f] Das Andere Deutschland (LA OTRA ALEMANIA) Periodico Aleraän Independiente EDITOR Y DIRECTOR: Dr. ÄUGUSTO SIEMSEN Tucumdn 309 — Bs. Aires — U. T. 31-3922 Jahrgang IV. — Nr. 39 — 1. Juni 1941 Hinterm Schleier des „Deutschen Sozialismus" (Auf Grund von Zeugnissen der Luftpost-Ausgaben der Frankfurter Zeitung) I. ZWANGSARBEIT 3? Nazi-Darstellung' Die Zahl der durch zwischenstaatli- che Vereinbarungen herangezogenen Arbeitskräfte wurde von zuständiger Stelle Anfang Oktober mit 950.000 angegeben . . . Bis zum Sommer 1940 sind der Landwirtschaft rund 700.000 polnische zivile und kriegsgefangene Arbeitskräfte zugeführt worden. (F. Z., 3. 1. 41) Schliesslich hat sich hier und da ge- zeigt, dass durch schärfere Kontrol- le von Krankmeldungen die betrieb- liche Leistung zu steigern ist . . • Wichtige Massnahmen zur Verbesse- rung des Leistungseffektes sind z. B. die Beseitigung von überhöhten Krankheitszahlen. (F. Z., 3. 1. u. 14. 2. 41) Faktischer Sinn Bereits Anfang Oktober also hatte die Zahl der Zwangsverschickungen aus den besetzten Gebieten nahezu eine Million erreicht! Entweder ist dem deutschen Arbeiter also das Kranksein nur noch im Not- fall gestattet, oder es macht sich sonst eine stille Sabotage in Form zahlreicher Krankmeldungen bemerk- bar. Wie sonst wäre Arbeitssteigerung infolge stärkerer Kranken-Kontrolle zu erklären? IL MANGELERSCHEINUNGEN Soweit es sich um das herkömmliche Lederschuhwerk handelt, fand es eine kräftige Umsatzstütze in bezugs- scheinfreien Phantasieartikeln nach Art der sogenannten Holzschuhe, von denen der Schuheinzelhandel im er- sten Halbjahr 1940 rund 10.000.000 Paar absetzen konnte. (F. Z., 3. 1. 41) Ein Verkauf von 10.000.000 Paar Holz- schuhen (— was anders sollen „Phan- tasieartikel nach Art der sogenann- ten Holzschuhe" sein?—) allein schon im 1. Halbjahr 1940 bedarf gewiss keines Kommentars! 1 Bis zum Inkrafttreten der neuen Kleiderkarte machte sich ziemlich allgemein das Ausschöpfen der ersten Karte durch die Verbraucher bemerk- bar. Auch wurden . die „punktfreien" Waren und die höheren Qualitäten knapper. (P. Z., 3. 1. 41) Zum Teil ist die günstige Umsatzent- wicklung den ausserordentlich hohen Lagervorräten zu danken, die der Ein- zelhandel in den Vorkriegs jähren an- gesammelt hatte. Ihr allmählicher Abbau versetzt jetzt viele Einzelhan- delsbetriebe in einen Zustand hoher Geldflüssigkeit. (P. Z., 3. 1. 41) . . . ebensowenig konnte seinerzeit der Abbau von Roh- und Fertiglä- gern in den Ueberlegungen einbezo- gen werden. (P. Z., 14. 3. 41) Die Punkte der Kleiderkarte mussten also so knapp bemessen werden, dass die Bevölkerung damit — trotz He- ranziehung der punktfreien Luxus- und Ersatzartikel — nur einen Teil ihres Bedarfs decken konnte. Der Kleinhandel ist also dabei, seinen Warenvorraat auszuverkaufen, ohne ihn hinreichend erneuern zu kön- nen. Deutschland zehrt demnach von seiner Substanz. Nicht nur die Lager des Kleinhandels, sondern auch die Rohstofflager der Industrie stehen demnach vielfach vor der Erschöpfung. in. DIE LAGE DER ARBEITENDEN MASSEN Der Umsatz des Einzelhandels im ganzen ging nur mässig zurück, stär- ker der Menge als im Werte nach. (P. Z., 3. 1. 41) Die nur begrenzt zugeteilten Rohstof- fe werden stärker als sonst zu hoch- wertigen Artikeln verarbeitet, oder einfache Stapelartikel rücken durch das Anbringen von Verzierungen usw. in höhere Preisstufen. (P. Z., 21. 2. 41) Dabei ist sich der Preiskommissar durchaus darüber klar, dass nicht nur die Existenz der Betriebe, sondern auch der Anschluss an den techni- schen Portschritt gesichert bleiben - muss. (P. Z., 21. 2. 41) Mit Rücksicht auf die Politik des Preisstops wurden dagegen bisher weiterhin generelle Lohnerhöhungen, also Einkommenserhöhungen zu La- sten der Unternehmungen, ausge- schlossen. (F. Z., 10. 1. 41) ... sie (die Werkssparkassen) för- dern eine Spartätigkeit, die durch ih- re grosse Regelmässigkeit in Gestalt des monatlichen Abzuges von den Ge- haltssätzen ungleich intensiver zu sein pflegt, als das vollkommen frei- willige Sparen der Sparer bei den Sparkassen. Das Gefolgschaftssparen hat, wenn wir recht unterrichtet sind, 1940 stark an Ausdehnung gewon- nen. Es ist zu einem wesentlichen Das Einkommen der Massen reichte also nicht aus, um nach den Preis- erhöhungen ebenso viel zu kaufen wie früher. Sofern direkte Preiserhöhungen un- tersagt wären, „veränderte" man al- so, wie es an anderer Stelle so schön heisst. die Waren, um sie der Preis- kontrolle zu entziehen, und verteuerte damit gerade die billigeren Artikel, die die Masse noch zur Not hatte kau- fen können. Trotz des sogenannten „Preisstops" werden also zur „Sicherung der Be- triebe und des Anschlusses an den technischen Fortschritt" Preiserhö- hungen evtl. durchaus zugelassen. Zum Schutz der Unternehmer — und auch um die Waren infolge erhöhter Nachfrage nicht noch stärker zu ver- knappen — wurde den Arbeitern die Möglichkeit geraubt, selbst nur die Lohnerhöhungen zu erkämpfen, die wenigstens ihre reale Kaufkraft auf- rechterhalten hätte. Nebten die Senkung der Kaufkraft tritt also ein Zwangssparen, das den Ver- brauch der Massen noch weiter ein- schränken und den Sparkassen er- möglichen soll, die sonst wegen ihrer fragwürdigen Sicherheit nicht gerade1 sehr begehrten Kriegsanleihen va übernehmen. 2 Bestandteil des Kriegssparens gewor- den . . . Verbrauchsbeschränkung und Sparförderung sind wichtige Aufgaben der Wirtschaftspolitik im Kriege. (P. Z., 21. 2. 41) ßparervergütungen (der Werksspar- kassen), die über eine bestimmte Li- nie hinausgehen, bedürfen sicherlich der Genehmigung, auch der Treuhän- der der Arbeit, da sie natürlich von einer bestimmten Höhe an einer zu- sätzlichen Gehaltszahlung gleichkom- men können und in dieser Hinsicht unter Umständen gegen den Lohn- und Gehaltsstop Verstössen. (F. Z., 21. 2. 41) Gewiss wünscht aber kein Verantwort- licher in Deutschland, dass die Be- grenzung der Nachfrage bis weit in den Frieden hinein nur noch dem Bewirtschaftungssystem anstatt der Knappheit der Kaufkraft überlassen werde. (F. Z., 10. 1. 41). Im Gegensatz zum „Preisstop" ist al- so das Verbot jeder Lohnerhöhung so lückenlos unterbunden, dass selbst er- höhte sparzmsen als Lohnerhöhung betrachtet werden. Selbst nach dem Kriege soll demnach die Kaufkraft der Massen noch nied- rig gehalten werden. IV. DIE LAGE DER UNTERNEHMER Stellt sich nicht jeder ein Armuts- zeugnis aus, der wirtschafts- und preispolitisch keinen Schritt tun will, der ihm nicht durch Verordnung oder Erlass aufgezeichnet ist? Ein opfer- freudiger, realistischer Optimismus wird immer das Rechte tun, um der wirtschaftlichen Verpflichtung ge- recht zu werden. Die Gefahr, sich hierbei selbst umzubringen, ist zu ge- ring, um überhaupt erwähnenswert zu erscheinen. (F. Z. 28. 