Inr Verteidigung Palästinas bereit, marschieren Formationen junger jüdischer Burschen zur täglichen Uebung. Palästina ist ein Land, dessen militärische Stärke vor allem auf der jungen Generation beruht. Photo United Palestine Appeal Gepanzerte Autos sind ein üblicher Anblick auf den Landstrassen Palästinas. Die Unsicherheit nötigt zu diesen Massnahmen. Unser State Department hat neuerdings einen Auftrag der Jewish Agency, den diese an U.S. Steel für Stahlplatten zur "Verwendung für Schutzvorrichtungen gegeben hatte, inhibiert. STRUCT AN AMERICAN WEEKLY RUBLISHED IN NEW YORK by the New World Club, Inc., 209 West 48th Street, New York 19, N. Y. FOREIGN EDITION Enterea as second-class mattei Januar» 30. 1940. at New York Post Office undei Act oi March 3. 187!» Vol. XIV—No. 11 NEW YORK, N. Y., FRIDAY, MARCH 12, 1948 u s'a 10# Judäas erste Regierung Aus dem Inhalt: Seite M. George: Krieg im Frieden 3 Toleranz an der Wand.................. 4 Harold Ickes: Fall London 5 Zehn Jahre nach Oester- reichs Fall .............................................. 6 Hans Habe: Europa will keinen Krieg 7 Zum Tode Brills (Hülse), E. f. Cohns (Pinihus), Sir Galahads (Kalenter) ............7/9 Sonderbare Ausstellung ............11 Robert Lann: Produktion holt auf..................12 Robert Jungk: Memoiren des Teufels............20 Jüdische Siedlungspolizei in einem Schützengraben Aus Jerusalem kommt eine Meldung von höchster Bedeutung: der "Provisorische Regierungsrat" und das erste Minislerkabinett des jüdischen Staates sind gebildet! Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den verschiedenen Parteien und Gruppierungen innerhalb des Jischuw wurde in einer Sitzung der Jewish Agency ein aus 31 Mitgliedern bestehender Regierungsrat und eine aus 13 Köpfen gebildete Regierung in Aus- sicht genommen. Die Namen der Kabinettsmitglieder und der Mit- glieder des Regierungsrates wurden sofort an die Palästina-Kommis- sion der United Nations in Lake Success gedrahtet. Die Liste Premierminister: David Ben Gurion. Aussenminister: Moshe Shertok. Finanzminisier: Eliezer Kaplan. Innenminister: David Remez. Arbeitsminister: Itzhak Gruenbaum. Handelsminister: Fritz Bernstein. Unterricht und Religion: Rabbi Judah L. Fishman. Einwanderung: Moshe Shapiro. Gesundheit: Itche Meir Levin. 4b 75. Mai: Neue Einwanderung nach Palästina Während die Entwicklung der palästinensischen Debatten in Lake Success durch die am Dienstag in Erscheinung getretenen Differenzen der Auffassung auf amerikanischer und russischer Seite erneut ver- langsamt worden ist und die bisherige Harmonie zwischen den beiden Mächten in der Palästinafrage gestört zu sein scheint, gehen die jüdischen Vorbereitungen zur Errichtung des von den UN beschlos- senen Staates weiter. Der 15. Mai gilt nach wie vor als der voraus- sichtlicht Tag seiner Proklamation. An demselben Tage wird auch, gleichgültig wie sich die diploma- tische Situation darstellt, die Jewish Agency zusammen mit der Palästina-Kommission der UN die einzige verantwortliche Stelle sein, die für die Immigration nach Palästina noch zuständig sein wird. , Die britische Regierung hat sich mit dieser Regelung einverstan- den erklärt. Ihre Bedingung ist nur, dass die ersten 33,000 Einwan- derfei aus den Lagern auf Zypern genommen werden müssen, da England Zypern so rasch wie möglich als Basis im Mittelmeer weiter ausbauen will. Die von uns auf dieser Seite mitgeteilte Liste der provisorischen Äegierung ist unvollständig und dürfte noch Ergänzungen und Aenderungen verschiedener Art unterliegen. SWM MSMW Photo Hans HolTmann (Haifa). Ein friedliches Bild aus einem aufgestörten Land Im Rothschild-Hospital in Haifa gebar eine soeben über Zypern ein- gewanderte Frau, Shoshana Vantyn, Drillinge, während draussen der Strassenkampf tobte. Das Hospital ist ein Musterbeispiel für die vorbildliche Kinder- und Krankenfürsorge in Palästina und dafür, was die Juden aus einem !>"•* Regierungschef David Ben Gu- rion (Arbeiterpartei) war bisher der Vorsitzende des ■ Exekutive der, Jewish Agency. Aussenmini- ster Moshe Shertok (Arbeiterpar- tei) leitete bisher das Political Department der Jewish Agency und vertrat sie vor allem bei den United Nations in Lake Success. Wie Shertok ist auch der Finanz- minister Eliezer Kaplan (Arbei- terpartei) Russe. Er verwaltete in der Agency das Ressort der Fi- nanzen und gilt als besonders fä- higer Finanzmann. David Remez (Arbeiterpartei), bisheriger Vorsitzender des Vaad Leumi, kommt aus den Reihen der Arbeiterschaft und ist; eine der führenden Persönlichkeiten der Histadruth. Arbeits minister Gruenbaum (AIIg. Zionist) ge- hörte früher dem polnischen Par- lament an und ist jetzt Anwalt. Handelsminister Dr. Fritz Bern- stein (rechter Flügel der Allg. Zionisten) war Führer der hol- ländischen Zionisten und leitete in der Agency das Handels- und Industriedepartment. Unterrichts- minister Fishman ist der Führer der Mizrachi - Organisation und Rabbi in Tel Aviv. Einwande- rungsminister Shapiro war bisher das Einwanderungsdezernat in der Agency unterstellt. Gesund- heitsminister Meir Levin spielte im polnischen Judentum eine führende Rolle und gehört der Aguda Israel an. Die restlichen vier Ministerien sind zwar schon unter die Par- teien aufgeteilt (eins an die All- gemeinen Zionisten, zwei an die Vereinigte Arbeiterpartei und eins an die sephardische Gemein- de), aber die Namen der Minister- kandidaten sind noch nicht be- kanntgegeben worden, solange die definitive Annahme der Por- tefeuilles durch die Parteien und vorgeschlagenen Personen noch aussteht. Der Regierungsrat Von den 31 Sitzen des Proviso- rischen Regierungsrates gehen 10 an die Palästinensische Ar- beiterpartei; 3 an die Mizrachi-Organiation; 2 an die Mizrachi-Arbeiter- partei; (Fortsetzung auf Seitp 21 2* AUFBAU Fridoy, March 12, Regierungsrat (Fortsetzung von Seite 1) 4 an die Allgemeinen Zio- nisten; 2 an die Vereinigte Arbeiter- partei; 2 an die Revisionisten; je 1 an die Aliyah jChadasha (Dr. Georg Landauer), die jeme- nitische Gemeinde, die sephardi- sche Gemeinde, die Agudas Is- rael, die Agudah-Arbeiterpartei und die Kommunisten. Rabbi Meir Berlin und Helena Kagan vertreten den Jüdischen Nationalrat im Provisorischen Regierungsrat. Im Anschluss an die Bekannt- gabe der erfolgten Bildung des Kabinetts und des Provisorischen Regierungsrates ersuchte der Oberkommissar Sir Allan G. Cunningham David Ben Gurion zu einer Konferenz ins Regie- rungsgebäude zu kommen. Versuchte Einigung Hagonek- Irgun Kaum minder entscheidend für die Entwicklung der Lage in Pa- lästina selbst erscheinen uns die .......■ i;n ;;"i)',;»' fV.f «neben er- ■,>i• (-1' jut/iv.i r'VisCJuOö. (!•■■■■, bei- 4 . , ij vhi • IH.\ .<>(V " • utii lläga--.7 Leumi. Zwar handelt es oich fürs erste noch nicht um eine völligg Fusion beider Kampfgruppen — die übrigens für die allernächste Zukunft vorausgesagt wird — wohl aber um eine "Einigung in Form eines Abkommens über die Koordinierung der beiderseitigen Betätigungen". Die formelle Ra- tifizierung des Abkommens soll raschestens zu erwarten sein. Die Einigung der beiden Gruppen er- folgte als Ergebnis der Bildung der jüdischen Regierung und des Provisorischen Regierungsrates. Soweit bisher Meldungen dar- über vorliegen, stimmen sie dar- über ein, dass die Einheiten des Irgun als solche ihre Autonomie behalten, dass sie aber in engster Zusammenarbeit mit der Haga- nah operieren und insbesondere auf Angriffe gegen Engländer verzichten werden. Sanktionen gegen Desertion Die Haganah geht im übrigen scharf mit "Sanktionen" gegen solche Personen vor, die sich vom Verteidigungsdienst zu drücken suchen oder sich nicht bei den Aushebungs - Aemtern registriert haben. So treten überall Pa- trouillen der Haganah mit Arm- binden auf den Strassen und Plätzen auf und kontrollieren die Passanten auf die Registrierungs- karten. In Rarnat Gan bei Tel Aviv wurde ein Haus von der Haganah beschlagnahmt, weil der älteste Sohn der dort wohnenden Familie ins Ausland abgereist war. In Rischon le Zion wurden In Brüssel ist der TREFFPUNKT aller AMERIKANER im schönsten und elegantesten JÜDISCHEN CAFE-RESTAURANT NOR-CLUB Boulevard Adolphe Max 86 1. Etage Tel. 179709 (Im Hauptverkehrszentrum.) Beste Wiener jüdische Küche Massige Preise - - Beste Bedienung E. Friedmann - - Bronja Rochmann ALLE INTERNATIONALEN TRANSPORTE LA CONTINENTALE MENKES BRÜX ELLES, Belgium 125, Chee. d'Anvers Spezialverpackung von Kostbarkel- len. Gemälden und Umzugsgütern. Brüssel Apotheke Finkelstein 25 rueSt Michel (Place de Brouckire) Tel. 183947 Verlangen Sie KUNDENKAR l'E; mit ANRECHT AUF 10% RABATT! ein Mann und eine Frau mit einer Geldstrafe in Höhe von $4000 be- legt und mussten ihre Wohnung der Haganah zur Verfügung stel- len. Gleichzeitig wurde das Paar dahin verwarnt, für die sofortige Rückkehr ihres 18jährigen Soh- nes zu sorgen, den sie mit Flug- zeug nach London geschickt hat- ten. Sollte der Sohn nicht inner- halb sechs Wochen zurück sein, wurde dem Paar eine zusätzliche Geldstrafe von $8000 nebst ande- ren Sanktionen angedroht. Keine Einziehung von Fremden Die in der amerikanischen Presse verbreiteten Meldungen über Einziehungen von amerika- nischen Bürgern zum Dienst in der Haganah scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Das State De- partment in Washington hatte vom amerikanischen Konsul in Jerusalem keinerlei Berichte dar- über und hat sich daher jeder Aeusserung dazu enthalten. Die Jewish Agency hat ausserdem dem amerikanischen Konsulat in Jerusalem die Versicherung ge- geben, dass kein ausländischer Jude, sei- er amerikanischer oder anderer Nationalität, daran ver- hindert werden würde, das Land zu verlassen. Auch eine Einzie- hung solcher Juden zur Haganah sei nicht ins Auge gefasst. Der inzwischen in Jerusalem eingetroffene Vortrupp der Palästina- kommission der UN lebt vorläufig in splendid Isolation". Die Jewish Agency hat die sechs Herren und Damen des Sekretariats der Kommission un- ter Führung des Spaniers Azca- rate bisher nur telephonisch will- kommen heissen können. Denn nach ihrer Ankunft auf dem Flugplatz wurden sie in briti- schen Panzerwagen nach einem kleinen dreistöckigen Gebäude in einem mit Stacheldraht einge- zäunten Revier gefahren. Das Haus liegt ganz in der Nähe vom King David Hotel, in dem die Briten ihre (ungern gesehenen) Gäste nicht einzuquartieren wag- ten, weil sie für ihr dortiges Hauptquartier fürchteten. Dort müssen die sechs "Parias" der UN sich ihre Mahlzeiten selber kochen, weil kein Araber mit ihnen in Berührung treten will und die Briten Juden den Zutritt zu dem abgesperrten Gebiet aus Angst vor Terroristen nicht ge- statten wollen. Palästinas Schicksal liegt bei den Grossmächten DER KAMPF UM DIE LÖSUNG IN LAKE SUCCESS Als in der Vorwoche auch der kanadische Vertreter im Sicher- heitsrat erklärte, dass er nicht für Inkraftsetzung des Teilungs- T-Iarv1:- w":volt. b" v.->" nicht iiie G r ■ >sSMj n.eni.<- ! - e ■ t*1; • Äetit-it e.i IV-' :!"; ■': a • bon.. erschöpft iuu.cist !-,r dass der amerikanische Antrag m seiner ursprünglichen Form kerne Aussicht auf Annahme hatte. Ein Satz aus der Rede des kanadi- schen Delegierten, General Mc Naughton, war bezeichnend: "Die Grossmächte hier im Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen nehmen soviele Vorrechte für sich in Anspruch, dass sie auch in vollem Masse die Verantwortung überneh- men müssen." Vor der Abstimmung sprach noch einmal Dr. Silver, Vertreter der Jewish Agency, und gab un- missverständlich zu verstehen, dass die Juden gezwungen seien, die Massnahmen zu ergreifen, die die Umstände erfordern. Die Rede Dr. Silvers geben wir aus- führlich an anderer Stelle des Blattes. Dies bedeutet, aus der diplomatischen Sprache übersetzt, dass die Juden von sich aus am 15. Mai zweifellos den jüdischen Staat proklamieren werden. Am Freitag folgte dann die entscheidende Abstimmung. Wir wollen nicht näher auf die einzelnen Phasen der Abstim- mung eingehen, in der wiederum mit legalistischen Spitzfindigkei- ten jongliert wurde. Das Ender- gebnis war jedoch, dass der Si- cherheitsrat von sich aus keiner- lei Aktion ergreifen werde, dass er alle Verantwortung den Gross- mächten zuschiebt, deren Ver- treter in zehn Tagen an den Si- cherheitsrat über das Ergebnis ihrer hinter verschlossenen Tü- DAS GAB ES NOCH NICHT IN PARIS SIGMUNT BERLAND präsentiert sein Jiddisches CABARET DANCINf BAR Jiddische Musik und Gesänge Die grössten jiddischen Attraktionen RICHARD INGER u. a. 5, Rue de Metz PAR1S 1 Oe Tel. Provence 46-32 I i PARIS ist das führende jiddische CABARET DANCING LA RIVIERA 349, RUE ST. MARTIN Metro: Strasbourg-St. Denis Are. 6308 unter der Leitung des berühmten Tel Aviver Kapellmeisters BERNARD POTOK Erstklassige lidd Attraktionen. Musikalische Überraschungen. Tischbestellungen erbeten Jeden Sonntag TANZ-TEE von 5-7 Uhr, mit vollem Programm. WENN Sie nach PARIS fahren, WO würden Sie essen? IM JÜDISCHEN l|eCI/A RESTAURANT MCMvA Inhaber: Moster Sbis, rue Beranger, PARIS Ille METRO REPÜBLIQUE ALLE BEKANNTEN MARKEN-PARFUMS zu hiesigen vorgeschriebenen Min- destpreisen, wie jeder Kunde In Paris, da Versand nach allen Län- dern spesenfrei. Parfumerie Berlowitz 83, Rue Montmartre, Paris 2e (Kein Laden, sondern Verkaufsstand) ren stattfindenden Beratungen zurückberichten sollen. Für das künftige Schicksal Palästinas sind diese zehn Tage ausschlaggebend. Der Rat hat d:'',' 'ff **eie Hand gelassen. land hv v;> ; 'fr -1; sprachen, weil es diesen Vi: nach all den Fehlschlägen der letzten 30 Jahre fürr zwecklos hält. Amerika ist im Prinzip für diesen letzten Versuch, will aber zweifellos in diesen Beratungen mehr als nur einen Versöhnungs- vorschlag erreichen. Die ameri- kanische Delegation ist durch in- nerpolitischen Druck in der Pa- lästina-Frage in einer besonders heiklen Position und Austin War- ren kann nicht so auftreten, wie er persönlich möchte. Frankreich und China unterstützen in stärk- stem Masse die Vermittlungsak- tion, während England sich nach wie vor aus der ganzen Debatte heraushält und nur als Berater für technische Fragen fungieren will. Eine Möglichkeit, die in den letzten Tagen stark in den Vor- dergrund rückt, ist die, dass eine zwischenstaatliche Treuhänderschaft der Vereinten Nationen über ganz Palästina beschlossen werden soll. Die Teilung würde aufgeschoben werden, bis eben eine Versöhnungsaktion durchge- führt werden kann. Dieser Plan tauchte bereits während der De- batten der Generalversammlung auf. Dem scheint aber Russland schärfstens zu ' widersprechen, v nhne Aufschub er- , y-t! .£y;~ -T* ben ' werden, uca Ich.. yi-o,; v der Generalversammlung anzu- nehmen, oder sonst die Konse- quenzen zu tragen: Russland will aber keinesfalls, wie Warren Austin vorschlug, alles von vorn beginnen und die Jewish Agency und das arabische High Commit- tee zu den Beratungen der Grossmächte hinzuziehen. Letzten Endes will Warren Austin dasselbe erreichen wie die Russen, nämlich Durchfüh- rung des Teilungsplanes, nur legt er grössere Betonung auf die Versöhnungsaktion, bevor Macht eingesetzt werden soll. "Wir ver- suchen, den Frieden zu bewahren und nicht einen Krieg zu begin- nen", erklärte ein Mitglied der amerikanischen Delegation. Die Frage der Miliz steht eben- Rechtsanwalt Dr. OSKAR BEER (früher Gumpendorferstr.) hat seine Kanzlei in WIEN, VI., Wallgasse 39 wiedereröffnet. Tel.: B 20-4-66. PRIVAT-KOMMERZBANK A. G. COMMERCIAL PRIVATE BANK, LTD. ZÜRICH (S witzer land) PELIKAN STRASSE 37 Telegramm-Adresse: PRIKOBANK Code: Peterson's 3rd Edition Tätigung aller kontinentalen Bank-Ge- schäfte, insbesondere Geldüberweisun- gen nach allen kontinentalen Ländern. ERNST WINTERSTEIN & CO. ZÜRICH (Switzerland) 24, TALACKER Telegr.-Adresse: ARBITRAGE Code: Peterson 3rd Ed. ♦ BESORGUiNG ALLER EINSCHLÄGIGEN BANK-GESCHÄFTE ♦ SPEZIALISIERT IN Geld-Überweisungen IN GANZ EUROPA falls zur Debatte. Es wird bera- ten, in welcher Form eine solche Miliz gebildet werden kann. DI# Palästina-Kommission hatte vor* geschlagen, dass die Einfuhr von- Waffen nach Palästina gestattet werden sollte, die bis zum 1$, Mai sichergestellt werden sollen. Grossbritannien fragte daraufhin, welche Vorsichtsmassnahmen Mtz Kommision ergreifen könnte, dl* mit die Waffen tatsächlich Ml zu diesem Datum in sicheren Händen wären. Diese britische Antwort hat Erstaunen in tir Kommission ausgelöst, da ja die Engländer stets betonen, dass sie selbst für Gesetz und Aufrecht- erhaltung der Ordnung bis zu diesem Datum Sorge tragen wer- den, es müsste also für die eng- lische Verwaltung möglich sein,' diese für die spätere Miliz be- stimmten Waffen sicherzustellen. Die Hauptfrage, vor der die Delegierten der Grossmächte ste- hen, bleibt jedoch: Bedeutet die Lage in Palästina eine Bedrohung des Friedens, wie dies in der Charter der Vereinten Nationen erläutert ist. Zur Beantwortung* dieser Frage wurde England Hl den Beratungen der anderen Grossmächte eingeladen, wohlge- merkt nicht als ständiges Mit- glied des Sicherheitsrates, also als Grossmacht, sondern als Mmdatsmaeht für Palästina. Generalsekretär Trygv* mmt an diesen Verhandlung r .eil. Seine Stellung ist be- kannt. Er will mit allen Mitteln ein Versagen der Vereinten Ss» tionen in der Palästina - Frigf (Fortsetzung auf Seite 3) LONDON FEINE BITTERE SCHOKOLADEN und KONFEKT tnsbesonders: Marzipan, Krokant, Ingwer, Mokkabohnen, Katzenzungen. IM DETAIL NUR: 279D, Finchley Road, Hampdtee# LONDON, N.W. 3 Versand innern. Gross-Britannien« bereitwilligst. Wayfarers Restaurant and Cafe Coatinentale 20, Granvilla Place, Orchard Street London W. 1 - Tel. MAYfair $111 üpen trom Noon tili 10:30 p. m. Lunches. Afternoon Teas, Dinners No House charges. Excell. continen- tal cuisine and Patisserie from own bakery. Tables bookable lor dinnen. WINTER'S HOTEL 14, NETHERHALL GARDENS LONDON, N.W.3 (2 Min. Finchley Rd. Undergr. $ta.) Streng . mod. eingericht. Zim- mer mit allem Komfort. Fliess. k. U, w. Wasser. Zentralheiz, in all. Zim- mern, Aufzug, ausgezeich. Küche. 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Mit Dr. Abba Hillel Silvers Auftreten vor dem Sicherheits- rat in der Sitzung am vorigen Freitag, in der er als Sprecher der Jewish Agency rednerisch ungemein wirkungsvoll den jüdi- schen Standpunkt zusamenfas- send beleuchtete und auch mit bitterer Kritik nicht sparte, er- reichte die Palästina - Debatte in Lake Success einen Höhepunkt. Der Redner drang zum Herz des Palästina - Problems vor, und der wuchtige Ernst seiner Worte, in denen ein drohender Unterton » nicht zu verkennen war, liess die Mitglieder des Security Council sichtlich aufhorchen: "Die Jewish Agency appelliert an den Sicherheitsrat und die Mitglieder der United Nations, dass sie bei der gegenwärtigen Mandatsregierung Palästinas die ernstesten Vorstellungen erheben, sie möge die sofortige Organisa- tion einer angemessenen Miliz des jüdischen Staates und die Vorbe- reitungen zu ihrer Ausrüstung gestatten, damit das Leben der Einwohner des jüdischen Staates geschützt wird. Es ist ele- mentare moralische Verpflichtung der UN. Ebenso ist das eine ele- mentare moralische Pflicht jener Nationen, die für den Plan der Beseitigung aller Embargos auf Waffenverschiffungen für das jü- dische Volk Palästinas eingetre- ten sind. Je rascher und stärker die jüdische Miliz ins Leben tre- ten darf, um so kleiner braucht die internationale Truppe zu Palästinas Schicksal (Fortsetzung von Seite 2) verhindern, da er am besten weiss, dass hier das ganze Pre gtige der Organisation auf dem Spiele steht. Ein Ausweg? Für alle diese Beratungen ist |er Stärkste Faktor das Zeit- element. Der Palästina-Komis- tioti ist die Aufgabe gestellt, bis zum 1. April, das heisst in ||renig mehr als 14 Tagen provi- *orische Regierungsverwaltungen sowohl im vorgeschlagenen jü- dischen wie auch im arabischen Staat aufzustellen, oder sie muss dem Sicherheitsrat mitteilen, dass sie vor einer völlig neuen I Lage stehe und ihre Aufgabe nicht durchführen kann. Eine andere eigenartige Mög- lichkeit besieht, falls die Verein- ten Nationen zu keiner Lösung gekommen sein sollten. Der jü- dische Staat würde am 15. Mai ausgerufen werden. Dann müss- ten vermutlich Kräfte der Verein- 6 ien Nationen eingesetzt werden ~ lim den Frieden zu erhalten, ohne die Teilung zu erzwingen. Das wäre in den Worten des derzeitigen Vorsitzenden des Si- cherheitsrates, des Chinesischen Delegierten Dr. Tsiang: Erhal- tung des Friedens durch Macht- mittel ohne Erzwingung der Tei- lung durch Machtmittel. Dies wäre an sich ein legaler Vorgang. Eine entscheidende Erklärung sein, die die Palästinakonferenz angefordert hat." Dann fuhr Dr. Silver unter atemloser Stille fort: "Wir hoffen noch immer, dass für einen in die Länge gezogenen, ernsthaften Konflikt in Palästina keine Notwendigkeit besteht. Die Juden wünschen keinen Krieg mit ihren Nachbarn, sie wollen nur Frieden und Zusammenarbeit. Im Rahmen des Plans, der zwei un- abhängige Staaten in einer Wirt- schaftsunion zusammenschliesst, ist unter allen Umständen die Möglichkeit für solchen Frieden und solche Zusammenarbeit. Tei- lung war nicht die jüdische Lö- sung. Sie bleibt hinter deiti ge- rechten Rechten und Aspira- tionen des jüdischen VZkes weit zurück. Trotzdem haben wir, wenn auch mit Widerstreben, loyal die Entscheidung angenom- men, die den UN fair und ver- nünftig dünkte. Wir hoffen immer noch, dass die Palästina-Araber sie auch annehmen werden und damit dem Kampf und Blutver- giessen ein Ende setzen, die bei- den Völkern so unberechenbaren Schaden zufügen muss. linmissverständliche Sprache Gern respektieren wir die Autorität der Vereinigten Na- tionen in vollem Masse, aber wenn sie nicht imstande sind, ihre eigenen Beschlüsse auszu- führen und wenn, als Folge da- von, das jüdische Volk sich "mit Vernichtung bedroht sieht, dann ist die jüdische Volksgemeinschaft schon aus Erwägungen des reinen Ueberlebens heraus, von der Er- haltung seiner Rechte gar nicht zu sprechen, genötigt, alle er- forderlichen Massnahmen zu tref- fen, die die Lage verlangt." Friedenshand an England Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen streckte Dr. Sil- ver noch einmal England die Hand zu Frieden und. Versöh- nung entgegen. "Wir bedauern tief, dass wir mit dem Sprecher des Vereinigten Königreichs polemisieren müs- sen. Wir haben keinen Hader mit dem britischen Volke. Wir halten gehofft, dass das Kapitel des bri- tischen Mandatsregimes in Pa- lästina mit einer glücklicheren Note enden würde. Wir bedauern, dass dem nicht so war. Wir haben das sympathische Verständ- nis, das unsere Sache stets unter den breiten Massen des britischen Volkes und seinen hervorragend- sten Führern gefunden, nicht ver- gessen. Wenn die traurigen Er- eignisse der jüngsten düsteren und unruhigen Jahre ein Element der Entfremdung und des Streites in unsere Beziehungen hineinge- tragen haben, so hoffen wir, dass das nur vorübergehend sein wird. Wir wollen absolut nicht das Band der Freundschaft und ge- genseitigen Achtung vergessen, das sich in die lange Kette der Jahre eingeflochten hatte. Wir stehen hier als Kritiker einer Re- gierung und einer Politik, nicht eines Volkes. Regierungen und Politik wechseln. Die dauerhafte geistige und intellektuelle Ver- wandtschaft zwischen Völkern bleibt«' JAN MASARYK Geldüberweisungen zu Ostern nach Oesterreich Manufacturers Trust Company hat die notwen- digen Vorkehrungen getroffen, um Geldüber- weisungen nach Oesterreich oder nach anderen Teilen der Welt auszuführen. Unsere 76 Filialen in Gross-New York stehen Ihnen bereitwilligst zur Verfügung betreffs wei- terer Auskünfte. MANUFACTURERS TRUST COMPANY Hauptgeschäft: SS BROAD STREET, NEW YORK 15, N. Y. Member Federal Deposit Insurance Corporation Kurz vor der Drucklegung die- ser Nummer trifft aus Prag die Nachricht ein, dass sich Jan Ma- saryk aus dem Fenster seiner Amtswohnung im Czerninpalais auf dem Hradschin zu Tode ge- stürzt hat. Sohn des Gründers der tsche- choslowakischen Republik, Tho- mas G. Masaryk, hat Jan sich als Aussenminister der zweiten Re- publik und schon vorher als Mit- glied der Benes - Regierung in London internationaler Achtung und Beliebtheit erfreut. Wenn er jetzt aus dem kommunistischen Putsch die tragischen Konsequen- zen für sich selbst gezogen hat, so zeigt dies, dass der immer le- benslustige und optimistische Mann in der letzten Wendung der tschechoslowakischen Geschichte ein ebenso endgültiges wie un- heilvolles Geschehen gesehen hat, für das er sich keine bessere Wendung "in seiner Zeit" er- hoffte. Masaryks Selbstmord ist zu- gleich eine unheimliche Bestäti- gung für die Tragik und den Zwang, unier dem die Kapitula- tion von Edvard Benes vor eini- gen Wochen erfolgte. Er wirft auch ein bedeutsames Licht auf die Meldungen, dass der schwer- kranke und zusammengebrochene Präsident heute tatsächlich nicht viel mehr als eine Art Gefange- ner auf seinem Landsitz in Sezi- move Usti ist. Die Menschen unserer Zeitge- schichte, insbesondere aber solche demokratischer und liberaler Ge- sinnung, werden Jan Masaryk be- trauern nicht nur als einen Mann, der das grosse Werk seines Va- Verkaufe schönes, 2 Stock hohes STEINHAUS Brüssel, Belgium gegen Zahlung in New York oder gegen Tausch eines kleinen Hau- ses in der hiesigen Gegend. Off. an den Aufbau Box N. I. 1137-M. HOHE ERNST I. CAHN 29 BROADWAY N. Y. 6, N. Y. BO 9-0531 — Residence; HA 6-0326 VALUTEN EINKAUF—VERKAUF Foreign Currency Service 1472 BROADWAY (Cor. 42nd St.» LO 4 - 1284 DEVISEN jSfkiiiiIil.K Befrachtungen zur Lage: Krieg im Frieden Von MANFRED GEORGE Das grosse Misstrauen in der Welt ist wie ein giftiger Nebel, der alles durchsetzt und bis in die Winkel unseres privaten Alltags dringt. Niemand ist frei davon. Verdacht, Erbitterung, Argwohn, Unterstellungen zersetzen die Atmosphäre. Es sind typisch gute Zeiten für alle Leute, die im Zwielicht arbeiten, für Spione und Agenten von aussen ebenso wie für Denunzianten und Hysteriker im Inneren. Und täglich scheinen die Nachrichten diese dunklen Berufe in ihrer Existenz zu bekräftigen. Die Folge davon sind zwei Erschei- nungen: Unsicherheit und Hass, die bösesten Motive für böse Ziele* Vor allem aber wird dadurch ein anormaler Zustand des Lebens geschaffen, allzuleicht die Haltung gegenüber den dringendsten Problemen des Tages beeinflusst. Leidenschaft entscheidet, wo nur sachliche und kühle Betrachtung zu einem guten Urteil kommen kann. Wenn ein so nüchterner und trotz seiner lebenslangen Verbin- dungen mit den Kreisen von Heer und Flotte, ein betont bürger- licher Betrachter gebliebener Mann wie der Militärschriftsteller Han- son W. Baldwin in diesen Tagen feststellte: "Die Vereinigten Staaten sind zweifellos im Krieg — wenn auch in einem kalten Krieg — mit Russland", so ist das angesichts unseres fast täglich wachsenden En- gagements im Mittelmeer keine übertriebene Feststellung. Ob heiss, ob kalt, der Ton liegt auf dem Wort Krieg. Ein Land, das sich in einem Kriegszustande fühlt, wenn es auch noch ein kalter ist, muss so handeln, als ob es morgen ein heisser werden würde. Auch sind sich alle Beteiligten darüber klar, dass, wenn irgendwann ein Krieg kommen sollte, dies ein totaler sein muss. Was aber bedeutet dies — totaler Krieg? Es bedeutet eine totale Vorbereitung in der Zeit des ihm vorangehenden Friedens. Vor einigen Wochen haben es unsere m ilitärischen Stellen sehr übel genommen, dass eine Fachzeitschrift für Flugwesen Bilder eines Flugzeuges Bell XS-1 veröffentlichte, das in seiner Geschwindigkeit den Schall schlagen soll. Es gab einen grossen Aufruhr in den betei- ligten Büros, und wenn wir nicht irren, ist dieser Fall der akute An- lass zu einem schon lange latenten Bestreben der verschiedenen Mili- tärstellen geworden, eine "freiwillige Zensur" mit den Zeitungsver- legern zu beraten. Auf dem Gebiet der weiteren Erforschung der Atomkraft haben wir eine solche Zensur in der Form von sehr aus- gearbeiteten Sicherheitsmassnahmen schon geraume Zeit, und es herrscht ein heftiger Streit zwischen Militärs und Wissenschaftlern, wie weit Zensurschutzmassnahmen die wisenschaftliche Entwicklung hemmen könnten. Unter diesen Begriff der Zensur fallen auch andere Vorgänge, die sich zum ersten Mal im Leben dieses Landes ereignen, zum Beispiel die Einführung des "Sicherheits-Risikos" bei der Beurteilung von Beamten, und die Loyalitäts-Prüfung der Regierungsangestellterf, die Präsident Truman veranlasst hat. Während des Krieges hat die Zusammenarbeit zwischen Presse und Zensur einwandfrei geklappt, und Byron W. Price, Zeitungs- mann und Zensor zugleich, hatte sich beim Niederlegen seines Amtes humoristisch beklagt, wie wenig Arbeit ihm von der Presse gemacht worden sei, und seinen Grundsatz wiederholt, dass "nur jemand, der die Zensur im Grunde hasse, Zensor sein" solle. Man sollte daher meinen, dass eine so veranwortungsbewusste Zeitungs- welt auch die Vorschläge des Secretary of Defense, Forrestal, nicht allzu heftig bekämpfen würde. Die grosse Frage aber entsteht dort, wo der Begriff der vorgeschlagenen Freiwilligkeit anfängt und wo er aufhört. Der Fall des Ausschlusses des Zeitungskorrespondenten Pakenham ("Newsweek") durch General McArthur ist ein kleines Beispiel für den Zusammenstoss von Interessen. Das führt uns zu einer weiteren Frage und Erscheinung in unse- rem öffentlichen Leben, die immer deutlicher geworden ist, näm- lich die erhöhte Beteiligung militärisch eingestellter und vorgebilde- ter Persönlichkeiten an der Regierung und anderen Positionen des iers weiter zu führen versucht hat, sondern auch als einen auf- rechten und gutgesinnten Kämp- fer für Freiheit und Anstand in dieser Welt. Er hat diese Gesin- nung in zahllosen Fällen bewie- sen und ist immer bereit gewe- sen, für die Schwachen und Un- terdrückten einzutreten. Sein Tod fällt in den Anfang einer Zeit, die anscheinend sich rüstet, das Erleben der jüngsten Vergangen- heit zu einem Kinderspiel werden zu lassen. ist der "Aufbau-Vertreter: Ernest Hochsfead, 19 Hillside Place, Newark 8, N. 