Photo: Ursula Meyer. Ein Wallfahrtsorf der Nation (Zum 22. Februar) Im Park des Herrensitzes Mount Vernon steht abseits vom. Wege ein schlichtes efeubewachsenes Haus mit 'den Sarkophagen von George und Martha Washington. Vor das vergitterte Tor führen Eltern ihre Kinder, Männer legen ihre Hand aufs Herz und ge- denken des Mannes, der ihnen ein Vaterland geschaffen hat. Wash- ingtons Sternenbanner hatte dreizehn Sterne; die Fahnen, die vor der Gruft stehen, zeigen 48 Sterne. Die Entwicklung und Grösse dieses Landes kann nicht einfacher symbolisiert werden — in seinem Sternenruhm ist die Unsterblich- keit Washingtons gesichert. AN AMERICAN WEEKLY PUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc.. 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Knterea as secona-class mattei Januar? 30 1940. ai New York Post Office undei Act oi March 3. 1879. Vol. XIV—No. 8 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, FEBRUARY 20, 1948 In USA 10# Offener Brief an Bevin Von DAVID COURTNEY Der nachfolgende Artikel stammt aus der berühmten "Column One" die von dem britischen Christen David Courtney alltäglich in der jüdi- schen "Palestine Post" veröffentlicht wird. Im vorixen "Aufbau" erzählte unser Mitarbeiter C. Z. Kloetzel, mit welcher Spannung diese Rubrik er- wartet wird. Sie haben sicher schon einmal von Emile Zola gehört. Er pflegte Bücher zu schreiben. Vielleicht haben Sic seine Bücher nie gelesen — aber das macht nichts. Er hat noch etwas viel Besseres getan: er hat die Seele einer Nation und den guten Namen eines Mannes gerettet. Er hat auch das Leben von Hauptmann Dreyfus gerettet — aber auch das ist nicht wichtig, darauf kam es nicht an. Er hat mit- ansehen müssen, dass Frankreich entehrt und befleckt wurde durch eine Handvoll hoher Offiziere, Zivilbeamter und Politiker, die die Juden leidenschaftlicher hassten, als sie Frankreich oder Ehre oder Gerechtigkeit liebten. Vor genau fünfzig Jahren auf den Tag prangte Zolas Anklage auf der ersten Seite von l'Aurore, die weder Lord Beaverbrook noch Lord Kemsley oder Lord Eothermere gehörte, sondern einem gewissen Monsieur Clemeneeau. Es wäre interessant, zu wissen, was Sie von "J'accuse" gehalten hätten, wenn Sie damals gelebt hätten. Es ist leichter, sich vorzustellen, was Sie denken würden, wenn Zolas zwingende Anklage laut geworden wäre, seit Sie Seiner Majestät Aussenminister wurden. Sie würden das ganze Komplott amerikanischen Juden zugeschrieben haben, und die damit verbundene Schärfe der Kominform; und was die Ehre anbelangt: es ist richtig, dass Sie nicht Zolas Idee von der Ehre einer Nation (Fortsetzung auf Seite 2) Englands Feldherr und Agent Der berühmte Brigadier John John Bagot Glubb, bekannt als Glubb Pascha, ist der Oberkom- mandierende der arabischen Le- gi°n* Photo Keystone. Eine Nation kämpft um ihr Leben Scharmützel an der Grenze Tel Aviv-Jaffa Ein jüdischer Arzt hilft einem verwundeten Haganah-Kämpfer, während dessen Kamerad weiter die Gegner abwehrt. Im Hauptquartier der Haganch In einem mit Sandsäcken geschützten Raum beraten zwei Führer der Haganah mit Hilfe von Karten und Telephon eine Verteidigungsakiion. Courtesy Histadrut Photo News, National Committee for Labor Palestine ' WMWHWW "WM Vorbereitungen für den Kampf an der Front Jüdische Knaben und Mädchen üben sich im Scharfschiessen. Courtesy Histadrut Photo News, National Committee for Labor Palestine Fertig zum Dienst Ein junges Mädchen meldet sich' zur freiwilligen Ausbildung ' Umkehr im State Dept.? E.H. Wie wir aus Kreisen des State Department erfahren, betont man dort gegenüber einer ständi- gen Steigerung der öffentlichen Unzufriedenheit mit der bisheri- rigen US-Palästinapolitik und den Treibereien hinter den Kulissen gegen die Lösung der Uniied Na- tions, dass man den Brief des Staatssekretärs Marshall an den Congressrnan Javiis nicht als ein Ausweichen vor einem Entschluss auffassen dürfe. Das State Depart- ment sei tatsächlich der Meinung, dass es ohne Aufforderung der United Nations keine Initiative mehr ergreifen könne. Wie wir im vorigen "Aufbau" schrieben, | lässt die Verfahrenheit der gegen- wärtigen Situation nur ein lang- sames Nacheinander von Mass- nahmen zu, so schwer das auch angesichts der blutigen Vorgänge in Palästina für die Leidenschaf- ten des jüdischen Volkes dort verständlich sein mag. Palästina ist aber nun einmal Bestandteil der ganzen grossen Weltpolitik. In diesem Zusammenhang kann es als ein Fortschritt bezeichnet werden, wenn der vom "Aufbau" als erster Schritt zu einer Ver- besserung der Lage geforderte Schritt, nämlich die Aufhebung des Waffen-Embargo, vom State Department in Betracht gezogen wird. Es hat Verhandlungen mit England, dessen Form der Eva- kuierung in Washington zum Teil als eine Taktik wohlerwogenen politischen Druckes und als sehr ärgerlich empfunden wird, einge- leitet. Sie laufen darauf hinaus* von London die Zusicherung zu erhalten, dass nach einem ent- sprechenden Beschluss der UN und der darauf folgenden Auf- hebung des Embargo durch die USA, etwaigen Waffensendungen nach Palästina von englischer Seite keine diplomatischen und militärischen Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden würden. Sollte England freilich nicht ein- willigen, würde die Aufhebung des Embargo bis zum 15. Mai zu warten haben. MM- 12 ^ 1 A U FBAU Friday. Februory 20, 1 wiiMiwiMMiiwB—wii——M— Palästinas Entscheidung in der Schwebe Rückkehr zum UNSCOP-Minderheitsplan unannehmbar—Zionistische Beratungen beendet Palästinakommission und Sicherheitsrat In der amerikanischen Presse ist in jüngster Zeit vielfach mit auffallender Betonung die Mei- nung vertreten worden, dass sich im Schosse der United Nations die Tendenz einer Rückkehr zum Minderheitsplan der UNSCOP, der bekanntlich die staatliche Organisation Palästinas auf fö- derativer Grundlage empfahl, an- bahne. In den entsprechenden Zeitungsartikeln taten die Ver- fasser so, als würden alle Beteilig- ten den bi-naiionalen Palästina- Staat als den allein möglichen Ausweg aus der Zwickmühle der Teilung betrachten und mit einem Aufatmen der Erleichterung be- grüssen, die amerikanische Re- gierung nicht ausgenommen. Demgegenüber können wir auf Grund von Informationen aus Kreisen der jüdischen Führung versichern, dass ein solches Zu- rückgehen auf den UNSCOP- Minderheitsplan für die Juden unter gar keinen Umständen in Frage kommt. Mögen solche Strö- mungen, hier und da—auch verein- zelt unter Juden wie bei Univer- sitätskanzler Dr. Judah L. Mag- n®s — auftreten, so bleiben doch die jüdischen Führer auf dem Standpunkt, dass die Teilung für das jüdische Volk nur das Mini- mum darstellt, unter das herun- terzugehen kein - zionistischer Führer angesichts des Entscheids der Nationen vom 29. November 1947 auf sich nehmen könnte und würde. Nlflit »liuf llitlcrkoit verwaist man in massgeblichen jüdischen KfflsMi In «IIPM-HI ZiiNHimiiri« Intime Ulis die TjiI.kik-Im-, «Ijiss herausgeschnitten wurde) und damit Ihren N. Sinnt im >1 f < 11<-■ Osten erhalten weiden, während den Juden von den Vriilierii iiivht eiiimnl der kleine St»»« v,»n der Orii«»e Ver- mont N Keieöimt werde. Zionistenführer an den Kongress Es ist denn auch in den soeben zu Ende gegangenen zionistischen Beratungen in Washington mit keinem Wort die Alternative des Minderheitsplanes in Erwägung gezogen worden. Ganz im Gegen- teil haben die 700 in Washington versammelten zionistischen Füh- rer aus allen Teilen des Landes mit der denkbar grössten Ent- schiedenheit am Beschluss der United Nations vom 29. Novem- ber festgehalten- Die Washing- toner zionistische Tagung hatte vor allem den Zweck, die Sena- toren und Abgeordneten in per- sönlichen Unterredungen zu überzeugen, dass die Vereinigten Staaten politisch wie moralisch gebunden seien, die Führung bei der Durchführung des TPilungs- entscheides der UN zu überneh- men. Die zweitägige Konferenz nahm eine Resolution an, in der die amerikanische Regierung ersucht wird, ihre UN-Delegation anzu- weisen, die Befolgung des UN- Entscheides durch alle beteiligten Regierungen zu erreichen und Massnahmen gegen Regierungen zu verlangen, die sich dem Be- schluss der Vollversammlung of- fen widersetzen. Weiter verlangt die Resolution eine Einwirkung auf den Sicher- heitsrat dahin, dass eine Miliz für den jüdischen Staat aufgestellt und eine internationale Truppe nach Palästina gesandt werde, um den Beschluss vom 29. No- vember zu verwirklichen. End- lich wird die Abänderung des amerikanischen Waffenembargos verlangt. Der New Yorker demokrati- sche Abgeordnete Charles A. Buckley hat denn auch schon seine Bereitschaft erklärt, im Kongress eine Resolution einzu- bringen, die die Aufhebung des Waffenembargos im Sinne hat. Englands Haltung im Sicher- heitsrat Es wird nun sehr interessant sein, zu beobachten, wie sich in der kommenden Woche im Si- cherheitsrat die Dinge entwickeln werden. Der Bericht der Palästina-Kom- mission wird am Dienstag, 24. Fe- bruar, im Sicherheitsrat erstmalig debattiert werden. Wie verlautet, wird in der kommenden Woche der Haupt- . delegierte der Vereinigten Staa- ken bei den UN, Senator Warren R. Austin, vor dem Sicherheitsrat !die Haltung der amerikanischen Regierung gegenüber der Palä- ' stina-Situation bekanntgeben. Sofern die Haltung der Re- gierung der Vereinigten Staa- ten in Betracht kommt, ist nach Auffassung informierter jüdischer Kreise kaum ein dramatischer Umschwung zu erwarten. Für Washington gilt die Parole "Wait and See", d. h. man ist theoretisch bereit und gewillt, jede Teilungsaktion der UN zu stützen, will aber erst einmal abwarten, was die anderen Mächte tun wollen. Washington sieht da vor allem auf London, von dem man noch nicht weiss, ob es im Sicherheitsrat die Entsendung einer internationalen Polizeimacht nach Palästina, wie sie der Be- richt der Palästinakommission soeben in der Frage der prak- tischen Durchführbarkeit der Tei- lung und der Sicherheit im Lande als unerlässlich bezeichnet hat, bekämpfen oder gar vetieren wird. Der "Manchester Guardian" hat bereits als erstes britisches Blatt den Mut, die Beteiligung Englands an der internationalen Streitmacht — mindestens für den Schutz Jerusalems — zu be- fürworten. Das Auftreten des britischen Kolonialministers Ar- thur Creech Jones vor dem Si- cherheitsrat am nächsten Donner- stag sollte dieses Rätsels Lösung bringen. Tfehriiten* tat Im Hliihllek auf die SI ehe rheit es raffe eine Korrektur der l'resReimelduiiKeii über die Zaihl der bewaffneten Araber »iif |»alä.stli»eii- sl*eheiM Hoden vonniileii. >lan hat von ..15 000.. bewaffneten., 11r«lil*elieii («iierrlllan jresinroehen. Davon kann nach verlässlichen jüdischen Informa- tionen gar keine Rede sein. Es stehen bisher Im besten Falle :tOOO bewaff- nete Araber auf dem Hoden I*n- liistliiii*. Ob der neueste Appell des Prä- sidenten Truman an die arabi- schen Staaten abkühlend auf die arabische Liga wirken wird, ist noch zu früh, zu erkennen. Eines aber ist sicher. Die Drohungen der Araber und der Druck der Oelinteressenten in Washington halten unvermindert an. Doch steckt bei den Arabern ein gut Teil Bluff dahinter. Moshe Sher- toks soeben gefallene Bemer- kung. die Araber könnten ihr Oel nicht trinken und würden es lie- ber gegen Dollars als gegen Rubel verkaufen, erfährt eine bekräfti- gende Beleuchtung durch die in Washington vorliegende Nach- richt, dass zumindest eine der arabischen Regierungen bereits zu erkennen gegeben hat, sie sei zwar gegen die Teilung, werde aber eine Störung ihrer Oelinter- essen (soll heissen ihrer Ver- käufe) in Bezug auf die Ver- einigten Staaten nicht zulassen. Inzwischen hat die Palästina- kommission der UN den mit be- sonderer Spannung erwarteten Bericht über die Sicherheitsfrage dem Security Council überreicht. Von jüdischer Seite hat man die- sem historischen Dokument, das ganz unverblümt die unange- nehme Wahrheit ausspricht, dass "ohne militärische Kräfte in angemessener Stärke keine Teilung Palästinas möglich sei", nichts hinzuzusetzen. Eine Per- sönlichkeit der Jewish Agency meinte: "Jeder Kommentar von unserer Seite würde nur ab- schwächen, der Bericht spricht für sich selbst!" Die Fünferkommission hat am , Dienstag Nachmittag in Lake | Success unter Vorsitz ihres tsche- chischen Präsidenten Dr• Karel I Lisicky eine Pressekonferenz ab- 1 gehalten. Lisicky, der von sich 1 und seinen vier Kollegen das me- lancholische Scherzwort von den ! "five lonely pilgrims" geprägt hatte, liess gleich zu Eingang des j journalistischen Kreuzverhörs die etwas | dunkle Bemerkung fallen: "Meine Herren, vielleicht ■ist dies Ihre letzte Begegnung j mit den fünf einsamen Pil- i grimen". Natürlich wurde er so- ifort bestürmt, diese Bemerkung I deutlicher zu erklären. Offenbar wollte der Vorsitzende der Pa- | lästinakommission damit andeu- I ten, dass die Kommission viel- leicht schon in absehbarer Zeit | nach Palästina abgehen kann, früher als es die Briten ursprüng- lich erlauben wollten. Lisicky ; liess diese Deutung zumindest j offen. Im Anschluss daran be- tonte er mit ernstem Nachdruck: i "Wir glauben an unser Werk und glauben nicht minder daran, dass wir den Sicherheitsrat über- I zeugen werden. Wir haben un- seren Plan, einen Vortrupp unserer Kommission nach Palästina zu schicken, in keiner Weise auf- gegeben. Es werden im Gegenteil zehr bald 6 Beamte unseres Stabes nach Jerusalem gehen, um dort die ersten Vorarbeiten an Ort und Stelle zu leisten." Dann fährt er in Beantwor- tung einer entsprechenden Frage fort: ••Ob die seRenwärtiRe I.ajte In l'nlästini« einen Itruvh des Friedens im Sinne der Charter bedeutet, ist nielit *iii iiiik festzustellen. Das fällt »Hein In die Kömiietenz des Sieber lieltsriilfK. I nserc Meinung stellt j» au eh deut lieh im Bericht. AVns iiii- xere Ansieht über das KmharRd an- Offener Brief an Bevin (Fortsetzung von Seite 1) erfasst haben und daher vielleicht nicht danach beurteilt werden sollten. Sie wissen vielleicht nicht, dass der Zionismus — wie er von gerechten und mitfühlenden Menschen verstanden wird — seinen ersten starken und fassbaren Antrieb aus dem Dreyfus-Fall erhielt. Nicht nur, weil seine Lehre sich in Herzls Herz schmerzlicher und unauslöschlicher einbrannte, als Hitlers Brandmale auf seine jüdi* sehen Opfer; sondern auch weil die Herzen und Seelen vieler Chri- sten sich entsetzten bei diesem Ausdruck eines barbarischen und vul- gären Aberglaubens, der als Antisemitismus bekannt ist. Diese Menschen guten Glaubens und fester Prinzipien glaubten logischer- weise, dass Ausstrahlungen aus dem finsteren europäischen Mittel- alter Symptome für eine Erkrankung der Gesellschaft seien- Un- menschlichkeit — und das wird Sie vielleicht bass erstaunen — ist nicht nur eine Frage von Arbeitsstunden und Lohntüten, und drückt sich nicht nur dann nichtswürdig aus, wenn sie Parteiführern der Opposition in Osteuropa zugeschrieben wird. Und die Hysterie des Rassenhasses ist nicht nur ekelerregend, wenn Deutsche davon er- griffen werden. Wie dem auch sei: die Idee einer freien und unab- hängigen jüdischen Nation erwuchs sowohl aus dem Gefühl mensch- licher Gerechtigkeit den Juden gegenüber, wie auch als Akt der Zivilisation, der die Gesellschaft von einer fressenden und demora- lisierenden Krankheit befreien sollte. Sie wuchs und wuchs, und es war ein grosser Augenblick, als ein Engländer einen Plan daraus entwickelte und dessen Erfüllung mit dem Namen seines Landes verbürgte. Die ElDßänder haben von Zeit zu Zeit klug und staats- männisch gehandelt; man hat Bücher darüber geschrieben. Zu schade, dass Sie keine Zeit hatten, sie zu lesen und. daraus zu pro- fitieren. Es ist ein trauriger Anblick, wenn die Politik eines Ministers von den grossen Taten des eigenen Landes behindert wird. Zola war kein Jude. Ich, von dem Sie wohl noch nie gehört haben, bin kein Jude. Meine Ahnen liegen in einem Kirchhof begraben, der nur eine Wagenfahrt von Winsford, wo Sie geboren wurden, entfernt ist. Der Antisemitismus Frankreichs entehrte Zola, der kein Jude war, mehr als den Juden Dreyfus. Der verfeinerte Anti- semitismus Ihres Departements, Herr Bevin, entehrt mich und meine Vorfahren aus Devon mehr, als irgendeinen lebenden oder toteii Juden. Sie entehren mich, weil Sie mein Land und mein Volk ent- ehren; und was Sie den Juden antun, ist ein Nichts im Vergleich zu ihrem Glauben, zu der Majestät der gerechten Sache eines Volkes und der tröstlichen Loyalität guter Menschen zueinander, der kein Minister, so aufgeblasen und selbstgerecht er auch sein mag, einen dauernden Schaden zufügen kann. Bei all Ihrer Arbeit haben Sie wahrscheinlich keine Zeit, die Pro- bleme unseres Landes bis zur Wahrheit durchzudenken. Wie Gewis- sen kann auch Wahrheit sehr beunruhigend sein. Sie werden es wohl vorziehen, der Geschichte das Durchdenken zu überlassen. Ich glaube, Sie haben einmal etwas Aehnliches gesagt. Jedenfalls, die Geisselungen der Geschichte tun den modernden Gebeinen der- jenigen, die sie in Ehre oder Unehre gemacht haben, nicht weiter weh- "Heute" heisst die Losung, und Macht ist süss, Und ein ge- scheiter Mann kann sogar sein gebrochenes Wort in ein Szepter des Herrschenden verwandeln. Und so geschah es, dass dieses Heilige Land, in dem ich schreibe, zu einem Ort der Unehre für England gemacht wurde; nicht nach Ihren Begriffen, das muss zugegeben werden; aber nach den Begrif- fen von einfachen und vielleicht lästigen Leuten, die nur eines wissen: dass, wenn Prinzipien solcher Männer wie Emile Zola aus- schlaggebend wären, Sie nicht Aussenminister sein könnten. STRENG u. Aufs. Rabbinat 'Machsike Hadas', Restaurant City Bruxelles (Belgium) - 34. RUE AUX CHOUX iSeitenstr. der Rue Neuve, bei den Warenhäusern Tel. 178734 Erstkl. Küche - Gemütl. Aufenthalt GÄNSEBRATEN WIE ZUHAUSE! 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"Wir sind kein un- eheliches Kind der United Na- uorts", rief der für schlagkräf- tige Formulierungen offenbar be- sonders begabte Dr. Lisicky aus und betonte, dass die Palästina- kommission eine Schöpfung der Vollversammlung sei, daher zu vollem Recht bestehe und ihre Vollmachten aus der Vollver- sammlung. der 57 Nationen her- leite. Richard Dyck. LONDON Nation FF INF BITTFRF SCHOKOLADEN und KONFEKT Insbesondere: Marzipan. Krokant. Ingwer. Mokkabohnen, Katzenzungen. IM DETAIL NUR: 279°, Finchley Road, Hampsteed LONDON, N.W. 3 Versand tnnerh. Gross-Britannlens bereitwilligst. Französischer Rechtsberater Dr. jur. iMies Kosenöerg PARIS 60 RUE DE LAGNY Tel.: Diderot 7728 Internationale Rechts- und Wiedergutmachungs-Fragen (früher Rechtsanwalt in Köln) ALLE BEKANNTEN MARKEN-PARFUMS zu hiesigen vorgeschriebenen Min- destpreisen, wie jeder Kunde in Paris, da Versand nach allen Län- dern spesenfrei. 