2. 41) Die Vorstände der Unternehmungen bekamen durch das Aktiengesetz Ge- legenheit, in teils strengerer, teils aber auch freierer Aufmachung- ihrer Er- folgsrechnungen die Handelsbilanz ... stillschweigend zurechtzurücken, und auf diese Weise verhüteten sie, dass die Entwicklung nach aussen rascher und stärker in Erscheinung trat. . . . Waren aber die Bilanzen in höherem Grade wnwahr geworden, so wurden viele Dividenden . . . unnatürlich. Nämlidh unnatürlich niedrig . . . (F. Z„ 14. 3. 41) Nicht zu übersehen ist, dass gerade kriegswichtige Betriebe noch immer vielfach ein beachtliches Vermögen zu Erweiterungsinvestitionen aus eigener Kraft, eine hohe, ja sogar weiter zu- nehmende Liquidität aufweisen . . . (F. Z., 10. 1. 41) Den Unternehmern also will man_— im Gegensatz zum „Lohnstop" — die freiwillige Beschränkung eines „opfer- freudigen realistischen Optimismus" zugestehen, ,,der wirtschaftlichen Ver- pflichtung gerecht zu werden". Wie wenig dabei tatsächlich die Gefahr, „sich selbst umzubringen", zu fürch- ten ist, zeigen die folgenden Punkte. Der Nazistaat liess also nicht nur zu, dass die Gewinne so gross wurden, dass man vorzog, ihre wahre Höhe durch Bilanz-Manöver zu verschleiern. Der Finanzminister gab sogar noch die Formen an, wie man die verschleier- ten Bilanzen wieder „zurechtrücken" könne. Die Kriegsgewinne sind so hoch, dass damit nicht nur grosszügige Erweite- rungsbauten bezahlt werden können, sondern dass sie dafür hinaus nodh flüssige Mittel übriglassen, für die die Unternehmer erst Anlage suchen müs- sen. Es gilt dann umso mehr, die Steuer- last so zu bemessen und zu verteilen, dass der Leistungswille nicht beein- trächtigt werde ... Es gilt ferner, eine zu empfindliche Schwächung der finanziellen Eigenkraft einzelner Un- ternehmungen und Produktionszweige durch Ueberbestefuerung zu vermeiden. CF. Z„ 10. 1. 41) Aber sie mögen bedenken, dass de)? Krieg Aussergewöhnliches verlangt und dass der nationalsozialistische Staat nicht immer wieder die Unent- behrlichkeit unternehmerischer Initia- tive betonen würde, wenn er nicht ge- willt wäre, ihr morgen auch wieder den angemessenen Lohn zukommen zu lassen, der zugleich der Lohn für das Opfer von heute sein wird. (F. Z-, 28. 2. 41) Aus TMrcht vor ,3e6öitrftchtigtag defc Leistungswillens", d. h. Produktions- sabotage, glaubt der Nazistaat also, die Unternehmer mit Glacehandschu- hen anfassen zu müssen. Nicht genug mit der Ueberlassung rie- siger Kriegsgewinne, wird also den deutschen Unternehmern für die Nachkriegszeit ein noch höheres Ein- kommen versprochen. V. FINANZ- UND GELD-WIRTSCHAFT Aktienindex der F. Z.: September 1935: 128,22 November 1940: 180.97 (F. Z., 10. 1. 41) Die steigende Ertragskraft der Werke und die gleichzeitigen Anreize zur Ge- winneinbshaltung haben im Anfang auch nützliche Dienste getan. . . . So- gar die Industrie selbst trat, flüssig geworden, als Käufer nicht nur von Staatstiteln auf. (F. Z-, 14. 3. 41) „Es muss den Gesellschaften die Mög- lichkeit zu einer Beseitigung der Un- Derkapitalisierung, d. h. zur Berichti- gung des Aktienkapitals gegeben wer- den", verkündete Minister Funk in der Reichsbank und weiter: „Ausschüt- tungen über 6 Prozent sollen einer möglichst prohibitiven Besteuerung unterliegen." Wird das Aktienkapital erhöht . . ohne dass wie im Fall Duisburg über- haupt eine nennenswerte Einlage ver- langt wird, so führt das bei sonst gleichbleibenden Ertragsverhältnissen von selbst zu einem Rückgang nicht des absoluten Gewinnes, wohl aber des Gewinnes im Verhältnis zum Aktien- kapital, demnach im Regelfall auch zu einem Sinken des Dividenden-Prozent- satzes auf das vergrösserte Aktienka- pital. Wir wollen uns auf diese Zusammenstellung beschränken. Braucht es noch ei- nes besseren Beweises dafür, dass der „Deutsche Sozialismus" daxin besteht, die schwachen Lohnempfänger bis zum Letzten auszupressen, dafür aber sorg- fältig zu vermeiden, den Unternehmern wehezutun? Die Erhöhung der Aktienkurse um na- hezu 50 Prozent ist entweder ein Zei- chen mangelnden Vertrauens in die Mark und die Staatepapiere oder der grossen Gewinne, die Anlage suchen. Zunächst hatte der Staat also ein In- teresse an der Bilanz-Verschleireung, da bei geringerer Dividenden-Zahlung einmal der Anreiz zum Kauf von Ak- tien relativ geringer und der Erwerb gutverzinslicher Staatspapiere damit interessanter werden musste. Ausser- dem aber konnten die von den Unter- nehmen angehäuften Gewinne in Staatspapieren angelegt werden. Aus verschiedenen Gründen sah sich der Nazi-Finanzminister schliesslich zu einer Androhung einer höheren Be- steuerung allzu fetter Dividenden ge- nötigt. Gleichzeitig gab er aber auch den Aktiengesellschaften einen Tip, wie sie diese fetten Dividenden ver- schwinden lassen könnten, ohne ih- ren Aktionären weniger auszuschütten: „Schenkt Euren Aktionären Aktien, d. h„ teilt Euer Kapital in eine grössere Zahl Aktien auf, dann entfällt auf das einzelne Stück ein geringerer Betrag, ohne dass sich die Einnahmen Eurer Aktionäre vermindern". Und so kann er getrost eine höhere Besteuerung ho- her Dividenden ankündigen, nachdem er vorher dafür sorgen liess, dass sie verschwinden. U.S.A.: DIE BUEROKRATEN AN DER MACHT Bis zum Ende des Jahres 1940 hatte die Industrie der Vereinigten Staaten für 10 Milliarden Dollar Regierungsaufträge bekommen; von der britischen Regie- rung kamen noch 2y2 Milliarden dazu. Ab Juli dieses Jahres werden sich die Ausgaben der Regierung auf 2 Milliarden monatlich belaufen. Damit ist die Regierung der ILSA. der bei weitem wichtigste Käufer innerhalb der ameri- kanischen Wirtschaft geworden, Sie kann, onne Desondere Vollmachten vom Kongress zu erhalten, in Verhandlungen mit der Industrie ihre Bedingungen diktieren. Die Regierung der U.S.A., die sich in diesem klassischen Land des freien Wettbewerbs bisher ängstlich hütete, in die Wirtschaftssphäre einzugrei- fen, hat heute die Macht, die Kapazität einzelner Industrien zu erhöhen oder zu beschränken, die Beziehungen zwischen Unternehmer und Arbeiter zu über- wachen, die Rohstoffe zuzuteilen und damit über den Fortbestand ganzer In- dustrien zu entscheiden. Sobald der Kongress den Präsidenten ermächtigt, so grosse Summen für Rü- stungskäufe auszugeben, überlasst er es ihm, als dem Inhaber der Exekutiv- gewalt, für die Durchführung dieses Riesengeschäftes zu sorgen. Der Präsident hat daher eine Unzahl neuer Aemter einrichten müssen. Er besetzte sie mit Or- ganisatoren aus der Industrie, mit Gewerkschaftsführern. Technilcern, Finanz- ieren und Experten aller Art. Das Spitzenamt ist das „Amt für Produktions-, lenkung". kurz.OPM genannt (Office of Production Management). Es wird von 4 Männern geleitet: William Knudsen, früher Präsident der General Motors Co.; Sidney Hillman, Funktionär der American Federation of Labour (als jun- ger Mann aus Litauen eingewandert) und den Ministern für Heer und Marine, die als Käufer unmittelbar interessiert sind. Wenn in irgendeiner Frage diese Vier — The Big Four — nicht zur Einigung kommen, entscheidet der (Präsident. Das Amt hat drei Aufgaben: Produktion, Einkauf und Zuteilung der Rohstoffe. Diese oberste Regierungsstelle für Rüstungsproduktion musste allmählich das ganze Wirtschaftsleben unter ihre Kontrolle nehmen. Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, der nicht in irgendeiner Weise mit der Rüstungsindustrie zu- sammenhängt, sei es. dass er bestimmte Rohstoffe oder Kraftquellen oder Ar- beiterkategorien beansprucht, die auch die Rüstungsindustrie braucht. Als zum Beispiel im Anfang dieses Jahres eine Knappheit an Aluminium eintrat, muss- ten die Unternehmer, die Aluminium benötigen, ihren Bedarf dem OPM mel- den, und die verfügbaren Mengen wurden ihnen je nach Dringlichkeit zuge- teilt. Eine Fabrik, die Aluminium zur Herstellung eines Artikels des zivilen Bedarfs braucht, bekommt kein Aluminium mehr. Sie muss also entweder ihre Tore schliessen oder sich nach Ersatzstoffen umsehen. OPM lässt ausrechnen, ob die Produktionskapazität einer bestimmten Industrie ausreicht; ist dies nicht der Fall, so werden neue Fabriken eingerichtet, die dem Staat gehören — und mit denen die Privatindustrie nicht konkurrieren kann. Ist die Branche überbesetzt, so werden einige Fabriken zur Umstellung veranlasst — oder sie bekommen kein Material mehr zugeteilt. Es ergab sich bald, dass dies Spitzenamt mit all seinen Büros zur Bewältigung so vielfältiger Aufgaben nicht ausreichte. Die Dringlichkeitsanträge waren so umfassend, dass sie einem neuen Amt, dem Zuteilungsamt, zugewiesen wurden. Die Zuteilung des verfügbaren Materials geschieht nach folgenden Grundsät- zen: zuerst berücksichtigt werden die Aufträge für Flugzeuge, dann Schiffsbau- ten. dann Herstellung von Maschinengewehren nebst Munition, dann Flakar- tillerie; als letzter Kriegsartikel auf der Liste kommen die Tanks; dann erst Gegenstände zivilen Bedarfs. Sollte ein Unternehmen sich nicht nach den An- ordnungen des Amtes richten und ohne Genehmigimg Material kaufen, so kön- nen die verantwortlichen Leiter mit Geldstrafen bis zu 50.000 Dollar und Ge- fängnis bis zu 3 Jahren bestraft werden. Ein anderes wichtiges Amt ist das des Preiskommissars. Verschiedene Fak- toren haben zu einer Erhöhung des allgemeinen Preisniveaus seit Beginn des Krieges geführt. Die verminderte Herstellung von Konsumgütern infolge des Rüstungsbedarfs wirkt sich aus; die Tonnageknappheit trieb die Preise der Im- portwaren, wie Zinn und Kautschuk in die Höhe. Das Anziehen der Löhne, die 5 in den ersten 5 Monaten dieses Jahres tun 5—20 % gestiegen sind, erhöhte die Kaufkraft der arbeitenden Masse und verschärfte das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, besonders für Gegenstände des täglichen Bedarfs, so für Baumwolle, Fette, Oele (Butterpreise liegen heute 20 % über den Januar- preisen!). Die dadurch erhöhte Kaufkraft der Landwirte muss sich in naher Zukunft wieder preistreibend auswirken. Der amerikanische Preiskommissar (Leon Henderson) kann nicht, wie sein deutscher Kollege, die Preise festsetzen und Zuwiderhandlungen mit Zuchthaus bestrafen. Er kann aber, gestützt auf die starke Stellung der Regierung als wichtigster Käufer grossen Druck auf die Lieferanten ausüben. Er kann z. B. eine Unternehmergruppe gegen die andere ausspielen. Die Preise für Stahl- schrott waren auf 23.50 Dollar pro Tonne heraufgesetzt worden; Henderson be- stellt die Vertreter der Branche nach Washington, erklärt ihnen, 20 Dollar wä- ren nach seiner Ansicht ein guter Preis, und kündigt gleichzeitig an, dass. not- falls die Roheisenherstellung erweitert würde. Mit dieser Drohung setzte er sich durch. Wie verhält sich der Preiskommissar den Massen der Konsumenten gegenüber, deren Kaufkraft bei verringertem Angebot gestiegen ist? Will er keine Höchst- preise für jeden einzelnen Artikel festsetzen, so kann er nur versuchen, die Kaufkraft zu beschränken. Eine Herabsetzung der Löhne und Gehälter wird nicht einmal erwogen; Lohnerhöhungen werdeji von Regierungsseite nicht ver- hindert. Es bleibt nur ein Mittel: die Massen zu veranlassen, ihre Kaufkraft nicht voll ausnutzen, d. h. ihr Einkommen nicht ganz auszugeben, sondern zu spa- ren. Um die Nachfrage zu drosseln, erwägt man einen Plan, der von der Tat- sache ausgeht, dass der Durchschnittsamerikaner schon seit 30 Jahren grösse- re Anschaffungen nur auf dem Abzahlungswege machen konnte; 60 % aller Autos, 80 % aller Grammophone, Radios, Eisschränke, Waschmaschinen, Näh- maschinen und Kleider (!) konnten, nur auf der Basis langfristiger Abzahlun- gen gekauft werden. Der Vorschlag geht nun dahin, diese Abzahlungsgeschäfte zu erschweren, indem die Regierung vorschreibt, dass 50 % des Kaufpreises in bar, der Rest innerhalb von 10 Monaten bezahlt werden muss. Durch diese Massnahme würden die Lohn- und Gehaltsempfänger gezwun- gen erst einmal einige Zeit zu sparen, ehe sie eine grössere Anschaffimg ma- chen. Wahrscheinlich jedoch würde diese Massnahme nicht genügen. Viele würden ihr Geld für Gegenstände unmittelbaren Verbrauchs ausgeben und auch die., die für ein Auto oder eine Waschmaschine sparen, würden in absehbarer Zeit als Käufer auf dem Markt erscheinen. Daher taucht jetzt der radikale Vorschlag auf, das System des Zwangssparens einzuführen, wie das in Deutsch- land und jetzt auch in England geschah. Damit würde man zwei Fliegen mit/ einer Klappe schlagen: erstens jetzt die Kaufkraft und damit die Tendenz zur Preissteigerung abschwächen, und zweitens eine Kaufkraftreserve schaffen für die Zeit nach dem Kriege, wenn viele Industrien mit dem Aufhören der Rü-> stungskonjunktur Massenentlassungen vornehmen müssten. Die wirtschaftliche Macht der Regierung zeigt sich täglich auch bei der Beile- gung von Arbeitskonflikten. Der allmächtige Ford, der ca. 1Ö0.000 Arbeiter be- schäftigt, erhielt vom Verteidigungskommissar Hillman die Mitteilung, dass ihm der Regierungsauftrag über 2 Mill. Armeeautos entzogen würde, wenn er nicht ordnungsmässige Betriebswahlen in den Detroiter Werken gestattete. Wenn solch gütliches Zureden nicht hilft, wird der Schlichtungsapparat in Bewegung gesetzt. Das Arbeitsministerium (das überhaupt erst 1913 einge- richtet wurde) hat ein Ausgleichamt (Conciliation Service). Kann dieses keine Einigung zustande bringen, so tritt der ,ySchlichtungsausschuss für die Vertei- digungsindustrie" in Tätigkeit, der seit Ende März besteht. Dieser Ausschuss hat in den ersten 6 Wochen seines Bestehens eine