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Da ist zum Beispiel eine Frage, die wenn auch nicht heute und morgen, so doch eines Tages entschieden werden muss, nämlich die der allgemeinen Wehrpflicht. Es ist interessant, die Entwicklung in den beiden Lagern für und wider zu beobachten. Auf der einen Seite stehen fast alle heute im Amt befindlichen militärischen Füh- rer, die verschiedenen Präsidentschaftskandidaten mit Ausnahme von zweien, und auch Männer wie Bernard Baruch, auf der anderen Seite neben den "moral objectors" Persönlichkeiten wie Taft und Wallace mit ihren Anhängern .(wenn auch aus verschiedenen Gründen) und Wissenschaftler wie z. B. die der sogenannten Ein- stein-Gruppe. Wir glauben nicht, dass die allgemeine Wehrpflicht, die in den drei Heereszweigen den Staat bis zu drei Milliarden jährlich kosten würde, vorläufig Wirklichkeit wird. Und zwar deshalb nicht, weil sie erst in drei bis vier Jahren voll in Schwung sein würde und die Entwicklung der Verteidigungsvorbereitungen in dem Anfangs- stadium, in dem wir uns befinden, sich notwendigerweise eher auf Spezialgebiete als auf allgemeine Rüstung beschränken muss. Das ist auch die Ansicht einer sehr grossen Gruppe von Militärs, die neben der Vervollkommnung der Atomforschung vorerst alle Be- mühungen auf einen Auebau der Flugwaffe konzentriert wissen wollen und heute eher den Gedanken eines "Selective Service", be- ginnend 1949, bevorzugen. Der Bericht der vom Präsidenten einge- setzten Finletter-Kommission war in dieser Hinsicht ein ausser- ordentlich interessantes Dokument. Aber damit steigen wir aus den EDITORIALS Toleranz an der Wand 1. m. Vor dem Board of Education in Los Angeles erschien der Ehrenpräsident der Declaration of Interdependence Inc. und erhielt die Erlaubnis, in allen Schulen der Stadt das gerahmte Programm seines Vereines aufzuhängen. Es sagt unter anderem: wir alle seien frei, Kinder des gleichen Vaters im Himmel, aus ein und demselben Menschenblut. Wir seien also Brüder. Den Preis, den wir für unsere Freiheit zu zahlen haben, sei Toleranz. Unterschrieben ist dieses Dokument sowohl von Herbert Hoover als auch von Upton Sinclair, neben vielen anderen. Lange, nachdem ich von dem unteren Teil der Seite, wo diese Geschichte mitgeteilt wurde, zu den Kommandohöhen der ganz gros- sen Ueberschriften hinaufgewandert war, spürte ich die kleine Notiz in irgendeiner Ecke meines Bewusstseins rumoren. Und als ich daraufhin diese Ecke etwas genauer ableuchtete, fand ich Fol- gendes. Ich fand, dass ich nicht imstande war, mit winzigen Ereig- nissen dieser Art fertig zu werden. Warum nicht? Weil ich sie zu gleicher Zeit begeistert und zynisch aufnehme. Da redet man, denke ich zunächst, vom Zeitalter der Barbarei. Phrasen! Schulter an Schulter verteidigen Upton Sinclair und Her- bert Hoover die Wälle gegen die Flut der Barbarei. Jeden Tag mel- den sich neue Leute zum Wort, öffentlich, in privaten Kreisen, die genau wissen, was den Menschen zum Menschen macht — und es auch aussprechen. Wie schön, dass man es sich nicht verdriessen lässt, im Jahre 1948 eine Neu-Fassung der Declaration of Independ- ence den Los Angeleser Schulkindern an die Wand zu hängen. Aber das ist ja erst die Hälfte von dem, was ich mir zuflüstere. Die andere Hälfte ist viel weniger fein. Deshalb behält man sie in der Regel für sich. Ja, gehört dieser Will Durant (abgesehen davon, dass er ein sehr erfolgreicher Populärphilosoph ist) nicht geradezu zur Kategorie der Gesundbeter? Ist er nicht Führer einer jener tausend kleinen Sekten, welche die ihren glücklich machen, indem sie ihnen den Blick auf die Wirklichkeit verstellen? Was sollen die Kinder mit den frommen Wandsprüchen? Solange ihnen nicht jeder Geistliche sagt (in Nord und Süd): wenn Ihr Euch nicht wie Brüder zu allen Euren Mitmenschen benehmt, werdet Ihr nicht in den Himmel kommen. . . solange ihnen nicht jeder Schuldirektor und Universitäts-Präsident sagt: wenn Ihr Euch nicht wie Brüder zu allen Mitmenschen benehmt, werdet Ihr zu den Endprüfungen nicht zugelassen werden. . . solange ihnen nicht jeder Arbeitgeber sagt: — und so weiter. Um es kurz zu machen: sollte man dem Mensch- lichen im Menschen nicht etwas kräftiger nachhelfen als mit guten Wandsprüchen? ...... Aber — trotzdem ich an die Wirksamkeit dieser Wandsprüche nicht eine Sekunde glaube, würde ich sie nicht abhängen, wenn ich die Macht da'zu hätte. Denn besser: das Gute lebt nur auf dem Papier — als nicht einmal dort. Das ist die kleine Chance, die im Ausstreuen von Goldenen ANKAUF (Juneien VERKAUF Umarbeitungen — Reparaturen Grosse Auswahl in feinsten Schweizer Uhren Telephone: SLdorado 5-5440 663 FIFTH AVENUE (dornet i3ro Street) Suite "10 N. Y 22 N. Y. Es gibt keinen Bürgerkrieg in Palästina Die Bevölkerung kämpft nicht und hat jede Hetze für einen Bürgerkrieg seit dem zweiten Weltkrieg abgelehnt. Wenn Sie wissen wollen, wer wen bekämpft, woraus die arabischen und jüdischen Banden zusammengestellt sind und welche inter- nationale Politik dahintersteckt, lesen Sie das Pamphlet über jüdische und arabische Zusammenarbeit. Das Pamphlet jetzt im 4. Jahr seines Erscheinens, gibt Ihnen Nachrichten, was hinter den Kulissen vorgeht und dokumen- tierte Auslegung Diese Broschüre ist von keiner Partei oder Organisation abhängig. Es detailiert die politischen Alterna- tiven, vor denen die arbeitenden Schichten Palästinas stehen. Einführungsangebot: Für S1.00 6 Monate BULLETIN ON JEWISH ARAB COOPERATION DEPT. G - 17 EAST 481h STREET, N. Y 17, N. Y. Kostenlos, solange der Vorrat reicht: zwei zusammenfassende Berichte aus dem Jahre 1946 mit jedem neuen Abonnement. AM FB AU__, Nebeln der uferlosen Sorgen auf den Boden der Wirklichkeit hin- unter. Bei allen Vorbereitungen — wann würden wir einigermassen damit fertig sein? In einem Aufsatz, in dem "Fortune" den Ein- letter-Bericht einer Analyse unterzieht (und ihn u. a. als die mög- liche finanzielle Rettung unserer Flugzeugindustrie, die in der Ver- gangenheit zu 60% von Heeresaufträgen gelebt hat, sieht), wird die Berechnung aufgestellt, dass z. B. bei einem Kontrakt für 5000 neue Jet-Bomber das 5000. Flugzeug bei günstigen und friedlichen Be- dingungen erst in sieben Jahren abgeliefert werden würde. Auf der anderen Seite scheinen die Sachverständigen auch von Russland kein allzufrühes Erreichen des Zeitpunktes mehr zu be- fürchten, an dem dort die Atombombe fertiggestellt sein wird. Nach der Meinung des früheren Beraters für russische Wirtschaft in un- serem Kriegsministerium, Ellsworth Raymond, ist kaum damit zu rechnen, dass die Sowjetunion vor dem Jahre 1954 die Herstellung der Atombombe schafft. Einer der Hauptgründe dafür ist die Tat- sache, dass die russische Atomenergie-Industrie heute lediglich 18% der amerikanischen ausmacht und dass zudem die Produktions- kapazität der gesamtes russischen Industrien, von denen die Atom- energie-Industrie gespeist wird, 22 Jahre hinter der unsrigen zu- rück ist. Nun wird ja aber keine Politik gemacht — wenigstens sollte sie nicht so gemacht werden — um die eigene Haut noch eine Weile zu wahren, sondern um die nächste Generation sicherzustellen. In dieser Hinsicht ist der Ausblick erheblich dunkler. Es ist aber ge- rade dieser Ausblick, der augenblicklich für die vielen schweren Kämpfe entscheidend ist, die an den verschiedensten Fronten der öffentlichen Meinung geführt werden. Es ist zugleich — und zum erstenmal in der amerikanischen Geschichte ■— der. Kampf um eine neue Formulierung der Beziehungen zwischen dem zivilen und dem militärischen Leben, der Kampf um ein für unser Land ganz neues Ereignis: um die praktische Durchführung" eines Kriegszustandes im Frieden. Worten liegt. Die meisten gewahren sie nicht, denn man gewahrt nicht das Uebliche. Einige wenige lächeln über sie. Und dann kommt einer vielleicht — und entzündet sich an ihnen. Und wegen dieses einen soll man auch die Kalendersprüchlein nicht verachten. Ai m DECCNSTDIfCTlON Reg. U S Pat Oft No. 422,891 . Editor: Manfred George Assistant Editors: Richard Dyck Kurt Hellmer • Advertising Manager: Hans E. Schleger Circulation Manager: Ludwig Wronkow Advisory Board: Louis Adamic Max Gruenewald Leo Baeck Jacob K. Javits Roger N. Baldwin Freda Kirchwey D. A. Jessurun Adolf Kober Cardozo Thomas Mann Emanuel Celler Harold R Moskovil Albert Einstein Max Nussbaum Lion Feuchtwanger A A Roback Nahum Goldmann Fritz von Unruh Board of Directors: Alfred Prager, Chairman; Fred H. Bielefeld. Manfred George, Dr. Wils red C. Hülse, Ludwig Loewenstein, Hans E Schleger, Dr. Fritz Schlesinger, Ludwig Wronkow. Advertising Rates on application Mein, der of Audit Bureau of Circulations. Published weekly by the New World Club, Inc. (Dr. Fritz Schlesinger, Presi- dent), 209 W. 48th St., New York City 19. Telephone: CI 7-4662. Cable Address: "Aufbau" New York $-2242 hilft DP's nicht -ck. Man hätte meinen sollen, dass unsere leitenden Körper- schaften, nachdem sie in der Palästina-Teilung plötzlich aus mehr als einem Grunde ein Haar gefunden haben und nur mit Unlust an seine Durchführung denken, nun auf der anderen Seite einen Aus- gleich dadurch schaffen würden, dass sie"bereitwillig DPs in wesent- lich grösseren Zahlen als zuvor zuzulassen gedenken. Aber weit gefehlt! Die Stratton-Bill ist immer noch nicht Gesetz. Vielleicht wird über sie im März oder April im Senat abgestimmt werden kön- nen, aber sicher ist auch das noch nicht. Dabei haben sich das Citizens Committee for Displaced Persons und hunderte von ande- ren Organisationen jeder Art, wie auch Congressmen, militärische Führer und Geistliche für die Annahme der Bill wärmstens ein- gesetzt. Statt der Stratton-Bill aber hat inzwischen der Senat bzw. sein Judiciary Committee eine "Bill S-2242" angenommen. Wenn etwa 8-2242 als Ersatz für die Stratton-Bill, die bekanntlich vier Jahre lang je 100,000 DPs einlassen will, gedacht sein sollte, so ist sie derart unzulänglich, dass man nicht laut genug gegen sie prote- stieren kann. Die vom Wisconsin-Senator Wiley eingebrachte Bill bleibt zunächst einmal zahlenmässig weit hinter der Stratton-Bill zurück, da sie nur 50,000 DPs jährlich für zwei Jahre einwandern lassen will. Weiterhin ist die Wiley-Bill, wie schon die "New York Times" mit vollem Recht gerügt hat, in höchstem Masse diskrimi- natorisch. Praktisch liefe sie darauf hinaus, dass ausser Balten und erfahrenen Landwirten kaum ein DP, vor allem keine Katholiken und Juden aus Polen, zugelassen würden. Ist S-2242 mithin ein ausgesprochen mangelhaftes Gesetz, so ist auch die Stratton-Bill noch weit davon entfernt von Vollständig- keit und Vollkommenheit. Sie berücksichtigt z. B. nicht die unglück- lichen jüdischen Flüchtlinge in Shanghai, von denen immer noch viele auf Auswanderungsmöglichkeiten warten. Ebensowenig ist in der Bill der deutschen Juden, die in Deutschland nicht bleiben wollen, gedacht. Auch diese Kategorien sollten in die Stratton-Bill einbezogen werden. Das wäre auch zahlenmässig durchaus keine Ueberbelastung, wie Kurt Growsmni. mit im "Conffreee Weekly» veröffentlichten Zahlen be- wies. In der Zeitperiode von 1930 bis 1947 hätten gemäs§. rlem geltenden Guoten-Gesetz 2 769,792 Einwanderer zugelassen werden können jährlich). Jedoch sind nach den vom Immigration and Naturalisation Service veröffentlichten Zahlen in der genannten Zeitspanne nur W0,ulo Personen eingewandert. Das bedeutet, dass 2,189,4fi9 unverbraucht «iiiotaniiniinern vorhanden waren. Wird die btratton Bill angenommen, dann stellen ihre 400,000 Einwanderer immer noch weniger als die Halste der 1,077,157 Quota-Tmmigranten war, die legal in den Jahren ia*tu-4b hätten in die Vereinigter, Staaten einwandern können. Ausserdem muss man berücksichtigen, dass in der Zeitspanne von 1931-40 insgesamt 4 95 73S als Einwanderer zugelassene Personen das Land wieder verlaswen haben, sodass faktisch nur eine Netto-Steigerung von «S.«3» fcJnwan- dprrrn errechnet werden kann. Und von 1941-46 haben weitere 82,.i00 Ausländer das Land verlassen. . In diesem Lichte besehen, erscheint also auch die Stratton-Bill immer nur als relativ geringfügiges Opfer, das von uns wahrlich nichts Uebermässiges verlangt. . Unsoliciled manuscripts should be ac- companied by stamped self-addreseed envelopes. The Editors cannot be re- sponsable for Ihe relurn of any un- soliciled Material. THE ANNUAL MEMORIAL SERVICE for all martyrs of Nazi tyranny, of whom we do not know when and where they died, will be Heid on Wednesday, March 17, J 948 AT 8 P. M. SHARP at Temple Rodeph Sholom, 7 West 83rd Street near Central Park, New York City. The Memorial Address will be delivered by DR. LEO BAECK, formerly Rabbi of Berlin and now President of the World Union for Progressive Judaism in London. Dr. Baeck was, for more than twö years, a prisoner in the concentration camp of serezin. Ali are welcome to participate in this solemn commemoration and to join in our Yizkor and Kaddish. CZECHOSLOVAK JEWISH COMMITTEE affiliated with the World Jewish Congress 1834 Broadway, New York, N. Y. Subscription Prices: U. S. A., its terri- tories and possessions, and Canada: $2.50 for % year, $4.50 for 1 year. Cen- tral and South America: $2.75 for H year, $5.00 for 1 year All other coun« tries: $3.25 for % year, $6.00 for 1 year. (Postage included.) ABC Vol. XIV- 119 , ABC -No. 11 March,12,1948 Copyright 1948 by New World Club, Inc. Entered as second-class matter January 30, 1940, at New York Post Office under Act of March 3, 1879. Der Mann, der die Churchill- Memoiren verkaufte Im Londoner Hotel Claridge sitzt der Mann, der am 15. April die Früchte seiner monatelangen Arbeit ernten wird; denn an die- sem Tage werden in der ganzen Welt die Zeitungs-Vorabdrucke der Kriegsmemoiren Churchills zu erscheinen 'beginnen. Der Mann, der die Serien-Rechte der sensationellsten Veröffentlichung verkauft hat, heisst E. Reves, und ist der Gründer der "Coopera- tion"-Agentur, die bereits vor dem Kriege von Paris aus Win« ston Churchills journalistische Arbeiten vertrieb. E~ ist bekannt, dass "Life" und "New York Times" allein anderthalb Millio- nen für den nordamerikanischen Vorabdruck zahlen; aber auch Griechenland lässt es sich 50,000 Dollar kosten, die Kriegsgeheim- nisse des englischen Ministerprä- sidenten zu lesen. E. Reves, ein geborener Ungar, hat während des Krieges unter dem Namen Bmery Reeves selbst zwei Bücher, "A Democratic Manifesto" und "Anatomy of Peace" geschrieben, das ein "bestseller" war; aber er hat es sich nicht nehmen lassen, nun- mehr wieder seinem alten Autor Autor Churchill zu helfen. Denn es ist kein Geheimnis, dass Churchill immer nur von den Einnahmen seiner Schriftstellerei gelebt hat, sodass e. die Hono- rare seiner Erinnerungen gut ge- brauchen kann. FREE TO OUR RtÄtikKdt The Heinz 24-year Hebrew-Eng- JisH Calendar will be sent gratis t« the subscribers of this publication. The 24-year Calendar. All Me- hrow dates, 1924 to 1949. Jewish holidays lo 1964. For your free copy, write a post- Card or letter to:— H. J. HEINZ CO., Dept. J2 Pittsburgh 30, Pa. 12,1948 AllFlÄir *5 Weg zur Einigkeit Von FRIEDRICH KRONER Letzte Woche wurde der Verein der Uneinigen gegründet. Also solchen Zulauf hat wohl noch nie ein Verein gehabt. Der Saal war brechend voll und eine Einigkeit herrschte, eine Zufriedenheit, eine Freude und ein Friede, wie er heute auf keiner Minister-Tagung zu finden ist. Der Vorsitzende stellte fest, dass einmütige Einigkeit darüber bestände, niemals zu einer Einigkeit zu gelangen. Diesen Beifallssturm hat selbst Hitler nie erlebt, Die Leute umarmten sich, stiegen auf Tische und Bänke, um ein Hoch auf den Vorsitzenden auszubringen. Viele hatten Tränen in den Augen, . dass sie eine solche Sekunde erleben durften, wo endlich einmal irgendwo in Europa eine Einigkeit festgestellt wurde. Der Vorsitzende verlas ein Telegramm an die UN. sie solle sich diesem Verein anschliessen, weil die Zahl der uneinigen Nationen dann immer die Mehrheit habe und die uneinigen Nationen besser zusammenarbeiten konnten, als die vereinten. Vielleicht wäre auf diesem Wege auch eine Einigung mit Russland möglich. Wieviel Probleme werden nun gelöst werden! Einstimmige Uneinigkeit' Das non plus ultra menschlicher Verständnisbereitschaft! Keine zeitraubenden Konferenzen mehr, keine wertlosen Beschlüsse, Einigkeit zu erreichen! Uneinigkeit! Uneinigkeit! Uneinigkeit! Der Fall Condon Von HAROLD L. ICKES Das letzte Opfer des Committee vn Un-American Activities ist Dr. Eduard U. Condon, der Lei- ter des Federal Bureau of Stan- dards. Die Anschuldigungen ha- ben in diesem Fall einen beson- ders falschen Klang; si* reissen ,die Maske der Heuchelei von den , Gesichtern J. Parnell Thomas' und seiner Hexenprozess - Kol- legen. Mit dieser Selbst - Bloss- stellung, die keineswegs be- absichtigt war, haben sie wirklich der Öffentlichkeit einen Dienst erwiesen. Der Bericht des Committee über Dr. Condon hat von Anfang an merkwürdig gerochen. Es war, als ob irgendwo eine Fäulnis sich entwickelte, die man nicht gleich sehen konnte. Da die hohen Verwaltungsbeamten je- den Kommentar ablehnten, und da — wie sich sehr schnell zeigte — das Commit' e eine wichtige Tatsache unterdrückt hatte, blieb das Publikum im Dunkeln. Dr. Condon hatte sich vielleicht der Illoyalität schuldig gemacht. Vielleicht war er auch nur ein Opfer der neuen Gestapo- methoden. Oder er konnte auch das Opfer einer politischen Schmutzkampagne sein. Das Muster zeichnete sich deutlicher ab, als die "Washing- ton Post" berichtete, dass aus einem Brief, den J. Edgar Hoo- ver, Direktor der FBI, an das Commerce Department über Con- don geschrieben hatte, im Tho- mas - Bericht einen Satz aus- gelassen worden war. Thomas musste gezwungenermaßen zuge- ben, dass er schon seit vergange- nem Mai wusste, dass die FBI kei- nen Beweis für eine Spionage- tätigkeit Dr. Condons mit angeb- lichen russischen Agenten finden konnte. Er musste auch eine lahme Erklärung abgeben, dass ein ungenannter Untersuchungs- beamter des Committees auf un- erklärliche Weise es unterlassen habe, den entlastenden Satz im fioover-Brief mit abzuschreiben. Das Committee, sagte Thomas, JUWELEN An- und Verkauf UMARBEITUNGEN REPARATUREN SCHWEIZER QUAL1TÄTS- UHREN FACHMÄNNISCHE BERATUNG HEiMERDINGER Juweliere seit 1847 (fr. Wiesbaden und Baden-Baden) 515 MadisonAve.; Tel. PL 8-0616 (Corner 53. Str.) New York 22, N. Y. Dr. Edward U. Condon l>ibe jedes Wort des Briefes ver- öffentlicht. Nun könnte Attorney General Clark leicht die Identität des un- genannten Untersuchungsbeam- ten feststellen. Er kann auch feststellen, ob es Lässigkeit oder Absicht war, dass die rechtferti- genden Worte des Hoover - Brie- fes im Thomas - Bericht nicht er- schienen. Auch wenn er es nicht weiss, könnte er leicht feststel- len, und einem grimmig warten- den Publikum mitteilen, wie es kam, dass ein von seinem Unter- gebenen Hoover geschriebener Brief, der von dem Commerce Department als streng vertrau- lich behandelt wurde, in die Hände des Thomas - Committee geriet. Vielleicht auch könnte Tom Clark aus Texas für die folgen- den Sätze des Angriffs, auf Dr. Condon eine überzeugende Er- klärung finden: "In unserem Lande sind die Kommunisten noch nicht so weit gekommen, wie in der Tschechoslowakei. Aber sie sie sind weit genug ge- kommen, denn sie hatten einen gewissen Mann als Vizepräsiden- ten, der jetzt Kandidat für den Präsidentschaftsposten ist, und es ist der gleiche Mann, der Dr. Con- don empfohlen hat." Das ist Politik mit Kloaken- Geruch. Wie Millionen anderer Bürger, halte ich eifersüchtig an den Grundsätzen der Demokratie fest, und das bedeutet auch ein Gefühl für "fair play" und per- sönliche Freiheit. Ich kenne Hen- ry A. Wallace gut. Als wir zu- sammen im Roosevelt - Kabinett arbeiteten, hatten wir oft scharfe Meinungsverschiedenheiten. Ich glaube nicht — und ich habe das mehrfach ausgesprochen — das er die für einen Präsidenten wesent- lichen Eigenschaften besitzt. Ich wäre aber der letzte, der seine Ehrlichkeit oder seine aufrichtige Besorgnis für die Wohlfahrt des Landes in Frage stellen würde. Wenn wir weiter eine Demokra- tie sein wollen, so kann auch sein Recht, als Kandidat aufzutreten, Verlängerung _ der Anmeldefrist für Österreich Mitgeteilt von der American Federa- tion ol Jews from Central Europa. Die für die Geltendmachung von Ansprüchen nach dem 1. 2. und 3. österreichischen Rückstel- lungsgesetz bis 30. März 1948 laufende Frist ist bis 31. Dezem- ber 1948 verlängert worden. Anspruchsberechtigte haben ihre Anträge unmittelbar an die nicht in Frage gestellt werden. Er hat weiterhin das Recht, sich über jede auswärtige oder In- landspolitik zu äussern, die sei- ner Meinung nach zum guten Ende führt. Jeder Versuch, ihn dadurch zu schädigen, dass man einen Mann, den er für ein öf- fentliches Amt ernannt hat, mit Schmutz bewirft — wenn dies sich als das wahre Ziel hinter dem Condon - Fall erweisen sollte — muss nicht nur als kla- res Zeichen politischen Bankrotts, sondern als pure Dummheit ge- wertet werden. Wallace hat natürlich schnell politisches Kapital bul dem An- griff geschlagen. Die Aussicht, dem Urteil der Wähler unter- worfen zu sein, scheint ihn nicht, wie viele andere, des gewöhn- lichen politischen gesunden Men- schenverstands beraubt zu haben. Copyright 1948, N.Y. Post Corpo- ration Autorisierte Uebersetzung von Mary Graf. Stichtag für DP-Visen: 21. IV. 1947! Nach Mitteilung von Direktor Joseph E. Beck vom United Service for New Americans (USNA) hat das State Depart- ment neue Instruktionen erlassen, die es "displaced persons", die bis zum 21. April 1947 die Besat- zungszonen in Deutschland und Oesterreich betreten haben, er- möglichen, Visa-Anträge gemäss dem Sonderverfahren für DPs zu stellen. Das Einwanderungsver- fahren für DPs war bisher nur auf solche Personen beschränkt, die sich am Stichtage des 22. De- zember 1945 in den besetzten Zo- nen aufgehalten haben. Die Folge dieser Neuregelung wird zwar, wie Direktor Beck hierzu bemerkt,' DPs, die in die besetzten Zonen nach dem 22. De- zember 1945 bis zur äussersten Datumsgrenze des 21. April 1947 gekommen sind, gestatten, Visa- anträge bei den amerikanischen Konsuln einzureichen, aber dies bedeute nicht die Erschliessung eines Weges zu verstärkter Ein- wanderung. Die neuen Instruk- tionen berechtigen nur eine wei- tere Gruppe von DPs zu Visa- Anträgen, berühren aber keines- wegs die beschränkte Zahl der unter dem Quotensystem verfüg- baren Zahl von Visen. "Wir begrüssen die neue Massnahme wegen Ihrer guten Absichten und we- gen der ermutigenden Wirkungen, die sie haben kann", erklärte Direktor Beck, "aber sie wird das DP-Problem nicht lösen. Dies kann nur durch eine Sondergesetzgebung (gemeint ist hier die Stralton Bill) geschehen." Die Visa-Abteilung hat dem USNA überdies mitgeteilt, dass die erwähnte Datumsänderung und -Erweiterung auch auf DPs Anwendung finden würde, die jetzt in anderen Ländern leben. zuständige Wiedergutmachungs- Behörde in Oesterreich zu rich- ten (nicht etwa an das Depart- ment of State in Washington). In Fällen, in denen. dem Berechtig- ten nicht bekannt ist, welche Stelle für einen Anspruch zu- ständig ist, wird empfohlen, den Antrag beim Bundesministerium für Vermögenssicherung und. Wirtschaftsplanung in Wien ein- zureichen. t/" w K 2169 B'dway. bet. 76.