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Ich glaube, dass die erste wie die letzte Stimme in dieser Angelegenheit dem Volk gehören sollte. Und daher richte ich in meiner heutigen Radiosendung an Sie alle die Bitte, mir dabei zu helfen, den Mann auszusuchen, der Ihrer Meinung nach Präsident der Ver- einigten Staaten werden soll. Es handelt sich nicht um eine Probewahl, eine Mei- nungsergründung des Publikums oder einen Wettbewerb, sondern jeder Amerikaner und jede Amerikanerin — also Sie alle, meine Herren und Damen, sollen die Möglichkeit haben, Ihre Meinung zu äussern, ehe die Politiker Sie dieser Mühe entheben. Ich lege keinen Wert darauf die Verantwortung des Siimmenzählens zu übernehmen. Ich bin lediglich der Berichterstatter* der Sie jeden Sonntag um diese Zeit über den Stand der Stimmenabgabe informieren wird. Ich fordere hiermit Mr. Carroll Reece von der Republikani- schen Partei, und Mr. Paul McGralh von der Demokrati- schen Partei, auf, die Stimmenzählung zu kontrollieren. Ich sage nicht voraus, wie die Wahl im November aus- fallen wird, ich WWjW!ff!! als Mandels entlarvt Darnand war nur sein Beauftragter ' - .st- Das Dunkel um die Er- mordung' Georges Mandels kann endlich aufgehellt werden. Bis- cher galt die Version, dass Man- gel von Beauftragten Darnands im Walde von Fontainebleau er- mordet wurde. Beharrlich war die Beteiligung deutscher Stellen ausgeschaltet worden. Heute lie- gen die Beweise vor, dass Otto Äbetz an Darnand den Mord- j, aui'trag gegeben hat. Abetz ist ein Mörder. | In französischen Kreisen herrscht schon lange Unzufrie- [enheit über den Fall Abetz. isher sitzt Abetz immer noch :> |n Untersuchungshaft, ohne dass man etwas von einem Prozess gegen den Beauftragten Hitlers ' in Frankreich hört. Angeblich soll Abetz nur wegen Plünde- rungs-Delikte belangt werden. Abetz ist aber ein Mörder. Die Verhandlungen gegen die f Mitglieder des deutschen Aus- wärtigen Amtes in Nürnberg ge- Inhen vor sich, ohne dass sich eine breite Oeffentlichkeit über die Enthüllungen neuer Nazi verbre- chen erregt. Leider haben die Herren mit den guten Manieren \% keine Presse. Unter diesen Ange- klagten sitzt ein Komplize des 1: Mörders Abetz, der einstige ♦Staatssekretär Steengracht von . Moylander, der im Jahre 1943 Ernst von Weizsäcker ablöste. Im Verlaufe der Verhandlungen wurdgn die Vorgänge erörtert, die zur Ermordung Mandels ge- führt haben. Man hat erfahren, dass auch beabsichtigt war, Leon Blum und Paul Reynaud zu er- morden. Abetz ist ein Mörder. s Es liegen Dokumente vor, die beweisen, dass Abetz schon im März 1941 in einem Schreiben an Ribbentrop, der sein Vorgesetz- ter war, anregte von der Vichy- | fegierung die Auslieferung Man- Ldels und Reynauds zu verlangen, "um sie töten zu können. Abetz bemerkte, dass die Vichyregie- ■ jung keine Schwierigkeiten be- reiten werde, um beide Männer * auszuliefern. Man wird sich wohl erinnern, dass kurz zuvor Vichy auf Verlangen des Abetz Breit- scheid und Hilferding ausgelie- fert hatte. Bisher ist nicht be- kannt, weshalb man in Berlin der Anregung Abetz' damals nicht Folge leistete, denn Abetz musste Seine Mordgier bis zum Früh- jahr 1944 zügeln, als er erneut mit zäher Hartnäckigkeit die Er- mordung Mandels und Reynauds Verlangte, jetzt auch noch auf der Ermordung Blums bestehend. "Es war zur Zeit der schweren Kämpfe in Nordafrika, als sich er 'Terror in Frankreich ent- setzlich verschärfte und täglich Viele Geiseln ermordet wurden. Abetz erteilte dem Bluthund Darnand, seinem Freunde, den Auftrag Mandel, Reynaud und Blum zu "liquidieren". In einer langen, Besprechung, die eher eine Befehlsausgabe ge- wesen ist, erhielt Darnand den Auftrag die Geiselmorde zu ver- mehren. Damals befanden sich bereits mehr als 5000 Franzosen in Häft. Viele Verhaftete wurden Sofort getötet, die grössere Zahl Dach Auschwitz und Buchen- wald transportiert, um in die Oefen zu kommen. Auch diese Morde hat Abetz zu verant- Worten. Abetz erstattete nach seiner Besprechung mit Darnand einen ausführlichen Bericht an das ---Wenn Sie -. Juwelen kaufen oder verkaufen wollen, Ihren Schmuck modernisie- ren oder reparieren wollen, wenden Sie sich an den erfahrenen Fachmann, dem Sie vertrauen können. Heimerdinger Juweliere seit 1847 (fr. Wiesbaden und Baden-Baden) 815_Madison Ave. Tel. PLaza 8-0616 (Ecke 53. Str.) New York 22, N.Y. A.A., um erneut W» Geöffnet: Montag—Freitag, 9—7; Sonnabends 9—6 BM—H 3inaL S A L E DOUBLE-BREASTED and SINGLE-BREASTED OVERCOATS 100% VIRGIN WOOL G AAL^nc°L°f IMPORTED & DOMESTIC FABRICS VALUES UP TO $85 Styled to perfection—to fit your taste, figure and personal budget. Masterfully tailored. 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Diese Fahrten zu den Urchri- sten Brasiliens lesen sich so leicht, als seien sie in einer an- geregten Gesellschaft über den Tisch weg erzählt. Blitzende Iro- nie funkelt in den Sätzen und eine so sympathische Art von tiefem Verstehen! Nur der un- vergessliche Hendrik Willem van Loon verstand so zu schildern, wusste so die grosse» Probleme der Zeit und unserer Welt an einem scheinbar abgelegenen Er- denfleck aufleuchten zu lassen. Da steht diese urchristliche Sied- lung Palma irgendwo in Brasi- lien, streng und prinzipienfest, und stirbt langsam ab an Ueber- alterung und inneren Widersprü- chen. Daneben haben sich die abgefallenen Brüder angesiedelt, die "Kapitalisten" in Varpa. Da ihre Gläubigkeit sich verwelt- licht hat, blüht und wächst ihre Gemeinde. Das Kapitel ist über- reich an Einsichten und voll von landschaftlicher Stimmung. Man liest es gern noch einmal. Mit derselben weltmännischen Weite und behutsamen Rührung berichtet Richard Katz im zwei- ten Kapitel von jenem unglück- lichen, leprakranken Mulatten Antonio Francisco Lisboa, der 1730 als Sohn eines portugiesi- schen Zimmermanns und einer Negersklavin in Ouro Preto im volkreichsten Landstrich Brasi- liens, in Minas Geraes, .geboren wurde. Er nennt ihn "den gröss- ten bildenden Künstler, Amerika hervorgebracht hat" — und wer ausser einigen Fachleu- ten hat eigentlich einmal diesen Namen gehört? Ganz bescheiden wird man wenn man den Märtyrerweg Studenten wird als Stimme aus Stellung Rainer Maria Rilke und Franz dem Hitler-Deutschland mit Recht |Ka£ka zu beweisen dass der Prager _ _ Hiike, der in seinen Jugend werken Pra- bekannt gegeben, neben dem gGf Atmosphäre gab, sich später seiner "Moorsoldatenlied" und dem Vaterstadt entfremdete während j . . , t • j> Kafka senon durch seine vollkommene , grausig - genialen Dachau - Lied i Beherrschung der tschechischen Spra- i irlrs i n Konzentrationslager umge- jehe sich der tschechischen Nation . ! verbunden tunite } den kommenen Jura Soyfer. j j)as grosse Interesse der tsche Mancher wird in dem Vorwort tischen Lese weit für Kafka geht' Heinrich Manns zunächst mit aus (jem raschen Absatz dieser widerwilligem Zögern lesen, dass Publikation, die auch in deut-1 auf Grund der Zeugnisse dieses scher und englischer Sprache er- : Buches "trotz schlecht bestände- scheinen wird, hervor. I u ner Prüfungen für Deutschland Die Lebensbeschreibung Kaf- j dieses Genies, dem fast alle we- zu hoffen bleibt . Dann aber lässt von Max Brod wird der Pra- I sentlichen religiösen Denkmäler "ian sich von Heinrich Manns be- ger Verlag V. Peter im Mai d. J. j und Kirchen Brasiliens ihr Ent- s nnener Leidenschaft völlig über- herausgeben und diesem Werke j stehen verdanken, liest. Mit sie- eugen: dass Deutschland unter- (jjg tschechische Gesamtausgabe ( benund vier zig Jahren packt ihn f 'hen musste, weil es diese grosse Kafkas in der Uebersetzung > der Aussatz, er verkrüppelt, er ^ tevatui vetriet und verliess. Paul Eisners folgen lassen, schmilzt buchstäblich zusammen, Deshalb müsste dies Lesebuch Arnos! Feigl. geht tief vermummt herum, und j wirklich ein Lesebuch für ein nur die Kirche schützt den Ge- künftiges Deutschland weiden ächteten. Man nennt ihn nun Venn es e*n künftiges Deutschland geben soll. Kurt Pinihus. Jakob Wassermann- Renaissance Als Lizenzausgaben des Carl Posen- Verlags, Zürich, sind Jakob Wasser- manns "Caspar Hauser" im Oberbadi- schen Verlag in Singen (französische Zone) und "Der Fall Maurizius", 'Etzel Andergast" sowie "Josef Kerk- Ein New Yorker Roman Marcia Davenport: "Eastside — (MhnmeS ScTlbners Sons' hovens/dritte°Existenz'' im Ibis-Verlag, Linz (Oesterreich), neu erschienen. Der New York, $3.00). T-N • T> _ • , 1__1 „1-1 neu ci Buuciiwu, A-'t-A Dieser Roman ist deshalb Greifen-Verlag, Rudolstadt t russische Iprs interp.^sant. weil er die ! Zone). wird Wassermanns "Columbus" "Aleijadinho", zu deutsch das Krüppelchen und er wird unter diesem Namen berühmt, und geht in die Geschichte Brasiliens ein. Noch mit achtundsiebzig Jahren, als jämmerlicher Fleisch- ( klumpen, dem man die Meissel ^^^riders interessant, weil er die i Zone), wird Wassermanns an die Fmgac binden muss, über- inrmrhnlh PinPr hp herausbringen; der Verlag Das Silber- nimmt pt- Linen letztpn Auftrat Zustande innerhalb einer De- bootf Saizburg (Oesterreich), den n mmt ei seinen letzten Auftrag, s^jmmten New Yorker Gesell- "Christian wahnschaffe". zwei Altare der Karmellterkir- <^hilsWt Hip mar»1 Zugleich in drei Neuausgaben er- rhp in Dum Pretn linrl prhält d-i sc"aits-cn,lcni »cniiuei t, uie iiidii, scheint, "Das Gänsemännchen", und cne m UUlO ^reto una ernalt, da mlt relativer Genauigkeit etwa zwar in der russischen Besetzungszone Deutschlands (im Greifen-Verlag, Ru- dolstadt), in der amerikanischen Zone Kpriins in ner vor - rimerzeit mer, erbarmungsloser Tod! Sei ten hat mich etwas so erschüt tert. Armes, grosses Krüppel- war, ist hier der Gegensatz ' Zürich, Une Reihe Lizenzen lür anderb chen", was ist gegen dich all die 7,vf>j(-p Generation der Einwände- I Büch®r ,vorL. Wassermann vergeben. i , .. „ , zweite Generation aer üjinw i• , *T »T-«i «. dolstadt), in der amerikun».schtn Zone ° U> a, ' a adnn . ^ , Berlins m der Vor - Hitlerzeit (bei R. Pioer & Co., München) und in mpr prharmnn^lnspr TnH» SpI- vergleichen könnte. Was drüben Oesterreich (im Verlag Das Silberboot, Salzt) ur ff) etwa der Gegensatz Juden und. Ferner 'hat der Verlag Carl Posen, der Hauptstadt des brasiliani- halbjüdischen Dame schwelgen- sehen Bundesstaates Bahia, S. den Geschichte, die erst im letz- Salvador. Mit grosser Eindring- ten Teil, in der Entwicklung und lichkeit und wohltuender Sach- Unterdrückung eines blutigen 10,000 Exemplaren. ok. Buchnotizen _______________________ ____________v Als eine der schönsten bisher in Pa- kenntnis hält uns Katz ein Kol- Skandals einen explosiven Auf- hergestellten lximstbm-her «r- oiiciiiucuh einen cApiuaivcii «ui , schien soeben im Verlag "jMassada iel leg über die seltsamen Riten der trieb erhalt. Interessant die Ge- \ Aviv, Romain RoiUnds Michekmtvio- Religion eingewanderter Sudan- stalt des tschechischen Jungen j besorgten" und" e^ve» *t/n Neger, die, vermischt mit deut- von der East-Side, der als Welt- Ausgabe. Der mit 00 ganzseitigen Ab- lieben katholischen Einflüssen, kriegsgeneral den Zusammen- > biidungen versehene Band enthält ans- ö . .. , . | scr dein bekannten Rolland sehen lext zu einem eigentümlichen Amal- stoss einer urwuchsig amerika- eine Einleitung über Rolland und m gam geworden ist, das Weisse nisch-demokratischen Welt mit «nem zweiten Teil eine ausführliche und Farbige gleicherweise im ' der ernüchternden Wirklichkeit (Werkes "sowie eine bis6 auf die neuest« Bann hält. Kolleg, habe ich ge- ' der politischen Gegenwart von Zeit ergänzte Bibliographie von Dr. sagt? Ich hätte es kaum bemerkt, heute mit der Stärke seines ge- e]^T%Atre der u.N.-Entscheidung wenn es noch einmal so lang ge- sunden und männlich aufrechten wesen wäre! Ist Besseres über Gemüts erlebt. Wie gesagt: ein ein Buch zu sagen? O. M. Graf. Ein deutsches Lesebuch "Die Morgenröte" (Aurora-Verlag, New York. $3.50). Nachdem ich in dem Buch "Die Morgenröte", weil es "Ein Lese- buch" unterbetitelt ist, zuerst wirklich nur gelesen, d. h. geblät- tert hatte, dann aber, als viel Alt- bekanntes sich wie neuaufflam- mende Dichtung und vorwärts- deutendes Maifest las, jedes der hundertfünfzig Stücke noch ein- mal genau durchgelesen habe, muss ich ehrlich und offen be- kennen, wiewohl als gereifter Kritiker Superlativen abhold, dass dies Lesebuch eins der erre- gendsten und bewegtesten Werke der deutschen Literatur, viel- leicht der Weltliteratur, ist. Es enthält Lyrik und Philo- sophie, Erzählungen, dramatische Szenen, Aphorismen und Essays, in deutscher Sprache geschrieben, von Walther von der Vogelweide bis zum heutigen Tag, über das Thema: Frieden, Freiheit und Ge- rechtigkeit. Und man staunt, wie vielfältig und verschiedenartig dies unendliche Thema der Menschheit, das Menschlichkeit bedeutet, Ausdruck zu finden ver- mag. psychologisch recht informiertes Buch. Es erweist sich, dass die Beiträge Kttfkci itl Frag der stillen klassischen Denker, etwa des | . Weimarer Generalsuperintendenten' Die Persönlichkeit und Herder, des klügsten Deutschen Lieh- w«rl- tVan? PCafta« ist Hank Hpr lenberg oder des Philosoonon Kant. tWerk * ai?Z,.^atKaSTT1St , " aufreizender und zeitgemässer wirken leidenschaftlichen Hingabe Max als die der zeitgenössischen Schrift- wPu erschlossen Wie steller, die in Wort oder Tat oder mit " . . . , . er^LniUi>sen' vv.^e Opferung ihres Lebens für diese Ideen bei vielen schöpferisch eigenwil- kämpften Ebenso überraschend ist, ligen Geistern bleibt noch die wie aktuell die Klagen and Anklagen. , der vergessenen Dichter ans der Zeit i t rage zu losen, ob und wie das des dreissigjährigen Krieges, Gryphius, 1 eigene Milieu, in dem er lebte, Logau, Fleming, Opitz äich anhören, .6 ' , . . . und wie scharf gerade die scheinbar Sich im Gesamtwerk Wiederspie- Sanftesten der Vergangenheit für die : oeH Zukunft sprachen, etwa Claudius, s \ _ . » , . . , Seume, Lenau oder Jean Paul, der Mit dieser Frage befasst Sich sagt: "im längsten Frieden spricht der ejne interessante tschechischePu- Mensch nicht so viel Unsinn and Un- , ,,, .. T, n___v Wahrheit als im kürzesten Kriege" bllkation franz Kafka a Prüha oder "Die Handhabung des Friedens . (Kafka in Prag), die im hiesigen wird uns jetzo vielleicht schwerer als , . . ____ die des Kriegs, und doch ist je.-.c die Verlag V. Zikes gut ausgestattet wichtigere". und mit reichem Bildermatreial Unsere Zeitgenossen, die Deutsch- , erschienen ist. Hugo Sieben- land verliessen, sind sehr reichlich schein, Emil Utiz, Kafkas Mit- vertreten sie bestehen am besten ' schüler während der Gymnasial- en gedrängt erzählender Prosa und .iahre, der englische Uebersetzer in schmerzlicher Lyrik; ihr Zorn Kafkas Edioin Muir und der An- und Feuer ist gedämpfter als die reger dieser Publikation Peter Dichtung ihrer vielen Vorläufer i Dometz haben die Beiträge gelie- im Exil und selbst der geruhigen ;±ert. Cnttfrifrl Kollpr im I Siebenscheins Essay geht in geist- btnweizer. LrOttll lect iveue? im |vojjer ^,reise auf die Symbolik und prophetischen Hassgesang gegen 'Problemstellung Kafkas ein, wobei .vrtio nfw»t1i/>hnn Vprlpnmrlpr" imarl- sein Werk auslegend und seine Die Oftenuicn^n Verieumcicr I Pei-Fönlichkeit einreihend, rjemals sein und C. F. Meyer im prophetischen ; Wort "ich liebe" vergessen dürfe. Emil Ulitz zeichnet den geistigen für den Judenstaat, erschien im Ver- lag' Izreel, Tel Aviv, die hebräische Uebersetzung des letzten Werkes des jüdischen Gelehrten l'rof. Ismar KItioecii: A Century of .!«•« ImIi l-lfe. Die Uebersetzung wurde von Baruch Krupnik, einem langjährigen Mit- arbeiter Prof. Elbogens an der n- cyclopedia .Tudaica, im Eschkol-Ver- das la£. Berlin, besorgt. Monsieur Teste. By Paul Valery. Alfred A. Knopf. $5.00. This portrayal of a characl er who is the very embodirnent of inl el lect.— a Short work that beiong.s to the earlier sta.se of Valery's e.areer— has been added to the small störe of Valery's writings available in English. 400 Years of a Doctor's Life. Edited by George Rosen and Beate Caspari-Rosen. Henry Schumann, New York. $5.00. An excerpt from pliysician«' lives from Paracelsus down to Dr. (lonlori Seag-rave of Burma, t Iiis a nt hoiogy gives a piefure of t he t i ines in which t liey lived, and of the suc- cesses they acliieved. Friedensgesang "Friede auf Er- den". Sozialistische Manifeste und politische Theorie sind kluger- weise vermieden, von Marx findet sich nur ein Brief des Zwanzig- Kreis und das geistige Milieu am Ende des vorigen Jahrhunderts und hebt besonders das geistige Leben der deut- schen Juden in jener "Zeit hervor, die eigentlich in einem freiwilligen Ghetto, jedoen mit allen Kulturbedürfnissen des modernen Menschen gelebt haben. Auto-Reparaturen schnell und fachmännisch ausgeführt durch Expert-Mechan. KOCH SERVICE CO. 4425 B'w.y ( 190 St.) LO 7-7670 jährigen an den Vater. Aber das iutitz schildert die damals "stille, unauf- s'i rm t i vfli m n t i fp IVT^nifpst ^Fui- ballige Wiiivung des jungen lx a i k a, ..lanatisch mutige iviannesi r ut. i _n dern niemand den Dichter ahnte. Freiheit und Ehre" der im Jahre Muirs Abhandlung behandelt Kafkas FÜR K1DDUSH: Lipschutz-Weine herühmt tür Kashrutl und Qualität MONTEREY WINE CO., ine. 70 STANTON STREET iMcai Allen St. GRamercy 5-2881 PEUNE Jüicg 0£UCl0Us * Ei8fSff/HS - ' WJ'flWt ffrcuLATOft ANZÜGE HERBSTMÄNTEL WINTERMÄNTEL Gelegenheits-Posten Ia MARKEN-OÜALITÄT Alle Grössen 34—54 Normal, kurz, lang, untersetzt Ursprünglich: $65—$125 JETZT AB 532.50 Sie sparen bis zu 50 % Spezial Gruppe Grosse Auswahl nicht abgeholler bekannter Markenfabrikate — An- züge und Mäntel — in allen Farben Muster und Grössen $10 - $15 - $20 (URSPRÜNGLICH $35 BIS $75) 9 COLUMBUS AVE., N. Y. 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Von freier no- vellistischer Erzählung der "Ge- schichten des Baal Schern" zu im- mer strengerer Quellentreue fort- schreitend, vollbrachte Buber eine Art ergänzender Emanzipations- tat: er machte das östliche Juden- tum, oder doch eine seiner charak- teristischen Bewegungen, gleich- em» kulturfähig und erwies seine Gleich - Berechtigung vor dem verwöhnten Geschmack eines ieutsch-literarischen Publikums. Als um die Jahrhundertwende seine Bücher in nichtjüdischen Verlagshäusern zu erscheinen be- gannen, schien die Gleichberech- tigung der Juden beinahe vollen- det. zu sein: ein west-östlicher Jude bezeugte das Ostjudentum vor der westlichen Welt. So wenigstens sah es von aus- sen aus, und der schnelle Erfolg mag mit diesem teils kulturpoliti- schen, teils snobistischen Aspekt zusammengehangen haben. Aber nicht dies war es, was der junge Autor im Sinne hatte. Sein "Weg zum Chassidismus", um den Titel einer kleinerf autobiographischen Schrift zu zitieren, hatte ihn aus der galizisch-wienerischen Assi- milation seines Elternhauses über die aufklärerisch-gelehrte, aber noch wesenhaft jüdische Atmo- sphäre des Grossvaters und Er- ziehers, Salomen Buber, zu einer religiösen Wirklichkeit geführt, die er in Leben und Schrifttum der Chassidim fand. Ihre Wen- dling zu einer dreifach erneuerten Unmittelbarkeit der Beziehung zu Gott, der Natur und den Mitmenschen — entsprach dem innersten Drange des jungen Mannes nach einem möglichst un- vermittelten Leben mit dem Schö- pfer, der Schöpfung und den Ge- schöpfen. Alles, was sich zwi- schen diese schlechthin gegebe- nen Urtatsachen stellen wollte, und sei es selbst die Heilige Schrift, ihre mündliche Lehre und ihr gelebtes Gesetz, erschien als Hindernis auf dem Wege eines Eroberungszuges, der zwar nicht Bilder, aber Schriften stürmte. Das Pathos, das hinter dieser erfolgreichen literarischen Be- mühung stand, war also nicht jene emanzipatorische Befriedigung eines Teiles der Leser, der es wi- der Willen diente. Buber war da- mals bereits politisch in einem anderen Lager: nicht in dem der Emanzipation, sondern in dem der Autoemanzipation, des Zio- nismus, Seine Wiederentdeckung des Chassidismus und sein Zionis- mus hingen in der Wurzel zusam- men; beide dienten einer neuen Unmittelbarkeit, die der jüdische Mensch zu den Grundtatsachen des Lebens wiederzufinden hatte, aber auch wiederzufinden hoffen durfte, weil er sie ja immer wie- der, und so zuletzt noch im Chas- sidismus, besessen hatte. Die histo- rische Renaissance diente der werdenden; die Vergangenheit wurde zum Midrasch der Zukunft. Dies gilt insbesondere für einen weiteren zentralen Beziehungs- punkt. In Bubers Auffassung sind sowohl Chassidismus wie Zionis- mus sozial-religiöse Phänomene, beziehungsweise Postulate: im "Stübel" und in der Kwuza findet Gott den Ort seiner irdischen Martin M. Kant Special Agent NEW YORK LIFE INSURANCE Ca Office; 52 Vanderbilt Ave. N. Y. 17, N. Y. MUrray Hill 3-8475 Residence: WA 8-1658 Von ERNST SIMON Verwirklichung: die gerechte Menschengemeinschaft. Der sozi- alistische, das heisst, der als So- zialist lebende jüdische Arbeiter in Palästina erfüllt die Verheis- sung des chassidischen Lebens, selbst dann, wenn er sich in sei- ner be wussten Ideologie diesem Zusammenhang entziehen will. Judentum ist Gemeinschafts- leben im Dienste Gottes. Was aber ist Christentum? II. Judentum und Christentum Buber war für Jahrzehnte der Hauptvertreter des Judentums vor der christlichen Welt, der Bot- schafter Israels an die Völker, aber ein Botschafter, den das eigene Volk nicht immer akkredi- tierte. Man glaubte seiner Darstel- lung des Judentums oft mehr aus- sen als innen. Schon diese schwie- rige und zuweilen tragische Zwi- schenstellung musste ihn immer U Martin Buber-Feier des 1 "Aufbau" Ü Zur Feier des 70. Geburtstags i ES Martin Bubers veranstaltete der i 5= "Aufbau" im Community Center ; Ü (b'9Lh Street) einen Abend, bei j Sdera Professor Mrnst Simon die j = von dem überfüllten Saal mit : i H freudigem und verstehendem j | = Beifall aufgenommene Festrede \ | H hielt. §5 Wir werden über die Rede j |S Simons, die inhaltlich zum Teil j §|noch andere Gedankengänge ent- i =§ hielt als der auf dieser Seitel = abgedruckte Aufsatz, noch be- j EE berichten. H Min geleitet wurde der Abend I H von dem Freund und Kenner Bu- ; = bers, dem Verleger S. Schocken, : EE der in kurzen, aber tiefsrehen- ; = den Ausführungen die Stellung \ Ü und das Wese'n Bubers als eineä { |e Mannes zwischen und in den \ = Welten von Ost und West und ; H als eines legitimen Deuters bei- \ = der Sphären, als ihres Verkün-; Sders und Verbinders, aufzeigte. - H Leon Asikln las kurze chassi-; = dische Geschichten und eine län- I Ügpre über die Strafe eines zer- - = störten Sabbaths mit tiefem Ge- - Ü l'i'ihl für die innige Frömmigkeit - S des Textes. Joseph Bernstein - ü spielte 7.um Ein- und Ausgang i |des schönen