grosse Anzahl Streiks abge- wendet oder aufgeschoben, die 600.000 Rüstungsarbeiter betreffen. Dieser Erfolg ist sehr beachtlich, wenn man bedenkt, dass der Schlich tungsausschuss keine Zwangsmittel anwenden kann. Er kann nur den Streitfall untersuchen, die Par- teien an den Verhandlungstisch bringen und gegebenenfalls die öffentliche Meinung mobilisieren. Er hat 11 Mitglieder: 3 Vertreter der Oeffentlichkeit I (2 Rektoren von Staatsuniversitäten, 1 Patentanwalt), 4 Unternehmervertre- ter, 4 Gewerkschaftsvertreter (2 von der CIO; 1 AFL-Mann, der der CIO feind- lich gegenüberseht; 1 AFL-Mann, der für Versöhnung der beiden Gruppen eintritt). Der Schlichtungsausschuss muss in vielen Fällen gegen die Unternehmer Stel- lung nehmen. Der Präsident von Allis-Chalmers z. B., dessen Betrieb für 45 Mill. Doli. Rüstungsaufträge hat und der schon seit zwei Monaten sich jeder Einigung mit den streikenden Arbeitern widersetzt, tritt öffentlich gegen die Hilfe für England auf und wurde für seine Haltung vom deutschen Rundfunk belobt. In vielen Fällen auch mussten die Arbeiter erst streiken, um die Lohn- sätze zu erreichen, die ihnen durch das Mindestlohngesetz von 1938 zugesi- chert waren: 40 cents pro Stunde für die schlechtbezahlteste Arbeit, das sind 3,20 Dollar pro Tag.. Qualifizierte Arbeiter erreichen das Doppelte. Nur darf man nicht mit 4 multiplizieren, um den Gegenwert in Pesos zu errechnen, wie es sogar im „Argentinischen Tageblatt" kürzlich geschah, sondern, an der Kauf- kraft des Dollar gemessen höchstens mit 2. Wir haben hier nur die Tätigkeit einiger Aemter zeichnen können, die heute die Privatindustrie der Vereinigten Staaten beherrschen. Die Kontrolle der Wirtschaft durch Amtsstellen der Regierung, zum ersten Male 1917 und 1918 versucht, dann von Roosevelt seit 1932 weitergebildet, um der Kriseitsituation jener Jahr zu begegnen, wird von Monat zu Monat erweitert und verstärkt. Die Bürokraten denken bei allen ihren Massnahmen auch schon an die Nachkriegs- zeit, denken also nicht daran, ihre Macht wieder herzugeben. Ihr Bestreben geht dahin, einerseits den Unternehmern, d. h. den Besitzern der Produktions- mittel, das Verfügungsrecht über den Produktionsapparat in immer grösserem Umfange zu nehmen, andererseits die Vertreter der Arbeiterschaft in die büro- kratische Hierarchie einzuordnen und an der Ausübung der Macht zu beteili- gen. Vieles ist noch unentwickelt und unvollkommen, viele Aemter arbeiten noch durcheinander und gegeneinander. Die Tendenz aber ist deutlich erkenn- bar. Die kapitalistische Wirtschaft auch der Vereinigten Staaten kann sich in dieser Epoche der Krisen und der Kriege nicht mehr selber helfen. Sie be- herrscht den Apparat nicht mehr, den sie geschaffen hat. EINE FRAU IN FRANKREICH Die Lage der deutschen Refugies in einandergerissen werden können und Frankreich ist verzweifelt (ich spre- werden, dass jede Woche mindestens che im Wesentlichen vom unbesetzten ein schreckenerregendes Gerücht auf- Gebiet, das ich aus eigener Anschau- taucht, das nicht immer wahr zu sein ung kenne). Es gibt keine Rechtslage braucht, das aber die Nerven aller für sie. Das ist das Schlimmste. Jeder Beteiligten auffrisst. Denn die meisten Präfekt kann völlig willkürlich über Menschen sind noch nicht so weit, sie verfügen. Und in dem heutigen dass sie fatalistisch zusehen und mei- Frankreich, das keine Einheit mehr, nen: es ist mir gleich, was man mit sondern ein Durcheinander von klei- mir tut. Noch möchte jeder das nen und kleinsten Verwaltungskör- Schlimmste, Internierung und viel- pern ist. in denen die verschiedensten leicht Auslieferung, vermeiden. Aber Tendenzen herrschen, verfügt eben wie soll man sich schützen wenn man auch jedes Departement willkürlich nicht weiss ob die Schutzmassnahme über sie. So kommt es, dass Emigran- morgen zum Verhängnis w*r de der Belagerungszustand verhängt, ötrassendemonstrationen gegen Quis- ling sind an der Tagesordnung . . . Dänemark. Mehr als öO.OOOr Kopenha- gener demonstrierten gegen eine Kundgebung der dänischen Nazis. Da- bei kam es zu Zusammenstössen. Die Menge suchte wiederholt das Gefäng- nis zu stürmen und die darin unter- gebrachten Nazis zu lynchen. Frankreich. Wegen „Pflichtverlet- zung" und Sabotage wurden 22 Bür- germeister und mehrere hundert städ- tische Beamte gemassregelt oder ver- haftet. Haussuchungen in Toulon führten zu mehr als 200 Verhaftun- gen . . . Bei Citroen sind 28 Arbei- ter wegen Sabotage erschossen wor- den. Wegen Verweigerung der Ar- beitsaufnahme in Deutschland wur- den 10 Mechaniker der Renaultwerke hingerichtet . . . Die Misstimmung wächst und tritt immer offener zuta- ge. Allenthalben werden Bekanntma- chungen der deutschen Besatzimgsbe- hörden mit probritischen Flugzetteln oder mit antideutschen Schlagworten übermalt. Wien. Von Wien hat der Statthalter Baidur von Schirach öffentlich er- klärt: ..Wien hat ein strahlendes Bei- spiel für nationalsozialistche Gesin- nung gegeben. Vor 785 alten soziali- stischen Strassenbahnern aber hatte er zwei Tage zuvor gesagt: „ . . . die Stimmung in euerer Stadt ist schlecht, ja, erbärmlich". Und er drohte, „mit aller Härte lind Strenge einzuschrei- ten". sie zu erklären? Wenn es wünschens- wert ist, dass wir unsere nationale Einheit aufrechterhalten, wie können wir dann unsere Friedensziele aufstel- len? Ohne Zweifel ist es besser, die Arbeiter im Glauben zu belassen, dass sie nach dem Krieg ihren gerechten Anteil bekommen werden, und auch die Kapitalisten voraussetzen zu las- sen, dass sie ihre Vorkriegs-Privilegien wiedergewinnen, als einen von beiden seine Illusionen zu nehmen. Wenn die Regierung dem Volke jetzt sagte, dass es nach dem Kriege einen gesellschaft- lichen Umsturz geben werde, würden ihr einfach die Kapitalisten ihre Un- terstützung entziehen und wenn die Regierung dem Volke sagte, dass wir kämpfen, um den alten Standard des britischen Imperialismus aufrechtzuer- halten, würde das Volke revoltieren. Offensichtlich lebt ein Teil der Nation in einem eingebildeten Narrenparadies, aber ist es im Interesse der Krieg, führung nicht besser, dass es dabei bleibt? Stalins und Chamberlains München. Wie der linke Sozialismus Englands die beiden sieht, zeigt das nachfolgende Zitat aus dem „New Statesman": Man betrachte die Geschichte des Misslin- gens des Bündnisses Grossbritanniens mit der USSR. Wir glauben, dass eine solche Allianz während der Volks- frontperiode erreichbar war, dass eine letzte Chance dazu noch im März 1939 bestand und dass es den Krieg vertagt oder sogar vermieden hätte. Die we- sentlichen Fakten sind gewiss nicht unklar. Sowohl Geographie als auch Ideologie machten das Bündnis schwie- rig. Das beherrschende Faktum der europäischen Politik war, dass jedes