-77. St. BÄKE O^ i^ncY^ fixe* dtet* «WM \tv S<5 voW to iCtuce* c^L' UNION'OF' 07,'"°' °< JEWISH CONro? H0D0* AME*K°T/°?r'?NS Ihm ■p» .teve ve qeV» Pt0' ,d»cV LEADERS FOR THE EASTER PARADE GENUINE, ALL WOOL SUITS and TOPCOATS IMPORTED and DOMESTIC FABRICS SINGLE and DOUBLE - BREASTED ALTERATIONS FREEI For men of- distinetion, for men of action, DUDLEY of- fers a sine assortment of 1948 spring models —masterfully hand-tallored — for casual, Business and dresswear. Direkte Subway-Verbindungen: BMI to White hall Street; 1RT (Lexinglon Avenue) to Bowling Green; IRT (7Lh Avenue) to Wall Street; Eigth Avenue to Nassau Street. Das Modezentrum des Herrn u. der Dame 4* AUFBAU March 12 1 Leo Baeck bei der Federation. Die erste Sitzung des auf der Jahresversammlung neu gewähl- ten Board of Directors der "American Federation of Jews from Central Europe, Inc." wird am Donnerstag, 25. März statt- finden. Rabbiner Dr. Leo Baeck, Präsident des Council of Jews from Germany, hat säine Teil- nahme an der Sitzung zugesagt. Er wird über "Aufgaben und Ziele der jüdischen Immigration gus Deutschland" sprechen. Ort und Zeit der Veranstaltung wer- den noch bekanntgegeben. Ehrungen für Leo Baeck vr. Leo Baeck. der 75jährige Führ« der deutschen Juden in* der Hitler- Aera und jetzige Präsident der World Union for Progressive Judalsm in Lon- don, ist in den letzten Tagen Gegen- stand grosser Ehrungen gewesen. Das Dropsle College in Philadelphia hat Ihm die Würde eines Doctor of Hebrew Leiters h.c. verliehen Der Präsident des College, Dr. Abraham A. Neuman. nannte Dr. Baeck bei der Verleihung des Ehrendoktorgrades "das Symbol für die Verpflanzung jüdischer Kultut vom Grabe Deutschlands nach dem lebenspendenden Boden unserer ge- liebten Vereinigten Staaten". Am Dienstag Abend gaben die Ü7 in der New York Federation of Reform Synaorogrües zusammengeschlossenen Gemeinden zu Ehren Dr. Baecks ein Bankett. Am kommenden Sonnabend wird Dr Baeck in Clncinnall als Ehrengast bei der Amtsübernahme des neuen Präsidenten des Hebrew Union College, Dr. Nelson Glueck, erscheinen. Die zahlreichen New Yorker Freunde Baecks werden es mit besonderer Freude begrüssen. dass sie Gelegenheit haben werden, ihn am Vortragsoult. zu sehen. Er wird als der Charles William Eliot Leeturer des Jahres 1913 im Jewish Institute of Religion. West 68th Street, fünf Vorlesungen über das Thema "The Hoofs of the Jewish Spirit and Mlnd" halten, die jeweils am Mon- tag um 8:15 p. m. stattfinden und am 15. März beginnen werden. Nach abschliessenden Besuchen in Boston, Toronto (Kanada) und Chicago kehrt Dr. Baeck Mitte April nach. England zurück. Memorial Service so* European Jews who perlshed under Nazi rule The night of March 8, 1944. will stand out as the tragic symbol of the Galuth history of the Czechoslovak Jews. On that date, almost 4,00 V Czechoslovak Jews, including womeii and children. were put to death in the gas Chambers of the extermination camos in Toland. The tragedy of their death and of the death of all the other European Jews who feil victim to a regime of unparalleled brutality and hatred against the Jews, goes bevond the untold agonies they suffered by their pnysical annihilation. The 13th of Adar has been designated as a day of mourning and commemo- ration. In America, under the auspicea of the Czechoslovak Jewish Represen- tailve Committee, afflliated with the World Jewish Congress. the Jews of Czechoslovak origin joined by the Jews from other countries, gather every year for a day of Kaddish This year, the memorial service will be held at the Temple Rodeph Sholom, 7 West 83rd Street, New York City, on Wednesday, March 17, at 8 p. m.. and the memorial address wiU be delivered by the former Rabbi of Berlin, Dr. Leo Baeck. who himself was a prisone/- in ferezin for over two years. (For further details see advertisement.) Land-Aerztliche Praxis (Geburtshilfe erwünscht), ohne Jedes Investment in der Nähe von Buffalo zu übernehmen. Nähere Auskunft erteilt Dr. Walter Hei- nemann, Riverside 9-5141,. nur zwischen 3 und 4 p. m. BUCHNOTIZEN Hans Habes jüngster Roman "After- mafh" erscheint jetzt unter dem Titel "Wohin wir gehören" als Fortsetzungs- roman in der Zürcher "Weltwoche". Gleichzeitig wird das Buch auch von "Table Ronde" in Paris herausge- bracht. Der Autor arbeitet in Europa an einem neuen Buch, das im Herbst bei Putnam in New York erscheint. "Schnell und individuell" ist das Losungswort bei jeder Hilfeleistung der Blauen Beitragskarte. ANZÜGE HERBSTMÄNTEL WINTERMÄNTEL Gelegenheits-Posten la MAR KEN-QUALITÄT Alle Grössen 34—54 Normal, kurz, lang, untersetzt Ursprünglich: $65—$125 JETZT AB $32.50 Sie sparen bis zu 50% Spezial Gruppe Grosse Auswahl nicht abgeholter bekannter Markenfabrikate — An- züge und Mäntel — in allen Farben Muster und Grössen $10 . $15 - $20 (URSPRÜNGLICH $35 BIS $75) g» ¥jr wis -w sa JML. Ä S3» JnL Jtv M-4 SÄ 9 COLUMBUS AVE.» N. Y. C. 159-60 Sts., 1 Block West v. B'way.) Zehn Jahre nach Oesterreichs Fall 11. III. 1938-3. II. 1948 Am 11. März 1948 sind es zehn Jahren, die seither vergangen Jahre, dass Oesterreich starb — vorübergehend, und dass das österreichische Judentum starb — endgültig. Wie alle Todestage trägt auch dieser den Keim einer neuen, gänzlich veränderten Exi- stenz für beide Teile in sich. Ehe wir diesen Gedanken wei- terverfolgen, möchten wir die beiden von uns gebrauchten Be- griffe klarstellen: den Oester- reichs, und den des österreichi- schen Judentums. Wenn wir voi. Oesterreich sprechen, so meinen wir jenes Land, in dem Kaiser Marcus Aurelius zwischen Feldzügen philosophische Bücher schrieb; jenes Oesterreich, in dem ein König von England gefangen sass, in dem ein in Frankreich gebore- ner Feldherr italienischer Ab- stammung einem spanisch spre- chenden Kaiser diente und der Stadt Wien eines ihrer wiene- rischsten Barock - Schlösser schenkte. Jenes Wien, in das ein türkischer Grossvezier einzudrin- gen versuchte und das von einem Polenkönig befreit wurde. Jenes Wien, das während eines glanz- vollen Kongresses die politische Hauptstadt der Welt war und jahrhundertelang die musika- lische Hauptstadt Europas. Jenes Wien also, in dessen Strassen bis 1938 fast alle Sprachen Europas gesprochen wurden, in dessen Dialekt fast alle Sprache;. Euro- pas ihre Spuren hinterlassen haben. Ein Gebiet, das im Schnittpunkt der grossen Ost- West und Nord-Südstrassen liegt und durch seine geographische Lage dazu bestimmt oder ver- dammt wurtfe, Europas Schick- sal mitzuentscheiden — sei es aktiv als Nationen umfassendes Staatengebilde, sei es passiv als Spielball zwischen Ost und West. Und wenn wir vom öster- reichischen Judentum sprechen* so meinen wir in diesem Zusam- menhang jene Gruppe von Welt- bürgern, bei denen der Ton auf österreichisch genau so lag wie auf Judentum: eine Gruppe, zu der etwa ein Gustav Mahler, Ar- thur Schnitzler, Karl Kraus, Ste- fan Zweig gehörten, Menschen, die in der Atmosphäre Oester- reichs genau so verwurzelt wa- ren wie ein Mozart oder Johann Strauss. Denn in einem Land, das eine wahrhaft internationale Vergangenheit und Tradition hat, kommt es nicht darauf an, welcher Einzelgruppe ein Mensch entstammt. Wichtig ist vor allem, ob'sein Wesen die Gesamtatmo- sphäre widerzuspiegeln vermag. Am 11. März 1938 wurde die hochgezüchtete, subtile Welt eines Arthur Schnitzler — un- sere Welt — unwiderruflich in Trümmer geschlagen. In den zehn sind, haben wir uns mühsam eine neue aufgebaut, teils auf Wahrheit, teils auf Phantasie beruhend. Wir verdienen genug, um leben und Pakete schicken zu können; wir haben zu den alten sogar eine Menge neuer Freunde, mit denen man über alles mögliche sprechen kann. Aber wenn sich wirklich in unserem privaten Leben etwas ereignet, dann setzen wir uns hin und schreiben nach Neusee- land, nach Uruguay oder Ma- nila. Und wenn wir noch so fliessend englisch, spanisch, por- tugiesisch sprechen, wir haben einen Akzent. Unser ganzes Le- ben hat einen Akzent. Früher, als wir noch "zu- hause" waren, spielte sich unser Dasein an einem einzigen Fleck ab. Erfrischt und belebt von den Winden, die aus Ost und West, Nord und Süd hereinkamen, wurzelte es doch in der Stadt, in der wir geboren wurden, in der wir — und das ist das Ent- scheidende — zur Schule gegan- gen sind. Gewiss leben wir heute dort, wo wir eine neue Heimat gefunden haben, mit den wenigen Freuntien, die mit uns gekommen sind. Aber einen Teil unseres Daseins verbringen wir in jenem unendlichen Gebiet, das von der Rax, von Neusee- land, Uuruguay und Manila be- grenzt wird, wo einst unsere Ju- gend lebendig war, wo das, was von unserer Jugend noch übrig ist, zum grösseren Teile lebt. So sind wir mit der ganzen Welt bekannt geworden und wohin wir auch reisen, überall stossen wir auf Vertrautes. Aus theore- tischen Weltbürgern sind wir wirkliche Weltbürger geworden. Anne Polier. Was ist mit ihnen geschehen? Das Schicksal der österreichischen Juden Nun sind wirklich zehn Jahre vergangen seit jenem unvergess- lichen Abend am 11. Mäi'z 1938, da Herr Schuschnigg, am Ende seiner Weisheit, nichts anderes am Radio zu sagen hatte als ' Gott schütze Oesterreich!" Unsere kleine Gruppe erfasste es ja nicht ganz, was damals ge- schah, aber wir wussten doch, dass die Schicksalsstunde ge- schlagen hatte. Was ist mif all diesen Men- schen geschehen? Wie viele Ju- den gab es in Oesterreich an je- nem 11. März? Die letzten offi- ziellen Ziffern stammen vom Zensus aus dem Jahre 1935 und besagen, dass 191,458 Juden in Oesterreich lebten, davon 176,034 in Wien. Das "Institute of Jewish Affairs" in New York gibt die Zahl der österreichischen Juden vor der Okkupation als 178,000 an. Und es fügt hinzu, dass von dieser Zahl 92,000 bei Ende des Krieges noch am Leben waren. Die Zahl der Toten wäre dem- nach 86,000. Diese Zahlen geben aber nicht das volle Bild. Zum Beispiel sagt der Joint, dass bis Mitte 1941 (als mit dem Ausbruch des rus- sischen Krieges die Emigration abgeschnitten war) 136,000 "aus Oesterreich" ausgewandert wa- ren. Die Ziffer scheint hoch, schliesst aber nicht nur Leute ein, die von andern Gebieten (Ungarn, Rumänien usw.) nach Oesterreich als Zwischenstation gekommen waren, sondern auch jene, die durch die Nürnberger Gesetze zum Auswandern ge- zwungen waren, ohne dass sie in vor - Hitlerischen Statistiken als Juden erscheinen. Zu den am 11. März 1938 in Oesterreich be- findlichen 178,000 Juden kommen Naturgemässe Beschuhung für Damen: Füase gleichen einer angeborenen künstlichen Transportmaschine mi. bewunderungsfähiger Leistungsfähigkeit. Heute, in der Zeit des hygienischer Fortschritts, sollte man annehmen, dass die Menschheit über die dem allgemeinen Wohlbefinden förderliche form urd Gestaltung ihrer Fussbekleidung genau unterrichtet wäre. Leider sind die Ansprüche und die Beschuhung sehr vieler Damen den Forderungen der Mode unterlegen, die davon ausgeht, einen eleganten Schuh iU besitzen, einerlei, ob er drückt, zu Hühneraugen, Ballen oder Druckschwülen usw. Veranlassung gibt. Wir als Berufsschuhmacher und Fachleute lösen dieses Problem. In unserem Geschäft befindet sich eine Spezialabteilung für Damen- schuhe. Hier finden Sie für den empfindlichsten Fuss diese Schuhe, die Ihren Ansprüchen entsprechend gearbeitet sind. Wir laden Sie ein, sich von unserer Auswahl und Qualität zu über- zeugen. Tip Top Shoe Repair, 2*673 Broadway, zw. 101.-102. Str. (Adv.) z IN5?I ' YAFAT ÄS nach Berechnungen des World Jewish Congress an Durchwan- derern und "Nürnberg-Juden" noch an die 30,000. Die Ge- samtsumme der von den Nazis Bedrohten betrug somit etwa 200,000. Von diesen sind etwa die Hälfte umgekommen. Wohin haben sich die Ueber- lebenden gerettet? Nach einem Artikel von D. E. Buschbeck, der 1944 ig der in London erschiene- nen "Freien Deutschen Bewe- gung" veröffentlicht war, haben bis "Kriegsausbruch" (offenbar Pearl Harbor) nur 86,000 Oester- reicher ihre Heimat verlassen. Davon waren 40,000 in den Ver- einigten Staaten, 15,000 in Süd- amerika, 16,000 in England, je 5000 in den Dominions, dem Mit- telosten (inklusive Palästina) und den alliierten Armeen, und 600 in Mauritius. Auffallend 5n dieser Zusammenstellung ist das Fehlen der 8000 nach Shanghai Geretteten. Allerdings weist der World Jewish Congress darauf hin, dass ein grosser Prozentsatz der Shanghaier nicht-konfessio- nelle Juden waren. Im grossen ganzen sind diese Ziffern immer noch richtig, ob- wohl sich seit Kriegsende einige Verschiebungen ergeben haben. Die Kolonie in Mauritius besteht nicht mehr. Die alliierte i Armeen sind zum allergrössten Teil aufge- löst. Emigranten sind von Süd- amerika und England nach den Vereinigten Staaten weitei'ge- wandert. Die Zahl der österrei- chischen Juden in Amerika ist seit 1944 auf 45,000 gestiegen. Und dann gab es eine gewisse Rückwanderung nach Oester- reich. Wieviele der österreichischen Juden leben heute tatsächlich noch oder wieder in Oesterreich? Die Wiener Kultusgemeinde führt folgende Zahlen an: 1942: 43,013* — 1943: 7989 — 1944: 6250 — 1945: 5799. Von dieser letzten, tragischen Zahl waren 3388 Partner von Mischehen, 1358 Partner sogen, "nichtbevorzugter" Mischehen, und 1053 "Geltungsjuden", die überhaupt nicht Juden waren, aber als solche "galten". Dem- nach gab es im Jahre 1945 nicht einen einzigen mischehe - losen Juden in Wien! Wie sich-jedoch seither erwies, überlebten etwa 700 konfessio- nelle Juden die Nazi-Besetzung (Fortsetzung auf Seite 10) Martin M. Kant Special Agent NEW YORK LIFE INSURANCE Office: 52 Vanderbilt Ave. N. Y. 17, N. Y. MUrray Hill 3-8475 Hesldence: WA 8-1658 ALL KINDS OF INSURANCES Paul Hirsch Insurance Broker 718 W 178th St., N. Y. 33, k . Y. 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Senden Sie unverbindlich Ihren Prospekt; Name Alter, Adresse Maren 12, )MB A u r■AU w / Europa glaubt nicht an Krieg [I] Die gefährlichen "Zwischenzonen" — Keine Wiederholung der Geschichte Von HANS HABE Mailand, im März. Der geistreiche französische Publizist, Jean Ramuz, hat einmal geschrieben: "Es gibt keine Pes- simisten und Optimisten — es gibt nur Realisten und Idioten". Die Realisten setzte er dabei eigenwillig mit den Pessimisten, die Optimisten dagegen mit den Idioten gleich. In den beiden folgenden Auf- sätzen wird der Verfasser nicht Umhin können, den Vorwurf der Idiotie auf sich zu nehmen. So- weit ist es nämlich gekommen, dass jede auch nur einigermassen hoffnungsvolle Beurteilung__der Weltlage als "wishful thinkiug". als eitle Träumerei oezeirhnet wird, und dass man den Men- schen, der nicht sozusagen auf Abruf lebt, genau so als frivol anzusehen beginnt, wie man einst als frivol ansah, wer in den Tag hineinvegetierte. Nun ist aber Prophetie, dies soll gleich voraus- geschickt werden, keineswegs der Zweck dieses Berichtes.. Was heuchlerische Zeitungen so oft be- tonen, gilt im ehrlichen Sinne: die hier ausgesprochenen Ansich- ten sind nicht "unbedingt die des x Verfassers', sondern sie reflektie- ren, nach bestem Wissen und Gewissen, was der Autor auf sei- nen Reisen durch ganz Europa — vor, hinter und insbesondere zwischen Vorhängen — sah, und wie sich Handwerker, Intellek- tuelle, Arbeiter, Künstler, Bauern und Nichtstuer ihm gegenüber äusserten. Und zum Unterschied von dem gelehrten Dr Gallup legte der reisende Reporter sei- nen Opfern nur eine einzige Frage vor — nämlich die, ob sie an einen Krieg in absehbarer Zeit glauben oder nicht? Die Ant- wort auf diese Frage war zwar kein einmütiges, aber doch in der Mehrzahl der Fälle wohl- durchdachtes Nein! Gründe des Optimismus Worauf gründen nun die mei- sten — wenn auch nicht alle — Europäer ihren Optimismus? Gewiss: in erster Linie ein- mal auf das oben erwähnte "wishful thinking', das "man je- doch deshalb nicht als kindische, alberne Rosa-Seherei abtun darf, weil es sich hier um eine allge- meine Geistesverfassung handelt, um eine sozusagen organisierte Ablehnung dagegen, das Schreck- liche als unabänderlich anzu- nehmen. Die Europäer glauben nicht an den Krieg, weil sie den Krieg um keinen Preis wollen. Um keinen Preis Krieg zu wollen, heisst aber, den Frieden um jeden Preis an- zustreben: in diesem Sinne sind die Europäer — mit Ausnahme der Deutschen — ganz und gar "appeaserim guten oder üblen Sinne des Wortes, ganz wie man solchem "appeasement" gegen- übersteht. Ueber die Einstellung der Deut- schen wird noch in anderem Zu- sammenhang zu sprechen sein, ihre Sonderstellung muss aber hier schon betont werden: wäh- rend auch sie nicht aktiv einen Krieg herbeisehnen haben viele von ihnen — und zwar auf bei- den Seiten — nichts "dagegen"; ihre Hoffnungslosikgeit lässt sich kaum noch steigern, und ihre Apathie schliesst die lebendigen Gemütsbewegungen des Optimis- mus und Pessimismus aus. In allen anderen Staaten Eu- ropas kommt aber das "apease- ment" von unten, aus dem Volk, es ist — zum Unterschied von 1933 — keine Regierungspolitik, sondern eine Volksbewegung, die naturnotwendig zur Folge hat, dass man in den Weststaaten die "Kriegspolitik" Amerikas, in den Oststaaten die "Kriegspolitik" Russlands verurteilt, und in bei- den am meisten den kritisiert, der einen beschützt. Die "Parallele" von München Wir kommen nun zu anderen, rationalistischeren Bedenken, die zu einer "Friedensstimmung" der Europäer führen — selbst in die- sen Tagen, in denen die russi- schen Erpressungen an Finnland und der Tschechoslowakei den SIR GALAHAD In Genf verstarb im freiwilli- gen Exil, einsam und stolz, Sir Galahad. "Die Kegelschnitte Got- tes", 1912 bei Albert Langen in München erschienen, machten ih- ren Namen in fast sensationeller Weise bekannt. Ihren — denn Unter dem ritterlichen Namen des Sir Galahad des König Ar- tus' Tafelrunde, verbarg sich eine Frau: die Gattin des Wiener Kul- turhistorikers Prof. Fritz Eck- ..... Stein, Berta Eckstein-Diener. Indem wir ihr Pseudonym er- klären, sind wir schon mitten in ihrer Welt: der Welt der My- then und Ueberlieferungen, der über Jahrhunderte und . Jahr- tausende, über Länder und Erd- teile, Kulturaufgänge und -Unter- gänge scheinbar i^hwefelos schal- tenden Erzählerin und Essayistin. Nach den modernen "Lettres Per- sanes" ihrer "Kegelschnitte", in denen zwei Asiaten ironisch durch die "Kulturwelt" des euro- päischen Bürgertums geführt werden, überraschte sie mit dem aggressiven "Idiotenführer durch die russische . Literatur", ge- widmet dem "Rückgrat der Welt" iind diktiert vom hellenischen Geiste wider das uferlos über- schwemmende Russland (1925) Und vor allem wider Dostojew- skij, dessen Ruf der Grösse nichts so genutzt habe "wie eben dies, dass ein Geröllfeld stets grösser erscheint als der Parthenon". t "Der Palast des Minos" auf Kreta, "Mütter und Amazonen" ——Protect Your Hands— with wonderfully differenl. European laste scenled, EXQUISIT DAY CREAM blended with lanoline, iinest oils and Cholesterine to help your hands Irom gelting chapped or rough. No stickiness, no oiliness. 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Als letztes Buch von ihr er- schien irq, Atlantis-Verlag, Zü- rich, der in Zürich spielende und in allen Facetten überlegenen Humors schimmernde Richard- Wagner-Roman "Der glückliche Hügel", die Freundschaft Wag- ners zu Mathilde Wesendonck und die Geburt des "Tristan" be- handelnd, in Gegenwart des "hei- ligen Franz" alias Liszt---- Ein gross angelegtes, von gänz- lich neuen kulturhistorischen Ge- sichtspunkten ausgehendes und zu überraschenden Ergebnissen kommendes Buch über England blieb unvollendet, dürfte aber — nach den uns bekannt geworde- nen Proben — selbst als Frag- ment die Veröffentlichung loh- nen. Die verlockenden Angebote des Dritten Reiches, das ihre Werke in grossen Auflagen zu Pro- pagandazwecken herausbringen wollte, schlug die — wie das da- mals so "zoologisch bezeichnet wurde — "rassisch einwandfreie" Autorin aus und verliess Oester- reich am Tage des "Anschlusses". In allen Nöten der Emigration, die ihr nicht erspart blieben, liess die hohe und schlanke, eine aristokratische Haltung wah- rende Frau sich me, wie ihre Freunde bezeugen, zu einem kla- genden Worte herab. Die weni- gen, die zu ihrer Zurückgezogen- heit Zutritt hatten, betrauern in ihr eine selbstlose und vorbehalt- lose Freundin. Ihr Sohn Percy Eckstein, der ebenfalls als Schriftsteller her- vorgetreten ist, verbrachte den Krieg in Italien und fungierte eine Zeitlang als Sprecher des Alliierten-Senders Florenz, ok. Ros.; F. Lockridge, der 33j-)ihii- ge Autor des Bestsellers "Rain- tree County", hat — anscheinend aus einem Gefühl der Erschöp- fung — Selbstmord begangen. "Raintree County" ist sein erster Roman, zu dessen Vollendung er sieben Jahre gebraucht und der ihm $150,000 von Metro-Goldwyn- Mayer für die Filmrechte einge- bracht hat. Albert P. Wollheim. der Rechtsbeistand der Foreign News Association, ist im Alter von 49 Jahren in New York gestorben. Während des Krieges gehörte er einem Selective Service Board in New York an und schrieb das Buch "How You Stand in the Draft". Wollheim war Mitglied der Society of Amateur Magicians und des Council for Judaism. Auto-Reparaturen schnell und fachmännisch ausgeführt durch Expert-Mechan. KOCH SERVICE CO. 4425 B'way ( 190 St.) LO 7-7670 FÜR KIDDUSH: Lipschutz-Weine berühmt für Kashri'tl und Qualität MONTEREY WINE CO., Inc. 70 STANTON STREET Near Allen St. GRamercy 5-2881 HOCHKONZENTRIERT in beliebtem Geschmack hervorragender Qualität zu niedrigen Vorkriegspreisen; m 9 Auch - 40c - 70c - 81.80 In Ihrem Drug Store oder portofreie Zusendung nach allen Staaten. PROBEFLASCHE GRATIS DELEX PRODUCTS ■ 156-09 45th Ave., Flushing, N. Y. Münchner September 1938 in be- denklicher Parallele naherücken. .Gerade diese Parallele ist es aber, an die Europa nicht glaubt. In der schillernden Einleitung zu seiner Kulturgeschichte schreibt Egon Friedeil: "Die Ge- schichte der Natur wiederholt sich immer: sie arbeitet mit ein paar Refrains, die sie nicht müde wird zu repetieren; die Geschichte der Menschheit wiederholt sich nie: sie verfügt über einen uner- schöpflichen Reichtum von Ein- fällen, der stets neue Melodien zum Vorschein bringt." Diese weit unbequemere aber auch weit menschlichere Philo- sophie hat sich Europa zu eigen gemacht, und es ist vielleicht nicht wertlos, einmal statt der Parallelen, die Unterschiede her- vorzuheben, die man in Europa allenthalben vorgesetzt bekommt. Zum Unterschied vom Jahre 1938 — oder sonst einem Jahr zwischen 1933 und 1939 — ist Europa heute in zwei grosse Ein- flusssphären aufgeteilt. Obschon keine geschriebene und feierlich besiegelte Vereinbarung diese Zo- nen umzirkelt, ist es doch jeder- mann klar, dass diplomatische Proteste der Demokratien gegen eine Vergewaltigung der Tsche- choslowakei zwar erfolglos, aber auch ungefährlich bleiben müs- sen, wie andererseits auch einer "Regierung" Markos in Griechen- land bestenfalls eine "nuisance- value" zukommt. Kriege ent- stehen nicht dadurch, dass je- mand, der in seinem Garten schon einen Düngerhaufen hatte, auch noch ein Freiluft-Klosett errich- tet, um seinem Nachbarn das Leben zu verpesten; sie entstehen erst, wenn er den Dünger über den Zaun seines Nachbarn wirft. Die europäischen Gefahrenzonen sind also jene Zonen, die keine sind, das heisst jene, auf die beide im Konflikt befindlichen Mächte Anspruch erheben. Die April - Wahlen in dem Lande, in dem sich der Verfasser dieser Zeilen befindet, nämlich in Ita- lien, oder ein etwaiger General- streik in Frankreich, erscheinen in diesem Sinne unendlich ge- fährlicher, als die Vertreibung sämticher Mikolajczyks aus Po- len, oder als eine noch so scharfe Intensivierung des ohnedies be- stehenden und schweigend an- erkannten amerikanischen Ein- flusses in Griechenland. Die wahre Gefahr Auf die Gefahr hin abzuschwei- fen, muss in diesem Zusammen- hang ein schweres Bedenken fast aller vernünftigen Europäer gegen die Politik der Demokratien an- geführt werden. Dieses Beden- ken richtet sich gegen die Tat- sache, dass Amerika einem von Russland vorerst ideologisch ge- führten Krieg nirgends ideolo- gisch begegnet. Aus der euro- päischen Erkenntnis, dass die - Zwischenzonen am gefährlichsten FOR torti? ClcTrtES Elegante FRÜHJAHRS- ANZÜGE in grösster Auswahl und feinsten Qualitäten ÜBERGANGS- MÄNTEL ERSTKLASSIGER SITZ! IMMER PREISWERT! 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Diese Par- teien sind die vorgeschobenen Posten Russlands: sie sind sozu- sagen der Dünger, der über den Zaun geworfen wird. Während aber die europäischen Völker die scharfe anti-russische Politik der Vereinigten Staaten nicht billigen, billigen sie noch weniger die ame- rikanische Toleranz gegenüber den kommunistischen Parteien Mit anderen Worten: sie sind überzeugt, dass Amerika genau so auf ein Verbot der kommu- nistischen Partei in Italien drän- gen könnte wie die Russen auf eine "Säuberung" in der Tsche- choslowakei: und dass unver- meidliche russische Proteste ge- nau so ungefährlich blieben wie es die anglo - amerikanischen heute sind. Sie glauben an eine Ausschliessung der Kriegsgefahr durch einen verschärften Krieg gegen die "fifth column", und sie kümmern sich keinen Pfifferling um die Tatsache, dass eine Pres- sion auf die Innenpolitik der West- und Süd-Staaten nicht for- mal - "demokratisch') wäre. Was berechtigt aber nun die Mehrzahl der denkenden Euro- päer zu der Annahme, dass Russ- land nicht "weitergehen" werde, dass es sich eher auf die Festi- gung als auf die Ausbreitung sei- ner Dominationssphäre beschrän- ken will? Lepra-Krebs? Wir sehen hier wieder den Un- terschied zwischen einer Theorie der Parallele und einer Theorie der Inkongruenz. Für den der mechanistischen Weltanschauung nie ganz abholden Amerikaner ist der Schluss sehr einfach. Die Kommunisten sind totalitär, sie sihd militaristisch, sie haben vor dem Individuum und seinen Frei- heiten keinen Respekt, sie setzen den Staatsgedanken über den Glücksgedanken; und da sich all dies auch über den National- sozialismus aussagen lässt, er- scheint der kommunistische Staat mit dem Hitlerschen Staat iden- tisch. Die Europäer, Russland im- merhin einige tausend Meileiji näher, sehen dies ganz anders. Dass sowohl Lepra wie Krebs Krankheiten Mnd, und zwar ab- scheulliche Krankheiten, bedeu- tet nicht, dass Krebs Lepra und Lepra Krebs sei. So unterscheidet sich auch die kommunistische Seuche von der nationalistischen — und zwar hauptsächlich in einem wesentlichen Punkt. Dem westlichen, dem demokratischen Menschen, sind die kommunis- tischen wie die nationalistischen Wirtschaftssysteme unsympa- thisch: aber während das Hitler- sche Wirtschaftssystem unsym- pathisch und idiotisch war, ist das Sowetsystem der Wirtschaft zwar unsympathisch, aber nicht idiotisch. Vom Standpunkt der Kriegs- politik bedeutqt dies eine gewal- tige Differenz. Hitler war vom Tage der "Machtergreifung" an bankrott; nur durch eine kriege- rische Bankrottpolitik konnte er die Arbeitslosigkeit bekämpfen; nur durch die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit konnte er die Massen an sich fesseln. Die para- doxe Tatsache, dass Stalin viel- leicht noch mehr Diktator ist, als es Hitler je war, dass er Purim-Geschenke, Megilloth SEDERSCHÜSSELN, HAGADAS mit deutscher Uebersetzung. Englische & Hebräische Bücher Ankauf von gebrauchten Büchern D. HIRSCH 66 FORT WASHINGTON AVENUE Tel.: WA 7-3369 N. Y. C. 32 Z-\ International Autographs 285 Riverside Drive New York 25 Ankauf seltener Stücke und ganzer Sammlungen Musik, Literatur, Wissenschati bevorzugt. Gute Preise für europäische Stücke einen Polizeistaat nicht erst grün- den muss, weil er schon einen be- sitzt, dass er längst aufgehört hat, um die Liebe der Massen zu wer- ben, vor allem aber die nüchterne Feststellung, dass sich Russland bescheiden kann und nicht aus- breiten muss, erscheinen dem Europäer die in Amerika über- sehenen Garanten des Friedens. Das bedeutet uicht etwa, dass sich Europa über die dyna- mischen Expansionsbestrebungen Russlands hinwegtäuscht. Nur misstraut der Europäer dem Ge- meinplatz — der wie alle Bana- litäten verlockend und dumm ist —, dass man von einem Tiger nicht absteigen könne; die Ge- schichte ist voll von Leuten, die von ihrem Tiger wieder ab- stiegen. Russlands Dynamik kontrollierbar Russlands Dynamik ist also, zum Unterschied von den Hitler- schen, kontrollierbar. Hitler musste Danzig nehmen, ob er an die Kriegsbereitschaft Frank- reichs und Englands glaubte oder nicht, ja, er musste sogar — wie dies aus Cordeil Hulls brillanten Memoiren hervorgeht — Russland angreifen. Die Sowjetunion ist nicht bankrott, oder sie hat sich, wenn man so will, an ihren Bank- rott gewöhnt. Elend ist das Pro- gramm des Bolschewismus; das Elend der Bevölkerung zwingt die kommunistischen Machthaber zu gar nichts. Elend ist ein Was- serkopf, den Hitler nicht tragen konnte, der aber Stalin nicht stört. So wird die Sowjetunion zwar alles versuchen, aber sie wird auch immer dort einlenken, wo eine ernste Kriegsgefahr besteht. Konkret gesprochen: dass sie ihren Terror über die Tschecho- slowakei und Finnland ausbreitet, überrascht niemand, aber in Europa glaubt man auch nicht an einen Angriff auf die Darda- nellen. In einer weiteren Hinsicht — so sagen die Europäer — sind aber alle