WAHLERGEBNIS POPULÄR VOTE (unvollständig) Tniman .....................................19,291,001 »•wer ....................................17.897,652 jTallace ............................. 921,080 '-'hurmond ........................... . 749,608 KLECTORAL VOTE «iman .........................................................304 Se'wey .............................................................189 #atlac» ___________.......................* 0 Thiermond ....................................... 38 AN AMERICAN WEEKLY FUBLISHED IN NEW YORK by Hie New World Ctab. I.e., 20t West 4t»h Slraat, New Tork 11. N. T. Plwe: Clrele 7-4U2 Enterad « second-claw matte» January 30. IMflt »« New Yoik Port Offlea under Act of March 3. Iii» ABC Vol. XIV—No. 45 NEW YORK, N. Y„ FR1DAY, NOVEMBER $„ 1948 In'"' USA...... DER 8L KONGRESS DER VEREINIGTEN STAATEN (unv ollständi g) .. SENAT vorher fetzt Republikaner...............$1 42 Demokraten..................... 15 $4 HOUSE ■ Republikaner .............14$ , MS D#m®kra*«n ..................,,1»5 " rt» America« Labar X 1 Mittwoch, 3. Nwmkr, 11 Uhr 15 Minuten vormittags: TRUMAN GEWÄHLT Congress wird rate Senatoren mit Truman... kämpften und mit ihm siegten Hubert H. Humphrey Senator von Minnesota des Tag Paul H. Douglas Sanator von Illinois Von der atlantischen bis zur pazifischen Küste, von der , des Nordens bis zum Golf of Mexico elektrisierte am heuiigen~Tage~ um 11*15 vormittags eine Radiobotschaft des Chairman des National Demo- kratie Committee die Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Die 24 Stim- nen des Staates Ohio, die zu dieser Minute für Truman ausgezählt wurden» Uten das Schicksal der Wahlschlacht um das Weisse Haus entschieden. t»a:tor McGrath proklamierte den Sieg des Präsidenten Truman. Fünf •linuten später gratulierte der unterlegene Kandidat, Gouverneur Dewey /oa New York# dem er .cklichen Mitbewerber und versicherte ihr» >w|ngr 'ingeschränkten Mitarbeit. r Este« Kefeuver Senator von Tennessee Di* Schlacht umdie Füiihrung der Vereinigten Staaten in den nächsten vier, Jahren Ist »» Ende. 1 Regierung, Horn-und Senat sind einheitlich unter demokratischer Fii]irrang:<"iisid'ir#ripfec!i#ii so eine feste und plan- mässige Politik. Sie wird seehr stark von dem in dem Wahlergebnis geäus- serten Willen der Wählerschaft beeinflusst sein: von der Forderung der Mehrheit des amerikanischem Volkes nach einer liberalen, fortschrittliche», Arbeiter- und Angestellten-ffreundlichen Führung der Nation. Dem Spre- cher McGrath war dies auebh sofort klar, als er seiner Proklamation. • dl#' Worte hinzufügte: "Das amerikanische Volk hat der Demokratische» "Äs-- lei ein Mandat gegeben .das sie m erfüllen lieh verpflichtet/'' ' AUFBAU Frlday, November 5, 1948 Chief Exe zur Seite, . dessen Auswahl und Ernennung er vor- nimmt. Dieser Kreis besteht aus den Spitzen der Ministerien, die im Kabinett zusammengefasst sind, und aus den Leitern von mehr als hundert unabhängigen Regierungsstellen, denen beson- dere Aufgabengebiete zugemes- sen sind. , Das tägliche Leben eines jeden Bürgers wird wesentlich be- stimmt von der Tätigkeit dieser Stellen und der sozialen und po- litischen Einstellung ihrer Amts- träger. Ob das Rent Control Office die Mieterschutz-Gesetzge- bung lax oder streng durchführt, ob Preis-Konventionen unter dem Anti Trust - Gesetz energisch ver- folgt werden, ob und in wie weit «komische, Energie für Heil- und frei-industrielle Zwecke freigege- ben wird, ob Einwander ungs- und Einbürgerungsverfahren wohl- wollend behandelt öd^r- ver-; schleppt werden, für alles dies liegt die unmittelbare Verant- wortung beim Präsidenten. Slstaä es doch die , von ihm ausgewähl- ten Leiter der