Land, einschliesslich Grossbritannien und Russland, aber ausschliesslich Deutschlands, den Krieg fürchtete. Tatsächlich wünschte Chamberlain vor allem, England vom Kriege her- auszuhalten und, wenn Hitler ent- schlossen war, Krieg zu 'führen, wäre er ganz glücklich gewesen, wenn Hit- ler lieber gegen den Osten als gegen den Westen marschiert wäre. Deswe- gen schwankte die englische Politik während der letzten Periode vor dem Krieg zwischen dem Versuch, den Krieg durch die Allianz zu verhindern, zu der Chamberlain durch die öffent- liche Meinung gedrängt wurde, und der Appeasement-Politik, welche viel- leicht, wenigstens für einige Jahre, England davor bewahren konnte, in den Krieg gezogen zu werden. Stalin spielte genau dasselbe Spiel. Es fällt schwer, sich der Schlussfolgerung zu widersetzen, dass Stalin nach Mün- chen und gewiss nach dem Rücktritt Litwinows in Wirklichkeit sich darüber klar war, dass ein Bündnis mit dem Westen unmöglich war und entschlos- sen war, Hitler gegen den Westen statt den Osten zu treiben. Sein Pakt mit Hitler war ein Sowjet-München — und ein Gegenhieb gegen das britische München. Stalin gelang, was Cham- berlain misslang. Ob überhaupt zwei einander so entgegengesetzte Regie- rungen, wie die britische und die rus- sische erfolgreiche Verbündete hätten sein können, ist ein Gegenstand zum Nachdenken. Nazi-Deutschland und des andere Deutschland. (Zum Nachdruck nach- drücklich empfohlen). Der Vizepräsi- dent der Vereinigten Staaten, Walla- ce, sagte am 13. Mai in Washington vor der Tagung der Rundfunkleute: „In Nordamerika sind wir bereit, glei- ches Recht Christen und Juden, Wei- ssen, Negern oder Deutschen zuzuge- stehen, die in dieses Land um seiner Freiheit willen kommen, oder den Ita- lienern, die nicht den Sieg der Nazis wünschen. Ich hege die Hoffnung, dass bald der Augenblick kommen wird, wo wir den zivilisierten .und anständigen Deut- schen, die heute in Deutschland Ge- fangene sind, helfen können, sich vom nationalsozialistischen Joch zu befrei- en. Wir wissen, dass das deutsehe Volk nicht gleichzusetzen ist mit der Nazi- Camarilla, die sich der Regierung be- mächtigt hat. Die Mehrheit der Deut- schen sind nicht Revolverhelden; sie sind in einer Falle gefangen und ha- ben nicht den Mut, den Nazis Wider- stand entgegenzusetzen. Andererseits fürchten sie, wenn sie den Krieg auf- geben, für die von den Nazis began- genen Verbrechen die Strafe zu erlei- den. Wir werden unser möglichstes tun, um zu beweisen, dass wir hier in Nord- amerika einen Unterschied machen zwischen der grossen Mehrheit der Deutschen, die, wie wir wissen, gute Staatsbürger sind, und den wenigen, die zur Nazi-Camarilla gehören." Wallace sagte weiter, dass nach dem ersten Weltkrieg die Vereinigten Staa- ten ablehnten, Verantwortungen auf sich zu nehmen. Dieser Krieg werde entscheiden, ob die nationalsozialisti- sche Tyrannei der Welt ihre Neue Ordnung aufzuerlegen vermag oder ob eine Möglichkeit für die freien Völker besteht. „Dieses Mal werden wir ge- meinsam mit anderen freien Nationen die Verantwortung für die Schaffung und dauernde Erhaltung eines gerech- ten und demokratischen Friedens auf uns nehmen". Herrn Otto Strassers deutsche Regie- rung-. Der Fall Hess gab Herrn Otto Strasser Gelegenheit durch das Reu- 14 ter-Büro, also den amtlichen briti- schen Pressedienst (der ein bemer- kenswertes Interesse für die rechtsste- hende deutsche Emigration an den Tag legt), seine Meinungen an den Tag zu legen. Er hat, wie sich dabei ergab, eine fertige Ministerliste für das befreite Deutschland in der Tasche. Thomas Mann ist der einzige Name darin, der nicht energisches Kopf- schütteln erregte. Die anderen sind Brüning, der Notverordnungs-Brüning, der Löhne und Sozialleistungen redu- zierte, der Wegbereiter der Diktatur; Treviranus, Hindenburgs junger Mann, R'auschning und Otto Strasser von den Dissidenten der nationalsozialistischen Bewegung. Sollmann und Höltermann, die wohl als Vertreter der deutschen Arbeiterschaft gedacht sind. „Religion". Der Antrag, Theatervor- stellungen am Sonntag zuzulassen, wurde im britischen Unterhaus mit 144 gegen 136 Stimmen bei 100 Enthaltun- gen, abgelehnt. „In dieser grossen Krisis unserer Ge- schichte können wir es uns nicht lei- sten, die Hilfe des Allgegenwärtigen einzubüssen, dem Sonntagsamusement zuliebe. Das Risiko ist zu gross, der Preis zu hoch". (Daily Telegraph, London). Die Studenten der Oxforder Universi- tät haben einen Diskutierklub unter der Oberaufsicht der Universitätsbe- hörden. Dieser Klub setzte im Februar eine Debatte an über den Antrag, dass die Rückkehr zu Gott durch die organisierten religiösen Gemeinschaf- ten wesentlich sei für die Rekonstruk- tion der Welt nach dem Kriege. Den Diskussionen folgt eine Abstimmung der Studenten. Einflussreiche Kreise wollten das Rektorat dazu bringen, die Debatte zu verbieten, denn welch ein Schock z. B. in Amerika, wenn be- kannt würde, dass in Oxford der liebe Gott in der Minderheit geblieben ist. So entschied man sich zu einem Mit- telweg: die Debatte wurde erlaubt, die Abstimmung (zum Scheine) durchge- führt, aber den Studenten blieb ver- borgen, dass keine Stimmenzählung erfolgte. — Die Abstimmimg erfolgte in gleicher Weise wie im Unterhaus, Ja-Sager passieren eine Türe, Nein-Sa- ger eine andere. Unparteiische Beob- achter haben festgestellt, dass der lie- be Gott den Wahlkamp'f siegreich be- standen habe. Tiefe Reue zerfrisst .i' ■'* nun das Herz des Rektors, der so we- nig Gottvertrauen an den Tag gelegt hatte. Kraft des Gebetes. „Von den Kirchen- kanzeln und in den Spalten mancher Blätter Englands wurde eine vielleicht metaphysische Erscheinung des Krie- ges besprochen: Seit Kriegsausbruch hat Grossbritannien zwei nationale Bet-Tage beobachtet. Der erste war der düstere Sonntag, 26. Mai, als das erschöpfte britische Expeditions-Korps unter dem schweren Feuer der Nazis nach Dünkirchen floh. Fünf Tage spä- ter war das Gros dieser Armee wohl- behalten auf dem Heimweg durch die Nebel Dünkirchens. Der zweite Bet- Tag war Sonntag, 23. März, als Adolf Hitlers Balkan-Vorstoss den unauf- haltsamen Fluss vulkanischer Lava zu haben schien. Vier Tage später kam der Umsturz in Jugoslawien und in derselben Woche die Einnahme von Keren und Harrar und die italienische Niederlage im Mittelmeer. Zweimal war den britischen Gebeten entspro- chen worden." (Wörtliche Ueberset- zung aus „Time", New York, 7. April 1941). Eier. „Japan hat das Herz einer Tau- be. Es ist begierig, das Friedensei zu legen, aber Grossbritannien und Ame- rika haben die Schlangeneier von Sin- gapore und Guam ins Nest gelegt." (Sprecher der japanischen Armee, 21. Februar 1941)- Der f-tthönste Satas des Manats. „Die Macht der deutsch-italienischen Al- lianz garantiert, dass in Zukunft so- wohl im Mittelmeer-Raum als auch in anderen Gegenden das Menschenrecht und die Freiheit der Völker herrschen weiden". (Der „Völkische Beobachter" anlässlich des 2. Jahrestages der Mili- tärallianz Hitler-Mussolini am 22. Mai). „Ein grosser Europäer". Unter diesem Titel berichtet Walter Victor anläss- lich des 70. Geburtstages von Hein- rich Mann, dass dieser grosse deut- sche Dichter heute als Büroangestell- ter in Hollywood täglich seine Ar- beitsstunden absitzen muSs. Nickelexport. Die von der boliviani- schen Regierung kürzlich herausgege- benen 50 Cts.