Vergleiche zwischen 1938 und unseren Tagen geradezu physika- lisch falsch. Solche Vergleiche beachten nur die Masse aber nicht die ihr innewohnende potentielle Kraft. Sollen Parallelen wirklich Parallelen sein, dann müsste dem Hitler von heute — also einem hochgerüsteten, starken, an Re- serven beinahe unerschöpflichen Russland — eine Ländergruppe gegenüberstehen, die dem impo- tenten Frankreich und England von gestern entspricht. Oder um es noch präziser auszudrücken: wäre Hitler am 1. September 1939 marschiert, wenn ihm eine an militärischer Macht, wirt- schaftlichen Kraftquellen indu- strieller Organisationen und mo- ralischer Bereitschaft so starke Nation gegenübergestanden hätte wie heute Russland in Gestalt der Vereinigten Staaten gegen- übersteht? Selbst aus dem Ge- sichtswinkel eines Pathologen wie Hitler wird man diese Frage ver- neinen müssen. Wir haben bis jetzt ausschliess- lich davon gesprochen, warum die Mehrzahl der europäischen Völker einen russischen Angriff für höchst unwahrscheinlich hylt. In einem zweiten Aufsatz soll erörtert werden, warum Europa auch eine aggressive Ak- tion der Demokratien ausschliesst. (Ein zweiter Artikel folgt.) ABRAHAM A. BRILL Am 1. März ist im Alter von 73 Jahren der Altmeister de, Psy- choanalyse in Amerika, S. A. Brill, im Mount Sinai Hospital in New York gestorben. Mit ihm verlieren wir mehr als einen be- deutenden Mann — mit ihm ver- schwindet ein Stück Geschichte, die lebendige Geschichte der Er- oberung Amerikas durch die europäische Wissenschaft der psychoanalytischen Psychiatrie. In Kanszuga im früheren Oesterreich geboren und früh nach Amerika gewandert, war Dr. Brill ein typisches Erzie- hungsprodukt New Yorks: City College, New York University, Columbia University. Der junge Doktor ging dann in eine andere, sozusagen "klassische" Ausbil- dungsstätte Amerikas, um Psy- chiatry zu lernen — die New York State Hospitals. Aber nach mehreren Jahren als Assistent im Central Islip Hospital (Long Island) nahm seine Karriere eine neue und für Amerika aus- serordentlich fruchtbare Wen- dung. Er ging nach der Schweiz, nach Paris, um sich über die Fortschritte europäischer Psy- chiatrie zu orientieren. Auf der Reise lernte er einen jungen österreichischen Artillerieoffizier kennen und als dieser den Zweck NOTIZEN AUS MEXICO Einer Einladung der Universität Mexico folgend, hielt der jüdisch- französische Mathematiker Scholem Mandelbroyt eine Reihe von Vorle- sungen über "Funktionen-Theorie". Eine der eindrucksvollsten jüdi- schen Kundgebungen, die je in Mexico stattgefunden haben, war die Feier anlässlich der Errichtung des jüdischen Staates in Palästina, zu der sich die "Hatikwah" (Ver- einigung deutschsprech,ender Zio- nisten) und die "Menorah" (Ver- einigung deutschsprechender Jy,den) zusammengeschlossen hätten. Ein wirkungsvoller Palästina-Film lei- tete den Abend ein, der unter Lei- tung von Herrn Dr. Ludwig Musch- witz stand. Die Vorsitzenden der ge- nannten Vereinigungen, Dr. Drucker und Dr. Bascliwitz, erläuterten die Bedeutung der Veranstaltung. Eh- rengast und Hauptredner des Abends war Rabbiner Dr. Max Nusebniim aus Los Angeles. Dr. Nussbaum, der den Verhandlungen in Lake Success bei- wohnte, die zur Errichtung des jüdi- schen Staates führten, berichtete nicht nur über seine Eindrücke von Lake Success, sondern gab in gedan- kenreichen und bedeutenden Dar- legungen ein Bild vom Gesamt.iuden- tum unserer Tage. Seine Mahnung, die jüdische Pflicht gegenüber Pala- stina zu erfüllen, fand starken Widerhall: eine Sammlung für den Keren Hajessod hatte ein sehr gutes Ergebnis. In Mexico werden 15 Kurzfilme in englischer Sprache hergestellt, die der Belebung des Fremdenverkehrs dienen sollen. In einer Reihe von Ausstellungen sollen typisch mexi- kanische Erzeugnisse in den Ver- einigten Staaten und Kanada ge- zeigt werden. Der bekannte österreichische Schla- ger-Komponist Arthur Keimer, der mehrere Jahre in Mexico gelebt hat, ist nach Hollywood übersiedelt. — Es gastierten hier: Die Tänzerin .Josephiue Itsilccr, die Sängerin Ln- eienne Boyer und der Geigenvirtuose Mi,selm Elmau. — Professor Dr. Jo- seph Schumiicter von der Harvard- Universität hielt hier als Gast der 'Escuela National de Economia de a. Universidad" zwei Vortragszyklen, die je fünf Vorlesungen umfassten. Aus den Zahlen, die die Direeion General de Estadistica über die Be- völkerungsbewegimg in Mexico wäh- rend des vergangenen Jahres ver- öffentlicht, geht hervor, dass die Einwohnerzahl Mexicos um 600,000 auf 23,83)0,810 gestiegen ist. Deutsche Bücher ALLER ART KAUFT ZU HÖCHSTEN PREISEN In Gross New York und auswärts ALFRED ROSE 84-31 BEVERLY ROAD KEW GARDENS L. I.. New York Phone: Virginia 7-9679 Wissen Sie schon, dass die NEUER'SCHE BUCHHANDLUNG jetzt i. d. neuen gross. 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Neben Jung und Bleuler, deren Bü- cher Brill später ins Englische über- setzte, gab es in Burghölzli damals noch andere, deren Namen heule in der Psychiatrie klassisch geworden sind: Meier, Abraham und Biswange* waren Assistenten; Kraepelin kam re- gelmässig zu Studienzwecken zu Be- such. Und von Zürich ging Brill nach Wien, um Psychoanalyse von Freud zu lernen. 1909 erschienen die ersten eng- lischen Uebersetzungen Freud- scher Arbeiten — sie kamen von Brills Hand und folgten einander in regelmässigen Abständen — zusammen mit eigenen Arbeiten Brills und mit Büchern über Freud und seine Lehre. Freud hat mit Anerkennung nicht ge- kargt — zuletzt im Vorwort zu einer englischen Neuauflage der "Traumdeutung" im Jahre 1933 — als die Zerstörung der euro- päischen Kultur begann und als es klar wurde, dass die englisch sprechende Welt zum Hüter europäischen Kulturgutes für viele Jahre werden musste. Unermüdlich hat Brill in sei- nem langen und reichen Leben behandelt, gelehrt, geschriebein und organisiert, ist er Lehrer psychoanalytischer Psychiatrie an Columbia, N. Y. U. und an den psychoanalytischen Trai- ningsinstituten gewesen, hat als Präsident psychoanalytischer Ge?- sellschaften, als Berater, als Prü- fer, als Helfer gewirkt. In diesen Jahren hat er in Amerika Psychiatrie und Psy- choanalyse aus ihrer europäi- schen Spaltung befreit und sie zusammengeführt. Sein letztes, 1946 erschienenes Buch "Lectures on Psychoanalytic Psychiatry" hat nicht nur einen symbolischen Titel, es zeigt Brills Hauptver- dienst: die konstruktive Zusam-- menfügung spröder wissenschaft- licher Bausteine zu einer neuen Synthese. Der ungeheuer belesene und vielseitig gebildete Mann, der eine lebendige Geschichte zeit* genössischer Kultur und Wissen- schaft war, voller Anekdoten und Erinnerungen, witzig, verstehend und ratend, hinterlässt eine Lücke in der amerikanischen Wissenschaft, die sich nicht so bald schliessen wird. Wilfred C. Hülse. "Aufbau" bringt Sie in Kon- takt mit allen Ihren Freunden in allen Erdteilen. VERTRETUNG ERWALTUNG ERWERTUNG ERGLEICHSABSCHLÜSSE % . in RÜCKERSTATTUNGS-SACHEN mit Genehmigung der Besatzungsbehörden durch 150 NASSAU STREET, NEW YORK 7, N. Y. & CO., Ii. BA 7-6046 - 7 Drs. Wolfen, Pinner, kehr, Marcuse & Associates EUROPÄISCHE RECHTSSACHEN Wiedergutmachung, Nationalisierung, Kriegsschäden NEW-YORK, N. Y.: PAUL MARCUSE 644 Riverside Drive; AUdubon 3-0743 CHICAGO, ILL.: ALFRED EISENSTAEDT & MARTIN L KOBEY 30 West Washington Street; Central 3838 BOSTON-CAMBRIDGE, MASS.: HEINRICH RIEGNER 3 Hammond Street, KIrkland 7-8504 BALTIMORE, MD.: RUDOLF BEHR Cordova Apis. 0-3, Lake Drive, Madison 1921W LOS ANGELES, CAL.: HEINZ PINNER & BRUNO LAMM 590 So. San Vicente Blvd.; WEbsier 3-5258 SAN FRANCISCO, CAL.: MARTIN WOLFEN __________1658 31st Avenue; OVerland 1-1993 WASHINGTON 5, D. C.: 1129 Vermont Av. NW. (Rm. 410) Tel. Disirict 3562 Ich übernehme die Vertretung in Wiedergutmachungs- und Rückstellungs- Ansprüchen sowie sämtliche Rechts- angelegenheiten in Österreich. Dipl. Kaufm. Dr. jur. Ernst Stupperger RECHTSANWALT in WIEN I., Bartensteingasse 16 Dr. Franz Seligsohn (früher Berlin, Rechtsanwalt am Kammergericht und Notar) Wiedergutmachung (AUCH PATENTE UND WARENZEICHEN) 124 WEST 80th STREET New York 24, N. Y. - TR 7-6820 Dr. Louis Koppel (früher Dortmund) WIEDER- GUTMACHUNG 55 Liberty St., New York City Phone: BArclay 7-9247 abends: Virginia 9-5334 DEUTSCHE Wieder- gutmachungs-Ansprüche amerik., engl, und französ. Zone erledigt für Sie Levi Sondheim 80 Ft. Washington Ave., Apt. 51 Eingang 162 St. W„ New York 32 Schriftliche u mündliche Auskunft. Tel.: WA 8-4939 CONSULTANT on Restitution Matters Hans G. Marcus 401 Broadway - New York. N. Y WA 5 - 850? H. NEUMANN ■ fr. Reichswirtschafts Gerichisrat RESTITUTIONEN, INTERNA- TIONALES DEVISENRECHT, IMMIGRATION 68-12 Yellowstone Blvd.,apt.4E FOREST HILLS. N.Y. 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Weil er aber seiner zionistischen Ueberzeugung zu deutlich Aus- druck gab, musste er unter dem Druck des Gemeindevorstandes tein Amt niederlegen. Jedoch der junge Rabbiner focht für seine Ueberzeugung in den Schriften "Mein Kampf ums Recht" und "Geschichte meiner Suspension", worauf die jüdische Gemeinde öffentlich antwortete. Diese Dokumente gehören zu den Interessanten historischen Zeug- nissen des Frühzionismus. Cohp studierte dann Jurisprudenz In Kiel, kehrte aber bald zur Kanzel Surück: er war bis 1912 Rabbiner in JElel, dann in Kssen, und schliesslich amtierte er zehn Jahre in Bonn. .1927 wurde er als Rabbiner an die Grenewnld-Gemeinde In Berlin be- rufen, wo er, wie immer vorher, auch nach Hitlers Machtergreifung so unbeirrbar von der Kanzel seine- Meinung aussprach, dass er von den Nazis gefangen gesetzt wurde. Bald nach seiner Entlassung wurde er wieder verhaftet, aber während Transport» zu einem Konzen- trationslager gelang es Ihm, zu ent- kommen und sieh über die hollän- dische Grenze zu retten. Er nahm Sofort die Arbeit für die nach Hol- land emigrierten deutschen Juden auf und bereitete zugleich seine Wissenschaftlich wie literarisch tier- vorragende Bloffraiihie über David Wolfs»Iiii. die später in deutscher Sprache erschien. ' Ende der dreissiger Jahre, wan- derte er in die Vereinigten Staaten ein. Wahrend der letzten Jahre lehrte er hebräische Literatur an der Stanford l'iitrvrsity in Califor- nia und war Rabbiner der Peninsula Synagoge bei San I , ix, o. Emil Cohn war ein Meister des Wortes, nicht nur des gesproche- nen, das ihn zu einem der belieb- testen jüdischen Kanzelredner in Deutschland machte, sondern auch des geschriebenen. Schon in Bonri hatte er 1919-23 den "Jüdi- schen Boten vom Rhein" und dann in Berlin den "Jüdischen Jugendkalender" herausgegeben. Er hat auch ein Buch "Jüdischer Legenden" und eine Ueberset- zung des Diwans von Jehuda Ha- levy veröffentlicht. Aber 1923 erschien seine erre- gendste und meistdiskutierte Pu- blikation "Judentum, ein Aufruf FRANCK CHICOBY Tabletten sind wieder zu haben • Während der Zubereitung fügen Sie eine Tablette Ihrem Kaffee bei und ge- niessen Sie das feine Aro- ma, Äusserst praktisch. 101 für 40 Tabletten bei Ihrem Händler zu haben. HEiMR. FRANCK SONS, Ine Flushing. L. I., N. Y. AN ALL AMERICAN PRO DUCTI an die Zeit", das ein anderer be- deutender, allzusehr vergessener Jude, Moritz Heimann, "zu den wichtigsten, ernstesten, auf keine Weise überhörbaren Aeusserun- gen speziell der deutschen Juden rechnete". Cohn bekämpfte den Rationa- lismus und Materialisn us, deren Opfer das Judentum geworden sei; es gäbe nur eine Rettung: das Judentum der Orthodoxie ... die Rückkehr zur hebräischen Sprache, die Gläubigkeit als: "innere Melodie des Glaubens" und die streng gehaltene religiöse Uebüng. Unter Hitler hat Cohn dann ein Lehrbuch "Neuhebräisch schnell gelernt" und eine ganz kurz ge- fasste "Jüdische Geschichte" ver- öffentlicht, welche schliesst: "Das Judentum verweltlichen, hiesse die Geschichte liquidieren, und ein gesundes Volk liquidiert nicht seine Geschichte." Aber Emil Cohn war nicht nur ein Kämpfer und Schriftsteller, sondern auch ein Dramatiker. Als Emil Bernhard schrieb er Dramen voll Leidenschaft, Menschlichkeit und Weitblick; historische Stücke wie "Anna Boleyn" und "Mira- beau" vor allem aber Dramen jüdischen Gehalts, wie den von der Habima gespielten "Brief des Uria"; "Die Jagd Gottes" (1924), mit der Gestalt des armen Naf- tali, der sich als Messiasbote fühlt, mit dem Rabbi ringt und den Erlösertod stirbt, als der Ko- sakengeneral von der jüdischen Gemeinde ein Opfer fordert; und schliesslich 1926, "Das reissende Lamm" mit einer anderen Erlö- sergestalt, Boris, der aus dem Urgrund des Guten das Böse her- ausreissen will. Diese Stücke, wurden von den ersten Bühnen Deutschlands in den zwanziger Jahren aufgeführt. Vielleicht werden seine Dra- men nicht mehr gespielt werden, aber die wortgewaltige, kämpfe- rische Gestalt Emil Cohns ist be- reits in die Geschichte des Ju- dentums eingegangen. Kurt Pinihus. Doppel-Staatsbürgerschaft im British Commonwealth Die vor kurzem veröffentlichte britische Nationality Bill enthält als hervorstechendsten Zug die le- gislative Anerkennung des Wun- sches der sich selbst regierenden Länder innerhalb des British Commonwealth, eine eigene Staatsbürgerschaft zu schaffen, während gleichzeitig eine ge- meinsame Staatsbürgerschaft für das Vereinigte Königreich und die Einzelglieder des Reiches beibehalten werden soll. Damit wird für Grossbritannien und die Reichsglieder ein neues Staats-, angehörigkeits - Gesetz zur An- wendung gelangen, das in allen Teilen des Reiches ziemlich gleichlautend sein dürfte. Kanada hat im übrigen schon 1946 sein eigenes Staatsangehörigkeits-Ge- setz, das eine selbständige kana- dische Staatsbürgerschaft ge- schaffen hat, erlassen. Da in Zukunft jedes Mitglied des britischen Commonwealth daran gehen dürfte, seine eigene Staatsbürgerschaft zu dekretie- ren, schlägt die britische Regie- rung jetzt in der Nationality Bill vor, eine gemeinsame Staatsange- hörigkeit für die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs, die Reichsglieder und die Kolonien zu schaffen. In Auswirkung der Struktur der doppelten Staats- bürgerschaft muss jedes Glied de? Commonwealth durch Gesetz be- stimmen, wer seine Bürger sind. Es muss ferner erklären, dass diese seine Bürger britische Un- tertanen sind und muss zugleich als britischer Untertan die Bür- ger aller anderen Glieder des Reiches anerkennen. Zu diesem Zweck ist die Klausel 1 des Ge- setzes formuliert worden, die be- reits von allen darin aufgeführten Ländern wie Kanada, Australien, Neuseeland, Neufundland, Süd- afrikanische Union, Indien, Pa- kistan, Süd-Rhodesien und Cey- lon gebilligt worden ist. Die Bill beseitigt ferner die Rechts- lage in Bezug auf die Nationalität ver- heirateter Frauen. Eine Frau briti- scher Staatsangehörigkeit wird ihre Staatsbürgerschaft nicht verlieren, wenn sie nach Annahme der Na- tionality Bill einen Ausländer heiratet. Diese Bestimmung ist -'ickwirkend. sodass alle britischen Frauen, die jetzt Ausländer geheiratet haben, ihre alte Staatsangehörigkeit zurückerlangen. Sie werden dann entweder Bürger des Vereinigten Königreichs und seiner Kolonien oder eines der Reichsmitglie- der werden. Eine mit einem Ausländer verheira- tete Britin wird sich künftighin ihre britische Staatsbürgerschaft nur durch einen formellen Akt des Verzichts ent- äussern können. Umgekehrt wird eine Ausländerin, die einen britischen Untertan heiratet, hinfort dadurch nicht automatisch die britische Staatsangehörigkeit erwer- ben. Sie kann einen entsprechenden Antrag auf Registrierung als Bürgerin stellen, doch kann der Innenminister solchen Antrag ablehnen. Die Rechts- stellung bereits mit britischen Unter- tanen verheirateten Ausländerinnen wird hierdurch nicht verändert. WZ ffccti JltJ S.WfcU' , otissr- ! %-yci ttft" -O® ROSE'S Wohnzimmer - Schöpfun- gen in herrlicher Auswahl .... auf Bestellung in unseren eigenen Werkstätten angefertigt. Geöffnet täglich bis 6 Uhr; Donnerstags bis 8:30. Durch und durch Spiralfeder-Konstruktion. Rosshaar-Füllung - Kein Ersatz-Material. • BEQUEME TEILZAHLUNGEN • ROSE FURNITURE m Anti-ANTI Von KURT HELLMER Nochmals: Gegen den an dieser Stelle in der Ausgabe vom Oberland, Inc. 30- Januar 1948 unter dem Titel "Edelweiss in Manhattan" erschienenen Artikel wurden Einwen- dungen seitens der "Oberland, Inc." in New York gemacht. Von die- dieser Seite wird behauptet, der Artikel unterstelle, dass die "Ober- land Inc." in New York mit der ehemaligen Organisation gleichen Namens in Deutschland identisch sei. Der Artikel enthält keine der- artige Unterstellung. In dem Artikel wurde lediglich festgestellt, dass der Name des neuen Versandgeschäfs für Lebensmittel nach Deutschland, nämlich "Oberland, Inc.", an eine "Organisation gleichen Namens" erinnere, die "nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland für die 'nationale Erneuerung' gekämpft hat" und die "eine Vorgängerin der Nazi- bewegung" war; ferner, dass das Firmenzeichen der "Oberland, Inc.", ein Edelweiss, mit dem Emblem der ehemaligen deutschen Organisation identisch ist. Diese Tatsachen beruhen auf Wahrheit. Der Artikel hat nicht angedeutet, dass die "Oberland, Inc." in New York oder die in dem Artikel vom 30. Januar 1948 genannten Personen in irgendeiner Verbindung mit der ehemaligen deutschen Organisation "Oberland" stehen. Freedman nach Palästina? Benjamin H. Freedman, der "Sekretär" der anti- zionistischen, pro-arabischen "League for Peace with Justice in Palestine", über deren dunkle Aktivitäten wiedeholt an dieser Stelle berichtet wurde, will dem- nächst Palästina besuchen. So wenigstens erzählt er seinen Freun- den — und auch Personen, die nicht gerade seine Freunde sind. . . . 1 VERKAUF ANKAUF Qllav & tylflcrcadal <0nc Das Feinste in Juwelen OTTO MAY früher bei Robert Koch Juwelier Frankfurt a/M. 349 PARK AVENUE Hotel Ambassador NEW YORK 22, N. Y. Tel.t PLaza 5-4940 SpMnq SUITS Our choice of auits is di- vine . . . soft, feminine styles beautifully detailed and fashioned of wonder- ful fabrics in heavenly colors. COATS This is the season of coats . .. to en- hance and to en- joy wearing. See them in all their glorious style Va- riation», fine fab- rics and exquisite colors in our handsome SPRING collection. DRESSES Romantic as spring itself are our ador- able prints—colorful as California Patios. 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I am convinced that so long as the non-Jewish world regards this probiern of and for the Jews alone, there will never be any real understanding, sympathy and support. On the other hand, once they see that America has a stake in it, then and then only is there a real possibility of any Cooperation from them." A. H. Sakier. "The Words of a Rabbi" Ts the arguments against Mr. Hulse's article "Magic in Relig- ion" are only indignation and threats of boycott against "Auf- bau," the position of the letter- writers must be very weak. May I urge the writers to read page 177 ff. in Joshua Loth Lieb- man's book "Peace of Mind." I luote: "There are some religious fig- ires who are quite determined md unyielding in their opposi- ;ion to the advances of psychi- itry. A times they take the arti tude that the attempt to relate :eligion to other diseiplines of hu man truth might sully religion's purity and expose the thought of God to the profane hand of the workaday world. Such Interpret- er of the spirit actually compart- mentalize Life and divide rather than unii'y the human soul." Thvse are the words of a rabbi. Hans M. Salzmann. M.D. Flüchtlinge aus Palästina? Ich möchte Ihnen davon Mit- teilung geben, dass ich in der letz- ten Zeit mehrfach in New York Personen begegnet bin, die aus Palästina "geflüchtet"sind. Nun weiss ich wohl, dass nicht alle augenblicklich in den Vereinigten Staaten befindlichen oder hierher kommenden Palästinenser Deser- teure der jüdischen Sache sind. Es gibt eine ganze Anzahl Leute, die sich aus wohlbegründeten Ur- sachen hier aufhalten oder auch hier eingewandert sind. Ihnen sollte jede Hilfe gewährt werden, wie anderen Einwanderern auch. Anders liegt es aber wohl in Fäl- len, in denen Juden Palästina verlassen haben, obwohl sie nach Massgabe ihres Alters oder ihrer Berufe für die Verteidigung des Landes in Frage kommen. Per- sonen, die zu dieser Gruppe ge- hören und jetzt trotzdem nach den Vereinigten Staaten zu kom- men versuchen, sollten für ihr Imstichlassen des Landes, das ihnen lange genug Leben und Sicherheit gewährt hatte, nicht unterstützt werden. Vor allen Dingen glaube ich auch nicht, dass solche Elemente erwünschte Einwanderer sind, denn können wir erwarten, dass sie, die Palä- stina nicht die Treue gehalten haben, als es dort ungemütlich wurde, etwa als Bürger der Vereinigten Staaten ihre Pflicht wahrhaft erfüllen werden? Haps Aron. Matthäus 10,37 Mit dem Eifer, der den tempe- ramentvollen Psychoanalytiker auszeichnet, hat W. C. Hulse's Spürsinn einen neuen Beweis für die Herrschaft des Mutterkom- plexes aufgestöbert. Diesesmal handelt es sich um eine berühmte Stelle im Matthäus-Evangelium, wo Jesus in längeren Ausführun- gen sich an seine Jünger wendet, um sie auf ihre Aposteltätigkeit vorzubereiten. Hülse erwähnt diese Stelle in Verbindung mit seiner Analyse des Dramas "Skip- per Next to God", zu der sich andere äussern mögen, die das offenbar erregende Werk besser kennen als ich. Zunächst aber ist Hülse ein Irrtum unterlaufen, indem er von einer "Apostelge- schichte" des Matthäus spricht. Bisher war leider nur ein "Evan- gelium" des Matthäus bekannt. Die bekannte Stelle (Matth. 10, 37) lässt sich nun nicht aus dem Zusammenhang herausreissen, denn es handelt sich um eine Darlegung aller Forderungen an die Jünger, die sich bedingungs- los der Nachfolge Jesus' opfern müssen, mit allen Bräuchen und Traditionen brechen sollen, die ; lenden, gesunderen Kräfte in die- seit länger als einem Jahrtausend ses verseuchte Volk dringen. So gültig waren. Denn es ist von'war der "Aufbau" mir wie ein der Familie schlechthin die Rede, j frischer Wind aus der weiten, die man opfern müsse, um ein freieren Welt. wahrer Jünger zu werden. Im von | Vielleicht interessiert es Sie Hülse halb zitierten Vers werden noch, dass ich bei tast allen Arti- ferner Sohn und Tochter ge- kein und Bemerkungen über die nannt, die man nicht mehr "lie- | Deutschen und Deutschland Ihre ben" dürfe als Jesus. Schon im Ansichten hätte unterstreichen Vers 35 erklärt Jesus, er sei j mögen. Mir scheint, dass Sie gekommen, um "den Menschen weitab dort drüben eine bessere zu erregen wider seinen Vater Kenntnis der hiesigen1 Zustände, und die Tochter wider ihre Mut- j Ansichten und Verhältnisse nahen ter und die Schwiegertochter als die meisten Menschen hier, wider ihre Schwiegermutter." Und doch möchte ich eine Bitte Und Jesus fährt fort: "Und des i an Sie richten: Helfen Sie diesem Menschen Feinde werden seine ] Volk zu seiner Gesundung. Die eigenen Hausgenossen sein." Es i Bitte mag absurd klingen. Sie Uebersetzung) und ergänzt die1 Gollancz, der Mensch unter uns Reihe der bisher aufgeführten .armseligen, von Fanatismus und Personen noch um die eigene1 falschen Götzenbildern verdor- Frau und die Geschwister, die benen Kreaturen, gibt mir den man hassen müsse. Und so bleibt wenig Raum für eine Beschrän- kung auf dem Mutterkomplex. Nun werden gute Kenner und aufmerksame Leser auch auf an- dere, wichtige Stellen verweisen und erklären, dass Jesus' Worte manchen Juden seiner Zeit nicht fremd geklungen haben. Beide Zitate, sowohl aus Matthäus als Lukas, haben ihre Parallelen, wie oft, in den Büchern des Alten Testaments. Was Jesus von sei- nen Jüngern forderte, hatte Moses schon in seinem Testament von den "Kindern Levi" verlangt.- Es ist eine andere Frage, ob gerade diese Parallele Jesus in den Augen der Schriftgelehrten zum Revolutionär machte, als er an seine Jünger die gleichen Bedin- gungen stellte wie einst Moses an die Leviten. Diese Parallelen dürften Hülse besonders inter- essieren: im Testament (5. Mose, 33,9 f.) fordert Mose die "Kinder Levi" auf, "Vater und Mutter nicht zu sehen, den Bruder nicht zu kennen, vom Sohne nichts zu wissen" (nach Luthers Ueber- setzung) . Es bleibe dahingestellt, ob der Ursprung der Artikel des Testa- mentes wie die Worte Jesus' in der Aktion der "Kinder Levi" an- lässlich der Sühne für die Er- richtung des Goldenen Kalbes zu suchen ist. (2. Mose, 32, 27—29). Ich muss es Theologen überlassen, die Zusammenhänge darzustellen, wie es auch eine Sache von Theo- logen ist, auf die folgenschweren Wirkungen der Matthäusverse für die Bildung des geistlichen Standes hinzuweisen. Kurt Kersten. * Eine deutsche Frau schreibt uns: . . . Lassen Sie mich Ihnen noch sagen, dass wohl selten eine Zei- tung so wie der "Aufbau" von An- fang bis zu Ende hier gelesen . Und dann von Hand zu Hand wei- ihnen über die religio- tergegeben wird. Seit 1933 lebten sen Lehren. Bald gesellten sich und leben wir noch heute in einer a!lc einflussreiche Männer zu hermetischen Isolierung von der diesen Debattier-Zusammenkünf- ten und wurden rasch Anhänger Mut und die Freiheit zu dieser Bitte: Helfen Sie uns durch Presse und Film, Wort und Bild und jegliche Propaganda aus unserer geistigen Isolierung her- aus! Tun Sie es um Ihrer selbst willen und damit einmal einer anfängt, den Kreis zu durchbre- chen. Das jüdische Volk ist dem deutschen an Intelligenz weit überlegen. Darum spreche ich diese Bitte aus. Jugendleiterin Aenne M. (Hamburg). New Yorks Heine'Denkmal Der von Ihnen zitierte Artikel aus dem Januar Heft der "Soli- darität" weist einige Unrichtig- keiten hinsichtlich der Geschichte dieses Denkmals auf. Dasselbe war ursprünglich nicht für Mainz, sondern für Hei- nes Geburtsstadt Düsseldorf be- stimmt. Fernerhin: Wilhelm II. hatte nichts mit diesem Denk- mal zu tun — es war die Mehr- zahl der Düsseldorfer "Stadt- väter" sowie eine Reihe sonstiger Persönlichkeiten, die sich zusam- mengeschlossen hatten, um die Errichtung des Denkmals in Hei- nes Geburtsstadt zu verhindern. Es wird Ihre Leser sicher auch interessieren, dass es sich bei die- sem ursprünglich für Düsseldorf bestimmten, jetzt in der Bronx stehenden Denkmal um ein Ge- schenk der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich-Ungarn handelte, Sie war eine Verehrerin des Dichters und hat ihm in dem von ihr erbauten Achilleion auf Korfu ein Denkmal errichtet, das spä- ter, als das Anwesen von Wil- helm II. erworben worden war, entfernt wurde. Das in der Bronx stehende weithin ' sichtbare Monument wurde von dem Berliner ßildh311er, CJeorg Hertef suf Veranlassung der Kaiserin ülivibeih geschaffen. Infolge der wit-wärtigen • Verhältnisse, die sich aus i<=m Wider- stand der Düsseldorfer eigaoen, Trat - Elisabeth aus politischen Gründen von dem Projekt zurück. Das Denkmal " wurde dann von deutscharn"- rikani- schen Verehrern des Dichter» erwor- ■ ben und hierher transportiert. i?s wurde im 100. Geburtsjahr von Heine ■ im Jahre 1897, unter gross -n Feier- lichkeiten und unter starker Anteil- nahme der deutschamerikan sehen Be- völkerung enthüllt. In dem sehr gepflegten Joyce Kilmer-Park gelegen, wird das - Monument zweifellos viele Heine Verehrer aus Ihrem Leserkreise zur Besichtigung anlocken. Ludwig Baer. Mein Brief an den New Yorker Bür- germeister Gaynor über die Schänduni' des Heinedenkmals wurde am 7 De- zember 1911 geschrieben Längst vor- her hatten mir "Autoritäten"' gesagt, ' dass das Monument von Maiiv besteht worden war. Ich glaubte ihnen Auch wusste ich aus Zeitungen. 