frau in ihrem natürli-
chen Wesen allmählich völlig an
der Welt und ihrer eigenen Seele
irre gemacht wird und sich aus
einer lebendigen Persönlichkeit
in einen grausig erstarrten Be-
standteil einer übermächtigen
kommen, erzwingt man von der. Gesellschaftsordnung verwandelt.
Prostituierten ein schriftliches j Ihr vibrierendes Spiel wird in
Bekenntnis dass der Neger sie seinen Wandlungen flankiert von
zu vergewaltigen versucht hätte. Karl Weber, einer eiskalten
' Sie wehrt sich lange, bis sie von j Mischung aus neurotischem
der öligen Respektabilität eines' Hochmut und College-Geilheit,
der Bühne, was sie in ihrem
"come-back" im Hitchcock-Film
("Notorious") überzeugend ver-
sucht hatte: rein tragische Rollen
zu übernehmen. Ihre Frau Alving
hatte einen ausserordentlich star-
ken und heissen Atem und den
grossen Wurf französischen Tra-
gödienstils.
Unser Bild zeigt eine Szene von der
Probe. Im Vordergrund die Produzen-
ten des Abends, Althea Murphy, eine
sehr reizvolle Regine, und von links
nach rechts die übrigen Darsteller:
Milton Selzer (gab den Oswald mit
einer stillen, unpathetischen aber sehr
überzeugenden Leidenschaft), Paul
Andor (unsern Lesern besser unter
dem Namen Wolfgang Zilzer bekannt,
war ein den bösen Humor seiner Rolle
erfassender Engstrand), Maximilian
Schulz (der verständnisvolle Regisseur
dieses schwierigen Abends) und Leo-
poldfep Konstantin. Nicht übergangen
werden aber soll Geoffrey Luemb, ein
Pastor Manders ohne Süsslichkeit und
in simpler Einfalt.
Senators überredet wird.
Langsam erliegt sie der Schilde-
rung der Welt der guten Gesell-
und der salbungsvollen Lügen-
figur von Wendell Holmes. John
Marriott als der verfolgte Neger
Schaft, die sie verführt, ihr zu ist schlicht die sanfte Kreatur
dienen, und wird schliesslich die zwischen «kleinbürgerlichen Teu-
Maitresse des Senatorsohnes, dem ' fein.
? zu gehorchen und ihn in üppiger j Ein wichtiger, schauspielerisch
Villa zu verehren (mit Aus- hoch erfreulicher Abend. Das
Verdienst einer Regie voll inne-
rer Spannung gebührt Mary
Hunter.
gangsverbot während des Tages)
sie sich hypnotisiert hingibt.
Die Gesellschaft einer Bandi-
"Anna Lucasta" auf Jiddisch
Parkway Theatre
Kreislauf eines Erfolges: das ges ist das Thema
Drama, das Philip Yordan ur-
sprünglich über eine polnische
Immigrantenfamilie schrieb und
das, ins amerikanische Neger-
leben übertragen, zum Welterfolg
wurde, ist jetzt auf Jiddisch
(Uebertragung von Isidore Lash)
im Park Theatre zu sehen.
Seit "Anna Lucasta" im Keller-
: theater einer Public Library vom
jungen American Negro Theatre
"entdeckt" wurde, hat das Stück
drei Jahre Broadway - Triumph
"fund viele Tourneen einschliess-
lich London auf seinem Gutha-
ben. Das Geheimnis seines Erfol-
eine klein-
bürgerliche Familie stösst mit
der Welt eines Strassenmädchens
zusammen — und die Bomben-
rolle der Anna.
Im Parkway Theatre spielt sie
Miriam Kressyn in einer grandiosen
Mischung von Heissblütigkeit und
Kälte, die beide zum Gewerbe Annas
gehören. In roten Schuhen und kessen
Netzstrümpfen, in schwarzem Apa-
chenrock, dann blendend schön im
seidenen Brautkleid — so nimmt sie
die grossen Szenen im Sturm. Auch
sonst ist diese Vorstellung um nichts
weniger durchschlagend (mit Jacob
Jacobs. Nathan Goldberg und Ben Zion
Wiltler) in Brooklyn als .auf dem
Broadway, von dem übrigens das
Parkway Theatre die Originauausstat-
tung mitsamt der Juke Box übernahm.
Kurt Lubinski.
DP-Tkeater
in der Schweiz
Hans Sanden, bis 1933 künstle-
rischer Leiter der Rotter-Bühnen
in Berlin, hat vor kurzen Zuck-
mayers "Des Teufels General"
als Gastregisseur am Stadtthea-
ter Chur, Schweiz, mit bedeuten-
dem Publikums- und Presse-
erfolg inszeniert. Sanden, der bis
1938 Direktor des Stadttheaters
in Wien war, brachte die ersten
Kriegs jähre in den Konzentra-
tionslagern Les Milles, Gurs und
Rivesaltes zu; 1942 gelang es ihm
gerade noch, in die Schweiz zu
entkommen. Dort bildete er mit
Genehmigung des Justiz- und
Polizeidepartements aus emi-
grierten Berufsschauspielern die
"Schauspieltruppe der Eidgen.
Zentralleitung für Heime und
Lager".
Diese Truppe spielte von 1943 bis 47
in den Lagern der in der Schweiz
Internierten, in kleineren Städten ohne
ständiges Theater, zuletzt in den Hei-
men der Schweizer Rückwanderer.
Das Repertoire umfasste Stücke, die
geeignet schienen, den Flüchtlingen
neuen Lebensmut einzuflössen und ihr
geschwundenes Interesse an den Fra-
gen der Humanität und Demokratie
neu zu beleben, u. a. "Faust", "Nathan
der Weise", "Kabale und Liebe", "Pro-
fessor Mannheim (Mamlock)", "Ein
Tor tut sich auf" von Priestley.
Vierjährige Erfahrungen haben
gezeigt, dass die abgestumpfte-
sten Elemente (dies- und jenseits
der Rampe) aus ihrer Apathie
herausgerissen werden können
und dass das idealste Mittel zu
dieser Erziehung immer noch das
Theater ist. Hans Sanden beab-
sichtigt, im Frühjahr nach
Deutschland zurückzugehen und
dort ein Theater zu übernehmen,
R. P.
Hollywoods entscheidendste Stunde
m. g. Unserer Filmindustrie geht es nicht besonders. Der Kon-
flikt mit England, die schlechten Erträgnisse aus dem übrigen Aus-
land, die politische Hetze im Parlament und die steigende Beliebt-
heit importierter fremdsprachiger Filme wirken zusammen, um
den Herrschern des Filmmarkts das Lebeva schwer zu machen. Erst
neulich lasen wir, dass die leitenden Männer im Betrieb Von Samuel
Goldwyn sich mit einer 50prozentigen Kürzung ihres Gehalts zu-
frieden gegeben haben, und das bestätigt nur die Tatsache, dass die
Beschäftigung im Filmgewerbe lange nicht auf einem so niedrigen
Wirtschafts-Niveau war wie jetzt
Das gilt für alle Zweige der Industrie, nicht zum wenigsten
auch für den wichtigsten, für den Filmschriftsteller. Nichts spricht
mehr für den Rückgang der Filmarbeit in Hollywood, als die soeben
von der "Gewerkschaft der Filmschriftsteller" herausgegebene Sta-
tistik der Beschäftigung ihrer Mitglieder. Danach waren am 15. Ja-
nuar von 1457 Mitgliedern der "Screen Writers Guild" sage und
schreibe nur 408 angestellt. Eine andere Ziffer, ebenfalls den Ver-
lautbarungen der SWG entnommen, ist bezeichnend für den Ver-
zicht auf Originalarbeiten für den Film, die noch nicht als Stück
oder Buch ihre Publikurosprüfung bestanden haben: vom 1. Juli
bis zum 1. November 1947 wurden in Hollywood lediglich 17 Origi-
nal -Manuskripte von Filmschriftstellern erworben.
Aber alle diese Sorgen sind nichts gegen eine andere, die alles
überschattet, das ist die Sorge um den Prozess, der augenblicklich
vor dem Supreme Court in Washington von der Regierung gegen
die Filmindustrie geführt wird und bei dem ein siegreicher Aus-
gang für den Ankläger nach dem Wort des früheren Staatssekretärs
James F. Byrnes, der in diesem Fall als Anwalt Twentieth Century
Fox vertritt, "die bereits sehr hart kämpfende Filmindustrie unter
Umständen ganz zerstören könnte."
Worum geht es? Seit zehn Jahren schwebt jene Aktion der Re-
gierung gegen die Filmindustrie, die auf eine Durchführung des
Anti-Trust-Gesetzes gegen die grossen Gesellschaften hinausläuft.
Seit unter der Roosevelt-Administration der ''Trust Sprenger" Thür«
man Arnold das Verfahren einleitete, hängt das Damoklesschwert
eines Urteils, das das ganze System des Filmgeschäfts revolutionieren
würde, über den Häuptern der grossen Gesellschaften.