-Münzen werden von den Nazis aufgekauft. Sie zahlen dafür 70 Cts. und lassen die Münzen wegen ih- res hohen Nickelgehaltes per Flugzeug ins Dritte Reich befördern. Nickel ist ein kriegswichtiges Metall. 15 NACHRICHTEN AUS PARAGUAY Kriegerische Maifeier in der Kolonie Sudetia Es war alles aufs Beste vorbereitet. Der Honigwein war von den „Sachverstän- digen" probiert und*, nachdem diese ein beträchtliches Quantum intus hatten, als zu sauer für die Maifeier abge- lehnt. Denn wenn die Maus satt ist, schmeckt das Mehl bitter. Von dem ärmsten Schlucker hatte man 20 Pe- sos angenommen, damit die Kehlen ge- schmiert werden konnten und man hatte eine Ordnung/s -, .Polizei" gebildet, damit es nicht wieder so werden sollte wie im Vorjahr, wo man sich am Schluss der Maifeier gegenseitig die Schädel zerschlug. So konnte also die diesjährige Maifeier steigen. Und die Sudeten-Kolonisten haben ja ein be- sonderes Anrecht zu feiern. Denn Er, der Adolf, ist ja ihr engerer Lands- mann, er ist gewissermassen der Oberste aller Bohwiedels. Kein Wun- der also, dass man in die richtige Stimmung kam. Jeder einzelne fühlte sich Mann's genug, um Engländer, Griechen und ein halb Dutzend ande- rer Nationen allein« zusammenzu- schlagen. Die Fäuste juckten und es wurden die Augen gerollt und Tradi- tion ist Tradition. Da nützt die schön- ste Ordnungs-„Polizei" nichts. Es war wieder im Nu die schönste Keilerei im Gange. Man kannte Freund oder Feind nicht mehr, riss sich die Hem- den vom Balg, schlug sich an Tisch und Stuhl den Schädel blutig und kam wegen des Blutes mehr in Rage. Adolf Hitler wäre so begeistert gewesen wie bei der grossen Nazi-Saalschlacht in München. Der Vorsitzende suchte rasch die Kasse zu sichern. Und ein anderer in richtiger Wertschätzung der ganzen Bagage schrie in höchster Wut zu seinem Sohn: „Geh, hol den Revolver und's Gewehr! Ich werd sie aller zusammenschiessen, die Krüp- pel!" Am nächsten Tag war Versöhnungs- sauferei mit Ausgabe der Paro-e: „Es ist nichts geschehen. Es war nur eine Kleinigkeit". AUS DEM LESERKREIS K. Z drohen. Ein Leser aus New York schreibt: „Es ist staunenswert, wieviel in Ihrer Zeit- schrift auf dem knappen Raum gebo- ten wird. Die geistige Unabhängigkeit berührt angenehm. Hoffentlich tut Ihr Blatt gute Wirkung." Zum Artikel „Streiks in U.S-A." Den Leser des DAD wird folgende Nachricht interessieren, die in einer der letzten Nummern des New Yorker jüdischen „Aufbau" stand: Im Da- menkonfektionshaus Klein. New York, versuchten vor einigen Jahren die An- gestellten, ihre Forderungen auf Ver- besserung der Löhne und Arbeitsbe- dingungen durch einen Streik durch- zusetzen. Der Streik brach damals zusammen. Im April dieses Jahres er- neuerten die Angestellten ihre Forde- rungen auf 1 Doli. Lohnerhöhimg pro Woche und bezahlten Urlaub. Unter den 800 Angestellten waren jetzt 500 Neueingewanderte, meist deutsche Flüchtlinge, alle in der CIO organi- siert. Da die Unternehmer diesmal mit einer gewerkschaftlich organisier- ten Belegschaft zu tun hatten wur- den alle Forderungen bewilligt, ehe es zum Streik Jcaim. St. Buenos Aires. FRANKREICH-SAMMLUNG Rechnungslegung der bis 29. Mai ein- gegangenen Beträge üebertrag 5 2676,45 7138 . . . 10.— '2182-84 . . . 4.— 7234 . . . 1.— 6314 . . . . 0.50 7257 . . . 2.— 6316 . . . . 0.50 7264 . . . 1.— 6339 . . . . 10.— 7768 . . . 1.50 6343 . . . . 3.— 7774 . . . 5.— 6843 . . . . 1.— 7984 . . . 1.— 6847 . . . . 2.— 7986 . . . 3.— 7128 . . . 1 .— 7992 . . . 20.— 7130 . . . . 1.— 7993 . . . 10.— 7136 . . . . 3.— 7997 . . . 5.— 6845 (Club Alemän I. Monte- Video) 79.20 6848 . . . . 101.40 (HOgar Sarmiento, Calamu- chita) (HOgar Sarmiento, Calamu- chita) 7977 Sammlung beim Vortrag Olden, Pestalozzi - Gesell- schaft ..........127,75 F-D.B.-Vorwärts-DAD .... 1142,10 $ 4212,40 Von den bei der Wohltätigkeitsveran- staltung der Freien Deutschen Bühne unter dem Patronat des „Vorwärts" und des „Anderen Deutschland" ein- genommenen Summen wurden 350 $ für den Ankauf von L£bensmittelpa- keten in Lissabon verwendet. Der „Vorwärts" sandte am 29. V. ausser- dem den Betrag von 1111,85 $ in bar. Beide Beträge sind für die Insassen des Lagers Vernet bestimmt. 15 v La Otra Alemania PERIODICO ALEMAN ANTIHITLERISTA SUPLEMENTO CASTELLANO Editor y director: Dr. AUGUSTO SIEMSEN Tucum&n 309 — Buenos Aires — No. 39 — Ano IV. La reiproducciön d« loe artieulos de IjA OTRA AUESMANIA es libre indicando »u orlgen. LA MAQUINA BELICA DE HITLER ES INVENCIBLE? Por el Dr. August Siemsen, ex-dipu- tado del Reichtag y Director de "La Otra Alemania". Desde el Mar Glacial en el norte hasta el Mediterräneo, desde los Pi- rineos hasta mäs allä, de Varsovia, flamea hoy dxa la sviästäca. Nadle, ni siquiera Napoleon I. ha dominado jamäs sobre un imperio de tanta ex- tensiön. En un plazo increiblemente breve aplasto la mäquina belica ale- mana la resistencia de todo pais que intentö oponerse a ella. Despues de Polonia y Noruega, despues de Holan- da, Belgica y Prancia, experimentö la herocia Grecia este tragico destino. Las divisiones de tanques alema- nes luchan ahora ya en las fron- tera-s del Egipto contra los bri- tänicos; ya se prepara el ataque a tra- ves del Asia Menor contra los yaci- mientos de petröleo del Irak, como tambien contra el canal de Suez. Bajo la pesadilla de los triunfos de Hitler mucho se escribe y babla en estos dias sobre la excepcional pre- disposiciön y tradiciön militares de los alemanes, condiciones que se ha- brlan tornado un peligro no solo pa- ra sus vecinos, sino para todo el mundo ya que estaria latente una dictadura total de Hitler. Habria si- do mejor si se hubiese impedido a tiempo el rearme total de Alemania bajo la dictadura de Hitler, en vez de cerrar cada vez de nuevo los ojos- frente a la violaciön ininterrumpida de los pactos y frente a la serie infi- nita de las provocaciones del eobier- no nazi. Muy pocö despu6s del comienzo de la dictadura de Hitler demoströ el autor de esta nota en su libro "Preussen, die Gefahr Europas" —cuyo tltulo en espanol es: "El imi>erio germano el peligro de Europa"— en forma exten- sa y, como cree, irrefutable la linea uniforme que se extiende