Abends mit grosser : g Meisterschaft Melodien von Ben- : SSTTayim, Lavry und Dobrowen. ! wieder auf das Problem "Juden- tum und Christentum" hinlenken. Wie kam es, dass der christliche Theologe ihn oft besser verstand, als der jüdische Politikef oder Rabbiner? War seine Deutung des Judentums vielleicht allzusehr be- stimmt von seiner Herkunft aus westeuropäischer christlicher Kul- tur? Aber auch hier, ebenso wie beim Chassidismus-Problem, müs- sen wir zwischen einer äusseren und inneren Schicht der Motivie- rung sorgfältig unterscheiden. So wichtige Denkanstösse für den Soziologen Buber auch von den Phänomenen des Verstanden Wer- dens oder Missverstandenwerdens ausgehen mögen, der Theologe wird doch" immer die grosse "Frage an den Einzelnen" stellen: was ist Wahrheit? Anders als Bubers grösster Freund, Franz Rosenzweig, lässt er nicht Judentum und Christen- tum als gleichberechtigtes relativ menschliches Teilhaben an der einen und absoluten, doch ver- borgenen göttlichen Wahrheit des "Sterns der Erlösung" gelten: das Judentum als "das ewige Leben" und das Christentum als "den ewigen Weg". Buber, dem das Christentum niemals als die reli- giöse Wahrheit schlechthin nahe- getreten war, kann ihm nicht den Platz neben dem Judentum an- weisen, sondern muss das alte Glaubens - Gespräch fortführen, wenn auch mit völig neuen Denk- mitteln. Gerade in diesem Punkt ist er häufig missverstanden wor- den, weil er, besonders in seiner Frühzeit, das Urchristentum als eine legitime jüdische Bewegung in Anspruch nahm und stets der Person Jesu die grösste Verehrung gezollt hat. Aber doch immer nur der Person, soweit sie von ihrem Anspruch auf Messianität ablös- bar ist. In seiner Rede zum Ge- denken des grossen christlichen Sozialisten und Zionsfreundes Le- onhard Ragaz, der in der Jerusa- lemer Synagoge "Emeth we- Emuna" gehalten hat, formuliert Buber seine Stellung nach beiden Seiten hin in klassischer Eindeu- tigkeit: "Ich glaube fest daran, dass die jüdische Gemeinschaft im Zuge ihrer Wiedergeburt Jesus rezipie- ren wird, und zwar nicht bloss als eine grosse Figur ihrer Religions- geschichte, sondern auch im le- bendigen Zusammenhange eines sich über die Jahrtausende er- streckenden messianischen Ge- schehens, das in der Erlösung Is- raels und der Welt münden wird. Aber ich glaube ebenso fest daran, dass wir Jesus nie als gekomme- nen Messias anerkennen werden, weil dies dem innersten Sinn un- serer messianischen Leidenschaft, also eben dem, was Ragaz an uns so wichtig für das Kommen des Reiches Gottes erscheint, wider- sprechen würde. In das mächtige Seil unseres Messiasglaubens, das, an einem Fels am Sinai geknüpft, sich bis zu einem noch unsicht- baren, aber in den Grund der Welt gerammten Pflocke spannt, ist kein Knoten geschlagen. Für unsern Blick geschieht Erlösung allezeit, für ihn ist keine gesche- hen. Am Schandpfahl der Mensch- heit stehend, gegeisselt und gefol- tert, demonstrieren wir mit un- serem. blutigen Volksleib die Un- erlöstheit der Welt. Für uns gibt es keine Sache Jesu, nur eine Sache Gottes gibt es für uns." Gott hat sich in keines Men- schen Leib verkörpert: die Er- lösung ist in keinem Geschichts- moment vorweggenommen wor- den, sondern liegt in ihrer gan- zen Fülle vor uns; das Volk Israel selbst ist als der leidende Gottes- Martin Buber und Leo Baeck knecht der Jesaianischen Verheis- sung ihr lebendiger Bürge: dies etwa sind die wichtigsten, wenn auch durchaus nicht die ein- zigen Unterscheidungs - Punkte, die für Buber Judentum und Chri- stentum trennen. Doch wie sein Weg von der Theorie des Chassi- dismus zur Tat des Zionismus fünrte, so muss auch hier eine Be- ziehung zwischen gedanklichem und gelebtem Judentum gestiftet werden. Sie erwächst aus der kri- tischen Frage, inwieweit die jüdi- sche Wirklichkeit der Aufgabe Is- raels gerecht wird. Ein Grossteil von Bubers ge- danklicher Bemühung kreist um dieses Problem. Er verschliesst sich keiner Mangelhaftigkeit im jüdischen Leben Palästinas und der Diaspora. Er sieht jeden Ab- fall, sowohl den von der Religion, wie vor allem den in der Religion selbst, den ihre scheinbaren Trä- ger und offiziellen Vertreter üben. Aber er verzweifelt nicht an Isra- els standhaftem Kern, am "Reste, der zurückkehren wird". Dessen Spuren entdeckt seine Philoso- phie der jüdischen Geschichte in der halben Verborgenheit ihrer Zeitalter: als Prophetie, Urchri- stentum, Hagadah, Mystik, Chas- sidmus, Chaluziuth. Die geheim- nisvolle Kontinuität dieser unter- irdischen Strömung, die immer nur zeitweise und meist nach- träglich die Anerkennung des offv ziell geltenden Judentums erlangt haben, bildet das eigentliche legi- time Volk Israel. Sein Weg geht durch die Niederlagen einer heim- lichen Geschichte, die als Glieder einer paradoxen Kette zum end- zeitlichen Siege der Erlösung lei- ten. Im vollen Bewusstsein des zeitlichen Versagens muss sich der Jude, der dies erkannt hat, in den tätigen Dienst am werdenden Reiche Gottes stellen. Dieser "Dienst an Israel" ist zugleich sein Dienst an der Welt. Die Kraft zu ihm schöpfen seine Träger aus je- ner tiefsten Quelle, die den Men- schen dann durchströmt, wenn er gelernt hat, mit seiner ganzen Person "Du" zu sagen. III. Ich und Du Bubers wichtigster Beitrag zur modernen Philosophie . besteht in seinem kleinen Buch "Ich "und' Du", dem Kernstück seiner Meta- W HOCHKONZENTRIERT in beliebtem Geschmack hervorragender Qualität zu niedrigen Vorkriegspreisen. Auch - 40c - 70c - 81.80 In Ihrem Drug Store oder portofrei e Zu Sendung nach aJien Staaten. PROBEFLASCHE GRAT IS DELEX PRODUCTS 156-09 45th Ave., Flushing, N. Y. SPRING S U I T S COATS TOPPERS See our bright new spring-time collec- tion of fascinating fashions—each and everyone »c» differ- ent—reacK one a fa~ vorite new style— all 1 00% wool—- and colori you'll revel in. 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Das zweite stiftete alle bis- herige 'Wissenschaft; jeder "Ge- genstand der Erkenntnis" ist ein "Es", ein versachlichtes Gegen- über, das nur jeweils eine seiner Facetten dem Beobachter, Einord. ner, Zergliederer, Gebraucher zu- kehrt. So etwa ist die Pflanze dem Botaniker ein Es, Gegenstand oder Glied einer bestimmten Klas- seneinteilung; dem Agronomen etwa Unkraut oder Nutzpflanze, und noch dem Liebenden, der sie der Geliebten bringt, ein Aus- druckssymbol. Doch wer sich an ihr freuen kann, ohne sie zu be- gehren, dem erschliesst sie ihre Ganzheit, ihr eigenes Sein; sie verwandelt sich aus Teilhaftigkeit des Gegenstandes zur Fülle einer Gegenwart. ZU ihr, und nur zu ihr, kann der Mensch Du sagen, und dies Du wird nun von einem anderen Ich gesagt als dem der wissenschaftlichen Teilerkennt- nisse: der Ganzheit der Gegen- wart des Du entspricht die Ganz- heit des Einzelmenschen; beide. Ich und Du, bedingen einander , und verwirklichen einander. Worin unterscheiden sich aber diese Erkenntnisse etwa von de- rifen der Kant-Schopenhauer'schen Aesthetik, deren Verhaltungs- weise bekanntlich von ihren Mei- stern als die eines "Wohlgefallens ohne Interesse" definiert wurde? Auch dort ist die Blume nicht Ge- genstand objektiver Analyse, son- dern Gegenwart seliger Schau. Der Unterschied liegt in dem, was wir oben theologische—und nicht ästhetische — Erkenntniskritik genannt haben. Die Ich-Du-Bezie- hung ist keine der Anschauung, bei der der Betrachtende aktiv und das Betrachtete — eben doch wieder ein Es — passiv wäre, wie beim Naturgenuss, sondern eine Begegnung, jene Grundkategorie 1) Jetzt wieder abgedruckt in dem Bande "Dialogisches Leben", Gesam- melte philosophische und pädagogische Schriften, Gregor Müller Verlag, Zü- rich, 1947, sowie in der englischen Aus- wahl aus Bubers nichtjüdischen Schrif- ten "Between Man and Man", Verlag Routledge, London. in Bubers "dialogischem Leben" Daher, stiftet sie die Gemeinschaft des Menschen mit allem, zu dem er jeweils Du sagen kann: mit der Welt als Schöpfung, mit dem Mit- menschen als Geschöpf und mit Gott als Schöpfer, Offenbarer und Erlöser. Die Sehnsüchte des frü hen Buber, der den Chassidismus wiederentdeckte, haben sich dem reifen Mann nun als formulier- bare Erkenntnisse erfüllt, in de- nen Franz Rosenzweig nicht um- sonst eine der wenigen Parallelen und Vorläufer seiner eigenen re- ligiösen Existential - .Philosophie sah. Besteht hier — zwischen Buber und Rosenzweig — eine echte Be- ziehung, so gibt es eine recht pro- blematische, wenn auch der Un- tersuchung bedürftige und wür- dige zu einer anderen anti-ideali- stischen philosophischen Bewe gung, zum Pragmatismus. William James schreibt in seinem Büch- lein "The Will to Believe"; "The universe is no longer a mere It to us, but a Thou, if we are religious; and any relation that may be pos- sible from person to person might be possible here." Die Ueberein- stimmung scheint zunächst gera- dezu schlagend. Bei näherer Ana- lyse der Beziehungen zwischen Existentialphilosophie und Prag- matismus, für die hier nicht der Ort ist 2), wird sich ergeben, dass die positiven Beziehungen zwi- schen beiden sich im wesentlichen auf den pars destruens, die Kritik des philosophischen Idealismus, beschränken, aber gerade nicht für den pars construens, die Be- gründung einer neuen Lebensan- schauung, gelten. Diese steht, selbst bei James, und um wieviel mehr bei seinen Nachfolgern, un- ter dem Zeichen einer "Als-ob- Religion"; wo James vom "Willen tu glauben" spricht, reden Buber und Rosenzweig von religiöser Wirklichkeit und religiöser Er- fahrung, deren heiliger Zwang an die Stelle wohlmeinender Emp- fehlung tritt. Heiliger Zwang? Wir haben das Wort hier einem Gedichte Jehuda Haie vis entlehnt, das Rosenzweig übersetzt und gedeutet hat: als der Dichter schon alle Vorberei- tungen zur Uebersiedlung nach Palästina getroffen hatte, machten ihn die Warnungen der Freunde vor dem gefährlichen Wege für einen Augenblick schwankend, 2) Vergleiche meinen hebräischen Vortrag "Die Stellung Franz Rosen- zweigs in der modernen Philosophie", gehalten in der American Academy i'or Jewish Research auf deren Jahres- versammlung Dezember 1947, der dem- nächst im Druck erscheinen wird. OTTO MILDENBERG WIRTSCHAFTSPRÜFER Vereidigter Bücherrevisor Mitarbeiter der englischen Militär-Regierung. - Erste Referenzen. (22a) DUISBURG ERFTSTRASSE 1 Dr. Louis Koppel (früher Dortmund) WIEDER- GUTMACHUNG 55 Liberty St., New York City Phone: BArclay 7-9247 abends: Virginia 9-5334 leb bearbeite ausschliesslich Wiedergotmaelwngsanspröhe LOUIS LOEW (früh. Hechtsanwalt am Land- und Oberlandesgericht Bamberg, Bay.) 91 PAYSON AVENUE, APT. 4-K (nr Dyckman St.) N. Y. City 34 Telefon: LO 7-5167 Sprechzeit nach Verabredung. CONSULTANT on Restitution Malters Hans G. Marcus 401 Broadway - New York, N. Y WA 5 - 8507 ISOf/CAS/V CWS ///*?£ A SCHKHSN Ich übernehme die Vertretung in Wiedergutmachungs- und Rückstellungs-Ansprüchen sowie sämtliche Rechts- angelegenheiten in Österreich. Dipl. Kaufm. Dr. jur. Ernst Stupperger RECHTSANWALT in WIEN I., Bartensteingasse 16 ESCO BALL PENS ZELL! PRESDON Mfg. Corp. 62 William St.. New York 5, N. Y. EMIGRANTEN-GUT ALLER ART von ÖSTERREICH Beschaffung sämtlicher Aussuhr- papiere und Verpackung durch Transitspedilions-Gesellschaft S. Schöpfer Repräs.: MAX HOLUB. WIEN XIII Bossigasse 60 - Tel. A 51-9-51 Rückzahlungen STEUERERKLÄRUNGEN jeder Art ausgeführt SAMSTAG - SONNTAG WOCHENTAGS-ABENDE S. K. LANE, 103 W. 77 St. Telephon: TR 4 - 5078 und er hätte vielleicht das grosse Unternehmen aufgegeben, wenn die Angelegenheit nicht eben schon zu weit gediehen wäre; ein Stückchen "heiliger Zwang" machte seinen Willen erst ganz zur Tat. Solche Betrachtungs- weise und Terminologie er- schrecken den modernen Leser, und zwar umsomehr, je "progres- siver" er ist. Wir alle haben gelernt, die Ma- gie der grossen unbeweisbaren Worte zu fürchten: "Schicksal", "Blut", "Boden", selbst "Volk" und "Gott" — sie erscheinen uns Söhnen des zwanzigsten Jahrhun- derts meist nur in einer roten Wolke von Blut und Unheil. Wie- viel haben sie dazu beigetragen, das Chaos unserer Zeit zu mehren, die Leiden der Guten und Gedul- digen zu häufen, den Mund der wenigen klargebliebenen Wahr- heitssucher zu stopfen! Wir verlangen nach strenger rationaler Gedankenarbeit, nach Beschränkung auf das Sicht- und Greif- oder doch Nachweisbare, verabscheuen den Nebel und su- chen das Licht. Die dunklen Ur- worte und orphischen Andeutun- gen scheinen einer neuen Jugend in unvermeidlichem Bunde mit den Kräften und Mächten der Finsternis zu stehen, deren My- thos Gewalt heisst und die im Zeichen des Todes eine unselige Welt regieren. Buber spricht zwar nicht in ihrer Sprache — wie könnte er, und wie könnten sie? — aber er bedient sich zum Teil desselben Vokabulars, und ein Alfred Ro- senberg wagte ihn in Nürnberg zu zitieren. Die Kirchen- und Ketzerge- schichte war oft eine Geschichte von Priestern und Heiligen. Die Priester verwalteten das — wirk- lich oder scheinbar — beweisbare Dogma; die Ketzer lebten aus der Gewissheit unbeweisbarer Wirk- lichkeit des Glaubens und Lebens. Die intellektualistische Verenge- rung des 19. Jahrhunderts hat den unbeweisbaren Teil der Wirklich- keit aus dem Bezirk der Vernunft ausgestossen und ihn zur leichten Beute für die Mächte der Finster- nis werden lassen. So wurden die modernen Ketzer zu den Banner- trägern des Intellektualismus und Vorkämpfern der Freiheit vom Glauben; das ursprüngliche Ver- hältnis hat sich vollkommen um- gekehrt. Aber damit ist weder der rationalen Wahrheit noch der lebendigen Wirklichkeit auf lange Sicht gedient. Die Provinzen der unbeweisbaren Wirklichkeit ste- hen jedem dämonischen Zugriff und jeder satanischen Annexion so lange offen, wie sie nicht einge- ordnet sind in eine Gesamtaut- fassung, die den ganzen Men- schen, ohne künstliche Abstriche, in seiner vollen Lebendigkeit fasst und ihn so, wie er ist, nicht nur in seiner isolierten Begriffssphäre, sondern mit seinem Unten und Oben, mit seinen Trieben und Glaubenshoffnungen, auf den Weg zum Reiche Gottes führt. Der gläubige Ketzer von heute muss deshalb Politiker sein. IV. Politik aus dem Glauben Für Buber — wie für Magnes - ist Politik Glaubenspflicht, Mizwah. Buber ist als Politiker kein mo- ralischer Absolutist. Er weiss, dass Politik "die Kunst des Mög- lichen" ist; er erkennt die Schwäche rein idealer Antriebe, die Macht der Interessen und Lei- denschaften. Was er sucht, ist die Demarkationslinie" zwischen der unbedingten Forderung und der jeweils nur bedingten Verwirk- lichung. Der eine kleine Schritt über das Notwendige hinaus, das notwendige Mass an Gewalt, an List, an Lüge, an Unrecht, die alle mit der Politik wesensnotwendig verknüpft sind, dieser eine kleine Schritt über das Notwendige hin- aus ist Sünde. Buber kämpft um das Mass im politischen Ge- schehen, für die Haltung der Selbstbeschränkung, die Gesin- nung des Ausgleichs, um die täg- lich neue Entscheidung für das, was relativ am wenigsten un- recht, am meisten recht ist. Wie all seine Entscheidungen, wie die religiös - moralischen, so lassen sich auch diese, die religiös- moralisch-politischen, aus keinem Katechismus oder Schvilchan Aruch ablesen. I n jeaer Stunde neu, rufen sie den lebendigen Menschen in die Gegenwart ihres furchtbaren Du! in die Begegnung mit ihren Masken, hinter denen sich das maskenlose Antlitz des Herrn der Geschichte verbirgt. Nur einer so tief verwirrten Zeit wie der heutigen, nur einem so tief verwirrten Volke wie un- serem jüdischen Volke heute, konnte diese Haltung Bubers als weltfremd verstiegener Idealis- mus erscheinen. Sie ist lebens- naher fast als alles andere, was an politischen Theorien und Analy- sen sonst angeboten wird: nicht zufällig hat er fast als erster den Ernst und die Wichtigkeit der arabischen Nationalbewegung vor- ausgesehen und schon auf dem Karlsbader Kongress von 1923, als Schwärmer verlacht, vor ihren Gefahren gewarnt und auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten hin- gewiesen. Wer auf dem schmalen Grat zwischen Gedanke und Tat seinen Weg sucht, sieht mehr als die anderen, denn sein Blick geht frei nach beiden Seiten. Er sucht ihren Ausgleich; ja, sagen wir es mit dem verächtlichen Fremd- wort: ihr Kompromiss. In totaler Zeit, die jedes Kompromiss scheinbar verwirft, wird es Anliegen ;les echten Badika des Politikers aus dem Glaut Anzeigenschluss diese Wot Dienstag 1 Uhr. Twin Ball Pen....... .52# Writes Blue and Red All Gold-finished • Retractable Ball Pen ., All Gold-plated Thin Ball Pen.'. . . . All Gold-plated Thin Mechanical Pencil All Gold-plated All Plastic Ball Pen.... Plastic Ball Pen...... With Gold-finished Cap Twin Plastic Ball Pen. . Writes Red and Blue • , Mechanical Pencil .... ALL PRICES BASED ON QUANTITY LOTS • New York Pencil Ct. 70 FUL TÖN STREET New York 7, N. Y. Proprietor of Leading London Für Concern Seeks BUSINESS ASSOGIATE in U. S. A, The principal of a well-known für business, es- tablished in Leipzig in 1 908 and transferred to England 14 years ago, is shortly visiting the > U. S. A. 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HERRMANN, LUXEMBOURC Rue Auguste Charles 7 Berichte aus Berlin Die Teilung Deutschlands Von WALTER KARSCH Berlin, im Februar. heisst hier staatlichen Neuord- Der Widerhall, den der H,l>- der Londoner Konferenz ill der deutschen Presse und in der deutschen Oeffentlichkeit gefunden hat, war so verschie- denartig wie die politischen Ent- wicklungen es sind, die sich seit der Kapitulation in Deutschland angebahnt haben. Wenn es auch nicht übertrieben (und schliess- lich gar nicht verwunderlich) ist, dass in jeder der vier Zonen eine offizielle Politik getrieben wird, die ein fast genaues Abbild der politischen Anschauung der je- ; weiligen Besatzungsmacht ist, so besteht doch ein nicht unwe- sentlicher Unterschied: in Bi- zonia sind der Opposition gegen die offizielle Politik keine Gren- zen gesetzt, während in der fran- zösischen Zone dieses Recht kei- neswegs uneingeschränkt ist und in der russischen überhaupt nicht existiert. So kommt es denn, dass die Kommentare zu London in Westdeutschland (und in den Blättern der Berliner Westsektoren) auf die verschie- densten Töne gestimmt sind, die " Stimmen aus der Ostzone und dem russischen Sektor Berlins aber nur eine Melodie kennen. So wie die Politik in den West- zonen fast drei Jahre hindurch aüf Abwarten eingestellt war in der gewiss nicht schlechten Absicht, keine vollendeten Tat- Sachen zu schaffen, die eine Ver- einigung aller Zonen unmöglich machen könnten — so ist auch jetzt noch vielfach der Hang fest- zustellen, den Besetzungsmäch ten die Initiative zu überlassen Und selbst die Hände in den Schoss zu legen. Besonders von sozialdemokratischer Seite wird Vor jedem Versuch, einen west deutschen Staat Zu schaffen, ge- warnt, während hier die Christ- lich -Demokratische Union, oder, wie sie in Bayern heisst, Christ- lich-Soziale Union wesentlich re- alpolitischer denkt und die Chance, einem gesunden Födera- lismus zum Siege zu verhelfen, ' nicht verpassen möchte. Inzwischen haben die Beset- zungsmächte dem in Frankfurt am Main beheimateten Wirt- schaftsrat Bizonias im wesentli- chen von diesem gebilligte Pläne unterbreitet, die die Erweiterung seiner Befugnisse, wenn auch vorläufig nur auf wirtschaftli- chem Gebiete, eine Art Kabinett, eine Zweite Kammer, Steuer- vollmachten, einen Obersten Gerichtshof * und eine Länder- Union-Bank vorsehen. Da unter den gegenwärtigen Verhältnissen die wirtschaftliche Neuordnung vor der politischen den Vorrang haben muss, dürfte diese Rege lung den nach zwei Richtungen gehenden Wünschen der Beteilig- ten durchaus gerecht werden: einmal wollen sie, dass endlich die Wirtschaft auf jene Touren gebracht wird, die eine volle Ausnutzung aller Industriekapa- zitäten ermöglichen, zum zweiten möchten sie vermeiden, durch Voranstellen der politischen, das nung, in den Geruch des Separa- tismus zu kommen. Rechnet man hinzu, dass der Marshall-Plan Westdeutschland einbezieht, so nimmt nicht wun- der, dass der tiefe Pessimismus über das Scheitern der Londoner Konferenz inzwischen einem starken Optimismus über die Zu- kunftsaussichten für Bizonia ge- wichen ist. In Bizonia erwartet man, dass sich ihr die französi- sche Zone eines Tages von selbst anschliessen wird. Und wer die enge wirtschaftliche Verflechtung dieser beiden Gebiete kennt, wird überzeugt sein, dass dieser Tag nicht mehr fern ist. In demselben Masse, wie sich langsam eine reale und nüchterne Betrachtung der Situation nach der Londoner Konferenz in West- deutschland durchzusetzen be- ginnt, werden in der Ostzone die wahren Gründe des Scheiterns durch eine nicht abreissende, ein- seitige Propaganda