Angeklagt sind die "fünf Grossen' (Paramount, RKO, Warner's,
MGM, Century Fox) sowie die 'drei. Kleinen" (Columbia, Univer-
sal und United Artists). Schält man den Kern der Regierungsanklage
heraus, so lautet sie:
Ist es angängig, dass acht Gesellschaften die Filmherstellung und durch
den Besitz einer riesigen Kette von Theatern gleichzeitig den Filmbetrieb
kontrollieren? Denn das ist der Fall. Kein Filmtheater in den Vereinigten
Staaten kann im allgemeinen ein normales und rentables Geschäft machen,
ohne dass es eine Anzahl Filme kaufen muss, die von den obengenannten
Firmen hergestellt werden. Andererseits kann kein unabhängiger Filmprodu-
zent Filme, herstellen und verkaufen, wenn sie ihm nicht wenigstens von
einem Teil der grossen Theater abgenommen werden, die im Besitz jener
acht Firmen sind.
Mit anderen Worten: die Regierung will die Monopolstellung der
angeklagten Firmen brechen und verlangt, dass Filmherstellungs-
geschäft und Filmvertriebsgeschäft getrennt werden.
Damit steht das amerikanische Filmgeschäft, dessen phantasti-
scher Aufstieg fünfzig Jahre lang fast ungestört erfolgte, vor dem
schwersten Angriff seines Lebens. Der Supreme Court in Washington
wird die endgültige Entscheidung treffen. Ueber die über die sozialen
Beweggründe hinausgehenden moralischen Motive der Regierung
unterrichtet eine besonders interessante Stelle ihrer Anklage-
schrift. Es ist jene Stelle, da die Regierung für sich insbesondere
das Recht in Anspruch nimmt, als Hüter der Interessen des Publi-
kums aufzutreten. Sie lautet:
"Es liegt im Interesse der Oeffentlichkeit, dass mehr Filme durch mehr
Theater gezeigt werden. Wenn Filmherstellung und Theatergeschäft getrennt
werden, wird das eine grössere unabhängige Produktion und mehr unab-
hängige Theater zur Folge haben. Bisher zeigt ausserdem der Inhalt der Filme,
gleichgültig wer sie produziert oder zeigt, notwendigerweise alle Züge der
Vorurteile und moralischen Einstellung derer, die die Kanäle der Verteilung
kontrollieren. Nur dadurch, dass das Feld der Verteilung allen gleich offen-
steht, kann die stärkste Vielfältigkeit des Filminhalts erreicht werden. Bisher
haben die Angeklagten eine Kontrolle des Filmmarkts geschaffen und aufrecht
erhalten, die darauf hinauslief, die finanziellen Einnahmen unabhängig von
dem Wert der verteilten Filme auf gleicher Höhe zu halten. Das amerikanische
Filmpublikum aber soll eine Filmproduktion haben, die seinem vielfältigen
Geschmack entgegenkommt und keine standardisierten Filmprodukte im
Rahmen eines kontrollierten Markts."
Artur Holde:
Musik in New York
Peter Grimes
Metropolitan Opera House
Die Oper des Engländers Ben-
jamin Britten hat insofern ihre
Wurzel in Amerika, als Serge
Koussevitzky ihm, im Andenken
an seine verstorbene Frau, den
Auftrag für ein Bühnenwerk gab.
" Peter Grimes" hatte dann im
Sommer 1946 in Tanglewood einen
durchschlagenden* Erfolg. Der
dort schon durch Haus und En-
semble gebotene Kammeropern-
stil entsprach den inneren Ge-
setzen der Dichtung und der
Partitur weit mehr als der Rie-
senbau der Met, der das ge-
sungene Wort leicht aufsaugt
und zu einer Vergröberung der
dramatischen Aktion verleitet.
Das Werk ist keine Oper im alltäg-
lichen Sinne, sondern eine dramatische
Ballade, in der das Atmosphärische
und das Psychologische stärkeres Ge-
wicht als die eigentliche Handlung hat.
Sie ist in einem Satz erzählt: Der in
einem kleinen englischen Küstenort
lebende Fischer Peter Grimes, der
durch den aufreibenden Kampf mit
den Gewalten der See und durch Ver-
einsamung in einen von Wahnsinn
kaum noch zu unterscheidenden patho-
logischen Zustand geraten ist, steht
unter dem (zu einer Verurteilung nicht
ausreichenden) Verdacht, seinen jun-
gen Gehilfen umgebracht zu haben;
auch der verwitweten Lehrerin des
Dorfes, die trotz aller Gerüchte tiefe
Sympathie für ihn hat, gelingt es nicht,
ihn aus den seelischen Verstrickungen
zu befreien: als wieder ein ihm zuge-
teilter Junge in den Klippen ver-
schwindet, folgt Grimes dem Rat eines
Bürgers, sein Schiff auf hoher See zum
Kentern zu bringen und so den Tod
zu suchen. ^............
Die Handlung würde für ein
dreiaktiges Werk schwerlich aus-
reichen, wenn nicht ein Musiker
von überragendem Talent die
Führung übernommen hätte.
Britten schuf eine grandiose Sym-
phonie des Meeres, in die Men-
schen ihre Kümmernisse und ihre
Freuden hineingewoben haben.
Mehr als die meisten zeitgenössi-
schen Tonsetzern gelingt Britten
eine breitströmende, plastische
und individuelle Melodik, die an-
scheinend auch auf Elemente der
englischen Folkore zurückgreift-
Man atmet von der ersten Szene
an Salzluft und erlebt diese Men-
schen und ihre Schicksale.
Trotz bescheidener technischer
Mittel hatte die von schöpfe-
rischen Regisseuren und Musikern
bewerkstelligte Aufführung in
Tanglewood weit stärkeren Reiz.
Die Met besitzt wohl die grösse-
ren Sänger, aber sie wurden als
Darsteller nicht entfernt im glei-
chen Masse ihren Aufgaben nahe-
gebracht. Man gewann nicht den
Eindruck, dass der Dirigent Emil
Cooper zu dem Stil dieser Musik
ein inneres Verhältnis gehabt hat,
deren Gefüge er handwerklich
gewiss zuverlässig behandelte,
oder dass Dino Yanapoulos die
Nerven für das Erfühlen tiefen
seelischen Geschehens besitzt, das
auch in den Massenszenen nicht
mit Regierezepten der "grossen
Oper" zu bewältigen ist. Frederick
Jägel (Peter Grimes), Regina
14*
AUFBAU
Friday, February 20, 194
Resnik (Lehrerin Ellen Orford),
Claramae Turner als Gasthausbe-
sitzerin mit ihren verführerischen
Nichten Paula Lenchner und
Maxine Stellman hielten gutes
Niveau, ohne tiefer in die Bezirke
des Dr;::^as einzudringen. Viele
Episodenfiguren trugen vorteilhaft
zu dem bewegten Bild bei. Der
mit einer beträchtlichen orato-
rischen Aufgabe bedachte Chor
(Kurt Adler) klang ausgezeich-
net. Das Publikum reagierte mit
ungewöhnlichem Enthusiasmus,
der doppelt bedauern liess, dass
die Met das Werk erst an einem
so späten Zeitpunkt der Saison
herausgebracht hat.
Hindemith-Premieren
"Symphonia Serena"
und "Herodiade"
Aus einem im Programmheft
mitgeteilten Briefwechsel des
Komponisten mit seinem Auf-
traggeber, dem Dirigenten des
Dallas Symphony Orchestra, An-
tal Dorati, geht hervor, dass Paul
Hindern,ith den "pathetischen",
"romantischen" Stil symphoni-
scher Musik zu überwinden
suchte, um ihn durch einen "er-
regungslosen", von Gefühlsan-
trieben befreiten zu ersetzen.
Diese Absicht ist ihm in der
"Symphonia Serena" weitgehend,
allzu weitgehend, gelungen. Sie
trägt den Stempel seiner oft be-
wiesenen handwerklichen Mei-
sterschaft, aber sie bietet wenig,
was den inneren Menschen an-
spricht. Der im zweiten Satz be-
nutzte Militärmarsch von Beet-
hoven wird derb witzig para-
phrasiert, im langsamen Satz
dialogisieren zwei Violinen und,
zwei Bratschen — auf und hin-
ter dem Podium — miteinander,
ein Arrangement, dessen künst-
lerische Beweggründe nicht sehr
zwingend erscheinen. Das durch
Fanfarenklänge eingeleitete Fi-
nale, der thematisch reichste
|5atz, hat gewiss Brio, aber es ist
ein nicht wärmendes Feuer.
Bruno Walter gestaltete die
sehr freundlich aufgenommene
Novität mit vorbildlicher Klar-
heit und Prägnanz, ohne dass
recht ersichtlich war, ob er die-
ser Musik zugewandt ist. Men-
delssohn und Dvorak vervoll-
ständigten das Programm, in des-
sen Mitte der Präsident der Co-
lumbia Records Comp., Edward
Wallerstein dem Dirigenten an-
lässlich seiner 25jährigen Ver-
bundenheit mit dem amerikani-
schen Musikleben mit herzlichen
Worten das Adagio aus der V.