Staatsämter,, diiö- seine Politik durchführen,, oder durchführen sollten. Naturgemäss bedarf es einer ungewöhnlichen Urteilsfähigkeit und Personalkenntnis des Präsi- denten, um die geeigneten Per- sönlichkeiten heranzuziehen. Die Besetzung der höheren Ministerialstellen und der Spit- zenpositionen der "Agenews" wird gewöhnlich bei Amtsantritt vom Präsidenten neu vorgenom- men. Eine Auswechslung der Be- amten erstreckt sich erfahrungs- gemäss nur auf die Schlüsselstel- lungen; früher, als die Civil Ser- rice Commission noch nicht be- stand ,ging sie herab bis zur kleinsten Postmeisterstelle. Auch auf die Gesetzgebung er- strecken sich Einfluss und Füh- rung des Präsidenten. Zwar ver- mag er selbst keine Gesetzesvor- lagen einzubringen, er kann aber durch die Macht seiner Persön- lichkeit und die Bedeutung sei- nes Amtes die Einbringung und Annahme von Gesetzesvorlagen durchsetzen, die ihm zur Durch- führung seines Regierungspro- gramms als notwendig erschei- nen. Dies geschieht entweder durch Fühlungnahme mit einzel- nen Mitgliedern des Kongresses oder durch eine Botschaft an den Kongress selbst. Eine der ersten Staatsakte des neuen Präsiden- HOTELES ASTOR1A SAN SALVADOR El Salvador, Central America The best and meet modern Hotels in San Salvador. Facmg the National Palace. tfoi Reservatione cable "Astoria' ALFONSO ROSENBERG Manag« Nach der Wahl ten wird eine solche "Message to Congress" sein, wie sie allge- mein zu Beginn einer Sitzungs- periode abgegeben zu werden pflegt. Der Einfluss des Präsidenten auf die Gesetzgebung zeigt sich besonders in seinem Einspruchs- recht. Sein "Veto" bietet ihm die Möglichkeit zu verhindern, dass gegen sein Einverständnis Vorla- gen zum Gesetz erhoben werden, da Zweidrittel des Kongresses und des Senates für ein Gesetz stimmen müssen, um es gegen seinen Einspruch in Kraft zu setzen. ■ Nicht zuletzt offenbart sich auch in der Rechtspflege die Machtstellung des Präsidenten, Das Recht, die Bundesrichter zu ernennen, sichert ihm einen ent- scheidenden Einfluss auf diesen Zweig der Regierung, eine Machtbefugnis, die der verstor- bene Prä^ideht Roosevelt mit Meisterschaft auszuüben wusste, und die sich noch in diesen Ta- gen auswirkt. Zur Durchführung seiner man- nigfaltigen Pflichten bedient sich der Präsident eines engen Krei- ses besonders vertrauenswürdi- ger Mitarbeiter, der als der White House Staff bekannt ist. Dieser wird von vier Sekretären gelei- tet, die die Verbindung mit dem Kongress sowie den verschiede- nen -Regierungsstellen aufrecht- erhalten und durch Radio und Presse Wirken und Ideen des Präsidenten der Öffentlichkeit nahebringen. Die Verfassung hat dem Prä- sidenten den beträchtlichen Zeit- raum von vier Jahren zur Durch- führung seiner Pläne gewährt. Innerhalb dieser Frist, während der er auch der Leiter seiner po- litischen Partei ist, muss er zei- gen, ob er und seine Partei die "plattform", auf Grund deren er gewählt wurde, zur Zufrieden- heit der Nation verwirklichen kann. Alfred Prager. Wahlnacht auf dem Times Square lt. 1. Die allgemeine Ruhe und Ordnung, die das Merkmal des Wahltages war, drückte sich auch in der Wahlnacht auf dem Times Square aus als dem immer zu- verlässigen Puls der Ereignisse; Es war eines der wenigen Male, die eine lärmende Kundgebung auslösten» als auf dem elektri- trischen Lichtband die Nachricht erschien: "Eleetion Night Times Square Crowd Reported Thin and Dull as Compared to War Time an,* Pre-War Throngs." Aber es entsprach den Tat- sachen. Und die Kommentatoren der Rundfunkstationen, die in sehenswertem, nagelneuem Sen- dewagen unter dem Aussichts- dach aus Plastik Dienst taten, machten lange Gesichter, Amiäng- sten verweilte die Menschenmen- ge