vernebelt. Die Kommunisten treten hier als Deutschnationale auf, die die Einheit Deutschlands für sich ge- pachtet haben. Entsprechend ar- beitet auch der riesige Radio- und Presseapparat. Für die den Osten Deutsch- lands beherrschenden Kommuni- sten ist Einheit gleichbedeutend mit einer auf die kommunisti- sche Idee, einer sogenannten "Volksdemokratie" "ausgerichte auch in der Christlich-Demokra- , tischen Union ist dort eine Lage geschaffen worden, die sich so völlig von der des Westens unter- scheidet, dass eine Verschmel- zung unter diesen Verhältnissen nicht möglich ist. Wenn trotz allem noch die Hoffnung besteht, dass die Teile Deutschlands doch eines Tages wieder zusammenfinden werden, so liegt diese Hoffnung nicht nur darin begründet, dass der Osten den Westen Deutschlands genau so braucht, wie dieser jenen, son- dern vor allem darin, dass die Konsolidierung der wirtschaftli- chen Verhältnisse im Westen schliesslich den Beherrschern der Ostzone doch eines Tager einen Anreiz dazu bieten wird, unter Wahrung ihres Gesichtes das Ge- spräch da aufzunehmen, wo es in London abgebrochen wurde. Wien - Prag Österreich zwischen Resignation und Zuversicht Von RUDOLF KALMAR Wien, Anfang Februar. I Der heue Sowjetbotschafter in den Vereinigten Staaten, Alexan- der Panjuschkin, wies anlässlich seiner Amtsübernahme darauf hin, dass die Ausweitung der sowjetisch-amerikanischen Han- delsbeziehungen einen wesentli- chen Schritt zur Herstellung bes- serer diplomatischer Beziehun- gen bedeuten würde. Die Aussen- politik der Sowjetunion gehe von der Tatsache eines Nebeneinan- der-Bestehens zweier verschiede- ner Systeme aus. Seitdem sich die Konturen der östlichen und der westlichen Entscheidende Tage in der CSR Wie die Kommunisten die Mehrheit gewinnen wollen Von WOLFGANG BRETHOLZ Prag, im Februar. Die Innenpolitik der Tschecho- slowakei steht bereits völlig im Zeichen der Wahlkampagne, der einer Rede, in der er erklärte, die "Nationale Front" bedürfe der "Erneuerung", und er verlasse sich darauf, dass "sich in allen politischen Parteien solche schöp- yon Anfang an mit einer Heftig- serischen konstruktiven Elemente keit gefuhrt wird, die durchaus jind die mit der kommimisti- Twn rfTTf/M+r» s-lr\t+ hai/Arptahon. der Tragweite der bevorstehen- den Entscheidungen entspricht: Wird die zweite Republik den freiheitlich - humanitären Tradi- tionen der ersten, Masarykschen Republik treu bleiben und den Weg der Synthese zwischen So- zialismus und Demokratie gehen? ten" Einheitlichkeit- In der Ost- Oder wird sie sich nach den Wah- zone ist das, was der Westen bis- len den totalitären Regimen der her vermieden hat, schon lange {östlichen "Volks - Demokratien" anpassen? FRANCS CHICOBY WIEDER ZU HABEN! *rJ%s!S£$- Wirklichkeit, denn hier, und nur hier, gibt es seit über zwei Jahren Zentralverwaltungen, deren Fä- den allerdings nicht in einer deutschen Behörde, sondern in der SMA, der Sowjetischen Mili- täradministration in Karlshorst zusammenlaufen, die über das Parteihaus der Sozialistischen Einheitspartei in Berlin diese Fä- den in Bewegung setzt. Doch nicht allein durch die Zen- tralverwaltungen, noch viel mehr durch die tiefgreifenden Verände- rungen der wirtschaftlichen und politischen Struktur in der Ost- zone, durch Bodenreform und Enteignung, durch die Unter- drückung der Sozialdemokratie und durch die den Schein der Demokratie nach aussen wah- ' Wege aus bestenfalls einem Drit- rende Gewalt - Herrschaft der tel mindestens die Hälfte zu Kommunisten, die Ausschaltung ' machen, das enthüllte der kom- jeder Opposition in der Liberal- jmunistische Informations - Mini- Demokratischen Partei und nun ster Kopecky vor kurzem in Die tschechoslowakischen Kom- munisten hüben die Parole "51 Prozent der Stimmen für die kommunistische Partei" ausgege- ben, und sie hämmern diese Pa- role Anhängern und Gegnern un- ermüdlich ein. Wahlprognosen hingegen, die auf dem Barometer der Volksstimmung beruhen, stimmen darin überein, dass es • ( den Kommunisten kaum gelingen' wird, die 38% der Stimmen zu' behalten, die sie vor zwei Jahren j auf sich vereinigten, geschweige denn jene 13% hinzuzugewinnen, die ihnen zur Mehrheit fehlen. Wie es sich die Kommunisten trotzdem vorstellen, bei den nächsten Wahlen auf legalem sehen Partei zusammengehen werden, um eine einzige Front der fortschrittlichen sozialisti- schen Kräfte zu bilden." Die anderen Parteien haben den Sinn dieser Ankündigung — oder Aufforderung — sehr wohl verstanden, umsomehr als lehr- reiche Beispiele aus anderen, wei- ter östlich gelegenen Ländern reichlich zur Verfügung stehen. Man erkannte die kommunisti- sche Absicht, die übrigen Koali- tionsparteien, vor allem die so- zialdemokratische, zu spalten, und zwar in einen linken, "fort- schrittlichen" Flügel, der bereit wäre, sich mit den Kommunisten zu einem "sozialistischen Block" (Fortsetzung auf Seite 11) Welt immer schärfer abzuzeich- nen beginnen, hat man in Wien ein besonders empfindliches Ohr für solche Bemerkungen. Das Land das sich gerade in der letz- ten Zeit mit steigendem Nach- druck zu einer strikten Neutrali- tät bekannt und durch das Staatsoberhaupt die Formel ge- prägt hat, dass es "gerne jedes Nachbarn Freund, aber keines Schutzherrn Gefolgsmann" zu sein wünsche, kann sich weder nach Moskau noch nach Wash- ington orientieren. Es wird nur leben, wenn die Grossmächte, die den Kontinent vom Terror des Dritten Reiches befreiten, sich auch zur gemeinsamen Arbeit an seiner Zukunft finden. Die Zerreissung Europas in einen westlichen und einen östlichen Block müsste — nicht unbedingt staatsrechtlich, aber zweifellos praktisch — zu einer Zerreissung Oesterreichs mit allen Konse- quenzen führen. Das Schicksal eines Siebenmillionenvolkes, das drei Jahre nach dem Waffenstill- stand noch immer keine Ruhe findet, steht wie ein warnendes Mal am Kreuzweg der grossen Politik. Mittlerweile wurden, knapp vor dem letzten Termin, die russi- schen Vorschläge über die Rege- lung des deutschen Eigentums in Oesterreich, besonders der Zi- stersdorfer Oelfelder und der Donau - Dampfschiffahrts - Ge- sellschaft überreicht. Es hat den Anschein, als ob die Sowjetunion nunmehr tatsächlich bereit wäre, Oesterreich weitergehend als bis- her entgegenzukommen. Optimi- sten glauben sogar an die Mög- lichkeit einer neuen Belebung des russisch-amerikanischen Ge- (Fortsetzung auf Seite 11) Gibt ihrem Kafiee dat feine, würzige Aroma, wonach Sie sich immer sehnen. Ihr Händler führt FRANCK'S. HEINR. 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AIs letz- tes veröffentlichte er 1934 seine Lebenserinnerungen, die den ländlichen,eTitel "Zwischen Dorn und Korn" Irr gen. (ok) Emil Ludwig, der seinen Wohnsitz« wieder in Moseia (Schweiz) hat, arbeitet gegen- wärtig an einem Roman, der in New York und Kalifornien spielt, und an seinen Lebenserinnerun- gen. Man wird das Missvergnügen eines peinlichen Besuches in New York und Hollywood haben, denn der Theaterwissenschaftler Artur Kutscher, der sich in München mit den .Nazis tief eingelassen hatte, soll eine Studienreise nach den U.S A. unternehmen. John Hendrik wurde von der B. B. C. für ein Sonntagskonzert verpflichtet; die bekannte Kapelle Geraldo wird den Tenor be- gleiten. Vor kurzem wurde in der Sa- lameh Strasse in Tel Aviv der junge Schriftsteller Max Prager durch eine Kugel getötet. Ge-1 i" ' ' V'• x hr'te er! einen Palästina-Roman vollendet "Der Gott in Dir", ein Werk, das j t' in V-V'na schil- dert, die Untergrund - Bewegun- gen, Konflikte zwischen Englän- dern und Juden. Der Roman be- , ginnt damit, dass eine Frau in1 Tel Aviv auf der Strasse von einer Kugel getötet wird.Es ist ein tragisches Geschick, dass der Autor denselben Tod finden' musste wie seine Romanfigur.' Pragers Roman erscheint im Tel Aviver Verlag "Olympia". Bert Andrews, der Chef des Washingtoner Büros der "New York Herald Tribune", gewann den diesjährigen Heywood Broun Memorial Award der American Newspaper Gull«1 für seine Ent- hüllungen über diu Methoden des State Department, An'.'r.stn,l "aus Sicherheitsgründen" zu ent- lassen, ohne ihnen die Gründe mitzuteilen. Die Artikel bewirk- ten eine Aenderung der Metho- den des State Department. Eh- renhafte Erwähnung erhielten Edward J. Donohoe von der Scranton (Pa.) Times, Ralph ' Andrist und Ralph Backlund von der Radiostation WCCO in Min- neapolis, Herbert B'ock, Alfred Friendly und Dillard Stokes alle von dT Washm^ton Post. Der ehemals österreichische Se- gelflieger Robert Kronfeld, seit 1939 Engländer, wurde beim Ab- s,ii;r..; eines schwanzlosen Segel- flugzeugs in Akton, Hampshire (England) getötet. "Kronfeld, ein Jude aus Wien, galt als die grösste Autorität auf dem Ge- biet des Sogelflug •; und siegte in unzähligen Wettbewerben; er war auch der erste Segelflieger, der über den Kanal geflogen ist. Während des Krieges diente er in der Royal Air Force und wurde "für ausserordentliche Tapferkeit, Mut und Pflichterge- benheit" mit dem Air Force Gross ausgezeichnet. Kronfeld , wurde nur 43 Jahre alt. ; U.S. Attorney General Tom C. Clark hat die Deportation des i | Komponisten Hanns Eisler an- ! j geordnet, doch ist Eisler mit dem j , Department of Justice überein- I I gekommen, dass er das Land zu e.nem früheren Termin freiwillig j ! verlassen darf. Eisler und seine ' | Frau werden am 25. Februar von New York nach Paris fliegen, wo Eisler die Musik zu einer franzö- sischen Filmfassung von "Alice in Wonderland" schreiben wird. Weitere Verpflichtungen werden ihn nach Rom bringen, wo er die Musik zu den in Italien gedreh- ten Filmen "Galilei" und "Christ in Concrete" komponieren wird. Danach dürfte er nach Wien ge- hen, um dort Konzerte zu geben. IXalph T. Stvaus, einer dir Clicf.s des Warenhauses lt. II. Macy, Inc., New | York, wurde zum Direktor der National | Mi'ltinle Selerosis Society gewählt. i Arthur Millers Schauspiel "All My Sons" erlelite am Berner Stadttheiite'r . seine europäische Uraiifffiihruns?: die ] deutsehe liehevset/.unx und* ISnivheitim^ des Werkes wurde von liertboki Vietel ; durchgeführt, (rb). Der neueste General I Einer der treuesten Freunde ,des "Aufbau" wurde jetzt zum General befördert: Col. Julius Klein in Chicago, National-Kom- mandant der Jewish War Vet- erans of the United States. Klein wurde in Amerika geboren, aber in Berlin aufgezogen, wo sein V ater vor dem ersten Weltkrieg amerikanische Interessen vertrat und Präsident der orthodoxen Gemeinde Adass Jisroel war. Die Eltern Kleins liegen auf dem jü- dischen Friedhof in Weissensee begraben. Ueber seine Beförderung tele- phonisch von uns interviewt, er- klärte der neue General: MRMiMsÄM Brigadier-General Julius Klein in einem Gespräch mit Admiral Haisey während der Operationen im Pacific. "Ich sehe meine Beförderung als ein neues Zeichen für die Grösse unseres Landes an — journalistische Laufbahn wieder grossen und guten Einfluss gut eines Landes, in dem jeder, dem'auf und übernahm gleichzeitig seine Leser im Sinne der Förde* ; das Land wahrhaft am Herzen 'das Kommando der Sondertrup- rung und 'des Schutzes eines; liegt, freie Bahn hat, gleichgültig pen der 33. und 34. Division- In freien Amerika aus, dem ich — ob es sich um Beruf, Geschäft,! diesem Zusammenhang wurde er und wir alle — als Bürger und1 oder, wie in meinem Fall, um die jetzt zum Brigadier General in Soldaten treu dienen." Armee handelt." 'seiner Eieensnhaft als Knm.man- Brig. Gen. Julius Klein wird auf der* Zehnjahresfeier der Immigrant Jewilb War Velerans am 28. Februar im Hoyel Manor in New York die Festrede halten. 'seiner Eigenschaft als Komman- IClein, ursprünglich Journalist, dant der 109. Anti-Aircraft Ar- avancierte während des zweiten tillerie Brigade ernannt. Weltkriegs vom Oberleutnant I An seine Erfahrungen während zum Oberst und kommandieren- des zweiten Weltkrieges, in dem den Offizier eines Regiments und er mehrfach mit hohen Auszeich- später einer anderen Einheit im nungen geehrt wurde, anknüp- Kriegsgebiet des Pazifischen fend, bemerkte Klein weiter: Ozeans. Er diente in New Cale- j "Ich bin stolz, wenn ich an die donia und auf den Philippinen Tapferkeit und den Mut der im- und wurde dann 1945 Spezial- migrierten Soldaten zurück- berater des kommandierenden • denke, die unter meinem Kom- Generals für das mittelpa^iflsche ^ mando gedient haben. Was den Gebiet, Lt. General Richardson. "Aufbau" anlangt, so war er mir Nach Kriegsende wurde er As- jn den Fuchslöchern stets ein lie- sistent des Secretary of War ber Kamerad. Und er wird es Patterson. mir immer bleiben, denn aus ihm Im November vorigen Jahres spricht nicht nur ein grosses und kehrte er von Washington nach patriotisches Verantwortungsge- Chicago zurück, nahm seine fühl, sondern er übt. auch seinen in Memorictm Richard Tauber! Trauerfeier der "Players from Abroad" . ! Als Richard Tauber 1946 nach New York kam, eilte er noch vom Flugplatz ins Lewisobn Stadium, mai fu", Brahms "Immer leiser wird mein Schlummer" und eine Liedkomposition Richard Tau- bers "The Old Tree", die so ganz seine allen Wiener Weisen zuge- wandte Musikalität besass-' Im Mittelpunkt des Abends um Emanuel List zu hören, der stancj eine Aufführung von "Der .1 XX7iy-xi"\ r\ T in/Int» ponrs A m - - — ... __ dort Wiener Lieder sang. Arft vergangenen Sonntag stand Ema- des Tor und der Tod", Hugo I Hofmannsthals Variationen von auf das ewige Faust-Motiv, die Sehn- Sergei Eisenstein gestorben Im Alter von 50 Jahren ist Sergei Mikhailovich Eisenstein, einer der bahn- brechenden Filmregisseure der Gegenwart, in Moskau gestorben. Als Sohn eines reichen Schiffsbauers geboren, wird er als Ingenieur ausgebildet . . . betätigt sich künstlerisch zuerst im Theater . . . geht 1924 zum Film über. . . . Sain erster Film, "Panzerkreuzer Potemkin", obwohl ein Stummfilm, gehört noch heute zu den grössten Erlebnissen, die die Filmkunst bietet. . . . Weitere Filme sind "Der Streik", "Zehn Tage, die die Welt erschütterten" und "Die Generallinie". . . . 1930 wirti er für ein Wochenhonorar von $3000 nach Holly- wood verpflichtet, schreibt zwei Filme, die aber beide nicht gedreht werden. . . . Dar eine Film behandelt die Entdckung des Goldes in Kalifornien, der andere basiert auf Theodore Dreisers "Amerikanische Tragödie". . . . Die offizielle Erklärung, warum es nicht zur Produktion der Filme kommt, lautet, ! dass der Firma Paraiaount-Famous-Lasky die Drehbücher nicht gefallen haben, i . . . In Wirklichkeit dürfte die damals stark antirussische Tendenz in den Vereinigten Staaten die Ursache gewesen sein. ... Er geht nach Mexiko, I schreibt und dreht den Film "Donner über Mexiko", der schliesslich, stark geschnitten, auch in den Vereinigten Staaten gezeigt wird. . . . Nach langer Ruhepause in Russland dreht er 1938 "Alexander Nevsky", zu dem Sergei Prokofieff die Musik komponiert und der ihm den Stalin-Preis und den Lenin-Orden einbringt. . . . 1940 kehrt er vorübergehend zur Bühne zurück und inszeniert "Die Walküre". . . . 1946 erscheint der erste Teil seines letzten Films, "Ivan der Schreckliche". . . . Kurz danach wird er von der Sowjet- regierung kritisiert, der zweite Teil von "Ivan der Schreckliche" wird ver- boten. . . . Schliesslich gibt er zu. dass er "historische Tatsachen entstellt habe, die seinen Film schlecht und ideologisch fehlerhaft gemacht haben". . . . Seine Frau, Elisabeth Teleshova, war Schauspielerin am Moskauer Künstlertheater; sie ist 1945 gestorben. nuel List auf der Bühne _ _ „ „ Barbizon Plaza Theatre und ! g^cht nach Erfüllung im Leben sang zum Gedächtnis des Freun- je(jes schöpferischen Menschen, des Schuberts Grab , Der Unter der Regie Leon Askins kam Wanderer' und das Fiakerlied, Dichtung zu einer starken, das er zu einem zärtlichen Nach- schlichten Wirkung. Askin selbst ruf für Richard Tauber gestaltete. war höchst eindrucksvoll als die Die Feier, die von den Players j£raftgestalt des Todes. Michel from Abroad under the Auspices jngram ais Claudio gab soviel of the Austrian Institute veran- i^i^hen Ausdruck, als er wohl staltet wurde, war musikalisch ge]3en kann, aber die Rolle kann eingeleitet durch den feierlichen SQ unendlich viel mehr davon Vortrag des berühmten Quartetts vertragen. Erica von Wagner als Schuberts "Der Tod und das Butter, Kitty Mattern rührend in Mädchen", die das Galimir String Quartet spielte, und um- rahmt von Orgelmusik. Der Schauspieler Basil hatte die Gedächtnisrede über- nommen, die er im Geist des grossen Sängers nicht dem Hin- scheiden, sondern Taubers Le- bensfreude widmete. Vera Schwarz, unvergesslich in ihren Triumphen in Berlin und Wien, sang Händeis "Ombra der Innigkeit des Mädchens, Pe- ter Capell und Fred Lorenz-Inger taten den "Players from Abroad" i i'°J!f I alle Ehre. Paul Berl und Arpad Sandor waren die Begleiter im Konzertteil. Lub. Wussten Sie, dass bisher noch nicht einmal 50 Prozent der kontinentalen Vereinigten Staa- ten von Amerika kartographisch richtig- aufgenommen worden sind? Der Schritsteller Otto Zarek, der während des Krieges in der englischen Armee diente, ist seit Kriegsende im Amt für Umerzie- hung deutscher Kriegsgefangener in London tätig. In den letzten Jahren veröffentlichte er mehrere Bücher, darunter eines über deutsehe Kultur, und schrieb für das Radio Zürich ein dort urauf- geführtes Schauspiel "William Penn". BUSINESS MEN YOUR BEST BET: For Competent Help CALL CI 7-4662 EMPLOYMENT SERVICE OF THE NEW WORLD CLUB 209 W. 481h Street. New York 19. N. Y. Individual attention given lo each case. PUMPERNICKEL BAUERN K0MMISS-- MUNZENMAIER BAKING CO., CORONA. N V. - »adioproqr. WWRL Sonnt. 10.45-11 vm. SCHLUSS ^a,enl»8er ,.Tocke SP-"""" ■ptei* v.=*WauoStI» .7616 At last! A B00N TO JEWISH H0USEW1VES... KOSHER SUDS THAT GiVE ABSOLUTELY GREASELESS 0ISHWASHING! H.J.HEINZ CO. introduces the New Mira• cle Suds—SWERL—in The Big Green Box! Result of 7 Years Of Scientific Re» search! • Jewish women have oftefl longed for a Kosher prod- uet which would permiti them to wash dishes the twentieth Century way... in a dishpan of bubbling suds. The dream has eome true! H. J. 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Die Antworten, die Minister Kopecky von den anderen Koa- litionsparteien erhielt, lassen kei- nen Zweifel darüber, dass in der Tschechoslowakei auch dieser kommunistische Plan, der sich in anderen Ländern bewährt haben mag, zum Scheitern verurteilt ist. Die Sozialdemokraten konn- ten sich auf eine bereits vor der toterreich steht - in den Rede K k Dub]i2ierte Aeus- ^radlagen seiner Elstens be-is ihres neuen Parteivoi- fco» - zwischen Res.gnat.on ytzenden Lauschman berufen, in imW /mrAff i/ihf ITZ-XV» 7 der er rechtzeitig vor den "ge- fährlichen Versuchen" gewarnt hatte, "für die Wahlen einen überparteilichen Block" zu bil- den, der nichts anderes wäre als ein Versuch zur Aufrichtung der Totalität." und Zuversicht vor entscheiden- den Ereignissen, hat aber selbst »kein Gewicht im Rate der Gros- sen. Was immer geschehen wird, kommt wie das unabwendbare , Itetwn und lässt den Betroffenen kaum eine andere Möglichkeit oilen, als dieses Fatum — be- glückt oder verzweifelt — entge- genzunehmen. Die Stimmung dieses dritten Hachkriegs-Faschings entspricht naturgemäss der geschilderten Situation. Das Land hat eine neue praktische Philosophie entdeckt, Vor allem aber ist es das Miss- trauen gegen jeden Totalitaris- mus, die Ablehnung von Druck und Gewalt und das Bedürfnis nach Freiheit und Demokratie, an die die nicht-kommunistischen Parteien in ihrem Abwehrkampf die man die Philosophie des "als j &eßen die aggressiven Propagan ob" nennen könnte: Jeder arbei- !da " Methoden der Kommunisten tet, lebt und plant, als ob die ibei den -breiten tschechoslowaki- grossen Fragen des zukünftigen!schen Wählermassen appellieren. Weges bereits entschieden wären, j in diesem Zusammenhang muss Dort, wo die Aktivität ihren Sinn 1 der Auffindung bedeutender kom- verliert, weil sie an fremden Ent- munistischer Waffenlager in 01- Scheidungen so gut wie gar nichts mütz und der Enthüllung, dass iu ändern vermag, begegnet auch die misslungenen Sprengstoff-At- die Debatte darüber nur gerin- tentate gegen drei Regierungs- : gern Interesse. j mitglieder, den Aussenminister 1 Audi im Spiegel der Presse. Masaryk, den Stellvertretenden treten die Schicksalsfragen der j Ministerpräsidenten Zenkl und Weltpolitik hinter inner-öster- (den Justizminister Drtina, eine teichischen Auseinandersetzungen kommunistische Aktion waren, zurück. Die Wirtschaftskritik j erhebliche Bedeutung beige- setzt sich mit den Folgen der messen werden. Vor kurzem erst Währungsreform und den Unge-' beschuldigte ferner ein volks- feimlheiten des Preisgefüges aus- sozialistischer Abgeordneter den einander. Das unzulängliche Na- tionalsozialisten-Gesetz gibt den Parteien täglich neuen Konflikt- kommunistischen Innenminister, "planmässig alle nicht - kommu- nistischen Elemente aus der Po- Stoff. Kulturpolitische Anlässe; Iizei zu entfernen und durch Inden im wachsenden Umfang1 Kommunisten zu ersetzen, damit Un dankbares Publikum. Vor den ; wenigstens dieser Teil der Staats- Kinos stehen Menschen Schlange, | gewalt fest in den Händen der um zwei Stunden lang über der 1 Kommunisten sei." Illusion die Wirklichkeit zu ver-| ^ ist nur natürlich dass der Lessen. In den Ballsalen tanzt man, unbeirrt von der allgemei nen Not mit einer Leidenschaft, die nur aus dem jahrelangen Ver- Kampf der nicht - kommunisti- schen Parteien gegen solche Symptome eines kommunistischen • 1.4. * • j in i !i- Alleinherrschafts - Anspruches rnht au£ jede Freude zu erMaren bei der Masse del. Bürger mehr * Lfben echt weiter, als Unteretüizung findet, als die .b es bereits gewonnen wäre. | Kampagne der Kommunisten ge- Sieben Millionen erwarten das ^n "Faschisten, Saboteure und Urteil der Mächtigen ohne inne- Verräter' ren Aufruhr. Es ist, als hätten sie während der jahrelangen Haft verlernt, den Schuldspruch zu fürchten. Erst, wenn mit dem Freispruch die Handschellen fal- len, wird auch für sie das Leben Wieder interessant zu sein be- ginnen. INSUSinWANDSRS# -vre? eSKoMM^'V P6N AMFjßAl/ *&NN StS U/V5 tw?