Symphonie von Mahler auf sil-
bernen Schallplatten überreichte.
♦
Zwei Stunden nach dieser Auf-
führung der N.Y. Philharmoni-
ker leitete Hindemtih selbst die
Konzertpremiere einer "Recita-
tion Orchestrale", "Herodiade"
nach einer Dichtung von Ste-
phane Mallarme im Rahmen
der Veranstaltungen der "New
Friends of Music". Das nur in an-
deutenden Worten dem Hörer
nahegebrachte Poem ist von Ii in-
dem ith für eine Pantomime be-
nutzt worden, die Martha Gra-
ham dargestellt hat. Die zarten
melodischen Linien und leichten
Aquarellfarben der für Kam-
merorchester angelegten elf kur-
zen Stücke mögen als Klanghin-
tergrund in Tanzszenen beträcht-
lichen Eindruck machen; auf sich
selbst gestellt, gleiten sie trotz
'ihres Stimmungsgehalts als zu
esoterisch und beziehungslos an
dem Höver vorbei. Da: Juilliard
Quartett spielte . ausserdem sehr
gepflegt, aber allzu poliert und
diskret noch op. 57 No. 1 von
Beethoven und op. 22 von Hinde-
rn ith.
Rosa Soks Wiederkehr
k. 1. Rosa Bok trat am ver-
gangenen Freitag zum ersten Mal
wieder öffentlich auf, seit ihre
Tätigkeit an der Metropolitan
Opera mit einem verhängnisvol-
len Bühnenunfall geendet hat.
Zurückgekehrt von einer erfolg-
reichen Europa-Tournee, gab sie
in der Town Hall ein Konzert.
Sie hatte ein Programm gewählt, das
etwas für Feinschmecker war: mit
Arien aus dem achtzehnten Jahrhun-
dert:. Gri'try. Paesillo, Händel, Mozart,
mit den Franzosen Debussy, Milhaud,
Ravel und den Spaniern Granados und
Turina. Allerdings, es hilft kein Leug-
nen, dass ihre musikalisch populären
Zugaben wie Puccinis "Turandot'
schnell einen intimeren Kontakt mit
ihren Zuhörern herstellten als man-
ches Fernliegende dieses Programms.
Rosa Bok war meisterhaft in der
Durchdringung von Schuberts "An den
Mond" und "Der Jüngling an der
Quelle", von Wolfs "Auch kleine
Dinge" und "Eli'enlied". Sie findet zu
diesen Liedern eine rührend innige
Beziehung, die sie für die Franzosen
und Spanier nicht aufbringt. Hier feh-
len ihr noch eine gewisse Heiterkeit,
und eine der Technik entwachsene
Uchprlegenheit.
Aber stets war sie — übrigens
wundervoll anzusehen im Falten-
wurf des Goldbrokatkleides —
die kultivierte Koloratursängerin
mit einem herrlichen Pianissimo
und einer feinen Mittellage. In
der Höhe wirkt die Stimme mit-
unter merkwürdig zaghaft und
flach. Ihre dramatische Kraft
hatte stilvolle persönliche Note
in Händeis Arie aus "II Pensero-
so", dazu das prächtige Flöten-
spiel John W Ummers. Arpad
Sa,ndor begleitete die Sängerin
virtuos am Flügel.
aber damals von ihm aus Alters-
gründen abgelehnt worden ist,
hat jetzt offensichtlich erhöhten
Reiz bekommen. Abgesehen da-
von, dass weit ausgedehnte Kon-
zertreisen ins Ausland für ihn
eine zunehmende physische Be-
lastung darstellen, ist die bei den
Philharmonikern gebotene, künst-
lerisch völlig unabhängige Stel-
lung nunmehr so attraktiv, dass
keine Gründe mehr vorliegen, sie
einzuschränken oaer gar zurück-
zuweisen-
Film-Panorama !
To Hie Ends of the Harth
Rivoli
m. g. Die Geschichte des Ver-
suchs der internationalen Rausch-
mittel-Polizei, ein internationales
Rauschgifthändlernetz zu entwir-
ren. Irgendwo auf der Erde
wächst ein geheimnisvolles
Mohnfeld. Niemand kennt, den
Ort- Seine Entdeckung ist der
wesentliche Inhalt der Filmjagd,
die durch drei Erdteile führt und
ähnlich wie "T-Men" zu Ehren
der Männer im Washingtoner
Treasury Department geschrie-
ben ist. Eine abenteuerliche und
brillant gemachte, mit unge-
wöhnlichen Pointen gespickte
und von Robert Stevenson unter-
haltend inszenierte "story" hält
das Interesse bis zum stürmi-
schen Finale wach. In den Haupt-
rollen Dick Powell, Signe Hasso
und, wie ■ immer eine Freude,
Vladimir Sökoloff.
The Lover's Return
Avenue Playhouse
m. g. Einer jener kleineren
aber ergötzlichen französischen
Filme, die otihe viel Anstrengung
und Aufwand ein reizvolles
menschliches Thema gestalten:
diesmal das eines Mannes, der
gereift und erfolgreich in seine
Heimatstadt zurückkehrt und ein
bittersüsses Wiedersehen mit den
Gestalten der grossen Liebes-
episode seines Lebens feiert, de-
ren fast mörderischer Ablauf ihn
in die Welt hinausgejagt und zur
Lebensreife geführt hat. Langsam
wandelt sich die Atmosphäre von
sentimentaler Aufregung zu tra-
gischem Zynismus, und die
Rache, die der einst enttäuschte
Liebhaber an den Zerstörern
seines Glücks nimmt, ist' sardo-
nisch und dramatisch zugleich.
Eine Bombenhauptrolle für Louis
Jouvet, eine Fülle von amüsan-
ten Chargenrollen für einen Stab,
erstklassiger Chargenspieler. Ein
wehmütiger, europäischer Film
aus einer vergangenen Zeit unse-
rer Herzen.
Vorarlberg verbietet Ritual-
mordprozess-Film
Dir Vorarlberger Landesregierung hat
die Vorführung des noch nicht einmal
fertiggestellten Wiener Films "Der Pro-
zess", der den berüchtigten ungarischen
Ritualmordprozess behandelt, schon
jetzt für das ganze Land Vorarlberg
verboten, und zwar ohne nähere Angabe
von Gründen. Der Ulm, den Rudolf
Rrunngraber geschtieben und den (>. W.
Papst inszeniert hat, will an dem Er-
eignis der historischen Schwurgerichts-
verhandlung gegen ein paar von Ver-
ständnislosigkeit, Dummheit und Hass
gepeinigten jüdischen Dorfbewohner die
ganze Widersinnigkeit und die un-
menschliche Brutalität des Antisemitis-
mus zeigen, die die Welt erst kürzlich
an Millionen Beispielen in den letzten
Jahren verübt sah. Ob diese Absicht er-
reicht werden wird, wird man freilich
erst feststellen können, wenn man den
Film gesehen hat.
Aus dem Musiklehen
N. Y. City Opera
Unter den neuen Werken der N.Y.
City Opera befindet sich Debussys
"Pelleas and Melisande", in der Maggie
Teyte, die erste Melisande, diese Partie
zum ersten Mal in Amerika auf der
Bühne singen wird. Als zweite neue
Oper ist Menottis "The Old Maid and
the Thiel"' in Verbindung mit dessen
"Amelia Goes to the Ball" vorgesehen.
Walter bleibt "Musikalischer
Berater" der Philharmoniker
Laut einer kürzlich bei dem Din-
ner des Town Hall Club verkün-
deten Nachricht wird Bruno
Walter seine (mit dem für ihn
geschaffenen Titel des "musical
adviser" charakterisierte) Diri-
gententätigkeit in der N. Y Phil-
harmonie Symphony Society
in der Saison 1948/49 fortsetzen.
Die Mitteilung war mit der An-
deutung verknüpft, dass Walter
auch die Zahl seiner Konzerte
mit den Philharmonikern ver-
grössern wolle.
Ein Amt, das ihm schon vor
fünf Jahren angetragen wurde,
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Österreich. Der Beschenkte wählt das Stottdessin selbst.
I MJ NST
Neuerwerbungen des Museum
of Modern Art
41 Werke, Gemälde, Aquarelle,
Skulpturen, Zeichnungen und
Theater-Entwürfe, bis auf drei im
Jahre 1947 durch Tausch, Ankauf
oder als Schenkung von Seiten
der Freunde des Museums erwor*
Den, sind von Alfred H. Barr Jr.,
Direktor und Dorothy Miller, Ku-
rator, zu einer anspruchsvollen
Ausstellung vereinigt worden.