desde el mi- litarismo prusiano de los reyes de la linastia de los Hohenzollern, a traves de la politica de "Sangre y hierro" de Bismarck hasta la dictadura de Hitler con su militarizacion totalitaria y sus planes de conquista del mundo entero, Desgraciadamente, ni este libro ni otras voces de advertencia de la emi- graciön politica alemana fueron escu- chadas por aquellos a quienes corres- pondia prestar la debida atenciön. Por el contrario se admitio que la dicta- dura de Hitler construyera esta terri- ble m&quina b61ica alemana ante la cual tiembla hoy dia el mundo, apro- vechändose los nazis para realizarla. de la vieja tradiciön militar, siempre viva en el Reich v del cuerpo de ofi- ciales del antiguo Imperio del Kaiser, de este cuerpo del cual sölo los inge- nuos podian esperar un propösito de derrocamiento de la dictadura nazi El actur.l ejörcito alemän ha sabido sacar, a tiempo e integramente, todas las consecuencias del desarrollo mo- derno de la t6cnica. El tanque y el ar- ma a^rea gracias a los cuales los alia^- dos ganaron la primera guerra mun- dial, representan hoy los medios con cuyo empleo en escala gigantesca lo- gran los nazis sus victorias "relä.mpa- 20". Agregase a ello la falta absoluta de todo escrüpulo en la conduccidn de la guerra por Hitler que tiene su base epxlicable en la falta de todo sen- timiento humanitario y en el despre- cio absoluta de la vida humana de es- ta neo-barbarie nazi. Tal carencia de sentido humano hizo decir a Hitler que sacrificaria, si fuera necesario, sin lamentarlo, millones y millones de jö- venes alemanes en la lucha inevitable por el dominio del mundo. Se plantea, pues, el problema decisivo de averiguar hasta donde hayan logra- do los nazis la preparaciön del mate- rial humano para esta moderna vina- quinaria b£lica y para la inversiön ili- mitada de hombres en sus empresas horrorosas. El alernän medio es fäcilmente adap- table a toda disciplina, debido al infe- liz desarrollo histörico del pueblo ger- mano que no ha conocido ninguna re- volucion exitosa, pero si mucho mas la constante opresiön politica. Pero en lo demäs no se diferencia de manera alguna por algün amor mistico hacia la guerra de los otros pueblos. Tiene, por el contrario, las mismas necesida- des de tranauilidad, de paz, de fami- lia, de una felicidad modesta, como las anhelan los demäs mortales. Estas ne- cesidades no lag ha podido eliminar ninguna dictadura nazi. Por lo tanto solo logrö en una minoria la trans- formaciön del hombre en un irLstru- mento insensible. Sobre la gran ma- yoria de los soldados obra en forma agotadora la larga duraciön de la gue- rra, la separaciön de sus parientes, la miieria creciente, la desigualdad de las condiciones generales de la vida, la actitud de los pueblos sometidos que rechazan el contacto con los sol- dados de la invasiön. Este proceso del agotamiento ha de realizarse esta vez de modo mäs räpido v mäs fuerte que en la guerra pasada. Pues los seis anos del regimen de Hitler ante el es- tallido de la guerra ya han causado erandes sacrificios y exigido una ten- siön constante. Por otra parte, los sol- dados del 1914 habian sido formados debido a una sistemätica influencia desde su ninez, al servicio obligatorio militar de dos anos y a los repetidos ejereicios militares de la reserva en un todo de acuerdo con los deseos del cuerpo de oficiales. Pero entre el en- tonces v el hoy estä el derrumbe mi- litar v la repüblica, y si bien estos su- cesos no han influenciado en nada al cueroo de oficiales, han interrumpido la tradiciön militar para la mayorfa absoluta del pueblo alemän. La gran «> Kt d- mayoria de los soldados actuales sölo ha recibido una breve instrucciön mi- litar. La dictadura de Hitler no ha podido sustituir, de modo alguno, la tradiciön antigua, consagrada por su larga duraciön mediante el terror de la Gestapo ni mediante los campos de concentraciön. Por el contrario ,1a uni- dad aparentemente tan firme del pue- blo alernän, sölo es una unidad forzo- sa. Cientos de miles estän aün hoy en los campos de concentraciön, cientos de miles los han tenido que soportar y cientos de miles son, en lo intimo de su corazön. enemigos mortales de la dictadura. Por conversaciones anteriores sabe el autor de este artlculo que hay entre los soldados quienes estän dispuestos en cuanto se les ofrezca la ODortuni- dad, a dirigir sus armas contra sus agresores, contra los cfue arruinan a su patria alemana. Se encontra- ron en el frente de Grecia a oficia- les alemanes con balazos en la espal- da, balazos disparados por sus propios soldados. Es indudable que los adver- sarios conscientes del regimen nazi aprovecharän la situaciön para de- riocar la dictadura si sigue en aumen- to la depresiön general y ante todo en el caso de reveses y derrotas. La quinta columna potencial se encuen- tra tambien en las propias filas nazis. Na die debe entregarse a ilusiones so- bre el grado momentäneo del änimo adverso de la continuaciön de la gue- rra de los soldados alemanes y sobre las posibilidades actuales de äquellos entre ellos que son adversarios cons- cientes de la dictadura de Hitler, pe- ro si se puede afirmar, a pesar de to- do que el "hombre" representa el fac- tor mäs debil en la maquinaria belica de Hitler. Esta mäquina guerrera no es invencible: lo era hasta ahora sola- mente porque los demäs pueblos ha- bian admitido su libre desarrollo sin prepararse lo suficientemente contra ella: esta mäquina no es, de modo irrompible, ya que el factor "hombre" a pesar de toda tecnica y organizaciön, es, al final, el factor decisivo. (De "El Dia", Montevideo) RACISMO NAZI "La sangre alemana es demasiado preciosa para que se mezcle con pue- Kl rkc ("Kolandsblätter", Julio de 1939). 