£ ;i' APRS55S SCHKKSNÜa NADLER & GOLDENBERG 'S (früher Wien) Ateliers für erstklassige Massbekleidung HOTEL ALÄMAC BROADWAY al 71st St.. Suite 214 - Tel. EN 2-5000 . New York 23. N.Y Reichhaltigste Auswahl in feinsten ENGLISCHEN Stoffen -ADLER'S Clearing and Tailor Store— 4082 BROADWAY (nahe 172. Str-) Beste Ausführung aller Reinigungs- u. Schneiderarbeiten Grosser Saison-Ausverkauf in Herren- und Knabenhosen sowie Ladies* Slacks. 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Im zweiten Anklagepunkt der Vereinigten Staaten gegen das Deutsche Auswärtige Amt "Kriegsverbrechen und Verbre- chen gegen die Menschlichkeit" wird der (schon im ersten An- klagepunkt "Verbrechen gegen den Frieden" cchwer belastete) Botschafter Karl Ritter Beschul- digungen so schwerer Natur ge- genüberstehen, dass Rechtsan- walt" Dix, der Retter Schachts und Flicks, sich bereits sehr uü- ster geäussert hat: "Da gibts wohl keine Rettung mehr". Ritter, in vielen Salons der Weimarer Republik bekannt, ge- schmeidig und elegant, hat sich als der rücksichtslose Opportu- nist entpuppt, als den ihn man- cher früh erkannt hatte. Ritter hat es fertig gebracht, am 20. Juni 1944 von Salzburg, dem damaligen Hauptquartier der Hitler zugewiesenen Abtei- lung des Auswärtigen Amtes, als der führende Sonderbotschafter Ribbentrops ein langes Tele- gr,amm an das Hauptquartier zu senden, in dem er unter gewissen unwichtigen Kautelen die Hin- schlachtung der alliierten Flie- ger, die Ritter nur "Schreckens- flieger" nennt, billigt. Wichtig war für ihn nur, dass die Flieger möglichst davor be- wahrt würden, jemals den ge- setzlichen Status als Kriegsge- fangene zu erhalten. Das würde, nach seiner Meinung zu viel Un- annehmlichkeiten mit den jewei- ligen Schutzmächten geben. Ent- weder, empfahl er, müssen die Flieger sofort zu Verbrechern er- klärt werden oder sofort ver- nichtet werden. "Das Ziel der Aktion gegen die feindlichen 'Schreckens - Flieger' sollte durch 'Lynchen' erreicht werden. Das Auswärtige Amt be- vorzugt diese Methode. Wenn diese Kampagne bewirkt, dass die feindlichen Flieger "entmu- tigt werden, dann wird das Aus- wärtige Amt die Affäre propa- gandistisch ausnützen. Es beutet schon jetzt alle Vorfälle dieser Art zur Abschreckung aus." Dieses Telegramm Ritters an das Oberkommando ist die Ant- wort auf eine geheime Note Hei- tels, deren dieser sich offensicht- lich so schämte, dass er sie nur "durch Offizier" per Flugzeug nach Salzburg befördern liess. In der Anfrage Keitels wurde Ritter als Vertreter des Aussen- amts ersucht, die Formel, die Keitel für die Behandlung von feindlichen "Schreckensfliegern" im Auge hatte, zu bestätigen. Keitel war mehr dafür, die Flie- ger im Camp Oberursel zur "Sonderbehandlung" dem Si- cherheitsdienst des Reichsführers der SS zu überlassen. Keitels Anfrage wurde durch Ritter mit dem Schrei nach dem Lynchen erwidert. Keitel liess sich nicht bitten. Er schrieb in seine Agenda nach Erhalt der Mitteilung Ritters einen Satz, den er zum zweiten Mal im selben Monat, im Juni 1944, nieder- schrieb. Das erste Mal, geschah es, als er erfuhr, dass Ministe- rialdirektor Berndt aus sei- ner Amtswohnung herausgestürzt war und zwei Flieger, die auf der Strasse mit ihren Fallschir- men gelandet waren, niederge- schossen hatte. In der Urteilsbegründung ge- gen Keitel sind unter der An- klage "Kriegsver brechen und Verbrechen gegen die Mensch- lichkeit" in sieben Absätzen Rit- ters Verbrechen behandelt wor- den. Der erste Absätz beschäftigt sich mit dem Vorgehen gegen die alliierten Flieger. Was Keitel vorgeschlagen hatte, wurde von Ritter zum System gemacht. Wird auch Ritter hängen? Taubers findet in der Londoner "Al- bert Hall" statt, das Kapital für ein Tauber-Stipendium aufbringen. soll Walter Goehr, Elisabeth Schwartzkopf, Rawicz und Landauer, und George Melachrinos Orchester wirken mit. Ch. Klentner „■ Wien Feinste Herren-Schneiderei Spezialist für Damenkoslüme Reichste Auswahl i. englisch. Stötten Ferner MODERNISIERUNG und ÄNDERUNGEN an HERREN- und DAMEN-KLEIDUNG I 311 W 94ib St. N. Y. C. - UN 4-6777 Kostüme u. Mäntel Massanfertigung - Aenderungen Englische Stoffe lagernd alle KÜRSCHNER-ARBEITEN DAMEN-SCHNEIDER WALTER BUCHLER (fr Wien, Rotenthurmstrasse) 851 WEST 1771h STREET, Apl. 5-1 Tel.: WA 3-1608 N. V. C. Die persönliche Note j \ BEEMHÄ1D BLOCH (früher Otfenhaeh/lVjain) Herren- u. Damenschneiderei Neuanfertigung nach Mass und Änderungen 560 WEST 163rd ST (cor Broadway» Apl. 22 Tel.: WA 8-4948 Reparieren und Reinigen von Herren- ii. Damen-Garderobe Fachmann, preiswerte Ausführung durch SCHNEIDEREI JOSEPH SELIGMAN 831 W. 1791h St (Ecke Oabi Blvd > LONDONER NOTIZEN In London starb nach langer schwe- rer Krankheit Therese Rilla, die Gattin des Schauspielers Walter Rilla und Schwester Ida Rolands. Der Berliner Reklame-Fachmann, Dr. ■ K. Friedländer, starb soeben auf seiner ersten grossen Auslandsreise in Kuba. Friedländer, der Export-Direktor dei grossen englischen Inseraten-Agentur London Press Exchange gewesen ist, ■ war ein besonders gucer Kenner dei : Industrien des mittleren Ostens und hat ungeheuer viel für die Propagie- rung der palästinensischen Landwirt- ' schaft in England getan. j Karl Osten, der bekannte deutsche ' Schriftsteller, der während des Krie | ges fast ganz sein Augenlicht verloren hat, vollendete soeben ein soziologi- sches Werk, "The Law of Disorder" in London. i Tatjana Lieven - Maleson und Paul Hardmuth werden in dem Stück "Cockpit", das unter "displaced per- : sons" spielt, Hauptrollen spielen; es wird im Londoner "Playhouse" he- ; rausgebracht werden. „ Guido Freud siedelte von Paris nach England über, heiratete und zeigt so- ; eben die Geburt seines ersten Kindes an. Freud hat während des Krieges in der tschechischen Armee gedient. Er ist der Autor vieler französischer Vor- ! kriegsfilme. I Ein Konzert, zum Gedenken Richard Eine Eryinerung an Th. Th. Heine Eines der erschütterndsten Er- lebnisse meines Kunstschreiber- Daseins war 1936 ein Briefwech- sel mit Thomas Theodor Heine. Heine lebte damals in Brno (Brünn). Jeden Sonntag sah man von ihm in der "Prager Presse" kleine unpolitische Zeichnungen, sehl- "Fliegende Blätter"; Laurin, der Unvergessliche, dei' in seiner Zeitung so vielen kultivierten Geistern Asyl gegeben hatte, liess auch ihn mitarbeiten. Eine aus- wärtige Redaktion war nun auf die Idee gekommen, Heine aufs neue politische Karikaturen zeichnen zu lassen. Er sollte für jenes Heft einige Zeichnungen machen und man stellte ein Ho- norar in Aussicht, das für einen emigrierten Künstler verlockend sein musste. Man schrieb mir nach Paris, dass man sich durch einen Mittelsmann an Heine ge- wandt habe. Der aber habe abge- lehnt. Da man wusste, dass Heine mich schätzte, schlug man vor, ich solle ihn umzustimmen ver- suchen. Heine lehnte aufs neue ab. Er habe es aufgegeben, schrieb er mir, politische Karika- turen zu zeichnen. Er habe ein- gesehen, dass man damit nichts erreiche. Mit seinen Karikaturen habe er für Wilhelm nur Re- klame gemacht. . . . Dieser Brief von Heine mu- tete wie ein document humain an. Es war mir, als ob da einer —■ Heine war damals fast 70 Jahre alt — mit ein paar Feder- strichen eine ganze und wahr- haft gloriose Vergangenheit aus- streiche — Erschütternd! In eihei* Erwiderung versuchte ich ihn zu überzeugen, wie ganz und gar nicht stichhaltig diese Auffassung sei. Ich selbst sei das beste Bei- spiel. In meiner Jugend habe ich 3Cuqo, SiibsÄihmL JUWELIER (früher Nürnberg) 3889 BROADWAY ( 162-1 63). N.Y.C. WA 3-4126 BRILLANT- UND TRAU-RINGE UHREN - GOLD- UND SILBER-WAREN Spezialisiert in Umfassungen und Reparaturen von alten Juwelen JUWELIER G. M. REIS UHRMACHER 414? Broadway (175.-176. St-.), N. Y. C. Tel.: WA 3-7625 Gold u. 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Ein inter-europäisclies parlamentari- sches Komitee unter Vorsitz des ehe- maligen französischen Justizmhiisters Francois de Menthon ist gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines Verfas- sungsentwurfes für den europäischen Staatenbund beschäftigt. _ Dieser wird nach Prüfung durch die einzelnen l.än- derkomitees in Interlaken zur Beschluss- fassung unterbreitet und, falls ange- nommen, von den Parlamenten der be- teiligten Länder ratifiziert werden." "Und wie steht es mit Ländern wie Russland und Spanien?" werfe ich ein. — "Sie sind a priori durchaus nicht ausge- schlosssen von dem Eintritt in das Commonwealth der Ver- einigten Staaten von Europa. Wohl aber — und das betonte Graf Coudenhove mit besonde- rem Nachdruck — müssten sie dann gewisse Vorbedingungen erfüllen. Denn in diesem Com- monwealth ist kein Raum für to- talitäre Länder. Die Europäische Union wird aufgebaut auf drei Pfeilern, auf einer gemeinsamen Wirtschafts-, Aussen- und Ver- teidigungspolitik, auf einer ge- meinsamen und stabilen Wäh- rung und einer Bill of Rights. Ohne eine Bill of Rights, ohne eine Anerkennung der Men- schenrechte in ihren Verfassun- gen, würden nach unserer Auf- fassung Russland oder Spanien ausserhalb bleiben müssen." Es dürfte übrigens für alle Briefmarkenfreunde in der Welt von starkem Interesse sein zu hören, dass unter den Mitteln zur Finanzierung des europäi- schen Commonwealth auch die Einführung einer paneuropäi- PNEUMATICS nad, EUROPA Wir versenden fabrikneue U. S. Pneus erster Qualität als Geschenk an Ihre Freunde und Verwandten. Fracht und Spesen können in den meisten Ländern vom Empfängei in Landeswährung bezahlt werden. Wir sind in der Lage, auch kanadische Dollars entgegenzunehmen gegen Lieferung von la KANADISCHEN PNEUS JANVILLON EXPORT CORP. 55 WEST 42nd STREET, NEW YORK 18, N. Y. Phone LOngacre 4-1932 (EXPORT von AUTOS, SPEZIALMASCHINEN, etc.) sehen Marke geplant ist, die mit Agio verkauft, im intereuropäi- schen Postverkehr verwendet werden kann. "Dient nicht auch der Mar- shall-Plan einer gewissen Vorbe- reitung der europäischen Eini- gung?" lautet meine letzte Frage. "Als Hilfsprogramm ist er hoch- herzig, als Verteidigungspro- gramm inadäquat", erwidert Graf Coudenhove und verweist auf ein Memorandum, das er soeben verfasst hat und in dem es heisst: "Gegenwärtig ist Europa das feuergefährlichste Haus in der Welt. Milliarden in ein solches Haus zu investieren, ohne seine Umwandlung in ein feuersiche- res Gebäude zu fordern, wäre ein schlechtes Geschäft. Offensicht- lich kann das European Recovery Program Europa nur retten und Amerika schützen, wenn es mit einer Politik europäischer Föde- rierung kombiniert wird." Coudenhove - Kalergi, der in der Sprachenfrage durchaus kein Hindernis für die Bildung der Vereinigten Staaten von Europa erblickt und Englisch als zweite Sprache der Union empfiehlt, wird am 15. März zusammen mit Sir Norman Angell im Sender WQXR über die Frage diskutie- ren: "Must Europe federate to survive?" Richard Dyck. Geschichte einer Rettung Mit der grössten Befriedigung stelle ish immer wieder fest dass der "Aufbau" mit menschlich warmem Interesse Nachrichten über die Wertvollsten des jüdi- schen Volkes sammelt. Und da ich den seltenen Vorzug geniesse, mit einem seiner überragenden Repräsentanten in Europa (den Hitler nicht vernichtet hat) be- freundet zu sein, möchte ich Ihnen ganz kurz die Ent- stehungsgeschichte eines geisti- gen Werkes schildern. Dr. Viktor E. Frankl, der jetzt Dozent an der Wiener Universi- tät und Vorstand der Neurologi- schen Abteilung der Wiener städ- tischen Poliklinik ist, war einer der Häftlinge im Auschwitzer Konzentrationslager. Wie er es selbst in seinem wunderbaren Buche: "Ein Psychologe erlebt das K. Z." definiert: "Eine höchst überflüssige Nummer auf einer Transportliste". Wir wissen heute alle, welche Tiefe an mensch- lichem Leiden es bedeutet, eben so eine Nummer gewesen zu sein. Viele, allzu viele haben das Geheimnis des "Wie" mit sich ins Grab genommen. Es ist den Nazis besser denn je in unserer Geschichte gelungen, das zu vollbringen, was schon seit Pharao das Ziel unserer Feinde war: "totale Vernichtung"! Aber in einer Baracke eines der berüch- tigsten Nazi - Lager geschah ein Wunder. In einer dieser Barak- ken, wo eine Anzahl von Fleck- fieberkranken den Tod als will- kommene Erlösung herbeisehn- ten, lag ein Mensch, der den Mut und den heroischen Willen hatte, den Tod seiner endgültigen und wichtigsten Beute zu berauben. Dieser Mensch, die namenlose No. 10,439, nützte seine, wie er glaubte letzten Lebenstage aus, um mühsam aus dem Gedächtnis Lebenswerk, das Buch sein (Fortsetzung auf Seite 15) NACH GANZ EUROPA Wir versenden als Geschenk AUTO PNEUMATICS nur führende Marken wie: U. S. ROYAL - FIRESTONE - GOODYEAR direkt aus der Fabrik 550 x 16 ....----- $85.00 600x16 ......... $89.05 für je 1 Garnitur von 5 Pneumatics und 5 Schläuchen F.O.B. New York — Versicherung, Verpackung und Manipulations-Gebühren einbegriffen. Alle europäischen Grössen lagernd. . VERLANGEN SIE UNSERE AUSFÜHRLICHE OFFERTE. Wir senden r.uch innerhalb 1 Woche Express-Flugpost 100% REIN WOLLENE HERREN- und DAMEN-STOFFE Auch englische importierte, mit oder ohne Zubehör $19.85 Preis aufwart« CHESTERFIELD-ZIGARETTEN nach GANZ EUROPA ausgenommen DEUTSCHLAND und ITALIEN versenden wir vom SCHWEIZER LAGER 600 Stück----$3.75 — 1000 Stück____$6.25 Nach Holland 200 Stück. . . .$1.95 Zollbestimmungen müssen vom Empfänger berücksichtigt werden. 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Die Grundtendenz gilt ä'bs"T wohl auch heute noch: in seinem "Vorwort für Politi- ker", das fast so lang ist wie das ganze Stück, schreibt Shaw: "England kann nicht ohne seine Iren und seine Schotten bestehen, weil es nicht ganz ohne gesunden Menschenverstand leben kann"- Brillant ist die Idee des Stücks, in dessen Mittelpunkt ein überheblicher englischer Ge- schäftsmann steht, den eine ge- wisse Sentimentalität zu einer Reise nach Irland bewegt, wo er die Eingeborenen zu gewinnen versucht und ihnen schliesslich eine Liebeserklärung macht: er möchte gerne "naturalisierter Ire werden, wenn so etwas mög- lich wäre". Die Iren lächeln nur über ihn, was er natürlich miss- versteht, weil er sich selbst so Verdammt ernst nimmt. Mit der Tatsache, dass er es fertigbringt, als ihr Vertreter ins Parlament nach London entsandt zu werden, wird die Analyse der Völker auf die kürzeste Formel gebracht: "Die Engländer sind geschickt in ihrer Torheit — und die Iren sind töricht in ihrer Geschick- lichkeit". Die Aufführung des Dubliner Gate Theatre, das seit 20 Jahren neben dem fünfzig Jahre alten berühmten Abbey Theatre be- steht, ist, mit den beiden Direk- toren der Bühne, Hilton Ed- wards und Michael Mac Liammoir in den Hauptrollen, nicht gerade von jener pointierten Leichtig- keit, wie es die Shaw'sche Ko- mödie verlangt, um dramatische Form anzunehmen. Man spielt zu sehr an der Oberfläche, ohne den zahlreichen köstlichen Bon- mots die tiefere Bedeutung ab- zugewinnen. Es ist ein Ensemble, dem es an Individualitäten fehlt. Eine interessante Aufführung von Ibsens "Gespenstern" fand in der vergangenen Woche im Theresa Kaufman - Auditorium statt. Im Mittelpunkt stand die Frau Alving Leopoldine Konstantins, die hier zum erstenmal auf der Bühne ihre glänzenden Salondamen- Bollen mit dem reifen Mutter-Fach vertauscht hatte. Es ist ein langer und oft harter Weg für diese grossartige Schauspielerin gewesen, bis sie von den zarten1^ Mädchengestalten in "Sumurun"' und "Gawan" zu der schmerz- erschütterten Gestalt Ibsens ge- langte. Aber sie erfüllte nun auf Ein Mädchen zwischen Lynchern "The Respectful Prostitute" (New Stages Theatre) | in. g. Die Experimentierbühne lin der Bleeker Street hat einen grossen Theatererfolg- Es ist das dritte interessante Stück von Jean Paul Sartre, das nun in New York gezeigt wird. Wieder bewundert man die Kunst sowohl wie das Handwerk, mit der eine Fülle des mensch- lichen Lebens und seines Wider- Spruchs in ein kurzes Bühnenge- schehen gepresst ist. Der zynisch- bittere Titel entspricht dem In- halt: ein gutherziges Strassen- mädchen, hübsch, frech, fähig, mit Sinn für Gerechtigkeit und gerade aus dem Norden nach einem Südstaat gekommen, wird Zeugin des Mordes an einem Ne- ger. Um den Mörder, einen Bon- zen der sozialen Elite, frei zu be tenbande von Lynchern hat sich das aufsässige Herz eines "gefäl- ligen Mädchens", eingeordnet. Es ist ihr "ihr Platz zugewiesen worden". Und wenn auch das südliche Milieu in den Nuancen nicht immer getryffen ist, der all- gemein menschliche Vorgang ist aufrührend und von einer schar- fen schnellen Szenenfolge befeu- ert. Eine meisterliche Hand ord- net hier Figuren in einem iro- nisch-satirischen Schachspiel. Meg Mundy zeigt wundervoll, wie eine Frau in ihrem natürli- chen Wesen allmählich völlig an der Welt und ihrer eigenen Seele irre gemacht wird und sich aus einer lebendigen Persönlichkeit in einen grausig erstarrten Be- standteil einer übermächtigen kommen, erzwingt man von der. Gesellschaftsordnung verwandelt. Prostituierten ein schriftliches j Ihr vibrierendes Spiel wird in Bekenntnis dass der Neger sie seinen Wandlungen flankiert von zu vergewaltigen versucht hätte. Karl Weber, einer eiskalten ' Sie wehrt sich lange, bis sie von j Mischung aus neurotischem der öligen Respektabilität eines' Hochmut und College-Geilheit, der Bühne, was sie in ihrem "come-back" im Hitchcock-Film ("Notorious") überzeugend ver- sucht hatte: rein tragische Rollen zu übernehmen. Ihre Frau Alving hatte einen ausserordentlich star- ken und heissen Atem und den grossen Wurf französischen Tra- gödienstils. Unser Bild zeigt eine Szene von der Probe. Im Vordergrund die Produzen- ten des Abends, Althea Murphy, eine sehr reizvolle Regine, und von links nach rechts die übrigen Darsteller: Milton Selzer (gab den Oswald mit einer stillen, unpathetischen aber sehr überzeugenden Leidenschaft), Paul Andor (unsern Lesern besser unter dem Namen Wolfgang Zilzer bekannt, war ein den bösen Humor seiner Rolle erfassender Engstrand), Maximilian Schulz (der verständnisvolle Regisseur dieses schwierigen Abends) und Leo- poldfep Konstantin. Nicht übergangen werden aber soll Geoffrey Luemb, ein Pastor Manders ohne Süsslichkeit und in simpler Einfalt. Senators überredet wird. Langsam erliegt sie der Schilde- rung der Welt der guten Gesell- und der salbungsvollen Lügen- figur von Wendell Holmes. John Marriott als der verfolgte Neger Schaft, die sie verführt, ihr zu ist schlicht die sanfte Kreatur dienen, und wird schliesslich die zwischen «kleinbürgerlichen Teu- Maitresse des Senatorsohnes, dem ' fein. ? zu gehorchen und ihn in üppiger j Ein wichtiger, schauspielerisch Villa zu verehren (mit Aus- hoch erfreulicher Abend. Das Verdienst einer Regie voll inne- rer Spannung gebührt Mary Hunter. gangsverbot während des Tages) sie sich hypnotisiert hingibt. Die Gesellschaft einer Bandi- "Anna Lucasta" auf Jiddisch Parkway Theatre Kreislauf eines Erfolges: das ges ist das Thema Drama, das Philip Yordan ur- sprünglich über eine polnische Immigrantenfamilie schrieb und das, ins amerikanische Neger- leben übertragen, zum Welterfolg wurde, ist jetzt auf Jiddisch (Uebertragung von Isidore Lash) im Park Theatre zu sehen. Seit "Anna Lucasta" im Keller- : theater einer Public Library vom jungen American Negro Theatre "entdeckt" wurde, hat das Stück drei Jahre Broadway - Triumph "fund viele Tourneen einschliess- lich London auf seinem Gutha- ben. Das Geheimnis seines Erfol- eine klein- bürgerliche Familie stösst mit der Welt eines Strassenmädchens zusammen — und die Bomben- rolle der Anna. Im Parkway Theatre spielt sie Miriam Kressyn in einer grandiosen Mischung von Heissblütigkeit und Kälte, die beide zum Gewerbe Annas gehören. In roten Schuhen und kessen Netzstrümpfen, in schwarzem Apa- chenrock, dann blendend schön im seidenen Brautkleid — so nimmt sie die grossen Szenen im Sturm. Auch sonst ist diese Vorstellung um nichts weniger durchschlagend (mit Jacob Jacobs. Nathan Goldberg und Ben Zion Wiltler) in Brooklyn als .auf dem Broadway, von dem übrigens das Parkway Theatre die Originauausstat- tung mitsamt der Juke Box übernahm. Kurt Lubinski. DP-Tkeater in der Schweiz Hans Sanden, bis 1933 künstle- rischer Leiter der Rotter-Bühnen in Berlin, hat vor kurzen Zuck- mayers "Des Teufels General" als Gastregisseur am Stadtthea- ter Chur, Schweiz, mit bedeuten- dem Publikums- und Presse- erfolg inszeniert. Sanden, der bis 1938 Direktor des Stadttheaters in Wien war, brachte die ersten Kriegs jähre in den Konzentra- tionslagern Les Milles, Gurs und Rivesaltes zu; 1942 gelang es ihm gerade noch, in die Schweiz zu entkommen. Dort bildete er mit Genehmigung des Justiz- und Polizeidepartements aus emi- grierten Berufsschauspielern die "Schauspieltruppe der Eidgen. Zentralleitung für Heime und Lager". Diese Truppe spielte von 1943 bis 47 in den Lagern der in der Schweiz Internierten, in kleineren Städten ohne ständiges Theater, zuletzt in den Hei- men der Schweizer Rückwanderer. Das Repertoire umfasste Stücke, die geeignet schienen, den Flüchtlingen neuen Lebensmut einzuflössen und ihr geschwundenes Interesse an den Fra- gen der Humanität und Demokratie neu zu beleben, u. a. "Faust", "Nathan der Weise", "Kabale und Liebe", "Pro- fessor Mannheim (Mamlock)", "Ein Tor tut sich auf" von Priestley. Vierjährige Erfahrungen haben gezeigt, dass die abgestumpfte- sten Elemente (dies- und jenseits der Rampe) aus ihrer Apathie herausgerissen werden können und dass das idealste Mittel zu dieser Erziehung immer noch das Theater ist. Hans Sanden beab- sichtigt, im Frühjahr nach Deutschland zurückzugehen und dort ein Theater zu übernehmen, R. P. Hollywoods entscheidendste Stunde m. g. Unserer Filmindustrie geht es nicht besonders. Der Kon- flikt mit England, die schlechten Erträgnisse aus dem übrigen Aus- land, die politische Hetze im Parlament und die steigende Beliebt- heit importierter fremdsprachiger Filme wirken zusammen, um den Herrschern des Filmmarkts das Lebeva schwer zu machen. Erst neulich lasen wir, dass die leitenden Männer im Betrieb Von Samuel Goldwyn sich mit einer 50prozentigen Kürzung ihres Gehalts zu- frieden gegeben haben, und das bestätigt nur die Tatsache, dass die Beschäftigung im Filmgewerbe lange nicht auf einem so niedrigen Wirtschafts-Niveau war wie jetzt Das gilt für alle Zweige der Industrie, nicht zum wenigsten auch für den wichtigsten, für den Filmschriftsteller. Nichts spricht mehr für den Rückgang der Filmarbeit in Hollywood, als die soeben von der "Gewerkschaft der Filmschriftsteller" herausgegebene Sta- tistik der Beschäftigung ihrer Mitglieder. Danach waren am 15. Ja- nuar von 1457 Mitgliedern der "Screen Writers Guild" sage und schreibe nur 408 angestellt. Eine andere Ziffer, ebenfalls den Ver- lautbarungen der SWG entnommen, ist bezeichnend für den Ver- zicht auf Originalarbeiten für den Film, die noch nicht als Stück oder Buch ihre Publikurosprüfung bestanden haben: vom 1. Juli bis zum 1. November 1947 wurden in Hollywood lediglich 17 Origi- nal -Manuskripte von Filmschriftstellern erworben. Aber alle diese Sorgen sind nichts gegen eine andere, die alles überschattet, das ist die Sorge um den Prozess, der augenblicklich vor dem Supreme Court in Washington von der Regierung gegen die Filmindustrie geführt wird und bei dem ein siegreicher Aus- gang für den Ankläger nach dem Wort des früheren Staatssekretärs James F. Byrnes, der in diesem Fall als Anwalt Twentieth Century Fox vertritt, "die bereits sehr hart kämpfende Filmindustrie unter Umständen ganz zerstören könnte." Worum geht es? Seit zehn Jahren schwebt jene Aktion der Re- gierung gegen die Filmindustrie, die auf eine Durchführung des Anti-Trust-Gesetzes gegen die grossen Gesellschaften hinausläuft. Seit unter der Roosevelt-Administration der ''Trust Sprenger" Thür« man Arnold das Verfahren einleitete, hängt das Damoklesschwert eines Urteils, das das ganze System des Filmgeschäfts revolutionieren würde, über den Häuptern der grossen Gesellschaften. Angeklagt sind die "fünf Grossen' (Paramount, RKO, Warner's, MGM, Century Fox) sowie die 'drei. Kleinen" (Columbia, Univer- sal und United Artists). Schält man den Kern der Regierungsanklage heraus, so lautet sie: Ist es angängig, dass acht Gesellschaften die Filmherstellung und durch den Besitz einer riesigen Kette von Theatern gleichzeitig den Filmbetrieb kontrollieren? Denn das ist der Fall. Kein Filmtheater in den Vereinigten Staaten kann im allgemeinen ein normales und rentables Geschäft machen, ohne dass es eine Anzahl Filme kaufen muss, die von den obengenannten Firmen hergestellt werden. Andererseits kann kein unabhängiger Filmprodu- zent Filme, herstellen und verkaufen, wenn sie ihm nicht wenigstens von einem Teil der grossen Theater abgenommen werden, die im Besitz jener acht Firmen sind. Mit anderen Worten: die Regierung will die Monopolstellung der angeklagten Firmen brechen und verlangt, dass Filmherstellungs- geschäft und Filmvertriebsgeschäft getrennt werden. Damit steht das amerikanische Filmgeschäft, dessen phantasti- scher Aufstieg fünfzig Jahre lang fast ungestört erfolgte, vor dem schwersten Angriff seines Lebens. Der Supreme Court in Washington wird die endgültige Entscheidung treffen. Ueber die über die sozialen Beweggründe hinausgehenden moralischen Motive der Regierung unterrichtet eine besonders interessante Stelle ihrer Anklage- schrift. Es ist jene Stelle, da die Regierung für sich insbesondere das Recht in Anspruch nimmt, als Hüter der Interessen des Publi- kums aufzutreten. Sie lautet: "Es liegt im Interesse der Oeffentlichkeit, dass mehr Filme durch mehr Theater gezeigt werden. Wenn Filmherstellung und Theatergeschäft getrennt werden, wird das eine grössere unabhängige Produktion und mehr unab- hängige Theater zur Folge haben. Bisher zeigt ausserdem der Inhalt der Filme, gleichgültig wer sie produziert oder zeigt, notwendigerweise alle Züge der Vorurteile und moralischen Einstellung derer, die die Kanäle der Verteilung kontrollieren. Nur dadurch, dass das Feld der Verteilung allen gleich offen- steht, kann die stärkste Vielfältigkeit des Filminhalts erreicht werden. Bisher haben die Angeklagten eine Kontrolle des Filmmarkts geschaffen und aufrecht erhalten, die darauf hinauslief, die finanziellen Einnahmen unabhängig von dem Wert der verteilten Filme auf gleicher Höhe zu halten. Das amerikanische Filmpublikum aber soll eine Filmproduktion haben, die seinem vielfältigen Geschmack entgegenkommt und keine standardisierten Filmprodukte im Rahmen eines kontrollierten Markts." Artur Holde: Musik in New York Peter Grimes Metropolitan Opera House Die Oper des Engländers Ben- jamin Britten hat insofern ihre Wurzel in Amerika, als Serge Koussevitzky ihm, im Andenken an seine verstorbene Frau, den Auftrag für ein Bühnenwerk gab. " Peter Grimes" hatte dann im Sommer 1946 in Tanglewood einen durchschlagenden* Erfolg. Der dort schon durch Haus und En- semble gebotene Kammeropern- stil entsprach den inneren Ge- setzen der Dichtung und der Partitur weit mehr als der Rie- senbau der Met, der das ge- sungene Wort leicht aufsaugt und zu einer Vergröberung der dramatischen Aktion verleitet. Das Werk ist keine Oper im alltäg- lichen Sinne, sondern eine dramatische Ballade, in der das Atmosphärische und das Psychologische stärkeres Ge- wicht als die eigentliche Handlung hat. Sie ist in einem Satz erzählt: Der in einem kleinen englischen Küstenort lebende Fischer Peter Grimes, der durch den aufreibenden Kampf mit den Gewalten der See und durch Ver- einsamung in einen von Wahnsinn kaum noch zu unterscheidenden patho- logischen Zustand geraten ist, steht unter dem (zu einer Verurteilung nicht ausreichenden) Verdacht, seinen jun- gen Gehilfen umgebracht zu haben; auch der verwitweten Lehrerin des Dorfes, die trotz aller Gerüchte tiefe Sympathie für ihn hat, gelingt es nicht, ihn aus den seelischen Verstrickungen zu befreien: als wieder ein ihm zuge- teilter Junge in den Klippen ver- schwindet, folgt Grimes dem Rat eines Bürgers, sein Schiff auf hoher See zum Kentern zu bringen und so den Tod zu suchen. ^............ Die Handlung würde für ein dreiaktiges Werk schwerlich aus- reichen, wenn nicht ein Musiker von überragendem Talent die Führung übernommen hätte. Britten schuf eine grandiose Sym- phonie des Meeres, in die Men- schen ihre Kümmernisse und ihre Freuden hineingewoben haben. Mehr als die meisten zeitgenössi- schen Tonsetzern gelingt Britten eine breitströmende, plastische und individuelle Melodik, die an- scheinend auch auf Elemente der englischen Folkore zurückgreift- Man atmet von der ersten Szene an Salzluft und erlebt diese Men- schen und ihre Schicksale. Trotz bescheidener technischer Mittel hatte die von schöpfe- rischen Regisseuren und Musikern bewerkstelligte Aufführung in Tanglewood weit stärkeren Reiz. Die Met besitzt wohl die grösse- ren Sänger, aber sie wurden als Darsteller nicht entfernt im glei- chen Masse ihren Aufgaben nahe- gebracht. Man gewann nicht den Eindruck, dass der Dirigent Emil Cooper zu dem Stil dieser Musik ein inneres Verhältnis gehabt hat, deren Gefüge er handwerklich gewiss zuverlässig behandelte, oder dass Dino Yanapoulos die Nerven für das Erfühlen tiefen seelischen Geschehens besitzt, das auch in den Massenszenen nicht mit Regierezepten der "grossen Oper" zu bewältigen ist. Frederick Jägel (Peter Grimes), Regina 14* AUFBAU Friday, February 20, 194 Resnik (Lehrerin Ellen Orford), Claramae Turner als Gasthausbe- sitzerin mit ihren verführerischen Nichten Paula Lenchner und Maxine Stellman hielten gutes Niveau, ohne tiefer in die Bezirke des Dr;::^as einzudringen. Viele Episodenfiguren trugen vorteilhaft zu dem bewegten Bild bei. Der mit einer beträchtlichen orato- rischen Aufgabe bedachte Chor (Kurt Adler) klang ausgezeich- net. Das Publikum reagierte mit ungewöhnlichem Enthusiasmus, der doppelt bedauern liess, dass die Met das Werk erst an einem so späten Zeitpunkt der Saison herausgebracht hat. Hindemith-Premieren "Symphonia Serena" und "Herodiade" Aus einem im Programmheft mitgeteilten Briefwechsel des Komponisten mit seinem Auf- traggeber, dem Dirigenten des Dallas Symphony Orchestra, An- tal Dorati, geht hervor, dass Paul Hindern,ith den "pathetischen", "romantischen" Stil symphoni- scher Musik zu überwinden suchte, um ihn durch einen "er- regungslosen", von Gefühlsan- trieben befreiten zu ersetzen. Diese Absicht ist ihm in der "Symphonia Serena" weitgehend, allzu weitgehend, gelungen. Sie trägt den Stempel seiner oft be- wiesenen handwerklichen Mei- sterschaft, aber sie bietet wenig, was den inneren Menschen an- spricht. Der im zweiten Satz be- nutzte Militärmarsch von Beet- hoven wird derb witzig para- phrasiert, im langsamen Satz dialogisieren zwei Violinen und, zwei Bratschen — auf und hin- ter dem Podium — miteinander, ein Arrangement, dessen künst- lerische Beweggründe nicht sehr zwingend erscheinen. Das durch Fanfarenklänge eingeleitete Fi- nale, der thematisch reichste |5atz, hat gewiss Brio, aber es ist ein nicht wärmendes Feuer. Bruno Walter gestaltete die sehr freundlich aufgenommene Novität mit vorbildlicher Klar- heit und Prägnanz, ohne dass recht ersichtlich war, ob er die- ser Musik zugewandt ist. Men- delssohn und Dvorak vervoll- ständigten das Programm, in des- sen Mitte der Präsident der Co- lumbia Records Comp., Edward Wallerstein dem Dirigenten an- lässlich seiner 25jährigen Ver- bundenheit mit dem amerikani- schen Musikleben mit herzlichen Worten das Adagio aus der V. Symphonie von Mahler auf sil- bernen Schallplatten überreichte. ♦ Zwei Stunden nach dieser Auf- führung der N.Y. Philharmoni- ker leitete Hindemtih selbst die Konzertpremiere einer "Recita- tion Orchestrale", "Herodiade" nach einer Dichtung von Ste- phane Mallarme im Rahmen der Veranstaltungen der "New Friends of Music". Das nur in an- deutenden Worten dem Hörer nahegebrachte Poem ist von Ii in- dem ith für eine Pantomime be- nutzt worden, die Martha Gra- ham dargestellt hat. Die zarten melodischen Linien und leichten Aquarellfarben der für Kam- merorchester angelegten elf kur- zen Stücke mögen als Klanghin- tergrund in Tanzszenen beträcht- lichen Eindruck machen; auf sich selbst gestellt, gleiten sie trotz 'ihres Stimmungsgehalts als zu esoterisch und beziehungslos an dem Höver vorbei. Da: Juilliard Quartett spielte . ausserdem sehr gepflegt, aber allzu poliert und diskret noch op. 57 No. 1 von Beethoven und op. 22 von Hinde- rn ith. Rosa Soks Wiederkehr k. 1. Rosa Bok trat am ver- gangenen Freitag zum ersten Mal wieder öffentlich auf, seit ihre Tätigkeit an der Metropolitan Opera mit einem verhängnisvol- len Bühnenunfall geendet hat. Zurückgekehrt von einer erfolg- reichen Europa-Tournee, gab sie in der Town Hall ein Konzert. Sie hatte ein Programm gewählt, das etwas für Feinschmecker war: mit Arien aus dem achtzehnten Jahrhun- dert:. Gri'try. Paesillo, Händel, Mozart, mit den Franzosen Debussy, Milhaud, Ravel und den Spaniern Granados und Turina. Allerdings, es hilft kein Leug- nen, dass ihre musikalisch populären Zugaben wie Puccinis "Turandot' schnell einen intimeren Kontakt mit ihren Zuhörern herstellten als man- ches Fernliegende dieses Programms. Rosa Bok war meisterhaft in der Durchdringung von Schuberts "An den Mond" und "Der Jüngling an der Quelle", von Wolfs "Auch kleine Dinge" und "Eli'enlied". Sie findet zu diesen Liedern eine rührend innige Beziehung, die sie für die Franzosen und Spanier nicht aufbringt. Hier feh- len ihr noch eine gewisse Heiterkeit, und eine der Technik entwachsene Uchprlegenheit. Aber stets war sie — übrigens wundervoll anzusehen im Falten- wurf des Goldbrokatkleides — die kultivierte Koloratursängerin mit einem herrlichen Pianissimo und einer feinen Mittellage. In der Höhe wirkt die Stimme mit- unter merkwürdig zaghaft und flach. Ihre dramatische Kraft hatte stilvolle persönliche Note in Händeis Arie aus "II Pensero- so", dazu das prächtige Flöten- spiel John W Ummers. Arpad Sa,ndor begleitete die Sängerin virtuos am Flügel. aber damals von ihm aus Alters- gründen abgelehnt worden ist, hat jetzt offensichtlich erhöhten Reiz bekommen. Abgesehen da- von, dass weit ausgedehnte Kon- zertreisen ins Ausland für ihn eine zunehmende physische Be- lastung darstellen, ist die bei den Philharmonikern gebotene, künst- lerisch völlig unabhängige Stel- lung nunmehr so attraktiv, dass keine Gründe mehr vorliegen, sie einzuschränken oaer gar zurück- zuweisen- Film-Panorama ! To Hie Ends of the Harth Rivoli m. g. Die Geschichte des Ver- suchs der internationalen Rausch- mittel-Polizei, ein internationales Rauschgifthändlernetz zu entwir- ren. Irgendwo auf der Erde wächst ein geheimnisvolles Mohnfeld. Niemand kennt, den Ort- Seine Entdeckung ist der wesentliche Inhalt der Filmjagd, die durch drei Erdteile führt und ähnlich wie "T-Men" zu Ehren der Männer im Washingtoner Treasury Department geschrie- ben ist. Eine abenteuerliche und brillant gemachte, mit unge- wöhnlichen Pointen gespickte und von Robert Stevenson unter- haltend inszenierte "story" hält das Interesse bis zum stürmi- schen Finale wach. In den Haupt- rollen Dick Powell, Signe Hasso und, wie ■ immer eine Freude, Vladimir Sökoloff. The Lover's Return Avenue Playhouse m. g. Einer jener kleineren aber ergötzlichen französischen Filme, die otihe viel Anstrengung und Aufwand ein reizvolles menschliches Thema gestalten: diesmal das eines Mannes, der gereift und erfolgreich in seine Heimatstadt zurückkehrt und ein bittersüsses Wiedersehen mit den Gestalten der grossen Liebes- episode seines Lebens feiert, de- ren fast mörderischer Ablauf ihn in die Welt hinausgejagt und zur Lebensreife geführt hat. Langsam wandelt sich die Atmosphäre von sentimentaler Aufregung zu tra- gischem Zynismus, und die Rache, die der einst enttäuschte Liebhaber an den Zerstörern seines Glücks nimmt, ist' sardo- nisch und dramatisch zugleich. Eine Bombenhauptrolle für Louis Jouvet, eine Fülle von amüsan- ten Chargenrollen für einen Stab, erstklassiger Chargenspieler. Ein wehmütiger, europäischer Film aus einer vergangenen Zeit unse- rer Herzen. Vorarlberg verbietet Ritual- mordprozess-Film Dir Vorarlberger Landesregierung hat die Vorführung des noch nicht einmal fertiggestellten Wiener Films "Der Pro- zess", der den berüchtigten ungarischen Ritualmordprozess behandelt, schon jetzt für das ganze Land Vorarlberg verboten, und zwar ohne nähere Angabe von Gründen. Der Ulm, den Rudolf Rrunngraber geschtieben und den (>. W. Papst inszeniert hat, will an dem Er- eignis der historischen Schwurgerichts- verhandlung gegen ein paar von Ver- ständnislosigkeit, Dummheit und Hass gepeinigten jüdischen Dorfbewohner die ganze Widersinnigkeit und die un- menschliche Brutalität des Antisemitis- mus zeigen, die die Welt erst kürzlich an Millionen Beispielen in den letzten Jahren verübt sah. Ob diese Absicht er- reicht werden wird, wird man freilich erst feststellen können, wenn man den Film gesehen hat. Aus dem Musiklehen N. Y. City Opera Unter den neuen Werken der N.Y. City Opera befindet sich Debussys "Pelleas and Melisande", in der Maggie Teyte, die erste Melisande, diese Partie zum ersten Mal in Amerika auf der Bühne singen wird. Als zweite neue Oper ist Menottis "The Old Maid and the Thiel"' in Verbindung mit dessen "Amelia Goes to the Ball" vorgesehen. Walter bleibt "Musikalischer Berater" der Philharmoniker Laut einer kürzlich bei dem Din- ner des Town Hall Club verkün- deten Nachricht wird Bruno Walter seine (mit dem für ihn geschaffenen Titel des "musical adviser" charakterisierte) Diri- gententätigkeit in der N. Y Phil- harmonie Symphony Society in der Saison 1948/49 fortsetzen. Die Mitteilung war mit der An- deutung verknüpft, dass Walter auch die Zahl seiner Konzerte mit den Philharmonikern ver- grössern wolle. Ein Amt, das ihm schon vor fünf Jahren angetragen wurde, HERREN-ANZUG- DAMEN-KOSTÜM- und FUTTERSTOFF-PAKETE für Österreich $15.00 1.00 1.00 $14 $9 für ein Paket mit 3,20 m x 1,40 m Herrenstoft für ein Pake«, mit 3,00 m x 1,40 m Damenstoff für ein Futterstoffpaket bestehend aus: Serge, grau, Aermeifutter, Taschenfutter, Steifleinen (Einlagestoff) Alles 1. Wahl, ohne Fehler, Schweizer Qualität Das Bundesministerium für Handel- und Wiederaufbau in Wien befürwortet und unterstützt die Bestrebungen der Bekleidungsspende für Österreich, mit Sitz in Salzburg und Zürich, treuhänderisch ver- treten durch die Commerz & Treuhand A.G., Zürich. Diese Organisation verabfolgt obgenannte Textilpakete, prompt, zoll- und steuerfrei an die von Ihnen gewünschten Empfänger in Österreich. Der Beschenkte wählt das Stottdessin selbst. I MJ NST Neuerwerbungen des Museum of Modern Art 41 Werke, Gemälde, Aquarelle, Skulpturen, Zeichnungen und Theater-Entwürfe, bis auf drei im Jahre 1947 durch Tausch, Ankauf oder als Schenkung von Seiten der Freunde des Museums erwor* Den, sind von Alfred H. Barr Jr., Direktor und Dorothy Miller, Ku- rator, zu einer anspruchsvollen Ausstellung vereinigt worden. Obzwar die Leitung ausdrück- lich betont, dass nicht die Absicht bestand, eine besondere Richtung zu bevorzugen, wird der Eindruck'4 erweckt, dass — mit wenigen Ausnahmen — dem Intuitiv-Zu- fälligen, dem Willkürlich-Rätsel- haften und dem Morphologisch- Triebhaftem der Vorzug in der Auswahl gegen worden ist. Kan- dinsky, Klee und Miro stehen im- mer noch Pate zu dem meisten, was das Museum an, amerikani- scher Kunst erwirbt. Weiterhin hat es einige kunsthistorisch$ Lücken in seiner Sammlung an- erkennenswert ausgefüllt: Otto Dix' Aquarell "Two Heads", das herausfordernd neben George Grosr antimilitaristischer Tu- schezeichnung "Fit for Activ^ Service" aus dem Jahre 1918 (in seiner Autobiographie besonders erwähnt) hängt; Naum Gabos: "Spiral Theme", Moholy - Nagy "Space Modulator L3", 5Z?