1a«s d*r " Kaiser Wilhelm gegen das Denkrtnl ' war. Daran zweifelte ich damals so wenig wie heute. Wenn aber Düsseldorf die Siadt war von der die Lorelei .n Bronze abge- wiesen wurde, dann danke ;eh Herrn ' Baer für die Berichtiguno. [th werde * sie auch in der "Solidarität' bringen, sobald ich den vollen Beweis habe, dass Mainz an der Verbann mg des Monuments unschuldig ist Otto Sattler. LONDONER NOTIZEN Dr. Hermann Sinsheimer hielt die Grabrede für Carl Roossler, als m„n den verehrten ewigen KObernien z : letzten Ruhe brachte. Hella Kuerly, die bekannte Berliner * Soubrette und Partnerin Richard Taubers im "Land des Lächelns" er- öffnete in J ondon eine Gymnastik- : schule, die in der Hauptsache auf Atemtechnik beruht. Dr. Friedrich Walter, der frühere Feuilleton-Redakteur des "Berliner Börsen-Kurier" und Autor des bet Albert de Lange erschienenen Buches . "Cassandra" heiratete in London lila Wolfsfeld. Dr. Walter gehört seit einiger Zeit dem englischen "Central Office of Information" an. Amerikas erste Frauenführer in Von der Geistlichkeit verfolgt — von Indianern getötet Vor nunmehr 310 Jahren, am 7. Ihung der Orthodoxie und be- März 1638, kam Mrs. Ann Hut- zeichnete sie als ketzerisch. Ann . chinson, die aus Massachusetts Hutchinson wurde vom herr- ' verbannt worden war, weil sie sich keiner anderen religiösen Autorität unterwerfen wollte als dem eigenen Gewissen, nach der Insel Aquidneck im Staate Rhode Island und siedelte sich dort mit einigen ihrer Anhänger an. i Man kann Ann Hutchison mit Recht Amerikas erste Frauenfüh- rerin und die Gründerin des er- sten amerikanischen Frauenklubs nennen. Denn als sie in Boston lebte, öffnete sie zweimal in der Woche ihr Haus den Frauen der Kirchengemeinden und disku- Welt, und diese Isolierung ist ge- fährlich, denn sie lässt keine hei- lst der Bruch mit dem Patriarcha- lismus, den Jesus verlangt und auf dem die ganze Gesellschafts- ordnung beruhte. Im Evangelium des Lukas (14,26 f.) fordert Je- sus sogar "Hass" (nach Luthers werden antworten, Sie haben ge- nug zu tun, die Wunden zu heilen, die dieses Volk schlug. Die Deut- schen sollten sich den Platz im Kreise der Völker erst verdienen. Und doch bitte ich Sie! Viktor der von Ann Hutchinson gepre- digten Ideen. Natürlich sah die Geistlichkeit von Boston in den von der küh- nen und unabhängigen Frau ver- kündeten Lehrsätzen eine Bedro- OLIVENÖL ~i nech Deutschland (alle Zo- nen), Österreich, Frank- reich und allen anderen Ländern Europas. 3 It.-Kanne $6.75 Empfänger zollfrei Haus geliefert. dem direkt ins Steinag A. G. - Basel Gegründet 1933 (Switzerland) Prospekte. Auskünfte, Bestellungen: Dr. FRANZ F. FEIGL 157 Christopher Street, N.Y.C. Tel.: WA 4-5630 sehenden Klerus exkommuniziert : und verbannt, obgleich. die Mehrheit der Bostoner Gemein- - demitglieder ihren Glauben an die höchste Autorität des Gewis- sens teilten. * Vier Jahre nachdem Ann Hut- - chinson die Siedlung in Rhode . Island begründet hatte, starb ihr . Gatte William Hutchinson, und nun zog Ann an die Peripherie der damals unter holländischer : Herrschaft stehenden Kolonie ' Manhattan. Nicht lange danach " griffen Indianer die Siedlung an. Ann Hutchinson wurde mitsamt ' ihrer ganzen Familie — mit Aus- nahme eines Kindes, das als Ge- ; fangener fortgeschleppt wurde —» : von den Indianern niederge- ' macht. Sie wird heute in unserem Lande als eine Märtyrerin der Sache der religiösen Freiheit be- ' trachtet und lebt als solche in Amerikas Geschichte fort. BIOMALZ— der weltbek. 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Freilich, nach dem grossen Bannfluch, den das Polit- büro über sie verhängt, konnte es nicht überraschen, dass Prokofieff und Khatchaturian, zwei der grossen Drei der modernen russischen Musik, in der Ausstellung keinen Platz gefunden haben. Ausser Shostakovitsch und Miaskoivsky wird kein bedeutender zeitgenössi- scher Musiker Sowjetrusslands erwähnt oder bildlich gezeigt. Dafür aber umso mehr Musiker, Dichter, Schauspieler der Usbeken, Aser- baidjaner, Kirgisen, Turkmenen usw., die in der westlichen Welt ausserhalb Russlands kein Mensch kennt. Von Männern wie Serge7 Eisenstein, Schaljapin, Stanislawski weiss die Kultursektion der Ausstellung nichts. Die aus diesen Lücken sich ergebenden Schlussfolgerungen liegen für jeden auf der Hand. Dass Sowjetrussland Kaviar, Krimweine, Fischkonserven, Bucha- ra-Teppiche, Edelpelze, getrocknete Pilze, Mangan und Chrom ex- portiert, wusste man auch schon vorher; dazu hätte es keiner Aus- stellung bedurft. Das sind die wesentlichen Aussetzungen, die man an dieser Schau zu machen hat. Doch enthält sie auch vieles Sehens- werte und Lehrreiche. Man kann hier leicht die politische Struktur und Organisation der Sowjetunion kennen lernen, sich über die Kollektivfarmen und die Schulbildung informieren, ja die reiche Vielgestalt des Stalin-Reiches in allen ihren Formen studieren. Nur von den Proben der Sowjet-Malerei sei besser geschwiegen. Da herrscht noch Anton von Werner auf russisch: historische "Schin- ken ad majorem gloriam Stalins. Na* CUBA und VENEZUELA über NEW YORK von Rumänien, Polen und anderen europäischen Ländern BUCHUNGEN JETZT MÖGLICH. GLOBE STAR, INC. Travel Service 107 WEST 43rd ST. NEW YORK 18, N. Y. Phöne: LOngacre 3-0983 REISEN NACH ÖSTERREICH UND WIEN Unser Austrian Department gibt Ihnen alle notwend. Auskünfte Verlangen Sie Merkblatt AL—A-4 Flug- und Schiffspassagen für Frühjahr und Sommer noch erhältlich. — AUSWANDERUNGS-BERATUNG — . 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Y m Tel.: WA 9-6606 NACH DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH Einige wenige Schiffsplätze noch erhältlich. NACH MARSEILLE UND 'GENUA MIT SCHNELLDAMPFER Abfahrt: April und Juni Kabinenklaese $225.00 iägl 9:30 b:30 Samst, bis 3:30 Steve Lohr Manager European Departm't 147 W. 426 Street - LO 4-5540 SCHIFFS- und FLUG-KARTEN nach der GANZEN Well zu Originalpreisen , FERIEN- PAUSCHAL- 1 REISEN lautWravel Gegründet 1929 Utliciallv author honded agents 705 MAD1SON AVE. New York 21 N. Y <63 Telephone: PI 9-788 ' RIVERSIDE Travel Service Official bonded Agents for all Air and SS Lines since 1925 2095 BROADWAY (73rd St.) New York City - TR 7-0100 Einwanderung nach MEXICO LUIS ROJAS DE LA TORRE MEXIKANISCHER ANWALT SU GAST «2nd ST. New York City rel.i MU 2-0780 Handel und Wirtschaft Die Produktion holt auf Von ROBERT LANN t XI In der Finanzwelt von New York erzählt man vom Leiter einer reichen Eisenbahn des We- stens die folgende Geschichte: Nach seinem letzten Aufenthalt in New York soll er gesagt ha- ben: "So oft ich meine Freunde in Wall Street besuche, werde ich so pessimistisch, dass ich es nach- her immer für das Beste halte, die Schienen unserer Eisenbahn schnell aus der Erde zu reissen, solange für Schrott noch gute Preise zu erzielen sind." In der Tat, Wall Street ist das Zentrum eines wirtschaftlichen Skeptizismus, der an das An- dauern der gegenwärtigen Ueber- prosperität nicht glaubt. Man er- wartet eine kräftige Korrektur, eine Periode des Uebergangs von Inflation zu realistischem Verdie- nen. Diese Ansicht wird durch eine Studie des Department of Coihmerce "Progress of the PoSt- war Transition" verstärkt, in der unter anderem dargelegt wird: Die Gesellschafts-Gewinne des Jahres 1947 vor Abzug der Steu- ern betrugen ungefähr $2S Milli- arden, In dieser Ziffer sind aber 6 Milliarden Gewinne erhalten, die lediglich aus der während des Jahres erfolgten Preissteigerung stammen. Ohne diese Gewinne an den Warenlagern wären die Profite nur $23 Milliarden gewe- sen. Die Gewinne nach 1947 noch Steuerabzug werden ca. 17.4 Mil- liarden betragen, gegenüber 12.5 Milliarden in 1946. Eliminiert man aber die Gewinne an Waren- lagern, so erhält man für 1947 einen Reingewinn (nach Steu- ern) von ca. $14 Milliarden, ge- gen 12.5 in 1946. . . . Und das ist die höchste Summe, die man für 1948 erwartet, denn in diesem Jahre wird es wahrscheinlich keine Gewinne an den Warenla- gern geben. Vielleicht das Gegen- teil. Der Sturz der Getreidepreise war das Signal dafür, dass Infla- tion und wilde Preisjagd sich einem Ende nähern. Man ist all- gemein nüchterner geworden. Handelshäuser kürzen Bestellun- gen, und einige Fabriken haben Neubaupläne aufgeschoben, Die Warenhäuser haben in den ersten zwei Monaten des Jahres 1948 ca. 6 Prozent mehr verkauft als vor einem Jahr. Gerechnet in Dollar. Wenn man jedoch be- denkt, dass das allgemeine Preis- niveau seit dem Vorjahr um min- destens 15 Prozent in die Höhe gegangen ist, ersieht man, dass das physische Volumen der Ver- käufe in den Warenhäusern heute kleiner als im Vorjahr. Die Inflation in U.S. muss zu einem Ende kommen. Noch nie in der Geschichte des Landes wurde ein solches industrielles Aufrüstungsprogramm durchge- führt wie in den Jahren 1946 und 1947. In vielen Zweigen wurde die Kapazität der Erzeugung verdoppelt. Die MoGraw Hill Publishing Co. hat eine Umfrage bei den Indu- strien in 95 Städten angestellt REMEMBER R. P. R. CORP. 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Die Kapazität der Automobilindustrie, Maschi- nen, elektrische Apparate und Maschinen, Textil- und chemi- schen Industrie ist am stärksten ausgeweitet worden. Wenn das Nachkriegs-Bauprogramm aus- geführt ist, wird die Kapazität der Industrie um volle 52 Pro- zent grösser sein, als 1939. Das wird im wesentlichen 1948 der Fall sein. Wenn wir uns vor Au- gen halten, dass die Kapazität der amerikanischen Industrie vor dem Kriege so gross war, dass sie nur in wenigen Jahren der besten Konjunktur voll ausgenutzt wer- den konnte, muss man zu dem Schluss kommen, dass die Infla- tion in unserem Lande nicht mehr lange dauern kann. Riesenpro- duktion und Inflation können nicht nebeneinander bestehen. Ein Zweig nach dem anderen erreicht den Sättigungspunkt und tritt in die Periode des Rückschlags Die erste war die pharmazeuti- sche Industrie, deren Gewinne beinahe verschwunden sind. Als nächste kamen die Fluglinien daran, dann die Radioindustrie, dann die Filmindustrie, die in einer schweren Krise liegt; nun ist die Reihe an der Möbelindu- strie, Automobilreifen, Kleinmo- toren, Werkzeug und kleinen Werkzeugmaschinen. In den letzen Wochen ist es auch auf dem Markt für alte Häuser still geworden, die Preise 10 Prozent tiefer als 1947. Der Export ist s im Rückgang begriffe Und trotz all di schläge ist die allgi schäftigung des Lan auf dem höchsten F langt. Die vielen Rüc Einzelindustrien habi gemeine Wohlergehen rührt. Das ist überrz erfreulich. Wäre es d< die Korrekturen in schaft sich weiterhir nach in Einzelzweiger ruhig und in sich ab ohne ansteckende Wi: die Gesamtwirtschaft denschaft zu ziehe; schwer, an solches Gli ben! PARK BRIDGE CORPORATII COMMERCIAL FINANCING • . , SINCE 1931 52 WALL STREET NEW YORK 5, N. Y. 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Zehntausend Engländer sind durch jene unscheinbare Türe ge- gangen, um den Arabern ihre Dienste anzubieten; aber nur 7000 sind bereit, auch für ihre Ueber- zeugung zu kämpfen. Shaw ist davon überzeugt, dass dies nur ein ' -cheidenei Anfang ist; erst wenn die Kämpfe in Palästina wirklich losgehen, werden sich geiner Meinung nach die Englän- der in Scharen melden. Ian Shaw ist auf seltsamen "Wegen dazu gekommen, die Sache der Araber in London zu Gertreten: er ist ein Antisemit. Weil er einmal vor vielen, vielen Jahren von einem Juden betro- gen worden sein will, hasst er nunmehr alle Juden und ist da-, von überzeugt, dass die Araber |echt haben. "Solange Geld ein- : geht, ist es mir gleichgültig, woher dieses Geld kommt", sagt er schlicht, "Von mir aus soll es von Faschisten kommen — so- vjBnge es nur einkommt." Es gibt kein englisches Gesetz, I®'Äß ;das Rekrutieren von Eriglän- l:<:ibrn verbietet und verhindern änn. Diese Freiwilligen verlas- ipr die Insel unter dem Vor- fand, Geschäfte zu machen oder ;En Uebersee - Ländern als In- ijtruktoren zu wirken. Es sind militante Antisemiten und ehe- malige , Soldaten, die sich nicht is Zivilleben einordnen können; s sind Abenteurer, die irgendwo kämpfen wollen — ganz egal wo. Und es sind auch junge Leute, Sie sich den Frieden anders vor- estellt haben, und nunmehr zu igen pflegen: "Was haben wir verlieren, wenn wir nach Pa- stina gehen?" Major Sam Weiser. Der Gründer der jüdischen Le- gion wohnt in Hydepark Street 21, und wenn seine Freiwilligen auch nur die Zahl von dreitau- send erreicht haben, so sind diese dreitausend jedoch entschlossen, wirklich zu kämpfen. Weiser hat eine Familie und ein gutgehendes Geschäft. Aber er setzt seine ganze Person dafür ein, um Mit- glieder für seine Legion zu wer- ben. Seine Freiwilligen haben an- dere Motive: sie wollen durch ihre Aktivität beweisen, dass der Faschismus, dass Hitler weiterhin bekämpft werden müssen. Sie sind ganz der Meinung Major Weisers, dass man mit allen mög- lichen Mitteln in Palästina kämpfen muss; ihnen ist jedes Mittel recht. "Ich sehe keinen Grund, die Juden nicht zu bewaffnen, wenn die englischen Truppen Palästina verlassen wollen. Es ist besser, __AUFBAU sie verteidigen sich selbst als dass eine internationale Polizei viel- leicht an beide Seiten Waffen verkauft", sagte er vor ein paar Tagen einem Reporter. "Die mei- sten Leute werden einen Weg wissen, England zu verlassen, und wir helfen ihnen dann schon weiter." Und so werden sich denn in Palästina Menschen gegenüber- liegen, die noch vor wenigen Jahren in einer gemeinsamen Armee dienten. Es ist tragisch; aber beide Seiten sind fes+ davon überzeugt, dass sie für eine ge- rechte Sache kämpfen. Die Frei- willigen Ian Shaws und Sam Wei- sers haben noch vor kurzer Zeit Schulter an Schulter Hitler be- kämpfen helfen. Nun werden sie sich gegenüberstehen und aufein- anderschiessen. Herzl-Erinnerungstafel in Paris An dem Hotel in der Rue Cambon in Paris, in dem Theodor Herzl den "Judenstaat" geschrie- ben hat, wird aus Anlass der Gründung des Jüdischen Staates eine Tafel zur Erinnerung daran angebracht werden, dass dort die Idee des modernen Judenstaates geboren wurde. Zu der Zeit, als Herzl den "Judenstaat" nieder- schrieb, war er bekanntlich Pa- riser Korrespondent der Wiener "Neuen Freien Presse". Ii Ii Pilgrims Von MICHAEL • In Deutschland und unter den Deutschen im Auslande rüstet inan zur Feier des hundertsten Jahrestages der bürgerlichen Re- solution im einstigen Deutschen Reich. Es war kein Sieg, sondern nur ein Siegesrausch. Die Reden » und Proklamationen des März 1848 verraten, dass die Kämpfer tön damals wirklich des Glaubens waren, ein glückliches Zeitalter "ier 'Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlfahrt für das Reich, ja für die gesamte Menschheit, sei ange- brochen. Wie kurz war der Traum! Die t schnell wiedererstarkte Reaktion " (schwemmte das Errungene in Blut hinweg. Die bürgerlichen Rechte in Oesterreich wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein — von der Bürokratie oft genug umstrittener — Besitz. Und in Deutschland brachte erst die Wei- ; marer Verfassung völlige bürger- , liehe Freiheit; eine Freiheit, die !ff-'.:#iderwillig genossen und lax ver teidigt* wurde. Dieser 16. März fejt auch der 100. Geburtstag der Emanzipation der Juden im da- maligen Reich. Die verkündeten "Grundrechte des Volkes" ent- hielten den Beisatz: "unabhängig vom religiösen Bekenntnis". Das änkfurter Parlament fügte am Oktober 1848 auf Antrag Ga- tiel Riessers den Grundrechten f noch den Satz hinzu: "Durch das religiöse Bekenntnis wird der Ge- nuas bürgerlicher und staatsbür- gerlicher Rechte weder bedingt noch beschränkt." Es war dies nicht eine ge- Ichenkte, sondern eine mit Blut erkämpfte Emanzipation. In den I deutschen Freiheitskämpfen spiel- ten die Juden immer eine grosse Rolle. Der besondere Kampf F ier Juden um ihre Emanzipation war ein Stimulus für den deut- schen Freiheitskampf als solchen. Riessers Gedanke, dass es nur «ine "Freiheit für alle oder gar keine" geben könne, setzte sich flUrch. Nicht allein mit geistigen Waffen, sondern auch auf den Harrikaden stellten die Juden ihren Mann. Unter den Berliner 1848 von WURMBRAND März-Gefallenen und unter den Wiener Gehenkten waren Juden in entsprechendes Zahl. Auch in der Folgezeit waren der deutsche Freiheitskampf und das jüdische Streben nach Emanzipation von den gleichen guten wie bösen Wechselfällen begleitet. "Aus Schlangengift mag Honig Messen" — lautet ein Bibelspruch. Als mittelbare Folge des zusam- menbrechenden Emanzipations- kampfes im Reich kamen jüdische Gemeinden in der Neuen Welt ins Blühen. Söhne und Töchter zahlreicher jüdischer Familien, enttäuscht über den Sturz ihrer Ideale und angewidert von den Taten der Reaktion, folgten den Spuren jüdischer Freiheits- kämpfer vorangegangener Jahr- zehnte und wanderten nach den Vereinigten Staaten aus. Das sind unsere jüdischen "Pilgrims", die ihre Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit in das Land jder Freiheit trugen. Sie erst legten den Grundstein zu einem organisierten jüdischen Ge- meindeleben in den Vereinigten Staaten. Es ist nicht eine lediglich paral- lele, sondern eine durch den Ge-r schichtslauf bedingte Erschei- nung, dass in die Zeit der Feier der März - Revolution auch die Hundertjahrfeiern der frühen jü- dischen Congregationen, Wohl- fahrts - Institutionen, Synagogen und Tempel vor sich gehen. In sehr vielen dieser Gemeinden war bis vor wenigen Jahrzehnten noch die Amts- und Gebetsprache deutsch. Die erst um die Wende dieses Jahrhunderts stärker ein- setzende Masseneinwanderung von Juden aus dem europäischen Osten hat vielfach zu einem Zu- sammenschluss deutsch jüdischer und ostjüdischer Elemente inner- halb der Gemeinden und der po- litischen wie philantropischen Verbände geführt. Die "jüdischen Pilgrims" und ihre Nachkommen sind nicht nur nicht aus der Geschichte der Ju- den in USA, sondern ebensowe- nig aus der Geschichte der USA Alexander Rosenfelds Mission: Verbreitung des Hebräischen Dr. Alexander Rosenfeld, Prä- sident der Brith Ivrith Olamit (Weltverband für hebräische Sprache und Kultur), ist vor we- nigen Tagen aus Palästina in einer Mission, die ihn durch Nord- und Südamerika führen wird, in New York eingetroffen Die Histadruth Ivrith (amerika- nischer Zweig des Weltverban- des) veranstaltete ihm zu Ehren einen Empfang im Freedom House, bei welcher Gelegenheit Rosenfeld von den hebräischen Schriftstellern. Künstlern und Erziehern gefeiert wurde. In einem kurzen Gespräch ent- wickelte Rosenfeld seine Mission, die darin besteht, die kulturelle Struktur der jüdischen Gemein- schaften in den verschiedenen Teilen der Welt im Hinblick auf das Entstehen des Judenstaates nicht allein zu erhalten, sondern auch zu festigen. Der Judenstaat, .sagte Rosen- feld, wird ein Hebräerstaat sein. Nicht nur wird die Staatssprache hebräisch sein, sondern auch Er- ziehung, Kunst, Gesellschafts- und Geschäftsleben werden im Zeichen der hebräischen Sprache vor sich gehen; Wenn nun in dem gleichen Masse wie jetzt die Assimiliation der Judenheiten in Europa und Amerika an die Kul- turen der betreffenden Länder vor sich gehen würde, dann müsste das mit der Zeit eine Entfremdung zwischen dem Ju- denstaat und den jüdischen Ge- meinschaften in der Welt zur Folge haben. Dieser Gefahr will der Brith Ivrit Olamit einen Riegel vor- schieben, indem er jetzt daran- geht, sein Werk der Verbreitung der hebräischen Sprache und Kultur überall zu intensivieren. -nd. Mark Twain's Advice so Jews By DAVID SCHWARTZ In the 'eighties, Grover Cleveland ran as Presidential candidate against James Blaine. In the last week of the campaign, a group of Protestant clergymen carrle to the Blaine campaign headquarters to pay their respects and the Speaker referred to the Opposition Democratic candidate as the representative of "rum, Romanism and rebellion." Blaine paid only perfunetory attention to the speech, but a steno- grapher, who had been sent by the Democrats to trail Blaine, copied down the remarks in shorthand. Had Blaine repudiated this slur on Catholicism? No, he had passed it by as one passes by many things. You can't make an issue of every offensive remark. But the ©emoeratie campaign manager did not pass it by—and * the Irish Catholics did not pass it by. The Democratic party head- quarters had this slur plaearded all over New York. And Blaine lost enough votes in New York to lose the electoral votes of New York and the Presidency. Grover Cleveland was elected. The Irish in America have ahvays possessed this faculty of using the vote to shield themselves, It is this group solidarity which accounts for the fact that in almost every northern city, political party machinery is so often in the hands of the Irish, while Jews take almost no active part in politics. But is not the suffrage designed to protect one's immediate interests as well as the larger interests which each group shares with the others? Just about the time Grover Cleveland retired from the Pre- sidency, Mark Twain wrote an article on anti-Semitism in Europe. He visited Austria. He told of the twenty different parties in Austria and said while all the twenty were fighting each other, all of them were fighting the Jews. As a result of this. article, an American Jew wrote to Mark Twain asking him in the light of his own statements, what Jews should do about it. Mark Twain wrote back that they should emulate the Irish and organize. „ "In America," wrote Mark Twain, "as early as 1854, the ignorant Irish hodearrier, who had a spirit of his own and a way of exposing it to the weather, made it apparent to all that he must be politically reckoned with, yet fifteen years before that, we hardly knew what an Irishman looked like. ^ "As an intelligent force and numerically, he has always been down, but he has governed the country just the same. It was because he was organized. It made his .vote valuable—in fact essential. "Who gave the Jew," asked Mark Twain, "the right to sit still in a free country and let someone eise look alter his safety? The Jew has learned about Organization in chariiies," he added. "You huddle to yourselves already in your chariiies. There you are omni- potent and compel due recognition. You don'l have to beg for it. It shows what you can do when you band yourselves together for a definite purpose. Band together and deliver the casting vote where you can, and where you can't, compel as good terms as possible." Copyright JTA. Schade, dass wir nicht alle "Jeckes" sind!" Ein Lob Weizmanns für die deutschen Juden Im Mitteilungsblatt der "Alijah Chadaschah" aus Tel-Aviv befindet sich ein hohes Lob Dr. Chaim Weizmanns für die nach Palästina eingewanderten deutschen Juden. Der grosse jüdische Staatsmann hat nach dem genannten Blatte folgendes erklärt: "Die schwierigste Periode un- serer Entwicklung begann im Jahre 1933, und sie dauert noch an. Hitler kam zur Macht, die Ali ja Chadascha setzte ein, und ein Strom deutscher Juden kam nach Palästina. Ich wurde von der Exekutive aufgefordert, mich, gemeinsam mit Dr. Ruppin, an die Spitze einer Organisation zu stellen, die die Sorge für diese Ali ja übernehmen sollte. Ich war gerade in Palästina, als diese Ein- wanderung begann. Es war herz- zerreissend zu sehen, wie Men- schen, die an ein geregeltes Le- ben gewöhnt waren, entwurzelt und in eine Umgebung verpflanzt wurden, die, wenn nicht geistig, so doch praktisch ihnen fremd war. Und doch fügten sie sich ein. Die Aufnahmefähigkeit des Ji- schuw wurde auf die Probe ge- stellt. Was immer man auch sa- gen mag, Palästina hat mehr als jedes andere Land, mehr als Amerika und die südamerikani- schen Staaten, zu der Rehabilitie- rung der deutschen Juden beige- tragen. Als Gegenleistung brach- ten die deutschen Juden vielerlei nach Erez- Israel, darunter einen Sinn fiir Ordnung und das der Sache unbedingte Ergebensein. Wenn man gelegentlich von den "Jeckes" in verunglimpfendem Tone spricht, so muss ich sagen, ich bedaure, dass wir nicht alle "Jeckes" sind. Die Kinder dieser "Jeckes" sind schon geachtete Bürger des Landes, sie haben sich eingefügt. Man muss ihre Siedlungen sehen, um zu verstehen, welch grossen Beitrag die deutschen Juden zum Aufbau Erez Israels geleistet ha- ben" Walter Alexander 70 Jahre In jüdischen Gemeinden Deutschlands war es für viele Familien eine Ehrenpflicht, sich für die Arbeit in der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Die be- sten Männer waren gewöhnlich diejenigen, die in ihrem Berufe ein besonders grosses Mass von Arbeit zu bewältigen- hatten. Aus überhaupt wegzudenken. Sie steuerten zu Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Wohlfahrts- wesen der Vereinigten Staaten sehr viele fruchtbare Ideen, Ini- tiative, Opferbereitschaft, sowie einen niemals gebrochenen kämp- ferisch-demokratischen Geist bei. Sind sie doch Geist vom Geiste und Blut vom Blute der Marz- Kämpfer im einstigen Reich. solcher Tradition heraus hatte sich auch Dr. Walter Alexander bereit erklärt, das ^mt des Schuldezernats im Vorstand der Berliner Gemeinde anzunehmen. Viele Jahre war sein Vater, Nau- mann Alexander, im Ehrendienst der Gemeinde tätig. Dr. Alexander hatte als Direktor der Gaswerke der Stadt Berlin einen Po- sten, der eine grosse Arbeitskraft er- forderte, und auch er bewies /wieder, dass solche Männer für die schwierig- sten Aufgaben am geeignetsten sind. In der Berliner Gemeinde, mit ihren vielen Religions-, Volks- und Mittel- schulen, mit der Versorgung des Reli- gionsunterrichtes an den städtischen und höheren Schulen, war das Schul- dezernat schon in regulären Zeiten mit vieler Arbeit verbunden. Als aber die Nazis tausende jü- dische Kinder über Nacht aus den Schulen hinauswarfen, galt es, schnellstens Unterrichtsmög- lichkeiten für diese zu schaf- fen. Alexander, unterstützt von besonders befähigten Mitarbei- tern, wie Dr. Bamberger und Dr. Schäfer, verstand es in unglaub- lich kurzer Zeit, nicht nur neue Volksschulen, sondern auch ein i Gymnasium zu schaffen. Wenn ich heute Walter Alexan- der zum 70. Geburtstage die herz- lichsten Wünsche ausspreche, so glaube ich auch im Namen aller, die die Freude hatten, mit ihm zusammenzuarbeiten, sagen zu dürfen, dass ihm*nicht nur Dank gebührt für das, was er geleistet sondern besonders für o t • ,, I. wie er es verstanden hat, v . . > >> als Freunde zu gewinnen, l igeii ihm noch viele sorgenlose Jahre im Kreise seiner Lieben beschie- den sein. Moritz Rosenthal. Die vorliegende Ausgabe des "Aufbau" ist seine FOREIGN EDITION (AUSLAND-AUSGABE). Sie enthält den gesamten Text der amerikanischen Aus- gabe. Lediglich Notizen rein lokaler Bedeutung sind ausge- lassen. Dafür wurden zusätz- liche Artikel allgemeinen In- teresses aufgenommen. HPV AUFBAU March 1 Die Westküste A hortnightly Section of Aufbau tot California, Oiegon an^ Washington Aufbau XIV, 1 March 12; 19 48-West Coast VIII, 6 Kleiner Wegweiser durc San Francisco Von THERESE POL Der arme Tourist, der noch nicht viel herumgekommen ist, lässt sich gern von — für ihn neuen — Eindrücken überwälti- gen und verspürt den Drang, sie mitzuteilen, auf die Gefahr hin, dass sie alle schon längst und besser beschrieben worden sind. Um also die Spannung für den Leser nicht ins Unerträgliche zu steigern, sei gesagt: San Fran- cisco ist eine der schönsten Grosstädte, die man sich vorstel- len kann. Es vereint den Charme von Paris mit der aufregenden Hafenatmosphäre von New York, dem südlichen Rhythmus von Genua und noch so einigen ande- ren Dingen, die es vermutlich nirgendwo gibt. Die Stadt besteht aus Hügeln, und der Verkehr ist eine einzige Berg- und Talbahn