Obzwar die Leitung ausdrück-
lich betont, dass nicht die Absicht
bestand, eine besondere Richtung
zu bevorzugen, wird der Eindruck'4
erweckt, dass — mit wenigen
Ausnahmen — dem Intuitiv-Zu-
fälligen, dem Willkürlich-Rätsel-
haften und dem Morphologisch-
Triebhaftem der Vorzug in der
Auswahl gegen worden ist. Kan-
dinsky, Klee und Miro stehen im-
mer noch Pate zu dem meisten,
was das Museum an, amerikani-
scher Kunst erwirbt. Weiterhin
hat es einige kunsthistorisch$
Lücken in seiner Sammlung an-
erkennenswert ausgefüllt: Otto
Dix' Aquarell "Two Heads", das
herausfordernd neben George
Grosr antimilitaristischer Tu-
schezeichnung "Fit for Activ^
Service" aus dem Jahre 1918 (in
seiner Autobiographie besonders
erwähnt) hängt; Naum Gabos:
"Spiral Theme", Moholy - Nagy
"Space Modulator L3", 5Z?> Na-
delmans "Standing Bull", Th. L«
Feiningers "Ghosts of Engines",
Theo van Doesburgs "Color Con-
struction".
Alles in allem: Theorie, Mysti-
zismus, Automatismus trium-
phieren über Sentiment, Tempe-
rament, Romantik und vollsaftige
Naturdarstellung.
Nach den "Metamorphosen" von
Richard Strauss und von Paul
Hindemith werden jetzt auch dia
"Metamorphosen" des Ovid in die
Musikgeschichte einziehen. Der
holländische Komponist HendHk
Andressen komponiert im Auf-
trag des holländischen Kultusmi-
nisteriums eine Oper über eine
von Ovids Metamorphosen. Das
Textbuch schrieb der holländi-
sche Dichter Engelmann, (ok)
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Zanger, Adolf (fr. Saarbrük-
ken, dann New York, Ft. Wash-
ington Ave.), von Edward Bo-
nem, 1438 A Montclair Avenue,
St. Louis 12, Mo.
Erben von Helene Cohn-Salin-
ger (geb. 1871, gest. in Berlin
am 15. April 1939), von R. A. Dr.
M. Bruno Weil, Bahnhofstr. 108,
Zürich 1, Switzerland (betr. in
Zürich liegenden Nachlass).
Levy, Oskar (fr. Köln), von
Jewish Council of 1933, 1750-11
Avenue, San Francisco, Calif.r
(fü Otto Hirschel, Krefeld).
Fred M. Lissa
Regina Lissa
nde Aidlen
M A R R I E D
(f'ly Limburg/Lahn)
620 W. 115th St., New York 25
815 Willaughby Avenue
Brooklyn, N. Y.
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Mr. a. Mrs. Sally Greenwald
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f'ly Marburg f'ly Waldgirmes
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Jackson Heights, N. Y.
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geb. Katz
Felix Topel
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3. Februar 1948.
Empfang: Sonntag, 22. Febr.
3424 Knox Place, Apt. 1-A
Bronx, N. Y.
Arnold Buch
Ellen Buch
nee Wohlgemuth
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February 22, 1948.
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(f'ly Offenburg, Baden)
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(f'ly Floersheim a/M.)
Sunday, February 22, 1948
1835 Washington Avenue
Bronx, N. Y.
Kurt Wittenberg
Steffi Wittenberg
geb. Hammerschlag
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14. Februar 1948
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(fr. Montevideo, Uruguay)
EDWIN MEYERSOHN
PALÄSTINA, früher BAD POLZIN
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NATHAN HOPP
(früher Berlin-Südende)
SAO PAULO (BRASIL), Rua da Consolacao 2195
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PERSONEN
die am 19. Okt. 1941
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werden gebeten, ihre
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Otto Muller, Esqu.
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bekannt zu geben.
Murray Karg
Hannah Karg
nee Lichtenauer
MARRIED
February 15, 1948.
48-10 - 94th Street
Elmhurst, L. I.
(f'ly Munich-London)
.Dannheim, Berta (zul. 2888
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World Service, Inc., 214 East 21
Street, New York 10, N. Y. (für
Vetter Dannheim, Deutschland).
Gelband, Hermann (?) (früh.
Zigarrenhülsen-Gesch. in Wien,
und dessen Bruder (beide seit
1938 USA), von Edmund Urban,
Keinergasse, Wien III, Austria.
Wormann, Moritz und Klara,
geb. Morgenstern (fr. Ebers-
walde, seit 1936 New York),
von Isidor Gold, Togostr. 46,
(1) Berlin N 65, Germany.
Jansch, Franz (fr. Neisse O/S.,
jetzt USA); und Schindler. El-
friede (fr. Neumühl b. Neisse
mit Amerikaner verheiratet,
seit 1930 Brooklyn), von Paul
Gonschior, (15) Wildenspring 17,
Kai*, Sally und Gertrude", geb. £ost Grossbreitenbach, Thür.,
Kling (fr. Speyer, zul. Marseiiles Germany.
und LesMilles . Frankreich, Va- ......Rosenberg, Erna, geb. Slrause
ter Friseur in Les Miles, beide'und Fritz (fr. Frankfurt am
Wien), 120 Häven Avenue, New
York 32, N. Y.; Ernest Roth (fr.
Prag), 551 West 157 Street, New
York City; Erna Walter und
Töchter Ellen und Marion (fr.
Berlin), Hotel Berkley, 170 West
74 Street, New York City; Re-
gina Deutscher und Tochter Mo-
nika (fr. Wien), 237 West 107
Street, New York 25, N. Y.
Aus Frankreich: Hilde und
GESUCHT WIRD
Dr. ERNST FREUND
Chemiker, geb. 1900 in Wien,
arbeitet in einer Molkerei,
angekom. in U.S.A. in 1940,
von Dr. Julius Korczyn,
2319 Linden . Avenue
Baltimore 17, Md.
Wer kann Auskunft geben
bez. meiner Eltern Bernard
und Hermine Mermelstein.
wohnhaft Graz, Oesterr., seit
1942 ohne Nachricht, letzte
Adr. Lagiewniki bei Krakau,
ebenso meine Schwester
Hilde Messinder, Kattowitz.
Antw. an: Berta Büchler, Za-
greb, Jugosl., Strossmayerov
trg. 3/1, oder: H. Schwarz,
620 W 189 St., N.Y. WA 8-5508
Es muss sich doch ein Mensch
in der Welt finden, der Aus-
kunft über das Schicksal der
Witwe des Rabbiners Dr.
Eugen Meyer, Pirmasens-
Zweibrücken,
Frau EMMA MEYER
geb. Drexler
sowie deren Tochter ILSE
geben kann. Beide wohnten
bis Ende 1941 in München;
Gefl. Zuschriften an Herbert
Meyer, Santiago de Chile,
Ahumada 351, Of. 214. Spesen
werdei* vergütet.
20, Pa.; Werner Schneider (fr.
—I-- r ■__u—l Berlin), 1424 Grove Street, ^ San !
SaTi«. >.«.«• /r- *71 wr«.*' Francisco, Calif.; Dr. Franz tieW
96 Street New Yo)k 2? N Y "nxer, c/o Paula Octtinger, 508
Aul sKlfal • Frirh ,11lri ! West 114 Street, New York City;
P«»U r S ' JrCL» VJll Harry und Hedwig Mendelsohn
Paula Charnitzki, geb. Israelski < rtoi, ffv T pItv/icA -ififti
im August 1942 deportiert), von
Gunther Katz, 6048 N. Mervine
Street, Philadelphia, Pa.
Becker, Waller (fr. Roebel,
Mecklenburg, 1939 Kansas City),
Main, jetzt vermutl. USA, von
Rita van den Braude-Strauss,
Rynstraat 42, Amsterdam-Z.,
Netherlands.
Freunde von Siegfried Solies
Es trafen ein
von Herbert Makowski, 43 Fbg. (fr. Altenberg, Thür., dann Kra-
St, Martin, Paris, France. kow), jetzt Leitenbergerstrasse
Silbermann, Isi (Arzt, geb. in 114, Bad Ischel Oberösterreich.
Bielitz, Sohn von Adolf Silber-'
mann, zul.' Wien), von Rose
Klug-Silbermann. 28, Rue des
Petites Ecuries, Paris 10, France.
Kramer, N. (fr. Wien, Grand
Hotel. Repräsentant d. Cuti-
vaccin-Impiungen), von Filbert.
3875 Walao Avenue, Riverdale
63. N. Y.
Bach, Frau (fr. Berlin, Grei-
fenhagenerstr., seit 1938 inU SA),
von Wilhelm Lewitz, 67 Wi-
chertstr., Berlin N., Germany.
Pollak, Paul (fr. Gebr. Bing
Söhne A. G., Berlin), von Ar-
thur Carstens, 26 Belsize Park
Gardens. London N. W. 3, Eng-
land.
Haskel, Arnold (erzogen bei
v. Mali Kafka, Fischern
■'."'"'Karlsbad), von Mali Kafka,
Pension Praga, Plzenska 29,
Praha XVI, C.S.R.