> Na- delmans "Standing Bull", Th. L« Feiningers "Ghosts of Engines", Theo van Doesburgs "Color Con- struction". Alles in allem: Theorie, Mysti- zismus, Automatismus trium- phieren über Sentiment, Tempe- rament, Romantik und vollsaftige Naturdarstellung. Nach den "Metamorphosen" von Richard Strauss und von Paul Hindemith werden jetzt auch dia "Metamorphosen" des Ovid in die Musikgeschichte einziehen. Der holländische Komponist HendHk Andressen komponiert im Auf- trag des holländischen Kultusmi- nisteriums eine Oper über eine von Ovids Metamorphosen. Das Textbuch schrieb der holländi- sche Dichter Engelmann, (ok) GESCHENK-ZERTIFIKATE VON $10.00 AUFWÄRTS RDERm. MIM. Inc. 2019 BROADWAY a^g9th St., NEW YORK 23, N.Y. Tel. TR 7-4900-01-0? 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(171»1 St.) - TeL: WA 8-6080 Mrs. Frederick Ulimann (f'ly Kitzingen a/M) announces the marriage of her daughter Peggy-Margaret to Mr. Ralph Arredondc February 13, 1948 48-16 42nd Street Long Island City New York LITERARISCHES BÜRO Hans Tobar 601 West 1561b Street New York 32. N. Y. Tel.: AUdubon 3-6091 Dichtungen JEDER ART, Reden. Vor- träge, Lieder, in deutscher Sprache f. alle Gelegenheiten, ernst u. heiter. Vers od. prosa. Rufen Sie an od schreib Sie HA-TO-DE-PO Hans Tobar, der Poet. STATT KARTEN Arthur Muller Elsie Muller verw. Staub, geb. Wolff MARRIID 19. Februar 1948 (früher Trier/Mosel) Residenz: 349 East 136th Street ßronx. N. Y. Mr. and Mrs. Paul David Mr. and Mrs. Beno Halpert announce the marriage of their children INGE to HARRY 304 Echo PI. 230 W. 107 St. N.Y. 57, N.Y. N.Y., N.Y. f'ly Berlin f'ly Vienna February 8th, 1948 at the Hotel Esplanade Karl u. Helene Bohrer nee Greenberger zeigen die Vermählung ihrer Tochter Lillian mit Rubin Chavkin an- 240 Audubon Ave., N. Y. C. Mrs. Elisabeth Wachtel 8A C. O. Passaje 22 Guatemala City announces the marriage of her daughter G r e 11 to Mr. Henry Liebenthal son of Mr. and Mrs. Alfred Liebenthäl 1331 East 3'lst. Street Brooklyn 10, N. Y. February 20th, 1948 • Ernest L. Bergmann Alice H. Bergmann nee Adler M A R R I E D February 15,- 1948 f'ly Laupheir» f'ly St. Gallen St. Gallen Switzerland 629W138St.N.Y. Notkerstr.14 Independence, Oregon P. O. B. 254 Zanger, Adolf (fr. Saarbrük- ken, dann New York, Ft. Wash- ington Ave.), von Edward Bo- nem, 1438 A Montclair Avenue, St. Louis 12, Mo. Erben von Helene Cohn-Salin- ger (geb. 1871, gest. in Berlin am 15. April 1939), von R. A. Dr. M. Bruno Weil, Bahnhofstr. 108, Zürich 1, Switzerland (betr. in Zürich liegenden Nachlass). Levy, Oskar (fr. Köln), von Jewish Council of 1933, 1750-11 Avenue, San Francisco, Calif.r (fü Otto Hirschel, Krefeld). Fred M. Lissa Regina Lissa nde Aidlen M A R R I E D (f'ly Limburg/Lahn) 620 W. 115th St., New York 25 815 Willaughby Avenue Brooklyn, N. Y. Mr. and Mrs. Sally Stern and Mr. a. Mrs. Sally Greenwald announce the marriage of their children ILSE to HARRY f'ly Marburg f'ly Waldgirmes 87-40 Elmhurst Avenue Jackson Heights, N. Y. STATT KARTEN Thekla Arnstein-Topel geb. Katz Felix Topel VERMÄHLTE 3. Februar 1948. Empfang: Sonntag, 22. Febr. 3424 Knox Place, Apt. 1-A Bronx, N. Y. Arnold Buch Ellen Buch nee Wohlgemuth M A R R I E D February 22, 1948. Apartado National 2782 Bogota, Colombia, S.A. f'ly Madrjd- f'ly Hamburg- Frankfurt a M. Mannheim Mr. Max Deutsch (f'ly Offenburg, Baden) announces the marriage of his daughter Hannelore to Mr. Harold Hecht (f'ly Floersheim a/M.) Sunday, February 22, 1948 1835 Washington Avenue Bronx, N. Y. Kurt Wittenberg Steffi Wittenberg geb. Hammerschlag VERMÄHLTE 14. Februar 1948 6402 Peerless, Apt. 3 Houston, Texas (fr. Montevideo, Uruguay) EDWIN MEYERSOHN PALÄSTINA, früher BAD POLZIN GESUCHT VON NATHAN HOPP (früher Berlin-Südende) SAO PAULO (BRASIL), Rua da Consolacao 2195 Caixa Postal 1396 PERSONEN die am 19. Okt. 1941 von WIEN nach LODZ deportiert wurden, werden gebeten, ihre Adresse an: Otto Muller, Esqu. 29 BROADWAY NEW YORK 6, N. Y. bekannt zu geben. Murray Karg Hannah Karg nee Lichtenauer MARRIED February 15, 1948. 48-10 - 94th Street Elmhurst, L. I. (f'ly Munich-London) .Dannheim, Berta (zul. 2888 Grand Concourse), von Church World Service, Inc., 214 East 21 Street, New York 10, N. Y. (für Vetter Dannheim, Deutschland). Gelband, Hermann (?) (früh. Zigarrenhülsen-Gesch. in Wien, und dessen Bruder (beide seit 1938 USA), von Edmund Urban, Keinergasse, Wien III, Austria. Wormann, Moritz und Klara, geb. Morgenstern (fr. Ebers- walde, seit 1936 New York), von Isidor Gold, Togostr. 46, (1) Berlin N 65, Germany. Jansch, Franz (fr. Neisse O/S., jetzt USA); und Schindler. El- friede (fr. Neumühl b. Neisse mit Amerikaner verheiratet, seit 1930 Brooklyn), von Paul Gonschior, (15) Wildenspring 17, Kai*, Sally und Gertrude", geb. £ost Grossbreitenbach, Thür., Kling (fr. Speyer, zul. Marseiiles Germany. und LesMilles . Frankreich, Va- ......Rosenberg, Erna, geb. Slrause ter Friseur in Les Miles, beide'und Fritz (fr. Frankfurt am Wien), 120 Häven Avenue, New York 32, N. Y.; Ernest Roth (fr. Prag), 551 West 157 Street, New York City; Erna Walter und Töchter Ellen und Marion (fr. Berlin), Hotel Berkley, 170 West 74 Street, New York City; Re- gina Deutscher und Tochter Mo- nika (fr. Wien), 237 West 107 Street, New York 25, N. Y. Aus Frankreich: Hilde und GESUCHT WIRD Dr. ERNST FREUND Chemiker, geb. 1900 in Wien, arbeitet in einer Molkerei, angekom. in U.S.A. in 1940, von Dr. Julius Korczyn, 2319 Linden . Avenue Baltimore 17, Md. Wer kann Auskunft geben bez. meiner Eltern Bernard und Hermine Mermelstein. wohnhaft Graz, Oesterr., seit 1942 ohne Nachricht, letzte Adr. Lagiewniki bei Krakau, ebenso meine Schwester Hilde Messinder, Kattowitz. Antw. an: Berta Büchler, Za- greb, Jugosl., Strossmayerov trg. 3/1, oder: H. Schwarz, 620 W 189 St., N.Y. WA 8-5508 Es muss sich doch ein Mensch in der Welt finden, der Aus- kunft über das Schicksal der Witwe des Rabbiners Dr. Eugen Meyer, Pirmasens- Zweibrücken, Frau EMMA MEYER geb. Drexler sowie deren Tochter ILSE geben kann. Beide wohnten bis Ende 1941 in München; Gefl. Zuschriften an Herbert Meyer, Santiago de Chile, Ahumada 351, Of. 214. Spesen werdei* vergütet. 20, Pa.; Werner Schneider (fr. —I-- r ■__u—l Berlin), 1424 Grove Street, ^ San ! SaTi«. >.«.«• /r- *71 wr«.*' Francisco, Calif.; Dr. Franz tieW 96 Street New Yo)k 2? N Y "nxer, c/o Paula Octtinger, 508 Aul sKlfal • Frirh ,11lri ! West 114 Street, New York City; P«»U r S ' JrCL» VJll Harry und Hedwig Mendelsohn Paula Charnitzki, geb. Israelski < rtoi, ffv T pItv/icA -ififti im August 1942 deportiert), von Gunther Katz, 6048 N. Mervine Street, Philadelphia, Pa. Becker, Waller (fr. Roebel, Mecklenburg, 1939 Kansas City), Main, jetzt vermutl. USA, von Rita van den Braude-Strauss, Rynstraat 42, Amsterdam-Z., Netherlands. Freunde von Siegfried Solies Es trafen ein von Herbert Makowski, 43 Fbg. (fr. Altenberg, Thür., dann Kra- St, Martin, Paris, France. kow), jetzt Leitenbergerstrasse Silbermann, Isi (Arzt, geb. in 114, Bad Ischel Oberösterreich. Bielitz, Sohn von Adolf Silber-' mann, zul.' Wien), von Rose Klug-Silbermann. 28, Rue des Petites Ecuries, Paris 10, France. Kramer, N. (fr. Wien, Grand Hotel. Repräsentant d. Cuti- vaccin-Impiungen), von Filbert. 3875 Walao Avenue, Riverdale 63. N. Y. Bach, Frau (fr. Berlin, Grei- fenhagenerstr., seit 1938 inU SA), von Wilhelm Lewitz, 67 Wi- chertstr., Berlin N., Germany. Pollak, Paul (fr. Gebr. Bing Söhne A. G., Berlin), von Ar- thur Carstens, 26 Belsize Park Gardens. London N. W. 3, Eng- land. Haskel, Arnold (erzogen bei v. Mali Kafka, Fischern ■'."'"'Karlsbad), von Mali Kafka, Pension Praga, Plzenska 29, Praha XVI, C.S.R. Rosenberg, Dr. Jacob (fr. Czer nowitz, seit 1932 New York, Prof. f. Mathematik i. Militär- schule); und Fenner, Joergen (fr. Wien, dann m, engl. Armee in Affika und Italien, zul. Lon- don), von Dr Bruno Werber Bolintineanu, Braila, Romania Eckstein, Erwin und Karl (bis 1939 Wien, dann Brooklyn), von Francisc Eckstein, Orsova, Ro- mania. Braun, Dr. Fritz (fr. Wien, 1941 Presbyterian Hospital New York, jetzt vermutl. California), von Alex Cohen, 421 East 33 Street, Paterson 4, N. J. (für Frau Braun, Italien). Fleischner, Dr. und Risa (fr. Wien, seit 1938 vermutl. Boston), von Mary Makowsky, Mariahil- ferstrasse 168, Wien XV., Au- stria. Jourdan, Berta (fr. Frankfurt a. Main, seit 1939 Rhodesien), von Dr. Th. Schmitz, Darm- städter Landstrasse 322, (16), Frankfurt a. Main-Süd, Gr. Hes- sen, Germany, American Zone. Kaufmann, Herr (Sohn des Malers Isidor Kaufmann, jetzt New York), von Else Sekules, Haelsovaegen 27, Haelsingborg. Verwandte und Bekannte von Sonja (Pedicure, fr. Warschau), jetzt Haifa, Mount Carmel, Pine Road 131, Palestine. ~4 Rubinstein,' Matvel und Sala- mon (aus Hersonska Gubernia, jetzt USA), von Alexander Ru- binstein, " Novi Sad, Braca Rib- nikara ul. 15, Jugoslavia. ... Drucker, Dr. Siegfried .(fr Mainz, jetzt New York); und Reifenberg, Ernst und dessen Bruder (New York), von Trude Stegmaier, Gabelsbergerstr. 35, bei Doerrschuck, Mainz-Gosen- heim (22b), Germany. Aus Australien: Willy und An- nie Maiid Stone (Stein), geb. Feilchenfeld (fr. Berlin-Charlot- tenburg c/o Lachman, 28. St. Marks Place, New York City. Aus Belgien: Ida Jacobson und Kinder Antram und Hanna (fr. Hamburg), c/o Levy, 5614 Water- nian Ulvd., St. Louis 12, Mo. Aus Columbien: Alfred und Doris Blut, gel). Zadek (fr. Bres- lau), 454 Fort Washington Ave. Apt. 05, New York 33, N. Y. Aus Deutschland: Charlotte Meyer (fr. München), c/o Sena- tor, 111-55 77 Avenue, Forest Hills, L. I., New York; Joseph lind Grete Loeb (fr. Chemnitz), c/o Düring, 410 Lake Street, San Francisco 18, Calif. Aus der Dominikanischen Re- publik: Dr. Bernhard und Eleo- nora Lehr, gel). Propst (fr. Wien), Ilotel Marseilles, 103 St. und Broadway, New York 25, N. Y. Aus England: Magda und Gun- ter Stern (fr. Elberfeld), c/o Loeweiistcin, 1154 Sterling Place, Brooklyn 13, N. Y. Aus Frankreich: Elisabeth Jo- shua. gel). Eisenmann und Kin- der Karin, Jacob und Henry, c/o Breuer, 728 West 181 Street, New York City; Heinz und Grete Kaufmann, geb. Tauber und Keila Tauber, geb. Kriegsmann falle fr. Berlin), c/o Meyer, 140 West 71 Street, New York 23, N. Y.; Lili Loewenthal, gel). Schwarz (fr. Lechenich h. Köln), c/o Schwarz, 2025 Thompson Avenue South, St. Paul, Minn. Aus der Schweiz: Rosi Riess fr. Berlin), c/o Levy, 0552 North Sroedley Street,, Philadelphia 26, Pa.; Franz und Karl Sokal (fr. Wien), c/o Zcitlin, 1103 Wash- ington Avenue, Bronx, N. Y. Aus Shanghai: M. Asher und Frau gel). Lieber, c/o Clark, 5035 North Kenmore Avenue, Chicago 40, III.; Dr. Otto und Marianne Koritschoncr (fr. Wien), 051 Ros- coe Street, Chicago, III.; Martin und Erika Lewin (fr. Krojanke), c/o Frisz. 603 West 180 Street, New York 33, N. Y.; Else Klaar, geb. Schneider (fr. Berlin), c/o Nelson, 1025 SouUi First Street, Louisville, Ivy.; Martin u. Frieda Blumberg, geb. Juliusburger (fr. Breslau), und Wolfgang und Ur- Lachenmaier, Fred (geb. in'sula Lansing (Levyson), geb. Illingen, jetzt New York); und I Blumberg (fr. Berlin), 2972 South Henle, Francas, geb. Lachen- Cherokec Street, Dcnver-Engle- maier (zul. 180 St., New York), I wood, Colo.; Paul und Olga Lan- von B. Kalkbrenner, 548 East sing (Levyson), geb. Ladendorff smith (Franz Goldschmidt, fr. Rummclsburg), 1374 Race Street, Denver, Colo.; Heinz Hirschfeld (fr. Stettin), 4801 North 52 Street, Omaha, Neb.; Erwin Schueftan ffr. Breslau), c/o Barnass, 119-02 91 Avenue, Richmond Hill, L. I., New York; Helene Herzfeld, geb. Rottenstein (fr. Kosice) und Inge Herzfeld (fr. Berlin), 54 Park Avenue, Albany, N. Y.; Martin und Minni Wreschner, geb. Wolff und Sohn Gerd, und Harry und Emmy Kopf, geb. Lange (alle fr. Berlin), c/o Hiäs, 593 Market St., San Francisco, Calif.; Grete, Edith und Gerd Lehmann, 34-33 90 Street, Apt. F 62, Jackson Heights, L. I., New York; Moritz und Antonie Katz, geb. Klausner, 976 Fox Street, Apt. 2 B, Bronx, N. Y.; Irma Angress (fr. Berlin), 559 West 164 Street, New York 32, N. Y.; Hans und Alice Collln, geb. Friedländer (fr. Berlin), 6116 Gambelton Place, St. Louis 14, Mo. Aus Swaziland: Max und Mar- tha Kahn, geb. Meyer und Sohn Henry (fr. Düsseldorf), 531 31 Avenue, Seattle, Wash. Aus Uruguay: Steffi Hammer- schlag (fr. Hamburg), c/o Wit- tenberg, 2710 Isabella, Houston, Texas. Aus Südafrika: Hanns Hell brun (fr. Sondershausen, Thür.), 6830 Ridgeland Avenue, Chi cago 49, III. Kurt W. Casewitz, 90-50 64 Avenue, Forest Hills, L. I., N. Y.. Aus England: KäteSchlesinger (fr. Halle), c/o Guthman, 65 West 91 Street, New York 24, N. Y.; Dr. Hugo Peiser und Frau (fr. Fürth), Congress House, 50 West 68 Street, New York 23, N. Y.; Wally Mathlas (fr. Päse- walk, c/o Eisenstaedt '4736 Old York Road, Philadelphia 41, Pa.; Frances Juliusburger (fr. Berlin- Charlottenburg), c/o Eisemann, 709 V/est 169 Street, New York City; Eric, Ell! und Cornelia Isselbacher, 870 West 181 Street, Apt. 42, New York 33, N. Y.; Rosa Heimann ttnd Tochter Susan, 1512 Townsend Avenue, Bronxi N. y.; Ernest Roth (fr. Tschechoslowakei), 551 West 157 Street, Apt. 32, New York City; Julie Schlesinger (fr. Ober- schwester Jüd. Krankenhaus Breslau), c/o Taterka, 5039 Gates Avenue, St. Louis 8, Mo.; Erna Waldeck (fr. Zierenberg b. Kas- sel), 8440 Ridpath Drive, Holly- wood 46, Calif. Ida und Berta Kampler (fr. Frankfurt a. M.) 55 Ellwood Street, New York 34, N. Y. Aus Frankreich: Gustav und Erna Dreyfus, geb. Bohrmann und Tochter Inge (fr. Pirma- sens), 20 Bogardus Place, Apt 5-F, New York City; Leon Wei- gert (fr. Nürnberg), 717 West 177 Street, New York 33, N. Y Julius Kuttner, 1533 SW 3rd Street, Miami, Fla. Aus Belgien: Harry Traub c/o Carson, 0132 Spruce Street, Phila- delphia 39, Pa. Aus Brasilien: Claire Neumann, geb. Königsfeld (fr. Prag), c/o Kingsfield, 1073 Springfleld Ave., Irvington, N. J. Aus China: Gerd und Charlotte Wallenstein und Kinder Peter und Claudia (fr. Berlin), 265 Thrift Street, San Francisco 25, Calif. Aus Deutschland: Mathilde Mi- chel und Sohn Ernst (fr. Frank- furt a. M.), 2250 North 29 Street Philadelphia 32, Pa.; Dr. Alwin u Anna Elling. geb. Cassel (fr. Ber lin), c/o Gray, 2118 Monroe St. Hollywood, Fla. Aus England: Fanny Golding (fr. Berlin), 221 West Queen Lane, Philadelphia 44, Pa.; Mar- got Lax, c/o Katz, 600 West 111 Street, New York 25,-N. Y.; Else Morgenstern, geb. Bohaty und Sohn Karl Heinz (fr. Wien), c/o Lewin, 602 West 190 Street, New York 33, N. Y.; S. und Erna Schapira (fr. Wien), c/o Schar- gel, 201 West 109 Street, New und Kinder Leo und Ruth (fr. Alt Ukta, Ostpr.), 1007 First St., jl „„„= uiiu Louisville, Ky.; Siegfried Und Henry Mann (früher Bodalken, leb;,Nutelb,?rf uö?/! Pfalz), 2026 BroÖMeld Avenue,' A/fJ' SZ ^nate ^(fr. Berlin), 235 2in Motel st. uiair, ob» ueary Baltimore 17, Md.j Willy u. Gerda m Y ^ ! Street, San Francisco, Calif.; Mendel,, geb. Deichmann und * /? Herr und Frau Fritz Mayerfeld Tochter Yvonne (fr. Wunstorf), «T?« V.th (fr. Frankfurt a. Main), 9235 10 Edrnonds Street, Rochester 7, ?i, t v Edmunds Avenue, Cleveland 6, N. Y.; Leo _ und' Sophie D.i.h- geb. Sttäuss (fr. Leipzig), 1601 , Sacramento Street, Apt. 16, Saa . Francisco, Calif.; Herman Belit- zer, c/o Reiss, 503 West 111 Street New York 25, N. Y.; Lotti Grod- Hotel St. Clair, 585 Geary mann, geb, Levy (fr. Hannover), c/o Markus, 4%: Roone Street, Rochester, N. Y.; Lore Rosen- zweig (fr. Mannheim), c/o Gins» berger, 24 Bennett Avenue, New York 33, N. Y. Aus Holland: Gunther Stern (fr. Hamburg), c/o Fulda, 114 Johnson Avenue, Newark, N. J.; Julius und Julie Rath, geb. Katz (fr. Essen), 454 Fort Washington Avenue, Apt. 65, New York City. Aus Palästina: Martha Königs- feld (fr. Prag), c/o Kingsfield, 1073 Springfleld Avenue, Irving- ton, N. J. Aus Schweden: Daniel Katz (fr. Guxhagen), c/o Herz, 1101 Union Street, Brooklyn 25, N. Y. Aus der Schweiz: Walter und Berta Schulz, geb. Brandes und Mont Clair Street, Los Angeles 16, Calif.; Hermann, Hans und Sofie Rosenberg, geb. Kohner (fr. Ber- lin), 2509 S. Fairhill Street, Phi- ladelphia 48, Pa.; Adolf und Hilda Samuel, geb. Zimack und Kinder Ralph Denny und Ruth Gitta (fr. Rostock), 956 Hamilton Blvd., St. Louis, Mo.; Hans, Eva Ursula und Ruth Wolff (fr., Glatz), 4900 Park Side Avenue, Philadelphia 31, Pa.; Arthur und Basia Zimmermann und Tochter Cilly (fr. Berlin), c/o Jewish Weifare, 2029 North 33 Street, Philadelphia 21, Pa.; Irma Cohn und Töchter Reha und Merry (fr. Berlin), 2137 South 4 Street, Phi- ladelphia 48, Pa.; Jakob, Paula und Elias Weinblum (fr. Forst), 41 Wabash Avenue, Pittsburgh geb. Chaim (fr. .Berlin), 937 Stei- ner Street, San Francisco, Calif. t Gerhart und Frieda Gottschalk» geb. Robert, c/o Hias, 593 Market Street, San Francisco, Calif.; Max und Charlotte Lutterkort, 35 Palm Avenue, San Francisco, Calif.: Hans Kempner (fr. Ber- lin), 3225 West 26 Ave., Denver 11, Colo. Aus Uruguay« Trade Marx, geb. Loebenber* (fr. Stuttgart), 1644 Macombs Road, Apt 3b, New York 53, N. Y.; Ralph Metzger (fr. Heilbronn), c/o Kirchhauser, 786 Nostrand Avenue, Brooklyn 16. N. Y. Aus Buenos Aires: Bruno und Alice Well (Hotel Navarro, Alice Well (Hotel Navarro, N. Y. C.). Levick Street, Philadelphia 11, und Heinz Lansing (Levyson), »v* ■ Pa. (für Schwester Marie). lt. Berlin) und Francis Gold-York 2j, N. Y.; Regine Line (lr. 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Vi« Gestapo suchte ein angeb- lich kommunistisches Ehepaar Fried, das in der von fünf jüdi- schen Familien besetzten Woh- nung .mitgewohnt hatte. Nach 4m Wochen Haft wurden beide, bar |i|ler nötigsten Mittel, ins Konzens rationFlage r Theresien- itadt deportiert. Dort verlebten sie dreieinhalb Jahre des Hun- gers. Als kranker und gebroche- ner Mann kehrte Löwy im Juni 1945 mit seiner tapferen Frau Wieder in seine Heimat zurück. T. O. Am 2. Februar starb in New York Olga Tandler. die Witwe des ."Wiener Universitätsprofes- SOTS Dr. Julius Tand ler, der nicht nur als Anatom berühmt ■war, sondern auch als 'amtsfüh- render Stadtrat der Gemeinde Wiest . c|urch seine richtungge- bende Tätigkeit im öffentlichen Wolilfabriswesen Weltruhm er- langte. Das Wiener Heim war ein Mittelpunkt hervorragender Persönlichkeiten der wissen- schaftlichen und künstlerischen Kreise Wiens. Nach dem im Jahre 1936 erfolgten Tode ihres Gatten übersiedelte Frau Tand- ler zu ihrem in New York -wohn- haftes Sohn Dr. William Tand- ler, 4ft$;..hier die Nichte des ver- storbenen Generals Stillwell ehe^chte. Im New Yorker Heim der "färs'torjienen sammelte sich kalff lp1 'einer von schönen Er- taneraigen gesättigte« Atmo- sphäre ein grosser Freundes- kreis. Siegfried Geyerhahn. Am 12. Februar starb in New York Dr. Erwin Last• Er war 52 Jahre alt und ge- bürtiger Wiener. Selten in meinem Leben habe ich Otto Loebenstein gestorben Am 10. Februar starb im 78. Le- bensjahre unser Vertreter in Queens ? Otto Loebenstein. Nicht alle seine Wünsche sind ihm erfüllt worden. Er wollte gerne seinen goldenen Hochzeitstag in zwei Jahren er- leben. Aber es ist ihm sein Wunsch erfüllt worden, "in den Sielen zu sterben". Auf dem Wege zur Arbeit im "Aufbau" hat ihn ein schmerz- loser Tod erreicht. Ollo Loebenstein kam im Jahre 1939 nach Amerika und wurde sehr bald unser Vertreter in Queens. Er lmt dort mehr getan als Abonnenten geworben;.er hat den Strassenhandel eingerichtet, er hat Universitäten besucht, er hat Inserate geworben, er hat den "Aufbau" wirklich vertreten. Otto Loebenstein stammt aus Wien. Er war dort leitend im Papierhandel tätig. Aber sein Stolz war es, dass er nicht ledig- lich ein Kaufmann wixr. Von allen seinen charitativen Tätig- keiten lag ihm die Blindenfürsorge am nächsten. Otto Loebenstein war ein freiheitsliebender Mensch, und als eine seiner schönsten Taten erzählte er, wie er dem italienischen Freiheitskämpfer Battistini umsonst das Papier für eine Zeitung geliefert hat. Gern erin- nerte er sich auch an die Zeiten, in denen der Wiener Bürgermeister Seitz zu seinem Freundeskreise gehörte. Wir werden unserem ältesten Mitarbeiter ein treues Gedenken bewahren. L. W. einen Demokraten reineren Wassers gekannt. Sein Vater, wohlbegütert und weitgereist, fand das Habsburg- regime zu wenig liberal und liess seihe Söhne nicht nur in Wien, sondern auch in der Schweiz studieren. Erwin Last war bereits als junger Arzt Mitarbeiter Pro- fessor Eugen Steinachs in Wien und, spezialisierte sich in der Hormontherapie. Als die lang- sameren Kollegen der Hormon- theorie noch ablehnend gegen- überstanden, war der junge Forscher bereits tief in weit- gehende praktische Versuche vertieft. 