vor den mit Lichtbildern der Kandidaten abwechselnden Nach- richten am Times Building. Ein junger Mann, bewaffnet mit einem stattlichen Sternenbanner und In Paris Aul den Boulevard» RESTAURANT CENTRAL Salon de Th<6 28 Boulevard Polseonniere 28 I. Etage - Tel.: Provence 43-60 Metro: Montmartre Direktion: LUIeneleln - Schwabach einer Army-Trompete, blies alle Weile die Reveille und erregte damit sowohl die Aufmerksam- keit der „Umstehenden wie der Polizeipferde, die sichtlich der Melodie Bedeutung beimessen. Aber da diesmal die Wahlresul- tate auch unter Bonds Adam, und Eva-Figuren (nebst Wasserfall) entlangliefen, verteilte sich die Menge. Die Wahlabzeichen-Händler hat- ten sich, .umgestellt und verkauf- ten nur noch Knöpfe mit der Aufschrift: "1 told you «o". Der A In Brüssel & Ist der TREFFPUNKT aller AMERIKANER im schönsten und elegantesten JÜDISCHEN CAFE-REST AVRANT HOR-CLÜB Boulevard Adolphe Max 86 1. Etage Tel. 179709 (Im Hauptverkehrszentrum.) Beste Wiener jüdische Küche Massige Preise. - - Beste Bedienung Man spricht: englisch, französisch jiddisch, polnisch, ungarisch, tschechisch, spanisch. E. Friedmann - - Bronja Bochmann einzige Anflug fortgesetzter Wahl- kampagne ging von einem alten Feuerwehrwagen aus, der lang- sam den Broadway entlangfuhr mit dem Plakat: "Vote YES ©» Proposition Number One—Legal, ize Ycrxir Fireman'a Working Hours" Im übrigen demonstrierte die Menge fast gleichmässig, wann immer Trum ans oder Deweys Name in den Lichtnachrichten er- schien. Noch um Mitternacht das vielsagende Wort "Victo nur über der Riesen-Jean of Ar Gestalt der Ingrid Bergman sehen, wo es sich allerdings ein Kino bezieht. Eine ungedi dige Dame rief laut: '1 buy m\ seif a neu) hat if Truman mah it". Und so hebt sich nach de! Wahlen zuverlässig das Ge*j schäftsleben. ! Statement et the Ownership, Mancgenent. Circulation.Etc., Required by the Act of Con- gress of August 24, 1912, as amended by the Acts of March 3. 1933, and July 2. 1946. Of AUFBAU, pnbtished weekly at New York. N. Y., l'or Ortolier 1, 1848. State Ol New Vork ( County of New York | " Before me, a commissioner of deeds, In and for tbe State snd county aforesaid. personally appeared Manfred George, who, ha Ving been duly giturn »ccvrilm« to law. deposes and says that he is the Chief Editor of the Autbau and that the followtng is, to the best of bis knowl- edge and belief, a true Statement of the owiiecehip, management (and If a dally, weekly, semi-weekly or tri-weekly news- paper, the cimilatio»), etc., of the aforesaid Publication for the date shown in the above caption, required by the Act of August 24. Iis 12. as amended by tlie acts of March 3, HKiM, and July 2, 1946 i.i.vtion 537. l'oshil Lews and RfKulattons), printed on the reverse of lhis sonn to wit: 1. That the uaiues and addressea Ol llie publisher. cd i Wir. utanaging editor und biisfncss niamiRrrs are: Publisher, New World Club, Inc., 2wner|! and this affiant has no veasou to bettele that any person, assoclaiion, or rorpori« exe- >rt« •est' tlon has any interest dirert .or imllr in the said stock, bonds, or other secur:■ lum. i b. That the average mr.nl>,., eopla of each issue of this puhlirutkm soid otj distributed through the mails or oiher>i wise, to paid subscribers diiriiig thti twelve months preceding ihr dsliowi above is 41),037 copies. ri'h ,s ml orma< tlon Is required front dail». weekly, senüweekly, and triwe«*kly tvwspapeil ■ only.) . . '! Manfred ü'-m ge. •• 'itior. Sworn and subseribcd t>«-!'ore B)l this 27th day of Septembr-r litis. j t.lsie I rank. (My Commission expires Der. 4th 1948.) REDAKTIONSSCHLÜSSE MOHTAG, 12 UHR Durch den Irrgarten unserer Zelt führt Sie de» "|Mbn". Versäume» Hi keÜM A*ise»be. LONDON Wayferers Restaurant, Cafe Confmentale and Snack Ber 20. 