Rosenberg, Dr. Jacob (fr. Czer
nowitz, seit 1932 New York,
Prof. f. Mathematik i. Militär-
schule); und Fenner, Joergen
(fr. Wien, dann m, engl. Armee
in Affika und Italien, zul. Lon-
don), von Dr Bruno Werber
Bolintineanu, Braila, Romania
Eckstein, Erwin und Karl (bis
1939 Wien, dann Brooklyn), von
Francisc Eckstein, Orsova, Ro-
mania.
Braun, Dr. Fritz (fr. Wien,
1941 Presbyterian Hospital New
York, jetzt vermutl. California),
von Alex Cohen, 421 East 33
Street, Paterson 4, N. J. (für
Frau Braun, Italien).
Fleischner, Dr. und Risa (fr.
Wien, seit 1938 vermutl. Boston),
von Mary Makowsky, Mariahil-
ferstrasse 168, Wien XV., Au-
stria.
Jourdan, Berta (fr. Frankfurt
a. Main, seit 1939 Rhodesien),
von Dr. Th. Schmitz, Darm-
städter Landstrasse 322, (16),
Frankfurt a. Main-Süd, Gr. Hes-
sen, Germany, American Zone.
Kaufmann, Herr (Sohn des
Malers Isidor Kaufmann, jetzt
New York), von Else Sekules,
Haelsovaegen 27, Haelsingborg.
Verwandte und Bekannte von
Sonja (Pedicure, fr. Warschau),
jetzt Haifa, Mount Carmel, Pine
Road 131, Palestine.
~4 Rubinstein,' Matvel und Sala-
mon (aus Hersonska Gubernia,
jetzt USA), von Alexander Ru-
binstein, " Novi Sad, Braca Rib-
nikara ul. 15, Jugoslavia.
... Drucker, Dr. Siegfried .(fr
Mainz, jetzt New York); und
Reifenberg, Ernst und dessen
Bruder (New York), von Trude
Stegmaier, Gabelsbergerstr. 35,
bei Doerrschuck, Mainz-Gosen-
heim (22b), Germany.
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tenburg c/o Lachman, 28. St.
Marks Place, New York City.
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Kinder Antram und Hanna (fr.
Hamburg), c/o Levy, 5614 Water-
nian Ulvd., St. Louis 12, Mo.
Aus Columbien: Alfred und
Doris Blut, gel). Zadek (fr. Bres-
lau), 454 Fort Washington Ave.
Apt. 05, New York 33, N. Y.
Aus Deutschland: Charlotte
Meyer (fr. München), c/o Sena-
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Hills, L. I., New York; Joseph
lind Grete Loeb (fr. Chemnitz),
c/o Düring, 410 Lake Street, San
Francisco 18, Calif.
Aus der Dominikanischen Re-
publik: Dr. Bernhard und Eleo-
nora Lehr, gel). Propst (fr.
Wien), Ilotel Marseilles, 103 St.
und Broadway, New York 25,
N. Y.
Aus England: Magda und Gun-
ter Stern (fr. Elberfeld), c/o
Loeweiistcin, 1154 Sterling Place,
Brooklyn 13, N. Y.
Aus Frankreich: Elisabeth Jo-
shua. gel). Eisenmann und Kin-
der Karin, Jacob und Henry, c/o
Breuer, 728 West 181 Street, New
York City; Heinz und Grete
Kaufmann, geb. Tauber und
Keila Tauber, geb. Kriegsmann
falle fr. Berlin), c/o Meyer, 140
West 71 Street, New York 23,
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Frau gel). Lieber, c/o Clark, 5035
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Louisville, Ivy.; Martin u. Frieda
Blumberg, geb. Juliusburger (fr.
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Illingen, jetzt New York); und I Blumberg (fr. Berlin), 2972 South
Henle, Francas, geb. Lachen- Cherokec Street, Dcnver-Engle-
maier (zul. 180 St., New York), I wood, Colo.; Paul und Olga Lan-
von B. Kalkbrenner, 548 East sing (Levyson), geb. Ladendorff
smith (Franz Goldschmidt, fr.
Rummclsburg), 1374 Race Street,
Denver, Colo.; Heinz Hirschfeld
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Omaha, Neb.; Erwin Schueftan
ffr. Breslau), c/o Barnass, 119-02
91 Avenue, Richmond Hill, L. I.,
New York; Helene Herzfeld, geb.
Rottenstein (fr. Kosice) und Inge
Herzfeld (fr. Berlin), 54 Park
Avenue, Albany, N. Y.; Martin
und Minni Wreschner, geb. Wolff
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Heights, L. I., New York; Moritz
und Antonie Katz, geb. Klausner,
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N. Y.; Irma Angress (fr. Berlin),
559 West 164 Street, New York 32,
N. Y.; Hans und Alice Collln,
geb. Friedländer (fr. Berlin),
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February 20, 1948
AUFBAU
* IM-
PERSONALIA
In seiner geliebten Vater-
stadt Marianske Lazne
(Marienbad), aus der er im
September 1938 vor den
Barbaren flüchten musste,
starb der bekannte Ge-
lehrte und beliebte Arzt,
Projf. Max Löwy am 16. Ja-
nuar.
Alä Neurologe und Psy-
chiater erfreute er sich in
Fachkreisen und beim in-
ternationalen Publikum
grösster Beliebtheit. Zahl-
reich und vielfältig sind
seine hinterlassenen Arbei-
ten, die er als Professor der
Prager Deutschen Univer-
sität"*'in Fachzeitschriften
veröffentlicht hatte. Er war
in öffentlichen ärztlichen
Gesellschaften und auf Kon-
fressen ein sehr geachteter
Redner. Jeder Patient fühlte
das hohe Ethos seiner Per-
sönlichkeit.
M«x Löwy wurde im Jahre
1942 mit seiner Frau von der
Gestapo ins Gefängnis gebracht.
Vi« Gestapo suchte ein angeb-
lich kommunistisches Ehepaar
Fried, das in der von fünf jüdi-
schen Familien besetzten Woh-
nung .mitgewohnt hatte. Nach
4m Wochen Haft wurden beide,
bar |i|ler nötigsten Mittel, ins
Konzens rationFlage r Theresien-
itadt deportiert. Dort verlebten
sie dreieinhalb Jahre des Hun-
gers. Als kranker und gebroche-
ner Mann kehrte Löwy im Juni
1945 mit seiner tapferen Frau
Wieder in seine Heimat zurück.
T. O.
Am 2. Februar starb in New
York Olga Tandler. die Witwe
des ."Wiener Universitätsprofes-
SOTS Dr. Julius Tand ler, der
nicht nur als Anatom berühmt
■war, sondern auch als 'amtsfüh-
render Stadtrat der Gemeinde
Wiest . c|urch seine richtungge-
bende Tätigkeit im öffentlichen
Wolilfabriswesen Weltruhm er-
langte. Das Wiener Heim war
ein Mittelpunkt hervorragender
Persönlichkeiten der wissen-
schaftlichen und künstlerischen
Kreise Wiens. Nach dem im
Jahre 1936 erfolgten Tode ihres
Gatten übersiedelte Frau Tand-
ler zu ihrem in New York -wohn-
haftes Sohn Dr. William Tand-
ler, 4ft$;..hier die Nichte des ver-
storbenen Generals Stillwell
ehe^chte. Im New Yorker Heim
der "färs'torjienen sammelte sich
kalff lp1 'einer von schönen Er-
taneraigen gesättigte« Atmo-
sphäre ein grosser Freundes-
kreis. Siegfried Geyerhahn.
Am 12. Februar starb in
New York Dr. Erwin Last•
Er war 52 Jahre alt und ge-
bürtiger Wiener. Selten in
meinem Leben habe ich
Otto Loebenstein gestorben
Am 10. Februar starb im 78. Le-
bensjahre unser Vertreter in Queens ?
Otto Loebenstein. Nicht alle seine
Wünsche sind ihm erfüllt worden.
Er wollte gerne seinen goldenen
Hochzeitstag in zwei Jahren er-
leben. Aber es ist ihm sein Wunsch
erfüllt worden, "in den Sielen zu
sterben". Auf dem Wege zur Arbeit
im "Aufbau" hat ihn ein schmerz-
loser Tod erreicht.
Ollo Loebenstein kam im Jahre 1939 nach Amerika und wurde
sehr bald unser Vertreter in Queens. Er lmt dort mehr getan
als Abonnenten geworben;.er hat den Strassenhandel eingerichtet,
er hat Universitäten besucht, er hat Inserate geworben, er hat den
"Aufbau" wirklich vertreten.
Otto Loebenstein stammt aus Wien. Er war dort leitend
im Papierhandel tätig. Aber sein Stolz war es, dass er nicht ledig-
lich ein Kaufmann wixr. Von allen seinen charitativen Tätig-
keiten lag ihm die Blindenfürsorge am nächsten.