1935. war Last, mit 39 Jahren. Primararzt der physo-therapeu- tischen Abteilung des Wiener Spitals in der Sandwirthgasse. Er behandelte schon damals Stirnhöhlenkatarrhe, die be- rüchtigten "sinus-troubles" New Yorks, mit Kurzwellen. Er war einer der wenigen Wiener die bereits 1933, nach Hitlers Machtergreifung in Deutschland, die ganze Gefahr des Naziregimes erkannten. Zwei Jahre vor dem Anschluss fuhr er nach New York und eta- blierte sich hier. Er praktizierte damals ein halbes Jahr in New York und ein halbes Jahr in Wien. Von 1936 bis knapp vor seinem Tode arbeitete er im New Yorker Post Graduate Hospital. 38 Affidavits hat er nach dem Anschluss an Freunde und Ver- folgte geschickt. Seine Verach- tung, sein Hass gegen Hitler und jede Form von Diktatur, war abgrundtief. Seine Verehrung für F.D.R. war erschütternd. Ich kenne viele Menschen die ihm ihre jetzt wohletablierte Existenz verdanken. Er ist der Männerkrank- heit Amerikas erlegen: "heart disease", die 65% der männlichen Bevölke- rung und fast 90% des Aerzteberufes fällt. Josa Morgan Ruffer. In Alexandrien (Aegypten) starb der aus Prag stammende Arzt Dr. W. Gulh, der ein in Nordafrika sehr bekannter Haut- arzt war. Dr. Guth. der ein Alter von nur 60 Jahren erreichte, hinterlässt zwei Töchter. Eine gute Pflegemutter Dieser Tage kam in New York Mrs. Ellen Wallis aus Nuneaton in England an, um hier ihr Pflegekind Hilde Lowenstein zu besuchen. Das kleine Mädchen, die Tochter von Herrn und Frau Artur Lowenstein (Carolyn Dress Shop, New York City), war wäh- rend des Krieges von ihren El- tern getrennt worden, und Frau Wallis hatte sich seiner wie eine echte Mutter angenommen. Ihre Liebe zu dem Pflegekind war so gross, dass sie jetzt alles daran setzte, um die Kleine wenigstens für einige Tage wiederzusehen. Mo-es Hellreich, ein bekannter österreichischer Zionist und führendes Mitglied der Miz- rachi-Weltorganisation, ist so- eben im Alter von 73 Jahren in Brooklyn, betrauert von sei ner Familie und seinen vielen Freunden, gestorben. Heilreich, der von 1916 an in Wien gelebt hatte, war dort der Vorstand des Tempels in der Storchengasse und gehörte zahlreichen jüdi- schen Wohltätigkeitsorganisatio- nen Wiens als sehr aktives Mit- glied an. Sein Ansehen war bei jüdischen wie bei nichtjüdi- schen Kreisen gleich gross. Nach Hitlers Einmarsch in Oester- reich v/anderte Moses Heilreich zunächst in die Schweiz aus, von wo er dann, nach den Ver- einigten Staaten emigrierte. Auch hier wurde er in den Vorstand der Mizrachi-Organi- sation gewählt, die ihn als Delegierten zu ihrer Konvention nach Atlantic City entsandte. Am 23. Februar feiert in Cusr- navaca (Calle Humboldt, Mexico) Dr. Ludwig Bäsch wilz seinen 60. Geburtstag. Baschwitz, in der Provinz Posen geboren, war viele Jahre in Berlin ein bekann- ter Zahnarzt und ging dann über die Vereinigten Staaten nach Mexico, wo er seit 1940 lebt. Seit 1943 ist er Präsident der zio- nistischen Gruppe der deutsch- sprechenden Juden Mexicos 'Ha- tikwah". Das von seiner Frau Kaethe, die vor Jahren einmal eine der ersten Verteilerinnen des "Aufbau" in New York war, in Cuernavaca geführte Gäste- heim hat heute bereits einen internationalen Ruf. Baschwitz selbst übt wieder seine zahnärztliche Praxis aus. In der Vergangenheit war er abet auch der Bühne eng ver- bunden. Seine Operette "Mas- kenrausch" wurde seinerzeit im Neuen Operettentheater Leipzig, eine Posse "Von Stufe zu Stufe" in Berlin aufgeführt. Ein Mär- chenspiel "Hänsel und Gret"l" ging bis 1933 über alle deutschen Bühnen. Ausserdem ist Dr. Baschwitz auch der Komooviyt zahlreicher Lieder und Schlager- melodien. Sein standfester Zionismus und sein für alle humanistischen Be- strebungen offener und redlicner Sinn haben Baschwitz zu einem der beliebtesten und geachtet en Männer der mexikanischen Fmi- gration gemacht. Dr. Bruno Leichtentritt. frü- her ausserordentlicher Professor der Kinderheilkunde an der Universität Breslau, seit 1938 in den Vereinigten Staaten, zurzeit Kinderarzt in Cincinnati. Ohio, erhielt eine Berufung auf den Lehrstuhl der Kinderheilkunde an der Universität Rostock. Gleichzeitig wurde er zum Di- rektor der Rostocker Univer- sitäts-Kinderklinik ernannt. Dr. Leichtentritt lehnte den Ruf ab. Am 27. Februar feiert Gustav Mergenthau (547 West -57 Street, New York City), seinen 75. Ge- burtstag. Aus Karlsruhe einge- wandert, Ist er seit Gründung der Blauen Beitragskarte als deren Vertrauensmann für den Bezirk Washington Heights nnprimiri- lieh tätig und erfreut sich gros- ser Beliebtheit. ! Kurt Nut hau», der aus Essen .hier (.•inwv.iult-rlc, bat eine Beru- jl'iing der National l'anix Sehool luiid Junior College, Ubylestown, i'a., angenommen, wo er als As- I sistant Prolessor' i'or Agrieul- itural Engineering tätig sein wird, j (143'A Heeihoven Street, Bing- ihamlon, N. V. i. j 8<>. GebuiisUtg: Hanny Gruen- . stein (fr. Luxemburg) — 22. Fe- 1 > v v,: i v i'/o liruen, i J 08 Argyle | Street, Chicago, III. ! 8(1. (lei.iii isi;^': Mar Feehen- baeh (! i. ){;( w York; Leopold (Maas (Ii. Hembsbach a. <1. Bcrg- i str.) — 16. Februar — 654 West 'Kit Slreet, New York City; Willy ; Wells (Ir. Ntiriibcrg) — 180 Rid- gewuoil Avenue, Newark, iN, J, j 7.i. (lelmrlstag: Paul Arndt — 2. Februar — Lindwallsulan 4, | Stockholm, Sweden; Dr. Ott« ,Otto Simon (fr. Magdeburg) — U'll. März — 67 Chesterton Boad, Cambridge, England; Regina Gottschalk — 24. Februar -— 46 Kanonenwall, Ahrweiler, Rhein- land, (iermany. j 7(1. Geburtstag: Max Lefebre ; (fr. Hamburg) — 11. März — ' Jewish Agend Home, 10 Louisa ' Street, l>ioriit'ontein, .lohannes- Iburg, South Al'riea; Max Neu- stadt (fr. Breslau) — 17. Fe- bruar — West Walnut Road, Vineland, N. .1.; Max Graner (fr. Breslau) 10. März — 1809 East 110t Street, Clevetand, Ohio; Klara Gre*nba«im (fr. Frankfurt '■». Main) — 20. Februar — 541 1 Lincoln Place, Brooklyn 16. N. Y. 1 65. Geburtstag: Henri Lan- dauer (fr. Hamburg) — 16. Fe- bruar — 68-12 Yeliostone Blvd, Forest Hills. L. 1., New York; Leon Krug (fr. Frankfurt a. M.) — 8. Februar — 2311 Idlewood Avenue, Richinond, Va. 60. Geburtstag: Otto Mannhei- mer (fr. Wien) — 10. Februar — 250 S. Atlantic Street, 1'ittsburRh, Pa.: Dr. Siegmiind Adler (fr. Berlin) — 22 Februar — 644 Ri- verside Drive. Apt. 7G, New York .It. N. Y. 35. lto.-li/eitMag: Leo« Bosen- thal und Frau. geb. Landau (fr. Wiesbaden) — 23, Februar — 150 t S.W. Montgoinery Street, Port land. (Ire. 30. Hoelizcilstag: Arthur und Kiska Hey n-*n geh. Jakob* (fr. Duisburg) 18. Februar — 82 Hol- wortliy Slreet, Hoston-Roxbury, Mass. Silberne Hochzeit: Morris und I'a ula Hirsch, gel). Marx (fr. Gmu'liin>' i ..... 25. Februar — 586 20. 1 lorlizritsfag: Atbert und Emmi Isseibaehfr, geb. Hecht i IV. Limburg) — 26. Februar — Chiciigo, III. kauft worden war, nach Ame- rika gebracht wurde. Herr Kessler arbeitete seinerzeit für das berühmte Wiener Uhren- museum und verliess Oester- reich im Jahr 1938. Er lebt mit seiner Familie in Macon. Ga. (620 Cl.eny Street). Die ganze Sache kam durch einen Zufall zustande. Herr Kessler befand sich auf Zimmersuche in New York, in dem Hotel, in dem die Uhr steht. Während er auf die Anweisung eines Zimmers war- tete, fiel sein Blick auf das fast drei Meter hohe Meistermerk, das seine Aufmerksamkeit vor allem deshalb anzog, weil es — stand. Er arbeitet zwei volle Tage an der Instandsetzung der einzigartigen Maschinerie, und seither ist die Uhr nicht ein einziges Mal stehen geblieben. Gegen die Wochen des Rigaer Ghetto» der Lager Jungfernhof und iSalapilz, die SS-Leute Dr. ! Lange, Dr. Krebsbach, May« jWald, Seck, Gimlich, Micke ;und Haier schwebt ein Ver- ls ahren des englischen Mili- , tärgerichtshofes. Wer ir- gendwelche Auskunft ge- ben kann, der schreibe |einen Brief in englischer Sprache an Harry Kahn, j Baisingen, Kr. Horb, Würt- temberg, franz. Zone. Nä- here Auskünfte gibt Horst Lukas, 632 W 171 St., New York 32, N. Y. Jüdische Gemeinde Esse« Die Jüdische Gemeinde Essen errichtet auf dem Parktriedlmf eine Gedenk statte für ihre ermor- deten 2ü00 Gemeindemitfdicder. Ehemalige Essener, die für ihre Angehörigen hier einen Gedenk- stein errichten wollen, werde« gebeten, sich an das Gemeinde- Büro, Essen-Stadtwald, Wald- saum 147, zu wenden. Geschichte einer Uhr Ein aus Oesterreich eingewan- derter Uhrmacher, Nat Kessler, aus Baden bei Wien, reparierte kürzlich in New York eine welt- berühmte antike Uhr, um die sich 20 amerikanische Fachleute im Lauf der letzten sieben Jahre vergebens bemüht hatten. Es handelt sich um die sogenannte W.yn- zood-Uhr, die 1691 für Sir Ralph Wynwood vom Hofuhr- macher Jakobs I. Von England gebaut worden war und aus einer russischen Sammlung, für die sie nach dem Tod ihres ursprünglichen Besitzers ange- Wiesbaden und seinChaplain Der Chaplain der U.S. Army, W. Z. Dalin, der vor 21 Monaten seine Tätigkeit in Wiesbaden aufnahm, um für das Wohl der in der US-Zone lebenden .luden zu arbeiten, hat vor kurzem Europa wieder verlassen. Unter seiner Assistenz wurde die zer- störte Synagoge in Wiesbaden wieder aufgebaut, und zahlrei- che Organisationen religiöser und kultureller Art w «irden durch seine Inspiration geschaf- fen. Die jüdische Gemeinde in Wiesbaden schreibt uns: Für uns alle wird die Gestalt des Chaplains W. Z. Dalin und sei- ner Gattin, die ihm bei allen seinen Arbeiten eine Stütz» war, ein beispielhaftes Vorui d se'N und bleiben. In -solchen Ver- tretern der U.S.A. sehen wir, die wir durch die Holte der Konzentrationslager geg-mgen sind, die wahrhaftigen Vor- kämpfer für die Freiheit des Glaubens, der Demokratie und der Gerechtigkeit." Auswanderung nach San Domingo Das Pariser Büro der HIAS teilt mit, lass das dortige Konsulat der Domini- kanischen Republik die Bewilligung vom Einwanuerungsamt der Domini- kanischen Republik anerkannter Ein- reiseerlaubnisse von der Vorlage eines Jtfid>Tlt> durch einen "Sponsor" in San Dtmingo oder in den Vereinigten Staaten abhängig macht. Darin muss der Sponsor seine Bereitwilligkeit und Fähigkeit erklären, die einwandernden Personen nach Eintreffen am Bestim- mungsort zu unterhalten. Derartige Affidavits sind notariell zu beglaubi- gen und noch durch andere Doku- mente zu verstärken,' z. B. durch eine Kopie der besonders wichtigen Ein- kommensteuererklärung und den Aus- weis über das Bankkonto des Sponsors, WIR KAUFEN; Gute Gemälde, Antiquitäten, Porzellane, Kleinmöbel, etc. HÖCHSTE PREISE BECKHARDT GALLERY 899 THIRD AVENUE (at S4th Street) New York City Tel.: PLaza 9-4918 Antike Möbel BILD EH, PORZELLAN. SILBER, SCHMUCK etc. — Spezialität: JÜDISCHE ALTERTÜMER kauft ständig E. 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Die Befehlsausgabe ist mit der gegen Serge Proko- fieff, Dmitri Shostakovich, Ar am Khatchaturian und vier andere, nicht in gleichem Masse zu Welt- ruhm gelangte Komponisten: Nikolai Miaskowsky, Vissarion Shebalin, Gabriel Popov und Vano Muradeli gerichteten An- schuldigung verbunden, dass sie sich unter dem Einfluss der mo- dernen bürgerlich orientierten Musik Westeuropas und Ameri- kas den kulturellen Ideen Sovjet- Russland entfremdet hätten. Für Shostakovich ist diese At- tacke kein ungewöhnlicher Vor- gang mehr: Schon zweimal ist er beim Ausrichten der kulturellen Front als gefährlicher "Moder- nist" offiziell angegriffen worden, zunächst, als im Fünf-Jahresplan der Sovjets strikte Richtlinien1 füj: die Künstler aufgestellt wur- 1 den und man die soziale Wirkung 'als den eigentlichen Zweck ! schöpferischer Arbeit bezeich- ; nete. Shostakovich beugte sich dem Dik- i tum und lieferte, zur Genugtuung der . Machthaber, bald eine "Erste Mai- Symphonie" (seine dritte), das Ballett | "The Golden Age" das den Zusam- menstoss kommunistischer Besucher einer industriellen Ausstellung mit faschistisch gesinnten Elementen zum Gegenstand hat, und die tendenziös gegen die bürgerliche Gesellschaft ge- richtete Oper "Lady Macbeth von Mtsensk". Die Unterwerfung unter die politisch-kulturellen Forderungen in Wahl und Behandlung des Opern- sujets verhinderten aber nicht, dass die "Pravda" einen offenbar offiziell inspirierten Artikel brachte, der die "Disharmonien" und den Mangel an Gesangslinien scharf missbilligte. Sho- stakovich zog sich daraufhin längere Zeit aus der Oeffentlichkeit zurück, um — ungebrochen weiterzuschaffen. Mit zunehmendem Welterfolg wurde er dann wieder in Gnaden aufge- nommen. Anders liegt der Fall bei Serge Prokofieff. Er verliess bei Aus- bruch der Revolution Russland, lebte 17 Jahre in Deutschland, Frankreich und Amerika und kehrte 1935 in seine Heimat zu- rück, um dort zu dem Ruhm des bedeutendsten lebenden Kompo- nisten Russlands aufzusteigen. Jetzt wird ihm plötzlich das Wohlwollen der herrschenden Kreise entzogen, weil er, unbe- kümmert um volkserzieherische Momente, nur seinem schöpferi- schen Genius lebte. Noch überraschender ist die Anprangerung des Armeniers Aram Khatchaturian. Er wurde zweimal mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet. Noch 1944 gab das Informations- Bulletin der russischen Botschaft in Washington eine rühmende Beschrei- bung seines Könnens unter besonderer Hervor.-ebung eines "Stalin-Poem"., das einen Triumphgesang für den "Führer der Völker Sowjet-Russlands" darstellt. Selbst die Tatsache, dass. Khatchaturian wie kaum ein anderer lebender russischer Komponist die Folklore des Landes benutzt hat — es sei nur das den Befreiungskampf des armenischen Volkes schildernde Ballett "Gayane" genannt — hat er- staunlicherweise nicht verhindert, dass er in die Reihe der Gemassregelten geraten ist. Von den vier anderen Musi- kern, gegen die sich die Erklä- rung wendet, ist besonders Ni- kolai Miaskowsky, der Schöpfer von 24 Symphonien, in Amerika bekannt geworden. Zwei der angegriffenen Ton- setzer, Prokofieff und Khatchatu- rian, haben inzwischen, wie "Taus" meldet, mit einem demü- tigen Kotau ihre Schuld bekannt und Besserung versprochen. Sie 1 werden sich den Grunds orde- rungen des Zentral-Komitees zu j beugen haben, die, auf knappste I Formel gebracht, lauten: Aus- I nutzung und Entwicklung der von der klassischen russischen Schule hinterlassenen künstleri- schen Erbschaft, Verbindung ' eines bedeutenden Inhalts mit I vollendeter Form, engster Kon- itakt mit dem Volk und seiner Musik, demonstriert durch "Ein- I fachheit, Wahrheit und Eingang- lichkeit" der Werke. ... Thesen dieser Art sind uns aus [ der Blütezeit der Nazi-Kultur nur zu bekannt. Sie haben erheb- I lieh zur Auflösung der künstle- ' rischen Substanz des deutschen i Volkes beigetragen. Ob die rus- sischen Komponisten, die gehör- ; samen wie die widerspenstigen, die innere Stärke besitzen, um eine amtliche Reglementierung des schöpferischen Prozesses ad absurdum zu führen, werden ihre zukünftigen Leistungen zeigen. Meef the Editor, Publisher, Leg Man and Adverfising Manager Of One of the World's Lorgest Littie Papers The New York Times hasn't started worrying yet. But it may very well do so one day. Foi- "CARICATURE," Green- wich Village's Feature News- paper, has grown pretty fast ßincc it carne into being 14 months ago, and from the de- tevmined look on Mr. Hendrix's face we would say it can't be long any rnore until he turns bis fondly beloved monthly into a bi-monthly, and fmally into a weekly affair. x We met him last week when he walked into the office of Aufbau, with some copies of Caricature safely tucked under bis arm, and accompanied by Alfred Van Loan, the highly gifted young Dutch sculptor, now a resident of Greenwich Village. A goat-beardcd littie man with a dark beret, Haile Hendrix is not only the owner, editor, pub- lisher, legman and rawrite man of this remarkable Publication, but also copy boy, make-up man and advevtising manager. To say nothing of his art work and the caricatures and comic strips with which he generously adorns his paper. With Editorial & Business Of- fices at. 1 Charles Street (the proud na tue OFFICES standing for one desk in the modest corner of ß littie Mimeograph Shop), Mr. Hendrix's beloved baby was DeLOBME-LEHMANl AUGENGLÄSER DOWNTOWN 42 fc 23ro Si (near Ith Ave ) QRamercy 7-2592 Optiket des W.B. 8 UPTOWN 3857 Broadwa> (near 161st St.) WAdsw. 7-5387 . Specialist Service hörn and raised in Greenwich Village, New York's quaint and picturesque spot, where the artists live, and where the strol- ling stranger hopes to, and once in a while rcally does, catch the davor of Bohemia; but the lang- uage it talks is just as small- townish as the one of any good country newspaper. "We started out with a tiny, two-column, four-page leaflet, and now we got to tabloid size and 10 pages." An old hand in the newspaper business, Mr. Hendrix had worked in the art departments of the old Evening World, the N. Y. Herald Tribune and the World- Telegram. But he found routine work rather dull, and moreover he feit that what the .Village needed was a paper for the young. "They have one for the old ladies, you know," he said without even mentioning the name. So, after he got out of the Army the idea of "Carica- ture" was born, and it didn't take him long to bring it into being. "Something along the 'lines of your good, old 'Simpl' you know." His assistants, and the only two other names that have so far ap- peared are: Shirley, his wife, who sets type and does the book- keeping, and Boogawahzie III, UHREN - REPARATUREN in eigener mit den modernsten Ma- schinen ausgerüsteten Werkstatt, zu FABRIK-PREISEN unter voller Garantie für ein Jahr. 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(Off the record it was mentioned that these cat stories were viewed with much misgiving by the elderly lady who runs the competitive paper and who apparently thinks that hers is the only or e entitled to carry such stuff). Döing all the leg work him- seif, that is stories, Interviews, caricatures, and soliciting ad- vertising—"I had never dreamed I could do it!"—heaviest item on Mr. Hendrix's expense account are his shoe repair bills. When "Caricature" first came out, Mr. Hendrix bravely followed through with the idea of a one-man paper by distributing it to the newsstands on his bicycle. But ! now the distributors have taken ■ over, and as it proudly adver- j tises itself, "Caricature can now be found at all respectable news depots throughout Greenwich Village and Times Square." The circulation is 5,000, and sub- scribers can be found not only in 38 different States, but also in 10 foreign (including India, where a lone soul is studying the cheesecake pictures and the heartwarming local gossip of New York's own brand of Mont- parnasse). Directed to the youngsters, "Caricature" would welcome con- tributions by young people. But so far, not many have come in yet. The reason...? "Since 'Vanity Fair' and 'Puck' have died, we haven't had a really satirical paper in America. And that might be the reason why young writers haven't had the right training along these lines." Vera Craener. Plattfusseinlagen nach Gipsabdruck Bruchbänder, Leibbinden orthopädische Apparate und Gummistrümpfe Individuelle Anpassung Eigene Werkslätte im Haus ^A. Wittenberg+ 145 West 72. Str. Achten Sie aut die Hausnummei Telephon: TRaialgar 4-5343 Abends nach 7 Uhr: EN 2-1720 REPARATUREN BILLIGST ♦FOREST HILLS* BRUCH-BÄNDER LEIBGÜRTEL • EINLAGEN GUMMI-STRUMPFE HEIZLAMPEN KRANKENSTÜHLE Off. 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Ist selten traumgebor'n, : Drum hab ich schon seit langer Zeit Den Glauben dran verlor'n,'..;:.r.'.;^ Fragt man mich heute: ttit's Dir weh? Dann antworte ich: kaum! | Ich dreh mich lächelnd Uffi im| geh Zu Bett mit meinem . . . Tiäiiti SPRECHSTUNDEN REDAKTION Die Redaktion des £ bau" gibt hiermit bekannt, dass sie von nun an fest* Sprechstunden abhält und zwar jeden Freitag von 10 bis 11 Uhr vormittagsitniJ von 6-7 Uhr nachmittags; Zu andeffen Zeiten kön- nen leider keine Besucher empfangen werden. HAND-PiCKED Eine wahre Geschichte Eine eben aus England in USA eingetroffene Dame meinte kürz« lieh zu ihrer Schwester: "Ich verstehe nicht, warum Ihr Euch über die Teuerung so auf« regt- Zugegeben, ein Dutzend Eier kosten 90 Cents. Aber dal verteilt sich doch auf das ganze Jahr!" :! Aus dem Inhalt: Seile Wen möchten Sie zum Präsidenten? ....................................3 "Verkleidete" Amerikaner......4 Die deutschen Bräute..................4 Drei Mann über Bord....................4 Abetz — Mörder Mandels......... 5 Dokumente des Gewissens..... Sj Ernst Simon: Buber.......................f\ Berichte aus Berlin, Wien und Prag (von Karschi Kalmar und Breiholz)............$ Lynchhetzer Ritter .......................11 Judge Panken klagt an...............f Gemassregelte Musik .................. M BESTECKE in Sterling und versilbert • GESCHENKE in jeder Preislage • Ersetze MESSERKLINGEN Stainlesa Steel Reparaturen Ver silber • NUR schritt!, oder .telef. Anfragen. Auf Wunsch persönlicher Besuch. (fr L. Posen, Wwe., Fvankf.-Berlin) 15 MAGAW PLACE, N. Y. 33. MUY Tel.: WAdsworth 7-8318 1;