Es wird hier mit Recht viel vom guten Klima gesprochen, und selbst Regen und Nebel haben eine nie gesehene Anmut. Das Beste, was der Neuan- kömmling machen kann, fUlls er noch $2.50 übrig hat, ist, sich auf eine drei Stunden lange Autobus- Rundfahrt zu begeben. Der je- weilige Chauffeur spricht seinen Kommentar zu dieser kleinen Reise, ab"r sein Wortschatz ist begrenzt und stört nicht weiter. Man fährt durch bezaubernde Wohngegenden mit malerisch an- gelegten Gärten, man träumt vom eigenen Heim, obwohl die Mieten unerschwinglich sind, bis der Fahrer darauf aufmerksam macht, dass es sich hier um "one of the most restricted residential areas" handelt. Dies bedeutet vermutlich, dass selbst reiche Ju- den sich hier nicht ankaufen kön- nen, es sei denn, sie haben sich taufen und umnennen lassen. Die Sensation der Rundfahrt ist der Blick auf das Goldene Tor. Sanft geschwungen, graziös und zum Qreifen nahe hängt dieses Weltwunder über dem Meer; rot angestrichten, vor allem aus Ko- ketterie und nicht zum Schutz gegen den Rost; in der Sonne glitzernd, unbeschreiblich hoch und für Lebensmüde der ideale, garantiert tödliche Absprungsort. Sonderbarerweise spricht fast niemand von der Riesenbrücke, die von Oakland über die Bay nach San Francisco führt. Dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst wird vermutlich von der Bevöl- kerung im Vergleich zum aristo- kratischen "'Golden Gate" nur als pebejisches Mittel zum Zweck empfunden. Friedlich auf einem Meeresfel- sen verankert und keineswegs be- drohlich aussehend, liegt Ameri- kas unheimlichstes Gefängnis, Alcatraz. Es ging die Sage, dass niemand imstande sei, die starke Meeres - Strömung zu durch- schwimmen und jeglicher Aus- bruchsversuch damit vereitelt sei, bis eines Tages zur Verblüffung des Bewachungspersonals und si- cherlich zur Erleichterung der Insassen zwei fünfzehnjährige junge Mädchen, die eine Wette gemacht hatten, in Alcatraz an- geschwommen kamen. ' Der Golden Gate Park ist zweifellos einer der schönsten, von Menschenhand gemachten Anlagen. Aus einer trostlosen Sandwüste entstand hier, dank der Initiative eines visionären Commissioner of Parks, ein prachtvoller tropischer Wald, durchbrochen von endlosen Ra- senflächen, auf denen man aufge- fordert wird, spazierenzugehen. Man füttert Rehe und anderes harmloses Getier, und wenn es hier Klapperschlangen gäbe, so wären sie vermutlich gezähmt. Wohl der einzige Stilfehler, den San Francisco sich geleistet hat, ist ein Gebäude, das noch von einer Ausstellung übriggeblieben ist, eine jener Ungetüme, denen weder Feuer noch Fluten, noch Erdbeben etwas anhaben können. Es ist ein tempelartiger Bau in unschönem Hellbraun, allenfalls dazu geeignet, sich im Regen un- terzustellen. Betreten 'fragt man sich, was sich der Architekt wohl dabei gedacht hat. Schliesslich gelangt man an den Pazifischen Ozean. Oscar Wilde fasste seinerzeit seine Ein- drücke in dem Wort "gross" zu- sammen, und dem können wir nichts hinzufügen. Wer zum Schluss noch Zeit und Geld hat, sollte nicht versäumen, in den 20. Stock des Hotels Hop- kins hinaufzufahren, wo man in gepflegter Umgebung Cocktails trinkt, allerdings nur, wenn man über 21 Jahre alt ist. Diejenigen, die sich ihr jugendliches Ausse- hen bewahrt haben, müssen ihre Geburtsurkunde vorweisen, sonst werden sie nicht hereingelassen. Wenn diese Formalitäten über- wunden sind, kann man sich der Aussicht widmen. Von hier aus überblickt man die beiden Brük- ken und die ganze märchenhafte Stadt, die nach allen Seiten in den Himmel ragt. Und selbst die vorlauten New Yorker, mit ihrem Rockefeiler Center und Empire State Building, werden plötzlich sehr kleinlaut. Sein Los Angeies "My Los Angeles." By Malt Weinsloclt. New Yorlt, 1947. Es ist das Los Angeles des Mr. Matt Weinstock. Er war zwar noch nicht hier, als Juan Rodrigez Cabrillo am 8. Oktober 1542 den Los Angeles - Hafen entdeckte. Aber mir scheint, es fehlt nicht viel. Denn im Verhältnis zu uns anderen Los Angelesen ist er fast ein Zeitgenosse des besagte Ca- brillo. Auch er ist zwar hier nicht geboren. So eingesessen ist. er nun wieder nicht, Aber immerhin: er kam im Jahre 1911. Hut ab! Er kannte also diesen Elefanten schon,als er noch so klein war. Die Schilderung des Baby von 19.11 rührte mich. Das war noch eine Zeit. Wo ich jetzt tippe, nichts als Unkraut. Ich mache es wirklich dem bös- willigen Leser recht leicht, jetzt einen sich bietenden Witz nicht zu unterdrücken. Matt Weinstock zitiert eine Reihe von frechen Aussprüchen über Los Angeles: zum Beispiel, es habe ein Klima, welches der Herrgott vergeude an einem Ge- sindel, das es ganz und gar nicht verdiene (und ich gehöre auch dazu). Oder (nach Paul Schrek- ker): dass hier nichts echt sei — nicht einmal der schlechte Ge- schmack. Kurz, Matt Weinstock, der es doch wissen muss, versi- chert uns: Los Angeles sei die meist beleidigte Stadt. Da kann man fast ein Los Angeles-Patriot werden. In einem Punkt bin ich nun gar nicht mit ihm einverstanden: anstatt diese splendide Isolation in vollen Zügen zu gemessen, ver- sucht er uns ins gute Licht zu set- zen. Wir seien hier, meint er, auf dem Wege, die demokratischste Stadt zu werden. Oh, du lieber Gott. Die arme Welt! Was war eigentlich mit der Hollywood Bowl und dem Mr. Wallace, dear Mr. Weinstock? Immerhin, wenn wir auf dem Wege sind, so scheint mir, nach einigem, was ich hier gehört und gesehen habe, der Weg recht beträchtlich lang zu sein. Dennoch hat man viel Grund, als Los Angelese nach der Lek- türe dieses amüsanten und in- struktiven Buches stolz zu sein. Ich zum Beispiel, ein Bewohner von Bevery Hills, las mit Vergnü- gen, dass ich, obwohl ich nur $57.75 Miete zahle, dennoch im reichsten Städtchen Amerikas lebe. Und dazu noch zu den neunzig freien Ortschaften ge- höre, die dieser Vielfrass Los Angeles sich noch nicht hat ein- gemeinden können. Ich würde nun gern die ganze For Advice and Assistance in All Phases of Fooeial. Cemetery and Monument Matters Consult ERIC NEWMAN Arrangements in German and American Language. 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In spite of numerous applications, Oswald did not sueeeed in obtaining permission to release them here. Among the pictures are "1914," "The Affair Dreyfus" and "The Captain of Koepenick."... Produktion Notes: William Die- terle has been signed by RKO to direct "Weep No More"; this marks his return to the studio where, in 1941, he directed "All That Money Can Buy." ... Otto Preminger, back from his trip to the East, will be producer-direc- tor either on "Lady Windermere's Fan" or "The Dark Wood" at 20th-Fox..Max Opuls com- pleted the editing of his U.-I. picture "Letter From an Un- known Woman." ... Gregor Rabi- novitch will prcxduce an opera film "Faust" with music by Gou- nod, Berlioz and Liszt, with the arias sung in English, French and Italian, for Columbia... Jean Renoir has formed his own inde- pendent film Company.... Joe Pasternak is going to produce "The Divine Tragedy," based on Anzeigen und Abonnements nimmt entgegen James Nörten 3342 Steinet Street SAN FRANCISCO, CALIF, Gegenübei dem Marina Post Office mmmmm Phone: Flllmore 6-6549 mk Dr. James Nörten OPTOMETRIST 3342 Steinet Street, San Francisco Sorgfältige Augenuntersuchung, Verschreibung u Anfertigung von AUGENGLÄSERN Tel.: Flllmore 6-6549. Statistik hersetzen, die beweist: uns kann keiner" — aber wir sind mit der "Westküste" ja doch- nur ein Ablegerchen der Östküste. So bin ich schlau und diplomatisch und reize die New Yorker Em- pfindlichkeit nicht. Einen Eindruck jedoch kann ich nicht unterdrücken, nach der Lektüre seines Los Angeles: wie Deutschland einmal in Preussen aufging, so mag wohl eines Tages Amerika in Kalifornien aufgehen. Armes, altes New England. e. the life of Christ; part of the film will be shot in Palestine. John Reinhardt and Robert Presnall, Sr. are shooting their new picture "Sofia," a Balkan story, in Mexico City; Gene Ray- mond, Mischa Auer and John Wengraf are in the cast____ More News: Erich Wolfgang Korngold has joined e faculty of the Fine Arts Conservatory in Los Angeles; he will conduct a course on opera as a finishing school for professional singers and advanced students; he will also teach the original languages and lecture on musical tradition and history of the opera..., Rudolf Loeiventhal, in town, ne* gotiating a deal about an English version of his next picture to dy produced in Mexico City where he completed a picture "Some* thing Is Drifting Down the River" only recently____ Maat' Kolpe arrived in Hollywood..*» Wilshire-Ebell Theatre Sonntag, 11. April 1948 8 Uhr abends EINAKTER-ABEND GISELA WERBEZIRK REINHOLD SCHÜNZEL LUDWIG DONATH • Vormerkungen im Boxoffice: Tel.: WY 7095 Preise der Plätze: 2i70, 2.10,1.50 Preise für IVtitglieder des Jewish Clubs $2.40, $1.8(fimd $1.20. Diesbe- zügliche Vormerkungen beim Jewish Club, Tel. DR 8655. DR. WALTER J. LOWE Optometrist Augenuntersuchüng - Brillenanfertigung 1038 S. FAIRFAX AVENUE J/j Block So. ot Olympic Blvd. LOS ANGELES 35, Calif. Phone: WE 3-3324 QZ CEMETERY Harry (»roman Robert S. Groman Managers M HO. 2322 900 N. Gower St. "ill Hollywood, Calif. SCHILDERMALER OTTO FLEISCHNER (früher Wien) 4031 DALTON AVENUE AX. 10532 LOS ANGELES Beste Facharbeit - Billigste Preise REPARATUREN an elektrischen Apparaten, Radios, Staubsauger. Mixer, Toaster, Ivons, Lamps, Wärmekissen, Ventilator Kahan Electric Co. 307 N. Laurel Avenue - WE 0850 Ecke Beverly Blvd. (8053) der "AUFBAU" und alle MAGAZINE J. M. GARDNER ,'"9 L"xrr3s WA 4500 All Services Personally Supervised BOBERT S. 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Ist es schon merkwürdig, dass Hose Franken eine Fortsetzung IU einem keineswegs bedeuten- den Stück geschrieben hat, so ist «6 umso erstaunlicher, dass ihr Stille Handlung dazu eingefallen ist und sie es dabei bewenden Hsst. Atmosphäre und Dialog l|nd alles, was sie produziert — ch reicht nicht aus für einen Theaterabend. Dabei ist auch hier Nieder die Atmosphäre dieser snobistischen Mittelstandsfamilie, die in der Muffigkeit ihrer eng- Itirnigen Anschauungen zu er- Micken droht — die beiden Al- ten, die im eigenen Haus auf der Eastside von Manhattan leben, ihre vier Söhne und deren Frauen — bis ins kleinste De- tail getroffen. Diese erstreckt sich auf die bösen Mäuler der Frauen, für die Tratsch Lebenszweck ist; die brüchige Fassade dessen, was die Frau Mama Tradition nennt; und die Diskussion über solche Themen wie Mischehen, Krank- heiten und Todesfälle, aber auch Dienstboten, Kleider, Kinder und Gatten. Entscheidend ist, dass die Autorin keine Stellung zu den von ihr berührten Problemen ' nimmt und den Zuschauern die notwendige Kommentierung selbst überlässt. Eine flüssige Aufführung unter der Regie der bühnenkundigen Autorin — u. a. mit Ethel Griffies, Mildred Wall, Katherine Bard, Alan Baxter, John McKee und Dean Morton — lässt das Stück vor über gleiten, als wäre es wirklich ein richtiges Schau- spiel mit Handlung und bestünde nicht nur aus Dialogfetzen. Mady erobert London John van Drittens "J Remem- ber Mama" scheint allein von Mady Christians abzuhängen. In London fiel seine "Voice of the Turtle" trotz der wunderbaren Sullivan durch, in Berlin "I Re- member Mama" trotz der Dorsch und Blandine Ebinger, und trotz Zuckmayers Bearbeitung. Im Aldwych Theatre wurde diese Mischung von Familienalbum und Sentimentalität, wie am Broadway auch, ein Riesenerfolg. Wie in New York spielten Mady Christians und Adrienne Gessner ihre bekannten Rollen und er- oberten sich das Publikum so- fort. Es war eine hübsche Geste der grossen Refugee-Gemeinde Londons, dass sie fast vollzählij zur Premiere gekommen war: man sah Carl Ebert und Walter Rilla, Paul Ludwig Stein und Elsa Herzog, Marianne Kupfer und Stepanek, um nur ein paar zu nennen. Friedrich Valk in der Homolka-Rolle war grossartig, und in anderen Rollen sah man Lily Kann, Amy Frank, Milo Sperber und Gerard Heinz-Hinze. Londons Zeitungen prophezeien einen Dauer-Erfolg. Leonard Bernsteins Rücktritt i <*. h. Nach langen Verhandlun- MN, die noch bis zuletzt aus- «icjitsvoll erschienen, hat sich ; j|eonard Bernstein definitiv ent- schlossen, die Leitung der New },1fork City Symphony niederzu- legen. Als Grund führt er die wohlbekannte finanzielle Lage des Unternehmens an, die sich bisher nicht, wie er erwarten Sonnte, gebessert hat. Sie ist in- ziern sogar in ein kritischeres iadiuin getreten, als die Loeal r;;.||2 der American Federation of Musicians den im vorigen Jahr l gewährten Zuschuss von $10,000 sieht erneuern will. Damit ist die vom Board bei einer Weiterfüh- ning der Konzertserien ins Auge gefasste Reduktion des Orchester- Apparats akut geworden, während Bernstein auf eine Erweiterung |a Interesse seiner künstleri- schen Pläne hinarbeitete. Die Hochflut von Angeboten, die nach seinem Rücktritt bei der admini- strativen Leitung einlaufen werden, mögen bei dieser den Glauben wecken, dess sich unschwer ein hinreichender Ersatz finden lässt, da ja unzähligen Kapellmeistern eine Tätigkeit an her- vorragender Stelle im Zentrum des in- ternationalen Konzertlebens als höchst begehrenswert erscheinen dürfte. Vielleicht, dass auch wieder ein wirtschaftlich unabhängiger Dirigent wie Leopold Stokoxvski die Position als eine Art Liebhaberei in den Be- reich seiner sonstigen Verpflichtungen ^ zieht. Weit weniger wahrscheinlich ist es jedoch, dass ein junger Musiker von den aussergewöhnlichen künstlerischen Gaben, der Energie und dem Idealis- mus eineg Bernsteins seine volle Ar- beitskraft ohne Entschädigung in den Wiederaufbau eines auf schwachen Pfeilern ruhenden Orchesters steckt, das hervorragende Leistungen ohne die imerlässlichen praktischen Vorbedin- gungen vollbringen soll. Es ist eine schmerzliche Erfah- rung, dass New York, das in An- kündigungen und Aufrufen gern als "die reichste Stadt der Welt" bezeichnet wird, nicht eine, an anderen Posten des Etats der Riesenstadt gemessen, winzige Summe zusammenbringen kann, die die Fortsetzung eines unter glücklichen Umständen begonne- nen, von Bernstein vorbildlich weitergeführten Werkes erlaubt. Film-Panorama "The Search" Victoria Theaire g-f. Die Stars dieses Films sind die in Trümmern liegenden Städte Deutschlands, und eine aus Nazilagern zusammengeholte, Verwaiste und verwahrloste Kin- derhorde. In fast allen Brieferf Von drüben konnte man lesen: "Ihr könnt Euch keine Vorstel- lung machen — diese Verwüstung muss man selbst gesehen haben." Jetzt kann man sich eine grauen- hafte, schreckliche Vorstellung «lachen. "In Nürnberg, Würz- burg, Frankfurt und München gefilmt" heisst es im Programm. Keine dieser vertrauten Stätten war zu erkennen. Erschüttert fragt man sich: "Wird dies alles je wieder aufgebaut werden kön- nen?" — Und wird man je wieder Vertrauen und unverzerrtes Den- ken ih diesen Kindern aufbauen können — kleine, scheue Tiere, die je nach der Situation sich ducken, beissen oder davonlau- fen? Eine grosse Traurigkeit be- fallt den Beschauer, wenn er diese Kindergesichter betrachtet, deren Züge Verzweiflung, Verlas- senheit, Stumpfsinn oder Härte ausdrücken. Unvergesslich ist die Szene, in der die Kinder von der Leiterin des UNRRA - Lagers (Alme MacMahon trifft wunder- voll die Mischung von Beamtin und Mütterlichkeit), ausgefragt werden und auf deutsch, tsche- chisch, polnisch und französisch Auskunft geben. Auf diesem Hintergrund entwickelt steh die Handlung: eine Mutter, die durch alle Lager Deutschlands wan- dert, um ihr Kind zu finden. Jarmila Hövetiia gibt ihr die entschlossene, unbeirrbare Kraft, ein fast aussichts- loses Beginnen durchzuführen. Nur einmal, am Beginn, hört man ihre wundervolle Stimme, als die glückliche Harmonie einer Familien-Kammer- musik in einer schrillen Dissonanz abbricht, um in das Hämmern von Gestapofäusten an der Türe überzu- blenden. Den kleinen Jungen spielt der neun- jährige Ivan Jandl, sehr glaubhaft und herzbewegend, so lange er als kleiner Landstreicher der ganzen Welt den Krieg erklärt hat; nur widerwillig und um sich schlagend fügt er sich dem freundlichen Zugriff eines G.I., auf den er dann später die ganze Liebe einer ausgehungerten Kinderseele überträgt. Später, wenn er bewusst nach der Mutter fragt und auszieht, sie zu suchen, schauspielert er. Es ist eine Freude, Montgomery Clift in der Rolle jenes G l. zu beobachten, wie er — der immer auf die "filthy DP's" geschimpft hat — durch die grossen, anklagenden und furchterfüll- ten Augen eiqes kleinen Jungen zur Verantwortung des liebenden Bruders gezwungen wird. Einige Phasen erscheinen ge- stellt, und das ist schade: die Mutter, die schon ihren Sohn ge- funden zu haben glaubt, sieht sich plötzlich einem fremden Jungen gegenüber; oder: die Mutter verlässt das UNRRA-La- ger gerade, als ihr Junge wieder dort eingeliefert wird. Und in diesem Augenblick, man mag es glauben oder nicht — ging ein tiefes "Ach" der Enttäuschung durch die Zuschauerreihen. Die Regie führte Fred Zinne- mann. L. Wechsler und Richard Schweizer, die "The Last Chance" herausbrachten, sind auch für "The Search" als Produzent und Autor verantwortlich. Das ganze, so schön geglückte Wagnis ist ein Auslandsunternehmen von MGM zusammen mit dem Prae- senz-Film in Zürich. übernehmen. Grund für die Verwei- gerung war die Tatsache, dass Feh- ling' Fritz K ort ner. der zum Besuch in Berlin weilt, öffentlich in anti- semitischer Weise beschimpfte. Die antisemitischen Bemerkungen geseii Fritz K ort ner haben die Krise, in der sich der zurückge- kehrte Schauspieler befindet, auf die Spitze getrieben, sodass kaum anzunehmen ist, dass Kort ner über- haupt in ^Berlin spielen wird. Als Kortner rntch Berlin kam, war das Hebbel-Theater besetzt: Fehlings Inszenierung von Sartre« "Die Flieger" und Zuckma.yers Bearbei- tung- von "I Bern einher Mama" wa- ren bereits angesetzt. Das russisch- kontrollierte Deutsche .Theater bot ihm an, dort aufzutreten, aber in Anbetracht seiner amerikanischen Staatsbürgerschaft erschien ihm (las nicht ratsam. Kortner dürfte daher zunächst, eine Gastspiel- Reise durch die Schweiz machen und dann ans Wiener Burgtheater gehen. Getanzte Sonntagspredigt "Billy Sunday" im City Center Der Rev. Billy Sunday ist das Muster des amerikanischen Evan- gelisten und Sonntagspredigers. Und das jüngste Ballett das Bal- lett Russe de Monte Carlo in des- sen Mittelpunkt er steht, ist ein Musterbeispiel dafür, welche Fülle von Kraft, Schönheit, Moral und Humor schöpferische Kunst, aus dem Leben Amerikas holen kann. Es ist kein Zweifel, dass darin die Tanzkunst mit ihrer Einfalls- freude und Originalität den übri- gen Kunstzweigen Amerikas weit, voraus ist. Das Ballett "Billy Sunday or the Devil his Duedessen Tänze Ruth Page und dessen nicht ge- rade subtile Musik Remi Gass- man geschaffen haben, ist faszi- nierend von der ersten bis zur letzten Minute — merkwürdiger- weise, ohne dass irgendein son- derlich einprägsamer Tanz darin, vorkommt. Dafür aber ist es "A Danced Sermon". Die Tänzer beginnen, an den Ausgangs- und Wende- punkten der Ereignisse zu spre- chen, und zwar in saftigstem Baseball-Idiom. In seiner ländlichen Versamm- lungshalle versichert uns Sonn- tagsprediger Billy vom Teufel "He is quite a pitcher" und am Schluss fordert er uns auf: "Hit a home-run and knock the devil out of the box". Zwischendurch begibt sich in naiver Anschau- lichkeit die Verwandlung Billy Sundays in die Bibelgestalten seiner Predigt: in David mit der Papierkrone, in Jung - Joseph, fröhlich seines Weges tanzend, in Samson mit der ordenbesäten Athletenbrust und Besenborsten als die berühmte Kraftmähne. Und die enstprechenden Partner treten aus den Bibelseiten: Beth- seba, die sich massieren lässt, Madame Potiphar alias Mrs. Pot, Verführersich mit Lorgnon, Bril- lanten und Federschmuck, be- gleitet von Mr. Pharao im Cut- away und Fez amerikanischer Logenbrüder, und schliesslich Delila in erdbeerfarbenem Ko- stüm. Der Engel der Unschuld schwebt lieblich durch ihre Mitte, die Weisen und die ^Törichten Jungfrauen als Schönheitskönigin- nen von Denver und New Or- leans halten ihren Einzug und die Abgesandten des Ku-Klux-Klan werden als Teufel demaskiert. Mehr Inhalt lässt sich von einem einaktigen Ballett kaum erwar- ten und gewiss auch keine um- fassenderen Perspektiven. Die Begeisterung der Mitwir- kenden ist eine Freude: Frederic Franklin als der entfesselte Evangelist Billy Sunday waltet in Tanz und Wort seines Amtes. Amüsant und geistreich ist Ale- xandra Danilova als Mrs. Poti- phar. Yvonne Chouteau, der Un- schuldsengel, und Nikita Talin als Jahrmarktsteufel dienen dem Spiel der Gegensätze. Ein Bravo dieser lebendigen Kunstleistung. Kurt LubinskL Wie wir hören Bernard v. Brentano, der 1933 als kommunistischer Schriftstel- ler in der Schweiz Zuflucht fand, und 1939 unter dem Eindruck von Hitlers Siegen Beziehungen mit den Nazibehörden aufnahm, auch zweimal ins Dritte Reich reiste, hätte am 31. März die Schweiz verlassen sollen, entsprechend dem kürzlich gefassten Regie- rungsbeschlusses des Kantons Zürich. Was die Basler "National- Zeitung" bei der Veröffentlichung dieses Beschlusses sogleich pro- phezeite — dass es Brentano nämlich gelingen werde," durch einflussreiche Freunde in statt- licher Zahl dahin zu wirken, dass er nicht werde ausreisen müssen — ist nun eingetreten. Der Re- gierungs-Rat des Kantons Zü- rich hat, laut einer Meldung der "Schweizerischen Depeschen- agentur" beschlossen, Brentanos Aufenthalt bis Ende .1948 zu ver- längern. (o. Je.) Dem jüngst verstorbenen Münchner Tragikomiker Karl Valentin, dem der "Aufbau" ein Gedenkbiatt widmete, beabsichtigt der Verlag Karl Alber, München, ein literarisches Denkmal zu setzen in Gestalt eines Buches, das den Titel "Die Masken des Komikers Karl Valentin" tragen soll. Das Werk wird fünfzig Bilder nach Phctogra phien enthalten. Den Text -schreibt der bekannte, kürzlich zum Katholi- zismus übergetretene Kunsthistoriker Wilhelm Hausenstein, (ok) Klaus Mann hielt auf einer Schweizer Reise unter anderem Fehling-Krise — Kortner- Krise? Benno Frank, der amerikanische Theater-Kontroll-Offizier in Berlin, hat .lue>•«<• ii l'Vliliii« die Lizenz ver- weigert, um als Nachfolger des ver- storbenen Karl Heinz Martin die Direktion rief* Hebbel-Theaters zu Hand-Picked Aus der INezi-) Gesellschaft "Der frühere Leiter des deut- schen Generalkonsulats in Chi- cago, Dr. Wilhelm Tannenberg, der während seiner dortigen Dienstzeit sich der besonderen Beliebtheit der nationalsozialisti- schen Ortsgruppe in Chicago er- freute und im Jahre 1935 sogar offiziell zur Teilifahe am Nürn- berger Parteitag eingeladen wur- de, arbeitet jetzt bei der Quäker- organisation in Bad Pyrmont. Seine beiden ältesten Kinder ha- ben inzwischen wieder in Chicago Wohnsitz genommen.'" Dr. Paul Schwarz in der "N. Y. Staatszeitung". vor den Studenten der Universi- tät Bern und vor der Swiss- American Society for Cultural Relations in Zürich eine "Confe- rence ä la Americaine" über das amerikanische Schrifttum der Gegenwart. "Amerika," meinte beim Verlassen des Kongress- hauses in Zürich eine akademi- sche Koriphäe, "kann sich keinen besseren Gesandten in litterxs wünschen. . . " (ok) Elisabeth Bergner hat mit den Proben zu der Komödie "The Cup of Trembling", einer Drama- tisierung des Romans ''Break- down" von Louis Paul, begonnen, in der sie eine Columnistin dar- stellen wird. Ihr Gatte, Dr, Paul Czinner, produziert das Stück, das nach Probeaufführungen in Wilmington und Boston Anfang April in New York zur Erstauf- führung gelangt. John Gunther, der Autor der Bücher "Inside U. S. A.'