12 VIVIA EN UN PAIS LIBRE El siguiente artlculo fue publicado por la revista que editan los alumnos del "Colegio Alemän Pestalozzi" de Buenos Aires, conocido por su decidida resistencia al nazismo. La autora es una nina austriaca de 16 anos que ha conocido todos los horrores de la gue- rra totalitaria. Pudo escapar con sus padres del infierno europeo, y hace algunas semanas llegö despues de un largo via je a Buenos Aires. "Vivia en un pais libre y feliz que infortunadamente perdiö su indepen- dencia. Todo lo que _queria y estimaba el hombre desaparecio: el libre pensa- miento, la individualidad, la alegrla de vivir. Por la calamidad mundial que empezo antes de mi via je, nos fuimos de Euro- pa a America del Sur. Cambiando de coches, trenes, aviones, escuchaba los llantos de mis companeros que con_ taban las tragedias de hogares destrui- dos, de familias perdidas, de ninos abandonados, de sufrimientos de] hambre y del frio. Hitler sobre Hitler El gran maestro en mentiras sabe cö_ mo aparecer siempre un dechado de virtudes y atribuirle la culpa a los de- mäs. Como el tiene ademäs la audacia de dirigir a las multitudes, estas no pueden imaginar que se trata del en- gano mäs odioso de todos los tieimpos. ("Mu Lucha", päg. 349) El bandido decidido tiene siempre en sus manos la posibilidad de impedir que los hombres decentes realicen sus gestiones y actividades polfticas. ("Mi Lucha", pag. 545) EL NUEVO ORDEN "Para dar un ejemplo de cömo se des- arrolla el comercio entre los paises ocupados y Alemania, basta leer el in- forme del Banco Nacional de Dina- marca, en el que se expresa que, des- de abril a diciembre de 1940, Dina- marca ha exportado a Alemania mer- cancias por valor de 325.000.000 de Co- ronas, de las cuales ha recibido 33.000.000, quedando un saldo de 292.000.000 de Coronas "a recibir" en mercancias alemanas". Serra-Moret. Dejando Europa pase por un pais de inmensa extensiön, que prometia la felicidad de sus habitantes y acabö con la tirania de un solo hombre. He visto las estepas y tristes tundras de Siberia. Despues de muchos dias de viaje, entre en el pais del "dragön amarillo". Me sorprendia la vida nor- mal de las ciudades casi igual como en Europa, porque teniendo en mis re- cuerdos de infancia un dibujo de Pro- paganda representando a un chino con trenza larga y fina, bebiendo una taza de te, me parecia, que el cuadro que se presentö a mis ojos no era real. Abandonando China, tomabamos el vapor. La impresiön que me hizo el oceano, era inolvidable y sobrepasaba todo lo que me imaginaba antes de verlo. Ahora la ruta iba acercändose poco a poco a ,mi destino: America del Sur. Despues de un interesantisimo viaje por los Andes llegue a la Argentina. Por fin la buena suerte me llevö ä un pais que no tiene en su escudo ni leones ni äguilas, sino el Sol Naciente." UN NAZI TEME POR SUS RELA- CIONES COMERCIALES CON NORTE AMERICA Cochabamba.—El Sr. Gasser, conocido agente nazi §obre las actividades del cual publicabamos algunos hechos concretos. se moströ a raiz de ello in- tranquilo con respecto a sus relacio- nes comerciales con Estados Unidos, temiendo que 6stas podrian sufrir a consecuencia de tales publicaciones. Todas sus tentativas de lograr "recti- ficaciones" por nuestra parte han fra- casado. Por el contrario, hemos logra- do que la policia boliviana moströ el mäs vivo interes por el trabajo del nazi Gasser y de otros destacados miembros de la Quinta Columna. Susnrro de Primavera El lunes 12 de mayo, a las 21.42 ho- ras, el locutor nazi de la "Hora Ale- mana" de Radio Callao de Buenos Aires anunciö a sus oyentes, como proximo nümero del programa, "Su- surro de Primavera, canciön populär". Un coro de los S. A. cant6 a continua- ciön en alemän esa conocida canciön cuyo estribillo dice asi: "Hoy nos per- tenece Alemania y mafiana el mundo entero". 3 UN RETRATO AUTENTICO TRAZADO POR CRUZIO MALAPARTE por Curcio Malaparte. Curcio Malaparte, uno de los lideres de la revoluciön fascista, habla en su famoso libro "Tecnica del Golpe de Estado" con una rara franqueza, ba- sada en sus cuidadosas observaciones personales, que merece ser sacada del olvido. Sus palabras son de mayor va- lor por ser su autor un politico que, por sus principios, debe ser amigo del nacionalsocialismo. En el ultimo capitulo de su libro, es- crito en 1930, dice Malaparte de Hit- ler: "Eise austriaco orgulloso y pesado, de ojos duros y recelosos, de am- biciön tenaz, de proyectos cinicos, puede tener realmente, como to- dos los austriacos, cierta aficiön por los hereos de la antigua Roma y por la civilisaciön italiana del Renacimiento... Su heroe ideal es un Julio Cesar vestido a la tirole- sa. Extrafia ver que el clima de la Alemania de Weimar sea de tal modo que recocijaria hasta el pue- blo italiano...." "Segün sus adversarios, el servi- cio secreto del exito personal de un hombre que sin merecer que se le tome por cualquier tendero o por cualquier mozo de caf6 de Braunau o de Landshut, posee, sin embargo, todos los rasgos fisonö- rnicos de la mediocridad espiritual del burgu6s alemän, no consiste mäs que en su elocuencia..." "En el suefio del partido nacional- socialista, la libertad de concien- cia, el sentimiento de la dignidad personal, la inteligencia y la cultu- ra son perseguidos con ese odio es- tüpido y brutal que caracteriza a los dictadores de tercera categoria. Aunque austriaco, Hitler no tiene suficiente talento para comprender que ciertas förmulas de la vieja disciplina de los jesuitas estän ahora anticuadas hasta en la Com- panfa de Jesus ..." "Pero nada justifica el odio estti* pido y criminal de los hitlerianos contra los obreros como tales..." "El espiritu de Hitler es realmen- te muy feminino; su inteligencia, sus ambiciones, su voluntad mis- ma, nada tienen de viril. Es un hombre d6bil que se refugia en la brutalidad para ocultar su falta de energia, sus flaquezas sorpren- dentes, su morbido egoismo, su or- gullo sin recursos... Hitler siente envidia de los que le han ayudado a convertirse en una figura de pri- mer piano dentro de la vida politi- ca alemana. Teme el orgullo, la energia, el espiritu combativo, esa voluntad valerosa y desinteresada que hace de las tropas de asalto hitlerianas un peligroso instru- mento de poder." "Emplea toda su brutalidad en hu- millar su orgullo, en ahogar su li- bertad de conciencia, en oscure- cer sus meritos personales, en transformar a sus partidarios en servidores de su dignidad... Su am- biciön es de llegar algün dia a co- rromper, humillar, esclavizar todo el pueblo aleman, en nombre de la libertad, de la gloria y de la po- tencia de Alemania..." i Que se necesitaria mäs que esa ulti- ma fräse para comprobar la clariyi- dencia de Malaparte? Que los fascis- tas se vieron obligados a aliar y has- ta subordinarse a un hombre a quien saben juzgar tan bien, es, por cierto. un indicio poco promisorio para el porvenir de los dos pueblos sujuzga- dos. LA MISION DE LOS ALEMANES EN EL EXTR ANJERO "Tambifc los alemanes de allende las fronteras del Reich comparten el des- tino alemän. Nuestra misiön y deber es facilitarles la lucha para el mante- nimiento del espacio vital aleman en •el extranjero". "Rolandsblätter", Julio de 1939. "La voluntad colonizadora alemana y energia germana ha conquistado (en el Brasil un pedazo de Alemania lejos de la patria. Alli los ninos alemanes juegan todavia en su suelo alem&n, pero pronto tendrän que luchar con fuerza y valor por esa tierra y por su eterno y sagrado espiritu nacional." (Rolandsblätter, mayo de 1939) "Los alemanes en el extranjero son los precursores y sostenedores del co- mercio alem&n- Los alemanes que vi- ven en el extranjero constituyen nues- tra principal colonia". (Harms, "America", päg. 249) 4