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Pakete Friday, November 5, tt4§ Das Wunder des Truman-Sieges Von MANFRED GEORGE Das war die aufregendste Wahlnacht, die seit langem das amerikanische Volk an seine Radioapparate gebannt hielt. Millionen wissen augenblicklich noch nicht, wie sie eigentlich begreifen sollen, was geschehen ist. Sogenannte "landslides" sind an sich nichts Ungewohntes; aber was zwischen Dienstag Abend und Mittwoch morgen geschehen ist, lässt sich nur vergleichen mit einer plötzlichen vulkanischen Eruption, die mit einem Schlag eine Landschaft völlig verändert. Haus und Senat waren am Mittwoch früh in der Hand der Demokraten. Die republikanischen Führer, wo immer man sie traf, gingen wie im Traum umher, als habe sie jemand über den Kopf geschlagen,, ohne dass sie wussten, wen Die Antwort schält sich allmählich aber aus den Wahl- ergebnissen heraus. Sie ist ein Bekenntnis des amerika- schen Volkes zu zwei Männern und einem Prinzip. Zu einem Toten, dem hundertfach von den Westbrook Peglers der gan- zen Nation gelästerten Mann im Grabe zu Hyde Park, zu sei- nem Nachfolger Truman und dessen persönlicher Courage, und zu dem Prinzip Roosevelts, für das er in den Wahlkampf zog, und das vernichtet zu werden drohte. Das ist der Sinn dieser riesenhaften Ueberraschung. Es gibt aber eine Anzahl Leute, die noch blasser sind, als die republikanischen Parteiführer. Das sind die volkstümlichen Propheten der "Polls", die Gallup, Roper, und wie sie alle heissen. Elmer Davis hat darauf hingewiesen, dass sich diese berufsmässigen Voraussager auf einen von ihnen selbst geführ- ten anderen "Poll" vor den Wahlen hätten besinnen sollen, nämlich auf jenen Fortune-Poll, der da vor wenigen Mona- fcen nach den Menschen gefragt hat, die die Amerikaner auch heute noch am meisten schätzen. Da hatten Franklin D. Roosevelt 42 Stimmen, Eisenhower 17 Stimmen, Hoover 7 Stimmen und Dewey 4 Stimmen bekommen. Harry S. Truman war nicht unter den Genannten. Aber er hat eine andere Eigenschaft, die den Wählern lieb und wart ist. Sie war ihm aufgezwungen worden, nämlich die Position des "Underdog", des von allen Seiten Geprügelten und Getadelten, von seinen Freunden Belächelten und von seinen Feinden Verhöhnten. Wer miterlebt hat, wie seine Partei in Philadelphia ihn vielfach behandelte, der gab nicht viel für seine politische Zukunft, Dewey selbst, einschliesslich seines Gehirn-Trusts, beging seinen entscheidenden Fehler: auch er unterschätzte diesen Mann aus Missouri und behandelte ihn während seiner gan- zen Wahlkampagne als armes Opfer, das man aus Anstand eigentlich schonen solle, und dem man die Ehre eines echten harten Wettbewerbs überhaupt nicht gönnt. Aber Truman, der die harte Schule des Politikers hinter sich hat, zeigte, dass seine beste Qualität auch seine stärkste war: die verbissene Störrischkeit eines Mannes, der sich bei allen Fehlern und Versagern nicht seiner Menschenwürde und seines hoffnungs- vollen Mutes berauben liess. Wir haben bereits im Vorigen "Aufbau" darauf hingewie- sen, dass seine Wahlkampagne glänzend war. Er pfiff auf den Süden und ging ganz als Vertreter des Fortschritts und der Mittelklasse, der Arbeiter und Farmer, als Vorkämpfer der Gewerkschaften und der bürgerlichen Freiheiten in die Arena, Sein Wahlkampf war es, der seiner Partei zum gros- sen Teil diesen ungeheuren Erfolg der Vernichtung eines sich bereits im Besitz des Sieges fühlenden Gegners in Haus und Senat brachte. Die republikanische Mehrheit ist nicht nur wie Spreu vor dem Wind zerblasen. "Poor Harry" ist über Nacht aus einem höchstens noch grossmütig auf