Otto Loebenstein war ein freiheitsliebender Mensch,
und als eine seiner schönsten Taten erzählte er, wie er
dem italienischen Freiheitskämpfer Battistini umsonst
das Papier für eine Zeitung geliefert hat. Gern erin-
nerte er sich auch an die Zeiten, in denen der Wiener
Bürgermeister Seitz zu seinem Freundeskreise gehörte.
Wir werden unserem ältesten Mitarbeiter ein treues
Gedenken bewahren. L. W.
einen Demokraten reineren
Wassers gekannt.
Sein Vater, wohlbegütert und
weitgereist, fand das Habsburg-
regime zu wenig liberal und
liess seihe Söhne nicht nur in
Wien, sondern auch in der
Schweiz studieren.
Erwin Last war bereits als
junger Arzt Mitarbeiter Pro-
fessor Eugen Steinachs in Wien
und, spezialisierte sich in der
Hormontherapie. Als die lang-
sameren Kollegen der Hormon-
theorie noch ablehnend gegen-
überstanden, war der junge
Forscher bereits tief in weit-
gehende praktische Versuche
vertieft.
1935. war Last, mit 39 Jahren.
Primararzt der physo-therapeu-
tischen Abteilung des Wiener
Spitals in der Sandwirthgasse.
Er behandelte schon damals
Stirnhöhlenkatarrhe, die be-
rüchtigten "sinus-troubles" New
Yorks, mit Kurzwellen.
Er war einer der wenigen
Wiener die bereits 1933, nach
Hitlers Machtergreifung in
Deutschland, die ganze Gefahr
des Naziregimes erkannten. Zwei
Jahre vor dem Anschluss fuhr
er nach New York und eta-
blierte sich hier. Er praktizierte
damals ein halbes Jahr in New
York und ein halbes Jahr in
Wien. Von 1936 bis knapp vor
seinem Tode arbeitete er im
New Yorker Post Graduate
Hospital.
38 Affidavits hat er nach dem
Anschluss an Freunde und Ver-
folgte geschickt. Seine Verach-
tung, sein Hass gegen Hitler und
jede Form von Diktatur, war
abgrundtief. Seine Verehrung
für F.D.R. war erschütternd.
Ich kenne viele Menschen die
ihm ihre jetzt wohletablierte
Existenz verdanken.
Er ist der Männerkrank-
heit Amerikas erlegen:
"heart disease", die 65%
der männlichen Bevölke-
rung und fast 90% des
Aerzteberufes fällt.
Josa Morgan Ruffer.
In Alexandrien (Aegypten)
starb der aus Prag stammende
Arzt Dr. W. Gulh, der ein in
Nordafrika sehr bekannter Haut-
arzt war. Dr. Guth. der ein Alter
von nur 60 Jahren erreichte,
hinterlässt zwei Töchter.
Eine gute Pflegemutter
Dieser Tage kam in New York
Mrs. Ellen Wallis aus Nuneaton
in England an, um hier ihr
Pflegekind Hilde Lowenstein zu
besuchen. Das kleine Mädchen,
die Tochter von Herrn und Frau
Artur Lowenstein (Carolyn Dress
Shop, New York City), war wäh-
rend des Krieges von ihren El-
tern getrennt worden, und Frau
Wallis hatte sich seiner wie eine
echte Mutter angenommen. Ihre
Liebe zu dem Pflegekind war so
gross, dass sie jetzt alles daran
setzte, um die Kleine wenigstens
für einige Tage wiederzusehen.
Mo-es Hellreich, ein bekannter
österreichischer Zionist und
führendes Mitglied der Miz-
rachi-Weltorganisation, ist so-
eben im Alter von 73 Jahren
in Brooklyn, betrauert von sei
ner Familie und seinen vielen
Freunden, gestorben. Heilreich,
der von 1916 an in Wien gelebt
hatte, war dort der Vorstand des
Tempels in der Storchengasse
und gehörte zahlreichen jüdi-
schen Wohltätigkeitsorganisatio-
nen Wiens als sehr aktives Mit-
glied an. Sein Ansehen war bei
jüdischen wie bei nichtjüdi-
schen Kreisen gleich gross. Nach
Hitlers Einmarsch in Oester-
reich v/anderte Moses Heilreich
zunächst in die Schweiz aus,
von wo er dann, nach den Ver-
einigten Staaten emigrierte.
Auch hier wurde er in den
Vorstand der Mizrachi-Organi-
sation gewählt, die ihn als
Delegierten zu ihrer Konvention
nach Atlantic City entsandte.
Am 23. Februar feiert in Cusr-
navaca (Calle Humboldt, Mexico)
Dr. Ludwig Bäsch wilz seinen
60. Geburtstag. Baschwitz, in
der Provinz Posen geboren, war
viele Jahre in Berlin ein bekann-
ter Zahnarzt und ging dann über
die Vereinigten Staaten nach
Mexico, wo er seit 1940 lebt.
Seit 1943 ist er Präsident der zio-
nistischen Gruppe der deutsch-
sprechenden Juden Mexicos 'Ha-
tikwah". Das von seiner Frau
Kaethe, die vor Jahren einmal
eine der ersten Verteilerinnen
des "Aufbau" in New York war,
in Cuernavaca geführte Gäste-
heim hat heute bereits einen
internationalen Ruf.
Baschwitz selbst übt wieder
seine zahnärztliche Praxis aus.
In der Vergangenheit war er
abet auch der Bühne eng ver-
bunden. Seine Operette "Mas-
kenrausch" wurde seinerzeit im
Neuen Operettentheater Leipzig,
eine Posse "Von Stufe zu Stufe"
in Berlin aufgeführt. Ein Mär-
chenspiel "Hänsel und Gret"l"
ging bis 1933 über alle deutschen
Bühnen. Ausserdem ist Dr.
Baschwitz auch der Komooviyt
zahlreicher Lieder und Schlager-
melodien.
Sein standfester Zionismus und
sein für alle humanistischen Be-
strebungen offener und redlicner
Sinn haben Baschwitz zu einem
der beliebtesten und geachtet en
Männer der mexikanischen Fmi-
gration gemacht.
Dr. Bruno Leichtentritt. frü-
her ausserordentlicher Professor
der Kinderheilkunde an der
Universität Breslau, seit 1938 in
den Vereinigten Staaten, zurzeit
Kinderarzt in Cincinnati. Ohio,
erhielt eine Berufung auf den
Lehrstuhl der Kinderheilkunde
an der Universität Rostock.
Gleichzeitig wurde er zum Di-
rektor der Rostocker Univer-
sitäts-Kinderklinik ernannt. Dr.
Leichtentritt lehnte den Ruf ab.
Am 27. Februar feiert Gustav
Mergenthau (547 West -57 Street,
New York City), seinen 75. Ge-
burtstag. Aus Karlsruhe einge-
wandert, Ist er seit Gründung der
Blauen Beitragskarte als deren
Vertrauensmann für den Bezirk
Washington Heights nnprimiri-
lieh tätig und erfreut sich gros-
ser Beliebtheit.
! Kurt Nut hau», der aus Essen
.hier (.•inwv.iult-rlc, bat eine Beru-
jl'iing der National l'anix Sehool
luiid Junior College, Ubylestown,
i'a., angenommen, wo er als As-
I sistant Prolessor' i'or Agrieul-
itural Engineering tätig sein wird,
j (143'A Heeihoven Street, Bing-
ihamlon, N. V. i.
j 8<>. GebuiisUtg: Hanny Gruen-
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baeh (! i. ){;( w York; Leopold
(Maas (Ii. Hembsbach a. <1. Bcrg-
i str.) — 16. Februar — 654 West
'Kit Slreet, New York City; Willy
; Wells (Ir. Ntiriibcrg) — 180 Rid-
gewuoil Avenue, Newark, iN, J,
j 7.i. (lelmrlstag: Paul Arndt —
2. Februar — Lindwallsulan 4,
| Stockholm, Sweden; Dr. Ott«
,Otto Simon (fr. Magdeburg) —
U'll. März — 67 Chesterton Boad,
Cambridge, England; Regina
Gottschalk — 24. Februar -— 46
Kanonenwall, Ahrweiler, Rhein-
land, (iermany.
j 7(1. Geburtstag: Max Lefebre
; (fr. Hamburg) — 11. März —
' Jewish Agend Home, 10 Louisa
' Street, l>ioriit'ontein, .lohannes-
Iburg, South Al'riea; Max Neu-
stadt (fr. Breslau) — 17. Fe-
bruar — West Walnut Road,
Vineland, N. .1.; Max Graner (fr.
Breslau) 10. März — 1809 East
110t Street, Clevetand, Ohio;
Klara Gre*nba«im (fr. Frankfurt
'■». Main) — 20. Februar — 541
1 Lincoln Place, Brooklyn 16. N. Y.
1 65. Geburtstag: Henri Lan-
dauer (fr. Hamburg) — 16. Fe-
bruar — 68-12 Yeliostone Blvd,
Forest Hills. L. 1., New York;
Leon Krug (fr. Frankfurt a. M.)