\ "Jnside Europe" und "Inside Asia", hat Jane Perry Fandercook, die ge- schiedene Frau des RacUokom- mentators John W. Vandercook, geheiratet. Gunthers erste Frau ist Frances Fineman Gunther, Der Berman - Fischer Verlag hat jetzt in Wien seine Tätigkeit wieder aufgenommen und als erste Bücher Thomas Manns "Lotte in Weimar" und Stefan Zweigs "Die Welt von gestern" herausgebracht. Friedrich Tor- bergs "Mein ist die Rache" und Carl Zuckmayers "Der Seleen- bräu" werden folgen. Der Lyriker und Romanschrift- steller David Luschnat und seine Frau Lotte sind nach einfähriger Tätigkeit bei der französischen Militärregierung in Baden-Baden nach Frankreich zurückgekehrt. Sie leben jetzt in Paris. Kurt Schwerin wurde von der University of Virginia an die Law School der Northwestern University in Chicago berufen, an der er die Leitung der ausländi- schen und internationalen Samm- lungen innehaben wird. An der University of Virginia war er Leiter des Catalog Department der Law Library. Kurd E. Heyne, vor "tausend .Jan ren" in seiner Heimat. München ein hochgeschätzter Kabarettist >>,.! den "Vier Nachrichtern" zugehörig, gab in Basel, wo er seit übei zehn Jahrer. ein stilles Dasein als Mitglied des Stadttheaters führt, vor sich drängen- dem Publikum zum erstenmal wieder einen eigenen Autorenabend nit Dien tungen und Chansons, die zeigten (lass er-, in der Zwischenzeit nichts an Schärfe und Charme eingebusst hat, was Zuhörer und Kritik ausgiebig be- stätigten. (ok) "Hausmusik mit Fritz Busch" R. D. Das Wohltätigkeitskonzert der Organisation der württember- gischen Juden, das am Sonntag nachmittag in der Carnegie Reci- tal Hall vor sich ging, war viel zu bescheiden als "Hausmusik mit Fritz Busch." etikettiert. Bei einer Hausmusik denkt man an musizierende Dilettanten, wäh- rend hier zwei Stunden eines er- lesenen Konzerts geboten wurden, in dem unter der Aegide Fritz Büschs erste Künstler ein ge- wähltes Programm zu Gehör brachten. Als Auftakt spielten Heida Her- manns und Fritz Busch vierhän- dig Schuberts D-dur Rondo op. 138, ein selten auf dem Konzert- podium gehörtes Werk, dessen verspielte biedermeierische Grazie (mit hier und da leicht italiani- sierten Wendungen) unter den Fingern der beiden trefflichen Künstler reizvoll zur Entfaltung kam. Dann wagten sich die bei- den jugendlichen Geiger Gerald und Wilfred Beal, zwei Brüder, mit gutem Gelingen an Antonio Vivaidis Concerto Grosso für zwei Violinen in D-moIl. Tonlich und technisch blieben die begabten Jungen dem anspruchsvollen Werk des alten italienischen Meisters kaum etwas schuldig, doch mit seinem Erfassen haperte es noch etwas. Zwischen diese und die Schluss- darbietung des ersten Teils schob sich die Vorlesung eines höchst humor- vollen Kapitels der Reiseerinnerun- gen des Ehepaars Busch durch Greta Busch. Man hörte schmun- zelnd eine Reiseepisode von Ueberfahrt von Yokohama nach Francisco, in der eine Berliner '!' - der "Baldower", eine drollige leuchtung erfuhr Mit Chopins riations brillantes op. 12 bescb Heida Hermans den ersten Teil des Programms, ihre Interpretation, in der Eleganz der Technik mit ton- licher Delikatesse und Anmut sich paarten, liess das virtuose Werk zu blendender Wirkung gelangen. Der zweite Teil des Programms war ausschliesslich dem Zyklus der Lie- beslieder-Walxer op 52 für gemisch- tes Quartett und Klavier zu vier Hau- . den von Johannes Brahms vorbehal- ten. Mit Fritz Busch und Thomas Mayer am Klavier fanden diese Ge- sänge, die zu Brahms' blühendsten Eingebungen gehören, in den pracht- vollen Stimmen von Inge Manski (Sopran), Herla Glaz (Alt), Leslie Chabay (Tenor) und Jerome Eine« (Bass), alle von der Metropolitan Opera, eine vollendete Ausdeutung. Mit Recht konnte Dr, Walter Strauss Fritz Busch und allen seinen Mitwirkenden den Dank einer hingerissenen Zuhörerschaft übermitteln. "AU Fridoy, \ Von tiefstem Schmerze gebeugt erfüllen wir die traurige Pflicht, alle unsere Verwandten und Freunde zu verständigen, dass in der Blüte seiner Jahre unerwartet und plötzlich mein imügstgeliebter Sohn und heissgeliebter Mann, unser treuer Vater, herzensguter Bruder, Schwager und Onkel FRITZ DEUTSCH in New York am 7. Februar 1948 gestorben ist. x Alle, die ihn gekannt haben, werden unseren tiefen Schmerz verstehen. STELLA DEUTSCH, Gattin HANS, HARRY, HELGA, Kinder KAROLINE DEUTSCH, Mutter ILONA KRAUTH-KENI, Schwester ERNST und SIEGMUND DEUTSCH, Brüder PAULA DEUTSCH, STELLA DEUTSCH, als Schwägerinnen OTTO, TRUDE, RUTH, PETER, FRANKLIN, Neffen, Nichten 8. Februar 1948 Mein heissgeliebter, guter . Mann, unser unveigess- licher Vater und Grossvater, unser teurer Bruder, Schwager and Onkel Dr. EMIL BERNHARD COHN Bibliothekar des Jewish Community Council, L, A. (früher Rabbiner in Berlin-Grunewald) wurde uns am 28. Februar 1948 durch einen Autounfall entrissen» aus der Fülle seines Schaffens, 67 Jahre alt. In tiefstem Schmerz: GRETA BERNHARD COHN PAUL und HANNA FRENKEL, geb. Cohn DEBORAH und EMANUEL SIDNEY und MIRIAM ROCHLIN, geb. Cohn und NAOMI BERNHARD N. COHN LENE, ROSA, LOTTE COHN, Palästina 608 N. Gardner Los Angeles 36, Calif. _ Tief erschüttert geben wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dass unser treu- sorgender, unvergesslicher, lieber Vater und Grossvatei MAX ZIMMERN am 5. März 1948 im 74. Lebensjahre verschieden ist. BENNO ZIMMERN und EMY, geb. Baruch 425 Riverside Drive LOU ZIMMERN und MARJORIE, geb. Morris 240 West 75th Street HENRY ZIMMERN und SOPHIE, geb. Neuburger 332 East 84th Street KLAUS ZIMMERN New York, N. Y. _ | ; ' Am 2. März 1948 verschied plötzlich und unerwarte unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau LUISE ELIEL im 61. Lebensjahre. geb. TIETZ Die trauernden Hinterbliebenen: ERWIN ELIEL und Frau HANNAH, geb. Lissauer 270 Park Avenue, New York 17, N. Y. ERNEST L. ELIEL 808 South Lynn St., Champaign, III. ANNE ELIEL, geb. Landauer _ North Park, Gerrards Cross, Bucks, England ANNIE ELIEL, geb. Tietz 38 Cleveland Road, London, England GERHARD TIETZ und Frau BELLA, geb. Schuty 14 North Avenue, Ealing-London, England MARGARETE TIETZ, geb. Dzialoszynski Berkeley, Cal. STEFAN E. und PETER H. ELIEL KATHELEEN und ANDREW ELIEL Am 3. März 1948 verschied unsere inniggeliebte Mutter und Schwiegermutter BERTHA WOLFF geb. Levisohn (früher Frielendorf-Spangenberg) im 78. Lebensjahre. JAKOB SECKELS und Frau GITTA geb. Wolff , SALO WOLFF und Frau 1253 Mac Arthur Blvd., Oakland 10. Calif. Ludwig Oppenheim (früher Begräbnis-Ordner In Mannheim. Baden) idfemmiaf ^Aa/iei inc. 76th Streei and Amsterdam Ave. ENdicoil 2-6600 LONG ISLAND 1250 Central Ave. FeSf Rockawev: 7-7100 MIAMI BEACH Bei Trauerfällen telefonieren Sie Beerdigungs-Institut Park West 'Chapel FUNERAL HERMAN E. MEYERS DIRECTOHS: ALPER'l Ö HUI'HERS Y. C 115 West 79th St.. N ENdicoti 2-3600 LONG ISLAND: 1284 Central Avenue Far Rockaway FAr Rockaway 7-3100 ROTHSCHILD SAMUEL & SONS tnc West End FuneraJ ChapeJ 200 W. »Ist Si SC 4-0600 Spee prlce to Aufbau readers The Fin est in Monuments m MEMORIALS BY EMANUEL NEUBRUNN of ffulkan & Neubrunn. Wien Studio 120 Ft. Washington, Avenne N Y. C. 33 fVA 7-3570 GRABSTEINE LIPSTADT MEMORIA! COMPANY 370 Amsterdam Ave. (nahe 78 St.) Tel.: FR 4-2211 Samstags geschlossen ■ II | | tT* k g Vollständige Erledigang alle, M I IX 3 V-» H Cjf* 3 vJ IN ^ Beerdigungs-Einzelheiten zv niedrigen Preisen in aller JUDISCHES BEERDIGUNGSINSTITUT Teilen New Yorks. Anerkannt von deutsch-jüdischen Gemeinden Grabstätten auj allen Friedhöfen Neue, mode i eingerichtete Chapel (nahe Washington Heights) 1225 JEROME AVENUE (Ecke 167. Str.) . Iel.: JErome 6-740C Am 2. März 1948 verschied plötzlich und unerwartet im Alter von 63 Jahren mein guter Mann, unser Schwager und Onkel Victor Rothschild (früher Berlin) In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: PRIEDEL ROTHSCHILD, geb. Oliven 701 S. Gramercy Dr. Los Angeles 5, Calif. GRABSTEINE BERNARD BERLIN 350 Fort Washington Ave. N. Y. C. 33 WA 7-1045 Langjährige Erfahrung Kostenlose Beratung WEIT VORAUSSEHENDE MENSCHEN sind sich ihrei Verantwortung bewusst, wie wich- tig der Besitz eine* Familien-Grabstätte ist «Mi plötzlich ein Todesfall in ihrer Familie eintritt Treffen Sie dabei Ihre Entscheidung im »oraiu und mit Ueberlegung. New World Cemetery Po im Cedar Park Cemetery EINZELGRÄBER DOPPELGRÄBER FAMILIENPLÄTZI Cemetery Department des New World Club, Inc. 209 West. 48th Street. New York 19. N.Y. CIrcle 7-40 Am 19. Februar 1948 ist meine liebe Frau, meine gut® Tochter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante |! Hede Hohenberg-Blum von uns gegangen. i' In tiefem Schmerz: ALBERT HOHENBERG Sarandi 272, Montevideo ; SOPHIE BLUM I 905 Elmwood Avenue. Buffalo, N. Y. j WILLI und ELSBETH STEIN-BLUM Monasterio 1646, Vicente-Lopez, Buenos-Airei HARRY H. und EDITH BLUM * 144-09 70th Avenue, Kew Garden Hills, Queens, N. Y. « PAUL und ELSA BLUM 235 Doncaster Road, Kenmore 17, N. Y. ERICH und ANITA WOLFF-BLUM 24 South Irving Terrace, Kenmore 17, N. Y. Unsere gute, treusorgende Mutter, Schwester, Schw$, gerin und Tante, Frau ROSA BAER geb. BADMANN (früher Fürth, Bayern) ist am 3. März 1948 plötzlich und unerwartet verschieden. Wer sie gekannt hat, wird unseren Schmerz verstehen. Für die in tiefer Trauer Hinterbliebenen: Z MAX und BERTL SIMON, geb. Baer 835 Riverside Drive, New York 32, N. Y. JULIUS BADMANN 610 West 1 45th Street, New York 31, N.Y. PAUL und LUDWIG BAER Tieferschüttert geben wir die Nachricht, dass am 3» März 1948 itach kurzem Leiden mein innigstgeliebtÄJ Mann, unser herzensguter Vater, Sohn, Bruder, Onkel, Schwager und Neffe CARL OPPENHEI (früher Angenrod, Krs. Alsfeld) im Alter von 52 Jahren verschieden ist. Im Namen aller Hinterbliebenen: MARTHA OPPENHEIMER, geb. Kahn ALFRED OPPENHEIMER ZADUCK OPPENHEIMER CLOTHILDE KAUFMAN, geb. Oppenheim# LYDIA KRAUSS, geb. Oppenheimer Tieferschüttert geben wir Nachricht, dass mein geliebter Mann, unser guter Vater SIMON KRETZ nach längerem Leiden im 65. Lebensjahre am 4. März 1948 sanft verschieden ist. * CECILE KRETZ. Gattin GERTA und EDITH KRETZ, Töchter 5 West 52nd Street, New York City ALFRED STERNSCHEIN, Schwager (Shanghai) ANN BIENENFELD. Nichte (San Francisco) Unser geliebter Gatte, Vater und Grossvater, Herr HEINRICH WACHTEL (friiher Nürnberg-Stuttgart) ist am 23. Februar 1948 in Guayaquil im 80 Lebensjahr sanit vorschieden. META WACHTEL PHILIPP und LIESEL NUSSBAUM, geb. Wachtel Guayaquil (Equador), Casilla 3539 JULIUS und ERNA-KAHN, geb. Wachtel Lafayette, Louisiana, 1201 Lafayette St. QUEENS QUEENS TEMPLE MEMORIAL INC. Bernhard Weiss, Manager Grabstätten aui allen Friedhöfen u. Krematorien FLushing 9-1010 Alle Informationen werden am Telephon gegeben Northern Boulevard (nahe Main St.) FLUSHING BROADWAY MEMORIAL CHAPEL, Inc. 1120 BROADWAY (Ecke 17* Strasse) dHETTSCHNElDEB BROTHERS Beerdigungen zu massigsten Preisen unter günstigsten Bedingungen, auch von "Chapels" innerhalb Gross-New Yorks aus. Beerdigungsplätze auf den bekanntesten Friedhöfen. Die einzige jüdische Chapel' in WosJi. Heights u. 'Inwood Sectios! Komitees. Organisationen und Synagogen-Gemeinden sind höflichst eingeladen unsere Räume zu besichtigen Tag und Nacht geöffnet. Tel.: WAdsworth 7-2250 .rd, 12.1148 AUFBAU . !pi|ip Am 22, Februar 1948 verschied unser lieber Vater, Schwiegervater, Grossvater und Bruder ISAAC BAUM (früher Wittelsberg-Marburg «. Lahn) im 93. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: KARL BAUM und FAMILIE 814 Fox Street, Bronx, N. Y. MORRIS KATZ und FAMILIE 1 064 Nelson Avenue, Bronx, N. Y. BERTA BLUMENTHAL 549 West 163rd Street, N. Y. C. Plötzlich und unerwartet entschlief im 73. Lebensjahr mein innigstgeliebter Mann, unser treuer, guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel LEOPOLD WERTHEIMER (früher Mannheim) In tiefer Trauer: FLORA WERTHEIMER, geb. Mayer PAUL und HANNA WERTHEIMER, geb. Spahn ALFRED und ILSE MAYER, geb. Wertheimer EMMY WERTHEIMER SOPHIE FRANKFURT, Philadelphia, Pa. 6. März 1948 99-58 66th Avenue, Forest Hills, L. I., N. Y. Am 3. März 1948 (22. Adar Rischon 5708) starb in Washing- ton, D. C., kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahres, unser guter Vater, Grossvater und Onkel, Herr SAMUEL DARMSTADTER i (früher Ladenburg a. N.-Mannheim) Mit uns gedenken viele Freunde aus alter Zeit des Heim- legangenen in Liebe und treuem Erinnern. ä KÄRL D. DARMSTADTER und Frau HILDE geb. Jakobsohn j», 1719 Lanier PI., NW. Washington 9, D. C. LUDWIG DARMSTADTER und Frau HELEN geb. Hohn 149-28 - 46th Ave.. Flushing, N. Y. HENRY. JOEL und RICHARD, Enkelkinder Am 3. März 1948 verschied plötzlich und unerwartet mein innigstgeliebter Mann, unser treubesorgter Vater, Schwieger- vater und Grossvater ALBERT SCHULEIN (früher Nürnberg, Bayern) im Alter von 69 Jahren. EMMY SCHULEIN, geb. Grüner LAURA SCHULEIN 654 West 161st Street, New York City « FRITZ SCHULEIN und Familie Haifa, Palestine Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Frau ROSA BAER geb. BADMANN (früher öttingen und Fürth, Bayern) haben wir am vergangenen Freitag Nachmittag zu ihrer letz- ten Ruhestätte begleitet, nachdem ein Herzschlag ihrem Leben, das immer nur dem Gutestun ohne Unterschied des Glaubens gewidmet war, ein Ziel gesetzt hat. Wir rufen nun unserer lieben Toten einen letzten Gruss zu mit dem Gelöbnis, ihrer und ihrer guten Werke, so lange wir leben, eingedenk zu bleiben. New York City, 5. März 1948 Die Freunde. Nach langem, schweren Lei- den entschlief im Alter von 61 Jahren unsere innigst- geliebte Frau, Mutter, Schwie- germutter und Schwester Frau EMMA FRIEDMANN geb. MAI (früher Alzey) In tiefer Trauer: MORITZ FRIEDMANN Middletown, N. Y. MAURICE und RUTH WARD geb. Friedmann 2735 Barker Ave. Bronx, N. Y. WALTER und ELAINE FRIEDMANN, geb. Marke Middletown, N. Y. ANNA LACHMANN geb. Mai Frankreich HELENE HANAU geb. Mai Frankreich Am 29. Februar 1948 verschied nach kurzer Krankheit mein geliebter Mann, unser lieber Vater und Grossvater EDMUND A. COHN (fr. Königsberg i. Pr.) KATE COHN geb. Alexander, 615 Fort Washington Avenue, New York 33, N. Y. Dr. WILLIAM und CHARLOTTE KAUFMANN geb. Cohn, 304 Jackson Street, Holyoke, Mass. ILSE H. COHN JOHN WILLIAM und MARY ANN KAUFMANN Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Beileidsbesuche dankend verbeten. Tieferschüttert geben wir die traurige Nachricht, dass am 29. Februar 1948 nach einer 43jährigen glücklichen Ehe, mein inniggeliebter Mann, unser herzensgutes Päppele, mein goldiger Opi, Schwager und Onkel Gustav Ksinski (fr. Berlin-London) an seinem 71. Geburtstag von uns gegangen ist. In tiefer Trauer: HANNCHEN KSINSKI geb. HERTA HIRSCHFELD geb. Ksinski HEINZ KSINSKI VERA HIRSCHFELD KENNETH GOLDING Franklin Towers Hotel 333 West 86th Street, New York 24. N. Y. Uneere liebe Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter Frau EUGENIE SELIGMANN geb. WEIL (früher Bingen, Rhein) verschied am 5. März nach langem, schweren Leiden. WALTER und HELENE CORTY, geb. Seligmann CLAUDE CORTY Brookline, Mass. 26 John Street Heute verschied meine geliebte Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter, Frau JOHANNA BRANDES geb. STRAUSS (früher Rotenburg, Fulda) Springs 6. März 1948. MAX BRANDES, 28 Roxburgh Road, Springs, Transvaal, South Africa HERMAN BRANDES und Familie, Chicago, III. LUDWIG BRANDES und Familie, Chicago, III. KURT BRANDES und Frau. Springs Am 2. März 1948 verschied nach langem, schweren Leiden mein geliebter Mann, unser lieber Vater und Grossvater RUDOLPH LIVINGSTON (Loewenstein) (früher Giessen und Köln MARTHA LIVINGSTON geb. Wertheim 5229 Woodlawn Ave., Chicago, III. WERNER LIVINGSTON und Familie 1149 Hyde Park Blvd., Chicago, III. HENRY LIVINGSTON und Familie 3202 Pencompe PL, Flint, Mich. ANNELIE RIFE geb. Livingston und Mann i 1755 East 55th Street, Chicago, III. Am 7. März 1948 entschlief nach kurzem Kranksein am Tage nach seinem 85. Geburtstag mein guter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Onkel DAVID SCHULEIN (früher Bechhofen, Bayern) In tiefer Trauer: DORIS SCHÜLEIN, geb. Hellmann GEORGE und META KRUSKE, geb. Schülern 248 Audubon Ave., Apt. 6-G, New York, N. Y. Unser lieber, guter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Urgrossvater, Schwager und Onkel Jacob Lamm (fr. Kirtorf, Oberhessen) ist am 7. Marz 1948 im 88. Le- bensjahre von uns gegangen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen LEO LAMM und Frau MATHILDE geb. Krebs 830 Chauncy Ave., Baltimore i7, Md. FRIEDRICH WERTHEIM u. Frau BERTHA geb. Lamm, 656 West 162nd Street, New York ENKEL und URENKEL Plötzlich unä unerwartet verschied am 27. Februar 1948 mein innigst geliebter Gatte, unser Onkel und Cousin HUGO COHN früher Nürnberg In tiefster Trauer im Na- men aller Hinterbliebenen: THEKLA COHN geb. Schulmann 720 West 173 St., Out-Apt. A New York 33, N. Y. Zum Andenken an unsern lieben Bruder und Schwager Herbert Goldmann der am 13. Dezember 1947 im Alter von 32 Jahren bei der Ausführung seiner Pflicht in Haifa von einem Araber er- mordet wurde. CLIVE u ERICA HASTINGS geb. Müller » 12 Stud Rd.. Dandenong, Vic., Australia (fr. Köln). Ausserstande jedem ein- zelnen für die erwiesene Teil- nahme beim Ableben meines unvergesslichen Mannes, Bru- ders und Schwagers, Herrn Joseph Hauser zu danken, sagen wir auf die- sem Wege allen Freunden und Club Vienna Brooklyn unseren herzlichsten Dank. GRETE HAUSER, Gattin FRITZ HAUSER, Bruder JENNY ELSNER, Schwester OLGA FUCHS, Schwägerin Am 18. Februar verschied nach langer Krankheit unsere Schwester und Tante HEDWIG HOECHSTER (f'ly Osnabrück) in Cleveland, Ohio, 10513 Orville Road. Hugo Hoechsler, Cleveland Ida Rosenthal, Palästina Irmgard Hecht, Palästina Viel zu früh ist meine liebe Frau, unsere gute Ma Rosel Loew geb. MAIER t. 5-E, N. Y. C. Max Gruenfeld Selma Gruenfeld nee Frank M A R R I E D March 13, 1948. f'ly Würzburg f'ly Kirchberg London W.5 (Hunsrück) Zwolle, Holland 520 West 163rd Street Apt. J0-C New York 32, N. Y. Vera Kaufmann f'ly Kassel-Basel Albert Colombo f'ly La Tour de Peilz MARRIED 4732 Anza Street San Francisco 21, Calif. Hanna L. Adler Henry S. Haie E N G A G E D 200 Riverside 93 Manchester Drive Street N. Y. 25, N.Y. Westbury, L. I. f'ly Nürnberg N.Y. f'ly Hamburg Alfred Goldman Jenny L. Goldman nee Levy MARRIED - March 6, 1948. f'ly Breslau f'ly Shanghai Ebertiach 3495 Burnet Avenue Cincinnati 29, Ohio ' Lee Schwab Rudi Marcus MARRIED March 6, 1948 38 West 74 Street, N. Y, C. (f'ly Würzburg) (f'ly Frankfurt a. M.) E N G A G E D Ursula Rosenstein Hans Guenter Jeruchem Perth, Western Australia (f'ly Königsberg, O. Pr.) 7 O'Brien Street Bondi, Sydney, N. S. W. • (f'ly Magdeburg) Gerhard Meyer Anny Meyer nee Mohrenwitz M A R R I E D February 29th, 1948. 190 Leicester Street Carlton-Victoria Melbourne, Australia f'ly f'ly Danzig-Berlin Schweinfurt Bayern Mr and Mrs. Eric Tauscher Mrs. Therese Morawetz are happy to announce the engagement of their children ALICE and JOHN March 5, 1948. 17 W. 46th St. 214 W. 85th St. N. Y. C N. Y. C. Mr. and Mrs. Paul Strauss announce the engagement of their daughter BERTI ILSE to GERALD ARYWITZ March 3, 1948. 257 Saranac Ave., Buffalo 16 N. Y. (f'ly Frankfurt a. M.) At home: Mar. 14, 48, 2-4 p.m. Tibor Friedmann Ilse Friedmann geb. Windholz VERMÄHLTE 134 Green Lanes London, N. 16, England März 1948 ■> fr. Sopron-Paris fr. Wien Werner B. Opfer Brigitte Opfer nee Kaufmann MARRIED February 5, 1948 98, Princes P. O. Box 50 Parks Ave. Bangkok, London NW. 11 Siam PERSONAUA in dieser Rubrik werden nur Gedenktage gebracht, die einen arunden Zeitabschnitt bezeich- nen. Nur Geburtstage über 80 können alljährlich angezeigt werden. Dr. E. Landau an der Con- gregation of Jews From Äusiria Am 7. M.'irz fand die feierliche Installierung des neuen Rabbi- ners der American Congregaiio» ol' Jews l'roni Austvia Di'. Ezechiel Landau, in New York statt, Dr. Landau, ein Urenkel des berühm- ten Prager Obrrrubbincrs glei- che» Namens und Verfasser des Werkes 'JNodali liiycliudah', ab- solvierte (las Itabbinats-Seminar in Herl in und promovierte im si-lhen Jaliv an der t'rager Uni- versität zum Dr. piiil. Such lang- jähriger-Tätigkeit als stellvertre- tender l.aiidesrabbincr von Mäh- ren und Rabbiner in Prag, w urde rr an die .jüdische (lemeinde in Herl in berufen, wo er von lll2(i bis l'J.'t!» tätig war. Das luichstl'ol- eerirrt Jahr verbrachte Dr. Lan- dau in London. Seit 1910 ist er als Rabbiner l'iir die Isias tätig, seit 11)11 war er Rabbiner der New Yorker Gemeinde Nndah lliyvlHuiah l'-iner seiner Söhne ist der bekannte Dirigent und Komponist Siegfried Landau. Die liinsetzung Dr. Landaus fand durch Rabbiner Dr. S. Ha- nover statt. Festredner waren Rabbiner Dr. Mordechai Nurock, l'rof. Dr. Herbert Elias, Präsident der American Vedcration of .lews from Austritt, Isaac L. Asofsky, Exekutivdirektor der llias, Carl Brotzen, Generaldirektor der .lewish ['riends Society, und Bert- hold Kahn, Sekretär der Co ii- Kregation Nodah Riyehudah. Zahlreiche Vertreter von Gemein- den und jüdischen Organisatio- nen waren anwesend, u. a. Ober- rabhiner Dr. Isaak Alkali aus : s'-wiei). Für die American f ij',i - ;;ation of Jcws from Aus- h. raeli deren Präsident, Dr. i. . < {lademann. Die kantoralen ' neu besorgte Oberkantor i . , ' es, Rabbiner Dr. Landau hielt eine mit grösstem Bvitall «mlgenommene Antrittsrede. Die in Köln geborene junge Maler!n Hilde Drucker veransta/- ttet gegenwärtig eine Ausstellung ihrer Arbeiten unter den Auspi- zien dei Infants Wear, llouse Dress-Batl.-obe Makcrs Union, in der Labor Art Exhibition, 100 Hast 17th Street, New York City. Die Ausstellung findet zugunsten des Palestinc Weifare Fund statt Zudem hat Fräulein Drucker den ersten Preis dieser Ausstellung gewonnen. Fräulein Drucker wurde schon vor zwei Jahren mit einem Preis in einer Ausstellung zugunsten des Englischen War Relief Fund ausgezeichnet. (735; Fast 179 Street, Bronx, New York) * . ! Ein umsichtiger jüdischer Forscher und zielsicherer Wissenschaftler, dessen Er- findungen von bahnbre- chender Bedeutung auf dem Gebiete der Petroleumche- mie sind, Dr. Michael Mela- mid, 263 West End Ave., New York 25, N. Y., begeht in diesen Tagen seinen 65. Geburtstag. In Deutschland hatte er sich durch die Erschliessung von OcU'eldcrn schon vof dem ersten Weltkrieg einen Namen ge- macht. Die von ihm gegründten Melanolwerke in Freiburg und der Mineral- und Asphaltwerke in Hamburg und Berlin-Rum- melsburg. die auf Grund der] von ihm entdeckten Verfahren arbeiteten, verbreiteten seinen w i s s e n s c h a C11 i c h e n Ruf. 1933 ging er nach Belgien, wo bis dahin eine Auswertung von Rohölprodukten unbekannt war. Er gründete dort die Raffinerie Beige de Pelroles'. die im Krieg halb zerstört, wurde, aber bereits von ihm bedeutender wieder aufgebaut ist. 1040 kam Melamid nach U.S.A., wo er in Florida die "Atlantic Pine Industries" ins Leben rief, zwecks Auswertung des Verfah- rens. aus den Wurzeln von Tan- nenbäumen Teer zu gewinnen. Ausserdem verdankt ihm die New Yorker Exportgesellschaft "Melanol" ihre Entstehung. Die grosse Bescheidenheit des Gelehrten, die ihn jede äussere Ehrung stets ableh- nen liess, seine wertvollen menschlichen Eigenschaften und sein aufrechtes Jude- sein, haben ihn jene Ach- tung und Wertschätzung verschafft, der sich Dr. Me- lamid nicht nur in der wis- senschaftlichen Welt, son- dern in einem grossen Kreis von Verehrern und Freun- den erfreut. K. C. Dr. Adolfo Benams, Der Präsident der zio- nistischen Organisation von Portugal und Ehrenpräsi- dent der jüdischen Ge- meinde in Lissabon feiert am 20. Marz seinen 85. Ge- burtstag. Im Jahre 1863 in Angra de He- roisnio ans den Azoren geboren, war er Professor an der Univer- sität in Lissabon. Am 23. Januar 1925 veröffentlichte er jene denk- würdigen Briefe im früheren "The Jewisli Guardian" in London iiber die Rückkehr der Marran- nen, womit er die Oett'entlichkeit auf diese portugiesischen "An- liussim" aufmerksam machte, die während vier Jahrhunderten im geheimen der jüdischen Religion anhingen. Der /werk des Aufrufes war, die Viiiterstiitzuiiic des Weltiuden- tums für diese Geheimjuden, de- ren Zahl mehrere Tausend be- trug, zu gewinnen, da die kleine Lissaboner Gemeinde sich ihrer finanziell nicht annehmen konnte. Man wollte für die Kinder eine jüdische Schule mit Internat gründen, um sie im richtigen jüdischen Geist zu erziehen, da- mit sie dann, in ihre weltabge- schiedenen Dörfer zurückkeh- rend, Führer und Lehrer würden. Tatsächlich hat der Appell gros- sen Widerhall gefunden; aber was herauskam, war nicht die von Benarus beabsichtigte Schu- le, sondern die Erbauung einer Prachtsynagoge in Oporto. Im Jahre 1933 war es wiederum Professor Bena- rus. der sich für die von Hitler verfolgten Juden ein- setzte und das dortige Hilfskomitee gründete, des- sen langjähriger Vorsitzen- der er wurde. Durch zahl- reiche Veröffentlichungen schuf er eine Atmosphäre der Sympathie für das Schicksal der Flüchtlinge und hat so wesentlich dazu beigetragen, dass mehr als 40,000 jüdische Emigranten sich über Portugal retten konnten, Julius Nager. In der Emigration nimmt Otto Simon an der Schicksalsgestal- tung seiner einstigen Leidensge- fährten innigsten Anteil, (k.s.) Dr. Otlo Simon, begeht am 26. März in England (67 Chesterton Road, Cambridge), seinen 75. Geburtstag.. Einer angesehenen Kaufmanns- familie entstammend, widmete er sich nach Studien und Fach- ausbildung: in der Schweiz dem augenärztliiehen Berufe. Er liess sich in seimer Gebutsstadt Mag- deburg nireder und brachte es dort zu ausserordentlichem An- sehen Daneben wirkte er aber auch als Seelenarzt für die Bedrück- ten und Verfolgten. In schwer- ster Zeit übernahm er das Amt eines stellvertretenden * Vorsit- zenden des Landesverbandes Mitteldeutschland des Zentral- vereines, der grössten im Reiche. 85. Geburtstag: Juttchen Gop- pel (fr, Bingen) — 9. März — 16 South Uoulevard, Bichmond,'■ Ya.; Michael Bloch (fr. Villingen, Schwarzwald) — 13. März — 1412 Jeffcrsoit Avenue, Brooklyn. N. Y. 83. Geburtstag: Thekla Adler — 17. Marz — 487 Lincoln Place, Brooklyn. N. Y. 80. Geburtstag: Flora Sander, geb. Suess (fr. Suhl, Thür.) — 17. März — 311 Hearne Avenue, Cin- cinnati 2'.), Ohio. 75. Geburtstags Anna Götzlin- ger — 1121 Hini Street, Youilgs- town 1, Ohio; Isaak Riselsheimer — 17. März — Iii 1 West 177 Street, New York Cily. 70. Geburtstag: Hosa Baum (fr, Weiden) — 27. März — Sosua, Dominica» Hepublic; August Wolf (fr. Mannheim) — 1!). März — 3274 X. Oakland Street, Mil- waukee, Wis.; Julius Arnsfeltl (fr. Fürsten wähle bei Berlin) — 12, März — ll>7 Lenox Road, Brooklyn 2(i, N. Y.; Max Koos (fr. Bingen) - 2t. März — 1350 Alameda Campionas, Sao Paulo, Brazil; Rosy Locwenthal (fr. Frankfurt h. M.) — 14. März — 808 West End Avenue, New York 25, N. Y.; Hermann Bernheim (fr. Ilorh, Wiirtt.) — 13. März — Boarmaii Avenue, Baltimore 15, Md.; Jakob Himmelreich (fr. Frankfurt a. M.) — 19. März — 509 West 171 Street, New York City; Rosa Kann, geb. Idstein (fr. Mannheim) — 24. März — 3657 Broadway, Apt. 2 F, New York 31, N. Y.; Isidor Schuster (fr. Bad Driburgi — 549, East State Street, 1 renton. N. J.; Julia Mannheim — Ii). März — 903 East Juneau Avenue, 'Milwaukee, Wis. 65. Geburtstag: Dr. Oscar J. Karden (Herzfeld, 1r. Berlin) — 31. März — 1551 Octavia Street, Apt. 3. San Francisco 9, Calif,; Max Mahler (fr. Trabelsdorf bei Bamberg) — 12. März — 698 Classon Avenue, Brooklyn, N. Y. 60. Geburtstag: Lina Froehlich, geb. St«initz (fr. Beuthen) — 24. März — e/o llias, Galle Chile 380, Asuncion, Paraguay; Norbert Frank Ui. Wiirzburg) — 1023 Dixie Highway, Louisville, Ky. 45. Hochzeitstag: Alfred und Berta '.iernheim I fr. Passau) — Klar Sehina rjahn near Herzlia, l'alestine. 40. Hochzeitstag: Fedor u. Eva Sander, gel). Sehainholz (fr. Bre- merha e») - 19. März — 77-34 113th Street, Forest Hills, L. I.. New York. Silberne Hochzeit.• Sigmund u. Erna Wolf, geb. Berger (fr. Ber- lin) — 14. März — 161 East 28th Street, New York City; Norbert und Grete Frank, geb. Wertheim (fr. Würzburg) — 1023 Dixie Highway, Louisville, Ky.; Max und Alice Gross, geb. Ehrenberg — 11. März. — 1013 East 12 Street, Brooklyn 30, W. Y. 20. . Hochzeitstag: Robert und Priedel Nachmann (fr. Bielefeld) — 11. März - OHO N. Broadt Street, Philadelphia 41, l'a. ßriefe auf der Redaktion (Bitte stets die Kennummer an- zugeben, da sonst keinerlei Aus- kunft erteilt werden kann.) 2068: Grete Gross, geb. Kam- nitzer (aus Gelsenkirchen), von Dr. F. M. Lenig, Gelsenkirchen, 2069: Lucie Jessner (Witwe Dr. Fritz J's), von Dr. Maxim Ziese, Deutschland. 2070: Frau Miles, geb. Rife (94th St., N. Y.C.), betr. Eigen- tu min Deutsch land. 2071: Manfred Bukofzer (94th St., N. Y. C.), betr. Eigentum in Deutschland. 2072: Max Lewin (N.Y. C.), von Chuna Bursztein, Cypern. 2073: Julius Simon (Broadway, N. Y. C. 31), von Ida Proetz Stern, Frankfurt. 