die Schulter geklopften kleinen Mann zu einem Helden der Nation gewor- den, dessen Wahlkampagne als ein Beispiel cher Belohnung tur unbeugsamkeit in die amerikanische Wahlgeschichte ein- George Frankenthaler de* republikanische Kandidat für de» Posten de* Richters am Surrogate Court, siegle mit der sehr knappe» SixiMie von 664 Stimmen über d*e demokratischen Kandidaten John H® Müllen. Aus dem Inhalt: DIE WAHLEN Amt "Chief Executive" — Da» Wunder des Truman-Sieges — öl® Schlacht um New York — Mau« Gesichle* — Die Wahl- »■cht .............................Seite 1-6 Seile Kurt Kersien: Selbstentlarvung Schachts 5 Weizsäckers Hussen- Geschäfte ............................................. 5 'Das erste DP-Schiff.............7 Wiedergutmachung ..........8 I*rael und UM.................................g Ossip Kalenier: Der neue Shaw ...........................15 Dil« Westküste..................................21 Juda L. Magnes____________________________40 Vizepräsident Alben W. Barkley gehen wird. Truman hat einen Lehrgang für werdende Poli- tiker geliefert. Wer kürzlich Gelegenheit hatte, Truman während seines anstrengenden Wahlkampfes ganz aus der Nähe zu selten, der erschrak vor der Veränderung, die die Anstrengung der 25,000 zurückgelegten Meilen und der 260 gehaltenen Reden in dem Gesicht dieses Mannes angerichtet hatten. Er war gebräunt von der täglichen Höhensonne, aber unter den Au- gen lagerte "die Müdigkeit schwarz und schwer. Es war ein erschöpfter Mann, der vor dem Wahltag nach Hause fuhr, um die Resultate abzuwarten. Er ging am Dienstag um 9 Uhr zu Bett. Beobachter seines Hauses sahen aber, dass um 1 Uhr das Licht wieder anging, und es brannte bis in den Morgen. Die Gedanken und Gefühle des dem Radio lauschenden Präsidenten sind schwer zu beschreiben. Denn diesen Erfolg hatte er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet, wenn er auch pflichtgemäss immer einen munteren Optimis- mus gezeigt hatte. Und wenn er auch über den Ausgang für sich selbst bis weit hinein in den Mittwoch nicht klar war, so war er sich doch klar über den Sieg seiner Partei, Was er nicht erwartet hatte — und was auch keiner im republikanischen Lager geglaubt hat — ja, warum wollen wir es nicht zugestehen, was auch nur wenige von uns Wäh- lern für möglich gehalten hatten — war der Aufstand der demokratischen Kräfte in den Wählermassen, verkörpert vor allem in dem organisierten Angriff der Gewerkschaften. Der Sieg der Demokraten ist — und das muss sehr deutlich gesagt werden — ein Sieg der amerikanischen Arbeiter und Klein- bauern, sowie der grossen Angestelltenschaften in den Städ- ten. Die demokratische Partei ist seit ihrem Parteitag in (Fortsetzung auf Seite 4) Jacob K. Javits .konnte sich im 21. Congressional Dli* trict (Washington Heighls), dem er bis. her vertrat, mit der Mehrheit von 2,200 Stimmen gegen seinen demolmCtoelMt Opponenten Paul O'Dwyer " " ' ERNST I. ( AHN I Verzinsung ab 1. November auf g Einzahlungen bis 10. November 1 m SAMSTAGS GEÖFFNET • | Sofort beziehbar SOLIDES BACKSTEIN- EINFAMILIEN-HAUS REDAKTIONSSCHLOSS MONTAG, 12 UHR Vito Marcantonio wurde Im 18. Congressional Dislrlct 'wiedergewählt. Der Kandidat 1 e* American Labor Kart? siegle mit eine* Mehrheit von 4.455 Stimmen liier ««Iii# Gegner Ellis (H) und Morlsser (»!. Forest Hills $17,500 6% schöne, grosse Zimmer; Bad mit S.tallshower. Extra-Toilette im ersten Stock, Kamin, ausgebau- tes Basement, Garage, Oelheizung, Veranda. Nähe Schulen und Einkaufszentrum. LANE REALTY 107-40 QUEENS BLVD., FOREST HILLS. L. L (»• oder a. Ave. Subway Express 71 Ave. Sta.) Phon» BO 8-3500 Sonntag* den ganzen Tag geöffnet. 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