— 8. Februar — 2311 Idlewood
Avenue, Richinond, Va.
60. Geburtstag: Otto Mannhei-
mer (fr. Wien) — 10. Februar —
250 S. Atlantic Street, 1'ittsburRh,
Pa.: Dr. Siegmiind Adler (fr.
Berlin) — 22 Februar — 644 Ri-
verside Drive. Apt. 7G, New York
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35. lto.-li/eitMag: Leo« Bosen-
thal und Frau. geb. Landau (fr.
Wiesbaden) — 23, Februar —
150 t S.W. Montgoinery Street,
Port land. (Ire.
30. Hoelizcilstag: Arthur und
Kiska Hey n-*n geh. Jakob* (fr.
Duisburg) 18. Februar — 82 Hol-
wortliy Slreet, Hoston-Roxbury,
Mass.
Silberne Hochzeit: Morris und
I'a ula Hirsch, gel). Marx (fr.
Gmu'liin>' i ..... 25. Februar — 586
20. 1 lorlizritsfag: Atbert und
Emmi Isseibaehfr, geb. Hecht
i IV. Limburg) — 26. Februar —
Chiciigo, III.
kauft worden war, nach Ame-
rika gebracht wurde. Herr
Kessler arbeitete seinerzeit für
das berühmte Wiener Uhren-
museum und verliess Oester-
reich im Jahr 1938. Er lebt mit
seiner Familie in Macon. Ga.
(620 Cl.eny Street). Die ganze
Sache kam durch einen Zufall
zustande. Herr Kessler befand
sich auf Zimmersuche in New
York, in dem Hotel, in dem die
Uhr steht. Während er auf die
Anweisung eines Zimmers war-
tete, fiel sein Blick auf das fast
drei Meter hohe Meistermerk,
das seine Aufmerksamkeit vor
allem deshalb anzog, weil es —
stand. Er arbeitet zwei volle
Tage an der Instandsetzung der
einzigartigen Maschinerie, und
seither ist die Uhr nicht ein
einziges Mal stehen geblieben.
Gegen die Wochen des
Rigaer Ghetto»
der Lager Jungfernhof und
iSalapilz, die SS-Leute Dr.
! Lange, Dr. Krebsbach, May«
jWald, Seck, Gimlich, Micke
;und Haier schwebt ein Ver-
ls ahren des englischen Mili-
, tärgerichtshofes. Wer ir-
gendwelche Auskunft ge-
ben kann, der schreibe
|einen Brief in englischer
Sprache an Harry Kahn,
j Baisingen, Kr. Horb, Würt-
temberg, franz. Zone. Nä-
here Auskünfte gibt Horst
Lukas, 632 W 171 St., New
York 32, N. Y.
Jüdische Gemeinde Esse«
Die Jüdische Gemeinde Essen
errichtet auf dem Parktriedlmf
eine Gedenk statte für ihre ermor-
deten 2ü00 Gemeindemitfdicder.
Ehemalige Essener, die für ihre
Angehörigen hier einen Gedenk-
stein errichten wollen, werde«
gebeten, sich an das Gemeinde-
Büro, Essen-Stadtwald, Wald-
saum 147, zu wenden.
Geschichte einer Uhr
Ein aus Oesterreich eingewan-
derter Uhrmacher, Nat Kessler,
aus Baden bei Wien, reparierte
kürzlich in New York eine welt-
berühmte antike Uhr, um die
sich 20 amerikanische Fachleute
im Lauf der letzten sieben Jahre
vergebens bemüht hatten. Es
handelt sich um die sogenannte
W.yn- zood-Uhr, die 1691 für Sir
Ralph Wynwood vom Hofuhr-
macher Jakobs I. Von England
gebaut worden war und aus
einer russischen Sammlung, für
die sie nach dem Tod ihres
ursprünglichen Besitzers ange-
Wiesbaden und seinChaplain
Der Chaplain der U.S. Army,
W. Z. Dalin, der vor 21 Monaten
seine Tätigkeit in Wiesbaden
aufnahm, um für das Wohl der
in der US-Zone lebenden .luden
zu arbeiten, hat vor kurzem
Europa wieder verlassen. Unter
seiner Assistenz wurde die zer-
störte Synagoge in Wiesbaden
wieder aufgebaut, und zahlrei-
che Organisationen religiöser
und kultureller Art w «irden
durch seine Inspiration geschaf-
fen. Die jüdische Gemeinde in
Wiesbaden schreibt uns: Für
uns alle wird die Gestalt des
Chaplains W. Z. Dalin und sei-
ner Gattin, die ihm bei allen
seinen Arbeiten eine Stütz» war,
ein beispielhaftes Vorui d se'N
und bleiben. In -solchen Ver-
tretern der U.S.A. sehen wir,
die wir durch die Holte der
Konzentrationslager geg-mgen
sind, die wahrhaftigen Vor-
kämpfer für die Freiheit des
Glaubens, der Demokratie und
der Gerechtigkeit."
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lass das dortige Konsulat der Domini-
kanischen Republik die Bewilligung
vom Einwanuerungsamt der Domini-
kanischen Republik anerkannter Ein-
reiseerlaubnisse von der Vorlage eines
Jtfid>Tlt> durch einen "Sponsor" in
San Dtmingo oder in den Vereinigten
Staaten abhängig macht. Darin muss
der Sponsor seine Bereitwilligkeit und
Fähigkeit erklären, die einwandernden
Personen nach Eintreffen am Bestim-
mungsort zu unterhalten. Derartige
Affidavits sind notariell zu beglaubi-
gen und noch durch andere Doku-
mente zu verstärken,' z. B. durch eine
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Zeiuhming von Wronkow.
VOM RUSSISCHEN MUSIKKASERNEMHOF — ANTRETEN ZUM <£VOLKSHAFTEN RHYTHMUS"
Gemassregelte Musik
A. H. Mit einem Angriff, wie er
in diesem Umfange und mit die-
sem Nachdruck bisher nicht un-
ternommen wurde, hat sich das
Zentralkomitee der Kommunisti-
schen Partei der Sovjet Union ge-
gen eine Reihe der angesehensten
Tonsetzer des Landes gewandt.
In einem diktatorischen Dekret
werden zugleich neue Normen
für die Schaffung einer dem rus-
sischen Volke dienenden Musik
aufgestellt. Die Befehlsausgabe
ist mit der gegen Serge Proko-
fieff, Dmitri Shostakovich, Ar am
Khatchaturian und vier andere,
nicht in gleichem Masse zu Welt-
ruhm gelangte Komponisten:
Nikolai Miaskowsky, Vissarion
Shebalin, Gabriel Popov und
Vano Muradeli gerichteten An-
schuldigung verbunden, dass sie
sich unter dem Einfluss der mo-
dernen bürgerlich orientierten
Musik Westeuropas und Ameri-
kas den kulturellen Ideen Sovjet-
Russland entfremdet hätten.
Für Shostakovich ist diese At-
tacke kein ungewöhnlicher Vor-
gang mehr: Schon zweimal ist er
beim Ausrichten der kulturellen
Front als gefährlicher "Moder-
nist" offiziell angegriffen worden,
zunächst, als im Fünf-Jahresplan
der Sovjets strikte Richtlinien1
füj: die Künstler aufgestellt wur-
1 den und man die soziale Wirkung
'als den eigentlichen Zweck
! schöpferischer Arbeit bezeich-
; nete.
Shostakovich beugte sich dem Dik- i
tum und lieferte, zur Genugtuung der .
Machthaber, bald eine "Erste Mai-
Symphonie" (seine dritte), das Ballett |
"The Golden Age" das den Zusam-
menstoss kommunistischer Besucher
einer industriellen Ausstellung mit
faschistisch gesinnten Elementen zum
Gegenstand hat, und die tendenziös
gegen die bürgerliche Gesellschaft ge-
richtete Oper "Lady Macbeth von
Mtsensk". Die Unterwerfung unter
die politisch-kulturellen Forderungen
in Wahl und Behandlung des Opern-
sujets verhinderten aber nicht, dass
die "Pravda" einen offenbar offiziell
inspirierten Artikel brachte, der die
"Disharmonien" und den Mangel an
Gesangslinien scharf missbilligte. Sho-
stakovich zog sich daraufhin längere
Zeit aus der Oeffentlichkeit zurück,
um — ungebrochen weiterzuschaffen.
Mit zunehmendem Welterfolg wurde
er dann wieder in Gnaden aufge-
nommen.
Anders liegt der Fall bei Serge
Prokofieff. Er verliess bei Aus-
bruch der Revolution Russland,
lebte 17 Jahre in Deutschland,
Frankreich und Amerika und
kehrte 1935 in seine Heimat zu-
rück, um dort zu dem Ruhm des
bedeutendsten lebenden Kompo-
nisten Russlands aufzusteigen.