2074: Rud. Pollack (Los An- geles), von Franz Warschauer, Weilheim. Es trafen ein: Aus Argentinien: Herr untr Frau John Lobenslein und Herr und Frau Jacob Daniel Loben- stein, 3031 Ivy Street, San Di- ego 2, Calif. Aus Belgien: Arthur, Irma und Marcel Aronheim (fr. Ber- lin), c/o Landsberger, 835 River- side Drive, New York City. Aus Columbien: Dr. Wilhelm und Gertrud Lewinslti, geb. Nothmann und Kinder Marcel und Karin, 900 West Erie, Chi- cago 22, N. Y. Aus Deutschland: Alexander und Ruth Rosenau, geb. Markus und Kinder Gabriele und Ellen (fr. Berlin), 1017 Log an Avenue North, Minncapolis, Minn. Aus England: Kurt Linden- berg (fr. Berlin), 59 West 7ßth Street, Apt. 7. New York City; Bernhard und Jenny Klugmann (fr. Wien), 561 West 143 Street, Apt, 51, New York City; Petes und Wanda Wotizky, geb. Hoch- Stein und Tochter Hazel-Barbara (fr. Berlin), c/o Gerber, 3348 Ainslie Street, Chicago 25, III., Julius O. und Lina Wantuck. geb. Weissbraun und Sohn Bri- an, 328 Delancy Street, New York 2, N. Y.; Peter A. Saun- ders (Stein), c/o Stein, 43-18» 39 Place, Sunnyside, L. I„ N. Y.; Helene Elsa Abraham, geb. Ka hane (fr. Berlin), 657 West 161st Street, Apt. i-F, New York City; Einest Roth (fr. C.S.R.), 551 W. 157 Street, New York City. Aus Frankreich: Andre und Rosl Fretz, geb. Reich (früher Schneidemühl), c o Salomon, 10406, Colonial Street, Cleveland, Ohio. Aus Holland: Gertrud Salo- mon-Ullendorf und Tochter Dorolhee (fr. Berlin), c/o Propp, 888 Orienba Avenue, Mamaro- neck, N. Y. Aus der Schweiz: Familie Dr. M. Thaler (fr. Wien), 84-38-A, Kew Gardens Road, Kew Gard- ens, L. I., N. Y. Aus Shanghai: Hans und Rc _ Lehmann, geb. Gerson (fr. Ber. lin-Lichtenberg), c/o Gradess, 25 Witherspoon Street, Prinee- ton, N. ,T.; Julius und Rita Meyer, geb. Adler (fr. Bonn). c/o Hias, 593 Market Street, San Francisco, Calif.; Siegbert Loe* wenlhal'ffr. Berlin-Charlotten- burg), 2801 Sacramento Street» Apt. 6, San Francisco, Calif.i Siegbert Holz (fr. Berlin, Es» marchstr.), 1983 Bedford Ave.» Brooklyn 25, N. Y.; Max Winier» l'eldt, c/o Wein, 1648 S. St. Louis Avenue, Chicago,'III.; L. K. und Gerda Hammerstein geb. Stahl, und Tochter Liselott-Ruth (fr. Striegau), c/o Steinst?., 217 Ocean Avenue, Brooklyn 25, N. Y.; Ge. org und Adelhaid Eisner geb. Krebs (fr. Kronstadt), 631 Baker Street, San Francisco, Calif.i Hugo und Erna Caspary und Al- fred Kirsch (fr. Bublitz, Pom. mern), c/o Marks Nathan Hall, 1550 S. Albany Avenue, Chicag» 23, ID.; Saroni und Else Sommer- feld, c/o Zieglcr, 2866 Henderson Street, Chicago 18, III.; Marga« rete Herrnsladt geb. Leysei (fr. Berlin), 3641 Tremont: Avenue» Seattle, Wash.; Max und Wally Gruen geb. Mundenslein und Sohn Henry (fr. Berlin), 823 Highview Street, Pittsburgh, Pa.; Edgar Pincus (fr. Berlin), 1524 East 82nd St., Cleveland, Ohiot Erich und Martha Waldmann geb. Pogerselski und Sohn Poldl (fr. Breslau), 207 Federal Street N. ,S„ Pittsburgh, Pa.; Peter M. Victor (fr. Berlin), 206 Diamond Street, San Fracisco, Calif.; Her- bert und Edith Jereslaw, 308 Selby Avenue, St. Paul. Minn. Aus Uruguay: Trude Mar* geb. Loehenberg (fr. Stuttgart), 1655 Macombs Road. New York 53, N. Y. Union of Russian Jews, Inc. 55 West 42nd St.. Boom 952 New York 18, N. Y. SUCHT: Jacobson, Oscar, von Mutter' O. Nizovets; Kneller, David (heisst ev Silberstadt) u. Söhne, von Nichte Feiga Kneller; Kohl oder Kahl, hiess früher Kochel, von Neffen Ichiel Kochl oder Kahl. Kenigsberg, Ishie und Frau Pearl, geb. Kreitshtein, von Kou- sine Ester Zinger; Mazur, Elie, und Söhne Meishe und Welwel, von Chaya Zuckerman; Brodsky, Antonia, von Bruder Josef Brod- sky; Weiser, Hyman, hiess fr. Konviser, Chaim, von Kousia Jonas Fruchterman. ENGLAND Möchte meine Nichte glücklich wie- der verheiratet sehen, Sie ist Wienerin, Ans. 40. zierlich, v. hübschem Aeusseren, jung ausseh. Gesucht wird Herr bis ca. 55 J„ mit guten Cha- raktereigenschaft., aus guter Familie und in sicher. Posit. Vermögen, event. Wohnung vorhanden. Grössere Vermö- genswerte in Aussicht, Nur England, möglichst London, komVnt in Frage, Gegenseit. strengste Diskr. Geil. Zuschr. m. Bild, das ret. wird, von wirkl. seriös., gleichw Her- ren erbeten. G. X. 5-109-M. V. - * > x A U F B Ä ...........................................................PI!.....fiÄSÄ ^ ^ ..........MWW!M»WM^WW^ I, rief marken - Ecke Juden auf Briefmarken Von Paul Werber Selbstverständlich wird das Staatswesen Palästina auch Briefmarken herausgeben, Ulf denen aller Wahrscheinlich- keit nach, neben Landschaften tald Symbolen auch Persönlich- lichkeiten zu sehen sein werden, |le Juden sind. Obwohl diese Personen, ich linke etwa an Theodor Herzl, diese Weise erstmalig als Angehörige eines alten Kultur- volkes auf Briefmarken zu sehen ; teilt werden, ist es dennoch in- teressant, eine philatelistische Untersuchung anzustellen, ob und welche Juden schon früher auf Briefmarken abgebildet waren. Unsere Untersuchung hat beim Apostel Paulus zu beginnen, der •Js Saul von Tarsus ein Schüler des Rabbi Gamliel gewesen ist lind auf folgenden Briefmarken der im zweiten Weltkriege so be- rühmt gewordenen Mittelmeer- insel Malta, einer Britischen Kronkolonie, erscheint: 'WW». Scott Not. 18, 65, 76. 65, 147. W und 205. SMmon von Kfar TTahum. ein ein- Seiler. Fischer vom See Genezareth, er bekannt als Apostel Petrus, iM auf zwei Flugoostmarken der ladt auf. Vatican City, Scott C1 und C5. Apf der gleichen Serie ist auch der che Prophet Eliahu abgebildet auf den Flugpostmarken Vatican Scott Nos. C3 und C7 zu sehen. Mun machen wir einen Sprung ttm beinahe anderthalb Jahrtau- eende und gelangen in die Zeit der Entdeckung Amerikas. Die Meinung des spanischen Gelehr- ten Salvador Madariaga, der in seinem grossen Kolumbuswerk daran festhält, dass Christopher Columbus nicht Genuese, sondern ein spanischer Maranne (also Jude) gewesen sei, ist stark umstritten. Aber es ist historische "ihtsache, dass Luis de Torres, ein Jade aus dem Gefolge Columbus' »Is erster Europäer seinen Fuss auf amerikanischen Boden gesetzt ||at. Daher müsste sein Bild auf War berühmtesten Columbusmar- Jtt der Vereinigten Staaten von America, Scott No. 231 zu er- blicken sein. Wir überspringen wieder Jahrhun- derte und gelangen zu Heinrich Heine, dem berühmten Dichter des "Buchs de* Lieder". Sein durchgeistigter Kopf ziert den Spitzenwert, zu Mk. 5 der 1946er Ausgabe der Französischen Be- •eisumrszone für Deutschland, Zum- •teta No. 13. Karl Marx, Sohn des jüdischen Rechtsanwaltes Heinrich Marx aus Trier, besser bekannt als Gründer der nach ihm benannten Sozialrevolutionä- ren Bewegung, ist auf den Briefmar- ken zweier Staaten zu sehen. Die Re- volutionsausgabe von Ungarn, Scott Kt- 198, zeigt sein Bild; ebenso die '■ferle der USSR, Scott Nos., 480-482. Sarah Bernhardt, die weltbekannte * tgödin Frankreichs, ist auf einer prachtvoll ausgeführten Sonder-Marke Luggage and Leathei Goods REPAIR5 DE ROSS LEATHER GOODS, Inc. D ROSSMAN 703 Lexington Avenue PLaza 9-5494 Original Luggage for good values - low prices Also REPAIRS 2528 BROADWAY, N.Y.C. betw. 94-95 Sts. MO 3-4800 KOFFER ANKAUF - VERKAUF REPARATUREN m A nmo\AVENUE ITIilU 1OV >> LUGGAGE STORE M®1 MADISON AVE. (97ih Street) Telefon: TR 6-5158 der Französischen Republik von 1945, Zumstein No. 715, zu finden. Unbekannte Juden (Hebräer) der Sowjet-Republik Biro-Bidjan, zeigt die Vier-Kopeken-Marke, Scott No. 432, der Sowjetunion im Rahmen einer ethnographischen Sonderserie. Robert von Lieben, der Erfinder der Radioverstärker-Röhre, erscheint auf einer Marke des Erfindersatzes von Oesterreich, Scott No. B-131. Dr. L. Zamenhof, der Schöpfer der Welthilfssprache Esperanto, ein russi- scher Jude, wird nicht nur auf den Briefmarken der Sowjetunion, Scott Nos. 442 und 445, geehret. Drei Märtyrer der Russischen Revo- lution, V. Volodarsky, M. Urilxky und der ehemalige Redakteur der "Praw- da", Jacob M. Sverdlov, der Nechamkes gehelssen haben soll, sowie der Strato- sphärenflieger I. D. Ussischkin, sind auf den USSR-Briefmarken Scott Nos. 515. 516, 531 sowie C50. zu finden. Interessanterweise gibt es auch ein gekröntes Haupt bei unserer Unter- suchung. Es ist die Fürstin Elsa von und zu Liechtenstein, eine geborene jüdische Baronesse Guttmann aus der bekannten österreichischen Familie, die als jüdische Lan^esmutter des kleinen Fürstentums auf Briefmarken erscheint. Wir verzeichnen Liechten- stein, Scott Nos. 92, 93, 107, 130 und B-12, ausser einer, in der allerletzten Zeit, anlässlich ihres Todes, ausge- gebenen Trauermarke, die noch nicht katalogisiert ist. Schliesslich müssten noch die Ghet- to-Marken von Theresiensladt und von Lodz Erwähnung finden, die im Zum- steinkatalog erscheinen, ebenso wie die Botenpostmarken von Byalystok aus dem ersten Weltkriege, Michel- Katalog No. 1-4, die zwar nicht das Bildnis, aber dafür den Namenszug eines Juden, Pinchas Wolfsohn, der überwachender. Postbeamter war, tra gen müssen. KOFFER KAUFT« VERKAUFT ZOBEL . L 0 <3 G A G E S rO ctE 163 COLUMBUS AVE. Tel.: AI /2nd St EN * 5946 5. Liste von Spendern für die Markensammlung für die DP-Kinder Marion Auerbach (Waddington, N. Y.); Walter Bymel (Chicago, III.); Paul D. Ehrenberg (Cincinnati, Ohio); He- lene Elsbach (Waco, Texas); Esther Frid (New York, N. Y.); Rabbi Dr. Gottschalk (Los Angeles, Cal.); Her- bert Hirschfeld (New York, N. Y.); Harry Iserski (San Francisco, Cal.); Dr. John H. Jakes (Candor, N. Y.)> Mrs. Gertrud Jacob (New York, N. Y.); Emil R. Levy (Newark, N. J.); Leonard Lyons (Los Angeles, Cal.); Jack Lehrer (Sao Paulo, Brazil); Doris Lazarus (Jo- hannesburg, S. Africa); Alex Levy (New York, N. Y.); Walter Loewenthal (New York, N. Y.); Mrs. F. C. Maier (Seattle, Wash.); Gunther Matheus (Maracaibo, Venezuela); Fred Strauss (New York, N. Y.); M. Schloss (Bris- sago, Schweiz); Hermann Schloss (Jackson Heights. N. Y.); Mrs. Albert Schiff (New York, N. Y.); Renee Unter- berg (Brooklyn, N. Y.); Arthur Veit (New York, N. Y.); Gertrud Wieland (New York, N Y.); Leo Weiss (Sao Paulo, Brazil); Georg Wartenberg (New York, N. Y.); Walter WoIff (Brooklyn, N. Y.); Anonym (Seattle, Wash.); Anonym (Hollywood, Cal.); Anonym (Kankakee, III.). Den Spendern unseren besten Dank Die Sammlung wird in Kürze ge- schlossen. Spenden bitten wir daher schnellstens an die Group Philately of the New World Club, Inc., 209 West 48th Street, New York 19, N. Y., zu senden. Paul de Jonge (Chairnian). • Films • Cameras • Zubehör • Entwickeln • Alle Photoarbeit THE MEDiCAL CENTER CAMERA STORE 571 WEST 168th ST. - WA 3-0080 (Opposite Medical Center) HÖCHSTE PREISE zahlen wir für Rolleiflex, Contax, Leica und andere Kameras j Ace Camera Exchange 136 East 58th St. (Lex. Ave.)' Tel. PL 9-0947 ................— ........ Antike Möbel BILDER, PORZELLAN, SILBER, SCHMUCK etc. — Spezialität: JÜDISCHE ALTERTÜMER kauft ständig E. PINKUS 159 East 571h Street, New York City EL 5-6692; nach 6 p. in.: WA 7-5896 Feine DAMEN- Mass-Unterwäsche in Silk od. bestem Rayon iura Verkauf an beste Privailtund- schaft laufend GESUCHT. Offerten unter I. N. U71-M. 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Abraham Lincoln und die Briefmarken Die Philaielistische Gruppe des NWC schenkt dem Lincoln- Museum eine Spezialsammlung Nach einer amtlichen Mittei- lung des amerikanischen Innen- ministeriums, die von Irving C. Root, dem Superintendent of Na- tional Capital Parks, ausgegeben wurde, hat die Philatelistische Gruppe des New World Club dem Lincoln-Museum im alten Ford Theatre in Washington eine Spe- zialsammlung von Märken zum Geschenk gemacht, die Abraham Lincoln und seine Zeitgenossen auf Briefmarken zeigt. Diese Sammlung ist zur Zeit im Lin- coln-Museum ausgestellt und hat bei den Besuchern ganz besonde- res Interesse erregt. Auch die Washingtoner Presse hat der Gabe der Briefmarkengruppe des New World Club rühmende Er- Tibet und der Weltpostverein Wenige Sammler werden Marken aus Tibet in ihrem Album aufzuweisen haben. Im Katalog steht hinter Tibet eine kleine Bemerkung: "Tibets Brief- marken sind nur im eigenen Lande gültig." Dieses Land hoch im Hima- laya-Gebirge in Mittelasien hat sich bis heute noch nicht dem Weltpost- verein angeschlossen. Nun ist glück- licherweise der internationale Postver- kehr mit Tibet nicht gross, denn es ist mit ziemlichen Schwierigkeiten ver- knüpft, einen Brief nach Tibet oder aus Tibet zu schicken. Ein Brief aus Tibet muss mit Tibet-Marken versehen sein und an der Grenze von Türks- stan oder China oder Indien mit Mar- ken dieser Länder von neuem freige- macht werden, da tibetanische Marken im Ausland nicht anerkannt werden. Ein Brief nach Tibet muss in Tibet selbst mit neuen Marken versehen werden, da Tibet seinerseits keine aus- ländischen Marken anerkennt. Der fost,verkehr m Tibet selbst scheint auch nicht sehr bedeutend zu sein, denn der Katalog verzeichnet im ganzen zwei Serien, eine im Jahre 1913 veraus- gabt und eine im Jahre 1933. —UHRMACHERMF'STER— Erich TÄUSCHER BRyant 9-8140 (fr. 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Die frü- heste dieser Marken zeigt Lincolns Kopf und wurde im Jalire 18(ir> ausgegeben. Weiter finden sieh in ihr 9 Marken mit dem Lincoln-Kopf, von denen vier noch vor 19(10 erschienen sind. Diese Lineoiii- Rildnisse sind teils nach Photographien des grossen Präsidenten und Sklaven- befreit-rs hergestellt, teils aber auch nach berühmten Lincoln-Skulpturen. Andere Marken, die Lincolns engste Mitarbeiter im Kabinett porträtieren, wie Edwin M. Stanton, William H. Se- ward usw., sind gleichfalls bemerkens- werte Stücke der M n r k eil seh en U ung des NWC. Endlich entdeckt der Beschauer der Ausstellung in der Sammlung 7 Mar- ken mit Bildnissen bekannter militii- scher Heerführer des Bürgerkrieges, wie die Generäle Grant, Sherman und Win- field Scott. Auch Lincolns grosse Gegen- spieler des Südens, Jeffers on Davis, Präsident der Koulordericrten Staaten, General Robert E. Lee und General Tho- mas (Stonewall) Jackson, Ob Jen ebenso- wenig wie der Dichter Walt Whitman lind der Volksllcdcrkompouist Stephen Köster, der das schöne Lied "We are Coming, Father Abraham" schrieb. Ein besonderes Kmiosum fiir Sammler dürften schliesslich noch die Marken der Miniaturrepuhlik San Marino sein deren Ehrenbürger Abraham Lincoln war und die verschiedene Marken zur Erinnerung an ihn ausgegeben hat. There are two Illings I am waiting for each weck: 1. My Pay Check; 2. The "Aufbau". Julius Nathan (Newark, N. J.) Ehe ein Sammler stirbt . . , Das ausgezeichnete "Mercury Stamp Journal" (No. 5) weist in einem Artikel "The Value of a Collection" darauf hin, wi wich- tig es ist, dass Markensammler in ihrem Testament eine Verfügung über ihre Sammlungen aufneh- men oder zumindest in einem der Alben auf der ersten Seite eine entsprechende Anweisung ver- merken. Wenn eine solche Sammlung verkauft werden soll, genügt es nicht nur, einen Briefmarken- fachmann als Berater anzugeben oder die Erben an einen Händler zu verweisen, es sollte auch un- bedingt der ungefähre Wert der Sammlung verzeichnet werden. Dieser Wert wird nämlich von Erben, die von Philatelie nichts verstehen, meistens gänzlich un- richtig beurteilt. Es kommt oft vor, dass er be- trächtlich unterschätzt wird, vor allem dann, wenn der Sammler seine Angehörigen niemals dar- über informiert hat, dass er be- trächtliche Summen in seine Liebhaberei investiert hat. Um- gekehrt kommt es aber auch oft vor, dass Besitzer sehr durch- schnittlicher Sammlungen sich ihrer "einzigartigen" Stücke rüh- men. Die Bewertung für Steuer- zwecke gibt im allgemeinen einen guten Fingerzeig, aber da sie möglichst niedrig gehalten ist, können die Erben einen ange- messenen Preis nur dann erzie- len, wenn sie den Rat eines ver- lässlichen Briefmarken-Experten haben. Darum sollte jeder Sammler, der es vermeiden will, dass seine Sammlungen zu einem Bruchteil ihres wirklichen Wertes los- schlagen werden, entsprechende Vorsorge treffen. Die kommenden Palästina- Marken Wie wir hören, hat die Jewish Agency for Palestine den Auf- trag gegeben, die Briefmarken des neuen jüdischen Staates in New York zu drucken. Sollten die Marken erst nach Ausrufung des jüdischen Staates fertigge- stellt werden können, so werden vorübergehend die jetzt in Ge- brauch befindlichen Marken mit Ueber druck verwendet werden. INSERATEN-SCHLUSS MONTAG 4 UHR. HERMAN GANS. UHRMACHER & JUWELIER ■■ 3905 BROADWAY (163.-! 64. Str.) . N.Y.C. - WA 7-0623 DAS FEINSTE IN MARKEN-UHREN • VERLOBUNGS- UND TRAU RINGEN • JUWELEN UND SILBER • Reparaturen fachmännisch, preiswerf, garantiert SEDER-SCHÜSSEL IN MODERNER AUSFÜHRUNG ZU GÜNSTIGEN PREISEN SAMSTAGS GESCHLOSS. - SAMSTAGS ABDS. AB 7:15 GEÖFFNET Die GUTE UHR vom Uhrmaehermeister ADOLPH BRENNER ?2« WESTTSUI ST. . N. Y.C (zwischen Broadway u. 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Die Dokumente wurden anscheinend von einem Deut- schen dem früheren Präsidenten Herbert Hoover, Frank Mason vom Verlag Fireside Press und dem ehemaligen AP-Korrespondenten in Berlin, Louis Lochner, auf einer Deutschlandreise der Drei im Vorjahr Die Dokumente wurden dann der Hoover Library on War, Revolution and Peace, einer Stiftung des Exprasidenten an der St.amford LJniversily, überlassen. Ausserdem wurden folgende Vertrage geschlossen: Die Buch rechte wurden Doubleday, Doran überlassen, die Syndikatsrechte zur Veröffentlichung in Zeitungen der North American Newspaper AUiance (NANA); ferner hat; der Book-of-the-Monlh Club mehrere hundert- tausend Exemplare des Buches für seine Mitglieder bestellt. Louis Lochner hat die Tagebücher übersetzt. Folgende Streitfragen kamen dann im Zusammenhang mit der Ver- öffentlichung der Goebbels-Tagebücher auf; 1. Welches Recht hat ein Amerikaner. Dokumente von möglicherweise prinzipeller Bedeutung, wie es die Goebbels-Tagebücher sein dürften, aus ei nein Land zu ent- fernen, das unter alliierter Besetzung steht? 2. Wer in Deutsch land hat das Recht; über diese Tagebücher als Erbe des Autors zu verfügen? und 3. Muss nicht die Alien Property Office (eine Regierungsbehörde) als Verwalterin des Privatbesitzes eines feindlichen Ausländers fungieren? 'Zur ersten Frage erklärt das State Department, dass die Tagebücher keine "offiziellen" Dokumente sind. Die zweite Frage ist ungeklärt, aber wohl auch unwesentlich für die Rechtslage in Amerika. Dagegen hat; nunmehr — aly Antwort auf die dritte Frage — die Alien Property Office mit dem Verlag Doubleday, Doran eine Abmachung getroffen, nach der alle Tantiemen aus dem Buchverkauf an diese Behörde abge- führt; werden, die die Geldes als Treuhänder bewahrt. Die Tagebücher werden ab 15. März auszugsweise in der "N.Y. Times" erscheinen. Unser Mitarbeiter Robert Jungk, der als Korrespondent der . "Tat" und der "Weltwoche" (Zürich) in New York lebt, berichtet hier über sein Gespräch mit dem Herausgeber Lochner; Ein Bündel Altpapier In den Trümmern des Propa- gandaministeriums fanden ame- rikanische Soldaten im Sommer 1945 nur noch wenige Gegen- stände von offensichtlichem Wert. Die Russen hatten zuvor die Stahlkassctten abgeschleppt, hat- ten sogar die Aktendeckel mitge- genommen und zwischen dem Ruinens taube lag nur noch ver- streutes Papier, Manuskriptfet- zen, V ervielf ältigungs-Matritzen aus silberner Metallfolie. Die GIs kamen sich wohl vor wie Aehren- leser auf einem abgeernteten Stoppelfeld, als sie mit ihrer ma- geren Beute, einigen Haufen Alt- papier auf ihrem Jeep von dan- nen zogen. Wieviel sie von einem Berliner Lumpenhändler für das Papier bekommen haben, wird wird man wohl nie erfahren. Aber der Händler, der in den Sei- ten zu lesen begann, merkte bald, dass sich hier von interessierten Leuten ein paar tausend Mark herausholen liessen. Deshalb trat er in Verbindung mit Richard Mason, dem Chef des amerikani- schen "International News Serv- ice" in Berlin und erhielt von die- sem Mann, der bereits früher ein- mal als Entdecker des Logbuchs der "Titanic" seinen "flair" be- wiesen hatte, eine für deutsche Verhältnisse ganz hübsche kleine Summe. Mister Mason nahm das Bündel, es waren über sieben- tausend betippte Seiten, mit nach den Staaten und legte sie, da er selbst nur sehr wenig Deutsch versteht, einem Spezialisten, dem langjährigen Bürochef der "As- soeiated Pro:;s" in Berlin, Louis P. Locli.it fr, vor. "Ich ss vor diesem wirren Papierbündel", erzählte mir Loch- ner in seiner New Yorker Woh- nung, "ich las und las und merkte, dass Mason gar nicht wusste, was er da für einen Fund gemacht hatte. Je länger ich las, desto klarer wurde es mir, dass diese Seiten nach dem Diktat des einzigen Mannes geschrieben wa- ren, der dazu berufen war, Chro- nist des Naziregimes zu sein: Doktor Joseph Göbbels. Von Hit- ler selbst gab es keine Memoiren; die Aufzeichnungen Görings wa- ren dürr und uninteressant, R'ib- bentrops Memoiren lagen in den r'a f'es unserer Regierung und in den wohl kaum das Licht der »efrevntliehkeit erblicken. Hier at der einzige Bericht eines rührenden Nazis über die Pläne und Zweifel, die Diskussionen unter vier Augen, die Hoffnung und beginnende Wirklichkeitser- kenntnis der Naziführer wäh- Ersler Fachmann für europäische und amerikanische Radios Alle Reparaturen prompt und preiswert werden auf Wunsch abgeholt RADIOS ab $9.95 GROSSES LAGER IN EUROPÄISCHEN RADIO-RÖHREN Arthur Meyer 1657 3. AVE,, zw. 92.-93. Str Tel.: AT 9 - 3588 rend der entscheidenden Kriegs- jahre. Und — einzigartiger Glücksfall — diese Aufzeichnun- gen waren noch unkorrigiert. "Woher wissen Sie denn aber, dass es sich wirklich um Goebbels' Tagebüger handelt?" fragte ich. "Leider besitzen wir nicht, wie im Falle Cianos, ein handge- schriebenes Manuskript. Wir mussten einen historischen Indi- zienbeweis versuchen. Der be- kannte Autor Curt Riess hatte Tagebücher aus einer früheren Periode von Goebbels mit hand- schriftlichen Bemerkungen ent- deckt. Diese Tagebücher zogen wir zum Stilvergleich heran. Aus- serdem konnten wir mit Hilfe des amerikanischen Geheimdienstes den Mann interviewen, dem Goebbels seine Chronik diktiert hatte. Schliesslich kann man aus dem Inhalt der 7100 Seiten, die Goebbels im Ichstil geschrieben hat, feststellen, dass darin Vor- kommnisse erzählt wurden, die sich mit anderen Augenzeugenbe- richten deckten, aber nur einem ganz kleinen Kreis bekannt sein konnten. Leider haben wir nicht das komplette Tagebuch entdeckt, sondern nur die Chronik der Jahre 1942 und 1943. "Sie zeichnen als der Heraus- geber der Ende April erscheinen- den Tagbücher. Werden Sie den ganzen Text veröffentlichen?" "Nein, das war im Rahmen eines für das grosse Lesepubli- kum bestimmten Büches nicht möglich. Ich musste versuchen, das interessanteste Material in einen einzigen Band zu pressen. Ich hoffe, dass ich nichts wirklich Wichtiges ausgelassen habe. Goebbels wiederholt sich sehr oft. Die gleichen Gedankengänge sind wieder und wieder entwik- kelt. Ich habe versucht, ein pro- portionell richtiges Bild zu ge- ben, indem ich wie der Kopist einer grossen Statue die gleichen Masse in verkleinertem Masstabe auf das erscheinende Buch über- trug." Was betrachten Sie als den in- teressantesten, geschichtlich be- deutsamsten Teil der Aufzeich- nungen?" Sieben Gespräche mit Hitler "Vor allem die sieben Ge- spräche, die Goebbels mit Hitler unter vier Augen führte. Er ver- suchte den "Führer", besonders nach Stalingrad, immer wieder davon zu überzeugen, dass Deutschland- einen Zweifronten- krieg nicht führen könne und nach einer Seite Friedensouverturen machen müsse. Hitler zauderte und sagte, er könne erst dann in derartige Verhandlungen eintre- ten, wenn seine Armeen wenig- stens noch einen grossen Sieg in Russland erfochten hätten. Die- ser Sieg, aber kam nie mehr." Verraten diese Gespräche etwas über die ZuPcünjtsplcine der Nazis im Falle einer siegreichen Kriegs- beendigung?" Kleine Winke für Ihre Steuererkläruli Sie wussten, was ten "Allerdings. Ich glaube, dass diese Aufzeichnungen zusammen mit einigen der in Nürnberg vor- gelegten Dokumente den nationa- listischen Nihilismus in vernich- tender Weise offenbaren. Beson- ders erschütternd war es für mich, dass Goebbels und Hitler nicht etwa, wie vielfach von Kreisen im deutschen Volke ver- mutet wird "ahnungslos" waren, sondern wussten, dass sie Verbre- chen gegen den Geist der christ- lichen Zivilisation und der Hu- manität begingen. Alle diese Schandtaten schienen ihnen "hi- storisch gerechtfertigt". So gibt Goebbels an einer Stelle zu, dass die Judenausrottung "barbarisch" sei, rationalisiert das aber sofort wieder mit Erklärungen über die "geschichtliche Notwendigkeit" dieses Massenmordes. Hitler selbst, der bekanntlich in seiner Berg- hofrede, kurz vor Kriegsaus- bruch, gesagt hatte, er fürchte sich nicht, mit dem Namen eines Dschingiskhan in die Ge- schichte einzugehen, verstieg sich in einem der von Goebbels aufge- zeichneten Dialoge zu einer Be- hauptung, die Sie als Vertreter eines Schweizer Blattes beson- ders interessieren dürfte: "Man hat Karl den Grossen einen Sachsenschlächter ge- nannt", sagte der "Führer" zu Goebbels, "aber das hat seinem Ruf nichts geschadet. Er ist trotz- dem Karl der Grosse. Mir würde es nichts ausmachen, wenn man mich einmal den "Schweizer- schlächter" nennen würd,e." Pax Germanica — wie Göbbels sie plante "Erzählt Goebbels noch Kon- kretes über das Aussehen einer von ihm geplanten "Pax Germa- nica", fragte ich Kollegen Loch- ner im weiteren Verlaufe unseres Gespräches. "Ja, aber seine Auffassung ist seltsam aus modernen und ver- alteten Ansichten zusammenge- stoppelt. Einerseits spottet er über die 'Klein- und Zwergstaa- ten"', die nach Kriegsende ver- nichtet werden müssten, da sie dem Stande der modernen Tech- nik und Wirtschaft nicht mehr entsprächen, andererseits will er längst verblichene historische Staatenbildungen, neu aufleben lassen. So kommentiert er zum Beispiel nach dem Zusammen- bruch des Faschismus, das sei doch eigentlich eine grossartige Gelegenheit für Deutschland sich die während der italienischen Unabhängigkeit - Kriege gegen Oesterreich verlorenen Gebiete von Oberitalien und speziell Ve- netien für immer einzuverleiben. Er scheint auch die treibende Kraft, bei der Hintertreibung 1*8- WJßb m) W "Je mehr Zähne Sie ausziehen, desto mehr 'dental expenses" kann ich absetzen." "Werie Dame, vergessen nicht, Ihre milde Gabe unter "Conlributions' anzugeben." 6 Denk' daran, dass unsere Ar- Der glückliche Vater oder eil beitskleidung und Werkzeuge ab- zugsberechtigt sind." Zweitausend Dollar - Geschenk* segen. eines Friedensvertrages mit Frankreich gewesen zu sein, da er Burgund dem Deutschen Rei- che einverleiben wollte und meinte, dass selbs Petain für eine solche Konzession jetzt noch nicht reif sei." "Wie beurteilt Goebbels denn die Gegner Deutschlandse" "Für Churchill hat er trotz aller Schimpfworte eine gewisse Bewunderung übrig. Aber im all- gemeinen hält er wenig von den westlichen Demokraten, die nicht wüssten, wofür sie kämpften. Für die Bolschewisten hat er eine aus Abscheu und Furcht ge- mischte Bewunderung. "Diese Leute sind ideologisch ausgerich- tet", oder "Diese Leute sind die einzigen ausser uns, die eine Ide- ologie haben" liest man immer und immer wieder im Original- manuskript." "Haben Sie nicht den Eindruck, dass die Veröffentlichung Ihres Buches einen gewissen Goebbels- mythus schaffen könnte?" "Ich glaube nicht. Wer richtig liest, wird sehen, dass Goebbels bei all seiner Intelligenz und In- tuition doch ein recht beschränk- ter Geist war. Seine falsche Ein- schätzung der Psychologie und Leistungsfähigkeit anderer Völ- ker ist geradezu grotesk. Beispiel die sogenannte "Mission Kriegk". Um die russischen Spionage- dienste über die Richtung der kommenden deutschen Offensive zu täuschen, sandte Goebbels sei- nen Referenten Kriegk nach Lis- sabon, wo er in simuliertem Rausch "ausplaudern" sollte, dass der nächste deutsche Angriff sich gegen die Zentralfront richten werde, während er in Wahrheit an der Südfront geplant war. Ich bezweifle, dass die alliierten Nachrichtendienste auf eine so plumpe "Enthüllung" hineinfie- len. Auch seine beispiellose Eitel- keit verrät kleines Format. Seiiii Artikel im "Reich" hält er lös unübertroffene Meisterwerke des deutschen Sprache, und versteigt sich dazu, einen Artikel als wertvoll wie eine gewonnen! Schlacht" zu bezeichnen. All König Boris von Bulgarien war er schlecht zu sprechen, als ihm aber der Balkanpbtentat wäl$ rend eines Berliner Besuches ver*! raten hatte, dass er regelmässig seine Aufsätze lese, floss Goebbels von Bewunderung für dieses wahren "Volkskönig" über." Als ich Lochners Haus verliei und zum nahen East River hin* unterstieg, sah ich dort die "bull« dozers" und die Schuttkräne da- bei, das Terrain für das künftig! Beratungsgebäude der Vereinten Nationen vorzubereiten. Die Bau- arbeiter hielten gerade ihr«! Lunchpause und sprachen über "diesen nächsten Krieg gegen die Roten." Ich stellte mir vor, dass auf einen der Bauzäune das Ge- spenst eines kleinen klumpfüssi-j gen Mannes sässe und zufrieden lächelte. Sollte Doktor Joseph Goebbels vom Jenseits aus eil! Tagebuch über die Gegenwart führen, so hätte er leider genug Grund, sich in seiner Eitelkeit bestärkt zu sehen und befriedigt zu sagen: "Ich habe es Euch pio*| phezeit." :j Hauchdünne, 2 - zügige Nylon Elastische Strümpfe AUS NATURGUMMI DÜNNER, STÄRKER; DUNKLERE FARBE Volle Länge ... $13.50 per Paar ßaumwoll-Gummistriimpfe sehr dünn, $9.00 Bei schriftlichen Bestellungen bitte nebenstehende Masskarte zu verwenden Bruchbänder, Leibbinden, Plattfusseinlagen j nach Mass in eigener Werkstatt angefertigt j A. WITTENBERG 145 WEST 72nd ST., NEW YORK, N. Y. ~ . Telephon: TR 4 - 5343 UHREN - REPARATUREN in eigener mit den modernsten Ma- schinen ausgerüsteten Werkstatt, zu FABRIK-PREISEN unter voliet Garantie für ein Jahr. Steinsetzen - Modernisieren - Um- arbeitungen . Perlenfassen ■ Ein- graVierungen usw - Grosse Auswahl in den feinsten Markenuhren zu sehr günstigen Preisen FORT GEORGE Jewelers Inn LOUIS FULDA Telephon: LO 8-3808 1536 St. Nicholas Ave. (186.-187 Sir.) N. Y. 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