Jetzt wird ihm plötzlich das
Wohlwollen der herrschenden
Kreise entzogen, weil er, unbe-
kümmert um volkserzieherische
Momente, nur seinem schöpferi-
schen Genius lebte.
Noch überraschender ist die
Anprangerung des Armeniers
Aram Khatchaturian. Er wurde
zweimal mit dem Stalin-Preis
ausgezeichnet.
Noch 1944 gab das Informations-
Bulletin der russischen Botschaft in
Washington eine rühmende Beschrei-
bung seines Könnens unter besonderer
Hervor.-ebung eines "Stalin-Poem".,
das einen Triumphgesang für den
"Führer der Völker Sowjet-Russlands"
darstellt. Selbst die Tatsache, dass.
Khatchaturian wie kaum ein anderer
lebender russischer Komponist die
Folklore des Landes benutzt hat —
es sei nur das den Befreiungskampf
des armenischen Volkes schildernde
Ballett "Gayane" genannt — hat er-
staunlicherweise nicht verhindert, dass
er in die Reihe der Gemassregelten
geraten ist.
Von den vier anderen Musi-
kern, gegen die sich die Erklä-
rung wendet, ist besonders Ni-
kolai Miaskowsky, der Schöpfer
von 24 Symphonien, in Amerika
bekannt geworden.
Zwei der angegriffenen Ton-
setzer, Prokofieff und Khatchatu-
rian, haben inzwischen, wie
"Taus" meldet, mit einem demü-
tigen Kotau ihre Schuld bekannt
und Besserung versprochen. Sie
1 werden sich den Grunds orde-
rungen des Zentral-Komitees zu
j beugen haben, die, auf knappste
I Formel gebracht, lauten: Aus-
I nutzung und Entwicklung der
von der klassischen russischen
Schule hinterlassenen künstleri-
schen Erbschaft, Verbindung
' eines bedeutenden Inhalts mit
I vollendeter Form, engster Kon-
itakt mit dem Volk und seiner
Musik, demonstriert durch "Ein-
I fachheit, Wahrheit und Eingang-
lichkeit" der Werke. ...
Thesen dieser Art sind uns aus
[ der Blütezeit der Nazi-Kultur
nur zu bekannt. Sie haben erheb-
I lieh zur Auflösung der künstle-
' rischen Substanz des deutschen
i Volkes beigetragen. Ob die rus-
sischen Komponisten, die gehör-
; samen wie die widerspenstigen,
die innere Stärke besitzen, um
eine amtliche Reglementierung
des schöpferischen Prozesses ad
absurdum zu führen, werden ihre
zukünftigen Leistungen zeigen.
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Of One of the World's Lorgest Littie Papers
The New York Times hasn't
started worrying yet. But it may
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Foi- "CARICATURE," Green-
wich Village's Feature News-
paper, has grown pretty fast
ßincc it carne into being 14
months ago, and from the de-
tevmined look on Mr. Hendrix's
face we would say it can't be
long any rnore until he turns
bis fondly beloved monthly into
a bi-monthly, and fmally into a
weekly affair.
x We met him last week when he
walked into the office of Aufbau,
with some copies of Caricature
safely tucked under bis arm, and
accompanied by Alfred Van
Loan, the highly gifted young
Dutch sculptor, now a resident
of Greenwich Village.
A goat-beardcd littie man with
a dark beret, Haile Hendrix is
not only the owner, editor, pub-
lisher, legman and rawrite man
of this remarkable Publication,
but also copy boy, make-up man
and advevtising manager. To say
nothing of his art work and the
caricatures and comic strips with
which he generously adorns his
paper.
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fices at. 1 Charles Street (the
proud na tue OFFICES standing
for one desk in the modest corner
of ß littie Mimeograph Shop),
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artists live, and where the strol-
ling stranger hopes to, and once
in a while rcally does, catch the
davor of Bohemia; but the lang-
uage it talks is just as small-
townish as the one of any good
country newspaper.
"We started out with a tiny,
two-column, four-page leaflet,
and now we got to tabloid size
and 10 pages."
An old hand in the newspaper
business, Mr. Hendrix had
worked in the art departments of
the old Evening World, the N. Y.
Herald Tribune and the World-
Telegram. But he found routine
work rather dull, and moreover
he feit that what the .Village
needed was a paper for the
young. "They have one for the
old ladies, you know," he said
without even mentioning the
name. So, after he got out of
the Army the idea of "Carica-
ture" was born, and it didn't take
him long to bring it into being.
"Something along the 'lines of
your good, old 'Simpl' you
know."
His assistants, and the only two
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the office cat. About his wife,
Mr. Hendrix says that he met her
while they were both in the
Army, that she is about half as
old as he is, that is a sweet 24,
and that he hopes to make a good
newspaper giri out of her. Work-
ing in the Mimeograph Shop
during the day, she does her
compositing and bookkeeping at
night, whereas not too much is
known about the office hours of
Boogawahzie. Seems to be a
valuable member of the stall',
though, for Mr. Hendrix has al-
ready devoted several pieces to
him, one called, "How to run a
newspaper without a cat", and
one "How to run a cat without a
newspaper." (Off the record it
was mentioned that these cat
stories were viewed with much
misgiving by the elderly lady
who runs the competitive paper
and who apparently thinks that
hers is the only or e entitled to
carry such stuff).
Döing all the leg work him-
seif, that is stories, Interviews,
caricatures, and soliciting ad-
vertising—"I had never dreamed
I could do it!"—heaviest item
on Mr. Hendrix's expense account
are his shoe repair bills. When
"Caricature" first came out, Mr.
Hendrix bravely followed through
with the idea of a one-man
paper by distributing it to the
newsstands on his bicycle. But
! now the distributors have taken
■ over, and as it proudly adver-
j tises itself, "Caricature can now
be found at all respectable news
depots throughout Greenwich
Village and Times Square." The
circulation is 5,000, and sub-
scribers can be found not only
in 38 different States, but also
in 10 foreign (including India,
where a lone soul is studying the
cheesecake pictures and the
heartwarming local gossip of
New York's own brand of Mont-
parnasse).
Directed to the youngsters,
"Caricature" would welcome con-
tributions by young people. But
so far, not many have come
in yet. The reason...? "Since
'Vanity Fair' and 'Puck' have
died, we haven't had a really
satirical paper in America. And
that might be the reason why
young writers haven't had the
right training along these lines."
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"Arm in Arm
Von Herbert Nelson *
Wir legten uns zu zweit ins Bett
Und zwar . . . mein Traum Ulli
ich;
Und übers schmale Fensterbrett
Ergoss der Mondschein sich'.
Da lag ich nun mit meiii
Traum . . .
Schlief selig mit ihm ein '*
Und liess mal wieder Zeit und
Raum
Ganz räum -und zeitlos sein.
Wir ruhten zärtlich Arm in Arm,
Ganz wie ein Liebespaar, 1
Mein Herz träumte sich langsm|
warm *
Und lächelte sogar.
Die Liaison, verrat ich Dir; 4
Ist absolut nicht neu.
Im Gegenteil, mein Traum ist
mir
Schon seit Jahrzehnten treu.
Die ersten Jahre glaubte iffh
Noch nicht so klug wie heut
Mein schöner Traum entwickelt'
sich
Zu voller Wirklichkeit . i
Jedoch die volle Wirklichkeit' !
Ist selten traumgebor'n, :
Drum hab ich schon seit langer
Zeit
Den Glauben dran verlor'n,'..;:.r.'.;^
Fragt man mich heute: ttit's Dir
weh?
Dann antworte ich: kaum! |
Ich dreh mich lächelnd Uffi im|
geh
Zu Bett mit meinem . . . Tiäiiti
SPRECHSTUNDEN
REDAKTION
Die Redaktion des £
bau" gibt hiermit bekannt,
dass sie von nun an fest*
Sprechstunden abhält und
zwar jeden Freitag von 10
bis 11 Uhr vormittagsitniJ
von 6-7 Uhr nachmittags;
Zu andeffen Zeiten kön-
nen leider keine Besucher
empfangen werden.
HAND-PiCKED
Eine wahre Geschichte
Eine eben aus England in USA
eingetroffene Dame meinte kürz«
lieh zu ihrer Schwester:
"Ich verstehe nicht, warum Ihr
Euch über die Teuerung so auf«
regt- Zugegeben, ein Dutzend
Eier kosten 90 Cents. Aber dal
verteilt sich doch auf das ganze
Jahr!" :!
Aus dem Inhalt:
Seile
Wen möchten Sie zum
Präsidenten? ....................................3
"Verkleidete" Amerikaner......4
Die deutschen Bräute..................4
Drei Mann über Bord....................4
Abetz — Mörder Mandels......... 5
Dokumente des Gewissens..... Sj
Ernst Simon: Buber.......................f\
Berichte aus Berlin, Wien
und Prag (von Karschi
Kalmar und Breiholz)............$
Lynchhetzer Ritter .......................11
Judge Panken klagt an...............f
Gemassregelte Musik ..................
M
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